Download veröffentlicht: Benefiz-Album Vexations 16
Download veröffentlicht: Benefiz-Album Vexations
16 von »Get Well Soon« und dem Nationaltheater-Orchester
Mannhei- Im Oktober 2016 fanden der Mannheimer
Popmusiker Konstantin Gropper mit seinem Musikprojekt
»Get Well Soon« und das Nationaltheater-Orchester in
der Reihe »Musiksalon // NTM Pop« zu einem ungewöhnlichen
Konzert zusammen: Im Opernhaus des Nationaltheater Mannheim spielte
das Nationaltheater-Orchester unter der Leitung des Dirigenten
Matthew Toogood das Album »Vexations« von Get Well Soon aus
dem Jahr 2010 in einer neuen Orchester-Fassung, die Peter
Häublein und Roman Vinuesa für das NTM neu arrangiert
hatten. Konstantin Gropper und seine Schwester, die Sängerin
Verena Gropper, gaben gemeinsam die Gesangspartien.
Bei diesem Konzert ist ein Mitschnitt entstanden, der jetzt und
nur noch bis zum 1. Januar 2017 als Live-Album digital
per Download unter www.vexations16.com
erhältlich ist und 12 Euro kostet. Der komplette Erlös des
Verkaufs von »Vexations 16« geht an die Kinderhilfsorganisation
»Save The Children« (www.savethechildren.com).
Nationaltheater Mannheim
www.nationaltheater-mannheim.de;
Kartentelefon: 0621 – 16 80 150
29.12.2016
Das Regionalabo – die neuen Spielpläne sind da!
Gemeinsam von
Meckenheim und Hochdorf ins Nationaltheater Mannheim!
Mannheim- Theaterbesuche in geselliger Runde
bietet das Regionalabo in 43 Orten in der Kurpfalz. Ehrenamtliche
Gruppenleiter vor Ort organisieren den bequemen und sicheren
Bustransfer ins Nationaltheater und informieren über den Ablauf.
Auf der Fahrstrecke bis nach Mannheim können weitere Abonnenten
zusteigen.
Hochdorf-Assenheim ist einer dieser Orte, der ein Regionalabo
anbietet. Frau Brigitte Lenz organisiert diese Theaterfahrten ab
Meckenheim und gibt gerne Auskunft über Stückeauswahl, Termine,
Haltestellen, Abfahrtszeiten etc. unter Telefon 06231-7176.
In der Spielzeit 2016/2017 sieht die Gruppe die Opern
Idomeneo von Mozart, Tancredi von Rossini, Wagners
Lohengrin, Die Heimkehr von Odysseus von Claudio
Monteverdi und Gaetano Donizettis Lucia die Lammermoor. Mit
Die Zeitmaschine – Gala zum 60jährigen Jubiläum des NTM
Neubaus ist auch ein außergewöhnliches Konzert im
Programm.
Im Schauspiel ist Birdland von Simon Stephens, Schillers
Die Räuber, Der Brandner Kaspar und das ewig Leben
von Kurt Wilhelm und Emilia Galotti von Gotthold Ephraim
Lessing zu sehen. Das neue Tanzstück von drei Choreografen unter
Leitung des neuen Intendanten Stephan Thoss New steps Bolero
ist ebenfalls im Programm.
Entstanden sind die Regionalabos in den Nachkriegsjahren. Da gab
es gemeinnützige Organisationen die Kultur für alle
anstrebten, mit Theatern und Konzerthäusern günstige Konditionen
aushandelten und sich um den Transfer kümmerten. So haben die
Regionalabos in der Kurzpfalz eine langjährige Tradition, die vom
Nationaltheater weitergeführt wird.
Kontakt: Frau Brigitte Lenz, Hochdorf-Assenheim, 06231-7176 und
in Mannheim Bettina Rochow, 0621-1680-310 / bettina.rochow@mannheim.de.
Nationaltheater Mannheim, Presse
07.09.2016
Ralf Klöter wechselt zur Spielzeit 2017/2018 an die Hamburgische Staatsoper
Mannheim- Der
Geschäftsführende Intendant am Nationaltheater Mannheim (NTM), Dr.
Ralf Klöter, wird zur Spielzeit 2017/2018 die Position des
Geschäftsführenden Direktors an der Hamburgischen Staatsoper
übernehmen.
„Ich hätte mich sehr gefreut, wenn Herr Klöter für weitere fünf
Jahre hier an zentraler Position am Nationaltheater gewirkt hätte,
gratuliere ihm aber zu seiner Berufung nach Hamburg. Der Wechsel an
die Hamburgische Staatsoper ist auch eine Wertschätzung für das
NTM“, betont Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz. Klöter war seit
November 2011 am Nationaltheater erfolgreich tätig, zunächst als
Kaufmännischer Direktor und seit März 2013 dann als
Geschäftsführender Intendant und erster Eigenbetriebsleiter.
Kulturbürgermeister Michael Grötsch dankt dem gebürtigen
Wuppertaler mit beruflichen Stationen in Nürnberg und Kiel für sein
Engagement beim Aufbau des neuen Leitungsmodells am Nationaltheater
Mannheim: „Durch seine vertrauensvolle Mitwirkung an der
Neukonzeption der Führungsaufgaben des Hauses konnte die spezifisch
Mannheimer Variante des Mehrintendanten-Modells auf eine solide und
nachhaltig funktionsfähige Basis gestellt werden. Ich hätte gerne
die Zusammenarbeit mit Herrn Dr. Klöter fortgesetzt, habe aber
großes Verständnis für diesen Karrieresprung.“
„Das NTM ist ein Haus, das einen auch nach heutigem Maßstab
effizienten Theaterbetrieb ermöglicht und durch seine
architektonische Eleganz und Schönheit zu faszinieren weiß“, so
Klöter.
Bevor er das NTM zum Ende der Spielzeit 2016/2017 verlässt,
werden seine Arbeitsschwerpunkte die weitere Planung und
Vorbereitung der Generalsanierung sowie das 60jährige Jubiläum des
Theaters am Goetheplatz sein. Im Rahmen von „Hausbesuchen“ gibt er
ab Herbst 2016 interessierten Besucherinnen und Besuchern Einblick
in diese Themen.
Das Nationaltheater Mannheim, Eigenbetrieb der Stadt Mannheim,
wird gefördert durch die Stadt Mannheim und das Ministerium für
Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg. Text und
Foto: Nationaltheater Mannheim, Presse
30.06.2016
Schauspielintendant Burkhard C. Kosminski verlängert bis 2022
Mannheim- Der Gemeinderat der Stadt Mannheim ist in
einer Sondersitzung der einstimmigen Empfehlung des
Kulturausschusses gefolgt und hat den Vertrag des
Schauspielintendanten Burkhard C. Kosminski um weitere fünf Jahre
bis zum Sommer 2022 verlängert. Der bisherige Vertrag war bis
Sommer 2017 befristet.
Burkhard C. Kosminski kam 2006 als Schauspieldirektor ans
Nationaltheater Mannheim. Seit 2013 ist er Schauspielintendant und
Eigenbetriebsleiter und leitet in einem fünfköpfigen
Intendantenteam das Vierspartenhaus, das als eines der größten und
ältesten kommunalen Theater Deutschlands gilt.
Seine wichtige künstlerische Leitlinie am Nationaltheater
Mannheim ist neben der Klassiker-Pflege das zeitgenössische
Autorentheater. Seit seiner Leitung sind Stücke von
renommierten Autoren wie u.a. Theresia Walser, Ewald Palmetshofer,
Ulrike Syha, Felicia Zeller, Marianna Salzmann, Martin
Heckmanns, Roland Schimmelpfennig, Tracy Letts, Tony Kushner,
Philipp Löhle, Simon Stephens am NTM ur- oder erstaufgeführt
worden. Daneben führt er die Tradition eines jährlich wechselnden
Hausautors fort, der für das NTM ein neues Stück entwickelt.
Burkhard C. Kosminski ist Künstlerischer Leiter der
Internationalen Schillertage, die am Nationaltheater Mannheim
biennal veranstaltet werden und vom 15.-23. Juni 2017 zum 19. Mal
stattfinden. 2012 wurde auf seine Initiative die Mannheimer
Bürgerbühne gegründet. 2015 fand unter seiner Künstlerischen
Leitung das 2. Bürgerbühnenfestival am NTM statt. Zusammen mit
Matthias Lilienthal kuratierte er 2014 das Festival Theater der
Welt.
Burkhard C.
Kosminski konnte unter seiner Intendanz die Zuschauerzahlen am
Schauspiel kontinuierlich steigern. In der Spielzeit 2013/2014
verbuchte das Schauspiel die besten Zuschauerzahlen seit 20 Jahren.
Zudem erreichte er mit Projekten wie z.B. „Integration durch
kulturelle Teilhabe“ eine weitere Öffnung des Theaters in die Stadt
und damit auch eine breite Vernetzung in die Mannheimer
Stadtgesellschaft.
Das Nationaltheater Mannheim, Eigenbetrieb der Stadt Mannheim,
wird gefördert durch die Stadt Mannheim und das Ministerium für
Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg. Text und
Foto: Nationaltheater Mannheim, Presse
28.06.2016
Ulrike Stöck wird neue Intendantin des Schnawwl am Nationaltheater Mannheim
Nationaltheater Mannheim- Der Kulturausschuss des
Gemeinderates der Stadt Mannheim hat Ulrike Stöck in seiner
Sondersitzung am 14. Juni zur neuen Spartenintendantin Schnawwl –
Junges Nationaltheater des Nationaltheater Mannheim berufen. Ulrike
Stöck wird zum Beginn der Spielzeit 2017/2018 ihren Dienst und
damit die Nachfolge von Andrea Gronemeyer, die zum Theater der
Jugend „Schauburg“ nach München wechselt, antreten.
Ulrike Stöck studierte Germanistik und Jüdische Studien an der
Universität Potsdam und arbeitete von 1994 bis 1999 als
Regieassistentin am Hans-Otto-Theater u. a. mit Piet Drescher, Beat
Fäh und Robert Hunger-Bühler. Dort führte sie auch erstmalig Regie.
Von 2001 bis 2004 arbeitete sie als Dramaturgin und Regisseurin u.
a. mit Martin Nimz und Sascha Bunge am Theater Senftenberg.
Seit 2004 ist sie freischaffende Regisseurin und Dramaturgin im
Kinder- und Jugendtheater, u. a. am Stadttheater Konstanz, der
Comedia Köln, dem Theater Heidelberg, dem Volkstheater Rostock, dem
Landestheater Linz und am Stadttheater Bremerhaven.
Hinzu kommen eigene freie Produktionen in Berlin z. B. Lothar
Trolles Die 81 Minuten des Fräulein A. und
Günther Eichs Träume, ein Tanztheater zu
Heiner Müllers Hamletmaschine am Berliner
Tacheles oder die Arbeit an Jugendprojekten u. a. für das
Chemnitzer Festival Kammer machen. 2011
nahm sie am Autorenprojekt Boxenstopp
der Werkstatttage des Kinder- und Jugendtheaters in Leipzig
teil.
Mit Clyde und Bonnie von Holger Schober
war sie 2010 zum Theatertreffen NRW eingeladen und für den Kölner
Theaterpreis und den Kurt-Hackenberg-Preis für Politisches Theater
nominiert. Seit der Spielzeit 2011/2012 leitet sie das JUNGE
STAATSTHEATER Karlsruhe und ist auch dort als Regisseurin
tätig.
Kulturbürgermeister Michael Grötsch zeigt sich sehr erfreut über
das Votum des Kulturausschusses: „Mit Ulrike Stöck konnten wir eine
herausragende und erfahrene Leitung für das Junge Nationaltheater
gewinnen. Ich bin überzeugt, dass sie neue Impulse setzen und die
erfolgreiche Arbeit des Hauses weiterdenken wird.“
www.nationaltheater-mannheim.de;
Kartentelefon: 0621 – 16 80 150
Das Nationaltheater Mannheim, Eigenbetrieb der Stadt Mannheim,
wird gefördert durch die Stadt Mannheim und das Ministerium für
Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg. Text :
Nationaltheater Mannheim, Presse Foto: NTM, Katy Otto
16.06.2016
David Müller erhält den Arnold-Petersen-Preis
Mannheim- Der mit 5.000 Euro dotierte
Arnold-Petersen-Preis geht in diesem Jahr an den Schauspieler David
Müller. Der Preis zur Förderung des künstlerischen Nachwuchses
wurde 1992 von dem Unternehmer Roland Ernst und einem Freundeskreis
gegründet. Die Roland-Ernst-Stiftung verleiht den Preis inzwischen
zum 22. Mal. Benannt ist der Preis nach dem langjährigen und 2013
verstorbenen Mannheimer Generalintendanten Arnold Petersen. Der
Preis wird für eine herausragende künstlerische Nachwuchsleistung
an ein Ensemblemitglied des Nationaltheaters Mannheim vergeben.
David Müller wurde im österreichischen Baden bei Wien geboren.
2013 schloss er sein Studium an der Hochschule für Musik, Theater
und Medien Hannover ab. Während seines Studiums gastierte er in
Bremen und am Jungen Theater in Hannover.
Seit der Spielzeit 2013/2014 ist er festes Ensemblemitglied am
Nationaltheater Mannheim, wo er u.a. in Schillers Die
Räuber, Das schwarze Wasser (UA) von Roland
Schimmelpfennig, In den Westen (UA) von Thomas Arzt oder
Brilliant Adventures (DSE) von Alistair McDowell zu sehen
war. In der laufenden Spielzeit steht David Müller u.a. in Santa
Monica (UA) von Akin Sipal, Die heilige Johanna der
Schlachthöfe von Bertolt Brecht, Leonce und Lena von
Georg Büchner und Der Brandner Kaspar und das ewig´ Leben
auf der Bühne.
In den Vorjahren erhielten Cornelia Ptassek, Sven Prietz,
Veronika Kornova-Cardizzaro, Dascha Trautwein, Katharina Göres,
Brian McNeal, Nikola Diskić, Sascha Tuxhorn und Eunju Kwon den
Preis.
Die Preisverleihung findet zu Beginn der kommenden Spielzeit
statt. Ein genauer Termin wird rechtzeitig bekannt gegeben.
www.nationaltheater-mannheim.de;
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Das Nationaltheater Mannheim, Eigenbetrieb der Stadt
Mannheim, wird gefördert durch die Stadt Mannheim und das
Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst
Baden-Württemberg.
Text: Nationaltheater Mannheim, Presse Foto: Hans Jörg
Michel
08.06.2016
Neuer Hausautor am Nationaltheater Mannheim
Akin E. Sipal wird
in der Spielzeit 2016/2017 Hausautor am Nationaltheater
Mannheim
Mannheim- Mit Friedrich Schiller begann die
Geschichte der Hausautoren am Nationaltheater Mannheim: nach
der Uraufführung der Räuber am 13. Januar 1782 verpflichtete
Intendant Freiherr von Dalberg den jungen Schiller als
Theaterdichter. Das Engagement lief vom 1. September 1783 bis zum
31. August 1784.
Mit der Spielzeit 1996/1997 wurde die Institution des Hausautors
wieder eingeführt. Dank der Freunde und Förderer des
Nationaltheaters Mannheim e.V. wird seit 1996 der Aufenthalt eines
Hausautors ermöglicht, der für das Nationaltheater ein neues Stück
entwickelt. Für die Spielzeit 2016/2017 konnte Akin E. Şipal
gewonnen werden.
Akın E. Şipal wurde 1991 in Essen geboren und studiert bildende
Kunst mit Studienschwerpunkt Film an der Hochschule für Bildende
Künste in Hamburg. 2012 erschien sein erstes Stück Vor Wien,
für das er den bundesweiten Wettbewerb »In Zukunft« gewann.
Für Santa Monica erhielt er 2013 den Förderpreis für
Literatur der Hamburger Kulturbehörde. Das Stück wurde am 1. März
2015 in der Regie von Tarik Goetzke am Nationaltheater Mannheim
uraufgeführt. Am Theater Bremen entstand 2015 in Zusammenarbeit mit
der Regisseurin Selen Kara und dem Musiker Torsten Kindermann
Istanbul, ein Liederabend über Sezen Aksu.
Şipals drittes Theaterstück Kalami Beach ist
ein Auftragswerk für das Nationaltheater Mannheim und feiert zu
Beginn der Spielzeit 2016/2017 Premiere im Studio des
Nationaltheaters.
Şipal ist zudem als Drehbuchautor an diversen Kurz- und
Langfilmen beteiligt, die auf Festivals wie Festival des Films du
Monde de Montréal, Internationale Hofer Filmtage, Internationales
Kurzfilmfestival Hamburg oder Dok Leipzig zu sehen sind.
Santa Monica (UA) von Akin E. Şipal wird am 7. Mai um
20.00 Uhr im Studio des Nationaltheater Mannheim wiederaufgenommen.
Weitere Termine: 17. Mai, 9., 21. und 28. Juni 2016
Hausautoren am Nationaltheater Mannheim seit
1996/1997:
Thomas Köck (2105/2016)
Anne Lepper (2014/2015)
Theresia Walser (2013/2014)
Felicia Zeller (2012/2013)
Philipp Löhle (2011/2012)
Ewald Palmetshofer (2010/2011)
Ulrike Syha (2009/2010)
Jan Neumann (2008/2009)
Christoph Nußbaumeder (2007/2008)
Reto Finger (2006/2007)
Tine Rahel Völcker (2005/2006)
Tim Crouch (2004/2005)
Rebekka Kricheldorf (2003/2004)
Andri Beyeler (2002/2003)
Vera Kissel (2001/2002)
Direktorenwechsel, kein Hausautor (2000/2001)
Feridun Zaimoglu (1999/2000)
Werner Fritsch (1998/1999)
Simone Schneider (1997/1998)
Albert Ostermeier (1996/1997)
www.nationaltheater-mannheim.de
Text: Nationaltheater Mannheim; Foto: Christian
Kleiner
02.05.2016
Hausautor Thomas Köck erhält Kleist-Förderpreis
Mannheim- Thomas Köck, der in der laufenden
Spielzeit als Hausautor am NTM engagiert ist, ist mit dem
Kleist-Förderpreis für junge Dramatiker ausgezeichnet worden. Mit
der Vergabe würdigte die Jury das Stück paradies fluten.
Die Stadt Frankfurt (Oder) vergab den mit 7.500 Euro dotierten
Preis zusammen mit dem Kleist Forum, den Ruhrfestspielen
Recklinghausen und der Dramaturgischen Gesellschaft. Die
Auszeichnung ist für junge deutschsprachige Autoren gedacht.
Insgesamt hatten sich 127 Autoren beworben.
Die Preisverleihung findet am 6. Oktober in Frankfurt (Oder) im
Rahmen der Kleist-Festtage statt. Am gleichen Tag wird auch die
Inszenierung des Stückes paradies fluten (Premiere im Juni
bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen) gezeigt.
paradies fluten ist der erste Teil einer Klimatrilogie,
deren zweiter Teil paradies hungern im Herbst am
Landestheater Marburg uraufgeführt wurde. Der dritte Teil ist
gerade in Arbeit.
Mit jenseits von fukuyama gewann Thomas Köck den
Osnabrücker Dramatikerpreis 2013. Das Stück feierte im Mai 2015 in
der Inszenierung des Hausregisseurs Dominic Friedel im Studio des
Nationaltheaters Premiere. Im Februar 2015 erhielt Köck für sein
Stück Isabelle Huppert (geopfert wird immer) den Stückepreis
des Else-Lasker-Schüler-Dramatikerpreises.
In der laufenden Spielzeit veranstaltet Thomas Köck in der Lobby
Werkhaus des Nationaltheaters einen monatlichen Salon mit dem
Titel Statisten, Geister und Geliebte.
Anlässlich des Themenschwerpunkts Klima, Natur und Mensch
im Rahmen der Klimatage (21.-23. Januar 2016) am NTM hat er in
seinem Salon am 22. Januar PD Dr. Oliver Müller sowie den
renommierten Wissenschaftsjournalisten Christian Schwägerl zu Gast,
Autor der Bücher "Menschenzeit", "11 drohende Kriege" und "Die
analoge Revolution". Im Anschluss wird Thomas Köck gemeinsam
mit SchauspielerInnen aus seiner noch nicht uraufgeführten
Klima-Trilogie lesen.
Die nächste Vorstellung jenseits von fukuyama am NTM: 9.
Februar, 20.00 Uhr, Studio
www.nationaltheater-mannheim.de;
Kartentelefon: 0621 – 16 80 150
Text: Nationaltheater Mannheim; Foto: Christian
Kleiner
19.01.2016
Zwischen Rollendebüt und sängerischer Idealgestaltung
Marina Rebeka und Wookyung Kim lassen Mannheimer
Galavorstellung von Puccinis „La Bohème“ zu unvergesslichem
musikalischem Ereignis werden
Von Gerhard Cantzler
Mannheim- Sie zählen seit Jahren schon zu den
Erfolgsgaranten in der mit dieser Spielzeit zu Ende gehenden Ära
und Programmverantwortung des jetzt in den Ruhestand wechselnden
Mannheimer Operndirektors Prof. Dr. Klaus-Peter
Kehr: Die festlichen Opernabende, zu denen das Haus am
Friedrichsring jeweils sechsmal pro Spielzeit sein
„opernverrücktes“ Publikum einlädt. Das probate Rezept dazu: Lade
Dir zwei absolute Weltstars ihres jeweiligen sängerischen Faches in
die Quadratestadt ein und stelle ihnen neben dem bewährten
NTM-Orchester bewährte Mitglieder des hauseigenen Sängerensembles
zur Seite. Wenn dann auch noch - wie jetzt bei der festlichen
Vorstellung von Giacomo Puccinis „La Bohème“ - eine der meist
gespielten, weil neben Mozarts „Zauberflöte“ weltweit zu Recht
beliebtesten Opern auf die Bühne gestellt wird, dann ist der Erfolg
wohl vorprogrammiert.
Mit dem koreanischen Tenor Wookyung Kim
und der aus der lettischen Hauptstadt Riga stammenden
Sopranistin Marina Rebeka war es den Mannheimern
gelungen, für diese Vorstellung gleich zwei international
hochrangige, gefeierte Ausnahmesänger zu gewinnen, von denen der
eine, Wookyung Kim, mit seinem einmaligen Timbre und seiner
sängerisch überwältigenden wie darstellerisch zwingenden Wiedergabe
der Partie des Rodolfo längst weltweit zu den meist gefeierten
Interpreten dieser Rolle zählt, während seine Partnerin, die
inzwischen auf den Opernbühnen und Konzertpodien der Welt gefeierte
Marina Rebeka an diesem Abend mit ihrer sängerischen Umsetzung der
Partie der zwischen Leidenschaft und Agonie schwankenden Mimi in
Mannheim gar ihr Rollendebüt feiern konnte.
Sicher: Die Wiederaufnahme einer bereits im Jahr 1975 - damals
in der Regie von Friedrich Meyer-Oertel
entstandenen Produktion – birgt immer auch gewisse Risiken in sich:
Sind die die üppig-schwelgerischen Bühnenbilder und die Kostüme,
die den Zuschauer in längst vergangene Zeiten versetzen, heute noch
zeitgemäß? Sind die einem solchen Grosswerk der Opernliteratur mit
seiner „Ohrwurm-verdächtigen“ Melodienvielfalt und den ihm
innewohnenden Sentimentalitäten Menschen unserer ach so rationalen,
heutigen Denk- und Gefühlswelten überhaupt noch zu vermitteln?
Wie's jetzt wieder in Mannheim überdeutlich wurde, kann hier nur
ein begeistert-uneingeschränktes „Ja“ die Antwort auf solche
Zweifel sein.
Am Opernhaus des Nationaltheaters Mannheim hat jetzt
sicher auch die uneingeschränkt hoch zu bewertende
Ensemble-Leistung dazu beigetragen, dass sich die beiden gefeierten
Protagonisten im Kreise ihrer Kolleginnen und Kollegen bestens
„aufgehoben“ fühlen konnten und nicht, wie dies oft genug bei
solchen Aufführungen geschieht, als „einsame Spitzen“, herausragend
aus einem eher durchschnittlich agierenden Team, fühlen müssen.
Nein, auch Mitwirkende aus „der zweiten Reihe“ wie die als Musetta
einmal mehr brillierende Eunju Kwon oder die
bestens besetzte, „tiefe Männerriege“ - Jorge
Lagunes als Maler Marcello, Joachim Goltz
als Musiker Schaunard, Bartosz Urbanowicz als
Philosoph Colline und Valentin Anikin als Hausherr
Benoit - überzeugten im Ensemble ebenso wie mit ihren solistischen
Einwürfen. Sie alle komplettierten die typischerweise auch in
Mannheim mit drei weiteren Landsleuten von Wookyung Kim besetzte
Phalanx koreanischer Gesangssolisten aus Dong-Seok
Im als Parpignol, Jun-Ho Lee als
Pflaumenverkäufer und Chi Kyung Kim als
Sergeant.
„International unterwegs“ ist inzwischen auch der musikalische
Leiter dieses Abends, Peter Tilling, der nach
seinem überraschenden Durchbruch bei den Bayreuther Festspielen
2011, wo er für Thomas Hengelbrock mit der Leitung des „Tannhäuser“
einspringen konnte, inzwischen eine feste Größe in vielen
Opernhäusern ist. Als Vertreter einer eher expressionistisch
geprägten Musiksprache neigt er jedoch mitunter durchaus dazu,
seinen Orchestern so manches Mal „viel“, vielleicht auch „zu viel
Leine“ zu lassen. Etwas mehr Differenzierung, um die sich zumindest
Marina Rebeka und Wookyung Kim redlich bemühten, täte da sicher
auch der intensiv-sensiblen Puccini-Komposition „gut“, bei der sich
schwelgerischer Ausdruck und die Realisierung anspruchsvollster
Pianissimo-Stellen in schwindelerregenden Höhen zu
unvergleichlicher musikalischer Schönheit zusammenfinden.
Und noch eine weitere Anmerkung: Um einen solchen
„Brocken“ wie die „Bohème“ auf allen Positionen „gut aus der
Versenkung“ zu holen, sollte man den Mitwirkenden selbst nur für
eine einmalige Wiederaufnahme ausreichend Probenzeit „gönnen“.
Sicher – für die internationalen „Profis“ aus der Welt der
routinierten Solisten und des Ensembles mag dies Alltag sein,
jedoch beim Kinderchor zum Beispiel, den Peter Tilling koordinativ
kaum „in einen Sack“ zu bringen vermochte, hätte man den
Mitwirkenden getrost mehr Zeit lassen dürfen.
Und schließlich noch eine allerletzte, kritische Bemerkung, die
insbesondere im ersten Akt an Relevanz gewann: Das die wunderbaren
Puccini'schen Klänge beinahe übertönende Getrampel der lebhaft und
hektisch umherlaufenden Mitwirkenden auf den Bühnen wäre sicher
leicht auf ein erträgliches Maß zu reduzieren, wenn man über die
Bretter einen trittschalldämmenden Belag auslegen würde. So aber
mussten die Zuhörer diese Mischung aus wohlklingenden Schönklängen
und lautstarkem, lärmendem Getrampel eher als störend
empfinden.
Das war's dann aber auch schon, was es an diesem wirklich
„festlichen Opernabend“ auszusetzen gab. Ansonsten nur purer
stimmlicher Wohlklang – ganz „große Oper“ eben - genau so, wie wir
alle sie uns zu hören und zu erleben wünschen.
Foto: Nationaltheater Mannheim Archiv
05.01.2016
Mit jugendlichem Elan und musikalischer Intelligenz
Opernhaus des NTM präsentiert mit Alexander Soddy höchst
ambitionierten neuen Generalmusikdirektor
cr./spk. Mannheim- Gerade in dem so
anspruchsvollen internationalen Opernbetrieb ist es durchaus keine
Selbstverständlichkeit, wenn der Inhaber einer hohen
Leitungsfunktion an einem Opernhaus am Ende seiner Amtszeit gebeten
wird, nicht nur seinen eigenen Nachfolger auszuwählen, sondern dazu
auch noch wesentliche Teile des künftigen Spitzenpersonals des
Hauses. An der renommierten Oper des „Nationaltheaters Mannheim“
NTM - vor kurzem erst von einer Fachjury internationaler
Musikjournalisten zum „Opernhaus des Jahres 2015“ gewählt - ist
diese Situation, die auf allen Seiten auf einem hohen Maß an
gegenseitigem Vertrauen basieren muss, jetzt eingetreten.
Als sich nämlich im vergangenen Jahr
herauskristallisierte, dass der inzwischen 75jährige
Musikwissenschaftler und Regisseur Prof. Dr. Klaus-Peter
Kehr zum Ende der Spielzeit 2015/16 sein schon seit dem
Jahr 2005 bekleidetes Amt als Operndirektor und seit 2013 als
Opernintendant am NTM aus Altersgründen aufgeben würde, da bat
Bürgermeister Michael Grötsch - in der
Quadratestadt zuständig für die Bereiche Wirtschaft, Arbeit,
Soziales und vor allem für Kultur - den international renommierten
(Musik)Theatermann Prof. Klaus-Peter Kehr, einen geeigneten
Nachfolger für sein eigenes Amt vorzuschlagen und darüber hinaus
auch unter den Besten ihres Faches potentielle Interessenten für
die Positionen des Operndirektors sowie des Generalmusikdirektors
auszuwählen.
Nachdem mit dem designierten Opernintendanten
Albrecht Puhlmann sowie mit Marvin Wendt,
der zeitgleich mit diesem ab der Spielzeit 2016/17 als
Operndirektor in das Leitungsteam des NTM eintreten wird, bereits
erste, „starke Pflöcke“ eingeschlagen waren, konnte nun mit dem
Engländer Alexander Soddy auch der neue,
musikalisch hauptverantwortliche Generalmusikdirektor des
Vier-Sparten-Theaters am Mannheimer Friedrichs-Ring vorgestellt
werden, der dank des heute im Rahmen seiner Vorstellung im Beisein
der Presse unterzeichneten Fünf-Jahres-Vertrages dem Haus bis
mindestens 2022 verbunden sein wird.
Alexander Soddy, derzeit noch Chefdirigent am
Stadttheater in Klagenfurt, wird ab der Spielzeit 2016/2017 als
neuer Generalmusikdirektor die Nachfolge des scheidenden GMD Dan
Ettinger antreten. „Ich bin überzeugt, dass Alexander Soddy einen
echten Gewinn für das Opernhaus unserer Stadt darstellen wird“,
zeigte sich Bürgermeister Grötsch anläßlich der
Vertragsunterzeichnung überzeugt. Der künftige GMD habe in dem
Auswahlverfahren nicht allein die Entscheidungsträger von seiner
hohen musikalisch-künstlerischen Kompetenz überzeugen können,
sondern auch eine große Zustimmung bei den Mitgliedern des
Orchesters gefunden, sodass er sich gegen alle weiteren,
hochqualifizierten Mitbewerber durchsetzen konnte. „Um so mehr
freue auch ich mich, dass wir Alexander Soddy als
Generalmusikdirektor für fünf Jahre verpflichten konnten", so der
Kulturbürgermeister weiter.
„Mit Alexander Soddy haben wir einen GMD gefunden, der die
Notwendigkeit von Ensemble und Repertoire künstlerisch lebt und sie
vorbildlich miteinander in Einklang zu bringen vermag“, so auch
Albrecht Puhlmann, designierter Opernintendant am
NTM, der im weiteren seiner Hoffnung Ausdruck gab, „dass wir, indem
wir Soddy für mindestens fünf Jahre an unser Haus verpflichten
konnten, es möglich machen, gemeinsam die künstlerischen Geschicke
der Oper am Nationaltheater Mannheim nachhaltig prägen zu
können".
Soddy wurde 1982 in Oxford/ England geboren und
absolvierte in seiner Heimatstadt zunächst eine Ausbildung als
Chorsänger am Magdalen College. Daneben studierte er an der Royal
Academy of Music Dirigieren und Gesang und war Klavierschüler von
Michael Dussek. Im Anschluss daran studierte er Musikwissenschaft
und Analyse an der Cambridge University mit einem Chorstipendium
des Selwyn College. Nach Abschluss seines Studiums wurde er 2004
direkt als Korrepetitor und Dirigent an das „National Opera Studio“
in London engagiert und erhielt in der Folge zahlreiche
Auszeichnungen und Preise.
Im Oktober 2005 wurde er als Korrepetitor an die Hamburgische
Staatsoper engagiert, wo er schon nach kurzer Zeit zum 1.
musikalischen Assistenten von Generalmusikdirektorin Simone Young
berufen wurde, die schon kurz darauf um die Dirigierverpflichtung
sowohl an der Hamburgischen Staatsoper als auch bei den Hamburger
Philharmonikern erweitert wurde.
Von 2008 bis 2010 leitete Alexander Soddy schließlich im
Internationalen Opernstudio der Hamburgischen Staatsoper die
Produktionen von Cavallis „La Calisto“, zeitgenössische Opern von
Christian Jost und John Tavener sowie Jean Philipp Rameaus „Les
Indes Galantes“.
In der Saison 2008/2009 debütierte er an der Staatsoper Hamburg mit
Mozarts „Die Zauberflöte“ und erntete damit seinen ersten großen
Erfolg. In der Saison 2009/2010 folgten die musikalische Leitung
der Opern „L'elisir d'amore“, „Hänsel und Gretel“, „Il Barbiere di
Siviglia“ und erneut „Die Zauberflöte“.
Von 2010 bis 2012 war Soddy schließlich in Hamburg als
Kapellmeister engagiert und dirigierte unter anderem „La Boheme“,
„Rigoletto“, „Don Giovanni“, „Bliss“ des australischen Komponisten
Peter Carey, „La Traviata“ sowie „Lucia di Lammermoor“. Zudem gab
er mit Mozarts „Die Zauberflöte“ sein Debüt sowohl an der
Bayerischen Staatsoper München als auch an der Staatsoper Berlin.
In der darauf folgenden Saison debütierte er an der Royal Swedish
Opera Stockholm mit „La Bohème“.
In der Spielzeit 2012/2013 stellte er sich dann dem Publikum am
Stadttheater der Kärntner Landeshauptstadt
Klagenfurt mit Neuproduktionen von Webers „Der
Freischütz“ sowie mit Mozarts „Idomeneo“ vor. Als Gast an der
Staatsoper Hamburg dirigierte er „Die Fledermaus“, „Don Giovanni“
und Gounods „Faust“. In der Neuproduktion des „Ring des Nibelungen“
in Bayreuth 2013 bis 2015 übernahm er dazu die musikalische
Studienleitung an der Seite von Kirill Petrenko.
Ab der Spielzeit 2013/14 trat Soddy die Position des
Chefdirigenten am Stadttheater Klagenfurt an und leitete dort mit
größtem persönlichen Erfolg die Neuproduktionen von „Rosenkavalier“
und „Macbeth“. In derselben Spielzeit gastierte er auch an der
Staatsoper Hamburg mit einer Neuproduktion von Bizets „Carmen“. Im
gleichen Jahr folgte in Klagenfurt noch eine Produktion von
Prokofievs „Die Liebe zu den drei Orangen“.
2014/2015 gab Alexander Soddy mit „La Cenerentola“ sein Debüt an
der Oper Frankfurt. Und leitete in Klagenfurt die Premieren von
„Fledermaus“, „Cavalleria rusticana“ / „Pagliacci“ und „Les
Dialogues des Carmelites“.
In der laufenden Spielzeit kehrte Alexander Soddy dann mit
Webers „Der Freischütz“ und „Die Zauberflöte“ an die Staatsoper
Berlin sowie mit „Madame Butterfly“ an die Königliche Oper
Stockholm zurück. An der Oper Köln wird Soddy in Kürze das erste
Mal mit „La Cenerentola“ auftreten. Weitere Debüts in der kommenden
Spielzeit sind neben seiner Rückkehr an die Bayerische Staatsoper
auch an der Staatsoper Wien und der Semperoper in Dresden
geplant.
„Entscheidung für Mannheim sehr leicht
gefallen“
„Meine Entscheidung, nach Mannheim zu kommen, ist mir sehr
leicht gefallen“, erklärte der künftige Mannheimer GMD bei dem
Pressegespräch, sei das Nationaltheater Mannheim doch ein Haus mit
unbestreitbarer Tradition, bedeutenden Vorgängern sowie ein
Kunstinstitut, das nicht allein in der Vergangenheit lebe, sondern
das die Tradition und „das Erbe immer wieder aufs Neue erfindet und
weiterträgt“, so der sympathische, jungenhafte Dirigent. In
Albrecht Puhlmann und seinem Team sei er in Mannheim auf
„Theatermenschen“ gestoßen, mit denen es vom ersten Gespräch an
eine selbstverständliche Übereinstimmung in den wesentlichen Fragen
gegeben habe. „In diesem Sinne kann ich es kaum erwarten, dass die
Arbeit, und vor allem das Musizieren, hier so richtig losgeht!", so
Alexander Soddy, der sich schon kurz nach dem Pressetermin voll
Erwartung zu einem ausführlichen Gedankenaustausch mit „seinem“
künftigen Orchester traf.
Über die Pläne Soddy's für seine Auftaktsaison wird der
SPEYER-KURIER noch in der zweiten Hälfte der
Spielzeit 2015/16 in einem ausführlichen Gespräch berichten. Für
den Augenblick nur so viel: Der „neue GMD“ nimmt seine neue
Herausforderung in Mannheim offensichtlich sehr ernst. Er will noch
rechtzeitig vor Beginn seiner ersten Spielzeit mit seiner Familie
in die Metropolregion umziehen und damit eine „umfassende
Repräsentanz an seiner neuen Wirkungsstätte“ sicherstellen. Dazu
werde auch die Übernahme der Leitung von mindestens der Hälfte der
geplanten „Akademiekonzerte“ zählen, ohne dass er darüber
„auswärtige“ Engagements vernachlässigen werde. „Denn ein Haus wie
das Mannheimer bezieht sein Renommee auch aus den Gastspielen
seiner Dirigenten“, hob er abschließend hervor – und der Mehrung
der Qualität des eigenen Ensembles kann dies alle Male dienen.
