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weitere Berichte von LOS

 

21.08.2014


Bundesweiter Aktionstag für Legasthenie und Dyskalkulie

Speyer- Am 30. September fand der bundesweite Aktionstag für Legasthenie und Dyskalkulie statt. Auch das LOS Speyer war im Interesse der betroffenen Kinder gerne bereit, diesen Tag in den Mittelpunkt zu rücken.

Marc ist heute mit seiner Mutter, seiner Oma und seiner kleinen Schwester zum LOS-Unterricht gekommen. Normalerweise bringen sie Marc nur zum Unterricht. Heute dürfen sie da bleiben. Denn heute hat das LOS Speyer für Marc und die anderen Schüler, die in die LOS-Förderung gehen, einen Spielenachmittag vorbereitet. Ein Spielenachmittag, bei dem es erwünscht ist, dass er auch seine Familie mitbringt. Also sitzt Marc nun zusammen mit Mama, Oma und der kleinen Schwester beim Ubongo, einem Denk- und Strategiespiel.

In diesem Jahr hat der Bundesverband für Legasthenie und Dyskalkulie zum ersten Mal den bundesweiten Aktionstag für Legasthenie und Dyskalkulie veranstaltet – und aufgefordert, daran teilzunehmen. Denn in Deutschland sind noch immer drei bis acht Prozent der Kinder von einer Legasthenie betroffen. Noch schlimmer: Es gibt hierzulande auch rund 7,5 Millionen so genannte funktionale Analphabeten.

Auch Marc gehört zu den drei bis acht Prozent, weshalb er seit einem Jahr in die Förderung im LOS geht. Normalerweise übt er zweimal die Woche, um Fortschritte im Lesen und Schreiben zu machen. Heute jedoch darf er mit seiner Familie spielen. Der Spielenachmittag zielt darauf ab, Spaß zu haben, und zu lernen, Spielregeln einhalten und gewinnen zu genießen beziehungsweise verlieren zu ertragen. Nicht zuletzt ist es auch ein gemeinschaftliches Erlebnis.

Für Marc hat es bei der Spiele-Rallye nicht ganz zum Sieg gereicht. Auf Omas Punktekarte stand am Ende ein halber Zähler mehr. Marc hat sich darüber ein bisschen aufgeregt. Aber er konnte sich dann doch noch freuen. Denn bei der Verlosung zum Abschluss der Spiele-Rallye hat er den Hauptpreis gewonnen. Ein Spiel, das er noch an diesem Abend mit seiner Familie ausprobieren wollte. Text und Foto: LOS Speyer

01.10.2016


Was hilft in der Lese- und Rechtschreibförderung?

Prof. Dr. Matthias Grünke Prof. Dr. Matthias Grünke

Fragen an Prof. Dr. Matthias Grünke, Universität Köln

Herr Prof. Grünke, wodurch zeichnen sich gute Lerner aus?

Grünke: Man lernt vor allem dann gut, wenn man über effektive Lernstrategien verfügt, diese zielgerichtet einsetzt und seine Aufmerksamkeit über längere Zeit einer bestimmten Sache zuwenden kann.

Viele Kinder haben keine Probleme, Lesen und Schreiben zu lernen. Andere jedoch schon. Woran liegt das?

Grünke: Die Ursachen können vielfältig sein. Manchmal hatten Kinder in ihrer Vorschulzeit zu selten die Gelegenheit, ihren Eltern beim Vorlesen zuzuhören. Auch zu viel Zeit vor dem Fernseher oder dem Computer kann die Entwicklung negativ beeinflussen.

Wie kann es zu solchen Unterschieden kommen? Immerhin haben alle Kinder das gleiche Unterrichtsangebot …

Grünke: Würden alle Kinder einem Leichtathletikverein beitreten und dort regelmäßig die gleichen Trainingsangebote erhalten, wären sie deswegen im Hinblick auf ihre Weitsprung-, Sprint- oder Speerwurfleistungen auch nicht gleich gut. Das besondere Problem beim Sprachunterricht ist, dass es Kinder ohne ausreichende Lese- und Rechtschreibkompetenzen auf Dauer sehr schwer haben werden. Deswegen ist es wichtig, gerade solche Mädchen und Jungen wirksam zu unterstützen.

Nicht alle Fördermethoden sind dabei erfolgreich …

Grünke: Viele Schulen arbeiten nach sehr offenen Methoden und vermeiden in den ersten beiden Jahren direkte Rückmeldungen, um die Mädchen und Jungen nicht zu entmutigen. Das klappt bei den meisten Kindern auch. Sie lernen trotz (nicht wegen) der Methode des Lehrers und nehmen von einem solchen Vorgehen keinen Schaden. Bei den weniger Begabten ist das anders. Einschlägige Studien zeigen, dass sich der Anteil der Kinder mit Lese-Rechtschreibstörungen durch diese Methoden vervielfacht. Solche Schüler sind darauf angewiesen, dass ihnen jemand mit fundierten Lernmethoden unter die Arme greift.

Das heißt, viele Nachhilfeeinrichtungen benutzen falsche Ansätze, beim Versuch, den Kindern zu helfen?

Grünke: Ja. Nicht jeder Ansatz ist gleich sinnvoll. Manche Methoden schaden mehr als sie nutzen.

Wie sollte Ihrer Meinung nach ein Förderkonzept aussehen, das Schülern mit einer Lese- und/oder Rechtschreibschwäche helfen kann?

Grünke: Die Basis an Forschungsbefunden ist sehr breit und stabil. Ein Wiederholen des Stoffes ist bei solchen Konzepten zentral. Dies ist keine Frage des persönlichen Ermessens. Genauso wenig ist es Ansichtssache, ob man beim Bau einer Brücke die Regeln der Statik beachten sollte oder nicht – auch wenn Menschen ungleich komplexer sind als Gebäude.

20.04.2016


Was hilft bei einer Lese-Rechtschreibschwäche (LRS) – und was nicht?

Von Dr. Gerd Eisenhofer

Speyer- Ist es heutzutage noch erforderlich, dass Texte, Briefe, E-Mails und sonstige Formen der schriftlichen Kommunikation auf einer (weitgehend) korrekten Rechtschreibung basieren?  Würde es nicht ausreichen (und damit mit weniger Mühe verbunden sein), wenn der Empfänger unserer schriftlichen Nachricht den Inhalt versteht?

Nun gelten Lesen und Schreiben - neben dem Rechnen - als die gängigen Kulturtechniken unserer zivilisierten Welt. Insofern ist die Rechtschreibung kein Selbstzweck, sondern soll jungen Menschen helfen, Texte sicher und flüssig zu lesen und zu schreiben, um sich in unserer zunehmend komplexeren Welt zurechtzufinden. Die Vermittlung dieser Kompetenz obliegt der Grundschule.

Seit mehreren Jahrzehnten streiten Wissenschaftler und Bildungspolitiker trefflich über die „richtige“ Methode beim Erlernen der Rechtschreibung. Zu den umstrittenen Methoden, mit denen Kindern in der Grundschule das Schreiben beigebracht wird, zählt „Schreiben nach Gehör“. Vereinfacht ausgedrückt bedeutet diese: Die Schüler dürfen die Wörter so schreiben, wie sie diese hören (z. B. „Farat“ für „Fahrrad“). Dazu führt der Philosophieprofessor Konrad Paul Liessmann in einem Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 29. April 2014 aus, dass Schreiben, wie man spricht, ohne entsprechende Korrekturen vorzunehmen, um einer angeblichen Traumatisierung der Schüler vorzubeugen, letztendlich zum Ende der Orthografie führen wird. Auch bemängelt er den Versuch, die Lesefähigkeit durch eine drastische Vereinfachung von Texten zu steigern.

Nun gibt es sicherlich nicht die ideale Methode im Lese-Rechtschreiblernprozess (und jeder Mensch lernt bekanntlich anders), auffällig ist jedoch, dass sich die Rechtschreibkompetenz deutscher Schüler in den vergangenen Jahrzehnten permanent verschlechtert hat (dies besagt bspw. Die Längsschnittstudie von Wolfgang Steinig von der Universität Siegen, vorgestellt bei der 49. Jahrestagung des Instituts für Deutsche Sprache in Mannheim 2013). Und noch auffälliger ist die Tatsache, dass Lese-Rechtschreibprobleme bei Schülern häufig erst zu Beginn der weiterführenden Schule erkannt werden, nämlich dann, wenn diese Kompetenz (zumindest) in den sprachlichen Fächern abverlangt wird. Für sie wäre es mit Sicherheit vorteilhaft gewesen, in der Grundschule durch häufigeres und intensiveres Üben gefordert bzw. gefördert zu werden. Darüber hinaus stellt sich die Frage, ob Wörter im fotografischen Gedächtnis dauerhaft abgespeichert werden, wenn im Unterricht nur die Überprüfung von Schreibstrategien erfolgt (Beispiel: Schreibt man „backen“ mit „k“ oder mit „ck“?).

Lesen lernt man durch Lesen und Schreiben durch Schreiben. Diese Aussage klingt einerseits banal, erfordert andererseits jedoch eine systematische und strukturierte Vorgehensweise und bedeutet letztendlich ein hartes Stück Arbeit, insbesondere für Schüler mit einer Lese-Rechtschreibschwäche. Sogenannte alternative Methoden, die vom Training auditiver und/oder visueller Funktionen bis hin zur Davis-Methode reichen, sind hier wenig hilfreich, wie die Arbeiten von Professor Waldemar von Suchodoletz von der Universität  München auf eindrucksvolle Weise gezeigt haben.

Dr. Gerd Eisenhofer ist Leiter des Lehrinstituts für Orthographie und Sprachkompetenz (LOS) Speyer ( www.LOS-Speyer.de ).

LOS Speyer

Bahnhofstraße 62-64

67346 Speyer

Telefon: 06232/291603

E-Mail: LOS-Speyer@t-online.de

www.los-speyer.de

22.02.2016


Damit auch Ihre Kinder ihre Leistungsfähigkeit voll ausschöpfen können

Böhl-Iggelheim- Der Start nach den Weihnachtsferien sorgt nicht bei allen Schülern für Freude. Vor allem bei denen nicht, die mit Bammel den Halbjahresinformationen Ende Januar entgegenblicken. Denn für viele Schüler und deren Eltern fallen die Noten weniger gut aus als erhofft. Im Interview erzählt Christine Eisenhofer, Pädagogin, Lerntherapeutin und Leiterin des LOS Speyer, wie man mit Zweifeln umgehen und was man nun tun sollte.

Laut einer aktuellen forsa-Umfrage nehmen bis zu einem Viertel aller Schüler in Deutschland kommerzielle Nachhilfe. Ist das immer das richtige Unterstützungsangebot?

Christine Eisenhofer: Nein, weil es unter den Kindern mit Lernproblemen immer wieder welche geben wird, für die diese Unterstützung nicht passt.

Warum schlägt Nachhilfe nicht bei allen Kindern an?

Wichtig ist zu wissen, dass nicht alle Schüler, die schlechte Noten bekommen, die gleichen Probleme haben. Manche brauchen „nur“ Nachhilfe, andere brauchen eine Art Lernbegleitung. Wichtig hierbei ist die Tatsache, dass Nachhilfe nicht über das Aufholen von Wissenslücken des aktuellen Lernstoffes hinausgeht.

Wann ist dann Nachhilfe notwendig?

Wenn Unterrichtsstoff versäumt wurde, wenn Vertiefungen notwendig sind oder wenn eine andere Art von Erklärung als die des Lehrers gebraucht wird.

Wann aber ist Nachhilfe das falsche Hilfsmittel?

Wenn es darum geht, ein Handicap in Form einer Lernschwäche in einem bestimmten Bereich auszugleichen. Eine nicht passende Unterstützung kann dazu führen, dass sich keine besseren Resultate einstellen. Schüler verlieren dann schnell die Lust, Eltern zweifeln an der Lernkompetenz ihrer Kinder.

Wie kann man mit diesen Zweifeln umgehen?

Kinder dürfen ihre Lernschwäche nicht als Bestrafung empfinden. Eltern müssen die erfolglosen Anstrengungen ihrer Kinder als eine Art Hilfeschrei verstehen und ihnen gezielt helfen lassen.

Und wie kann man bei einer Lernschwäche helfen?

Ohne eine genaue Diagnose des Problems sollte nie eine Lernunterstützung starten – egal ob es sich um Probleme im Schreiben, im Rechnen oder bei Fremdsprachen handelt. Glücklicherweise gibt es im Bereich der Förderung genug erfolgreiche Methoden und Materialien.

Was unterscheidet eine Förderung in Form einer Lerntherapie von der Nachhilfe?

Im Vordergrund steht das systematische Hinführen zum richtigen Schreiben, zum Erlernen der Lesebausteine oder zum Finden des Rechenweges. Dies erfolgt auf Basis der erstellten Diagnose. Im Laufe der Förderung muss es den Schülern zunehmend gelingen, erlerntes Regelwissen anzuwenden und Schreibweisen zu automatisieren. Das verlangt natürlich sehr viel Übung, was in kleineren Lerngruppen leichter fällt.

Was muss Förderung noch leisten?

