Lernen im interkulturellen Miteinander: Freiwilligendienste für Geflüchtete
Speyer/Berlin- Anlässlich der Woche des
bürgerschaftlichen Engagements vom 8. bis 17. September setzt sich
die Diakonie dafür ein, das Sonderprogramm
"Bundesfreiwilligendienst (BFD) mit Flüchtlingsbezug" auch nach
2018 fortzuführen. BFD-Stellen mit Flüchtlingsbezug sind einerseits
Stellen, in denen Freiwillige mit Flüchtlingen arbeiten,
andererseits BFD-Stellen für Flüchtlinge. Der
Bundesfreiwilligendienst steht auch Menschen über 27 Jahren
offen.
"Mit ihren Erfahrungen, auch mit ihren schweren Erlebnissen,
bringen Flüchtlinge eine besondere Qualität in die Arbeit ein. Dazu
gehört ihre Art, anderen Menschen zu begegnen und sich in
schwierige Lebenssituationen von Menschen einzufühlen", sagt
Albrecht Bähr, Landespfarrer für Diakonie.
Auch die Flüchtlinge profitieren von ihrem Einsatz: Sie lernen
schneller Deutsch, haben eine sinnvolle Beschäftigung und
verbessern ihre Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt. Das stärkt ihr
Selbstbewusstsein.
Im Einsatzbereich der Diakonie Pfalz leisten derzeit elf
Geflüchtete einen Bundesfreiwilligendienst. Sie sind in der
Geschäftsstelle des Diakonischen Werkes Pfalz in Speyer, in der
Sozialstation Landau, einer Kindertagesstätte in Neustadt, in
Altenheimen in Frankenthal und Haßloch, in einer Kirchengemeinde in
Neustadt, einer Tagesförderstätte für behinderte Menschen in
Ludwigshafen, Ganztagsschulen in Kusel und Ludwigshafen sowie im
Mehrgenerationenhaus in Ludwigshafen eingesetzt. Sechs weitere
Freiwillige leisten darüber hinaus ihren BFD mit
Flüchtlingsbezug.
Nach wie vor gibt es offene Stellen für die Freiwilligendienste
und eine Bewerbung ist möglich. „Wir ermutigen Flüchtlinge, diese
Chance zu ergreifen und sich bei uns zu bewerben. Wir bitten auch
Haupt- und Ehrenamtliche in der Flüchtlingshilfe, die Flüchtlinge
auf diese Möglichkeit aufmerksam zu machen“ sagt Bähr. Um
Flüchtlingen im BFD den Einstieg zu erleichtern gibt es ein
besonderes Begleitkonzept, zu dem neben der Vorbereitung auf die
Arbeit in der Einsatzstelle auch Sprachkurse und Unterstützung bei
Alltagsfragen gehören. Prinzipiell stehen den Flüchtlingen alle
Einsatzstellen offen, die die Diakonie Pfalz anbietet.
Interessenten können sich auf der Homepage des Diakonischen
Werkes der Pfalz www.diakonie-pfalz.de unter dem
Menüpunkt „Ich möchte helfen“ direkt bewerben oder die Unterlagen
herunterladen. Bewerbungen sind auch per Mail an fsj@diakonie-pfalz.de möglich.
Diakonisches Werk der Evangelischen Kirche der Pfalz,
Presse
11.09.2017
Diözesanes Forum stellt die Weichen für neue „Diözesanversammlung“
Diözesanversammlung soll künftig die Funktion des
Diözesanpastoralrats übernehmen / Forumsmitglieder plädieren für
Fortsetzung der Katholikentage in veränderter Form
Speyer- Mit einem neuen Seelsorgekonzept und
der Errichtung von 70 neuen Pfarreien hat das Bistum Speyer zu
Beginn des Jahres 2016 eine deutliche Zäsur gesetzt. Wo stehen die
Pfarreien heute? Wie kann der christliche Glaube auch an anderen
Orten gestärkt werden? Und wie gelingt es, mit neuen Angeboten auf
die Menschen zuzugehen? Um diese Fragen ging es beim achten
Diözesanen Forum, das am 8. und 9. September im Heinrich-Pesch-Haus
in Ludwigshafen tagte.
Intensiv diskutierten die rund 85 Teilnehmerinnen und Teilnehmer
über die Bildung einer neuen „Diözesanversammlung“. Sie soll
künftig die Funktion des Diözesanpastoralrats übernehmen. „Mit
diesem Schritt wollen wir die Partizipation im Bistum Speyer
stärken“, erklärte Generalvikar Dr. Franz Jung. Die
Diözesanversammlung soll die Aufgabe haben, den Bischof zu beraten,
zum Beispiel hinsichtlich der Einschätzung gesellschaftlicher und
kirchlicher Entwicklungen oder bei der Festlegung von Grundsätzen
und Schwerpunkten für die Seelsorge. Die Mitglieder des Forums
begrüßten die Bildung einer Diözesanversammlung. Sie sprachen sich
dafür aus, in der Diözesanversammlung auch eine kurze Beratung über
den Haushaltsplan des Bistums vorzusehen. Die Rolle der
Diözesanversammlung wie auch die Rolle ihres Vorsitzenden bedürfen
aus Sicht des Diözesanen Forums noch einer präziseren Ausarbeitung.
Der Entwurf der Satzung wird in den Räten des Bistums bis zum
nächsten Diözesanen Forum weiter beraten. Von März bis Mai des
kommenden Jahres können Änderungsvorschläge dazu eingebracht
werden.
Was macht eine lebendige Gemeinde aus?
Das Diözesane Forum befasste sich mit dem Thema Gemeindebildung
und richtete den Fokus vor allem auf die 376 territorialen
Gemeinden, die zurzeit innerhalb der Pfarreien des Bistums
bestehen. Als Kriterien für ein lebendiges „Gemeinde-Sein“ wurden
unter anderem die regelmäßige Feier von Gottesdiensten, Angebote
zur Glaubensweitergabe sowie die Bildung eines Gemeindeausschusses
bekräftigt. Das neue Seelsorgekonzept der Diözese sieht vor, dass
es innerhalb der 70 Pfarreien im Bistum eine variable Zahl von
Gemeinden geben kann. Die Forumsteilnehmer vertraten die Ansicht,
dass in den Pfarreien regelmäßig überprüft werden soll, ob sich die
Festlegung der Gemeinden bewährt hat. Allerdings plädierte eine
Mehrheit dafür, die Überprüfung bis zu den nächsten
Pfarrgremien-Wahlen im Jahr 2019 noch nicht für alle Pfarreien
verpflichtend, sondern auf freiwilliger Basis einzuführen. Den
Pfarreien und Gemeinden soll auf diese Weise ausreichend Zeit
gegeben werden, die erst seit 2016 bestehenden neuen Strukturen zu
erproben.
Der Glaube lebt an vielen Orten
Die Diskussion des Diözesanen Forums machte nicht an den
Pfarreigrenzen Halt, sondern bezog auch andere Formen und Orte von
Kirche mit ein, zum Beispiel die Seelsorge in der kirchlichen
Jugendarbeit, an Schulen und Hochschulen, in Krankenhäusern,
Altenheimen sowie anderen Einrichtungen der Caritas. „Hier
entwickeln sich neue Formen von Ehrenamtlichkeit. Wir begegnen in
diesen Feldern zunehmend Menschen, denen das kirchliche Leben in
der Pfarrei vielleicht fremd ist, die aber doch stark interessiert
daran sind, sich im Rahmen eines qualifizierten und gut begleiteten
Ehrenamts zu engagieren“, berichtete Generalvikar Jung. Er
ermutigte die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Seelsorge
dazu, über das Bestehende hinaus zu denken und - nach einem Wort
von Papst Franziskus - „an die Ränder zu gehen“.
Die Mitglieder des Diözesanen Forums waren von der Notwendigkeit
überzeugt, mehr bei den konkreten Bedürfnissen der Menschen
anzusetzen und verstärkt Projekte mit missionarisch-experimentellem
Charakter anzugehen. Sie regten an, die seelsorglichen Angebote
stärker zu vernetzen, die Pfarrer und pastoralen Mitarbeiter noch
mehr von Verwaltungsaufgaben zu entlasten und die kirchlichen
Berufe attraktiver zu machen. Konkret wurde zum Beispiel ein
Orientierungsjahr für Jugendliche und junge Erwachsene
vorgeschlagen. „Wir werden in den nächsten Jahren einen starken
Rückgang des pastoralen Personals erleben. Wir müssen jetzt
Prioritäten setzen - auch um Raum für innovative Angebote zu
schaffen“, beschrieb Generalvikar Jung die aktuelle
Herausforderung. Die Hauptabteilungen des Bischöflichen Ordinariats
haben den Auftrag, bis zum Ende des Jahres dafür konkrete
Vorschläge zu entwickeln.
Katholikentag soll stärker den Charakter eines Bistumsfests
bekommen
In der Beratung über die Zukunft der diözesanen Katholikentage
wurde deutlich, dass die Mehrheit der Forumsteilnehmer einen
gemeinsamen Tag für das gesamte Bistum weiterhin als sinnvoll
erachtet. Die Tendenz ging zu einem Treffen an einem festen Ort im
jährlichen Rhythmus. Eine ökumenische Ausrichtung wurde begrüßt.
Die Ideen von Forumsteilnehmern, zum Beispiel das
Landesgartenschaugelände in Kaiserslautern als Ort für den
Katholikentag zu nutzen oder den Tag als Wallfahrt oder
Solidaritätsaktion zu gestalten, versprach Domkapitular Franz
Vogelgesang in die zuständige Arbeitsgruppe mitzunehmen und knüpfte
daran die Einladung zur Mitarbeit an alle Interessierten.
Verlegung des zentralen Gottesdienstortes nur bei
schwerwiegenden Gründen
Mit der Einführung
des neuen Seelsorgekonzepts im Jahr 2016 war die Entscheidung für
einen zentralen Gottesdienstort in jeder Pfarrei verbunden: In
dieser Kirche wird an jedem Sonntag oder Feiertag immer zur
gleichen Zeit die Eucharistie als Hauptgottesdienst der Pfarrei
gefeiert. Das Diözesane Forum schloss sich der Überzeugung an, dass
eine Antragstellung zur Verlegung des zentralen Gottesdienstortes
frühestens ab Januar 2019 und nur bei Vorliegen schwerwiegender
pastoraler Gründe möglich sein soll. Es bedürfe dazu einer
ausführlichen Diskussion in den Gremien der Pfarrei. Entscheidet
sich der Pfarreirat mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit für die
Verlegung, soll der Antrag dem Bischof zur Genehmigung vorgelegt
werden.
Nicht nur die Liturgie, sondern auch Finanz- und Personalfragen
beschäftigten das Diözesane Forum. So informierten sich die
Teilnehmer über die neu berechneten Indexzahlen. Sie stellen ein
Instrument zur gerechten Verteilung der vorhandenen Mittel an die
Pfarreien dar und werden vor allem zur Bemessung des
Personalschlüssels in den Pfarreien genutzt. Vorgestellt wurde auch
der aktuelle Haushaltsplan des Bistums.
Große Bandbreite an Themen kennzeichnet den Weg der
vergangenen Jahre
Ein Austausch über die Entwicklungen seit dem letzten Diözesanen
Forum vor zwei Jahren machte vor allem eines deutlich: Viele Themen
wurden in den vergangen Jahren im Bistum Speyer auf den Weg
gebracht, „auch wenn sich jetzt vieles erst noch richtig einspielen
muss“, so Generalvikar Jung. Er räumte ein, dass das Engagement der
früheren Kirchenrechner vom Bistum unterschätzt worden sei. Es
seien jedoch Maßnahmen ergriffen worden, um die Situation zu
verbessern und die Pfarreien weiter von Verwaltungsaufgaben zu
entlasten. Erfreut zeigte er sich darüber, dass fast alle Pfarreien
damit begonnen haben, ihr pastorales Konzept zu entwickeln. Mit der
Einführung des Qualitätsmanagements in den Kindertagesstätten und
den Kundschafterreisen in verschiedene Länder der Weltkirche seien
wichtige Impulse gesetzt worden. Teilnehmer des Diözesanen Forums
berichteten davon, dass in den Pfarreien viel Mühe und Ausdauer
gefragt sind, damit alle in ihre neuen Rollen hineinfinden und die
Gläubigen sich mit der neuen Pfarrei identifizieren. Aus
zahlreichen Schilderungen sprach das Bemühen, neue Wege für die
Weitergabe des Glaubens zu finden.
„Die Beratungskultur früherer Diözesaner Foren trägt Früchte. Es
hat sich erneut gezeigt, dass wir zu einem guten und konstruktiven
Austausch in der Lage sind. Dabei ist viel Vertrauen gewachsen“,
dankte Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann den Teilnehmerinnen und
Teilnehmern des Diözesanen Forums für ihr Engagement. Die
Diözesanen Foren wurden im Jahr 2010 im Zusammenhang mit dem
Erneuerungsprozess „Gemeindepastoral 2015“ eingerichtet. Sie
bestehen aus den Mitgliedern des Allgemeinen Geistlichen Rates, des
Priesterrats, des Diözesanpastoralrats und des Katholikenrats. Zum
Abschluss ihres Treffens feierten die Teilnehmer mit Bischof
Wiesemann einen Gottesdienst in der Kapelle des
Heinrich-Pesch-Hauses. Das nächste Diözesan Forum findet am 24. und
25. August 2018 statt. Als Veranstaltungsort ist wiederum das
Heinrich-Pesch-Haus in Ludwigshafen vorgesehen.
Weitere Informationen:
https://www.bistum-speyer.de/news/nachrichten/?no_cache=1&tx_ttnews%5Btt_news%5D=4811&cHash=1df815fa4cf005c26bbd36fa26f9777f
Text und Foto. is
10.09.2017
Tod Matildas von England vor 850 Jahren
Deutsche
Kaiserin und Englische Regentin – Ahnherrin von Richard
Löwenherz
Speyer- Am 10. September 1167 verstarb
Matilda von England, die Frau des letzten salischen Kaisers
Heinrich V. Als Kaiserin unterstützte sie ihren Mann, indem sie bei
zahlreichen Konflikten als Vermittlerin auftrat und während seiner
Abwesenheit Regierungsaufgaben übernahm. Als Heinrich 1125
verstarb, war sie 23 Jahre alt. Da die Ehe kinderlos geblieben war,
erlosch damit die salische Dynastie. Heinrich V. liegt zusammen mit
seinen Eltern, seinem Groß- und seinem Urgroßvater im Speyerer Dom
begraben.
Nach dem Tod ihres Mannes regelte Matilda noch die wichtigsten
Angelegenheiten zur neuen Wahl, bevor sie sich, auf Wunsch ihres
Vaters, zurück in ihre englische Heimat begab. Der englische König
Heinrich I. versuchte zunächst, seine Tochter als Herrscherin zu
etablieren. Er ließ die englische Aristokratie und Geistlichkeit
per Eid bezeugen, dass Matilda seine legitime Nachfolgerin auf dem
Königsthron sei.
Ihre Macht und die Machtansprüche ihrer Nachkommen musste
Matilda jedoch mehrfach verteidigen. Aus politischen Gründen
heirate sie den angevinischen Erbgrafen Gottfried Plantagenet.
Durch diese Ehe wurde sie zur Begründerin einer neuen Dynastie: Ihr
Sohn Heinrich II. war der erste englische Herrscher aus dem Hause
Plantagenet. Der Ehe Heinrichs II. mit Eleonore von Aquitanien
entsprang der berühmte Ritterkönig Richard Löwenherz. Das Wappen
dieses Herrscherhauses Plantagenet zieren drei goldene Löwen.
Im Kampf um den englischen Thron ließ Matilde von England 1141
ihren Gegenspieler Stephan von Blois gefangen nehmen und wurde zur
Herrin der Engländer proklamiert. Sie war damit kurzzeitig für
einige Monate die erste weibliche Regentin des Königreichs England,
wurde aber nicht gekrönt. Ihr Sohn Heinrich II. wurde schließlich
nach dem Tod seines Vaters und der Beilegung weiterer Querelen
englischer König. Matilda blieb Beraterin ihres Sohnes und hatte
nachweislich Einfluss auf ihn. Im Konflikt zwischen Heinrich II.
und dem Erzbischof Canterbury Thomas Becket agierte sie als
Vermittlerin. Bereits als Kaiserin und verstärkt nach der
Thronbesteigung ihres Sohnes in England förderte sie kirchliche
Einrichtungen durch Stiftungen.
Bis zu ihrem Tod ließ sich Matilda als „empress”, also als
Kaiserin, ansprechen, führte aber das Siegel einer römischen
Königin. Die Herrscherin starb am 10. September 1167 in Rouen. In
einer feierlichen, vom Erzbischof Rotrou geleiteten Zeremonie fand
ihre Beisetzung vor dem Hochaltar der Abteikirche von Bec-Hellouin
statt. Einige Zeilen von Matildas Grabinschrift lauteten: „Hier
liegt die Tochter, Ehefrau und Mutter Heinrichs; groß durch Geburt,
größer durch Heirat, doch am größten durch ihre Nachkommen.“ Durch
den historischen Roman „Die Säulen der Erde“ gelangte Matilda von
England in neuerer Zeit wieder zu einiger Bekanntheit. Text und
Foto: is
07.09.2017
Familienfest bei Diakonissen Speyer-Mannheim

Speyer- Rechtzeitig zum Jahresfest der
Diakonissen Speyer-Mannheim am ersten Septembersonntag kehrte der
Spätsommer nach Speyer zurück: Entsprechend gut besucht war die
Freiluftveranstaltung im Park beim Mutterhaus mit rund 600
Gästen.
Viele von ihnen kamen schon zum Gospel-Gottesdienst mit
Vorsteher Pfarrer Dr. Günter Geisthardt, der musikalisch begleitet
wurde vom Posaunenchor CVJM Schifferstadt und dem Schwegenheimer
Gospelchor „Spirit of Sound“. Die Kollekte in Höhe von 1.206 Euro
sowie Spenden in Höhe von 1.706 Euro kommen zu gleichen Teilen dem
Hospiz im Wilhelminenstift Speyer, den geplanten Hospizen in Bad
Dürkheim und Landau sowie der im Aufbau befindlichen ambulanten
Palliativarbeit der Diakonissen Speyer-Mannheim zugute.
Im Anschluss an den Gottesdienst informierten sich die Gäste
über Krankenhäuser, Seniorenzentren, Einrichtungen der Kinder-,
Jugend- und Behindertenhilfe sowie über Ausbildungsmöglichkeiten,
Hospizarbeit und die Diakonische Gemeinschaft.
Diakonissen-Einrichtungen aus Speyer, Mannheim, Landau,
Ludwigshafen, Kirchheimbolanden und Homburg boten neben
Informationen auch Mitmach-Aktionen und viele Spiel- und
Bastel-Möglichkeiten für Kinder. Besuchermagneten waren wie immer
die Hygiene- und Gesundheitstests sowie Erste-Hilfe-Tipps der
Krankenhäuser sowie die Spiele der Kitas und der Maudacher
Werkstatt: Vom „Pflegedoktor“ über Riesenseifenblasen bis zum
Kletterbaum reichten die Angebote. Die Senioreneinrichtungen, die
ehrenamtlichen Gruppen und das Hospiz überzeugten mit Beispielen
ihrer Arbeit, die Produkte des Flohmarkts fanden ebenso zahlreiche
Abnehmer wie die „Cocktail-Bar“ der Diakonischen Gemeinschaft. Neu
war in diesem Jahr eine Aufführung von Beschäftigten der Maudacher
Werkstatt für Menschen mit Behinderung: Sie unterhielten die Gäste
mit Sketchen, Gedichten und Tänzen.
Bereits am Vorabend des traditionellen Jahresfestes fand
erstmals ein Cocktail-Kino-Abend im Mutterhaus statt. Zu exotischen
Getränken und Popcorn wurde der Film „Wie im Himmel“ gezeigt.
Text und Foto: Diakonissen Speyer-Mannheim
04.09.2017
Sternsinger sammeln seit 1959 mehr als eine Milliarde Euro
Rund 1,21
Millionen Euro kamen bei der Aktion Dreikönigssingen zu Beginn des
Jahres im Bistum Speyer zusammen
Aachen/Speyer- Die Kinder und
Jugendlichen, die als Sternsinger unterwegs sind, haben seit dem
Start ihrer Aktion Dreikönigssingen in Deutschland 1959 mehr als
eine Milliarde Euro gesammelt. Rund 71.700 Projekte für
benachteiligte Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und
Osteuropa konnten damit seit Beginn der weltweit größten
Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder unterstützt werden. Die
beeindruckende Gesamtzahl von rund 1.040.800.000 Euro wurde dank
des Ergebnisses in diesem Jahr erreicht. Bundesweit sammelten die
engagierten Sternsinger Anfang 2017 rund 46,8 Millionen und damit
550.000 Euro mehr als im Vorjahr. 300.000 Mädchen und Jungen sowie
90.000 jugendliche und erwachsene Begleiter in 10.328
Pfarrgemeinden, Schulen, Kindergärten und weitere Einrichtungen
nahmen an der Aktion teil.
Im Bistum Speyer sammelten die Sternsinger aus 200 beteiligten
Pfarreien, Gruppen und Einrichtungen genau 1.210.659,74 Euro. Im
Vorjahr lag das Ergebnis in der Diözese Speyer bei 1.185.560,12
Euro. Die Zahlen gehen hervor aus dem jetzt veröffentlichten
Jahresbericht des Kindermissionswerks ‚Die Sternsinger‘.
Das
Kindermissionswerk und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend
(BDKJ), die Träger der Aktion, danken allen Sternsingern und
Begleitenden für dieses große Engagement. „Wir sind dankbar, dass
wir als Hilfswerk der Sternsinger an der Seite dieser vielen
begeisternden Mädchen und Jungen, Jugendlichen und Erwachsenen
stehen dürfen, die sich Jahr für Jahr in den Dienst der guten Sache
stellen“, so Prälat Dr. Klaus Krämer, Präsident des
Kindermissionswerks ‚Die Sternsinger‘. „Immer wieder überraschen
uns die Sternsinger aufs Neue mit einem tollen Sammelergebnis.
Rekorde und Superlative sind uns sicherlich nicht wichtig, aber
jeder gesammelte Euro, jeder gesammelte Cent ist ein Stück Hilfe
für benachteiligte Kinder in der Einen Welt.“
Pfarrer Carsten Leinhäuser, BDKJ-Diözesanpräses, schließt sich
an: „Wir sind stolz, dass sich jedes Jahr so viele Kinder und
Jugendliche aus den Verbänden und anderen Gruppen auf den Weg
machen. Sie setzen sich für eine gerechtere Welt ein. Die
Sternsingeraktion ist auch großartige Bildungsarbeit: Bevor die
Kinder bei Wind und Wetter von Tür zu Tür unterwegs sind, lernen
sie eine Menge über die Länder, für die sie sammeln. Sie wissen
deshalb, wie die politischen Gegebenheiten in anderen Ländern sind,
was Kinder weltweit bewegt und wie sie selbst konkret helfen
können. Die Sternsingeraktion ist ein beeindruckendes Projekt, weil
die Kinder den Erwachsenen zeigen, was es heißt Christ zu sein und
Glauben zu leben: Sie informieren sich, sehen im Nächsten Jesus und
machen sich für dessen Wohlergehen stark.“
1.639 Projekte in 107 Ländern
Im Jahr 2016 wurden mit den Erlösen aus der Aktion
Dreikönigssingen 1.639 Projekte in 107 Ländern unterstützt. Erneut
nahm die Förderung der Bildung mit 746 Projekten den größten Anteil
ein. Darüber hinaus wurden unter anderem 169 Gesundheitsprojekte,
88 Maßnahmen zur Ernährungssicherung und 17 Nothilfeprojekte
gefördert. In den Ländern Afrikas wurden 523 Projekte unterstützt,
in Lateinamerika 487 Maßnahmen und in Asien 420 Projekte.
Rund um den kommenden Jahreswechsel werden sich die Sternsinger
bei ihrer 60. Aktion Dreikönigssingen auf den Weg zu den Menschen
machen. „Segen bringen, Segen sein. Gemeinsam gegen Kinderarbeit –
in Indien und weltweit!“ heißt dann ihr Leitwort. Eröffnet wird die
Aktion am 29. Dezember in Trier. Text und Foto:
Sternsinger.de
01.09.2017
Theologie-Studierende aus der Pfalz treffen Apostolischen Nuntius in Israel
Gemeinsame Studienfahrt der theologischen Fakultät der
Universität Landau und der Hochschulabteilung des Bistums
Speyer
Jerusalem/Speyer- Auf einer Studienfahrt der
Theologie-Studentinnen und -Studenten der Universität Landau mit
der Hochschulabteilung des Bistum Speyers gehört auch immer der
Besuch des Tempelbergs in Jerusalem. Bei der derzeitigen Fahrt traf
die Gruppe mit Mentorin und Studienbegleiterin Birgitta Greif den
Apostolischen Nuntius Monsignore Giuseppe Lazzarotto. Der seit 2012
für Zypern und Israel ständige Vertreter des Papstes vor Ort steht
zurzeit in schwierigen politischen Diskussionen in Jerusalem.
Vielen Besucherinnen und Besuchern ist der Besuch des
geschichtsträchtigen Tempelbergs über Wochen nicht möglich
gewesen.
„Die Fahrt ins Heilige Land ist für uns Christen etwas
Besonderes. Es ist keine Studienreise, so wie wir sie vielleicht zu
anderen Stätten der antiken Welt durchführen. Es ist eine Fahrt zu
jenem Fleckchen Erde, in dem sich Gott in besonderer Weise
geoffenbart hat. Und darum erfasst wohl jeden Gläubigen ein
eigenartiger Schauer, wenn er den Boden dieses Landes betritt. Wenn
er am See Genezareth steht, wenn er die uralten Ölbäume im Garten
Getsemani sieht oder wenn er vom Ölberg hinüberschaut auf
Jerusalem, die Heilige Stadt für alle Abrahamitischen Religionen,“
erklärt Birgitta Greif für ihr Seminar. Text und Foto:
is
01.09.2017
Gutes Spendenergebnis für Brot für die Welt
Evangelisches Hilfswerk legt Jahresbilanz für 2016 vor –
über 1 Million Euro Spenden aus der Pfalz
Speyer- Die Menschen in der Pfalz und der
Saarpfalz haben im vergangenen Jahr 1.029.609 Millionen Euro für
Brot für die Welt gespendet. In dieser Summe sind Kollekten und
Spenden, die in Kirchengemeinden gesammelt wurden, sowie direkte
Überweisungen an das evangelische Hilfswerk zusammengefasst.
Das Spendenaufkommen bewegt sich trotz eines leichten Rückgangs
auf dem Niveau des Vorjahres (1.030.258). Die meisten Spenden
gingen mit 2,32 Euro pro Kirchenmitglied im Kirchenbezirk Bad
Dürkheim ein, gefolgt vom Kirchenbezirk Neustadt mit 1,67 Euro pro
Kirchenmitglied und dem Kirchenbezirk Frankenthal mit 1,59 Euro pro
Kirchenmitglied.
„Wir freuen uns sehr, dass Spenderinnen und Spender Brot für die
Welt auch 2016 ihr Vertrauen geschenkt haben und uns in der
weltweiten Arbeit gegen Hunger, Armut und Ungerechtigkeit
unterstützen“, sagt Kirchenpräsident Christian Schad „Allen, die
dazu beigetragen haben, danke ich herzlich.“
Bundesweit haben Spenderinnen und Spender die Arbeit von Brot
für die Welt im vergangenen Jahr mit mehr als 61, 7 Millionen Euro
unterstützt. Das ist ein deutliches Plus von 4,2 Millionen Euro
gegenüber dem Vorjahr (57,5 Mio. Euro).
Brot für die Welt arbeitet weltweit mit lokalen
Partnerorganisationen zusammen. Im vergangenen Jahr wurden 617
Projekte in 93 Ländern neu bewilligt, davon sind mit 203 Projekten
die meisten in Afrika. Im Zentrum stehen langfristige Maßnahmen,
die Hunger und Mangelernährung überwinden, Bildung und Gesundheit
fördern, Zugang zu sauberem Wasser schaffen, die Achtung der
Menschenrechte und Demokratie stärken und den Schutz der
natürlichen Lebensgrundlagen unterstützen.
Neben Spenden und Kollekten erhielt Brot für die Welt 2016
Mittel des Kirchlichen Entwicklungsdienstes und Beiträge Dritter,
vor allem aus dem Bundesministerium für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Insgesamt standen dem
Hilfswerk der evangelischen Kirchen und Freikirchen 273,5 Millionen
Euro zur Verfügung. Die Gesamtausgaben für Projekte betrugen 246,7
Millionen Euro (91,3 Prozent der Mittel). Für Werbe- und
Verwaltungsaufgaben wurden 8,7 Prozent eingesetzt. Das Deutsche
Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) bewertet den Anteil der
Werbe- und Verwaltungsausgaben an den Gesamtausgaben als
niedrig.
Brot für die Welt wurde 1959 gegründet. Das weltweit tätige
Hilfswerk der evangelischen Landes- und Freikirchen fördert heute
in mehr als 90 Ländern Projekte zur Überwindung von Hunger, Armut
und Ungerechtigkeit. dwp
31.08.2017
„Der Funke muss überspringen“
Bischof
Wiesemann sendet vier junge Frauen in den seelsorglichen Dienst im
Bistum Speyer aus
Speyer- Menschen aus allen Teilen des
Bistums waren am Sonntag, den 27. August in den Speyerer Dom
gekommen, um bei der Beauftragung und Aussendung der drei
Pastoralassistentinnen Nina Bender, Dominique Haas und Kerstin Humm
sowie der Gemeindeassistentin Amanda Wrzos in den seelsorglichen
Dienst im Bistum Speyer dabei zu sein. Bischof Wiesemann begrüßte
Familie und Freunde, Vertreter der Heimatpfarreien und der
aktuellen Dienststellen der vier jungen Frauen zu einer feierlichen
Messe. Der Gottesdienst stand unter dem Motto: „Macht euch keine
Sorgen, denn die Freude am Herrn ist eure Stärke.“ (Neh 8,10).
Diesen Bibelvers hatten die vier Beauftragten zu ihrem gemeinsamen
Leitwort erklärt.
In seiner Predigt verglich Bischof Wiesemann die Motivation der
vier jungen Frauen immer wieder mit einem Feuer: „In ihnen muss
etwas brennen, damit sie sagen; ‚Ja, ich stelle mich in den Dienst
der Kirche‘.“ Dabei machte der Bischof deutlich, wie sehr er sich
über das „ja“ der vier jungen Frauen freue und dankte ihnen für
ihre Bereitschaft zum Dienst in der Kirche. Trotz vieler Einwände,
die ihnen vielleicht auf ihrem Weg begegnet seien, sei das Feuer
durch die Familie, die Heimatgemeinde oder am Studienort immer
wieder neu entzündet worden. „Ein Christ von heute muss entzündet
sein, damit er in dieser Welt Zeugnis geben kann“, bekräftigte der
Bischof, „wir müssen etwas rüberbringen, der Funke muss
überspringen“.
In den Lesungen
des Tages stand Petrus im Zentrum der Betrachtung. Auf ihn verwies
Bischof Wiesemann als Vorbild für die pastoralen Mitarbeiter. Zum
einen sei es Petrus gewesen, der das Christusbekenntnis
ausgesprochen habe. Des Weiteren berichte die Bibel darüber, dass
Petrus Christus verleugnet und danach bitterlich geweint habe.
Emotionalität sei wichtig für den Dienst am Menschen, um „mitgehen
zu können, nicht zu verdecken, zu vertuschen oder zu überhöhen“.
Zuletzt wies der Bischof darauf hin, dass Petrus bis zum Schluss
„nicht fertig“ gewesen sei. Es sei wichtig, dass Kirche lerne und
sich nicht verenge. Die im Kirchendienst Tätigen müssten „Mut zur
Entwicklung haben, sich auf die Herausforderungen der jeweiligen
Zeit und die Menschen einzulassen, um im Christusbekenntnis zu
bleiben“.
„Ich freue mich, dass ich sie heute aussenden darf und bitte,
dass der Herr seine Hand so über ihnen hält, dass die Freude am
Herrn ihre Stärke bleibt“, schloss Bischof Wiesemann seine
Predigt.
Die formelle Beauftragung erfolgte durch den Bischof, nachdem
die vier Frauen mit einem laut vernehmlichen „Hier bin ich“
vorgetreten waren. Im Anschluss gratulierte er jeder von ihnen
einzeln zu ihrer Aussendung.
Am Ende des
Gottesdienstes ergriffen Nina Bender, Dominique Haas, Kerstin Humm
und Amanda Wrzos selbst das Wort. Sie dankten dem Bischof, ihren
Ausbildern sowie den anwesenden Familienmitgliedern, Freunden und
den Kurskollegen. Ein besonderer Dank ging in die Heimat- und die
Praktikumspfarreien. Die versammelte Gemeinde gratulierte den vier
Beauftragten mit anhaltendem Applaus.
Die vier beauftragten Frauen
Nina Bender stammt aus Eppenbrunn. Ihre Praktikumszeit während
des zweijährigen Pastoralkurses absolvierte sie in der Pfarrei
Heiliger Petrus in Dahn. Seit dem 1. August arbeitet sie als
Pastoralassistentin in der Pfarrei Heilige Elisabeth in
Zweibrücken.
Dominique Haas wurde in Ludwigshafen geboren. Die
pastoralpraktische Ausbildung absolvierte sie in der Pfarrei Maria
Schutz in Kaiserslautern. Seit 1. August arbeitet sie in der
Pfarrei Heilige Elisabeth in Grünstadt.
Kerstin Humm aus Waldsee verbrachte ihre Praktikumszeit in der
Pfarrei Heiliger Wendelinus in Ramstein. Am 1. August begann ihr
Einsatz als Pastoralassistentin in der Pfarrei Heiliger Disibod in
Feilbingert.
Amanda Wrzos stammt aus Zweibrücken. In ihrer
pastoralpraktischen Ausbildungszeit in der Pfarrei Heiliger Petrus
und Paulus in Ludwigshafen sammelte sie Erfahrungen in der Kinder-
und Jugendarbeit sowie in der Seniorenseelsorge. Seit dem 1. August
ist sie in der Pfarrei Heilige Katharina von Alexandria in
Hauenstein tätig.
Text: Friederike Walter / Fotos: Klaus Landry
27.08.2017
Minitag lockt 650 Messdiener nach Kaiserslautern
Rund 650 Messdiener aus der Pfalz und dem Saarland waren
als "Agenten" unterwegs | Rätselspiel verknüpft Wissen und
Kreativität mit Spaß und Action
Kaiserslautern- Da hätte James Bond mit
Blick auf die Treppenstufen der Kirche Maria Schutz in
Kaiserslautern heute seine helle Freude gehabt: Drei
Nachwuchsagenten seilten sich mit professioneller Hilfe am
Treppengeländer ab. Sie übten Knoten und Schlingen, testeten den
Seilzug und vor Allem ihren Mut. Aus ihrer Heimatpfarrei in
Ludwigshafen hatten sie sich heute auf den Weg nach Kaiserslautern
gemacht. Rund um die Kirche im Stadtzentrum fand der Diözesane
Ministrantentag - kurz: Minitag - statt, zu dem mehr als 650
Messdiener aus den Pfarreien des Bistums Speyer angereist waren.
