In Ötigheim war es ein rundum gelungener Abend und alle,
die dabei waren, werden ihn lange in guter Erinnerung behalten.
Foto: pem
Neu-Isenburg |
27.08.2015
Kulturell interessierte Speyerer Öffentlichkeit trauert um Curt Timm
International
renommierter Schauspieler, Regisseur, Rezitator und erfolgreicher
Theaterintendant - - Großmeister des Wortes und der darstellenden
Kunst
Ein Nachruf von Gerhard Cantzler
Speyer- Die Nachricht ging heute vormittag wie
ein Lauffeuer durch die kulturell interessierte Speyerer
Öffentlichkeit: Curt Timm ist tot! Der
international renommierte Schauspieler, Regisseur und Rezitator,
der erst im Jahr 2009 zusammen mit seiner Ehefrau, der
Kulturmanagerin Eva-Maria Sommer-Timm, seinen
Alters(un)ruhesitz in der Speyerer Altstadt genommen hatte,
verstarb am vergangenen Mittwoch im Alter von 89 Jahren an den
Folgen einer akut aufgetretenen, schweren Erkrankung.
Der am 29. Januar 1926 in Hamburg geborene Künstler, der bis zu
seinem am Ende dann doch überraschenden Tod große Pläne für
ungewöhnliche künstlerische Projekte mit sich trug, hatte sich nach
seinem Umzug vom norddeutschen Flachland in die Pfalz in der
Speyerer Kunstszene rasch etabliert und unentbehrlich gemacht.
Seine Rezitationsabende, mit denen er eine nahezu verloren
gegangene Kunstform in der Region erfolgreich wieder neu belebte -
seine subtilen Inszenierungen von ob der zumeist nur eingeschränkt
zur Verfügung stehenden Finanzmittel mit großer Sorgfalt und mit
viel Bedacht ausgewählten „kleinen“ Spielformen der dramatischen
Kunst verstand er immer wieder, zu großen, noch lange nachwirkenden
Ereignissen zu gestalten und sich so selbst unvergesslich zu
machen.
Curt Timm hatte an der Hochschule für Musik und Theater in
Hamburg eine Ausbildung als Schauspieler und Regisseur für
Schauspiel und Oper absolviert. Nach verschiedenen Engagements als
Schauspieler, Regieassistent und Dramaturg wurde er Chefdramaturg
und danach Oberspielleiter am Theater der mecklenburgischen Stadt
Stralsund. Ab 1953 war er dort Intendant und wirkte parallel dazu
als Dozent für dramatischen Unterricht und Sprechtechnik.an der
Staatlichen Schauspielschule.
Nachden er sich zunehmend mit dem dort regierenden SED-Regime in
politische Meinungsverschiedenheiten verstrickte, nahm er Anfang
der 1960er-Jahre ein Engagement als Schauspieler am renommierten
Hamburger „Thalia-Theater“ an, wo er in der Intendanz von Willy
Maertens zahlreiche Hauptrollen spielte und parallel dazu als
Regisseur am „Künstlertheater Hamburg“ tätig war. Als Regisseur
beim Norddeutschen Rundfunk und bei Radio Bremen produzierte er
mehr als 60 Hörspiele.
Seine Vorliebe, die Gesamtverantwortung für die künstlerische
und organisatorische Leitung eines Dreispartentheaters zu tragen,
ließ ihn 1974 eine Berufung annehmen, die ihn als Intendant an das
Theater in Flensburg führte, wo er bis1986 zahllose, weit über die
Grenzen von Stadt und Region hinaus ausstrahlende Produktionen
herausbrachte.
Neben seinen schier zahllosen Bühnenrollen konnte man Curt Timm
auch immer wieder im Fernsehen erleben, wo er in erfolgreichen
Serien wie „Tatort“ (ARD) oder „Bella Block“ (ZDF) mitwirkte.
Seit 1986 gastierte Curt Timm schwerpunktmäßig als Rezitator in
Deutschland, Österreich und in der Schweiz. Mit seiner CD-Reihe
„Spuren des Wortes“ trug der bekennende Christ maßgeblich zu einer
neuen Auseinandersetzung mit der Heiligen Schrift bei. Dabei setzte
er jedes biblische Thema in Dialog mit seiner literarischen
Aufarbeitung und rundete die jeweiligen Themenkomplexe durch
musikalische Interpretationen adäquat ab.
Gerade mit
seinen musikalisch begleiteten Rezitationen hat sich Curt Timm auch
in Speyer einen unvergänglichen Namen gemacht. Unvergessen sind
auch seine Programme, die er gemeinsam mit Prof. Leo Kraemer
entwickelte und die er mit dessen Ensembles von „PalatinaKlassik“
zur Aufführung brachte. Eine zuletzt noch von ihm geplante
Neuproduktion von Berthold Brechts „Die jüdische Frau“ wird nun
genau so „ungespielt“ bleiben wie sein eigener 90. Geburtstag, für
dessen „Inszenierung“ er sich in der letzten Zeit so viele Gedanken
gemacht hatte.
Durch seine ganz auf gemeinsames Tun ausgelegte Arbeit und seine
unendliche Menschen- und Nächstenliebe machte sich das „Nordlicht“
Curt Timm auch in der Pfalz und in Speyer zahllose Freunde, zu
denen sich auch der Kulturredakteur des
SPEYER-KURIER zählen durfte.
Bewegt ruft er heute für viele andere Curt Timm
zum Abschied nach: „Adieu, lieber Freund und haben Sie Dank für so
viele gute Gespräche und schöne gemeinsame Stunden – Sie werden uns
allen unvergessen bleiben! - Gott mit Ihnen!“
Die Trauerfeier für Curt Timm wird voraussichtlich Mitte August
im „Friedwald“ in Dudenhofen stattfinden. Der
SPEYER-KURIER wird über diesen Termin rechtzeitig
informieren. Foto: spk-Archiv
24.07.2015
Noch umfangreicher und qualitätvoller zwischen „E“ und „U“
BASF-Kulturprogramm 2015/2016 zum 150jährigen
Firmenjubiläum mit mehr als 80 Konzertveranstaltungen der
unterschiedlichen Musikgattungen
Von Gerhard Cantzler
Ludwigshafen- Es hat eine lange, bis in das
Jahr 1921 zurückreichende Tradition, das Kulturprogramm der BASF,
mit dem das Unternehmen ursprünglich „nur“ zur „Erbauung“ und zur
kulturellen Bildung seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
beitragen wollte, mit dem es aber inzwischen längst herausragende
Impulse in Kunst und Kultur der Metropolregion Rhein-Neckar und mit
seinen eigenen Konzertreihen Maßstäbe für die Weiterentwicklung der
internationalen Musikszene setzt. Jetzt „toppt“ das exquisite
Kulturprogramm in allen „Farben“ das aus den Vorjahren Gewohnte an
Umfang und vor allem an Qualität noch einmal deutlich, feiert der
Weltkonzern BASF doch unter dem Titel „Weltenklänge“ gemeinsam mit
den Kunst- und vor allem mit den Musikfreunden der
unterschiedlichen Sparten in der Spielzeit 2015/2016 sich selbst
und ihren 150. Geburtstag. Das wurde jetzt bei der Vorstellung des Kulturprogramms
2015/2016 im Ludwigshafener Feierabendhaus, der wohl bedeutsamsten
Spielstätte dieses hochrangigen Musikfestivals deutlich, bei der
das Team des „BASF-Kulturmanagements“ um seine Leiterin
Karin Heyl einen Eindruck davon gab, was an
Highlights zusammengestellt wurde, das wahrlich das volle Interesse
der Musikfreunde weit über die Grenzen der Metropolregion
Rhein-Neckar hinaus verdient.
Vier Kammerorchester und vier Solisten bei „The Big
Four“
Da glänzt in der Spielzeit 2015/16 die Klassische Musik in der
von Thomas Bufler präsentierten Reihe „The Big
Four“ erstmals mit gleich vier Kammerorchestern von allerhöchstem
Rang, die jeweils mit einem renommierten Solisten der Extraklasse
auftreten. Premiere in Ludwigshafen feiern dabei die „Festival
Strings Lucerne“ sowie das „Concertgebouw Kammerorchester Amsterdam“ und mit
ihnen die längst zur erste Garde ihres Fachs zählenden jungen
Geigerinnen Arabella Steinbacher und Liza Ferschtman. Nicht weniger
spektakulär: die „Kremerata Baltica“ mit dem wunderbaren
rumänischen Pianisten Radu Lupu und die „Camerata Salzburg“ mit dem
„Altmeister“ der Interpretation der Werke der „Wiener Klassik“ ,
dem Wiener Pianisten Rudolf Buchbinder, der das von ihm ausgewählte
exquisite Beethoven-Programm selbst vom Klavierhocker aus leiten
wird.
Nicht zu Unrecht als „Glücksfall“ bezeichnet das
BASF-Kulturmanagement die Chance, für die Spielzeit 2015/16 das
international gefeierte Trio Isabelle Faust, Violine, Jean-Guihen
Queyras, Violoncello und Alexander Melnikow, Klavier für ein
Konzert in Ludwigshafen gewinnen zu können. Die in Esslingen bei
Stuttgart geborene Virtuosin Isabelle Faust, die von der
Musikkritik erst kürzlich noch als „Deutschlands klügste Geigerin“
gefeiert wurde, ist als Solistin mit den führenden Orchestern der
Welt und ihren Dirigenten ebenso erfolgreich unterwegs wie in der
kleinen, intimen Spielform mit ihren Freunden des Trios, mit der
man sie in Ludwigshafen erleben wird.
Mit einem ganz besonderen Programm wird man am Stammsitz der
BASF auch die russische Ausnahme-Geigerin Viktoria Mullova erleben
können. Gemeinsam mit ihren Partnern Matthew Barleym Violoncello,
Paul Clarvis, Percussion und Carioca Freitas, Klavier präsentiert
die von den „großen Podien der Konzertwelt“ bekannte Solistin in
Ludwigshafen unter der Überschrift „Stradivari am Strand“ ihre
mitreißenden Sichtweisen bekannter Bossa-Nova-Klassiker – sicher
ein ganz besonderes Spaß für jeden Musikfreund – und sicher ebenso
ganz weit weg vom üblichen „Cross-Over“.
Schließlich versprechen auch die beiden letzten Konzerte in
dieser Reihe musikalischen Hochgenuss, wenn das Trio Sharon Kam,
Klarinette, Daniel Müller-Schott, Violoncello und Enrico Pace,
Klavier sich mit Kompositionen von Robert Schumann, Nino Rota,
Alban Berg und Johannes Brahms vorstellen. Und dann wird das
Ludwigshafener Konzertpublikum auch ein Wiedersehen – oder besser
gesagt Wiederhören – mit dem israelischen Violinvirtuosen Nemanja
Radulovic feiern können, der schon in der vergangenen Saison seine
Zuhörer mit seinen atemberaubend geläufigen Interpretationen
halsbrecherischer Bravourstücke ein ums andere Mal zu tosendem
Applaus veranlasste. Jetzt hat sich Radulovic unter dem Titel „Les
Trilles du diable“ - die „Teufelstriller“ - Solostücke von Johann
Sebastian Bach, Johannes Brahms, Georges Bizet, Niccolo Paganini,
Vittorio Monti, Fritz Kreisler und John Williams zu einem nicht
weniger spektakulären Programm zusammengestellt.
Auch in der seit langem bestens eingeführten Reihe der
Sinfoniekonzerte im BASF-Feierabendhaus werden in der kommenden
Saison wieder bekannte Solisten wie Christian Zacharias und Pinchas
Zucerman sowie bedeutende Dirigenten gemeinsam mit dem „Orchestra
in Residence“ des Kulturprogramms, der „Deutschen
Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz“ Ludwigshafen auf dem Podium
stehen, kongenial ergänzt durch das „Armenian Philharmonic
Orchestra“ unter Eduard Topchjan mit der Solistin Sophie Pacini,
Klavier sowie durch das „Philharmonische Orchester Breslau“ unter
Daniel Raiskin und mit dem gleichfalls in Ludwigshafen nicht zum
ersten Mal gastierenden Pianisten Alexei Volodin.
Von Roger Willemsen bis zu den jungen Pianisten – die
Jugend gewinnen.
Neben der gleichfalls wieder ins Programm aufgenommenen Reihe
„Junge Pianisten“ werden auch in der kommenden Saison wieder viele
Konzerte angeboten, die sich auf der „scharfen Rasierklinge
zwischen E- und U-Musik“ bewegen und die insbesondere auch das
jüngere Klientel für die Klassik einnehmen sollen. Ein Höhepunkt
dabei sicher der unvergleichliche Roger Willemsen mit seinem
Soloprogramm „Knigge liebt Mozart“, in dem er gemeinsam mit dem
Sinfonieorchester Wuppertal Tipps zur Vermeidung einer oder gleich
mehrerer „Todsünden im Umgang mit der Klassik“ gibt – sicher ein
ganz besonderes Vergnügen.
Michael Nyman - Spektakuläres
Komponistenporträt
Bei der Jubiläumsfeier der BASF am 23. April 2015 – der
SPEYER-KURIER berichtete - erlebte sie ihre Welturaufführung:
Michael Nymans „Sinfonie Nr. 8 – Water Dances“, in der der
britische Komponist „Klang - Schnipsel“ verarbeitete, die
BASF-Mitarbeiter an den Standorten des Unternehmens in der ganzen
Welt eingefangen und zu einer mehr als 12.000 Geräusch-Dokumente
umfassenden Ton-Bibliothek zusammengetragen haben: „Weltenklang“ im
besten Wortsinne also, wie Friederike Reutter vom
BASF-Kulturmanagement erläuterte.
Wie sie mitteilen konnte, wird Nymans Komposition am 13.
und 14. April 2016 noch einmal im Feierabendhaus zu hören sein. Das
weitere kompositorische Schaffen Nymans, der den deutschen Freunden
zeitgenössischer Musik vor allem durch seine Kompositionen zu
Hollywood-Filmen wie „Das Piano“ und „Gattaca“ bekannt geworden ist
– diese Filme werden im Rahmen des Kulturorogramms in
Sondervorstellungen im Mannheimer Programm-Kino „Atlantis“ gezeigt
- werden in der kommenden Saison im Rahmen des „Künstlerporträts“
in insgesamt acht Konzertabenden präsentiert.
Weltenklang – auf den Spuren der Melodien und Rhythmen
der Welt
Da die BASF ihr 150-jähriges Jubiläum weltweit und an allen
Standorten feiere, sei dies Anlass gewesen, mit ihrem Schwerpunkt
„Weltenklang“ einmal dem „Rhythmus und den Melodien der Welt“
nachzuspüren. so Karin Heyl und Friedrike Reutter.
Ein Höhepunkt des Kulturprogramms verspreche deshalb auch die Europapremiere
von Bobby McFerrin mit seinem neuen Programm
„Bobby McFerrin loves Brazil“ zu werden. Der zehnfache
Grammy-Gewinner und Stimmakrobat, ein Grenzgänger zwischen Klassik,
Pop, Soul und Jazz, wird in Ludwigshafen mit seinem europaweit
einzigen Konzert zu hören sein
Zum ersten Mal zu Gast bei der BASF ist Christina Pluhar mit
ihrem Ensemble „L’Arpeggiata“. Zusammen mit der Sopranistin Nuria
Rial präsentiert sie ein Konzert mit traditioneller katalanischer
Musik. Außerdem zeigt die marokkanische Sängerin Oum mit ihrer
unkonventionellen Mischung aus Musik der Berber, Gospel, Soul und
Jazz, wie arabische und abendländische Tradition miteinander
verschmelzen können - „Weltenklang“ eben.
Enjoy Jazz
Auch die Musikgattung „Jazz“ wird im BASF-Kulturprogramm
2015/2016 mit mehreren Konzerten ihren Niederschlag finden. Wie der
Intendant des Festivals „Enjoy Jazz“, Rainer Kern,
bei dem Pressegespräch ankündigte, werden Höhepunkte dabei die
Auftritte des jungen deutschen Jazzpianisten Michael Wollny und des
legendären Kontrabassisten Gary Peacock in einem ersten Konzert und
des Saxophonisten Archie Shepp beim Abschlußkonzert des Festivals
zusammen mit dem „Attica Blues Orchestra“ sein, die die Farbe
„Jazz“ repräsentieren werden.
Das ausführliche Kulturprogramm finden Sie im Internet unter:
http://www.basf.de/kultur
Kartenvorverkauf für alle Konzerte ab dem 29. Juni 2015 Foto:
gc; basf
10.06.2015
Der Juni im hack-museumsgARTen
Ludwigshafen- Im Juni zeigt sich der
hack-museumsgARTen wieder einmal vielseitig. Der
Gemeindepädagogische Dienst Ludwigshafen ruft am Mittwoch, 17. Juni
2015, 17 Uhr zum Treffen am Bibelgärtchen und somit zu einer
Unterbrechung des Alltags auf. Unter dem Motto „Wurzeln, die
halten“, steht dieses Mal die Zwiebel im Mittelpunkt des
Treffens.
Am Donnerstag, 18. Juni 2015, lädt der Internationale
Frauentreff Ludwigshafen von 15 bis 16.30 Uhr zu einem
Kreativ-Workshop für Frauen ein. Zum Preis von 5 Euro wird an
diesem Nachmittag Textildruckdesign und Filz unter der Leitung von
Zahra Hassanpour und Mariam Moini gestaltet. Anmeldungen werden
unter E-Mail rosanna.cavallaro@ludwigshafen.de
oder Telefon 0621 504-2576 entgegengenommen.
Die Kräuterpädagogin Josefa Grieshaber bietet am Mittwoch, 24.
Juni 2015, um 18 Uhr den Workshop "Salat mit Blüten" und somit
einen Genuss für Gaumen, Augen, Herz und Seele an. Die Kosten
betragen 5 Euro; Infos und Anmeldung über E-Mail josefagrieshaber@web.de.
Am Samstag, 20. Juni 2015, ist die Deutsch-Polnische
Gesellschaft Mannheim e. V. mit einem Polnischen Sommerfest von
16.30 bis 21 Uhr zu Gast im hack-museumsgARTen. Lato czeka – Musik,
Folklore, Tanz und Informationen über das Nachbarland stehen auf
dem Programm. Außerdem erhalten die Gäste einen Überblick über die
polnischen und deutsch-polnischen Aktivitäten im Rhein-Neckar-Raum.
Dazu gibt es Spezialitäten aus der polnischen Küche. Der Eintritt
kostet 3 Euro.
An seinem 76. Atelierabend unternimmt Helmut van der Buchholz
vom Büro für angewandten Realismus eine Fahrradführung zu
ausgewählten Kunstwerken im öffentlichen Raum der Stadt
Ludwigshafen. Neben bekannten Klassikern wird auch Werken
Aufmerksamkeit geschenkt, die eher im Verborgenen liegen.
Treffpunkt ist am Donnerstag, 25. Juni 2015, um 19.30 Uhr am
Eingang des hack-museumsgARTen.
Darüber hinaus dürfen sich die Gärtnerinnen und Gärtner des
hack-museumsgARTen über zwei interessante Gartenausflüge freuen. Am
Freitag, 12. Juni 2015, steht ein gemeinsamer Besuch der
Landesgartenschau in Landau auf dem Programm, am Mittwoch, 17. Juni
2015, der Besuch des Bürgergartens Pfingstweide.
Informationen über diese und weiter Veranstaltungen
und Aktivitäten werden immer donnerstags um 18 Uhr beim Gartentreff
im hack-museumsgARTen und bei schlechtem Wetter im
Wilhelm-Hack-Museum ausgetauscht. Ebenso informiert die Webseite
des Wilhelm-Hack-Museums www.wilhelmhack.museum oder
die Facebook-Seite des Gartens www.facebook.com/Hackgarten.
Kontakt:
Wilhelm-Hack-Museum, Theresia Kiefer, M.A., Berliner Straße 23,
67059 Ludwigshafen am Rhein, Telefon 0621 504-3403/-3411, E-Mail:
theresia.kiefer@ludwigshafen.de.
08.06.2015
Kitas im „himmelgrün“
Vier
Aktionstage für Kindertageseinrichtungen auf der Landesgartenschau
Landau
Landau- Spiel, Spaß und Bewegung erwartet
1200 Kinder mit ihren Erzieherinnen und Erziehern vom 18. bis 19.
Mai und vom 1. bis 2. Juni im „himmelgrün“, der Kirche auf der
Landesgartenschau. Die vier Aktionstage für
Kindertageseinrichtungen (Kitas) beginnen mit einem Auftakt um
10.30 Uhr. Es folgen kreative Workshops an der Sparkassenbühne und
rund um den Kirchenpavillon. Ein ökumenischer Gottesdienst um 15
Uhr rundet jeden Tag ab.
Herbert Adam, Referent für Seelsorge in Kindertageseinrichtungen
im Bistum Speyer, und sein Team organisierten das Aktionsprogramm
für Kinder. An 500 katholische und protestantische
Kindertageseinrichtungen aus dem Bistum Speyer und der
evangelischen Landeskirche der Pfalz erging die Einladung. „Die
Resonanz ist überwältigend“, berichtet Pastoralreferentin Christine
Lambrich, „nie hatten wir mit so einem Zuspruch gerechnet.“ Nur
zehn Tage nach der Einladung waren alle verfügbaren
Teilnehmerplätze restlos vergeben. 80 Kitas nehmen nun an den
Aktionstagen, die sich speziell an Vorschulkinder richten,
teil.
Nach der gemeinsamen Eröffnung auf der Sparkassenbühne können
sich die Kinder in vier verschiedenen Workshops erproben. „Spiel
und Bewegung“ wird geboten, ebenso „Kunst und Kreatives“.
Geschichten werden erzählt und Liedermacher Bernhard Strassel lädt
zum „offenen Singen“. Angehende Erzieherinnen und Erzieher
gestalten die Workshops zusammen mit ihren Lehrerinnen und Lehrern.
Kooperationspartner hierbei ist die Fachschule für Sozialwesen in
Speyer mit ihrem Leiter, Pfarrer Matthias Kreiter, der das Projekt
ermöglichte. In einer Mittagspause besteht die Gelegenheit, die
angrenzenden Spielplätze und Grünflächen der Gartenschau zu
erkunden und auf der Wiese zu picknicken. Der abschließende
Gottesdienst wird von Domkapitular Franz Vogelsang und Pfarrer
Rudolf Ehrmantraut im Wechsel gehalten.
Anmeldungen für die Aktionstage können nicht mehr entgegen
genommen werden. Aufgrund der hohen Nachfrage sind jedoch weitere
"himmelgrüne Stunden" am 17., 18. und 19. Juni geplant. Von jeweils
14 bis 15 Uhr gibt es Geschichten und Lieder zum Mitmachen. Den
Abschluss bildet ein kindgerechter Gottesdienst. Dazu sind alle
Kitas, die nicht an den Aktionstagen teilnehmen können, herzlich
eingeladen.
Hinweis: Unter dem Motto „himmelgrün“ bieten vom 17.4. bis
18.10. das Bistum Speyer und die Evangelische Kirche der Pfalz
(Protestantische Landeskirche) auf der Landesgartenschau Landau ein
umfangreiches kirchliches und kulturelles Programm rund um den
Kirchenpavillon. Infos zu Schwerpunkten und Höhepunkten, aktuelle
Termine und mehr finden Sie hier: www.himmelgruen-landau.de www.lgs-landau.de
www.facebook.com/Kirche.LGS.Landau
Text und Foto: is/lk
16.05.2015
Internet-Zeitreise durch die Geschichte von Kloster Maulbronn
Es ist das größte Internetportal des Kulturtourismus
in Süddeutschland: www.schloesser-und-gaerten.de
, die Homepage der Staatlichen Schlösser und Gärten,
ist eine beinahe unerschöpfliche Suchmaschine für
Freizeitideen.
Jetzt ist mit der „Zeitreise“ ein neues Angebot
dazugekommen. Der Zeitstrahl macht es möglich, per Mausklick durch
die Epochen zu reisen. Das UNESCO-Denkmal Kloster Maulbronn gehört,
zusammen mit den Schlössern von Ludwigsburg und Heidelberg, zu den
ersten drei Monumenten, deren Schicksal von der Gründung bis in die
Gegenwart auf dieser „Zeitreise“ verfolgt werden kann.
Neues Angebot im Internetportal
Längst ein Klassiker: das Schlösser-Portal, mit dem sich
Besucherinnen und Besucher bequem im Internet über die 59 Monumente
der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg informieren
können. Die Nutzerzahlen der Schlösser-Homepage sind beträchtlich:
2014 zählte man 1.862.315 Besucher auf den Seiten mit insgesamt
6.772.225 Seitenaufrufen. Spitzenreiter, wie beim realen
Schlossbesuch auch, ist Schloss Heidelberg mit 308.422 Besuchen.
Die Seiten von Kloster Maulbronn besuchten im gleichen Zeitraum
113.074 Internetuser. Regelmäßig erweitern die Staatlichen
Schlösser und Gärten das Internetangebot und greifen damit auch
aktuelle Trends im Nutzerverhalten auf: „Auf Zeitreise gehen“ ist
die aktuelle Neuerung. Man biete damit „eine Möglichkeit,
spielerisch Zusammenhänge in der Geschichte zu verstehen“, erklärt
Frank Krawczyk, der Leiter des Bereichs Kommunikation bei den
Staatlichen Schlössern und Gärten.
Vielfalt und informationstiefe
Typisch für das
Internetportal der Staatlichen Schlösser und Gärten ist die
Vielfalt der Informationen und zugleich die Tiefe: Wer sich über
unterschiedliche Besuchsmöglichkeiten für Familien, Gruppen oder
Einzelreisende informieren will, wird dort ebenso fündig wie
jemand, der sich für den historischen Hintergrund oder für
kunstgeschichtliche Fragen interessiert. Der Veranstaltungskalender
zeigt weit über 1.000 Termine jährlich in den Schlössern, Klöstern,
Burgen und Gärten des Landes, bequem über Suchfunktionen
erschlossen.
„Auf Zeitreise gehen“: Maulbronn von der Gründung an
Im UNESCO-Denkmal Kloster Maulbronn beginnt die Zeitreise mit
der Gründungslegende und dem Maultier im 12. Jahrhundert und geht
dann in ca. 30 Etappen durch die Jahrhunderte. Dabei finden sich
nicht nur direkte Maulbronn-Fakten, sondern auch Daten aus der
allgemeinen Geschichte, etwa die Pestepidemie im 14. Jahrhunderts,
der die Hälfte der Bevölkerung zum Opfer fiel. Für das Kloster
wurden wichtige Ereignisse aus den Jahrhunderten seiner Geschichte
ausgewählt, etwa die Schritte beim Bau von Kirche und Klausur,
wichtige Menschen und Ereignisse, die auf das Zisterzienserkloster
ihre Auswirkung hatten – und alle Momente sind in Bildern präsent.
Den Schlusspunkt bilden Ereignisse vom Beginn des 21. Jahrhunderts:
die Dreharbeiten für den „Hildegard von Bingen“-Film der
Regisseurin Margarethe von Trotta und die Herausgabe der
Zwei-Euro-Münze mit der Ansicht des UNESCO-Denkmals, die das Bild
von Maulbronn in ganz Europa verbreitet – in einer Auflage von 30
Millionen Stück. Außer Maulbronn sind jetzt die „Zeitreisen“ für
die Schlösser Ludwigsburg und Heidelberg online. Geplant ist, das
Angebot insgesamt für die zehn Top-Monumente des Landes
einzurichten. www.schloesser-und-gaerten.de
Text und Foto: Staatliche Schlösser und Gärten
Baden-Württemberg, Presse
10.04.2015
„Schwetzinger SWR Festspiele“ finden mit Pfarrkirche St. Joseph neue wertvolle Spielstätte
A-capella-Konzerte
mit internationalen Vokal-Ensembles der „Spitzenklasse“ zu Gast in
Speyerer Kirchen
Von Gerhard Cantzler
Speyer- Auch wenn sie in diesem Jahr um eine
volle Woche kürzer sein werden als in der Vergangenheit und die
zweite, traditionelle Opernproduktion - die „Ausgrabung“ einer
zumeist qualitätvollen und dennoch häufig längst vergessenen
Komposition - sogar ganz entfallen muss, so bieten die „64.
Schwetzinger SWR-Festspiele“ vom 25. April bis zum 30. Mai
2015 mit 43 Konzertveranstaltungen und einer Vielzahl
internationaler Stars des klassischen „Musik-Business“ einmal mehr
ein höchst qualitätvolles und vielseitiges Programm aus Bekanntem
und Neuem, mit dem die Künstlerische Leiterin des
Musikprogramms der Festspiele, Dr. Marlene Weber-Schäfer,
unter der Überschrift „Westwärts schweift der
Blick“ ihren auf mehrere Jahre angelegten, umfassenden
Rundgang durch die europäischen Musiklandschaften um eine weitere,
musikhistorisch überaus wertvolle Facette erweitern
will.
In Speyer, wo dieses bedeutenste klassische Radiomusikfestival
der Welt seit Jahren schon das breite Angebot geräumiger
Kirchenbauten mit ihren akustisch so ganz unterschiedlichen
Gegebenheiten für ihre geistlichen Konzerte nutzt, stellte
Dr. Weber-Schäfer jetzt gemeinsam mit
Bianca Karaula, seit dieser Spielzeit bei den
Festspielen zuständig für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,
Oberbürgermeister Hansjörg Eger und damit den
interessierten Musikfreunden in Stadt und Region die beiden die
Speyerer Spielstätten betreffenden Konzertprogramme vor:
Los geht es dabei am Donnerstag, dem 07. Mai 2015 um
19.30 Uhr in der Speyerer Katholischen Pfarrkirche
St. Joseph, wo das seit vier Jahrzehnten aktive,
renommierte belgische „Huelgas Ensemble“ unter der
Leitung von Paul van Nevel mit
einem spektakulären Programm mit mittelalterlicher Vokalmusik zu
Gast sein wird. Dabei werden Werke der frühen französischen Meister
Perotinus Magnus und Guillaume de
Marchand, der Italiener Matteo da Perugia
und Matteo de Santa Johanne sowie Organa, Motetten
und Teile aus Messen aus England und Frankreich zu hören sein.
„Wir waren völlig überrascht von den großartigen
räumlichen Gegebenheiten und der akustischen Qualität dieser
Kirche“, ist Dr. Weber-Schäfer begeistert und freut sich
insbesondere auch über die herzlich-zuvorkommende Aufnahme und die
Hilfsbereitschaft des zuständigen Pfarrers Hubert
Ehrmantraut. Und auch Oberbürgermeister Eger zeigt sich
zufrieden darüber, dass nach dem durch die umfassende Renovierung
bedingten Ausfall der Dreifaltigkeitskirche als Spielort noch bis
in das Jahr 2017 die Schwetzinger SWR-Festspiele in St. Joseph
einen adäquaten Ersatz gefunden hätten. Dem allerdings widerspricht
Dr. Weber-Schäfer: „Wir sehen St. Joseph keineswegs als Ersatz oder
gar nur als eine Notlösung, sondern als eine auch für die Zukunft
echte, ausgezeichnete Alternative“, meint die Festspielchefin zu
diesem Spielort, am dem erstmals ein Konzert der Festspiele wie
alle Produktionen auch im Jahr 2015, aufgezeichnet und weltweit
durch über 100 Radiosender ausgestrahlt werden wird.
„Live on air“ dagegen wird das zweite große
Kirchenkonzert im Rahmen der diesjährigen Schwetzinger
SWR-Festspiele in Speyer gehen, wenn am Donnerstag, dem 21.
Mai 2015 um 19.30 Uhr in dem seit Jahrzehnten angestammten
Spielort, dem romanischen Kaiserdom, der
international als „Ausnahme-Vokalensemble“ gefeierte
englische Kammerchor „Tenebrae“ unter seinem
Gründer und Leiter Nigel Short ein Gastspiel geben
wird. Zwei musikalische Schwerpunkte werden dieses Programm
bestimmen: Zunächst Werke eines der ganz großen Komponisten der
Shakespeare-Zeit und Schüler von Thomas Tallis, William
Byrd (1543 – 1623), dessen geistlichen und weltlichen
Werke unter den Vokalensembles der Spitzenklasse heute quer durch
Europa einen wahren „Hype“ entfacht haben, können die doch daran,
so wie auch „Tenebrae“ im Speyerer Dom, ihre überragende
Intonationssicherheit und klangliche Homogenität beweisen.
Im zweiten Teil dieses abends werden dann die in der Spätphase
seines Schaffens entstandenen „Songs of Farewell“ - sechs Motetten
für Chor a-capella - des englischen Spätromantikers Charles
Hubert Parry (1848 – 1918) erklingen – Kompositionen, die
wie das gesamte Oeuvre Parry's lange Zeit in den Hintergrund
getreten waren, ehe sie durch Neueinspielungen in den 1970er Jahren
wieder den ihrer musikalischen Qualität entsprechenden, hohen Rang
einnehmen konnten. Auch sie zählen heute wie die Werke von William
Byrd zu den am häufigsten aufgeführten Werken ihrer Art in der
Welt.
Ein spannendes Programm also, in dem die 20 Sängerinnen
und Sänger von „Tenebrae“ den höchst virtuosen, gekonnten Wechsel
zwischen unterschiedlichen Entstehungszeiten und Stilen dieser
Musik versprechen. Ein Programm aber auch, das nach Überzeugung von
Dr. Weber-Schäfer um vieles besser in die höchst komplizierte
Akustik des Speyerer Domes passt als monumentale Chor- und
Orchesterwerke, bei denen für die Zuhörer schon nach wenigen Reihen
die Durchsichtigkeit der Musik in den hin- und zurück wogenden
Schallwellen unterzugehen drohe.
Die Besucherinnen und Besucher der beiden Speyerer Konzerte im
Rahmen der „Schwetzinger SWR-Festspiele 2015“ dürfen sich also auf
zwei ganz außergewöhnliche musikalische Ereignisse freuen – nur
zwei von insgesamt 43 jedoch. Der SPEYER-KURIER
wird deshalb noch in einem gesonderten Beitrag einen Ausblick auf
das gesamte Festival geben. Foto: gc
04.04.2015
Kunstpreis 2015 der "Ike und Berthold Rolandstiftung" verliehen
Ein großer Tag für die pfälzische Musik: Alexia und Prof.
Dr. Friedemann Eichhorn nehmen Kunstpreis 2015 der „Ike und
Berthold Roland-Stiftung“ entgegen.
Von Gerhard Cantzler
Natürlich war dieser letzte Samstag vormittag im zuende gehenden
Monat Februar im sonnendurchfluteten Festsaal der „Villa
Ludwigshöhe“ oberhalb von Edenkoben zuallererst den beiden
Preisträgern des Kunstpreises 2015 der „Ike und Berthold
Roland-Stiftung“, dem Ausnahmemusiker-Ehepaar
Alexia und Friedemann Eichhorn, gewidmet. Doch dank des
von den Laureaten selbst zusammengestellten, exquisiten
Musikprogramms und seiner exzellenten Interpretation durch die
beiden Geigenvirtuosen und ihre Freunde geriet die Feier zu einem
musikalischen Ereignis der „Extraklasse“, mit dem das fast die
Kapazitäten des Saales sprengende, kunstaffine Pfälzer Auditorium
zugleich auch einem der Ihren, dem langjährigen Kunstreferenten der
rheinland-pfälzischen Landesregierung und Initiator des an diesem
Tag immerhin schon zum elften Male vergebenen Kunstpreises
ihre ehrende Referenz erwies. In der Nachbarschaft zur „Villa
Ludwigshöhe“, in Rhodt u. Rietburg geborenen und in Speyer
aufgewachsen, zählt der renommierte Kunsthistoriker Dr.
Berthold Roland mit seiner Familenstiftung heute nämlich
sicher zu den sach- und fachkundigsten Mäzenen im Lande. So
gesehen, darf die Feier auf Schloß „Villa Ludwigshöhe“ sicher auch
als „Familienfest“ für den international angesehenen Kunstexperten
verstanden werden, der nie seine Pfälzer Wurzeln vergessen hat.
Doch beginnen wir unseren Bericht mit dem, was den beiden im
Mittelpunkt dieser Feier stehenden Preisträgern Alexia und Prof.
Dr. Friedemann Eichhorn seit vielen Jahren schon Leidenschaft und
neben der Familie unbestrittener Mittelpunkt ihres Lebens ist: Die
Musik, mit der sie, glänzend inspiriert und interpretiert, weit mehr als nur die
Verbindungsteile zwischen den Reden und Würdigungen dieses Tages
boten – nein sie wurden quasi zum tragenden Rückgrat dieser
Veranstaltung – ein herrliches Konzerterlebnis also – verzeihen
Sie, liebe Glückwunschredner (!) - mit passend eingestreuten
Wortbeiträgen.
Los ging's gleich zu Beginn mit drei Piècen für zwei Violinen
und Klavier des 1854 in Breslau geborenen Moritz
Moszkowski, einem der Favoriten des großen, unvergessenen
Vladimir Horovitz, der eigentlich nie das Konzertpodium verließ,
ohne sein Publikum mit einem der ausdrucksstarken Stücke
Moszkowskis zu anhaltenden Beifallstürmen getrieben zu haben.
Dargeboten wurden an diesem Tag drei insbesondere durch ihre
rhythmischen Anforderungen beeindruckende Stücke - von Alexia und
Friedemann Eichhorn und kongenial begleitet von dem
Weimarer Pianisten Daniel Heide vortrefflich
interpretiert.