Die Schüler müssen lernen, strukturiert zu arbeiten. Bei den Kindern kehrt die durch Misserfolge oftmals verlorene Lernlust zurück. Das führt dann fast automatisch zu einer besseren Note.

Christine Eisenhofer ist Leiterin des LOS Speyer, Bahnhofstraße 62-64, Telefon: 06232/291603

Die ersten drei Eltern aus Böhl-Iggelheim, die sich für eine Förderung ihres Kindes entscheiden, erhalten einen Gutschein für das Rofu Kinderland in Speyer. Text und Foto: LOS Speyer

01.02.2016


So setzen Sie gemeinsam um, was Ihr Kind leisten kann

Speyer- Der Start nach den Weihnachtsferien sorgt nicht bei allen Schülern für Freude. Vor allem bei denen nicht, die mit Bammel den Halbjahresinformationen Ende Januar entgegenblicken. Denn für viele Schüler und deren Eltern fallen die Noten weniger gut aus als erhofft.

Im Interview erzählt Christine Eisenhofer, Pädagogin, Lerntherapeutin und Leiterin des LOS Speyer, wie man mit Zweifeln umgehen und was man nun tun sollte.

Laut einer aktuellen forsa-Umfrage nehmen bis zu einem Viertel aller Schüler in Deutschland kommerzielle Nachhilfe. Ist das immer das richtige Unterstützungsangebot?

Christine Eisenhofer: Nein, weil es unter den Kindern mit Lernproblemen immer wieder welche geben wird, für die diese Unterstützung nicht passt.

Warum schlägt Nachhilfe nicht bei allen Kindern an?

Wichtig ist zu wissen, dass nicht alle Schüler, die schlechte Noten bekommen, die gleichen Probleme haben. Manche brauchen „nur“ Nachhilfe, andere brauchen eine Art Lernbegleitung. Wichtig hierbei ist die Tatsache, dass Nachhilfe nicht über das Aufholen von Wissenslücken des aktuellen Lernstoffes hinausgeht.

Wann ist dann Nachhilfe notwendig?

Wenn Unterrichtsstoff versäumt wurde, wenn Vertiefungen notwendig sind oder wenn eine andere Art von Erklärung als die des Lehrers gebraucht wird.

Wann aber ist Nachhilfe das falsche Hilfsmittel?

Wenn es darum geht, ein Handicap in Form einer Lernschwäche in einem bestimmten Bereich auszugleichen. Eine nicht passende Unterstützung kann dazu führen, dass sich keine besseren Resultate einstellen. Schüler verlieren dann schnell die Lust, Eltern zweifeln an der Lernkompetenz ihrer Kinder.

Wie kann man mit diesen Zweifeln umgehen?

Kinder dürfen ihre Lernschwäche nicht als Bestrafung empfinden. Eltern müssen die erfolglosen Anstrengungen ihrer Kinder als eine Art Hilfeschrei verstehen und ihnen gezielt helfen lassen.

Und wie kann man bei einer Lernschwäche helfen?

Ohne eine genaue Diagnose des Problems sollte nie eine Lernunterstützung starten – egal ob es sich um Probleme im Schreiben, im Rechnen oder bei Fremdsprachen handelt. Glücklicherweise gibt es im Bereich der Förderung genug erfolgreiche Methoden und Materialien.

Was unterscheidet eine Förderung in Form einer Lerntherapie von der Nachhilfe?

Im Vordergrund steht das systematische Hinführen zum richtigen Schreiben, zum Erlernen der Lesebausteine oder zum Finden des Rechenweges. Dies erfolgt auf Basis der erstellten Diagnose. Im Laufe der Förderung muss es den Schülern zunehmend gelingen, erlerntes Regelwissen anzuwenden und Schreibweisen zu automatisieren. Das verlangt natürlich sehr viel Übung, was in kleineren Lerngruppen leichter fällt.

Was muss Förderung noch leisten?

Die Schüler müssen lernen, strukturiert zu arbeiten. Bei den Kindern kehrt die durch Misserfolge oftmals verlorene Lernlust zurück. Das führt dann fast automatisch zu einer besseren Note.

Christine Eisenhofer ist Leiterin des LOS Speyer, Bahnhofstraße 62-64, Telefon: 06232/291603
www.LOS-Speyer.de

Text und Foto: LOS Speyer

27.01.2016


LOS Speyer/Wiesloch/Schwetzingen beteiligte sich am Bundesweiten Vorlesetag

Mit einer Lesung und dem Besuch von zwei echten Ritter

Speyer- Rund 20 Schüler des LOS Speyer/Wiesloch/Schwetzingen und ihre Eltern, Geschwister und Großelter haben am vergangenen Freitag einen spannenden Nachmittag erlebt. Sie bekamen im Rahmen des Bundesweiten Vorlesetages Besuch des Mittelaltervereins „Die Brüder des Wolfes“. Frau Troubal und ihre Tochter schauten als Rittersfrauen verkleidet im LOS vorbei, berichteten den Kindern in einem zum Rittersaal umgestalteten Raum aus dem Leben im Mittelalter, zeigten ihnen Utensilien aus der damaligen Zeit wie Küchenwerkzeuge, „Geldbeutel“ oder Handwerkzeuge und ließen die staunenden Kinder auch eigene Lederbeutel für ihre Schätze herstellen  – das passte dann bestens zum Buch des Bundesweiten Vorlesetages, „Der kleine Ritter Trenk“.

In dem Buch, aus dem während des Besuchs der Ritter auch (vor-)gelesen wurde,  geht es darum, dass Trenk, um seine Familie aus der Knechtschaft zu befreien, sich mit einem Schwein auf den Weg macht, um Ritter zu werden. Dank der Hilfe der Ritterstochter Thekla gelingt ihm das auch.

Geschrieben hat das Buch die bekannte Kinderbuchautorin Kirsten Boie, die unlängst gegenüber der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ verriet, dass sie „Der kleine Ritter Trenk“ geschrieben habe, weil Jungs grundsätzlich weniger lesen als Mädchen. Sie hat das Buch ganz bewusst als „Vorlesebuch“ konzipiert, um das Interesse der Jungs am Lesen über das Vorlesen zu wecken. Das für Jungen spannende Thema Ritter benutzt sie dabei als eine Art Lockmittel. Das Lehrinstitut für Orthographie und Sprachkompetenz (LOS), welches Kinder und Jugendliche mit Lese- und Rechtschreibproblemen fördert, führt seit Jahren Veranstaltungen zur Lesemotivation durch und verweist darauf, dass sich vor allem Jungs oftmals schwer damit tun, zum Buch zu greifen. Daher werden auch die Eltern von LOS-Schülern dazu animiert, ihren Kindern immer wieder vorzulesen, weil der Weg zum Lesen nun mal über das Vorlesen führt, wie Christine Eisenhofer, Leiterin des LOS Speyer, betont.

Am 20. November fand nicht nur im LOS Speyer, sondern deutschlandweit der Bundesweite Vorlesetag statt. Der Bundesweite Vorlesetag wird seit 2004 veranstaltet. Als Vorleser fungieren dabei auch Prominente aus Politik, Kultur, Medien und Sport, denn Vorlesen fördert die Lesefreude der Zuhörer, die Sprachkompetenz und die Motivation, später selbst zum Buch zu greifen. Text und Foto: LOS

21.11.2015


Der Weg zum erfolgreichen Lernen

Von Christine Eisenhofer

Das Lesen des außergewöhnlichen Wortes Wunschpunsch ist für einen geübten Leser möglich, weil ihm sowohl das Wort Wunsch, als auch das Wort Punsch bekannt sind. Schwieriger wird es beim Wort satanarchäolügenialkohöllische  – die Einzelwörter lassen sich hier nicht von etwas Bekanntem oder Ähnlichem ableiten.

Das Gehirn als Mittelpunkt jedes Lernprozesses ist quasi eine „Wundermaschine“, die unzählige Informationen zu verarbeiten hat. Welche der Informationen, die ankommen, auch hängenbleiben, das bestimmt das Gehirn. Das Gehirn verarbeitet allerdings nur solche Informationen weiter, die es für wichtig hält – und eben nur solche Informationen werden von Kindern auch gelernt werden. Eine wichtige Regel gilt hier allerdings: Das neu zu Lernende muss zum Vorwissen passen.

Das menschliche Gehirn ist darauf getrimmt, alle Erlebnisse, Informationen und Gedanken ständig zu bewerten. Sind sie interessant oder langweilig, mag ich sie oder nicht, kann ich damit etwas anfangen oder nicht?

Kindern geht es bei den Entschlüsselungen von Wortbildern ähnlich, weil viele nur langsam oder überhaupt nicht gespeichert werden. Und wer schon Probleme beim Entschlüsseln von Wörtern hat, für den wird es natürlich noch viel schwieriger, Sätze oder ganze Texte zu verstehen.

Zum Lernen gehören Offenheit, Neugierde und Freude. Gerade Kinder lernen ständig und überall. Unbemerkt stellen sich Glücksgefühle ein, wenn etwas Neues entdeckt, verstanden und automatisiert wurde. Ähnlich läuft es auch beim schulischen Lernen ab. Wenn an das Gehirn neue Wissensinhalte oder andere (Lern-)Stoffe andocken konnten, stellt sich ein gutes Gefühle, Zufriedenheit ein. Die Überraschung, etwas gelernt zu haben, führt zur Ausschüttung von Dopamin, einem Wohlfühlstoff, quasi einem körpereigenen Opium. Dieses Erfahren und Erleben von Gefühlen führt zum Merken.

Es gibt aber auch Dinge, die ein erfolgreiches Lernen behindern und verhindern. Angst zum Beispiel. Fühlt sich ein Kind von einer Aufgabe überfordert, werden Stresshormone ausgeschüttet, was die Denkfähigkeit hemmt. Die Folge: Die Aufgabe wird meistens falsch bearbeitet. Zudem hat das Arbeitsgedächtnis nur eine begrenzte Kapazität. Reize, die das Gehirn ebenfalls beanspruchen, wie Handy, Fernseher oder spielende Geschwister, bergen Ablenkungsgefahr.

Für ein erfolgreiches Lernen sind vor allem diese vier Punkte wichtig, auf die Eltern einwirken können.

  • Ausreichend Schlaf: Vereinfacht ausgedrückt, werden Dinge, die man tagsüber gelernt hat, erst nachts abrufbar gemacht. 
  • Lernsituation üben: Wenn man den Lernstoff in simulierten Prüfungssituation lernt, also am Schreibtisch sitzend, hilft das, „Black-out-Situationen“ in Prüfungen zu vermeiden. Das Gehirn lernt so die  Rahmenbedingungen kennen.    
  • Positive Einstellung: In einer positiven Atmosphäre und mit einer positiven Grundeinstellung lernt es sich leichter.
  • Lernrituale: Lernende brauchen ständig gleichbleibende Abläufe und Arbeitsstrukturen. Sie bieten ihnen Verlässlichkeit und belasten das Gehirn weniger.

Christine Eisenhofer ist Leiterin des LOS in Speyer. Weitere Informationen unter www.LOS-Speyer.de

05.11.2015


Ohne Laute und Silben geht es nicht

Der Lehrer sagt: „Menschen mit einer Lese-Rechtschreibschwäche machen spezielle Fehler“

Von Christine Eisenhofer

Speyer- Viele Jahre war es ein Rätsel, was die Ursache für eine Lese-Rechtschreibschwäche ist. Die Forscher waren sich nicht einig. Mittlerweile, die Legasthenie-Forschung ist über 100 Jahre alt, kennt man die Ursachen. Verantwortlich kann die Genetik sein. Verantwortlich können aber auch neurobiologische Prozesse durch eine Unteraktivierung in den für das Lesen und Schreiben zuständigen Bereichen in der linken Gehirnhälfte sein.

Auch zu Beginn des neuen Schuljahres hoffen wieder viele Eltern und Schüler auf bessere Leistungen in der Rechtschreibung – im Fach Deutsch, aber auch in den Fremdsprachen. Es werden, das kann man jetzt schon sagen, sich nicht alle Hoffnungen erfüllen. Vor allem nicht bei jenen Kindern, die zusammen mit ihren Eltern nicht aktiv etwas gegen die Schwächen unternehmen.

In der Arbeit gegen die Lese-Rechtschreibschwäche hat sich in den vergangenen Jahren viel getan. Aktuelle Forschungen stellen den einen oder anderen Förderansatz infrage, wie beispielsweise die Diplom-Pädagogin Rita Brehm in einem Beitrag für die Zeitschrift „Schule im Blickpunkt“ schreibt. Der Aspekt der visuellen und auditiven Wahrnehmung, also das Hören und Sehen, ist unbestreitbar ein wichtiger Aspekt im Lesen und Schreiben lernen. Für das Erlernen des Schreibens sind laut Brehm aber vor allem Sprachwahrnehmung und Sprachverarbeitung wichtig. Lehrer müssten berücksichtigen, dass nicht alle Schüler Worte, die sie hören, beim Schreiben in Buchstaben umwandeln können – und somit das was sie hören auch nicht oder nur unvollständig aufs Papier bringen.