Das Messdienerreferat im Bistum Speyer sowie der Bund der deutschen
katholischen Jugend (BDKJ) Speyer hatten zur Veranstaltung
eingeladen. Unter dem Motto "Secret Service" waren die kleinen und
großen Teilnehmer inkognito als Agenten unterwegs. Ihre
Tagesaufgabe hatten sie von den Profiagenten des Leitungsteams
erhalten: In schwarze Anzüge gekleidet hatten Gruppenleitern aus
den Verbänden im BDKJ zu Beginn der Veranstaltung die Kirche zum
Sicherheitsbereich erklärt: Hier sei gerade ein Einbruch verübt
worden. Die dabei entwendeten Gegenstände gelte es nun mit Hilfe
der Nachwuchsagenten zu finden. Schließlich handele es sich um
Dinge, die für die Feier des Gottesdienstes unbedingt benötigt
würden: Messschale und Weihrauchfass fehlten ebenso wie Fahne und
Weinkännchen. Für die Lösung des Falls bekamen die Nachwuchsagenten
per Skype-Anruf von höchster Stelle Unterstützung für ihre Suche.
Der Speyerer Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann wurde zugeschaltet,
ließ sich den Sachverhalt erklären und sprach den Agenten Mut
zu.
Spurensuche in Form von Workshopangeboten
Die große Agentenausbildung begann mit Workshops, die vom
Bau einer Brücke aus Holzteilen bis zu einem Sportparcours in der
Turnhalle reichten. Sie fand auf den Gelände von Maria Schutz,
ebenso wie rund um das Edith-Stein-Haus, die Kirche St. Martin und
das St.-Franziskus-Gymnasium statt. Zu den Angeboten zählte auch
die Abseilaktion am Treppengeländer von Maria Schutz, die auf dem
Plan der Ludwigshafener Gruppe stand. Neben dem sportlichen durften
die Messdiener aber auch kreatives Geschick zeigen und mit bunten
Farben große Stoffsegel bemalen. Sie schmückten während des
Abschlussgottesdienstes den Kirchenraum. Außerdem entstanden im
Pfarrgarten von Maria Schutz so genannte "Ich-Boxen", bunt
gestaltete Kisten, mit deren Hilfe das eigenen Leben betrachtet
wird. Finja (10) aus Dunzweiler erklärte: "Das ist eine Box, die
mein Leben darstellt. Außen klebe ich auf, was Menschen von außen
ausmacht. Dafür haben wir hier Papier und Zeitungsausschnitte.
Innen kleben wir die Dinge hinein, die in uns sind. Ich habe meine
Geheimnisse eingeklebt." In einem weiteren Kreativ-Workshop
bildeten die Nachwuchagenten "Quadratologos". Die quadratischen
Farbflächen bilden, je nach Zusammensetzung, verschieden bunte
Bilder. Es entstanden Kunstwerke, die in ihrer Farbenpracht für die
Vielfalt der Gesellschaft stehen. In einem Workshopbereich der
"Young Caritas" mussten die Messdiener ihre Teamfähigkeit unter
Beweis stellen: An insgesamt neun Stationen kam es darauf an,
gemeinsam Punkte zu sammeln. Für den Weg durch das Labyrinth aus
Zurufen fand nur, wer sich zuvor in seinem Team gut abgestimmt
hatte. Auch der Würfelturm war nur als Gemeinschaftsproduktion zu
meistern. Die Pappkästchen mussten so aufeinander gestapelt werden,
dass eine möglichst große Höhe erreicht wurde ohne dabei den Turm
zu stützen oder zum Einsturz zu bringen.
Abschlussgottesdienst mit Bischof Wiesemann
Für jede besuchte Workshopstation erhielten die
Nachwuchagenten einen Stempel in ihrem Agentenausweis. Die Ausweise
dienten bei Erreichen der dritten Workshopstation als "Lösegeld".
In Verbindung mit einem Tipp in Form eines Fotos des gestohlenen
Gegenstandes konnten die Teilnehmer die gestohlenen Gegenstände
zurück erhalten. Dafür reichte die Zeit von der Ankunft am
Vormittag bis zum späten Nachmittag gerade eben aus. Um 16.30 Uhr
wurde Bischof Wiesemann zum Abschlussgottesdienst erwartet. Es war
erklärtes Ziel der Messdiener-Agenten, bis zu diesem Zeitpunkt alle
Gegenstände für die Feier des Gottesdienstes wieder in der Kirche
zur Verfügung zu haben. Um Punkt 16.30 Uhr hatten sie ihr Ziel
erreicht: Mit allen nötigen Gegenständen ausgestattet begrüßten die
Messdiener Bischof Wiesemann und feierten gemeinsam mit ihm
Gottesdienst. Dabei wurde auch das Motto des Tages genauer unter
die Agenten-Lupe genommen: Als "Service", als "Dienst" verstehen
die Messdiener ihr Tun während der Gottesdienste in den Gemeinden
des Bistums. Bischof Wiesemann sagte in seiner Predigt: "Ihr Minis
gebt das Geheimnis unseres Glaubens durch euren Dienst weiter. In
diesem Sinne seid ihr Agentinnen und Agenten Gottes, die seinem
Geheimnis auf der Spur sind." Die Mädchen und Jungen nehmen ihren
Dienst - für den der Diözesane Minitag auch ein großer Dank sein
soll - sehr ernst. Sie sind aber auch mit viel Spaß dabei.
"Ich liebe messdienen!", sagte Anton (9) aus Kaiserslautern und
erklärt auch gleich, warum das so ist: "Weil das viel Spaß macht!
Da kann ich die Fürbitten vorlesen und das ist cool! Außerdem
treffe ich da viele Freunde." Sein Klassenkamerad Tim, ebenfalls 9
Jahre alt, stimmte ihm zu: "Ich sehe das genauso wie Anton." Marie
aus Hochspeyer ging es um etwas anders. Die Neunjährige antwortet
auf die Frage, warum sie Messdienerin sei: "Weil ich da im
Gottesdienst ganz viel helfen kann!"
Die Jugendband "Gods Child" aus Ludwigshafen gestaltete den
Gottesdienst musikalisch, das Gottesdienstteam der Jugendkirche
"Lumen" in Ludwigshafen hatte ihn vorbereitet. Damit war der
Gottesdienst zum Abschluss des Minitags 2017 auch eine kleine
Premiere für "Lumen". Erstmals ging das Jugendkirchenteam mit dem
Format "lumen on tour" aus der Stadtgrenze Ludwigshafens
heraus auf Reisen.
Der bistumsweite Minitag findet etwa alle vier bis fünf Jahre
statt. Zuletzt trafen sich Minis 2012 in Kaiserslautern. Der Tag
ist eine gemeinsame Aktion des Ministratenreferates in der
Abteilung Jugendseelsorge des Bistums Speyer und des
Jugenddachverbandes BDKJ Speyer. Der BDKJ Speyer vertritt die
Anliegen von 7.500 Mitgliedern aus sieben Verbänden in Kirche,
Politik und Gesellschaft. Mehr: www.bdkj-speyer.de Text und Foto: BDKJ
Speyer
27.08.2017
MessdienerInnen als "Agenten" unterwegs
„Die Sicherheit in Person“
Verabschiedung von
Peter Ruffra, langjähriger Leiter des Referates „Arbeitssicherheit
und Gesundheitsschutz“ im Bistum Speyer
Speyer- Am 31. Juli 2017 beendete Peter
Ruffra seine langjährige Tätigkeit als Leiter des Referates
„Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz“ im Bistum Speyer. Heute
wurde er im Rahmen einer kleinen Feier im Priesterseminar St.
German in Speyer offiziell verabschiedet. Seine Nachfolge tritt die
32-jährige Sicherheitsingenieurin Stefanie Mohr aus Rheinzabern
an.
Peter Ruffra, der in Oberotterbach lebt, war rund 18 Jahre als
Fachkraft für Arbeitssicherheit in der Diözese Speyer tätig. Nach
einem Architekturstudium arbeitete er zunächst bei einem
Ingenieurbüro und absolvierte ein Zusatzstudium der Baubiologie. 13
Jahre war Ruffra danach als selbständiger Architekt tätig. In
dieser Zeit betreute er viele Baumaßnahmen im kirchlichen Bereich,
bevor er im Januar 2000 die Aufgabe als Fachkraft für
Arbeitssicherheit im Bischöflichen Ordinariat übernahm.
„Du hast das bis dahin noch vollkommen unbearbeitete
Aufgabengebiet ‚Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz‘ übernommen
und aufgebaut. Ich denke, man kann mit Recht sagen, dass Du in
diesem Aufgabenbereich in der katholischen Welt der Pfalz und
Saarpfalz Pionierarbeit geleistet hast“, würdigte Kanzleidirektor
Wolfgang Jochim die Arbeit Ruffras. Der in Pfarreien und im
Ordinariat oft gehörte Spruch „Ach Gott, wonn des de Ruffra sieht“
sei nie mit persönlicher Abneigung verbunden gewesen, sondern im
Grunde mit der Erkenntnis eines mangelhaften Sicherheitszustandes
und Ausdruck schlechten Gewissens. Peter Ruffra sei es gelungen,
als „hoch motivierter und engagierter Sicherheitsingenieur“ für
diese wichtige Thematik der Arbeitssicherheit zu sensibilisieren.
„Das Thema Gesundheitsschutz und Sicherheit der Menschen ging und
geht Dir durch und durch. Deine Aufgabe war Dir geradezu auf den
Leib geschrieben. Ich würde behaupten, Du bist für viele sozusagen
die Sicherheit in Person“, lobte Jochim. Als Dank und Anerkennung
für seine Dienste für das Bistum Speyer überreichte er Ruffra eine
Dankurkunde von Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann.
Mit dem Ende seiner Tätigkeit als Leiter des Referates
„Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz“ geht Peter Ruffra jedoch
noch nicht in den Ruhestand. Er engagiert sich weiter als
hauptamtlicher Diakon mit halber Stelle in der Pfarrei Hl. Edith
Stein, Bad Bergzabern.
In seiner Dankrede zum Abschied verwies Ruffra auf die
„religiöse Dimension der Arbeitssicherheit“, die im Gebot der
Nächstenliebe enthalten sei. „Wenn ich will, dass meinem Nächsten
kein Unheil zustoßen soll, unternehme ich alles Erdenkliche um dies
zu verhindern. Nächstenliebe und ein gesunder Verstand sind aus
meiner Sicht die wichtigsten Grundlagen einer neuen Kultur der
Arbeitssicherheit, nicht nur im Raum der Kirche, und nicht starre
Anhäufungen von Gesetzen, deren Berge schon jetzt nicht mehr
überschaubar sind.“
Unter den Gästen der Feier waren neben der Ehefrau von Peter
Ruffra und zahlreichen Kolleginnen und Kollegen auch Generalvikar
Dr. Franz Jung, Domkapitular Franz Vogelgesang, Dr. Sabine Decker
als Vertretung des Arbeitsmedizinischen Dienstes des TÜV und Dr.
Klaus Pohl von der Verwaltungsberufsgenossenschaft Mainz.
Text: is; Foto: Peter Ruffra © Bistum Speyer
26.08.2017
Town & Country Stiftung vergibt Spende an Kinderförderprojekt
von links: Tanja Gambino, Silvia Lösch, Brigitte Thalmann, Michaela Feiniler.
„Kinder- und Jugenderholung an der
Nordsee“ vom Diakonischen Werk Pfalz KdöR
Speyer- Die Town & Country Stiftung übergab
anlässlich des Betreuerfestes vom Diakonischen Werk Pfalz in Speyer
eine Spende in Höhe von 1.000 Euro an die Einrichtung. Mit der
Spende soll eine Ferienfreizeit für Kinder und Jugendliche an der
Nordsee realisiert werden.
Der Town & Country Stiftungspreis wird 2017 bereits zum
fünften Mal von der Town & Country Stiftung vergeben. Der Fokus
der Förderung im Rahmen des Stiftungspreises liegt auf der
Unterstützung benachteiligter Kinder. In diesem Jahr werden 500
Kinderhilfsprojekte mit jeweils 1.000 Euro unterstützt. Das
Diakonische Werk Pfalz ist eine der 500 Einrichtungen, die die
Auswahlkriterien erfüllt hat. Aus allen nominierten Projekten wird
eine unabhängige Jury jeweils ein Projekt pro Bundesland auswählen,
an das im November 2017 ein weiterer Förderbetrag in Höhe von 5.000
Euro im Rahmen einer feierlichen Gala vergeben werden soll.
Die Town & Country Stiftung unterstützt mit dem
Stiftungspreis das wichtige und unermüdliche Engagement aller
Mitarbeiter und Ehrenamtlichen der Einrichtung. „Vielen Familien
mit wenig Einkommen ist es kaum möglich in den Sommerferien zu
verreisen. Mit den Ferienfreizeiten möchte das Diakonische Werk den
Kindern und Jugendlichen trotzdem eine unbeschwerte Zeit
verschaffen. So können die jungen Teilnehmer nach den Ferien in der
Schule von ihrem Urlaub berichten und werden sozial integriert“,
sagte Silvia Lösch, Botschafterin der Town & Country Stiftung
und Geschäftsführerin der Südwest Massivhaus GmbH. Brigitte
Thalmann, Mitglied der Geschäftsführung, Leitung der Abteilung
Soziales und Freiwilligendienste | Diakonisches Werk der
Evangelischen Kirche der Pfalz fügte dem hinzu: „Mit uns fahren
jedes Jahr ca. 300 Kinder in die Ferien an die Nordsee. Nur dank
Spendengeldern können wir neben der Organisation der Fahrten auch
noch Reisekostenzuschüsse für benachteiligte Kinder ermöglichen,
die sonst keine Chance hätten, in die Ferien zu fahren“.
Die Town & Country Stiftung wurde 2009 von Gabriele und
Jürgen Dawo mit dem Anliegen ins Leben gerufen, um unverschuldet in
Not geratenen Hauseigentümern und benachteiligten Kindern zu
helfen. Die Arbeit der Stiftung wird durch die Spendenbereitschaft
der Town & Country Lizenzpartner des Town & Country
Franchise-Systems ermöglicht, wobei die ursprünglichen
Satzungszwecke zwischenzeitlich noch erweitert worden sind.
Text und Foto: Town & Country Stiftung
22.08.2017
Bischof Wiesemann in Maria Laach
Pontifikalamt und Vortrag am 24. August in der
Benediktinerabtei
Maria Laach- Unter dem Leitwort „Sehnsucht
nach dem Haus Gottes“ hat die Benediktinerabtei Maria Laach
vom 13. bis 24. August zu ihrer traditionellen Laacher Festwoche
eingeladen. Zum Abschluss findet am Donnerstag, 24. August, das
Kirchweihfest statt. Es beginnt um 10 Uhr mit einem feierlichen
Pontifikalamt mit dem Speyerer Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in
der Abteikirche.
Am Nachmittag, um 15 Uhr, wird Bischof Wiesemann, der auch
Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in
Deutschland (ACK) ist, zum Abschluss der Laacher Festwoche und
gleichzeitig zur Finissage der Ausstellung „Luther in Laach“ einen
Vortrag halten. Das Thema lautet „Eins in Christus – Gelebte
Ökumene 500 Jahre nach der Reformation“. Die Ausstellung wird
anschließend vom 22. September bis 31. Oktober im
Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz in Koblenz zu sehen sein.
is
21.08.2017
Dankbarkeit für viele gemeinsame Jahre
Feier der
Ehejubiläen mit Bischof Wiesemann im Dom zu Speyer
Speyer- Auch im zehnten Jahr hat die Feier
der Ehejubiläen ihre Anziehungskraft nicht verloren – im Gegenteil.
Wie vor drei Jahren konnte das Bistum Speyer die Feier nun wieder
an zwei Tagen anbieten: Samstag wie auch Sonntag strömten hunderte
Paare zum Pontifikalamt mit anschließendem Sektempfang und tanzten
zum Abschluss Walzer um den Domnapf.
Dieses Jahr passte es terminlich gut für eine Doppelauflage der
Feier – zur Freude der Paare, der Geistlichen und der
Organisatoren. "Wir können der Nachfrage gerecht werden", erklärte
Rita Höfer, die die Veranstaltung der Ehe- und
Familienseelsorge im Bischöflichen Ordinariat
mitorganisiert. Mit Bedauern habe sie in anderen Jahren Paaren
absagen müssen, weil der Platz im Dom begrenzt ist. Letztes Jahr
erneuerten rund 560 Paare ihr Eheversprechen, nun waren es
insgesamt mehr als 650. Während der Sonntag schnell ausgebucht war,
konnten sich Jubelpaare noch für den Samstag anmelden – und taten
das bis zuletzt. Trotz der Verteilung auf beide Tage war der Dom
jeweils nahezu voll besetzt.
Die starke Nachfrage erklärte Rita Höfer mit einem einfachen
Grund: "Die Eheleute haben ein sehr großes Bedürfnis, dass ihre
Lebensleistung wahrgenommen wird. Den Jubelpaaren sei es ebenso ein
großes Anliegen, für das Vergangene zu danken und um Gottes Segen
für den weiteren gemeinsamen Lebensweg zu bitten.
"Ihre
Dankbarkeit steht im Mittelpunkt dieser Feier", betonte Bischof
Karl-Heinz Wiesemann zu Beginn des Gottesdienstes, den er an beiden
Tagen leitete. In einer langen Ehezeit steckten viel Liebe, Treue,
Glauben, vielleicht auch Tränen und Schmerz, sagte er und fügte mit
Blick nach vorn hinzu: "In unserem Dom sollen Sie mit einem
besonderen Segen gestärkt werden."
In seiner Predigt griff der Bischof die Frage auf, was Liebe ist
und machte deutlich, wie eng Eheleute mit Gott verbunden sind und
dass sie sich seiner Liebe und Treue immer sicher sein können. Auch
wenn Partner an ihrer Ehe zweifelten oder sich trennten, bestehe
Gottes Liebe und Treue fort, der Herr spende Gnade und Berufung:
"Wenn wir nicht mehr an die Ehe glauben, er glaubt daran – das ist
das Sakrament der Ehe."
Einen weiteren Aspekt führte Wiesemann an. "Liebe ist nie
einfach gegeben, sie muss immer wieder im Miteinander errungen
werden." Dennoch seien Anstrengung und Arbeit nicht das Fundament
von Liebe. "Es braucht jemanden, der an einen glaubt." Die Treue,
die die Jubelpaare unter Beweis stellten, berühre und sei mehr als
Arbeit. Der Bischof danke den Eheleuten ausdrücklich für ihr
Lebenszeugnis.
Er zeigte sich beeindruckt von den vielen Jahren, die die
Jubelpaare bisher gemeinsam verbrachten. Alle Ehejahre
zusammengezählt, sagte er, würden das Alter des Domes um ein
Vielfaches übersteigen. Die meisten Jubelpaare – genauer gesagt 272
– feiern in diesem Jahr Goldene Hochzeit, 105 Silberne Hochzeit. 67
Ehepaare sind seit 60 Jahren verheiratet, neun blicken auf 65
gemeinsame Jahre zurück. Ein Paar feiert gar 67 Ehejahre.
Nach der
Kommunion folgte ein weiterer Höhepunkt: Alle Ehepartner sprachen
gemeinsam und jeweils zueinander gewandt das Gebet der Jubilare,
das mit der Erneuerung des Eheversprechens endete. Wie immer setzte
die Einzelsegnung der Paare durch Bischof, Mitglieder des
Domkapitels, Priester und Diakone den Schlusspunkt des
Gottesdienstes – ein weiterer bewegender Moment für die Paare. Hier
wechselten sie auch einige persönliche Worte mit den Geistlichen
und mehr noch beim anschließenden Sektempfang.
Die Paare kamen aus der gesamten Diözese, nahmen teilweise weite
Wege auf sich. Marianne und Baldur Schirrer hatten sich aus
Ramstein-Miesenbach auf den Weg gemacht und feiern in diesem Jahr
Goldene Hochzeit. Das Paar hatte schon vor fünf Jahren an der Feier
teilgenommen und war auch dieses Mal berührt. Den Gottesdienst
bezeichneten sie als "ergreifend und wunderbar", die Predigt habe
Zuversicht gegeben. Bereits zum dritten Mal sind Marianne und Paul
Warkus aus Neustadt-Hambach dabei, die 57 Jahre verheiratet sind.
"Es ist feierlich und schön", loben sie die gesamte Veranstaltung
und wollen selbstverständlich auch zu ihren 60. Hochzeitstag hier
sein.
Musikalisch gestaltet wurden die beiden Messen von einer
Kantorenschola der Dommusik unter der Leitung von Domkantor Joachim
Weller sowie von den Domorganisten Christoph Keggenhoff (Samstag)
und Markus Eichenlaub (Sonntag). Die Musik zum Tanz um den Domnapf
spielten Walter Ast (Keyboard) und Timo Wagner (Saxofon).
Text und Fotos: Yvette Wagner
20.08.2017
Bischof Wiesemann sendet vier junge Frauen in den seelsorglichen Dienst aus
Sie werden von Bischof Wiesemann für ihren Dienst beauftragt (von links): Nina Bender, Kerstin Humm, Amanda Wrzos und Dominique Haas.
Beauftragungsfeier am 27. August im Dom
zu Speyer
Speyer- Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann wird
am Sonntag, 27. August, die drei Pastoralassistentinnen Nina
Bender, Dominique Haas und Kerstin Humm sowie die
Gemeindeassistentin Amanda Wrzos in den seelsorglichen Dienst im
Bistum Speyer aussenden. Die Beauftragung erfolgt im Rahmen eines
feierlichen Gottesdienstes, der um 10 Uhr beginnt, im Speyerer
Dom.
Nina Bender stammt aus Eppenbrunn und engagierte sich
schon früh als Messdienerin in ihrer Pfarrei, war Oberministrantin
und Sprecherin des Messdienerleitungsteams der damaligen
Pfarreiengemeinschaft St. Pirminius Pirmasens-Land. Prägende
Erfahrungen aus dieser Zeit und der Besuch mehrerer Weltjugendtage
bestärkten sie in ihrer Berufswahl. Nach der Mittleren Reife
wechselte sie auf das Gymnasium und machte Abitur. Danach studierte
die 27-Jährige Theologie in Mainz und München. Ihre Praktikumszeit
während des zweijährigen Pastoralkurses absolvierte sie in der
Pfarrei Heiliger Petrus in Dahn. Seit dem 1. August arbeitet sie
als Pastoralassistentin in der Pfarrei Heilige Elisabeth in
Zweibrücken.
Dominique Haas wurde in Ludwigshafen geboren. In ihrer
Heimatpfarrei beteiligte sie sich an einem Gesprächskreis mit
jungen Leuten, engagierte sich in der Firmvorbereitung und war
Mitglied in einer Band für die Gestaltung von Gottesdiensten. Nach
ihrem Abitur absolvierte sie einen zehnmonatigen Freiwilligendienst
im schwedischen Uppsala. Sie kümmerte sich dort um Kinder und
Jugendliche sowie um Menschen, die vom evangelisch-lutherischen zum
katholischen Glauben konvertierten. Anschließend studierte sie in
Münster Theologie. Während des Studiums schloss sie sich der
„Nightfever“-Bewegung, einer Initiative junger Christen zur
Neuevangelisierung, an. Die pastoralpraktische Ausbildung
absolvierte die 28-Jährige in der Pfarrei Maria Schutz in
Kaiserslautern. Seit dem 1. August arbeitet sie in der Pfarrei
Heilige Elisabeth in Grünstadt.
Kerstin Humm aus Waldsee ging nach dem Abitur als Au-Pair
nach Italien. Im Anschluss begann sie in Mainz zunächst ein
Lehramtsstudium mit den Fächern Theologie, Italienisch, Latein und
Bildungswissenschaften. Da dabei für sie die Theologie zu kurz kam,
studierte sie zusätzlich Theologie mit Abschluss Diplom. Sie
entschied sich dann für den Beruf der Pastoralreferentin, da ihr
bewusst wurde „dass ich als Pastoralreferentin auch in den
Schulunterricht gehen kann“ und der Beruf sehr viele Möglichkeiten
biete. Ihre Praktikumszeit verbrachte die 29-Jährige in der Pfarrei
Heiliger Wendelinus in Ramstein. Am 1. August begann ihr Einsatz
als Pastoralassistentin in der Pfarrei Heiliger Disibod in
Feilbingert.
Amanda Wrzos stammt aus Zweibrücken. Nach dem Abitur
bewarb sie sich zwar auch für ein Lehramtsstudium in den Fächern
Englisch und katholische Theologie, entschied sich dann aber dafür,
an die Katholische Fachhochschule in Mainz zu gehen, um praktische
Theologie als ersten Teil für die Ausbildung zur Gemeindereferentin
zu studieren. In ihrer pastoralpraktischen Ausbildungszeit in der
Pfarrei Heiliger Petrus und Paulus in Ludwigshafen von September
2015 bis Juni 2017 sammelte die 25-Jährige vielfältige Erfahrungen
in der Kinder- und Jugendarbeit sowie in der Seniorenseelsorge.
Seit dem 1. August ist Amanda Wrzos in der Pfarrei Heilige
Katharina von Alexandria in Hauenstein tätig.
Insgesamt gibt es im Bistum Speyer zurzeit 108
Pastoralassistenten/-referenten. Etwa die Hälfte ist in der
Pfarrseelsorge tätig, rund ein Drittel als Religionslehrerin oder
Religionslehrer, die übrigen arbeiten in der außerordentlichen
Seelsorge in Krankenhäusern und Gefängnissen oder als
Bildungsreferenten und in der kirchlichen Verwaltung. Die
Pastoralassistenten erhalten ihre Ausbildung im Theologiestudium an
einer Universität und in einem zweijährigen pastoralpraktischen
Kurs im Priesterseminar in Speyer. Nach der Beauftragung folgt
zunächst eine zweijährige Tätigkeit als Pastoralassistent, bevor
ihnen nach der zweiten Dienstprüfung der Titel Pastoralreferent
verliehen wird. Außerdem sind im Bistum zurzeit 123
Gemeindeassistenten/-referenten tätig. Gemeindeassistenten
studieren drei Jahre an einer Hochschule für Praktische Theologie
oder an einer Fachakademie und absolvieren ein Praxisjahr in einer
Gemeinde.
Interessenten an den beiden pastoralen Berufen erhalten Auskünfte
bei der Beratungs- und Informationsstelle "Berufe
der Kirche", Pfarrer Ralf Feix, Telefon 0 62 32/10 23 37, sowie
im Bischöflichen Ordinariat Speyer bei den Verantwortlichen für die
beiden Berufsgruppen, Matthias Zech (Pastoralreferent(inn)en),
Telefon 0 62 32/10 23 54, und Marianne Steffen
(Gemeindereferent(inn)en), Telefon 0 62 32/10 23
22. Text: is; Foto: Privat
18.08.2017
Religion neu in die Schule bringen
v.l.: Fabian Lauer, Angela Purkart, Bernhard Kaas, Irina Kreusch
Bistum Speyer mit neuem Fortbildungsteam
Speyer- Mit dem neuen Schuljahr legt das
Bistum Speyer neue Schwerpunkte im Schulbereich. Für die
Fortbildungsleitung beginnen Angela Purkart aus Sandhausen,
Bernhard Kaas aus Speyer und Fabian Lauer aus Radolfzell ihre
Tätigkeit im kirchlichen Auftrag.
Im Bistum Speyer gibt es rund 2.300 Religionslehrerinnen und
-lehrer, davon ein Großteil im Einsatz von Klasse 5 bis 10, der
Sekundarstufe I. Sie sind wie alle Pädagogen mit den Entwicklungen
an den Schulen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland gefordert auf
ihre Schülerinnen und Schüler einzugehen. Mit dem Fach katholische
Religion ermöglichen sie Zugänge für Kinder und Jugendliche zu
Sinn- und Lebensfragen aus christlicher Perspektive. Hier stehen
die Religionslehrer mit Fachwissen und auch ihrer persönlichen
Einstellung vor der Klasse. Warum glauben Sie? Woran zweifeln sie?
Wie sind Glaube an Gott und Hoffnung möglich, wenn so viele
Menschen Leid widerfährt? In der Aus- und Fortbildung müssen Lehrer
sich mit vielen dieser identitätsstiftenden Fragen
auseinandersetzen.
Das Bistum will den aktuellen Fragen an Schulen gerecht werden
und in der Religionspädagogischen Fortbildung Lehrerinnen und
Lehrer fachlich wie persönlich unterstützen.
Das neue Team für die Sekundarstufe I bringt dazu ganz
unterschiedliche Kompetenzen mit. Angela Purkart mit den Fächern
Bildende Kunst, Englisch und Katholische Religion hat bisher
Realschullehrer in Baden-Württemberg ausgebildet. Bernhard Kaas ist
Gymnasiallehrer am Hans-Purrmann-Gymnasium in Speyer mit den
Fächern Geschichte und Katholische Religion. Er war am
Studienseminar Speyer ebenso für die Fachausbildung der Referendare
zuständig und wechselt nun in die Fortbildung. Fabian Lauer ist
ausgebildeter Haupt- und Realschullehrer mit Erfahrung im
Förderbereich, er beginnt zugleich als Lehrer an den Realschulen in
Haßloch und Neustadt als Religionslehrer.
Weitere Informationen und Angebote zum neuen
Schuljahr:
HA II / 2 Religionsunterricht und Schule, Abteilungsleitung
Dr. Irina Kreusch; Tel. 06232-102-121, ru-fortbildung@bistum-speyer.de;
https://www.bistum-speyer.de/erziehung-schule-bildung/religionspaedagogische-fortbildungen
Text: is; Foto: © Bistum Speyer
17.08.2017
„Glaube ist Beziehung“
Bischof
Wiesemann predigt zum Patronatsfest Mariä Himmelfahrt in voll
besetztem Dom - Weitere Gottesdienste am Nachmittag und
Abend
Speyer- Mariä Himmelfahrt ist nicht nur ein
Hochfest in der katholischen Kirche, sondern gleichzeitig das
Patronatsfest des Doms und des Bistums Speyer. Gleich zwei Gründe,
die die Gläubigen an diesem Tag in den Dom strömen ließ. Viele
hatten gemäß der alten Tradition Sträuße mit Blumen und Kräutern
mitgebracht, um sie segnen zu lassen. Den offiziellen Auftakt des
Festtages bildete ein Pontifikalamt mit Bischof Karl-Heinz
Wiesemann.
Der Bischof von Speyer ließ die Gläubigen an seiner Freude über
diesen besonderen Tag teilhaben. „Wir wollen diesen Gottesdienst
als Festgottesdienst in der Freude über die Erlösung feiern“, rief
er ihnen zu Beginn zu. In seiner energisch vorgetragenen Predigt
widersprach Bischof Wiesemann Kritik und Vorbehalten gegenüber der
Marienfrömmigkeit, die in der katholischen und orthodoxen Kirche
hohen Stellenwert besitzt. Die Marienverehrung gehöre „in das Herz
des christlichen Glaubens“, betonte er und untermauerte dies mit
drei Gedanken. „Gott will unser Heil nicht allein bewirken, er will
unsere Mitwirkung in einem partnerschaftlichen Bund“, führte
Wiesemann aus. Dabei besäßen die Geschöpfe die Freiheit zur
Mitwirkung. Die Marienfrömmigkeit wiederum betrachte das Geheimnis
der Freiheit der Geschöpfe, sagte der Bischof. Er sähre die
Muttergottes ein Vorbild, die sich stets offen hielt für Gott, um
durch ihn zu wirken. Von diesem Punkt schlug er den Bogen zum
politisch-gesellschaftlichen Leben: „Unsere Demokratie lebt von der
Mitwirkung des Einzelnen.“ Weiterhin stehe Marienfrömmigkeit
für die Ur-Beziehung des Menschen. Sichtbar werde die innige
Verbundenheit durch Marienbilder, auf denen die Muttergottes Jesus
im Arm hält – als Neugeborenen wie als Gekreuzigten. „Glaube ist
Beziehung“, so Wiesemann, der dem Alleinsein von Christen eine
Absage erteilte. „Gemeinschaft gehört zum Glauben.“ Zum
Dritten sei der Glaube ein Glaube an eine Erlösung von Leib und
Seele. Die
Marienfrömmigkeit weise darauf hin, „dass wir uns
wiedersehen können, dass Gott unser Heil in Leib und Seele will“.
Seit der Auferstehung Christi gehöre das Leibliche zum Göttlichen.
Diese Leiblichkeit komme ebenfalls in den Marienbildern zum
Ausdruck. Bischof Wiesemann forderte, Menschen auch in ihrer
Leiblichkeit Würde zu geben. Er verurteilte medizinische
Experimente mit Embryos und den nachlässigen Umgang mit alten,
gebrechlichen Menschen.
Nach der Eucharistiefeier segnete der Bischof die Blumen- und
Kräutersträuße. Mariä Himmelfahrt sei auch ein Fest, das an die
Gaben der Schöpfung erinnere, an die Heilkraft und an das, was Leib
und Seele erfreut, erläuterte er. Anschließend erteilte Bischof
Karl-Heinz Wiesemann den Apostolischen Segen.
Für die umfangreiche musikalische Gestaltung beim Pontifikalamt
sorgte die Capella Spirensis unter der Leitung von Domkapellmeister
Markus Melchiori. Die Orgel spielte Domorganist Markus
Eichenlaub.
Das Pontifikalamt bildete den Auftakt des Festtages. Es folgten
am Nachmittag eine Pontifikalvesper, die Abendmesse, sowie am
späteren Abend ein Rosenkranz-Gebet und die Marienfeier mit Bischof
Wiesemann, die mit einer Lichterprozession durch den Domgarten
abschloss. Die Kräuterweihe fand in allen Gottesdiensten
statt.
Text/Fotos: Yvette Wagner
15.08.2017
Den Menschen hinter der Uniform sehen
Polizeiseelsorgerin Anne Henning spricht über die
momentanen Stresssituationen der Polizei und über die
Herausforderungen, die sich dadurch für sie als Seelsorgerin
ergeben
Neustadt- Seit zwei Jahren ist Anne
Henning als Evangelische Seelsorgerin im Bereich Polizei- und
Notfallseelsorge in Rheinland-Pfalz tätig. Davor war sie
zwölf Jahre Oberpfarrerin bei der Bundespolizei in St. Augustin bei
Bonn. „Christ sein bedeutet nicht nur Kirchenbesuch, wir müssen
auch für die Menschen in ihrem alltäglichen Leben da sein“,
begründet Henning ihren Wechsel zur Polizeiseelsorge. „Dies
betrifft auch die Menschen mittleren Alters, die fest im Beruf
stehen und vermeintlich nur wenig Hilfe benötigen. Bei den
Polizisten kommt außerdem noch hinzu, dass viele nur den Beamten in
Uniform sehen, wenige blicken auf den Menschen, der dahinter
steht.“ Besonders in den letzten Monaten sei der Berufsalltag für
die Polizeibeamten in Rheinland-Pfalz belastend gewesen.
Zwei Ereignisse seien hierfür maßgeblich, meint die
Seelsorgerin. Zum einen werden die Beamten in Rheinland-Pfalz, so
wie bereits in diversen anderen Bundesländern, seit Beginn dieses
Jahres einer speziellen Antiterrorausbildung unterzogen. Diese soll
den Beamten, die im Falle eines Anschlages meist schon vor den
Spezialkräften am Tatort eintreffen, den Umgang mit der dortigen
Situation ermöglichen. Zum anderen wurden auch viele Beamte aus
Rheinland-Pfalz beim G20-Gipfel am 7. und 8. Juli nach Hamburg
beordert. Dort waren sie mit einem bisher nicht gekannten Ausmaß
gewaltsamer Demonstrationen konfrontiert. Zudem wurde über die
Rolle der Polizei während des Einsatzes in den Medien und in der
Gesellschaft kontrovers diskutiert. Über die besonderen
Herausforderungen, die diese Ereignisse für die Seelsorge bedeuten,
spricht Anne Henning mit uns im Interview:
Inwieweit hat sich die neue Gefahrenlage durch den Terror und
die darauf folgenden Maßnahmen der Polizei spürbar auf Ihre Arbeit
als Seelsorgerin ausgewirkt?