Heide war dann auch der Partner von Friedemann Eichhorn im
Scherzo c-moll, das der junge Johannes Brahms in Verehrung seines
von ihm so bewunderten Freundes Joseph Joachim, dem führenden
Geigen-Virtuosen seiner Zeit, als seinen Beitrag zu der sogenannten
„F-A-E-Sonate“ komponierte, die Brahms, ganz im Stile der
„Widmungskompositionen“ jener Zeit, gemeinsam mit Robert Schumann
und dessen Schüler Albert Dietrich aufs Notenpapier brachte. Ein
echtes Bravourstück für jeden Geiger, dem sich Friedemann Eichhorn
zur Begeisterung seiner Zuhörer mit brillanter Technik in geradezu
atemberaubender Weise stellte.
Das nächste musikalische Highlight dann: Das „Aprés un
réve“ von Gabriel Fauré, einem der bedeutsamsten Vertreter des
musikalischen „Fin de siècle“, von dem Alexia
Eichhorn in ihrer Ankündigung sicher zurecht sagte, dass
es sich dabei wohl um „die schönste und anrührenste Komposition für
Bratsche und Klavier überhaupt“ handele. Und in der Tat: Mit ihrem
warmen, vollen Ton und ihren scheint's endlosen Lagato-Bögen traf
die sympathische Co-Preisträgerin dieses Tages die Zuhörer in die
Tiefe ihrer Seelen – ein überaus bewegendes, ja geradezu „heiliges
Momentum“ in diesem abwechslungsreichen Programm.
Doch welch gewaltiges musikalisches Spektrum Alexia und
Friedemann Eichhorn zu „bedienen“ vermögen, das zeigten sie dann
auch bei der dankenswerterweise in das Programm dieses Vormittags
aufgenommenen Aufführung des musikalischen „Aktionsstücks
„Du?!“ - „Oh!“, das der Komponist und
SWR-Klassik-Musikredakteur Burkhard Egdorf vor ein paar
Jahren schon dem Preisträgerpaar gewidmet hat.
Witzig und dialogstark von der ersten bis zur letzten Phrase -
vom ersten bis zum letzten Ton, wenn die beiden Protagonisten sich
klammheimlich aus der Szenerie verabschieden – ein überaus
gelungenes, hintersinniges musikalisches Porträt einer Nah-, aber
sicher auch einer sich immer wieder einmal voneinander entfernenden
Beziehung, die sich am Ende wieder in Harmonie vereint. Ein echtes,
musikalisches „Sahnestückchen“, von dem sogar der eigens angereiste
Komponist bekannte, dass er es in der bei dieser Gelegenheit
dargebotenen Form noch nie erlebt habe.
Ein abschließender musikalischer Höhepunkt dann noch einmal mit
Johannes Brahms, als Friedemann Eichhorn seinen „Freund aus
musikalischen Kinder- und Jugendtagen“, den aus Bad Bergzabern
stammenden Prof. Alexander Hülshoff, Professor für
Violoncello an der Folkwang Universität der Künste in Essen,
scheint's beiläufig fragte, ob er – „rein zufällig?“ – vielleicht
sein Instrument mit dabei habe. Der „hatte“ natürlich - und schon
vereinigten sich die vier Künstler zu einer schwungvollen
Darbietung des letzten Satzes „Rondo alla Zingarese – Presto“ aus
Brahms' Klavierquartett g-Moll, op. 25.
Zwischen soviel großartig interpretierter Musik gerieten die
„Wortbeiträge“ an diesem Vormittag durchaus etwas ins
Hintertreffen: Das begann schon mit der Begrüßung der Gäste durch
die Direktorin des Landesmuseums Mainz, Dr. Andrea
Stockhammer, eine der Nachfolgerinnen von Dr. Berthold
Roland an der Spitze des renommierten Hauses an der Mainzer Großen
Bleiche, die für den entschuldigten Mitveranstalter der Preisverleihung,
den Generaldirektor „Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz“, Thomas
Metz, das Wort ergriff. Sie konnte unter den Gästen aus der Politik
- an ihrer Spitze die Vizepräsidentin des
rheinland-pfälzischen Landtages, Barbara
Schleicher-Rothmund, der Speyerer
Oberbürgermeister Hansjörg Eger und seine
Kulturdezernentin, Bürgermeisterin Monika Kabs
sowie deren Neustadter Kollegen, Beigeordneter
Ingo Röthlingshofer auch Egers Amtsvorgänger
Werner Schineller – auch frühere Preisträger des
Kunstpreises wie Prof. Gernot Rumpf, Achim Ribbeck
und für die im Vorjahr mit dem Kunstpreis ausgezeichnete
Landesstiftung „Villa Musica“ deren Künstlerischen Leiter,
Prof. Alexander Hülshoff begrüßen, der auch als
Laudator der diesjährigen Preisträger „auserkoren“ war.
In dieser Eigenschaft würdigte er das Preisträgerehepaar als
außergewöhnlich begabte künstlerische Persönlichkeiten, die sowohl
als gefragte Solisten, als ausgezeichnete kammermusikalische
Partner wie als Lehrer in ihrem Fach, der Violine, Ausgezeichnetes
leisteten. Gemeinsam seien die Fränkin Alexia und der Speyerer
Friedemann Eichhorn zudem ein „unschlagbares Team“, so Hülshoff, ein Team, das sich auch
mit Hingabe dem „Ausgraben“ und der Aufführung verloren geglaubter
Kompositionen aus den unterschiedlichen Epochen widme.
Prof. Dr. Friedemann Eichhorn, der neben seiner künstlerischen
Ausbildung auch an der Musikhochschule in Mainz im Fach
Musikwissenschaften promovierte und damit, so Hülshoff, in
glückhafter Weise die künstlerische mit der theoretischen Erfahrung
verbinde, kenne er schon aus der gemeinsamen Zeit als Stipendiaten
der „Villa Musica“. Der Laudator zählte danach wichtige Stationen
im Werdegang Eichhorns auf, der im Jahr 2002 als Professor für
Violine an die Musikhochschule „Franz Liszt“ in Weimar berufen
worden sei. Als Initiator und Impulsgeber habe er zudem zahlreiche
Musikfestivals inspiriert, so auch die „Kronberg Academy“, wo unter
seiner Leitung hochbegabte junge Musiker gefördert würden.
Er sei stolz darauf, mit Alexia und Friedemann Eichhorn
befreundet zu sein - „zwei Menschen, die wie nur wenige dazu
geeignet sind, diesen ehrenvollen Kunstpreis entgegen zunehmen“, so
der Laudator, der zum Abschluß seiner Rede die „außerordentlich
positive Ausstrahlung und die mit Neugierde auf Neues gepaarte,
entspannt-aufmerksame und stets respektvolle Art“ des Auftretens
der beiden Künstler lobte.
Aus der Hand des Geschäftsführers der „Ike und
Berthold-Roland-Stiftung“, Oliver Roland, konnten die
beiden Preisträger dann die Urkunde und die damit verbundene
Geldprämie in Empfang nehmen, ehe der rheinland-pfälzische
Kulturstaatssekretär Walter Schumacher die
Preisträger zu ihrer Auszeichnung beglückwünschte und sich bei den beiden
Stiftern Ike und Berthold Roland – die Juristin
Dr. Ike Roland ist leider schon im Jahre 2010 verstorben – für ihr
großartiges gesellschaftliches Engagement bedankte. „Das Land
Rheinland-Pfalz wäre glücklich, wenn noch viele seiner Bürgerinnen
und Bürger Ihrem Beispiel nacheifern und private Stiftungen gründen
würden, mit denen besondere Leistungen in Wissenschaft und Kunst
ausgezeichnet werden könnten“, so Schumacher zu den Aktivitäten von
Dr. Berthold Roland.
Dann könne man vielleicht noch mehr solcher Tage erleben wie
diesen letzten Tag im Februar, „wo es draußen schon nach März
aussieht – an einem Samstag, der uns durch Sie, die Preisträger und
den Stifter, wie ein Sonntag vorkommt“, schloß der Politiker schon
fast poetisch.
Und in der Tat: Viele der Anwesenden, die im Anschluß an
die Feier trotz der noch immer empfindlichen Kühle von der Veranda
der „Villa Ludwigshöhe“ herab einen ersten Blick über die
sonnenüberflutete Rheinebene schweifen ließen, bekannten, dass sie
es bei einem solch exquisiten Musikprogramm und einer derart
vorzüglichen Stimmung durchaus noch einige Zeit in der „Villa“
ausgehalten hätten. Fotos: gc
02.03.2015
Themenjahr Barock: Frauenschicksale im 17. und 18. Jahrhundert
Stuttgart- Im Themenjahr Barock beleuchten
die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg
Frauenschicksale im 17. und 18. Jahrhundert. Die lange Zeit
männlich geprägte Geschichtsschreibung hat sie kaum, häufig gar
nicht gewürdigt. Von Liselotte von der Pfalz weiß die Nachwelt
jedoch recht viel. Von ihrer regen Korrespondenz sind einige
Tausend Briefe erhalten geblieben. Durch Heirat zur Duchesse
d’Orléans geworden, schrieb Liselotte ihren Verwandten in der
Kurpfalz regelmäßig aus Frankreich – nicht wie üblich auf
Französisch, sondern meist in Deutsch. Für Historiker sind ihre
lebendigen Schilderungen vom Hofleben in Versailles von großem
Wert.
Sie hatten Macht, Einfluss, repräsentierten ihr Haus,
sicherten die Thronfolge und vieles mehr: die Fürstinnen an den
württembergischen und badischen Höfen. Wenig ist von ihrem Leben
und Wirken überliefert. Von Frauen niederen Standes schweigt die
Geschichtsschreibung fast ganz. Stellvertretend für andere
Frauenschicksale im 17. und 18. Jahrhundert erinnern die
Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg anlässlich des
Weltfrauentages am 8. März und passend zum Themenjahr „Barock“ an
Liselotte von der Pfalz, Sibylla Augusta von Baden-Baden, Elisabeth
Friederike Sophie von Oettingen-Oettingen, Maria Augusta von
Württemberg und Wilhelmina von Grävenitz.
Liselotte von der Pfalz: eine kurpfälzerin am
Versailler Hof
Wenn sie Mannheim, Schwetzingen oder Heidelberg jemals
wiedersehen sollte, so müsse sie vor Tränen vergehen: Das schrieb
1718 die 66-jährige Duchesse d’Orléans, auch als Liselotte von der
Pfalz bekannt. Zu dieser Zeit lebte sie schon 47 Jahre in
Frankreich. Prinzessin Elisabeth Charlotte von der Pfalz
(1652–1722) wurde 19-jährig mit Philipp von Orléans, dem Bruder
Ludwigs XIV., verheiratet und dadurch zur Schwägerin des
Sonnenkönigs. Liselotte steht für die zahllosen adligen Frauen in
absolutistischer Zeit, die politisch-dynastisch vorteilhafte Ehen
eingehen und dafür sogar die Konfession wechseln mussten. Obwohl
von ihren mehr als 36.000 Briefen nur ein Bruchteil erhalten ist,
verdankt die Nachwelt der fleißigen Schreiberin detaillierte
Schilderungen des Versailler Hoflebens samt seiner Intrigen. Ihre
geliebte Kurpfalz hat Liselotte nie mehr wiedergesehen. Im Zuge des
Pfälzischen Erbfolgekriegs nach dem Tod ihres kinderlosen Bruders,
dem Kurfürsten Karl, hatten die Truppen des französischen Königs
1689 Heidelberg, Mannheim, Speyer, Worms und andere Orte dem
Erdboden gleichgemacht. Besonders bitter: Liselottes Mann verteilte
die Beute aus diesen Überfällen an seine Günstlinge.
geliebte Heimat Kurpfalz
Prinzessin Elisabeth Charlotte von der Pfalz, genannt Liselotte,
die einzige Tochter des Kurfürsten Karl Ludwig und seiner Ehefrau
Charlotte von Hessen-Kassel, kam 1652 im Schloss Heidelberg zur
Welt. Aus der Beziehung stammten noch zwei Söhne, von dem einer
bald nach der Geburt starb. Entfremdet von seiner Frau, fand
Liselottes Vater Gefallen an deren Hofdame und machte Luise von
Degenfeld 1658 nach der Auflösung seiner Ehe zu seiner Frau „linker
Hand“. 13 Kinder gingen aus dieser morganatischen Ehe hervor. Zu
einigen ihrer Halbgeschwister hielt Liselotte später von Frankreich
aus Briefkontakt.
glückliche jahre in Hannover und heidelberg
Um
Liselotte von den familiären Wirren fernzuhalten, wurde sie zu
ihrer Tante Sophie, der Schwester ihres Vaters, nach Hannover
geschickt. Vier glückliche Jahre verbrachte sie bei der innig
geliebten Verwandten. Wie dankbar Liselotte ihrer Tante für die bei
ihr genossene Erziehung und Zuwendung war, wird sie später immer
wieder in Briefen an Sophie zum Ausdruck bringen. 1663 kehrte die
Elfjährige ans Heidelberger Schloss zurück. Es folgten
unbeschwerte, ausgelassene und für eine Prinzessin recht volksnahe
Jugendjahre.
unterwerfung unter machtpolitische interessen
Aus politischem Kalkül wurde die 19-Jährige Liselotte 1671 mit
dem verwitweten Philipp von Orléans verheiratet und musste dafür
ihre Konfession ändern: Die tolerant erzogene Protestantin wurde
Katholikin. Die Ehe machte sie nicht nur zur Duchesse d’Orléans,
sondern auch zur Schwägerin des Sonnenkönigs: Ludwig XIV.
Liselotte, die von Kindesbeinen an Französisch sprach, hatte es
nicht leicht am Hof von Versailles. Denn ihr Ehemann zeigte
deutlich, dass er ein Herz für Männer hatte. Seine Gespielen
machten Liselotte mit Intrigen das Leben schwer. Aber zumindest in
den ersten Jahren hatte sie beste Verbindungen zum König, der als
Gegenfigur zu ihrem Mann eine wichtige Rolle in ihrem Leben
spielte.
Berichte von Hofschranzen und Giftmorden
Der fleißigen Briefeschreiberin – mehr als 36.000 Schriftstücke
sind erhalten! – verdankt die Nachwelt detaillierte und
anschauliche Schilderungen des höfischen Lebens in Versailles. Mit
Humor, Frische und Gradlinigkeit, manchmal auch derb, berichtete
sie vom Eifer der „Hofschranzen“, von Giftmorden unter Rivalen und
gab Zeugnis von der Kunst, der Politik, den Festen, der Philosophie
und den Gepflogenheiten am Hof des Sonnenkönigs. Als sich dieser
jedoch Madame de Maintenon zuwandte, legte sich ein Schatten über
die Freundschaft von Liselotte und Ludwig XIV. Denn die Pfälzerin
machte keinen Hehl aus ihrer Abneigung gegen die neue Mätresse des
Königs. In ihren Briefen nennt sie Madame de Maintenon „alten
teufel“ und Schlimmeres. Liselotte hatte jedoch die Freundschaft
des Königs endgültig verloren, und damit die Hochachtung des ganzen
Hofes.
Liselottes heimat wird zerstört
In den Jahren 1688 bis 1697 wurde die Pfalz durch die Truppen
des französischen Königs grauenhaft verwüstet. Betroffen waren
insbesondere die Städte Heidelberg, Mannheim, Speyer und Worms.
Auch Liselottes Elternhaus, das Heidelberger Schloss, wurde damals
zerstört. Zum sogenannten Pfälzischen Erbfolgekrieg kam es, nachdem
Liselottes Bruder, Kurfürst Karl, kinderlos gestorben war. Ludwig
XIV. meldete im Namen seiner Schwägerin Ansprüche auf die Kurpfalz
an – natürlich ohne Zustimmung Liselottes. Als der Plan der
Inbesitznahme nicht aufging, machte der König seinen Zorn deutlich,
indem er das Land niederbrennen ließ. Ohne die Orte ihrer Kindheit
jemals wiedergesehen zu haben, starb Liselotte von der Pfalz
70-jährig im Dezember 1722 in Schloss Saint Cloud bei Paris. Von
ihren drei Kindern erreichten zwei das Erwachsenenalter: Philipp
II., Herzog von Chartres, übernahm 1715-1723 die Regentschaft für
den noch unmündigen Ludwig XV. Elisabeth Charlotte de
Bourbon-Orléans, genannt Mademoiselle de Chartres, war durch Heirat
Herzogin von Lothringen und ab 1736 Fürstin von Commercy.
Sibylla Augusta: Die Junge Witwe muss es Richten
Sibylla Augusta von Baden-Baden (1675–1733) war nicht nur die
kunstsinnige Bauherrin von Schloss Favorite, der Rastatter
Schlosskirche und mehrerer Kapellen. Die fromme Katholikin aus dem
Haus Sachsen-Lauenburg sanierte in ihrer Regierungszeit auch die
Landeskasse. Mit dem Tod ihres Mannes, des Markgrafen Ludwig
Wilhelm von Baden-Baden, genannt Türkenlouis, war Sibylla Augusta
mit 32 Jahren Witwe geworden – hoch verschuldet. Im Spanischen
Erbfolgekrieg belagerten die Franzosen Rastatt. Um in ihrem Land
präsent zu sein, flüchtete Sibylla Augusta mit ihren Kindern ins
nahegelegene Schloss Ettlingen und nicht in die böhmische Heimat.
Als 20 Jahre später ihr Sohn Ludwig Georg die Regierung übernahm,
war die Markgrafschaft wieder aufgebaut. Seine Mutter hatte die
Finanzen geordnet, mit viel Verhandlungsgeschick und persönlichem
Einsatz. Damit ist Sibylla Augusta das Musterbeispiel einer klugen
Strategin. Sie nutzte ihre Machtposition zum Vorteil ihrer Familie
und zum Wohl der Markgrafschaft.
Elisabeth Friederike sophie: Schicksalsjahre einer
Durchlaucht
Dem Stande nach höher als ihr Mann Graf Carl Ludwig war
Elisabeth Friederike Sophie von Oettingen-Oettingen (1691–1758)
eine prägende Persönlichkeit in der Grafschaft
Weikersheim-Hohenlohe. Nach sorgfältiger Erziehung heiratete die
kunstsinnige Fürstin, eine Cousine der Kaiserin des Heiligen
Römischen Reiches, im Alter von 21 Jahren den deutlich älteren
Grafen. Er war Erlaucht, sie dagegen Durchlaucht. Vier Monate nach
ihrer Hochzeit erlitt Elisabeth Friederike Sophie eine Fehlgeburt.
Drei Jahre später gebar sie einen gesunden Erben, der zum Kummer
seiner Eltern und der gesamten Grafschaft im Alter von 28 Jahren
bei einem Reitunfall starb. Die Gräfin hatte zuvor den Tod einer
Tochter und weitere Fehlgeburten zu verkraften. Dass Elisabeth
Friederike Sophie schwächlich und oft krank war – mit 51 Jahren
hatte sie einen Schlaganfall erlitten –, bezeugt ihr Biograf. Wie
sie selbst ihr Leben empfand, ist nicht überliefert.
Maria Augusta: Die Mutter Herzog Carl Eugens
Die Herzogin Maria Augusta von Württemberg (1706–1756) hat sich
vor allem als Mutter des Herzogs Carl Eugen einen Namen gemacht.
Dem Taktieren der mit 30 Jahren verwitweten Maria Augusta ist es zu
verdanken, dass ihr Erstgeborener am preußischen Hof bei Friedrich
II. erzogen wurde, eine vorteilhafte Heirat mit dessen Nichte
einging, im Alter von 16 Jahren für mündig erklärt wurde und die
Macht übernehmen konnte. Gedankt hat es ihr Herzog Carl Eugen
nicht: Er drängte sie aus dem Stuttgarter Hofleben und zwang sie,
auf ihrem Witwensitz in Göppingen zu leben. Beigesetzt wurde sie in
der Gruft der Ludwigsburger Schlosskapelle.
Wilhelmina Von Grävenitz: Die „regierende Mätresse“
Von der Geliebten zur offiziellen Zweitfrau, schließlich
verhaftet und in die Verbannung geschickt: Das Leben der Christina
Wilhelmina von Grävenitz (1686–1744) war turbulent. Die aus
Mecklenburg stammende Adelige stieg am Hof des Herzogs Eberhard
Ludwig von Württemberg zur „regierenden Mätresse“ auf und fiel
tief, als der Herrscher ihr die Gunst entzog, um den öffentlichen
Erwartungen zu entsprechen. Dabei hatte das Paar schon so manche
Hürde gemeinsam genommen: 1707 bekannte sich der Regent dazu, seine
Geliebte geheiratet zu haben. Seine rechtmäßige Frau prangerte ihn
als Bigamisten an. Doch schon vier Jahre später holte Eberhard
Ludwig seine Liebe aus der Verbannung zurück, indem er für sie eine
Scheinehe mit dem Grafen von Würben arrangierte. Bald hatte „die
Grävenitz“ weitreichende Befugnisse und Mitspracherechte. Das war
nicht nur den Mächtigen und dem Volk ein Dorn im Auge.
Frauenleben im Barock: Lückenhaft Dokumentiert
Über die adligen Männer im Barock wurde und wird viel
geschrieben. Deutlich weniger erfährt man über Gräfinnen,
Herzoginnen und Prinzessinnen dieser Zeit. Häufig bezeugen nur ihre
Korrespondenzen ihr Leben, kaum einmal ein längerer Bericht von
Zeitgenossen. Frauenleben galten schlicht als nicht
dokumentationswürdig. Mittlerweile interessiert sich die Forschung
für das Wirken von Frauen. Doch die Quellenlage ist dünn. Was
Zeugnis hätte geben können, hat nie existiert oder ist verloren
gegangen. Am wenigsten weiß man über die Frauen niederen Standes
und damit über einen großen Bevölkerungsteil früherer Zeit.
Bäuerinnen und Mägde konnten weder schreiben noch besaßen sie
wertvolle und damit haltbare Gegenstände, die noch heute mit ihnen
in Verbindung gebracht werden könnten. Und so bilden Bäuerinnen,
Handwerkerinnen, Dienerinnen oder Marketenderinnen einen
Flickenteppich weißer Stellen in der historischen Aufbereitung der
Barockzeit. Text und Bild: Staatlichen Schlösser und Gärten
Baden-Württemberg, Presse
01.03.2015
36. Verleihung der Carl-Zuckmayer-Medaille
Ministerpräsidentin
Malu Dreyer: Bruno Ganz setzt Maßstab für
Schauspielkunst
Mainz- Für seine Verdienste um die deutsche
Sprache hat Ministerpräsidentin Malu Dreyer den Schauspieler Bruno
Ganz mit der Carl-Zuckmayer-Medaille des Landes Rheinland-Pfalz
ausgezeichnet. Rund 1.000 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur,
aber auch Schülerinnen und Schüler aus Mainzer, Niersteiner und
Nackenheimer Schulen nahmen an der Feierstunde im Mainzer
Staatstheater teil. Bei der 36. Verleihung konnte die
Ministerpräsidentin auch die früheren Preisträger Günther
Fleckenstein, Fred Oberhauser, Mirjam Pressler, Wolf von Lojewski,
Thomas Brussig, und Volker Schlöndorff begrüßen.
Ministerpräsidentin Malu Dreyer würdigte den diesjährigen
Preisträger Bruno Ganz als Ausnahmeschauspieler, der seit
Jahrzehnten in einer eigenen künstlerischen Kategorie wirke. „Mit
seiner Ausdrucksfähigkeit erzielt er eine ganz besondere Wirkung
und verleiht seiner Darstellung eine hohe Glaubwürdigkeit. Er ist
frei von jeglicher Oberflächlichkeit und ein Maßstab für
Schauspielkunst“, so die Ministerpräsidentin. Sie blickte auf seine
Stationen auf allen großen Theaterbühnen und den Beginn einer
außergewöhnlichen Kinokarriere zurück. „Dazu gehören große Filme
wie ‚Der Himmel über Berlin‘, ‚Brot und Tulpen‘ oder ‚Der
Untergang‘“, sagte die Ministerpräsidentin. Sowohl im Theater wie
auch im Kino habe Bruno Ganz mit den größten Regisseuren dieser
Zeit zusammen gearbeitet und viele renommierte Auszeichnungen
erhalten.
Dabei müsse natürlich der ihm von Joseph Meinrad 1996 vermachte
Iffland-Ring genannt werden, eine Auszeichnung, die dem jeweils
bedeutendsten und würdigsten Bühnenkünstler des deutschsprachigen
Theaters auf Lebenszeit verliehen werde.
„Die Carl-Zuckmayer-Medaille verleiht das Land Rheinland-Pfalz
seit 1979 in Erinnerung an den großen Dramatiker und
Schriftsteller, dessen Stücke zu Meilensteinen der Literatur und
des Theaters avancierten. Wie aktuell sein Gedanke vom Rhein als
Völkermühle Europas aus dem Drama ‚Des Teufels General‘ ist,
erleben wir immer noch oder wieder angesichts der Debatte um eine
vermeintliche Islamisierung Deutschlands“, so die
Ministerpräsidentin. Der Rhein als „Kelter Europas“, wo Menschen
sich begegnen und vermischen und daraus Neues und Fruchtbares
entsteht, dieses Plädoyer Zuckmayers für eine offene Gesellschaft
sei klar, emotional und eindringlich. „In Zeiten von Pegida hat
dies eine ganz besondere Aktualität“, sagte Ministerpräsidentin
Malu Dreyer.
Sie erinnerte an die besondere Beziehung von Carl Zuckmayer zum
rheinhessischen Wein. Deshalb sei es gute Tradition, dass die
Verleihung mit einem Fass Wein verbunden sei. Zu der Auszeichnung
gehöre auch eine Medaille aus Bronze, die von dem Künstler Otto
Kallenbach gestaltet wurde.
Ministerpräsidentin Malu Dreyer dankte dem Dramaturgen und
Theaterhistoriker Professor Klaus Völker, der als exzellenter
Kenner des Metiers die Laudatio auf Bruno Ganz hielt. Er war
leitender Dramaturg an Theatern in Zürich und Basel, ist Professor
für Theatergeschichte und Dramaturgie an der Hochschule für
Schauspielkunst „Ernst Busch“ sowie Mitglied der Berliner Akademie
der Künste und der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste. Er
hat die schauspielerische Karriere von Bruno Ganz unmittelbar
miterlebt und ist ihm auch persönlich verbunden.
Die Trägerinnen und Träger der Carl-Zuckmayer-Medaille seit
1979 sind:
Günther Fleckenstein (1979), Werner Hinz (1980), Georg Hensel
(1982), Friedrich Dürrenmatt (1984), Ludwig Harig (1985), Dolf
Sternberger (1986), Tankred Dorst (1987), Günter Strack (1988),
Hanns Dieter Hüsch (1989), Martin Walser, Adolf Muschg, André
Weckmann (1990), Albrecht Schöne (1991), Hilde Domin (1992), Hans
Sahl (1993), Fred Oberhauser (1994), Grete Weil (1995), Mario Adorf
(1996), Katharina Thalbach (1997), Harald Weinrich (1998),
Eva-Maria Hagen (1999), Peter Rühmkorf (2000), Mirjam Pressler
(2001), Herta Müller (2002), Monika Maron, Wolf von Lojewski
(2003), Edgar Reitz (2004), Thomas Brussig (2005), Armin
Mueller-Stahl (2006), Udo Lindenberg (2007), Bodo Kirchhoff (2008),
Volker Schlöndorff (2009), Emine Sevgi Özdamar (2010), Hans Werner
Kilz (2011), Uwe Timm (2012), Doris Dörrie (2013), Dieter Kühn
(2014). stk-rlp
18.01.2015
Hochprofessionelle Wissenschaftler und engagierte Amateure ziehen am gleichen Strang
Tagung der Ehrenamtlichen der Landesarchäologie eröffnet
zahlreiche neue Perspektiven
cr. Speyer- Rund 90 höchst engagierte,
freiwillige Mitarbeiter der für die Pfalz zuständigen Außenstelle
Speyer der Landesarchäologie Rheinland-Pfalz trafen sich an diesem
Wochenende zum „Tag der Ehrenamtlichen 2014“ im
Stadtratssitzungssaal des Speyerer Rathauses, um sich von der
wissenschaftlichen Leitung der Landesarchäologie innerhalb der
„Generaldirektion Kulturelles Erbe“ Rheinland-Pfalz für ihren so
wichtigen Dienst Dank sagen zu lassen, aber auch, um aus erster
Hand zu erfahren, wie es nach der höchst spektakulären, in jedem
Falle aber illegalen Ausgrabung des kostbaren „Barbarenschatzes“ im
Wald bei Rülzheim durch einen ausgerechnet aus Speyer kommenden
„Raubgräber“ mit ihrem eigenen, freiwilligen Einsatz weitergehen
soll.
Zwar mussten die „Ehrenamtlichen“ bei dieser Gelegenheit auf die
Referate des Landesarchäologen Dr. Dr. Axel von
Berg krankheitsbedingt ebenso verzichten wie auf den
Vortrag des Leiters der Außenstelle Speyer der
Landesarchäologie, Dr. Ulrich Himmelmann. Deren
KollegInnen Dr. Andrea Zeeb-Lanz und Dr.
Rüdiger Schulz sowie Grabungsleiter Helmut
Stickl setzten deshalb alles daran, dennoch die
vorgesehenen Informationen umfassend zu vermitteln und aufkommende
Fragen kompetent zu beantworten.
Zunächst aber ließ es sich Speyers
Oberbürgermeister Hansjörg Eger nicht nehmen, die
Gäste als Hausherr im Rathaus willkommen zu heißen. Dieser Saal, so
Eger, dokumentiere ein Stück weit die enge Verbindung der Stadt
Speyer mit der Landesarchäologie, dem früheren „Landesamt für
Bodendenkmalpflege“. Denn einst als Sitzungssaal für die Treffen
der Beratungsgremien des „Bayerischen Rheinkreises“ errichtet, habe
der Saal vor seinem Erwerb durch die Stadt Speyer im zeitlichen
Umfeld der 2000-Jahr-Feier der Stadt viele Jahre lang als
„Scherbenlager“ der Speyerer „Bodendenkmalpflege“ gedient.
Nach einem ausführlichen Doppelreferat von Dr.
Rüdiger Schulz und Dr. Andrea Zeeb-Lanz,
in dem sie im Wechsel die Struktur der für so manchen Teilnehmer
der Tagung noch immer neuen „Generaldirektion Kulturelles Erbe“
darlegten – die letzte Gelegenheit für eine solche Information lag
ja immerhin schon einige Jahre zurück – erläuterte Dr. Schulz die
Arbeitsschwerpunkte seines Amtes für die nächste Zukunft: Dabei
nannte er an erster Stelle die Intensivierung der
Öffentlichkeitsarbeit und die Verstetigung der Zusammenarbeit mit
den Ehrenamtlichen.
Ein zweiter Schwerpunkt sei der Zusammenarbeit mit dem
„Historischen Museum der Pfalz“ gewidmet, in dessen Depots in der
früheren Speyerer Baumwollspinnerei im zuende gehenden Jahr auch
die Landesarchäologie große Teile ihrer immer größer werdenden
Sammlung von Bodenfunden einlagern konnte. Nach Abschluß der
Umlagerungsarbeiten sei es nun die nächste Herausforderung, diese
Funde sachgemäß zu sortieren und zu dokumentieren.
Daneben aber seien die Grabungsmitarbeiter der
Landesarchäologie auch mit den umfangreichen Grabungsarbeiten auf
dem Areal des „Alten Marienheimes“ im Herzen der Stadt Speyer in
erheblichem Umfang gefordert gewesen. Dennoch Dr. Schulz dazu
lobend: „Die hier erreichte gute und völlig konfliktfreie
Zusammenarbeit von Architekt, Bauherrschaft, Baufirmen und der
Landsarchäologie war beispielhaft und könnte so für andere
Baumaßnahmen als Vorbild dienen“. Das erfreuliche Ergebnis dieser
viele Monate dauernden Arbeit spiegele sich derzeit in der im
„Archäologischen Schaufenster“ zu sehenden Ausstellung der
bedeutsamsten Funde wider, aber auch in den jedes Mal von einem
breiten Publikum angenommenen Vorträgen dazu.
Andere bedeutsame Grabungen im Wirkungsbereich der Außenstelle
Speyer: Die vermutlich auf rituellen Opferungen basierenden Funde
bei Herxheim und die „Großstadt“ auf dem Donnersberg aus keltischer
Zeit, von der sogar ein Stück der alten Wehrmauer rekonstruiert
worden sei. „Ohne die Hilfe unserer Freiwilligen wäre auch dieses
Projekt nicht zu verwirklichen gewesen“, lobte Dr. Zeeb-Lanz, „und
auch für die Erhaltung dieses Denkmals sind sie für uns absolut
unentbehrlich“.
Breiten Raum in Berichterstattung und Diskussion nahmen
dann einmal mehr die Umstände der „Raubgräberei“ um den
„Barbarenschatz von Rülzheim“ ein. „Der Handel mit gestohlenen
Kulturgüter hat heute in seinem weltweiten Umfang bereits deutlich
den Waffen- und Drogenhandel übertroffen“, so die Referentin, die
darauf hinwies, dass aus diesen Quellen auch weite Teile des
internationalen Terrorismus finanziell gespeist würden.
Doch obgleich entsprechende Gesetze ganz klar regelten, was hier
erlaubt und was verboten sei, hätten sich die Fronten zwischen
„Raubgräbern“ und Archäologen weiter verhärtet. Die Archäologen
würden die „Sondengänger“ ohne Not kriminalisieren, klage da die
eine Seite, während die andere darauf verweise, dass die
unsachgemässe Öffnung einer Bodenfundstelle für alle Zeiten die
Erforschung des Hintergrundes dieses Fundes unmöglich mache, so die
Wissenschaftler. Wer etwas im Boden finde, müsse dies umgehend der
Landesarchäologie melden, damit diese dann das komplette Umfeld
erkunden könne. „Ein unsachgemäß geborgener Schatz ist außer seinem
Materialwert quasi wertlos“, klagen hierzu die Archäologen.
Die Landesarchäologen riefen deshalb auch an diesem Wochenende
alle Ehrenamtlichen, aber auch alle verantwortungsbewussten Bürger,
dazu auf, „Sondengänger“ bei ihnen zu melden – Fahrzeugtyp und
Polizeiliches Kennzeichen des von den illegalen Ausgräbern
benutzten Autos würden hier helfen, Tätern auf die Spur zu kommen,
die mit ihren kriminellen Grabungen die Allgemeinheit ein Stück
weit um ihre kulturelle Identität bringen würden.
Wie Dr. Schulz ankündigte, erwarten die Landesarchäologen
für das kommende Jahr ein Gesetz, das den Umgang mit solchen
Bodenfunden rechtlich umfänglich regeln solle. Parallel dazu aber
wolle man auch die Diskussion mit den ehrenamtlichen
Hobbyarchäologen weiter vorantreiben, weil ohne deren Mitwirkung
angesichts der überaus knappen personellen Ausstattung der Behörde
die Sicherung von wertvollen Bodenfunden faktisch nicht möglich
sei.
Die Ehrenamtlichen, mit denen übrigens zur Absicherung ihrer
Arbeit vertragliche Vereinbarungen abgeschlossen werden, die u.a.
auch eine „Gruppen-Unfall-Versicherung“ beinhaltet, werden übrigens
in entsprechenden Schulungen für ihren freiwilligen Dienst
umfassend vorbereitet.
Auch die im Rahmen der Arbeit dieses Personenkreises geborgenen
Funde müssen den Landesarchäologen zur Begutachtung vorgelegt
werden. Da es sich dabei um Allgemeinbesitz handele, sei dafür ein
Finderlohn nicht vorgesehen. Allenfalls Objekte, die in dieser Form
häufig aufgefunden werden, könnten einem Finder als vertraglich
vereinbarte Dauerleihgabe überlassen werden. Bei eher selten
geborgenen Funden dagegen sei auch die Anfertigung eines Replikates
für den Finder möglich.
Im zweiten Teil der Veranstaltung kamen dann die
Ehrenamtlichen selbst zu Wort und konnten in Kurzreferaten über die
von ihnen bearbeiteten Projekte berichten. Themen waren dabei u.a.
die Ausgrabungen an der „Lunette 41“ der Festung Landau oder die
Grabungen an den Burgen Anebos, Orensberg und Hohenberg.
Aber auch Erfahrungen mit neuzeitlichen Technologien wie der
Luftbildarchäologie, mit Geophysikalischer Prospektion oder der
Fundstellenerfassung mittels GPS wurden zwischen den Experten der
Landesarchäologie und ihren ehrenamtlichen Unterstützern engagiert
diskutiert. Faszinierend zum Schluß: Ein Vortrag über die in
jüngster Zeit vorgenommenen „3D-Computerrekonstruktionen“
archäologischer Denkmäler.
Eine spannende Veranstaltung für die Teilnehmer der Tagung, die
einmal mehr in ihrem Bewußtsein bestärkt wurden, dass sie mit ihrem
ehrenamtlichen Einsatz an der Geschichte ihrer Heimat nicht allein
stehen, sondern mit hochprofessionellen Wissenschaftlern und
ambitionierten, gleichgesinnten Amateuren am gleichen Ende des
gleichen Stranges ziehen. Foto: gc
01.12.2014
Der menschliche Schädel – Sitz seiner Empfindungen und Gefühle
Dr. Wilfried Rosendahl stellt mit Vortrag „Schädelkult“
Kopf-Mythen rund um die Welt vor
spk. Speyer- Der menschliche Schädel, seit
zehntausenden von Jahren mythenumranktes Gefäss zum Schutze des
Gehirns, jenes einzigartig-komplexen Systems zur Steuerung unserer
Körperfunktionen - er stand im Mittelpunkt eines spannenden
Vortragsabends, zu dem jetzt der Paläontologe und Geologe,
Dr. Wilfried Rosendahl, Stellvertretender Direktor
der Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim
(rem) und Kurator der dort mit großem Erfolg in den Jahren
2011/12 gezeigten Sonderausstellung „Schädelkult“,
ins „Archäologische Schaufenster“ nach Speyer gekommen war.