Nach einer Untersuchung der Krankenkasse Barmer GEK aus dem Jahr 2012 ist etwa jedes dritte Vorschulkind in seiner Sprachentwicklung gestört. Das Fehlen der Basisfunktion Phonologische Bewusstheit hat beim Schreiben zur Folge, dass Worte als ein Sprachklang registriert werden. Silben und Laute werden also nicht unterschieden. Wenn ein Kind Laute aber nicht unterscheiden kann, weiß es auch nicht, welcher Buchstabe zu dem gesprochenen Laut gehört und kann daher Wörter nicht fehlerfrei schreiben beziehungsweise abspeichern.

Prof. Schulte-Körne, der „Legsthenie-Papst“ in Deutschland, hat in einer aktuellen Studie (veröffentlicht 2014 im Wissenschaftsjournal PLoS One) nachgewiesen, dass letztendlich nur diejenigen Fördermethoden erfolgreich sind, die zwei Dinge berücksichtigen. Zum einen die Laut-Buchstabenfolgen bei der Zerlegung und Zusammensetzung von Wörtern. Zum anderen die Aufgliederung von Wörtern in Silben. Die gleiche Erfahrung erlebe ich seit über 15 Jahren in meiner Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Lese- und/oder Rechtschreibproblemen. Denn alle Kinder machen zunächst (die gleichen) Fehler, nur Kinder mit einer Lese-Rechtschreibschwäche machen von Anfang an mehr Fehler und diese deutlich länger.

Christine Eisenhofer ist Leiterin des LOS in Speyer.

25.09.2015


Elternseminar „Fit ins neue Schuljahr“

Speyer- Nicht mehr lange, dann ist das laufende Schuljahr schon wieder Geschichte und es beginnen die Sommerferien. Einerseits freuen Sie sich sicherlich darauf, mit Ihrer Familie in den Urlaub zu fahren und gemeinsam mit Ihrem Kind aus dem Alltagstrott zwischen Schule, Hausaufgaben und Sportverein oder Musikschule auszubrechen. Andererseits sind die Ferien auch sehr lang, rechnet man die letzten Wochen vor den Ferien und die ersten Tage danach dazu, sind es rund zwei Monate, in denen die Kinder schulisch nicht so gefordert werden wie sonst. Der eine oder andere Schüler mag solch eine lange lernfreie Zeit locker wegstecken, für die meisten Schüler bedeuten zwei Monate ohne Lernen aber auch zwei Monate, in denen schon Gelerntes wieder vergessen wird - insbesondere bei Kindern mit einer Lese-Rechtschreibschwäche. Zwei Monate, die für die schulische Entwicklung des Kindes also einen Rückschritt bedeuten.

Viele Eltern schauen den Sommerferien aus diesem Blickwinkel betrachtet daher skeptisch, ja fast schon ein bisschen ängstlich entgegen. Sie wissen, vieles, was sie mit ihren Kindern in den vergangenen Wochen und Monaten erarbeitet haben, müssen sie im kommenden Schuljahr nochmals erarbeitet. Und das kostet viel Zeit und Geduld – auf beiden Seiten. Doch soweit muss es nicht kommen.

Das Lehrinstitut für Orthographie und Sprachkompetenz (LOS) in Speyer bietet am Mittwoch, den 24. Juni 2015 ein Elternseminar „Fit ins neue Schuljahr“ an. Wir wollen Eltern Tipps und Ratschläge aufzeigen sowie Angebote machen, wie sie ihr Kind, ohne es in den Ferien zu überlasten und zu stressen, so vorbereiten, dass sie beruhigt den ersten Schultagen im September entgegenblicken können. Telefonische Anmeldung 06232/291603.

10.06.2015


Wenn ich groß bin, werde ich Detektiv

LOS wieder beim Welttag des Buches mit dabei

Speyer- Vorsichtig betreten Danilo und Mike die Martinsburg. Eigentlich dürfen sie, die Hobbydetektive, hier gar nicht rein. Die Burg ist seit Jahren wegen Einsturzgefahr gesperrt. Doch die beiden Jungs sind offenbar nicht die einzigen, die sich über das Verbot hinweggesetzt haben, denn sie entdecken frische Fußspuren im Sand, die in den Keller führen. Vorsichtig folgen sie diesen und machen im Keller eine überraschende Entdeckung. Sie finden zahlreiche Terrarien und sogar ein Babykrokodil.

So beginnt die eigentliche Geschichte in dem Buch „Die Krokodilbande in geheimer Mission“, das dieses Jahr das „Welttagsbuchs“ ist. Am 23. April war in Deutschland wieder der Welttag des Buches, der Tag, an dem hierzulande jährlich ein Lesefest stattfindet. Nicht nur Verlage, Buchhandlungen und Bibliotheken, sondern auch Schulen und Lesebegeisterte begehen an diesem Tag den UNESCO-Welttag des Buches. Auch in Deutschland finden an diesem Tag, initiiert vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels und der Stiftung Lesen, zahlreiche Aktionen in und um das Lesen statt. Unter dem Motto „Ich schenke Dir eine Geschichte“ bekommen Schulen und andere Leseeinrichtungen jedes Jahr das „Welttagsbuch“ gratis. Dieses Jahr eben „Die Krokodilbande in geheimer Mission“.

Auch das Lehrinstitut für Orthographie und Sprachkompetenz (LOS) in Speyer/Wiesloch/Schwetzingen hat sich in diesem Jahr erneut am Welttag des Buches beteiligt. An diesem Nachmittag wurden die Schüler des LOS, inspiriert durch das  Thema des diesjährigen Welttagsbuches, den Tierschmuggel, zu Forschern im Bereich des weltweiten Tierschmuggels. Anhand des Buches, von Zeitungsauschnitten und Recherchen im Internet setzten sich die Kinder mit dem Thema auseinander,  erstellten wunderbare Berichte und Geschichten.

Ziel des Welttags des Buches ist es, die Lesemotivation der Kinder zu erhöhen und sie zum Lesen von Büchern zu animieren. Denn das Buch gilt noch immer als das Medium, mit dem wir es schaffen, uns von der Gegenwart einfach abzuschotten und in eine andere Welt einzutauchen. In Deutschland gibt es allerdings rund 7,5 Millionen Erwachsene, die nicht richtig lesen und schreiben können.

Doch an das Lesen sollte nicht nur an diesem einen Tag im Jahr gedacht werden. Kinder sollten so oft wie nur möglich zum Lesen animiert werden, um frühestmöglich gut und sicher lesen zu können. Das gilt natürlich auch für die LOS-Schüler, die schon ganz gespannt sind, wie die Geschichte des Buches ausgeht. Text und Foto: LOS Speyer

Weitere Informationen unter www.los-speyer.de

27.04.2015


LOS-Symposium „Gute Lehrer müssen führen"

Wie Lehrkräften gut geführter Unterricht gelingen kann

Von Dr. Gerd Eisenhofer

Speyer- Das deutsche Bildungssystem wird seit Jahrzehnten durch zahlreiche sogenannte Bildungsreformen geprägt, die stets auf dem Rücken von zwei Gruppen ausgetragen werden: Den Schülern und ihren Eltern sowie den Lehrkräften an den Schulen. Um herauszuarbeiten, was diese Entwicklung für den Unterricht bedeutet, hatten die LOS (Lehrinstitut für Orthographie und Sprachkompetenz) im Rhein-Neckar-Raum zu einer Fachkonferenz nach Mannheim geladen. Hauptreferent Dr. Günther Hoegg, seit Jahrzehnten im Schuldienst tätig, erläuterte vor über 50 fachkundigen Zuhörern anhand zahlreicher Beispiele, dass Lehrerinnen und Lehrer der Herausforderung Bildungsreform erfolgreich durch eine stärkere individuelle Förderung des Einzelnen begegnen und vor allem Führungsqualitäten entwickeln sollten.

Lehrkräfte müssten lernen, sich stärker in die Denkweise von Jugendlichen hineinzuversetzen. So zeigten mehrere neurobiologische Untersuchungen, dass sich jeder Bereich des Gehirns trainieren lässt. Hoegg zeigte das am Beispiel des Gebrauchs des rechten Daumens bei der Bedienung eines Smartphones. Kinder und Jugendliche machten hier durch die regelmäßige Smartphone-Nutzung große Fortschritte. In einem weiteren Beispiel wies er darauf hin, dass Schüler ein anderes Zeitgefühl als Erwachsene haben. Eine Woche erscheint ihnen wie ein Monat, ein Monat wie ein Jahr. Auch dies sei im Unterricht und dessen Planung zu berücksichtigen.

Schüler suchen zudem stets neue Herausforderungen, denen Lehrkräfte durch einen interessant gestalteten Unterricht gerecht werden können. Wichtig sei auch, so Hoegg, das Vermittelte am Ende der Unterrichtsstunde nochmals zu wiederholen, damit es bei den Lernenden haften bleibe. Er verwies dabei auch auf die Tatsache, dass ein Schüler etwa 50 Wiederholungen benötige, um etwas falsch Gelerntes zu vergessen. Überträgt man die Erkenntnis auf die Rechtschreibmethode „Schreiben nach Gehör“, bei der Schüler Wörter so schreiben dürfen wie sie diese hören (Beispiel: „Farat“ für das Wort Fahrrad) und die in vielen Grundschulklassen im ersten und teilweise auch noch im zweiten Schuljahr angewendet wird, für einen Schüler mit Lese-Rechtschreibschwäche (LRS), so lässt sich erahnen, welchen Schwierigkeiten diese Kinder und Jugendlichen ausgesetzt sind.

Abschließend ging Hoegg in seinem Vortrag auf die erforderlichen Führungsqualitäten von Lehrkräften ein, gerade im Umgang mit schwierigen Schülern. Ein Lehrer sollte sich nicht in die Defensive drängen lassen und schnelle und klare Entscheidungen treffen. Denn Schüler reagieren – im Gegensatz zu Erwachsenen – nicht auf Worte, sondern auf Handlungen. Foto: LOS

Dr. Gerd Eisenhofer ist Leiter des LOS Speyer/Schwetzingen/Wiesloch

22.04.2015


Welttag des Buches am 23. April

Von Christine Eisenhofer

Speyer- Der 23. April ist in Deutschland jährlich der Tag, an dem hierzulande ein Lesefest stattfindet. Nicht nur Verlage, Buchhandlungen und Bibliotheken, sondern auch Schulen und Lesebegeisterte begehen an diesem Tag den UNESCO-Welttag des Buches. Auch in Deutschland finden an diesem Tag, initiiert vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels und der Stiftung Lesen, zahlreiche Aktionen in und um das Lesen statt.

Vielleicht ja auch an der Schule Ihres Sohnes oder Ihrer Tochter. Unter dem Motto „Ich schenke Dir eine Geschichte“ bekommen Schulen und andere Leseeinrichtungen jedes Jahr das „Welttagsbuch“ gratis. In diesem Jahr wird das Buch „Die Krokodilbande in geheimer Mission“ gelesen. Autoren und Übersetzer verzichten auf ihr Honorar, an über 3000 Buchhandlungen und Bibliotheken kann das Buch abgeholt werden. Der Welttag des Buches wird heute in über 100 Ländern gefeiert, in Deutschland seit 1996. Ziel der Aktion ist es, die Lesemotivation der Kinder zu erhöhen und sie zum Lesen von Büchern zu animieren.

Das Buch gilt noch immer als das Medium, mit dem wir es schaffen, uns von der Gegenwart einfach abzuschotten und in eine andere Welt einzutauchen. Egal, ob wir in die Welt anderer eintauchen, Wissen aufsaugen oder andere Gedanken herangetragen bekommen. Allerdings gibt es in Deutschland rund 7,5 Millionen Erwachsene, die nicht richtig lesen und schreiben können, also dieses Erlebnis nicht teilen können.

Doch an das Lesen sollte nicht nur an diesem einen Tag im Jahr gedacht werden, Eltern von lesemuffeligen Kindern sollten natürlich so oft wie nur möglich versuchen, ihre Kinder zum Lesen zu motivieren und zu animieren. Denn Kinder, die nicht richtig lesen können, verpassen nicht nur etwas, sie haben auch in der Schule Probleme und verschlechtern damit ihre späteren Berufschancen.

Hilfreich ist es beispielsweise, lesemuffelige Kinder bei ihren Interessen zu packen. Der feuerwehrbegeisterte Junge soll dann eben sein Feuerwehrbuch lesen und das pferdebegeisterte Mädchen sein Pferdebuch. Finden die Kinder das Buch spannend, lesen sie gleich mit viel mehr Eifer. Das gilt auch für Bücher, die bei Freunden angesagt sind.

Wichtig ist, über den Tellerrand des Buches hinauszublicken: Filme sind oftmals als „Appetitmacher“ gut. Gefällt einem Kind die Geschichte, greift es viel lieber zum Buch. Es gibt auch Reihen, die mit einem Hörbuch beginnen. Das Hörbuch endet mit einer unfertigen Geschichte, der Spannungsbogen bleibt also erhalten, und die Kinder möchten das erste Buch der Reihe, weil es sie interessiert, wie die Geschichte weiter geht. Auch Comics, Apps und Magazine, die oftmals kürzere Texte beinhalten, können für Leser, besonders schwächere, ein Anreiz sein.