Wir sind als beratende Stimme im Bereich der Ethik gefragt.
Nehmen wir ein Beispiel: Ein Täter ist mit einem Sprengstoffgürtel
ausgestattet. Er verletzt während seiner Tat einen Kollegen mit
einer Schusswaffe lebensgefährlich. Was tue ich? Verfolge ich den
Täter weiter, um nach Möglichkeit Schlimmeres zu verhindern? Oder
leiste ich bei dem Kollegen, von dem ich weiß, dass er dreifacher
Familienvater ist, Erste Hilfe, weil er sonst verbluten würde,
nähme aber dabei in Kauf, dass der Täter ein großes Blutbad
anrichtet, wenn er sich in die Luft sprengt. Das sind unglaublich
schwierige Fragen. Und – egal – wie sich der Beamte entscheidet, er
wird mit den Folgen leben müssen.
Ähnliche ethische Fragen mussten sich Polizeibeamte
natürlich bereits in der Vergangenheit stellen.
Ja, aber durch den Terror haben diese Fragen eine völlig neue
Größenordnung und Brisanz gewonnen.
Welche neuen Herausforderungen ergeben sich daraus?
An der Hochschule der Polizei gibt es konkrete Planungen zu
Ethikmodulen, die den Einsatztrainern helfen können, solche ethisch
brisanten Fragen mit den Beamtinnen und Beamten durchzudenken.
Schon jetzt nimmt die Seelsorge beobachtend an solchen Trainings
teil. Die Seelsorgenden sind als Beratende angefragt, die
einfühlsam gute Fragen stellen. So können wir dazu anregen, den
eigenen Standpunkt zu reflektieren.
Wie wird die Situation durch die Beamten selbst eingeschätzt?
Gibt es hier erkennbar starke Unterschiede?
Der Dienst ist in den letzten Jahren komplexer und gefährlicher
geworden. Als Polizeiseelsorge nehmen wir die Beamtinnen und
Beamten in ihrer Unterschiedlichkeit wahr. Da gibt es Typen, die
diese Fragen intensiv durchdenken. Andere setzen lieber auf
Verdrängen, weil sie Sorge haben, im Einsatz sonst nicht mehr so
gut funktionieren zu können. Das ist ein schmaler Grat. Beide
Herangehensweisen haben etwas für sich.
Hat sich also der Stresslevel der Beamten durch die
Antiterror-Ausbildung deutlich erhöht?
Ein Antiterror-Einsatz bedeutet absoluten Hochstress. Natürlich
verlangt die Ausbildung den Polizistinnen und Polizisten körperlich
und mental etwas ab. Hinzu kommt der Zeitfaktor. Das ist noch eine
weitere Schulung, die bei einer ohnehin viel zu dünnen
Personaldecke die Zeit der Beamten fordert. Das bringt schon mehr
Stress in der sogenannte Alltagsorganisation, weil man sich
gegenseitig vertreten muss. Die Fortbildungsteilnehmer fehlen dann
im Alltagsgeschäft.
Wie schätzen Sie die langfristigen Auswirkungen auf den
Polizeiberuf ein? Wird die Antiterror-Ausbildung für die Beamten
zur „normalen“ Routine oder bleibt sie auch in näherer Zeit eine
spezielle Situation?
Ich schätze, die Antiterrorausbildung wird ebenso zur Routine
werden, wie das Trainieren von Amoklagen. Allerdings werden solche
Einsätze und die Auseinandersetzung damit nie zur Normalität
werden. Das macht ja auch etwas mit den Familien der Beamten. Ich
kann mir auch vorstellen, dass manche junge interessierte Menschen
mit dieser Gefahrenlage im Kopf, sich gegen die Ausbildung zum
Polizeibeamten entscheiden.
Kommen wir zu den Ereignissen in Hamburg. Sie sagten im
Vorfeld unseres Gespräches, dass dieses Thema ihrem Eindruck nach
innerhalb der Polizei momentan von noch größerer Brisanz ist als
die immerhin schon eine Weile laufende Antiterrorausbildung. Wie
wurden die chaotischen Zustände in Hamburg durch die Beamten
wahrgenommen, was wurde als besonders belastend empfunden?
Der Einsatz wurde von den Beamten als sehr belastend
wahrgenommen. Es bestand unmittelbare Gefahr an Leib und Leben. Sie
mussten aufgrund der fordernden Einsatzlage mit extrem wenig Schlaf
auskommen. Dabei war das bisher ungekannte Ausmaß an blanker Gewalt
und blindem Hass gepaart mit dem Eindruck von Schaulustigen und
Gaffern, die zum Teil mit ihren Handykameras gefilmt und das Ganze
scheinbar als spannende Action und Riesenspaß wahrgenommen haben.
Das sind groteske Einsatzbedingungen.
Die Ereignisse in Hamburg wurden ja von großen Teilen der
Gesellschaft als ähnlich „grotesk“ wahrgenommen, es war für lange
Zeit das Nummer Eins Thema in Politik und Medien. Dabei haben sich
jedoch auch harte Fronten innerhalb der Gesellschaft
herausgebildet. Wie reagierten die Beamten auf die
Berichterstattung über die Geschehnisse in Hamburg in den folgenden
Wochen? Gibt es hierbei auch innerhalb der Polizei ähnlich
gespaltene Lager?
Polizeibeamte sind keine einheitliche Masse, sondern
individuell. Es schmerzt sie, wenn den
Beamten Vorwürfe gemacht werden, sie hätten falsch agiert. Sie
haben in einer Einsatzlage mit einem bisher ungekannten Ausmaß an
Gewalt hervorragende Arbeit unter Einsatz ihrer Gesundheit
geleistet. Und viele vergessen, dass hinter jeder Uniform, unter
jedem Einsatzhelm ein Mensch steckt, viele sind Familienväter und
Mütter, die ihren Dienst zum Wohl unserer Gesellschaft ausüben.
Dabei haben die meisten ein sehr hohes Arbeitsethos.
Inwieweit ist es möglich, dass die Ereignisse in Hamburg auch
das Selbstverständnis der Polizisten für die Zukunft
verändert?
Das muss sich mittelfristig zeigen. Klar ist, dass die
Eigengefährdung in solchen Einsätzen ungleich höher ist, als wir
das bisher gekannt haben. Mancher Beamte fragt sich nach solchen
Einsätzen auch, welche Rolle unsere Gesellschaft der Polizei heute
zuschreibt. Da spielt auch die Erfahrung der vielen Schaulustigen
eine Rolle. Manche sehen nur die Uniform. Wir als Seelsorgerin und
Seelsorger sehen auch den Menschen dahinter. Polizistinnen und
Polizisten müssen im Dienst vor allem funktionieren. Im Kontakt mit
uns ist dagegen auch Zeit und Raum für den Menschen, die Beamten
können Fragen, Sorgen und Freuden ausdrücken.
Welche besonderen Herausforderungen ergeben sich nach solch
großen und politisch brisanten Einsätzen für Sie als zuständige
Seelsorgerin?
Die Seelsorge unterstützt die Beamtinnen und Beamten durch
vielfältige Formen der Begleitung. Wir bieten über das Jahr
verteilt viele Seminare an, die zur inneren Stärkung dienen,
neudeutsch nennt man das „Resilienz“. Wir begleiten in Einsätzen.
So bereitet sich auch die Seelsorge bereits auf die zentrale Feier
zum Tag der deutschen Einheit in Mainz vor. Außerdem stehen wir
natürlich ständig für Einzelgespräche bereit. Da kann es um
Unterstützung in privat-persönlichen Krisen gehen oder um
dienstliche schwierige Situationen. Oft hilft es den Kolleginnen
und Kollegen, gemeinsam laut zu denken, Sachverhalte zu
reflektieren und so zu neuer Selbstvergewisserung zu finden.
Außerdem spüren uns die Beamtinnen und Beamten ab, woraus wir Kraft
schöpfen. Das weckt Interesse und daraus ergibt sich manches
Gespräch über den Glauben als Lebenshilfe und Kraftquelle.
Vielen Dank für das Gespräch.
Information:
Die Polizeiseelsorge ist für die Beamten in Rheinland-Pfalz rund
um die Uhr zugänglich. Um dies trotz Urlaubszeiten oder Ausfällen
zu ermöglichen, befindet sich Anne Henning im ständigen Austausch
mit ihrem katholischen Amtskollegen Patrick Stöbener. Zudem sind
beide Seelsorger Teil eines geschulten Kriseninterventionsteams.
Ökumene funktioniere bei der Polizeiseelsorge ausgezeichnet, meint
Henning. Es mache kaum einen Unterschied, ob sie mit Beamten
protestantischen oder katholischen Glaubens spreche oder mit
solchen, die überhaupt keiner christlichen Konfession angehören.
Letztlich ginge es immer um den Menschen.
Mehr zum Thema Polizei-und Notfallseelsorge: Homepage der
Ev. Kirche der Pfalz
https://www.evkirchepfalz.de/begleitung-und-hilfe/seelsorge/polizei-und-notfallseelsorge/
Text und Foto: is
14.08.2017
Höhepunkt der Musikwallfahrt - Theater-Oratorium „Psalm 2016“

Erste Musikwallfahrt der katholischen Jugend mit
Komponist Gregor Linßen führt von Bad Dürkheim nach Speyer |
Inszenierung und Aufführung des Theater-Oratoriums mit Projektchor
in der Friedenskirche St. Bernhard in Speyer
Speyer/Bad Dürkheim- Die Aufführung des
Oratoriums "Psalm 2016" von Gregor Linßen in der Friedenskirche St.
Bernhard in Speyer beschloss am 11.8.17 die erste Musikwallfahrt
des Bundes der deutschen katholischen Jugend (BDKJ) Speyer. Das
Publikum gab den rund 80 Musikern, Schauspielern und dem
Projektchor Standing Ovations für eine wort- und bildgewaltige
Inszenierung. Sie verband die gesellschaftliche Diskussion des
Jahres 2016 um Flucht, Vertreibung und Migration mit
alttestamentlichen Psalmentexten. Der Komponist Gregor
Linßen stand selbst am Dirigentenpult. Der Musiker
aus Köln hatte den Projektchor zuvor bereits durch die Proben- und
Wallfahrtswoche geführt. Sie begann am 4.8. in Bad Dürkheim und
führte die Pilgergruppe über Haßloch nach Speyer.
Dort mündete sie in die Aufführung des "Psalm 2016". Im
Mittelpunkt des Oratoriums steht eine neue Vertonung der Psalmen,
die als Spiegel der menschlichen Lebenserfahrungen gedeutet werden.
Nicht umsonst gilt das Buch der Psalmen Juden, Muslimen und
Christen gemeinsam als Heilige Schrift. Die Beschäftigung mit den
Textvertonungen war für die Teilnehmer auch eine Auseinandersetzung
mit ihren Glaubensüberzeugungen. "Psalm 2016" lebt aber nicht
alleine von der Vertonung, sondern insbesondere vom Schauspiel. Das
Oratorium stellt zwei Menschen in die direkte Begegnung miteinander
und mit der Frage "Was zerstört (meine) Welt?“. Alma Gildenast und
Thorsten Brunow gaben durch ihre beeindruckende Interpretation den
beiden Charakteren Gestalt. Die Psalmen und Lieder klangen vor
diesem Hintergrund wie eine Kommentierung der Gedanken und eine
Fortführung des Geschehens.
Die Musikwallfahrt bot einen ungewöhnlichen Rahmen für die
Probenwoche des Projektchores. Probenzeiten wechselten mit
Wanderzeiten ab. Die ersten Probeneinheiten fanden im Jugendhaus
St. Christophorus in Bad Dürkheim statt. Von dort aus führten
Tagestouren mit weiteren Einheiten zunächst wieder nach Bad
Dürkheim zurück, bevor die Teilnehmer die größeren Etappen
meisterten. Am Donnerstag führte sie der Weg von Bad Dürkheim nach
Haßloch. Am Freitag folgte die Schlussetappe von Haßloch nach
Speyer.
Christian Knoll ist Referent für Religiöse Bildung beim BDKJ
Speyer. Er leitet den Arbeitskreis "Neues Geistliches Lied" und die
erste Musikwallfahrt: "Es waren schon anstrengende Tage und das
Wetter hat es nicht immer gut mit uns gemeint. Eine Etappe mussten
wir wegen eines echten Wolkenbruchs unterbrechen", erzählt er und
fährt fort: "Der Stimmung im Team hat das aber nicht geschadet. Wir
hatten ein Ziel vor Augen: Die Aufführung am Freitag in Speyer.
Damit sie gelingen konnte, haben wir acht Stunden am Tag geübt. Das
schweißt zusammen- genauso wie das gemeinsame Unterwegs-Sein. Auf
dem Weg gab es viel Gesprächsbedarf. Im Zentrum stand die Frage
nach den Psalmentexten. Da haben wir viel Neues entdeckt, haben
unsere Fragen und manchmal auch Antworten gefunden und waren auf
jeden Fall immer in dem Bewusstsein unterwegs, dass Gott mit uns
geht".
An der Aufführung waren neben dem Wallfahrtsprojektchor die Band
AMI, ein Streicherensemble sowie das Theater Gildenast beteiligt.
Die Musikwallfahrt war ein Projekt des Arbeitskreises
Neues Geistliches Lied (AK NGL) des BDKJ Speyer. Text und
Foto: BDKJ Speyer
Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Speyer ist
Dachverband von sieben Kinder- und Jugendverbänden im Bistum
Speyer. Er vertritt die Anliegen von 7.500 Mitgliedern in Kirche,
Politik und Gesellschaft. Mehr: www.bdkj-speyer.de.
13.08.2017
Theater-Oratorium „Psalm 2016“ - Bilderalbum
Eine Broschüre zum 1000. Geburtstag von Kaiser Heinrich III.
Informationen zu Veranstaltungen und Geschichte –
Kooperation mit Speyer
Goslar/Speyer- Es ist eine Hommage an Kaiser
Heinrich III.: Ein Magazin erzählt zu seinem 1000. Geburtstag die
Geschichte Heinrichs III. und erklärt den Zusammenhang zwischen dem
Kaiser, dem Bau der Kaiserpfalz, der Blütezeit des Bergbaus und dem
damit verbundenen Aufschwung der Stadt Goslar. Auch Heinrichs Bezug
zum Dom von Speyer sowie das berühmte Evangeliar, das im September
für sechs Monate nach Goslar kommen wird, werden im Magazin
beleuchtet. Ebenso wird die Diskussion um das genaue Geburtsjahr
des Kaisers aufgegriffen – unter dem Motto: „Wenn zwei sich
streiten… feiern wir trotzdem!“
Zum Jubiläumsjahr hat der Museumsverein Goslar e.V. in
Kooperation mit der Stadt Goslar ein Programm mit Ausstellung der
Prachtbibel, Festakt zum Geburtstag und mehr erstellt, um die
Geschichte um Heinrich III. und seine Bedeutung für die Stadt ins
Bewusstsein zu rücken. Zum „Geburtstagsprogramm“ gehören weiterhin
eine hochrangig besetzte Vortragsreihe des Geschichtsvereins Goslar
e.V., das Jubiläumskonzert „Ein Tusch für Heinrich III.“ der
Kulturinitiative Goslar e.V. und ein von einem weiteren
Vortragsprogramm begleitetes neues Diorama in „Deutschlands
schönstem Zinnfigurenmuseum“.
Konzipiert von der design office Agentur für Kommunikation GmbH
und gedruckt von der Quensen Druckerei + Verlag GmbH soll das nun
erschienene Magazin zum Besuch Goslars, des Rammelsberges und der
Ausstellung der Kaiserbibel in der Kaiserpfalz animieren. Dazu
tragen Dr. Karl-Heinz Wiesemann, Bischof von Speyer, und Goslars
Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk mit
Grußworten bei. Die beiden Städte haben durch die
Initiative von Unternehmensberater Reiner Dressler für das
Heinrich-III-Jubiläum eine Marketingzusammenarbeit geschlossen:
Besucher des Doms in Speyer erhalten gegen Vorlage ihrer Tickets
Ermäßigung in Goslar und umgekehrt. Als Sponsor für das Magazin
konnte die Meisterküchen GmbH gewonnen werden.
Der 1000. Geburtstag des Kaisers sei etwas ganz großes für
Goslar, sagte Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk bei der
Präsentation der Broschüre. Doch Heinrich III. sei in der
Bevölkerung relativ unbekannt. Seine Geschichte wolle man nun
sichtbar machen und zwar so, „dass es nicht nur Wissenschaftler
verstehen“. Er war sich mit Silke Duda-Koch, Geschäftsführerin der
design office Agentur für Kommunikation, einig: Kulturmarketing ist
ein wichtiger Aspekt. Während der Museumsverein um Vorsitzenden
Jörg-Utz Hapke der Impulsgeber für das Jubiläumsprogramm insgesamt
war, hat Duda-Koch die Idee eines Magazins angestoßen.
Ausdrückliches Lob von allen Seiten gab es für die gute
Zusammenarbeit – auch in Hinblick auf die Ausstellung, die gerade
in der Kaiserpfalz entsteht. Kerstin Müller von design office und
Dr. Jan Habermann in Doppelfunktion für Stadt und Museumsverein
schaffen eine Ausstellung mit sechs Inseln um das
Hauptausstellungsstück herum, die Kaiserbibel. Auch davon berichtet
das Magazin, zeigt, wieviel Arbeit es kostet, und bietet damit
keine trockenen Jahreszahlen, sondern „Geschichte(n) zum Merken,
Staunen und Begeistern“.
Es wurde eine Auflage von 10.000 Exemplaren gedruckt, die in
Speyer und Goslar – dort in Kaiserpfalz, Museum Tourist-Info und im
Zinnfigurenmuseum – ausliegen. Das Jubiläumsmagazin ist gegen eine
Schutzgebühr von 2,50 Euro zu haben. Text und Foto: Stadt
Goslar
12.08.2017
Broschüre zum 1000. Geburtstag von Kaiser Heinrich III. - Bilderalbum
Junge Europäer bringen am Dom „Steine zum Sprechen“
Die ARC-Domführer 2017: v.l.: Pierre Fabry (Frankreich), Katharina Scholz (Deutschland), Mathijs Zoeter (Niederlande) und Travis LaCouter (USA).
Spontan und kostenlos laden ARC-Domführer zum Erkunden der
Kathedrale und UNESCO-Welterbestätte ein
Speyer- Vom 12. bis zum 27. August
erwartet die Besucher des Doms in Speyer ein besonderes Angebot:
Pierre Fabry aus Frankreich, Travis La Couter aus den USA,
Katharina Scholz aus Deutschland und Mathijs Zoeter aus den
Niederlanden bieten kostenlos und spontan Domführungen in ihrer
jeweiligen Landessprache an. Sie sind damit Teil eines Projekts der
ökumenischen Organisation ARC. Diese entsendet junge Leute aus ganz
Europa an bedeutende Kirchen, um mit dem Projekt für ein
internationales und überkonfessionelles Miteinander zu werben. Der
Dom zu Speyer unterstützt das Projekt bereits seit vielen
Jahren.
„Die Anwesenheit der ARC-Teilnehmer ist für uns und unsere
Besucher immer eine besondere Bereicherung“, so Bastian Hoffmann,
Leiter des Dom-Besuchermanagements. „Es ist schon toll, wenn man
aus dem Ausland nach Speyer kommt und dort in seiner Muttersprache
begrüßt wird.“
2017 bieten vier junge Europäer Führungen in deutscher,
englischer, französischer und niederländischer Sprache an. Am Dom
wollen sie, gemäß dem Motto der Organisation ARC, „Steine zum
Sprechen bringen“. Ziel ist es, in der Begegnung mit den Besuchern
die spirituellen und historischen Dimensionen des beinahe
1000jährigen Bauwerks erlebbar machen.
Das Angebot besteht täglich außer mittwochs, jeweils von 10 bis
12:30 Uhr und 14:30 bis 17:30 Uhr, sonntags nach der Messe ab ca.
11:30 Uhr. Besucher können das Angebot ohne Voranmeldung je nach
Verfügbarkeit in Anspruch nehmen. Treffpunkt ist die Vorhalle. Um
eine Spende zu Gunsten des ARC-Projektes wird gebeten.
Die ARC-Teilnehmer 2017
Pierre Fabry ist 20 Jahre alt und stammt aus Südfrankreich. Er
hat gerade das erste Jahr seines Studiums im Fach Kunstgeschichte
an der Ecole Nationale des Chartes in Paris hinter sich gebracht.
Er interessiert sich besonders das Mittelalter und freut sich daher
sehr auf seine Zeit am Speyerer Dom.
Der US-Amerikaner Travis LaCouter promiviert an der Universität
von Oxford im Fach katholische Theologie. Zuvor hat der 26-jährige
an der Universität von Massachusetts Politik und Philosophie
studiert. Von dem ARC-Projekt hat er von einer früheren
Teilnehmerin erfahren. Als Theologe interessiert ihn besonders, wie
die Menschen den Dom zum Gebet nutzen.
Katharina Scholz ist 25 Jahre alt und kommt gebürtig aus
Mindelheim, einer kleinen Stadt in der Nähe von Augsburg. Ihr
Studium absolviert sie in Benediktbeuern und widmet sich dort den
Fächern Soziale Arbeit sowie Religionspädagogik. Sie hat bereits
erste Erfahrungen mit Besuchergruppen, da sie durch das Kloster
Benediktbeuern führt.
Mathijs Zoeter studiert an der Radboud University in Nijmegen
klassische Sprachen und Geschichte. Der 23-jährige Student hat sich
für das ARC-Projekt beworben, da Kirchen von jeher eine besondere
Faszination auf ihn ausübten.
Leben als internationale, christliche Gemeinschaft
Teil des Projekts ist das Leben als internationale, christliche
Gemeinschaft. Die vier jungen Leute eint nicht nur ihre Tätigkeit
am Dom. Sie leben als internationale, christliche Gemeinschaft in
einer Unterkunft und verbringen ihre Freizeit miteinander – auch
dies ist Teil der Grundidee des Programms. Das Besuchermanagement
des Doms organisiert aus diesem Grund verschiedene gemeinsame
Aktivitäten. So stehen in diesem Jahr sowohl Besuche in Mainz und
Worms als auch eine Wanderung im Pfälzer Wald auf dem Programm.
Zur Vorbereitung erhielten die Studenten vorab Informationen
über den Speyerer Dom. Während ihrer Zeit in der Pfalz werden sie
selbst an Führungen teilnehmen, etwa durch den Domschatz, die Stadt
Speyer aber auch durch Sehenswürdigkeiten in der Umgebung.
ARC
ARC ist eine internationale ökumenische Organisation, die in den
Sommermonaten Führungen an bedeutenden europäischen Kathedralen
organisiert. Die drei Buchstaben ARC stehen für die französischen
Wörter „Accueil“ (Empfang), „Rencontre“ (Begegnung) und
„Communauté“ (Gemeinschaft). ARC gibt es auch in Belgien, den
Niederlanden, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien.
Jedes Land entsendet Teilnehmer zu den einzelnen
Kirchenführerprojekten – so entstehen kleine ARC-Gruppen mit jungen
Menschen aus verschiedenen Ländern. Außer in Speyer engagieren sich
ARC-Führer europaweit an vielen großen Kathedralen, etwa in Florenz
und Venedig, in Bordeaux und Rouen, in London und Oxford, in
Luxemburg sowie im belgischen Gent. In Deutschland sind sie 2017
noch in Berlin (Kirche der Versöhnung), Erfurt, Münster und
Konstanz im Einsatz. Weitere Informationen: http://www.arc-deutschland.de
Text: is; Foto: Die ARC-Domführer 2017 © Domkapitel Speyer,
Foto: Klaus Landry
10.08.2017
Spiel und Spaß in der Ferienoase der katholischen Kitas der Pfarrei Pax Christi
Wasserspiele: Kinder der Ferienoase mit Erzieherin Jasmin Weller
Ohne das Engagement von GABIS und VFBB wäre die
"Ferienoase" nicht machbar gewesen
Speyer- „Ich habe meinen neuen Job gerade erst
begonnen und konnte keinen Urlaub beantragen. Zum Glück konnte mein
Sohn in die Ferienoase gehen“, Aussage einer berufstätigen Mutter
eines dreijährigen Sohnes.
Seit Jahren hat sich die Ferienoase als Notbetreuung in den
Schließtagen der Kindertagesstätten in den Sommerfeiern etabliert.
„Wohin mit meinem Kind in den Sommerferien?“ Mit dieser Frage
beschäftigen sich immer mehr Eltern in der Stadt Speyer.
Darauf reagierten die katholischen Einrichtungen und haben zum
wiederholten Mal eine Ferienoase für die Kinder aus ihren
Einrichtungen angeboten. Engagierte Fachkräfte mit Honorarverträgen
betreuten ca. 20 Kinder vom 24. Juli bis 04. August 2017 im
Kindergarten St. Joseph. Der zentrale Standort im Herzen von Speyer
ermöglichte nicht nur allen Eltern der Pax Christi- Einrichtungen
ein stressfreies Bringen ihrer Kinder, sondern war auch ein guter
Startpunkt für Ausflüge in die Stadt und mit der Bahn.
Ein gemeinsames Frühstück, leckeres gemeinsames Mittagessen mit
den Senioren im Seniorenheim St. Martha und ein Lunch waren
Bestandteil der Betreuung der Kinder von 2 Jahren bis zum
Schuleintritt. Das bunte Ferienprogramm mit Ausflügen zu
Spielplätzen, dem Toben und Planschen im Wasser sowie ein Ausflug
zum Luisenpark und Vogelpark ließen die Kinderaugen leuchten.
Schlechtwetterprogramm mit Basteln, Malen und Backen gab es
natürlich auch.
Finanziert werden konnte dies mit Unterstützung von der GABIS
GmbH. Vertragsabwicklung übernahm zum wiederholten Mal der VFBB.
Aufgrund der Ausweitung des Angebotes auf alle acht katholischen
Einrichtungen und der damit verbundenen steigenden Nachfrage waren
dieses Jahr erstmalig zwei Projektleitungen eingesetzt. Frau Britta
Öktem und Frau Sabrina Wöhlert sind bereits in der Reflexion und
haben schon jetzt kreative Ideen für die Umsetzung 2018.
Am Ende des Ferienprogramms waren sich alle Kinder und die
Fachkräfte einig: „Das war toll!“ und freuen sich schon auf das
nächste Jahr. Text und Foto: Kita St. Elisabeth
04.08.2017
Prälat Alfred Haffner verstorben
Ehemaliger
Leiter der Hauptabteilung "Schulen und Hochschulen" im
Bischöflichen Ordinariat Speyer und Verantwortlicher für die Orden
im Bistum
Speyer/Ludwigshafen- Gestern, am 2. August, ist
Prälat Alfred Haffner, ehemaliger Schuldezernent und Ordensreferent
des Bistums Speyer, im Alter von 87 Jahren in Ludwigshafen
verstorben. Als Leiter der Hauptabteilung "Schulen und Hochschulen"
im Bischöflichen Ordinariat Speyer war der Geistliche über 30 Jahre
für die Organisation des Religionsunterrichtes, die Aus- und
Weiterbildung der Religionslehrer, die kirchlichen Privatschulen
und die Hochschulseelsorge in der Pfalz und Saarpfalz
verantwortlich.
Der Studiendirektor i. R., der aus Kaiserslautern stammte, wurde
nach dem Theologiestudium in Mainz und München 1955 zum Priester
geweiht. Nach zweijähriger Kaplanszeit in der Pfarrei Herz Jesu in
Ludwigshafen wirkte er fünf Jahre als Domvikar in Speyer. 1962 ging
Haffner als Religionslehrer nach Ludwigshafen ans
Geschwister-Scholl-Gymnasium. Dieses schulische Engagement gab er
auch nicht auf, als er 1971 Dezernent für den Religionsunterricht
an den Gymnasien wurde und 1973 die Leitung der Hauptabteilung
"Schulen und Hochschulen" im Bischöflichen Ordinariat übernahm.
1987 kam die Leitung der Abteilung "Klösterliche Verbände" hinzu.
2004 löste Domdekan Dr. Christoph Kohl Haffner an der Spitze der
Hauptabteilung ab. Der Prälat blieb jedoch weiterhin - bis zu
seiner Versetzung in den Ruhestand Ende 2006 - für die Schulen
in kirchlicher Trägerschaft sowie die Orden zuständig.
Wohnsitz von Prälat Haffner war über Jahrzehnte das St.
Annastift in Ludwigshafen-Mundenheim, wo er als Hausgeistlicher der
Dominikanerinnen wirkte. Da das St. Annastift auf dem Territorium
der heutigen Pfarrei „Hll. Petrus und Paulus“ liegt, war Prälat
Haffner auch aushilfsweise über Jahrzehnte im seelsorgerlichen
Dienst in den dortigen Gemeinden St. Sebastian, Hl. Geist und St.
Ludwig tätig.
Das Totenoffizium und Requiem für Prälat Alfred Haffner
finden am Montag, 7. August 2017, um 10 Uhr in der Kirche St.
Sebastian in Ludwigshafen-Mundenheim statt. Anschließend ist um 12
Uhr die Beisetzung des Verstorbenen auf dem Friedhof in
Ludwigshafen-Mundenheim.
Text: is; Foto: Alfred Haffner © Bistum Speyer
03.08.2017
Gedächtniskirche: Tonnenschwere Lutherglocke mit neuem Schwung
Größte Bronzeglocke der Pfalz ist Dank zweier neuer
Läutemaschinen wieder betriebsfähig
Speyer- Der Probelauf am 31. Juli um
Punkt 10 Uhr war erfolgreich, jetzt ertönt vom Turm der Speyerer
Gedächtniskirche wieder das altbekannte Geläut: Die Lutherglocke,
schwerste Bronzeglocke der Pfalz, ist nach fast fünf Monaten
Stillstand wieder in Schwung gekommen. Grund für die Unterbrechung
war ein Defekt im Getriebe der elektrischen Läutemaschine, die die
7,4 Tonnen schwere Glocke mit ihrem allein 800 Kilogramm schweren
Klöppel zum Klingen bringt. Nun wurde die alte Maschine nicht nur
durch ein neueres Modell ersetzt, zum besseren und sichereren
Betrieb in Zukunft wurde auch eine zweite Läutemaschine
installiert.
Glockensachverständige Birgit Müller und Erich Müller von der
Firma Hörz, die für die Installation der Maschine verantwortlich
war, haben die neuen Läutemaschinen einer genauen Prüfung
unterzogen und sie zum ersten Mal in Betrieb gesetzt. Erst
nacheinander die sieben anderen Glocken, wovon die kleinste,
genannt Bader-Glocke, immer noch stattliche 443 Kilogramm wiegt,
dann die mächtige Lutherglocke. 38,8 Mal schlägt sie in der Minute.
„Jetzt noch einmal Vollgeläut“, sagt Birgit Müller mit einem
Lächeln und betätigt nacheinander die Knöpfe ihrer Fernbedienung,
die das Geläut der Gedächtniskirche in Gang setzt. „Die
Fernsteuerung muss immer so aufbewahrt werden, dass nicht aus
Versehen ein spontanes Glockenkonzert ausgelöst wird“, weist die
Glockensachverständige auf die Reichweite des hochsensiblen Gerätes
hin.
Das Glockengeläut der Speyerer Gedächtniskirche ist das
schwerste und tontiefste Bronzegeläut der Pfalz. Unabhängig vom
Material wird es nur vom Geläut des Speyerer Doms und von dem
Gussstahlgeläut der Neustadter Stiftskirche übertroffen. Die
Lutherglocke, unterste der acht Glocken im Turm der
Gedächtniskirche, hängt genau über dem Denkmal ihres Namenspatrons,
das in der Vorhalle der protestantischen Kirche steht. Birgit
Müller ist mit den neuen Läutemaschinen zufrieden. Hier und da sei
noch eine kleine Feinjustierung nötig, damit Schwungbewegung und
Klang auch wirklich perfekt sitzen. Die Speyerer jedenfalls sind an
diesem Vormittag öfter als sonst in den Genuss des Glockengeläuts
gekommen. Text und Foto: lk
Mehr zum Thema: Homepage der Protestantischen
Gedächtniskirche Speyer http://www.gedaechtniskirchengemeinde.de/
01.08.2017
Christoph Fuhrbach fährt für Europa
Referent für Weltkirche im Bistum Speyer nimmt im Trikot
von Renovabis an Radrennen quer durch Europa teil
Speyer/ Geraardsbergen- Heute Abend macht
sich Christoph Fuhrbach, Weltkirche-Referent im Bistum
Speyer und Ausdauersportler, auf einen langen Weg – mit dem
Fahrrad von Belgien über Deutschland, Österreich, Italien, die
Slowakei, Ungarn, Rumänien, Bulgarien und Mazedonien bis nach
Griechenland. Fast 4000 Kilometer liegen in den nächsten zehn Tagen
vor ihm. Mit der Startnummer 146 nimmt er im Trikot von Renovabis,
dem Osteuropa-Hilfswerk der Katholischen Kirche
in Deutschland, am „Transcontinental Race (TRC)“ teil. Es ist
eines der härtesten Radrennen, bei dem die Radler ohne
Unterstützung fahren - kein Teambus, keine Wasserholer.
Fuhrbach, der in Neustadt/Weinstr. wohnt, reizt bei dem Rennen
nicht allein die sportliche Herausforderung und das Abenteuer. Er
möchte mit seiner Teilnahme auch für die Idee eines geeinten
Europas und für Solidarität mit Menschen, die in Armut leben,
werben. Sein Engagement und die Arbeit von Renovabis kann man mit
einer Spende unterstützen: Sein Ziel ist, pro gefahrenen Kilometer
einen Euro zu sammeln.
Mit Renovabis, das im vergangenen Jahr seine bundesweite
Pfingstaktion im Bistum Speyer eröffnete, war Christoph Fuhrbach im
Jahr 2015 und 2016 in Bosnien unterwegs, um Projekte kennenzulernen
und Kontakte und Begegnungen mit aufzubauen. Auch diese Reisen
hatte er mit dem Rad bestritten. In seinem Blog „Voll das
Leben“ schreibt er über seine Touren und seine Motivation,
Leistungssport und Engagement für die "Eine Welt"
zusammenzubringen. Für das TCR hat er dort eine eigene
Kategorie: transcontinental-2017.
Beim Transcontinental Race planen die Radfahrerinnen und
Radfahrer ihre Route selbst. Sie sind ohne Unterstützung von außen
unterwegs und müssen sich selbst um Verpflegung und Unterkunft
kümmern. Im Rahmen der Tour müssen sie vier Kontrollpunkte
anfahren. Zielort sind die Metéora-Klöster in Griechenland.