Ausgehend von einer Vielzahl im Alltag benutzter Begriffe, in denen
der „Kopf“ seinen festen Platz hat – vom „Kopfmenschen“ über das
„Pro-Kopf-Einkommen“ bis hin zum „Sturkopf“ - führte Dr. Rosendahl
Gründe dafür an, dass vom menschlichen Schädel über alle Zeiten
hinweg eine so große Faszination ausgehe.
Anlass für die Mannheimer Ausstellung „Schädelkult“ sei die
Wiederentdeckung der beeindruckenden Schädelsammlung des Künstlers
und Darwinisten Gabriel von Max (1840–1915)
gewesen – eine der umfangreichsten Sammlungen dieser Art, die
Objekte aus Amerika, Asien, Afrika, Ozeanien und Europa umfasste.
1917 sei diese 500 Objekte umfassende Sammlung durch einen Ankauf
nach Mannheim und in den Besitz der Reiss-Engelhorn-Museen gelangt.
Im Zuge eines damals zwischen wissenschaftlichen Einrichtungen
durchaus üblichen Austausches kam sie dann 1935 an die Universität
Freiburg. Nach dem Krieg allerdings galten die Objekte als
verschollen und wurden erst im Jahr 2006 in einer anderen
Freiburger Schädelsammlung wiederentdeckt.
Der Begriff „Schädel“ bezeichne die Knochen des Kopfes,
so erläuterte Dr. Rosendahl, von denen es, anatomisch betrachtet,
zwischen 22 und 30 verschiedene Knochenteile gebe - die genaue
Anzahl hänge von der Zählweise der kleinsten Bestandteile ab. Über
Knochennähte seien die einzelnen Knochen teilweise miteinander
verbunden. Der sogenannte „Hirnschädel“ bezeichne die Knochenhülle,
die das Gehirn schütze. Die Grundlage für das Gesicht bilde der
sogenannte „Gesichtsschädel“, der auch den Ober- und Unterkiefer
umfasse. „Zweifelsohne sind Kopf und Schädel etwas Besonderes“,
betonte der Referent, „Hier sieht, riecht, hört, schmeckt und
spricht der Mensch - hier zeigt er sein Gesicht, hier sitzt sein
Geist, hier denkt und träumt er, hier wohnen seine Erinnerungen -
nur hier zeigt er seine Mimik, hier hat er sein Gleichgewicht und
seine Persönlichkeit.“
Die wohl prägnanteste Zusammenfassung für den Stellenwert des
menschlichen Kopfes habe der französische Philosoph und
Naturwissenschaftler René Descartes (1596–1650)
abgegeben, als er sagte: „Cogito, ergo sum - Ich denke,
also bin ich“.
Mit eindrucksvollen Bilder schilderte Dr. Rosendahl sodann, wie
heute dank revolutionärer Technologien Schädel dreidimensional
„ausgedruckt“, rekonstruiert und zum Beispiel allein aus einer bei
einer Ausgrabung gefundenen Schädeldecke oder einem Kieferteil
ergänzt werden können – ein symbiotisches Zusammenwirken von
Archäologie, Paläontologie und Kriminologie sei dadurch möglich
geworden.
Die „Kopfjägerei“ sei zu allen Zeiten von Mythen bestimmt
gewesen, so der Experte weiter: Der am Türstock angenagelte Kopf
des im Kampf getöteten Feindes sollte 'böse Geister' abwehren, das
Mitführen der Häupter von Ahnen deren geistigen und körperlichen
Fähigkeiten auf den Träger übertragen.
Ausgehend von steinzeitlichen Schädelfunden, wie sie in
Rheinland-Pfalz, in Herxheim bei Landau, in Ochtendung bei Koblenz
oder aber auch in dem „Schädelnest“ in den „Ofnethöhlen“ im
Nördlinger Ries gesichert wurden, nahm Dr. Rosendahl danach seine
Zuhörer mit auf eine spannende, alle Kontinente umfassende
Weltreise, wo er Beispiele ganz unterschiedlicher „Schädelkulte“
präsentieren konnte. Vom Totenkult im alten Ägypten über die in
vielen Kulturen üblichen Deformationen von Schädeln bis hin zu den
Schrumpfköpfen – Dr. Rosendahl hatte zu vielen Kulturkreisen
packende Beispiele des Umgangs mit Schädeltrophäen parat.
Beklemmend: Auswüchse wie die 'Phrenelogie' – die Lehre von der
vermeintlich möglichen Ableitung von menschlichen
Charaktereigenschaften und Qualitäten aus der Form des Schädels
oder aus den Gesichtszügen, wie dies die Rassentheoretiker in der
NS-Zeit mit furchtbaren Folgen für die betroffenen Opfer in
besonders exzessiver Form für möglich hielten. Doch dieser
pseudo-wissenschaftliche Irrweg sei durchaus schon älter: Auch die
Schädel des Dichters Friedrich Schiller oder des
Komponisten Joseph Haydn seien nach deren Tod
abgetrennt und Untersuchungen ausgesetzt worden, aus denen die
Ursachen für ihre „Spezialbegabungen“ ermittelt werden sollten.
Schließlich stellte der Referent mit dem Typus des
Mannheimer „Kristallschädels“ auch noch ein reliquienähnliches
Haupt vor, das zu seiner Zeit in großer Stückzahl gefälscht worden
sei, weil fast jedes Museum darauf bedacht gewesen sei, ein solches
Exponat in seiner Sammlung zu besitzen. Damit führte Dr. Rosendahl
wieder zurück in die rheinland-pfälzische Heimat, wurden diese
„Kristallschädel“doch häufig in Idar-Oberstein gefälscht und statt
aus Diamanten aus Bergkristall hergestellt.
„Der Kopf ist bis heute ein kultisches Objekt“,
schloß Dr. Rosendahl seinen von den zahlreichen Zuhörer im Speyerer
„Archäologischen Schaufenster“ mit viel Beifall bedachten Vortrag
und fügte, quasi als Apercu, noch einen nachdenkenswerten
Aphorismus des französischen Schriftstellers Francois Picabia an,
in dem es heißt:
„Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung
wechseln kann.“
Foto: gc
Literaturnachweis:
Prof. Dr. Alfred Wieczorek (Hrsg.)/ Dr. Wilfried
Rosendahl
S c h ä d e l k u l t
Begleitbroschüre zur Ausstellung
ISBN 978 – 3 -927774 - 9
26.10.2014
Die Päpste und die Einheit der lateinischen Welt
Freuen sich über die gelungene Kooperation: Prof. Dr. Stefan Weinfurter, Prof. Dr. Bernd Schneidmüller, Dr. Irmgard Siede, Bürgermeister Michael Grötsch, Prof. Dr. Alfried Wieczorek, Msgr. Dr. Matthias Türk, Prof. Dr. Arnold Nesselrath, Viola Skiba und Prof. Dr. Michael Matheus
Reiss-Engelhorn-Museen, Universität Heidelberg und
Vatikan bereiten große kulturhistorische Sonderausstellung
vor
Mannheim- Rund 120 Wissenschaftler aus dem In-
und Ausland kamen letzte Woche zu einer Tagung nach Mannheim. Die
Experten aus verschiedenen Fachrichtungen diskutierten wichtige
Fragen rund um die Entwicklung und die Stellung des Papsttums und
legten damit das wissenschaftliche Fundament für eine geplante
Sonderausstellung. Die Präsentation „Die Päpste und die Einheit der
lateinischen Welt“ ist 2017 zu sehen. Die Mannheimer
Reiss-Engelhorn-Museen bereiten das Projekt gemeinsam mit der
Universität Heidelberg und dem Vatikan vor. Im Rahmen einer
Pressekonferenz stellten die Kooperationspartner das Vorhaben jetzt
erstmals öffentlich vor.
Prof. Dr. Alfried Wieczorek, Generaldirektor der
Reiss-Engelhorn-Museen, betonte die Einzigartigkeit des Projekts:
„Es ist das erste Mal, dass sich eine Ausstellung der
faszinierenden Geschichte des Papsttums widmet. Wir betrachten die
spannende Entwicklung von den Anfängen bis zur Renaissance. Noch
nie zuvor wurde die Thematik in umfassender Weise gewürdigt. Es ist
auch das erste Mal, dass alle vatikanischen Institutionen ein
Ausstellungsprojekt so nachhaltig unterstützen. Deswegen dürfen wir
uns auch auf einzigartige Exponate aus dem Vatikan freuen, die
teils noch nie zuvor ausgeliehen wurden. Die enge Verbundenheit
kommt auch dadurch zum Ausdruck, dass die Ausstellung nicht nur bei
uns in Mannheim, sondern im Anschluss auch im Vatikan gezeigt
wird.“ Darüber, dass die Ausstellung nach Rom zurückstrahlt,
zeigten sich auch die Gesandten des Vatikans, Msgr. Dr. Matthias
Türk und Prof. Dr. Arnold Nesselrath, hoch erfreut.
Die Mannheimer Präsentation eröffnet im Vorfeld des
Reformationsjubiläums 2017. „Dieser Zeitpunkt ist bewusst gewählt“,
wie Msgr. Dr. Matthias Türk unterstrich. „Anlässlich des Jubiläums
soll nicht die Trennung, sondern die Einheit der christlichen
Konfessionen zum Ausdruck gebracht werden. Bevor Katholiken und
Protestanten getrennte Wege gingen, verband sie 1500 Jahre
gemeinsamer und prägender Geschichte“.
Die Sonderausstellung „Die Päpste und die Einheit der
lateinischen Welt“ lässt diese gemeinsame Geschichte Revue
passieren. Sie zeigt, wie das Christentum aus jüdischen Wurzeln von
einer kleinen Gemeinschaft im Osten des Römischen Reiches zu einer
der großen Weltreligionen aufstieg. Das Papsttum wurde zur
geistlichen und weltlichen Autorität, die nicht nur die
theologische Entwicklung, sondern auch die Herausbildung des
lateinischen Abendlandes prägte. Die Ausstellung beginnt mit Petrus
und betrachtet die Entwicklung des Papsttums bis zum Beginn des 16.
Jahrhunderts. Die wichtigsten Phasen werden am Wirken
herausragender Päpste vorgestellt.
Das Projekt entsteht unter der Leitung der
Reiss-Engelhorn-Museen und der Universität Heidelberg. Sie haben
dafür die gemeinsame „Forschungsstelle Geschichte und kulturelles
Erbe“ ins Leben gerufen. „Diese enge Verknüpfung von Universität
und Museum ist ein großer Glücksfall“, wie der Direktor der
Forschungsstelle, Prof. Dr. Stefan Weinfurter, bei der
Pressekonferenz klarstellte: „Es ist ein innovatives Modell, das in
den Geisteswissenschaften seinesgleichen sucht.“
Der Vatikan und seine wissenschaftlichen und musealen
Einrichtungen fördern das Projekt in beispielsloser Weise. Die enge
Partnerschaft spiegelt sich auch in der Schirmherrschaft wider.
Seine Eminenz Kurt Kardinal Koch hat diese seitens des Heiligen
Stuhls übernommen. Für die Bundesrepublik Deutschland konnte
Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert als Schirmherr gewonnen
werden. Das Vorhaben wird in Deutschland durch das Erzbistum
Freiburg und die Evangelische Landeskirche in Baden unterstützt.
Führende Wissenschaftsinstitutionen in Deutschland und Italien
tragen inhaltlich zum Projekt bei. Zu nennen sind hier das
Pontificio Comitato di Scienze Storiche, das Deutsche
Archäologische Institut (DAI), das Deutsche Historische Institut in
Rom (DHI), das Römische Institut der Görresgesellschaft (RIGG), das
Istituto Storico Italiano per il Medioevo (ISIME), das
Kunsthistorische Institut in Florenz – Max-Planck-Institut (KIF)
sowie das Historische Seminar der Johannes-Gutenberg-Universität
Mainz.
Die Ausstellung ist vom 21. Mai bis 1. November 2017 in den
Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen und von Dezember 2017 bis
Frühjahr 2018 im Vatikan zu sehen. Der Vatikan und weitere namhafte
Museen und Sammlungen unterstützen das Projekt durch Leihgaben.
Insgesamt soll die Präsentation auf ca. 2500 Quadratmetern rund 600
Spitzenstücke vereinen, darunter kostbare Handschriften, Urkunden,
Gemälde, Skulpturen, Kunsthandwerk und Textilien.
Text und Foto: Mannheimer
Reiss-Engelhorn-Museen
22.10.2014
Meinrad Maria Grewenig erneut zum Präsidenten der "Europäischen Route der Industriekultur" (ERIH) gewählt
Meinrad Maria Grewenig in Cromford Mills; Meinrad Maria Grewenig auf der ERIH-Jahreskonferenz in Cromford Mills
Völklingen- Der Generaldirektor des
Weltkulturerbes Völklinger Hütte, Prof. Dr. Meinrad Maria Grewenig,
ist am Donnerstag, den 2. Oktober 2014, erneut zum Präsidenten der
Europäischen Route der Industriekultur (ERIH) gewählt worden. Auf
der Jahreskonferenz am Standort der ersten modernen Fabrik, den
englischen Cromford Mills, bestätigten die ERIH-Mitglieder den
Generaldirektor des Weltkulturerbes Völklinger Hütte für weitere
drei Jahre in seinem Amt. Meinrad Maria Grewenig ist seit 2008
ERIH-Präsident.
Cromford Mills in der englischen Grafschaft Derbyshire gilt als
Wiege der industriellen Revolution. Sir Richard Arkwright
errichtete hier 1771 die erste mit Wasserkraft betriebene
Baumwollspinnerei der Welt.
"Die Vernetzung der europäischen Industriedenkmäler ist eine
elementare Voraussetzung, um die Bedeutung des industriellen Erbes
einer möglichst breiten Öffentlichkeit nahe zu bringen. Daher ist
es mir eine große Ehre und eine Freude, weiterhin als Präsident von
ERIH, der Europäischen Route der Industriekultur, tätig zu
sein", sagt Meinrad Maria Grewenig, Generaldirektor des
Weltkulturerbes Völklinger Hütte.
Die European Route of Industrial Heritage (ERIH) ist ein
Zusammenschluss von europäischen Industriedenkmälern, die
gemeinsame Marketingstrategien und grenzübergreifende Initiativen
entwickeln. Sie versteht sich als touristisches
Informationsnetzwerk zum industriellen Erbe in Europa. Ziel ist,
die europäischen Standorte der Industriekultur zu schützen und
ihren Erhalt als Antrieb für die Entwicklung von Industrieregionen
zu nutzen. Ein wichtiger Arbeitsschwerpunkt besteht darin,
touristische Konzepte für die europäischen Industriekulturorte zu
entwickeln. Die Europäische Route der Industriekultur ist das
größte Kulturnetzwerk in Europa.
Aktuell sind über 1.000 Standorte in 47 Ländern auf der
Europäischen Route der Industriekultur verzeichnet. 80 Ankerpunkte
werden als touristische Höhepunkte besonders hervorgehoben. Die
ERIH-Standorte sind 16 Europäischen Themenrouten zugeordnet. Die
Themenrouten zu "Bergbau", "Eisen und Stahl" oder "Wohnen und
Architektur" greifen Fragen der Industriegeschichte auf. Sie zeigen
die Vielfalt und die gemeinsamen Wurzeln der europäischen
Industriekultur. 13 regionale Routen führen vertiefend in die
Industriegeschichte dieser Landschaften ein.
Das Weltkulturerbe Völklinger Hütte ist ein Ankerpunkt der
Europäischen Route der Industriekultur und ein zentraler Ort der
Themenroute "Eisen und Stahl". Die "ERIH-Regionalroute SaarLorLux"
führt zu den interessantesten Industrieorten im Dreiländereck von
Deutschland, Frankreich und Luxemburg. Ankerpunkte sind das
Weltkulturerbe Völklinger Hütte, das Bergbaumuseum "Musée Les
Mineurs Wendel" im lothringischen Petite-Rosselle sowie der
Industrie- und Eisenbahnpark Fond-de-Gras im luxemburgischen
Pétange. Die "ERIH-Regionalroute SaarLorLux" ist die erste
Regionalroute, die über nationale Landesgrenzen hinaus entwickelt
wurde.
Das Weltkulturerbe Völklinger Hütte ist weltweit das einzige
Eisenwerk aus der Blütezeit der Industrialisierung, das vollständig
erhalten ist. Nach der Stilllegung der Roheisenproduktion im Jahr
1986 wurde die Völklinger Hütte 1994 zum UNESCO-Weltkulturerbe
erklärt. Die Anfänge der Völklinger Hütte reichen bis zum Jahr 1873
zurück. Der erste Hochofen wurde 1883 angeblasen. Das
Industriedenkmal wird für künftige Generationen erhalten. Das
Weltkulturerbe Völklinger Hütte zeigt international herausragende
Ausstellungen. Internet: www.erih.net
Text: Weltkulturerbes Völklinger Hütte; Foto: Hildebrand de
Boer, Hollandoute; Weltkulturerbe Völklinger Hütte/Wolfgang
Klauke
07.10.2014
Aus Rheinzabern hinaus in die ganze (römische) Welt
Dissertation von Dr. David Hissnauer untersucht größte
bekannte Produktionsstätte von 'Terra Sigilata'
Von Gerhard Cantzler
Speyer- Was im 19. und 20. Jahrhundert die
großen Produktionsstätten für Gebrauchsgeschirre in Franken,
Thüringen und in Böhmen waren, das war in den ersten Jahrhunderten
nach der Zeitenwende das heutige Rheinzabern auf dem Hochgestade
der vorderpfälzischen Rheinebene. Hier hatten die Manufakturen der
berühmten rotglänzenden „Terra-Sigilata“ ihren Ursprung - von hier
aus ging ihre Produktion in enormen Stückzahlen hinaus in alle
Teile des damaligen römischen Imperiums, wo sie bis heute bei
Ausgrabungen von Vorderasien bis auf die britische Insel - in den
römischen Zentren von Rom bis Köln ans Tageslicht befördert werden.
Auch in Speyer wurden jetzt wieder bei Ausgrabungen auf dem Gelände
des ehemaligen „Marienheimes“ zahlreiche Grabbeigaben aus diesem
Material gefunden, die derzeit noch in einer Sonderausstellung im
Speyerer „Archäologischen Schaufenster“ der „Landesarchäologie
Rheinland-Pfalz“ gezeigt werden.
Dort wurde jetzt durch Dr.
Ulrich Himmelmann, den Leiter der
Direktion Landesarchäologie, Außenstelle Speyer,
ein opulenter Band über einen der in Rheinzabern ausgegrabenen
Werkstattbereiche aus dem 3. Jahrhundert n. Chr. vorgestellt, mit
dem der junge Speyerer Archäologe David Hissnauer
am Archäologischen Institut der Universität Köln bei einem der
Experten für römische Provinzialforschung, Prof. Dr. Thomas
Fischer, zum Dr. phil. promoviert wurde.
In einer Einführung zu der Buchvorstellung verwies der die
Dissertation Hissnauers von Seiten der „Landesarchäologie
Rheinland-Pfalz“ vor Ort in Rheinzabern begleitende Betreuer,
Oberkonservator Dr. Rüdiger Schulz, auf die große
Bedeutung des Produktionsstandortes Rheinzabern von der Mitte des
2. bis zur Mitte des 3. Jahrhunderts n. Chr. hin. „Rheinzabern war
damals für gut 100 Jahre so etwas wie der „global player“
bei der Versorgung der Menschen im römischen Reich mit
Alltagsgeschirren“, unterstrich Dr. Schulz. Bis heute stammten die
meisten entsprechenden Funde aus diesen Produktionstätten auf dem
Rheinhochgestade auf dem Gebiet des heutigen Rheinzabern. Von daher
verdiene die Entscheidung David Hissnauers, dieses Thema am
Beispiel einer der Werkstätten weiter intensiv zu erforschen, ganz
besondere Anerkennung.
In seiner Erwiderung kam Dr. David
Hissnauer zunächst noch einmal auf die Vorgeschichte zu
seiner Doktorarbeit zu sprechen. Angefangen habe alles bereits im
Jahr 2007, als er über eine der Rheinzaberner Ziegeleihallen seine
Magister-Arbeit angefertigt habe. Damals sei er intensiver mit den
rotglänzenden Tonscherben in Berührung gekommen, die man bis heute
- „von Ungarn bis nach Großbritannien“ - finden könne. Auf dem
Grabungsgelände in Rheinzabern seien neben zigtausenden Tonscherben
– die meisten schon bei der Produktion zerbrochen oder als
Fehlbrand achtlos zerschlagen und weggeworfen - eine Vielzahl von
Resten von Töpferdrehscheiben und 16 Brennöfen geborgen worden –
nach heutigen Begriffen also fast schon so etwas wie eine frühe
industrielle Produktion.
Dr. Hissnauer erinnerte an dieser Stelle an die Dynastie der
Ziegeleibesitzer Ludowici, von denen insbesondere
Wilhelm Ludowici mit seinem Interesse an der 'Terra siglata' die
Grundlagen für einen bis heute noch längst nicht abgeschlossenen
Forschungskomplex gelegt habe.
Angesichts der riesigen Zahl der auf Rheinzaberner Gemarkung
gesicherten Artefakte - allein in den 1970er bis 1990er Jahren
hätten großflächige Ausgrabungen eine Vielzahl von archäologisch
überaus wertvollen Töpfereibefunden sowie rund 14.000 'Terra
Sigillata'-Scherben ans Licht.befördert - habe er selbst sich
schließlich für seine Arbeit auf eine 1850 qm große Parzelle mit
einer Produktionslinie von sieben Töpferscheiben und einem
Brennofen mit einer Grundfläche von 55 qm konzentriert – dem
größten bekannten Brennofen für 'Terra Sigilata' überhaupt.
Zentrale Aufgabenstellung seiner Arbeit sei dabei die
Zuordnung dieser römischen Keramikfunde zu einzelnen Meistern
gewesen, was ihm dann auch bei 8.000 Stücken gelungen sei. Dabei
sei es angesichts der großen Zahl der Funde nicht bei allen
Scherben möglich gewesen, diese auch zeichnerisch zu dokumentieren.
Er habe sich deshalb darauf beschränkt, sie nach bestimmten Typen
zu ordnen und sie entsprechend herauszufiltern. „Wir haben deshalb
keinen riesigen Katalog aller geborgenen Fundstücke erstellt,
sondern eine Übersicht über die umfangreiche Produktpalette jener
Zeit“, erklärte der Wissenschaftler – im Grund ähnlich den bis
heute üblichen „Musterbüchern“ in der Keramik- und
Porzellanproduktion. Damit habe man das zuvor angewandte
mathematische Modell der Dokumentation der Scherben abgelöst.
„Das Material, das bei den Rheinzaberner Grabungen gefunden
wurde, birgt ebenso wie die noch nicht erschlossenen Areale der
ehemaligen römischen 'Terra Sigilata'-Werkstätten noch viele
archäologisch bedeutsame Funde, die auf ihre Erschließung warten“,
schloß Dr. Hissnauer seine Ausführungen. „Für junge Wissenschaftler
gibt es deshalb an diesem bedeutsamsten Fundplatz für Keramik
römischer Provinienz noch sehr viel Arbeit“, ermunterte er seine
Adepten, nicht ohne denen zu danken, die ihn „auf dieses Thema
gebracht hatten“: Seinen Doktorvater Prof. Dr. Thomas
Fischer und den früheren Leiter des Landesamtes für Vor-
und Frühgeschichte in Speyer, Prof. Dr. Helmut
Bernhard, der als einer der ersten mit der Ausgrabung der
dort bekannten Keramikfunde begonnen hatte. Foto: gc
Über die von ihm in Rheinzabern gesicherten
'Terra-Sigilata'-Funde wird Dr. David Hissnauer im Rahmen eines
Sondervortrages am 20. November 2014 im „Archäologischen
Schaufenster“ in Speyer berichten.
Literaturnachweis:
David Hissnauer
Ein Werkstattbereich des 3. Jahrhunderts n.Chr. der
römischen Sigillata-Töpfereien von Rheinzabern
Forschungen zur Pfälzischen Archäologie 4 /
Forschungen in Tabernae/Rheinzabern 2
Generaldirektion Kulturelles Erbe, Direktion
Landesarchäologie, Außenstelle Speyer, Speyer 2014 - 714 S./zahlr.
Illustra
Die Arbeit wurde im Jahr 2012 mit dem
renommierten Eduard-Anthes-Preis für Archäologie
ausgezeichnet.
06.10.2014
Marshall & Alexander – ein traumhafter Sommerabend in Ötigheim
"Mister Hitparade" Dieter-Thomas Heck stürmisch
begrüßt
Von Barbara Kemmerich
Ötigheim- Bereits zum vierzehnten
Mal traten die beiden Künstler auf der Freilichtbühne Ötigheim auf.
Und wie sie und das Publikum es verdient hatten – der Himmel war
strahlend blau und die Temperaturen im Vergleich zu den vorherigen
Tagen angenehm. Auch in diesem Jahr waren beide Konzertabende, mit
jeweils 4000 Besucher ausverkauft; eine schöne Bestätigung dafür,
wie sehr die Beiden ihr Publikum immer wieder begeistern. Das
Programm trug den Titel: „Deutsche Evergreens“. Und so starteten
sie mit „Wir machen Musik“ in den Abend und das Publikum war von
Anfang an dabei und sang und klatschte mit. Es folgten „Und immer
wieder geht die Sonne auf“, „Und es war Sommer“ (das war es an
diesem Abend wirklich!), „Jenseits von Eden“ und viele andere
Lieder, die die Leichtigkeit der vergangenen Jahrzente
zurückbrachten.
Bestens gestimmt wurde das Publikum in die Pause
entlassen und danach mit „Hab’n Sie nicht ne Braut für mich“
begrüßt. Aber dann betrat eine Legende des "Deutschen Schlagers"
die Bühne: Dieter-Thomas Heck. Spritzig wie eh und
je schmetterte er sein „Guten Abend Ötigheim“ ins Mikro – untermalt
von der Anfangsmusik "seiner" deutschen Hitparade – und gab zum
Besten, daß man früher sagte: „Nach dem Bade - Hitparade“ Das
sorgte für Gelächter beim Publikum – ach ja, die guten alten
Zeiten! Er präsentierte Chris Roberts, der unter anderem sang „Wann
liegen wir uns wieder in den Armen, Barbara“. Gut aufgelegt folgte
Bata Illic mit „Micaela“, die ursprünglich Michaela heißen sollte –
da Bata das aber nicht so gut aussprechen konnte, wurde der oben
genannte Titel daraus. Und last but not least der
Lokalmatador Tony Marshall.
Allen Akteuren merkte man den Spaß am Singen, am
Zusammensein mit dem begeisterten Publikum an. Dieses erhob sich
von den Plätzen und sang und tanzte – einfach genial. In diesen
Momenten wurden Marshall & Alexander zu Nebendarstellern ihrer
Veranstaltung – aber sie traten gerne beiseite und ließen die Gäste
gewähren. Ihr nächster Titel war dann „So lang man Träume noch
leben kann“ und ein beeindruckendes Solo von Marc Marshall „Für
mich soll’s rote Rosen regnen“. Es war ein äußerst gelungener
Konzertabend, der sicher allen lange im Gedächtnis bleiben wird und
in der Erinnerung ein Lächeln in die Gesichter zaubert.
Im nächsten Jahr werden Marshall & Alexander
zum 15. jährigen Jubiläum an drei Abenden in Ötigheim
auftreten – die Termine sind am 25.,26.,- und 27. August 2015.
Und wer so lange nicht warten möchte: Weihnachten –
das neue Weihnachtskonzert findet statt: Am
30.11.2014 Bonn
03.12.2014 Kandel
05.12.2014 Waghäusel
06.12.2014 Ludwigshafen
20.12.2014 Ettlingen
22.12.2014 Baden-Baden
Alle Infos finden Sie auch auf der Homepage:
www.marshall-alexander.de
Foto: pem
21.08.2014
„La Rosa enflorence“ präsentiert Video mit selten gespielter sephardischer Musik
Mit Flöten,
Theorbe, Barockvioline und Gesang: „La Rosa enflorence“ präsentiert
Video mit selten gespielter sephardischer Musik
Speyer- cr. Als kürzlich die
Mitglieder des „Interreligiöen Forums Speyer“ bei ihrem Bemühen,
die jeweils anderen Glaubensgemeinschaften in der Stadt besser
kennenzulernen, auch die neue Synagoge „Beith Schalom“ auf dem
Speyerer Weidenberg besuchten, da wurde ihnen eine musikalische
Begegnung der ganz besonderen Art zuteil (Lesen Sie dazu auch
unseren Beitrag „Das ist mir heilig" im
SPEYER-KURIER vom 20. Mai 2014:) Mit
„La Rosa enflorence“ (Almut-Marie
Fingerle, Gesang, Almut Werner, Blockflöten, Johannes Vogt, Theorbe
und Daniel Spektor, Barockvioline) lernten sie dabei ein
Solistenensemble kennen, das seit längerem schon mit selten
gespielter sephardischer Musik und dem dazu gehörenden Liedgut auf
sich aufmerksam macht.
Sepharden sind neben den Ashkenasim und den Mizrahim eine von
drei ethnischen Hauptwurzeln des frühen europäischen Judentums, die
sich, ursprünglich auf die Iberischen Halbinsel konzentriert, nach
und nach rund um das Mittelmeer ausbreiteten. In ihre neuen
Kulturräume brachten sie auch ihre Musik mit - ihre Lieder, die in
„Ladino“ - einer gemeinsamen jüdischen Sprache – abgefasst waren,
die sich - angereichert um Sprachbestandteile der
unterschiedlichen, aufnehmenden ethnischen Gruppen
weiterentwickelten. Von dort gelangte das „Ladinische“ wohl schon
im Mittelalter auch in die „Zentren der Jüdischen Gelehrsamkeit am
Rhein“ - nach Mainz, Worms und Speyer.
Sehen Sie das uns von „La Rosa enflorence“ zur
Verfügung gestellte Video, das einen Eindruck von dieser so
faszinierenden Musik vermittelt.
Und erfahren Sie hier mehr über die Gruppe La Rosa enflorence
https://myspace.com/larosaenflorece
Foto: SteamMix Video: La Rosa enflorence
01.07.2014
Aktion Mensch mit neuem Förderangebot weiter auf Inklusionskurs
Bonn-
Mit einem neuen Förderangebot will die Aktion Mensch bundesweit für
mehr Barrierefreiheit sorgen. Ab 1. Juli 2014 können freie
gemeinnützige Träger bis zu 5.000 Euro für kleine Vorhaben
erhalten, die zu mehr Teilhabe von Menschen mit Behinderung
beitragen-
„Oft sind es die kleinen Hindernisse, die Menschen mit
Behinderungen den Zugang zu Angeboten versperren“, sagt Friedhelm
Peiffer, Leiter der Förderung der Aktion Mensch. „Im Fokus des
neuen Förderangebots stehen deshalb bewusst kleine Vorhaben, die
eine große Wirkung entfalten können“. Gefördert werden kleine
bauliche Maßnahmen und technische Gebrauchsgegenstände wie Rampen,
Treppenlifte, Leitsysteme oder barrierefreie Sanitärräume, aber
auch Systeme der Informationsverarbeitung oder akustische und
visuelle Informationsquellen. „Bisher scheitert die Inklusion
häufig daran, dass vorhandene Angebote von Menschen mit Behinderung
nicht genutzt werden können."
Ein vereinfachtes Antragverfahren soll zudem dafür sorgen,
möglichst viele neue Antragsteller zu erreichen; Eigenmittel müssen
nicht mitgebracht werden.
Über die Aktion Mensch e.V.
Die
Aktion Mensch e.V. ist die größte private
Förderorganisation im sozialen Bereich in Deutschland. In diesem
Jahr feiert sie ihr 50-jähriges Bestehen. Seit ihrer Gründung im
Jahr 1964 hat sie mehr als 3,5 Milliarden Euro an soziale Projekte
weitergegeben. Ziel der Aktion Mensch ist, die Lebensbedingungen
von Menschen mit Behinderung, Kindern und Jugendlichen zu
verbessern und das selbstverständliche Miteinander in der
Gesellschaft zu fördern. Mit den Einnahmen aus ihrer Lotterie
unterstützt die Aktion Mensch jeden Monat bis zu 1.000 Projekte.
Möglich machen dies rund 4,6 Millionen Loskäufer. Zu den
Mitgliedern gehören: ZDF, Arbeiterwohlfahrt, Caritas, Deutsches
Rotes Kreuz, Diakonie, Paritätischer Gesamtverband und die
Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland. Seit Anfang 2014
ist Rudi Cerne ehrenamtlicher Botschafter der Aktion Mensch.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
E-Mail: foerderaktion@aktion-mensch.de
Telefon: 0228-2092-5000
http://www.aktion-mensch.de/foerderung/foerderaktion
www.aktion-mensch.de
Text und Foto: Aktion Mensch e.V., Presse
30.06.2014
Zum 11.mal: "Baden schaut über den Rhein" - gelungenes Benefizkonzert im dicht besetzten Speyerer Dom
Erlös kommt einmal mehr dem Erhalt der größten romanischen
Kathedrale der Christenheit zugute
spk. Speyer- Bereits zum 11. Mal in Folge
veranstaltete jetzt Udo Heidt aus dem badischen
Muggensturm sein inzwischen schon zu einer festen Einrichtung
gewordenes Konzert „Baden schaut über den Rhein“ im Speyerer Dom.
In der wiederum bis auf den letzten Platz besetzten Kathedrale
warteten gemeinsam mit der Speyerer Kulturdezernentin,
Bürgermeisterin Monika Kabs, Bischof Dr. Karl-Heinz
Wiesemann, Bischof emerit. Dr. Anton Schlembach und Domdekan Dr.
Christoph Kohl ein vielköpfiges Konzertpublikum in dem
sonnendurchfluteten Dom schon lange vor Beginn mit gespannter
Erwartung auf die Eröffnung durch den Speyerer
Domorganisten Markus Eichenlaub, der sich dazu die
„Cortège académique“ des kanadischen Komponisten Sir Edward
Macmillan ausgewählt hatte.
Nach der Begrüßung der Besucher durch den Vorsitzenden
des Speyerer Dombauvereins, Dr. Wolfgang
Hissnauer, in der dieser besonders die Treue und
Verbundenheit der Badener und ihrer Musiker zu der Speyerer
Kathedrale hervorhob und auch nicht vergaß, die besonderen
Verdienste von Udo Heidt um diese Konzertreihe zu erwähnen,
übernahm das „Polizeimusikkorps Karlsruhe“ unter
Leitung von Stabsfeldwebel a.D. Heinz Bierling
musikalisch das „Kommando“. Dieses bundesweit größte
Freizeitorchester seiner Art, das sich aus ambitionierten
Hobbymusikern, bestens ausgebildeten Nachwuchskräften sowie
eigentlich längst im Ruhestand befindlichen Berufsmusikern
zusammensetzt, beeindruckte die Zuhörer mit insgesamt siebzehn
prächtig studierten und großartig dargebotenen Werken von
Komponisten unterschiedlicher Stilepochen von Johann Sebastian Bach
über Wolfgang Amadeus Mozart bis hin zu Leonhard Cohen.
Eine echte Bereicherung des abwechslungsreichen
Konzertprogrammes: Die Auftritte der beiden Solistinnen
Claudia Pontes und Susanne Kurzweiler, Gesang sowie des
Trompeters Frédéric Messner - an der Orgel war
zudem Holger Becker ein zuverlässiger Partner und
sicherer Begleiter für das bestens disponierte Karlsruher
Blasorchester.
Kein Wunder, dass sich da Domdekan Dr. Christoph
Kohl bei allen ausführenden Musikern namens des
dankbar-begeisterten Auditoriums nur bedanken konnte. In dem
uralten, immer wieder überwältigenden Lobgesang der Christenheit,
dem „Te Deum laudamus“ - dem „Großer Gott, wir loben dich“ vereinigten sich am Ende alle
Akteure mit den Konzertbesuchern zu einem jubelnden Schlußgesang.
Eine auch in diesem Jahr wieder höchst gelungene
Konzertveranstaltung, deren Erlös aus den Spenden der Besucher
einmal mehr ungeschmälert dem Erhalt des Speyerer Kaiser- und
Mariendomes zufließt.
Die Konzertreihe „Baden schaut über den Rhein“ wurde jetzt schon
im elften Jahr durchgeführt. Seitdem hat Udo Heidt
als Mitglied des Speyerer Dombauvereins alljährlich ein
Benefizkonzert für den Speyerer Dom „auf die Beine gestellt“ und
dafür insgesamt mehrere hundert Sängerinnen und Sänger badischer
Chöre und badischer Orchester in den Dom eingeladen. Dabei
haben die Konzertbesucher bisher schon viele tausend Euro für die
Erhaltung der größten romanischen Kirche der Welt gespendet. „Und
so soll es auch in den nächsten Jahren weitergehen“, gab sich der
begeisterte Organisator und leidenschaftliche Liebhaber des
Speyerer Gotteshauses auch nach Abschluss dieses Konzertes sicher.
Foto: pem
05.05.2014
‘As dat in Speyr ordinirt wier.’
Die positiven Auswirkungen des Reichskammergerichts zu
Speyer auf Norddeutschland
Speyer- Zu diesem spannenden Thema konnte Dr.