Fotos: gc
10.11.2015
Das Nationaltheater Mannheim zieht Bilanz der Spielzeit 2014/2015
Mannheim- Das Nationaltheater zählte in der
Spielzeit 2014/2015 insgesamt 373.421 Besucher in 1.299 gespielten
Vorstellungen. Mit den Besucherzahlen knüpft das NTM an seine
bisherigen Spitzenzahlen von 2010/2011 an.
„Wir verzeichnen die besten Besucherzahlen seit vier Jahren,
sieht man von der vorangegangenen Spielzeit ab, die durch das
Festival Theater der Welt maßgeblich gekennzeichnet war.
Vergleicht man außerdem die 1.299 Vorstellungen mit den
zurückliegenden Spielzeiten der vergangenen Jahre, so ist
eine deutliche Steigerung erkennbar. Die belegt, dass das Haus
seinen urbanitäts- und identifikationsstiftenden Auftrag, Angebote
für alle Bürgerinnen und Bürger zu schaffen, nicht nur in
künstlerisch-qualitativ herausragender, sondern auch in
quantitativer Hinsicht voll aufgreift“, so der Geschäftsführende
Intendant Dr. Ralf Klöter.
Die Oper verzeichnete in der Spielzeit 2014/2015, auf die sich
die im Oktober 2015 erhaltenen Auszeichnungen Opernhaus des
Jahres sowie Uraufführung des Jahres von Lucia
Ronchettis Esame di mezzanotte beziehen, bei 276
Vorstellungen insgesamt 177.184 Besucher. Dies entspricht rund
5.900 Zuschauern mehr als in der Spielzeit 2012/2013, in der
turnusgemäß ebenfalls kein Mannheimer Mozartsommer stattfand und
daher im direkten Vergleich zur Spielzeit 2014/2015 steht. Auch die
Neuproduktionen Die lustige Witwe, La Wally oder Wake up
and dream – Ein Cole-Porter-Songbook waren beim Opernpublikum
sehr beliebt und stießen auf große Nachfrage.
Das Schauspiel kann an seinen Besucherrekord der Vorspielzeit
anknüpfen. Insgesamt 125.011 Zuschauer besuchten insgesamt 555
Vorstellungen. Allein bei den Schillertagen waren 21.000 Zuschauer
zu Besuch. Vergleicht man die Spielzeit 2014/2015 mit der Spielzeit
2012/2013, in der die biennal ausgerichteten Internationalen
Schillertage ebenfalls stattfanden, konnte die Gesamtbesucherzahl
um rund 3.200 Zuschauer gesteigert werden. Insbesondere die
Produktionen Herrinnen (UA), Homo faber, Viel Lärm um Nichts,
Emilia Galotti oder Die Räuber wurden vom Publikum besonders
gut angenommen und sorgten für ein volles Schauspielhaus.
Das Kevin O´Day Ballett Nationaltheater Mannheim steigerte im
Vergleich zur Spielzeit 2013/2014 seine Besucherzahlen um 6.327 auf
30.878 Zuschauer. In 63 Vorstellungen begeisterte das
Ballettensemble sein Publikum u.a. mit PURE, 2 Gents oder
Casanova. Gleichzeitig konnte das Ballett seine Einnahmen um
rund 114.000 € erhöhen.
In 2014/2015 knüpfte der Schnawwl ebenfalls an seinen
Besucherrekord an. In 384 gespielten Vorstellungen strömten 30.552
Besucher zu den Spielstätten des Schnawwl. Publikumslieblinge waren
hier u.a. die Neuproduktionen Schreimutter oder Du
Hitler(DSE) sowie die Repertoirevorstellungen Freche Fläche
(UA) und König Hamed und das furchtlose Mädchen.
Seit der laufenden Spielzeit 2015/2016 wird der Schnawwl zusammen
mit der Jungen Oper und dem Jungen Tanz als vierte Sparte des
Nationaltheaters unter dem Begriff Junges Nationaltheater
geführt.
Die Auswertung und Veröffentlichung der Zahlen erfolgt dem
Standard des Deutschen Bühnenvereins, der alle Gastspiele,
Sonderveranstaltungen und vollständige Rahmenprogramme mit
einbezieht. Alle aufgeführten und weiterführenden Zahlen werden im
Frühjahr 2016 in der Jahresstatistik des Deutschen Bühnenvereins
veröffentlicht.
www.nationaltheater-mannheim.de;
Kartentelefon: 0621 – 16 80 150
Text und Foto: Nationaltheater Mannheim
09.10.2015
Oper des Nationaltheaters Mannheim erhält zweifache Auszeichnung

Die Fachzeitschrift »Opernwelt« zeichnet das
Nationaltheater Mannheim in diesem Jahr doppelt aus: die Oper wurde
zum ersten Mal in der Geschichte des Nationaltheaters zum Opernhaus
des Jahres gekürt. Die Uraufführung von Lucia Ronchettis Esame
di mezzanotte wurde zur Uraufführung des Jahres
gewählt.
Mannheim- Grund zur großen Freude am
Nationaltheater Mannheim: die Kritikerumfrage der Fachzeitschrift
Opernwelt würdigt die Oper mit zwei der höchsten Auszeichnungen.
Nach dem 2. Platz in der Kategorie Opernhaus des Jahres 2013
verliehen die 50 unabhängigen Fachjournalisten aus Europa und den
USA der Oper in Mannheim in diesem Jahr den 1. Platz.
„Den Titel
Opernhaus des Jahres teilen sich in diesem Jahr die Oper
Frankfurt und das Nationaltheater Mannheim. Es werden damit zwei
Häuser gewürdigt, die sich durch eine von ihren Intendanten Bernd
Loebe und Klaus-Peter Kehr über Jahre hin konsequent gepflegte
Ensemblekultur sowie eine Spielplangestaltung zwischen Tradition
und Innovation auszeichnen, bei der die Entwicklung der hauseigenen
Kräfte im Mittelpunkt steht“, heißt es in der Pressemitteilung von
Opernwelt.
Der Titel Uraufführung des Jahres ging an Lucia
Ronchettis Esame di mezzanotte. Das Auftragswerk des
Nationaltheaters in der Regie von Achim Freyer wurde im Mai 2015 in
Mannheim uraufgeführt.
„Kein Zufall, dass
auch die Uraufführung des Jahres aus einem Opernhaus des Jahres
kommt: die Groteske Esame di mezzanote der italienischen
Komponistin Lucia Ronchetti. Ein hochintelligentes, spielerisches,
witziges Stück über ein brandaktuelles Thema – die Angst (und die
Gefahr), dass wir unser kulturelles Gedächtnis verlieren. Ein
Abend, der am Mannheimer Nationaltheater auf Anhieb zündete. Der
Mentor im Hintergrund: Klaus-Peter Kehr. Er begleitet das Projekt
von den ersten Ideen bis zur Bühnenreife“, so Albrecht Thiemann von
Opernwelt.
„Wir freuen uns sehr über die Bestätigung, die die Mannheimer
Oper und alle, die sie möglich machen, durch diese Auszeichnungen
erfahren. Einmal mehr wird durch sie die herausgehobene Stellung
des Mannheimer Nationaltheaters in der deutschen Theaterlandschaft
deutlich“, so Opernintendant Prof. Dr. Klaus-Peter Kehr und
Operndirektor Lutz Wengler.
Bereits in den vergangenen beiden Jahren erhielten Der
Idiot von Mieczyslaw Weinberg (2013 ) und Adriana
Hölszkys Oper Böse Geister (2014) am Nationaltheater
Mannheim die Auszeichnung Uraufführung des Jahres. Der Opernchor
wurde 2014 zum Opernchor des Jahres gewählt.
www.nationaltheater-mannheim.de;
Kartentelefon: 0621 – 16 80 150
Text: Nationaltheater Mannheim; Foto: Esame di mezzanotte:
Hans Jörg Michel
30.09.2015
Aufzeichnung von Mieczyslaw Weinbergs Der Idiot am Nationaltheater Mannheim erscheint am 1.10.2015 auf CD
Mannheim- Mieczysław Weinbergs letzte Oper Der
Idiot entstand 1986/1987 und wurde am 16. Mai 2013 in der Regie
von Regula Gerber am Nationaltheater Mannheim erstmals vollständig
aufgeführt. Das Echo von Publikum und Presse war überwältigend. Bei
der Kritikerumfrage der Fachzeitschrift Opernwelt wurde das
Stück zur Uraufführung des Jahres 2013 gewählt.
Die Wiederaufnahme in der Spielzeit 2013/2014 wurde am 12. und
31. Januar 2014 vom SWR aufgezeichnet. Am 9. Februar 2014 (SWR 2)
sowie am 15. Februar 2014 (Deutschlandradio Kultur) wurde das Stück
in voller Länge im Radio ausgestrahlt.
Die Aufzeichnung erscheint nun bei note 1 music gmbh auf CD. Zu
erwerben gibt es die CD ab 1. Oktober für 36,99 € im Handel, oder
ab sofort an der Theaterkasse des Nationaltheaters zum Preis von
34,- €.
Besetzung: Fürst Lew Nikolajewitsch Myschkin: Juhan
Tralla - Nastassja Filippowna Baraschkowa: Ludmila
Slepneva - Parfjon Semjonowitsch Rogoschin: Steven
Scheschareg - Lukjan Timofejewitsch Lebedjew: Lars
Møller - Iwan Fjodorowitsch Jepantschin: Bartosz
Urbanowicz - Jelisaweta Prokofjewna Jepantschina:
Elzbieta Ardam - Aglaja: Anne-Theresa Møller -
Alexandra: Tamara Banješević - Adelaida: Diana
Matthes - Gawrila Ardalionowitsch Iwolgin (Ganja): Uwe
Eikötter - Warwara (Warja): Tatjana Rjasanova -
Afanassi Iwanowitsch Tozkij: Bryan Boyce – Grinder:
Jeongkon Choi
Musikalische Leitung: Thomas Sanderling
Die nächste Vorstellung am NTM ist am 11. März 2016, 18.30 Uhr,
Opernhaus
www.nationaltheater-mannheim.de;
Kartentelefon: 0621 – 16 80 150
Text und Foto: Nationaltheater Mannheim, Presse
25.09.2015
Nationaltheater Mannheim: Projekt "Integration durch kulturelle Teilhabe", Premiere am 03.10.2015
Integration
durch kulturelle Teilhabe:
Ein Blick von der Brücke von Arthur Miller // Mannheim
Arrival von Peter Michalzik (Mitarbeit Lea Gerschwitz)
Premiere am 3. Oktober, 18.30 Uhr, Schauspielhaus
Mannheim- Schauspielintendant Burkhard C.
Kosminski hat am Nationaltheater Mannheim ein Projekt ins Leben
gerufen, das versucht, der humanitären Katastrophe der
Flüchtlingsströme nach Europa mit einem künstlerischen und
integrativen Programm zu begegnen. Maßgeblich unterstützt wird das
Projekt vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst
Baden-Württemberg, der Stadt Mannheim und der BASF SE; es
entsteht außerdem in enger Zusammenarbeit mit Vertretern des Runden
Tischs Flüchtlinge in Mannheim und der IHK Rhein-Neckar.
Das Projekt Integration durch kulturelle Teilhabe besteht
aus zwei eigenständigen Modulen: Modul 1 führt den Gedanken der
Mannheimer Bürgerbühne konsequent fort und fokussiert auf die
kulturelle Bildung und Partizipation der in der Metropolregion
Rhein-Neckar untergebrachten Flüchtlinge aus aller Welt. Durch
Teilhabe an einem Kunstprojekt wird den Flüchtlingen der Einstieg
in die Zivilgesellschaft erleichtert.
Modul 2 zielt auf die Entwicklungschancen eines solchen
Kunstprojektes und erprobt – in Zusammenarbeit mit der Stadt
Mannheim und weiteren lokalen Partnern – seine Konsequenzen für die
wirtschaftlichen und sozialen Aspekte der Integration von
Flüchtlingen.
Modul 1
Schauspielintendant Burkhard C. Kosminski inszeniert Arthur
Millers modernen Klassiker Ein Blick von der Brücke mit
Schauspielern aus seinem Ensemble in Kooperation mit der Mannheimer
Bürgerbühne. Millers Eifersuchtsdrama schildert das schwierige Los
von Menschen, die nach entbehrungsreicher Flucht das Land ihrer
Verheißung erreichen. Der schwierigen Situation ihrer Herkunft
entkommen, müssen sie in der neuen Heimat Neid und Missgunst
erleben und sind täglich in Gefahr, als Illegale denunziert und
abgeschoben zu werden. Es bildet sich ein explosives Gemisch, das
direkt in die Katastrophe führt.
Teil der Inszenierung sind ein Chor und eine Band aus
Flüchtlingen, die unter der musikalischen Leitung von Hans
Platzgumer und Markus Sprengler in regelmäßigen Workshops den
musikalischen roten Faden durch die Inszenierung
entwickelten.
Parallel dazu entstand aus Interviews mit Flüchtlingen der
zweite Teil des Theaterabends, Mannheim Arrival. Die
Geschichten von Flüchtlingen – aus ihrem Alltag zuhause, Berichte
von ihrer Familie, Erfahrungen aus ihren Ländern, aber auch die
Geschichte ihrer Flucht, ihre Wahrnehmung von Deutschland etc. –
werden vom Journalisten und Autor Peter Michalzik unter der
Mitarbeit von Lea Gerschwitz aufgeschrieben und zu einem
Theatertext verdichtet.
In Szene gesetzt werden die Geschichten durch Schauspieler des
Ensembles. Die Flüchtlinge werden dabei ebenfalls auf der Bühne
präsent sein; die Schauspieler stehen als Paten für die Flüchtlinge
und ihre Geschichten und geben den Flüchtlingen ein Gesicht und
ihrer Geschichte eine Stimme. Bei jeder der Vorstellungen wird
zudem ein/e andere/r GastschauspielerIn das Ensemble unterstützen
und einen der Texte von Mannheim Arrival lesen. Bisher haben
Ulrike Folkerts (Premiere am 3.10.), Peter Rühring
(8.10.), André Jung (17.10.), Walter Sittler (30.10.)
sowie Ulrich Matthes, Dominique Horwitz und Nicole
Heesters zugesagt.
Der Kontakt mit den Flüchtlingen sowie die Auswahl der Spieler
bzw. Geschichten geschahen in engem Austausch mit den vermittelnden
Vertretern des Runden Tischs Flüchtlinge in Mannheim.
Den Auftakt des Projekts in der Öffentlichkeit bildet die
Premiere von Ein Blick von der Brücke und Mannheim
Arrival am Tag der Deutschen Einheit 2015.
Der Theaterabend startet mit dem Vortrag Flüchtlingskrise:
Einschätzungen, Sackgassen und Handlungsperspektiven von
Prof. em. Dr. Klaus J. Bade. „Die weltweiten
Fluchtbewegungen haben eine nie gekannte Dimension erreicht, die
selbst diejenige der Fluchtbewegungen nach dem Zweiten Weltkrieg
übertrifft: Es gibt heute nicht eine weltweite ›Flüchtlingskrise‹,
sondern eine Weltkrise, die Fluchtbewegungen erzeugt. Wenn man
diese Weltkrise bekämpfen will, darf man sich nicht nur um die
Begrenzung ihrer Folgen kümmern. Es geht auch um die Analyse und
Bekämpfung der Ursachen unfreiwilliger Wanderungen. Denn der
Migrationsdruck wird anhalten und der Kraft von Millionen
Verzweifelten können die bröckelnden Mauern der reichen ›Festung
Europa‹ nicht standhalten, solange deren politische Architekten nur
in Kategorien von Sicherheitspolitik und Gefahrenabwehr
denken.“ (Prof. em. Dr. Klaus J. Bade)
Den Abschluss bildet ein Begegnungsfest im Theatercafé des
Nationaltheaters mit Flüchtlingen, Organisationen und Vereinen, die
sich im Bereich der Flüchtlingshilfe engagieren, und den
Zuschauern.
Das Theater als Gastgeber ist dabei vor allem bestrebt, die
besonderen Talente und Fähigkeiten der Flüchtlinge in die
gemeinsame Arbeit und in die Stadtgesellschaft einzubringen, um
dadurch einen wichtigen Beitrag zur Integration der neuen
Mitbürgerinnen und Mitbürger zu leisten. Die Zusammenarbeit mit
lokalen Bündnissen für Flüchtlingshilfe ist dabei für das Gelingen
des Projekts von großer Bedeutung, um die Erfahrungen und
Kenntnisse in der Arbeit mit Flüchtlingen mit in den Prozess des
Kunstprojekts einbringen zu können.
Geplant sind weiterhin flankierende Projekte im Rahmen der
Bürgerbühne, die den Kontakt und Austausch zwischen Bürgern und
Flüchtlingen herstellen und intensivieren. Geplant sind hier u.a.
Workshops oder Clubs im Rahmen der Mannheimer Bürgerbühne, an denen
Flüchtlinge und Bürger gemeinsam teilnehmen oder die von
Flüchtlingen angeleitet werden.
Der Doppelabend geht nach der Premiere regulär ins
Abo-Repertoire des Nationaltheaters über. An drei weiteren Terminen
in der Spielzeit 2015/2016 wird der Abend unter verschiedenen
thematischen Schwerpunkten von einem Vortrag sowie im Anschluss
einem Begegnungsfest verknüpft.
-----------------------------------------------------
Der Migrationsforscher, Publizist und Politikberater Prof.
em. Dr. Klaus J. Bade lehrte bis 2007 Neueste Geschichte an der
Universität Osnabrück und lebt seither in Berlin. Er war u.a.
Begründer des Osnabrücker Instituts für Migrationsforschung und
Interkulturelle Studien (IMIS), des bundesweiten interdisziplinären
Rates für Migration (RfM), der ebenfalls bundesweiten Gesellschaft
für Historische Migrationsforschung (GHM), stellv. Vorsitzender des
Sachverständigenrates der Bundesregierung für Migration und
Integration (Zuwanderungsrat) 2004/05 und von Ende 2008 bis Mitte
2012 Gründungsvorsitzender des von ihm konzipierten
Sachverständigenrates deutscher Stiftungen für Integration und
Migration (SVR) in Berlin. Bade war Fellow/Gastprofessor an den
Universitäten Harvard und Oxford, an der Niederländischen Akademie
der Wissenschaften sowie am Wissenschaftskolleg zu Berlin. Er hat
zu Migration und Integration in Geschichte und Gegenwart viele
Forschungsprojekte geleitet, einige Dutzend Bücher sowie einige
hundert kleinere Schriften veröffentlicht und für sein Engagement
in Forschung und kritischer Politikbegleitung diverse
Auszeichnungen erhalten, u.a. das Bundesverdienstkreuz Erster
Klasse. Sein letztes Buch erschien unter dem Titel Kritik und
Gewalt. Sarrazin-Debatte, ‚Islamkritik‘ und Terror in der
Einwanderungsgesellschaft, Wochenschau-Verlag Schwalbach i.
T.
Peter Michalzik studierte Germanistik, Philosophie,
Geschichte und Theaterwissenschaft. Von 2000 bis 2013 arbeitete
Michalzik im Feuilleton der Frankfurter Rundschau. Zuvor war er als
freier Journalist für die Süddeutsche Zeitung, Der Spiegel, Focus,
das Börsenblatt des Deutschen Buchhandels und diverse
Rundfunkanstalten tätig. Außerdem schrieb Michalzik mehrere Bücher,
zuletzt eine Biografie über Heinrich von Kleist. Davor
veröffentlichte er „Die sind ja nackt!“, ein Buch über das
zeitgenössische Theater. Michalzik war Mitglied verschiedener
Jurys, unter anderem beim Berliner Theatertreffen und den Mülheimer
Theatertagen. Bei der Wiesbadener Biennale „Neue Stücke aus Europa“
2014 war er als künstlerischer Leiter tätig. Bei den
Autorentheatertagen am Deutschen Theater Berlin 2015 war er
Sprecher der Jury und ist seit 2014 Mitglied im Kuratorium des
Kulturfonds Frankfurt/Rhein-Main. Darüber hinaus unterrichtet Peter
Michalzik zurzeit an der Frankfurter Hochschule für Musik und
Darstellende Kunst und am Salzburger Mozarteum.
Lea Gerschwitz studierte Geschichte und Deutsche
Literatur in Berlin sowie Dramaturgie in Frankfurt am Main und
Stockholm. Sie assistierte und hospitierte am Theater an der
Parkaue in Berlin, an der Oper und am Schauspiel Frankfurt. Am
Nationaltheater Mannheim war sie von 2012 bis 2015 fest als
Dramaturgieassistentin/Dramaturgin engagiert. Seit dieser Spielzeit
ist sie als freie Dramaturgin tätig.
Modul 2
Das Nationaltheater Mannheim geht mit seinem Programm noch einen
Schritt weiter: Ziel ist – in Zusammenarbeit mit Partnern aus
Stadtpolitik und Wirtschaft – die soziale und berufliche
Integration der beteiligten Flüchtlinge durch Kultur. Die an der
Theateraufführung mitwirkenden Flüchtlinge bekommen
Bildungsgutscheine. In diesem Zusammenhang erhalten sie
individuelle, auf das jeweilige Bildungsniveau zugeschnittene
Qualifikationsangebote, wie z.B. Sprachförderung oder
berufsvorbereitende Kurse. Das Nationaltheater arbeitet hierbei eng
mit Einrichtungen wie dem Interkulturellen Bildungszentrum Mannheim
und der Abendakademie zusammen, die langjährige Erfahrung in der
Arbeit mit Flüchtlingen haben. Ferner versucht das NTM und
seine Partner auch Ausbildungs- oder Arbeitsplätze bei
Unternehmen der Metropolregion Rhein-Neckar zu vermitteln.
Das Programm im Kontext der Spielzeiten 2015/2016 und
2016/17
Das o.g. Programm steht im Kontext eines inhaltlichen
Schwerpunkts der kommenden zwei Spielzeiten. Neben Ein Blick von
der Brücke und Mannheim Arrival werden sich weitere zwei
Schauspielproduktionen inhaltlich mit dem Thema „Festung Europa“
befassen. Den Auftakt machte am 17. September 2015 die Uraufführung
des Stückauftrages Phantom (Ein Spiel) an den renommierten
Dramatiker Lutz Hübners und seine Co-Autorin Sarah Nemitz. Die
beiden Autoren spielen die Brüche und gegenseitigen Vorurteile der
Migrationsgesellschaft anhand des Falls eines Babys, das in einer
Fast Food-Filiale zurückgelassen wird, durch.
Der Regisseur Volker Lösch macht seit Jahren deutschlandweit mit
seinen Bürgerchören Furore, die er in Neuinszenierungen von
Klassikern zum Einsatz bringt und die Stoffe dadurch ins Heute
holt. Seine Inszenierungen werden bei renommierten Festivals
gezeigt und 2009 wurde seine Inszenierung Marat, was ist aus
unserer Revolution geworden? zum Berliner Theatertreffen
eingeladen. Er wird nun erstmals am Nationaltheater Mannheim
arbeiten und Aischylos‘ Die Schutzflehenden mit einem
Bürgerchor realisieren. Am Ende der Spielzeit wird das
Nationaltheater zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni 2016 in einer
Schwerpunktwoche alle Produktionen zeigen und ein thematisches
Rahmenprogramm anbieten, das sich die Thematik aus
unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet.
Gefördert durch das Ministerium für Wissenschaft,
Forschung und Kunst Baden-Württemberg und die Stadt
Mannheim
Mit freundlicher Unterstützung der BASF
SE

In Kooperation mit dem Runden Tisch Flüchtlinge in
Mannheim und der IHK Rhein-Neckar
Text und Foto: Nationaltheater Mannheim, Presse
24.09.2015
Das Nationaltheater verabschiedet sich in die Sommerpause
Mannheim- Gestern, 30. Juli, verabschiedete
sich das Nationaltheater Mannheim mit den Vorstellungen Der
Idiot in der Oper und PURE im Ballett in die Sommerferien. Im
Studio geben die Ensemblemitglieder Michaela Klamminger, Dascha
Trautwein, Sascha Tuxhorn, Thorsten Danner und Ralf Dittrich ihre
letzte Vorstellung und verabschieden sich mit einem eigenen
musikalischen Programm in der Vorstellung Alla Hopp! von
ihrem Mannheimer Publikum. Mit 34 Premieren in Oper,
Schauspiel, Ballett und Junges Nationaltheater sowie rund 65
Wiederaufnahmen in allen Sparten startet das Nationaltheater dann
ab 14. September in seine 237. Spielzeit.
Nach einer sechswöchigen Sommerpause hebt sich Mitte September
wieder der Vorhang. Die Oper wird mit der Wiederaufnahme von
Blues Brothers – Im Auftrag des Herrn am 18. September die
Opernsaison eröffnen, gefolgt von Puccinis Turandot am 19.
September und dem Eröffnungskonzert Der Ring an einem Abend
am 20. September unter der musikalischen Leitung von Alois
Seidlmeier. Am 24. Oktober bringt die Oper die erste Premiere auf
die Bühne: Hans Werner Henzes Die Bassariden in der
Inszenierung von Frank Hilbrich, der am Nationaltheater zuletzt
Benjamin Brittens The Turn of the Screw inszenierte. Die
Proben zu den Bassariden sind schon in vollem Gange.
Die ersten Premieren im Schauspiel werden bereits ab 17.
September zu sehen sein: Lutz Hübners Phantom (Ein Spiel) in
der Inszenierung des ehemaligen Ensemblemitglieds Tim Egloff wird
im Schauspielhaus auf die Bühne gebracht. Am 25. September zeigt
das Schauspiel die unverheiratete (DE) von seinem ehemaligen
Hausautor Ewald Palmetshofer, der dafür den Mülheimer
Dramatikerpreis erhielt.
Die erste Premiere des Jungen Nationaltheaters ist am 26.
September mit der Uraufführung Mannheimification (UA). Das
Kevin O’Day Ballett Nationaltheater Mannheim startet am 8. Oktober
mit der Wiederaufnahme 2 Gents in die Saison, bevor am 6.
November Alpha-Omega (UA) von Kevin O´Day uraufgeführt
wird.
Am 27. September feiert das Nationaltheater ab 14.00 Uhr sein
traditionelles Theaterfest um den Beginn der neuen Spielzeit
zu feiern und sein Publikum willkommen zu heißen. Weitere
Informationen zum Programm erhalten Sie ab Anfang September.
Das NTM wünscht allen einen schönen Sommer!
www.nationaltheater-mannheim.de;
Kartentelefon: 0621 – 16 80 150
Nationaltheater Mannheim, Presse
:: Wir sind in den T H E A T E R F E R I E N vom 31.
Juli bis 13. September 2015 ::
31.07.2015
Integration durch kulturelle Teilhabe
„Ein Blick von der Brücke“ von Arthur Miller und „Mannheim
Arrival“ von Peter Michalzik unter Mitwirkung von Flüchtlingen am
NTM
spk. Mannheim- Mit einem vielversprechenden Ansatz
versucht das Schauspiel des Nationaltheaters Mannheim, einen
Beitrag zur Integration von Flüchtlingen und Asylbewerbern zu
leisten. Der Mannheimer Schauspielintendant Burkhard C.
Kosminski präsentierte jetzt gemeinsam mit
Theresia Bauer, der Ministerin für Wissenschaft,
Forschung und Kunst in Baden-Württemberg, dem Mannheimer
Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz sowie
Anna Barbara Dell von der Initiative „Save Me“
planten das Projekt „Integration durch kulturelle
Teilhabe“, das ab Herbst 2015 am Nationaltheater starten
soll.
Wie Kosminski erläuterte, versuche das
Projekt, der humanitären Katastrophe der Flüchtlingsströme aus
Vorderasien und Afrika nach Europa mit einem künstlerischen und
integrativen Programm zu begegnen. Dieses Programm, das am 3.
Oktober 2015, am „Tag der deutschen Einheit“, seine Premiere feiern
wird, wird nach Angabe Kosminskis aus zwei eigenständigen Modulen
bestehen: Modul 1 wird dabei den Gedanken der „Mannheimer
Bürgerbühne“ konsequent fortführen und den Blick auf die kulturelle
Bildung und Partizipation der in der Metropolregion Rhein-Neckar
untergebrachten Flüchtlinge aus aller Welt fokussieren. Durch
Teilhabe an einem Kunstprojekt solle so den Flüchtlingen der
Einstieg in die Zivilgesellschaft erleichtert werden.
Modul 2 ziele auf die Entwicklungschancen eines solchen
Kunstprojektes und erprobe - in Zusammenarbeit mit der Stadt
Mannheim und mit weiteren lokalen Partnern - seine Konsequenzen für
die wirtschaftlichen und sozialen Aspekte der Integration von
Flüchtlingen.
Im Modul 1 inszeniert Schauspielintendant Burkhard
C. Kosminski Arthur Millers modernen Klassiker „Ein Blick
von der Brücke“ mit Schauspielern aus seinem Ensemble in
Kooperation mit der Mannheimer Bürgerbühne. Millers
Eifersuchtsdrama schildert beziehungsreich das schwierige Los von
Menschen, die nach einer entbehrungsreichen Flucht „das Land ihrer
Verheißung“ erreichen. Der schwierigen Situation ihrer Herkunft
entkommen, müssen sie in der neuen Heimat Neid und Missgunst
erleben und sind täglich in Gefahr, als Illegale denunziert und
abgeschoben zu werden. So bildet sich ein explosives Gemisch, das
schließlich direkt in eine Katastrophe einmündet. Teil dieser
Inszenierung ist auch ein Chor aus Flüchtlingen, die unter der
musikalischen Leitung von Hans Platzgumer und
Markus Sprengler in regelmäßigen Workshops den
musikalischen „roten Faden“ durch die Inszenierung
entwickeln.
Parallel dazu entsteht derzeit aus Interviews mit Flüchtlingen, die
der Journalist und Autor Peter Michalzik
aufgeschrieben und zu einem Theatertext verdichtet hat, der zweite
Teil dieses Theaterabends: „Mannheim Arrival“ -
Geschichten von Flüchtlingen, die von ihrem Alltag zuhause in der
alten Heimat handeln, Berichte von ihren Familien, aber auch die
höchst dramatischen Geschichten ihrer Flucht sowie ihrer
Wahrnehmung von Deutschland. Sie alle werden durch Schauspieler des
Mannheimer Ensembles eindrucksvoll in Szene gesetzt. Doch auch
Flüchtlinge werden dabei auf der Bühne präsent sein - ihnen stehen
die Berufsschauspieler als Paten zur Seite und geben so den
Flüchtlingen ein Gesicht und ihren Geschichten eine Stimme.
Die genaue künstlerische Ausarbeitung ist noch offen und wird
sich erst im Laufe des Interview- und Probenprozesses endgültig
entwickeln. Der Kontakt mit den Flüchtlingen sowie die Auswahl der
Spieler bzw. ihrer Geschichten passieren in engem Austausch mit den
vermittelnden Vertretern des „Runden Tischs Flüchtlinge in
Mannheim“.
Den Auftakt des Projekts in der Öffentlichkeit bildet die Premiere
von „Ein Blick von der Brücke“ und „Mannheim Arrival“ am 25.
Jahrestag des „Tages der Deutschen Einheit“ am 3. Oktober 2015.
Dieser Theaterabend wird mit einem Vortrag zur aktuellen Situation
von Flüchtlingen in Europa eröffnet, gefolgt von der Premiere der
beiden dramatischen Stücke von Artur Miller und Peter Michalzik.
Den Abschluss wird dann ein Begegnungsfest im Unteren Foyer des
Nationaltheaters bilden, zu dem neben den Zuschauern dieser
Vorstellung auch Flüchtlinge sowie Organisationen und Vereine
eingeladen sind, die sich im Bereich der Flüchtlingshilfe
engagieren.
Talente und Fähigkeiten von Flüchtlingen
nutzen
Mit dem Projekt, so Kosminski, wolle das Theater als
Gastgeber insbesondere die Talente und Fähigkeiten der Flüchtlinge
in die gemeinsame Arbeit und in die Stadtgesellschaft einbringen,
um dadurch einen wichtigen, auf ihre individuelle Kreativität
abzielenden Beitrag zur Integration der neuen Mitbürgerinnen und
Mitbürger in Mannheim zu leisten. Wie Kosminski weiter hervorhob,
sei dabei die Zusammenarbeit mit lokalen Bündnissen für
Flüchtlingshilfe für das Gelingen des Projekts von größter
Bedeutung, um so die Erfahrungen und Kenntnisse in der Arbeit mit
Flüchtlingen mit in den Entstehungsprozess des Kunstprojekts
einbringen zu können.
Geplant sind im weiteren flankierende Projekte im Rahmen der
„Mannheimer Bürgerbühne“, die den Kontakt und den Austausch
zwischen Bürgern und Flüchtlingen herstellen und intensivieren
will. Geplant sind hier u.a. Workshops und Clubs im Rahmen der
„Mannheimer Bürgerbühne“, an denen Flüchtlinge und Bürger gemeinsam
teilnehmen oder die auch von Flüchtlingen angeleitet werden.
Dieser Doppelabend wird nach seiner Premiere regulär ins
Abonnement-Repertoire des Nationaltheaters übernommen. An drei
Terminen in der Spielzeit 2015/2016 wird die Produktion unter
verschiedenen thematischen Schwerpunkten mit einem Vortrag sowie im
Anschluss daran jeweils mit einem Begegnungsfest verknüpft.
Gerade im „Modul 2“ will das Nationaltheater Mannheim mit seinem
Programm aber noch einen Schritt weitergehen: Ziel sei es hier, so
Burkhard C. Kosminski, in Zusammenarbeit mit Partnern aus
Stadtpolitik und Wirtschaft die soziale und berufliche Integration
der beteiligten Flüchtlinge durch ihre Teilhabe am kulturellen
Leben der Stadt zu vertiefen. Die an der Theateraufführung
mitwirkenden Flüchtlinge würden dazu „Bildungsgutscheine“ erhalten,
mit denen sie individuell auf ihr jeweiliges Bildungsniveau
zugeschnittene Qualifikationsangebote, wie z.B. für ihre
Sprachförderung oder für berufsvorbereitende Kurse in Anspruch
nehmen können.
Das Nationaltheater und seine Partner wie die BASF und die IHK
Mannheim versuchten darüber hinaus, Ausbildungs- oder Arbeitsplätze
bei Unternehmen der Metropolregion Rhein-Neckar zu vermitteln. Bei
diesem Integrationsprozess, wie auch bei dem vorhergegangenen
Kunstprojekt, werden die Flüchtlinge von einem erfahrenen
Projektkoordinator betreut und beraten.
Kunst- und Wissenschaftsministerin Bauer
würdigte das Mannheimer Projekt, weil es sich engagiert „einer der
bedeutsamsten Herausforderungen unserer heutigen Gesellschaft“
annehme. „Denn viel zu selten hören wir nämlich die Stimmen jener,
über die wir in Politik und Gesellschaft so oft und so viel reden“,
betonte Bauer, die die „radikale Teilhabe“ von Flüchtlingen an
einer Theaterproduktion als ein „grenzüberschreitendes Wagnis“
lobte, das anzupacken sich aber lohnen werde. Mit dieser Arbeit mit
Flüchtlingen auf der Bühne, die höchsten künstlerischen Ansprüchen
gerecht werden müsse, beschreite das NTM einen vöiig neuartigen Weg
zu einer gelingenden Integration von Menschen aus fremden
Kulturkreisen.
„Realistisch betrachtet, werden die gegenwärtig zu erlebenden
Flüchtlingsbewegungen kein temporäres Phänomen bleiben“, betonte
die Heidelberger „Grünen“-Politikerin, die sich deshalb auch dafür
aussprach, Integration als eine dauerhafte und gleichberechtigte
Einbeziehung der Flüchtlinge in unsere Gesellschaft zu begreifen -
als weit mehr als nur „ein Dach über dem Kopf und ausreichend zu
essen“.
Zugleich entspreche das Mannheimer Projekt aber auch der
Zielsetzung grün-roter Kulturpolitik in Baden-Württemberg, die
Freiräume für Kultureinrichtungen vergrößern und diejenigen von
ihnen stärken wolle, die sich engagiert an solch höchst innovative
Projekte heranwagten. Verbunden mit einer Zuschuß-Zusage in Höhe
von 75.000 Euro bekannte sich die Ministerin auch dazu, dass
Projekte wie das Mannheimer viel Unterstützung und Sympathie
benötigten, aber auch die Hilfe von ehrenamtlich tätigen
Institutionen wie z.B. „Save me“ in Mannheim.
„Ihr Projekt ist hochgradig dazu geeignet, unseren Blick auf
Flüchtlinge nachhaltig zu verändern, aber auch zugleich den Blick
der Flüchtlinge auf die sie aufnehmende Gesellschaft“, schloß Bauer
ihre Ausführungen.
Auch der Mannheimer Oberbürgermeister Dr. Peter
Kurz zeigte sich - drei Tage vor der Stichwahl um seine
zweite Amtszeit als OB - tief beeindruckt von dem Projekt „seiner“
Bühne, das mit dem Versuch, in die Stadtgesellschaft
hineinzuwirken, Antworten auf die grundsätzliche Frage nach der
„Relevanz von Theater“ zu geben versuche. In einem zweiten Gedanken
bezeichnete Dr. Kurz das Theater als „Treiber gesellschaftlicher
Entwicklungen“ zu denen in der Zeit um das Jahr 2005 auch die lange
umstrittene Erkenntnis gehört habe, dass Deutschland längst zu
einem Einwanderungsland geworden sei. Schließlich lobte Dr. Kurz
auch die konsequente Vernetzung der Akteure in der Stadt, die sich
um Flüchtlinge kümmerten und schloß in diesen Kreis neben den
zahlreichen ehrenamtlichen Helfern auch ausdrücklichlich die IHK
Mannheim, die BASF in Ludwigshafen, aber auch seine
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Fachbereiches „Arbeit und
Soziales“ mit ein.