Für Jungs sind vor allem die Väter als Lesevorbilder wichtig. Denn liest der Papa nicht (vor), denken Jungs schnell, dass Lesen nur etwas für das weibliche Geschlecht ist – und damit uncool. Bei schwächeren Lesern können auch speziell konzipierte Bücher beziehungsweise Reihen helfen, die man zusammen liest. Der Vorleser liest den schwierigeren, anspruchsvolleren und langen Teil, das Kind die kurzen Passagen, die zudem oftmals in größerer Schrift gedruckt sind. Das macht das Lesen zu einem Gemeinschaftserlebnis und sorgt für jede Menge Spaß. Das ist dann auch so eine Art Lesefest – nur eben in klein. Christine Eisenhofer ist Leiterin des LOS Speyer/Wiesloch/Schwetzingen

20.04.2015


Gute Lehrer müssen führen

Symposium des LOS Speyer/Wiesloch/Schwetzingen am 25. März 2015

Von Dr. Gerd Eisenhofer

Debatten, wie sich Lehrer verhalten müssen, wie sie auftreten sollen, gibt es ungefähr schon so lange wie den Lehrerberuf an sich. Die einen sagen, Lehrer müssen streng und autoritär unterrichten. Die anderen sagen, so sieht das Lehrerbild von früher aus und Pädagogen müssen heute ganz anders führen, ohne die strenge Hand.

Einen neuen Beitrag zu dieser Debatte hat der Autor und Gymnasiallehrer Günther Hoegg mit seinem Buch „Gute Lehrer müssen führen“ geliefert. Hoegg, über den es heißt, nur wenige schreiben so klar und praxisnah auf dem Markt der Pädagogikbücher wie er, orientiert sich am angelsächsischen Konzept des „classroom managements“. Es geht ihm nicht darum, den alten Pauker wiederzubeleben, der mit dem Rohrstock durchgreift. Vielmehr will er Führungsqualitäten vermitteln, die in anderen Bereichen wie der Wirtschaft selbstverständlicher Gegenstand von Seminaren sind. „Schüler brauchen klare Anweisungen“, sagt Hoegg. Doch gerade junge Lehrer würden darauf verzichten, gäben zu oft nach, versuchten es lieber mit ständigem Ermahnen anstatt konsequentem Durchgreifen.

Hoegg, seit über 20 Jahren als Lehrer tätig, beschreibt Lehrer als hochqualifizierte Führungskräfte, die ihre Führungsaufgaben zum Wohle der Schüler wahrnehmen müssen. Denn Führung gebe den Schülern Sicherheit. Wichtig seien bei einem Lehrer der äußere Eindruck (professionelle Kleidung, keine fettigen Haare), Körperhaltung (bestimmend) oder Bewegungsverhalten („Revier markieren“) und der Anfang der Schulstunde. Das ist der Moment, in der der Lehrer seine Autorität demonstrieren müsse. Beispielsweise, in dem er die Schüler auf seine Seite ziehe, die Störer isoliere.

Doch das gelinge nur, wenn der Pädagoge gegenüber Störenfrieden konsequent agiere. Warnen, warnen und nochmals warnen führe dazu, dass die Schüler schnell kapieren, dass sie ziemlich lange stören können bis etwas passiert. Daher empfiehlt Hoegg eine Verwarnung plus eine Strafandrohung (z. B. einem mit Smartphone spielenden Schüler wird Wegnahme angedroht) und bei der zweiten Störung eine Ausführung der angedrohten Strafe (Smartphone wird weggenommen). Ein Lehrer solle quasi wie ein Schiedsrichter mit Gelben und Roten Karten agieren. „Zwei Warnungen sind bereits eine zu viel“, schreibt er in seinem Buch.

In den vergangenen 30, 40 Jahren habe sich viel geändert, die Schüler treten nun in einem viel jüngeren Alter selbstbewusst auf, am schwierigsten sei für Lehrer nun nicht mehr der Umgang mit Neuntklässlern, sondern Schülern in Klassenstufe sieben. Doch nicht nur hier hat sich laut Hoegg etwas gewandelt. Auch der Umgang von Eltern, insbesondere mit Junglehrern, sei schwieriger geworden. „Viele Eltern haben Strategien entwickelt, mit denen sie vor allem Junglehrer in die Ecke treiben“, schreibt Hoegg in dem sehr praxisorientierten mit vielen Beispielen geschmückten Buch.

Zum Thema „Gute Lehrer müssen führen – Wie gut geführter Unterricht gelingt“ referiert Dr. Günther Hoegg auf einem Symposium des LOS  Speyer/Wiesloch/Schwetzingen am Mittwoch, 25. März 2015, im Maritim Hotel Mannheim, Friedrichsplatz 2. Der Vortrag soll Lehrkräften helfen, Schüler und ihr Handeln zu verstehen und sie so zu führen, dass ein störungsarmer und erfolgreicher Unterricht entsteht. Telefonische Anmeldung unter 06232/291603.

Dr. Gerd Eisenhofer ist Leiter des LOS Speyer/Wiesloch/Schwetzingen

06.03.2015


Was hilft bei einer Lese-Rechtschreibschwäche (LRS) – und was nicht?

Von Dr. Gerd Eisenhofer

Speyer- Ist es heutzutage noch erforderlich, dass Texte, Briefe, E-Mails und sonstige Formen der schriftlichen Kommunikation auf einer (weitgehend) korrekten Rechtschreibung basieren?  Würde es nicht ausreichen (und damit mit weniger Mühe verbunden sein), wenn der Empfänger unserer schriftlichen Nachricht den Inhalt versteht?

Nun gelten Lesen und Schreiben - neben dem Rechnen - als die gängigen Kulturtechniken unserer zivilisierten Welt. Insofern ist die Rechtschreibung kein Selbstzweck, sondern soll jungen Menschen helfen, Texte sicher und flüssig zu lesen und zu schreiben, um sich in unserer zunehmend komplexeren Welt zurechtzufinden. Die Vermittlung dieser Kompetenz obliegt der Grundschule.

Seit mehreren Jahrzehnten streiten Wissenschaftler und Bildungspolitiker trefflich über die „richtige“ Methode beim Erlernen der Rechtschreibung. Zu den umstrittenen Methoden, mit denen Kindern in der Grundschule das Schreiben beigebracht wird, zählt „Schreiben nach Gehör“. Vereinfacht ausgedrückt bedeutet diese: Die Schüler dürfen die Wörter so schreiben, wie sie diese hören (z. B. „Farat“ für „Fahrrad“). Dazu führt der Philosophieprofessor Konrad Paul Liessmann in einem Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 29. April 2014 aus, dass Schreiben, wie man spricht, ohne entsprechende Korrekturen vorzunehmen, um einer angeblichen Traumatisierung der Schüler vorzubeugen, letztendlich zum Ende der Orthografie führen wird. Auch bemängelt er den Versuch, die Lesefähigkeit durch eine drastische Vereinfachung von Texten zu steigern.

Nun gibt es sicherlich nicht die ideale Methode im Lese-Rechtschreiblernprozess (und jeder Mensch lernt bekanntlich anders), auffällig ist jedoch, dass sich die Rechtschreibkompetenz deutscher Schüler in den vergangenen Jahrzehnten permanent verschlechtert hat (dies besagt bspw. Die Längsschnittstudie von Wolfgang Steinig von der Universität Siegen, vorgestellt bei der 49. Jahrestagung des Instituts für Deutsche Sprache in Mannheim 2013). Und noch auffälliger ist die Tatsache, dass Lese-Rechtschreibprobleme bei Schülern häufig erst zu Beginn der weiterführenden Schule erkannt werden, nämlich dann, wenn diese Kompetenz (zumindest) in den sprachlichen Fächern abverlangt wird. Für sie wäre es mit Sicherheit vorteilhaft gewesen, in der Grundschule durch häufigeres und intensiveres Üben gefordert bzw. gefördert zu werden. Darüber hinaus stellt sich die Frage, ob Wörter im fotografischen Gedächtnis dauerhaft abgespeichert werden, wenn im Unterricht nur die Überprüfung von Schreibstrategien erfolgt (Beispiel: Schreibt man „backen“ mit „k“ oder mit „ck“?).

Lesen lernt man durch Lesen und Schreiben durch Schreiben. Diese Aussage klingt einerseits banal, erfordert andererseits jedoch eine systematische und strukturierte Vorgehensweise und bedeutet letztendlich ein hartes Stück Arbeit, insbesondere für Schüler mit einer Lese-Rechtschreibschwäche. Sogenannte alternative Methoden, die vom Training auditiver und/oder visueller Funktionen bis hin zur Davis-Methode reichen, sind hier wenig hilfreich, wie die Arbeiten von Professor Waldemar von Suchodoletz von der Universität  München auf eindrucksvolle Weise gezeigt haben. Text und Foto: LOS

Dr. Gerd Eisenhofer ist Leiter des Lehrinstituts für Orthographie und Sprachkompetenz (LOS) Speyer (www.LOS-Speyer.de).

LOS Speyer

67346 Speyer

Telefon: 06232/291603

E-Mail: LOS-Speyer@t-online.de

01.02.2015


Ab in die Eiszeit - LOS Speyer beteiligte sich am Bundesweiten Vorlesetag mit einer Lesung

Speyer- Rund 25 Schüler des LOS Speyer und ihre Eltern haben am vergangenen Freitag einen spannenden Nachmittag erlebt. Sie bekamen im Rahmen des Bundesweiten Vorlesetages von älteren LOS-Schülern vorgelesen.

Es ist ein bisschen düster, die Fenster sind abgedeckt, Malereien hängen von der Decke. Ein Unterrichtsraum im LOS Speyer ist umgestaltet worden, wirkt von Anblick und Ambiente wie eine Höhle. Soll er ja auch, schließlich spielt die Geschichte, die gleich vorgelesen werden soll, ja auch in einer Höhle. An der einen Seite des zur Höhle umfunktionierten Raumes sitzen die älteren Kinder, die Vorleser. Auf der anderen Seite sitzen die jüngeren Kinder, die gebannt verfolgen, was man sich im LOS für sie ausgedacht hat.

Am 21. November fand nicht nur im LOS Speyer, sondern deutschlandweit der Bundesweite Vorlesetag statt. Rund 25 Kinder und ihre Eltern, die daran erinnert werden sollen, wie wichtig Vorlesen ist, waren ins LOS gekommen, um der Lesung aus dem Buch „Achtung, Knud, die Eiszeit kommt!“ zu lauschen.

Und weil das Motto des Vorlesetags „Erwecke Geschichten zum Leben“ lautet, ging es nicht nur darum, dass Buch, das eine Geschichte aus der Eiszeit erzählt, in Dialogform vorzulesen. Sondern es ging auch darum, die Geschichte möglichst lebendig zu erzählen. Die Vorleser unterstützten ihre vorgelesenen Zeilen mit entsprechenden Gesten. Jeder hatte sich vorher zudem ein Art überdimensioniertes Namensschild gebastelt, auf dem der Name der Person auf dem Buch stand und diese auf einer Zeichnung zu sehen war.

Der Bundesweite Vorlesetag wird seit 2004 veranstaltet. Als Vorleser fungieren dabei auch Prominente aus Politik, Kultur, Medien und Sport, denn Vorlesen fördert die Lesefreude der Zuhörer, die Sprachkompetenz und die Motivation, später selbst zum Buch zu greifen. Das Lehrinstitut für Orthographie und Sprachkompetenz, welches Kinder und Jugendliche mit Lese- und Rechtschreibproblemen fördert, führt seit Jahren Veranstaltungen zur Lesemotivation durch. cege

Weitere Informationen unter www.LOS-Speyer.de

23.11.2014


Warum brauchen Kinder Vorlesen?

Von Christine Eisenhofer

Mit dem Erscheinen der ersten Pisa-Studie im Jahr 2003 wurde die Schul- und Bildungswelt aufgerüttelt. Seit dieser Zeit sind in Deutschland viele Maßnahmen zur Leseförderung von Schülern getroffen worden – nicht nur durch die Schulen.

Während im Bildungsbereich die Förderung der Lesekompetenz im Vordergrund stand und steht, versuchen Angebote außerhalb der Schulen - insbesondere die Stiftung Lesen mit dem Bundesweiten Vorlesetag und die Bibliotheken mit dem Welttag des Buches – die Lesemotivation zu erhöhen.

Unbestritten ist mittlerweile, dass Lesevorbilder und das Vorlesen innerhalb der Familie einen äußerst positiven Einfluss auf die Leselust der Kinder haben. Auch deshalb stellen sich jedes Jahr im Herbst beim Bundesweiten Vorlesetag viele Prominente als Vorleser zur Verfügung.

Eine neue Studie der Stiftung Lesen hat nun weitere positive Aspekte des Vorlesens herausgestellt. So fördert das Vorlesen nicht nur Sprachkompetenz und Wortschatz, es hat auch einen positiven Aspekt auf den Zusammenhalt von Familien. Zuwendung und vertrauensvolle Atmosphäre würden dazu einladen, über schwierige Situationen zu reden und damit die sozialen Bindungen zu stärken.