Das Hilfswerk Renovabis hat Bilder und Informationen zu
Christoph Fuhrbach und seiner Teilnahme am TRC unter: www.renovabis.de/tcr
zusammengestellt. Aktuelle Berichte vom Rennen und Eindrücke von
Begegnungen mit Renovabis-Partnern in der Slowakei, Rumänien und
Mazedonien plant das Hilfswerk unter www.facebook.de/renovabis zu
veröffentlichen. Text: is, Foto: Quelle:
Renovabis

28.07.2017
Bistum Speyer mit Innovationspreis ausgezeichnet
Auszeichnung für das Bistum Speyer (von links nach rechts): Peter S. Nowak (Sprecher der KVI Initiative), Dr. Achim Knoll (Bischöfliches Ordinariat Speyer) und Adalbert Bayer (Vorsitzender des KVI Beirats).
Die Bistümer Trier, Speyer und Freiburg belegten die ersten
drei Plätze des KVI Innovationspreises 2017 – Feierliche
Preisverleihung auf dem KVI Kongress in Mainz
Speyer- Für das Projekt „Einführung einer
bistumsweiten Pfarrverwaltungslösung“ ist das Bistum Speyer mit dem
zweiten Platz beim Innovationspreis der „Initiative Kirche,
Verwaltung und Information“ (KVI) ausgezeichnet worden. Den Preis
in Form einer Urkunde nahm Dr. Achim Knoll, Leiter der Abteilung
EDV des Bischöflichen Ordinariats, entgegen. Erster Sieger wurde
das Bistum Trier, den dritten Platz belegte das Erzbistum
Freiburg.
„Die drei Prämierten haben bereits vor einiger Zeit die Chancen
erkannt, die mit der digitalen Transformation der Verwaltung
verbunden sind und gehen mutig der Zukunft entgegen“, begründete
die Jury ihre Entscheidung. Digitale Prozesse, innovative
Softwarelösungen und neue Arbeitsabläufe veränderten zunehmend auch
kirchliche Verwaltungen. Das Softwareprodukt InGenius-Office,
entwickelt vom mittelständischen Softwareunternehmen Compelec
Computersysteme aus Wadgassen, bedeute eine Standardisierung und
Vereinfachung von Verwaltungsabläufen. Mit dem Innovationspreis
werden Unternehmen und Behörden ausgezeichnet, die für die
Digitalisierung innovative und zukunftsorientierte Strategien
entwickeln. Der Preis würdigt herausragende und nachhaltige
Leistungen mit Vorbildcharakter für andere Bistümer, Landeskirchen
sowie kirchennahe Organisationen.
Die Auszeichnung erfolgte auf dem KVI-Kongress im Erbacher Hof
in Mainz. Die „Initiative Kirche, Verwaltung und Information“
verfolgt seit ihrer Gründung im Jahr 2004 das Ziel, Führungskräften
in kirchlichen und kirchennahen Organisationen neue Impulse für
ihre Arbeit zu geben. Die KVI führt Menschen aus verschiedenen
Arbeitsfeldern zusammen, dient als Plattform für den
Erfahrungsaustausch und fördert den Dialog mit Experten und der
Wissenschaft. Das diesjährige Motto des KVI-Kongress lautete „Sich
dem Wandel stellen“. In zahlreichen Vorträgen wurde eine breite
Palette von Themen erörtert: von Fragen der Digitalisierung,
Energie und Umwelt, Finanzen, Informationstechnologien bis hin zu
Organisation, Personal-, Qualitäts- und Verwaltungsmanagement.
Text: is; Foto: Patricia C. Lucas
26.07.2017
"Zukunftszeit" goes Taizé
BDKJ-Team
beteiligt sich mit einem Workshop zu Toleranz und Weltoffenheit
aktuell an ökumenischen Jugendtreffen in Taizé
Speyer/Taizé(Frankreich)- Vier junge
Erwachsene des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ)
Speyer sind derzeit in Taizé in Frankreich, um mit Jugendlichen aus
aller Welt über Demokratie, Toleranz und die Integration
Geflüchteter ins Gespräch zu kommen. Der Dialogworkshop während des
Jugendtreffens der Communauté de Taizé fand im Kontext der
deutschlandweiten Aktion "Zukunftszeit" des BDKJ statt. Mit der
Aktion wirbt der Dachverband der katholischen Kinder- und
Jugendverbände im Vorfeld der Bundestagswahl in Deutschland im
September für Toleranz und Weltoffenheit.
Der ökumenische Männerorden in Frankreich ist besonders als
internationaler und ökumenischer Treffpunkt für Jugendgruppen und
für seine besondere Gebetsatmosphäre bekannt. "Es war uns wichtig,
die Themen mit Jugendlichen zu diskutieren, die aus der
Außenperspektive heraus auf Deutschland schauen. Was uns hier aber
trotz aller Internationalität verbindet, ist unser gemeinsamer
Glaube und der Wunsch, friedlich miteinander zu leben. Während des
Workshopgespräches gestern wurde heiß diskutiert, insbesondere die
Frage nach geeigneten Maßnahmen zur Integration Geflüchteter",
berichtet Lukas Dieckmann. 
Der Vorstandsreferent des BDKJ Speyer freut sich, mit den
Gesprächen in Taizé eine Verbindung zwischen Politik und Kirche
hergestellt zu haben. Insgesamt hatten 44 junge Menschen aus
verschiedenen Ländern den Workshop besucht. Zunächst stellte das
BDKJ-Team aus Speyer anhand der Fragen der Teilnehmerinnen und
Teilnehmern auch über Ländergrenzen hinausgehende Gemeinsamkeiten
heraus. Anschließend stellte das Team die Aktion "Zukunftszeit" vor
und erklärte deren Ziel, als katholische Kinder- und Jugendverbände
für eine weltoffene Gesellschaft zu werben. "In einem dritten Teil
haben wir in Kleingruppen über Toleranz, Demokratie, Mitsprache von
Jugendlichen und vor allem über Integration von Geflüchteten
gesprochen", erklärt Dieckmann. "Dabei gab es teilweise auch etwas
hitzigere Debatten, was wir denn mit dieser Aktion erreichen können
und wollen und ob etwas konkretes dabei als Ergebnis stehen kann.
Es ist ein spannender Workshop mit vielfältigen Gesprächen, die
sehr positiv angenommen wurden".
Insgesamt
sind derzeit knapp 3000 junge Leute aus 60 Ländern in Taizé.
Während des BDKJ-Workshops gesten fanden parallel noch diverse
andere Workshops statt. Auf das Stundenkonto der Aktion
"Zukunftszeit" konnte der BDKJ Speyer mit dem Workshopangebot 66
Stunde verbuchen. Das fiktive Stundenkonto zählt Projektstunden der
Verbände für Toleranz und Weltoffenheit. Ursprünglich sollten bis
zur Bundestagswahl im September 35.000 Stunden gesammelt werden.
Das Ziel ist zwischenzeitlich bereits weit übertroffen worden.
Aktuell beläuft sich der Zählerstand auf 96.876 Stunden.
Der Bund der deutschen katholischen Jugend (BDKJ) Speyer ist
Dachverband von sieben katholischen Kinder- und Jugendverbänden im
Bistum Speyer (Rheinland-Pfalz/Saarland). Er vertritt die
Interessen von 7.500 Mitgliedern in Kirche, Politik und
Gesellschaft. Mehr: www.bdkj-speyer.de.
Die nächste Zukunftszeit-Aktion des BDKJ Speyer ist das
Social-Media-Camp für Jugendliche vom 31.7. bis 4.8. in Bad
Dürkheim. Mehr dazu: zukunftszeit.bdkj-speyer.de
Text und Foto: BDKJ Speyer
23.07.2017
Rund 537.000 Gläubige gehören aktuell dem Bistum Speyer an
Bistum stellt Statistik für das vergangene Jahr vor –
Abnahme der Kirchenaustritte, doch zugleich sinkt die Quote der
regelmäßigen Gottesdienstbesucher
Speyer- Das Bistum Speyer hat seine Statistik
für das Jahr 2016 vorgelegt. Die Zahlen dokumentieren die
Entwicklungen des kirchlichen Lebens im Bistum Speyer.
Die Zahl der Katholiken hat gegenüber dem Vorjahr um rund 8.000
Gläubige abgenommen. Aktuell gehören rund 537.000 Frauen und Männer
der katholischen Kirche im Bistum Speyer an. Der Anteil der
regelmäßigen Gottesdienstbesucher beträgt acht Prozent. Das
bedeutet, dass jeden Sonntag rund 43.000 Menschen die katholischen
Gottesdienste in der Pfalz und im Saarpfalzkreis besuchen.
Gegenüber dem Jahr 2015 hat die Quote jedoch um ein halbes Prozent
abgenommen. „Vor etwa 20 Jahren war der Anteil der regelmäßigen
Gottesdienstbesucher noch mehr als doppelt so hoch“, erklärt der
stellvertretende Generalvikar Josef Szuba. Die abnehmende
Kirchenbindung sei jedoch ein Phänomen, das in allen westlichen
Ländern zu beobachten sei.
Leichte Anstiege sind bei der Zahl der Täuflinge, der
Kommunionkinder und der Firmlinge zu verzeichnen, während die
Zahlen der Trauungen und der Bestattungen etwas unter dem Niveau
des Vorjahres liegen. „Diese Zahlen schwanken immer etwas von Jahr
zu Jahr, ohne dass man daraus einen Trend ableiten kann“, erläutert
Szuba.
Die Zahl der Austritte hat gegenüber den beiden Vorjahren erneut
abgenommen: Knapp 4.000 Menschen haben der katholischen Kirche im
Bistum Speyer im vergangenen Jahr den Rücken gekehrt. Vor zwei
Jahren waren es noch mehr als 5.400. „Dennoch ist die hohe Zahl von
Austritten für uns weiterhin besorgniserregend. Denn sie enthält
die Botschaft: Hier haben sich Menschen aus Gründen, über die wir
nur spekulieren können, bewusst gegen eine weitere Mitgliedschaft
in der Kirche entschieden“, unterstreicht Szuba. Als „kleinen
Hoffnungsschimmer“ wertet er, dass die Zahl der Wiederaufnahmen in
die Kirche angestiegen ist: von 124 Personen im Jahr 2015 auf 142
Personen im Jahr 2016. „Wir können die Menschen nur als Einzelne
und auf sehr individuelle Weise für den Glauben und die Kirche
zurückgewinnen“, ist er überzeugt.
Weitere Informationen:
https://www.bistum-speyer.de/bistum-speyer/zahlen-und-statistik/?L=1
Bischöfliches Ordenariat Speyer, Presse
.jpg)
.jpg)
21.07.2017
Diakonie fordert Abschiebungsstopp nach Italien
Diakonie Hessen und
Rheinland-Pfalz: Verschiebebahnhof für Flüchtlinge beenden /
Solidarität statt Abschottung
Mainz/Frankfurt- Eine sofortige Aussetzung der
Abschiebungen von Asylsuchenden nach Italien fordern Horst Rühl,
Vorstandsvorsitzender der Diakonie Hessen, und Albrecht Bähr,
Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Diakonie in
Rheinland-Pfalz.
Rühl und Bähr reagieren damit auf die Ankündigung des
Auswärtigen Amtes, künftig monatlich 750 Asylbewerber von Italien
in Deutschland aufzunehmen.
„Der Zusage der Bundesregierung, schutzsuchende Menschen aus
Italien aufzunehmen, widerspricht ihre zeitgleiche Intention,
möglichst viele Asylsuchende auf Grundlage der
Dublin-III-Verordnung wieder Richtung Italien abzuschieben“, so
Rühl. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) forderte
Italien allein im ersten Quartal 2017 auf, 6.743 Asylbewerber, die
sich bereits in Deutschland befanden, zurückzunehmen.
„Das ist ein Mehrfaches der Zahl, die nun aus Italien
aufgenommen werden soll. Damit läuft die von Deutschland zugesagte
Unterstützung Italiens weitgehend ins Leere“, kritisiert Rühl.
Bereits im Jahr 2015 hatte Deutschland im Rahmen eines sogenannten
Relocation-Programms zugesagt, bis 2017 insgesamt 27.500
Asylsuchende aus Italien aufzunehmen, um das Land zu entlasten. Bis
heute sind es gerade mal 3.000.
Lage von Flüchtlingen in Italien prekär
“Wir fordern, diesen Verschiebebahnhof zu beenden und
Dublin-Abschiebungen nach Italien vollständig auszusetzen“, fordert
Albrecht Bähr. „Die meisten Flüchtlinge berichten, dass sie in
Italien in überfüllten Lagern oder auf der Straße leben mussten,
auch Frauen und Familien mit Kindern sind von Obdachlosigkeit und
Verelendung betroffen.“ Die offensichtlich prekäre Lage von
Schutzsuchenden in Italien beschäftigt zurzeit auch das
Bundesverwaltungsgericht (BVerwG). Es legte mit Beschluss vom
26.6.2017 dem Europäischen Gerichtshof in Luxemburg die Frage vor,
ob nach dessen Ansicht Italien bei der Behandlung von Flüchtlingen
gegen die Menschenrechte verstößt.
EU: Seenotrettung soll erschwert werden
Italien ist aufgrund seiner geographischen Lage zurzeit das
Hauptaufnahmeland für Flüchtlinge in Europa, bekommt aber von den
anderen 27 EU-Staaten keine adäquate Unterstützung. Stattdessen
setzt die EU nun zusammen mit Italien die falschen Schwerpunkte.
„Die Rettung von Menschenleben soll erschwert werden, das ist ein
Verrat an den europäischen Werten. Wir halten es für einen
Trugschluss zu glauben, dem Treiben der Schlepper Einhalt gebieten
zu können, indem man die Retter an ihrer Arbeit hindert“,
kritisieren die Diakonie-Chefs. „Dadurch werden nicht
Fluchtursachen, sondern geflüchtete Menschen bekämpft. Was wir in
Europa brauchen, ist nicht Abschottung, sondern Solidarität.“
Hintergrund Dublin III
Die sogenannte Dublin III-Verordnung besagt, dass in der Regel
jener EU-Mitgliedstaat für die Durchführung des Asylverfahrens
zuständig ist, in dem die geflüchteten Menschen erstmals
registriert wurden. Da die meisten Schutzsuchenden über den Land-
oder Seeweg kommen, sind überwiegend die Länder Griechenland und
Italien für das Asylverfahren zuständig.
Diakonisches Werk der Evangelischen Kirche der Pfalz,
Presse
17.07.2017
Jutta Kruppenbacher neue Leiterin der Maria-Ward-Schule in Landau
Speyer/Landau- Das Bistum Speyer überträgt Jutta
Kruppenbacher zu Beginn des neuen Schuljahres die Leitung der
Maria-Ward-Schule in Landau. Sie folgt als neue Schulleiterin auf
Klaus Neubecker, der zum Ende des Schuljahres in den Ruhestand
getreten ist.
Jutta Kruppenbacher hat Physik und Mathematik für das Lehramt an
Gymnasien studiert. Seit 2013 war sie ständige Vertreterin des
Schulleiters am Gymnasium Edenkoben. Zuvor wirkte sie als
Studiendirektorin am Käthe-Kollwitz-Gymnasium in Neustadt, das sie
schon aus der eigenen Schulzeit kennt, damals noch als reines
Mädchen-Gymnasium. Jutta Kruppenbacher stammt aus
Neustadt-Diedesfeld, wohnt heute in Kirrweiler, ist verheiratet und
Mutter von zwei erwachsenen Kindern.
Die Maria-Ward-Schule in Landau ist die einzige katholische
Schule in der Pfalz, die sich in direkter Trägerschaft des Bistums
Speyer befindet. Im Jahr 1858 gegründet, vereint sie heute ein
Gymnasium und eine Realschule. Aktuell besuchen rund 1.200
Schülerinnen die als reine Mädchenschule geführte Einrichtung.
Schwerpunkte des Bildungs- und Unterrichtsangebots sind die
Naturwissenschaften und der musikalische Bereich. Text und
Foto: is
07.07.2017
Bistum Speyer veröffentlicht Video zum „Glaubensfeuer“ im Speyerer Dom

Spektakuläre Licht-Klang-Installation wurde anlässlich des
200-jährigen Jubiläums der Neugründung gezeigt – Begeisterte
Reaktionen der Besucherinnen und Besucher
Speyer- Das Bistum Speyer veröffentlicht ein
Video, das die an Pfingsten im Speyerer Dom gezeigte
Licht-Klang-Installation „Glaubensfeuer“ dokumentiert. „Die
Resonanz der Zuschauerinnen und Zuschauer war überwältigend. Mit
dem Video bieten wir die Möglichkeit, sich dieses herausragende
Erlebnis noch einmal vor Augen zu führen“, erklärt der Speyerer
Generalvikar Dr. Franz Jung.
Das
„Glaubensfeuer“ kombinierte biblische Texte, Lichteffekte,
Farbstimmungen und Musik. Im Mittelpunkt der knapp einstündigen
Präsentation standen die christlichen Symbole Wasser, Licht und
Feuer. „Die Menschen erlebten den Kirchenraum mit allen Sinnen auf
eine neue, ungewöhnliche und unerwartete Weise“, so Generalvikar
Jung.
Entwickelt wurde das „Glaubensfeuer“ vom Bistum Mainz in
Zusammenarbeit mit dem Licht- und Mediadesigner Thomas Gerdon, der
schon mehrfach für große Fernsehproduktionen gearbeitet hat und
auch international tätig ist. Für die Präsentation kamen über 250
computergesteuerte LED Moving-Lights und 4.000 Meter Kabel zum
Einsatz. Hochleistungs-Flammenwerfer, Flammenfächer,
Video-Großbildprojektionen und eine eigens für den Dom konzipierte
Beschallungsanlage sorgten für aufsehenerregende Effekte. Das
Interesse im Rahmen des Bistumsjubiläums war so groß, dass binnen
kurzer Zeit alle Einlassbändchen vergeben waren. Am Pfingstsonntag
wurde daher noch kurzfristig eine weitere Aufführung um Mitternacht
angeboten.
Das Video zum „Glaubensfeuer“ hat eine Länge von acht Minuten.
Es zeigt den Aufbau wie auch die Aufführungen im Speyerer Dom.
Besucher schildern im Vorfeld ihre Erwartungen und berichten
anschließend von ihren Eindrücken. Produziert wurde das Video von
der bei Worms ansässigen Agentur „medienproduktion 2.0“ im Auftrag
des Bistums Speyer.
Die Installation „Glaubensfeuer“ im Video: https://youtu.be/RxFviwdVDKA
Weitere Videos, Berichte und Fotos zum
Bistumsjubiläum:
https://www.bistum-speyer.de/news/nachrichten/?no_cache=1&tx_ttnews%5Btt_news%5D=4158&cHash=35b9034ad84190c00d9e37eef261bf41
Text: is; Foto: „Bistum Speyer / Klaus Landry“
06.07.2017
Pilgerreise des Bistums Speyer nach Lourdes im September
Eines der größten Marienheiligtümer der Welt –
Buswallfahrt als „pilger“-Leserreise
Speyer- Der berühmte Marienwallfahrtsort
Lourdes ist Ziel einer Wallfahrt des Bistums Speyer vom 23. bis 27.
September als Flugwallfahrt und vom 21. bis 28. September als
Buswallfahrt. Vor Ort absolvieren beide Gruppen gemeinsam das
Programm.
In der Nähe der Grotte von Massabielle erschien die weiße Frau,
die sich als „Unbefleckte Empfängnis“ zu erkennen gab, insgesamt 18
Mal dem jungen Hirtenmädchen Bernadette Soubirous. Während einer
dieser Erscheinungen wurde eine Quelle in der Grotte freigelegt.
Bernadette erhielt den Auftrag, „den Priestern zu sagen, hier eine
Kapelle zu bauen und dass man hierher in Prozessionen kommen
solle“. Bereits 1862 wurden ihre Erscheinungen von Ortsbischof
Laurence anerkannt. 1891 erkannte auch Papst Leo XIII die
Erscheinungen offiziell an. Die Seligsprechung Bernadettes erfolgte
am 14. Juni 1925, ihre Heiligsprechung am 8. Dezember 1933. Bereits
zu ihren Lebzeiten begann die Verehrung Bernadettes.
Inzwischen reisen Jahr für Jahr mehrere Millionen Pilger,
darunter auch Zehntausende Kranke und Behinderte, in den rund 16000
Einwohner zählenden Ort. Dem Wasser aus der Quelle nahe der
Mariengrotte werden heilende Kräfte zugeschrieben. 30000 Heilungen
soll es bislang gegeben haben; 6000 sind dokumentiert, 2000 gelten
als „medizinisch unerklärlich“. 67 hat die katholische Kirche als
Wunder anerkannt. Pilger, die nach Lourdes kommen, können jeden Tag
an einem umfangreichen Wallfahrtsprogramm teilnehmen. So findet
bereits seit dem Jahr 1872 täglich um 21 Uhr eine Lichterprozession
statt, bei der der Rosenkranz gebetet wird. Weitere Angebote sind
Heilige Messen, eucharistische Anbetungen, Krankensalbungen,
Kreuzwege sowie Beichtgelegenheiten.
Die Pilger, die mit dem Bus reisen, legen auf dem Hinweg einen
Zwischenstopp in Ars ein, wo Pfarrer Jean-Marie Vianney lebte, auf
der Rückreise macht die Pilgergruppe Station in Nevers am Grab der
heiligen Bernadette. Im Kloster St. Gildard, wo die Heilige lebte,
feiern die Pilger den Abschlussgottesdienst der Pilgerreise.
Ansonsten ist das Pilger-Programm der Bus- und Flug-Pilger
identisch: In der Erscheinungsgrotte von Massabielle feiern die
Teilnehmer gemeinsam einen Gottesdienst. Im alten Lourdes wandeln
sie auf den Spuren der Heiligen, besuchen ihr Geburtshaus, das
„Cachot“, ein früheres Gefängnis, in dem die Familie Soubirous aus
Armut über ein Jahr lebte. Die Pfarrkirche und das Hospiz sind
weitere Stationen des Rundgangs.-01.jpg)
Im Heiligen Bezirk besuchen die Pilger außerdem die
Erscheinungsgrotte und die drei übereinanderliegenden Kirchen und
nehmen an einer Sakramentsprozession durch den Heiligen Bezirk
teil. In der unterirdischen Basilika St. Pius X., die Platz für
25000 Besucher bietet, erleben die Pilger bei einer Internationalen
Messe mit Gläubigen von allen Kontinenten Weltkirche hautnah. Auf
dem Kalvarienberg betet man gemeinsam den Kreuzweg. An allen
Abenden besteht die Möglichkeit, an den beeindruckenden
Lichterprozessionen teilzunehmen. Zudem bietet die Pilgerreise auch
Raum, um den Marienerscheinungsort ganz für sich selbst zu
entdecken.
Begleitet wird die Wallfahrt erneut von Pfarrer Raymond Rambaud,
Klinikseelsorger in Homburg-Die Busreise, die in diesem Jahr eine
der beliebten „pilger“-Leserreisen ist, geht ab/bis Ludwigshafen,
Speyer, Kaiserslautern und Homburg und kostet bei Übernachtung im
Doppelzimmer inklusive Vollpension in Lourdes und Halbpension in
den anderen Orten ab 798 Euro (Einzelzimmerzuschlag ab 225 Euro).
Die Flugreise mit einer Chartermaschine ab/bis Saarbrücken-Ensheim
kostet ab 789 Euro (Einzelzimmerzuschlag ab 136 Euro). Text:
Bistum Speyer; Foto:spk-Archiv
Weitere Informationen und Anmeldung:
Pilgerbüro Speyer
Telefon 06232/102423
info@pilgerreisen-speyer.de
06.07.2017
Feierlicher Abschied vor den Augen der Welt

Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann: „Das befruchtende
Zueinander des Politikers und des gläubigen Christen hat Helmut
Kohl zu einem herausragenden Staatsmann gemacht“
Speyer- Mit einem feierlichen Requiem im
Speyerer Dom haben Angehörige, Freunde, Politiker, Weggefährten und
Öffentlichkeit Abschied von Bundeskanzler a.D. Dr. Helmut Kohl
genommen. „Die große Zahl hochrangiger Gäste aus aller Welt, die
zum europäischen Trauerakt nach Straßburg und nun zum Requiem
gekommen sind, zeigt die herausragende Bedeutung seiner Verdienste
um Deutschland und Europa, ja um Versöhnung und Frieden in
der Welt an. Wir nehmen Abschied von einem wahrhaft
großen Staatsmann, der seine pfälzische Heimat und sein deutsches
Vaterland liebte und aus einem weiten, universalen Horizont heraus
lebte und handelte“, würdigte der Speyerer Bischof Dr. Karl-Heinz
Wiesemann die politische Lebensleistung Helmut Kohls. Er feierte
das Requiem gemeinsam mit dem Apostolischen Nuntius in Deutschland
Erzbischof Nikola Eterović, dem Vorsitzenden der Deutschen
Bischofskonferenz und Erzbischof von München und Freising, Reinhard
Kardinal Marx, Friedrich Kardinal Wetter (Bischof von Speyer von
1968 bis 1982), Bischof em. Dr. Anton Schlembach (Bischof von
Speyer von 1983 bis 2007) und Weihbischof Otto Georgens.
„Wir nehmen Abschied von einem Menschen mit allem, was
Menschsein in Kraft und in Schwäche bedeutet. Uns berührt und
erschüttert das Große wie auch das nach Erlösung Rufende, das
diesen Tod umgibt. Wir legen es in Gottes Hände“, sagte Bischof
Wiesemann in der Predigt. Der Speyerer Dom sei für Helmut Kohl ein
Symbol gewesen für das, was ihm im Leben wichtig war, „die
Verschmelzung tiefer Heimatverwurzelung mit dem großen Atem der
Geschichte, mit den weiten Bögen geistiger, kultureller und
religiöser Zusammengehörigkeit Europas.“ Patriot und Europäer zu
sein, seien für Helmut Kohl zwei Seiten ein und derselben Medaille
gewesen.
„Die deutsche Einheit, fest eingebunden in die Europäische
Gemeinschaft, wird zu Recht immer mit Helmut Kohls Namen verbunden
bleiben“, so der Bischof. Das „Zusammentreffen der Gunst der Stunde
mit dem Menschen, der sie ergreift“ sei das „Geheimnis der
Geschichte“. Helmut Kohl sei in den Speyerer Dom immer auch als
Beter gekommen. Das „befruchtende Zueinander des Politikers und des
gläubigen Christen“ habe Helmut Kohl zu einem herausragenden
Staatsmann und zu einer weltweit geachteten Persönlichkeit werden
lassen. Den Gottesdienst feierte Bischof Wiesemann in „ökumenischer
Verbundenheit und in Verbundenheit mit allen Menschen, gleich
welcher Religion oder Weltanschauung, die Anteil nehmen am Tod von
Helmut Kohl und ihrer Dankbarkeit Ausdruck verleihen wollen,
insbesondere für das große Geschenk der deutschen Einheit.“
Zur musikalischen Gestaltung trugen der Domchor Speyer, die
Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz und Domorganist Markus
Eichenlaub bei. Sie brachten Stücke von Komponisten aus Frankreich,
England, Russland, Österreich und Deutschland zum Erklingen, die
symbolhaft für den europäischen Gedanken stehen. Im Dom waren rund
900 geladene Gäste anwesend. Rund 2.500 Menschen feierten den
Gottesdienst im südlichen Domgarten mit, wohin die Messe mit einer
Bildschirmleinwand übertragen wurde. Der SWR übertrug den
Gottesdienst aus dem Speyerer Dom auf Fernsehschirme in aller Welt.
Besonders eindrucksvoll gestaltete sich der Auszug, als der Sarg
Helmut Kohls von Soldaten der Bundeswehr durch das Mittelschiff des
Domes, begleitet vom Läuten der Totenglocke, auf den Domplatz
getragen wurde.
Weitere Informationen:
https://www.bistum-speyer.de/news/nachrichten/?no_cache=1&tx_ttnews%5Btt_news%5D=4373&cHash=8631fe5bac4b121b24b6295002500aa6
Text und Foto: Bistum Speyer; Fotograf: Klaus
Landry
02.07.2017
Abschied vor den Augen der Welt - Bilderalbum
Erzieher und Sozialassistenten feiern Examen
Die Erzieherinnen und Erzieher mit Lehrkräften und Schulleiter Pfarrer Matthias Kreiter (vorn links).
Speyer- Für 104 Schülerinnen und Schüler der
Diakonissen Fachschule für Sozialwesen gab es in dieser Woche Grund
zu feiern: Sie schlossen erfolgreich ihre Ausbildung in den
Bildungsgängen Sozialpädagogik und Höhere Berufsfachschule
Sozialassistenz ab.
83 Erzieherinnen und Erzieher haben am 28. Juni ihre Examen an
der Diakonissen Fachschule für Sozialwesen gefeiert, bereits zwei
Tage zuvor erhielten 21 staatlich geprüfte Sozialassistentinnen und
–assistenten ihre Zeugnisse. Acht von ihnen haben zugleich ihre
Fachhochschulreife erlangt.
Einen anspruchsvollen Beruf hätten sie sich ausgesucht, betonte
Schulleiter Pfarrer Matthias Kreiter anlässlich der Abschlussfeiern
im Diakonissen-Mutterhaus: „Einen Beruf, der ein großes Feld
abdeckt von den Kleinsten, der Kindertagesstätte, über die
Ganztagsschule, die Kinder- und Jugendhilfe bis zu Menschen mit
sozialpädagogischem Förderbedarf.“ 18 Absolventinnen und
Absolventen der Erzieherausbildung hatten die Gelegenheit genutzt,
die ebenso anspruchsvolle Ausbildung berufsbegleitend
durchzuführen. Sie hätten sich aber auch einen schönen Beruf
ausgesucht, so Kreiter: „Die gute
Entwicklung, das Wachsen von Menschen zu
selbstbewussten, geliebten und wertgeschätzten Individuen ist eine
zentrale Aufgabe Ihres Berufes.“ Erzieher und Sozialassistenten
hätten davon profitiert, dass in der Diakonissen Fachschule für
Sozialwesen als kirchlicher Privatschule der Wert von Bildung für
den Menschen in seiner Ganzheit, seinem Körper, seinem Geist und
seiner Seele gelebt werde, sagte Kreiter auch mit Blick auf die
guten Voraussetzungen, die der Träger geschaffen habe.
Für den Träger sprach Oberin Sr. Isabelle Wien. Sie überbrachte
Glückwünsche des Vorstands der Diakonissen Speyer-Mannheim und wies
auf die drei Ursprungssäulen der Mutterhausdiakonie Erziehung,
Bildung und Pflege hin, „auf die auch Sie aufgebaut haben.“ Sie
wünsche sich, so Wien, dass im Unterricht neben Wissen auch eine
Haltung fürs Leben vermittelt worden sei.
Für herausragende Leistungen erhielten je drei Schüler
Auszeichnungen des Fördervereins der Fachschule. Deren neue
Vorsitzende Dr. Ute Gehrke nutzte die Gelegenheit, für eine
Mitgliedschaft zu werben: Sie sei eine gute Möglichkeit, um auch
nach dem Abschluss mit der Schule im Kontakt zu bleiben und
zugleich künftige Schülergeneration zu fördern. Text und Foto:
Diakonissen Speyer-Mannheim
Informationen zur Ausbildung: www.diakonissen.de
30.06.2017
Diakonissen kooperieren mit Realschule Plus Dudenhofen
v.l.: Christiane Langner-Feith, Klaus-Dieter Schneider, Claudia Berger, Michael Wendelken
Weitere Kooperation der Diakonissen Speyer-Mannheim zur
Fachkräftegewinnung
Speyer/Dudenhofen- Um Fachkräfte im
Pflegebereich zu gewinnen, kooperieren die beiden Speyerer
Diakonissen Seniorenzentren Haus am Germansberg und Seniorenstift
Bürgerhospital mit der Realschule Plus Dudenhofen. Am 28. Juni
unterzeichneten sie einen entsprechenden Vertrag.
„Ein Berufsorientierungspraktikum zeigt die Vielseitigkeit des
Pflegeberufs und unterstützt die Schüler bei ihrer Berufswahl,
indem sie erste Kontakte zu Bewohnern und dem Alltag in einer
Pflegeeinrichtung erhalten“, erklärt Christiane Langner-Feith,
Verantwortliche für Berufsorientierung bei der Realschule Plus
Dudenhofen. Neben gemeinsamen Projekten in Schule und
Altenpflegeeinrichtungen könne man besonders geeigneten Schülern am
Ende der neunten Klasse sogar eine Ausbildungsplatzgarantie
anbieten, unterstreicht Klaus-Dieter Schneider, Einrichtungsleiter
der beiden Speyerer Seniorenzentren: „Das gilt für Schülerinnen und
Schüler, die definierte Bedingungen wie etwa ein mit gut
beurteiltes Praktikum in unseren Einrichtungen, gute bis
befriedigende Noten und soziales Engagement erfüllen.“
In einem zweiwöchigen Praktikum erhalten bis zu acht Schüler die
Möglichkeit, mit einem festen Ansprechpartner über
Zugangsvoraussetzungen und Entwicklungschancen im Pflegeberuf zu
sprechen und sich auszutauschen. „Wir möchten ein spannendes und
abwechslungsreiches Praktikum bieten, in dem die Schüler
feststellen können, ob ein innovativer und krisenfester Beruf in
der Pflege etwas für sie sein könnte“, sagt Michael Wendelken,
Leiter der Abteilung Personalentwicklung bei den Diakonissen
Speyer-Mannheim. „Wir hoffen, dass unsere Schüler mit einer
konkreten Idee noch motivierter sind“, ergänzt Claudia Berger,
Rektorin der Realschule Plus Dudenhofen.
Die Diakonissen Speyer-Mannheim haben schon gute Erfahrungen mit
ähnlichen Schul-Kooperationen: Bereits seit drei Jahren arbeitet
das Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus Speyer mit dem
Edith-Stein-Gymnasium und dem Schwerd-Gymnasium zusammen, um
Schülerinnen und Schüler bei der Berufsorientierung zu unterstützen
und ihnen berufliche Optionen im Bereich der Pflege zu erläutern.
Seit einigen Wochen kooperiert in einem vergleichbaren Projekt auch
das Mannheimer Diakonissenkrankenhaus mit einer Schule vor Ort.
Diakonissen Speyer-Mannheim
Die Diakonissen Speyer-Mannheim sind ein sozialdiakonisches
Unternehmen, das mit etwa 4.500 Mitarbeitenden Krankenhäuser,
Seniorenzentren, Einrichtungen für Menschen mit Behinderung, Kinder
und Jugendliche sowie Schulen und ein Hospiz betreibt.
Das Unternehmen steht in der Tradition der
Diakonissenmutterhäuser und betreibt seine Einrichtungen in
mehreren Orten in Rheinland-Pfalz sowie in Mannheim und Homburg/
Saarland. Text und Foto: Diakonissen Speyer-Mannheim
29.06.2017
Kondolenzbuch jetzt im Friedrich-Spee-Haus
Speyer- Das
Kondolenzbuch des Bistums Speyer für Bundeskanzler a.D. Dr. Helmut
Kohl liegt ab Donnerstag, den 29. Juni, im Friedrich-Spee-Haus in
Speyer aus. Im Foyer des Pfarrbüros der Dompfarrei Pax Christi
haben Interessierte die Möglichkeit, ihre Gefühle und Gedanken
angesichts des Todes von Helmut Kohl in Worte zu fassen.
Das Kondolenzbuch war seit dem 19. Juli im Speyerer Dom, der
seit Mittwoch, den 27. Juni, für die Vorbereitung des Requiems am
kommenden Samstag geschlossen ist. Viele Menschen haben in den
vergangenen Tagen in das Kondolenzbuch geschrieben. Der Dank für
die Deutsche Einheit und die Bewahrung des Friedens in Europa sind
Themen, die dabei besonders häufig anklingen.