Anna Barbara Dell, Sprecherin der Initiative
„Save me“ am „Runden Tisch für Flüchtlinge in Mannheim“ - eine
Ausgründung von „Pro Asyl“ durch das „Flüchtlingshochkommissariats
der UNO“ - erinnerte an erste Bemühungen im Jahr 2010, Flüchtlinge
bei ihren ersten Schritten – bei der Wohnungssuche, bei
Behördengängen oder bei der Suche nach der richtigen Schule oder
KiTa für ihre Kinder - in Mannheim zu begleiten. Diese Arbeit habe
sich inzwischen durch die wachsende Zahl der Zuzüge deutlich
ausgeweitet. Heute seien zehn ehrenamtliche Helferinnen und Helfer
für „Save me“ aktiv, d.h. quasi ganztags in der Flüchtlingshilfe
unterwegs - 90 Patinnen und Paten würden die Ankömmlinge auf ihren
ersten Schritten durch ihre neue Lebenswelt begleiten und
unterstützen. Eines der größten Probleme dabei sei die Tatsache,
dass auch viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ausländamtes
kaum Englisch sprechen würden und so die Kommunikation überaus
schwierig sei.
An die internationale Politik gerichtet, sprach sich Anna
Barbara Dell auch grundsätzlich für die Schaffung von freien und
legalen Wegen für Flüchtlinge nach Europa aus.
Das Projekt im Kontext der Spielzeit
2015/2016
Das Flüchtlings-Projekt des NTM stehe aber auch im Kontext eines
inhaltlichen Schwerpunktes der Spielzeit 2015/2016 seines Hauses,
stellte Schauspielintendant Kosminski abschließend heraus. Denn
neben „Ein Blick von der Brücke“ und „Mannheim Arrival“ - dort
stehen zwischen 9 und 13, bzw. im „stummen Chor“ des zweiten
Stückes 20 bis 35 Flüchtlinge auf der Bühne -, werden sich weitere
zwei Schauspielproduktionen in der kommenden Spielzeit inhaltlich
mit dem Thema "Festung Europa" befassen. Den Auftakt macht dazu
gleich am 17. September 2015 die Uraufführung
eines „Stückauftrages“ an den renommierten Dramatiker Lutz
Hübners und seine Co-Autorin Sarah
Nemitz. Die beiden Autoren spielen darin die Brüche und
gegenseitigen Vorurteile der Migrationsgesellschaft durch, die sie
anhand des Falls eines Babys schildern, das in einer Fast
Food-Filiale zurückgelassen wird.
Der Regisseur Volker Lösch macht seit Jahren
deutschlandweit mit seinen Bürgerchören Furore, die er in
Neuinszenierungen von Klassikern zum Einsatz bringt und dadurch die
Stoffe ins 'Hier und heute“ holt. Seine Inszenierungen werden bei
renommierten Festivals gezeigt und 2009 wurde seine Inszenierung
von „Marat, was ist aus unserer Revolution geworden?“ zum Berliner
Theatertreffen eingeladen. Er wird nun erstmals am Nationaltheater
Mannheim arbeiten und Aischylos' „Die
Schutzflehenden“ mit einem Bürgerchor aus EU-Zuwanderern -
vornehmlich aus Bulgarien und Rumänien - realisieren. Diese
Kooperation mit der Mannheimer Bürgerbühne wird mit ihrer Premiere
im Mai 2016 die thematische Spielzeit beschließen.
Foto: gc
03.07.2015
DVD zur Dokumentation des Neuen Mannheimer Rings erscheint am 2. Juli
Mannheim- Ab 2. Juli ist die DVD zur
Dokumentation des Neuen Mannheimer Rings exklusiv an der
Theaterkasse des Nationaltheater Mannheim erhältlich.
Die Dokumentation begleitet die Neuproduktion von Richard
Wagners Tetralogie Der Ring des Nibelungen am
Nationaltheater Mannheim in der Inszenierung des international
renommierten Regisseurs, Bühnen- und Kostümbildners Achim Freyer
über einen Zeitraum von zwei Jahren. Festgehalten wurde der
kreative Schaffensprozess rund um die Entwicklung von Das
Rheingold, Die Walküre, Siegfried und
Götterdämmerung durch den Filmemacher und Journalisten Rudij
Bergmann, der seit Jahren internationale kulturelle Ereignisse
filmisch begleitet.
Bergmanns Dokumentation der Inszenierung beobachtet alle
künstlerisch und technisch Beteiligten hautnah bei der Arbeit und
gewährt über eine Gesamtlaufzeit von 280 Minuten Einblicke in den
Entstehungsprozess der einzigartigen Produktion.
Die DVD-Box beinhaltet 4 Teile und kostet 25 Euro. Ab 10.
August ist die DVD-Box (Arthaus) auch im Handel erhältlich.
Nationaltheater Mannheim, Presse
30.06.2015
Bilanz der Schillertage 2015
Erfreuliche
Besucherzahlen nach neun Festivaltagen
Mannheim- Mit den 18. Internationalen
Schillertagen 2015, die am Samstag, 20. Juni zu Ende gingen, zeigte
das Nationaltheater Mannheim unter dem Motto Geschlossene
Gesellschaft erneut, wie aktuell und anregend die Beschäftigung
mit Schiller ist.
Mit rund 21.000 Besuchern, einer Auslastung von 90,2% und meist
ausverkauften Vorstellungen konnte das Festival das Niveau des
Jahres 2013 halten, in dem 22.000 Besucher kamen, die zugleich zwei
Vorstellungen mehr im Schauspielhaus sahen.
An neun Tagen standen bei den 18. Internationalen Schillertagen
an den Spielstätten des Nationaltheater Mannheim, der Alten
Feuerwache, dem TiG7 und der Benjamin Franklin Village insgesamt 10
Gastspiele, zwei Auftragsproduktionen, fünf Deutsche
Erstaufführungen, zwei Eigenproduktionen und insgesamt über 100
Einzelveranstaltungen auf dem Programm.
Eröffnet wurde das Festival am 12. Juni durch Oberbürgermeister
Dr. Peter Kurz, Staatssekretär Jürgen Walter sowie
Schauspielintendant Burkhard C. Kosminski. Den Auftakt machte die
Eigenproduktion des NTM, Schillers Räuber in der
Inszenierung von Calixto Bieito. „Bieito interessiert der zeitlose
Terror des Zwischenmenschlichen. Die Geflechte von Hingabe,
Zurückweisung, Begierde und Rache legt er mit Schauspielern bloß,
denen es gelingt, im Karacho der stark gerafften Fassung die
Vielschichtigkeit ihrer Rollen zu zeigen“, so auf
nachtkritik.de. Die Produktion wird Bestandteil des
Repertoires am Nationaltheater und im Juni und Juli an fünf
weiteren Terminen im Schauspielhaus zu sehen sein.
Die eingeladenen Gastspiele wie u.a. Common Ground (Maxim
Gorki Theater), Die Verschwörung des Fiesko zu Genua
(Staatsschauspiel Dresden) oder Wallenstein (Deutsches
Nationaltheater Weimar) fanden ebenso ein breites und begeistertes
Publikum wie das Musikprogramm mit regional und überregional
bekannten Bands. Aufgrund einer plötzlichen Erkrankung im Ensemble
konnte die Vorstellung Don Carlos des Deutschen Theaters
Berlin nicht originalgetreu gezeigt werden. „So etwas kann
natürlich passieren. Ich bin froh, dass wir die Vorstellung nicht
absagen mussten. Regisseur Stephan Kimmig übernahm mit Textbuch die
Rolle des Marquis von Posa, und die Berliner Kollegen fanden eine
adäquate Übersetzung in dieser Ausnahmesituation“, so
Schauspielintendant Burkhard C. Kosminski.
In diesem Jahr präsentierte das Festival insgesamt fünf deutsche
Erstaufführungen aus dem afrikanischen Raum, die in Bezug auf das
Festivalmotto ihre ganz eigene Fragestellung entwickelten haben.
Auf dem sonst für Publikum nicht zugänglichen Gelände der Benjamin
Franklin Village waren zeitgenössische afrikanische Performance-,
Tanz-, Theater- und Filmkunst zu sehen.
Zu Gast waren in diesem Jahr außerdem der Produzent, Autor und
Regisseur Nico Hofmann und die Schauspieler Walter Sittler,
Christoph Maria Herbst und Corinna Harfouch, die in White Rabbit
Red Rabbit mit einem ihnen vorher unbekannten Text die
Zuschauer durch Improvisation unterhielten sowie Ulrich Matthes,
der mit einer Lesung von Schiller-Balladen nach nur wenigen Minuten
die Zuschauer in seinen Bann zog und lang anhaltenden Applaus
erntete.
Die 18. Internationalen Schillertage wurden ermöglicht und
gefördert durch die Stadt Mannheim, das Ministerium für Forschung,
Wissenschaft und Kunst Baden-Württemberg sowie der Beauftragten der
Bundesregierung für Kultur und Medien.
Wir danken unseren Förderern dem Amt für Kulturelle
Stadtentwicklung, der Geschäftsstelle Konversion und der MWS
Projektentwicklungsgesellschaft der Stadt Mannheim, den Freunden
und Förderern des Nationaltheaters Mannheim e.V., der Stiftung
Nationaltheater Mannheim, der Heinrich-Vetter-Stiftung sowie dem
Goethe-Institut.
Ein herzlicher Dank geht auch an unsere Hauptsponsoren BASF
SE, Roche Diagnostics und John Deere sowie an unsere zahlreichen
Kooperationspartner.
Die 18. Internationalen Schillertage sind eines der 15
Top-Festivals der Metropolregion Rhein-Neckar.
www.schillertage.de;
www.nationaltheater-mannheim.de
Nationaltheater Mannheim, Presse
21.06.2015
34 Premieren und 65 Wiederaufnahmen
NTM stellt für Spielzeit 2015/2016 für alle Sparten
fulminante Programme vor – doch für Opernintendant Prof. Dr. Kehr
und Ballettintendant O'Keave wird das die letzte
Saison
spk. Mannheim- Theaterfreunde in der
Metropolregion Rhein-Neckar haben einmal mehr allen Grund, sich für
die kommende Spielzeit 2015/16 möglichst viele Abende freizuhalten.
Denn mit beachtlichen 34 Premieren in den Sparten Oper, Schauspiel,
Ballett, Junges Nationaltheater und Mannheimer Bürgerbühne – allein
15 davon sind Uraufführungen – sowie mit insgesamt 65
Wiederaufnahmen bewährter Produktionen bietet das Nationaltheater
Mannheim NTM auch in seiner 237. Spielzeit wieder Bühnenkunst auf
allerhöchstem Niveau und in seiner Breite für jeden Geschmack. In
seiner schon traditionellen Spielplanpressekonferenz lüftete jetzt
das Leitungsteam des Hauses am Mannheimer Friedrichsring um seinen
Geschäftsführenden Intendanten Dr. Ralf Klöter den
Schleier über den vielen Highlights der kommenden Saison. Dabei
konnte Dr. Klöter mit Freude und Dankbarkeit berichten, dass die
kommende Spielzeit dank klarer Entscheidungen der
baden-württembergischen Landesregierung und der Stadt Mannheim
erstmals seit Jahren wieder ausreichend ausfinanziert sei. „Das ist
ein klares Bekenntnis zu unserem Haus und ein gutes Zeichen“,
zeigte sich Dr. Klöter zufrieden.
Getreu dem alten Grundsatz des Musiktheaters „prima la
musica“ hatte dann Operndirektor Prof. Dr. Klaus-Peter
Kehr das erste Wort, um nach gut zehnjähriger
erfolgreicher Leitungstätigkeit am Mannheimer Opernhaus das
Programm für seine letzte Spielzeit vorzustellen: Und in diese
startet er mit nichts geringerem als einem der anspruchsvollsten
Werke der gesamten Operngeschichte: Hans Werner Henzes Oper
„Die Bassariden“, mit deren Handlung der Komponist bereits
im Jahr 1966 bei den Salzburger Festspielen die revolutionären
Entwicklungen der „68er-Bewegung“ antizipierte. Mit seiner
gigantischen Orchesterbesetzung und seinen Höchstanforderungen an
Solisten und Chor sprengte das Werk den Rahmen alles damals
Üblichen. Frank Hilbrich, der in Mannheim bereits
„The Turn of the Screw“ in Szene setzte, wird Henzes Stück auf die
Bühne bringen.
Auch die Regisseurin Cordula Däuper wird in der
nächsten Spielzeit ans Nationaltheater Mannheim zurückkehren. Nach
Prokofjews „Die Liebe zu drei Orangen“ und „Cole Porter - Ein
Songbook“ inszeniert sie jetzt in Mannheim Gioachino
Rossinis selten gespielte, musikalisch aber überaus
reizvolle Oper „Tancredi“.
Im November wechselt dann das Opernhaus des Nationaltheaters für
einen kurzen Moment „die Farbe und präsentiert eine
Operettengala mit dem Titel „Die ganze
Welt ist himmelblau“, die von dem Schauspieler,
Kabarettisten und Regisseur Michael Quast
konzipiert und sicher auch höchst humorvoll und unterhaltsam
moderiert wird.
In einer Koproduktion des Nationaltheaters
Mannheim mit dem „Kunsthuis Opera Vlaanderen“ in
Gent/Belgien steht dann Jacques Fromental
Halévys 1835 uraufgeführtes und in der Folge überaus
erfolgreiches Frühwerk „La Juive“ auf dem
Programm. Das Stück feierte in dieser Inszenierung im April 2015
seine Premiere in Gent und in Antwerpen und wird im Januar 2016
dann auch nach Mannheim. kommen
Die Oper „Der Spieler“ von Sergei
Prokofjew rundet nach „Der Idiot“ und „Böse Geister“ die
Dostojewski-Trilogie der Mannheimer Oper ab. Tilman
Knabe wird das Stück inszenieren, das die ambivalente
Mischung aus Faszination und Bedrohung offenbart, die für den
Menschen vom Spiel ausgeht.
Mit der Uraufführung von „Der
Golem“ von Bernhard Lang setzt die Oper
ihren Fokus auf das zeitgenössische Musiktheater fort. Bernhard
Langs „Montezuma - Fallender Adler“ wurde bereits 2010 mit großem
Erfolg in Mannheim uraufgeführt. In Anlehnung an den gleichnamigen,
phantastischen Roman von Gustav Meyrink schuf Peter
Missotten dazu allerdings kein schriftliches Libretto,
sondern einen experimentellen Film. Er dient als Grundlage dieser
Neukomposition, so dass die Form der entstehenden Oper von
optischen Wirkungsmechanismen geprägt wird. Bernhard Lang nutzt
dabei neue, im herkömmlichen Musiktheater bisher ungenutzte Formen,
um mit unterschiedlichen instrumentalen und vokalen Effekten zu
arbeiten und verschiedene Genres in das Werk mit einfließen zu
lassen. „Der Golem“ wird am 16. April 2016
in der Inszenierung und Bühnenausstattung von Peter
Missotten uraufgeführt.
„Mozartwoche 2016“ wieder in Mannheim und in
Schwetzingen
Vom 16.-24. Juli 2016 findet dann erneut der
„Mannheimer Mozartsommer“ statt, der sich wiederum
in vielfältiger Weise um die Musik Mozarts und ihre auch heute noch
ungebrochene Aktualität drehen wird. Opernhöhepunkte werden dabei
zwei Mozart-Opern sein: Die Neuproduktion seines
„Idomeneo“, sein erstes „Dramma per musica“, das
Mozart in München mit dem seit 1778 dort wirkenden Mannheimer
Orchester einstudierte. Dazu kommt die Wiederaufnahme von
„Lucio Silla“, die im Schwetzinger Rokokotheater
ihren festlichen Rahmen finden und damit die traditionell enge
Verbindung der beiden Spielorte unterstreichen wird.
„Sterne der Opernszene“ zu Gast in Mannheim
Auch die schon legendären „Festlichen
Opernabende“ versprechen in der Spielzeit 2015 /2016
einmal mehr glanzvolle musikalische Höhepunkte im Programm der
Mannheimer Oper zu werden, gelingt es dem Mannheimer Haus dabei
doch immer wieder, internationale Sängerstars „auf künstlerischer
Augenhöhe“ mit Mitgliedern des eigenen Ensembles zusammenzuführen..
Prof. Dr. Kehr holt dazu schon seit Jahren Sängerinnen und Sänger
in die Quadratestadt, die derzeit an den bedeutendsten Bühnen der
Welt engagiert sind - in der kommenden Spielzeit Klaus
Florian Vogt, Maria Guleghina, José Cura, Marina Rebeka, Wookyung
Kim, Petra Maria Schnitzer, Michael Volle, Angela Brower, Lawrence
Brownlee u.a.
Abschied und Dank an scheidende
Ensemblemitglieder
Doch auch Abschied nehmen müssen wird das Mannheimer
Opernpublikum von beliebten und zum Teil langjährigen
Ensemblemitgliedern; Denn zum Ende der laufenden Spielzeit werden
Evelyn Krahe, Dorottya Lang, Michail Agafonov und Magnus
Piontek das Haus am Friedrichsring verlassen, um sich
neuen Herausforderungen zu stellen. Ihnen allen danken die
Mannheimer Opernfreunde und wünschen Ihnen für ihre weitere
künstlerische wie persönliche Zukunft alles Gute.
Klassik und zeitgenössisches Autorentheater Seit' an
Seit' – Mannheimer Schauspiel mit allein 14 Premieren
Stücke des klassischen Repertoires - u.a. von
William Shakespeare, Georg Büchner und Berthold
Brecht sowie das zeitgenössische Autorentheater mit
Stücken von renommierten Autoren wie Roland
Schimmelpfennig, Lutz Hübner oder Ewald Palmetshofer
bestimmen den Spielplan des Schauspiels am Nationaltheater
Mannheim, den Schauspielintendant Burkhard
C. Kosminski und sein Stellvertreter Ingoh
Brux bei dieser Gelegenheit vorstellten. Insgesamt wird
das Schauspiel fünf Uraufführungen, eine deutschsprachige
Erstaufführung sowie eine Deutsche Erstaufführung auf die Bühne
bringen.
Gleich zu Beginn der nächsten Spielzeit inszeniert Tim
Egloff, ehemaliges Ensemblemitglied am Nationaltheater
Mannheim, in einer Uraufführung Lutz Hübners
„Phantom (Ein Spiel)“.. Hübner ist einer der
meistgespielten Gegenwartsdramatiker - seine Stück werden auf der
ganzen Welt gezeigt und wurden mehrfach ausgezeichnet, darunter mit
Einladungen zum Berliner Theatertreffen und den Mülheimer
Theatertagen.
Noch im September folgt dann die Deutsche Erstaufführung von
„die unverheiratete“- Ewald Palmetshofers fünftem
Stück am Nationaltheater.
Nach „Das schwarze Wasser“ wird Schauspielintendant
Burkhard C. Kosminski die Deutschsprachige
Erstaufführung von Roland Schimmelpfennigs „An und
Aus“ inszenieren.
Der amerikanische Theater- und Drehbuchautor Noah
Haidle hat mit „Götterspeise“ eine
abgründige und anrührende Komödie geschrieben, die die menschliche
Existenz als bitteren Witz vorführt und die im Januar im Studio
uraufgeführt wird.
Anne Lepper ist in der laufenden Spielzeit
Hausautorin am Nationaltheater und hat mit
„Drei Sonnen“ ein neues Stück geschrieben, das im
Mai 2016 in der Inszenierung von Hausregisseur Dominic
Friedel Premiere feiern wird
Die Reihe des zeitgenössischen Theaters wird ergänzt durch einen
Autor und ein Künstlerkollektiv, die dem Mannheimer Publikum
ebenfalls bereits vertraut sind. Akin E. Sipal,
dessen Stück „Santa Monica“ in der laufenden Spielzeit gezeigt
wurde, schreibt für Mannheim ein Auftragswerk mit
dem Titel „Kalami Beach“. Und das
„Künstlerkollektiv Rimini Protokoll“, das bereits
mit „Wallenstein“ bei den Schillertagen 2005 und 2007 und beim 2.
Bürgerbühnenfestival im März 2015 mit „Qualitätskontrolle“ zu Gast
war, begibt sich in universitären Giftschränken, auf heimischen
Dachböden und ausländischen Flohmärkten auf Spurensuche nach
Hitlers „Mein Kampf“ . Mit dem Stück „Adolf Hitler: Mein
Kampf 1&2“, einer Koproduktion des NTM mit dem
Nationaltheater Weimar, den Münchner Kammerspielen, dem
„steirischen herbst festival“ Graz und dem „HAU Hebbel am Ufer“
geht „Rimini Protokoll“ der Frage nach, was aus den 12 Millionen
Exemplaren von „Mein Kampf“ nach 1945 geworden ist.
In Zusammenarbeit mit der „Mannheimer Bürgerbühne“ entstehen in
der Spielzeit 2015/2016 auch zwei Stücke im Schauspiel: Die
Tragödie „Die Schutzflehenden“ von Aischylos -
einer der ältesten überlieferten dramatischen Texte der
Menschheitsgeschichte - wird in der Inszenierung von Volker
Lösch mit der gegenwärtigen Situation von
„Schutzflehenden“ in unserer Gesellschaft in Zusammenhang gebracht
– ein scheint's allzeit aktuelles Thema.
Im weiteren Verlauf der Spielzeit wird
Schauspielintendant Burkhard C. Kosminski dann
Arthur Millers sozialkritisches Drama „Ein
Blick von der Brücke“ inszenieren.
Mit Georg Büchners „Leonce und Lena“ holt das
Schauspiel Sebastian Schug als Regisseur wieder
zurück nach Mannheim, wo er in den letzten Jahren schon „Viel Lärm
um nichts“ sowie „Die Glasmenagerie“ inszeniert hat. Auch
Elmar Goerden, dem Publikum bekannt als Regisseur
von „Emilia Galotti“ und „Die Wildente“,, kehrt mit
„Hamlet, Prinz von Dänemark“ von William
Shakespeare nach Mannheim zurück. Und auch Georg
Schmiedleitner, der in Mannheim zuletzt bei „Homo faber“
und „Woyzeck“ Regie führte, inszeniert im März 2016 Bertolt
Brechts „Die heilige Johanna der Schlachthöfe“. Im Juni
schließlich gibt die Regisseurin und
Nestroy-Theaterpreisträgerin Susanne Lietzow mit
„Der Brandner Kaspar und das ewig´ Leben“ ihr
Regiedebüt am Nationaltheater Mannheim – ein von ihm selbst lang
gehegter Wunsch, wie der Schauspielintendant bekannte .
Thomas Köck – Hausautor am NTM in der Spielzeit
2015/2016
Der neue Hausautor in der Spielzeit
2015/2016 wird Thomas Köck sein. Köck,
der während seiner Zeit als Hausautor seinen Wohnsitz in Mannheim
nehmen wird, um so „dicht an seinen Stoffen“ zu sein,
absolvierte an der Freien Universität Berlin ein Masterstudium
der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft und
studierte in Wien Philosophie. Seit 2012 ist er im Studiengang
„Szenisches Schreiben“ an der Universität der Künste in Berlin
sowie am Deutschen Literaturinstitut Leipzig inscribiert. Köck
wurde bereits zum „Kaltstart Theaterfestival“ eingeladen, war
Teilnehmer des 18. Literaturkurses der „Tage der deutschsprachigen
Literatur“ in Klagenfurt und mit einem Filmprojekt über Beirut zu
„Berlinale Talents“ eingeladen. Im Februar 2015 erhielt er für sein
Stück „Isabelle Huppert - (geopfert wird immer)“ den Stückepreis
des Else-Lasker-Schüler-Dramatikerpreises. Mit „paradies fluten“
(verirrte sinfonie) war Köck zu Gast beim Heidelberger
Stückemarkt. 2015 wurde er Thomas-Bernhard-Stipendiat am
Landestheater Linz. Am 20. Mai wird sein Stück „jenseits von
fukuyama“ im Studio des Nationaltheaters gezeigt.
Abschied nach 13 Spielzeiten: Ballett-Ensemble des NTM
verlässt Mannheim
Mit dem Ende der Spielzeit 2015/2016 werden sich - nach
13jähriger Tätigkeit am NTM - auch der Ballettintendant und
Chefchoreograph Kevin O´Day und seine
Ballettdramaturgin Esther Dreesen-Schabeck mitsamt
ihrem Ensemble von Mannheim verabschieden – eine „Zeitenwende“ in
dieser Sparte. Mit „Farewell“!, einem mehrteiligen
Abend, bestehend aus dem 3. Akt aus Dominique Dumais`
„Tracing Isadora“, dem „Pas de deux 'We
will'...,“ ausgewählten „Szenen aus
Chansons“ sowie dem 2. Akt von „I´m with the
band“ zeigen Kevin O´Day und seine
Stellvertreterin Dominique Dumais viele wichtige
Aspekte ihres Schaffens während der vergangenen 13 Jahre am NTM. Zu
diesem denkwürdigen Abend, so kündigte Esther
Dreesen-Schabeck an, werde im übrigen kein eigenes
Programm, sondern statt dessen ein „Company-Buch“ erscheinen, in
dem noch einmal alle Ensemblemitglieder der vergangen 13 Jahre
ihren Platz finden werden. Ein absolutes „Must“ also für alle, die
sich der ästhetischen Kunstgattung des Tanzes und der Balletts
verbunden fühlen.
Aber auch drei Neuproduktionen wird das Mannheimer Ballett in
der kommenden Spielzeit auf die Bühne bringen. Im November eröffnet
es mit Livemusik, Gesang und Tanz und mit dem Stück „Alpha
-Omega“ (UA*). Die mit „R.A.W.“ und „PURE“ begonnene
Trilogie beendet Dominique Dumais im April 2016
mit dem Stück „NAKED“ (UA). Als letzte Premiere in
der Spielzeit und in der Amtszeit von Kevin O'Day folgt dann
traditionell im Sommer die Choreografische Werkstatt
(UA), bei der Tänzerinnen und Tänzer des Ensembles eigene
Stücke präsentieren.
Verbinden, was zusammen gehört: Statt neuer Sparte
Konzentration auf „Junges Nationaltheater“
In der kommenden Spielzeit will das Nationaltheater keine
neue Sparte einführen, sondern „verbinden, was schon lange zusammen
gehört“, so die zuständige Spartenleiterin, Andrea
Gronemeyer.:„Junge Oper“, „Schnawwl“ und“ Junger Tanz“
werden dazu in Zukunft als vierte Sparte des NTM unter dem Begriff
„Junges Nationaltheater“ zusammengeführt.
Mit „Mannheimification“ (UA) werden dort
Ensemblemitglieder des „Schnawwl“ und freie Tänzer den Tanz für das
junge Publikum ausbauen. Die Sprache des Körpers im Raum wird dabei
im Zentrum der Performance stehen, die auf den Erfahrungen mit dem
Festival für jungen Tanz „StepX“ und mit der Inszenierung „Tanz
Trommel“ (UA) aufbaut.
Der „Schnawwl“ startet im übrigen mit einer Uraufführung von
Ingeborg von Zadows „Haus blaues
Wunder“, das davon erzählt, wie auf engstem Raum aus
Rivalen Freunde werden können.
Unter dem Projekttitel „Mehrsprache“ schreibt
Jagoda Marinić derzeit an einem Stück für den
„Schnawwl“, das aufgrund des großen Umfanges der Arbeit mit sechs
mehrsprachigen Kindergruppen in Mannheim von der laufenden
Spielzeit auf die kommende Spielzeit verschoben wurde und nun erst
im Januar 2016 zur Uraufführung kommen wird.
Mit dem Regisseur Jan Friedrich wird das
„Schnawwl“-Ensemble auch eine Interpretation von Goethes
„Faust - Der Tragödie erster Teil“ vorstellen, die
speziell das junge Publikum fest im Blick hat.
Und schließlich werden zwei Spielerinnen und eine Puppe in einem
neuen Kleinkinderstück (UA) in der
Inszenierung von Cédric Pintarelli die jüngsten
Zuschauer zu einer ersten Begegnung mit „ihrem Theater“
einladen.
Die „Junge Oper“ zeigt mit „Die Königin
der Farben“ schließlich eine Uraufführung nach dem
Bilderbuch von Jutta Bauer, die 2009 für ihr
Gesamtkunstwerk bereits mit dem „Deutschen Jugendliteraturpreis“
ausgezeichnet wurde.
Mit „Amor“ (Arbeitstitel) (UA) entsteht derzeit
auch eine Fassung von Georg Friedrich Händels
„Orlando“, in der barocke Arien sich mit Jazzelementen und
neuen Kompositionen verbinden.
Im Rahmen der „Jungen Bürgerbühne Mannheim“
entsteht ebenfalls in der „Jungen Oper“ mit
„Haendel on Fire“ eine musiktheatrale Performance
zur Produktion „Amor“, in der Jugendliche in verschiedenen Modulen
ihre eigene Version des Stoffes erarbeiten.
Die erste Inszenierung der „Mannheimer
Bürgerbühne“ in der Spielzeit 2015/ 2016, „High
Voltage“ (UA), ist ein Projekt über Energie, Ressourcen
und Blackouts und wird im Oktober 2015 im Studio Premiere feiern.
Und nach dem erfolgreichen Auftakt des „Mannheimer
Geräuschorchesters # 1“ folgt nun eine neue experimentierfreudige
zweite Auflage mit „Geräuschorchester # 2“. Außerdem wird es auch
in der neuen Spielzeit wieder verschiedene Clubs und monatliche
Einzelworkshops aller Sparten bei der „Mannheimer Bürgerbühne“
geben.
Zuviel versprochen? Wir denken: Nein! - Hier kann jeder fündig
werden – hier ist für jeden Geschmack vieles dabei.
Übrigens: Der Vorverkauf für die Vorstellungen im
September und Oktober sowie für alle Musicalvorstellungen, die
Festlichen Opernabende sowie für „Parsifal“ an Karfreitag und
Christi Himmelfahrt startet am 3. Juli – für die nächsten
Aufführungen von Richard Wagners „Ring des Nibelungen“ in der
Fassung von Achim Freyer können Karten bereits jetzt bestellt
werden.
* UA d.h. Uraufführung
Weitere Informationen: www.nationaltheater-mannheim.de; Kartentelefon: 0621 -
16 80 150 Foto:gc
17.05.2015
Thomas Köck wird Hausautor in der Spielzeit 2015/2016 am Nationaltheater Mannheim
Mannheim- Friedrich Schiller war Mannheims erster
Hausautor. Nach der Uraufführung der Räuber am 13. Januar
1782 am Nationaltheater Mannheim verpflichtete
Intendant Freiherr von Dalberg den jungen Schiller als
Theaterdichter. Das Engagement lief vom 1. September 1783 bis zum
31. August 1784.
Mit der Spielzeit 1996/1997 wurde die Institution des Hausautors
wieder eingeführt. Dank der Freunde und Förderer des
Nationaltheaters Mannheim e.V. wird seit 1996 der Aufenthalt eines
Hausautors ermöglicht, der für das Nationaltheater ein neues Stück
entwickelt. Für die Spielzeit 2015/2016 konnte Thomas Köck gewonnen
werden.
Thomas Köck wurde 1986 in Steyr, Oberösterreich geboren und lebt
heute in Berlin. An der Freien Universität Berlin absolvierte er
ein Masterstudium der Allgemeinen und Vergleichenden
Literaturwissenschaft, in Wien studierte er Philosophie. Seit 2012
ist er an der Universität der Künste in Berlin (Studium des
Szenischen Schreibens) mit Aufenthalt am Deutschen
Literaturinstitut Leipzig (Studium Literarisches Schreiben). Er
verzeichnet Veröffentlichungen in verschiedenen Anthologien und
arbeitet am theatercombinat Wien / Claudia Bosse (in Wien,
Düsseldorf & New York) mit. Köck wurde bereits zum Kaltstart
Theaterfestival eingeladen, war Teilnehmer des 18. Literaturkurses
der Tage der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt und mit
einem Filmprojekt über Beirut zu Berlinale Talents eingeladen.
Mit jenseits von fukuyama gewann Thomas Köck den
Osnabrücker Dramatikerpreis. Das Stück wurde im Mai 2014 am Theater
Osnabrück uraufgeführt und wird am 20. Mai in der Inszenierung des
Hausregisseurs Dominic Friedel im Studio des Nationaltheaters
Premiere feiern.
Im Februar 2015 erhielt Köck für sein Stück Isabelle Huppert
(geopfert wird immer) den mit einer Uraufführung am
Pfalztheater Kaiserslautern verbundenen Stückepreis des
Else-Lasker-Schüler-Dramatikerpreises. Zurzeit ist Thomas Köck mit
paradies fluten (verirrte sinfonie) zu Gast beim
Heidelberger Stückemarkt, wo er den Text in szenischen Lesungen
vorstellt und mit fünf weiteren Stücken um den mit 10.000 Euro
dotierten Autorenpreis konkurriert. Am 11. September 2015 wird das
Stück als interdisziplinäres Projekt am Theater Osnabrück
uraufgeführt. Am Theater Marburg folgt mit paradies hungern
die Uraufführung des zweiten Teils von Thomas Köcks Klimatrilogie.
2015 wurde Thomas Köck Thomas-Bernhard-Stipendiat am Landestheater
Linz.
Hausautoren am Nationaltheater Mannheim seit
1996/1997:
Anne Lepper (2014/2015)
Theresia Walser (2013/2014)
Felicia Zeller (2012/2013)
Philipp Löhle (2011/2012)
Ewald Palmetshofer (2010/2011)
Ulrike Syha (2009/2010)
Jan Neumann (2008/2009)
Christoph Nußbaumeder (2007/2008)
Reto Finger (2006/2007)
Tine Rahel Völcker (2005/2006)
Tim Crouch (2004/2005)
Rebekka Kricheldorf (2003/2004)
Andri Beyeler (2002/2003)
Vera Kissel (2001/2002)
Direktorenwechsel, kein Hausautor (2000/2001)
Feridun Zaimoglu (1999/2000)
Werner Fritsch (1998/1999)
Simone Schneider (1997/1998)
Albert Ostermeier (1996/1997)
Foto: Andreas Neumann Text: Nationaltheater Mannheim,
Presse
29.04.2015
Kulturstaatsministerin Monika Grütters zu Besuch am Nationaltheater Mannheim
Mannheim- Zum Auftakt ihrer mehrtägigen Reise
war Kulturstaatsministerin Monika Grütters gestern zu Besuch
am Nationaltheater Mannheim. Grütters besucht im Verlauf ihrer
Reise weiterhin die Theater in Mülheim an der Ruhr und das Theater
Bonn um sich über aktuelle Fragen der Theaterkunst in Deutschland
zu informieren.
Am gestrigen Mittwoch wurde sie vom Intendantenteam des
Nationaltheaters sowie von Kulturbürgermeister Michael Grötsch am
Nationaltheater begrüßt. Der Besuch der Staatsministerin am
Nationaltheater stand unter dem Thema Innovationen im Staats-
und Stadttheater – Neue Leitung, neue Stoffe, neues
Publikum.
Im Fokus des Aufenthaltes standen verschiedene Gesprächsrunden
mit Theaterschaffenden. Auf dem Programm standen die Themen
Neues Leitungsmodell für ein neues Programm: Das
zeitgenössische Vierspartenhaus in der Metropolregion, zu dem
Schauspielintendant Burkhard C. Kosminski einleitende Worte
gesprochen hat, sowie die Themen Neue Stoffe für die Stadt: Von
Hausautorenschaften, Bürgerbühnen, Autorenlabors und dem Festival
für Migrationsfragen (mit u.a der Autorin Theresia Walser
uvm.) sowie Junges Publikum – drei innovative
Ansätze für Kinder- und Jugendtheatersparten (mit u.a.
Schnawwl-Intendantin Andrea Gronemeyer uvm.).
Am Abend wurde die Kulturstaatsministerin von Oberbürgermeister
Dr. Peter Kurz am Nationaltheater begrüßt. Zum Abschluss ihres
Aufenthaltes besuchte sie die Vorstellung Das schwarze
Wasser (UA) von Roland Schimmelpfennig.
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Nationaltheater Mannheim, Presse
16.04.2015
Mannheimer Bürgerbühnenfestival zieht erfreuliche Bilanz
Mannheim- Am vergangenen Freitag ging
am Nationaltheater Mannheim das 2. Bürgerbühnenfestival zu Ende.
Mit 5.712 Besuchern der insgesamt 17 Vorstellungen und 31
Programmpunkte des Rahmenprogramms endete die 2. Ausgabe des
Festivals, das von der Kulturstiftung des Bundes vor zwei Jahren
als Pilotprojekt angelegt wurde und 2014 zum ersten Mal in Dresden
stattfand.
Zur Eröffnung des Festivals am 20. März ließ Ministerin Theresia
Bauer es sich nicht nehmen, die frohe Botschaft persönlich zu
überbringen. Man arbeite bereits an einem Modell, das Festival in
einer dritten Auflage in Freiburg stattfinden zu lassen.
Während des achttägigen Festivals standen insgesamt 300
nichtprofessionelle Darstellerinnen und Darsteller in zwölf neuen
Inszenierungen aus Deutschland, der Schweiz, Belgien, Dänemark und
den Niederlanden auf der Bühne. Die durchweg positive Resonanz beim
Publikum und der Presse führte zu der erfreulichen Auslastungszahl
von rund 85%. Die Auslastungszahl bezieht sich auf die
Vorstellungen der Gast- und Eigenproduktionen und schließt das
Rahmenprogramm nicht mit ein. Die Produktionen Alice, Komm in
meinen Wigwam, Männer, 9220: Portræt af en bydel, Dicke Frauen
oder Mischpoke wurden im Studio jeweils immer vor vollem
Haus gezeigt.
„Die Akzeptanz des neuen Festivals bei den Mannheimerinnen und
Mannheimern, und insbesondere auch der Politik, hat mich
außerordentlich gefreut“, so Schauspielintendant Burkhard C.
Kosminski. „Das Festival-Resümee fällt für mich sehr positiv aus.