Nils Jörn (Wismar) auf Einladung der Bezirksgruppe Speyer des
Historischen Vereins der Pfalz Speyerer und der VHS als
Referent gewonnen werden. Speyer ist die Stadt, die
Eingeweihte heute mit den größten Erfolgen der obersten
Reichsgerichtsbarkeit im Alten Reich verbinden. Vielleicht weil in
der Domstadt bauliche Überreste des Reichskammergerichts im
Stadtbild fehlen, ist die Erinnerung an das Gericht nicht
allgegenwärtig. Ganz anders ist die Situation in Wetzlar, wo
das Gericht nach 1689 residierte. Wetzlar scheint touristisch von
der Erinnerung an das Reichskammergericht zu leben. Dort finden
sich auch das Reichskammergerichtsmuseum und die Gesellschaft
für Reichskammergerichtsforschung. Dabei fand in Speyer das
Reichskammergericht im Jahre 1527 endlich eine feste Bleibe,
nachdem es seit seiner Gründung 1495 immer wieder den Standort
gewechselt hatte, aber auch genau vor 500 Jahren, nämlich von
1513-1514 hier arbeitete.
In dieser Stadt erlebte das Gericht seine absolute Blüte.
Niemals wurde es stärker in Anspruch genommen als am Ende des 16.
Jahrhunderts, niemals wieder entfaltete es so segensreich sein
Wirken wie hier. Das Gericht arbeitete mit seinen überwiegend gut
ausgebildeten Richtern schnell und zuverlässig und schaffte es,
zahlreiche Konflikte zu verrechtlichen, die in den Jahrzehnten
zuvor oftmals mit Waffengewalt gelöst worden waren.
Ein deutschlandweites Verzeichnungsprojekt hat die Prozessakten des
Reichskammergerichts ab 1978 für die Bundesrepublik und ab 1990
auch in den neuen Bundesländern für die Forschung erschlossen,
so dass es heute möglich ist zu erforschen, wann wer das Gericht in
welchen Fragen bemüht hat. Der Vortrag beschäftigt sich mit den
Parteien aus Norddeutschland, also Schleswig-Holstein, Hamburg,
Lübeck, Mecklenburg und Pommern und stellt einzelne Beispiele aus
Wismar vor. Dabei geht es darum, wie das Gericht aus Speyer
rechtsvereinheitlichend im gesamten Reich wirkte und wie es in den
Territorien wahrgenommen wurde.
Das Reichskammergericht hat Speyer über fast zwei Jahrhunderte
zu einer der „Hauptstädte“ des Reiches gemacht – zu dem
juristischen Zentralort überhaupt. Der Vortrag ergänzt das derzeit
laufende Vorhaben des Stadtarchivs, eine Dauerausstellung zur
Speyerer Zeit des Reichskammergerichts einzurichten; diese soll im
Sommer präsentiert werden.
Für die Forschung bleibt für die Speyerer Zeit des
Reichskammergerichts noch viel zu tun: so ist über die meisten der
in Speyer tätigen Richter kaum etwas bekannt. Wo
wurden diese ausgebildet und wer brachte sie ans
Gericht sind nur zwei spannende Fragen, auf die es bisher
noch keine Antworten gibt. spk; Foto Privat
30.04.2014
„Tag der Archive 2014“ in Speyer ein überwältigender Publikumserfolg
Dokumente, Urkunden und Kirchenbücher dem „Staub der
Vergangenheit“ entrissen
Von Gerhard Cantzler
cr. Speyer- Als wahrer Besuchermagnet
entpuppte sich an diesem Wochenende der „Tag der Archive 2014“, zu
dem am Samstag das Bistumsarchiv Speyer und das Stadtarchiv ihre
Türen geöffnet hatten, um über ihre Arbeit zu informieren und
ausgewählte Schätze aus ihren Beständen „dem Staub der
Vergangenheit zu entreißen“ und sie einer zunehmend wachsenden
Gemeinde interessierter Archivfreunde zu präsentieren. Denn die
Zeiten, in denen Besucher als „natürliche Feinde“ von Archivaren,
Biblliothekaren und Konservatoren (miß)verstanden wurden, sind
glücklicherweise vorbei. Die Vorgenannten haben mit einer
überzeugenden Öffentlichkeitsarbeit, mit Vorträgen und
Veranstaltungen, ihren Beitrag dazu geleistet, die noch vor wenigen
Jahren bestehende Schranken endgültig wegzuräumen. Die
Veranstaltungsreihe „Mittwoch abend im Archiv“ des Speyerer
Stadtarchivs unter seinem rührigen Leiter Dr. Joachim
Kemper ist ein beredtes Beispiel dafür, wie man Besucher
aller Altergrupppen auch für das einst als „ach so verstaubt“
verrufene Medium „Archiv“ interessieren kann.
Und so war es im Vergleich zu früheren Erfahrungen auch
nicht mehr ganz so überraschend, dass sich am Samstag vormittag,
kaum dass die Türen des Speyerer Bistumsarchivs geöffnet waren,
sich die Besucher bereits dicht an dicht in den Gängen zwischen den
endlosen Regalreihen drängten. Hier stehen auf beachtlichen 8.000
Metern Länge Archivalien und Kirchenbücher sorgfältig aufgereiht in
den Kompaktregalen. Und eine Ende der Zugänge ist zumindest hier
noch längst nicht abzusehen, werden derzeit doch im Zuge der
„Gemeindepastoral 2015“, der Neustrukturierung der Pfarrgemeinden
im Bistum Speyer, Schritt für Schritt die Pfarrarchive von ihren
bisherigen Standorten in den Pfarrhäusern und Sakristeien zentral
nach Speyer verlagert. 200 solcher Pfarrarchive haben bereits den
Weg in das Speyerer Bistumsarchiv gefunden, 440 weitere warten
darauf, von Archivdirektor Prof. Dr. Hans Ammerich
und seinen Mitarbeitern aufgesucht zu werden, die aus der Fülle der
vor Ort aufbewahrten Papiere diejenigen heraussuchen, die künftig
in Speyer eingelagert sein sollen. „Derzeit bin ich jede Woche an
mindestens zwei Tagen im Bistum unterwegs, um solche Sichtungen
vorzunehmen“, berichtet der profilierte Archiv-Mann, der im August
diesen Jahres aus Altersgründen in den Ruhestand überwechseln wird.
Wie gut, dass er da schon jetzt seinen designierten Nachfolger als
Leiter dieser Einrichtung, Dr. Thomas Fandel,
Schritt für Schritt in diese mit viel Spezialwissen verbundene
Arbeit einarbeiten kann.
Am gestrigen Samstag jedoch zeigten sich die Besucher zwar
auch tief beeindruckt von der Vielzahl der hier verwahrten
Dokumente, Urkunden und Kirchenbücher. Was aber sie und selbst das
Fernsehteam des Landessenders SWR an diesem Tag weitaus mehr
interessierte, waren die dicht umlagerten Glanzlichter der
Ausstellung, die Jutta Hornung und ihre
Kolleginnen den Gruppe um Gruppe geduldig auf die Führungen
wartenden Besuchern vorstellen konnten.
Besonders spektakulär: Ein „Speyerer Missale“ aus dem
Jahr 1343, prächtig ausgestattet und kunstvoll mit Farben
und Gold gestalteten Initialen – ein Buch, das noch zu Zeiten des
Domerneuerers Bischof Nikolaus von Weis an Hochfesten der
einziehenden Prozession des Klerus vorangetragen und auf dem
Hochaltar aufgestellt wurde. Heute wird diese kostbare Handschrift
aus konservatorischen und aus Sicherheitsgründen im dunklen,
lichtgeschützten Tresor des Archivs aufbewahrt.
Dort befinden sich auch die beiden Sammlungen von Urkunden des
Klosters Himmerod aus dem Jahr 1194 ff., der Rotulus I. und
der Rotulus II., die in Form scheint's endloser
Pergamentrollen in jeweils einer eigenen Hülse aufbewahrt werden
können. Noch ein paar Jahre älter und damit die älteste Urkunde in
der Sammlung des Bistumsarchivs überhaupt: Die „Dirmsteiner
Privilegien“, im Jahre 1110 ausgefertigt von Bischof
Arnold von Worms - für die Speyerer Stadtgeschichte von großer
Bedeutung: die von König Ludwig dem Bayer im Jahr 1317 erlassenen
Regularien über die Ordnung der Stuhlbrüder, die
im „immerwährenden Gebet“ an den Gräbern der Kaiser und Könige im
Dom ihren Dienst versahen.
Dann aber auch die zahlreichen päpstlichen Bullen mit
einem Bezug zu Speyer, die hier verwahrt werden - auf Pergament
geschrieben und mit Bleisiegeln versehen, die auf der Vorderseite
das Siegel von St. Peter zu Rom und auf der Rückseite das
persönliche Wappen des jeweiligen Papstes tragen. Darunter die in
der damals üblichen „Blumenkohlschrift“ abgefasste
Ernennungsurkunde des Speyerer Bischofs Daniel von
Henneberg aus dem Jahr 1872 - aus gleichem Anlass die von
Papst Benedikt XV. unterfertigte Ernennungsurkunde von
Bischof Ludwig Sebastian aus dem Jahr 1917. Jüngste
päpstliche Bulle in der aus diesem Anlass geöffneten Sammlung: Die
Urkunde über die Seligsprechung des
„Bistumsseligen“ Paul Josef Nardini.
In einem anderen Bereich des Bistumsarchivs, in dem ein Blick in
die Archive der Pfarrgemeinden ermöglicht und in die Techniken
ihrer dauerhaften Sicherung durch Digitalisierung und elektronische
Speicherung gewährt wurde, waren u.a auch die Pläne der
Speyerer Pfarrkirche St. Joseph ausgestellt. Faszinierende
Einblicke, von denen sich viele Besucher wünschten, schon bald
wieder einmal die Möglichkeit zu haben, die „vom Staub befreiten
Schätze des Bistumsarchivs“ bewundern zu können. Doch bis zum
nächsten „Archivtag“ wird es sicher erst einmal wieder einige Zeit
dauern.
Nach dem Bistumsarchiv auch Speyerer Stadtarchiv
geöffnet
Am gleichen Tag, jedoch, am Nachmittag, hatten die
zahlreichen, höchst interessierten Besucher auch Gelegenheit, im
Stadtarchiv in der Speyerer Johannesstraße „hinter die Kulissen“ zu
blicken. Auch dort war der Andrang groß, bildeten sich schon im
Treppenhaus und in den Fluren zum Teil lange Menschenschlangen und
dichte Trauben auf die nächste Führung wartender Besucher. Hier
versuchten der Leiter des Stadtarchivs, Dr. Joachim
Kemper und seine Mitarbeiter, den Ansturm durch die Gänge
und Archivräume zu lenken, wo sie in den zahllosen Schubladen
individuelle Namens- und Familienforschung betreiben und
Besonderheiten aus den Beständen dieses Hauses bewundern
konnten.
Im Lesesaal im Erdgeschoß z.B. gaben ehrenamtliche Mitarbeiter
Einblicke in die Digitalisierung und damit in die Langzeitsicherung
der dem Archiv erst kürzlich zugefallene Sammlung seltener
Fotografien, die der Pfälzer Archivar Dr. Karl
Lutz über viele Jahrzehnte „geschossen“ und zum grossen
Teil auf Glasplatten appliziert hatte.
Ein anderes „Sahnestückchen“ mit aktuellem Bezug war
gleichzeitig im Untergeschoss des Archivs zu bewundern: Eine
Sammlung von Bleistift- und Federzeichnungen aus
dem Ersten Weltkrieg, die ein aus Hassloch stammender Offizier
einst an den Kriegsschauplätzen, aber auch an der „Heimatfront“
angefertigt hatte. Seine Nachfahren hatten das Konvolut erst
kürzlich in die Obhut des Stadtarchivs übergeben, wo es jetzt noch
einer gründlichen Bearbeitung und Dokumentierung harrt. Auch eine
eigene Ausstellung der zum Teil sehr bewegenden Arbeiten würde sich
hier sicher lohnen.
Die Initiatoren dieses ganz besonderen „Tages der offenen Tür“,
Prof. Dr. Hans Ammerich und Dr. Joachim Kemper,
zeigten sich am Ende der Veranstaltung begeistert von dem großen
Publikumsinteresse. „Das ermutigt uns sehr, mit unseren Bemühungen,
die Archive als „offene Häuser“ in der Stadt zu präsentieren,
weiterzumachen“, erklärte Dr. Kemper und sein Kollege und frühere
Lehrer Prof. Dr. Hans Ammerich wies darauf hin, dass die Archive
eigentlich immer geöffnet seien, wenn Bürgerinnen und Bürger
Antworten auf gezielte Fragen suchten. „Das wird auch mein
Nachfolger Thomas Fandel sicher so halten“, zeigte sich Dr.
Ammerich überzeugt. Allerdings empfahl auch er, vor einem Besuch in
den Archiven telefonisch schon einmal die Fragestellung zu
thematisieren, damit die Mitarbeiter der Gelegenheit haben, sich
schon einmal vorzubereiten und die angefragten Archivalien
herauszulegen. Foto: gc
10.03.2014
Nico Hofmann folgt auf Dieter Wedel als neuer Intendant der Nibelungenfestspiele
v.l. Wormser Oberbürgermeister Michael Kissel, Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Filmproduzenten Nico Hofmann und Kulturministerin Doris Ahnen
Dreyer: Nico Hofmann wird Nibelungenfestspiele
prägen
Mainz/Worms- Zu einem
Kennenlerngespräch empfing Ministerpräsidentin Malu Dreyer heute
den Filmproduzenten Nico Hofmann, der ab 2015 neuer Intendant der
Wormser Nibelungenfestspiele wird, in der Staatskanzlei. An dem
Termin nahmen auch Kulturministerin Doris Ahnen und der Wormser
Oberbürgermeister Michael Kissel teil.
„Die Nibelungenfestspiele gehören zu den besonderen
Glanzpunkten im Kulturleben unseres Landes und finden bundesweite
Beachtung. Sie ziehen jedes Jahr tausende von Menschen in ihren
Bann und bescheren vor allem auch der Stadt Worms einen erheblichen
Imagegewinn“, unterstrichen Ministerpräsidentin Malu Dreyer und
Kulturministerin Doris Ahnen. „Mit Nico Hofmann, einem der
einflussreichsten Filmproduzenten in Deutschland, konnte
Oberbürgermeister Kissel einen hochkarätigen Nachfolger für den
scheidenden Intendanten gewinnen.“ Hofmann habe sich vor allem auch
mit der Verfilmung zeitgeschichtlicher Stoffe einen Namen gemacht.
„Ich bin sicher, Nico Hofmann wird die Nibelungenfestspiele als
Intendant mit unverwechselbarer Handschrift prägen“, so Malu
Dreyer.
Der Wormser Oberbürgermeister Michael Kissel ist
überzeugt, dass Nico Hofmann „als Produzent mit Gespür für wichtige
Trends und historische Ereignisse und mit hervorragenden Kontakten
in die beste deutsche Schauspielerszene ein Garant für qualitativ
hochwertige Inszenierungen vor der einzigartigen Kulisse des
Wormser Kaiserdomes“ sein werde. Kissel dankte der Landesregierung
für die wirkungsvolle Unterstützung, die neben dem Engagement der
Stadt Worms und namhafter Sponsoren die weitere Entwicklung der
Nibelungenfestspiele garantiere.
Der 54-jährige Nico Hofmann arbeitete als
Autor, Regisseur und Produzent und feierte mit Filmen wie
„Der Mann aus der Pfalz“, „Der Turm“, „Rommel“, „Der Minister“ oder
dem Dreiteiler „Unsere Mütter, unsere Väter“ im deutschen Fernsehen
große Erfolge. Heute ist der von ihm produzierte Film über
Christian Wulff („Der Rücktritt“) zu sehen. Text und Foto:
stk-rlp
25.02.2014
Rheinland-Pfalz wählt den Superfastnachter
„SWR Landesschau Rheinland-Pfalz“ stellt Kandidaten vor /
Startschuss für Internet- und Telefon-Voting am 18. Februar
2014
Mainz- Die Sitzungen der Vorentscheide zum
„Superfastnachter 2014“ sind beendet. In typischer Atmosphäre der
rheinland-pfälzischen Saalfastnacht und begleitet von den Kameras
des SWR Fernsehens konnten Närrinnen und Narren in den vergangenen
Wochen ihr Können unter Beweis stellen. In den Bereichen
Büttenrede, Gesang und Tanz haben sich neun Talente durchgesetzt,
die sich nun dem Voting der Zuschauer der „SWR Landesschau
Rheinland-Pfalz“ stellen. Nur einer pro Kategorie wird den Sprung
ins Finale schaffen. Vom 18. bis zum 23. Februar kann man im
Internet (SWR.de/landesschau-rp) für seinen Favoriten stimmen. Ein
zusätzliches Telefon-Voting läuft für jede Kategorie 24 Stunden,
beginnend an dem Abend, an dem die jeweiligen Sieger der
Vorentscheide in der Landesschau (18.45 Uhr im SWR Fernsehen)
vorgestellt werden.
So startet das Telefon-Voting mit den Siegern aus dem Bereich
Gesang am Dienstag, 18. Februar. Der Abstimmung stellen sich die
Gruppe „Kneppcheskraut“ vom Wolfsheimer Carneval Verein, „De‘
Hofnarren“ aus Trierweiler und die „Frühschoppler“ der Igg‘lemer
Bessem aus Böhl-Iggelheim. Weiter geht es am Mittwoch, 19. Februar,
mit der Abstimmung über den Bereich Büttenrede. Das Publikum muss
sich hier zwischen dem „Büttenschieber“ Uwe Fischer aus Ober-Olm,
dem Duo „De Een on der Anne“ aus Hönningen an der Ahr und Oliver
Beltzer als „De Härtschd“ aus dem Dahner Felsenland entscheiden.
Der letzte Tag des Telefon-Votings ist der 20. Februar. Dann wird
über den Finalisten im Bereich Tanz entschieden. Zur Wahl stehen
die Gruppe „Cherry Pins“ vom Möhnen-Club 1950 Mülheim, die
Prinzengarde der Karnevals-Union Miesau des SV 1912 e. V. sowie
Jasmin Gabriel, Tanzmariechen von den Böhler Hängsching.
Die Sieger der drei Kategorien werden dem Publikum in der
Landesschau Rheinland-Pfalz am 28. Februar um 18.45 Uhr
präsentiert. Und hier fällt dann der Startschuss für die endgültige
Entscheidung zum „Superfastnachter“. Dieses Voting läuft nur über
Telefon und endet am Rosenmontag während der abendlichen Sendung.
Man darf also gespannt sein, wer es in das große Finale am
Rosenmontag schafft und sich am Ende „Superfastnachter 2014“ nennen
darf. Südwestrundfunk Rheinland-Pfalz, Presse; Foto:
fg
18.02.2014
Junge Talente überzeugen bei Schreibwettbewerb des Landes - erste Buchveröffentlichung und namhafter Autor als Coach
Mainz- Der
18-jährige Simeon Prasuhn aus Essenheim, Zoe Marie Roth (12) aus
Enkenbach-Alsenborn, Vreda Maschner(22) aus Trier und Svenja Dreyer
(20) aus Kadenbach (Westerwaldkreis) sind die Hauptgewinner eines
Wettbewerbs zur Förderung von Schreibtalenten, den das Land
Rheinland-Pfalz in diesem Jahr erstmals ausgeschrieben hat. Nicht
nur, dass ihre Texte in einer Anthologie veröffentlicht werden: Sie
erhalten auch ein Jahr lang ein intensives Profi-Coaching.
„Wir wollen Jugendliche und junge Erwachsene, die
ein ernsthaftes Interesse am literarischen Schreiben haben, dabei
unterstützen, ihr Talent weiter zu entfalten“, resümierte Doris
Ahnen, Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und
Kultur, die Zielsetzung des Wettbewerbs. Sie hob die große Resonanz
hervor, welche die Erstauflage gefunden habe. „Uns haben 80
Bewerbungen erreicht; viele davon in einer erstaunlich guten
Qualität“, sagte sie. Dank sagte sie Lehrerinnen und Lehrern, die
Schülerinnen und Schüler gezielt auf diese Fördermaßnahme
angesprochen hätten: „Das hat viele von ihnen ermutigt, sich dem
Wettbewerb zu stellen.“
Mit den eingesandten Texten aus den Bereichen Prosa
und Lyrik haben sich die Schriftstellerinnen und Schriftsteller Dr.
Ruth Johanna Benrath, Annegret Held, Ken Yamamoto und Stefan Gemmel
intensiv befasst. Sie wählten die vier Hauptgewinner aus und
darüber hinaus 19 Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 13
bis 23 Jahren, deren Texte nun ebenfalls in einer Anthologie
veröffentlicht werden sollen. Das Kulturministerium beabsichtigt,
sie im kommenden Jahr herauszugeben.
„Ich bin Frau Held, Frau Dr. Benrath, Herrn
Yamamoto und Herrn Gemmel sehr dankbar dafür, dass sie bereit sind,
nun ein Jahr lang mit den von ihnen ausgewählten Talenten intensiv
zusammenzuarbeiten. Das ist nicht unbedingt selbstverständlich“,
erklärte die Ministerin. Den jungen Talenten biete sich eine große
Chance, von den Profis zu lernen. „Nach meinem Eindruck ist das ein
ungewöhnlicher und nachhaltig wirkender Preis, der unmittelbare
Auswirkungen aufs eigene Schreiben hat“, ergänzte sie.
Zoe Marie Roth aus Enkenbach-Alsenborn hätte aus
formalen Gründen eigentlich von der Wettbewerbsteilnahme
ausgeschlossen werden müssen, da sie erst im Januar das
Mindestalter von 13 Jahren erreicht; die Jurorinnen und Juroren
hatten jedoch unisono darauf bestanden, dass die junge Schülerin
unter die Preisträger gehöre, weil ihr Talent ganz und gar
außergewöhnlich sei. Betreut wird Zoe Marie Roth von Anne-gret
Held. Simeon Prasuhn hat Ruth Johanna Benrath als Mentorin, Vreda
Maschner Ken Yamamoto als Mentor und Svenja Dreyer Mentor ist
Stefan Gemmel.
Staatskanzlei RheinlandPfalz, Presse
27.12.2013
Kultusminister befürworten Bewerbung des Hambacher Schlosses um das Europäische Kulturerbe-Siegel
Berlin- Das Hambacher Schloss kann sich weiter
Hoffnung darauf machen, mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel
ausgezeichnet zu werden. Die Kultusministerkonferenz, an der auch
Ministerin Doris Ahnen teilnahm, hat heute in Berlin beschlossen,
den Vorschlag von Rheinland-Pfalz aufzugreifen und der EU zu
melden. Mit dem Hambacher Schloss sollen ferner allein die „Stätten
des Westfälischen Friedens“ als nationaler Vorschlag eingereicht
werden. Beide Vorschläge hatten zunächst ein nationales
Vorauswahlverfahren in Deutschland durchlaufen, in dem die
eingegangenen Anträge von einem Expertengremium evaluiert wurden.
Im Frühjahr 2014 werden die von den Experten und der KMK
ausgewählten Stätten bei der EU eingereicht und dort von einer
europäischen Expertenjury evaluiert. Die offizielle Siegelübergabe
ist für 2015 vorgesehen.
Mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel zeichnet die
EU-Kommission Stätten aus, die symbol- und beispielhaft für die
europäische Einigung sowie für die Ideale und die Geschichte
Europas und der Europäischen Union stehen.
Die Auszeichnung zielt darauf, insbesondere unter
jungen Menschen das Zugehörigkeitsgefühl zur Europäischen Union zu
stärken, den Stellenwert der nationalen und regionalen Vielfalt zu
erhöhen und den interkulturellen Dialog zu fördern. Zu diesem Zweck
soll das Siegel den symbolischen Wert jener Stätten hervorheben,
die in der Geschichte und Kultur Europas sowie beim Aufbau der EU
eine wichtige Rolle gespielt haben.
Bislang haben das Europäische Kulturerbe-Siegel
sowohl historische Stätten wie die Akropolis in Athen, aber auch
Museums-Geburtshäuser etwa von Puccini, Rossini und
Verdi oder
auch die Schiffswerft von Danzig erhalten. Die Auszeichnung
geht ursprünglich auf eine zwischenstaatliche Initiative von
Frankreich und 17 anderen EU-Ländern aus dem Jahr 2005 zurück.
„Das Hambacher Schloss ist gelebte
Demokratiegeschichte. Für alle Menschen, und nicht zuletzt für
junge Europäerinnen und Europäer, wird hier unser geschichtliches
und kulturelles Erbe erfahrbar. Gleichzeitig hat es sich als
zeitgenössisches Forum für kulturelle und politische
Veranstaltungen etabliert und wird als solches von immer mehr
Menschen aus der ganzen Welt entdeckt. Ich freue mich sehr, dass
die Kultusministerkonferenz das Schloss als würdigen Bewerber um
das Europäische Kulturerbe-Siegel bewertet und damit seine
Bedeutung für ganz Europa anerkennt“, so Kulturministerin Doris
Ahnen. Der Vorsitzende der Stiftung Hambacher Schloss,
Kulturstaatssekretär Walter Schumacher, fügte hinzu: „Mit einer
erfolgreichen Bewerbung wäre auch die große Chance gegeben, dass
sich durch das entstehende Netzwerk mit anderen ausgezeichneten
europäischen Stätten ein intensiver Austausch und Partnerschaften
für gemeinsame Projekte ergeben. Gleichzeitig könnte das Hambacher
Schlosses seinen Bekanntheitsgrad über Deutschland hinaus
steigern.“
Das Hambacher Schloss als Schauplatz des Hambacher
Festes gilt nicht nur als Wiege der Demokratie in Deutschland,
sondern auch als wichtiges Fundament für ein vereintes Europa.
Daher versteht es sich nicht nur als nationale, sondern
gleichermaßen auch als europäische Begegnungsstätte. Am 27. Mai
1832 feierten fast 30.000 Menschen aus allen Teilen Deutschlands,
aus Frankreich und Polen das Hambacher Fest. Dies war die bis dahin
größte Veranstaltung in Deutschland, auf der liberale und
demokratische Forderungen öffentlich postuliert wurden. Neben den
Forderungen nach „Einheit“ und „Freiheit“ wurde auch der Ruf nach
einem „conföderierten republikanischen Europa“ laut. Die deutschen,
französischen und polnischen Festredner bekannten mehrheitlich ihre
Solidarität mit anderen Völkern, die ebenfalls für ihre Freiheit
kämpften. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer plädierten aber auch
für die Gleichberechtigung der Geschlechter sowie für Toleranz
gegenüber anderen Religionen und Minderheiten.
Das Schloss ist dabei nicht nur authentischer Ort
der Geschichte: Die Stiftung Hambacher Schloss sieht es auch als
ihre Aufgabe, dieses „als bedeutende Stätte für die Entwicklung der
Demokratie in Deutschland und die europäische Zusammenarbeit zu
erhalten und zu pflegen“. Dieses Ziel wird mit einem
abwechslungsreichen Veranstaltungsprogramm, das von politischen
Gesprächen, Workshops für Schulklassen bis zum Familienfest reicht,
umgesetzt und soll in Zukunft noch europäischer ausgerichtet
werden.
Vom Land Rheinland-Pfalz, das mit dem
Bezirksverband der Pfalz, der Stadt Neustadt an der Weinstraße und
dem Landkreis Bad Dürkheim zu den Stiftern gehört, wurden seit 2006
Investitionen in Höhe von 20,3 Mio. Euro für den Umbau des
Schlosses, die dort angesiedelte Dauerausstellung und den Neubau
eines Restaurantgebäudes getätigt. Weitere Baumaßnahmen zur
Errichtung eines barrierefreien Entree-Gebäudes und zur
Überarbeitung der Außenanlagen haben im April 2013 begonnen. Das
Land investiert hierfür weitere 6,2 Mio. Euro. stk-rlp; Foto:
spk-Archiv
06.12.2013
Mannheimer Wittelsbacher-Ausstellung knackt 50.000-Besucher-Marke
Kulturbürgermeister Michael Grötsch und Projektleiter Dr. Alexander Schubert begrüßten die Jubiläumsgäste, das Ehepaar Dagmar Gehrls und Gerhard Arnold, mit Geschenken / © rem, Foto: Carolin Breckle
Verantwortliche ziehen positive Zwischenbilanz
Mannheim – Bereits 50.000 Besucher haben die
3-Länder-Ausstellung „Die Wittelsbacher am Rhein“ im Museum
Zeughaus und im Barockschloss Mannheim besucht und sich von der
600jährigen Geschichte der Dynastie in den Bann ziehen lassen.
Als 50.000. Besucher löste Gerhard Arnold sein Ticket in den
Reiss-Engelhorn-Museen. Gemeinsam mit seiner Frau Dagmar Gehrls war
er extra für den Ausstellungsbesuch aus Langen bei Frankfurt
angereist. Begrüßt wurden die überraschten Ehrengäste von
Kulturbürgermeister Michael Grötsch und Projektleiter Dr. Alexander
Schubert. Sie überreichten neben einem weiß-blauen Blumenstrauß und
dem DAMALS-Heft zur Ausstellung passend zur kühlen Jahreszeit einen
Gutschein von Hut Konrad, die sich am Begleitprogramm unter dem
Motto „Kurpfalz trifft Bayern“ beteiligen.
Das geschichtsinteressierte Ehepaar wurde durch die positiven
Presseberichte auf die Ausstellung aufmerksam. Für Gerhard Arnold
war der Besuch als gebürtiger Pfälzer ein Pflichttermin, da er sich
der Region und ihrer reichen Vergangenheit sehr verbunden
fühlt. Die Ehrengäste hatten sich in den
Reiss-Engelhorn-Museen bereits die Ausstellung „Die Staufer und
Italien“ angeschaut und widmen sich jetzt mit den Wittelsbachern
einer weiteren wichtigen Dynastie, die ihre Spuren in der
Rhein-Neckar-Region hinterlassen hat.
Die Besucherehrung nahmen die Verantwortlichen zum Anlass, um
eine positive Zwischenbilanz zu ziehen. „Mit dem Verlauf der
Ausstellung sind wir sehr zufrieden. Es war richtig auf das
Wittelsbacher-Thema zu setzen, das die ganze Region verbindet und
die historische Bedeutung der Kurpfalz und damit der heutigen
Metropolregion Rhein-Neckar weit über die Grenzen bekannt macht“,
so Generaldirektor Prof. Alfried Wieczorek. Und Projektleiter Dr.
Alexander Schubert ergänzt: „Die Wittelsbacher-Ausstellung erfreut
sich von Beginn an eines regen Besucherzuspruchs. Nach gut einem
Drittel der Laufzeit haben wir bereits die magische Grenze von
50.000 Besuchern erreicht. Dass die Ausstellung auch für Touristen
hoch attraktiv ist, zeigt die Zahl von über 1.500
Gruppenbuchungen.“
Die 2. Ausstellung der Länder Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz
und Hessen ist noch bis 2. März 2014 zu sehen. Prachtvolle
Buchmalereien, exquisite Goldschmiedearbeiten, imposante
Herrschergemälde, mediale Inszenierungen sowie Mitmachstationen
illustrieren die wechselvolle Herrschaft der Wittelsbacher in der
Kurpfalz – von der Verleihung der Pfalzgrafschaft bei Rhein im Jahr
1214 bis zur Auflösung der Kurpfalz 1803.
www.wittelsbacher2013.de
Curt-Engelhorn Stiftung für die Reiss-Engelhorn-Museen,
Presse
27.11.2013
Paul Kuhn - der begnadete Jazzmusiker, Komponist, Dirigent und Star über Jahrzehnte ist tot
Ludwigshafen- Wir
erinnern uns an das Konzert, das "Paul Kuhn & Friends" gaben -
auf der Parkinsel am 16. Juni vor zwei Jahren - aus Anlass der
Eröffnung des 7. Festival des deutschen Films mit dem Film "Schenk
mir dein Herz" von Nicole Weegmann mit Peter Lohmeyer und Mina
Tander - und eben auch mit dem "Schauspieler" Paul Kuhn: einen
Jazzmusiker spielt er in diesem Film, einen, der sich nicht aufs
Altenteil schieben lässt, nicht aus Arroganz sondern aus Liebe zur
Musik.
Ein kleines heimliches Porträt von Paul Kuhn steckt
in diesem Film. Wenn Sie ihn verpasst haben, bestellen Sie ihn sich
als DVD - und trinken Sie ein Glas Wein auf Paul Kuhn, oder ein
Bier, Sie wissen doch..."Bringen Sie dem Mann am Klavier, bringen
sie dem Mann noch´n Bier, sagen Sie ihm es sei von mir..."
Dr. Michael Kötz Festivaldirektor
Festival des deutschen Films, Presse
www.fflu.de
23.09.2013
Verleihung Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz
Johannes Bruno leistet maßgeblichen Beitrag zur
Aufarbeitung der jüdischen Geschichte in Speyer
Mainz- „Wer
seit 1996 an einer Führung zu den historischen jüdischen Stätten in
Speyer teil-genommen hat, der ist selbstverständlich mit dem Mann
in Kontakt gekommen, der heute die Verdienstmedaille des Landes
Rheinland-Pfalz bekommt: Johannes Bruno! Ich freue mich sehr, dass
ich in Vertretung von Ministerpräsidentin Malu Dreyer diese
Auszeichnung überreichen darf. Das jahrelange Engagement von
Johannes Bruno zur Aufarbeitung der jüdischen Geschichte in Speyer
und seine Bemühungen um die deutsch-jüdischen Beziehungen haben
eine solche Auszeichnung verdient.“ Das be-tonte
Kulturstaatssekretär Walter Schumacher heute in Mainz bei der
Verleihungsfeier.
Was als Hobby des gebürtigen Italieners während seiner Tätigkeit
als Lehrer begann, wurde schnell zur Passion. Mit Wissbegierde und
Ausdauer setzt sich Johannes Bruno seit vielen Jahren mit der
jüdischen Kultur und ihrer Geschichte in Speyer aus-einander,
erforscht und trägt sie weiter. Sein durch umfangreiche und
zeitaufwendige Recherchen erlangtes Wissen stellte er im Jahr 2000
in einem ersten Buch „Schicksa-le Speyerer Juden 1800 bis 1980“
zusammen. Sogar Überlebende des Holocausts sind beeindruckt von der
Tiefe und Breite seines Wissens. Die immense Detailarbeit von
Johannes Bruno schlägt sich darüber hinaus in weiteren Büchern,
Publikationen und Fachbeiträgen nieder. „Mit Ihren
Veröffentlichungen tragen Sie entscheidend da-zu bei, dass den
Speyerer Bürgerinnen und Bürgern die jüdische Vergangenheit ihrer
Stadt wieder ins Gedächtnis gerufen wird. Zudem geben sie bis dahin
anonymen Schicksalen wieder Gesichter und Namen“, würdigte Walter
Schumacher.
Vor allem ist Johannes Bruno bekannt für seine Führungen durch
jüdische Stätten in Speyer wie die Synagoge, das Museum SchPIRA und
die Mikwe, an deren Restaurie-rung er beteiligt war. Dabei hat er
tausenden von Besucherinnen und Besuchern ein genaues Bild des
früheren jüdischen Lebens zeichnen können.
Darüber hinaus ist Johannes Bruno Mitglied im Freundeskreis
Speyer-Yavne und der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, AG
Speyer-Pfalz. Das Engagement des 80-Jährigen wurde 2007 mit dem
„Obermeyer German Jewish History Award“ ausge-zeichnet. Eine
besondere Würdigung, da die Preisträger des Awards von Juden
vor-geschlagen werden.
Für die rheinland-pfälzische Landesregierung hat das jüdische
Erbe eine außerge-wöhnlich große Bedeutung. Das zeigt sich auch mit
dem Antrag zur Anerkennung der SchUM-Städte Speyer, Worms und Mainz
als UNESCO-Welterbestätte. „Das Juden-tum war und ist ein Teil der
Landesgeschichte und insbesondere auch ein Teil der Stadtgeschichte
von Speyer. Durch Ihr Engagement haben Sie entscheidend dazu
beigetragen, dass dieser Teil erhalten bleibt und für immer
festgehalten ist“, sagte der Kulturstaatssekretär abschließend.
Bild und Text: MINISTERIUM FÜR BILDUNG, WISSENSCHAFT,
WEITERBILDUNG UND KULTUR, PRESSE
14.09.2013
Mehr flotte Bienen für Deutschland
Schirmherrin Daniela Schadt freut sich über die Auszeichnung
von „Deutschland summt!“ als Projekt der UN-Dekade Biologische
Vielfalt
Berlin- Das Projekt „Deutschland summt!“ wirbt
in mittlerweile vier großen Städten mit der Biene als Botschafterin
für mehr Stadtnatur. In Berlin, Hamburg, Frankfurt am Main und
München summen Bienen an prominenten Standorten und machen auf die
Gefährdung der Honig- und Wildbiene aufmerksam. Damit möchten die
Initiatoren des Projektes erreichen, dass mehr bienenfreundliche
Lebensräume als Oasen der biologischen Vielfalt in der Stadt
geschaffen werden. „Ein wertvoller Beitrag zum Erhalt der
heimischen Natur“ befand die achtköpfige Fachjury des
UN-Dekade-Wettbewerbs. Daher erhält das Projekt heute die
Auszeichnung als Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt.