Fast 70 Prozent binden laut der Studie das Vorlesen in den Alltag ein. Trotz dieser positiven Aspekte lesen aber auch ein Drittel der Eltern ihren Kindern gar nicht oder nur selten vor. Überproportional gewachsen ist die Lesebereitschaft allerdings in bildungsfernen Familien und bei Vätern.

Das LOS beteiligt sich mit dem Motto „Erwecke Geschichten zum Leben“am Bundesweiten Vorlesetag.

Christine Eisenhofer ist Leiterin des LOS Speyer 

www.LOS-Speyer.de

16.11.2014


Nicht abschreiben

Wie junge Menschen mit einer Lese-Rechtschreibschwäche ihr Bildungsziel erreichen und ihr (Berufs-)Leben in den Griff bekommen können

Von Dr. Gerd Eisenhofer

Beim Festival des deutschen Films in Ludwigshafen lief in den vergangenen Wochen der Film „Dyslexie – Der Kampf mit den Buchstaben“, der ein oftmals verkanntes gesellschaftliches Problem aufgreift (Dyslexie ist der Fachbegriff für Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten). Der Film schildert die Probleme eines Mannes mit Lese-Rechtschreibproblemen. Philipp Halbe (30), der Hauptdarsteller, kann weder Anträge ausfüllen, noch Packungsbeilagen lesen. Doch er versucht sich trotz dieser Schwäche irgendwie durch den Alltag zu mogeln. Mehr schlecht als recht übrigens. Denn am Ende des Films wird ihm das Sorgerecht für seine Tochter entzogen.

Eine Situation, die immer mehr Erwachsene so oder so ähnlich kennen. Manchmal hat man den Eindruck, dass die Kulturtechniken Lesen und Schreiben mehr und mehr verkümmern. So klagen viele Ausbildungsleiter seit Jahren zu Recht, dass sich die Lese- und Rechtschreibfertigkeiten der Auszubildenden gegenüber früheren Ausbildungsgenerationen permanent verschlechtert haben. Und auch Universitätslehrer weisen darauf hin, so schreibt es der Philosophieprofessor Konrad Paul Liessmann am 26.09.2014 in einem Beitrag für die FAZ, dass ihre Studenten weder die Rechtschreibung noch die Grammatik ausreichend beherrschen und auch nicht über eine präzise Ausdrucksfähigkeit verfügen.


Und wie reagiert die Bildungspolitik darauf?

Zu Beginn ihrer Schullaufbahn wird Schülern das Schreiben nach der – um es vorsichtig zu formulieren – fragwürdigen Methode Schreiben nach Gehör vermittelt, Lesetexte werden drastisch vereinfacht, und viele Aufgaben sollen durch Ankreuzen oder Einsetzen einzelner Wörter bearbeitet werden. Die Schulung des eigentlichen Schreibens, d. h. das Verfassen von Texten, bleibt dabei meist auf der Strecke, so schreibt Liessmann weiter.


Dabei könnte – folgt man der Argumentation Liessmanns – alles ganz einfach sein: Lesen und Schreiben sind Kulturtechniken, auf in unserer heutigen komplexen Welt mehr denn je nicht verzichtet werden darf. Es kann nicht der richtige Weg sein – so Liessmann – „das Betrachten von Bildern zu einem Akt des Lesens und das Ankreuzen von Wahlmöglichkeiten zu einem Akt des Schreibens hochzustilisieren“, auch wenn es Menschen gibt, denen das Lesen- und Schreibenlernen schwer fällt. Viel sinnvoller wäre es dagegen, diese Menschen mit geeigneten, auf ihr Problem zugeschnittenen Methoden effektiv zu unterstützen, damit sie ihr Bildungsziel erreichen und ihr (Berufs-)Leben in den Griff bekommen können.

Dr. Gerd Eisenhofer ist Leiter des Lehrinstituts für Orthographie und Sprachkompetenz (LOS) Speyer (www.LOS-Speyer.de).

Gut vorbereitet für die Weiterführende Schule - Drohen schlechte Noten in Deutsch und Englisch?

Gut vorbereitet für die Weiterführende Schule - Drohen schlechte Noten in Deutsch und Englisch?

Speyer- Noch ein paar Wochen, dann geht die Grundschulzeit für die Viertklässler zu Ende. Davor haben Sie mit ihren Eltern noch eine wichtige Aufgabe zu bewältigen – die Suche nach einem „neuen Arbeitsplatz“, d. h. die passende Weiterführende Schule finden. Und mit diesem Schulwechsel steht ein neuer Abschnitt in ihrer Schullaufbahn an. Nur, sind die Viertklässler, ist Ihr Sohn, Ihre Tochter darauf auch vorbereitet?

Simon ist es nicht. Wie auch viele andere Viertklässler hat er am Ende seiner Grundschulzeit noch Probleme, die Rechtschreibstrategien richtig anzuwenden, kann eigene Texte noch nicht weitgehend fehlerfrei verfassen, stockt noch häufig beim Lesen. Das Problem: In der Grundschule hat sich das bislang nicht sonderlich auf seine Noten ausgewirkt. Die Lehrerin hat oftmals drüber weggesehen, schließlich ist Simon ja ein lieber Kerl. „Das wird schon“, hat sie immer gesagt. Nur, wenn es nun im nächsten Schuljahr „nicht wird“, dann wird Simon demnächst schlechtere Noten bekommen, vor allem wegen der Rechtschreibfehler – und das nicht nur in Deutsch. Auch in den Nebenfächern kann er nicht einfach Klassenarbeiten mit vielen Rechtschreibfehlern abgeben. Auch ein sicheres Leseverständnis wird auf der Schule, auf die Simon nach den großen Ferien gehen wird, vorausgesetzt. Wie auch das weitgehend fehlerfreie Schreiben ungeübter Diktate.

Im Vergleich zur Grundschule gleicht das Lerntempo auf den Weiterführenden Schulen einer Fahrt mit dem ICE, auf langsamere Schüler wird wenig Rücksicht genommen. Das weiß auch Simons Mutter, Angelika Rabe. Sie hat dies ja alles schon einmal erlebt, bei Simons großem Bruder Felix. Da sind ihr die Probleme allerdings erst bewusst geworden, als ein Lehrer sie darauf ansprach. Ende der fünften Klasse war das. Felix bekam dann eine außerschulische Förderung, gehört nun, drei Jahre später, zum besseren Durchschnitt in seiner Klasse. Bei Simon will Angelika Rabe nicht wieder warten, bis sie von Lehrern angesprochen wird, nicht nochmal denselben Fehler machen. Sie hat bereits gehandelt.

Simon geht nun seit Kurzem in die Förderung, in das Lehrinstitut für Orthographie und Sprachkompetenz (LOS) Speyer, ein Institut, das auf 30 Jahre Erfahrung in der Lese-Rechtschreib-Therapie zurückblickt. Angelika Rabe schaut dem neuen Schulabschnitt von Simon nun zuversichtlicher entgegen als noch vor ein paar Wochen – und zuversichtlicher als damals bei seinem älteren Bruder Felix.

Eine eingehende Diagnose und Beratung erhalten Eltern nach vorheriger Terminvereinbarung im LOS.

Telefonische Kontaktaufnahme unter 06232/291603.

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter:

www.los-speyer.de

Text und Foto: LOS Speyer, Presse

03.07.2014


LOS Speyer feiert Welttag des Buches nach

LOS Speyer feiert Welttag des Buches nach

Speyer- Einige Schüler des Lehrinstituts für Orthographie und Sprachkompetenz (LOS) Speyer und ihre Eltern haben vergangenen Mittwoch an einer Lese/Vorleseveranstaltung im Rahmen des Welttags des Buches teilgenommen.

Die Blicke gehen gebannt Richtung Vorleser, im Gesicht jedes einzelnen Kindes lässt sich die Spannung ablesen. Sie alle hören gespannt zu, sie alle wollen wissen, wie die Geschichte weitergeht, wie sie endet. Sie alle, das sind Schüler des LOS Speyer, die an einer (Vor-)Leseveranstaltung im Rahmen des Welttag des Buches teilnehmen, die dem diesjährigen Welttagsroman „Die Jagd nach dem Leuchtkristall“ lauschen.

Der Welttag des Buches steht stets unter dem Motto „Ich schenk dir eine Geschichte“. Daher ist es möglich, im Rahmen der Veranstaltung kostenlos das jeweilige Welttagsbuch in einer Buchhandlung zu erhalten. Ziel der Aktion ist es, die Lesemotivation der Kinder zu erhöhen und sie zum Lesen von Büchern zu animieren, was natürlich auch ein besonderes Anliegen des LOS ist.

Die Veranstaltung des LOS ging dabei weit über das Lesen des diesjährigen Welttagsbuchs hinaus. So lasen Eltern und Pädagogen den Kindern aus Büchern vor, in denen es – wie in „Die Jagd nach dem Leuchtkristall“ – um mystisches und unheimliches geht. So bekamen die LOS-Schüler beispielsweise aus Cornelia Funkes „Gespensterjäger auf eisiger Spur“, Den Kindern sollte also nicht nur eine, sondern gleich mehrere Geschichten vorlesend geschenkt werden.

Der diesjährige Welttag des Buches, initiiert durch die Stiftung Lesen, fand eigentlich Ende April, also in den Osterferien statt. Da das LOS seinen Schülern aber trotzdem eine Teilnahme am Welttag des Buches ermöglichen wollte, wurde er im LOS auf nach den Osterferien verlegt.

Weitere Informationen:

LOS Speyer - Christine Eisenhofer und Dr. Gerd Eisenhofer

67346 Speyer, Bahnhofstrasse 64

06232 291603

www.LOS-Speyer.de

Text: LOS Speyer, Presse

25.06.2014


Viele Schüler bei den Rechtschreibregelwochen im LOS mit Eifer dabei

Speyer- Zum Thema Eselsbrücken und Anwendungen von Rechtschreibregeln fanden im Lehrinstitut für Orthographie und Sprachkompetenz (LOS) Speyer vom 17. bis 29. März Rechtschreibregelwochen statt.

Schreibt man die Pute nun Pute oder Putte? Marie ist sich unsicher, sie überlegt hin und her, schwankt, ob sie ein oder zwei t schreiben soll. Wie viele andere Schüler des LOS machte Marie in den vergangenen Tagen bei den Rechtschreibregelwochen im LOS mit. „Die Kinder sollten vor allem lernen, den Unterschied eines kurz- beziehungsweise eines langgesprochenen Vokals zu erkennen“, sagte Christine Eisenhofer, Leiterin des LOS in Speyer. Ihre Schüler setzten sich also damit auseinander, den Unterschied zwischen Risse und Riese, Rosen und Rossen oder Fühler und Füller herauszuhören und entsprechend umzusetzen. Denn, so eine Rechtschreibspruch: „Ob kurz oder lang, betont oder nicht, fällt beim Richtigschreiben erheblich ins Gewicht.“

Lukas und seine Gruppe haben sich lustige Verse ausgedacht, wie etwa „Hopfen und Malz, Butter und Schmalz, Pfeffer und Salz kennt man nicht nur in der Pfalz“. Sie haben verstanden, die altbekannte Rechtschreibregel „Nach l, n, r, das merke dir ja, steht nie tz und nie ck“ als ihren unsichtbaren Freund und Begleiter zur Prüfung zu nutzen. Ähnliches übten sie auch anhand vieler Beispielswörter zu der Regel in Reimform „Nimm die Regel mit ins Bett, nach Doppellaut steht nie tz“ und Sätzen wie „Merk‘ dir die Regel, sie ist wahr und schreib die Schaukel nur mir k, das Kreuz mit z, so ist es nett“.

Timo, 9 Jahre alt, sitzt zusammen mit seiner Mama an einem Tisch im LOS. Die Rollen sind diesmal umgedreht, nicht so wie zu Hause, wenn Mama Timo ein Übungsdiktat diktiert. Diesmal sitzt die Mama mit einem Stift in der Hand vor einem Lückendiktat und Timo lautiert ihr die fehlenden Wörter. „Gar nicht so einfach“, stöhnte Timos Mama, während sie Wörter wie Wissen und Wiesen oder Hasen und hassen in die Lücken eintrug. Und auch die anderen Eltern an den Tischen rundherum schauten angestrengt.

„Wir wollen vorstellen und auch prüfen, wie sicher sind Sie bei Selbstlauten im Differenzieren“, erklärte Christine Eisenhofer den Eltern den Sinn des kleinen Tests für sie. Denn die Rechtschreibregelwochen sollen nicht nur den Kindern helfen, sondern auch ihre Eltern noch mehr für das Thema sensibilisieren.

Nimm die Regel mit ins Bett, nach Doppellaut steht nie tz!

Beispiele sind: Heizung, geizig, Schnauze, Kauz

Text und Foto: LOS Speyer, Presse

28.03.2014


Diplom-Pädagogen Manfred Selg: „Auch Du kannst Lesen und Schreiben lernen“

Speyer- Für großes Interesse sorgte diese Woche eine Lesung des Diplom-Pädagogen Manfred Selg aus seinem Buch „Auch Du kannst Lesen und Schreiben lernen“ im Lehrinstitut für Orthographie und Sprachkompetenz (LOS) Speyer.