Die Gastspiel-Auswahl, die die Jury getroffen hat, war unglaublich
vielfältig und ich war von jedem einzelnen der Theaterabende sehr
begeistert. In der Bandbreite von Themen, die auf der Bühne
verhandelt wurden – von sehr Persönlichem bis hin zum Politischen –
hat sich für mich die Relevanz der Kunstform Bürgerbühne sehr
bestätigt. Das Nationaltheater Mannheim war eine Woche lang
Treffpunkt auch für zahlreiche Fachbesucher, die sich im
Rahmenprogramm mit aktuellen Strömungen und Tendenzen der
professionellen partizipatorischen Arbeit auseinandersetzen
konnten. Der Netzwerkgedanke, der bei der Festivalplanung auch mit
im Vordergrund stand, hat sich für mich sehr eingelöst.“
Zum Abschluss des Festivals verlieh der Club der Bürgerjury bei
der Preisverleihung in der Lobby Werkhaus gleich mehrere Preise.
„Weder verstehen wir das Bürgerbühnen-Festival als
Wettkampf-Veranstaltung, noch wollen wir selbst in die Rolle von
Kampfrichtern schlüpfen. Deshalb haben wir uns gerne verabschiedet
von dem Gedanken, erste, zweite und dritte Preise zu vergeben. Es
ist unser Wunsch, jedem einzelnen Stück gerecht zu werden. Nicht
die Frage, was unterscheidet es von anderen, soll im Zentrum der
Betrachtung stehen. Vielmehr war es unser Ziel herauszuarbeiten,
was jedes einzelne Stück für uns zu einem einmaligen und
unverwechselbaren Erlebnis macht. Wir verstehen die Stücke in
erster Linie als Kommunikationsangebote“, so die Mitglieder der
Bürgerbühnenjury, die die Stücke Dicke Frauen,
Alice, Die Lücke, Männer,
Mannheimer Geräuschorchester #1,
Qualitätskontrolle, Baal und Mischpoke
auszeichnete.
Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes
Mit freundlicher Unterstützung von Innovationsfonds Kunst
Baden-Württemberg, Theatron, Goethe Institut, GBG - Mannheimer
Wohnungsbaugesellschaft, Stadtmobil Rhein-Neckar AG und BAK
Kardesler GmbH
Das Projekt „Club der Bürgerjury“ wird gefördert durch Kultur
macht STARK und Bundesministerium für Bildung und Forschung
Das Festival steht unter der Schirmherrschaft von
Ministerpräsident Winfried Kretschmann
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Das Nationaltheater Mannheim, Eigenbetrieb der Stadt Mannheim,
wird gefördert durch die Stadt Mannheim und das Ministerium für
Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.
Nationaltheater Mannheim, Presse
29.03.2015
Das Nationaltheater Mannheim zieht hervorragende Bilanz der Spielzeit 2013/2014
Mannheim- Mit 1.373 gespielten Vorstellungen hat
das Nationaltheater in allen Sparten seine Kapazitäten voll
ausgeschöpft und insgesamt 392.687 Besucher gezählt. Damit liegen
die Besucherzahlen der Spielzeit 2013/2014 bei 36.037 Zuschauern
mehr als im Vorjahr.
Die Spielzeit 2013/2014 war ein ereignisreiches Jahr sowohl für
die Mitarbeiter als auch die Besucher des Nationaltheaters
Mannheim. Neben dem eigenen Produktions- und Spielbetrieb wurden
zwei große Festivals, Theater der Welt und Mannheimer Mozartsommer,
sowie drei große Tagungen, der Bürgerbühnenkongress und die
Jahrestagungen der Dramaturgischen Gesellschaft und des Deutschen
Bühnenvereins, realisiert. Neben der Gesamtbesucherzahl konnten
auch die Eigeneinnahmen um 166.803 € gesteigert werden. „Die enorme
Steigerung der Vorstellungszahlen (2012/2013: 1.160) führte
zu einer deutlichen Erhöhung der Besucherzahlen. Das lag vor allem
auch daran, dass die Festivals ein breites Publikum ansprechen
konnten. Es wurden Besucherzahlen erreicht, die über den vorsichtig
optimistischen Planansätzen lagen“, so der Geschäftsführende
Intendant Dr. Ralf Klöter.
In der Oper fand 2013/2014 turnusgemäß der biennale Mannheimer
Mozartsommer statt. Bei 304 Vorstellungen konnte die Oper insgesamt
196.048 Besucher verbuchen. Dies entspricht rund 10.000 Zuschauern
mehr als in der vorherigen Mozartsommer-Spielzeit 2011/2012 mit
186.351 Zuschauern und 24.766 Zuschauern mehr als in der
vergangenen Spielzeit 2012/2013. Die Neuproduktionen Die Liebe
zu drei Orangen, Falstaff, Blues Brothers – Im Auftrag des
Herrn oder Carmina Burana wurden neben zahlreichen
Repertoirestücken vom Publikum besonders angenommen und sorgten für
volle Häuser.
Das Schauspiel verbucht einen neuen Besucherrekord. Insgesamt
126.640 Zuschauer besuchten insgesamt 588 Vorstellungen. Damit
erreicht das Schauspiel die besten Besucherzahlen seit über 20
Jahren. Das Festival Theater der Welt sowie die hauseigenen
Produktionen Ich bin wie ihr, ich liebe Äpfel (UA), Die
Glasmenagerie, Der Kirschgarten, Die Wildente, Brilliant
Adventures (DSE) oder die immerzu ausverkauften Vorstellungen
von Agnes trugen maßgeblich zu den guten Besucherzahlen bei.
Nimmt man aus den Zahlen den Festivaleffekt durch Theater der Welt
heraus, so war die Spielzeit dennoch die erfolgreichste seit
1997/1998, wie der Vergleich mit anderen Spielzeiten ohne
Festival/Internationale Schillertage zeigt.
Das Kevin O´Day Ballett Nationaltheater Mannheim erreichte in
der Spielzeit 2013/2014 bei 72 Vorstellungen insgesamt 24.551
Besucher und begeisterte u.a. mit Casanova oder Der
kleine Prinz. Eines seiner größten Projekte der Spielzeit, die
Uraufführung Tracing Isadora , wurde neben zahlreichen
Partnern auch durch Mittel des Tanzfonds Erbe, einer Initiative der
Kulturstiftung des Bundes, unterstützt und gefördert.
Das Theater für junges Publikum, der Schnawwl, kann in der
Spielzeit 2013/2014 ebenfalls einen Besucherrekord verzeichnen. Bei
382 gespielten Vorstellungen strömten 32.128 Besucher (im Vorjahr:
23.509) zu den Spielstätten des Schnawwl, der gleichzeitig seine
Einnahmen um 69.354 Euro steigern konnte. Publikumslieblinge waren
hier u.a. Supergute Tage oder Die sonderbare Welt des
Christopher Boone oder Tanz Trommel
(UA).
Die Auswertung und Veröffentlichung der Zahlen erfolgt dem
Standard des Deutschen Bühnenvereins, der alle Gastspiele,
Sonderveranstaltungen und vollständige Rahmenprogramme mit
einbezieht. Alle aufgeführten und weiterführenden Zahlen werden im
Frühjahr 2015 in der Jahresstatistik des Deutschen Bühnenvereins
veröffentlicht.
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Nationaltheater Mannheim, Presse
13.10.2014
Oper des Nationaltheaters Mannheim ausgezeichnet
Die
»Opernwelt« wählt Adriana Hölszkys Böse Geister zur
Uraufführung des Jahres. Der Opernchor des Nationaltheaters wird
Chor des Jahres.
Mannheim- Die Oper des Nationaltheaters
Mannheim freut sich in diesem Jahr gleich doppelt über die
Ergebnisse der Kritikerumfrage 2014 der Fachzeitschrift Opernwelt.
Nach dem
2. Platz in der Kategorie Opernhaus des Jahres 2013 und
der Auszeichnung Uraufführung des Jahres 2013 für Weinbergs
Der Idiot wählten die 50 unabhängigen Fachjournalisten aus
Europa und den USA in diesem Jahr Adriana Hölszkys Oper Böse
Geister in der Librettofassung von Yona Kim zur Uraufführung
des Jahres. Das Auftragswerk des Nationaltheaters in der Regie
von Joachim Schlömer wurde im Mai 2014 in Mannheim
uraufgeführt.
„Diese unbedingte Musik lässt einen nicht mehr los,
transportiert Stimmung und leistet so mehr, als wenn wirklich nur
eine Geschichte abgespult würde“, so Manuel Brug zur
Uraufführung des Jahres in der Opernwelt. „Adriana Hölszky
ist eine Virtuosin der klanglichen Klüfte. Die sie aus sich
heraustreten lässt. Weil sie will, weil sie muss – und vor
allem weil sie es kann.“
Der Opernchor des Nationaltheaters, der die Kritiker nicht
allein in seiner prägenden Rolle in der Uraufführung beeindruckte,
ist zum Chor des Jahres gekürt worden.
„Ganz hinten, oben steht der formidable Mannheimer Opernchor.
Hölszky inszeniert ihn gern a cappella wie die Kirchenhymnen der
Orthodoxen, aber in deren beunruhigendes Gegenteil verkehrt – als
verwirrenden Kommentator. Der schnalzt, schnarrt, murmelt, schreit,
wuselt mit scheinbar tausend Stimmen durcheinander und diffundiert
doch präzise von der Schwere ins Fliegende“, so Brug zum Opernchor
in Böse Geister.
„Die zwei Auszeichnungen sind eine verdiente Anerkennung und
zugleich eine hervorragende Werbung für die Oper des
Nationaltheaters Mannheim. Ich gratuliere Klaus-Peter Kehr und
seinem Team für diese Leistung“, freut sich Oberbürgermeister Dr.
Peter Kurz.
„Wir freuen uns sehr über diese tolle Nachricht! Nach dem 2.
Platz in der Kategorie Opernhaus des Jahres und der
Auszeichnung Uraufführung des Jahres 2013 sind die beiden
jetzigen Auszeichnungen für uns eine große Motivation, den
schwierigen aber auch beglückenden Weg der Uraufführungen am
Nationaltheater Mannheim weiter zu gehen. In kaum einem anderen
Bereich gelingt es, eine so hohe überregionale Aufmerksamkeit zu
generieren. Wir hoffen, dass diese Auszeichnungen in der
schwierigen finanziellen Situation, in der sich das Nationaltheater
momentan befindet, dazu beitragen, die Bedeutung und Strahlkraft
des Hauses zu unterstreichen. Herzlichen Glückwunsch an Adriana
Hölszky und an unseren wunderbaren Opernchor“, so Opernintendant
Prof. Dr. Klaus-Peter Kehr und Operndirektor Lutz Wengler.
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30.09.2014
Generalmusikdirektor Dan Ettinger dirigiert bei den Salzburger Festspielen 2015
Mannheims Generalmusikdirektor Dan Ettinger ist
einer der drei Dirigenten, die in den kommenden drei Jahren den Da
Ponte-Zyklus bei den Salzburger Festspielen mit den Wiener
Philharmoniker gestalten werden. Inszeniert wird die
Mozart-Trilogie mit den Opern Don Giovanni, Cosi fan
tutte und Le nozze di Figaro vom Leiter des
Schauspiels und künftigen Künstlerischen Direktor der Salzburger
Festspiele, Sven-Eric Bechtolf.
Den Beginn macht Christoph Eschenbach mit der
Neuproduktion des Don Giovanni bei den diesjährigen
Festspielen 2014.
Dan Ettinger wird 2015 die musikalische Leitung der
Neuproduktion Le nozze di Figaro innehaben. Beide
Opern werden 2016 wieder aufgenommen, zusammen mit Cosi fan
tutte (Premiere 2013), die von Alain Altinoglu dirigiert
wird.
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Nationaltheater Mannheim, Presse
30.07.2014
Bilanz des Mannheimer Mozartsommers 2014
Mannheim- Am Sonntag, den 20. Juli fand nach
neun Festivaltagen die fünfte Ausgabe des Mannheimer Mozartsommers
mit dem Open-Air-Konzert Schloss in Flammen ihren Abschluss.
Mit insgesamt 14.907 Zuschauern und einer Zuschauerauslastung von
94,5 % endete der Mannheimer Mozartsommer 2014.
Aufgrund der Ausweitung des Programms auf Spielstätten wie den
Speyerer Dom und durch die zahlreichen ausverkauften Vorstellungen
konnte die Besucherzahl im Vergleich zur vorherigen Ausgabe (2012:
12.930) erheblich gesteigert werden.
Das Programm des Mozartsommers umfasste in diesem Jahr 16
Hauptveranstaltungen. Daneben konnten sich die Festivalbesucher
über ein breites Rahmenprogramm wie z.B. Nachtmusiken,
Einführungen und Nachgespräche und zwei Installationen freuen, die
die Mozartstädte Mannheim und Schwetzingen verbanden.
Zu den Höhepunkten gehörten die Premieren der Eigenproduktionen
des Nationaltheaters: Die Uraufführung Mozart in Moskau
der Jungen Oper sowie die Premiere Mitridate, re di
Ponto in der Inszenierung von Nicolas Brieger.
Das innerhalb weniger Tage ausverkaufte Gastspiel der Komischen
Oper Die Zauberflöte sorgte ebenso für Begeisterungsstürme
beim Publikum wie das Konzert der Sopranistin Vesselina Kasarova
& L´arte del mondo oder die Veranstaltung Mozarts
Freiheit mit Klaus Maria Brandauer und dem GrauSchumacher Piano
Duo.
Die vielseitige künstlerische Auseinandersetzung mit Mozarts
Werken wurde ergänzt durch das Stipendiatenprogramm MozartPrisma
mit renommierten Künstlern und Dozenten aus den Bereichen der
szenisch-musikalischen Praxis, der Musik- und Theaterwissenschaft,
des Kulturmanagements und der Komposition. 20 junge Studierende aus
dem deutschsprachigen Raum nahmen in diesem Jahr an dem Programm
teil.
Der Mannheimer Mozartsommer 2014 wurde ermöglicht durch die
Stadt Mannheim, das Land Baden-Württemberg (Ministerium für
Wissenschaft, Forschung und Kunst) sowie den Generalsponsor BASF SE
und den Hauptsponsor Roche Diagnostics GmbH. Das Nationaltheater
dankt den Freunden und Förderern des Nationaltheaters Mannheim e
V., der Anneliese Rothenberger Stiftung, der Karin und
Carl-Heinrich Esser Stiftung, der Heinrich Vetter Stiftung, der
Geldermann Privatsektkellerei, Familie Limbourg sowie Brigitte und
Rolf Enders für die Unterstützung des Festivals.
Der Mannheimer Mozartsommer fand in Kooperation mit den
Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg statt.
Der nächste Mozartsommer findet im Juli 2016 statt.
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Nationaltheater Mannheim, Presse
21.07.2014
Generalmusikdirektor Dan Ettinger bleibt bis 2016 am Nationaltheater Mannheim
Generalmusikdirektor Dan Ettinger bleibt bis 2016 am
Nationaltheater Mannheim
Mannheim- Dan Ettinger, seit der
Spielzeit 2009/2010 Generalmusikdirektor am Nationaltheater,
verlängert seinen Vertrag um ein weiteres Jahr und bleibt somit bis
2016 in seiner Funktion als Generalmusikdirektor in Mannheim am
Nationaltheater.
Im Dezember 2013 unterzeichnete Dan Ettinger seine
Vertragsverlängerung bis 2015. Zu diesem Zeitpunkt führte er mit
der Leitung des NTM sowie mit Kulturbürgermeister Michael Grötsch
erste Gespräche bezüglich einer Fortführung der Zusammenarbeit bis
2016, die nun erfolgreich zum Abschluss gebracht wurden.
„Meine Vertragsverlängerung bis 2016 ist für uns
alle eine runde Sache. Die Intendanz hat mir dieses Angebot
gemacht, und wir haben gemeinsam einen Weg gefunden, wie wir trotz
meiner zusätzlichen nationalen und internationalen Verpflichtung
u.a. als Chefdirigent der Stuttgarter Philharmoniker bis zum
Vertragsende von Herrn Kehr im Jahre 2016 zusammenarbeiten können.
Das Nationaltheater ist ein wunderbares Haus, und ich freue mich,
dass wir ein weiteres Jahr einen gemeinsamen Weg bestreiten werden.
Wir haben bereits viel erreicht und noch Vieles vor. Ich freue mich
über das Vertrauen, das man mir entgegenbringt und auf die Arbeit,
die vor uns liegt“, so Dan Ettinger.
„Ich bin überaus glücklich, dass Dan Ettinger in
meiner letzten Mannheimer Spielzeit dabei ist. So werden wir das
hohe musikalische Niveau der Oper weiter steigern“, so
Opernintendant Prof. Klaus-Peter Kehr.
In der Spielzeit 2014/2015 wird sich Ettinger u.a.
Franz Schrekers Der ferne Klang sowie den
Wiederaufnahmen Die Walküre und Salome
widmen. Gleich zu Beginn der Spielzeit wird er das
Eröffnungskonzert dirigieren, im November 2014 dann Joseph
Haydns Die Jahreszeiten.
In der Spielzeit 2015/2016 wird Dan Ettinger neben
den zahlreichen Repertoire-Vorstellungen den kompletten RING-Zyklus
sowie die Premiere beim Mannheimer Mozartsommer im Opernhaus des
Nationaltheaters dirigieren.
„Ich freue mich, dass es gelungen ist, Dan Ettinger
über seinen bestehenden Vertrag hinaus ein weiteres Jahr am
Nationaltheater Mannheim zu verpflichten. Ettingers Dirigate
faszinieren das Publikum, wodurch er ein wichtiger kultureller
Botschafter des Nationaltheaters ist“, unterstreicht
Kulturbürgermeister Michael Grötsch.
Text: Nationaltheater Mannheim, Presse Foto:
Hans Jörg Michel
03.07.2014
Nationaltheater Mannheim: Offener Brief des Schauspielintendanten Burkhard C. Kosminski
Sehr geehrte
Frau Bundesministerin Wanka,
sehr geehrte Frau Staatsministerin Grütters,
sehr geehrte Frau Ministerin Bauer,
sehr geehrter Herr Minister Stoch,
das Nationaltheater Mannheim wurde 1839 von einem Hoftheater in
die städtische Trägerschaft überführt. Es ist heute das älteste
kommunale Theater der Welt.
Das Nationaltheater war in diesen 175 Jahren immer ein Zentrum
der Öffentlichkeit und Ort des Austauschs unter Menschen aus allen
Schichten der Gesellschaft, vor allem aber war es Ausdruck
selbstbestimmter Bürgerlichkeit und selbstbestimmten Lebens. Die
Sorge darüber, dass Kultur und Bildung in absehbarer Zukunft diesen
Stellenwert in unserer Gesellschaft verlieren, veranlasst mich
Ihnen diesen Offenen Brief zu schreiben. Ganz herzlich möchte ich
Sie alle für den Herbst 2014 nach Mannheim einladen, um darüber
nachzudenken, ob das bisherige Modell Kultur und Bildung von
einander zu trennen, noch zeitgemäß ist, oder ob es nicht notwendig
ist, gemeinsam eine neue Vision für die Zukunft zu entwickeln.
Die Kultur erlebt einen Bedeutungsschwund in erschreckendem
Ausmaß; die öffentlichen Diskussionen sind von Fatalismus geprägt;
die Demokratie scheint auf diese Herausforderungen nur schleppend
zu reagieren. Die Schuldenbremse, die es Bund und Ländern zwingend
vorschreibt, von 2020 an keine Schulden mehr zu machen, wird die
fatalen Konsequenzen der jetzigen Entwicklung schlagend deutlich
machen: Es gibt keine Ziele mehr jenseits des Sparzwangs. Es gibt
keine verbindenden Werte jenseits der Ökonomie. Ich möchte nicht,
dass unsere Kinder von Schulden erdrückt werden, ich will aber auch
nicht, dass sie in einer orientierungs- und wertlosen Welt
aufwachsen müssen. Deshalb halte ich es für eine gute Idee, den
bislang für andere – und weitgehend erfüllte – Zwecke genutzten
Solidaritätszuschlag der deutschen Steuerzahler umzuwidmen und
zukünftig für Kultur und Bildung zu verwenden.
Warum dieser dramatische Appell? Die Situation ist nicht nur für
viele Theater lebensbedrohlich. Laut Schuldenbremse muss der Bund
sein strukturelles Defizit bis 2016 zurückführen. Die Länder dürfen
ab 2020 keine Schulden mehr machen. Es ist schon heute absehbar,
dass die im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse für die Kultur
einen radikalen Kahlschlag bedeuten wird. Wenn die Schuldenbremse
greift, ist zu befürchten, dass ein Großteil der deutschen
Stadttheater und damit ein großer Teil der Kultur von der Landkarte
verschwinden wird, denn wo sonst könnten die Kommunen streichen als
bei den „freiwilligen Ausgaben“ für Kultur. Für die schon heute
unterfinanzierten Städte droht eine Ungleichheit nicht nur
ökonomisch sondern auch kulturell. Schon jetzt findet innerhalb der
kulturellen Eigenbetriebe der Kommunen, wenn es zu Tariferhöhungen
kommt, ein brutaler Verteilungskampf statt. Da viele Kommunen hier
nicht wie in allen anderen städtischen Bereichen Tarifsteigerungen
ausgleichen, stehen viele Theater seit Jahren unter einer dauernden
Sparkuratel. Wohl in keiner anderen öffentlichen Institution wurde
so viel gespart wie in den Theatern.
Ich frage mich, ob es zulässig ist, von Zuschüssen zu sprechen –
Universitäten und Krankenhäuser bekommen ja auch keine Zuschüsse,
sondern sind gesetzlich vorgeschriebene Grundversorgung.
Auch Kultur und Bildung sind elementare Bestandteile einer
Gesellschaft – wenn dieser Begriff „Gesellschaft“ denn noch eine
Bedeutung hat. Was passiert, wenn das nicht der Fall ist, kann man
in vielen europäischen Ländern sehen. In Griechenland und in
Italien wurden zahlreiche Theater und andere Kultureinrichtungen
finanziell zugrunde gerichtet. Worum es – auch im größeren
Zusammenhang – geht, zeigt sich am altehrwürdigen Teatro Valle in
Rom. Ähnlich wie das Nationaltheater Mannheim war das Valle im Jahr
1822 eines der ersten Theater Europas, das Vorstellungen für die
generelle Öffentlichkeit anbot. Dieses Theater, in dem einst
Mozart, Rossini und später Pirandello arbeiteten, wurde im Juni
2011 von Schauspielern, Theaterangehörigen aber auch anderen
Bürgern besetzt, nachdem die kommunale Politik es an private Bieter
verhökern wollte. Die Besetzung fand nur Tage nach einem
öffentlichen Referendum in Italien statt, bei dem über 95% der
Wähler dafür gestimmt hatten, Wasser als „bene comune“, als
Gemeingut zu sehen und die kommerzielle Privatisierung zu
verbieten. Die Besetzer des Teatro Valle verlangten, dass Kultur
wie Wasser auch ein Gemeingut ist, das gesetzlich garantiert werden
soll. Mit der Unterstützung namhafter Anwälte schaffte es das
Teatro Valle tatsächlich vor Gericht, seinen Status als Gemeingut
zu verteidigen – und die Besetzung zu legalisieren. Wollen wir
solche Auseinandersetzungen schon bald auch in
Deutschland?
Es macht mich traurig und verzweifelt, dass Kultur heute nur
über Subventionen definiert und ausschließlich ökonomisch
diskutiert wird. Ich wünsche mir, gemeinsam mit Ihnen eine neue
Wertedebatte zu führen, jenseits der zynischen Finanz- und
Rentabilitätsdiskussion! Warum sollten wir Angst haben vor
einer solchen Auseinandersetzung? Warum können wir die Diskussion,
wie wir selbst und unsere Kinder leben sollen und wollen, nicht
offen führen?
Zeitgleich mit dem Theatersterben erleben wir eine dramatische
Krise der Printmedien. Das Zeitungssterben droht viel umfassender
zu werden, als wir uns im Moment noch vormachen. Laut der
Bundesagentur für Arbeit gab es in den vergangenen Jahren die
größte Entlassungswelle in der Presse seit Kriegsende.
Millionenverluste selbst bei den überregionalen Leitmedien haben zu
Massenentlassungen, Einstellungsstopps oder zur Insolvenz wie bei
der Frankfurter Rundschau geführt.
Theater, Kunst und Zeitung sind Refugien kritischer
Selbstreflexion, ohne die es keine Meinungs- und Willensbildung
geben kann, ohne die die Demokratie selbst ihren Wert verliert. Es
macht mir Angst, dass gleichzeitig Theater und Zeitungen in dieser
Weise bedroht sind. Wo werden wir künftig unsere Meinung sagen
dürfen?
Wir brauchen gemeinsame Werte, die in jeder Stadt offen und
öffentlich diskutiert werden sollten. Solche Streiträume sind
gelebte Demokratie und verhindern radikale Strömungen, Intoleranz
und rechtsextreme Tendenzen. Wenn wir es mit Demokratie ernst
meinen, dann muss etwas geschehen.
Ich wünsche mir, dass in dieser besorgniserregenden Situation
die Politik ihrer Verantwortung gerecht wird. Wie soll die Welt
aussehen, in der unsere Kinder zu Erwachsenen werden? Wie wollen
wir alle in Zukunft leben? Die Fragen sind einfach, aber man muss
sie stellen. Es geht nicht um komplizierte Sachverhalte, es geht um
Haltung. Es geht darum, dass wir alle gemeinsam, aber auch sie als
Politiker im Besonderen, diese Verantwortung übernehmen.
In einer Wertedebatte sind Kultur und Bildung nicht länger von
einander zu trennen. Der Rückzug der Schulen in den 80er
Jahren aus dem musischen und kulturellen Fächerkanon schlägt jetzt
als kulturelles Defizit in diesen Generationen zurück. Die immense
Bedeutung der kulturellen Bildung für die persönliche Entwicklung
zeigt die Berliner Langzeitstudie von Hans-Günter Bastian (2000).
Föderalistische Bildungspolitik muss sich, wenn von kultureller
Bildung gesprochen wird, neu aufstellen. Die Förderstruktur von
Bund und Land muss neu diskutiert werden.
Ich halte es für einen guten Vorschlag, in dieser dramatischen
Situation den Solidaritätszuschlag umzuwidmen und zukünftig für
Kultur und Bildung zu verwenden. Mit der Nutzung dieser Abgabe für
Kultur- und Bildungszwecke kann die kulturelle Vielfalt unserer
Gesellschaft erhalten werden und könnten auch die drängendsten
bildungspolitischen Aufgaben erfüllt werden.
Und warum denken wir nicht auch darüber nach, ob der
Rundfunkbeitrag auch den Printmedien zu gute kommen könnte? Diese
Steuer sollte kritischem Journalismus und der Medienvielfalt nutzen
und nicht nur den Sendeanstalten und ihren Rentenempfängern.
Ich fordere außerdem gemeinsam mit vielen anderen die Vertreter
der Bundesregierung auf, alles dafür zu tun, damit die Kultur aus
dem derzeit diskutierten Freihandelsabkommen mit den USA
herausgelöst wird. Kultur ist keine Handelsware.
Ich bitte Sie als Vertreter der Bundesrepublik Deutschland und
des Landes Baden-Württemberg diese Debatte gemeinsam mit uns zu
führen und lade Sie dazu ganz herzlich nach Mannheim ein, wo wir im
Herbst das 175-jährige Jubiläum unseres Nationaltheaters in
kommunaler Trägerschaft und damit ältestem kommunalen Theater der
Welt feiern. Ich möchte gern gemeinsam mit Ihnen eine Vision zur
Sicherung der Kulturnation Deutschland entwickeln und dieses Signal
als Botschaft in die deutsche Kulturlandschaft senden.
Mit freundlichen Grüßen
Burkhard C. Kosminski
Intendant Schauspiel Nationaltheater Mannheim
11.06.2014
36 Premieren im 175. Jubiläumsjahr als kommunales Theater

NTM stellt auch für die Saison 2014/15 einmal mehr einen
eindrucksvollen Spielplan vor
spk. Mannheim- Das Leitungsteam des
Nationaltheaters Mannheim NTM hatte dieser Tage – mit Ausnahme von
Generalmusikdirektor Dan Ettinger – vollzählig auf
der kleinen Bühne im Theatercafé Platz genommen, denn es gab vieles
anzukündigen aus den vier, neuerdings sogar fünf Sparten des
renommierten Hauses am Mannheimer Ring, das im September in seine
236. Spielzeit starten wird: Dr. Ralf Klöter,
Geschäftsführender Intendant des NTM, das im Juni 2014
sein 175jähriges kommunales Bestehen und seine Grundsteinlegung vor
60 Jahren feiern wird, konnte dabei gleich zu Beginn der schon
traditionellen Spielplan-Pressekonferenz erwartungsvolle Vorfreude
auf höchst bemerkenswerte 36 Premieren in den Sparten Oper, Junge
Oper, Schauspiel, Ballett, Junges Theater „Schnawwl“ und der
„Mannheimer Bürgerbühne“ wecken – davon allein 18 Uraufführungen –
sowie auf insgesamt mehr als 65 Wiederaufnahmen.
In seiner heutigen Ausgabe wird der
SPEYER-KURIER mit der Vorstellung des Spielplans
des Mannheimer Opernhauses beginnen den in der Pressekonferenz
Opernintendant Prof. Klaus-Peter Kehr und sein
Stellvertreter, Operndirektor Lutz Wengler
vorstellten - die anderen Sparten des NTM werden im
SPEYER-KURIER in loser Folge in den nächsten Tagen
präsentiert
Als erstes Opern-Highlight der neuen Saison konnten Prof. Kehr
und Lutz Wengler gleich für den Beginn der Spielzeit 2014/15 eine
Neuproduktion von „La Wally“, des selten gespielten Meisterwerks
des italienischen Komponisten Alfredo Catalani unter der
musikalischen Leitung von NTM-Kapellmeister Alois Seidlmeier
ankündigen. Der früh verstorbene Catalani zählt zu den wichtigsten
Vertretern der Epoche um Verdi und Puccini. Tilman Knabe, der in
Mannheim zuletzt mit großem Erfolg Verdis „La fanciulla del West“
in Szene setzte, wird diese Geschichte um Aufbruch und Scheitern
einer emanzipierten jungen Frau inszenieren.
Unter der musikalischen Leitung von GMD Dan Ettinger werden drei
Sängersolisten, Opernchor und großes Orchester Joseph Haydns
Oratorium „Die Jahreszeiten“ konzertant zu Gehör bringen.
Mit einer Neuproduktion der„Lustigen Witwe“, mit der das
Opernhaus sich einmal mehr für das Genre der Operette öffnet, steht
Franz Lehárs wohl berühmtestes Werk über die millionenschwere Witwe
Hanna Glawari und ihre Verehrer auf dem Programm.
Dem Repertoire des 18. Jahrhunderts widmet sich die Opernsparte mit
Glucks bedeutender Reformoper „Alceste“. Für die musikalische
Leitung konnte dazu der Barockspezialist Rubén Dubrovsky,
Mitbegründer und Leiter des „Bach Consort Wien“, gewonnen
werden.
Cordula Däuper, Regisseurin der gefeierten Produktion
„Die Liebe zu drei Orangen“, und Johannes Müller entwickeln für das
Nationaltheater derzeit noch die Musical-Revue „Wake up and dream -
ein Cole Porter Songbook“. Der Abend widmet sich dem Leben des
berühmten Songwriters ebenso wie seinen unsterblichen Songs, die in
neuen Arrangements zur Wiederentdeckung einladen.
Hector Berlioz gehört zu den ersten Künstlern in der Nachfolge
Goethes, die dem Faust-Stoff eine eigene Deutung gegeben haben. In
„La damnation de Faust“ führt er die literarischen Motive auf
musikalischer Ebene fort und erzeugt Klanggemälde, die in ihren
extremen Kontrasten den Zuhörer mitnehmen auf eine phantastische
Reise. Mit Berlioz' Oper stellt sich der junge russische Regisseur
Vasily Barkhatov, der bereits u.a. am Mariinsky Theater St.
Petersburg und am Bolschoi Theater in Moskau inszenierte, erstmals
auch dem Mannheimer Publikum vor.
Mit einer Uraufführung einer Arbeit von Lucia Ronchetti setzt die
Oper ihren Fokus auf das zeitgenössische Musiktheater fort. Die
renommierte italienische Komponistin, deren Werke u.a. an den
Staatsopern in Berlin und München aufgeführt werden, schreibt für
das Nationaltheater eine komische und phantastische Oper über die
sich dem Ende zuneigende Welt der Bücher, über Prüfungen und
Konzentrationsmängel, über Störungen und Gestörtwerden und über
Menschen, die sich in den Randzonen einer Stadt bewegen. Die
derzeit noch unter dem Arbeitstitel „Esame di mezzanotte“ „im
Werden“ befindliche Oper wird am 23. Mai 2015 in der Inszenierung
und Ausstattung des Regie-Altmeisters Achim Freyer
uraufgeführt.
In reizvollen kleineren Spielstätten in der Quadratestadt bietet
die Oper jungen Nachwuchsregisseuren die Möglichkeit, eigene
Arbeiten zu verwirklichen. In der Spielzeit 2014/2015 inszeniert
Dorian Dreher, Regieassistent am Nationaltheater, einen szenischen
Abend mit Schuberts letzten Liedern, die sein Verleger posthum
unter dem Titel „Schwanengesang“ veröffentlichte.
Einen weiteren Schwerpunkt des Opern-Spielplans werden in den
kommenden Spielzeiten Werke des 20. Jahrhunderts bilden. Den Beginn
dazu macht eine Neuproduktion von Franz Schrekers „Der ferne Klang“
unter der musikalischen Leitung von GMD Dan Ettinger.
Einmal mehr versprechen die Festlichen Opernabende auch in der
Spielzeit 2014/2015 wieder glanzvolle musikalische Höhepunkte zu
werden. Das Nationaltheater holt Sänger ins Opernhaus, die derzeit
an den größten Bühnen der Welt engagiert sind, so u.a.
Albert Dohmen, Véronique Gens, Elisabeth Kulmann, Yonghoon
Lee, Ambrogio Maestri, Giuseppe Filianoti, Martin Gantner, Gabriele
Schnaut, Manuela Uhl, Barbara Frittoli, Roman Trekel, Erwin
Schrott sowie Peter Seiffert und Petra Maria
Schnitzer.
Mit der Uraufführung der Oper „Die Geburt der Stimme“ - so
derzeit noch der Arbeitstitel - wird von der „Jungen Oper des NTM“
eine „mobile Produktion“ vorgestellt, die das Ergebnis einer
Forschungsarbeit über „Musiktheater für die Allerkleinsten“ sein
wird..
Mit „SchlagaufSchlag“ - so ihr Arbeitstitel - entsteht eine
weitere Uraufführung als Ensembleprojekt - eine
Musiktheater-Performance für junges Publikum. In Zusammenarbeit mit
der Komponistin Annesley Black zeigt die Junge Oper im Rahmen der
„Jungen Bürgerbühne Mannheim“ mit „Flowers of Carnage“ eine
musiktheatralische KungFu-Performance, bei welcher musizierend und
bewegend ein Wechselspiel aus Angriff, Verteidigung und
Zurückhaltung entsteht.
Große und kleine Opern- und Musikfreunde weit über die Grenzen
der Metropolregion Rhein-Neckar hinaus werden also auch in der
kommenden Spielzeit 2014/15 am NTM in jeder Hinsicht wieder voll
auf ihre Kosten kommen.
Der Vorverkauf für die Vorstellungen im Opernhaus im September
und Oktober sowie für alle Musicalvorstellungen, Festlichen
Opernabende und den „Parsifal“ an Karfreitag und Fronleichnam 2015
startet schon in Kürze, am 5. Juni 2014.
http://www.nationaltheater-mannheim.de>;
Kartentelefon: 0621 - 16 80 15 Foto: gc
18.05.2014
Ehemaliger Generalintendant Klaus Schultz stirbt im Alter von 66 Jahren
Klaus Schultz, der von 1992-1996 Generalintendant am
Nationaltheater Mannheim war, verstarb am vergangenen Samstag im
Alter von 66 Jahren
Mannheim- Nach seiner Ausbildung
zum Diplombibliothekar und seinen Studien in Erlangen und München
arbeitetet Schultz 1972 zunächst als freier Mitarbeiter bei
verschiedenen Opernproduktionen in München und Frankfurt am Main
als Dramaturg. Von 1973 bis 1977 war er Dramaturg der Oper
Frankfurt. Von 1977 bis 1982 arbeitete er als Chefdramaturg und
Pressesprecher für die Bayerische Staatsoper und parallel von 1980
bis 1984 als Musikdramaturg der Berliner Philharmoniker. Von 1984
bis 1992 leitete er als Generalintendant die Bühnen der Stadt
Aachen und von 1992 bis 1996 das Nationaltheater Mannheim. 1996
wurde er Ehrenmitglied der Freunde und Förderer des
Nationaltheaters Mannheim e.V. Von September 1996 bis 2007 war er
Intendant und Chefdramaturg am Staatstheater am Gärtnerplatz in
München.
Von 2002 bis 2008 unterstütze Schultz als freier
Mitarbeiter ehrenamtlich die Leitung der Bayreuther Festspiele. Im
Herbst 2009 lehrte er als Gastprofessor am Department of
Germanic Studies der Indiana University in Bloomington.
Gelegentlich übernahm Schultz auch schauspielerische Aufgaben und
konzipierte verschiedene Fernseharbeiten.
Er war Mitglied der Deutschen Akademie der
Darstellenden Künste und der Freien Akademie der Künste
Rhein-Neckar; 2004 wurde er Mitglied der Europäischen Akademie der
Wissenschaften und Künste. Außerdem engagierte er sich in
mehreren Kuratorien und Stiftungen und rezensierte von 2010 bis
2013 auch Bücher für das Literarische Journal der Zeitung Die
Welt. Nationaltheater Mannheim, Presse; Foto: br
28.04.2014
Nicole Heesters erhält Preis als „Beste Schauspielerin“ beim 32. Fajr Theater Festival im Iran
Nicole Heesters in der Inszenierung „Bernarda Albas Haus“,
Mannheim- Bei der Preisverleihung
des Fajr International Theater Festival am vergangenen Samstag, 1.