Das Friedrich-Spee-Haus liegt am Edith-Stein-Platz 6-7 auf der
Nordseite des Domes. Es ist am Donnerstag von 10 bis 12 Uhr und von
16 bis 18 Uhr geöffnet. Am Freitag können sich Interessierte
zwischen 10 und 12 Uhr in das Kondolenzbuch eintragen. Text und
Foto: is
28.06.2017
Carsten Leinhäuser im Amt des BDKJ-Diözesanpräses bestätigt
BDKJ-Diözesanversammlung (Gruppenbild))
Diözesanversammlung des Bundes der Deutschen Katholischen
Jugend (BDKJ) wählt gebürtigen Saarpfälzer erneut an die Spitze der
katholischen Jugend | Inhaltliche Schwerpunkte der
Versammlung: Beschlüsse zu Tourbus-Projekt, Beteiligung
an Jugendsynode und Sozialaktion 2019
(Homburg/Speyer- Carsten Leinhäuser ist
auf der Diözesanversammlung des Bundes der Deutschen Katholischen
Jugend (BDKJ) in Homburg/Saar erneut an die Spitze des
Dachverbandes der katholischen Kinder- und Jugendverbände gewählt
worden. Leinhäuser ist Pfarrer und in Personalunion sowohl
BDKJ-Diözesanpräses als auch Leiter der Abteilung Jugendseelsorge
des Bischöflichen Ordinariates. Der gebürtige Saarpfälzer lebt in
Waldsee und kandidierte nach 2014 nun zum zweiten Mal für den
BDKJ-Diözesanvorstand. Die Diözesanversammlung sprach dem
38-jährigen das Vertrauen aus. Die Versammlung ist das höchste
beschlussfassende Gremium des BDKJ Speyer.
Inhaltliche Arbeit - Beschlüsse zu Tourbus-Projekt,
Beteiligung an Jugendsynode und Sozialaktion 2019
Die Delegierten aus den Dekanaten und Mitgliedsverbänden
stimmten über eine Beteiligung an der von Papst Franziskus
initiierten Befragung der Jugend zu kirchlichen Themen ab. In den
kommenden Wochen wird die vom Vatikan veröffentlichte
Online-Umfrage zu Jugendthemen auch in einer offiziellen deutschen
Version abrufbar sein. Der BDKJ Speyer wird dann vielfältige
Beteiligungsmöglichkeiten für Jugendliche sowohl in als auch über
die Verbände hinaus ermöglichen. "Im Herbst 2018 wird die
Bischofssynode zum Thema "Die Jugendlichen, der Glaube und die
Berufungsunterscheidung" stattfinden", erklärt Leinhäuser die
Hintergründe: "Papst Franziskus bittet deshalb Jugendliche aus der
ganzen Welt um Rückmeldungen, Wünsche und Kritik. Der BDKJ Speyer
wird dabei sein: Wir laden Jugendliche ein, an der Umfrage zur
Synode teilzunehmen. Außerdem folgen wir der Einladung des Papstes
und treffen uns am Weltjugendtag (Palmsonntag) 2018 mit
Jugendlichen und Bischof Wiesemann, um gemeinsam über die
Herzensanliegen junger Menschen ins Gespräch zu kommen." Die
digitale Umfrage soll durch Diskussionsformate unterstützt werden,
um die Themen der Jugendlichen im Bistum Speyer möglichst umfassend
nach Rom übermitteln zu können.
Andere Orte möchte der BDKJ Speyer in den kommenden zwei
Jahren auch mit dem Tourbus erreichen. Die Versammlung beschloss
ein entsprechendes Projekt, das mit einem mobilen Angebot die
Themen der Jugendverbände an ungewohnte Orte bringen wird. Der Bus
wird mit Material zu politische Themen, aber auch Fragen zu Gott
und Welt unterwegs auf Festivals und Großveranstaltungen, vor Kinos
und in Fußgängerzonen sein. Er wird von einem Planungsteam und
Jugendlichen aus den Verbänden betreut werden. So besteht für jeden
der sieben Mitgliedsverbände auch die Möglichkeit, das je eigene
Verbandsprofil deutlich zu machen. Der Tourbus soll spielerisch
Einblick insbesondere in die politische Arbeit des BDKJ geben. Eine
digitale Vernetzung der Tourbusangebote mit den
Social-Media-Plattformen der Jugendverbände ist angedacht. So soll
gewährleistet werden, dass das regionale Angebot des Tourbus auch
eine überregionale Beteiligung ermöglicht. Leinhäuser fasst die
Projektidee zusammen: "Mit dem bunten BDKJ-Tourbus werden wir
in den nächsten beiden Jahren quer durch die Pfalz und das Saarland
tingeln. Ziel ist es, den BDKJ und die Jugendverbände zu Kindern
und Jugendlichen zu bringen - zu den Orten, wo sie sich aufhalten
und wohlfühlen."
Der Diözesanverband Speyer wird 2019 wieder an der bundesweiten
Sozialaktion des BDKJ teilnehmen. Die "72-Stundenaktion", bei der
Verbandsgruppen innerhalb von drei Tagen ein soziales Projekt
umsetzen, wird vom 23. bis 26. Mai 2019 stattfinden. Die
bundesweite Aktion fand zuletzt 2013 statt.
Zwei vakante Vorstandsstellen konnten nicht besetzt werden, da
keine Kandidatinnen und Kandidaten zur Verfügung standen.
Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Speyer ist
Dachverband von sieben Kinder- und Jugendverbänden im Bistum
Speyer. Er vertritt die Interessen von 7.500 Mitgliedern in Kirche,
Politik und Gesellschaft. www.bdkj-speyer.de
Text und Foto: BDKJ Speyer
25.06.2017
Bischöfe freuen sich über Weinzehnt aus Kirrweiler
Gemeinsames Anstoßen mit Weihbischof Otto Georgens (links außen), Bischof Karl-Heinz Wiesemann (Zweiter von links), Weinprinzessin Janine I., Kirrweiler (Mitte) Pfarrer Peter Nirmaier und Kirrweilers Bürgermeister Rolf Metzger (ganz rechts).
Delegation aus der Südpfalz bringt Weingeschenk nach
Speyer
Speyer- Eine besondere Überraschung haben
die Kirrweiler bei der diesjährigen Weinzehnt-Übergabe geboten.
Kaum war das Gefolge aus der Südpfalz mit Kutsche und Blaskapelle
am Dom eingetroffen, tönte es laut aus dem Domnapf: "Herbei ihr
Leut! Kommt herbei!" Der Kirrweiler Georg Weis war in die Rolle des
Verwalters des göttlichen Weinkellers geschlüpft und hatte unter
anderem gute Ratschläge für Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und
Weihbischof Otto Georgens parat. Sie sollten im kommenden Jahr für
gutes Wetter sorgen, denn sonst bliebe ihr Weinkeller leer, mahnte
der "Verwalter". Trotz eines schwierigen Weinjahrs 2016 konnten
sich Wiesemann und Georgens über jeweils 136 Flaschen freuen – wie
immer Grauburgunder.
Die Kirrweiler waren wie gewohnt mit einem großen Gefolge nach
Speyer gezogen. Nicht nur Mitglieder des Gemeinderates, der Vereine
und Weinbrüder begleiteten Bürgermeister Rolf Metzger, sondern wie
gewohnt auch die Weinprinzessin, die dieses Mal Janine I. heißt.
Mit dabei war ebenfalls der neue Kirrweiler Pfarrer Peter Nirmaier,
der durch seine eine historische Pfarrerskleidung in der Menge
herausstach.
Auf die Historie Kirrweilers ging Bürgermeister Metzger
in seiner Ansprache ein. Der Ort habe sich in den letzten Jahren
stark auf seine Geschichte besonnen, erklärte er. Dazu gehöre auch
der Weihnzehnt, den die Kirrweiler vom Mittelalter bis 1793 dem
Bischof von Speyer ablieferten. Denn der südpfälzische Ort war bis
dahin Sommerresidenz der Fürstbischöfe und noch immer besteht hier
ein bischöflicher Weinberg. Nachdem das Bistum Speyer 1817 neu
begründet wurde, gab es zunächst keine Weinzehnt-Abgabe, bei der
dem bischöflichen Landesherrn ein Zehntel des Weinertrages
abgeliefert werden musste. Erst vor sieben Jahren belebten die
Kirrweiler die Tradition anlässlich des 950. Domweihe-Jubiläums
neu. Von da an handele es sich um eine freiwillige Abgabe, betonte
Metzger.
Die Kirrweiler Ortsgeschichte ist auch Inhalt eines
Theaterspaziergangs, der seit letztem Jahr und noch bis zum
September durch und um den Weinort führt. Die Szene, die Georg Weis
darbot, stammt aus diesem Stück, wobei er die Rolle für die
Weinzehnt-Übergabe ein wenig abgeändert hatte. "Der Auftritt war
eine sehr spontane Idee", verriet er.
Bischof Wiesemann bedankte sich herzlich für den Tropfen und
versicherte: "Wir nehmen den Wein nicht für uns persönlich, sondern
er wird bei besonderen Anlässen ausgeschenkt." Dadurch werde der
Weinzehnt vielen Menschen Freude bereiten. Weihbischof Georgens
hatte wie immer ein
blaues Winzerhemd übergestreift und gab ausgesuchte Zeilen
zum Besten. Dabei warf er wie Bürgermeister Metzger einen Blick in
die Geschichte und zitierte aus der Wein-Epistel von Pfarrer Carl
Theodor Schultz, die dieser 1964 für seine Kirrweiler Winzer
geschrieben hatte. Mit dem Zitat verdeutlichte Georgens, wie die
Bibel den Wein huldigt, aber auch zum maßvollen und bewussten
Genuss mahnt. Daran schloss er ein französisches Gebet des Winzers
an.
Bürgermeister Metzger bedauerte, dass 2016 ein schwieriges Jahr
für den Wein war mit viel Nässe und Pilzbefall. Dennoch umfasst der
Weinzehnt insgesamt 272 Flaschen. Der Wein stammt in diesem Jahr
vom Weingut Schlössel, das bei der Verkostung durch Fachleute des
DLR (Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum) in Neustadt ausgewählt
wurde. Kirrweiler Winzer können sich mit ihren Tropfen für den
Weinzehnt bewerben. Die Trauben seien am 10. Oktober 2016 gelesen
worden, es handele sich um eine Spätlese trocken, fruchtig mit
wenig Säure, erläuterte Metzger den Bischöfen, bevor sie die
Schenkungsurkunde unterzeichneten. Anschließend stießen alle
miteinander an – selbstverständlich mit dem Weinzehnt-Wein, ehe die
Bischöfe mit den zahlreichen Schaulustigen plauderten. Für
Stimmung, die manche sogar schunkeln ließ, sorgten die St. Martiner
Weinschlauchdudler, die mit ihrer Blasmusik zum ersten Mal die
Weinzehnt-Übergabe begleiteten. Text: Yvette Wagner; Foto:
pem
24.06.2017
Weinzehnt 2017 am Dom übergeben - Bilderalbum
Im Dom zu Speyer liegt Kondolenzbuch zum Tod von Helmut Kohl aus
Besucher der Kathedrale können persönlich Abschied nehmen
und ihre Trauer in Worte fassen
Speyer- Im Speyerer Dom liegt seit gestern ein
Kondolenzbuch aus, in das sich die Besucherinnen und Besucher der
Kathedrale eintragen und damit persönlich Abschied von
Bundeskanzler Helmut Kohl nehmen können. Dieser ist am Freitag in
seinem Wohnhaus in Ludwigshafen-Oggersheim im Alter von 87 Jahren
gestorben. Mit dem Speyerer Dom verband den gläubigen Katholiken
eine lebenslange intensive Beziehung. In seiner Amtszeit als
Bundeskanzler hatte Kohl zahlreiche ausländische Staatsgäste nach
Speyer geführt, darunter Margaret Thatcher, Michael Gorbatschow,
George Bush, Vaclav Havel, Boris Jelzin und König Juan Carlos. Am
Beispiel des Domes hat er ihnen die Bedeutung des christlichen
Glaubens für ein Zusammenleben in Gerechtigkeit und Frieden in
Deutschland, Europa und der Welt verdeutlicht. Das Kondolenzbuch
liegt im südlichen Seitenschiff des Domes aus. Daneben erinnert ein
Foto an den ehemaligen Bundeskanzler.
„Ich habe Helmut Kohl als beeindruckenden Menschen schätzen
lernen dürfen“, erinnert sich Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann an
Begegnungen mit Helmut Kohl, auch im kleinen Kreis in seinem Haus
in Oggersheim. „Ich durfte mit teilnehmen an seinem
gesundheitlichen Auf und Ab und habe einen Menschen kennengelernt,
der das Leben liebte und auch aus der Kraft seines Glaubens seine
Leiden geduldig trug.“ Heimatliebe und universale Weite
europäischen Geistes, Geschichtsverbundenheit und Atem der
Ewigkeit, in diesem großen Spannungsbogen, für den der Speyrer Dom
ihm zeitlebens das Symbol schlechthin war, habe Helmut Kohl sein
Leben und seinen Auftrag verstanden. „Als ich das letzte Mal Ende
Dezember mit ihm und seiner Gattin im Dom war, konnte er all das
nicht mehr in Worten ausdrücken – in seinen leuchtenden Augen aber
spiegelte es sich wieder. Danach habe ich ihn erst wieder auf dem
Totenbett gesehen. Ich durfte einem großen Menschen begegnen“, so
Bischof Wiesemann. Text und Foto: is
Öffnungszeiten des Domes:
Mo, Mi, Do, Sa 9–19 Uhr
Di + Fr 9–17.30 Uhr
Sonntag 12–17.30 Uhr
20.06.2017
„Wer sich hingibt, wird ganz neu leben“
Tag
der Freude und des Dankes: Bischof Wiesemann weiht fünf neue
Priester im Speyerer Dom
Speyer- Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann
hat am Samstag im Kaiser- und Mariendom zu Speyer fünf junge Männer
aus dem Bistum zu Priestern geweiht. Begleitet von zahlreichen
Gläubigen und Vertretern aus allen Seelsorgebereichen der Diözese
sagten Moritz Fuchs (Kaiserslautern), Peter Heinke (Blieskastel),
Thomas Ott (Waldmohr), Dominik Schindler (Homburg) und Matthias
Schmitt (Schifferstadt) Ja zu ihrem Dienst für die Menschen in
ihren zukünftigen Gemeinden.
Das Feuer des Glaubens brenne in diesen Männern, so der Bischof.
Es mache ihn stolz und dankbar, denn die Dynamik, mit der sie das
Evangelium lebten, sei ein fester Grund, auf dem aufgebaut werden
könne. Seine Predigt orientierte sich an dem gemeinsamen Leitwort
der Weihekandidaten aus dem 1. Brief des Apostels Paulus an die
Korinther: "Denn einen anderen Grund kann niemand legen, als den,
der gelegt ist."
Wiesemann stellte den Heiligen Paulus als großen Aufbauer seiner
Gemeinden vor. "Er spricht von sich Veränderndem, sich
Entwickelndem und davon, sich auf neue Herausforderungen
einzulassen", betonte der Bischof. Erwartet werde das auch heute
noch von Priestern. Nicht nur verwalten, sondern bauen, erschaffen,
fortentwickeln sollten diese. "Wer sich hingibt", hob Wiesemann
hervor, "wird ganz neu leben."
Eben
diese Hingebung drückten die Weihekandidaten aus. Mit fester Stimme
sicherten sie zu, künftig zuverlässige Mitarbeiter des Bischofs
sein zu wollen. Die jahrelange Vorbereitung auf die Priesterweihe
verdichtete sich schon zu Beginn des Gottesdienstes in einem
deutlich hörbaren "Hier bin ich" der Kandidaten im voll besetzten
Dom. Das Gotteshaus war aus Anlass des Jubeltages mit feierlichen
Fanfarenklängen, innigen Chorälen und klangvollem Orgelspiel
gefüllt.
Bevor in der Eucharistiefeier das Sanctus und Agnus Dei aus der
Missa "Cum Jubilo" von Maurice Duruflé erklang, durften die
Gläubigen den Riten folgen, die wie die Handauflegung des Bischofs
und der anwesenden Priester zur Weihe gehören: Das Anlegen der
priesterlichen Gewänder - Stola und Messgewand – durch die Pfarrer
der jeweiligen Heimatpfarrei; die Salbung der Hände machte
die besondere Beziehung zu Christus deutlich, der nach der Heiligen
Schrift der "Gesalbte des Vaters" ist. Mit der Übergabe von Brot
und Wein wurde der unersetzbare Auftrag eines Priesters
symbolisiert: die Feier der Eucharistie. Die Umarmung der
Neugeweihten durch den Bischof stand als Zeichen der Verbundenheit
und dem Wunsch für den Frieden Christi am Ende der feierlichen
rituellen Abfolge.
"Das
ist ein Tag der Freude und des Dankes für unser Bistum", stellte
Wiesemann heraus. Nicht alleine, dass sich junge Männer dem Dienst
Gottes mit brennendem Herzen verschrieben, sondern dass sie dabei
in eine neue, notwendig gewordene Mobilität des Geistes finden
wollten, bezeichnete der Bischof als bewundernswert. "Gott selbst
vollende nun das gute Werk, das er an dir begonnen hat", gab er den
neugeweihten Priestern mit auf den Weg, nachdem diese ihre neue
Aufgabe mit einem deutlichen Ja angenommen hatten.
Im Anschluss an den Weihegottesdienst blieb Raum zum
persönlichen Austausch mit den Neu-Priestern auf dem Gelände des
Priesterseminars. Alle fünf feierten am Sonntagmorgen ihre Primiz
in ihren Heimatgemeinden. Den ersten Segen hatten sie bereits im
Dom spenden dürfen.
Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes lag in Händen von
Domorganist Markus Eichenlaub, den Dombläsern sowie den
Männerstimmen des Domchores unter der Leitung von Domkapellmeister
Markus Melchiori und Domkantor Joachim Weller. Text: Susanne
Kühner; Fotos: Klaus Landry
18.06.2017
Ein Zeugnis für den Glauben
Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann trägt bei der Fronleichnamsprozession durch die Speyerer Innenstadt die Monstranz mit dem Allerheiligsten
Fronleichnamsfest in Speyer unter dem Leitwort „Seht, ich
mach alles neu“
Speyer- „Überall, wo wir Christus in der
Monstranz hintragen, bekennen wir: Christus ist dort. Christus ist
in den Straßen unserer Stadt, in den Häusern unserer Familien, am
Arbeitsplatz, in den Büros. Wir tragen die Monstranz in die Welt
unseres Alltags. Wir lernen dadurch, diese Welt, unsere Mitmenschen
mit anderen Augen zu sehen“, erklärte Weihbischof Otto Georgens in
seiner Predigt im Dom zum Abschluss der Fronleichnamsprozession in
Speyer. Die Liebe, die Jesus mit seiner Hingabe am Kreuz gezeigt
habe, diese Liebe werde an Fronleichnam mit dem Allerheiligsten in
die Welt getragen. In Anlehnung an das Leitwort des
Bistumsjubiläums stand die Fronleichnamsfeier der Pfarrei Pax
Christi in der Domstadt in diesem Jahr unter dem Titel „Seht, ich
mach alles neu“ (Offb 21, 5).
In seiner Ansprache im Dom charakterisierte Weihbischof Georgens
Fronleichnam als „typisch weibliches Fest“. Er verwies auf die
Entstehungsgeschichte der Feier, die auf eine Vision von Juliana
von Lüttich zurückgehe. Frauen öffneten sich zudem „leichter dem
Geheimnis des Lebens, dem Geheimnis der Schöpfung, dem Geheimnis,
dass Gott in allem zu finden ist.“ Trotzdem gebe es bei Frauen und
Männern eine „Blindheit“ gegenüber diesem Geheimnis. Darum sei es
gut, darum zu bitten: „Gott heile die Blindheit unseres Herzens.
Schenke mir die Augen des Glaubens, damit ich sehe und erkenne, wie
sehr du mich liebst, mich, meine Mitmenschen, unsere Stadt, die
ganze Welt, alles was du geschaffen hast.“
An der Fronleichnamsprozession von der Kirche St. Joseph aus zum
Dom durch die Gilgen- und Maximilianstraße, in dessen Mitte Bischof
Dr. Karl-Heinz Wiesemann die Monstranz mit dem Allerheiligsten
trug, beteiligten sich zuvor etwa 1000 Gläubige. Die Texte,
Lesungen aus der Bibel, Gebete und Lieder waren passend zum
Leitwort „Seht, ich mach alles neu“ vom Liturgieausschuss der
Speyerer Pfarrei Pax Christi vorbereitet und zusammengestellt
worden.
Die Statio vor dem Eingang der Kathedrale gestalteten
Kommunionkinder der Speyerer Gemeinden mit. Das Leitwort der
Fronleichnamsfeier wurde auch in dem bunten Blumenteppich am Dom
als Schriftzug aufgegriffen. Ein weiteres Motiv war eine
Darstellung der Dreifaltigkeit („Die wahre Dreiheit in der wahren
Einheit“) aus dem Scivias-Kodex von Hildegard von Bingen.
Der Prozession vorausgegangen war ein Pontifikalamt in der
vollbesetzten Kirche St. Joseph, das Bischof Wiesemann mit
Weihbischof Georgens und den Speyerer Seelsorgern zelebrierte. In
seiner Begrüßung verwies Bischof Wiesemann darauf, dass
Fronleichnam das Fest sei „um in den Straßen unserer Stadt Zeugnis
abzulegen von Gott“. Einem Gott, der die Welt, die Menschen mit
seiner umfassenden Liebe beschenke. Diese Liebe Christi gelte es in
die Welt hinauszutragen
Für die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes sorgten der
Chor der Domgemeinde und der Kirchenchor St. Konrad sowie ein
Streichorchester. Sie sangen und spielten die Missa brevis in F von
Joseph Haydn. Als Solisten wirkten Josephine und Ulrike Ott mit. An
der Orgel in St. Joseph und im Dom spielte Christoph Keggenhoff,
die Gesamtleitung lag in Händen von Monika Keggenhoff. Die
Prozession begleiteten die Dombläser mit Liedern aus dem Gotteslob.
Im Dom sangen die Chöre das „Tantum Ergo in D“ von Anton
Bruckner.
Zum Abschluss der Fronleichnamsfeier spendete Bischof Wiesemann
den Gläubigen den sakramentalen Segen. Anschließend fand in der
Gemeinde St. Joseph eine Reunion statt. Text und Foto:
is
16.06.2017
Fronleichnamsfest in Speyer - Bilderalbum
„Priesterweihe intensiv“
Angebot der Stabsstelle „Berufungspastoral“ im Bistum
Speyer für junge Erwachsene und Jugendliche ab 16
Jahren
Speyer- Die Stabsstelle
„Berufungspastoral“ im Bistum Speyer lädt am 16. und 17.
Juni junge Erwachsene und Jugendliche ab 16 Jahren unter
der Überschrift „Priesterweihe intensiv“ in das Priester- und
Pastoralseminar und zur Priesterweihe in den Speyerer Dom ein.
Am Vorabend der Weihe haben die Teilnehmer Gelegenheit, die fünf
Weihekandidaten kennenzulernen und sich darüber auszutauschen, wie
der eigene Lebensweg, die eigene Berufung aussehen könnte. Beginn
ist um 18 Uhr in der Kirche des Priesterseminars. Eingebettet in
das Vespergebet werden die Kelche der angehenden Neupriester
geweiht.
Ab 20 Uhr folgt eine Gebetsnacht mit Lobpreis, Anbetung,
meditativen Elementen und Stille. Während der gesamten Nacht halten
Beterinnen und Beter eine Gebetsnachtwache. Die Initiativgruppe
„Berufungspastoral Speyer“ eröffnet und gestaltet die ersten
Nachtgebetsstunden zwischen 21 Uhr und Mitternacht. Bis dahin ist
die Kirche für alle Beter geöffnet. „Diese Zeit des gemeinsamen
Gebetes und des Verweilens vor dem Allerheiligsten in Stille möchte
Unterstützung für alle bieten, die sich in dieser Gebetsform Fragen
der je eigenen Berufung stellen möchten“, so Pfarrer Ralf Feix, der
dieses Angebot verantwortet. Die Gebetsnacht vor der Priesterweihe
knüpfe an eine alte Tradition der Kirche an.
Zwischen Mitternacht und 7 Uhr am Morgen des Weihetages (17. Juni)
wird es Stundenschichten geben, die einzelne Beterinnen und Beter
übernehmen, die sich vorher unter gebetsnacht@gmx.de
anmelden können. „Wer daran teilnehmen möchte, ist herzlich
eingeladen. Die Stunden können beliebig gestaltet werden: Lieder,
Gebete, Litaneien – oder auch ganz still“, so Feix.
Informationen unter: www.dein-leben-dein-weg.de , facebook/BerufederKirche
, ralf.feix@bistum-speyer.de oder 06232-120 337.
is
09.06.2017
Diakonissen Speyer-Mannheim und VFBB bieten Migranten neue Chancen
Pfarrer Dr. Günter Geisthardt, Doris Eberle, Michael Wendelken, und Praxisanleiterin Birgit Müller (hinten von links) mit einigen der Teilnehmenden: Mustafa Esleem (Syrien), Haj Setaifi (Syrien), Nuria Santamaria (Spanien), Diana Bayat (Afghanistan) (vorn von links).
Speyer- Zwölf Migranten und Flüchtlinge nehmen
an einem neuen Kooperationsprojekt der Diakonissen Speyer-Mannheim
und des Vereins zur Förderung der beruflichen Bildung (VFBB) teil,
um eine ausbildungsvorbereitende Grundqualifikation im Pflege- oder
Hauswirtschaftsbereich zu erhalten. Vier von Ihnen stellten am 6.
Juni gemeinsam mit Vertretern der Kooperationspartner die Maßnahme
vor.
Er sehe das Projekt als große Chance für alle Beteiligten, sagte
Michael Wendelken, Personalentwickler im Bereich Gesundheit und
Soziales bei den Diakonissen Speyer-Mannheim: „Für die
Teilnehmenden besteht die Chance der gesellschaftlichen Integration
durch Teilhabe am Arbeitsmarkt, für uns die Möglichkeit, Fachkräfte
für die Zukunft zu gewinnen“, so Wendelken. Mit dem Angebot würden
die Diakonissen Speyer-Mannheim ihrem Auftrag gerecht, soziale
Verantwortung zu übernehmen, betonte Diakonissen-Vorsteher Pfarrer
Dr. Günter Geisthardt. Sein Unternehmen bietet den Teilnehmenden
verschiedener Nationalitäten bis Dezember die Möglichkeit, in
Einrichtungen der Kranken- und Altenpflege den Pflege- und
Hauswirtschaftsalltag kennenzulernen. Ergänzt wird der praktische
Teil durch theoretischen und berufsbezogenen Sprachunterricht bei
der VFBB. „Häufig sind Menschen qualifiziert und motiviert,
verfügen aber nicht über das notwendige Fachvokabular“, sagte Doris
Eberle, VFBB-Geschäftsführerin.
Die Teilnehmenden aus Syrien, Afghanistan und Spanien verfügen
über unterschiedliche Voraussetzungen: So freut sich etwa die
Spanierin Nuria Santamaria, ihre in der Familie gesammelten
Pflegeerfahrungen im Seniorenzentrum Haus am Germansberg
professionell anwenden zu können, während beispielsweise Diana
Bayat aus Afghanistan bereits über Berufserfahrungen als Hebamme in
ihrem Heimatland verfügt und in den nächsten Monaten die Praxis auf
der Geburtshilfestation des Diakonissen-Stiftungs-Krankenhauses
kennenlernt. Ziel ist, dass die Teilnehmenden nach der
Qualifizierungsmaßnahme geeignet sind, eine einjährige Ausbildung
als Pflegehelfer zu absolvieren. „Wenn alles gut geht und alle
Voraussetzungen erfüllt sind, können sich daran weitere
Fortbildungen oder zum Beispiel eine dreijährige Ausbildung im
Bereich der Kranken- oder Altenpflege anschließen“, betonte Michael
Wendelken.
Voraussetzung für die Qualifizierung ist ein Mindestalter von 21
Jahren, die Teilnehmenden müssen einen Hauptschulabschluss oder
zehn Jahre Schulbesuch im Heimatland vorweisen und einen
Bildungsgutschein der Agentur für Arbeit oder des Jobcenters.
„Durch die AZAV-Zertifizierung unseres Projektes erstatten
Arbeitsagentur und Jobcenter die Kosten der Qualifikation und einen
Teil der Lebenshaltungskosten“, erläuterte Eberle. Die Maßnahme
stehe auch deutschen Bewerbern offen.
Diakonissen Speyer-Mannheim
Die Diakonissen Speyer-Mannheim sind ein sozialdiakonisches
Unternehmen, das mit etwa 4.500 Mitarbeitenden Krankenhäuser,
Seniorenzentren, Einrichtungen für Menschen mit Behinderung, Kinder
und Jugendliche sowie Schulen und ein Hospiz betreibt.
Das Unternehmen steht in der Tradition der Diakonissenmutterhäuser
und betreibt seine Einrichtungen in mehreren Orten in
Rheinland-Pfalz sowie in Mannheim und Homburg/ Saarland.
Text
und Foto: Diakonissen Speyer-Mannheim08.06.2017
Es geht weiter – nur anders
Kirchenpräsident Christian Schad nahm die Einsegnung von Corinna Kloss (hinten) vor und erneuerte den Segen von Oberin Sr. Isabelle Wien.
Diakonissen feiern Tag der
Gemeinschaftserneuerung
Speyer- Zwei Frauen haben 1859 den Anfang
gemacht, wirkten als erste Diakonissen in Speyer. Fast 160 Jahre
später sind es wieder zwei Frauen, die den Anfang machen: Oberin
Diakonisse Isabelle Wien wechselte am Pfingstsonntag im Rahmen
eines Festgottesdienstes in der Gedächtniskirche von der Diakonisse
bisheriger in die neue Form, Pfarrerin Corinna Kloss wurde in das
Amt der Diakonisse neuer Form eingesegnet.
„Ecclesia semper reformanda“, die Kirche und die Diakonie als
Lebens- und Wesensäußerung der Kirche seien stets im Werden, fasste
Kirchenpräsident Christian Schad den Schritt der
Gemeinschaftserneuerung der Diakonissen Speyer-Mannheim zusammen:
Die Diakonissen öffnen ihre Gemeinschaft für evangelische Frauen
und Männer aller Lebensformen, die den Wunsch verspüren, zu einer
verbindlichen Gemeinschaft zu gehören. „Gerade heute spüren
Menschen die Sehnsucht in sich, Diakonie in Gemeinschaft zu leben,
ihren Glauben zu vertiefen und für andere da zu sein“, betonte der
Kirchenpräsident vor rund 400 Gottesdienst-Besuchern. Dazu brauche
es allerdings „neue Formen, Öffnungen für Frauen und auch für
Männer aus unterschiedlichen Lebenskontexten, die diesen Weg
beschreiten wollen. Es bedarf des Aufbruchs, mitten im Umbruch“, so
Schad.
Vordergründig geht für die Diakonissen neuer Form mit
diesem Umbruch einher, dass sie keine Tracht mehr tragen, außerdem
nicht mehr Ehelosigkeit und Gehaltsverzicht versprechen. So ist
Pfarrerin Corinna Kloss, die Pfingsten als Diakonisse eingesegnet
wurde, berufstätige verheiratete Mutter von drei Kindern. Der
Dreiklang von Glaubens-, Lebens- und Dienstgemeinschaft beinhalte
für sie vieles, das ihr im Glaubensleben wichtig sei, begründet die
38jährige ihren Beitritt. Dieser liegt bei Oberin Sr. Isabelle Wien
bereits 25 Jahre zurück. Seinerzeit zählte die Gemeinschaft noch
über 140 Speyerer Diakonissen, heute leben noch 22 Diakonissen aus
Speyer und Mannheim im Mutterhaus – alle außer der Oberin bereits
im Feierabend. „Wenn sich eine Situation wie die der zu Ende
gehenden Gemeinschaft der Diakonissen bisheriger Form wandelt,
Leben sich verändert, sind wir aufgerufen, uns aktiv oder passiv zu
verhalten, entweder noch einmal zu versuchen, Mutterhausdiakonie
neu zu gestalten oder sie enden zu lassen“, sagt die 45jährige über
den Transformationsprozess: „Die Mutterhausdiakonie geht weiter –
nur anders“, ist Sr. Isabelle überzeugt. Im Herbst startet ein
erster Kurs für Männer und Frauen, die in den Kreis der Diakonissen
und Diakone der Diakonissen Speyer-Mannheim eintreten möchten.
Nicht nur die Gemeinschaft der Diakonissen hat sich Pfingsten
geöffnet: Die Gemeinschaft der Diakonischen Schwestern und Brüder
hat sich ökumenisch geweitet, steht nun Menschen unterschiedlicher
christlicher Konfessionen offen.
Hintergrund:
Diakonisse neuer Form
Diakonissen neuer Form kommen aus verschiedenen Lebensformen,
Professionen und Lebensalter, deren Lebensmittelpunkt nicht das
Mutterhaus ist. Diakonisse neuer Form oder Diakon der Diakonissen
Speyer-Mannheim können evangelische Frauen und Männer werden, die
im Haupt- oder Ehrenamt diakonisch tätig sind oder werden wollen
und sich mit Glauben, Leben und Dienst einer verbindlichen
Gemeinschaft zugehörig fühlen. Ihr geistliches Zentrum ist das
Mutterhaus, sie kommen aber aus unterschiedlichen Lebenssituationen
und leben an verschiedenen Orten. Sie haben eine
theologisch-diakonische Ausbildung oder erhalten sie durch ein
Grundlagenseminar, das die Diakonissen Speyer-Mannheim ab Oktober
gemeinsam mit dem Missionarisch-Ökumenischen Dienst der
Landeskirche anbieten. Die Übernahme des Amtes der Diakonisse neuer
Form oder des Diakons der Diakonissen Speyer-Mannheim erfolgt durch
die Einsegnung im Gottesdienst.
Diakonissen Speyer-Mannheim
Die Diakonissen Speyer-Mannheim sind ein sozialdiakonisches
Unternehmen, das mit etwa 4.500 Mitarbeitenden Krankenhäuser,
Seniorenzentren, Einrichtungen für Menschen mit Behinderung, Kinder
und Jugendliche sowie Schulen und ein Hospiz betreibt.
Das Unternehmen steht in der Tradition der
Diakonissenmutterhäuser und betreibt seine Einrichtungen in
mehreren Orten in Rheinland-Pfalz sowie in Mannheim und Homburg/
Saarland.
06.06.2017
Menschenrechtsaktivist aus Vietnam zu Besuch im Bischofshaus in Speyer
Franz-Xaver Dang-Xuan-Dieu (5. von rechts) mit Bischof Wiesemann (links neben Dang-Xuan-Dieu) und Mitgliedern der Freilassungsinitiative.
Franz-Xaver Dang-Xuan-Dieu berichtet von seiner Haft und der
Situation in seinem Heimatland
Speyer- Im Januar 2017 wurde der zu einer
langjährigen Gefängnisstrafe verurteilte vietnamesische Christ und
Menschenrechtsaktivist Franz-Xaver Dang-Xuan-Dieu in seinem
Heimatland aus der Haft entlassen und nach Paris abgeschoben. Sechs
Jahre verbrachte der tiefgläubige Katholik, der sich für Demokratie
und Menschenrechte in Vietnam engagiert, in Einzelhaft. Für seine
Freilassung hatte sich auch eine von vielen Persönlichkeiten aus
der Pfalz und ganz Deutschland mitgetragene Initiative eingesetzt,
die von Vertretern des Bistums Speyer, darunter Weihbischof Otto
Georgens und Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann, unterstützt wurde.