Mittlerweile summen Bienenvölker auf den Dächern von insgesamt
24 repräsentativen Gebäuden, wie zum Beispiel dem Berliner Dom oder
der Münchner Pinakothek. Aber neben der Aufmerksamkeit, benötigen
die Bienen handfeste Unterstützung. Auf den Webseiten von
„Deutschland summt!“ erfährt man, wie jeder einzelne der Honigbiene
und der bedrohten Wildbiene beim Überleben helfen kann. Dabei
reichen die Tipps von der naturnahen Gestaltung des eigenen Gartens
bis hin zum Basteln eines Wildbienenhotels. Im Rahmen eines
Wettbewerbs zeichnet „Deutschland summt!“ den bienenfreundlichsten
Garten aus. Für Schulen gibt es einen Bienenkoffer, mit dem
Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihren Lehrerinnen und
Lehrern die Welt der Bienen entdecken können. Eine
Wanderausstellung informiert über die Bedeutung der Bienen als
Bestäuber von Bäumen, Blumen und Nutzpflanzen und darüber, warum
sie gefährdet sind. Und man lernt, dass es eigentlich ganz einfach
ist, Lebensräume für die vielen bedrohten Wildbienenarten zu
erhalten oder zu gestalten.
Daniela Schadt. Lebensgefährtin von Bundespräsident Joachim
Gauck, freut sich als Schirmherrin von "Deutschland summt!" sehr
über die Auszeichnung als Projekt der UN-Dekade Biologische
Vielfalt. "Die Initiative „Deutschland summt!" bringt
Kulturschaffende, Unternehmen, Wissenschaft, Medien, Balkon- und
Gartenbesitzer zusammen. Dadurch ist eine sehr heterogene aber
starke Lobby für die Honigbiene, die Wildbiene und damit für die
biologische Vielfalt entstanden. Gerade die unterschiedlichen
Akteure verdeutlichen, dass es unser aller Anliegen sein sollte,
der Natur einen Raum zu geben. Denn auch wir Stadtmenschen sind
Teil der Natur. Und das macht uns "Deutschland summt!" mit dem
emsigen Einsatz bewusst. Ich gratuliere zur Auszeichnung!"
Überreicht wird die Auszeichnung heute bei einem Festakt in dem
Evangelischen Werk für Diakonie und Entwicklung e.V in Berlin von
Prof. Dr. Burkhard Schricker an die Initiatoren des Projektes Dr.
Corinna Hölzer und Cornelis F. Hemmer. Schricker forscht seit
vielen Jahren an der Freien Universität Berlin über Bienen und gilt
als Pionier der Stadtimkerei. „Die Zahl der Bienenvölker ist seit
den neunziger Jahren durch den Einsatz von Pestiziden und den
Ausbau von Monokulturen dramatisch zurückgegangen. sodass
mittlerweile die Hälfte aller Wildbienenarten bestandsgefährdet
ist. Daher brauchen wir Projekte wie „Deutschland summt!“. Summen
Sie mit!“ so Schricker in seiner Laudatio.
Geschäftsstelle UN-Dekade Biologische Vielfalt,
Presse
11.09.2013
Künstler, Fälscher, Menschenretter
Das Jüdische Museum Speyer entdeckt den Zeichner Bil
Spira
von Oliver Bentz
Speyer- Der
Wiener Zeichner Bil Spira (1913-1999) gehört in die Reihe jener
Künstler, deren Leben und Werk durch die unruhigen Zeitläufte im
ersten Drittel des 20. Jahrhunderts maßgeblich beeinflußt wurden.
Geboren noch in der Habsburger Monarchie am Vorabend des Ersten
Weltkrieges, erzielte er gerade erste künstlerische Beachtung und
Anerkennung, als das Aufkommen der Nationalsozialisten seine junge
Laufbahn jäh abbrechen ließ.
Ins französische Exil getrieben, stellte Spira zu Beginn der
1940er Jahre nach dem deutschen Angriff auf Frankreich seine
künstlerischen Fähigkeiten in den Dienst der Rettung von den Nazis
verfolgter Flüchtlinge, indem er Pässe, Visa und andere Dokumente
fälschte, die Exilanten das Entkommen aus dem nach der Niederlage
Frankreichs zur Menschenfalle gewordenen Süden des Landes
ermöglichten. Seine von Spitzeln verratene Fälscherarbeit brachte
ihm die Verfolgung durch die Nationalsozialisten und eine
Schreckensodyssee durch deutsche Konzentrations- und
Vernichtungslager ein.
Bil Spira, der diese Greuel überlebte und nach dem Krieg in
Paris als Zeichner für verschiedene Zeitungen und Journale
arbeitete, hatte sich schon Mitte der 1930er Jahre für ein
Zeichentrickfilm-Projekt einige Monate in Paris aufgehalten. Er
durchstreifte die Stadt, ließ sich durch ihr buntscheckiges Leben
inspirieren und hielt dieses Leben mit seinem Zeichenstift fest.
Zeichnungen aus jener Zeit, die aus einer Wiener und einer Speyerer
Privatsammlung stammen, präsentiert die Ausstellung „Bil Spira –
Zeichner, Fälscher, Menschenretter“ im Jüdischen Museum in
Speyer.
Erstmals ist dem Zeichner Bil Spira mit der von Oliver Bentz vom
Speyerer Stadtarchiv kuratierten Ausstellung in Deutschland eine
monographische Schau gewidmet, die zugleich an seine bis heute viel
zu wenig gewürdigte Rettungstat in Südfrankreich erinnert. In
seinen hier gezeigten Pariser Zeichnungen, deren Personal Menschen
der Strasse, Arbeiter, Bettler, Kinder und die mondänen Flaneure
der Seinemetropole sind, läßt der Zeichner noch einmal typische
Charaktere und Stimmungen einer Epoche lebendig werden, die kurz
darauf in der Katastrophe des Zweiten Weltkrieges untergehen
sollte.
Bil Spira: Künstler, Fälscher, Menschenretter – Pariser
Impressionen. Ausstellung im Jüdischen Museum Speyer. Bis Ende
2013. Katalog 10 Euro.
11.09.2013
Schließung der Bereiche Orchester und Schulmusik an der Musikhochschule in Mannheim
Speyer- Absolut kein
Verständnis zeigt der CDU-Kreisvorsitzende Michael Wagner für die
beabsichtigte Schließung der Bereiche Orchester und Schulmusik an
der traditionsreichen Musikhochschule Mannheim. Frau Ministerin
Bauer MdL (Bündnis 90 / Die Grünen) hat sich dafür ausgesprochen,
die Ausbildung in diesen Bereichen in Mannheim abzuschaffen. Eine
Musikhochschule sei aber ohne diese Kernbereiche nicht denkbar, so
Michael Wagner.
Die Abschaffung der Studiengänge Orchester und
Schulmusik an der Musikhochschule Mannheim werde auch Auswirkungen
für Speyer haben, da ist sich der CDU-Kreisvorsitzende sicher.
„Vielen Speyerer Schülerinnen und Schülern wird damit ein
Musikstudium in unmittelbarer Heimatnähe an einer Hochschule mit
einer großartigen Tradition (Mannheimer Schule) verwehrt“.
„Der Speyerer CDU liegen Kunst und Kultur sehr am
Herzen. Immer wieder sind wir in unseren Wahlprogrammen für eine
lebendige Kultur in unserer Stadt eingetreten. Kunst – davon bin
ich absolut überzeugt - ist Nahrung für die Seele, der Mensch kann
ohne Kunst nicht Mensch sein“, so Wagner.
„Kunst hat oft der Seele Nahrung gegeben. Sie hat
zu ihrem Teil mitgeholfen, den Raum der inneren Freiheit zu
erweitern“, so der frühere Bundespräsident Richard von Weizsäcker.
Und Otto Schily hat als Bundesinnenminister gar verlautbaren
lassen: „Wer Musikschulen schließt, schadet der inneren
Sicherheit.“
Die Abschaffung der Studiengänge Orchester und
Schulmusik an der Musikhochschule in Mannheim seien aus diesem
Grunde nicht hinnehmbar, so der CDU-Kreisvorsitzende abschließend.
CDU Kreisverband Speyer, Presse
23.08.2013
Picknickgäste mit gekühltem Champagner und Freikarten für 2014 belohnt
Mit
Kreativität und Phantasie „Festliche Operngala“ in Mannheim
verschönert
cr. Mannheim. Sie sind so etwas wie die
traditionellen „Paradiesvögel“ bei den großen
„Open-Air-Veranstaltungen“ dieser Welt - die „Picknick-Gäste“. Mit
Sack und Pack und dem halbem Hausstand rücken sie zumeist in die
hinteren Regionen der Spielflächen ein, belegen Rasenflächen oder –
wie jetzt im Ehrenhof des Mannheimer Schlosses – auch schon einmal
harte Pflastersteine. Dort bauen sie mit viel Phantasie und
Kreativität ihre ganz individuellen Tische und Ecken auf, die sie
dann zumeist in ganzen Cliquen zur Freude und zum Amüsement der
vorbeiflanierenden Gäste aus den vorderen Reihen bevölkern.
In Mannheim waren es dieses Mal gut sechzig Gruppen, die
innerhalb kürzester Zeit in den eigens dafür vorbereiteten Flächen
rechts und links vom Eingang auf den von ihnen mitgebrachten
Tischen ihre „Niederlassungen“ aufbauten: Weisses Leinen aufgelegt,
„es guude G'schärr unns Dafelsilwer ausgepaggt“ und schon konnte
man frohgestimmt auf den Beginn des Konzertes warten.
Wie bei vielen solchen Veranstaltungen wurden jetzt auch in
Mannheim in der Konzertpause die originellsten Picknickgruppen von
einer kleinen Jury „ausgeguckt“ und mit beziehungsreichen Preisen
ausgezeichnet. Dabei gab es erst einmal für jede der drei
Siegergruppen vom Geschäftsführer des Veranstalters „Yellow
Concerts GmbH“ Erwin Clausen eine
gut gekühlte Flasche edlen Champagner – wohl bekomms!
Und dann ging's ins Detail – für die Jury gar nicht so einfach,
bei soviel Einfallsreichtum die originellsten herauszufinden -
niemanden zu übersehen – keine Gruppe zu bevorzugen. Nach
gründlicher Besichtigung und Beratung entschloss sich die Jury zu
folgender Rangfolge:
1.
Preis wahlweise 8 Picknickfreikarten oder 2 Karten der
Kathegorie A für 2014
Gruppe „VIP-Bereich“
Birgit Kremer und Uwe Dürr, Mannheim (zugleich Initiatoren der
Gruppe)
Heidi und Ulrich Mahlke, Ludwighafen
Uli und Gerald Herbel, Mannheim
Simon Dürr, Setzingen
Anna Maria Flitsch und Tobias Dürr, Langenau
Andrea Dürr, Setzingen
Zur Ergänzung unseres Berichtes über die prämierten
Tische schreibt unser Leser Uwe Dürr:
"Leider ist bei den Siegern die Hauptinitatorin nicht zu
sehen - meine Frau Birgit Kremer :-(
Anbei schicke ich Ihnen noch ein paar Bilder - unter anderem
auch warum wir Sieger wurden - VIP Bereich - kommt auf den Bildern
gar nicht so richtig rüber - Ihre Fotos haben wir heute mit Freude
betrachtet. Vielleicht kann man ja das eine oder andere Bild noch
ergänzen - wäre richtig toll."
Sehr gerne kommen wir dieser Bitte nach und haben die Bilder
unserem Bilderalbum hinzugefügt. Die Redaktion
2.
Preis: wahlweise 6 Picknickkarten oder 2 Freikarten der
Kathegorie B für 2014
Nostalgie-Tanzgruppe Ladenburg
Elke und Rüdiger Albrecht
Ursula und Franz Tremmel
Gabriele und Volker Zedler
Ursula und Manfred Zimmermann
3.
Preis: wahlweise 4 Picknickkarten
oder 2 Freikarten der Kathegorie C
Tanzclub der Tanzschule Lamadé, Mannheim
Andrea und Wolfgang Liebscher, Heddesheim
Christel und Rüdiger Schelkes, Viernheim
Carla Schmidt und Jürgen Zwarg, Mannheim-Seckenhein
Marion und Reinhold Götz, Mannheim Neckarstadt-Ost
Den Gewinnern und all denen, die dieses Mal nicht in die Wertung
kamen – viel Spaß beim nächsten Picknick - im Schwetzinger
Schlossgarten schon am kommenden Samstag oder im nächsten Jahr in
einem der Schlösser der Kurpfalz.. Foto: pem
23.07.2013
Aufgespießt.....
Aphorismen von Christian „Chako“ Habekost bei der
Festlichen Operngala „Schloss in Flammen“ in Mannheim
Die Leit sachen immer: „Des Dativ is dem Genitiv soin Dood“
-
Bei uns in de Palz hot der awwer iwwerhaupt nie
geleebt.....
Die Franzose hawwen im Pälzische Erbfolschekriiech
Heidelberch zerschdeert – Mannem, Schbeier und die Grumbeereäcker
in Schifferschdadt.
Jetzt hämmer uns awwer revangschierd: Mir gewwe unsere
Kinner jetzt franzeesische Vorname unn schprechen se pälzisch
aus.
Mir Kurpälzer unnerscheiden uns vunn de Schwoobe:
Mir leeschen unser Bahheef net diefer, sondern renovieren
fer des viele Geld unser Schlesser – unn was dodebei rauskummt -
des kennt ihr heit owend sehe.
Was issen de 'schbiridus palatinensis' (Spiritus
palatinensis)?
Seneca, Plato, Epikur – unn dann mir......
Großartige Sänger, ein phantastisches Orchester und – als Schlussapotheose – ein prächtiges Feuerwerk
Erste
Festliche Operngala „Schloss in Flammen“ in Mannheim ein lange
nachwirkendes, überwältigendes Erlebnis
Von Gerhard Cantzler
Mannheim- Die ersten Picknick-Gäste standen
schon lange vor 18.00 Uhr vor dem Eingang zum Ehrenhof des
Mannheimer Schlosses an, um ja einen der besten Plätze auf den
beiden abgegrenzten Flächen im hinteren Bereich des
Veranstaltungsgevierts vor der am Kopfende des Hofes errichteten
monumentalen Bühne zu ergattern. Gleichzeitig aber wuchs auch die
Warteschlange an der Abendkasse immer weiter an. Die Kurpfälzer –
sie sind – wie Moderator Christian „Chako“
Habekost in einer seiner köstlichen Variationen zum Thema
„Pälzer“ sinnierte - halt doch vorsichtige Menschen. Ob das Wetter
wirklich halten würde? Man kann ja nie wissen und deshalb warteten
wohl viele doch bis zum letzten Augenblick, ehe sie sich
entschlossen, diesen Abend statt auf der heimischen Veranda im
Innenhof des prächtigen Schlosses zu verbringen.
Und sie taten recht daran: Denn was ihnen dann in den nächsten
Stunden präsentiert werden sollte, das war einmal mehr vom
Allerfeinsten. Operintendant Prof. Dr. Klaus-Peter
Kehr vom Mannheimer Nationaltheater hatte zehn seiner
besten Sängerinnen und Sänger und dazu das bestens aufgelegte
Orchester des traditionsreichen Hauses unter dem Stellvertretenden
Generalmusikdirektor des NTM, Alois Seidlmeier
mitgebracht – viele junge, noch frische Mitglieder seines breit
aufgestellten Sängerensembles - im ersten Teil viele aus Südkorea
kommend, wo es ein anscheinend unerschöpfliches Reservoir wirklich
'großer' Stimmen zu geben scheint – die in diesen Tagen gerade ihre
erste erfolgreiche Spielzeit an dem Mannheimer Haus am
Friedrichsring abschliessen.
„Eisbrecher“
an diesem Abend: Der junge David Lee, ein - wie
könnte es anders sein – natürlich koreanischer Tenor mit einer
wunderbar geführten, leichten, lyrischen Stimme, der es mit der
berühmten und deshalb auch zu vielen Vergleichen mit „großen Namen“
anregenden „Bildnisarie“ des Tamino aus Mozart's „Zaubnerflöte“
übernommen hatte, gegen die Nüchternheit des langsam zur Neige
gehenden Tageslichts und das zu Lasten der Sänger anfänglich noch
etwas unausgewogene Mischungsverhältnis zwischen Orchester und
Sänger „anzusingen“. David Lee entzog sich dieser Herausforderung
mit sympathischem Bravour – von dem jungen Tenor und seiner
edel-geschmeidigen Stimnme wird man in der Zukunft sicher noch viel
hören.
Lee hatte damit das Feld und die Stimmung bei den Zuhörern
bestens vorbereitet, als Heike Wessels, für
regelmässige Mannheimer „Operngänger“ eine „feste Grösse“, mit
Christoph Willibald Glucks Arie der „Alceste“ aus der gleichnamigen
Oper das Podium betrat. Mit ihrem wundervoll warmen, dunkel
timbrierten Mezzosopran mit durchaus dramatischen Anklängen regte
sie das Publikum bereits zu ersten Bravo-Rufen an.
Und die
steigerten sich dann weiter, als sich die zierliche, junge
Sopranistin Eunju Kwon – natürlich gleichfalls aus
der Sänger(innen) -Schmiede Seoul in Südkorea kommend – mit Charles
Gounods Arie der Marguerite aus „Faust“ vorstellte: Sie gestaltete
diese Partie mit berührender Schlichtheit und bewies damit, dass
mit ihr wahrlich eine große Hoffnung ihres Faches heranwächst.
In dem
nachfolgenden Blumenduett aus der Oper „Lakmé“ des französischen
Romantikers Leo Delibes präsentierte sich Heike
Wessels gemeinsam mit ihrer jungen serbischen Kollegin
Tamara Banjesevic in höchst anspruchsvoller
intonatorischer Reinheit – bei den endlosen, parallelen
Engführungen dieses Duetts, wo es auf jede Schwingung, auf jede
Farbveränderung im Timbre ankommt, damit das ganze nicht „schräg“
klingt... „Chapeau !“, kann man da den beiden Sängerinnen nur
zurufen ob dieser großartigen Leistung - und das Publikum dankte es
ihnen mit stürmischem Applaus.
Den konnte danach zu Recht auch ihr Kollege Sung Ha
– woher der stattliche Mann wohl kommt? Natürlich -
gleichfalls aus Südkorea ! - für seine Darbietung der berühmten
Bassarie des Gremin aus Peter Iljitsch Tschaikowskijs Oper „Eugen
Onegin“ für sich verbuchen. „Ein jeder kennt die Lieb' auf Erden“,
sang er mit wunderbar farbenreicher, wandlungsfähiger Stimme – mit
aller dieser Partie innewohnenden Melancholie, Schwermut und
Seriosität. Und seine große Wandlungsfähigkeit hat Sung Ha in der
kurzen Zeit seiner Zugehörigkeit zu dem Mannheimer Ensemble seit
der Spielzeit 2011/12 schon in vielfältigen Partien unter Beweis
gestellt: Von Mozarts Sarastro in der „Zauberflöte und dem Bassilio
im „Barbiere“ über den König Heinrich in Wagners „Lohengrin“ und
den Fasold im „Rheingold“ bis hin zum Timur in Puccinis „Turanadot“
- Sung Ha ist immer zur Stelle, wenn es gilt, auch ganz
unterschiedliche Partien des seriösen Bassfaches zwischen profunder
Tiefe und erstaunlicher Leichtigkeit in der Höhe überzeugend
darzustellen. Mit seinem erschütternden König Philipp II. in Verdis
„Don Carlos“ hat er erst unlängst wieder auf sich aufmerksam
gemacht und entscheidend zu dem großen Erfolg seines Mannheimer
Hauses mit dieser Produktion beigetragen.
Zuvor schon hatte das NTM-Orchester das Publikum mit der
berühmten „Polonaise“ aus der gleichen Oper auf die russische
Spielart romantischer Opernmusik eingestellt.
Nach der Pause – die Sonne senkte sich inzwischen langsam über
dem pfälzischen Hardtgebirge hernieder und über dem Mannheimer
Schloss stieg langsam der Vollmond auf – zündeten die Mannheimer
Gesangssolisten noch lange vor dem pyrotechnischen ein fulminantes
musikalisches Feuerwerk. Die „Italianitá“ - sie ist halt immer noch
das Mass aller Dinge – auch und gerade bei einem Open-air.
Jorge
Lagunes, stimmgewaltiger Bassbariton mexikanischer
Herkunft und Gewinner zahlloser bedeutender Gesangs-Wettbewerbe –
unter anderem der „Placido-Domingo-Operalia-Competition“ -
eröffnete diesen Reigen – was wäre passender gewesen – mit dem
großartigen Prolog des Tunio aus „I Pagliacci“ von Ruggiero
Leoncavallo. Inzwischen hatten auch die Tontechniker zu einer
ausgewogeneren Mischung zwischen Orchester und Sängern gefunden und
ließen das Publikum langsam hineingleiten in eine
wohlig-musikalische Wohlfühlatmosphäre, wie sie so emotional zu
Herzen gehend zu bereiten bis heute wohl nur die schwelgerische
Musik der großen italienischen Komponisten zu bereiten im Stande
ist.
Dass Lagunes dabei in allen Fächern zuhause ist – vom edlen
Marquis Posa, dem Protagonisten der Freundschaft und allem Edlen,
Guten in der Welt bis hn zum dämonisch-verschlagenen Ränkeschmied
in Gestalt des Jago im „Otello“ - Jorge Lagunes versteht wie sicher
nur wenige in unserer Zeit diesen chamäleonhaften Wandel zwischen
den Charakteren zu „zelebrieren“. Sein dem Antichristen geweihtes
„Glaubensbekenntnis“ aus dem „Otello“ - dieses „Credo in un Dio
crudel“ - Lagunes hat es auch an diesem von seiner Stimmung her
eigentlich vergnüglichen Abend zu einem Moment der Atemlosigkeit
und der Beklemmung gerinnen lassen.
Da ergab es
sich gut, dass die Zuhörer dazwischen auf einen der derzeit
führenden „Heldentenören“ unserer Zeit, auf Roy Cornelius
Smith trafen, der mit seiner Arie des Canio – des Bajazzo
- aus Leoncavallo's „I Pagliacci“ zwar auch eine Tragödie besingt:
die Verzweiflung über die aus fremder Schuld verlorene Liebe, in
der er trotz allem Schmerz seine Rolle weiterspielen muss - „Lache
Bajazzo, auch wenn Dein Herz Dir bricht – die Leute zahlen und
wollen, dass Du für sie lachst!“ - ein Schicksal, das auch manchem
Künstlern im Alltag begegnen kann, denn auch ein Sängerleben ist
nicht immer und zu jeder Zeit nur fröhlich - „Lache Bajazzo, auch
wenn das Herz Dir schwer ist!" Mit seiner großartigen Stimme,
seinem prächtig obertönig leuchtenden Material brachte Smith die
3000 Zuhörer endgültig zum Toben.
Da hatte es
Heike Wessels nicht schwer, mit ihrer
beeindruckend dargebotenen Arie der Eboli aus Verdi's „Don Carlo“
die Emotionen am Kochen zu halten. Auch dies eine ganz persönliche
Paraderolle der Sängerin, mit der sie in vielen Opernhäusern der
Welt ihr Publikum von den Sitzen reißt – natürlich auch hier im
Mannheimer Ehrenhof. Das Auditorium ließ sich gerne gefangen nehmen
von der facettenreichen Stimme und der Ausdruckskraft Heike
Wessels, die damit einmal mehr ihrem Ruf als einer der „ersten
Kräfte“ des Mannheimer Hauses gerecht wurde.
Von da an
sollte es dann „Schlag auf Schlag“ dem programmlichen Höhepunkt des
Abends entgegen gehen. Bei der berühmten „Mattinata“ - gleichfalls
komponiert von dem sonst im Opernalltag eher selten gespielten
Ruggiero Leoncavallo – tat sich der wiederum glänzend aufgelegte
Roy Cornelius Smith mit seinem Mannheimer
Tenorkollegen Michail Agafonov zusammen, der in
dieser Spielzeit auf ein glanzvolles „Zehnjähriges“ am Mannheimer
Opernhaus zurückblicken kann.
Agafonov hatte dann noch eines der absoluten
Glanzlichter der italienischen Opernliteratur mitgebracht: Puccinis
leidenschaftliche Arie des Cavaradossi „E lucevan le stelle“ aus
der Oper „Tosca“. Zwar „blitzten“ zu dieser Stunde zwar am Himmel
über Mannheim noch nicht wirklich „die Sterne“, doch ein voller
Mond zog langsam seine Bahn über dem Szenario des Kurfürstlichen
Schlosses, das gekrönt wurde von herrlichen Spitzentönen des
Solisten - „zum Sterben schön“, hauchte eine zutiefst bewegte
Zuhörerin im Publikum.
Zuvor schon
hatte die großartige Tamara Banjesevic den
Programmteil mit Arien des die Opernfreunde regelmässig zu Tränen
rührenden und gleichzeitig in Verzückung versetzenden Giacomo
Puccini mit dem Walzer der Musette aus „La Bohème“ eingeleitet –
eine sängerische Offenbarung an diesem Abend, ebenso wie die
überwältigende Galina Shesterneva mit ihreer Arie
der Titelfigur „Vissi d' Arte“ aus „Tosca“.
Spätestens hier muss noch einmal der Mannheimer Opernintendant
Prof. Dr. Klaus-Peter Kehr ins Spiel gebracht
werden. Diese Präsentation seines jungen Sängerensembles war wohl
die beste Werbung für seine Mannheimer Opernbühne. Seine
Verpflichtungs“-Politik“ hat bei diesem Open-air erkennen lassen,
auf was sich das Mannheimer Opernpublikum auch in der kommenden
Spielzeit freuen darf: Großartige Stimmen vom Allerfeinsten, wie
man sie in dieser Dichte wohl nur an wenigen Häusern in Europa
erleben dürfte.
Quasi als
„Zuckerl“ hatte Prof. Dr. Kehr dann noch eine besondere
Überraschung parat: Yuriy Mynenko – ein Sänger aus
der seltenen Spezies der Countertenöre und derzeit in Mannheim in
Johann Christian Bach's Oper „Temistocle“ zu Gast, kam kurzerhand
von seinem abendlichen Auftritt im Opernhaus herüber in den
Ehrenhof des Schlosses, um mit der Arie des Serse (Xerxes) von
Georg Friedrich Händel eine höchst eindrucksvolle Kostprobe seines
außergewöhnlichen Könnens zu geben und gleichzeitig überzuleiten
auf den zumindest optischen Höhepunkt dieses Abends: Großartig
choreographiert von Renzo Cargnelutti und
Thomas Fischer präsentierten die Veranstalter
dieses Abends von „Yellow Concert“ in
Herxheim/Pfalz ein geradezu sensationelles Feuerwerk – passgenau
und beziehungsvoll musikalisch synchronisiert auf Georg Friedrich
Händels Suite „Feuerwerksmusik“, die Alois
Seidlmeier mit feinem Gespür für die wechselnden Tempi der
einzelnen Sätze vorbildlich koordinierte.
Apropos
Alois Seidlmeier: Dank der Übertragung der
Kamerabilder auf eine Leinwand über dem Orchester konnte man –
anders als im Orchestergraben im Opernhaus - den Dirigenten aus
nächster Nähe bei seiner künstlerischen Arbeit beobachten. Und was
dabei überaus angenehm ins Auge fiel, war die höchst sympathische,
ja geradezu liebenswürdige Art, mit der der Dirigent seine Sänger
geradezu durch ihre Arien „trug“ und ihnen so zu einem im besten
Sinne gleichberechtigt „accompagnierenden“ - begleitenden - Partner
wurde. Bravo, Bravi, bravissiomo, Alois
Seidlmeier!
Und Bravo,
bravissiomo auch für den Moderator des Abends Christian
„Chako“ Habekost, der seine Zuhörer einmal mehr mit seinen
heiteren Interludien über die Musik, über die Musiker, vor allem
über das Wesen seiner Zuhörer ergötzte. Er allein hätte es schon
gelohnt, an diesem herrlichen Sommerabend in den Mannheimer
Schlosshof zu kommen. Seine köstlichen Aphorismen auf den typischen
„Pälzer“ zeugen immer wieder von einer imponierenden
Beobachtungsgabe – seine Art, sie seinem Publikum nahe zu bringen,
ist – anders als bei vielen seiner Kollegen - stets liebenswürdig
und hat so gar nichts von dem oft zu erlebenden überheblichen
Zynismus. „Än echde Pälzer halt“. „Chako“ zu erleben ist immer
wieder etwas Besonderes – ob in Mannheim, ob am kommenden Samstag
beim „Lichterfest“ in Schwetzingen oder, wie schon seit Anfang März
in Speyer bei seinen Führungen durch die derzeitige Ausstellung
„Königreich Pfalz“ im Historischen Museum der Pfalz.
„Pomp and Circumstances“ - der Traditionsmarsch von Edgar Elgar
am Ende des gut dreistündigen Konzertabends war dann schließlich
das Signal für die noch viele Minuten anhaltenden „Standing
Ovations“. Es scheint, als wäre an diesem Abend mit „Schloss in
Flammen“ eine neue Tradition für Mannheim geboren worden. Die
begeisterten Zuschauer jedenfalls vertrauen fest darauf.
Über einige Beobachtungen „am Rande“ wie die Prämierung der
Picknickgruppen im „Hinterhaus“ des Schlosshofes wird der
SPEYER-KURIER in seiner nächsten Ausgabe
berichten. Foto: pem, gc
22.07.2013
Zehn großartige Gesangssolisten, ein wunderbares Orchester und ein eindrucksvolles Feuerwerk
Operngala
„Schloss in Flammen“ verspricht unvergessliches musikalisches
Ereignis zu werden.
Von Gerhard Cantzler
Mannheim- Es ist schon ein ganz besonderes, ein
höchst erlesenes Programm, das da der Mannheimer
Opernintendant Prof. Dr. Klaus-Peter Kehr gemeinsam mit
dem 1. Kapellmeister am Nationaltheater Mannheim, Alois
Seidlmeier, für die Festliche Operngala am 20.
Juli 2013 im Ehrenhof des Mannheimer Schlosses
zusammengestellt hat.Nichts von den bei „Classic-Open-Airs“ sonst
üblichen Klassik-“Heulern“ aus dem Programmfundus von Opernstars,
die damit ohne großen sängerischen Aufwand am Ende ihrer Karriere
noch einmal „Kasse machen“ wollen und die sich damit oft genug
ihren über Jahrzehnte mühsam aufgebauten Niimbus mit wenigen
Konzerten dauerhaft verderben. Nein, Prof. Kehr hat für diesen
Konzertabend höchst Anspruchsvolles zusammengetragen – Bekanntes,
aber auch selten zu Hörendes – und hat dazu die „Stars“ seines
derzeit grandiosen Mannheimer Opern-Ensembles zur Mitwirkung
eingeladen.
Und so werden dann an diesem Abend Stars des Mannheimer Hauses
am Ring wie die großartige Sopranistin Heike
Wessels mit ganz unterschiedlichen Arien auf dem Podium
stehen: Im ersten Teil des Abends mit der Arie der Alceste aus
Christoph Willibald Glucks gleichnamiger Oper – im zweiten Teil mit
der hochdramatischen, großen Arie der Eboli „O don fatale“ aus
Giuseppe Verdi's „Don Carlos“.
Oder Roy Cornelius Smith, der inzwischen auch
international immer mehr in die erste Reihe seiner Zunft tretende
Heldentenor des Mannheimer Ensembles – zuletzt als Carlos und
Otello in Galavorstellungen seines Hauses zum Verdi-Jahr neben
Gaststars glänzend, der an diesem Abend mit einer eher selten zu
hörenden musikalischen Kostbarkeit, der Arie des Canio aus Ruggiero
Leoncavallos Oper „I Pagliacci“ sowie – gemeinsam mit
Michail Agafonov - in der längst zum beliebten
italienischen Volkslied gewordenen, höchst populären „Mattinata“
des gleichen Komponisten.
Michail
Agafonov wird zuvor schon – einer hoffentlich klaren Nacht
am Ende dieses Sommertages entsprechend – mit Giacomo Puccinis
leidenschaftlicher Arie des Cavaradossi „E lucevan le stelle“ die
Sterne über Mannheim zum Blitzen bringen. Aus der gleichen
Puccini-Oper „Tosca“ wird zuvor schon die wunderbare russische
Sopranistin Galina Shesterneva die betörende Arie
der Tosca „Vissi d'arte“ erklingen lassen.
Weitere im besten Sinne „schöne Stimmen“ an diesem Abend: Der
Bariton Jorge Lagunes, der mit dem bizarren
Glaubensbekenntnis des Jago „Credo in un Dio crudel“ aus Verdi's
Oper „Otello“ - einem Bravourstück für jeden Bariton - sowie mit
Ruggiero Leoncavallos Prolog des Tonio aus „I Pagliacci“ sein
Publikum sicher einmal mehr zum Toben bringen wird.
Dann aber auch die junge Sopranistin Tamara
Banjesevic – erst seit dieser Spielzeit Ensemble-Mitglied
in Mannheim und schon zu einem der Publikumslieblinge aufgestiegen.
Sie wird Puccinis „Walzer der Musette“ aus der Oper „La Bohème“
sowie – gemeinsam mit Heike Wessels – das „Blumenduett“ aus „Lakmé“
von Léo Delibes präsentieren.
Wie so viele führende Opernhäuser der Welt setzen auch die
Mannheimer immer mehr auf die, so scheint's, in unbegrenzter Zahl
verfügbaren hochtalentierte Sängerinnen und Sänger aus dem fernen
Korea. Mit David Lee, dem hochtalentiertem jungen
lyrischen Tenor, ist es Prof. Dr. Kehr einmal mehr gelungen, eine
der Zukunftshoffnungen dieses Faches für das Mannheimer Haus zu
verpflichten.David Lee wird an diesem Abend mit der legendären
„Bildnis-Arie“ des Tamino aus der „Zauberflöte“ das Programm
eröffnen und damit sicher einen viel umjubelten ersten
musikalischen Akzent setzen.
Gleichfalls erst seit der laufenden Spielzeit in Mannheim: Die
Sopranistin Eunju Kwon, die an diesem Abend die
Arie der Marguerite aus Charles Gounods Fassung des weltberühmten
„Faust“-Stoffes darbieten wird. Und schließlich - aller guten Dinge
sind auch hier drei – der Bass Sung He, der
zuletzt in Mannheim mit einer fulminanten Interpretation des „König
Philipp“ in Verdi's „Don Carlos“ von sich Reden machte. Auch er
beendet in diesen Wochen seine erste Spielzeit am Opernhaus des
Nationaltheaters und auch er zählt zu den vielen, unvergleichlich
begabten Nachwuchssängern aus den koreanischen Kaderschmieden des
klassischen Gesangs – den Universitäten von Seoul -, die derzeit
die Bretter der bedeutendsten Operhäuser der Welt für sich erobern.
Sung He wird zu diesem Abend mit der gleichfalls zum „Feinsten
seines Faches“ zählenden Arie des Gremin aus Peter Tschaikowskys
Oper „Eugen Onegin“ sicher einen überwältigen sängerischen
Schlusspunkt unter den ersten Teil dieses Konzertabends setzen.
Am Ende des zweiten Teils steht dann noch einmal ein ganz
besonderes „Zuckerl“: Yuriy Mynenko, international
vielfach ausgezeichneter ukrainischer Countertenor - derzeit als
Lisimaco in Johann Christian Bachs „Temistocle“ im Rahmen des
„Mannheimer Mozartsommers“ in der Stadt zu Gast, wird nach der
Abendvorstellung einen raschen „Abstecher“ hinüber zum Schloss
machen und mit der Arie des Serse aus Georg Friedrich Händels
gleichnamiger Oper den Zuhörern im Ehrenhof den Atem rauben. Ein
Glanzpunkt mehr an einem an sängerischen Spitzenleistungen sicher
reicher Abend, der zugleich den eindrucksvollen Nachweis einer
vorbildlich-überzeugenden Verpflichtungspolitik der Leitung des
Mannheimer Opernhauses darstellt.
Musikalisch wird
das Sängerensemble durch das ob seines unverkennbaren „Mannheimer
Sounds“ vielgerühmte Orchester des Nationaltheaters Mannheim durch
den Abend begleitet. Alois Seidlmeier, 1.
Kapellmeister des Hauses und Stellvertreter von Dan
Ettinger als Generalmusikdirektor, hat für diesen Abend ein paar
konzertante „Gusto-Stückerl“ ausgesucht, wie man in seiner
bayerischen Heimat so sagen würde: Mozart's Ouvertüre zum „Figaro“
gehört dazu, Tschaikowskys „Polonaise“ aus „Eugen Onegin“, sodann
Michael Glinkas schwungvolles Vorspiel zu „Ruslan und Ludmilla“ und
– das beste zum Schluss – Georg Friedrich Händels Suite
„Feuerwerksmusk“ - synchronisiert mit einem überwältigenden
Feuerwerk.
Und sollte es am Ende „keine Umstände“ machen, gebührenden
Schlussapplaus zu spenden – und wer möchte glauben, dass der bei
einem so hochkarätig besetzten Programm ausbleiben würde, dann
gibt’s – nach bester britischer Tradition der „Last nights of the
Proms“ - Edgar Elgars „Pomp and Circumstances“.
Der bekennende Kurpfälzer Christian „Chako“
Habekost, selbst studierter Musiker, der durch dieses
vielseitige Programm führen wird, wird es da sicher nicht schwer
haben, mit seinen heiter-ernsthaften Texten „zur Sache“ sein
Publikum auf seine Seite zu ziehen.