Februar in Teheran erhielt die Schauspielerin Nicole Heesters den
Preis als Beste Schauspielerin.
Das jährlich stattfindende „Fadjr International
Theater Festival“ zählt zu den wichtigsten Theater-Events im Iran.
Bei der diesjährigen 32. Ausgabe des Festivals vom 16.
Januar bis zum Februar 2014 war das Schauspiel des Nationaltheater
Mannheim mit Federico García Lorcas Bernarda Albas Haus in
der Inszenierung von Calixto Bieito an zwei Tagen zu Gast.
Nicole Heesters spielt darin die Hauptrolle der
Bernard Alba, die nach dem Tod ihres Mannes ihr Haus verschließt
und ihren fünf Töchtern eine achtjährige Trauerzeit
verordnet. Während das Leben draußen vorbeizieht, stricken die
jungen Frauen an ihrer Aussteuer und verzehren sich nach den
abwesenden Männern. Als sich Adela in den Verlobten ihrer ältesten
Schwester verliebt und aus dem häuslichen Gefängnis ausbricht,
kommt es zur Katastrophe…
Am Nationaltheater Mannheim ist das Stück im Sommer
2014 wieder zu sehen.
Das Gastspiel im Iran erfolgte mit freundlicher
Unterstützung durch das Unternehmer-Ehepaar Bettina Schies und
Klaus Korte, Fa. Korte Bauteile GmbH, Heidelberg und dem
Gesundheitsunternehmen Roche.
Gefördert durch das Goethe-Institut München, das
Goethe-Institut Teheran, die Kulturabteilung der deutschen
Botschaft Teheran, das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und
Kunst Baden-Württemberg sowie das Stadtmarketing Mannheim.
Mit herzlichem Dank an das Kulturbüro der
Metropolregion Rhein-Neckar. www.nationaltheater-mannheim.de
Nationaltheater Mannheim, Presse; Foto: Hans
Jörg Michel
03.02.2014
Generalmusikdirektor Dan Ettinger verlängert seinen Vertrag am Nationaltheater Mannheim
Dan Ettinger, seit der Spielzeit 2009/2010
Generalmusikdirektor am Nationaltheater Mannheim, unterzeichnete am
heutigen Dienstag, 3. Dezember gemeinsam mit Bürgermeister Michael
Grötsch und Opernintendant Klaus-Peter Kehr seine
Vertragsverlängerung bis 2015.
„Dan Ettinger fasziniert sein Publikum durch seine
prägnanten und überraschenden Interpretationen. Seine Dirigate in
aller Welt machen ihn zu einem wichtigen kulturellen Botschafter
Mannheims, der sich dem Nationaltheater dabei stark verbunden
fühlt. Wir sind stolz darauf, dass wir das Engagement unseres
Generalmusikdirektors am Nationaltheater Mannheim erneut verlängern
können“, unterstreicht Kulturbürgermeister Michael Grötsch.
Im April 2011 unterzeichnete Dan Ettinger seine
Vertragsverlängerung bis 2014, um sich nach der Neuproduktion des
RINGS in der Spielzeit 2013/2014 unter anderem mit dem Werk
Richard Strauss´ (Elektra) und Giacomo Puccinis (La
Bohème) sowie mit den Neuproduktionen von Giuseppe Verdis
Falstaff, Carl Orffs Carmina Burana und Prokofjews
Die Liebe zu drei Orangen auseinanderzusetzen.
Für die Spielzeit 2014/2015 wird Dan Ettinger neben
der Wiederaufnahme der RING-Teile Die Walküre und
Siegfried u.a. eine Oper von Franz Schreker
erarbeiten. Im November2014 wird er Joseph
Haydns Die Jahreszeiten dirigieren.
Die Spielzeit 2014/2015 eröffnet der
Generalmusikdirektor mit einem Eröffnungskonzert im Opernhaus. Beim
Neujahrskonzert 2015 wird er das Publikum mit einer
Fledermaus-Gala im Neuen Jahr begrüßen.
„Ich freue mich sehr, die so erfolgreiche und
fruchtbare Zusammenarbeit mit Dan Ettinger ein weiteres Jahr
fortsetzen zu können. Für das Nationaltheater ist es ein großer
Gewinn, einen so hervorragenden Musiker an seiner Spitze zu haben,
der auch ein tiefes Verständnis für szenische Vorgänge hat“, so
Klaus-Peter Kehr, Opernintendant des Nationaltheater Mannheim.
www.nationaltheater-mannheim.de;
Kartentelefon: 0621 – 16 80 150
Nationaltheater Mannheim, Presse
03.12.2013
Gedenkfeier in Erinnerung an Leben und Wirken von Arnold Petersen
Am 30. August 2013 verstarb der langjährige Generalintendant des
Nationaltheaters Mannheim, Arnold Petersen. Zu seinen Ehren
veranstalten die Stadt Mannheim und das Nationaltheater Mannheim am
17. Oktober um 19.00 Uhr eine Gedenkfeier zur Erinnerung an sein
Leben und Wirken.
Der gebürtige Lübecker Arnold Petersen prägte als
Generalintendant des Nationaltheaters von 1975-1992 entscheidend
das Mannheimer Theaterleben. Unter seiner Leitung wurden 1978 die
Internationalen Schillertage und 1979 das Kinder- und Jugendtheater
Schnawwl gegründet. Der nach ihm benannte Arnold-Petersen-Preis
wird seit 1992 jährlich für herausragende künstlerische
Nachwuchsleistungen am Nationaltheater Mannheim verliehen.
1996 wurde Arnold Petersen zum Ehrenmitglied des
Nationaltheaters Mannheim ernannt. Er war Träger des
Bundesverdienstkreuzes und Präsidiumsmitglied des Deutschen
Bühnenvereins. Auch während seines Ruhestandes stellte er als
Interimsintendant seine Leitungserfahrung dem Volkstheater Rostock,
dem Hessischen Staatstheater Wiesbaden und dem Theater Bonn zur
Verfügung.
„Arnold Petersen hat als eine der prägenden Persönlichkeiten der
Theatergeschichte Mannheims für unsere Stadt eine ganz besondere
Bedeutung. Mit den Internationalen Schillertagen und dem Schnawwl
hat er wichtige Institutionen geschaffen, die auch noch heute
kulturpolitisch zentrale Akzente setzen. Mit Arnold Petersen haben
wir eine Persönlichkeit verloren, die in Mannheim und darüber
hinaus bleibende Maßstäbe für das Theatergeschehen gesetzt hat“,
würdigte Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz Petersens Wirken in
Mannheim.
Gedenkfeier in Erinnerung an Arnold Petersen am 17. Oktober,
19.00 Uhr, Opernhaus.
Der Eintritt ist frei. Karten sind an der Theaterkasse
erhältlich.
Die für diesen Termin ursprünglich angekündigte Operngala
entfällt.
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Nationaltheater Mannheim, Presse
08.10.2013
Nationaltheater Mannheim erreicht in der Rubrik „Opernhaus des Jahres“ den 2. Platz
Umfrage der
Fachzeitschrift „Opernwelt“ - Mieczyslaw Weinbergs Der
Idiot wurde zur Uraufführung des Jahres gewählt
Mannheim- Kurz vor der ersten Opernpremiere der
neuen Spielzeit und inmitten der Vorbereitungen zum kommenden
Mozartsommer erreicht die Oper die freudige Nachricht. Das
Nationaltheater Mannheim steht laut der Kritikerumfrage der
Fachzeitschrift „Opernwelt“ in der Rubrik «Opernhaus des Jahres»
auf Platz zwei. Weinbergs Oper Der Idiot in der Inszenierung
von Regula Gerber am NTM wurde neben George Benjamins Written on
Skin zur Uraufführung des Jahres gewählt.
„Ein Erfolg vor allem für Klaus-Peter Kehr, einen
Opernintendanten, der das ästhetische Experiment geschickt im
Spielplan verankert − sei es durch den Rückblick auf die alte
Mannheimer Schule oder in enger Zusammenarbeit mit Komponistinnen
und Komponisten von heute“, so Stephan Mösch und Albrecht Thiemann
in der Zusammenfassung der Ergebnisse der jährlichen
Kritikerumfrage von «Opernwelt». Auf Platz eins wählten die
Kritiker die Komische Oper Berlin. „Größer als zwischen Barrie
Koskys wirbelnder Fülle in Berlin und Klaus-Peter Kehrs
nachdenklichem Insistieren in Mannheim können sie kaum sein. Zwei
Wege, höchst erfolgreich Musiktheater zu denken und zu machen.
Deshalb haben wir in diesem Jahrbuch sowohl der Komischen Oper als
auch dem Mannheimer Nationaltheater eigene Beiträge gewidmet“, so
Mösch und Thiemann.
„Die Zweitplatzierung in der Rubrik „Opernhaus des Jahres“ ist
eine verdiente Anerkennung und zugleich eine hervorragende Werbung
für die Oper des Nationaltheaters Mannheim. Ich gratuliere
Klaus-Peter Kehr und seinem Team zu dieser Auszeichnung. Ihm
gelingt es, die Oper mit Uraufführungen und neuen Sichtweisen auf
alte Werke künstlerisch überzeugend zu leiten. Die Sparte wird
regional und überregional als exzellent und innovativ wahrgenommen.
Dies prägt nicht zuletzt den Ruf des Hauses als Leuchtturm der
Region“, erklärt Kulturbürgermeister Michael Grötsch.
Wir alle an der Oper des NTM sind glücklich und hoch motiviert,
am Ruhm der Mannheimer Oper weiterzuarbeiten“, so Klaus-Peter Kehr,
Opernintendant des NTM. Operndirektor und Stellv.
Opernintendant Lutz Wengler über die Nominierung: „Ich freue mich
sehr, dass ich als Kommissarischer Generalintendant meinen Beitrag
dazu leisten konnte, dass die vergangene Spielzeit so erfolgreich
für die Oper des Nationaltheaters verlaufen konnte. Klaus-Peter
Kehr hat den aktuellen Erfolg der Oper über viele Jahre konsequent
vorbereitet und ich freue mich sehr, dass er nun eine so großartige
Bestätigung für seine künstlerische Arbeit bekommt“. www.nationaltheater-mannheim.de;
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Nationaltheater Mannheim, Presse
02.10.2013
Die Festlichen Opernabende 2013/2014 am Nationaltheater
Auch in der neuen Spielzeit 2013/2014 ist die
europäische Sänger-Elite an ausgewählten Terminen im
Nationaltheater Mannheim zu erleben. Mit einer spektakulären
Wagner-Gala startet die Reihe der Festlichen Opernabende in
die neue Saison: Petra Lang und Klaus Florian Vogt,
die zu den weltweit führenden Wagner-Sängern gehören, treten am 8.
Dezember 2013 als Wälsungenpaar sowie als Parsifal und Kundry
auf.
Alexia Voulgaridou, die von der
internationalen Presse für ihre geschmeidige Stimmkunst und die
aufwühlende Emotionalität ihrer Darstellung gepriesen wird, kommt
am 11. Januar 2014 zurück an ihre einstige Wirkungsstätte Mannheim.
Gemeinsam mit einem der erfolgreichsten italienischen Tenöre,
Fabio Sartori, interpretiert sie die Hauptrollen in Puccinis
Madama Butterfly.
Drei jüngere Stars brillieren in der Zauberflöte am
9. Februar 2014: Der ungeheuer vielfältige, u.a. als Beckmesser
berühmte Adrian Eröd (Papageno), die als hinreißende Pamina
bekannte Genia Kühmeier und Olga Pudova, eine für die
sensationelle Leichtigkeit ihrer Höhe gefeierte Königin der Nacht,
die demnächst in dieser Rolle an der Wiener Staatsoper
debütiert.
Auch in Richard Strauss‘ Elektra singen am
23. März 2014 drei Gäste: Catherine Foster, die diesen
Sommer als Brünnhilde in Bayreuth debütiert, in der Titelrolle; der
hochrenommierte Bass Günther Groissböck, der sonst an der
Met und der Scala verkehrt, feiert in Mannheim sein Rollendebüt als
Orest. Die „Meisterin grandioser Kantilenen“ Ricarda Merbeth
singt die Chrysothemis.
Eine weitere Strauss-Oper ist zum Jubiläumsjahr als
Festlicher Opernabend vorgesehen: Der Rosenkavalier mit der
u.a. aus Bayreuth, München und Paris bekannten Melanie
Diener als Marschallin, Alfred Muff von der Oper Zürich
als Baron Ochs und Daniela Sindram, die den Mannheimern aus
ihrer Zeit am Nationaltheater wohlbekannt sein dürfte und erst
kürzlich an der Scala debütierte, als Octavian.
Kein Geringerer als René Pape, der „Atlas
unter den Bässen“ (FAZ), singt im letzten Festlichen Opernabend
Don Carlo den König Philipp II.. Eine furiose Prinzessin
Eboli gibt die bedeutende französische Mezzosopranistin Béatrice
Uria-Monzon. Mit dreimal zwei und dreimal drei Gaststars sind
die Festlichen Opernabende diesmal besonders glanzvoll
bestückt.
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Presse
19.07.2013
Festlicher Opernabend mit Verdis „Otello“ im NTM
Grandioses
Musikereignis mit herausragenden Gästen und inspiriertem Ensemble
–
Krassimira Stoyanova in Mannheim mit „Preis der
deutschen Schallplatten-Kritik“ ausgezeichnet
Von Gerhard Cantzler
Mannheim- Er geriet einmal mehr zu einer
denkwürdigen Sternstunde des Musiktheaters weit über die Grenzen
der Metropolregion Rhein-Neckar hinaus - der „Festliche Opernabend“
im Nationaltheater Mannheim, bei dem eine in den Herzen und
Gemütern der Besucher sicher noch lange nachklingende Aufführung
des Beziehungsdramas „Otello“ des großen Jubilars dieses
Musikjahres, Giuseppe Verdi, in einer wahrlich exemplarischen
Interpretation gelang. Zwei Weltstars – die unvergleichliche
bulgarische Sopranistin Krassimira Stoyanova in
der Partie der Desdemona und der in den letzten Jahren kometenhaft
aufgestiegene italienische Bariton Giovanni Meoni
als Jago waren als Stargäste verpflichtet worden und motivierten
die anderen, zum festen Ensemble des Hauses zählenden Sänger an
diesem Abend zu hörenswerten Sptzenleistungen. Insbesondere der
neue Heldentenor des Hauses, der US-Amerikaner Roy
Cornelius Smith – seit dieser Spielzeit festes
Ensemble-Mitglied in Mannheim – konnte sich in der bekanntermaßen
zum anspruchsvollsten seines Faches zählenden Titelpartie des
Otello absolut gleichrangig neben den beiden internationalen Gästen
präsentieren.
Überhaupt fällt gerade bei diesen „Festlichen Opernabenden“ des
NTM immer wieder überaus positiv auf, über welch leistungesfähiges,
hochrangiges Ensemble das Haus am Friedrichsring verfügt, so dass
selbst kleine Nebenrollen noch mit durchaus veritablen Sängern
besetzt werden können.
An diesem Abend aber konzentrierte sich die Aufmerksamkeit des
Publikums naturgemäss ganz auf die „großen Drei“ - die
Protagonisten dieser Oper: Otello, den Titelhelden, „seine“
geliebte und durch eine Intrige zum Hassobjekt gewandelte Desdemona
und den heimtückischen „Architekten“ dieser Intrige, den Anthelden
Jago.
Ihm gab
Giovanni Meoni, der auch an diesem Abend wieder
eine sängerische Glanzleistung ablieferte, eine ganz bewußt von der
üblichen - oft holzschnittartig daherkommenden Heimtücke und
Bösartigkeit des Schurken abweichende – ja fast schon
intellektuell-subtile Ausdeutung dieser von ihm fast
mephistophelisch angelegte Ausdeutung seiner Persönlichkeit mit.
Sein gotteslästerliches „Credo“: Ein fulminates Ereignis, das den
Zuhörern ebenso das Blut in den Adern gefrieren liess, wie das
Finale des zweiten Aktes, wenn sich dieser Jago mit dem vom „Gift
der Verleumdung“ infizierten Otello in einem verlogenen Racheschwur
vereinigt.
Roy Cornelius Smith, an diesem Abend ohne jeden
Fehl und Tadel und mit Meoni in den alles fordernden langen
Passagen der dramatischen Handlung kongenial vereint, bewältigte
seine von zahllosen Spitzentönen geprägte Partie ebenso überzeugend
wie die ihr innewohnende Dramatik zwischen unendlicher Liebesglut,
schierer Verzweiflung, lodernder Eifersucht und hemmungsloser Wut.
Roy Cornelius Smith kann hier in jedem Augenblick überzeugen und
mit den großen Interpreten dieser Partie der Gegenwart in jedem
Moment mithalten.
Und dann
natürlich die unvergleichliche Krassimira
Stoyanova. Man muss wohl lange zurückgehen in der
Geschichte dieser Oper, um sich an eine Desdemona zu erinnern, die
mit so betörendem Ausdruck und gleichzeitig mit einer selbst im
extremsten Pianisssimo noch immer mit klarem Kern funktionierenden
Stimme aufwarten können. Ihre Interpretation des „Weideliedes“
sowie ihres „Ave Maria“-Gebetes - in ihrer ausdrucksstarken,
ergreifenden Schlichtheit stilprägend wohl noch für lange Zeit.
Bei einem so überragend leuchtenden Protagonisten-Trio haben es
die ohnedies vom Komponisten nicht gerade verwöhnten „Solisten in
der zweiten Reihe“ naturgemäß schwer, zu bestehen und sich in den
Vordergrund zu spielen. Einzig der mit leichter Tenorstimme
agierenden Este Juhan Tralla in der Partie des
Cassio konnte hier seine hohen stimmlichen, aber auch seine
darstellerischen Qualitäten ausspielen.
Ansonsten aber lohnte es sich durchaus, auch einmal auf die
großartigen Stimmen der „Chargen“ zu hören: David
Lee als Rodrigo, Marko Spehar, der mit
seiner edel timbrierten Bassstimme in der Rolle des venezianischen
Gesandten Ludovico aufhorchen liess, Bryan Boyce
als Montano, Hyun-Seok Kim als Herold und nicht
zuletzt Katrin Wagner als Emilia - sie alle
„lieferten“ - von der musikalischen Einzigartigkeit dieses Abends
inspiriert – im Ensemble großartige individuelle Leistungen
ab..
Großen Anteil daran hatte aber auch einmal mehr der von
Tilman Michael vorzüglich vorbereitete Chor des
Nationaltheaters Mannheim, der es am Anfang durchaus schwer hatte,
auf der gewaltigen, hoch aufragenden Bühne den Überblick über die
Szenerie zu behalten.
Mit satten Strreicherflächen, sonorem Blech- und wehmütig die
Tragik der Handlung herauskehrenden Holzbläsern, kompakt und
bestens aufgelegt, präsentierte sich auch an diesem Abend das
Verdi-erfahrene Orchester des NTM in Bestform - von
Generalmusikdirektor Dan Ettinger überzeugend
durch den Abend geführt.
Im übrigen wusste auch die Inszenierung dieses „Otello“ von
Chris Alexander - an diesem Abend seit der
Premiere am 20. April 1997 bereits zum 38.mal auf dem Spielplan –
aufs Neue zu überzeugen. Und auch das Bühnenbild von
Andreas Szalla sowie die in historisierender Art
gestalteten Kostüme von Susanne Hubrich passten in
diesen ganz außergewöhnlichen Abend.
Fazit: Zu bedauern ist eigentlich jeder Opern- und
Musikfreund, der sich diesen mit kaum enden wollenden
Beifallsstürmen beschlossenen Festlichen Opernabend entgehen
liess.
Übrigens
erfuhr dieser Abend dann noch eine ganz besondere Überhöhung, als
nach dem Abklingen der Ovationen der Mannheimer
Operdirektor Prof. Dr. Klaus-Peter Kehr gemeinsam
mit Dr. Matthias Hutzel, Juror für den „Preis der Deutschen
Schallplattenkritik“ PdSK auf die Bühne trat, um der
großartigen Sopranistin Krassimira Stoyanova
diesen von 145 unabhängigen Musikkritikern und Fachjournalisten aus
Deutschland, Österreich und der Schweiz zuerkannten Preis zu
überreichen. Grund dieser Auszeichnung: Die Vorstellung der
CD „Slavic Opera Arias“, erschienen beim Münchener
Schallplattenlabel „Orfeo“.
In ihrer Laudatio würdigt die Jury des PdSK im 50. Jubiläumsjahr
des Bestehens dieses Preises die bulgarische Sopranistin zurecht
für „ihr wunderbares Timbre, ihre perfekte Technik und ein
unbestechliches Stilgefühl“. Dr. Hutzel vervollständigte diese
Charakteristik aber noch mit dem Hinweis, dass Krassimira Stoyanova
„so gar nichts von einer Diva in ihrem Wesen“ habe, obwohl sie die
meisten Diven „mit ihrem Können leicht in den Schatten stellt“.
Davon konnten sich die Zuhörer an diesem Abend auch noch selbst
einen Eindruck machen, als die Sängerin sich in der ihr eigenen
sympathisch-scheuen Art für die Auszeichnung bedankte - bei den
Musikern des Münchener Rundfunkorchesters unter der Leitung von
Pavel Baleff für die gemeinsame Realisierung der ausgezeichneten CD
und beim Publikum, das auch diesen Auftritt der Stoyanova
frenetisch feierte.
Und ganz direkt, ja fast schon privat, konnten sie der großen
Sängerin noch einmal im Anschluss an den Opernabend begegnen, als
Krassimira Stoyanova mit unendlicher Geduld die zahllosen
Autogramm-Wünsche des enthusiasmierten Publikums erfüllte.
Foto: NTM
25.06.2013
Matthias Weischer entwirft Bühnenbild für Der Freischütz am NTM
Der Maler Matthias Weischer entwirft gemeinsam mit dem Regisseur
Armin Holz das Bühnenbild für die Neuinszenierung Der
Freischütz von Carl Maria von Weber. Vom 14. bis 23. Juni ist
er am Nationaltheater zu Gast und malt in den Werkstätten des NTM
am Bühnenbild. Der Freischütz eröffnet in der Oper die neue
Spielzeit 2013/2014 und feiert am 25. Oktober 2013 Premiere.
Bereits 2010 gestaltete Weischer gemeinsam mit Armin Holz die
Bühnenbilder für William Shakespeares Was ihr wollt (Theater
Marl, Ruhrfestspiele; Renaissance-Theater Berlin; Grand Théâtre de
Luxembourg) und für August Strindbergs Fräulein Julie
(Schloss Neuhardenberg).
Weischer studierte Malerei und Grafik an der Hochschule für
Grafik und Buchkunst Leipzig (HGB) und gilt heute neben Neo Rauch
als Vertreter der sogenannten neuen Leipziger Schule. Von 2000 bis
2003 war er Meisterschüler bei Sighard Gille. 2002 war er
Mitgründer der Produzentengalerie Liga in Berlin.
2001 erhielt er das Stipendium Junge Kunst von Rotary-im
Kunsthaus Essen, 2004 war er Preisträger der Rolex Mentor und
Meisterschüler Initiative, 2005 wurde er mit dem Kunstpreis der
Leipziger Volkszeitung sowie dem August-Macke-Preis der Stadt
Meschede ausgezeichnet. 2007 war Weischer Stipendiat der Villa
Massimo in Rom.
Werke von Matthias Weischer befinden sich u. a. im Museum
der Bildenden Künste Leipzig, im Museum für Moderne Kunst Frankfurt
am Main, im Gemeentemuseum Den Haag, im Museum of Contemporary Art,
Los Angeles, in der Rubell Family Collection, Miami und in der
Collection Susan and Michael Hort, New York. www.nationaltheater-mannheim.de Nationaltheater
Mannheim. Presse
13.06.2013
Gesamtaufzeichnung des Neuen Mannheimer Rings auf DVD beginnt am 7. Juni
Nach Abschluss der Dreharbeiten zum Dokumentarfilm zur
Entstehung des Neuen Mannheimer Rings startet die Oper des
Nationaltheaters nun mit seinem nächsten Großprojekt: der
Gesamtaufnahme des kompletten Ring-Zyklus auf DVD.
Das Nationaltheater Mannheim hat mit Probenbeginn zum Neuen
Mannheimer Ring im Herbst 2011 mit den Dreharbeiten für einen
Dokumentarfilm begonnen, der die Entstehung aller vier Teile der
Tetralogie erlebbar machen wird. Realisiert wird dieses Projekt von
dem renommierten Filmemacher Rudij Bergmann, der Achim Freyer und
sein Team über zwei Jahre hinweg bis März 2013 begleitet hat und
derzeit an der Erstellung des Dokumentarfilms arbeitet. Finanziert
werden konnte das Projekt dank des großen Engagements von Bilfinger
SE und zahlreicher Spenden und Zuwendungen anderer Unternehmen und
Institutionen sowie des großen Engagements vieler
Privatspender.
Nun haben sich die Freunde und Förderer des Nationaltheaters
Mannheim e.V., die Stiftung des Nationaltheater Mannheim, die
Heinrich- Vetter- Stiftung, die Karin und Carl-Heinrich Esser
Stiftung sowie Dr. Manfred und Lilo Fuchs nochmals engagiert, um
das zweite große Projekt final zu ermöglichen: die Aufzeichnung
aller vier Teile des Neuen Mannheimer Rings auf DVD.
Das Filmteam rund um den Regisseur Georg Wübbolt wird bereits
beim zweiten Zyklus ab Freitag, 7. Juni anwesend sein und die
Vorstellungen aufzeichnen. Während des dritten Zyklus ab 28. Juni
wird das Team mit sechs Kameras präsent sein.
Die Premiere des Dokumentarfilms von Rudij Bergmann ist für
den 30. November 2013 im Opernhaus des Nationaltheater
Mannheim geplant. Ab diesem Datum soll der Dokumentarfilm als auch
die Gesamtaufzeichnung des RING-Zyklus als DVD-Box erhältlich
sein.
www.nationaltheater-mannheim.de;
Kartentelefon: 0621 – 16 80 150
Nationaltheater Mannheim, Presse
07.06.2013
Spitzenproduktionen und Breitenkunst
Mannheimer
Nationaltheater präsentiert für seine fünf Sparten durchweg
opulente Programme für seine 235. Spielzeit 2013/14
spk. Mannheim- Ein höchst opulentes und
eindrucksvolles Programm für seine 235. Spielzeit konnte jetzt das
neu formierte, fünfköpfige Leitungsteam des Nationaltheaters
Mannheim NTM bei der schon traditionellen Spielplan-Pressekonferenz
im Theatercafé des Hauses am Mannheimer Goetheplatz vorstellen:
34 Premieren in Oper, Junger Oper, Schauspiel,
Ballett und „Schnawwl!“ sowie rund 70
Wiederaufnahmen in allen Sparten – damit „spielt“ das NTM
ganz ohne Frage auch in der kommenden Spielzeit wieder in der
„obersten Klasse“ der deutschsprachigen Bühnenlandschaft.
Wie der
Geschäftsführende Intendant des NTM, Dr. Ralf
Klöter, bei dieser Gelegenheit betonte, wolle sei Haus mit
dem umfangreichen Programm die urbane Dynamik der Stadt und der
Region aufnehmen und mit diesem Dialog zugleich die kulturelle und
ästhetische Bildung seiner Bewohner fördern. 53 Millionen Euro sehe
der Etat des Hauses für diese Aufgabe in der nächsten Spielzeit
vor, die am 22. September mit einem großen Theaterfest eröffnet
werden wird – und viele namhafte Sponsoren unterstützen das
traditionsreiche Haus in seinem Bemühen.
Mit einem
„Auftakt nach Mass“ konnte gleich zu Beginn des Presse-Gesprächs
Opernintendant Prof. Klaus-Peter Kehr aufwarten:
Als erste Premiere in der Opern-Saison 2013/14 konnte er nämlich -
nach einer durch die „Ring“-Produktion der zuende gehenden
Spielzeit doch arg strapazierten Saison - für den 25.Oktober 2013
Carl Maria von Webers romantische Oper „Der Freischütz“ ankündigen,
die mit der Geschichte des Nationaltheaters auf das engste
verbunden ist. Mit einer letzten Vorstellung dieses Werkes am
Vorabend der Zerstörung der Stadt Mannheim und damit auch des alten
Theaters durch die verheerenden Bombenangriffe vom 5. und 6.
September 1943 ging das alte Theater nämlich unter – mit einem
„Freischütz“ erstand das Haus am Goetheplatz neu und wurde im Jahr
1957 feierlich wiedereröffnet.
In der Produktion des „Freischütz“ des Jahres 2013 übernimmt
Armin Holz die Regie, der bedeutende Maler und Vertreter der
Leipziger Schule, Matthias Weischer, wird das Bühnenbild besorgen,
die musikalische Leitung liegt in den Händen des Ersten
Kapellmeisters des NTM, Alois Seidlmeier.
Als zweite Opern-Premiere in der nächsten Spielzeit konnte Prof
Kehr Carl Orffs Erfolgs-Stück „Carmina Burana“ als konzertante
Aufführung ankündigen. Generalmusikdirektor Dan Ettinger, dessen
Vertragsverlängerung um ein weiteres Jahr laut Klaus-Peter Kehr
unmittelbar bevorsteht – Kehr: „weitere Anschlussverträge sind vom
NTM gewünscht, aber noch offen“ - wird die Premiere am 22. November
leiten.
Nach dem ersten großen „musikalischen Jubilar des Jahres 2013“,
dem in den letzten Monaten auch in Mannheim gebührend gefeierten
Richard Wagner, wird im Blickpunkt der neuen Spielzeit Giuseppe
Verdi stehen, dessen 200. Geburtstag das NTM mit gleich zwei
Premieren feiern wird. Am 14. Dezember wird die letzte Oper in der
langen Reihe der Verdi'schen Meisterwerke, wird „Falstaff“ in
Mannheim Premiere feiern. Regie führen wird dabei der Stuttgarter
Christof Nel, der inzwischen zu den gefeiertsten Opernregissuren in
Europa zählt – auch wenn er zuletzt vor dem übermächtigen
Mannheimer „Ring“ „kapitulieren“ und Altmeister Achim Freyer Platz
machen musste.
Mit „Stiffelio“, nach einem Libretto von Francesco Maria Piave,
wird dann auch wieder Regula Gerber, die frühere Intendantin des
NTM an die Stätte ihres langjährigen künstlerischen Scahffens
zurückkehren und die für die Spielzeit 2011/12 geplante Regiearbeit
zu Ende führen, die sie damals wegen ihrer schweren Erkrankung
unterbrechen musste. Am 29. März 2014 wird diese eher selten
gespielte, aber höchst qualitätvolle Oper in Mannheim Premiere
feiern.
Mit „Die Liebe zu den drei Orangen“ von Sergei Prokofjew unter
der musikalischen Leitung von Dan Ettinger in deutscher Sprache
wird schon gut einen Monat vorher, am 14. Februar 2014, ein ganz
außerordentliches vokales wie instrumentales Meisterwerk Premiere
feiern.
„In der Stille der Nacht“ schließlich ist eine Musical-Revue
über den König des Broadway, Cole Porter, betitelt - einen der
bedeutendsten Songwriter seiner Zeit. Diese Revue wird am
Nationaltheater in Mannheim am 27. April 2014 herauskommen.
Auch in der nächsten Spielzeit wird das NTM seine Reihe der
Uraufführungen und Vergaben von Auftragskompositionen fortsetzen.
Mit „Böse Geister“ von Adriana Hölszky, so stellte Prof. Kehr
heraus, wird wieder die Stimme im Zentrum des musiktheatralen
Schaffens der vielfach preisgekrönten Komponistin stehen. Das Werk
nach dem gleichnamigen Roman von Fjodor Dostojewski wird seine
Uraufführung am NTM in der Regie von Joachim Schlömer am 31. Mai
2014 erleben..
Vom 13. bis 20. Juli feiert der Mannheimer
Mozartsommer sein fünftes Jubiläum: An den beiden
Spielorten in Mannheim und Schwetzingen erwartet die Besucher
wieder ein abwechslungsreiches und spektakuläres Programm, dessen
Opernhöhepunkt die Neuproduktion von Mozarts früher Opera seria
„Mitridate, re di Ponto“ in einer Inszenierung von Nicolas Brieger
sein wird. Brieger ist dem Mannheimer Publikum noch mit seiner
Inszenierung von Johann Christian Bachs „Amadis de Gaules“ in
bester Erinnerung.
Die
Höhepunkte des Programms der „Jungen Oper“
Mannheim stellte sodann die Intendantin des
„Schnawwl“, Andrea Groenemeyer, vor. Herausragend hier die
Uraufführung von „Mozarts geheime Reise“, ein musikalisches
Roadmovie über eine nie unternommene, imaginäre Reise des Genies
nach Moskau, in dem sich Mozarts bekannte und unbekannte Arien,
Lieder und Kanons mit einem neuen Text von Ad de Bont verweben.
Mit den beiden mobilen Musiktheaterstücken „Der unsichtbare
Vater“, nach dem gleichnamigen Kinderbuch von Amélie Fried, und der
deutschsprachigen Erstaufführung von „Gold“ nach dem Märchen „Der
Fischer und seine Frau“ der Brüder Grimm will die „Junge Oper“ ihre
partizipativen Formate weiter ausbauen und Kinder und Jugendliche
aktiv in die Stücke einbeziehen..
„Die Welt
von hinten wie von vorne“ - so hat Schauspiel-Intendant
Burkhard C. Kosminski die kommende Spielzeit am Schauspiel
des NTM überschrieben - und so heißt auch das neue Stück von
Felicia Zeller. Wer sind die Strippenzieher im Hintergrund? - Von
welchen Gefühlen werden wir geleitet? In zahlreichen
Auftragsstücken und Klassikern will das Schauspiel diesen Fragen
nachgehen und verpflichtete dazu in der neuen Spielzeit gleich vier
neue, renommierte Regisseure: Sebastian Schug, Ali M. Abdullah,
Elmar Goerden und Krysztof Minkowski.
Den Saisonauftakt beim Schauspiel macht Peter Stamms Stück
„Agnes“ nach dem 1998 erschienenen Erstlingswerk Stamms, das als
Roman zum Bestseller wurde und in mehr als 20 Sprachen
veröffentlicht wurde. „In den Westen“ ist eine weitere Uraufführung
und ein Auftragswerk, das Thomas Arzt für das Nationaltheater
Mannheim geschrieben hat. Poetisch spielt es mit den Klischees des
Western und erzählt sprachmächtig über die Situation von
'Abgehängten in der Provinz'. Die Uraufführung von „Mao und ich“
von Ulrike Syha findet noch im Dezember 2013 statt. Mit
„Hurenkinder - Schusterjungen“ von Marianna Salzmann bringt das
Schauspiel eine Uraufführung in Kooperation mit der Hessischen
Theaterakademie auf die Bühne. Die Reihe des zeitgenössischen
Autorentheaters wird schließlich ergänzt und abgerundet durch
Alistair McDowalls „Brilliant Adventures“ sowie einem neuen Stück
von Philipp Löhle.
Der
katalanische Regisseur Calixto Bieito widmet sich in der neuen
Spielzeit wieder einem Klassiker und wird in einer gemeinsamen
Produktion von Oper und Schauspiel Motive aus Shakespeares „Der
Sturm“ mit Musik von Henry Purcells verbinden und mit einem
Ensemble aus Schauspielern, Sängern und Instrumentalisten auf die
Bühne bringen. Das konnte Ingoh Brux, Stellvertretender
Schauspielintendant und Chefdramaturg des NTM,
ankündigen.
Mit „Glasmenagerie“ von Tennessee Williams wird das Schauspiel
sodann ein autobiographisches Stück über Jugend und Familie des
Autors präsentierte, mit dem Williams 1945 ein großer Bühnenerfolg
gelang. Hausregisseur Dominic Friedel inszeniert dann im Frühjahr
2014 in einem Doppelabend „Draußen vor der Tür“ von Wolfgang
Borchert und „Die Ehe der Maria Braun“ von Rainer Werner
Fassbinder. Der Krieg, und wie er die Menschen zusammenhält, stellt
dabei die Klammer dar, die beide Teile des Abends verbindet.
Schließlich konnte Schauspiel-Intendant Burkhard C.
Kosminski noch zwei ganz besondere Höhepunkte für das
Schauspiel-Programm ankündigen: Nach „Baumeister Solness“, „Peer
Gynt“ und „Nora oder Ein Puppenhaus“ wird er in der neuen Spielzeit
mit „Die Wildente“ ein weiteres Stück von Henrik Ibsen auf den
Spielplan heben und sich mit der Inszenierung von Anton Tschechows
letztem Stück „Der Kirschgarten“ einen ganz persönlichen Wunsch
erfüllen. Das Stück handelt von einer vergnügungssüchtigen
Gesellschaft, die im Überfluss lebt und auch in Zeiten der Krise
auf Luxus nicht verzichten will – wie beziehungsreich in unserer so
„krisengschüttelten“ Zeit.
Die neue Hausautorin des NTM schließlich, Theresia Walser, die
für das Mannheimer Haus bereits fünf Auftragswerke geschrieben hat
- zuletzt die groteske Komödie „Ich bin wie ihr, ich liebe Äpfel“.
In der neuen Spielzeit wird Theresia Walser im Rahmen der
„Mannheimer Bürgerbühne“ auch einen „Schreibclub“ anbieten.
Vier neue
Produktionen bringt auch das Kevin O'Day Ballett des
NTM in seiner zwölften Spielzeit auf die Bühne: Für seine
Opernhauspremiere „Isadora“, so konnten Kevin O'Day,
Intandant für das Ballett am NTM und seine Ballett-Managerin
Eva-Maria Steinel mitteilen, erhält die Compagnie zum
ersten Mal Mittel der Bundeskulturstiftung, die mit dem „Tanzfonds
Erbe“ zur Auseinandersetzung mit der deutschen Tanzgeschichte
aufgerufen hat. In einem abendfüllenden Ballett wird Dominique
Dumais im Februar 2014 in die Welt des frühen 20. Jahrhunderts
eintauchen und sich mit der Tanzikone und Reformerin Isadora Duncan
auseinandersetzen, die 1907 mit einer spektakulären Performance am
Mannheimer Wasserturm die Bevölkerung in Atem hielt.