Gestern Nachmittag bedankte sich Franz-Xaver Dang-Xuan-Dieu bei
einem Besuch im Bischofshaus in Speyer für den Beistand durch die
Speyerer Bistumsleitung. Initiiert hatte den Besuch der langjährige
Caritasmitarbeiter und Mitglied im Katholikenrat der Diözese Speyer
Ton-Vinh Trinh-Do, der 1979 als Jugendlicher aus seiner Heimat
geflüchtet war und damals Aufnahme im Kloster St. Dominikus in
Speyer fand.
Wie Franz-Xaver Dang-Xuan-Dieu im Bischofshaus berichtete, wurde
er 2011 gemeinsam mit 13 anderen jungen vietnamesischen Christen
verhaftet und zu einer 13-jährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Der
Vorwurf der Justiz lautete: versuchter Umsturz des Staates. „Wir
haben uns aus unserem christlichen Glauben heraus für Freiheit und
Menschenrechte eingesetzt. Das haben die staatlichen Behörden als
Bedrohung empfunden und das war der Grund für unsere Verhaftung“,
erklärte Dang-Xuan-Dieu. Da er das Urteil nicht anerkannte und sich
außerdem weigerte Gefängniskleidung zu tragen, weil er sich nicht
als „Verbrecher“ betrachtete, war er im Gefängnis großen
Repressalien ausgesetzt. Er protestierte gegen die Haftbedingungen
und das ungerechtfertigte Urteil mit insgesamt 100 Tagen
Hungerstreik während der sechs Jahre Haft. „In dieser Notlage,
knapp vor dem Tod, berichtete mir ein Freund von der Kampagne für
meine Freilassung und das so viele Menschen für mich beten. Das hat
mir sehr viel Hoffnung und Kraft gegeben, denn man hatte mir auch
verboten, Besuch von Angehörigen zu empfangen“, erzählte
Dang-Xuan-Dieu. Die Abschiebung nach Paris kam für ihn
überraschend.
Seine Bitte: Die immer noch im Gefängnis sitzenden
Glaubensschwestern und – brüder nicht zu vergessen, für sie
weiterhin zu beten und für ihre Freilassung zu kämpfen. Er
überreichte Bischof Wiesemann eine Liste mit Namen und Fotos
inhaftierter Weggefährten.
Ein weiteres Anliegen ist ihm die Unterstützung der von einer
Umweltkatastrophe betroffenen Küstenbewohner in seiner
Heimatdiözese Vinh. „Über 250 Kilometer Küste wurden in
Mittelvietnam durch Abwässer eines Werkes des Stahlkonzerns Formosa
verseucht. Die Kirche unterstützt die Opfer bei ihrem Bemühen, von
dem Unternehmen eine Entschädigung zu bekommen“, so Dang-Xuan-Dieu.
Die Regierung in Vietnam fördere die Ansiedlung von
Industrieunternehmen vor allem aus China, die ohne Rücksicht auf
die Umwelt produzierten. Dagegen wehrten sich auch viele Christen
und würden deshalb bedroht.
„Wir fühlen uns in großer Solidarität mit den verfolgten Christen
in Vietnam verbunden“, erklärte Bischof Wiesemann, der sich von den
Schilderungen Dang-Xuan-Dieus „sehr bewegt“ zeigte. Er verwies auf
den Besuch von Kardinal Marx in Vietnam im vergangenen Jahr, mit
dem die Verbundenheit der Kirche in Deutschland mit den Katholiken
in Vietnam zum Ausdruck gebracht worden sei. Allen Unterstützern
der Freilassungsinitiative dankte er für ihr Engagement.
Begleitet wurde Dang-Xuan-Dieu bei seinem Besuch im Bischofshaus
von Ton-Vinh Trinh-Do und dessen Ehefrau Theresia Hoa Truong sowie
den Mitgliedern der Freilassungsinitiative Prof. Dr. med. Stefan
Grüne von der Universität Mainz, dem ärztlichen Direktor des
Krankenhauses „Zum Guten Hirten“ in Ludwigshafen, Dr. Jörg
Breitmaier, Prof. Arnd Götzelmann von der Hochschule Ludwigshafen,
den beiden ehemaligen Richtern am Landgericht in Neustadt Gudrun
und Otmar Freiermuth sowie Sr. Johanna Gillich vom Institut St.
Dominikus in Speyer.
Weitere Informationen zu der Initiative: http://www.thongtinducquoc.de/node/2515
Text und Foto: is
02.06.2017
Segen empfangen und weitergegeben
Die Jubilarinnen und Jubilare mit Pfarrer Dr. Günter Geisthardt (r.)
Diakonissen Schwesternjubiläum
Speyer- Auf 810 Jahre Zugehörigkeit zur
Diakonischen Gemeinschaft bringen es die 16 Diakonissen und
Diakonischen Schwestern, die im Speyerer Mutterhaus an Christi
Himmelfahrt Schwesternjubiläum feierten.
Bei der Feier blickte Pfarrer Dr. Günter Geisthardt mit den
Jubilarinnen auf die einzelnen Lebensgeschichten, die sich hinter
diesen 810 Jahren verbergen, auf ihre Arbeit in unterschiedlichen
Einrichtungen etwa der Krankenpflege oder Kinderbetreuung. „Wir
hoffen, dass bei allen Änderungen, die geschehen, etwas von Ihrer
Haltung in unseren Einrichtungen erhalten bleibt“, so Geisthardt.
Er dankte den Jubilarinnen für ihren Dienst am Nächsten, ihren
„Dienst der Nächstenliebe“, den viele der Schwestern auch nach
ihrer aktiven beruflichen Zeit im so genannten Feierabend versehen
würden: „Diakonie und Diakonische Gemeinschaft sind etwas
außerordentlich Lebendiges“, betonte der Vorsteher der Diakonissen
Speyer-Mannheim, bevor er den Jubilarinnen, darunter Oberin
Diakonisse Isabelle Wien, die vor 25 Jahren in die Gemeinschaft
eintrat, die Kronenkreuze in Gold der Diakonie Deutschland
verlieh.
Bereits vor 70 Jahren sind die Diakonissen Liesel Gebhardt,
Karola Nebling, Henny Schäfer und Annelotte Welker der Gemeinschaft
beigetreten, für 65 Jahre Zugehörigkeit wurden die Diakonissen Else
Agne, Charlotte Heiß und Ruth Herr geehrt. Seit 60 Jahren ist
Irmtraud Anetsberger Diakonische Schwester, Friederike Bußer, Karin
Döbrich, Ursula Fröhlich, Ruth Moock und Elke Stauffer gehören seit
40 Jahren zur Gemeinschaft der Diakonischen Schwestern und Brüder.
Neben Diakonisse Isabelle Wien feierten die Diakonischen Schwestern
Ruth Christ und Christiane Hell ihre 25. Jubiläen.
Das nächste große Fest steht bereits bevor: Am Pfingstsonntag
feiern die Diakonissen Speyer-Mannheim den Tag der
Gemeinschaftserneuerung. In einem Gottesdienst ab 10.00 Uhr in der
Speyerer Gedächtniskirche wird Pfarrerin Corinna Kloss als
Diakonisse neuer Form eingesegnet und Oberin Sr. Isabelle Wien
wechselt von der Diakonisse alter in die neue Form. Die Einsegnung
nimmt Kirchenpräsident Christian Schad vor, die Predigt hält Sr.
Anke Frickmann aus Bethel. Text und Foto: Diakonissen
Speyer-Mannheim
26.05.2017
Presbyteriumswahl: Kandidatensuche soll einfacher werden
Landessynode hat sich auf Eckpunkte zur Reform des
Wahlrechts verständigt
Mit Blick auf die Presbyteriumswahlen 2020 hat die Landessynode
Eckpunkte für eine Reform des Wahlrechts auf den Weg gebracht. Ziel
sei es vor allem, die Suche nach geeigneten Kandidaten zu
erleichtern, erklärte Oberkirchenrat Dieter Lutz. Die Abstimmung
über die Eckpunkte zur Wahlrechtsreform gebe ein Stimmungsbild
wieder. Mit ihrer Positionierung ermögliche es die Synode
interessierten Gemeindemitgliedern, sich in einem Presbyterium zu
engagieren. Über das neue Wahlgesetz selbst werde die Landessynode
in einer ihrer nächsten Tagungen entscheiden.
Die Landessynode hat sich u.a. dafür ausgesprochen, dass in den
Gemeinden je nach Größe die Zahl der zu wählenden
Presbyteriumsmitglieder und somit die Zahl der benötigten
Kandidierenden reduziert oder erhöht werden kann. Einem
Presbyterium müssen aber wie bisher mindestens vier Presbyter
angehören. Außerdem soll für die Wahlunterlagen die so genannte
„leichte Sprache“ gelten, um Menschen mit Handicap die Teilnahme an
der Wahl zu erleichtern.
Keine Mehrheit fanden die Vorschläge, das Wählbarkeitsalter von
18 auf 16 herabzusetzen und bei der Presbyteriumswahl 2020 auch
online die Stimme abgeben zu können. Dagegen sprächen ein zu hoher
Kosten- und Verwaltungsaufwand sowie Datenschutzgründe. Das
Beispiel der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck habe zudem
gezeigt, dass die Möglichkeit, online zu wählen, keine nennenswerte
Erhöhung der Wahlbeteiligung ergeben habe, so Lutz.
Mit Blick auf die Wahlen zur Landes- und zur Bezirkssynode
sollen Wahlanfechtungen keine aufschiebende Wirkung haben. Das
heißt, Synodale, deren Wahl in Frage steht, würden dennoch
eingeführt und könnten während des Einspruchsverfahrens bis zur
rechtskräftigen Ungültigkeitserklärung ihrer Wahl rechtswirksam in
der Landes-, bzw. Bezirkssynode mitwirken. Damit werde
sichergestellt, dass die Gremien handlungsfähig bleiben, erklärte
Oberkirchenrat Dieter Lutz.
Der Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz gehören 70
Synodale an – 46 weltliche und 24 geistliche. Acht der 70
Mitglieder sind berufen, davon zwei als Jugendvertreter.
Synodalpräsident ist der Kaiserslauterer Jurist Hermann Lorenz. Dem
Präsidium gehören außerdem der Dekan des Kirchenbezirks An Alsenz
und Lauter, Matthias Schwarz, als erster Vizepräsident und
Ministerialrat Joachim Schäfer aus Birkenheide als zweiter
Vizepräsident sowie Rommi Keller-Hilgert und Daniela Freyer als
Beisitzerinnen an. Die Landessynode ist als kirchliche
Volksvertretung die Inhaberin der Kirchengewalt. Sie trifft
wesentliche Entscheidungen in den geistlichen, rechtlichen und
finanziellen Bereichen der Landeskirche. Ihre Amtszeit beträgt
sechs Jahre. Die Landessynode kommt in der Regel zwei Mal im Jahr
zusammen, im Frühjahr und im Herbst. Die nächste Tagung findet vom
30. November bis 2. Dezember in Speyer statt.
14.05.2017
„Pflanzstätte für die Diözese“ wiedereröffnet
Bischof Wiesemann segnet generalsaniertes Priesterseminar
und weiht Altar in der Seminarkirche
Speyer- Es war ein Festtag für die gesamte
Diözese Speyer, optisch schon von weitem durch die Bistumsfahnen
erkennbar. Am vergangenen Samstag wurde nach fast zweijähriger
Renovierungszeit das Priesterseminar Sankt German in Speyer
feierlich wiedereröffnet. Dem Festakt voraus ging am Vormittag ein
Pontifikalamt, in dem Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann die neu
gestaltete Seminarkirche segnete und sowohl den Altar als auch den
Ambo weihte. Im Fuß des Altars wurden zudem Reliquien des Seligen
Pfarrers Paul Josef Nardini beigesetzt. Der Künstler Bernhard
Mathäss aus Neustadt-Duttweiler hatte den Chorraum ungestaltet.
Zahlreiche Gäste hatten an dem bedeutenden Ereignis
teilgenommen, darunter auch Bischof em. Dr. Anton Schlembach, eine
Vielzahl an weiteren kirchlichen Würdenträgern sowie der Speyerer
Oberbürgermeister Hansjörg Eger. „In zwei Monaten ist es 60 Jahre
her, dass die Seminarkirche geweiht wurde“, sagte der Leiter der
Einrichtung, Regens Markus Magin, zu Beginn des Gottesdienstes und
hieß Bischof Wiesemann als den eigentlichen Hausherrn des
Priesterseminars besonders willkommen. Vieles habe sich in den
vergangenen Jahrzehnten an Aufgaben und in der Arbeitsweise
verändert. So sei das Haus mittlerweile auch Tagungsstätte.
Der Speyerer Oberhirte zeigte sich erfreut über das Ende
der Umbau- und Renovierungsarbeiten auf dem Germansberg, die
insgesamt 12,5 Millionen Euro kosten. Seit dem Zweiten
Vatikanischen Konzil gelte das Priesterseminar als Herz der
Diözese, „und ich bin froh, dass wir die Operation am offenen
Herzen in guter Weise abschließen können“. Das lateinische Wort
„Seminarium“ bedeute Pflanzstätte, und in diesem Sinne sei das
Priesterseminar „die Pflanzstätte der Diözese, ein Raum des
Wachsens und der Entwicklung aus der Kraft des Wortes Gottes und
der Berufung, die uns Christus schenkt“. Als Pastoralseminar stehe
es allen kirchlichen Berufsgruppen – Priestern, Diakonen, Pastoral-
und Gemeindereferenten – aber auch Ehrenamtlichen in Aus- und
Fortbildung offen. „Somit wollen wir das Priesterseminar als Haus
für die ganze Diözese wiedereröffnen.“ Wiesemann sprach auch die
Belastungen der vergangenen beiden Jahre während der Umgestaltung
an und dankte allen, die sich engagiert hätten, um das Projekt zu
einem guten Abschluss zu bringen. Gleichzeitig erinnerte er an den
geschichtsträchtigen Boden, auf dem sich das Priesterseminar
befinde. „Hier sind die ältesten Spuren des Christentums in Speyer
zu finden“, betonte der Bischof und verwies auf Keltengräber, einen
Friedhof und auf ein frühes Kloster.
Festakt mit Segnung des Hauses
Regens Markus Magin läutete den Festakt am Nachmittag im
wahrsten Sinne des Wortes mit einer kleinen Glocke ein. Ihr Klang
habe für ihn eine besondere Bedeutung, denn Ende August 2009 habe
sein Vorgänger, Pfarrer Dieter Rottenwöhrer, ihm dieses kleine
Instrument überreicht und damit symbolisch auch das Amt als
Direktor des Bistumshauses St. Ludwig übergeben. „Für mich war
damals klar, dass die Glocke erst dann wieder läuten wird, wenn das
Bistumshaus St. Ludwig renoviert und das Priesterseminar in die
Einrichtung integriert ist.“ Dass die Entwicklung eine andere
Wendung nehmen würde, hätte er zu diesem Zeitpunkt nicht ahnen
können. Acht Jahre später werde nun das Priesterseminar St. German
wieder in Dienst gestellt, und die Glocke läute das Ende der
Bauphase ein. Diese ließ Magin, untermalt mit einigen Bildern und
einer gehörigen Brise Humor, noch einmal Revue passieren. Dabei
ging er nicht nur auf die zeitliche Abfolge der Ereignisse ein,
angefangen von der Entscheidung der Bistumsleitung im Jahr 2014,
sich vom Bistumshaus St. Ludwig mit der dazugehörigen Kirche St.
Ludwig zu trennen und stattdessen das Priesterseminar general zu
sanieren, bis zur Renovierung und liturgischen Umgestaltung der
Seminarkirche in den vergangenen Monaten. Er beschrieb auch
anschaulich die Widrigkeiten wie Staub und Lärm während der
umfangreichen Arbeiten.
Bevor Bischof Wiesemann das Priesterseminar segnete, bekräftigte
er noch einmal, „wie glücklich ich bin, dass wir dieses Haus
haben“. Allerdings sei die Entscheidung für diesen Standort nicht
leicht gewesen und habe eine schmerzhafte Seite, nämlich das
Bistumshaus St. Ludwig abzugeben, „um den finanziellen
Herausforderungen Genüge zu tun“. Wiesemann schloss mit den Worten:
„Möge Gott uns Kraft geben und Berufungen schenken, die wir so
dringend brauchen.“
Segenswünsche für das Haus
Den Reigen der Grußworte eröffnete der stellvertretende
Vorsitzende der Deutschen Regentenkonferenz, Dr. Christian Heß. Es
habe für ihn drei gute Gründe gegeben, hier zu den Feierlichkeiten
in die Domstadt zu kommen, unterstrich der Leiter des
Priesterseminars der Diözese Freiburg, der aus Bruchsal stammt.
„Ich bin mit Speyer aufgewachsen, denn über der Tür des Pfarrhauses
meines Heimatortes hängt das Wappen der Fürstbischöfe von Speyer“,
so Heß, der damit ins Bewusstsein rief, dass weite Teile des
rechtsrheinischen badischen und württembergischen Gebietes bis zu
seinem Untergang im Jahr 1801 zum Fürstbistum Speyer gehörten.
Darüber hinaus überbrachte Heß die Glück- und Segenswünsche des
Vorsitzenden der Deutschen Regentenkonferenz, Helmut Niehues aus
Münster, und nicht zuletzt machte er deutlich, dass die
südwestdeutschen Regenten einen regelmäßigen Kontakt pflegen.
Grüße des Präsidenten der Evangelischen Landeskirche der Pfalz,
Christian Schad, und des Landeskirchenrates übermittelte der Leiter
des Protestantischen Predigerseminars in Landau, Pfarrer Professor
Dr. Peter Busch. Er konnte die von Regens Magin geschilderten
Begleiterscheinungen während des Umbaus des Priesterseminars gut
nachempfinden, „denn wir haben beide die vergangenen zwei Jahre auf
einer Baustelle verbracht“. In Landau dauerten die Arbeiten jedoch
noch an.
„Ich freue mich, dass auf dem Germansberg das
Priesterseminar neu gegründet und zukunftsfest gemacht wird“,
unterstrich der Speyerer Oberbürgermeister Hansjörg Eger.
Bildungseinrichtungen seien das Herz einer Gesellschaft, „weil dort
Wertevermittlung geschieht“. Im Jahr der 200-jährigen Neugründung
des Bistums sei dies ein gutes Zeichen für den Bildungsstandort
Speyer. Das Stadtoberhaupt erwähnte in diesem Zusammenhang auch die
mehr als 140 Wohnungen für alle Schichten der Bevölkerung, die neu
geschaffen werden können. Denn zur Mitfinanzierung der
Generalsanierung des Priesterseminars wurde eine Teilfläche seines
Grundstücks verkauft. Eger wünschte dem Lehrpersonal und den
Lernenden viel Geduld und Gelassenheit im Bewusstsein, dass hier
Bildung zum Wohl der Gesellschaft vermittelt werde.
Das Beste aus dem Gebäude zu machen, das war das Ziel von Oliver
Brünjes vom gleichnamigen Architektenbüro mit Sitz in Saarbrücken.
„Unsere Projekte sind wie unsere Kinder. Irgendwann müssen wir sie
loslassen“, gestand der Bauexperte, der den Entwurf für den Umbau
erstellte und die Maßnahme betreute. „Jetzt ist es Zeit, dies zu
tun und das Gebäude an den Bischof, den Regens, das Bistum und an
die Gäste zu übergeben.“ Dem Leiter des Priesterseminars wünschte
Brünjes, dass er sich in dem Haus, in dem er auch wohnt,
wohlfühlt.
Schließlich kamen auch diejenigen zu Wort, für die das
Priesterseminar in erster Linie bestimmt ist: Vertreter der
Bewerberkreise für die pastoralen Berufe. Auf unterhaltsame, aber
auch tiefgründige Weise sprachen der Priesteramtskandidat Peter
Heinke und die Pastoralassistentin Nina Bender über ihre eigene
Berufung, nannten in baulicher Hinsicht die „Highlights“ ihrer
sanierten Ausbildungsstätte, etwa „der ästhetisch ansprechende
Sakralraum der Nardinikapelle“, und lobten die Möglichkeiten, die
das Haus ihnen bietet, ihre vorhandenen Potenziale zu
verwirklichen, indem sie beispielsweise lernten, zu
unterrichten.
Am Ende des Festaktes stellte Regens Markus Magin sein Buch
„Farben – Frohe Botschaft“ vor, in dem er die Bilder der
Buntglasfenster des Künstlers Valentin Feuerstein in der
Nardini-Kapelle des Priesterseminars geistlich erschließt. Das Buch
ist im Pilgerverlag erschienen und wurde in die Schriftenreihe des
Bistumsarchivs aufgenommen. Das Vorwort stammt von Bischof
Wiesemann, dem Magin auch das erste Exemplar des Buches
überreichte. Das zweite Exemplar erhielt Oberbürgermeister
Eger.
Tag der offenen Seminartür
Die Öffentlichkeit konnte das sanierte Priesterseminar am
gestrigen Sonntag im Rahmen eines Tages der offenen Tür
kennenlernen.
Text und Fotos: Petra Derst
11.05.2017
Bischof Wiesemann segnet Priesterseminar - Bilderalbum
„Wir sind verbunden durch seinen Geist“
Wallfahrt muttersprachlicher Gemeinden: Bischof ruft zu
Mut für Begegnung auf
Speyer- Die Kraft des gemeinsamen Glaubens als
friedliches Werkzeug gegen das Zerstörerische in der Welt zu
nutzen, dazu rief Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann am Sonntag im
Pontifikalamt zur Wallfahrt der muttersprachlichen Gemeinden auf.
Dieses zelebrierte er mit Seelsorgern der verschiedenen Gemeinden
aus der Diözese im Speyerer Dom.
Ein außergewöhnliches und eindrucksvolles Bild zugleich bot sich
zwischen den ehrwürdigen Mauern der Kathedrale. Eine Vielzahl von
Mitgliedern unterschiedlicher muttersprachlicher Gemeinden hatte
sich in landestypischen Trachten neben den deutschstämmigen
Gläubigen eingefunden. Auf dieses Miteinander wies Bischof
Wiesemann hin: „Es ist etwas Besonderes, wenn aus unterschiedlichen
Nationen die eine Kirche wieder anschaulich wächst und wir spüren,
dass wir eine Weltkirche sind.“
So wenig wie persönliche Barrieren gab es bei der
Eucharistiefeier auch sprachliche Grenzen. Ob es die
Apostelgeschichte auf Ukrainisch, die Lesung aus dem ersten Brief
des Apostels Petrus auf Vietnamesisch oder die gesangliche
Kommunionbegleitung auf Kroatisch war: Der gemeinsame Glaube an
Gott half zu verstehen. Und er bot besondere Momente für
diejenigen, die einer anderen muttersprachlichen Gemeinde
angehörten.
Die nigerianische Gabenprozession wurde zum Ausdruck unendlicher
Lebensfreude im Gedenken an den Erlöser. Vietnamesische Frauen und
Kinder drückten ihre Ehrfurcht vor Gott in einem Tanz aus, brachten
ihm verschiedenfarbige Blumen als besondere Gaben dar. Dem
ukrainischen Gemeindechor oblag die gesangliche Untermalung eines
multikulturell strahlenden, feierlichen Gottesdienstes zum
Orgelspiel von Domorganist Markus Eichenlaub.
Angelehnt an das Evangelium aus Johannes 10 sprach
Bischof Wiesemann in seiner Predigt den schmalen Grat zwischen
Vertrauen und Vorsicht an, den die meisten Menschen heute gehen.
Dass oft die Angst vor Fremdem dominiere und der Eintritt ins Haus
als Sinnbild der eigenen Persönlichkeit verwehrt werde, sei nicht
zuletzt verletzenden Begebenheiten geschuldet. „Die Menschheit ist
an der Türschwelle bereits verwundet“, sagte Wiesemann. Auf das
Evangelium bezogen verwies er jedoch auf Jesus als „Tür zu den
Schafen“. Einen Hirten wie ihn zu haben, der die Menschen selbst
über die sensibelste Stelle des eigenen Lebens führt, sei eine
Gewissheit des Glaubens.
„Jesus selbst ist da. Er ist kein religiöser Guru, der uns ins
Schlepptau nehmen will und kein Machthaber, dem es am Ende nicht um
die Menschheit geht“, machte Wiesemann deutlich und erinnerte
daran, dass Jesus selbst das geschlachtete Lamm, ein Opfer der
Gewalt, gewesen sei.
„Aber die Kraft der Liebe Gottes ist stärker als alle
Verletzungen durch die Brutalität dieser Welt“, stellte der Bischof
heraus. Er rief dazu auf, selbst bei allen politischen
Entwicklungen hin zum Rückzug in die eigene Nation, den Schritt hin
zu Begegnungen mit anderen zu wagen. „Nur so können wir wachsen,
auch über uns hinaus“, betonte Wiesemann. Es gebe es zwar viele
muttersprachliche Gemeinden, aber nur den einen Christus, der in
allen Herzen ist. „Wir sind verbunden durch seinen Geist“, so der
Bischof.
Im Anschluss an das Pontifikalamt waren alle zur offenen
Begegnung in der Vorhalle des Domes eingeladen, die von der
ukrainischen Gemeinde ausgerichtet wurde. Der Abschluss der
Wallfahrt führte zum mehrsprachigen Rosenkranzgebet am frühen
Nachmittag ins Kloster St. Magdalena.
Text und Fotos: Susanne Kühner
08.05.2017
Missionspreis 2017 für die Netzgemeinde DA_ZWISCHEN
Felix Goldinger (2. von rechts) nahm die Auszeichnung für sein Projekt in Hamburg entgegen.
Internetgemeinde des Bistums Speyer wird mit dem
Missionspreis von "Andere Zeiten" geehrt
Speyer/Hamburg- Der Missionspreis des
Vereins "Andere Zeiten" geht in diesem Jahr an ein Projekt aus dem
Bistum Speyer. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wurde am 4. Mai in
Hamburg an die Netzgemeinde DA_ZWISCHEN und zwei weitere Projekte
verliehen.
Die Netzgemeinde lebt von einer Begegnungsmöglichkeit im
Internet und den sozialen Netzwerken. Per WhatsApp und anderen
Messengerdiensten werden montags und freitags Impulse verschickt,
die Spiritualität im Alltag erfahrbar machen. Das Angebot richtet
sich an Menschen, die Gott suchen, aber nicht oder nicht mehr an
eine Kirchengemeinde angebunden sind.
Ideengeber und Initiator der Netzgemeinde ist Felix Goldinger.
Er ist Pastoralreferent und Referent für Missionarische Pastoral im
Bistum Speyer. "Mir war es wichtig, dass Glauben im Alltag
erfahrbar werden kann. Deshalb sind die Impulse für die
Netzgemeinde auch immer kurz und knapp. Mal ist es eine Frage am
Montag, mal ein kurzer Filmimpuls oder ein Bild. Wer möchte, der
kann den Input gleich am Morgen lesen und die ganze Woche im
Hinterkopf behalten. Man kann aber auch wirklich eine Pause, das
Warten an der Bushaltestelle oder beim Arzt nutzen, um sich
da_zwischen einen guten Gedanken abzuholen. Freitags schließen wir
diesen dann immer ab. Meistens ist das keine Antwort im
eigentlichen Sinn, sondern eine Sammlung der Ideen, die die
Netzgemeinde im Laufe der Woche an uns zurückgegeben hat", erklärt
Goldinger das Grundprinzip. Er freut sich über eine Gemeinde von
mittlerweile rund 1040 Mitgliedern und deren rege Beteiligung.
Weil unter den Mitgliedern auch viele waren, die mehr wollten
als kurze Impulse, experimentierte Goldinger zwischenzeitlich mit
verschiedenen Formaten: "Wir haben manchmal einen Link zu unserer
Homepage mit längeren Texten oder weiterführenden Gedanken
angeboten. Dort waren dann auch Bibeltexte in voller Länge
hinterlegt oder auch ein Predigttext." In der Fastenzeit 2017 gab
es zudem die Möglichkeit, an Exerzitien in begleiteten Kleingruppen
teilzunehmen. "DA_ZWISCHEN hat für die Exerzitien sehr von den
Ideen und Texten meines Kollegen Peter Hundertmark profitiert. Es
war ein großes Glück, die reale mit der virtuellen Welt verknüpfen
zu können".
Einige aktive „Gemeindemitglieder“ haben sich zudem mit
Fahrrad-Rikschas auf den Weg gemacht, um den Teilnehmern des
Weinstraßenfestes 2016 ihr digitales Projekt nahe zu bringen und
sie an Stationen zu Beispielimpulsen eingeladen. Die Netzgemeinde
richtet sich primär an junge Erwachsene. »Es ist eine Initiative,
die leichten Zugang ermöglicht, flexibel ist, sich lebensnah der
sozialen Netzwerke bedient, sich dennoch als ‚Gemeinde‘ versteht
und sich auch auf den Weg macht, um Menschen persönlich zu
erreichen«, so die Jury.
Der persönliche Bezug ist auch Goldingers wichtigstes Anliegen.
Er sieht den Missionspreis als Ermutigung, hier weiter zu
experimentieren: "DA_ZWISCHEN ist rund um die Uhr erreichbar. Das
ist gut und wichtig so. Wir sind auch mit einer Seite auf Facebook
und Instagram vertreten, aber das virtuelle Gespräch über die
Messengerdienste bleibt unser zentrales und wichtigstes Standbein.
Die Exerzitien waren ein guter Schritt, mehr Nähe in den
Kleingruppen zu schaffen. Da möchte ich gerne weiter dran bleiben."
Schließlich seien die Gespräche via WhatsApp oder Telegram vor
allem eines: Seelsorgliche Begleitung und persönliches
Gespräch.
Die Netzgemeinde DA_ZWISCHEN steht Ihnen jederzeit offen.
Besuchen Sie uns gerne auf www.netzgemeinde-dazwischen.de.
"Andere Zeiten" wurde 1998 als gemeinnütziger Verein gegründet.
Der Verein ist ökumenisch und eigenständig, steht aber den
christlichen Kirchen nah. www.anderezeiten.de Text
und Foto: is
08.05.2017
Mitarbeitervertretung des Bistums Speyer in neuen Räumlichkeiten
Zusammenschluss von rund 135 Mitarbeitervertretungen im
Bistum – Interessenvertretung für rund 15.000 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter
Speyer- Seit Anfang Mai befindet sich die
Geschäftsstelle der Diözesanen Arbeitsgemeinschaft der
Mitarbeitervertretungen (DiAG-MAV) in neuen Räumlichkeiten in der
Zentrale des Caritasverbandes in Speyer. Erstmals seit Bestehen der
DiAG-MAV steht der Dachorganisation der Mitarbeitervertretungen des
Bistums sowohl ein eigenes Büro als auch eine Sekretärin zur
Verfügung. Stephanie Friebe unterstützt ab sofort den Vorstand der
DiAG-MAV in allen administrativen Angelegenheiten.
Die Mitarbeitervertretungen haben in kirchlichen Einrichtungen
die Aufgaben, die denen eines Betriebs- oder Personalrats
entsprechen. Alle rund 135 Mitarbeitervertretungen des Bistums
schließen sich in der DiAG-MAV zusammen. Diese berät ihre
Mitglieder in allen Angelegenheiten des Arbeitsrechts und vertritt
die Interessen der rund 15.000 Beschäftigten gegenüber der
Bistumsleitung. isKontakt:
DiAG-MAV im Bistum Speyer
Nikolaus-von-Weis-Str. 6,
67346 Speyer
Telefon: 06232 209-255/256
www.diag-mav-speyer.de
05.05.2017
Schülertage im Bistum Speyer feiern fünfjähriges Jubiläum
"Eine sehr gute Mischung zwischen Information und
authentischen Glaubensvertretern"
Speyer- Die Schülertage unter dem Titel
"Meine Diözese" feiern gerade ihr erstes Jubiläum. Zum fünften Mal
sind Schülerinnen und Schüler nach Speyer eingeladen, mehr über das
Bistum, den Dom, die Caritas, über das Engagement und Berufe in der
Kirche zu erfahren, mit diözesanen Mitarbeitern ins Gespräch zu
kommen und mit der Bistumsleitung zu diskutieren. Die Jugendlichen
pendeln zwischen dem Klostergelände St. Magdalena, dem Haus der
Kirchenmusik, Dom und Bistumsarchiv. Das Interesse ist groß: Auch
in diesem Jahr übersteigt die Nachfrage das Platzangebot. Bis
einschließlich Dienstag (2. Mai) lernen rund 470 Schüler ihr Bistum
aus der Nähe kennen – die meisten kamen in dieser Woche. Am
nächsten Dienstag beschließt die Bischöfliche Maria-Ward-Schule
Landau die diesjährigen Schülertage.
"Es fehlte ein Angebot für Schüler", blickt Schulrätin i.K. und
Leiterin der Schülertage Irina Kreusch einige Jahre zurück. Es gab
zwar ein Informationsangebot für Religionslehrer an Gymnasien, aber
"wir wollten mehr bieten". Zumal wie sie sagt, Kirche als
Institution auf dem Lehrplan der Oberstufen steht – indes
"Schulbücher bieten nichts zur eigenen Diözese", weiß die
Schulrätin. Sie fragte bei Schulen nach, ob Interesse an
Schülertagen besteht und stellte schnell fest: Der Bedarf war da.
Gleich beim ersten Mal meldeten sich viele Schulen an, so dass ein
einwöchiges Programm aus der Taufe gehoben wurde. Jetzt, im fünften
Jahr, freut sich Irina Kreusch über den ungebrochenen Zuspruch von
Schulen – und von diözesanen Mitarbeitern, von denen immer wieder
weitere mit neuen Angeboten dazustoßen.
"Glauben zum Erleben – Mit Gott auf du und du" war der
Titel des Workshops, der neu ins Programm kam. Christian Knoll,
Referent für religiöse Bildung beim Bund der Deutschen Katholischen
Jugend (BDKJ) Speyer, suchte mit Jugendlichen das Gespräch über
persönliche Glaubensfragen – so persönlich, dass Lehrer gebeten
wurden, nicht dabei zu sein. Ebenfalls ohne Lehrer lief "Dein
Leben, dein Weg", bei dem Schüler wie Workshop-Leiter intensive
Erfahrungen machten. "Gott hat für jeden einen Plan", formulierte
Pfarrer Ralf Feix die These. "Dafür wollen wir sensibilisieren."
Feix, Pastoralreferentin Sandra Petrollo-Shahtout und Schwester
Carla haben in den Gesprächen die Qual der Wahl gespürt, die
Jugendliche umtreibt. Nach dem Abitur stehen viele Wege offen, aber
welcher ist der richtige? Sehr offen sprachen die Schüler über ihre
Situation und den Druck, den sie sich selbst machen.
Entscheidungsfreiheit macht nicht glücklich, stellten die
Workshop-Leiter fest.