Dem
Veranstalter-Team von Yellow Concerts in Herxheim bei
Landau um Erwin Clausen und
Andreas Roth, die sich für diesen Abend auf gut
3.000 Besucher eingerichtet haben, scheint mit diesem
Konzertprogramm und seinen Protagonisten zweifellos ein großer Wurf
zu gelingen. Ganz ohne Frage kommt ihnen dabei wohl auch die
Erfahrung zugute, die sie in den letzten Jahren schon bei
vergleichbaren, höchst erfolgreichen Events rund um das
Schwetzinger Schloss sammlen konnten Von dort – aus Schwetzingen –
kommt jetzt auch ihr „Counterpart“ in der Mannheimer
Schlossverwaltung, Harry Filsinger, der sich mit
seinen Mitarbeitern ebenfalls bereits mit großem Engagement auf das
musikalische Wochenende vorbereitet.
Und wenn jetzt
auch noch das Wetter mitspielt – angeblich soll es ja jetzt lange,
lange, lange Sommer bleiben – dann verspricht diese „Festliche
Operngala“ in Mannheim - das „Schloss in Flammen“ ein zauberhafter
und unvergeßlicher Abend zu werden. Wer will, kann im hinteren Teil
des Schlosshofes seinen Picknickkorb auspacken und, sollte er eine
von drei besonders originelle Picknick-Ausstattungen dabei haben,
auch noch einen der drei wertvollem Geldpreise gewinnen.
Die Vorbereitungen für diesen Abend jedenfalls laufen auf
Hochtouren, doch ohne Hektik. Der Vorverkauf läuft nach Auskunft
der Veranstalter sehr zufriedenstellend Wie Erwin
Clausen erläuterte, wird an diesem Abend sogar die
Mannheimer Bismarckstraße vor dem Schloss zwischen 19.00 und 23.00
Uhr für den Individualverkehr voll gesperrt, um Lärmstörungen zu
vermeiden und selbst die halbstündlich verkehrende Straßenbahn soll
möglichst „geräuschlos“ in das Konzert „eingetaktet“ werden. Man
sieht – es ist an alles gedacht - “Schloss in Flammen kann kommen“
Foto: gc
13.07.2013
Fílm ab! Das Festival des deutschen Films geht weiter - und in die Verlängerung
Festival des deutschen Films legte am Samstag eine Pause
ein und verlängert um zwei Tage.
Ludwigshafen: Wegen des Großbrandes in
Ludwigshafen hat Festivaldirektor Dr. Michael Kötz dem Festival des
deutschen Films für den heutigen Samstag, den 22. Juni 2013
vorsorglich einen Tag Pause verordnet. Am Sonntag früh wird das
Festival wie geplant fortgesetzt. Gleichzeitig wurde entschieden,
das Festival um zwei Tage zu verlängern. Die Karten behalten ihre
Gültigkeit und alle Karteninhaber können die jeweiligen Filme am
Montag, den 01. Juli bzw. Dienstag, den 02. Juli "nachholen". Die
Karten können kostenfrei an der Abendkasse für die jeweiligen
Vorstellungen umgetauscht werden. Die Entscheidung fiel um 17.30
Uhr in enger Abstimmung mit der zuständigen Einsatzleitung der
Oberbürgermeisterin Dr. Eva Lohse. "Wir wollen unsere Gäste
keinerlei Risiko aussetzen", kommentiert Festivaldirektor Dr.
Michael Kötz die Entscheidung. "Deshalb legen wir am Samstag eine
Zwangspause ein. Nach dem Hochwasser und den Unwettern zur
Eröffnung ist dies die dritte Herausforderung, der wir uns in 2013
stellen. Mit der Verlängerung um zwei Tage wollen wir unserem
treuen Publikum die Gelegenheit geben, die Filme zu sehen, die
wegen des Brandes leider ausfallen müssen.“ Kontakt: Festival des
deutschen Films Jessica Lammer
Nach der überraschenden "Zwangspause" durch die Brandkatastrophe
auf der Parkinsel in Ludwigshafen geht das 9. Festival des
deutschen Films heute in Rücksprache mit der Stadtverwaltung
planmäßig weiter. Damit steht einem spannenden Kinotag nichts mehr
im Wege. Restaurantbetrieb und die beiden Kinos erwarten die
Gäste.
"Nach der Flut, dem Gewitter zur Eröffnung und dem Brand haben
wir nun alle Katastrophen gemeistert und können uns hoffentlich
wieder auf die Filme und die tollen Gäste konzentrieren",
kommentiert Festivaldirektor Dr. Michael Kötz die Lage.
Auf dem Programm stehen mit "Staudamm" von Thomas Sieben und
"Silvi" von Nico Sommer zwei Ludwigshafener Premieren. Neben
"Silvi"-Hauptdarstellerin Lina Wendel und Regisseur Thomas Sieben
wird das Team des herausragenden Premierenfilms von "Alaska
Johansson" heute auf dem Roten Teppich erwartet. Regisseur Achim
von Borries wird mit Drehbuchautor Sascha Arango und
Hauptdarstellerin Alina Levshin ("Die Kriegerin") um 18.30 Uhr
seinen Film vorstellen.
Der heutige Sonntag ist auch der Tag des "Drehbuchs" auf dem 9.
Festival des deutschen Films. Die Drehbuchautoren Martin Rauhaus
("Adieu Paris"), Beatrice Meier ("Abseitsfalle") und Jürgen Werner
("Tod an der Ostsee") erhalten den "Ludwigshafener Drehbuchpreis"
und stellen dem treuen Publikum des Festivals die Filme mit
anschließendem Filmtalk vor. "Ich freue mich sehr, das Drehbuch als
wesentliche Basis der Filmkunst hier in Ludwigshafen mit einem neu
geschaffenen Drehpreis zu würdigen und in das Rampenlicht zu
stellen, das den Autoren gebührt", so Festivaldirektor Dr. Michael
Kötz. Festival des deutschen Films, Presse
23.06.2013
Zwischenbilanz: Festival des deutschen Films auch neben der Parkinsel ein Volltreffer
v.l.: Bruno Ganz, Mario Adorf mit Fritzi Haberland, Matthias Koeberlin
Ludwigshafen- Trotz der kurzfristigen
Verlegung des Standortes hält das Publikum dem Festival die Treue.
Ausverkaufte Vorstellungen, mitreisende Filmtalks und ein dicht
bevölkerter Roter Teppich unterstreichen die hohe Attraktivität und
Beliebtheit des Festival des deutschen Films – in diesem Jahr
„neben“ der Parkinsel.
Ungebrochen attraktiv – ein treues Publikum
„Das ist ein Hammer hier“, so Schauspielerin Jessica Schwarz
nach der Weltpremiere von „Adieu Paris“ am gestrigen Abend vor
1.200 Gästen. Zuvor hatte Felix Zackor, Produzent des
Eröffnungsfilm „Schwestern“ bereits kundgetan, dass die
Entscheidung mit der Weltpremiere nach Ludwigshafen zu gehen und zu
keinem anderen Festival in Deutschland, die richtige war. Für Mario
Adorf ist es „das sympathischste Festival, das ich bisher
kennengelernt habe“, nachzusehen im SWR-Fernseh-Interview.
„Das ist ein Hammer hier“, so Schauspielerin Jessica
Schwarz
Festivaldirektor Dr. Michael Kötz ist zufrieden mit dem
bisherigen Verlauf und den Kartenverkäufen des 9. Festivals des
deutschen Films. „Am Sonntag werden wir die Besuchzahlen des
Vorjahres erreichen und durch die Verlängerung den Rekord des
letzten Jahres übertreffen. Meine Strategie, mit der Verlängerung
eine Entzerrung der jährlich immer noch besuchten Vorstellungen zu
erreichen, scheint aufzugehen.“
Neuer Besucherrekord in 2013
Erfreulich entwickelt sich auch der Spendenaufruf für die durch
das Hochwasser entstandenen Zusatzkosten, obwohl „wir noch lange
nicht das Defizit ausgeglichen haben“, so Festivaldirektor Dr.
Michael Kötz. 150.000 Euro Kosten hat das Hochwasser verursacht.
Davon sind ca. 80.000 bereits durch großzügige Spenden der BASF
(50.000 Euro) und der FA Vögele (10.000 Euro) gedeckt. Das treue
Festivalpublikum hat bislang 3.000 Euro in die Spendenboxen getan,
weitere 13.000 Euro gingen von privater Seite ein. Dies zeigt
eindrucksvoll, wie sehr das Publikum dieses Festival mit seinem
sorgfältig ausgewählten Programm schätzt", so Dr. Michael Kötz.
Somit fehlen zur Halbzeit des Festivals zur vollen Deckung rund
70.000 Euro.
"Sinn & Sinnlichkeit“ – ein kulinarischer
Volltreffer
Ein kulinarischer Volltreffer ist die Veranstaltungsreihe "Sinn
& Sinnlichkeit", die ein ausgefeiltes Galadinner mit einem
besonderen Film verbindet. Festivaldirektor Dr. Michael Kötz und
Dr. Josef Schnelle geben den Gästen vor dem Dinner eine
filmtheoretische Einführung. "Bis auf wenige Plätze waren die drei
geplanten Veranstaltungen binnen Stunden ausverkauft. Im kommenden
Jahr werden wir die kulinarische Besonderheit deshalb
ausbauen."
Für die kommenden 10 Tage stehen weitere Highlights
an:
Sonntag, 23.06.2013
Preisverleihung des neuen „Ludwigshafener Drehbuchpreis“ um
15.00 Uhr an Martin Rauhaus vor der Filmvorstellung von „Adieu
Paris“
17.00 Uhr an Beatrice Meier vor der Filmvorstellung von
„Abseitsfalle“
19.00 Uhr Öffentliches Gespräch mit den drei Preisträgern.
21.00 Uhr an Jürgen Werden vor der Filmvorstellung von „Tod an
der Ostsee
Mittwoch, 26.06.2013
„Sinn & Sinnlichkeit“, 19.00 Uhr Restaurant,
21.00 Uhr „Der deutsche Freund“
Freitag, 28.06.2013
„Sinn & Sinnlichkeit“, 19.00 Uhr Restaurant,
21.00 Uhr „Gold“
Sonntag, 30.06.2013
Festivalfinale und Preisverleihung, 19.00 Festivalkino 1
Folgende Gäste werden noch erwartet:
Lina Wendel (Schauspielerin), Silvi, 22.06.2013
Martin Rauhaus (Drehbuch), Adieu Paris, 22.06.2013
Rudolf Krause (Schauspieler), Türkische Früchtchen,
22.06.2013
Aram Arami (Schauspieler), Türkische Früchtchen, 22.06.2013
Christoph Tomanek (Schauspieler), Der Sieger in dir,
22.06.2013
Achim von Borries (Regisseur), Alaska Johansson, 22.06.2013
Sibylle Canonica (Schauspielerin), Alaska Johansson,
22.06.2013
Sascha Arango (Buch), Alaska Johansson, 22.06.2013
Torsten Reglin (Produzent), Die Abseitsfalle, 23.06.2013
Ester Roswitha (Produzent), Die Abseitsfalle, 23.06.2013
Herbert Schäfer (Schauspieler), Die Abseitsfalle, 23.06.2013
Beatrice Meier (Drehbuch), Die Abseitsfalle, 23.06.2013
Andreas Kleinert (Regisseur), Die Frau von früher,
23.06.2013
Nico Sommer (Regisseur), Silvi, 23.06.2013
Alina Levshin (Schauspielerin), Alaska Johansson, 23.06.2013
Jan Bolender (Regisseur), Der Sieger in dir, 23.06.2013
David Rankenhohn (Kamera), Der Sieger in dir, 23.06.2013
Jonas Gervnik (Musik), Der Sieger in dir, 23.06.2013
Zora Neumann (Szenenbild), Der Sieger in dir, 23.06.2013
Martin Enlen (Regisseur), Tod an der Ostsee, 23.06.2013
Philipp Timme (Kamera), Tod an der Ostsee, 23.06.2013
Matthias Koeberlin (Schauspieler), Tod an der Ostsee,
23.06.2013
Sabine Boss (Regisseurin), Stärke 6, 23.06.2013
Jeanine Meerapfel (Regisseur), Der deutsche Freund,
24.06.2013
Paul Müller (Produzent), Der deutsche Freund. 24.06.2013
Floros Floridis (Musik), Der deutsche Freund, 24.06.2013
Lars Kraume (Regisseur), Meine Schwestern, 25.06.2013
Lisa Hagmeister (Schauspielerin), Meine Schwestern,
25.06.2013
Tobias Müller, Sauacker, 25.06.2013
Tobias Trageser (Regisseur), Verschwunden, 25.06.2013
Pit Rampelt (Redakteur), Verschwunden, 25.06.2013
Wolfgang Cimera (Produzent), Verschwunden, 25.06.2013
Thomas Arslan (Regisseur), Gold, 27.06.2013
Lars Rudolph (Schauspieler), Gold, 27.06.2013
Bettina Blümner (Regisseur), Scherbenpark, 27.06.2013
Katherina Kress (Drehbuch), Scherbenpark, 27.06.2013
Iris Wolfinger (Produzentin), Scherbenpark, 27.06.2013
Reinhild Blaschke (Drehbuch), Gold, 28.06.2013
Florian Koerner von Gustorf (Produzent), Gold, 28.06.2013
Sabine Boss (Regisseurin)), Stärke 6, 28.06.2013
Jochen Kuhn (Regisseur), Neulich Sonntags, 29.06.2013
Ursula Werner (Schauspielerin), Schwestern, 29.06.2013
Anne Wild (Regisseurin), Schwestern, 29.06.2013
22.06.2013
Iranisch-Schwedische Künstlerin für drei Monate Gast beim Künstlerbund Speyer
jüs.
Speyer. Bereits 10 Tage wohnt und arbeitet sie schon in Speyer
und vollendet bereits ihr zweites Gemälde - Hasti Readpour aus dem
schwedischen Linköping. Jetzt gab die Stadt zusammen mit dem
Speyerer Künstlerbund einen kleinen Willkommens-Empfang für die
Malerin, Bildhauerin und Illustratorin.
Oberbürgermeister
Hansjörg Eger empfing die gebürtige Iranerin im Trausaal des
Historischen Rathauses bei hochsommerlichen Temperaturen. Und
freute sich schon auf die Ergebnisse zum Ende ihres Speyerer
Künstleraufenthalts. Die neue Stipendiatin des Künstlerbundes
konnte sich gegen ihre Mitbewerber durchsetzen und wird nun bis
Anfang September für drei Monate im Künstlerhaus in der Größen
Sämergasse wohnen und arbeiten.
Seit 1988
erhielten 26 ausländischen Künstler die Möglichkeit, in der
Domstadt ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen, Hasti
Radpour ist bereits die dritte Künstlerin aus dem hohen
Norden. Ursprünglich kommt die 32-jährige aus dem Iran, wo
sie in Teheran Kunst studierte und mit einem Master of fine arts
ihr Studium abschloss. 2007 kam sie nach Schweden und setzte an der
Universtät von Linköping noch ein Design-Studium oben drauf.
Schwepunkt der diesjährigen Stipendiatin ist die Malerei mit Akryl,
Tusche und Pastellfarben. Aber auch einem Crossover von Farbe und
Holz als kreatives Material ist sie nicht abgeneigt, erklärt sie im
Interview. Ihre Inspiration holt sich die Wahl-Schwedin aus allen
möglichen Bereichen, sei es im Fernsehen, auf Reisen, in der Musik
und anderen Erlebnissen. Den ersten Monat in Speyer will sie sich
komplett mit ihrer Kunst beschäftigen, danach will ihre Familie sie
vielleicht in Speyer besuchen. Der SPEYER-KURIER wird
Hasti Radpour in einigen Wochen in ihrem Atelier in der
Sämerstrasse besuchen. „Ich freue mich schon, dann einen
Zwischenstand meiner Arbeiten präsentieren zu können,“,
erklärte die Stipendiatin am Ende des Empfanges. Fotos: Jüs /
Hasti Radpour
20.06.2013
Ein Rezitationsabend – geadelt vom“Glanz und Gloria“ des Wortes und seiner Rezitatorin
Fürstin Gloria
von Thurn und Taxis und das Ensemble „Gregorianika“ zu Gast in der
Speyerer Dreifaltigkeitskirche
Von Gerhard Cantzler
Speyer- Sie ist die wohl faszinierenste
Heiligenfigur des Mittelalters in unserer ach so saekularisierten
Zeit: Die Heilige Hildegard von Bingen - Universalgelehrte, frühe
Kämpferin für die Bedeutung der Frau in der Kirche und seit 2012
mit ihrer Erhebung zur „Kirchenlehrerin“ durch Papst Benedikt XVI.
gar eine der „obersten Instanzen“ in der christlichen
Glaubenslehre. Die gelehrten Schriften der frühen Mystikerin zu
Theologie und Philosophie, zu Medizin und Biologie, ihre Liedtexte
und Kompositionen u.v.a.m. umfassen ein so gewaltiges Oeuvre, dass
es fast garnicht in ein einziges, für damalige Verhältnisse
ohnedies langes, achtzig Jahre währendes Leben, zu passen scheint.
Schon seit den achtziger und neunziger Jahren des vergangenen
Jahrhunderts haben ihre Bücher und Veröffentlichungen „Kultstatus“
erlangt – die Sekundärliteratur dazu umfasst inzwischen unzählige
Regalmeter und ist kaum noch zu überblicken.
Eine der
besten Kennerinnen und vor allem auch - mit jeder Faser spürbar –
eine ehrliche und ernsthafte Verehrerinnen dieser großen Heiligen
ist die ihrerseits schon legendäre Regensburger Fürstin Gloria von
Thurn und Taxis. Vom „Glamour-Girl“ der späten siebziger und frühen
achtziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts zur ernsthaften, tief
religiösen Frau gewandelt, versucht sie heute, möglichst vielen
Menschen das Wesen und die Lehren der Heiligen Hildegard nahe zu
bringen und sie mit ihrem Geist zu „infizieren“. Mit ihren fast
immer restlos ausverkauften Lesungen wie jetzt zuletzt in der
Speyerer Dreifaltigkeitskirche versucht die Fürstin damit, den
Funken ihrer Begeisterung für die große Heiligen auf ihre
Zuhörerinnen und Zuhörer überspringen zu lassen.
In sieben
Abschnitten verbindet sie dabei in einer gelungenen Dramaturgie
immer wieder Biographisches aus dem Leben der Heiligen Hildegard
mit Texten aus der Feder der großen Mystikerin und lässt diese
Rezitationen dank ihres unprätentiösen Auftretens für das
Auditorium zu einem eindrucksvollen Erlebnis werden. In einem
Gespräch mit dem SPEYER-KURIER spricht die
engagierte Christin von ihrer tiefen Verwurzelung in der
„Volksfrömmigkeit“ - die sich in der Natürlichkeit ihrer geistigen
Beziehung zu dem dreieinigen Gott und den für ihn einstehenden
Heiligen der Kirche überaus authentisch und überzeugend Ausdruck
verschafftt. Ihre soviel Warmherzigkeit verströmende Stimme,
verbunden mit einem zu jeder Zeit dem Stile der Sprache Hildegards
angemessenen deklamatorischen Duktus schlug die zahlreichen Zuhörer
in ihren Bann.
Ambivalenter
dagegen die Eindrücke von den musikalischen Interludien des aus dem
ukrainischen Lemberg angereisten Ensembles „Gregorianika“. Die
sieben Sänger, die zu Beginn des Abends in ihren schlichten,
mönchskuttenähnlichen Gewändern psalmodierend hinter der
gleichfalls im schlichten schwarzen Kleid ,geschmückt mit einem mit
Bergkristallen besetzten Kreuz, gewandeten Fürstin in die barocke
Kirche einzogen, ließen nur in wenigen musikalischen Momenten
Anklänge an „wahre Gregorianik“ vernehmen – die „Oster- und die
Weihnachts-Sequenz“ vielleicht – zu körperlich agieren die von
orthodoxer Gesangskultur inspirierten Ukrainer, als dass dies mit
dem schlank geführten, körperlosen Stil der Gregorianik, wie man
sie z.B. bis heute in Kiedrich im Rheingau oder im Kloster Maria
Laach – beides geistige Orte ganz nahe bei den Wirkungsorten der
großen Heiligen erleben kann.
Dass dann nach einem abschließenden, offenbar russischen, „Ave
Maria“ als Zugabe auch noch eine Filmmusik erklang und –
offensichtlich auf besonderen Wunsch der Fürstin – das
feierlich-getragene „Ave verum“ von Wolfgang Amadeus Mozart – das
konnte diesen Eindruck dann leider auch nicht mehr „retten“, zumal
der „Mozart“ harmonisch am Ende dann auch noch gründlich „in die
Irre“ ging.
Ein Abend also – geadelt vom „Glanz und Gloria“ des Wortes und
seiner Rezitatorin – am Ende allerdings dann doch etwas getrübt von
einem musikalisch unbefriedigenden Beiproggramm. Foto:
pem
18.06.2013
BASF präsentiert neues Kulturprogramm
„The Big Four“ mit vier Weltklasse-Cellisten
Komponistenporträt mit Kurt Schwertsik
Singer und Songwriter Bosse zu Gast in Ludwigshafen
Zwei deutsche Erstaufführungen im Ballettring
Nach der erfolgreichen Saison 2012/2013 mit dem
Benefizkonzert der Geigenvirtuosin Anne-Sophie Mutter präsentiert
das Kulturmanagement der BASF auch für die kommende Saison ein
vielfältiges Angebot. Mit mehr als 60 Veranstaltungen bietet das
Unternehmen ein hochkarätiges Musikprogramm in der Metropolregion
Rhein-Neckar.
„Auch 2013/2014 präsentieren wir unserem Publikum
wieder außergewöhnliche Konzerterlebnisse“, sagt Karin Heyl,
Leiterin Kultur, Sport und Soziales bei BASF. „Wir möchten unsere
Besucher auf eine Entdeckungsreise mitnehmen, bei der sie Neues
kennenlernen, aber auch Bekanntes auf neue Weise erleben.“ Die
Saison startet unkonventionell: Beim neuen Format „Soundcheck“ wird
das Feierabendhaus zu einem Musikerlebnispark, in dem sich alle
Interessierten auf die Highlights der kommenden Saison einstimmen
können. Das Angebot reicht von Klassik und Jazz bis zu Pop, vom
Klanglabor bis zum Musik-Slam und vom Solisten bis zur Bigband.
Höhepunkt der kommenden Saison ist die Reihe „The
Big Four“, die sich nach über zehn Jahren wieder der Cello-Musik
widmet. Mit Sol Gabetta, Lynn Harrell, Miklós Perényi und Mischa
Maisky sind vier herausragende Cellisten zu Gast bei BASF. Die
31-jährige Argentinierin Gabetta gewann bereits Preise beim
ARD-Wettbewerb in München und beim Tschaikowski-Wettbewerb in
Moskau. Heute gibt sie Konzerte auf der ganzen Welt. Im
BASF-Feierabendhaus präsentiert sie Werke von Ludwig van Beethoven,
Johannes Brahms und Sergej Rachmaninow.
Der aus Lettland stammende Maisky ist musikalisch
ein Vertreter der sogenannten Russischen Schule, die im 20.
Jahrhundert viele große Musiker hervorgebracht hat. Er ist der
einzige Cellist, der sowohl bei Gregor Piatigorsky als auch bei
Mstislav Rostropovich Unterricht hatte. In Ludwigshafen spielt er
Werke von Peter Tschaikowski, Max Bruch und Joseph Haydn.
Selten zu Gast in Deutschland sind die beiden
Cellisten Harrell und Perényi. Harrell, der die Meisterklassen der
spanischen Cello-Legende Pablo Casals besuchte, spielte jahrelang
im renommierten Sinfonieorchester von Cleveland. 1971 begann er
seine Solo-Karriere und zählt heute zu den bekanntesten Cellisten
des amerikanischen Kontinents. Wie die Karriere von Harrell ist
auch die von Perényi eng mit dem Cellisten Casals verknüpft. Der
Ungar Perényi war 1963 Preisträger beim Casals-Wettbewerb in
Budapest und wurde später persönlich von Casals unterrichtet. In
Ludwigshafen wird er von seinem Sohn Benjamin am Klavier
begleitet.
Langfristig angelegte
Talentförderung
Ebenfalls mit seinem Cello zu Gast bei der BASF ist
in der neuen Saison Maximilian Hornung. Der Stipendiat der
Anne-Sophie Mutter Stiftung überzeugte bereits 2013 im Rahmen des
Benefizkonzertes „Anne-Sophie Mutter & Friends“ im
BASF-Gesellschaftshaus. Ein Jahr später präsentiert er im
Rahmen der Sinfoniekonzertreihe mit dem Cellokonzert von Antonín
Dvořák das Paradekonzert für jeden Cellisten. Seine Aufnahme dieses
Werkes wurde 2012 als „Konzert-Einspielung des Jahres“
ausgezeichnet. Die Förderung musikalischer Spitzentalente ist ein
Schwerpunkt des kulturellen Engagements der BASF. Dabei sieht das
Konzept auf Langfristigkeit angelegte Beziehungspflege zu den
Künstlern vor: Das Unternehmen unterstützt Ausnahmetalente durch
regelmäßige Konzertverpflichtungen und begleitet diese Künstler auf
ihrem Weg zur Weltspitze. Auch in der Zukunft wird die BASF im
Rahmen ihres Konzertprogrammes ausgewählten Stipendiaten der
Anne-Sophie Mutter Stiftung eine Plattform bieten.
Die Kammermusik gilt als die Königsdisziplin der
Klassik und ist die wohl intensivste Begegnung zwischen Künstler
und Publikum. Im Rahmen der BASF-Kammermusikreihe kehrt mit Lisa
Batiashvili eine der gefragtesten Violinen-Virtuosinnen unserer
Zeit ins Feierabendhaus zurück. Im November ist sie mit der
Premiere eines neuen Programms zu hören, in dem sie sich der
Kammermusik von Johann Sebastian Bach, dessen Sohn Carl Philipp
Emanuel und Georg Friedrich Händel widmet.
Ebenfalls zu Gast ist in dieser Saison ist ein
Ensemble der Mailänder Scala. Die „Cameristi della Scala di
Milano“, ein seit 1982 bestehendes Kammerorchester, setzt sich aus
Musikern des berühmten Opernorchesters zusammen. Italienisches
Kolorit zeigt auch das abwechslungsreiche Programm: Neben der
deutschen Erstaufführung eines Werkes des Filmkomponisten Ennio
Morricone stehen unter anderem Stücke von Gioacchino Rossini und
Giacomo Puccini auf dem Programm.
Der Komponist Kurt Schwertsik im Porträt Kurt
Schwertsik ist eine schillernde Figur im Wiener Musikleben und
einer der führenden Komponisten Österreichs. Er war Schüler von
Karlheinz Stockhausen und arbeitete mit John Cage zusammen.
Bezeichnend für seine Werke sind die Ironie und der musikalische
Humor, die sich häufig auch in den Titeln seiner Stücke
wiederfinden. Seine Heimatstadt würdigte ihn mit der bisher größten
Retrospektive seines Schaffens beim Festival Wien Modern 1992, er
erhielt den Großen Österreichischen Staatspreis 1992, das
Österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst 1997 und
zahlreiche weitere Auszeichnungen. Das BASF-Kulturprogramm stellt
Schwertsiks Musik in vier Konzerten vor, darunter die Deutsche
Erstaufführung seiner Sinfonia Leicht flüchtig.
Im Herbst 2013 feiert Enjoy Jazz Jubiläum: zwischen
dem 2. Oktober und dem 15. November 2013 geht das Internationale
Festival für Jazz und Anderes in seine 15. Auflage. Bereits zum
elften Mal unterstützt BASF als Sponsor, Partner und Veranstalter
eigener Konzerte. Der Jazz war schon hundert Jahre alt, als Michael
Wollny anfing, sich mit dieser Musik zu befassen. Die Werke von
Johann Sebastian Bach, Franz Schubert oder dem französischen
Komponisten Olivier Messiaen haben den Jazzpianisten ebenso
beeinflusst wie die Musik von der anderen Seite des Atlantik. Doch
Wollny muss sich nicht zwischen zwei Traditionen entscheiden. Mit
jedem seiner Konzerte tritt er den Beweis an, dass der Jazz und die
europäische Kunstmusik einander nicht im Wege stehen. Zusammen mit
seinem Quartett kommt Wollny im Oktober 2013 ins Feierabendhaus.
Unter dem Titel „A South Asian Suite“ steht das zweite BASF-Konzert
im Rahmen von Enjoy Jazz. Die Musik des in Kalkutta geborenen
Klarinettisten Arun Ghosh spiegelt zahlreiche geografische
Einflüsse aus der Biographie des Musikers wider. Sein Stil
kombiniert indische Folklore mit modernem Jazz, rockenden
Großstadtbeats und der Leidenschaft des Punk.
Nach der restlos ausverkauften „Wartesaal“-Tournee
2011 konzentrierte sich der junge deutsche Singer und Songwriter
Bosse in Istanbul auf sein neues Albums „Kraniche“. Die meisten der
Lieder hat er dort geschrieben – aufgenommen wurde die CD unter
anderem in einem Landhaus in Umbrien. Das Album ist
facettenreicher, luftiger, verspielter und größer arrangiert:
Klavier, Bongos, Trompeten, Hörner, Streicher, Kürbisgeigen, aber
auch die türkische Saz finden sich in den Songs wieder. Im Februar
2014 macht Bosse mit seinem neuen Programm Station in
Ludwigshafen.
Erfolgreiche Reihe „Chill-out“ wird fortgeführt
Bereits zum dritten Mal präsentiert die BASF ihre erfolgreiche
Reihe der Chill-out-Konzerte, die sich auch in dieser Saison durch
ungewöhnliche Begegnungen auszeichnen: Schlagzeuger sind das Maß
der Musik. Das Percussionduo KrausFrink wird bei „Klassik trifft
Schlagzeug“ die eine Bühne des Gesellschaftshauses mit einem
eindrucksvollen Schlagwerkapparat bespielen. Auf der Bühne
gegenüber präsentiert der Countertenor Roland Kunz Lieder auf Texte
von William Butler Yeats, Thomas Wyatt und Catullus, die von Bernd
Wegener in einen experimentellen Klangrausch aus Glocken-, Becken-
und Wasser- Sounds eingebettet werden. Den Abschluss der
Chill-out-Reihe bildet das in Kooperation mit dem
Jetztmusikfestival veranstaltete Konzert „Klassik trifft
Elektronik“.
Seit 35 Jahren richtet die BASF gemeinsam mit der
Stadt im Theater im Pfalzbau den Ballettring aus, bei dem in dieser
Saison zwei deutsche Erstaufführungen zu sehen sein werden: Der
chinesische Avantgarde- Choreograph Shen Wei ist spätestens seit
der Eröffnung der Olympischen Spiele in Peking auch in Europa
bekannt. Seine Stücke nennt er selbst „Dance Arts“ –
„Tanz-Kunstwerke“. Zwei davon sind in Ludwigshafen in der deutschen
Erstaufführung zu sehen. Auch das Royal Swedish Ballet reist mit
einer deutschen Erstaufführung an: Peter Tschaikowskis „Romeo
und Julia“ wurde von Mats Ek neu in Szene gesetzt.
Auswahl aus dem BASF-Kulturprogramm
2013/2014
„The Big Four“
Lynn Harrell 02. Oktober 2013
Sol Gabetta 21. Januar 2014
Miklós Perényi 20. Februar 2014
Mischa Maisky 25. März 2014
Komponistenporträt
Fantasia & Fuga op. 105 01. Dezember 2013 für
Klavier solo Gesa Lücker Klavier
Leicht flüchtig. 02. / 03.Dezember 2013 Sinfonia in
drei Teilen Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz Ariane
Matiakh Dirigentin
Chill-out
Klassik trifft Schlagzeug 06. Februar 2014
Klassik trifft Elektronik N.N.
Enjoy Jazz
Michael Wollny Quartet 30. Oktober 2013
Querbe@t Bosse 12. Februar 2014
BASF Presse
13.06.2013
Land fördert 2013 Jugendkunstschulen an 35 Standorten
Mainz- Mit 285.000 Euro fördert
das Land in diesem Jahr die rheinland-pfälzischen
Jugendkunstschulen. „Wir möchten dazu beitragen, dass sich Kinder
und Jugendliche kreativ betätigen können“, sagte Kulturministerin
Doris Ahnen. Die bereitgestellten Fördermittel verteilen sich auf
35 Jugendkunstschulstandorte.
Die Ministerin schätzt die Jugendkunstschulen
als hochangesehene und kompetente Einrichtungen der kulturellen
Bildung. Mit Start seines Förderprogramms im Jahr 2008 habe das
Land Rheinland-Pfalz den flächendeckenden Auf- und Ausbau gezielt
angeregt und unterstützt. „Das war eine ganz wichtige
Initialzündung“, erklärte die Ministerin und verwies darauf, dass
beispielsweise der Bundesverband der Jugendkunstschulen nicht müde
werde, die Aufbruchstimmung in Rheinland-Pfalz zu loben. Höchst
erfreulich ist für Ahnen dabei, dass nicht in erster Linie die
Oberzentren des Landes von diesem Förderprogramm profitierten.
„Gerade im eher ländlichen Raum gibt es ausgesprochen ideenreiche
Jugendkunstschulen“, so die Ministerin.
In den Jugendkunstschulen sollen für Kinder und
Jugendliche Projekte in den Sparten Bildende Kunst und/oder Moderne
Medien angeboten werden. Dabei nutzt das Land vorhandene
Einrichtungen und Trägerstrukturen und setzt auf entsprechende
Initiativen und Gegebenheiten vor Ort.
Um eine Förderung bewerben konnten sich
Einrichtungen in kommunaler Trägerschaft ebenso wie ehren- oder
hauptamtlich geführte Vereine oder privat geführte „Kunstschulen“.
Über die eingegangenen Bewerbungen entschied eine Fachjury unter
Leitung von Kulturstaatssekretär Walter Schumacher.
Ein Dankeschön sagte Kulturministerin Doris
Ahnen dem Kulturbüro Rheinland-Pfalz der LAG Soziokultur &
Kulturpädagogik, das im Auftrag des Landes das
Jugendkunstschulprogramm inhaltlich und organisatorisch
betreut.
Liste der Träger von
Jugendkunstschulen
Institution und
Ort
Kultur-/Jugendkulturbüro Haus Felsenkeller e.V
Altenkirchen
Kunstwerkstatt Rheinhessen e. V. Alzey
"KLEX-Manufaktur für Kunst und moderne Medien"
Andernach
Offene Werkstatt Bad Dürkheim Bad Dürkheim
Kunstwerkstatt Bad Kreuznach Bad Kreuznach
Stadtverwaltung und Volkshochschule Bingen am
Rhein Bingen am Rhein
Beda-Institut Bitburg Mal- und Modeschule Cochem
Cochem
Kinder- und Jugendförderverein Grafschaft e.V.
Grafschaft
Farbenspiel-Kinderkunst Guntersblum
Guntersblum
Volkshochschule Haßloch e. V. Haßloch
Jugendkunstschule Vulkaneifel Hillesheim
Forum Bild und Soziales Ingelheim Ingelheim
Volkshochschule Kaiserslautern
Kaiserslautern
Jugendkunstschule Klotten/Kail e.V.
Klotten/Kail
Atelier mobil e.V. Koblenz Koblenz
Jugendkunstwerkstatt Koblenz Koblenz
Landkreis Kusel Kusel
Gemeinde Limburgerhof Limburgerhof
Kreisverwaltung Rhein-Pfalz-Kreis,
Ludwigshafen
Ludwigshafen Kunstverein Ludwigshafen e. V.
Ludwigshafen
Kunsthalle Mainz Mainz
Haus der Jugend Montabaur e.V. Montabaur
Kunstschule für Kinder und Jugendliche
"Kunterbunt" Neustadt
Jugendkunstschule Oppenheim Oppenheim
Internationaler Bund (IB) (mit 2 Jugendkunstschulstandorten)
Pirmasens
Atelier Prüm Prüm
Lokales Bündnis für Familie e.V. Saarburg
Kulturhaus Pablo e.V. Speyer
Europäische Kunstakademie e.V. Trier
Diana Saxler, JKS Vulkaneifel Ulmen
Kulturwerkstatt Waldalgesheim Waldalgesheim
Stadtverwaltung Worms Worms
KREML Kulturhaus Zollhafen-Hahnstätten
03.06.2013
Filmfestival im Hochwasser
Ludwigshafen- Auf
die Meldung eines sehr bald drohenden Hochwassers am Rheinufer hat
die Leitung des Festival des deutschen Films, das am 13. Juni auf
der Parkinsel von Ludwigshafen am Rhein beginnt, heute in
größtmöglicher Geschwindigkeit reagiert. Nach einer intensiven
Krisenbesprechung bei der Feuerwehr von Ludwigshafen war klar, dass
die bereits erfolgten Einbauten in die großangelegte Zeltlandschaft
des Festivals innerhalb der nächsten 24 Stunden wieder abgebaut
werden müssen, wenn sie nicht einschließlich der gesamten
Zeltgestänge davon schwimmen sollen. Dies betrifft alle bereits
verlegten Elektrokabel, Zeltböden und Podeste, Zeltwände und
Planen, Teppiche und weitere Einrichtungen.
Am 1. Juni sind die Festivalzelte damit wieder in den Rohzustand
vor 14 Tagen versetzt. Nach Rückgang des Hochwasser bleibt damit
sehr wenig Zeit, um alles wieder einzubauen und herzurichten. Die
Arbeitskräfte müssen verstärkt werden und die Festivalleitung
hofft, dass die großartige Hilfestellung der Feuerwehr von
Ludwigshafen und des Technischen Hilfswerks vor der zu erwartenden
Überschwemmung auch gleich danach noch einmal zur Verfügung
gestellt werden kann. Denn nur dann besteht eine Chance, das neunte
Festival des deutschen Films am 13. Juni so zu eröffnen wie dies
von allen erwartet wird. Angesichts der immer größer werdenden
Liste berühmter Gäste, die ab dem 13. Juni auf die Parkinsel kommen
wollen, ein mehr als wünschenswertes Ziel. So lautet das Credo des
Festivals wie im letzten Jahrhundert in Woodstock: "No more
rain!"