„Wie die meisten Kinder freute ich mich auf die Schule. Endlich war ich ein großes Schulkind und kein kleines Kindergartenkind mehr.“ So beginnt das Buch von Selg „Auch Du kannst Lesen und Schreiben lernen“. Und so begann auch die Lesung im LOS.

Es ist eine eher ungewöhnliche, aber sehr spannende Herangehensweise an das Thema Lese-Rechtschreibschwäche. Denn das Buch erzählt den Leidensweg des Schülers Alex, der Probleme beim Lesenlernen hat, aus der Ich-Perspektive. Es ist die Geschichte eines Jungen, der sich wie die meisten Kinder auf die Schule freut, anfangs auch keine großen Probleme hat. Bis zu einem Tag kurz vor dem Ende des ersten Schuljahres. Die Lehrerin teilt einen unbekannten Text aus, er wird nicht laut vorgelesen, die Schüler sollen in Stillarbeit Fragen dazu beantworten. Die meisten Schüler schaffen das problemlos. Alex nicht. Es ist der Beginn seines Leidensweges.

Selg stammt aus dem Allgäu und ist selbst Leiter eines Förderinstituts für lese- und rechtschreibschwache Kinder. Er kennt also die Sorgen und Nöte von Kindern, die einfach nicht so leicht Lesen und Schreiben lernen wie viele ihrer Mitschüler. Die tägliche Arbeit mit solchen Kindern weckte in ihm den Wunsch, mit einem Buch solchen Kindern eine Stimme zu geben, wie er erzählt.

Kindern wie Alex. Der übt nach dem Desaster Ende der ersten Klasse die ganzen Sommerferien hindurch Lesen. Entsprechend elanvoll startet er in das zweite Schuljahr. Doch es wird nicht besser. Im Gegenteil: Bereits beim ersten Leseverständnistest hängt er weiter hinter dem Klassendurchschnitt zurück. Die Lehrerin empfiehlt Alex, mehr zu üben. Aber der übt ja schon die ganze Zeit und wird zunehmend frustrierter.

So geht es Woche für Woche, Monat für Monat, Schuljahr für Schuljahr. Bis seine Eltern die Initiative ergreifen und Alex in der vierten Klasse mit einer Förderung beginnt. Es ist die letzte Chance, um die Weiterführende Schule zu erreichen, auf die er es schaffen will. Denn in den anderen Fächern ist er richtig gut. Und langsam kommen Erfolge. Erst in der Förderung. Dann in der Schule.

„Klar. Eine intensive Förderung kostet Zeit, die von der Freizeit abgeht. Aber oftmals ist es der letzte Ausweg, den Kindern zu helfen“, sagt Selg. Man merkt ihm während der Lesung an, wie tief er in dem Thema drin ist, wie locker und doch ernsthaft er darüber mit den Zuhörern plaudert, wie gekonnt er ihre Fragen beantworten kann. Und das sind viele, schließlich ist Alex beileibe kein Einzelfall.

Natürlich erzählt das Buch vor allem die Geschichte aus der Perspektive eines betroffenen Kindes. Aber es hilft auch, so versichert Selg, besorgten Eltern ihre Ängste und Zweifel zu nehmen, soll ihnen eine Entscheidungshilfe bei der Frage sein, wie sie ihrem Kind bei Lese- und Rechtschreibproblemen helfen können. Im letzten Kapitel des Buches kommt etwa die Mutter von Alex zu Wort.

Ende der vierten Klasse wird es für Alex dann richtig spannend. Schließlich will er es auf die Realschule schaffen. Und er schafft es auch. Aber er hat Angst, dort zu versagen. Doch die Angst ist unbegründet. Er hat zwar anfangs ein paar Probleme, stabilisiert sich aber im Laufe des fünften Schuljahres. Ende der sechsten Klasse hat er sogar eine zwei in Deutsch im Zeugnis stehen. www.LOS-Speyer.de Text und Foto: LOS

Selg, Manfred (2013): „Auch Du kannst Lesen und Schreiben lernen“.

Ein LRS-Ratgeber aus der Sicht eines Kindes.

Aachen: Shaker Media. ISBN: 978-3-95631-032-4

04.02.2014


Sprachkompetenz wird immer wichtiger

Für die schulische und berufliche Entwicklung von Heranwachsenden wird die Sprachkompetenz immer wichtiger, nicht nur in der Muttersprache, sondern auch in der Fremdsprache. Vor allem Kindern, die schon in Deutsch Probleme haben, drohen diese auch in Englisch.

Speyer- „Pi-pl“ diktiert die Englisch-Lehrerin. „Pi-pl“ hört auch Joshua, Sechstklässler eines Gymnasiums. Doch wie nun schreiben? Vorne ein p, klar. Aber dann. Ein i, ein e? Joshua hat Probleme in Englisch - vor allem beim Verstehen des Gehörten und der Umsetzung des Gehörten in geschriebene Wörter.

Doch Joshua hat nicht nur Probleme in Englisch. Sondern auch in Deutsch. Und in seiner Muttersprache mangelt es ihm wie in seiner ersten gewählten Fremdsprache nicht nur an der Umsetzung des Gehörten in ein Schriftbild, sondern auch am Erlernen und Verstehen der inhaltlichen Bedeutung von Wörtern, der Aussprache oder an der richtigen Nutzung seiner grammatikalischen Kenntnisse.

Joshua ist kein Einzelfall. So wie dem 11-Jährigen ergeht es vielen Kindern hierzulande. Denn bei fast allen Kindern, die Probleme beim Fremdsprachen-Erlernen haben, waren zuvor auch schon Probleme beim Lesen und Schreiben der Muttersprache zu beobachten.

Doch wie kann man solchen Kindern helfen? Der Einstieg in eine Fremdsprache sollte langsam und schrittweise erfolgen, schließlich fällt den Schülern das Erlernen ja besonders schwer. Eine professionelle Unterstützung neben dem schulischen Unterricht ist dabei zumeist sinnvoll und vonnöten, denn nur das Nachkauen des schulischen Unterrichtsstoffes hilft solchen Kindern zumeist nicht. Stattdessen benötigen sie spezifische Förder-Programme, um ihre Rückstände aufzuholen.

Das Lehrinstitut für Orthographie und Sprachkompetenz (LOS) Speyer/Wiesloch/Schwetzingen bietet neben dem bewährten Förderkonzept in Deutsch auch eine wissenschaftlich fundierte Englischförderung an. Die spezielle Englischförderung im LOS gibt den Kindern ein Gerüst aus Strategien und Wissen, das es ihnen ermöglicht, Englisch trotz ihrer besonderen Schwierigkeiten erfolgreich zu lernen und die Anforderungen der Schule zu meistern. Denn Englisch sicher zu beherrschen, ist immer häufiger auch eine Grundvoraussetzung für den (beruflichen) Erfolg. Auch für Joshua.

LOS - Lehrinstitut für Orthographie und Sprachkompetenz, Presse

14.05.2013


Auch das LOS in Speyer hat sich am UNESCO-Welttag des Buches beteiligt

Speyer- In diversen Unterrichtsgruppen standen Bücher und das Thema Lesen im Vordergrund, u.a. bekam eine Gruppe in einer Höhle vorgelesen.

Es ist dunkel in der Höhle. Stockdunkel. Taschenlampen leuchten auf. Eine, zwei, drei. Die Kinder lauschen gebannt, wirken aufgeregt. Und lauschen gebannt der Geschichte, die sie vorgelesen bekommen. Was auf den ersten Blick wie eine Abenteuerreise der Kinder anmutet, ist in Wahrheit eine Unterrichtsstunde am Welttag des Buches (23. April 2013) im Lehrinstitut für Orthographie und Sprachkompetenz (LOS) in Speyer. Der Unterrichtsraum wurde flugs abgedunkelt, die Tische zusammengeschoben und mit einem Laken überhängt, ein paar Äste dazugelegt und schon ähnelte dieser plötzlich einer richtigen Höhle.

Und damit passte das Ambiente wunderbar zum Titel des diesjährigen Welttagsbuch namens „Der Wald der Abenteuer“. In dem Kurzroman von Jürgen Banscherus sondern sich zwei Schüler auf einer Nachtwanderung von dem Rest ihrer Schulklasse ab - und erleben in einem dunklen Wald mehrere Abenteuer.

Am Welttag des Buches, feiern deutschlandweit Buchhandlungen, Verlage, Bibliotheken, Schulen und Lesebegeisterte ein großes Lesefest. Bereits zum 17. Mal erhalten rund um diesen Tag über 700.000 Schülerinnen und Schüler das Welttagsbuch „Ich schenk dir eine Geschichte“. Den UNESCO-Welttag des Buches gibt es seit 1995.

In der selbstgebauten Höhle im LOS sitzen sieben Kinder und lauschen gebannt der Geschichte, leuchten ihrer Lehrerin mit der Taschenlampe, die ihnen die Geschichte vorliest. Zwischendurch dürfen die Kinder Fragen stellen oder raten, wie die Geschichte denn weitergehen könnte. Das Ende, das bekommen sie aber nicht verraten. Schließlich soll der Welttag des Buches Kinder zum Lesen anregen. Auch Kinder, die sich beim Lesen noch nicht so sicher fühlen.

In weiteren LOS-Gruppen stellten die Schüler am Welttag des Buches beispielsweise den anderen Kindern ihre Lieblingsbücher vor, bekamen von LOS-Pädagogen vorgelesen oder genossen zusammen mit ihren Müttern eine ganz originelle Unterrichtsstunde – die ganz unter dem Motto Lesen stand.

Am Ende ihrer besonderen Unterrichtsstunde bekamen alle LOS-Schüler noch ein von den Pädagogen selbstgebasteltes Buch geschenkt.

www.LOS-Speyer.de LOS - Lehrinstitut für Orthographie und Sprachkompetenz, Presse

25.04.2013


Was hilft in der Lese- und Rechtschreibförderung?

Prof. Dr. Matthias GrünkeFragen an Prof. Dr. Matthias Grünke, Universität Köln

Herr Prof. Grünke, wodurch zeichnen sich gute Lerner aus?

Grünke: Laut dem „Good Strategy User Model“ lernt man dann gut, wenn man über effektive Lernstrategien verfügt, diese zielgerichtet einsetzt sowie viele Fertigkeiten, wie etwa die Verwendung von Rechtschreibregeln, beherrscht. Und wenn man in der Lage ist, seine Aufmerksamkeit über längere Zeit einer bestimmten Sache zuzuwenden.

Viele Kinder haben keine Probleme, Lesen und Schreiben zu lernen. Andere jedoch schon. Woran liegt das?

Grünke: Die Ursachen können vielfältig sein. Manche Kinder tun sich hier von Grund auf schwerer als andere. Manchmal kommt dazu, dass einige Mädchen und Jungen in ihrer Vorschulzeit zu selten die Gelegenheit hatten, ihren Eltern beim Vorlesen zuzuhören. Auch zu viel Zeit vor dem Fernseher oder dem Computer kann die Entwicklung negativ beeinflussen.

Wie kann es zu solchen Unterschieden kommen? Immerhin haben alle Kinder das gleiche Unterrichtsangebot …

Grünke: Würden alle Kinder einem Leichtathletikverein beitreten und dort regelmäßig die gleichen Trainingsangebote erhalten, wären sie deswegen im Hinblick auf ihre Weitsprung-, Sprint- oder Speerwurfleistungen auch nicht gleich gut. Das besondere Problem beim Sprachunterricht ist, dass es Kinder ohne ausreichende Lese- und Rechtschreibkompetenzen auf Dauer sehr schwer haben werden. Deswegen ist es wichtig, gerade solche Mädchen und Jungen wirksam zu unterstützen, die sich hier in auffallender Weise schwer tun. Mit den richtigen Angeboten könnte man viel erreichen.

Sie haben verschiedene Fördermethoden, die Kindern mit Lese- und Rechtschreibproblemen helfen sollen, miteinander verglichen. Dabei sind Sie zu überraschenden Ergebnissen gekommen …

Grünke: Überraschend sind die Ergebnisse eigentlich nicht. Wenn ich einem Kind zeige, wie es eine Geige halten soll, mit ihm einfache Fingerübungen durchführe, Fehler unmittelbar korrigiere, es nicht überfordere, den Anspruch langsam erhöhe und es für alle Fortschritte ausgiebig lobe, werde ich als Lehrer natürlich erfolgreicher sein, als wenn ich das Kind seinen „eigenen Weg“ entdecken lasse.

Das wird allerdings nicht überall so gehandhabt.

Grünke: Viele Schulen arbeiten nach sehr offenen Methoden und vermeiden in den ersten beiden Jahren direkte Rückmeldungen, um die Mädchen und Jungen nicht zu entmutigen. Einschlägige Studien zeigen, dass sich der Anteil der Kinder mit Lese-Rechtschreibstörungen im Laufe der Jahre dadurch vervielfacht. Überraschend ist das nicht. Wir wissen aus unserer Alltagserfahrung, wie schwer es ist, eine falsche Information aus unserem Kopf herauszukriegen. Haben wir auf einer Party einmal die Namen von Paul und Georg verwechselt, kommen wir vermutlich auch in Zukunft immer wieder ins Grübeln, wenn wir einen der beiden treffen. Besser ist es, Dinge von Beginn an unter kompetenter Anleitung richtig zu lernen, anstatt sich später mühsam umgewöhnen zu müssen. Das gilt für den Sprachunterricht genauso wie für viele andere Lebensbereiche.