Ein besonders beliebter Workshop war auch in diesem Jahr der mit
Gefängnisseelsorgern. Neben Pastoralreferent Johannes Finck, der in
der Justizvollzugsanstalt (JVA) Schifferstadt tätig ist, war
Pastoralreferent Manfred Heitz neu dabei. Er stellte seine Arbeit
und seinen Einsatzort, die JVA Frankenthal, vor. Er machte klar,
dass auch Bagatelldelikte wie Schwarzfahren oder Diebstahl
Straftaten sind und zog eine Schlussfolgerung: "Die Vorstellung,
wir sind die Guten und die die Bösen, funktioniert nicht."
Gefangene sind für Heitz nicht Menschen zweiter Klasse. "Ich
begegne ihnen auf Augenhöhe." Er schilderte den Tagesablauf im
Gefängnis, zeigte Bilder vom Haftraum und verdeutlichte mit
ausgelegten Folien, wie groß ein Haftraum und wie er möbliert ist.
Die Schüler hörten aufmerksam zu und stellten viele Fragen: Gibt es
Hierarchien unter Gefangenen? Wie hoch ist die Selbstmordgefahr
unter Gefangenen? Wie viel Geld bekommen Inhaftierte? Wie
funktioniert Einkaufen im Gefängnis? Sie fragten Heitz wie auch
seinen Kollegen Fink, wie die Seelsorger Mördern begegnen und waren
beeindruckt, wie menschenfreundlich beide auch Tätern, die getötet
haben, begegnen.
Weiterer Höhepunkt im Tagesprogramm: das Gespräch
mit der Bistumsleitung. Neben Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann
stellten sich die Domkapitulare Franz Vogelgesang und Josef Damian
Szuba den kritischen Fragen. Ein Thema sprachen die Schüler jedem
Tag an: Warum können Frauen in der Kirche nicht die gleichen Ämter
wie Männer übernehmen? Bischof Wiesemann erläuterte den Ursprung
des Priestertums, dass Jesus es an seine Jünger übertragen hat.
Daneben habe es in der Kirche stets sehr aktive Frauen gegeben, die
großen Einfluss nahmen. Bei der Diskussion um Diakoninnen "tut sich
die Kirche schwer", räumte der Bischof ein und betonte: "Was die
Würde betrifft, gibt es in der Kirche keinen Unterschied zwischen
Frau und Mann." Bei der Frage nach dem Zölibat erläuterte er
ebenfalls die Hintergründe, wie das Gebot der Ehelosigkeit entstand
und blickte nach vorn: "Es kann sein, dass sich am Pflichtzölibat
etwas tut." Er erklärte die Haltung der Kirche gegenüber
Homosexualität und diskutierte mit den Schülern über das Thema
Missbrauch in der Kirche. Er erklärte wie Vorsorge getroffen wird,
um künftig solchen Taten vorzubeugen, und wie Aufklärung betrieben
wird. Er versicherte: "Wir nehmen jeden Fall ernst". Der Bischof
gewährte den Schülern Einblicke in sein privates Leben, etwa als er
die Frage nach seiner Berufung beantwortete. Lehrerin Doris Eichert
vom Siebenpfeiffer-Gymnasium aus Kusel zollte dem Bischof Respekt:
"Er hat sich bei theologischen Themen sehr kritisch und zeitgemäß
gezeigt und ist offen auf die Fragen der Schüler eingegangen."
Schüler des Landauer Eduard-Spranger-Gymnasiums bedauerten, an
einem Tag nach Speyer gekommen zu sein, an dem der Bischof nicht
zur Verfügung stand, sagten Jana (17) und Benedikt (18). Er hätte
gerne mehr über den Dom erfahren, etwa den Kaisersaal. Beim
Dombesuch konnten die Jugendlichen wählen, ob sie mehr über die
Krypta, Orgel, Katharinenkapelle, Domarchitektur, gregorianischen
Gesang oder die Sakristei mit dem Codex Aureus erfahren wollen.
Anschließend wurden Informationen über das Bistum und Schwerpunkte
des Caritasverbandes für die Diözese Speyer präsentiert.
Hoch im Kurs standen bei Benedikt und seinen Schulkameraden die
Workshops. "Gut, weil praxisbezogen", meinte David (18), der das
Bistumsarchiv und die "pilger"-Redaktion besuchte. Olivia (17)
informierte sich bei "Young Caritas" über ein Freiwilliges Soziales
Jahr (FSJ) sowie bei der Gefängnisseelsorge. Sie und David fanden
schade, dass nicht mehr Zeit für Workshops blieb – beide hätten
gerne statt zwei noch einen dritten besucht.
Für manche Schulen sind die Reisekosten eine Hürde, erläutert
Schulrätin Irina Kreusch. Umso mehr freute sie sich über die
Schüler des Siebenpfeiffer-Gymnasiums aus Kusel, die dieses Jahr
den weitesten Weg nach Speyer zurücklegten. Wegen des großen
Aufwandes reiste die Schule nicht nur mit der zwölften
Jahrgangsstufe an, sondern auch mit der elften und zehnten. Ein
Aufwand, der sich lohnte. Lehrerin Doris Eichert war begeistert:
"Eine sehr gute Mischung zwischen Information über das eigene
Bistum und authentischen Glaubensvertretern." Text und
Fotos: Yvette Wagner
01.05.2017
Am Pfingstmontag wird erstmals wieder der Domnapf gefüllt
Bistum feiert Jubiläum seiner Neugründung vor 200
Jahren
spk. Speyer- Mit einem ganz besonderen Geschenk zur
Feier des 200-jährigen Jubiläums der Neugründung des Bistums
Speyer wartete an diesem Freitag die „Weinbruderschaft der Pfalz“
im Rahmen eines Pressegesprächs im „Blauen Salon“ des Bischöflichen
Ordinariats in Speyer auf. Der Ordensmeister der Vereinigung,
Oliver Stiess, konnte nämlich ankündigen, dass am
Pfingstmontag, dem 5. Juni - erstmals seit dem 950.
Weihejubiläum der Kathedrale - wieder der Domnapf, der steinerne
Napf vor dem Speyerer Gotteshaus - mit edlem Pfälzer Wein gefüllt
und sein Inhalt dank der großzügigen Spende der Bruderschaft im
Anschluss an das feierliche Pontifikalamt kostenlos an die
Mitfeiernden ausgeschenkt werden wird.
Mit diesem Gottesdienst (und dem anschließenden Weinausschank),
zu dem sich auf kirchlicher Seite neben zahlreichen Bischöfen
benachbarter Diözesen auch der Nuntius des Apostolischen Stuhls
in Berlin, Erzbischof Eterovic, sowie auf weltlicher Seite u.a.
die Ministerpräsidentinnen von Rheinland-Pfalz und dem Saarland,
Malu Dreyer und Annegret Kramp-Karrenbauer ihre Teilnahme
angekündigt haben, finden die Feierlichkeiten zum 200-jährigen
Jubiläum des wiedererstandenen Bistums ihren Höhepunkt. Zuvor
schon, am 16. Mai, wird das umfangreiche Jubiläums-Programm mit
einem wissenschaftlichen Vortrag von Prof. Dr. Klaus
Unterburger von der Universität Regensburg zum Thema „200 Jahre
Neues Bistum Speyer“ eröffnet, ein Programm, das von zahlreichen
weiteren Veranstaltungen, u.a. der Uraufführung des eigens zu
diesem Anlass für das „Chawwerrusch Theater“ Herxheim verfassten
Theaterstücks „Wer die Wahrheit tut – Scheidewege des neuen
Bistums“ begleitet wird.
„Seht, ich mache alles neu“ (Off 21,5) – unter
dieses Leitwort haben die Verantwortlichen des Bistums diese
zentrale Feier am Pfingstmontag gestellt, die genau 200 Jahre nach
der Unterzeichnung des Bayerischen Konkordats stattfinden wird, mit
dem das Bistum Speyer 1817 in den Grenzen des bayerischen
„Rheinkreises“ wieder errichtet worden war. Zuvor schon war das
frühere Fürstbistum Speyer in der Folge der Französischen
Revolution im Jahr 1801 untergegangen.
Domnapf als historischer Blickfang vor der Kathedrale
Seine historische Aufgabe als Markstein zwischen den
Hoheitsgebieten von Bischof und Stadt hat der steinerne Napf vor
dem Speyerer Dom zwar längst verloren, doch hat ein beliebter
Brauch aus dem Mittelalter die Zeitläufte überdauert: Bei
besonderen kirchlichen Ereignissen, insbesondere bei der Weihe
eines neuen Bischofs, wird der Domnapf noch immer "zu des Volkes
Lust und Fröhlichkeit" mit einem "guten Fuder weißen oder roten
Weines" gefüllt, wie der geschichtsbewußte Weihbischof und
Dompropst Otto Georgens bei dem Pressegespräch zu der
bevorstehenden Domnapffüllung berichten konnte. Erstmals urkundlich
erwähnt worden sei die steinerne Schüssel im Jahr 1314, so Georgens
- in ihrer jetzigen Gestalt stamme sie allerdings erst aus dem Jahr
1490.
Im Mittelalter markierte die steinerne Schüssel die Grenze
zwischen der Freien Reichsstadt und dem Hochstift Speyer, in dem
bischöfliches Recht galt. Ein in der Reichsstadt Verurteilter
konnte so also Zuflucht im Herrschaftsbereich des Bischofs suchen
und auf dessen Gnade hoffen. Für ihn wurde der Domnapf also auch zu
einer Art Freiheitssymbol – ein frühes, gerade heute wieder heftig
diskutiertes „Kirchenasyl“.
Vom Domnapf aus wurden in jener Zeit aber auch Urteile
vollstreckt: „Böszüngige Weiber“ und „ungetreue Männer“ z.B.
mussten, fast nackt, unter dem Gespött der Bevölkerung, einen
sogenannten Schandstein am Hals vom Domnapf über die etwa
700 Meter lange heutige Maximilianstraße bis zum Altpörtel
tragen. Auch der Pranger war damals neben dem Domnapf aufgestellt
und im Jahr 1361, so berichtet der Chronist, schnitt man dort sogar
einem Gotteslästerer die Zunge ab.
Zu Zeiten des Fürstbistums Speyer durften sich die
Speyerer letztmals im Januar 1611 über eine Domnapffüllung freuen,
als der neue Bischof Philipp Christoph von Sötern in die
Stadt einzog. Anschließend verhinderten dann wohl Kriege wie der
„Dreißigjährige Krieg“ und der „Pfälzische Erbfolgekrieg“ und die
damit einhergehenden Zerstörungen größere Feiern. 1794 wurde der
Domnapf von den französischen Revolutionstruppen gar ganz entfernt
und durch den besagten „Freiheitsbaum“ ersetzt. Nach dem Anschluss
der linksrheinischen deutschen Gebiete an Frankreich wurde das
Fürstbistum schließlich säkularisiert. Doch schon um das Jahr 1822
rückte der Domnapf wieder ins Blickfeld der Öffentlichkeit,
berichtete der Weihbischof weiter. Zunächst südlich vom Dom
platziert erhielt „die Dumschissel“ - so der Kosenamen der Speyerer
für „ihren Domnapf“ - im Rahmen der 900 Jahr Feier der
Grundsteinlegung des Domes im Jahr 1930 wieder ihren angestammten,
zentralen Platz vor der Kathedrale, wenige Meter nur von der Stelle
entfernt, an der er schon im Mittelalter stand. Anlässe für
Domnapffüllungen in den vergangenen zehn Jahren waren die
Amtseinführung von Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann am 2.
März 2008 sowie das 950. Weihejubiläum des Domes am 20. Oktober
2011.
Die historische Bedeutung des Domnapfs erklärt auch eine
Inschrift in lateinischer Sprache auf dem wulstartigen, bronzenen
Reif am oberen Rand des Domnapfs; eine Bronzetafel zu Füssen des
Steintrogs erklärt den Domnapf in einer zeitgemäßen Sprache, die
Weihbischof Georgens, ein durchaus begabter Dichter, in eine
feinsinnig gereimte Form gegossen hat.
Wurde der Wein in früheren Zeiten noch mittels Schöpfkellen aus
einer dem Napf angepassten Metallwanne ausgeschenkt, so fertigten
aus Anlass der 2000-Jahr-Feier der Stadt Speyer im Jahr 1990
Mitarbeiter der BASF-Kunststoffwerkstatt eine Schale aus
glasfaserverstärktem Polyesterharz. Aus dieser wird heute –
durchaus allerhöchsten hygienischen Ansprüchen entsprechend - der
edle Rebensaft - jeweils rund 1400 Liter - über eine gläserne
Ringleitung mit acht Zapfstellen in eigens zu den festlichen
Anlässen gestaltete Gläser gefüllt.
„Vermählung“ zwischen Ober- und Mittelhaardt - Rieslingweine
aus Frankweiler und Mußbach zu edlem Cuvée verbunden
Bei dem Wein, der diesmal von der Weinbruderschaft der
Pfalz gestiftet wird, handelt es sich um ein 2016er
Riesling-Cuveé, das, so Bernhard Lidy von den
Weingütern Lidy in Frankweiler (Südliche Weinstraße)
„ohne Einsatz einer Pumpe oder anderer technischer Hilfsmittel auf
traditionelle, herkömmliche Art aus zwei Riesling-Weinen bester
Pfälzer Provenienz „vermählt“ worden seien“ - aus einem Riesling
aus der Lage „Frankweiler Kalkgrube“ aus Lidys eigenem
Weinbaubetrieb und einem zweiten Wein der gleichen Rebsorte aus der
Lage „Gimmeldinger Meerspinne“, gelesen und ausgebaut im
Keller des Weinguts Axel Schäfer Neustadt-Mußbach. „Dieser
Wein hat eine wunderbare Harmonie auf der Zunge und im Gaumen“,
bescheinigte der Ordensmeister der „Weinbruderschaft der Pfalz“,
Oliver Stiess die Auswahl des Cuvées.
Den Ausschank des Weines am Pfingstmontag übernehmen auch
in diesem Jahr wieder Mitglieder des Verkehrsvereins Speyer e.V.,
die, so ihr Vorsitzender Uwe Wöhlert, es „als eine große
Ehre verstehen, diesen Dienst anlässlich des Bistumsjubiläums
leisten zu dürfen“.
Insgesamt habe das Bistum Speyer auch zu dieser Gelegenheit
wieder 10.000 Gläser produzieren lassen, die mit dem Logo des
Bistumsjubiläums geschmückt, am Pfingstmontag ab 10.30 Uhr an drei
Verkaufsständen auf dem Domplatz zum Preis von 3,00 Euro pro Stück
verkauft werden. Wegen des auch bei dieser Domnapffüllung wieder zu
erwartenden großen Interesses, so der Kanzleidirektor des
Bischöflichen Ordinariats, Wolfgang Jochim, können pro Person
nur maximal 6 Gläser abgegeben werden. Der Erlös aus dem
Glasverkauf wird wieder einem wohltätigen Zweck zugeführt, der in
Kürze bekannt gegeben wird. Der Wein selbst ist kostenlos - für
Kinder und Erwachsene, die keinen Alkohol trinken möchten, gibt es
auch Mineralwasser.
Der Ausschank aus dem Domnapf beginnt nach dem Pontifikalamt um
circa 12 Uhr, sobald der Vorsitzende des Verkehrsvereins Speyer Uwe
Wöhlert Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann das erste Glas überreicht
hat. Fotos: gc//Stadtarchiv Speyer
29.04.2017
Der Domnapf wir am Pfingstmontag wieder gefüllt
Papstbesuch jährt sich
Am 4. Mai
1987 besuchte Papst Johannes Paul II. Speyer – Erinnerung bis heute
lebendig
Speyer- Vor 30 Jahren besuchte Papst
Johannes Paul II. Speyer. Er folgte damit der Einladung des
damaligen Bischofs von Speyer Dr. Anton Schlembach. Der letzte
Besuch eines Papstes in der Domstadt lag da schon 930 Jahre zurück.
Entsprechend groß war an diesem Tag der Andrang vor dem Dom: ca.
60.000 Menschen feierten zusammen mit dem Papst die Heilige Messe.
Das Messgewand, das er dabei trug, kann zurzeit im Historischen
Museum der Pfalz betrachtet werden. Dort macht eine Ausstellung die
Erinnerung an diesen Tag wieder lebendig.
Anknüpfungspunkt für die Einladung von Papst Johannes Paul II.
war das Wirken der Heiligen Edith Stein in Speyer, denn die Reise
des Papstes war mit deren Seligsprechung verbunden. Diese erfolgte
am 1. Mai 1987 in Köln. Am 4. Mai kam der Papst dann nach Speyer,
wo Edith Stein an den Schulen des Klosters St. Magdalena als
Lehrerin tätig gewesen war.
Nach der Ankunft und Begrüßung auf dem Hubschrauber-Landeplatz
beim Schulzentrum Ost fuhr Papst Johannes Paul II. mit dem
Papamobil ins Stadtzentrum. Bei seiner Fahrt auf der
Maximilianstraße, die direkt auf den Dom zuführt, wurde er
begeistert durch die am Straßenrand stehende Menschenmenge
bejubelt. Danach besuchte der Papst zusammen mit Bischof Anton
Schlembach und den Mitgliedern des Domkapitels den Dom. Dort betete
er vor der Marienstatue, sprach in der Grablege der Kaiser das
kirchliche Totengebet und segnete die Gräber. Anschließend
zelebrierte der Papst auf dem Domplatz zusammen mit 60.000
Gläubigen eine Eucharistiefeier.
Museumsausstellung macht Erinnerung an Papstbesuch
lebendig
Bei der
Eucharistiefeier in Speyer trug der Papst ein Messgewand, das
eigens zu diesem Zweck in Rom gefertigt worden war. Dieses Gewand
ist derzeit in der Ausstellung „Weltbühne Speyer - Die Ära der
großen Staatsbesuche“ im Historischen Museum in Speyer zu sehen.
Auf die goldfarbene Kasel sind drei rote Kreuze aufgestickt, die
beidseitig auf dem Stab des Gewandes zu sehen sind. Unter den roten
Kreuzen ist auf der Rückenseite das päpstliche Wappen eingestickt.
Im rechten unteren Wappenfeld verweist der Buchstabe M auf die
Gottesmutter Maria. Ihr und dem heiligen Stephanus ist der Speyerer
Dom geweiht. Da Johannes Paul II. am 27. April 2014
heiliggesprochen wurde, ist das Gewand ebenso wie das Messbuch, aus
dem der Papst während der Messe vor dem Kaiserdom las, eine
Berührungsreliquie.
Bei vielen Menschen ist die Erinnerung an den Besuch des Papstes
bis heute lebendig. Die katholischen Kinder des Bistums hatten
eigens schulfrei erhalten, um die Messe vor dem Dom mitfeiern zu
können. In der Ausstellung „Weltbühne Speyer“ wird durch
Fotografien und Filmsequenzen deutlich, wie viele Menschen der
Papstbesuch auf die Straßen und vor den Dom lockte. Neben dem
Gewand des Papstes sind auch das Messbuch sowie das Goldene Buch
des Doms mit der Unterschrift des Papstes ausgestellt. Die
Ausstellung ist noch bis zum 24. September 2017 im Historischen
Museum der Pfalz zu sehen.
www.dom-zu-speyer.de
http://museum.speyer.de/aktuell/weltbuehne-speyer
Text: is; Foto: Bistum Speyer, Betina Deuter
26.04.2017
„Auferstehung ist Sendung in die Welt hinein“
Bischof Dr.
Karl-Heinz Wiesemann predigt am Ostersonntag und in der Osternacht
im Dom zu Speyer
Speyer- Zahlreiche Gläubige besuchten an den
Ostertagen die festlich gestalteten Ostergottesdienste im Speyerer
Dom. In der Osternacht feierten sie die Auferstehung Jesu als
Höhepunkt des Karwoche und des gesamten Kirchenjahres.
„Ist das Christentum nach zwei Jahrtausenden am Ende? Oder steht
es erst ganz am Anfang?“ Diese Frage stellte Bischof Dr. Karl-Heinz
Wiesemann an den Anfang seiner Predigt am Ostersonntag. Wegen
Fundamentalismus und Terrorismus werde Religion von vielen als
lebensbedrohend und gewalttätig erlebt. „Doch überdurchschnittlich
häufig sind Christen Opfer dieser Gewalt. Das Christentum ist die
am stärksten verfolgte Religion in der Welt“, betonte der Bischof
im Blick auf die Anschläge in Ägypten am Palmsonntag.
Was die Auferstehung Christi bedeutet, müsse man immer neu
lernen. „Wer sich darauf einlässt und den Glauben wagt, dem wird
die Wahrheit des Auferstandenen aufgehen.“ Das gelte für den
Einzelnen wie auch für die Kirche auf ihrem Weg durch die Zeit.
Auferstehung sei nicht nur der Rückblick ins leere Grab oder die
Tröstung für die Zukunft: „Auferstehung ist Sendung in die Welt
hinein“. Sie mache nicht weltfremd, sondern weltfähig. „Das
Biedermeier der Selbstbezogenheit ist zu Ende“, so der Bischof. Die
Wahrheit der Auferstehung befreie den Menschen aus seinem kleinen,
selbstbezogenen Horizont und macht ihn fähig zum globalen Denken,
Lieben und Handeln.
Die Welt
befinde sich aktuell in einer „gefährlich unvollendeten,
abgebrochenen Globalisierung mit nur gemeinsam und global zu
lösenden, hochexplosiven Problemen wie Terrorismus, nuklearem
Wahnsinn, Korruption, Flüchtlingselend, Ausbeutung der Armen und
Schwachen.“ Diese Situation rufe nach einer „geistigen und
moralischen Kraft, die eine Vision in sich trägt, wie gemeinsames
Leben ohne ständige gegenseitige Verwundung und Demütigung möglich
wäre“. Die Christen hätten zu lernen, „in der Kraft der
Auferstehung ihre Sendung für die Welt gemeinsam zu begreifen und
anzugehen.“
Bischof Wiesemann würdigte in seiner Predigt zugleich Papst
Benedikt, der am Ostersonntag seinen 90. Geburtstag feierte. Durch
sein Festhalten an „einer starken Vernunft im Herzen des Glaubens“
habe er wie kaum jemand zuvor den globalen Horizont der
Auferstehung in Erinnerung gerufen. Was das bedeute in einer Welt,
die „mit Fake-News und schamloser Propaganda das Vertrauen in ihre
eigene Vernünftigkeit und Wahrheitsfähigkeit zu verlieren droht“,
könne man nicht hoch genug einschätzen.
Im Rahmen des festlichen Gottesdienstes am Ostersonntag führten
unter der Leitung von Domkapellmeister Markus Melchiori und
Domkantor Joachim Weller der Mädchenchor, die Domsingknaben, der
Domchor und die Dombläser die „Missa octo vocum“ von Francesco
Bianchiardi und das Regina caeli von Gregor Aichinger auf. An der
Orgel musizierte Domorganist Markus Eichenlaub.
Drei Symbole der Auferstehung: Licht, Wasser und
Jubel
In seiner
Predigt in der Osternacht sprach Bischof Wiesemann von „drei
Symbolen, die in die Wirklichkeit der Auferstehung hineintreffen
und in der Feier der Osternacht inszeniert werden: Licht, Wasser
und der Jubel – das Halleluja“. Das Symbol des Lichtes könne gegen
die große Finsternis aufleuchten und sie vertreiben, so Wiesemann.
Dabei bezog er die Dunkelheit auf die Angst der Menschen und
erinnerte an die Attentate auf die koptischen Christen vor wenigen
Tagen in Ägypten. „Wenn sie Osternacht feiern, dann lassen sie sich
dennoch nicht von der Angst bezwingen.“ Die Bedeutung des Wassers
werde bei der Taufe deutlich, sagte der Bischof und zeigte sich
erfreut über eine Erwachsenentaufe im Anschluss an die Predigt. Bei
dem jungen Mann, der getauft wurde, handelte es sich um einen
Erzieher in einem katholischen Kindergarten, dessen Eltern aus
Vietnam stammen.
Das letzte Symbol, das Halleluja, bringe die Freude über die
Auferstehung zum Ausdruck. Der Christ sei in seiner Seele ein
singender Mensch, weil in ihm das Leben des Auferstandenen lebe, so
der Bischof.
Begonnen hatte der Gottesdienst in der Osternacht in der
Domvorhalle. Am Osterfeuer entzündete der Bischof die Osterkerze,
anschließend wurde das Licht an alle Gläubigen in der voll
besetzten Kathedrale weitergegeben.
Für die musikalische Gestaltung des Pontifikalamtes in der
Osternacht sorgten unter der Gesamtleitung von Domkapellmeister
Markus Melchiori das Vokalensemble der Dommusik, die Schola
Cantorum Saliensis, die Dombläser Speyer sowie Domorganist Markus
Eichenlaub.
Text: is; Fotos: Klaus Landry
16.04.2017
„Gewalt behält nicht das letzte Wort“
Kirchenpräsident Christian Schad: Die Ostergeschichte kann
den Blick auf die Welt verändern
Speyer- Der pfälzische Kirchenpräsident
Christian Schad ruft anlässlich des Osterfestes dazu auf, gegen die
vielfältigen Formen der Ungerechtigkeit Einspruch zu erheben und
sich gegen den Terror in der Welt aufzulehnen. Mit dem Osterfest
verbinde sich die verwegene Hoffnung auf den auferstandenen
Christus. „Mit Ostern ist der Bann des Todes gebrochen, mit dem die
Angst uns belegen möchte“, erklärt der Kirchenpräsident. „Gewalt
behält nicht das letzte Wort, Versöhnung ist möglich.“ Schad hält
die Predigt im Ostergottesdienst in der Speyerer
Gedächtniskirche.
Der Glaube an die Auferstehung sei auch der Beginn eines neuen
Vertrauens, sagt Kirchenpräsident Christian Schad. „Christus ist
für mich da, wenn mein Leben schwer ist und ich nicht weiter weiß.
Wenn die Traurigkeit wie eine dunkle Decke auf mir liegt und das
Atmen schwer fällt.“ In einer Zeit, in der wir konfrontiert seien
mit Ausgrenzung und Populismus, mit pauschalem Schwarz-Weiß-Denken
und nationalistischen Positionierungen, welche die mühsam
erworbenen Freiheiten wieder einschränken wollten, könne das
Vertrauen in die Osterbotschaft den Blick auf die Welt
verändern.
„Wir verstehen Überlegungen nicht, Mauern zu errichten, die nur
Entfremdung und Zwietracht bewirken, statt Brücken der
Verständigung zu bauen. Wir erschrecken über die Gewalt im Nahen
Osten. Die Attentate in Ägypten sind auch ein Angriff gegen das
friedliche Zusammenleben von Christen und Muslimen“, erklärt
Kirchenpräsident Schad. Auch mache der islamistische Terror vor
Europa keinen Halt, wie die jüngsten Anschläge in London, St.
Petersburg und Stockholm zeigten. Dennoch, betont Schad, lohne
jeder einzelne Mensch „alle unsere Bemühungen und jeden Einsatz. Es
gibt keine hoffnungslosen Fälle mehr. Christus ist auferstanden,
der Tod hat sich die Zähne an ihm ausgebissen“. Text und
Foto: lk
15.04.2017
90. Geburtstag von Benedikt XVI.
Ministerpräsidentin Malu Dreyer dankt Benedikt XVI. für
seinen Dienst in Kirche und Welt
Mainz- Ministerpräsidentin Malu Dreyer
gratuliert Benedikt XVI. zu seinem 90. Geburtstag am 16. April.
„Dem christlichen Glauben und seinen Werten tief verbunden, hat er
in seinen herausragenden Ämtern die katholische Kirche seit dem
Zweiten Vatikanischen Konzil maßgeblich mit geprägt“, würdigt
Ministerpräsidentin Malu Dreyer seine Heiligkeit. „Sein tiefer
Glaube, seine hohe theologische und philosophische Bildung und
seine menschliche Bescheidenheit haben weltweit nicht nur
Katholiken und Katholikinnen beeindruckt.“
Benedikt XVI. habe in seiner viel beachteten Ansprache am 22.
September 2011 im Deutschen Bundestag die Frage nach den tieferen
Grundlagen des Rechts in den Mittelpunkt gestellt. Bemerkenswert
sei auch gewesen, dass er auf dem Höhepunkt der Finanzkrise in
seiner Sozialenzyklika „Caritas in veritate“ 2009 den
Verantwortlichen in der Finanzbranche, der Politik und der
Wissenschaft ins Gewissen geredet und an ihre Verantwortung für
eine gerechtere Gesellschaft erinnert habe.
„Ich danke Benedikt XVI. für seinen Dienst in Kirche und Welt.
Für das neue Lebensjahr wünsche ich ihm vor allem Gesundheit und
persönliches Wohlergehen, viel Kraft und Gottes Segen“, so die
Ministerpräsidentin. Text: stk-rlp; Foto: is
15.04.2017
Gemisch von Religion und Gewalt muss ein Ende haben
Beim Karfreitagsgottesdienst in Germersheim (von links): Der Germersheimer Dekan Claus Müller und Kirchenpräsident Christian Schad.
"Die humanen Kraftquellen entdecken" sagte
Kirchenpräsident Christian Schad beim Karfreitagsgottesdienst
in Germersheim
Germersheim- Das Kreuz Jesu schärft nach
Auffassung des pfälzischen Kirchenpräsidenten Christian Schad ein,
dass das „böse Gemisch von Religion und Gewalt“ ein Ende haben
müsse. Wer im Namen einer Religion Terror ausübe, Hass säe und
Gewalt predige, der lästere Gott, erklärte Schad in seiner
Karfreitagspredigt in der Protestantischen Versöhnungskirche
Germersheim. In der Ohnmacht des Gekreuzigten entdeckten die
Christen vielmehr „die humanen, die Frieden stiftenden
Kraftquellen, die alle Menschenfeindlichkeit überwinden
können“.
Die Geschichte vom Kreuz sei nicht deswegen so anziehend, weil
Leiden etwas Schönes wäre, erläuterte der Kirchenpräsident. Sie sei
anziehend, weil sie mitten in die Wirklichkeit hinein spreche und
sich nicht hinter religiösen Wellnessformeln verstecke. Die Bibel
erzähle von einem Gott, der selbst gelitten und Ohnmacht erfahren
habe „und der mich trotzdem – oder gerade deswegen – hält und
trägt, und mich frei machen will von dem, was mich beschwert“.
Wer auf Jesus schaue, der nicht zurückgeschlagen, sondern die
Gewalt der Menschen auf sich genommen habe, verändere sich, sagte
der Kirchenpräsident. Den Weg Jesu mitgehen bedeute, an die Stelle
der Gewalt die Liebe zu setzen, an die Stelle der Habsucht die
Bereitschaft zum Teilen. „Wer Jesus folgt, der findet den Weg aus
dem Gefangensein in sich selbst hinaus in die Freiheit für den
Anderen“, erklärte Schad. Text und Foto: lk
14.04.2017
„Dieser war auch mit dem Jesus von Nazareth“

Heilige Woche am Dom beginnt mit Pontifikalamt am
Palmsonntag
Speyer- Am Palmsonntag, in diesem Jahr der
9. April, beginnt die Karwoche oder Heilige Woche, in der die
Kirche des Leidens, Sterbens und der Auferstehung Jesu gedenkt. Im
voll besetzten Speyerer Dom feierte Bischof Dr. Karl-Heinz
Wiesemann aus diesem Anlass ein Pontifikalamt. Mit dabei waren auch
die Kommunionkinder der Gemeinde Mariä Himmelfahrt, die bunt
geschmückte Zweige zur Messe mitbrachten.
Der Gottesdienst begann mit einer Statio am Ölberg auf der
südlichen Seite des Doms. Anschließend zog die Gemeinde in einer
feierlichen Prozession durch den Domgarten. In seiner Begrüßung
hatte der Bischof darauf hingewiesen, dass am Palmsonntag die
Gläubigen mit Christus in die Heilige Stadt Jerusalem einziehen und
dass der Dom selbst ein Abbild dieser heiligen Stadt sei.
Teil der Liturgie am Palmsonntag ist die Lesung der
Matthäus Passion. Diese trug Bischof Wiesemann im Wechsel mit zwei
Lektoren vor.
In seiner Predigt erinnerte der Bischof sich an einen Besuch am
Grab von Bundespräsident Johannes Rau in Berlin. Auf dessen
Grabstein stehe geschrieben: „Dieser war auch mit dem Jesus von
Nazareth“ - ein direktes Zitat aus der Passionsgeschichte nach
Matthäus. Diese Worte richten sich indirekt an den Jünger Petrus,
der daraufhin leugnet, Jesus zu kennen. Bischof Wiesemann wies
damit darauf hin, dass der Weg mit Jesus nicht immer leicht sei.
Die Kommunionkinder erinnerte er daran, dass der Gang zur Kommunion
bedeute, mit Jesus eine Gemeinschaft einzugehen.
„Das Leiden der Welt führt uns auch das Leiden Christi vor Augen“,
schloss Bischof Wiesemann seine kurze Predigt. Die Fürbitten
knüpften daran mit dem Wunsch an, dass die weltlichen und
religiösen Führer dieser Welt Respekt für die Würde aller Menschen
empfinden und Toleranz üben mögen.
Die Dommusik Speyer gestaltete das Pontifikalamt an
Palmsonntag mit Gesang, Bläser- und Orgelklang. Unter der Leitung
von Domkantor Joachim Weller und Domkapellmeister Markus Melchiori
musizierten der Mädchenchor am Dom zu Speyer, die Speyerer
Domsingknaben und der Domchor Speyer sowie die Dombläser Speyer. An
der Orgel spielte Domorganist Markus Eichenlaub. Der Auszug zum
Schluss des Gottesdienstes erfolgte traditionsgemäß in Stille.
Palmzweige auf den Herrschergräbern
Bereits seit dem 15. Jahrhundert werden am Palmsonntag die
Herrschergräber im Speyerer Dom mit Palmzweigen geschmückt. Damit
wird verdeutlicht, dass die Kaiser und Könige ihre Macht von Gott
erhielten und ihr Amt nach ihm ausrichteten. Sie dürfen Christus
daher beim Einzug in die Heilige Stadt Jerusalem begleiten.
Text/Fotos: Friederike Walter; © Foto: Domkapitel
Speyer
10.04.2017
BDKJ-Verantwortliche zu Gast bei Ministerpräsidentin Dreyer
Fünf Mitglieder
des BDKJ Speyer zu Gast beim Bürgerempfang in Mainz - Dank der
Ministerpräsidentin für Engagement für Demokratie und ein einiges
Europa
Speyer/Mainz- Viele Helden waren gestern
in Mainz zu Gast bei Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Mit dabei
waren auch fünf Verantwortliche aus den Verbänden des Bundes der
Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Speyer. Neben Diözesanpräses
Carsten Leinhäuser waren auf Vorschlag der jeweiligen
Landräte und Oberbürgermeister auch Simon Schwarzmüller
(Katholische junge Gemeinde Hauenstein), Moritz Prause
(Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg), Norina Mutter
(Junge Kirche Mutterstadt) und Rebecca Heinrich
(Jugendverbände der Gemeinschaft Christlichen Lebens) zu Gast in
Mainz.
Dreyer hatte
zum fünften Bürgerempfang 260 ehrenamtlich engagierte
Rheinland-Pfälzer geladen, die sich in besonderer Weise für
Demokratie und ein einiges Europa einsetzen. Sie seien, so die
Ministerpräsidentin, Heldinnen und Helden des Alltags. „Ich finde
es schön und es ist mir wichtig, so viele interessante Menschen
kennenzulernen, die sich mit großem Einsatz ihrem persönlichen
Herzensprojekt widmen“, sagte Dreyer. „Ohne ihre tatkräftige
Unterstützung würde dieses Land nicht so gut funktionieren.