Festival des deutschen Films, Presse
01.06.2013
Vatikan unterstützt Mannheimer Wittelsbacher-Ausstellung
Winand von Steeg überreicht Kurfürst Ludwig III. sein theologisches Werk „Adamas colluctanium aquilarum“
Werke der „Bibliotheca Palatina“ kehren in
die Kurpfalz zurück
Mannheim/Heidelberg/Vatikan –
Wenn im Herbst die Ausstellung „Die Wittelsbacher am Rhein. Die
Kurpfalz und Europa“ in Mannheim ihre Pforten öffnet, birgt sie
einen ganz besonderen Schatz. Für begrenzte Zeit kehren zehn
kostbare Bildhandschriften, die einst zum Bestand der berühmten
Bibliotheca Palatina gehörten, in die Kurpfalz zurück und bilden in
der 2. Ausstellung der Länder Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz
und Hessen ein einmaliges Ensemble.
Die Biblioteca Apostolica Vaticana unterstützt
als ein Hauptleihgeber das große von den Reiss-Engelhorn-Museen und
den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg
organisierte Ausstellungsprojekt. Für die Schau zur 600-jährigen
Wirkungsgeschichte der Wittelsbacher am Rhein schickt der Vatikan
Prachtbände der Buchmalerei auf die Reise nach Deutschland, die
ansonsten kaum verliehen werden. Der Generaldirektor der
Reiss-Engelhorn-Museen, Prof. Alfried Wieczorek, unternahm seit
2011 mehrere Leihreisen nach Rom, um die hochkarätigen Exponate für
die Mannheimer Ausstellung zu sichern.
Bei der Bibliotheca Palatina handelt es sich um
die bedeutendste Büchersammlung des Heiligen Römischen Reichs
Deutscher Nation. Im 15. Jahrhundert legte Kurfürst Ludwig III. von
der Pfalz mit der Stiftsbibliothek in der Heidelberger
Heiliggeistkirche den Grundstein für die pfalzgräfliche Bibliothek.
Kurfürst Ottheinrich vereinigte in seiner kurzen Regierungszeit
zwischen 1556 und 1559 die Buchbestände der Universität, der
Stiftsbibliothek und der kurfürstlichen Schlossbibliothek zur
eigentlichen Bibliotheca Palatina.
Als im August 1622 die Kurpfalz von General
Tilly, dem Feldherrn der katholischen Liga, erobert wurde, wollte
der bayerische Herzog Maximilian I. die berühmte Bibliothek nach
München mitnehmen. Papst Gregor XV. setzte aber durch, dass die
kostbaren Bestände auf dem Rücken von 200 Mauleseln über die
Alpenpässe nach Rom transportiert und in die vatikanischen
Sammlungen überführt wurden. 1816 kehrten die deutschen
Handschriften auf der Grundlage von Regelungen des Wiener
Kongresses in die Universitätsbibliothek Heidelberg zurück. Die
lateinischen Manuskripte verblieben hingehen in Rom.
Seither ist die einst wertvollste Bibliothek
Deutschlands im Wesentlichen auf zwei Orte verteilt: Heidelberg und
den Vatikan. In der Mannheimer Ausstellung werden die vatikanischen
Bestände nun wieder mit Werken der Universitätsbibliothek
Heidelberg zusammengeführt, die das Großprojekt ebenfalls
unterstützt. Nur sehr selten entleiht der Vatikan eine so große
Anzahl an Werken aus der Bibliotheca Palatina, zuletzt 1986
anlässlich des 600. Gründungsjubiläums der
Ruprecht-Karls-Universität. Zu den Prachtbänden, die in Mannheim zu
sehen sein werden, zählen unter anderem eine
astrologisch-astronomische Handschrift aus dem Werk Sebastian
Münsters sowie eine reich illustrierte theologische Schrift Winands
von Steeg, die Kurfürst Ludwig III. gewidmet ist.
Die 2. Ausstellung der Länder Baden-Württemberg,
Rheinland-Pfalz und Hessen „Die Wittelsbacher am Rhein. Die
Kurpfalz und Europa“ findet vom 8. September 2013 bis 2. März 2014
im Museum Zeughaus und im Barockschloss Mannheim statt. Sie spannt
den Bogen von der Verleihung der Pfalzgrafenwürde an Herzog Ludwig
I. von Wittelsbach im Jahr 1214 bis hin zur offiziellen Auflösung
der Kurpfalz im Jahre 1803. Insgesamt vereint die Ausstellung rund
600 kostbare Exponate. Die Mannheimer Präsentation ist Höhepunkt
des Wittelsbacherjahres 2013, an dem sich über 40 südwestdeutsche
Orte beteiligen. Gemeinsam erinnern sie an die Wirkungsgeschichte
der Adelsdynastie an Rhein und Neckar. www.wittelsbacher2013.de
Bildunterschrift
Winand von Steeg überreicht Kurfürst Ludwig III. sein
theologisches Werk „Adamas colluctanium aquilarum“
Biblioteca Apostolica Vaticana
Die dem Pfalzgrafen Ludwig III. gewidmete Schrift „Adamas
colluctantium aquilarum“ gehört zu den ältesten Handschriften der
Bibliothek des Heiliggeiststiftes, die nach der Bücherstiftung
desselben Pfalzgrafen 1438 an die Universität gelangten.
Winand von Steeg, 1419 © Biblioteca Apostolica
Vaticana
Curt-Engelhorn Stiftung für die Reiss-Engelhorn-Museen,
Presse
12.05.2013
Hasti Radpour aus Linköping - Schweden Stipendiatin Künstlerhaus Speyer 2013
Hasti Radpour aus Linköping / Schweden Stipendiatin Künstlerhaus Speyer 2013
Die Malerin Hasti Radpour wird als 26. Stipendiatin in den
Sommermonaten im Künstlerhaus leben und arbeiten. Um das Stipendium
hatten sich 10 Künstler aus dem europäischen Ausland beworben. Nach
einem intensiven Auswahlverfahren einigte sich die Jury in einer
eindeutigen Mehrheit auf Hasti Radpour. Die diesjährige
Stipendiatin wurde von der MECINE-Stadt Linköping / Schweden
vorgeschlagen. In diesen Tagen konnte ihr OB Hansjörg Eger die
Einladung von Stadt und Künstlerbund Speyer aussprechen.
Hasti Radpour ist 32 Jahre alt, wurde im Iran geboren, ging dort
zur Schule, studierte und machte ihr Diplom an der Kunsthochschule
in Teheran. Schon dort interessierte sie sich sehr für figurative
Malerei, aber durch ihr Interesse am Menschen bekam sie schon bald
Probleme mit einer Kunstauslegung, die das Körperliche nicht
zulässt. Ohne es zu wollen kam sie in die politische Kritik. Sich
nur auf abstrakte Darstellungen zu beschränken, wie ein
wohlmeinender Professor ihr riet, kam für sie nicht in
Frage.
2007 verließ sie den Iran, um ein freies Leben in der Kunst zu
führen, in einem Land, „wo ich mich ausdrücken kann, wie ich es
will“. Seit dieser Zeit lebt sie in Schweden, wo sie in Linköping
ein eigenes Atelier hat. Neben ihrer freien, künstlerischen
Tätigkeit hat sie nach ihrer Übersiedlung an der Universität
Linköping Design und Kunsthandwerk studiert und den Bachelor
erworben. Sie beteiligte sich seither an vielen
Gruppenausstellungen, aber auch einige Einzelausstellungen kann sie
vorweisen.
Viele ihre Arbeiten sind inspiriert von der klassischen,
persischen Kunst. Daneben sind es aber auch immer wieder Themen,
die sich mit der Rolle der Frau, ihrer Rechte und Freiheiten
beschäftigen.
Hasti Radpour wird für drei Monate nach Speyer kommen. Von
Anfang Juni bis Anfang September wird sie im Künstlerhaus Speyer in
der Großen Sämergasse 1a leben und arbeiten, am letzten Wochenende
im August ist eine Werkschau geplant.
Weitere Informationen zu >> Hasti Radpour
Das seit 1988 vergebene Internationale Stipendium Künstlerhaus
Speyer ist ein Arbeits- und Anwesenheitsstipendium. Für die Dauer
des Aufenthalt erhalten die Stipendiaten freie Unterkunft im
Künstlerhaus und einen Zuschuss zu den Lebenshaltungskosten. Mehr
zum >>
Stipendium
Künstlerbund Speyer, Presse
13.02.2013
Voca People begeistern mit "überirdischem Gesang" im Rosengarten
pm.Mannheim-
Was für eine außergewöhnliche, bisher nicht
dagewesene und kurzweilige Show!
Acht intergalaktische Sängerinnen und Sänger sorgten mit ihrem
höchst professionellen A-capella-Gesang für Standing Ovations im
ausverkauften Musensaal des Rosengartens.
Gesanglich auf höchstem Niveau befindliche Interpretationen
von Mozart, ABBA, Michael Jackson, Queen bis Beethoven und
Carl Orff regten das Publikum zum Mitmachen, Mitsingen und
Applaus an. Voca People sorgten in ihrem 90minütigen Konzert für
ausgelassene Stimmung. Diese dürfte wohl kaum in der paralell
stattfindenden Veranstaltung der "Kastelruther
Spatzen" übertroffen worden sein. Was für ein
Kontrastprogramm im Rosengarten. Live und ohne irgendwelche
Instrumente erzeugten Voca People eine musikalische
Klangfülle, die den Besucher immer wieder in
Staunen versetzte.
Geschickt
wurde das Publikum im Saal oder auf der Bühne in
die musikalisch komödiantischen Späße der intergalaktischen
Superstars auf der unterhaltsamen Reise durch die
Musikgeschichte mitgenommen.
Teilweise hautnah konnten die stimmlichen Möglichkeiten
der Protagonisten gehört und die faszinierende Mimik gesehen
werden. Voca People erzeugte einen musikalischen Hochgenuss,
dessen Spannungsbogen in einem furiosen Finale endete und der
alle Besucher von ihren Sitzen riss.
Beidseitige
große Wertschätzung war auch bei der
anschließenden "Autogrammstunde" der Voca People mit ihrem
Publikum zu erkennen. Geduldig wurden auf allen möglichen
Gegenständen intergalaktische Autogramme geschrieben und
geduldig für Fotos posiert.
Einziger "Wermutstropfen" war allerdings die Sprache. Nicht
Englisch, nicht Deutsch, nein - eine intergalaktische Sprache,
die manchmal an "Tele Tubbis" erinnerte, war die Sprache des
Abends. Was soll's, Musik ist eine Sprache, die Welten
verbindet - so auch an diesem grandiosen und garantiert
unvergesslichem Musikabend im Mannheimer Rosengarten.
Wer diese faszinierende Show selbst erleben möchte, hat dazu
noch die Möglichkeit, sofern Karten die Karten noch nicht
ausverkauft sind, in:
Mannheim, vom 09. - 10. Februar 2013 Rosengarten
Musensaal
Baden-Baden vom 12. - 14. Februar 2013 Baden-Baden
Festspielhaus
Karlsruhe vom 08.-10.03.2013 in der Stadthalle
Foto: pem
09.02.2013
Hambacher Schloss im neuen Gewand
Max Dudler
erhält den DAM-Preis für grandiose Neugestaltung
Für den Weiterbau des Hambacher Schlosses bei
Neustadt an der Weinstraße erhält Max Dudler heute den DAM Preis
für Architektur in Deutschland, den das Deutsche Architekturmuseum
vergibt. Ausgezeichnet wird der Berliner Architekt im Rahmen einer
Ausstellungseröffnung, bei der die 22 besten Architekturprojekte
des vergangenen Jahres in oder aus Deutschland präsentiert
werden.
Im Mittelpunkt von Dudlers Arbeit stand der Neubau
des Restaurants, das neben dem Hambacher Schloss entstand und mit
dem der Architekt das Prinzip des Weiterbauens der historischen
Ringmauern konsequent verfolgte. Bei der Neugestaltung der Anlage
kam vor allem lokaler Buntsandstein zum Einsatz. „Zwischen all der
Kurzlebigkeit heutiger Trends entsteht Zeitlosigkeit. Dudler umgibt
den Ort europäischer Geschichte mit einer räumlichen Schutzschicht,
die subtil rahmt und wehrhaft stützt, die Geschichte nicht nur
fortschreibt, sondern diese erst lesbar macht“, befand die Jury,
der Kuratoren, Architekten und Architekturkritiker unter Vorsitz
von Roger Diener (Diener & Diener Architekten, Basel/Berlin)
angehörten. Umbau und Erweiterung des Hambacher Schlosses hatten
die Jurymitglieder vollends überzeugt; sodass sie Dudler einstimmig
zum Gewinner des diesjährigen DAM-Preises wählten.
Sie befanden weiter: Mithilfe der gestalterisch
hochwertigen und zurückhaltenden Arbeit von Max Dudler und seinem
Team sei es der öffentlichen Hand gelungen, im Umgang mit einem
historischen Baudenkmal einen zukunftsträchtigen und vorbildlichen
Beitrag für die zeitgenössische Architektur im Bestand zu
leisten.
„Das Hambacher Schloss macht unser geschichtliches
und kulturelles Erbe für alle Generationen hervorragend erfahrbar.
Dazu wurde es seit 2006 in beeindruckender Weise umfassend saniert
und modernisiert. Dank Max Dudler, der die Geschichte des Schlosses
mit moderner Architektur ansprechend und außergewöhnlich verbinden
konnte, hat es weiter an Attraktivität für Besucherinnen und
Besucher gewonnen“, sagte die rheinland-pfälzische Kulturministerin
Doris Ahnen. Dass Dudlers Arbeit und die seines Teams nun mit dem
renommierten DAM Preis für Architektur in Deutschland gekrönt
werde, sei ein schönes Kompliment, so die Ministerin weiter.
„Ich freue mich sehr, dass die Arbeit von Max
Dudler die Jury in einer solchen Klarheit überzeugen konnte“, fügte
der Vorsitzende der Stiftung Hambacher Schloss,
Kulturstaatssekretär Walter Schumacher, hinzu. Offenbar habe man
auch im Land ein gutes Gespür besessen, als Max Dudler mit der
Neuausrichtung der Gedenkstätte der deutschen Demokratiebewegung
nach gewonnenem Wettbewerb beauftragt worden war. Insgesamt
investierte die Landesregierung bislang mehr als 20 Millionen Euro
rund um das Hambacher Schloss, um einen würdigen Rahmen für die
Erinnerung an die Wurzeln der deutschen Demokratie und zugleich ein
zeitgenössisches Forum für Kultur und Politik zu schaffen.
Max Dudler selbst sagte zu seinem preisgekrönten
Konzept: „Wir wollten die historischen Zeiten herausarbeiten, das
Historisierende wegnehmen. Das Historische ist historisch, das Neue
neu. Das Alte kommt so viel mehr zum Tragen.“ Der Architekt war
bereits 2010 mit dem Jakob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum, der
Bibliothek der Berliner Humboldt-Universität, schon einmal in der
engeren Auswahl für den DAM-Preis. Seit 1992 leitet Dudler sein
eigenes Architekturbüro mit Niederlassungen in Berlin, Frankfurt am
Main und Zürich. stk-rlp, Presse; Foto: spk
28.01.2013
Kulturtage Speyer: Lyra Speyer startet neues Chorprojekt
Probenstart
mit Musicals und Popsongs für Benefizkonzert
Vom 19. April bis 5. Mai 2013 finden die 23. Speyerer Kulturtage
statt. Der bekannte Gesangverein Lyra Speyer beteiligt sich mit
einem hochkarätig besetzten Benefizkonzert zugunsten des Bauvereins
der Johanneskirche Speyer und bietet Interessierten die Gelegenheit
zum Mitmachen.
Regelmäßig ausverkaufte Konzerte in der Stadthalle Speyer und im
Umland, bekannte Stargäste und ein renommiertes Orchester sind das
Markenzeichen des weithin bekannten Gesangvereins mit seinem
Musicalchor „Euro Voices“, der im letzten Jahr sein 10-jähriges
Bestehen feierte. So stand im vergangenen Frühjahr die
international bekannte Sängerin und Schauspielerin Angelika Milster
gemeinsam mit den Chören auf der Bühne und riss das Publikum zu
Begeisterungsstürmen hin.
In diesem Jahr beteiligt sich die „Lyra“ mit einem
Benefizkonzert an den Kulturtagen und verbindet hierbei ein Event
der Extraklasse mit sozialem Engangement, auf das der Verein großen
Wert legt: Vom Erlös des Konzertes wird die Erhaltung der
Johanneskirche Speyer unterstützt.
„Sternstunden – Highlights aus Musical und Pop“, so der Titel
des Konzertes. Auf dem Programm stehen u.a. die bekanntesten Titel
aus den beliebten Musicals „Tanz der Vampire“, „Tarzan“, „Phantom
der Oper“ und „Starlight Express“ sowie große Pophymnen von Michael
Jackson, Whitney Houston u.v.a.
Stargast des Abends ist Sopranistin Claudia Fiddicke, die unter
anderem bereits mit Angelika Milster auf der Bühne stand. Ihre Fans
dürfen sich auf ein breitgefächertes Programm freuen, in dem die
Künstlerin ihre ganze Bandbreite vom klassischem Musical bis hin zu
mitreißenden Popsongs präsentieren wird. Zu den Höhepunkten zählen
sicher auch ihre gemeinsamen Stücke mit dem Chor, die – wie alle
anderen Titel auch - jeweils eigens für diese Auftritte von dem
russischen Starpianisten Dmitrij Koscheew arrangiert werden.
Professionell begleitet werden die Künstler vom Ensemble
„Salonissimo“ unter der Leitung von Frank Ringleb.
Die Proben für das Chorprojekt beginnen ab sofort, Probentermine
jeden Mittwoch von 20:00 bis 21:30 in der Cafeteria des
Seniorenstifts Bürgerhospital, Mausbergweg 110 (direkt an der
Bushaltestelle).
Wer jetzt Lust aufs Mitmachen bekommen hat: weitere
Informationen gibt es unter www.lyra-speyer.de oder bei
Chorsprecherin Manuela Seipel unter 06236/54256 sowie bei
Chorleiter Wolfgang Herzing, Telefon 06232/36149. GV Lyra
Speyer, Presse
13.01.2013
„Ein Herz für Kinder“ Porträt von Marianne Sägebrecht, einmaliges Kunstwerk von Rainer Magold ersteigern
SIE
zählt zu den besten Schauspielerinnen Deutschlands und ER zu den
renommiersten expressionistischen Malern: Marianne Sägebrecht
und Rainer Magold.
1984 gelang Marianne Sägebrecht der Durchbruch mit der Komödie
„Zuckerbaby“, dem in Deutschland, beim Film-Festival New York 1985
und dem darauf folgenden amerikanischen Filmstart ein großer Erfolg
beschieden war. Dieser veranlasste Percy Adlon 1987, die
bayerisch-amerikanische Komödie „Out of Rosenheim“ in der
Mojave-Wüste in Kalifornien in Szene zu setzen. Dieser Film
erlangte KuIt-Status, wurde mit dem Bundesfilmpreis geehrt und war
mit der 1989 folgenden deutsch-amerikanischen Film-Produktion
„Rosalie goes shopping“, dem deutschen Wettbewerbsbeitrag' der
Filmfestspiele Cannes 1990, sowohl bei der Filmkritik als auch an
den deutschen Kinokassen und bei einem weltweiten internationalen
Publikum äußerst erfolgreich. Fortan spielte sie an der Seite von
renommierten, internationalen Schauspielern wie Michel Picccoli
(„Martha und ich“), Richard Dreyfuss („Moon over Parador“), Michael
Douglas, Danny DeVito und Kathleen Turner („Der Rosenkrieg“), John
Malkovich („Der Unhold“), Gerard Depardieu („Asterix und Obelix“)
u.a. Das neueste Filmprojekt kam am 1. November 2012 in die Kinos.
In der Generationen-Komödie „Omamamia“ verwandelt Marianne
Sägebrecht sich in eine Oma, die nach dem Tod ihres Mannes in Rom
auf eine Papst-Audienz hofft und dabei allerlei Kurioses
erfährt.
Im Rahmen der eBay-Charity-Auktionen zugunsten von „Ein
Herz für Kinder“ haben wir ein ganz besonderes Angebot für Sie,
dass Sie sich nicht entgehen lassen sollten. Ersteigern
Sie Rainer Magolds Porträt von Marianne Sägebrecht, das auf der
Rückseite von beiden Künstlern signiert wurde. Machen Sie mit und
lassen Sie sich nicht die Chance entgehen, diese besondere
Kunstwerk zu ergattern.
Hier geht's zur Auktion: http://shop.ebay.de/merchant/ein.herz.fuer.kinder
Rainer Magold und die Kunst Der expressionistische
Maler Rainer Magold ist in einer Welt der modernen Malerei
aufgewachsen. Sein Vater war lizenzierter Maler der
Kunstakademie München. Einer ersten Ausstellung in London (1970)
folgten Studienaufenthalte oder Ausstellungen in Italien. Marokko,
Algerien, Tunesien, Brasilien, Dänemark, Schweden, Frankreich,
Holland, Belgien, China, Hongkong, Jugoslawien, Israel, Schweiz,
Spanien, Österreich, Sri Lanka; zuletzt in Deutschland, Breslau,
Wien, New York, London. Joseph Beuys bestärkte Rainer Magold in der
„Freien internationalen Hochschule für Kreativität,und
interdisziplinäre Forschung“ konsequent seinen eigenen Weg zu
gehen.
Er hat mit vielen international bekannten Designern und
Künstlern gearbeitet. Seine Bilder hängen bei Kunstsammlern in der
ganzen Welt. Besonders bekannt ist er für seine Expressionistischen
Frauenbilder und seine sogenannten „Pech-bilder“; einzigartig in
der Welt. Für 2013 sind Ausstellungen in China, Italien, Frankreich
geplant. Rainer Magold hat sich ganz der Kunst verschrieben. Er
selbst bezeichnet es als Leben zwischen Frust und Flow wie er es
auch bei anderen Kunstfreunden z.B. Joseph Beuys, Markus Lüpertz
und bei seinem Vater erlebt hat. Expressionismus bedeutet Vieles
neu zu überdenken und stellt Denkgewohnheiten in Frage. Diese Kunst
kann uns vor der gefährlichen emotionalen und geistigen
Gleichschaltung durch Medien und Politik bewahren. Sie schenkt „dem
Menschen“ lebensnotwendige Freiräume; denn nur die Höhe des
Menschen, wie sehr er sein Leben selbst steigert, das ist der
Mensch. Magold entwickelte auf einzigartige Weise klassischen und
abstrakten Expressionismus in diesem Jahrhundert weiter.
Eindringlich mit seinen großzügigen Strichen und dick aufgetragenen
Farben immer mit viel Struktur und oft mehrschichtigen
Farbauflagen. In der Nähe sind auch, seine meist Frauenbilder,
abstrakt und erst mit Abstand erkennbar.
Sein
unverwechselbarer Malstil versucht nicht die genaue Abbildung
widerzuspiegeln, sondern das vorherrschende Seelenleben oder die
Ausstrahlung die Aura seiner Portraits, Musen usw. Er will die
Personen kennenlernen, muss sich in sie verlieben, um sie zu malen.
Er sagt: „Ich suche ein ästhetisches Konzept, wobei ich versuche,
mir möglichst viele Ausdrucksmöglichkeiten offen zu halten.“
Magolds Brüche auf der Haut versinnbildlichen die Verletzungen der
Seele, bzw. auch die Brüche im Leben. Wie oft kommt es durch ein
unerwartetes Ereignis anders als wir wollten. Magold
versinnbildlicht das Abenteuer „Leben“. Er gibt uns Fantasie und
Zuversicht. Die intensiven Rot und Lila- Töne zeigt die Vitalität
und die großzügigen Striche der Aura lassen die Frauen leben. Die
Schwingung soll auf den Betrachter übergehen ihn mit hineinnehmen
und anregen ihn zu bereichern. Seine abstrakten Bilder sind die Tür
zu einer unbekannten leiblich-seelischen Dimension. Eine nicht
erfassbare Tiefe visualisiert erlebbar, tastbar und greifbar
machen. Magolds Malerei reflektieren im klassischen Sinn seine
tiefe, vielfältige und umfassende, imaginative Kraft die die innere
und äußere Realität wiedergeben.
Jedes Bild hat ein kleines Geheimnis was sich nicht sofort für
den Betrachter erschließt und zum mehrmaligen Besuch anregt. Sich
mit Rainer Magolds Kunst zu befassen geben dem Besitzer neue
Spielräume und erschließen Welten die das Leben bunter, anregender
spannender und schließlich menschlicher machen. Sie ermöglichen
Freiraum zu vermitteln und geben so einen Sinn für das Wesentliche.
Einen „original Magold“ zu erwerben entzieht sich dem rationalen
Verständnis und geht weit über den marktwirtschaftlichen Wertaspekt
hinaus. Es greift in ihr Leben, gibt Ihnen positive Schwingungen,
erschließt neue Welten mit anderer Sichtweise und Denkanstößen,
macht Ihre Welt bunter und schafft Ihnen Freiraum für das
Wesentliche. Weitere Informationen: www.rainer-magold.de
08.12.2012
70. Geburtstag von Dieter Wedel am 12.11.
Beck: Rückblick auf eine beeindruckende
Karriere
Am 12. November feiert Dieter Wedel seinen 70.
Geburtstag. Ministerpräsident Kurt Beck würdigte aus diesem Anlass
die beeindruckende Karriere Wedels als Theaterkritiker, Intendant,
Autor, Regisseur und Film- und Fernsehproduzent.
„Ihre Inszenierungen und Charaktere überzeugen
durch Authentizität, so wird selbst aus mythischem Stoff
eindringliche Sozialkritik am Puls der Zeit“, so der
Ministerpräsident in seinem Glückwunschschreiben. Dabei stünden in
Wedels Werken nicht die „großen Emotionen“ im Vordergrund, sondern
„ehrliche Gefühle’“, Realitätsnähe und Geschichten von Belang.
Dieter Wedel verfüge über ein außergewöhnliches
Talent und habe immer wieder bewiesen, dass er sein Publikum zu
begeistern vermag. Der Ministerpräsident dankte dem langjährigen
Intendanten der Nibelungen-Festspiele für sein kreatives Schaffen
in Worms. Sein Schreiben an Dieter Wedel schloss Beck mit den
besten Wünschen für die Zukunft.
Dieter Wedel wurde 1942 in Frankfurt am Main
geboren. Seit 2004 ist er Intendant der Nibelungen-Festspiele in
Worms. Vom 5. bis 21. Juli 2013 finden am Wormser Kaiserdom die 12.
Nibelungen-Festspiele statt. Auf dem Spielplan steht eine
Neuinszenierung der Nibelungen-Sage nach Friedrich Hebbel. Die
Regie führt zum wiederholten Male der Festspiel-Intendant selbst.
stk.rlp, Presse
11.11.2012
"Kids to Keys" Wettbewerb in Herdecke, Dominic Plein zieht ins Finale ein!
Dominic Plein bei der Probe, kurz vor dem aufregenden Halbfinale
Beim Halbfinale des Musikwettbewerbes „Kids to
Keys“ in Herdecke, im Rahmen des Tastenfestivals, hat es Dominic
Plein zusammen mit seinem Keyboardlehrer Josef Sternberger (
Musikschule Sternberger ) ins Finale geschafft.
Am Sonntag trat Dominic gegen 40 Mitbewerber vor
einer hochkarätigen Jury an. Das Musikstück, welches extra für
diesen Wettbewerb geschrieben wurde, setzte er in seinem Vortrag
souverän um. Er begann mit einem Klaviervorspiel, startete dann die
Begleitung und begann zu singen. Dies gelang so gut, dass die Jury
fasziniert zuhörte. Im Improvisationsteil spielte er E.Piano und
lies einen Scatgesang ala Louis Armstrong erklingen. Gegen Ende des
Songs wechselte er wieder aufs Klavier und spielte gekonnt zu
Ende.
Nach dem alle vorgespielt hatten, trat die Jury
vors Mikrofon und verkündete die Finalteilnehmer. Mit Spannung
wurde die Entscheidung der Jurymitglieder dieses bundesweiten
Wettbewerbes erwartet. Trotz starker Konkurrenz hat es Dominic
wieder geschafft.
Das Finale findet dieses Jahr in Mannheim in der
Popakademie unter der Schirmherschaft von Professor Udo Dahmen
statt. Er unterstützt die E-Sound Competition, weil sie "eine
Plattform schafft, auf der junge, talentierte Keyboarder ihre
Fähigkeiten demonstrieren können." Am Samstag den 1. Dezember ab
10.00 Uhr kann man sich von der Leistungsfähigkeit der
Nachwuchs-Keyboarder überzeugen, da der Wettbewerb öffentlich
ist.
Nach der großen Freude wird jetzt in der
Musikschule Sternberger auf das Finale hingearbeitet. Dominic wird
jetzt wieder viel Zeit mit seinem Musikinstrument und natürlich mit
seinem Mikrofon verbringen, bis zum Finale alles klappt.
In der Musikschule findet ab Dienstag, den
6.11.12 bis Freitag, den 9.11.12 von 14.00 – 18.00 Uhr eine Woche
der Offenen Tür statt. Schauen sie vorbei und erleben sie Schüler
beim Keyboard- und Klavierunterricht.
03.11.2012
Ehrenmitglied Jean Cox im Alter von 90 Jahren verstorben
Am vergangenen
Sonntag, 24. Juni ist der Tenor Jean Cox im Alter von 90 Jahren
verstorben. Die Nachricht hat im Nationaltheater große
Betroffenheit ausgelöst. Mit ihm verliert das Haus ein
Ehrenmitglied, das über mehr als drei Jahrzehnte das internationale
Operngeschehen entscheidend mitgeprägt hat.
Jean Cox debütierte in Mannheim 1959 als Alfred in La
Traviata und stärkte in den Ausbaujahren des Opernensembles
nach dem Zweiten Weltkrieg den Ruf des Mannheimer Ensembles weit
über die Grenzen der Stadt. Ausgehend vom italienischen Repertoire
erschloss er sich in den 60er und 70er Jahren das Fach des
Heldentenors, in dem er weltweit feiern konnte. Das Mannheimer
Publikum eroberte er im Sturm und blieb dem Nationaltheater während
seiner langen aktiven Sängerkarriere treu. Noch 1989 demonstrierte
er in der großen Partie des Kapitän Vere in Brittens Oper Billy
Budd sein stimmliches Vermögen und seine überragende
Bühnenpräsenz. Als Aegist in der Strauss’schen Oper Elektra
verabschiedete er sich 1996 in Mannheim von der Bühne.
Cox stammte aus Gadsden/USA und studierte zunächst an der
Universität von Alabama und in Boston. Er setzte seine Studien in
Rom fort und erhielt erste Engagements in Kiel und Braunschweig, wo
er von den Mannheimern entdeckt wurde. Neben dem festen Engagement
in Mannheim gehörte er zum Ensemble der Münchner und Wiener
Staatsoper und war über viele Jahre in Bayreuth unter anderem als
Stolzing, Lohengrin, Siegfried und Parsifal zu sehen. Er gastierte
an allen großen Häusern der Welt und stand an bis zu 180 Abenden im
Jahr auf der Bühne.
Die Stadt dankte ihm diesen Einsatz und ernannte Jean Cox 1977
zum ersten Mannheimer Kammersänger überhaupt und einige Jahre
später zum Ehrenmitglied des Ensembles. „Mit Jean Cox verliert das
Nationaltheater eine große Sängerpersönlichkeit, die in Mannheim
immer unvergessen bleiben wird“, betont Lutz Wengler,
Stellvertretender der Generalintendantin. „Seine Auftritte sind
legendär und bis heute muss sich das Haus an den Maßstäben messen
lassen, die Jean Cox gesetzt hat.“ Nationaltheater Mannheim,
Presse
Domkantor Alexander Lauer triumphiert mit LandesJugendChor Saar in Frankfurt
Ensemble
holt gleich drei Preise beim Deutschen Chorfest-Wettbewerb
ljc.Frankfurt. Im Rahmen des Deutschen
Chorfestes 2012 wurde am vergangenen Wochenende in Frankfurt am
Main auch der zweite Internationale Chorwettbewerb des Deutschen
Chorverbands ausgetragen. Mehr als 80 Chöre stellten sich dabei
einer ebenso kritischen wie kompetenten Jury. Der LandesJugendChor
Saar unter der Leitung des Speyerer Domkantors Alexander Lauer war
dabei gleich dreifach erfolgreich: Er holte den ersten Preis in der
Kategorie „Alte Musik“, war zweiter Preisträger in der Kategorie
„Moderne“ und erhielt zudem den Sonderpreis „Bester Chor aller
Kategorien“.
„Wahnsinn, unfassbar, total unerwartet“, freuten
sich da die Sängerinnen und Sänger nach der Preisverleihung.
Schon bei seinen Konzertauftritten, bei denen der
Chor Werke von John Bennet, Pierre Passereau, Clément Janequin,
Zoltán Koldály und Hans Schanderl präsentierte, war das Ensemble
von der Jury als „lebhafte und überaus beweglich agierende Truppe“
gelobt worden. Nach dem zweiten Wettbewerbsauftritt am Samstag
nachmittags dann bei der Bekanntgabe der Preisträger die freudige
Überraschung: Erster Preis in der Kategorie „Alte Musik“
(Leistungsstufe A), zweiter Preis in der Kategorie „Moderne“
(Leistungsstufe A). Schließlich dann noch der Sonderpreis „Bester
Chor aller Kategorien“, der mit einer CD-Produktion beim
Deutschlandradio verbunden ist. Damit hatte kaum einer gerechnet,
zumal die meisten Chormitglieder zuvor noch nie an einem
Chorwettbewerb teilgenommen hatten.
Ein
großartiger Erfolg auch für Alexander Lauer und seine Frau Stefanie
Fels-Lauer, die den Chor seit 2008 als Projektchor des
Saarländischen Chorverbandes aufgebaut haben und bis heute
betreuen. “Der Wettbewerbsgedanke hat den Chor zusammengeschweißt”,
berichtet Alexander Lauer, “ stolz sind wir vor allem darauf, dass
bei beiden Wettbewerbssingen der Funke auf das Publikum
übergesprungen ist und wir immer überschwänglichen Applaus bekamen.
Viele Konzertbesucher kamen extra ein zweites und ein drittes Mal,
um uns zu erleben. Das war für uns alle ein einzigartiges
Erlebnis“, so der Chorleiter.
Live dabei in Frankfurt war auch die Präsidentin
des Saarländischen Chorverbandes, Marianne Hurth. Sie freute sich
über “ein tolles Geschenk zu unserem Jubiläum!“ Der Saarländische
Chorverband feiert nämlich in diesem Jahr seinen 150. Geburtstag -
unter anderem mit einem großen Chorfest am 25. August in
Saarbrücken, bei dem der LandesJugendChor seinen nächsten großen
Auftritt hat.
Der Internationale Chorwettbewerb war integriert in
das Deutsche Chorfest, bei dem sich vom 7. bis zum 10. Juni in
Frankfurt fast 500 Chöre mit rund 20.000 Sängerinnen und Sängern
aus der ganzen Welt trafen (Info: www.chorfest.de). Die Sängerinnen
und Sänger des LandesJugendChors Saar nutzten die Gelegenheit, auch
andere hochkarätige Ensembles mit unterschiedlichsten Chorklängen
zu erleben, ihren Horizont zu erweitern und neue Kontakte zu
knüpfen. Chorleiter Alexander Lauer: „Frankfurt 2012 lieferte uns
Anregungen und neue Ideen für unsere weitere Arbeit“.
Der
LandesJugendChor Saar, der in den letzten Monaten auch schon im
Speyerer Dom zu Gast war, wurde 2008 vom Saarländischen Chorverband
ins Leben gerufen, um jungen Menschen die Möglichkeit zu geben,
sich stimmlich und musikalisch weiterzuentwickeln und auf hohem
Niveau Chormusik zu erarbeiten und zu erleben.
Geleitet wird der Chor vom Verbandschorleiter
Alexander Lauer - seit wenigen Monaten Kantor am Dom zu Speyer -
und seiner Frau Stefanie Fels-Lauer. Der junge Chor, der seit
seiner Gründung vom Publikum begeistert angenommen wird, kann
bereits auf eine Vielzahl von Konzerten sowie Rundfunkübertragungen
zurückblicken, darunter Auftritte beim Tag der Deutschen Einheit in
Anwesenheit von Bundespräsident und Bundeskanzlerin. Für den Chor
werden ständig neue Mitglieder gesucht, vor allem in den
Männerstimmen. Voraussetzungen dafür sind natürlich eine gute
Stimme und möglichst auch Notenkenntnisse. Weitere Infos unter:
www.saarlaendischer-chorverband.de Fotos:
sfl
13.06.2012
Phantasiebegabter Poet, Drucker und Literaturvermittler -
Artur Schütt
mit der Ehrennadel der Stadt Speyer ausgezeichnet
Von Gerhard Cantzler
“Phantasiebegabter Poet, Drucker,
Literaturvermittler” - Begriffe, die in Speyer seit langem synonym
genannt werden für Artur Schütt, der heute aus der Hand von
Oberbürgermeister Hansjörg Eger die Städtische Ehrennadel
entgegennehmen durfte. “Agent der Poesie, Worttänzer, Begeisterer”,
so Eger, seien weitere Begriffe, die für den langjährigen Leiter
des Gymnasiums am Kaiserdom, Pfalzpreisträger und Begründer der
Speyerer Literaturtage stünden. Und deshalb war die Eröffnung der
9. Ausgabe dieser ganz besonderen Kulturveranstaltung, die in
zweijährigem Rhythmus abgehalten wird, sicher der geeigneteste
Rahmen, um die hohe Auszeichnung zu übergeben, zumal Schütt vor
wenigen Wochen erst seinen 80. Geburtstag feiern durfte.