Einer anderen schillernden Persönlichkeit widmet sich Robert
Glumbek mit der Eröffnungspremiere „Casanova“ im Oktober 2013. Die
Lebensgeschichte des als Frauenheld und Kosmopolit bekannten
Venezianers ist Ausgangspunkt für sein erstes abendfüllendes Stück
am Nationaltheater Mannheim.Im Kammerspiel-Format setzt Kevin O'Day
dann im Mai die Tradition von Ballettabenden mit Livemusik im
Schauspielhaus fort und holt gemeinsam mit dem US-amerikanischen
Komponisten John King unterschiedliche kammermusikalische
Besetzungen auf die Bühne. Als letzte Premiere der Spielzeit
schließlich folgt im Sommer die „Choreografische Werkstatt“, bei
der Tänzerinnen und Tänzer des hauseigenen Ensembles eigene Stücke
präsentieren.
"Was bestimmt
mein Leben?" - so fragt der „Schnawwl“ in der Spielzeit 2013 / 2014
– und so fragte Andrea Gronemeyer bei der
Presse-Vorstellung des neuen Spielzeitprogramms. Denn sein Leben
selbst zu gestalten, scheint in einem Alltag der sozialen Anpassung
besonders für Kinder und Jugendliche oft nicht möglich. Wovon sich
leiten lassen? Von medialen Vorbildern, der Uhr, der Mode oder
Facebook-Likes? In diesem Spielraum von Mitbestimmung und
Selbstbestimmung bewegen sich die neuen Stücke für das junge
Publikum. Mark Haddon / Simon Stephens „Supergute Tage“ erzählt den
aufregenden Weg des Autisten Christopher vom Kind zum Jugendlichen
- ein verkleidetes Mädchen stiftet in der Komödie um „die Zwillinge
Leon und Leonie“ Verwirrung und in dem mit dem Jugendtheaterpreis
des Landes Baden-Württemberg 2012 ausgezeichnetem Stück „Der
Thaiboxer“ von Ad te Bont werden allzu enge Familienbande
gesprengt. Der „Schnawwl“ erweitert in dieser Spielzeit auch seine
Aktivitäten für Kinder in einer ersten Koproduktion mit dem Kevin
O'Day Ballett.
In der zu Ende gehenden Spielzeit 2012/2013 entstand mit der
Mannheimer Bürgerbühne ein neuartiges,
spartenübergreifendes Format, das auf Anhieb in der Bevölkerung auf
große Akzeptanz stieß. In der kommenden Spielzeit will nun die
Mannheimer Bürgerbühne noch größer werden. Dazu erweitern alle
Sparten des NTM ihr Angebot. Außerdem schließt sich die Bürgerbühne
mit dem Jungen Nationaltheater zusammen, in dem in den letzten
Jahren junge Menschen vielfältige Theaterspielerfahrungen sammeln
konnten. Die erste Inszenierung der MBB in der Spielzeit 2013/2014
untersucht, welche Auswirkungen und Chancen in einem immer längeren
und dabei immer gesünderen Lebens liegen oder aber liegen könnten.
Lajos Talamonti lässt dazu in „Lust for Life“ drei Paare - jung,
mittelalt und alt - mit und gegeneinander antreten.
Die zweite
Inszenierung verlässt das Theater und geht hinaus auf eine
besondere Bühne des Lebens: In „Hamlet“, einer Kooperation mit der
Justizvollzugsanstalt Mannheim, untersuchen Gefangene gemeinsam die
Geschichte des Dänenprinzen.
Schließlich wird es auch in der neuen Spielzeit wieder
verschiedene Spielclubs geben, in denen Bürgerinnen und Bürger ab
sieben Jahren einmal wöchentlich „die Welt, in der wir leben“, mit
szenischen Mitteln erkunden können. In monatlichen Workshops zu
unterschiedlichen Themen sind alle Bürger eingeladen, mit einzelnen
Mitarbeitern und speziellen Bereichen des NTM in Kontakt zu kommen.
Musiktheater-Workshops und Tanz-Workshops ergänzen dieses Angebot.
Als besonderes Highlight gibt es in der kommenden Spielzeit
schließlich auch einen Intendanten-Club, bei dem
sich die fünf Intendanten des NTM über die Schulter blicken
lassen.
Für alle das beginnt der Kartenvorverkauf an den bekannten
Vorverkaufsstellen bereits am 15. Juli. Foto: gc
Lesen Sie hierzu auch einen EINWURF von Gerhard
Cantzler 
15.05.2013
Einwurf
Nationaltheater Mannheim auch in der neuen Spielzeit
2013/14 weithin ausstrahlender kultureller Leuchtturm in der
Metropolregion Rhein-Neckar.
Von Gerhard Cantzler
34 vielversprechende Premieren - dazu 70 Wiederaufnahmen
bewährter Stücke quer durch alle Sparten – das Nationaltheater
Mannheim erweist sich auch in seiner 235. Spielzeit einmal mehr als
unangefochtenerkultuureller Leuchtturm in der Metropolregion
Rhein-Neckar. Erstmals hat jetzt ein fünfköpfiges Intendanten-Team
für den jetzt vorgelegten Spielplan verantwortlich gezeichnet - für
ein Programm, das durch Spotzenproduktionen ebenso überzeugt wie
durch sein Bemühen, in die Breite zu wirken. Theaterbegeisterte
Laien auf Bürgerbühne und Schnawwl verbinden sich hochambitioniert
mit den Spitzenkräften in Oper, Schauspiel und Ballett und finden
so neue Zugänge zu einem Metier, von dem es noch vor wenigen Jahren
angstvoll hieß, die Jugend sei für das Thearer weitgehend
verloren.
Nein, das NTM und seine Verantwortlichen zeigen mit ihrem
Spielzeitprogramm exemplarisch, wie mit neuen Ansätzen verloren
gegangenes Terrain zurückgewonnen werden kann und wie auf diese
Weise die oft genug mit dem Rubrum der „elitären Kunst für wenige“
abgestempelte Spitzenkunst mit der Breitenwirkung „des Theaters für
alle“ versöhnt werden kann. Hier zwischen „Spitze“ und „Breite“ die
rechte Balance zu finden, das wird die eigentliche Herausforderung
für die neue „Fünferbande“ im NTM sein, in der sich die bisher in
den Direktionen versammelte Kompetenz bündelt – der jetzt
vorgelegte Spielplan gibt hier Anlass zu höchsten Erwartungen.
Bleibt die Eigenverantwortung des Publikums, dieses einzigartige
Angebot, von dem man in vielen anderen Städten nur „träumen“ kann,
aktiv anzunehmen – die zahlreichen Vorstellungen zu besuchen - und
vor allem auch die unvergleichlichen Möglichkeiten zum „Mitmachen“
zu nutzen
Und noch eines: Unternehmen, Stiftungen und Privatpersonen, die
sich zur Förderung der Kunst am Mannheimer Goetheplatz bekennen –
und sie tragen auch zur Finanzierung des jetzt vorgelegten
Spielzeit-Programms einen wahrlich stattlichen Anteil bei - sie
leisten damit einen unmittelbaren und nicht hoch genug zu
schätzenden Beitrag, die wertvollsten Teile unseres kulturellen
Erbes, die für das „Menschliche in unserer Gesellschaft“ stehen,
auch in Zeiten klammer öffentlicher Kassen in eine „gute“ Zukunft
hinüberzuretten. Und dafür sollte man ihnen statt Neid und Kritik
auch einmal öffentlichen Dank abstatten.
Szenen aus Goethes Faust (konzertante Aufführung) von Robert Schumann
Premiere am 15. Mai, 19.30 Uhr, Opernhaus
Das Leben von Faust, der nach Unsterblichkeit zunächst in irdischem
Wissen und Magie (Faust I), dann in größter Schönheit und
Tatkraft (Faust II) strebt, spiegelt sich im Lebenswerk
Goethes, der über 50 Jahre an seinem Faust arbeitete. 1831
vollendete er das Werk, nicht ohne kurz darauf erneut daran zu
feilen. Ergriffen von der »sublimen Poesie« der zweiteiligen
Tragödie hat auch Schumann fast ein Jahrzehnt mit dem Stoff
gerungen. Das mystisch religiöse Finale »Fausts Verklärung«
komponierte er 1844 als eigenständiges Werk. 1850 ergänzte er es um
Kernfragmente aus dem ersten Teil sowie eine Kombination der
Eingangsszene von Faust II mit den Szenen über seinen Fall
und Tod und fügte 1853 die Ouvertüre hinzu, welche zu den letzten
Werken Schumanns vor Ausbruch seiner geistigen Umnachtung zählt.
Ursprünglich als Oper, dann als Oratorium geplant und schließlich
unter die Beschreibung Szenen aus Goethes Faust gestellt,
fand die Uraufführung posthum in Köln statt.
Ob beabsichtigte oder durch den Tod des Komponisten bedingte
Fragmentierung – bei den Szenen aus Goethes Faust handelt
es sich um ein heterogenes Werk, in dem die goetheschen Szenen wie
kurze Erinnerungsbilder aufscheinen. Eine Einheit stellt die Musik
her, die über harmonische und thematische Verbindungen aus der
offenen Szenenreihung ein Drama mit tragischen und lyrischen
Elementen macht. Von der düsteren Ouvertüre über die dramatische
Szene im Dom zum verklärten Schluss spannt Schumann eine
vielgestaltige musikalische Welt, die Elemente des Lieds, der Oper,
des Oratoriums und der Kirchenmusik vereint, und schuf damit eines
der Schlüsselwerke der Romantik.
Die Szenen aus Goethes Faust werden interpretiert von
Solisten, dem Opernchor, Extra-Chor und Kinderchor des
Nationaltheaters, die gemeinsam mit der Philharmonie Baden-Baden
musizieren. Der traditionsreiche Klangkörper ist in dieser
Spielzeit Gastorchester am Nationaltheater.
Musikalische Leitung Joseph Trafton – Chor Tilman
Michael - Kinderchor Anke-Christine Kober –
Dramaturgie Elena Garcia-Fernandez
Mit Katharina Göres/Eunju Kwon, Astrid
Kessler/Cornelia Ptassek, Evelyn Krahe, Anne-Theresa
Møller/Marie-Belle Sandis/Andrea Szántó; Thomas Berau/Lars Møller,
Bryan Boyce, Szabolcs Brickner, Sung Ha/Marko Špehar u. a.
In Kooperation mit der Philharmonie Baden-Baden.
Wir danken der Anneliese Rothenberger Stiftung für die
Unterstützung beim Engagement von Eunju Kwon.
www.nationaltheater-mannheim.de Nationaltheater
Mannheim, Presse
08.05.2013
DER IDIOT von Mieczysław Weinberg
Uraufführung am 9. Mai, 19.00 Uhr, Opernhaus
Einführungsmatinée am 28. April, 11.00 Uhr,
Theatercafé
Aus Anlass der Uraufführung Der Idiot von
Mieczyslaw Weinberg gibt es am 28. April um 11.00 Uhr eine
Einführungsmatinée mit den Mitgliedern des Produktionsteams. Der
Idiot in der Regie von Regula Gerber feiert am
9. Mai Premiere im Opernhaus. Regula Gerber war bis 2012
Generalintendantin am Nationaltheater Mannheim, wo sie zuletzt u.a.
Tschaikowskis Eugen Onegin und Puccinis Turandot
inszenierte.
Der junge und vermeintlich mittellose Fürst Myschkin leidet an
Epilepsie. Nachdem er fünf Jahre in der Schweiz behandelt wurde,
kehrt er in seine Heimat Russland zurück. Im Zug nach St.
Petersburg trifft er auf den reichen Rogoschin: Der Mann ist von
einer dunklen Leidenschaft für Nastassja getrieben, die in der
Stadt als begehrte Mätresse gilt. Der naiv an das Gute im Menschen
glaubende Fürst, der als eine Art russischer Don Quichotte
gezeichnet ist, verfällt Nastassja ebenfalls und will sie retten.
Zwischen ihr und der jungen Aglaja wird er selbst Teil eines
Geflechts von materiellen und sexuellen Abhängigkeiten, von
Verletzungen, Besessenheit und Beziehungsunfähigkeit, das
schließlich mit Rogoschins Mord an Nastassja endet. An ihrer Leiche
halten der Mörder und Myschkin einander in den Armen.
Aus Fjodor Dostojewskis weit ausgreifendem Roman hat der
Komponist Mieczysław Weinberg (1919 – 1996) im Jahr 1986 ein
stringentes, farbenreiches und packendes Musikdrama geschaffen, das
nun postum endlich am Nationaltheater Mannheim seine Uraufführung
feiern darf. Darin bringt Fürst Myschkin, der aufgrund seiner
Krankheit und seines unbefangenen Wesens in den Augen der
konventionellen Gesellschaft als »Idiot« erscheint, durch seine
kindliche Aufrichtigkeit immer wieder deren Fassade ins Wanken. Die
Inszenierung von Regula Gerber spielt im wandelbaren Bühnenraum von
Stefan Mayer mit dem atemraubenden Oszillieren zwischen Wahn und
Wirklichkeit.
Wir danken der Stiftung Nationaltheater Mannheim für die
Unterstützung beim Engagement von Tamara Banjesević
und Thomas Sanderling.
Musikalische Leitung: Thomas Sanderling –
Inszenierung: Regula Gerber - Bühne: Stefan Mayer –
Kostüme: Falk Bauer – Choreografische Mitarbeit:
Luches Huddleston Jr. – Dramaturgie: Oliver Binder –
Chor: Tilman Michael
Fürst Lew Nikolajewitsch Myschkin: Dmitry
Golovnin/Juhan Tralla - Nastassja Filippowna Baraschkowa: Ludmila
Slepneva - Parfjon Semjonowitsch Rogoschin: Steven Scheschareg -
Lukjan Timofejewitsch Lebedjew: Lars Møller - Iwan Fjodorowitsch
Jepantschin: Alexander Vassiliev - Jelisaweta Prokofjewna
Jepantschina: Elzbieta Ardam - Aglaja: Anne-Theresa Møller -
Alexandra: Tamara Banjesević/Cornelia Ptassek - Adelaida: Diana
Matthes - Gawrila Ardalionowitsch Iwolgin (Ganja): Uwe
Eikötter - Warwara (Warja): Katharina Göres/Tatjana Rjasanova -
Afanassi Iwanowitsch Tozkij: Bryan Boyce - Totschilnik (hinter der
Bühne): Robert Schwarts
www.nationaltheater-mannheim.de;
Kartentelefon: 0621 – 16 80 150 Nationaltheater Mannheim,
Presse
25.04.2013
Festlicher Opernabend - Parsifal von Richard Wagner
Am 20. April, 17.00 Uhr, Opernhaus
Wagners „Opus ultimum“ zieht bis heute das Publikum in seinen
Bann, die Parsifal-Vorstellung an den Karfreitagen sind seit Jahren
immer ausverkauft. Am 20. April ist die Inszenierung von Hans
Schüler als Festlicher Opernabend mit Evelyn Herlitzius (Kundry)
und Stephen Milling (Gurnemanz) zu erleben.
Evelyn Herlitzius debütierte 1997 an der
Sächsischen Staatsoper Dresden, wo sie sich viele große Partien
ihres Fachs erarbeitete. Von Dresden aus entfaltete sie ihre
internationale Karriere und gastierte u. a. an der Wiener
Staatsoper, am La Monnaie in Brüssel sowie bei den Bayreuther
Festspielen. 2002 wurde sie zur Kammersängerin ernannt. Sie ist
Trägerin des Christel-Goltz-Preises und des Deutschen
Theaterpreises Faust.
Stephen Milling etablierte sich international
mit Debüts u. a. an der Mailänder Scala. Den Gurnemanz
(Parsifal) verkörperte er unter Sir Simon Rattle an der
Wiener Staatsoper, unter Manfred Honeck an der Oper Stuttgart,
unter Christian Thielemann in Wien sowie unter Lorin Maazel in
Valencia und wird in dieser Partie künftig auch an der Bayerischen
Staatsoper und der Royal Danish Opera zu erleben sein.
Musikalische Leitung: Alois Seidlmeier –
Inszenierung: Hans Schüler – Bühne: Paul Walter –
Kostüme: Gerda Schulte – Chor: Tilman Michael
Amfortas: Thomas Berau – Titurel: Mihail Mihaylov
– Gurnemanz: Stephen Milling – Parsifal: Istvan
Kovacshazi – Klingsor: Karsten Mewes – Kundry: Evelyn
Herlitzius - 1. Gralsritter: Markus Graßmann -
2. Gralsritter: Radu Cojocariu - Vier Knappen:
Astrid Kessler/ Andrea Szántó/Uwe Eikötter/Benedikt Nawrath -
Blumenmädchen: Astrid Kessler/Cornelia Ptassek/Anne-Theresa
Møller - Blumenmädchen: Iris Kupke/Katharina
Göres/Marie-Belle Sandis - Stimme aus der Höhe: Andrea
Szántó
die nächste Vorstellung: 19. Mai (Pfingstsonntag) www.nationaltheater-mannheim.de;
Kartentelefon: 0621 – 16 80 150
Nationaltheater Mannheim, Presse
09.04.2013
Überzeugend-schlüssige Inszenierung und eindrucksvolle sängerische Ensembleleistung
Zum 200.
Geburtstag von Giuseppe Verdi präsentiert die Mannheimer Oper
glänzende Neuproduktion des „Don Carlo“
Von Gerhard Cantzler
Mannheim- Mit einer überzeugend-schlüssigen
Inszenierung und einer beeindruckenden sängerischen
Ensembleleistung stellte an diesem Wochenende das Opernhaus des
Mannheimer Nationaltheaters mit seiner Neuproduktion des
Schiller'schen Freundschafts- und Freiheits-Epos „Don Carlos“ in
der musikalisch-dramatischen Fassung von Giuseppe Verdi in vier
Akten zum 200. Geburtstag des Komponisten einmal mehr seine hohe
„Verdi-Kompetenz“ unter Beweis. Jens-Daniel Herzog, zu
Beginn des neuen Jahrhunderts für sechs Jahre lang
Schauspieldirektor am Mannheimer Nationaltheater und in dieser Zeit
auch als Regisseur mehrerer Mozart-Opern hervorgetreten, schlug mit
seiner Lesart des „Don Carlo“ einen kühnen Bogen von der
düster-erstarrten Zeit Kaiser Karls V. in eine schrille Moderne -
sein Bühnenbildner und Ausstatter Matthias Neidhardt und die
Kostümbildnerin Verena Polkowski unterstrichen dies noch mit
einem gewagten Mix an Versatzstücken und Kostümen - von den für das
strenge spanische Hofzeremoniell stehenden Gewändern des 16.
Jahrhunderts hin zu der zeitgenössischen „Konfektion“ der Chargen,
die sich zu allen Zeiten so oder so ähnlich anzupassen in der Lage
waren.
Früher gegen heute – Erstarrung gegen Anpassung – Hass gegen
Liebe - Freundschaft gegen Verrat – Freiheit gegen Unterdrückung -
das scheinen die Begriffspaare, die Gegenpole zu sein, zwischen
denen sich Jens-Daniel Herzog mit seiner Interpretation des „Carlo“
bewegt. Szenen dazwischen, deren Notwendigkeit sich nicht immer
erschließen, zum Beispiel als König Philipp in einer gewagten
Metapher auf das letzte Abendmahl seine zwölf(!) Offiziere um sich
schart, die sich dann in einer Art Massenselbstmord selbst aus dem
Leben schießen. Gewalt und Diktatur sind halt überall – überall und
zu allen Zeiten - bei dem gestrengen König Philipp ebenso wie in
der Diktatur des spanischen „Caudillo“ Francesco Franco, an dessen
US-gestützte Untaten die lackierten Stahlhelme seiner Wachen wohl
erinnern sollen.
Fragwürdig auch die Sinnhaftigkeit eines bonbonfarbenen,
aufblasbaren Swiming-Pools auf der Bühne, von Feuerlöschern in dem
Ambiente aus Klassizismus und Renaissance.
Absolut
gelungen, ja zwingend dagegen: Die Personenführung, die Interaktion
zwischen den Akteuren, die sich in einem endlosen Taumel aus
Intrigen, Leidenschaft und Hass ihrem unvermeidlichen Untergang
entgegen drehen.
Als sich der Vorhang öffnet, blickt der Betrachter auf den
Katafalk von Kaiser Karl V., dessen Sarg die Düsternis eines
Jahrhunderte währenden – manche sagen: eines bis heute andauernden
– Zeitalters der Unterdrückung ankündigt. Das Zeremoniell lässt
keine Gefühle zu, Staat und König unterdrücken die Untertanen nicht
aus Lust, sondern aus Staatsräson – und selnst der König steht
unter dem Vorherrschaftsanspruch der Kirche – und leidet daran.
Eine Kirche, die nach außen hin die Gnadenbotschaft verkündet und
die nach innen Unbarmherzigkeit und Härte exekutiert. Was gilt ein
Leben, wenn die Stabilität des System ins Wanken zu geraten droht?
Armer König, der es nur ein einziges Mal wagt, sich zu fragen, wie
lange er diese Unterdrückung noch ertragen muss.
Als nach vier Akten der Vorhang fällt, sind die Zuschauer
dreieinhalb Stunden lang Zeugen menschlicher Abgründe geworden, aus
denen der edle Freundesdienst des Rodrigo, Marquis von Posa wie ein
glänzender Stern am ansonsten schwarzen Herrschaftshimmel herab
leuchtet. In dem großen Duett im ersten Akt bereits angekündigt,
bewahrt er Carlo die Treue bis in den Tod, opfert sich für ihn,
damit er sein Befreiungswerk in Flandern vollenden kann.“Geben Sie
Gedankenfreiheit, Sire !“
Als der Vorhang fällt, sind wir wieder am Ausgangspunkt
angelangt – schließt sich der Kreis: Dort, wo der Katafalk des
Kaisers stand, ist jetzt der tote Freund ausgestellt als
bitter-ironische Mahnung für die Freiheit.
Musikalisch war dieser Abend einmal mehr die glanzvolle
Manifestation einer gelungenen, langfristig angelegten
Personalpolitik von Opernzirektor Klaus-Peter Kehr, der sich
seit Jahren erfolgreich darum bemüht, ein Ensemble Zusammen zu
stellen, das den besonderen Ansprüchen des Hauses und seinen
thematischen Schwerpunkten gerecht wird. Das Premierenpublikum
erlebte an diesem Abend eine Ensembleleistung auf allerhöchstem
Niveau, die es schwer macht, einzelne Sängerinnen und Sänger über
die anderen herauszuheben. Das begann mit dem geradezu
sensationellen koreanischen Bassisten Sung-Heon Ha in der
Rolle des König Philipp II., der mit seiner in bester italienischer
Manier „schwarz“ timbrierten Stimme und seinen durch die
hochgewachsene schlanke körperliche Gestalt noch zusätzlich in die
Rolle gelegten Eindruck der Erstarrung die Verzweiflung und
Hoffnungslosigkeit des altersmüden Königs in tief bewegender Weise
auf die Bühne brachte - auch wenn man sich seine große Arie am
Beginn des 3. Aktes durchaus noch etwas nachdenklicher – will sagen
langsamer -vorstellen könnte.
Und da war die
absolut überzeugende hochdramatische Galina Shesterneva als
Elisabette, die an beste Traditionen in ihrem Fach und ihrer
Partie anknüpfen konnte. Da waren aber auch Heike Wessels als
Prinzessin Eboli, die sängerisch und spielerisch ebenso
brillieren konnte wie Jorge Lagunes in der zentralen Rolle des
Rodrigo. Schade nur, dass der sich in dem kämpferischen
„Schlüssel-Duett“ im ersten Akt von dem in ewiger Freundestreue mit
ihm verbundenen Carlo etwas zum „Überdrehen“ verleiten ließ. Der
amerikanische Tenor Roy Cornelius Smith, der die Partie des
Don Carlo übernommen hatte, präsentierte sich mit
glanzvollen Spitzentönen, tat sich aber – zumindest im ersten Teil
der Oper – beim Registerwechsel von der mittleren in die obere Lage
etwas schwer und wirkte etwas kehlig belegt – eine kurzzeitige
Indisposition wohl nur, denn von seinen früheren, stets gefeierten
Auftritten z.B. in der Titelpartie des „Andrea Chenier“ bei den
Bregenzer Festspielen, sind ähnliche Probleme nicht bekannt. Auch
fand Smith nach der Pause und insbesondere im Schlussakt immer mehr
zu seinen wahren Qualitäten. Fazit hierzu: Auch ein Tenor ist nur
ein Mensch und die menschliche Stimme ist halt das empfindlichste
Instrument von allen – abhängig von so vielen äußeren und inneren
Einflüssen.
Aber auch sonst ist diese Oper glänzend besetzt: Thomas
Jesatko als Großinquisitor, mit im Wortsinne „gnadenlos“
durchschlagskräftige Stimme, Verkörperung der das weltliche
Königtum am Ende doch dominierenden geistlichen Gewalt. „Wie lange
muss der König noch die (Über)macht der Kirche erdulden?“ fragt der
König resignierend – und fügt sich in das Unabänderliche.
Und selbst die vermeintlichen Nebenrollen waren mit Kyung-Rak
Jeong als Graf Lerma, Bryan Boyce als Mönch und
Cornelia Ptassek als „Stimme“ noch vorzüglich und nahtlos in
das Ensemble passend besetzt.
Wer wie die
Mannheimer Oper über ein so durchgängig überragendes Ensemble
verfügt, der braucht sich vor kaum einem anderen Opernhaus in
Mitteleuropa zu verstecken. Bestens vorbereitet und mit „süffigem
Verdi-Sound“ auch der Mannheimer Opernchor unter der Leitung von
Tilman Michael.
Bleibt schließlich noch das Orchester, das man sich manchmal
etwas differenzierter, weniger vordergründig, weniger laut und
dafür etwas geheimnisvoller gewünscht hätte.
Und dabei hatte es Alois Seidlmeier am Pult des
Nationaltheater-Orchesters mit seinen Sängerinnen und Sängern auf
der Bühne doch eigentlich sehr einfach – sie folgten seiner Führung
aufmerksam und bereitwillig – und interagierten im übrigen in
wunderbarer Geschlossenheit im Ensemble.
Der Mannheimer „Don Carlo“ - erneut eine herausragende
Produktion, zu der man dem Haus und seinem ebenso großzügigen wie
kunstsinnigen Sponsor, einem Mannheimer Spezialöl-Hersteller, nur
gratulieren kann. Es lohnt sich einmal mehr, nach Mannheim zu
fahren und diese Produktion zu sehen. Foto:
ntm
05.02.2013
Verdi's „Maskenball“ in Mannheim: Ein glanzvolles Fest der Stimmen
NTM-Ensemble-Mitglieder auf
Augenhöhe mit den Weltstars
von Gerhard Cantzler
Endlich einmal wieder durfte es primär um das gehen, was bei der
Würdigung neuer Operninszenierungen oft genug viel zu kurz kommt:
Die Qualität der Stimmen und die Fähigkeit der Sängerinnen und
Sänger, die ihnen anvertrauten Partien überzeugend über die Rampe
zu bringen. Denn die an diesem Abend präsentierte Sicht dieses
Stoffes – Libretti sind bekanntlich bei Verdi ohendies in sich
nicht immer konsistent und schlüssig – diese Sicht ist nicht neu:
Denn seit der Premiere dieser Produktion am 13. April 2000, wurde
sie bereits 46 mal in unterschiedlichen Besetzungen dargeboten.
Bei dem Festlichen Opernabend mit Verdi's „Maskenball“, mit dem
das Mannheimer Nationaltheater am Sonntag zugleich auch sein
begeistertes und treues Publikum auf das Jubiläumsjahr zum 200.
Geburtstag des großen italienischen Operngenies einstimmte, passte
musikalisch einfach alles: Drei absolute Weltstars – der
mexikanische Ausnahmetenor Ramon Vargas als König Gustavo –
sängerisch wie immer „on top“, in seinen Bewegungsabläufen
allerdings mitunter etwas übermotiviert und hektisch - der
italienische Bassbariton Franco Vassallo in der Rolle des
sich vom besten Freund des Königs zu seinem erbittertsten Feind
wandelnden Renato Anckerström - mit überzeugender stimmlicher wie
darstellerischer Präsenz - sowie die US-amerikanische
Mezzosopranistin Marianne Cornetti in der Partie der
Wahrsagerin und Hexe Ulrica Arvedson mit eindrucksvollem
stimmlichen Material – jeder für sich ein überwältigendes
sängerisches Ereignis.
Dazu, gleichrangig und auf Augenhöhe mit den großen „Stars“, die
Ensemblemitglieder des NTM, die Sopranistin Ludmilla
Slepneva als wandlungsfähig-überzeugende Amelia dieser
Prdoduktion, Katharina Göres als spielerisch leicht
agierende(r), neckische(r) Page Oscar, Lars Moeller als
Cristiano mit kernig-profundem Bass, aber auch die beiden
„Granden“, Bryan Boyce als Graf Horn und Radu
Cojocariu als Graf Ribbing. Und selbst die „kleinen“
Partien“, der Diener Amelias und ein Richter, von Jun-Ho Lee
und David Lee, überzeugend dargestellt, trugen nachhaltig zu
der Gesamtleistung dieses Abends bei.
Der
US-amerikanischen Dirigent Joseph Trafton - bereits in der
zweiten Spielzeit als Erster koordinierender Kapellmeister am
Nationaltheater Mannheim engagiert, wo er u. a. die Wiederaufnahmen
von „La Gioconda“, „La Bohème“, „My fair lady“, „Carmen“, „Macbeth“
und „Montezuma – Fallender Adler“ dirigiert und wo er vor
Jahresfrist auch die musikalische Leitung der Neuproduktion von
„Lucia di Lammermoor“ übernommen hatte – führte das Verdi-erprobte
NTM-Orchester sicher durch die anspruchsvolle Partitur, überzeugte
schon im Vorspiel mit durchsichtig-klaren Piani, ließ
Instrumentalsoli wie dem Cello im dritten Akt ausreichend Zeit und
Raum zum Aufblühen und motivierte sein Orchester im Tutti zu
süffigen „Klang-Gebirgen“ - „Verdi at its very best“ eben – wie von
den „Mannheimern“ so oft erlebt..
Dazu der von Tilam Michael einmal mehr bestens
vorbereitete Chor des NTM, intonationssicher, standfest-stabil und
dennoch von großer Beweglichkeit.
Alles in allem also wieder ein prachtvoller Opernabend, eine
vorzügliche Ensembleleistung, die sich würdig in die lange Reihe
denkwürdiger Aufführungen in dem traditionsreichen Mannheimer Haus
am Ring einfügt– ein Abend, wie er zum guten Rauf des Hauses weit
über die Grenzen der Region hinaus beiträgt.. Foto: NTM
(Inszenierungsbilder)
14.01.2013
Einladung zum Festival „Augenblick mal! 2013“
„Der Junge mit dem
Koffer“ ist eingeladen zum nationalen Festival des Theaters für
junges Publikum, 23. bis 28. April 2013 in Berlin.
Die Auswahl steht! Die internationale Koproduktion „Der
Junge mit dem Koffer“ von Schnawwl, Theater für
junges Publikum am Nationaltheater Mannheim, und Ranga Shankara
Theater, Bangalore (Indien) ist 2013 zum Festival „Augenblick
mal!“, dem 12. Deutschen Kinder- und Jugendtheatertreffen, nach
Berlin eingeladen worden.
Sechs Kuratorinnen und Kuratoren haben über die Einladungen für
das Programm der nationalen Biennale des deutschen Kinder- und
Jugendtheaters entschieden. Die zehn eingeladenen, künstlerisch
herausragenden Inszenierungen aus ganz Deutschland wurden aus 200
Vorschlägen der Theater ausgewählt und werden vom 23. bis zum 28.
April 2013 in Berlin präsentiert. „Dieses Programm steht
stellvertretend für das künstlerisch selbstbewusste Kinder- und
Jugendtheater in Deutschland, das national und international
koproduziert, das ungewöhnliche künstlerische Ausdrucksformen
entdeckt und ausprobiert und das mit seinen Themen und Stoffen
hautnah an der Lebenswirklichkeit der jungen Zuschauer dran ist.“,
kommentiert Dr. Gerd Taube, Künstlerischer Leiter des Festivals,
die Auswahl von je fünf Inszenierungen für Kinder von 2 bis 12
Jahren und für Jugendliche ab 13 Jahren.
Auch die Freude bei Schnawwl Direktorin und Regisseurin des
Stücks Andrea Gronemeyer ist groß: „Wir sind stolz, diese besondere
Inszenierung, in der die Kraft der indischen Theaternation ebenso
zu erleben ist wie die hohe Entwicklung der Kunst für ein junges
Publikum in Deutschland, einem internationalen Fachpublikum zu
präsentieren. Besonders freuen wir uns aber, durch diese Einladung
noch viele Mannheimer und Berliner Kinder mit auf die gefährliche
Reise eines jungen Flüchtlings aus einem Kriegsgebiet nach
Deutschland zu nehmen. Der Junge mit dem Koffer lebt weiter!“
Copyright: Christian Kleiner www.nationaltheater-mannheim.de www.schnawwl.de
Schnawwl & Junge Oper - Theater für junges Publikum am
Nationaltheater Mannheim, Presse
15.11.2012
Siegfried von Richard Wagner
ZWEITER TAG DES BÜHNENFESTSPIELS Premiere am 1.
Dezember, 17.00 Uhr, Opernhaus
Der Schwerpunkt in der Oper liegt in der aktuellen Spielzeit
2012/2013 auf dem Neuen Mannheimer Ring, der zu Richard Wagners
200. Geburtstag fertig gestellt sein wird. Der Neue Mannheimer Ring
entsteht in einem künstlerischen Prozess, in dem der Regisseur,
Bühnen- und Kostümbildner und Maler Achim Freyer die
korrespondierenden szenischen Antworten auf das Werk Wagners sucht.
In seiner eindringlichen Bildsprache schafft Freyer Raum für eine
einzigartige Verknüpfung von Musik und Bühne, womit ein
Gesamtkunstwerk entsteht, wie es Wagner in seinen Schriften immer
wieder gefordert hat. Mit Das Rheingold und Die
Walküre hat das NTM in der vergangenen Spielzeit die Tetralogie
begonnen. Am 1. Dezember feiert Siegfried Premiere im
Opernhaus, bevor am 22. März 2013 der Ring mit
Götterdämmerung seinen Abschluss findet.
Wagner hatte den dritten Teil seiner Nibelungen-Tetralogie als
»heroisches Lustspiel« über den jungen Siegfried konzipiert und ihn
der Heldenoper Siegfrieds Tod (der späteren
Götterdämmerung) vorangestellt. Die Komposition des
Siegfried indes zeichnet eine entstehungsgeschichtliche und
musikalische Zäsur, die den ganzen Zyklus betrifft. Sie wurde 1857
bis 1864 für sieben Jahre unterbrochen, und neben dem biografischen
Wandel des Komponisten vom exilierten Revolutionär zum Günstling
des bayerischen Königs ist ihr die Entstehung zweier weiterer Werke
eingeschrieben: Wagner komponierte während dieser Unterbrechung
Tristan und Isolde und Die Meistersinger von
Nürnberg, deren musikalische Entwicklungen auch in die weitere
Komposition der Tetralogie Eingang fanden.
Siegmunds und Sieglindes Sohn Siegfried wird von Alberichs
Bruder Mime aufgezogen. Er erzählt Siegfried, dass seine Mutter bei
seiner Geburt gestorben sei. Mime hofft, dass Siegfried Fafner
töten wird, der in Drachengestalt den Nibelungenhort, die Tarnkappe
und den Ring bewacht, und ihm so die Macht des Rings verschafft. Er
vermag es allerdings nicht, für Siegfried aus den Stücken von
Siegmunds Schwert Nothung eine neue Waffe zu schmieden. Siegfried
selbst gelingt es, weil er nicht versucht, die alten Teile
zusammenzuschweißen, sondern sie einschmilzt und ein neues Schwert
gießt. Er erschlägt den Drachen und Mime, der ihm nach dem Leben
trachtet, und zerstört Wotans Speer. Als »furchtloser Held«,
unabhängig, gewaltbereit und naiv zugleich, erweckt er die
schlafende Brünnhilde und lernt mit der Liebe das Fürchten.
Musikalische Leitung:
Dan Ettinger - Inszenierung/Bühne/Kostüm:
Achim Freyer -
Mitarbeit Regie:
Sebastian Bauer /
Tilman Hecker - Mitarbeit Bühne und Kostüme:
Petra Weikert – Dramaturgie:
Tilman Hecker /
Klaus-Peter Kehr
mit
Judith Németh (Brünnhilde) -
Edna Prochnik (Erda) -
Antje Bitterlich /
Katharina Göres (Waldvogel) -
Jürgen Müller (Siegfried) -
Uwe Eikötter (Mime) -
Thomas Jesatko /
Karsten Mewes (Alberich) -
Sung-Heon Ha (Fafner) -
Thomas Jesatko /
Karsten Mewes (Wanderer)
B-Premiere am 9. Dezember um 17.00 Uhr im Opernhaus
Einführungsmatinee zur Premiere Siegfried: 25. November,
11.00 Uhr, Theatercafe
Zyklische Aufführungen des Ring des Nibelungen:
22. Mai, 25. Mai, 31. Mai, 2. Juni 2013
7. Juni, 8. Juni, 14. Juni, 16. Juni 2013
28. Juni, 30. Juni, 4. Juli, 7. Juli 2013
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Presse
14.11.2012
Einer und Eine (UA) von Martin Heckmanns
Premiere am 15. November, 20.00 Uhr, Studio
Martin Heckmanns, geboren 1971, studierte Komparatistik,
Geschichte und Philosophie und lebt als Autor in Berlin. Mit
Schieß doch, Kaufhaus! wurde er in der »Theater heute«-
Kritikerumfrage zum Nachwuchsautor des Jahres 2002 gewählt und
gewann bei den Mülheimer Theatertagen 2003 für Schieß doch,
Kaufhaus! und 2004 für Kränk den
Publikumspreis. Einer und Eine ist ein Auftragswerk für
das Nationaltheater. Es inszeniert der neue Hausregisseur
Dominic Friedel. Am 10. November wird er beim ersten
Autorentreff dieser Spielzeit mit dem Autor Martin Heckmanns über
sein Stück Einer und Eine sprechen.