Warum schneiden gerade die beliebten Methoden so schlecht ab?

Grünke: Ich würde der Aussage nur bedingt zustimmen, dass beliebte Methoden schlecht abschneiden. Viele Kinder fühlen sich sehr motiviert, wenn jemand da ist, der ihnen ganz konkret etwas beibringt, sie mit lösbaren Aufgaben konfrontiert und ihnen viele Erfolgserlebnisse ermöglicht. Auch intensive Wiederholungen werden von den meisten Mädchen und Jungen im Grundschulalter unter diesen Umständen nicht abgelehnt – im Gegenteil. Außerdem wollen Kinder normalerweise sogar eine Rückmeldung im Hinblick darauf, ob sie etwas richtig oder falsch gemacht haben. Selbst viele Lehrkräfte freuen sich meiner Erfahrung nach, wenn sie auch einmal in den Lernprozess eingreifen und ihren Schülern etwas direkt vermitteln dürfen.

Dieser Lernprozess entspricht jedoch nicht der derzeitigen Modewelle.

Grünke: Von Seiten der Schulpolitik ist ein solches lehrkraftzentriertes Vorgehen nicht angebracht. Stattdessen soll alles handlungsorientiert erschlossen und selbst entdeckt werden. Das klappt bei den meisten Kindern auch. Sie lernen trotz (nicht wegen) der Methode des Lehrers und nehmen von einem solchen Vorgehen keinen Schaden. Bei den weniger begabten ist das anders. Sie sind darauf angewiesen, dass ihnen jemand mit fundierten Lernmethoden unter die Arme greift. Die stark konstruktivistisch ausgerichteten Ansätze schneiden bei diesen Kindern deswegen so schlecht ab, weil sie mit grundlegenden Lernprinzipien in vielerlei Hinsicht ganz krass im Widerspruch stehen.

Das heißt, viele Nachhilfeeinrichtungen benutzen falsche Ansätze, beim Versuch, den Kindern zu helfen?

Grünke: Ja. Nicht jeder Ansatz ist gleich sinnvoll. Manche Methoden schaden mehr als sie nutzen.

Wie sollte Ihrer Meinung nach ein Förderkonzept aussehen, das Schülern mit einer Lese- und/oder Rechtschreibschwäche helfen kann?

Grünke: Die Basis an Forschungsbefunden ist sehr breit und stabil. Ein Wiederholen des Stoffes ist bei solchen Konzepten zentral. Dies ist keine Frage des persönlichen Ermessens. Genauso wenig ist es Ansichtssache, ob man beim Bau einer Brücke die Regeln der Statik beachten sollte oder nicht – auch wenn Menschen ungleich komplexer sind als Gebäude.

Und welche Förderansätze müsste dieses berücksichtigen?

Grünke: Es sind solche Ansätze am effektivsten, bei denen die relevanten Kompetenzen explizit vermittelt, die Hilfestellungen systematisch aufeinander aufgebaut, ausgiebige einschleifende Übungen angeboten, Fehler unmittelbar korrigiert und Fortschritte sehr häufig erfasst werden.

Die Fragen stellte Dr. Gerd Eisenhofer, Leiter des LOS Speyer-Schwetzingen-Wiesloch.

Das LOS veranstaltet am Donnerstag, dem 28.02.2013 um 15.30 Uhr ein Symposium mit  zum Thema „Wirksame Methoden in der Lese- und Rechtschreibförderung“. Veranstaltungsort ist das Palatin Kongresshotel in Wiesloch. Nähere Informationen unter www.LOS-Speyer.de oder beim LOS Speyer (06232/291603).

15.02.2013


Schlechte Lernleistungen in Deutsch, Englisch und Mathe

Warum Eltern bei schlechten Zeugnissen mit Schimpfen nichts erreichen

Von Christine Eisenhofer

Wenige Wochen nach Weihnachten, dem Fest der Liebe und Harmonie, schlägt in vielen Familien die Stimmung oftmals in das andere Extrem um: Ärger, Stress und dicke Luft. Denn nicht der Nikolaus, sondern die Zeugnisvergabe steht dann plötzlich vor der Tür. Und fallen Noten - oder bei den jüngeren Schülern Beurteilungen - nicht so positiv aus wie erwartet, ist der erste Impuls vieler Eltern: Schimpfen, verbieten und die gerade erst verschenkten Spielsachen wieder wegsperren.

Das Kind unter Druck zu setzen ist jedoch keine Lösung. Denn das Problem wird dadurch nicht behoben, sondern verschärft. Die richtige Reaktion kann daher nur sein, das Kind zu trösten, es aufzumuntern und gemeinsam mit ihm nach einer Lösung zu suchen. Zunächst gilt es nämlich, die Ursachen für die schlechten Lernleistungen zu finden. Hier wird allzu oft eine Konzentrationsschwäche genannt. Doch ist Konzentrationsmangel wirklich der Hauptgrund für schlechte Schulleistungen? Und was ist eigentlich Konzentration?

Konzentration ist die Fähigkeit, seine Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Sache zu richten und alles Unwichtige auszublenden - sagt die Wissenschaft. Ich erlebe in meiner täglichen Arbeit viele Kinder, die sich in der Schule nur schwer konzentrieren können, aber sich gründlich und vertieft einer Sache widmen, die ihnen Spaß macht, beispielsweise die Arbeit mit ihrem Technikbaukasten. Demzufolge leiden diese Kinder (glücklicherweise) nicht an einer Konzentrationsstörung.

Aber warum tun sich diese Kinder dann so schwer, die Aufmerksamkeit auf schulische Leistungen zu übertragen? Hinter der angeblichen Faulheit stecken oft ganz andere Probleme. Manchmal spielen seelische und emotionale Fähigkeiten eine Rolle. Manchmal ist es auch einfach der falsche Schultyp, den die Kinder besuchen. Und manchmal hapert es einfach beim Lesen und Schreiben. Dann kann das Vorlesen, Verstehen oder Verfassen eines Textes zur fast unlösbaren Aufgabe werden. Das Kind konzentriert sich erfolglos - und gibt schließlich erschöpft auf.

Doch wie kann dann erfolgreiches Lernen aussehen? Erstens sollte jede Form der Ablenkung beim Lernen vermieden werden - weil das Arbeitsgedächtnis nur eine bestimmte Kapazität umfasst und die Aufmerksamkeitsspanne eines Schülers zeitlich begrenzt ist. Zweitens wird auch die Bedeutung von ausreichendem Schlaf häufig unterschätzt. Müdigkeit ist einer der Hauptfaktoren für mangelnde Konzentration. Drittens sollte man feste Lernrituale einführen, Prüfungssituationen zur Reduzierung der Angst vor Arbeiten und Tests simulieren und eine positive Lernatmosphäre schaffen.

Berücksichtigt man diese Ratschläge, dann versteht der Schüler vielleicht zum ersten Mal: Er muss üben. Und vor allem üben wollen. Das braucht Zeit, Geduld und fachliche Begleitung – auch außerhalb der Schule.

Christine Eisenhofer ist Leiterin des LOS Speyer (www.LOS-Speyer.de)

24.01.2013


„Beste Grundlage gegen Zeugnisangst!“

Im LOS helfen individuelle Zielvereinbarungen, langfristig gute Noten zu erreichen

Speyer- Wenn es auf die Zeugnisse zugeht, greift oftmals die große Enttäuschung um sich. Bei denjenigen Kindern, die nun ihre in diesem Schuljahr bislang nicht so guten Leistungen schwarz auf weiß in wenigen Zeilen zusammengefasst sehen. Und ihren Eltern, die enttäuscht von den schlechten Leistungen ihrer Kinder sind. Das dann meist eh schon angekratzte Selbstvertrauen der Kinder wird durch das Schimpfen der Eltern zusätzlich angegriffen.

Schimpfen ist also ein Weg, der meistens zu nichts führt – außer vielleicht in eine Sackgasse. Viel wichtiger ist es daher, die Kinder aufzubauen, sie zu ermuntern, weiter zu machen, an sich zu glauben. Beispielsweise, in dem man neue Zielsetzungen mit den Kindern erarbeitet. Zielsetzungen, die diese auch erreichen können. Zielsetzungen, die sie Schritt für Schritt zu neuem Selbstvertrauen und dann auch zu besseren Noten führen.

Wir im Lehrinstitut für Orthographie und Sprachkompetenz (LOS) arbeiten mit solchen Zielsetzungen, die die Kinder regelmäßig erarbeiten, wie sie auch auf dem Bild sehen können. Dazu Jana: „Meine Deutschnote ist natürlich immer noch nicht so, wie ich sie mir wünsche. Es ist einfach blöd, dass meine Rechtschreibprobleme auch bei Aufsätzen und manchmal auch in den Nebenfächern zu Punktabzug führen. Aber ich bin schon besser geworden! Ich fühle mich gut, wenn Frau Eisenhofer mir aufzeigt, dass ich wieder eine kleinere Etappe auf meinem Weg geschafft habe. Ich weiß, dass ich schon einiges kann, ich weiß aber auch, was ich noch lernen muss.“

Und Frau Eisenhofer, Leiterin des LOS Speyer, fügt hinzu: „Wichtig ist das Erarbeiten von Zielen auch, um den Kindern zu zeigen, was sie schon erreicht haben und deutlich zu machen, was sie, Schritt für Schritt, noch erreichen können - und auch müssen. Eine Voraussetzung dafür ist aber, dass die Eltern erkennen, dass sie ihre Kinder stärken und unterstützen sollten.“

Die LOS bietet eine gezielte pädagogische Förderung bei Problemen im Lesen und Schreiben. www.LOS-Speyer.de

LOS Speyer, Presse

27.01.2014


Heute ist UNESCO-Tag der Muttersprache

Auch das LOS in Speyer hat sich mit einer Aktion an dem Tag beteiligt.

Speyer- Der UNESCO-Tag der Muttersprache findet jährlich am 21. Februar statt. Ziel ist es darauf hinzuweisen, dass Kriege, Vertreibung oder Stigmatisierung dazu führen können, dass Sprachen für immer verschwinden - wie auch der Einfluss großer Sprachgruppen, wie zum Beispiel Englisch. Laut der UNESCO ist rund die Hälfte der weltweit rund 6000 Sprachen vom Aussterben bedroht.

Trotz des Verschwindens von Sprachen wachsen mehr und mehr Kinder zweisprachig auf. Sie haben damit die einmalige Chance, ihr Leben lang zwei Sprachen perfekt zu sprechen – damit haben sie vielen Menschen etwas voraus. Zweisprachigkeit kann allerdings auch zu Problemen führen, etwa wenn Eltern von Migranten mit ihren Kindern Deutsch sprechen, obwohl sie die Sprache nur rudimentär beherrschen. Forscher empfehlen in diesem Fall, dass Eltern mit ihren Kindern nur in der Muttersprache sprechen sollten. Die andere Sprache lernen die Kinder dann im Kindergarten oder in der Schule – gegebenenfalls mit Hilfe einer Förderung. Die schwierigste Phase ist die Schulzeit. Kinder entwickeln dann oft eine starke und eine schwache Sprache.

Neben den Schulen, die mit zweisprachig aufwachsenden Kindern konfrontiert sind, werden auch im Lehrinstitut für Orthographie und Sprachkompetenz (LOS) Speyer zahlreiche Kinder gefördert, die einen mehrsprachigen Hintergrund haben. Diese Förderung ist notwendig, weil es zwar einerseits gut ist, wenn sie die Sprache ihrer Eltern nicht verlernen, andererseits aber Deutsch als Bildungschance nutzen sollen und müssen – wenn sie sich in Deutschland beruflich engagieren und gesellschaftlich integrieren wollen.

Das LOS Speyer hat am Tag der Muttersprache mit einer Gruppe von Kindern – unter ihnen welche mit einer, und welche mit zwei Muttersprachen – Mindmaps zum Thema Mehrsprachigkeit erstellt. Dabei kamen sehr interessante Ergebnisse heraus: Kinder, die nur eine Muttersprache haben, fanden, dass „Mehrsprachler“ vor allem Aussprache- und Grammatikprobleme haben und mit Sprachmischungen zu kämpfen haben. Kinder, die selbst zwei Muttersprachen haben, stellten bei sich ähnliche Probleme fest. Als Vorteil von zwei Muttersprachen schrieben die Kinder in ihre Mindmaps – unabhängig davon, wieviele Muttersprachen sie sprechen -, dass Kinder mit mehreren Muttersprachen Vorteile bei der Jobsuche und bei der Berufswahl haben. Dr. Gerd Eisenhofer

21.02.2013


"Der Froschkönig" in Wort und Bild - LOS beim bundesweiten Vorlesetag mit Erfolg dabei

„In den alten Zeiten, lebte ein König, dessen Töchter waren alle schön; aber die jüngste war so schön, dass …“ Weiter kam der Vorleser erstmal nicht, schon rief der kleine Lukas: „Der Froschkönig.“ Er hatte das Märchen der Gebrüder Grimm als Erster erkannt. Gebannt hingen er und die anderen Kinder an den Lippen des Erzählers, der nicht nur mit seiner Stimme das Märchen vortrug, sondern auch unter dem Einsatz von Gestik und Mimik - und die Kinder damit in seinen Bann zog.