Groß war
deshalb auch der “Auftrieb” im Kulturhof Flachsgasse, als Hansjörg
Eger zu seiner Laudatio auf den wie immer bescheiden im Hintergrund
verweilenden Jubilar anhob - Bürgermeisterin Monika Kabs,
Beigeordneter Dr. Wolf Böhm, Alt-OB und Kunstfreund Werner
Schineller, der sich - so Eger - in der Winkeldruckerey bis heute
immer wieder gerne “die Hände schmutzig macht”, Mitglieder des
Stadtrates, der Hausherr, Kunstvereins-Vorsitzender Franz
Dudenhöffer sowie die zahlreichen Handpressendrucker aus Nah und
Fern, die “für drei Tage ihre Kellerdruckereien verlassen” hätten,
um mit ihren Editionen zu dieser nach der Mainzer Minipressen Messe
angesehensten Veranstaltung ihrer Art in Deutschland nach Speyer zu
kommen. Sie habe ihren Rang in erster Linie den unermüdlichen
Bemühungen Artur Schütts und seiner Ehefrau Jule zu verdanken und
trage damit wesentlich zum Erhalt des Jahrhunderte währenden Rufs
von Speyer als Druckerstadt bei.
Ihnen allen konnte der Oberbürgermeister seinen
Gruß entbieten, als er noch einmal die Geschichte der
Winkeldruckerey Revue passieren ließ, die seit 2001 von Artur und
Jule Schütt betrieben wird. “Ihrem guten Ruf in der Szene der
‘Schwarzkünstler’” - so wandte sich der OB an den Laureaten -
“verdanken wir auch die höchst ansehnliche Liste von Gastdruckern,
die Beispiele ihres Könnens in den letzten Jahren in der Stadt
hinterlassen haben”.
Dem Ansehen
Schütts und der von ihm im Kulturhof aufgebauten Einrichtung sei es
aber auch zu verdanken, dass die Einrichtung heute auf eine
eindrucksvolle Anzahl ganz besonderer Exponate verweisen könne, so
einen Setzkasten mit mehreren tausend Lettern sowie ein Exemplar
des “Heidelberger Tiegels”, der legendären Druckmaschine der frühen
Jahre.
Viele Geschenke wurden im Rahmen der kleinen Feier
noch ausgetauscht - Blumen für Frau Jule Schütt, eine Wäscheleine,
um die frisch aus der Presse entnommenen Drucke zum Trocknen
aufhängen zu können und eine opulente Mappe mit Blättern der
Wochenenddrucker der letzten Jahre, die Andrea Lange und Jochen
Fritsch zusammengetragen hatten.
Auch der
Laureat selbst bedankte sich für die langjährige Unterstützung in
den zurückliegenden Jahren mit entsprechenden Geschenken: OB Eger
konnte ebenso eine Mappe mit Arbeiten der letzten Speyerer
Literaturtage entgegennehmen wie der Fachbereichsleiter Bildung und
Kultur bei der Stadtverwaltung, Bruno Cloer, “ohne den” - so Artur
Schütt - “vieles oder sogar das meiste nicht gegangen wäre”. Dank
schließlich auch am Karl Herbel, in aktiven Zeiten Chef der
städtischen Hausdruckerei und seit 2009 zuverlässiger und
kompetenter Helfer von Artur Schütt.
17 Handpressendrucker aus der gesamten
Bundesrepublik - viele von ihnen aus den neuen Bundesländern -
zeigen noch bis zum Sonntag abend im Kulturhof Flachsgasse ihre
Editionen. Weiterer Höhepunkt und seit langem schon eine gute
Tradition: Die Lesung am Samstag abend im Alten Stadtsaal, zu der
in diesem Jahr die Autoren Michael Bauer aus Herxheim und Thomas
Rosenlöcher aus Dresden eingeladen sind. Foto: gc
11.05.2012
“Falado” - berührende Filmdokumentation über Hein & Oss Kröher feiert Premiere
Pirmasenser
Barden im Spiegel ihres Liederschaffens jetzt auch als DVD
von Gerhard Cantzler
Für manch einen der zahlreichen Gäste, die am
Montag abend auf Einladung der Friedrich-Ebert-Stiftung aus der
gesamten Pfalz in den Neustadter Saalbau gekommen waren, geriet sie
zu so etwas wie einem ganz persönlichen, bewegenden Rendezvous mit
ihrer eigenen Vergangenheit: Die Premieren-Vorstellung der
filmischen Dokumentation “Falado”, mit der die aus Zweibrücken
stammende Filmmacherin Gabi Heleen Bollinger ein berührendes und zu
Herzen gehendes Porträt der “Volkssänger” Hein & Oss Kröher
geschaffen hat.
Die legendären Festivals “Chanson Folklore
International” auf der Nerotherburg Waldeck im Hunsrück in den
sechziger Jahren - die bilden den Rahmen für einen Film, in dem
sich wohl alle “Großen” der deutschen “Folksong-Szene” in den
letzten 50 Jahren ein Stelldichein geben: Von Franz Josef
Degenhardt über Hanns-Dieter Hüsch, Hannes Wader, Katja Ebstein bis
Reinhard Mey - sie alle sind mit ihren Liedern - zum Teil noch in
“verschrammten” Schwarz-Weiß-Aufnahmen eingeschnitten - Zeitzeugen
und Weggefährten der Kröher-Zwillinge, von denen sie sich
zeitlebens inspiriert und in ihrer Arbeit bestärkt fühlten.
Mit zum Teil ausführlichen Statements kommen in dem
Film auch Weggefährtinnen und Weggefährten von Hein & Oss
Kröher aus den 1960er und 1970er Jahren wie Colin Wilkie &
Shirley Hart, Joana, Hannes Wader, Hai & Topsy sowie der
Porträtist der Barden, der heute in Saarbrücken lebende Fotograf
Joachim Lischke, zu Wort.
Woodstock, Burg Waldeck, Newport in Rhode Island -
das waren in dieser Zeit die Wallfahrtsstätten der Folksong-Jünger
- Pete Seeger und Joan Baez nur zwei ihrer Protagonisten und in
ihrer Mitte als gleichrangige Vertreter des deutschen Zweiges
dieser Kunst die Brüder Hein & Oss Kröher.
“Wir wollen
nicht singen, wir wollen diskutieren”, forderten Anführer der
Studentenbewegung bei ihren “sit-ins” und “teach-ins” in den 68ern
und ließen auch schon einmal eines der “Waldeck-Konzerte” platzen -
“Wir aber wollen singen, bis wir nicht mehr können - und
wenn ihr wollt, dann könnt ihr danach diskutieren, bis ihr
nicht mehr könnt”, hielten ihnen die Kröher-Zwillinge entgegen und
sangen, sangen und sangen....
In ihrem Film
geht Gabi Heleen Bollinger auf die gesellschaftlichen und
politischen Umstände jener Zeit am Vorabend der für die
Bundesrepublik Deutschland so wichtigen “68er Bewegung” ein, in der
Hein & Oss Kröher das Volkslied “- entrümpelt und unverfälscht”
- wieder in die Konzertsäle des deutschen Kulturraumes zurück
gebracht hatten. “In einer Zeit, in der die deutsche Linke dem (im
DrittenReich missbrauchten ..) deutschen Volkslied misstraute und
lieber unverdächtige anglo-amerikanische Folklore hörte, glaubten
Hein & Oss Kröher an den Wert dieses Genres - ohne sie wäre die
neue Liederszene, die in den 1960er Jahren entstand, bis heute
nicht denkbar”.
Bis in die jüngste Vergangenheit haben die beiden
Sänger ihre Lieder von den zum Dienst “gepressten” Soldaten, den
Moorsoldaten, der Arbeiterbewegung, den Partisanen - ihre
demokratischen Lieder, Shanties und Liebesliedern, die Lieder der
Welt und die Volkslieder gesungen - der Film spiegelt in gut 90
Minuten etwas von allem wider - von längst vergangener und ganz
aktueller Lebenswirklichkeit, von der Sehnsucht nach Ferne und
Heimat, nach Poesie und Musik. Damit lässt er Gefühle wieder wach
werden, die in den letzten Jahrzehnten schon fast verloren gegangen
schienen, die aber - hoffentlich - heute mit aktuellen Balladen und
Songs vielleicht wieder in die Seelen ähnlich tief empfindender
Menschen treffen.
Mit seinem
Titel “Falado” greift der Film auf das Traumland der bündischen
Jugend zurück, dem der deutsche Schriftsteller Hans Leip - unter
anderem auch Verfasser der berühmten “Lilli Marleen” - ein
eindrucksvolles Seefahrerepos gewidmet hat. “Falado” hatten
bündische Jugendbewegte in den sechziger Jahren auch ein
Segelschiff benannt, mit dem sie in Gruppen durch die Aegaeis
kreuzten - so etwas also wie die “Argo” der Neuzeit - genau das
richtige also auch für die Sehnsüchte von Hein & Oss
Kröher.
“Falado”, das wird in der vorliegenden Länge wohl
leider kaum eine Chance haben, in eines unserer Fernsehprogramme
aufgenommen zu werden - “das ist vielleicht zu viel Kultur”, wie
Gabi Heleen Bollinger ironisch anmerkte - ist allerdings als Video
im Buchhandel oder direkt bei der Autorin über gabibollinger@t-online.de zu
erwerben.
Ein Muss für alle Freunde dieser Zeit und ihrer
Musik.
In einer
informativen Gesprächsrunde versuchten die Filmemacherin und die
beiden Volkssänger danach, ihre heutige Position zu der Musik zu
beschreiben, von der sie bei einem Konzert im vergangenen Jahr
ihren “offiziellen” Rückzug erklärt hatten. Dennoch würden sie
deshalb ihre Grundüberzeugungen nicht aufgeben: “Auch wenn wir
immer auch Sänger des politischen Liedes waren, so wollten wir doch
nie ausschließlich ‘Politische Sänger’ sein”, merkte Hein Kröher
an. Und deshalb würden sie auch weiterhin vor allem gegen die
“Kaputtmache” in unserer Gesellschaft ankämpfen.
Noch auf so manches Thema kam die launig-lebhafte
Gesprächsrunde an diesem Abend zu sprechen, so auf die “Heimkehr”
des Jiddischen in seinen angestammten Sprachraum in der jüngsten
Zeit - eine Sprache - wie Oss Kröher erläuterte - die einst
zwischen Speyer und Mainz in den Zentren der jüdischen
Gelehrsamkeit entlang des Rheins entstand, dann durch die Pogrome
des Mittelalters ins Baltikum und nach Osteuropa abgedrängt wurde,
um dann an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert im Zuge der
Industrialisierung Europas mit den zuwandernden Juden wieder nach
Deutschland zurückzukehren. “Dass künftig in unserer Pfalz wieder
Jiddisch gesprochen wird, ist ein Glücksfall”, bekannte Oss Kröher,
der sich - wie sein Bruder - schon immer ganz besonders für alles
Fremden eingesetzt hatte - besonders wenn es eigentlich zu unserer
Heimat gehört.
Mit großer
Leidenschaft sprachen sich die Kröher-Brüder in der von Uli Valnion
mit großer Sensibilität und Sachkenntnis geführten Diskussion für
ein Zurückholen des Volksliedes in die Lehrpläne unserer Schulen
aus - und auch das politische Lied dürfe nicht immer nur als
“garstig Lied” verstanden werden, sondern müsse seinen Platz in
unserer Alltagskultur wiederfinden. Auch wenn sich gegenüber den
siebziger Jahren manches geändert habe - damals wurde noch ein
Lehrer aus dem Schuldienst entfernt, weil er mit seinen Schülern im
Unterricht die “Internationale” durchgenommen hatte - so sei das
“politische Lied” bis heute weder in der Lehrerausbildung noch in
den Lehrplänen unserer Schulen ein eigenständiges Thema.
Noch einmal auf ihren Ausstieg aus der “Singerei”
angesprochen, bekannte sich Oss Kröher zu seiner letztjährigen
Entscheidung: “Ich möcht’ ämol net als Leichnam vunn de Bühn’
getraache werre”, bekannte er - der jüngere der eineiigen
Zwillingsbrüder - und wurde von seinem - drei Minuten älteren -
Bruder Hein sofort repliziert: “Ich det noch weidermache...”
Eineiige Zwillinge also und doch nicht in jeder Frage
“ein-meinig”.
Einer “schöpferischen Aufgabe” haben sich die
beiden Sänger aber auch über ihre Zeit auf den Bühnen hinaus
verschrieben: Sie wollen all ihre Kraft darauf verwenden, den
nachwachsenden Generationen das Volkslied und das Singen wieder neu
zu erschließen. Dafür wollen sie arbeiten - dafür wollen sie werben
- die Gründe dafür erschließen sich den Betrachtern von “Falado”
schon nach wenigen Minuten: Und als lebendiger Beweis dafür durfte
auch dieser Abend nicht “unbesungen” zu Ende gehen. Mit
bewundernswert frischen, voll tönenden und sicher geführten Stimmen
animierten sie ihr Auditorium im Neustadter “Scheffel-Saal” zum
Mitsingen. Und so erklang - in Sichtweite zum Hambacher Schloss -
zum guten Schluss ein vielstimmiges Bekenntnis zur Freiheit - zur
Meinungsfreiheit im besonderen: “Die Gedanken sind frei”.
Foto: gc
21.03.2012
Neujahrskonzert der CDU Waldsee
„ Mit Walzermelodien ins neue
Jahr“
von Franz Gabath
Waldsee- Viele
Besucherinnen und Besucher von befreundeten CDU Ortverbänden
des Umlandes, aber auch Gäste ohne Parteibuch, waren der
Einladung des CDU Ortsverbandes Waldsee zum Neujahrskonzert
gefolgt. Die erst vor wenigen Jahren liebevoll stilvoll zum
katholischen Pfarrzentrum umgebaute Pfarrscheune, die wahrlich gute
Stube der katholischen Pfarrgemeinde, war das richtige Ambiente und
bot den stimmungsvollen Rahmen für das zweistündige Konzert.
Mit den beiden Künstlern, Annette Schneider-Wagner und ihren
Ehemann Michael Wagner, hatten die Organisatoren zwei Künstler
eingeladen, die mit ihrem lyrischem Sopran und lyrischem Tenor
perfekte Umsetzung der anspruchsvollen Sologesangstücke, wie auch
der Duette garantierten. Beide Künstler sind aus der Speyerer
Domsingschule hervorgegangen, wo sie bei Domkapellmeister
Bernhard Weck ihre gesangliche Ausbildung erhielten. Dass
Pianistin Christine Cantzler die Klavierbegleitung wegen Krankheit
nicht ausführen konnte wurde bedauert, aber der ehemalige
Domkapellmeister und Domorganist Professor Leo Krämer war sicher
keine „Ersatzlösung". Der Name Leo Krämer, ein international
anerkannter Künstler, bürgt immer für höchste Qualität.
Bemerkenswert,
dass die CDU aus Waldsee nicht lange nach geeigneten
Gesangsvirtuosen suchen musste. Ist doch Michael Wagner nicht nur
Künstler, sondern begleitet auch das Amt des Stadtvorstandes der
CDU aus Speyer. Ein perfekte Symbiose aus Politik und Kunst.
„Mit Walzermelodien ins neue Jahr“ war das Motto des Abends. So
war es nur folgerichtig, dass Wien, der Stadt, die nicht nur
politisch eine ganze Ära in Europa bestimmt hat, immer auch mit der
Musik und hier besonders auch mit dem Walzer in Verbindung gebracht
wird, ein breiter musikalischer Raum gegeben wurde.
Wenn auch Michel Wagner zu Beginn aus dem „Bettelstudent“ von
Carl Millöcker verriet: „Ich knüpfte manche zarte Bande“ und
melancholisch dann vom Soldaten am Wolgastrand aus „der Zarewitsch“
von Franz Lehar sang, folgte sehr bald dann mit „Bist du´s lachende
Glück Franz“ vom gleichen Komponisten, der Übergang zur
österreichischen Donaumetropole. Als Annette
Schneider-Wagner im Prater die Bäume, aus der Feder von Robert
Stolz, erblühen lies, glaubte man in einen Fiaker zu sitzen und
durch herrlich blühenden Baumbestand des Wiener Parks zu fahren.
Man roch förmlich den Duft der Blüten auf dem Weg nach Sievering in
die blühenden Weinberge hinaus und dort, wo die richtigen
Wiener gerne zum Heurigen gehen, ein Viertel Wein zu
genießen. Als Michael Wagner aus „Wien du Stadt meiner
Träume“ von Rudolf Siecznyki. die hübschen Mädchen Wiens
besang folgte mit „Wien wird erst schön bei Nacht“ von
Robert Stolz, die Zeit der Verliebten. Und wer schon einmal in
einer lauen Sommernacht auf dem Kahlenberg, dem Hausberg von Wien,
stand, ein hübsches Mädchen im Arm halten durfte, das Lichtermeer
Wiens zu seinen Füßen liegen sah, der wird diese Augenblicke nie
vergessen. Der Schreiber dieser Zeilen weiß wovon er spricht.
Mit diesem Mädchen ist er inzwischen fast 44 Jahre
verheiratet. Auch nicht wie von Robert Stolz beschrieben „In
Wien gibt´s manch winziges Gasserl“ durch das man zu winzigen
Platzerl gelangt um himmlische Küsse unterm Sternenzelt
auszutauschen.
Und mit „Hanni hutsch´n geh´n (tanzen gehen), wie es Edmund
Eysler in Noten fasste, wäre dann nur folgerichtig. Michael Wagner
lud dazu besonders Hanni Fuchs, die Gattin des CDU Vorsitzenden von
Waldsee, ein. Besonders als Dank für die vorbildliche Organisation
des Konzertes die in ihren Händen lag, wie Michael Wagner betonte.
Leider konnte er nicht, wie im Lied gesungen, einige Runden
auf dem Prater Ringesspiel drehen, oder gar im Riesenrad einige
bezaubernde Eindrücke gewinnen.
Die
Feststellung von Michael, aus „Der Vater aus Dingsda“ von Eduard
Künnecke, „Ich bin nur ein armer Wandergesell“ konterte Annette mit
der Feststellung „Du sollst der Kaiser meiner Seele sein“ aus „Der
Favorit“ von Robert Stolz. Die Aussage „Dein ist mein ganzes
Herz“ aus „Das Land des Lächelns“ von Franz Lehar endete dann in
der Liebe die eine Himmelsmacht ist, wie sie Johann Strauß im
Zigeunerbaron besingen lässt. Der stete Wunsch nach tanzen kommt im
Duett „Einmal möchte ich wieder tanzen aus Emmerich Kalmans „Gräfin
Mariza“ zum Ausdruck.
In den bunten
Straus aus unvergesslichen Walzermelodien waren Leo Fall mit „Ein
Walzer muss es sein“ aus „Die Rose von Stambul“, Johann Strauß mit
„Du liegst in meinem Arm“ aus „Ein Nacht in Venedig“, so wie aus
der Lustigen Witwe von Franz Lehar, „Lippen schweigen“ eingebunden,
mit dem das Neujahrskonzert endete. Ein Konzert, in den sich in den
lang anhaltenden Schlussapplaus viele „Bravorufe“ mischten, was die
Künstler zu zwei Zugaben zwang.
Nur zufriedene Gäste traten den Heimweg an und so mancher Gast
wird sich den Termin 29. November 2012 notieren, wenn Annette
Schneider- Wagner, Michael Wagner wieder zum Adventskonzert
konzertieren, vielleicht wieder mit Leo Krämer oder der wieder
genesenden Christina Cantzler. Bilder: fg
23.01.2012
Konzertreihe „The Big Four“ – eine musikalische Reise durch Europa
Große europäische Klangtraditionen stehen im Mittelpunkt
der Konzertreihe „The Big Four“.
Vier ausgewählte Orchester präsentieren mit hochkarätigen Werken
ihre musikalische Heimat.
Die Reise beginnt am Donnerstag, 19. Januar 2012, mit dem
belgischen Royal Flemish Philharmonic Orchester Antwerpen unter der
Leitung von Edo de Waart. Auf dem Programm stehen die Sinfonie Nr.
29 A-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart und Gustav Mahlers monumentale
fünfte Sinfonie.
Russische Melancholie und große Gefühle bietet das State
Academic Symphony Orchestra of Russia am Donnerstag, 23. Februar
2012, unter der Leitung von Michail Jurowski. Den
charakteristischen russischen Klang unmittelbar erlebbar machen
Werke wie „Eine Nacht auf dem kahlen Berge“ von Modest Mussorgski,
die Ballett-Suite „Der Feuervogel“ von Igor Strawinsky sowie Peter
Tschaikowskis Sinfonie Nr. 6 h-Moll „Pathétique“.
Mit französischer Eleganz und filigranen Klängen aus dem
Fürstentum Monaco kommt das Orchestre Philharmonique de Monte Carlo
nach Ludwigshafen. Am Donnerstag, 1. März 2012, zeigt das Orchester
unter der Leitung des Dirigenten Giancarlo Guerrero sein Können mit
Werken von Liszt, Prokofjew und Ravel. Solist ist der französische
Pianist Jean-Yves Thibaudet.
Italienische Lebensfreude gibt es zum Abschluss der
Konzertreihe: Am Donnerstag, 3. Mai 2012, präsentiert das Orchestra
Sinfonica Arturo Toscanini unter der Leitung von Israel Yinon Werke
von Schumann, Respighi und Mendelssohn. Solistin ist die Cellistin
Natalia Gutman.
Beginn der Konzerte im BASF-Feierabendhaus ist jeweils um 20
Uhr. Zur Einstimmung findet vor allen Konzerten ab 19 Uhr eine
Einführung durch den Musikwissenschaftler Dr. Stefan Drees
statt.
Die Karten kosten jeweils zwischen 40 und 61 Euro und können an
allen Eventim- Vorverkaufsstellen, per Telefon unter 0621 60-99911
oder im Internet (www.basf.de/kultur) bestellt
werden. BASF, Pressestelle
18.01.2012
Lichterkönigin soll Licht in die längste Nacht des Jahres bringen
Von Jürgen
Schaaf
Heute ist wieder ihr großer Tag. Lucia, die Lichterkönigin,
kommt am frühen Morgen in viele Kirchen, Kindergärten und Schulen
und schafft es sogar, einen eigenen Progammplatz im schwedischen
Fernsehen zu ergattern. Überall in Schweden sind junge Mädchen in
weißen Gewändern, einem roten Band um die Taille, einer
Lichterkrone auf dem Kopf und einer Kerze in der Hand singend
unterwegs. In der Familie spielt traditionell die älteste Tochter
die „Sankta Lucia“. In ihrem Gefolge eine Schar von Jungfern mit
glitzernden Armreifen und Sternenknaben, die spitze Hüte mit
goldenen Sternen tragen. Den Schluss der Prozession bilden
Wichtel, alle zusammen wollen die dunkle Nacht im Norden Europas
mit ihrem Licht aufhellen.
Neben den Kerzen und weißen Gewänder gehört zu einem richtigen
Lucia-Fest das Singen von Lucia- und Weihnachtsliedern und
natürlich die Lussekatter, die Lusse- oder auch Teufelskatzen, ein
Safrangebäck mit Rosinen. Das wichtigste Lied ist die schwedische
Variante von „Santa Lucia“, das bei uns eher in der italienischen
Variante bekannt ist.
Vor der der Umstellung auf die Gregorianische Kalenderumstellung
galt die Lussenatt, die Lusse – oder Lucia-Nacht als die längste
Nacht des Jahres. Lucia, die Lichterkönigin des Nordens, ist
ursprünglich aber keine Einheimische, sondern ist aus dem Süden
Europas eingewandert, genauer gesagt, aus Sizilien. Über
Deutschland hat sie schliesslich den Weg nach Schweden
gefunden.
Die Legende von der Heiligen Lucia war im Norden erst ab dem 14.
Jahrhundert bekannt. Davor war der Name „Lussi“ eine
Personifizierung des 13. Dezembers, ohne mit der sizilianischen
Heiligen verknüpft zu sein. Lussi soll der Legende nach
ursprünglich ein weibliches Wesen gewesen sein, bösartig, einem
weiblichen Dämon oder einer Hexe ähnlich, die durch die Luft ritt
mit ihrem Lussi-Gefolge, dem „lussiferda“. In manchen
Gegenden, wie zum Beispiel in Västergötland, war Lussi männlich,
der Lussegubbe, das Lussemännchen. Oder aber ein Troll, der in der
Dunkelheit erschien mit seinem Tross aus übernatürlichen Wesen. Es
war gefährlich, sich in der Lussenatt draußen aufzuhalten. Denn
merkwürdige Dinge konnten in der Lussenatt passieren. Es
wurde erzählt, dass Wasser in den Quellen und Flüssen sich in
Wein verwandelt wurde. In dieser Nacht mussten auch die
Mühlenräder still stehen, um den Näck, den Mühlenwichtel und
anderes Zaubervolk nicht zu stören. Gerade in dieser Nacht wimmelte
es nur so von unheimlichen Wesen, die überall herumstreifen und ihr
Unwesen treiben. Besonders unartige Kinder mussten besonders
vorsichtig sein, da Lussi den Schornstein herabfahren konnte und
sie stehlen konnten.
Von der christlichen
Lucia hatte das Volk bisher kaum etwas gehört. Wenn der Lucia-Tag
kam, wurde der Tag wie ein Festtag gefeiert. Gefrühstückt wurde
bereits sehr früh. Geschichten erzählen, manchmal musste
dreimal gefrühstückt werden, bis es draußen endlich hell wurde. In
dieser längsten Nacht des Jahres galt es, den Körper mit Nahrung zu
stärken, um Kraft für das kommende Jahr zu bekommen. Ein
reichhaltiges Essen am Luciatag versprach ein gesundes und
glückliches, neues Jahr.
Später enstanden Legenden und Geschichten von der Heiligen Lucia
als Heilsbringerin in Zeiten des Hungers und der Not. Eine
Legende aus Värmland erzählt von einer großen Hungersnot. Lucia
offenbart sich der Bevölkerung als helle Lichtgestalt. Mit einem
großen Schiff kommt sie über den Vänern-See, vollgeladen mit
Schinken, Speck und anderen guten Sachen. Mit dieser kostbaren Last
segelt Lucia von Strand zu Strand und verteilt freigiebig ihre
Geschenke an die Hungernden.
Die
Darstellung der Lucia in weissem Gewand und Kerzenkranz geht zurück
auf die italienische Heilige aus Sizilien. Die habe der Legende
nach die Kerzen im Kerzenkranz auf dem Kopf getragen, um so die
Hände frei zu haben, wenn sie Bedürftige heimlich mit Lebensmittel
versorgte. Vermutlich im Jahre 303 starb Lucia der Überlieferung
nach als Märtyrerin durch einen Dolchstoß in den Hals. Das weisse
Gewand soll ihre Keuschheit als geweihte Jungfrau symbolisieren,
das rote Band ihr Martyrium.
Eine Lucia mit
Lichtern auf dem Kopf ist in Schweden zum ersten Mal im Jahr
1820 belegt. Dabei handelte es sich allerdings um eine männliche
Lucia. Ein Fabrikinspektor aus Skinnskatteberg berichtet: „Nachdem
sechs Gerichte verspeist waren und nur noch der siebte, der Kuchen,
fehlte, wurden die Gäste mit einem eigentümlichen Anblick
überrascht. Die Doppeltür zum Vorraum wurde aufgeschlagen und
herein trat ein Knecht, gekleidet in ein weißes Laken, mit einem
Kranz aus Kerzen auf dem Kopf und in der Hand ein großes
Bowle-Gefäß mit Glühwein. Eigentlich hätte es eine Dienstmagd sein
sollen, die die heilige Lucia darstellen sollte, aber aus
tragetechnischen Gründen wurde eher auf einen Mann
zurückgegriffen“.
Kinder und Jugendliche hatte ihre eigene Tradition in der
längsten Nacht des Jahres. Sie zogen von Hof zu Hof in der
Nachbarschaft, scherzten und erschreckten andere. Sie sangen
Lieder, um so Geld und kleine Geschenke auf den Höfen einzuheimsen.
Oft sangen einige von ihnen die traditionellen Lieder über
Staffan, seineszeichens Stallknecht von König Herodes, der zum
Märtyrer wurde. In der letzten Strophe gab es einige Anspielungen
auf Schnaps oder die Gaben, die man sich von dem jeweiligen
Hofbesitzer erhoffte.
Ende des 19. Jahrhunderts griff das Stockholmer Freilichtmuseum
Skansen den westschwedischen Luciabrauch auf, um ihn für zukünftige
Generationen zu bewahren. 1927 wählte die Zeitung „Stockholms
Tidningen“ zum ersten Mal eine eigene Lucia. Das Luciafest
verbeitete sich so immer mehr im ganzen Land und hat heute einen
festen Platz im schwedischen Brauchtum.
13.12.2011
Antworten für die Zukunft durch Fragen nach der Vergangenheit
Charlotte Kerner
präsentiert neuen Roman “Jane reloaded”
von Gerhard Cantzler
Sie ist immer wieder für eine literarische
Überraschung gut: Charlotte Kerner, in Speyer geboren und
aufgewachsen und seit Jahren erfolgreiche Autorin zahlreicher
Romane und Sachbücher. Sie stellte jetzt am Wochenende in gleich
zwei Lesungen - beziehungsreich in der Urgeschichtlichen Abteilung
des Historischen Museum der Pfalz durchgeführt - ihr neuestes Werk
vor: “Jane reloaded” einen “Faktasy-Roman”, wie sie das neue, von
ihr selbst kreierte literarische Genre nennt. In ihm nimmt sie ihre
LeserInnen mit auf eine überaus spannende Zeitreise in die
Menschheitsgeschichte - zurück bis zu unseren Anfängen ebenso wie
weit nach vorne in eine ferne Zukunft.
Tanja Jane, in fünfter Generation Spross einer
Familie aus Paläo-Anthropologinnen, trifft im “Laos-Labor” ihrer
Familie im asiatischen Dschungel auf Jamie, den als Klon des “homo
erectus Heidelbergiensis” - einer Spezies des Neandertalers - durch
Re-Implantation des Genoms wieder entstandenen Urmenschen.
Und
da trifft der Roman auch schon auf spektakuläre und reale
Forschungserfolge in der Jetztzeit: 2010 nämlich entschlüsselten
Wissenschaftler nicht nur den genetischen Code des sibirischen
Mammuts, sondern nahezu zeitgleich auch den des Neandertalers.
Tanja Jane 5, die Heldin des Romans, erlebt nun mit, wie ihre
Großmutter Jane 3 in Sibirien durch Austausch der genetischen
Informationen bei indischen Elefanten den Aufbau einer neuen
Mammut-Population realisiert - und sie fragt sich, ob Jane 3 neben
die geklonten Mammuts wohl auch geklonte Neandertaler stellen
wolle.
Und damit befindet sich der Leser schon mitten in
einer der ethischen Grundsatzdiskussionen unserer Zeit: Darf der
Mensch alles, was er kann? Darf er sich zum Schöpfer über die Natur
und damit letztlich auch über Gott erheben? Charlotte Kerner gibt
auf diese Fragen keine abschließend verbindlichen Antworten - sie
kann dies sicher auch nicht - kann allenfalls “Nach-Denkansätze”
vermitteln.
Denn
da ist auf der einen Seite die Vision von dem “wiedererschaffenen”
Urmenschen, einem Wesen aus Vergangenheit und Zukunft zugleich, der
einen Beitrag dazu leisten könnte, die Vielfalt der menschlichen
Gattung zu erweitern, ihm neue Lebensräume im Wasser und in der
Luft zu erschließen - dem “homo sapiens” vielleicht am Ende gar das
Überleben zu sichern.
“Jane reloaded” ist ein atemberaubendes Geflecht
aus unterschiedlichen zeitlichen Dimensionen - von dem ersten, dem
Menschen ähnlichen Wesen vor sechs Millionen Jahren, das sich von
der Entwicklungsgeschichte der Affen abgelöst hatte und sich vor
dreieinhalb Millionen Jahren von vier auf zwei Beine “erhob”. Ein
Wesen, das durch immer weiter voranschreitende Spezialisierung -
auch “Evolution” genannt - lernte, Sprache als Mittel der
Kommunikation zu benutzen und das schließlich lernte, Gefühle
auszudrücken und zu einem sozialen Wesen zu werden.
Auf
dem Weg durch die Zeiten überholt “Jane reloaded” den Menschen
unserer Zeit, um sich eine neue Handlungsebene in der nahen Zukunft
- in anderthalb Jahrhunderten - zu erschaffen, von der aus sie
ihren Blick visionär in eine fernere Zukunft - in 10.000 oder in
zehn mal 10.000 Jahren richtet.
Forscherische Neugierde im Blick zurück
durchmischen sich in diesem Roman mit der aktuellen Diskussion um
ethische Kernfragen und der fiktionalen Vision von einer fernen
Menschheitszukunft.
Charlotte Kerner, mehrfache Trägerin des Deutschen
Jugendliteraturpreises und vieler anderer Auszeichnungen, hat mit
“Jane reloaded” erneut einen spannenden Roman vorgelegt, der auch -
die Generationengrenzen überschreitend - zum Gesprächsstoff in
unserer Gesellschaft werden könnte.
“Jane reloaded” - erschienen bei Beltz+Gelberg,
Weinheim , ISBN 978-3-407-81092-2, Preis: 14,95 Euro - empfohlen ab
14 Jahren Foto:MiWa
20.11.2011
Subtiles Musikprogramm mit vielfältigen Wurzeln
Duo Ariana
Burstein & Roberto Legnani zu Gast in Speyer
sk. Speyer. Mit einem außergewöhnlichen
Konzert machte jetzt das international renommierte Duo Ariana
Burstein und Roberto Legnani im Historischen Rathaussaal in Speyer
Station. Zu diesem Abend hatte sich das mit Cello und Gitarre
ungewöhnlich besetzte Duo ein hochkulinarisches Programm
zusammengestellt, das über mehrere Jahrhunderte von der Renaissance
bis in die Gegenwart reicht. Von Tomaso Albinoni bis Titi
Winterstein spannt sich dabei der Bogen unterschiedlicher
musikalischer Epochen - von strenger kompositorischer Gebundenheit
bis zur zeitgenössischen Folklore reichen die vielfältigen
Stilrichtungen.
Mit der
Celtic Fantasy setzte das Duo gleich zu Beginn ein erstes
Ausrufezeichen hinter das Bekenntnis zu den unterschiedlichen
Wurzeln seiner musikalischen Aktivitäten: Von keltischen Rhythmen
bis hin zum Gipsy Swing nimmt das Duo bei seinen Arrangements
Anleihen bei ganz unterschiedlichen Traditionen, läßt orientalische
Anklänge einfließen und Ausbrüche spanischen Temperaments und
spiegelt die Wehmut und Melancholie jüdischer musikalischer
Tradition. Kurz: Ein bunter Teppich musikalischer Traditionen von
Indien bis Europa, die das Publikum mitnahm auf eine bunte
musikalische Reise durch Zeit und Raum. Das ganze eingehüllt in die
hohe Musikalität der beiden Künstler - die schier endlosen
Bogenstriche des Cellos im Kontrast zu der Geläufigkeit der Gitarre
- sie verbreitetenn in dem historischen Ratssaal ein ganz
außergewöhnliches Flair.
Ein musikalisches Abenteuer also der ganz
besonderen Art, an dem Ariana Burstein und ihr kongenialer Partner
Roberto Legnani die begeisterten Zuhörer einen Abend lang teilhaben
ließen. “Hoffentlich war dies nicht das letzte Konzert dieses ganz
außergewöhnlichen Duos” - das war wohl die Meinung der Mehrheit der
Zuhörer am Ende dieses Abends.
29.10.2011
Kultur
Wie kaum einer andere Stadt ihrer Größe zeichnet sich Speyer
durch die Vielfalt ihrer kulturellen Aktivitäten aus.
Chöre unterschiedlicher Ausrichtung, vom Gospelchor bis zur
Philhamonischen Vielstimmigkeit im geistlichen wie weltlichen
Bereich, Laienorchester - die Chorszene in Speyer lässt keine
Wünsche offen.
Gleiches gilt für die Vielfalt der bildenden Kunst: Kunstverein,
Feuerbach-Haus und Purrmann-Haus sowie zahlreiche private Galerien
bieten Orte für vielfältige Ausstellungen. Dazu sind auch
Einrichtungen wie das Bibliothekszentrum (früher Pfälzische
Landesbibliothek) die kostbare Sammlung von Faksimiles in der
Bibliothek des Priesterseminars - um nur einige zu
nennen.
Die Auswahl ist schier endlos und wer in Speyer alle kulturellen
Angebote nutzen möchte, muss wahrlich viel Zeit mitbringen.
Für jeden Geschmack, für jede Stilrichtung und jedes Alter gibt
es interessante Angebote.
Rockmusikerverein, Guggenmusiker und, und, und
Erkunden Sie unsere Kulturseiten - Sie werden sicher das für Sie
Passende finden.
15.07.2011