Grete und Jakob sind Geisteswissenschaftler in prekären
Beschäftigungsverhältnissen und beschäftigen sich in ihrer Arbeit
mit Liebeslyrik und den gesellschaftlichen Konstruktionen des
Begehrens. Vom real existierenden Liebesmarkt haben sich beide
enttäuscht und ernüchtert abgewendet zugunsten der Theorie. Es ist
ihnen zunehmend unwahrscheinlich geworden, dass sie selbst noch
einmal betroffen sein könnten von einem Gefühl der emotionalen
Überwältigung. Auch deshalb reagieren sie unbeholfen und scheu, als
sie einander eines Tages im Supermarkt begegnen und verzaubern vor
dem Kühlregal. Dass ihre Annäherung wenig gemein hat mit den
Erzählungen der Liebe, die sie aus ihrer Arbeit kennen, lässt sie
an ihren Gefühlen zweifeln. Aber nach stockenden Anfängen beginnen
Grete und Jakob ihr Miteinander zu verteidigen gegen die
Gesellschaft des Spektakels und ihre Leistungsansprüche. Sie
kämpfen für ihre eigene Form der brüchigen Zuneigung, der sie
keinen Namen geben wollen und schwanken dabei zwischen
Hingerissenheit und ironischer Distanz. Begleitet, gestört und
herausgefordert werden sie auf ihrem Weg von den üblichen
Spielverderbern: von Arbeitgebern, Doktorvätern, Ex-Freunden, von
Supermarktverkäufern und vom Internet …
Inszenierung: Dominic Friedel - Bühne und Kostüme:
Karoline Bierner – Dramaturgie: Ingoh Brux
mit Sabine Fürst, Katharina Hauter; Martin Aselmann,
Thorsten Danner
die nächste Vorstellung: 18. November, 20.00 Uhr, Studio
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31.10.2012
Krankheitsfall im Schauspielensemble:
Mutter Courage wird am 3. November mit Ragna Pitoll
besetzt
Wenige Tage vor der Premiere Mutter Courage und ihre
Kinder von Bertolt Brecht ist die Schauspielerin Almut Henkel,
die in der Hauptrolle besetzt ist, erkrankt und wird für mehrere
Wochen ausfallen.
Um die Vorstellung am 3. November dennoch halten zu können, wird
Ensemblemitglied Ragna Pitoll die Partie der Mutter Courage
kurzfristig übernehmen. Bis zur Genesung Almut Henkels werden die
geplanten Vorstellungen ( 3., 8., 24. November, 10. Dezember 2012)
als Voraufführungen gespielt. Die Premiere des Stücks wird am 30.
Dezember mit Almut Henkel stattfinden, die damit ihre
Jubiläumsrolle zu ihrem 25jährigen Bühnenjubiläum feiern wird.
Um eine Probe in der Neubesetzung leisten zu können, muss die
Voraufführung am 2. November leider entfallen. Die Vorstellung
Das Leben ein Traum am 1. November muss ebenfalls entfallen.
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Kartentelefon: 0621 – 16 80 150
Mutter Courage und ihre Kinder von Bertolt Brecht
Eine Chronik aus dem Dreißigjährigen Krieg - Premiere am
3. November, 19.00 Uhr, Schauspielhaus
Brecht hat seine »Chronik aus dem Dreißigjährigen Krieg« 1939
geschrieben. Sie wurde 1941, zwei Monate vor dem deutschen Angriff
auf die Sowjetunion, am Züricher Schauspielhaus uraufgeführt.
Später mit Musik von Paul Dessau versehen, zählt Mutter Courage
und ihre Kinder zu Brechts berühmtesten und meistgespielten
Stücken. Es inszeniert André Bücker, der am Nationaltheater Dietmar
Daths Regina oder Die Eichhörnchenküsse (UA) und Dürrenmatts
Der Besuch der alten Dame auf die Bühne brachte. In der
Rolle der Mutter Courage wird Almut Henkel zu sehen sein, die in
dieser Spielzeit ihr 25jähriges Bühnenjubiläum feiert.
Mutter Courage zieht zwischen 1624 und 1636 als Marketenderin
mit ihren drei halbwüchsigen Kindern den Armeen nach, zunächst dem
finnischen Heer, dann dem schwedischen, weiter durch Polen, Bayern,
Italien. Sie treibt Handel, schließt sich wechselweise den
Protestanten und den Katholiken an und lebt vom Krieg nicht einmal
schlecht. Aus Angst vor dem Verlust ihrer Existenzgrundlage
fürchtet die Courage den Frieden, obwohl der Krieg ihr letztlich
all ihre Kinder raubt: Ein Werber nimmt ihr ihren Sohn Eilif weg,
polnische Katholiken erschießen ihren Sohn Schweizerkas, als dieser
die Regimentskasse an sich genommen hat und sich gerade vor einem
Feldgericht verantworten muss, und ihre stumme Tochter Kattrin
wird, als sie bei einem Überfall die Waren der Mutter verteidigen
will, misshandelt und später, als sie die Stadt Halle vor dem
Angriff kaiserlicher Soldaten bewahrt, gar getötet. Nach zwölf
Jahren eines verpfuschten Lebens im Krieg stimmt sie in den Gesang
der Soldaten ein – da weiß sie noch nicht, dass während einer
kurzen »Friedensphase« Eilif aufgrund seiner Kriegsverbrechen
hingerichtet worden ist und sie ihn nie wieder sehen wird.
Wie Mutter Courage profitieren auch der protestantische
Feldprediger, der Koch und die Lagerhure Yvette zunächst vom Krieg.
Doch zunehmend geht es ihnen schlechter. Sie alle sind einsame
Menschen, die sich in absonderlichen Zeiten absonderlichem,
zerstörerischem, tödlichem Verhalten hingeben und die, so Brecht,
erkennen müssen, „dass der Krieg, der eine Fortführung der
Geschäfte mit anderen Mitteln ist, die menschlichen Tugenden
tödlich macht, auch für ihre Besitzer.“ Von allen verlassen, zieht
die Courage am Ende ganz alleine weiter.
Musik: Paul Dessau – Inszenierung: André Bücker -
Bühne und Kostüme: Jan Steigert - Musikalische
Einrichtung: Joe Völker – Dramaturgie: Tilman
Neuffer
mit Almut Henkel, Michaela Klamminger, Dascha Trautwein;
Sebastian Brummer, Jacques Malan, Peter Pearce, Matthias Thömmes,
Sascha Tuxhorn, Karl Walter Sprungala
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Presse
22.10.2012
50 Jahre Theaterbus von Speyer nach Mannheim
Ein
besonderes Jubiläum kann Frau Ursula Eppelheim-Nessel in diesem
Jahr begehen:
50 Jahre ehrenamtliche Organisation des Regionalabos,
Theaterfahrten ins Nationaltheater Mannheim.
Nach ihrem Studium in Jahre 1962 wurde Frau Eppelsheim-Nessel
von der damaligen Gruppenleiterin, Frau Löffler, gebeten, ihre
Vertretung bei den Theaterfahrten zu übernehmen. Nach und nach ging
dann die gesamte Organisation an Frau Eppelsheim-Nesssel über. An
verschiedenen Stationen in Speyer war sie im Laufe der Zeit für
ihre Abonnenten erreichbar.
Einige werden sich noch an die Anfangszeit in der
Geschäftsstelle der Buchgemeinschaft Darmstadt in der Gilgenstraße
erinnern können. Danach ging es in die Filiale der Firma Wässa,
darauf in die Firma Christmann und schließlich in die Drach’sche
Buchhandlung, die im März 2011 schloss. Nun ist Frau
Eppelsheim-Nessel in der Buchhandlung Oelbermann in der Wormser
Straße jeden Montag in der Zeit von 17.00 Uhr bis 18.00 Uhr für
Ihre Abonnenten erreichbar.
Das Nationaltheater ist stolz auf seine langjährige
Gruppenleiterin in Speyer, bedankt sich sehr herzlich für diese
ehrenamtliche Tätigkeit und hofft, noch viele Jahre die gute und
erfolgreiche Zusammenarbeit mit Frau Eppelsheim-Nessel fortführen
zu können.
Durch die Organisation der Theaterfahrten ermöglicht die
kulturbegeisterte Frau Eppelsheim-Nessel den Bürgern in Speyer und
Umgebung gesellige Theaterbesuche. Abonnenten können wählen, ob sie
lieber im Bus oder mit dem PKW ins Theater fahren möchten.
Aus unterschiedlichen Programmen können die Abonnenten ihre
Auswahl treffen. Die Auswahl für diejenigen, die mit dem Bus
fahren, liegt jedoch schon fest. Im Abo-Programm für die Spielzeit
2012/2013 sind beispielsweise im Opernhaus Die Fledermaus
von Johann Strauß, Turandot von Puccini, Werther von
Massenet vorgesehen. Im Schauspiel wird Der zerbrochne Krug
von Heinrich von Kleist, Der Parasit von Friedrich Schiller,
Die Brüder Löwenherz von Astrid Lindgren und vieles mehr zu
sehen sein.
Wer Interesse am Regionalabo Speyer von Frau Eppelsheim-Nessel
hat, kann sich gerne bei ihr näher informieren. Frau Ursula
Eppelsheim-Nessel, Telefon 06232/72150.
Oder persönlich in der Buchhandlung Oelbermann jeden Montag in
der Zeit von 17.00 Uhr bis 18.00 Uhr. Nationaltheater Mannheim,
Presse www.nationaltheater-mannheim.de
11.10.2012
La Fanciulla del West von Giacomo Puccini
Premiere am 20. Oktober, 19.30 Uhr,
Opernhaus
Puccinis Oper wird wegen des kalifornischen Schauplatzes und des
Goldgräbermilieus häufig als »Westernoper« bezeichnet. Doch in der
Auseinandersetzung um Minnie und um Bodenschätze geht es um
wichtigeres als Revolverkugeln: Die Suche nach einer Heimat. Es
inszeniert Tilman Knabe, der bereits Lady Macbeth von
Mzensk und Lohengrin am Nationaltheater in Mannheim auf
die Bühne brachte.
Kalifornien 1849/1850, kurz nach Beendigung des
amerikanisch-mexikanischen Krieges: In bitterer Armut leben hier
Indianer, Goldgräber und der Sheriff mit seinen Männern; die
einzige Ablenkung in dieser Hoffnungslosigkeit bieten Spiel,
Alkohol und Gewalt. Minnie, die Betreiberin einer Goldgräberkneipe,
ist in dieser von Männern bestimmten Welt die einzige Hoffnung auf
Glück. Um sie kämpfen auch Sheriff Jack Rance und ein Mann, der
sich als Johnson vorstellt und in den Minnie sich verliebt. Als
sich herausstellt, dass es sich bei Johnson um einen gesuchten
Banditen handelt, meint Rance zu triumphieren: Er spürt den Mann
nachts bei Minnie auf und will ihn töten. Minnie jedoch schlägt
vor, um das Leben des Geliebten zu pokern: Gewinnt Rance, wird sie
ihn und sich selbst ausliefern, ansonsten fordert sie Freiheit für
sich und ihren Helden.
La fanciulla del West zeichnet sich durch eine
farbenprächtige und dramatisch ungemein differenzierte Partitur aus
und gehört – wenn auch selten gespielt – zu den absoluten
Meisterwerken des Komponisten. Die Uraufführung fand am 10.
Dezember 1910 an der Metropolitan Opera in New York statt und war
ein gesellschaftliches Großereignis.
Musikalische Leitung: Alois Seidlmeier –
Inszenierung: Tilman Knabe - Bühne: Johann Jörg –
Kostüme: Kathi Maurer – Dramaturgie: Anselm Dalferth
– Chor: Tilman Michael
mit Anne-Theresa Møller/Marie-Belle Sandis, Galina
Shesterneva/Ludmila Slepneva; Michail Agafonov/Roy
Cornelius Smith, Brian Boyce/Radu Cojocariu, Nikola
Diskić/Lars Møller, Uwe Eikötter/Juhan Tralla, Allan
Evans, Sung-Heon Ha/Mihail Mihaylov, Jorge
Lagunes/Karsten Mewes, David Lee/Benedikt Nawrath, Peter
Maruhn, Caio Monteiro, Magnus Piontek, Christoph Wittmann, Slawomir
Czarnecki, Markus Graßmann u.a.
B-Premiere am 23. Oktober 2012 um 19.30 Uhr
www.nationaltheater-mannheim.de;
Kartentelefon: 0621 – 16 80 150 Nationaltheater Mannheim,
Presse
10.10.2012
Schauspiel Stuttgart zu Gast am Nationaltheater Mannheim: Premiere "Tartuffe" von Molière
Tartuffe von Molière in einer Übersetzung von Ursula
Ludvik und B.K. Tragelehn
Aufführungsrechte beim Henschel Schauspiel Verlag Berlin
Premiere am 21. Oktober, 18.30 Uhr, Schauspielhaus
Die andauernde Sanierung des Stuttgarter Schauspielhauses
erforderte für die Spielzeit 2012/2013 eine Interimslösung. Das
Schauspiel am Nationaltheater Mannheim hat daher Molières
Tartuffe in seinen Spielplan aufgenommen.
TARTUFFE ist eine der bekanntesten und beliebtesten Komödien des
großen französischen Dramatikers Molière und ein Dauerbrenner auch
auf deutschsprachigen Bühnen: Tartuffe, ein nur dem Anschein nach
frommer Mann, hat es geschafft, dem wohlhabenden Pariser Bürger
Orgon den Kopf zu verdrehen. Und zwar gründlich. Allen
(zugegebenermaßen nicht ganz selbstlosen) Warnungen seiner
Angehörigen zum Trotz lädt Orgon seinen neuen Freund ein, bei ihm
zu wohnen und überhäuft ihn mit Geschenken. Doch damit nicht genug:
Orgon beschließt auch, seine Tochter mit Tartuffe zu verheiraten,
und schließlich enterbt er seine ganze Familie. Erst als Tartuffe
sich an Orgons Frau vergreift, platzt diesem der Kragen. Er will
Tartuffe hinauswerfen. Dumm nur, dass er zuvor alle Druckmittel aus
der Hand gegeben hatte und nun der Willkür des frömmelnden
Betrügers ausgeliefert ist.
Daran, dass es sich bei Tartuffe um einen besonders raffinierten
Betrüger handelt, lässt Molière von Beginn des Stücks an keinen
Zweifel. Umso interessanter ist daher die Frage, welche Lücke im
Leben Orgons Tartuffe mit seinen gottgefälligen Reden eigentlich zu
füllen vermag.
Regie: Claudia Bauer - Bühne und Kostüme: Andreas
Auerbach – Musik: Peer Baierlein - Dramaturgie:
Christian Holtzhauer
mit Bernhard Baier, Sophie Basse, Britta Boehlke,
Benjamin Grüter, Toni Jessen, Stefan Kaminsky, Boris Koneczny,
Rahel Ohm, Lukas Rüppel und Catherine Stoyan
www.nationaltheater-mannheim.de;
Kartentelefon: 0621 – 16 80 150 Nationaltheater Mannheim,
Presse
09.10.2012
Nationaltheater Mannheim zieht Bilanz der Spielzeit 2011/2012
Nach 33 Premieren, 70 Wiederaufnahmen und 1.029 Vorstellungen
zieht das Nationaltheater Bilanz der vergangenen Spielzeit
2011/2012. Mit 329.986 Besuchern gingen in der vergangenen
Spielzeit die Gesamtbesucherzahlen um 22.096 zurück. Die Ursachen
hierfür sind vielfältig. So konnten etwa krankheitsbedingte
Vorstellungsausfälle im Schauspiel nur teilweise aufgefangen
werden. Auch die Neuproduktion Der Ring des Nibelungen
stellte das Haus vor außergewöhnliche Herausforderungen.
Die Oper konnte in der Spielzeit 2011/2012 mehr Zuschauer
erreichen, was unter anderem auf den gut besuchten Mannheimer
Mozartsommer 2012 zurückzuführen ist (12.930 Besucher). Mit
insgesamt 175.345 Besuchern konnten 3.949 Zuschauer mehr verbucht
werden als in der Spielzeit zuvor. Die Vorstellungen Die
Zauberflöte, Puccinis Turandot oder die Neuinszenierung
des Neuen Mannheimer Rings in der Regie von Achim Freyer trugen
maßgeblich zum guten Gesamtergebnis in der Oper bei. Der Ausfall
einer Premiere, bedingt durch die Krankheit von Regula Gerber,
konnte allerdings nicht vollständig mit zusätzlichen Vorstellungen
kompensiert werden. Und auch der Neue Mannheimer Ring führte
aufgrund der notwendigen, intensiven Vorbereitungs- und Probenphase
zu Einschränkungen im Spielplan.
Das Schauspiel besuchten in der Spielzeit 2011/2012 insgesamt
95.141 Zuschauer und somit 28.839 Zuschauer weniger als im Vorjahr,
da 2011/2012 turnusgemäß keine Schillertage stattfanden (21.000
Besucher in 2010/2011). Zwar waren Produktionen wie Nora oder
Ein Puppenhaus, Ein Sommernachtstraum, Michael
Kohlhaas oder Bernarda Albas Haus mit fast
ausschließlich ausverkauften Vorstellungen wahre
Publikumslieblinge. Durch eine Welle von Erkältungs- und anderen
Erkrankungen zwischen November 2011 und Februar 2012 mussten jedoch
zahlreiche Vorstellungen ausfallen. Zudem wurde im Schauspiel eine
geplante Premiere, Das Leben ein Traum, auf den Beginn der
Spielzeit 2012/2013 verschoben.
Das Kevin O´Day Ballett Nationaltheater Mannheim zog im
Vergleich zur vorherigen Spielzeit (29.914 Zuschauer) deutlich mehr
Zuschauer an und erzielte mit insgesamt 32.562 Zuschauern das beste
Ergebnis seit 15 Spielzeiten.
Der Spielplan des Schnawwl stand unter dem Zeichen des
konstruktiven Warum? Mit insgesamt 26.938 Zuschauern
befindet sich der Schnawwl auf gleichbleibend hervorragendem
Niveau.
„Die Spielzeiten 2009/2010 und 2010/2011 waren echte
Ausnahmespielzeiten, 2010/2011 konnten wir ja die besten
Gesamtbesucherzahlen seit 12 Jahren verbuchen. Dass sich die Oper –
insbesondere vor dem Hintergrund der besonderen Anforderungen des
Neuen Mannheimer Rings - so konstant halten konnte, ist sehr
erfreulich. Im Schauspiel müssen die Besucherzahlen bereinigt durch
den Schillertageeffekt und vor dem Hintergrund einer extremen
Erkrankungswelle im Ensemble betrachtet werden“, so Lutz Wengler,
Kommissarischer Generalintendant des Nationaltheater Mannheim.
Nationaltheater Mannheim, Presse www.nationaltheater-mannheim.de
05.10.2012
Mannheim und die Region zum Spielen, Tanzen und Musizieren bringen
v.l. Kevin O´Day (Ballettdirektor), Klaus-Peter Kehr (Operndirektor), Burkhard C. Kosminski (Schauspieldirektor), Andrea Gronemeyer (Schnawwl-Direktorin), Lutz Wengler (Komm. Generalintendant), Lajos Talamonti (Regisseur SoulCity), Stefanie Bub (Dramaturgin, Theaterpädagogin), Peter Pearce (Schauspieler), Ragna Pitoll (Schauspielerin), Michael Fuchs (Schauspieler)
Nationaltheater präsentiert neue,
spartenübergreifende Bürgerbühne.
von Gerhard Cantzler
Die Idee eines Bürgertheaters - sie ist nicht ganz
neu in der deutschsprachigen Theaterlandschaft. Was indes den
Ansatz des Mannheimer Nationaltheaters NTM so einzigartig
und spannend macht, ist die Absicht, gleich alle vier Sparten des
Traditionshauses - Sprech- und Musiktheater, Ballett sowie das
Kinder- und Jugendtheater “Schnawwl” - gleichberechtigt an ihrem
Projekt “Bürgerbühne” teilhaben zu lassen. Das NTM hatte
deshalb heute auch ein umfangreich besetztes Podium aufgeboten, um
das neue Projekt vorzustellen und um Menschen aller Altersgruppen
aus der Region zum Mitmachen zu begeistern.
Lutz Wengler,
kommissarischer Generalintendant des Hauses, verwies dabei schon
eingangs darauf, dass man sich hierbei von Erfahrungen, wie sie zum
Beispiel in Dresden gewonnen wurden, durchaus inspirieren lassen
wolle - dass man aber mit der Integration der Mannheimer Variante
der Bürgerbühne in den Spielplan des Hauses bewusst einen anderen
Weg gehen wolle. Wengler bedankte sich ausdrücklich beim
baden-württembergischen Kunstministerium sowie bei Mannheims
Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz für die Unterstützung des
Projektes - ebenso bei der Mannheimer Pop-Akademie für die
Bereitstellung geeigneter Proberäume sowie bei dem Sponsorenpaar
Klaus Korte und Bettina Schies für ihre großzügige private
Förderung. “Wir wollen als erstes die Chancen und Möglichkeiten
ausloten, die in einem solchen Projekt stecken und möchten zunächst
aus eigenen Erfahrung lernen”, betonte der Kommissarische
Generalintendant, der darauf verwies, dass in den unterschiedlichen
“Spielclubs” des NTM Theaterinteressierte durch professionelle
Ensemblemitglieder aus allen Bereichen an das Projekt herangeführt
werden sollten.
Welch hohen
Stellenwert das NTM der neuen Bürgerbühne zumisst, wurde nicht
zuletzt durch die Anwesenheit aller vier Spartenleiter des Theaters
bei diesem Pressegespräch deutlich. Sie stellten die
unterschiedlichen Potentiale vor, die ihre jeweilige Sparte in die
Bürgerbühne einbringen könne. “Es wäre für mich ein Traum, wenn
ganz Mannheim in der Absicht zusammen kommen würde, gemeinsam
“Schiller” zu spielen”, so die Idee von Schauspieldirektor
Burkhard C. Kosminski. “Sagen Sie das allen Menschen in der
Stadt und in der Region - auch Ihrer Oma”, forderte der
Schauspieldirektor die interessierten Bürger zum Mitmachen auf.
"Ganz Mannheim und Umgebung soll spielen, tanzen und musizieren.
Die Mannheimer Bürgerbühne soll in aller Munde sein!"
In dem Projekt, so betonte Kosminski, sehe er
zugleich auch die Chance, dem Begriff des “Stadttheaters” mit einem
gänzlich neuen Inhalt aufzuladen.
Wie weit die Bürgerbühne mit ihren Bemühungen
bereits gekommen sei, unterstrich die Direktorin des Kinder- und
Jugendtheaters “Schnawwl”, Andrea Gronemeyer. Sie konnte
davon berichten, dass derzeit bereits über 350 Kinder und
Jugendliche in unterschiedlichen “Spielclubs” aktiv seien. “Hier
treffen sich Jugendliche aus verschiedensten Kulturkreisen, Ethnien
und sozialen Schichten in einem professionellen Umfeld, um sich
gemeinsam im Spielen zu erproben”, so Andrea Gronemeyer, die für
die Zeit vom 12. bis 15. Oktober im “Schnawwl” ein
“Auswahl-Wochenende” ankündigte, an dem Eltern und Jugendliche ihre
Potentiale testen könnten. Dass dabei jetzt auch “Spielclubs” für
“backstage”-Aktivitäten - für Bühnentechnik, Bühnenbild, Kostüm und
Maske - angeboten würden, erweitere den Kreis der Möglichkeiten,
sich auf und hinter der Bühne zu engagieren, noch einmal ganz
erheblich.
Auch der Mannheimer
Operndirektor Prof. Klaus-Peter Kehr, wollte da mit seinen
Visionen nicht zurückstehen: Er träume davon, so bekannte er, es
einmal mit einer ganzen Stadt voller Komponisten zu tun zu haben,
um Musik stärker im Bewusstsein der Menschen zu verankern. Ein
Laboratorium hierfür sei die “junge Oper” oder der neu gegründete
Kinderchor des Opernhauses, in dem Laien schon frühzeitig zur
Professionalität geführt würden. “So etwas könnte ich mir auch mit
einem Orchester vorstellen, in dem die merkwürdigsten, selbst
entwickelten Instrumente gemeinsam Musik machen”, so Prof.
Kehr.
Erste wertvolle Erfahrungen von Körperlichkeit und
Bewegung verspricht sich auch Ballettdirektor Kevin O’Day
von einem entsprechenden “Spielclub” - vielleicht einer von denen,
die sich durch die ganze Spielzeit ziehen könnten, während andere
wohl in konzentrierter Block-Form besser funktionieren würden.
Aus
einer der laufenden Produktionen - “Soul City” - dessen
Uraufführung schon am 28. September die erste Premiere auf der
“Bürgerbühne” feiert, konnte dessen Regisseur, Lajos
Talamonti berichten. In diesem Projekt, in dem 15 Mannheimer
Bürgerinnen und Bürger sich selbst spielten und so ihre Lebensrolle
biographisch nachzeichneten, finde so etwas wie eine “Operation am
offenen Herzen” statt, so der Regisseur. In “SoulCity” betreiben
Bürger aus Mannheim und der Metropolregion Archäologie in ihren
eigenen Biografien und erforschen sich selbst - mit ihrer
Geschichte, mit allen Widersprüchen, exemplarisch als
Zeitgeschichte Mit allen Stilmitteln des Theaters - mit Komik und
Dramatik - werde im Theater das “normale Leben” rekonstruiert.
Zuvor hätten sich die Darsteller in einem sehr persönlichen Kampf
dafür entscheiden müssen, was sie von sich und ihrem Leben
preisgeben und was sie für sich behalten wollten. Als
“Triebbeschleuniger” in diesem Prozess habe man aus der Gruppe
heraus auch noch eigene Musik entwickelt.
Am 5. April 2013 geht es dann im “Schnawwl” mit
Janne Tellers “Nichts. Was im Leben wichtig ist” in der Regie von
Kristo Šagor weiter. Der Kick-Off für Interessierte, die
hier mitmachen möchten, ist am 15. November 2012 im “Schnawwl” für
Jugendliche von 14-18 Jahren, mit ihren Eltern. Der Auswahlworkshop
findet an dem Wochenende 30. November - 2. Dezember statt. Die
Proben sind dann ab 19. Dezember in regelmäßigen Abständen abends
und an den Wochenenden.
Im Juli 2013 zeigt das “Schauspiel im Studio” die
Produktion “Kleiner Mann(heimer) - was nun?” nach Hans Fallada.
Hans Falladas 1932 erschienener Roman Kleiner Mann - was nun?
schildert das (Über-)Leben in Zeiten der Wirtschaftskrise und
scheint heute aktueller denn je. Die neu gegründete Bürgerbühne am
Nationaltheater Mannheim möchte Falladas Roman als Absprungfläche
nutzen, um daran mit den Erfahrungen und Assoziationen der
Mannheimer Bürgerinnen und Bürger anzuknüpfen und Geschichten aus
dem Leben der "kleinen Mannheimer" von heute zu erzählen. Hierfür
sucht das Nationaltheater Menschen, die erzählen, welche täglichen
(Über-)Lebenskämpfe sie auszufechten haben, was sie am Leben hält,
welche Hoffnungen sie nicht aufgeben. Wer Interesse hat, auf der
Bühne zu stehen und mitzuspielen, kann sich gerne melden.
Informations- und Auswahlwochenende: 12.-14.
Oktober 2012.
Anmeldung bis 1. Oktober 2012 per E-Mail an
nationaltheater.buergerbuehne@mannheim.de<mailto:nationaltheater.buergerbuehne@mannheim.de>
mit kurzer Beschreibung der Person und Motivation sowie Angabe der
Telefonnummer. Erstes Probenwochenende ist vom 16.-18. November
2012
Über ihre “Spielclubs” informierten schließlich
noch die professionellen Schauspieler Ragna Pitoll, die sich
mit der Bedeutungsbreite eines gleichartigen Textes durch
unterschiedliche Formen seiner Interpretation und Betonung
auseinandersetzt, Michael Fuchs, der in gemeinsamer Arbeit
mit den Bürgern eine eigene Performance entwickeln möchte und
Peter Peace, der den “Club der Outsider” gründen möchte -
gemeinsam mit Menschen, die sich - aus welchen Gründen auch immer -
nicht im Mainstream der Gesellschaft bewegten.
Ein spannendes Thema hat sich schließlich auch
Stefanie Bub für ihren “Spielclub” vorgenommen. Sie will mit
ihren Mitspielern dem Phänomen der Zeit in seinen unterschiedlichen
Facetten auf die Spur kommen, will Be- und Entschleunigung
beobachten und herausarbeiten, was passieren würde, wenn “Zeit”
rückwärts laufe.
Ein ganz besonderes Thema hat sich zu guter letzt
auch Schauspieldirektor Kosminski für seinen “Spielclub”
vorgenommen: Er will sich gemeinsam mit seinen “Mitspielern” auf
die Suche nach “den guten Geistern” in der Welt machen - Menschen,
die sich für andere einbringen.
Die Spielclubs im einzelnen:
Club der toten Dichter oder Wie Wörter lebendig
werden
Leitung: Ragna Pitoll, Schauspielerin
Start: 8. Oktober, montags 15.30 - 17.30 Uhr
Club der Zukunftssuchenden
Leitung: Katja Leistert, Sozialpädagogin; Michael
Fuchs, Schauspieler
Start: 9. Oktober, dienstags 16.00-18.00 Uhr
Club der Suche nach der verlorenen Zeit
Leitung: Stefanie Bub, Theaterpädagogin und
Dramaturgin
Start: 10. Oktober, mittwochs 18.00-20.00 Uhr
Club der guten Geister
Leitung: Burkhard C. Kosminski,
Schauspieldirektor
Start: 11. Oktober, donnerstags 17.00-19.00 Uhr
Club der Outsider
Leitung: Peter Pearce, Schauspieler
Start: 13. Oktober, samstags 15.00-17.00 Uhr
Die dritte Säule der Mannheimer Bürgerbühne sind
die Theater-Workshops an den Wochenenden. Alle vier bis
sechs Wochen gibt es für Interessierte die Möglichkeit, sich mit
Theatermitarbeitern aller Sparten und mit unterschiedlichen
Schwerpunkten und Herangehensweisen ihren Zugang zu bestimmten
Inszenierungen des Nationaltheaters zu erarbeiten. Im Anschluss
folgt der Besuch der Inszenierung.
Workshops:
Workshop HEIDEN am 14. Oktober, 16.00-18.00 Uhr mit
anschließendem Vorstellungsbesuch
Vorbereitungs-Workshop zum “Ring” des “Schnawwl” am
3. November mit anschließendem Vorstellungsbesuch - für die ganze
Familie!
Workshop Sinnlichkeit und Sinn - praktische
Annäherung an neues Musiktheater am 1. Dezember mit Besuch der
Vorstellung “The Outcast” am 5. Dezember
Salsa-Workshop mit Luis Eduardo Sayago am 26.
Januar 2013, 16.00-19.00 Uhr
Weitere Workshops werden im entsprechenden
Monatsleporello angekündigt.
Eine hochspannende Form also, Theater zu
“begreifen” und Theaterfans für die Zukunft zu gewinnen, die hier
das Mannheimer Nationaltheater - immer schon eine der
avantgardistischsten Bühnen in der deutschsprachigen Theaterszene -
beschreitet. Eine vorzügliche Möglichkeit für alle, die diesem für
die Entwicklung und das seelische Befinden der Menschen so
wichtigen Medium noch ferne stehen, um so einen adäquaten Zugang zu
finden. Und für manch einen, der in den “Spielclubs” Wege und
Auswege für das eigene Leben sucht - vielleicht sogar die Chance,
am Ende aus dem Hobby einen Beruf, eine Berufung zu machen.
Das Anmeldeformular steht unter www.nationaltheater-mannheim.de zum
Download zur Verfügung.
Anmeldungen sind auch online unter
http://www.nationaltheater-mannheim.de/de/mannheimer_buergerbuehne.php möglich.
Foto: gc; Florian Merdes
12.09.2012
Das Nationaltheater verabschiedet sich in die Sommerpause
Am heutigen
Donnerstag, 26. Juli, verabschiedet sich das Nationaltheater
Mannheim mit der Vorstellung Die Fledermaus in die
Sommerferien. Mit 39 Premieren in Oper, Junge Oper,
Schauspiel, Ballett und Schnawwl sowie rund 70 Wiederaufnahmen in
allen Sparten startet das Nationaltheater dann ab 10. September in
seine 234. Spielzeit.
Nach einer sechswöchigen Sommerpause hebt sich am 16. September
wieder der Vorhang: im Opernhaus wird das Eröffnungskonzert
mit Solisten der Oper sowie dem Chor, Extrachor und Orchester des
Nationaltheaters unter der Leitung von Alois Seidlmeier zu hören
sein.
Am 23. September feiert das Nationaltheater sein traditionelles
Theaterfest und lädt das Publikum ein, einen Nachmittag lang
zu entdecken, auf was sie sich in der Spielzeit freuen können.
Die ersten Premieren im Schauspiel werden bereits ab 21.
September zu sehen sein: Calixto Bieitos Inszenierung von Das
Leben ein Traum eröffnet die Premieren-Saison im Schauspiel. Am
27. September ist Anna Jablonskajas Heiden als
deutschsprachige Erstaufführung auf der großen Bühne zu sehen –
Regie führt Schauspieldirektor Burkhard C. Kosminski. Am 28.
September ist es dann endlich soweit: mit SoulCity präsentiert die
Mannheimer Bürgerbühne ihr erstes Stück.
Die Oper wird mit der Wiederaufnahme von Bachs Temistocle
am 21. September die Opernsaison eröffnen und am 20. Oktober die
erste Premiere auf die Bühne bringen: Giacomo Puccinis La
fanciulla del West in der Inszenierung von Tilman Knabe.
Die erste Premiere des Schnawwl ist am 20. September mit
König Hamed und das furchtlose Mädchen (UA). Das Kevin O’Day
Ballett Nationaltheater Mannheim startet mit der Premiere
R.A.W. von Dominique Dumais am 17. November in die
Saison.
www.nationaltheater-mannheim.de;
Kartentelefon: 0621 – 16 80 150 Nationaltheater Mannheim,
Presse
26.07.2012
Ensemblemitglied Oskar Pürgstaller verabschiedet sich nach 28 Jahren am Nationaltheater in den Ruhestand
Am 26. Juli
wird Oskar Pürgstaller mit der letzten Vorstellung der Spielzeit
2011/2012, Die Fledermaus, seinen Abschied vom
Nationaltheater Mannheim feiern: nach 28 Jahren auf Mannheims
Opernbühne tritt Pürgstaller seinen Ruhestand an.
Oskar Pürgstaller stammt aus Brixen/Südtirol und studierte am
Mozarteum in Salzburg. Nach einem Engagement in Wuppertal und
internationalen Konzerten, Schallplatten-, Rundfunk- und
Fernsehaufnahmen war er seit 1984 am Nationaltheater Mannheim
engagiert, wo er über hundert Fachpartien sang, u. a. Mime (Das
Rheingold, Siegfried), Pedrillo (Die Entführung
aus dem Serail) und Wenzel (Die verkaufte Braut). Er
verkörperte außerdem Missail (Boris Godunow), Herr Schultz
(Cabaret), Dancairo (Carmen), Valzacchi (Der
Rosenkavalier) und Heinrich der Schreiber
(Tannhäuser). Er gastierte u. a. in Hamburg, München,
Berlin, Stuttgart, Düsseldorf, Leipzig und Köln und arbeitete mit
namhaften Regisseuren zusammen. Im Nationaltheater Mannheim war er
zuletzt als Monostatos (Zauberflöte), Knusperhexe
(Hänsel und Gretel) und als Ulrich Eisslinger in den
Meistersingern zu erleben.
Im Anschluss an die Vorstellung Die Fledermaus am 26.
Juli wird Oskar Pürgstaller von der Intendanz, dem Ensemble und den
Zuschauern offiziell verabschiedet. www.nationaltheater-mannheim.de;
Kartentelefon: 0621 – 16 80 150 Nationaltheater Mannheim,
Presse
Wir sind in den THEATERFERIEN vom 27.Juli – 9. September
2012
24.07.2012
Höchste Besucherzahl seit Gründung des Festivals
Der Mannheimer Mozartsommer 2012 geht erfolgreich zu
Ende und erreicht die höchste Besucherzahl seit Gründung des
Festivals.
Am Sonntag, den 8. Juli fand nach acht Festivaltagen die vierte
Ausgabe des Mannheimer Mozartsommers mit dem Open-Air-Konzert
Schloss in Flammen ihren Abschluss. Mit insgesamt 12.930
Zuschauern und einer Zuschauerauslastung von 94,7% endete der
Mannheimer Mozartsommer 2012, der in diesem Jahr Teil des
Festprogramms zum 60. Landesjubiläum Baden-Württembergs war.
Die Zuschauerzahl ist die höchste, die seit der Gründung des
jüngsten Festivals der Metropolregion verbucht werden konnte. 2010
kamen insgesamt 12.000 Besucher.
Das Programm des Mozartsommers umfasste in diesem Jahr vierzehn
Hauptveranstaltungen. Daneben konnten sich die Festivalbesucher
über ein reiches Beiprogramm sowie zwei Installationen freuen, die
die Mozartstädte Mannheim und Schwetzingen verbanden.
Zu Mozart´s Straße zu Beginn des Festivals kamen Hunderte
von Besuchern, um den Musikern und Sängern auf der Straße, in den
Hinterhöfen, auf den Balkonen und den Bühnen bei der
Musikalisierung der Mozartstraße zu lauschen.