Das Lehrinstitut für Orthographie Sprachkompetenz (LOS) Speyer hat sich am Freitag, 16. November, am Bundesweiten Vorlesetag beteiligt. Neben dem Märchen „Der Froschkönig“ bekamen LOS-Schüler auch aus „Gregs Tagebuch“ vorgelesen. Doch nicht etwa ein Märchenonkel oder eine Märchentante hatte im LOS vorbeigeschaut. Vielmehr lasen die etwas älteren Kinder den jüngeren Schülern vor. „Es ist sehr motivierend für die kleineren Kinder, wenn sie sehen, was die älteren Schüler durch regelmäßiges Üben geschafft haben“, erklärt Christine Eisenhofer, Leiterin des LOS, den Ansatz.

Schon in den vergangenen Jahren hatte das LOS am Bundesweiten Vorlesetag teilgenommen. Beispielsweise besuchten einige Schüler das Seniorenzentrum Storchenpark in Speyer und lasen dort historische Geschichten vor und lauschten den Erzählungen der Senioren aus dieser Zeit. Beispielsweise wurde ein Lesespektakel veranstaltet, bei dem die Kinder ihren Eltern Geschichten vorlasen. Beispielsweise haben LOS-Schüler Kindergartenkindern vorgelesen. Der Bundesweite Vorlesetag soll die Lust und die Motivation von Kindern am Lesen fördern. „Es ist vor allem wichtig, dass ganz junge Schüler nicht die Lust am Lesen verlieren“, sagt Christine Eisenhofer, Leiterin des LOS.

Die Schüler, die dem Märchen „Der Froschkönig“ lauschten, waren jedenfalls mit Feuereifer bei der Sache. Sie durften nämlich anschließend noch ihre Version des Froschkönigs zu Papier bringen – wenn auch eher als Nachwuchs-Picassos denn als kleine Brüder Grimm.

LOS - Lehrinstitut für Orthographie und Sprachkompetenz, Presse www.LOS-Speyer.de

16.11.2012


Am Freitag, 20. September, war Weltkindertag

Ein Tag, der weltweit den Kindern gewidmet ist – so auch im LOS Speyer

Speyer- „Ich hab‘ die Lösung“, ruft Marie. Sie strahlt über das ganze Gesicht. Minutenlang hat sie über der Aufgabe gebrütet, hin und her überlegt, die Frage war ja auch kniffelig. Doch jetzt hält sie den Zettel in die Höhe, auf dem die Lösung steht. Zusammen mit 20 weiteren Kindern nimmt Marie an der Lese- und Spielrallye des LOS Speyer im Rahmen des Weltkindertags im Speyerer Konrad-Adenauer-Park teil.

Der 20. September ist jährlich der Weltkindertag. Ein Tag, an dem rund um den Globus die Kinder im Mittelpunkt stehen sollen. Ein Tag, unterstützt von UNICEF, an dem Aktion für Kinder durchgeführt werden. Ein Tag, der für die Kinder da ist.

Eben auch für die Schüler des LOS in Speyer. Die hatten von Ihren Lehrern einige Lese- und Kniffelaufgaben rund um die bekannte Kinderbuchserie „Kugelblitz“ bekommen, einem Kommissar, der kindgerecht Fälle löst, bei denen die jungen Leser mit überlegen können. Die Aufgaben für die LOS-Schüler drehten sich um eine Geschichte, bei der der Täter aufgrund seiner Rechtschreibfehler überführt wird.

Zum Abschluss malten die LOS-Kinder dann noch ein Bild, wie sie sich das Leben von anderen Kindern vorstellen, die in Ländern wohnen, wo nicht so viel für die Bildung getan wird, wie für sie selbst in Deutschland.

Im Lehrinstitut für Orthographie und Sprachkompetenz (LOS) stehen die Kinder natürlich nicht nur am Weltkindertag im Mittelpunkt, sondern immer, an jedem Unterrichtstag, in jeder Unterrichtsstunde. Schließlich soll ja insbesondere ihre Lese- und Rechtschreibleistung verbessert werden. Das LOS Speyer besteht seit 1999. Es unterstützt Kinder, die Probleme beim Lesen und Schreiben haben. Text und Foto: LOS

Weitere Informationen: www.LOS-Speyer.de

21.09.2013


Berufliche Chancen nutzen

Wie können junge Menschen mit einer Lese-Rechtschreibschwäche das Berufsleben meistern?

Von Dr. Gerd Eisenhofer

Gregor M., 28 Jahre, arbeitet als Werbetexter in einer großen Werbeagentur. Nach dem Studium der Geografie schien ihm das der richtige Einstieg ins Berufsleben. Kreativ war er ja schon immer, schon als kleiner Junge hat er gerne Einladungen und ähnliches entworfen. Für sich und für andere. Der Job macht ihm Spaß, richtig Spaß. Sein Chef hat auch schon mehrfach seine fachliche Kompetenz gelobt.

Dennoch kämpft Gregor M. mit einem großen Problem. Einem Problem, das ihn auch bei seiner Arbeit behindert, das dafür sorgt, dass er sich oftmals vor Kollegen schämt und das ihm sogar den Job kosten könnte. Gregor M. hapert es schlichtweg an den notwendigen Lese- und Rechtschreibfertigkeiten. Im Alter von 28 Jahren.

In der Schule hat er sich so durchgemogelt. In manchen Fächern sind die Probleme nicht so aufgefallen, in anderen konnte er sie immer irgendwie kaschieren - mal besser, mal schlechter. Nachhilfeunterricht hat er auch besucht. Natürlich. Über drei, vier Jahre. Bloß gebracht hat ihm dieser nicht wirklich viel. Die Fehler wurden und wurden nicht weniger.

Die Lehrer sagten immer alle: „So dumm ist er doch nicht.“ Damals fand er das toll, schließlich hatte er dann irgendwann sein Abitur in der Tasche. Heute wünscht er sich rückblickend, die Lehrer hätten damals erkannt, dass er an einer Lese- und Rechtschreibschwäche leidet, ihm geholfen, geeignete Fördereinrichtungen zu finden.

Dann hätte er jetzt vermutlich nicht solche Probleme im Beruf. Zu Beginn seiner Tätigkeit hat die Abteilungssekretärin die von ihm verfassten Texte korrigiert. Die Fehler sind dadurch verschwunden. Allerdings hat sich das auch schnell im Kollegenkreis herumgesprochen. Gregor M. ist das richtig peinlich, für sein Selbstbewusstsein ist dies nicht gerade förderlich. Dabei hat er – trotz seiner vielen Fehler beim Schreiben - eine ausgeprägte mündliche Artikulationsfähigkeit, die auch seinem Chef imponiert.

Er war drauf und dran, alles hinzuwerfen. Schließlich kann er ja nicht jedem Text immer erstmal von der Abteilungssekretärin korrigieren lassen. Angst, dass sein Chef seine hohe Fehleranzahl mal ansprechen werde, hat er auch. Er schämt sich, dass er solche Defizite hat – schließlich erwarten Unternehmen ja gut qualifiziertes, mit den erforderlichen Kompetenzen ausgestattetes, Personal

Irgendwann hat dann er dann endlich ein paar Leute um Rat gefragt. Seine Eltern, einen Arbeitskollegen, seine Freundin. Nun will Gregor M. die Flucht nach vorn antreten - und eine zielgerichtete Förderung seiner unzureichenden Rechtschreibkompetenz in Anspruch nehmen. Denn eines ist ihm klar geworden: Es geht hier nicht darum, Spitzenleistungen zu erbringen, sondern sich das nötige Rüstzeug für den Alltag zu verschaffen.

Dr. Gerd Eisenhofer ist Leiter des LOS Speyer (www.LOS-Speyer.de).

22.01.2013


Tag der Migranten soll zwischen den unterschiedlichen Kulturen Brücken bauen

Am 18.12. fand der Internationale Tag der Migranten, ausgerufen von der UNO, statt.

Auch das Lehrinstitut für Orthographie und Sprachkompetenz (LOS) hat sich daran in diesem Jahr beteiligt. Schüler mit Migrationshintergrund haben ihren Mitschülern berichtet, wie Weihnachten in ihren Herkunftsländern bzw. den Herkunftsländern ihrer Eltern gefeiert wird, und wie es für sie und ihre Eltern ist, in Deutschland zu leben.

Oftmals erreichen, was auch Studien bestätigen, Schüler mit Migrationshintergrund einen schlechteren Schulabschluss, weil ihre Eltern sie aufgrund nicht ausreichender Deutschkenntnisse nicht ausreichend unterstützen können.

Feliz Natal“ und „Novo Ano“!

Seine Mitschüler machen große Augen, während Martim erzählt, dass er seine Weihnachtsgeschenke stets ein paar Stunden später bekommt. Und am 25. Dezember immer um 7 Uhr in die Kirche gehen muss. Martim ist Portugiese, sagt statt Frohe Weihnachten stets „Feliz Natal“, wenn er mit seiner Familie über Weihnachten nach Portugal in die Heimat reist. Das alles erzählte er seinen Mitschülern im Lehrinstitut für Orthographie und Sprachkompetenz (LOS) Speyer am Tag der Migration, an dem Migrantenkindern ihren Mitschülern berichteten, wie in ihrem jeweiligen Heimatland Weihnachten gefeiert wird.

Und die bekamen nicht nur berichtet, wie die Portugiesen Weihnachten feiern, sondern auch von Kim zu hören, dass in Vietnam Weihnachten eigentlich gar keine Rolle spielt. Und Ioannis erzählte, dass der Heilige Abend in Griechenland fast genauso verläuft wie in Deutschland.

Der Internationale Tag der Migranten wird stets am 18. Dezember begangen. Es ist ein Tag, der Brücken bauen soll zwischen den unterschiedlichen Kulturen. Heterogenität von Sprache und Kultur bedeutet sowohl ein Voneinander lernen als auch ein Miteinander leben. Nie zuvor lebten so viele Migranten auf der Welt wie heute. Und fast immer haben die Migranten ein Problem: die fremde Sprache. Die Eltern von Martim beispielsweise würden ihren Sohn gerne beim Lernen für die Schule mehr unterstützen. Sie können es aber nur bedingt, weil ihre Deutschkenntnisse nur rudimentär sind.

So wie Martim geht es oftmals Kindern mit Migrationshintergrund. Sie bekommen keine Gute-Nacht-Geschichte vorgelesen – zumindest nicht auf Deutsch, ihrer Alltagssprache. Sie bekommen keine oder nur wenig Hilfe bei den Hausaufgaben. Manche Eltern, wie die von Martim, Kim oder Ioannis, bieten ihren Kindern eine zielgerichtete Unterstützung zur Verbesserung ihrer Lese- und Schreibkompetenz. Ihr Wunsch, der nächsten Generation solle es besser gehen, konkretisieren sie dahingehend, dass ihre Kinder Deutsch nicht nur sprechen, sondern auch als Bildungssprache verwenden können, was über ihren schulischen und beruflichen Erfolg entscheidet.

Eine Studie des Mannheimer Zentrums für Europäische Sozialforschung (MZES) aus dem Jahr 2010 bestätigt genau dies: Türkische Grundschüler wechseln bei gleichen Leistungen und ähnlichem sozialen Hintergrund zwar häufiger auf höhere Schulen als ihre deutschstämmigen Alterskollegen, scheitern dann aber aufgrund der mangelnden Unterstützung an dem Bildungsniveau der höheren Schulen. Die Bildungseinrichtungen können die bestehenden Defizite in Bezug auf Sprache nicht hinreichend kompensieren – sie suchen Hilfe in privaten Einrichtungen wie dem Lehrinstitut für Orthographie und Sprachkompetenz (LOS), das ihnen hilft, sich angepasst ausdrücken zu lernen.

Es hat sich seit dem Pisa-Schock vor mittlerweile elf Jahren zwar einiges gebessert, vor allem die Sprach- und Lesekompetenz von Migranten, in der Pisa-Studie als „Risiko-Schüler“ betitelt, ist besser geworden. Deutschland, das sich durchaus als Zuwanderungsland bezeichnen lässt, bietet Migranten jedoch noch immer keine Chancengleichheit: Fast 50 Prozent besuchen eine Hauptschule. Jedes zehnte Migrantenkind verlässt die Schule ohne Abschluss – die Zahl liegt laut Berufsbildungsbericht knapp doppelt so hoch wie bei deutschen Schülern. Kinder wie Martim hoffen jedoch auf eine erfolgreiche berufliche Zukunft in Deutschland. Text und Bild: LOS - Lehrinstitut für Orthographie und Sprachkompetenz

19.12.2012