Zu den Höhepunkten gehörten die Premieren der Eigenproduktionen
des Nationaltheaters: Temistocle in der Inszenierung von
Joachim Schlömer und unter der musikalischen Leitung von Reinhard
Goebel sowie die Uraufführung von Lucia Ronchettis Neumond
in der Jungen Oper. Die Wiederaufnahme der Oper La clemenza di
Tito mit Maximilian Schmitts Debut als Titus wurde beim
diesjährigen Mozartsommer erneut vom Publikum gefeiert.
Wahrlich auf den Stühlen stand das Publikum bei der Cross-Over
Version von Mozarts Zauberflöte, Il flauto magico mit dem
Orchestra di Piazza Vittorio. 17 Musiker aus elf Nationen
faszinierten mit ihren Instrumenten und musikalischen
Erfahrungen.
Die vielseitige künstlerische Auseinandersetzung mit Mozarts
Werken wurde ergänzt durch das Stipendiatenprogramm MozartPrisma
mit renommierten Künstlern und Dozenten aus den Bereichen der
szenisch-musikalischen Praxis, der Musik- und Theaterwissenschaft,
des Kulturmanagements, der Komposition und des Journalismus. 24
junge Studierende aus dem deutschsprachigen Raum nahmen an dem
Programm teil.
Der nächste Mozartsommer findet im Juli 2014
statt.
Nationaltheater Mannheim, Presse www.nationaltheater-mannheim.de10.07.2012
La clemenza di Tito von Wolfgang Amadeus Mozart
Wiederaufnahme am 2. Juli, 19.30 Uhr, Schloss Schwetzingen –
Rokokotheater
La clemenza di Tito in der Regie von Günter Krämer
feierte beim vergangenen Mozartsommer 2010 Premiere und wird am 2.
Juli im Rahmen des Mannheimer Mozartsommers 2012 im Rokokotheater
des Schwetzinger Schlosses wieder aufgenommen. Maximilian Schmitt,
Ensemblemitglied des Nationaltheaters, debütiert in der Rolle des
Tito.
Vitellia glaubt die einzige zu sein, die Anspruch auf die Hand
des amtierenden Kaisers hat. Sie ist empört darüber, dass Titus
plant, die ausländische Prinzessin Bérénice an ihrer statt zu
heiraten und stachelt den ihr in bedingungsloser Liebe zugetanen
Sesto – den engsten Vertrauten des Kaisers – dazu an, ein Attentat
auf Titus zu begehen. Doch dieser überlebt und sieht sich nicht nur
politisch, sondern vor allem als Freund verraten. Dennoch verzeiht
er in einem beispiellosen Akt der Gnade allen seinen Feinden. Als
Mozart 1791 den Auftrag der böhmischen Stände erhielt, eine
Krönungsoper für Kaiser Leopold auf ein fast 60 Jahre altes,
bereits vielfach vertontes Libretto Metastasios zu schreiben, hatte
er sich – nach der Komposition der Da Ponte-Trias und bereits auf
dem Weg zur Zauberflöte – von der metastasianischen
Tradition des Fürstenspiegels bereits weit entfernt: Statt der
mahnenden Bekehrung eines hartherzigen Herrschers zum mildtätigen
Staatsmann zeigt sich in La clemenza di Tito ein
überraschender Umgang mit Macht: Die Mildtätigkeit des Kaisers ist
allgegenwärtig – vergessen scheint die von Seneca propagierte
staatsphilosophische Überzeugung, man dürfe Milde nicht
unterschiedslos und allgemein gewähren, noch gänzlich entziehen,
denn allen zu verzeihen sei so grausam, wie niemandem. In der
Handhabe der Macht zur Vergebung stellt sich also die Frage nach
der Motivation des Kaisers: Handelt es sich bei der Mildtätigkeit
um eine rein »menschliche« Moral des Herzens oder um einen Akt im
politischen Raum, der von handfesten Interessen bestimmt ist?
Musikalische Leitung: Dan Ettinger – Inszenierung:
Günter Krämer – Bühne: Herbert Schäfer – Kostüme:
Falk Bauer – Dramaturgie: Anselm Dalferth – Chor:
Tilman Michael
Vitellia: Marie-Belle Sandis – Servilia: Katharina
Göres – Sesto: Valer Barna-Sabadus – Annio: Yuriy
Mynenko – Tito: Maximilian Schmitt – Publio: Frank
van Hove – Bérénice: Franziska Junge
Chor und Orchester des Nationaltheater Mannheim
Weitere Vorstellungen: Donnerstag, 5. und Samstag, 7.
Juli 2012, 19.30 Uhr
Kurzeinführung jeweils um 19.00 Uhr
www.nationaltheater-mannheim.de;
Kartentelefon: 0621 – 16 80 150 Nationaltheater Mannheim,
Presse
30.06.2012
Ehrenmitglied Jean Cox im Alter von 90 Jahren verstorben
Am vergangenen
Sonntag, 24. Juni ist der Tenor Jean Cox im Alter von 90 Jahren
verstorben. Die Nachricht hat im Nationaltheater große
Betroffenheit ausgelöst. Mit ihm verliert das Haus ein
Ehrenmitglied, das über mehr als drei Jahrzehnte das internationale
Operngeschehen entscheidend mitgeprägt hat.
Jean Cox debütierte in Mannheim 1959 als Alfred in La
Traviata und stärkte in den Ausbaujahren des Opernensembles
nach dem Zweiten Weltkrieg den Ruf des Mannheimer Ensembles weit
über die Grenzen der Stadt. Ausgehend vom italienischen Repertoire
erschloss er sich in den 60er und 70er Jahren das Fach des
Heldentenors, in dem er weltweit feiern konnte. Das Mannheimer
Publikum eroberte er im Sturm und blieb dem Nationaltheater während
seiner langen aktiven Sängerkarriere treu. Noch 1989 demonstrierte
er in der großen Partie des Kapitän Vere in Brittens Oper Billy
Budd sein stimmliches Vermögen und seine überragende
Bühnenpräsenz. Als Aegist in der Strauss’schen Oper Elektra
verabschiedete er sich 1996 in Mannheim von der Bühne.
Cox stammte aus Gadsden/USA und studierte zunächst an der
Universität von Alabama und in Boston. Er setzte seine Studien in
Rom fort und erhielt erste Engagements in Kiel und Braunschweig, wo
er von den Mannheimern entdeckt wurde. Neben dem festen Engagement
in Mannheim gehörte er zum Ensemble der Münchner und Wiener
Staatsoper und war über viele Jahre in Bayreuth unter anderem als
Stolzing, Lohengrin, Siegfried und Parsifal zu sehen. Er gastierte
an allen großen Häusern der Welt und stand an bis zu 180 Abenden im
Jahr auf der Bühne.
Die Stadt dankte ihm diesen Einsatz und ernannte Jean Cox 1977
zum ersten Mannheimer Kammersänger überhaupt und einige Jahre
später zum Ehrenmitglied des Ensembles. „Mit Jean Cox verliert das
Nationaltheater eine große Sängerpersönlichkeit, die in Mannheim
immer unvergessen bleiben wird“, betont Lutz Wengler,
Stellvertretender der Generalintendantin. „Seine Auftritte sind
legendär und bis heute muss sich das Haus an den Maßstäben messen
lassen, die Jean Cox gesetzt hat.“ Nationaltheater Mannheim,
Presse
Auf weitere, neue Füße gestellt -
Ingoh Brux, Stellv. Schauspieldirektor und Chefdramaturg - Burkhard C. Kosminski, Schauspieldirektor - Andrea Gronemeyer, Direktorin des Kinder- und Jugendtheaters “Schnawwl” - Operndirektor Prof. Klaus-Peter Kehr - Bürgermeister Michael Grötsch - Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz - der Stellvertreter der noch immer erkrankten Generalintendantin, Regula Gerber, Lutz Wengler - Dr. Ralf Klöter, Kaufmännischer Direktor - Sabine Schweitzer, Künstlerische Betriebsdirektorin und verantwortlich für die Geschäftsführung der Mannheimer Oper - Kevin ÓDay, Ballettdirektor und Chefchoreograf - Eva-Maria Steinel , Ballettmanagerin und Dramaturgin sowie Dominique Dumais, Stellv. Ballettdirektorin und Choreografin
Mannheimer Nationaltheater startet mit 39
Premieren, 70 Wiederaufnahmen und vielen neuen Ideen in seine 234.
Spielzeit.
sst. Mannheim. Mit 39 Premieren in Oper,
Junge Oper, Schauspiel, Ballett und dem Kinder- und Jugendtheater
“Schnawwl” sowie rund 70 Wiederaufnahmen in allen Sparten
präsentiert das Nationaltheater Mannheim auch für die 234.
Spielzeit wieder einen opulenten Spielplan, der in diesem Jahr
zusätzlich noch durch ein Pilotprojekt für Mannheimer Bürger
ergänzt wird. In Anwesenheit von Mannheims Oberbürgermeister Dr.
Peter Kurz stellte jetzt das Leitungsteam des Hauses das
beeindruckende Bühnenprogramm vor, mit dem sich das Nationaltheater
Mannheim einmal mehr in die allererste Reihe der vergleichbaren
Theater im gesamten deutschsprachigen Raum rückt.
Nicht ohne Stolz präsentierten deshalb die
Spartenverantwortlichen ihr Programm für die neue Spielzeit. Im
Podium sassen dazu - in der Reihenfolge des Fotos - Ingoh
Brux, Stellv. Schauspieldirektor und Chefdramaturg -
Burkhard C. Kosminski, Schauspieldirektor - Andrea
Gronemeyer, Direktorin des Kinder- und Jugendtheaters
“Schnawwl” - Operndirektor Prof. Klaus-Peter Kehr -
Bürgermeister Michael Grötsch - Oberbürgermeister Dr.
Peter Kurz - der Stellvertreter der noch immer erkrankten
Generalintendantin, Regula Gerber, Lutz Wengler - Dr.
Ralf Klöter, Kaufmännischer Direktor - Sabine
Schweitzer, Künstlerische Betriebsdirektorin und verantwortlich
für die Geschäftsführung der Mannheimer Oper - Kevin ÓDay,
Ballettdirektor und Chefchoreograf - Eva-Maria Steinel ,
Ballettmanagerin und Dramaturgin sowie Dominique Dumais,
Stellv. Ballettdirektorin und Choreografin - Generalmusikdirektor
Dan Ettinger war wegen anderer Verpflichtungen
entschuldigt.
“Der Ring des Nibelungen” wird wohl auch in der
Spielzeit 2012/2013 das beherrschende Ereignis an der Mannheimer
Oper bleiben . “Das Rheingold” und “Die Walküre” in der Regie von
Achim Freyer und unter der musikalischen Leitung von
Generalmusikdirektor Dan Ettinger haben bereits weit über die
Grenzen Mannheims hinaus für großes Interesse gesorgt und die
Aufmerksamkeit auf sich gelenkt. Mit “Siegfried” - Premiere am 1.
Dezember 2012 - und “Götterdämmerung” - Premiere am 22. März 2013 -
wird der Neue Mannheimer Ring in der Spielzeit 2012/2013 vollendet.
Ab Mai 2013 stehen dann drei zyklische Aufführungen auf dem
Spielplan des Nationaltheaters. Der Vorverkauf dazu hat bereits
begonnen.
Als erste Premiere in der Oper wird Giacomo
Puccinis “La fanciulla del West” zu sehen sein - der vielleicht
einzige Western der Operngeschichte - mit dem sich Verdi auf die
Suche nach einem neuen Stil machte. Die Regie übernimmt Tilman
Knabe, der in Mannheim zuletzt Wagners “Lohengrin” inszenierte.
Mit “Don Carlo” in der Inszenierung von Jens-Daniel
Herzog und den Verdi-Inszenierungen aus dem Repertoire feiert das
Nationaltheater Mannheim den 200. Geburtstag von Giuseppe Verdi.
Und noch eines weiteren “runden” Geburtstages wird in diesem Jahr
die Aufmerksamkeit der Musikwelt gelten: Benjamin Britten würde 100
Jahre alt: Ihm zu Ehren nimmt das Nationaltheater in Zusammenarbeit
mit dem Theater Bremen sein Hauptwerk “The Turn of the Screw” in
Zusammenarbeit in den Spielplan auf.
Mit Mieczyslaw Weinbergs Oper “Der Idiot” nach dem
gleichnamigen Roman von Fjodor Dostojewski setzt das
Nationaltheater Mannheim seine Reihe der Uraufführungen mit einem
außerordentlichen Werk fort. “Der Idiot” wurde bereits 1985
geschrieben, aber nie zur Gänze aufgeführt. Die musikalische
Leitung übernimmt hier Thomas Sanderling, ein mit Weinbergs Musik
engstens vertrauter Dirigent.
Mit der konzertanten Aufführung der “Szenen aus
Goethes Faust” widmet sich das Nationaltheater schließlich dem
romantischen Komponisten Robert Schumann. Zusammen mit Solisten und
dem Opernchor des Nationaltheaters musiziert das renommierte
Orchester der Philharmonie Baden-Baden.
Mit dem 1983 uraufgeführten Musikepos “Der
mündliche Verrat” von Mauricio Kagel stellt die “Junge Oper” dem
jugendlichen Publikum einen der wichtigsten Komponisten der zweiten
Hälfte des 20. Jahrhunderts vor. In seinem Musiktheater für
Instrumentalisten und Schauspieler verbindet Mauricio Kagel
musikalische Stilmittel vergangener Epochen mit seiner eigenen
Klangwelt.
Markus Reyhani widmet sich dann bekanntem
musikalischem Material und greift Sergej Prokofjews Melodien für
eine eigene Version von “Peter und der Wolf” auf und entwickelt
diese mit einer neuen Instrumentierung weiter.
In der Spielzeit 2012/2013 wird auch ein neues
spartenübergreifendes Format aus der Taufe gehoben, mit dem sich
das Nationaltheater noch mehr als bisher in die Stadt hinein
begeben und für die Stadt öffnen will. Als Pilotprojekt startet die
“Mannheimer Bürgerbühne”, die Bürgerinnen und Bürgern gemeinsam mit
Theaterprofis die Möglichkeit gibt, unter professionellen
Bedingungen Stücke auf die Bühne zu bringen und das Nationaltheater
noch mehr als bisher als Kommunikationsraum und Ort des kreativen
Miteinanders zu erleben. Im Zentrum stehen dabei drei
Inszenierungen im Schauspiel und im “Schnawwl”, die unter
professionellen Bedingungen erarbeitet und ins Repertoire
aufgenommen werden. Zusätzlich ist ein Programm in “Spielclubs und
Workshops” aus allen vier Sparten geplant, das zurzeit noch
erarbeitet und zu Beginn der Spielzeit vorgestellt wird.
Vom 21. - 29. Juni 2013 finden die 17.
Internationalen Schillertage statt. Für Schiller war die politische
Dimension des Chores und des den öffentlichen, politischen Raum
betretenden Bürgers von entscheidender Bedeutung. In einer Zeit, in
der Menschen wieder auf die Straße gehen, um für ihre Rechte zu
kämpfen, werden die Forderungen nach Partizipation und Transparenz
immer lauter. Die 17. Internationalen Schillertage eröffnen mit
Stefan Bachmanns Inszenierung von Schillers “Der Parasit”, einer
Koproduktion mit dem Staatsschauspiel Dresden, und nehmen sich die
"Demokratie von der Straße" zum Thema.
Darum geht es auch in den Klassikern, die in der
kommenden Spielzeit im Schauspiel Premiere feiern werden. Der
katalanische Regisseur Calixto Bieito inszeniert Pedro Calderon de
la Barcas “Das Leben ein Traum”, in dem das Volk auf die Straße
geht, um Prinz Sigismund zu befreien. In Franz Kafkas “Der Process”
wird für den Bankprokuristen Josef K. die Bürokratie zum
undurchdringbaren Labyrinth, die Mechanismen der Macht zur
Bedrohung, das eigene Leben zum Mysterium.
Dass auf die Rechtsstaatlichkeit noch Verlass ist,
erzählt Heinrich von Kleist in seinem Lustspiel “Der zerbrochene
Krug”. Bertolt Brechts “Mutter Courage” macht im großen
Religionskrieg einen lukrativen Schnitt, ohne dabei auf das Leben
ihrer Kinder Rücksicht zu nehmen. Auch in “Heiden” von Anna
Jablonskaja florieren die Geschäfte unter dem Deckmantel der
Religion. In ihrem Familienstück beschreibt die Autorin eine
orientierungslose Gesellschaft aus Glückssuchern,
Überlebenskünstlern und Profiteuren.
Neben klassischen Autoren liegt der Schwerpunkt
auch in der kommenden Spielzeit wieder auf zeitgenössischem
Autorentheater mit neuen Stücken und Auftragwerken u.a. von Gesine
Danckwart und den früheren Hausautoren Ulrike Syha und Philipp
Löhle. Theresia Walser hat mit “Familienfoto” ein großes
Familienstück und Martin Heckmanns das Liebesmärchen “Einer und
Eine” für Mannheim geschrieben.
Felicia Zeller, deren Stück “Gespräche mit
Astronauten” vor zwei Jahren am Nationaltheater Premiere feierte,
wird neue Hausautorin, und Dominic Friedel stellt sich als neuer
Hausregisseur vor und widmet sich dem Klassiker “Der Process” von
Franz Kafka sowie der Uraufführung von Martin Heckmanns “Einer und
Eine”.
Als Gäste begrüßt das Nationaltheater Mannheim in
dieser Spielzeit das Schauspiel Stuttgart. Aufgrund der andauernden
Sanierung des dortigen Schauspielhauses hat das Schauspiel am
Nationaltheater eine Stuttgarter Inszenierung in sein Spielplan
integriert.
Das Kevin ÓDay Ballett am Nationaltheater Mannheim
bringt in der kommenden Spielzeit fünf neue Choreografien zur
Premiere und startet mit “R.A.W.” von Dominique Dumais. “R.A.W.”
ist ein Blick zurück und zugleich ein Schritt nach vorne:
Vergewisserung und lebendige Studie, aber auch ein Vertiefen schon
bestehender Kontakte. Für diese Produktion konnte der Musiker und
Produzent Thomas Siffling erstmals als Komponist für das
Nationaltheater Mannheim gewonnen werden. Nach “Romeo und Julia” im
Jahr 2011 taucht Kevin ÓDay mit “Othello” noch tiefer in den
Kosmos des Handlungsballetts ein, um einmal mehr die Möglichkeiten
der Ballettcompagnie auszuschöpfen und eine Plattform für die große
Ausdrucks- und Interpretationsfähigkeit der Tänzerinnen und Tänzer
zu bieten. Charaktere und Handlung sind auch die Basis für die
Premiere von “Der kleine Prinz”, in der Dominique Dumais das
poetische Märchen von Antoine de Saint-Exupéry erforscht. Neben
einer Neuauflage der Choreografischen Werkstatt, bei der die
Mitglieder des Ensembles ihr choreografisches Talent unter Beweis
stellen können, steht in der Spielzeit 2012/2013 mit dem Stück “Die
vier Jahreszeiten” von Kevin ÓDay und Robert Glumbek noch eine
zusätzliche Studio-Premiere auf dem Spielplan.
Der “Schnawwl” stellt in der neuen Spielzeit die
Freiheit auf den Prüfstand und möchte den jungen Zuschauern helfen,
sie neu zu begreifen. Anlass hierfür ist die Kooperation mit den
Theaterschaffenden aus dem ägyptischen Alexandria, wo die
Demokratiebewegung am Anfang einer neuen gesellschaftlichen
Entwicklung steht. Nach der Auseinandersetzung mit Märchen und
Mythen aus Indien und der Türkei beginnt die Begegnung mit Ägypten
mit “Mit den Augen der Anderen”, der Untersuchung eines mythischen
Stoffes aus der Kultur Ägyptens - die ägyptische Seite dagegen
befaßt sich mit “Wilhelm Tell”. Dazu wird der renommierte Autor Ad
de Bont in Zusammenarbeit mit dem “Schnawwl” ein neues Jugendstück
in freier Auseinandersetzung mit Schillers Drama und der Legende
"Wilhelm Tell" vorlegen, das im Rahmen der “17. Internationalen
Schillertage” zur Aufführung kommen wird. Zuvor bringt der
“Schnawwl” gemeinsam mit dem Schauspielensemble “Die Brüder
Löwenherz” auf die Bühne. Die Geschichte des “Spatz Fritz”
schließlich wird mobil in Kindergärten erzählt, und auch für die
Allerkleinsten steht ein neues Stück auf dem Spielplan. www.nationaltheater-mannheim.de Kartentelefon:
0621 - 16 80 150
Der neue Spielplan als pdf zum
anschauen und ausdrucken: 
14.06.2012
Einwurf
von Gerhard Cantzler
Mit seinem ebenso ambitionierten wie opulenten
Spielplan für die kommende Spielzeit 2012/13 stellt sich das
Mannheimer Nationaltheater - das bundesweit größte
Dreispartentheater in Städtischer Trägershaft - einmal mehr in die
vorderste Reihe der deutschsprachigen, ja vielleicht sogar der
europäischen Bühnen und “stemmt” damit ein ganz außergewöhnliches,
bemerkenswertes künstlerisches Programm. Neben dem klassischen
Dreispartentheater mit Oper, Schauspiel und Ballett haben sich die
“Junge Oper” und das Kinder- und Jugendtheater “Schnawwl” längst
einen festen Platz in dem programmatischen Mosaik dieses
traditionsreichen Hauses gesichert - “Schillertage” und
“Mozartsommer” setzen den Opern- und Schauspielsparten zusätzliche
Glanzlichter auf.
Jetzt beschreiten die Theaterverantwortlichen in
der Quadratestadt noch weitere, neue Wege, um den Kontakt zu
“ihrer” Bürgerschaft zu vertiefen: Nach der “Koranschule”, mit der
es dem Theater in den letzten Wochen gelang, mit höchst innovativen
Mitteln auf die starke Präsenz muslimischer Mitbürger in der Stadt
zu reagieren und Nichtmuslime mit diesem für sie fremden
Kulturkreis vertraut zu machen, soll jetzt mit der Bürgerbühne
einmal mehr Neuland beschritten werden: Bürgerinnen und Bürger soll
hier die Möglichkeit eröffnet werden, gemeinsam mit Theaterprofis
und unter professionellen Bedingungen Stücke auf die Bühne zu
bringen und so in eine neue Form der Kommunikation zwischen
Akteuren und Rezipienten einzutreten.
Ein bemerkenswerter, ein lobenswerter Ansatz -
genauso lobenswert wie das hohe Engagement, mit dem sich die Stadt
Mannheim mit rund 29,03 Millionen Euro und das Land
Baden-Württemberg mit 13,09 Millionen Euro in die Förderung
ihres “Musterkindes” einbringen - zum Wohl und zum Nutzen der
Menschen in der Stadt Mannheim selbst, aber auch in der gesamten
Metropolregion.
So geht nachhaltige Kulturpolitik, an der es auch
in Zeiten großer öffentlicher Haushaltsdefizite und
“Schuldenbremsen” keine Abstriche geben darf,
Theater der Welt 2014
v.l.: Burkhard C. Kosminski (Festivalintendant Theater der Welt, Schauspieldirektor NTM), Lutz Wengler (Stellvertreter der Generalintendantin, NTM), Matthias Lilienthal (Programmdirektor Theater der Welt), Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz, Manfred Beilharz (Präsident ITI Zentrum Deutschland), Christoph Dahl (Geschäftsführer Baden-Württemberg Stiftung).
Matthias Lilienthal ist neuer Programmdirektor von Theater
der Welt 2014. Das teilte das deutsche Zentrum des
Internationalen Theaterinstituts (ITI) heute im Rahmen einer
Pressekonferenz im Nationaltheater Mannheim (NTM) mit. Lilienthal
wird das ITI-Festival gemeinsam mit dem Schauspieldirektor des NTM,
Burkhard C. Kosminski, leiten.
Matthias Lilienthal ist für Theater der Welt kein
Unbekannter. Er leitete das Festival bereits im Jahr 2002 in Köln,
Bonn, Düsseldorf und Duisburg. Lilienthal sagte zu seinen Zielen
für Theater der Welt 2014: „Ich freue mich sehr auf
Mannheim. Bei den Internationalen Schillertagen habe ich das
begeisterungsfähige Mannheimer Publikum kennengelernt. Mit ihm
zusammen möchte ich die Stadt zur Bühne machen. Im Moment
interessiere ich mich sehr für den Mittleren Osten und die
Grenzgänge zwischen Performance und Bildender Kunst. Internationale
Performer und Regisseure werden für Mannheim neue Arbeiten
entwickeln und frische Impulse setzen. Nach „X Wohnungen“, die
bereits 2011 im Rahmen der Schillertage stattgefunden haben, werde
ich versuchen, ein neues Format für das Festival zu
entwickeln.“
Mannheims Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz zeigte sich erfreut,
dass die Wahl des ITI auf Matthias Lilienthal gefallen sei: „Ich
bin froh, dass wir mit Matthias Lilienthal einen so erfahrenen
Programmdirektor für Theater der Welt gewinnen konnten. Er
ist in der internationalen und nationalen Theater- und Kunstszene
ausgezeichnet vernetzt. Das wird für das Festival in Mannheim ein
Gewinn sein. Matthias Lilienthals Arbeiten haben den Wandel in
Berlin und in der Welt immer sehr stark gespiegelt. Ein wichtiger
Schwerpunkt seiner Arbeit ist das Thema Migration und es wird
spannend sein, wie er dieses Thema für die spezifische Situation
Mannheims weiterentwickeln wird.“
Matthias
Lilienthal wird das Festival gemeinsam mit Burkhard C. Kosminski,
dem Schauspieldirektor des Nationaltheater Mannheim, leiten. „Ich
freue mich auf die gemeinsame Arbeit mit Matthias Lilienthal, mit
dem die Stelle des Programmdirektors hochkarätig besetzt ist. Für
uns beide fällt nun der Startschuss für das Ziel Theater der
Welt 2014 in Mannheim – eine spannende, anspruchsvolle und
herausfordernde Aufgabe, der wir mit großer Freude
entgegensehen.“
ITI-Präsident Manfred Beilharz hob hervor: „Zu jeder Ausgabe
macht sich eine neue künstlerische Leitung daran, Theater der
Welt aufs Neue zu erfinden und Stadt und Welt als persönliches
Gesamtkunstwerk für einen wenige Tage dauernden Augenblick
zusammenzubringen. Wir vertrauen das Festivalprogramm mit Matthias
Lilienthal einem erstklassigen Talentefinder und erfahrenen
Ermöglicher an, der mit Theater permanent Neuland erobert und auch
das dreizehnte Theater der Welt zu dem Entdeckerfestival machen
wird, das seinen Ruf begründet.“
Theater der Welt wird von der Baden-Württemberg Stiftung
mit 1 Mio. Euro gefördert. „Das Festival ist eine herausragende
Veranstaltung in der deutschen Theaterlandschaft. Deshalb freuen
wir uns, dass es erneut in Baden-Württemberg stattfindet und wir es
bereits zum zweiten Mal unterstützen können“, erklärte Christoph
Dahl, Geschäftsführer der Stiftung. Theater der Welt wird zu
weiteren Dritteln durch die austragende Stadt und den Bund
gefördert.
Theater der Welt ist ein internationales Theaterfestival,
das 1981 vom deutschen Zentrum des Internationalen Theaterinstituts
gegründet wurde. Es findet alle zwei bis drei Jahre in einer
anderen Stadt Deutschlands statt. Die Idee wurde 1979 vom damaligen
ITI-Präsidenten Ivan Nagel entwickelt. Stadt Mannheim
Nationaltheater Mannheim, Presse; Foto: Christian Kleiner
08.06.2012
Nachtrag des Nationaltheater Mannheim zu Olga Neuwirths „The Outcast“
Uraufführungen sind die aufregendsten und alle herausfordernden
Abenteuer in einem Opernhaus. Wollen sie auch theatralisch
aufregend und erfolgreich sein, müssen sie ein von allen, nicht nur
von den KomponistInnen, verantwortetes Kunstwerk sein. Gemeinsam
mit allen beteiligten Künstlern wird das Werk erst am Abend auf der
Bühne zu Ende geschrieben. KomponistInnen sollten also ihr Werk den
an der Uraufführung beteiligten Künstlern anvertrauen. Die
Bereitschaft zu einer Zusammenarbeit ist entscheidend.
Selbstverständlich auch das gegenseitige Vertrauen, dass alle ihre
Sache in Verantwortung dem Werk gegenüber gut machen. Weder
KomponistInnen noch RegissuerInnen sind die einzigen Künstler am
Werk. Musiktheatralische Arbeit ist gemeinschaftliche Arbeit und
sollte unter keinerlei Diktat von jedweder Seite stehen, auch nicht
von KomponistInnen. Die gegenseitige Achtung ist existentielle
Voraussetzung für das Gelingen einer Uraufführung.
Das Nationaltheater ist stolz auf ein großes Werk und eine
szenisch und musikalisch gelungene Aufführung.
Die Abwesenheit der Komponistin bei der Premiere war
schmerzlich, noch schmerzlicher ist, dass jetzt nur noch über ihre
Abwesenheit gesprochen wird und nicht über ihr musikalisches
Werk.
www.nationaltheater-mannheim.de;
Kartentelefon: 0621 – 16 80 150 Nationaltheater Mannheim,
Presse
31.05.2012
Mozart “vom Feinsten” in Mannheim und Schwetzingen -
Foto v.l.: Anselm Dalferth (Operndramaturg), Dan Ettinger (Generalmusikdirektor NTM), Prof. Klaus-Peter Kehr (Operndirektor NTM), Lutz Wengler (Stellvertreter der Generalintendantin NTM), Michael Grötsch (Bürgermeister für Wirtschaft, Arbeit, Soziales, Kultur), Dr. Klaus Philipp Seif (Leiter Kultur, Sport und Sozialberatung BASF SE)
Nationaltheater präsentiert kulinarisches
Programm zum “Mannheimer Mozartsommer 2012"
ntm/cr. Mannheim/Schwetzingen. Zum vierten
Mal wird - vom 1.-8 Juli 2012 - der in zweijährigem Turnus
stattfindende “Mannheimer Mozartsommer “wieder über die Bühnen in
Mannheim und Schwetzingen gehen. Beide Spielorte, die Mozart in
unterschiedlichen Lebensphasen besuchte, werden damit erneut zum
Schauplatz von Eigenproduktionen des Nationaltheaters, Gastspielen,
Konzerten, Installationen und einem Straßenfest für die ganze
Familie, die allesamt neue Perspektiven auf Mozart und seine Zeit
eröffnen. Künstlergespräche mit den Protagonisten, ein
abwechslungsreiches musikalisches Programm, Einführungen in die
Inszenierung und das breit gefächerte Stipendiatenprogramm
“MozartPrisma” bilden das Rahmenprogramm des “Mannheimer
Mozartsommers,” der in diesem Jahr auch Teil des 60. Geburtstages
des Landes Baden-Württembergs ist.
"Das Land Baden-Württemberg unterstützt den
Mannheimer Mozartsommer im Rahmen der Feierlichkeiten zum 60.
Landesjubiläum”, erklärte dazu Theresia Bauer, Ministerin für
Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg,
“und wir freuen uns, auf diese Weise zur Qualität und
künstlerischen Freiheit dieses renommierten Festivals beitragen zu
können".
In einem Pressegespräch stellten jetzt Lutz
Wengler, Stellvertreter der Generalintendantin des
Nationaltheaters, Operdirektor Prof. Dr. Klaus-Peter Kehr,
Operndramaturg Anselm Dalferth, Generalmusikdirektor Dan Ettinger
und der Mannheimer Bürgermeister Michael Grötsch in Anwesenheit des
Vertreters des Generalsponsors des Mozartsommers, Dr. Klaus-Philipp
Seif, Leiter Kultur, Sport und Sozialberatung der BASF SE das
hochrangige Programm dieses ganz besonderen Festivals vor.
Zum Auftakt am 1.
Juli lädt dabei das Nationaltheater bereits um 11.00 Uhr zum
Eröffnungskonzert in den Mozartsaal des Schwetzinger Schlosses. Das
Eröffnungskonzert rückt die kompositorische Nähe wie auch die
stilistische Eigenarten Johann Christian Bachs und W.A. Mozarts
sowie ihre Verbindung zur Mannheimer Schule ins Blickfeld. Es
spielt die Bayerische Kammerphilharmonie unter der musikalischen
Leitung von Reinhard Goebel.
Von 15.00-18.00 Uhr wird dann die Mozartstraße
direkt neben dem Nationaltheater Mannheim zur Klangmeile: In
Mozart́s Straße erklingen an Hauseingängen Violinsonaten -
Studenten der Popakademie liefern ihre ganz eigene Annäherung an
Mozart ab - eine Glasharmonika und ein Verrophon verzaubern die
Besucher in den Werkstätten des Theaters und der Kinderchor des NTM
und zahlreiche Blechbläser erfreuen von den Balkonen der
Mozartstraße herab die Passanten.
Mit der Eröffnung der Installation "Gnade" von
Georg Klein im Ausstellungssaal im Schloss Schwetzingen und der
Video-Installation "Asingone/Wieweg" von Peter Missotten im Unteren
Foyer des Nationaltheater Mannheim mündet der Eröffnungstag in die
Uraufführung von "Neumond", einer Kammeroper von Lucia Ronchetti
und Kristo Šagor. Ausgehend von Mozarts frühen Jahren macht sich
die Junge Oper mit diesem Auftragswerk auf die Spurensuche nach
Gefühlen und Zuständen, wie sie das Verhältnis zwischen
Jugendlichen und ihren Eltern auch heute noch bestimmen. Es
inszeniert Christian Pade - die musikalische Leitung hat Joseph
Trafton. (weitere Termine: 3. und 4. Juli)
Das nächste Highlight gibt es bereits am 2. Juli,
wenn die Wiederaufnahme von Mozarts “La clemenza di Tito” unter der
musikalischen Leitung von GMD Dan Ettinger in der Inszenierung von
Günter Krämer zur Aufführung kommt. Der in Neustadt/Weinstraße
geborene Regisseur - in Mannheim bestens bekannt durch seine
Inszenierungen von Mozarts “Lucio Silla” und de Majos “Alessandro”
- wird im Rahmen des Mozartsommers auch die Neuproduktion von
Johann Christian Bachs “Temistocle” inszenieren. Mozart’s “La
clemenza di Tito” feierte bereits beim letzten Mozartsommer im
Jahre 2010 Premiere im Schwetzinger Schloss. (weitere Termine: 5.
und 7. Juli)
Ein ganz besonderes musikalisches Ereignis wird den
Besuchern des Mozartsommers am 3. Juli um 20.00 Uhr im
Schauspielhaus des Nationaltheaters geboten, wenn in dem Konzert
“Il flauto magico” das “Orchestra di Piazza Vittorio” mit seinen 16
aus aller Welt stammenden Musikern in einem einmaligen
Zusammenspiel von Streichern, Hörnern, Flöten, allen Arten von
Saiteninstrumenten und afrikanischen Schlagzeugen Mozarts
“Zauberflöte” neu interpretieren werden. (weiterer Termin: 5.
Juli). Der Abend klingt dann im Theatercafé ab 22.00 Uhr mit einer
Nachtmusik aus. (weiterer Termin: 5. Juli)
“Anrufung der Nacht - ein abendliches Parkkonzert”
- steht am 4. Juli um 19.30 Uhr im Schloss Schwetzingen auf dem
Programm. Es spielt die Badische Kammerphilharmonie. Dieser Abend
wird abgerundet durch eine exquisite Weinprobe von
Spitzenweingütern aus der Region.
Der 6. Juli steht ganz im Zeichen der Aufführung
der von Johann Christian Bach für den Mannheimer Hof komponierten
Oper “Temistocle”. Mit dieser Neuproduktion in der Regie von Günter
Krämer und unter der musikalischen Leitung von Reinhard Goebel
widmet sich der Mannheimer Mozartsommer einer Oper von Mozarts
Lehrer und großem Vorbild. Die großartige Musik verrät, warum
Mozart Zeit seines Lebens diesem Komponisten in großer
Wertschätzung verbunden blieb. Vor der Vorstellung gibt Prof. Dr.
Horst Weber, emeritierter Professor an der Folkwang Hochschule in
Essen, eine Einführung in dieses Werk.
Am 7. Juli präsentiert sich der Kinderchor des
Nationaltheaters mit einem Chorkonzert und Werken von Haydn,
Schubert, Schumann, Brahms und vor allem natürlich mit Liedern und
Ausschnitten aus Opern von Wolfgang Amadeus Mozart.
Die Veranstaltung “Schloss in Flammen” am 8. Juli
im Schwetzinger Schloßgarten schließlich bildet den festlichen
Abschluss des diesjährigen “Mannheimer Mozartsommers”. Unter freien
Himmel präsentieren Solisten des Nationaltheaters und das
Nationaltheaterorchester unter der musikalischen Leitung von Dan
Ettinger in einer hoffentlich lauen Sommernacht Arien und Szenen
aus Werken Mozarts. Zum großen Finale wird ein Feuerwerk -
choreographiert zu Klängen von Gioacchino Rossini Ouvertüren und
Edward Elgars “Pomp and Circumstances March No 1" - den Himmel über
Schwetzingen erstrahlen lassen.
Das Festival begleiten wird auch in diesem Jahr
wieder das Stipendiatenprogramm “MozartPrisma”; es ermöglicht es
auch in diesem Jahr wieder Studierenden aus ganz Europa, an
Workshops und Seminaren teilzunehmen, die sich mit
unterschiedlichen Perspektiven auf Mozart beschäftigen.
Bereits zum vierten Mal fördert die BASF SE in
Ludwigshafen den Mozartsommer als Generalsponsor. Neben der hohen
künstlerischen Qualität ist dabei die Unterstützung junger Künstler
beim “MozartPrisma” ein besonderes Anliegen des Unternehmens.
Weiter Informationen unter www.mannheimer-mozartsommer.de
Der Vorverkauf startet am 23. April 2012. Foto: Christian
Kleiner
Programm Mozartsommer 2012 zum ausdrucken:

17.04.2012