Deswegen danke ich ihnen von ganzem Herzen“, sagte die
Ministerpräsidentin. BDKJ-Diözesanpräses Carsten Leinhäuser nutzte
gemeinsam mit Verbandlern aus den Bistümern Trier und Mainz die
Gelegenheit, Dreyer die bundesweite BDKJ-Aktion „Zukunftszeit“
vorzustellen. Mit der Aktion sammelt der BDKJ deutschlandweit bis
zur Bundestagswahl 35000 Stunden für Toleranz und Weltoffenheit.
Die Stunden kommen durch Projekte der Ehrenamtlichen in den
BDKJ-Mitgliedsverbänden zusammen und bilden in der Summe die
Stundenzahl der kommenden Legislaturperiode des Bundestages ab. Die
Aktion wirbt für ein weltoffenes Deutschland in den kommenden
Jahren. Carsten Leinhäuser freute sich, Dreyer vom Engagement der
Jugendverbände mit „Zukunftszeit“ berichten zu können. „Besonders
gefreut hat mich, dass die Ministerpräsidentin das politische
Engagement der Jugendverbände und ihren Einsatz gegen
Rechtspopulismus sehr wertschätzt“, sagte er.
Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Speyer ist
Dachverband von sieben katholischen Kinder- und Jugendverbänden. Er
vertritt die Anliegen von 7.500 Mitgliedern in Kirche, Politik und
Gesellschaft. Mehr: www.bdkj-speyer.de. Folgen Sie uns
gerne auf Facebook, Twitter und Instagram.
Text und Foto: BDKJ Speyer
02.04.2017
Dombauverein Speyer bestätigt einstimmig seine Vorstandschaft um Prof. Dr. Gottfried Jung
Ein- und Ausblicke in bisherige Arbeit und in Pläne für
das Jahr 2017
cr./fw. Speyer- Dass der Speyerer Dom über eine
ganz besondere, außergewöhnliche Anziehungskraft und spirituelle
Ausstrahlung verfügen muss, das wissen nicht nur die Speyerer. Dies
beweisen auch nicht nur die jährlich gut eine Million Besucher, die
sich allein außerhalb der Gottesdienste von der Schönheit der
romanischen Kathedrale gefangen nehmen lassen - nein, das belegt
auch die inzwischen auf 2.653 „Domfans“ angewachsene Schar treuer
Mitglieder einer Vereinigung, die für das Gotteshaus aus voller
Überzeugung „mehr tun“ will: Die Mitglieder des Speyerer
Dombauvereins. 93 von ihnen, zuzüglich der sieben bisherigen
Mitglieder des Vorstands - eine durchaus beachtliche Quote für
einen solchen „Großverein“ - trafen sich jetzt bei strahlendem
Frühlingswetter im Kleinen Saal der Speyerer Stadthalle zur
planmäßigen Mitgliederversammlung mit Neuwahlen - den ersten
übrigens nach den durch Differenzen zwischen dem langjährigen
Vereins-Vorstandes Dr. Wolfgang Hissnauer und dem Vertreter
des Domkapitels im Vorstand der Vereinigung ausgelösten
Irritationen, die mit dem vorzeitigen Rücktritt Dr. Hissnauers von
seinem Amt eskalierten.
Für den Speyerer Juristen Prof. Dr. Gottfried
Jung, bis zu seinem Rückzug aus der Kommunalpolitik Ende 2016
Fraktionsvorsitzender der CDU im Speyerer Stadtrat, der bei der
Mitgliederversammlung 2016 außerplanmäßig zum Nachfolger von Dr.
Hissnauer ins Amt des Vorstandes des Dombauvereins gewählt worden
war, bedeutete dies, dass er sich erstmals einer planmäßigen Wahl
stellen musste. Und diese bestand er überzeugend: Nachdem sich die
Versammlung unter der Leitung des früheren Speyerer Bürgermeisters
Hanspeter Brohm einstimmig für eine offene Wahl der
Vorstandschaft ausgesprochen hatte, wurde Prof. Dr. Jung bei einer
Enthaltung – der eigenen – erneut zum Vorstand des Dombauvereins
Speyer e.V. gewählt. Mit ihm wurden auch sämtliche Mitglieder des
bisherigen Geschäftsführenden Vorstands der Vereinigung –
Stellvertretende Vorsitzende, Schriftführerin und Schatzmeister
sowie fünf weitere Beisitzer in ihren Ämtern ohne Gegenstimme
bestätigt. Lediglich für Dr. Roman Raether, der sich nicht erneut
zur Wahl stellte, rückte Carmen Gahmig neu in die
Vorstandschaft ein.
Gleich zu Beginn der Versammlung hatte Prof. Dr. Jung in seiner
Begrüßung sein erstes Jahr als Vorstand als ein „Jahr des Lernens“
charakterisiert und dabei das „sehr positive Miteinander und die
vertrauensvolle Zusammenarbeit im Vorstand“ hervorgehoben. Zu den
besonders schönen Erfahrungen, die er während des vergangenen
Jahres habe machen können, gehöre das hohe Ansehen, der
Dombauverein in der Bevölkerung genieße. Den Dom selbst bezeichnete
er als eine „Mission aus Stein“, die abseits populistischer
Strömungen auf einem festen Fundament ruhe.
Grußworte entboten danach der Speyerer
Oberbürgermeister Hansjörg Eger, Bischof Dr. Karl-Heinz
Wiesemann sowie der Vorstandsvorsitzende der Europäischen
Stiftung Kaiserdom zu Speyer, Prof. Dr. Peter Frankenberg,
der nach dem Ausscheiden von Dr. Dr. h.c. Manfred Fuchs
Anfang des Jahres 2017 neu ins Amt gewählt wurde. Sie alle lobten
die wichtige Arbeit des Dombauvereins und die Verdienste seiner
Mitglieder für den Erhalt der Kathedrale. Ein weiterer gemeinsamer
Punkt aller Ansprachen: die Symbolkraft des Doms, die für ein
gutes, versöhnliches Miteinander stehe.
Als Hausherr begrüßte Oberbürgermeister Eger die
Anwesenden und lobte die sehr gute Kommunikation und Kooperation
zwischen den Akteuren rund um den Dom. Die Mitglieder des
Dombauvereins würdigte er als wichtige Multiplikatoren für die
Belange der romanischen Kathedrale. Von der Standfestigkeit und
Gelassenheit des Doms zu lernen, empfahl er augenzwinkernd
angesichts der noch immer laufenden Abstimmungsarbeiten an der
neuen Außenbeleuchtung des Doms. Eger dankte hierzu insbesondere
Dombaumeister Mario Colletto für seinen Einsatz bei der
Optimierung der Illumination.
Der Bischof von Speyer Dr. Karl-Heinz Wiesemann
sprach von seinem Besuch in der Ausstellung „Weltbühne Speyer“ im
Historischen Museum der Pfalz. Bei der Schau, die der Ära der
großen Staatsbesuche in Speyer gewidmet ist, stehe der Dom im
Mittelpunkt. Er strahle eine große geistige und geistliche Kraft
aus, sei Zeichen für Versöhnung, Friede und Einheit. Den
engagierten Mitgliedern und dem engagierten Vorstand dankte der
Bischof für ihren Beitrag zum Erhalt „einer der schönsten
Kathedralen der Welt“.
Der frühere baden-württembergische Staatsminister für
Wissenschaft, Forschung und Kunst und Rektor der Universität
Heidelberg, Prof. Dr. Peter Frankenberg, betonte die
europäische Dimension des Doms, der ihm selbst dank seiner
familiären Verbindungen nach Speyer von „Kindesbeinen an“ vertraut
sei.
Das „Heilige Römische Reich deutscher Nation“, in dessen Zentrum
der Speyerer Kaiser- und Mariendom einst errichtet wurde, sei
seinerzeit „ein europäisches Konstrukt“ gewesen und kein
nationales, so Prof. Dr. Frankenberg. Die Kathedrale sei somit ein
Symbol für ganz Europa. Auch der Vorsitzende des Kuratoriums,
Altbundeskanzler Dr. Helmut Kohl, habe diese Bedeutung
„seines Doms“ erkannt und sie mit seinen zahlreichen, in der zuvor
von Bischof Dr. Wiesemann angesprochenen aktuellen Ausstellung im
Historischen Museum der Pfalz im Rahmen der Besuche zahlreicher
Staatsgäste versinnbildlicht.
Berichte zu den Aktivitäten und der Bilanz des Vereins sowie
den Baumaßnahmen am Dom
Der nachfolgende Bericht des Vorsitzenden des Vorstands,
Prof. Dr. Jung, bot sodann einen detaillierten Überblick über die
Arbeit des Vereins. Neue Mitglieder zu gewinnen, nannte Dr. Jung
dabei als eines der wichtigsten Ziele. Um diesem näher zu kommen,
habe man eine Auswertung der bisherigen Mitgliederstruktur
vorgenommen. Auch der Flyer des Vereins, mit dem neue Mitglieder
gewonnen werden, werde derzeit neu gestaltet. Um künftig noch mehr
Geld für den Erhalt des Doms zu erwirtschaften, überarbeite man
zudem die als „Dombausteine“ bezeichneten Verkaufsprodukte des
Vereins. Hierzu hob Dr. Jung die Bedeutung des neuen
Dom-Besucherzentrums hervor, das er als „Erfolgsstory“ bezeichnete,
habe es doch zu einer deutlichen Verkaufssteigerung
beigetragen.
Ein weiterer Schwerpunkt des Berichts galt der Rück- und
Vorausschau auf die unterschiedlichen Aktivitäten und Angebote des
Vereins wie wissenschaftlichen Vorträge, ein- bzw. mehrtägige
Exkursionen sowie Angebote am „Tag des offenen Denkmals“. In diesem
Jahr wird für die neu eingetretenen Mitglieder des vergangenen
Jahres erstmals eine exklusive Domführung durch den Domkustos,
Domkapitular Peter Schappert, angeboten. Bereits
bewährt und stets von großem Erfolg gekrönt sei auch immer wieder
das alljährlich im Dom stattfindende Konzert „Baden schaut über den
Rhein“ sowie das im Zwei-Jahres-Turnus durchgeführte
Benefiz-Golfturnier.
Schatzmeister Winfried Szkutnik berichtete von der
zufriedenstellenden Ertragslage des Vereins. Die Einnahmen aus
Mitgliederbeiträgen, den Dombausteinen, Spenden, Veranstaltungen
und Zinserträgen beliefen sich auf stolze 193.000 Euro. Damit lagen
die Einnahmen zwar leicht unter denen des Vorjahres. Da jedoch auch
die Ausgaben geringer ausfielen als im Jahr 2015 habe sich das
Ergebnis insgesamt verbessert, so Szkutnik. In der kommenden
Vorstandssitzung werde der Vorstand über die jährliche
satzungsgemäße Abführung an das Domkapitel abstimmen. Hierfür seien
in diesem Jahr 135.000 vorgesehen. Rechnungsprüfer Martin
Brilla, der dem Schatzmeister eine untadelige Kasssenführung
attestierte, empfahl schließlich, den Vorstand zu entlasten, was
dann auch ohne Gegenstimmen geschah.
In offener Abstimmung unter der Wahlleitung von Hanspeter Brohm
wurden dann zunächst der Vorsitzende des Vorstands, Prof. Dr.
Gottfried Jung und dann die Beisitzer, ebenfalls einstimmig
gewählt. Ebenfalls per Akklamation wurden in Abwesenheit die
stellvertretende Vorsitzende und Schriftführerin Dr. Barbara
Schmidt-Nechl und der anwesende Schatzmeister Winfried
Szkutnik im Amt bestätigt. Daneben gehören dem Vorstand an:
Franz Dudenhöffer, Gabriele Fischer, Helmut Geisert, Dr. Simon
Lang und Hans-Joachim Ritter. Als geborene Mitglieder,
also auf Grund ihres Amtes, sind im Vorstand vertreten: der
Dombaumeister, Mario Colletto, der Dompfarrer Matthias
Bender und Domkustos Peter Schappert.
In dieser Funktion berichtete Schappert darüber, wofür die
Zuwendungen des Vereins verwendet wurden und für welche Maßnahmen
sie auch weiterhin benötigt würden. Dabei dankte er dem
Dombauverein zunächst für seine zuverlässige Unterstützung des
Domerhalts. In seinem Bericht zu den Baumaßnahmen verwies er auf
den Erfolg der großen Instandhaltungsmaßnahmen der Jahre 2015 und
2016, von denen die augenfälligste die Sanierung des Nordwestturms
war. 2017 steht nun die Sanierung der Afrakapelle auf der Agenda.
Voruntersuchungen gebe es in der Krypta und am Südwestturm, der
dafür teilweise eingerüstet werden müsse, so Domkapitular Schappert
abschließend.
Während der gut zwei Stunden dauernden Versammlung war das große
Engagement und die Verbundenheit aller Anwesenden mit dem Dom zu
spüren. Mit insgesamt rund 2.700 Mitgliedern, davon knapp 1.000 aus
Speyer, sei aber immer noch „Luft nach oben“, war man sich einig.
Und wenn Begeisterung wirklich ansteckend wirkt, dann hat der
Verein wohl gute Perspektiven. Foto: gc
31.03.2017
Dombauverein Speyer bestätigt seine Vorstandschaft - Bilderalbum
Von Kapelle zu Kapelle vom Rhein zur Saar pilgern
Übergabe der 40 Pilgerstempelboxen an Domkapitular Franz Vogelgesang in der Berufsbildenden Schule Südliche Weinstraße, Standort Edenkoben.
Berufsschüler bauen für Pilgerweg Metallboxen mit
Stempel
Edenkoben- 40 kleine Boxen aus rostfreiem
Stahl haben Schülerinnen und Schüler der Berufsbildenden Schule
Edenkoben vor kurzem an den Speyerer Domkapitular Franz Vogelgesang
übergeben. In den Boxen mit Klappdeckel befindet sich ein Stempel
und ein Stempelkissen. Die Boxen werden in den nächsten Wochen an
40 Wallfahrtszielen in der Pfalz und der Saarpfalz ausgehängt und
sollen Pilgerinnen und Pilger motivieren, diese Ziele zu
besuchen.
„Im August stellt das Bistum Speyer ein Buch vor, das sämtliche
kleinere Wallfahrtsorte zwischen Rhein und Saar näher beschreibt“,
so Franz Vogelgesang. Die Annakapelle bei Burrweiler zählt genauso
dazu wie die Wallfahrtskirche Maria Schutz in Kaiserslautern oder
die Kolmerbergkapelle bei Dörrenbach. Mit dem Buch ist ein
Pilgerpass erhältlich, in den sich fleißige Pilger an jedem Zielort
ein Logo stempeln können. Den passenden Stempel finden sie dafür in
den kleinen Metallboxen am Ziel. „Wir hoffen, so ein ganzes
Netzwerk von kleinen Pilgerwegen entstehen zu lassen“, sagt
Domkapitular Vogelgesang. Als Hauptabteilungsleiter ist er im
Bischöflichen Ordinariat für die Seelsorge zuständig, unter anderem
auch für das Wallfahrts- und Pilgerwesen. Das neue Buch zu den
kleinen Wallfahrtsstätten soll an Mariä Himmelfahrt, dem
Patronatsfest des Bistums (15. August), in Speyer erscheinen,
informierte Autorin Marianne Backenstraß vom Pilgerbüro Speyer.
„Künftig sollen dann an jedem 15. August im Dom Pilger geehrt
werden, die im Lauf eines Jahres alle Zielorte besucht haben.“
Durch
einen Kontakt zwischen Franz Vogelgesang und Karl-Peter Denzer,
Fachlehrer für Metalltechnik an der Berufsbildenden Schule Südliche
Weinstraße, kam das Gemeinschaftsprojekt „Pilgerboxen“ ins Rollen.
Die jungen Erwachsenen, vor allem Geflüchtete, gewannen durch die
handwerkliche Arbeit etwas Abwechslung vom Sprachförderunterricht,
berichtet Fachpraxislehrer Wolfgang Trauthwein, der gemeinsam mit
dem angehenden Lehrer Rüdiger Ullrich die jungen Leute angeleitet
hat. Viele Stunden waren zu sägen, bohren, entgraten, schweißen und
feilen, bis aus einem Vierkantmetallstück, einem Scharnier, einigen
Nieten sowie einem Blechstück eine Stempelbox entstanden war – eine
schöne handwerkliche Arbeit, die wetter- und vandalismusfest
ist.
Domkapitular Franz Vogelgesang dankte den jungen Leuten und
ihren Lehrern für ihr besonderes Engagement. Neben einem
Spendenbetrag für die Klassenkasse lud er Schüler und Lehrer zu
einem Besuch Speyers ein und versprach, die jungen Leute
höchstpersönlich durch den Speyerer Dom zu führen. Mit eingeladen
sind zu diesem Ausflug auch Marion Michel, pädagogische Leiterin
der Berufsbildenden Schule, sowie Hans-Joachim Bethge, der Leiter
des Schulstandortes Edenkoben. Mit Domkapitular Vogelgesang sind
sie sich einig, dass von dieser Kooperation alle etwas haben –
Schüler und Pilger gleichermaßen. Text und Foto: Hubert Mathes
(Peregrinus, Speyer)
30.03.2017
Damit der Dom noch lange steht
Mediengespräch zu den Baumaßnahmen am Dom zu Speyer (v.l.n.r. Prof. Dr. Gottfried Jung, Vorsitzender des Vorstands des Dombauvereins Speyer; Mario Colletto, Dombaumeister; Domkapitular Peter Schappert, Domkustos, Werner Schineller, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer,
Einblick in die Instandhaltungsarbeiten am Dom zu
Speyer
Speyer- Auch wenn im Moment keine Gerüste
zu sehen sind: An einer so großen und fast 1000 Jahre alten Kirche
wie dem Speyerer Dom gibt es immer etwas zu tun. Wie die Planung,
Finanzierung und schließlich die Durchführung der
Instandhaltungsmaßnahmen aussieht, dazu gab am Dienstag, 28. März
ein Mediengespräch Einblick.
„Wir freuen uns über das große Interesse, dass die
Öffentlichkeit den Baumaßnahmen am Dom entgegenbringt“, so der
Kustos der Kathedrale, Domkapitular Peter Schappert. „Nachfragen
direkt bei uns, Leserbriefe oder auch Beiträge in den sozialen
Netzwerken zeigen uns, dass der Dom vielen Menschen am Herzen liegt
und sie sich mit diesem Bauwerk identifizieren“, schlussfolgert
Schappert. „Damit der Dom noch lange steht, ergreifen wir jährlich
eine Reihe von Maßnahmen. Routine kommt aber so schnell nicht auf,
da der Dom uns immer wieder vor neue Herausforderungen stellt“,
erklärte der Domkustos.
Rahmenbedingungen für die Instandhaltung des Doms
Domkapitular Schappert zeigte während des Gesprächs auf, welchen
Rahmenbedingungen die jährlichen Instandhaltungsmaßnahmen
unterliegen. So bedarf jede Maßnahme einer individuellen Planung
mit teilweise langem Vorlauf. Das Domkapitel entscheidet mit
Verabschiedung des Haushalts darüber, welche Maßnahmen durchgeführt
werden. Grundlage der Entscheidung im Domkapitel sind der Bericht
und die Empfehlungen des Dombaumeisters. Voraussetzungen sind die
denkmalpflegerische Rückbindung sowie die Finanzierbarkeit.
Rund eine Million Euro werden jährlich für den Erhalt des Doms
aufgewandt. Grundsätzlich finanziert das Domkapitel alle am Dom
stattfindenden Maßnahmen. In einem Vertrag mit dem Land
Rheinland-Pfalz wurde 2009 festgelegt, dass das Land sich mit der
Übernahme von 40% der Kosten an den substanzerhaltenden Maßnahmen
beteiligt. Kontinuierliche Unterstützung bietet darüber hinaus der
Dombauverein, dessen Erträge aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden und
weiteren Einnahmen in den Domerhalt fließen. Zwischen 100.000 und
200.000 Euro sind dies jährlich. Maßnahmenbezogene Mittel kommen
von der Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer, die zuletzt die
Erneuerung der Außenbeleuchtung maßgeblich finanzierte.
Bundesmittel und Zuwendungen der Stadt Speyer sind, ebenso wie
Mittel der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, weitere
Geldquellen.
Rückblick und Ausblick auf anstehende Maßnahmen
In einer
Rückschau zeigte Domkapitular Schappert zunächst, welche Maßnahmen
zum Domerhalt in den vergangenen Jahren umgesetzt worden waren. Das
Spektrum reichte dabei von der Sanierung der Seitenschiffe bis hin
zur Instandsetzung des Nordwestturms.
Wie Dombaumeister Mario Colletto berichtete, wird es 2017
Arbeiten an der Afrakapelle und der Zwerggalerie geben. Daneben
stehen Voruntersuchungen in der Krypta und am Vierungsturm an. Auch
ein Teil der Beleuchtung und der Elektrik im Mittelschiff soll
erneuert werden. Die für die einzelnen Maßnahmen notwendigen
Gerüste sollen erst nach der an Pfingsten stattfindenden Feier zur
Neugründung des Bistums an vor 200 Jahren am und im Dom aufgebaut
werden.
Die Afrakapelle auf der Nordseite des Doms soll innen und außen
in Stand gesetzt werden. Außen wird die Fassade mit den
Dachanschlüssen überarbeitet. Ebenso steht eine Erneuerung der
Fenster an.
Im Innern wurden die Wände in den 80er/90er Jahren mit
Silikatdispersionsfarbe gestrichen – einer Farbe, die für
Außenflächen gedacht ist. Da diese Farbe nur bedingt
dampfdiffusionsoffen ist, ist dieser Anstrich vermutlich ursächlich
für die hohe Feuchte in der Kapelle. Er soll daher entfernt und
durch einen historisch korrekten Kalkanstrich ersetzt werden. Des
Weiteren werden die Sandsteinflächen im Inneren
gesäubert.
Der Zugang zur Afrakapelle im Dominnern soll eine neue Tür
bekommen. Die Planungen hierzu laufen derzeit. Ziel der Maßnahme
ist es, die Funktion der Kapelle als geschützter Ort des stillen
Gebets zu fördern.
Ein weiterer Schwerpunkt der Sanierungsmaßnahmen wird die
Zwerggalerie sein. Im zurückliegenden Jahr 2016 wurden bereits die
Fenster an der Nordseite erneuert. Diese stammten aus den 1850er
Jahren und hatten das Ende ihrer technischen Lebensdauer erreicht.
Die Öffnung der alten Fenster erfolgte über einen
Schiebemechanismus. Die neuen Stahlrahmenkonstruktionen lassen sich
mit einem Klappmechanismus öffnen, was eine Verbesserung der
Lüftungssituation bedeutet. 2017 sollen die restlichen Fenster auf
der Südseite erneuert werden.
In diesem Jahr ist zudem eine Voruntersuchung der Zwerggalerie
geplant. Stützen, Bögen, Mauerwerk und Gehbelag sollen umfassend
untersucht und entsprechend der Befunde restauriert werden.
Begonnen wird auf der Nordseite des Mittelschiffs, dann folgen im
Verlauf der nächsten Jahre die Südseite des Mittelschiffs sowie das
südliche und das nördliche Querhaus. Die Apsis und der Westbau
werden nicht mit einbezogen, da die Zwerggalerie dort bereits in
den zurückliegenden Jahren überarbeitet worden war.
Auch an der
Elektrik und der Beleuchtung im Mittelschiff wird 2017 weiter
gearbeitet. Die Grundbeleuchtung wurde bereits auf LED umgestellt.
Nun sollen auch die Strahler entsprechend erneuert werden. Die
elektrischen Leitungen im Dom stammen aus den 60er und 80er Jahren.
Zum Teil sind sie noch älter. Im Mittelschiff sollen sie 2017
zusammen mit den Strahlern erneuert werden. Dabei werden die
Leuchten individuell steuerbar. Die neue Technik wird auch dazu
beitragen, den Energieverbrauch auf etwa ein Fünftel der bisherigen
Leistung zu senken. Die in der Apsis 2016 bereits probeweise
installierte Beleuchtung wird 2017 komplett installiert. Hierfür
sind Steinmetz- und Stahlschlosserarbeiten notwendig. Ebenso werden
die Querhauskapellen neu beleuchtet.
Engagement für den Dom
In dem Pressegespräch kamen auch die Vertreter der beiden
Förderinstitutionen des Doms zu Wort. Prof. Dr. Gottfried Jung gab
als Vorsitzender des Vorstands des Dombauvereins Einblick in die
Anstrengungen des Vereins, für den Domerhalt zu werben und diesen
finanziell zu unterstützen. Werner Schineller berichtete als
stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Europäischen Stiftung
Kaiserdom zu Speyer über die Aktivitäten und wies unter anderem auf
die derzeit noch laufende Mitmach-Aktion „Die Pfalz liest für den
Dom“ hin, welche von der Europäischen Stiftung und der Tageszeitung
„Die Rheinpfalz“ gemeinsam ins Leben gerufen wurde.
„Für die dauerhafte Sicherung des Bauwerks sind unspektakuläre
oder kleine Maßnahmen genauso wichtig wie große und weithin
sichtbare Projekte“, erklärte Domkustos Schappert. „Deshalb sind
wir froh, dass der Dombauverein eine verlässliche Unterstützung
bietet, die uns hilft, eine Kontinuität beim Bestandserhalt zu
erzielen“, formulierte der Kustos seinen Dank. Der Europäischen
Stiftung Kaiserdom zu Speyer dankte Schappert für die Förderung
großer Einzelprojekte. „Die Europäische Stiftung hat uns
ermöglicht, mit dem Dom-Besucherzentrum eine zentrale Anlaufstelle
für alle Dom-Besucher zu schaffen. Ebenso hat sie die neue
Außenbeleuchtung finanziert. Mit diesen Maßnahmen unterstützt die
Stiftung die internationale Strahlkraft des Doms.“
Text: is; Foto: © Domkapitel Speyer, Foto: Klaus
Landry
29.03.2017
Umbau des Priesterseminars steht kurz vor dem Abschluss
Eröffnungsfeier am 6. und 7. Mai – Nutzung für Aus- und
Weiterbildung von Ehrenamtlichen und pastoralen
Mitarbeitern
Speyer- Der Umbau des Priesterseminars St.
German in Speyer ist auf der Zielgerade angekommen. Am Samstag, den
6. Mai, wird Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann die Weihe des neuen
Altars in der Seminarkirche vornehmen. Damit findet der Umbau, der
vor zwei Jahren begonnen hat, seinen Abschluss. Das Priesterseminar
trägt künftig den Zusatz „Pastoralseminar für das Bistum Speyer“ im
Untertitel und dient der Aus- und Weiterbildung der verschiedenen
pastoralen Berufsgruppen und der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern im Bistum Speyer. Zudem wird das Priesterseminar
als Tagungshaus des Bistums genutzt.
Im Zuge der Sanierung wurden die Brandschutzmaßnahmen, die
Heizung und die elektrischen Anlagen auf den heutigen Stand der
Technik gebracht. Durch eine Dämmung des Daches, der Außenwände und
den Einbau neuer Fenster wurde der Wärmeschutz verbessert. Darüber
hinaus wurde das Haus barrierefrei umgebaut. Dazu wurde ein Aufzug
installiert und im Obergeschoss eine direkte Verbindung zwischen
den Übernachtungszimmern, dem Seminar- und dem Verpflegungstrakt
geschaffen. Die beiden Seminarräume wurden zu einem großen Seminar-
und Tagungsraum verbunden. Planung und Umsetzung des Umbauprojekts
lagen in den Händen des Architekturbüros Brünjes aus
Saarbrücken.
Auch die Kirche des Priesterseminars wurde von innen renoviert.
Dabei wurde der Chorraum entsprechend dem Liturgieverständnis des
Zweiten Vatikanischen Konzils umgestaltet. Es wurde unter anderem
ein neuer Altar geschaffen und eine Stelenwand zwischen Altarraum
und Hochaltar eingezogen.
Die Kosten für den Umbau des Priesterseminars St. German
belaufen sich auf rund 12,5 Millionen Euro. Ursprünglich waren sie
mit rund 9,5 Millionen Euro veranschlagt gewesen. Für die
Mehrkosten war unter anderem der Austausch der Grundleitungen auf
dem Gelände ausschlaggebend. Die Notwendigkeit dazu zeigte sich
erst im Verlauf der Bauarbeiten. Auch im Blick auf die Statik des
Gebäudes und die Bodenbeschaffenheit auf dem Grundstück waren
zusätzliche Maßnahmen erforderlich.
Finanziert wurde der Umbau aus verschiedenen Quellen. Das Bistum
hat sich mit einem Zuschuss in Höhe von 5,5 Millionen Euro an den
Umbaukosten beteiligt. Mit 900.000 Euro hat eine noch vorhandene
Finanzrücklage des Bistumshauses St. Ludwig zur Finanzierung
beigetragen. Die übrigen Kosten werden durch die Erlöse aus dem
Verkauf des Bistumshauses St. Ludwig und dem Verkauf eines
Teilgeländes des Priesterseminars für ein Bauprojekt des
Gemeinnützigen Siedlungswerks gedeckt.
Mit der baulichen Erneuerung geht auch eine personelle
Veränderung einher. Anfang Februar hat Thorsten Scheurer seine
Tätigkeit als Verwaltungsleiter des Priesterseminars St. German
aufgenommen. Er wurde im Rahmen des Pressegesprächs zum Umbau des
Priesterseminars vorgestellt.
Altarweihe und Festakt am 6. Mai 2017 - „Tag der offenen
Seminartür“ am 7. Mai
Am Samstag, den 6. Mai, um 10 Uhr wird Bischof Dr. Karl-Heinz
Wiesemann in der Seminarkirche einen Gottesdienst anlässlich der
Wiedereröffnung feiern und den neu geschaffenen Altar weihen. Der
Gottesdienst wird vom Domchor musikalisch gestaltet. Um 13.30 Uhr
schließt sich im Edith-Stein-Saal des Priesterseminars ein Festakt
für geladene Gäste an, verbunden mit der Segnung der neuen Räume.
Regens Markus Magin wird zu diesem Anlass einen geistlichen Führer
zu den Buntglasfenstern in der Kapelle des Priesterseminars
vorstellen.
Den Gottesdienst am Sonntag, den 7. Mai, um 9.30 Uhr in der
Seminarkirche zelebriert Weihbischof Otto Georgens. Von 10.30 Uhr
bis 16.30 Uhr lädt das Priesterseminar zu einem „Tag der offenen
Seminartür“ ein. Die Leitung, die Dozenten, die
Priesteramtskandidaten und die Mitarbeiter stellen ihre Arbeit vor
und laden zu Führungen durch das Haus aus unterschiedlichen
Perspektiven ein. Kinder können die mobile Kinderkirche
kennenlernen, in Erzählworkshops biblischen Geschichten lauschen,
Stofftaschen bedrucken oder an einer Seminarrallye teilnehmen. Aus
dem benachbarten Karmel werden als Zeichen der Verbundenheit Kerzen
und Karten aus eigener Herstellung zum Verkauf angeboten. Ein
Vespergottesdienst um 17.00 Uhr, der von den Kaplänen des Bistums
musikalisch gestaltet wird, beschließt die Feierlichkeiten zur
abgeschlossenen Renovierung des Priesterseminars.
Hintergrund: Das Priesterseminar St. German
Das Priesterseminar St. German zog im Jahr 1956 vom Bistumshaus
St. Ludwig an den heutigen Standort am Germansberg im Speyerer
Stadtteil Vogelgesang um. Die hohe Zahl von Priesteramtskandidaten
Mitte der 50er-Jahre machte den Neubau am Germansberg
erforderlich.
Der Speyerer Germansberg ist ein geschichtsträchtiger Ort. In
der Antike stand hier ein Tempel zu Ehren des Gottes Merkur. Seit
dem dritten Jahrhundert wurde das Gebiet als römische
Begräbnisstätte genutzt. Im Jahr 632 gründete König Dagobert an
dieser Stelle ein Benediktinerkloster. Da die Bestattung von Toten
innerhalb einer Stadt nach römischem Gesetz verboten war, dürften
auch die Bischöfe hier ihre Ruhestätte gefunden haben. Um das Jahr
1100 wurde das Benediktinerkloster in ein
Augustiner-Chorherren-Stift umgewandelt, das bis zur Mitte des 15.
Jahrhunderts bestand.
Zurzeit werden im Bistum Speyer 13 Kandidaten für das
Priesteramt, 12 Kandidaten für eine Tätigkeit als Diakon, rund 20
Pastoralreferentinnen und – Pastoralreferenten sowie sechs
Gemeindereferentinnen und –referenten ausgebildet. Darüber hinaus
gestaltet das Priesterseminar die mehrjährige
Berufseinführungsphase für diese Berufsgruppen. Hinzu kommen
zahlreiche Fort- und Weiterbildungsangebote für haut- und
ehrenamtliche pastorale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, zum
Beispiel Leitungskurse für Pfarrer, Ausbildungskurse für
Exerzitienbegleiter, Gottesdienst- oder Kommunionhelfer. Darüber
hinaus dient das Priesterseminar als Tagungshaus für
Veranstaltungen des Bischöflichen Ordinariats, kirchlicher
Einrichtungen, Gruppen und Verbände.
Seit dem Jahr 2008 besteht eine enge Kooperation des
Priesterseminars St. German mit den Priesterseminaren der Diözesen
Bamberg, Eichstätt und Würzburg, die ebenfalls zur Kirchenprovinz
Bamberg gehören. Die Priesteramtskandidaten absolvieren in Speyer
im Anschluss an ihr Theologie-Studium gemeinsam den zweijährigen
Pastoralkurs, der sie auf die seelsorglichen Aufgaben in den
Pfarrgemeinden vorbereitet.
Das Priesterseminar St. German wird von Regens Markus Magin
geleitet. Spiritual ist Dekan Markus Horbach aus Rockenhausen. In
der Bildungsarbeit des Priesterseminars sind fünf Dozenten und
zahlreiche Referentinnen und Referenten tätig. Das Haus verfügt
über einen großen Saal, der mittels einer Wand getrennt werden
kann, zwei große und mehrere kleine Gruppenräume sowie 42 Zimmer
mit Übernachtungsmöglichkeit. Text und Foto: is
29.03.2017
Evangelium ist die Schule des Sehens
Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann predigte zum Papstsonntag im Speyerer Dom.
Pontifikalamt zum Papstsonntag im Dom zu Speyer: Wieder
Visionen wecken und Blick weiten
Speyer- Das Evangelium ist eine Schule des
Sehens - als Leitwort gab Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann diesen
Satz den Gläubigen mit auf den Weg, die am Papstsonntag zum
Pontifikalamt in den Dom gekommen waren. Zur Erinnerung an die
Amtseinführung von Papst Franziskus im März 2013 wurde die Messe
zelebriert, die entsprechend feierlich vom Domchor begleitet
wurde.
Die politischen Entwicklungen in der Welt legte Bischof
Wiesemann seiner engagierten Predigt zugrunde. Mittendrin in den
aktuellen Problemen der Zeit seien die Menschen, erlebten
hassverblendeten Terrorismus und Rassismus. Konkret nannte
Wiesemann die "unsäglichen Beleidigungen des türkischen
Staatspräsidenten gegen die deutsche Kanzlerin.“ Auch warf der
Bischof einen Blick auf die USA: "Es gibt führende Leute in der
Welt, die sich nicht scheuen, in vollem Bewusstsein falsche
Nachrichten zu verbreiten." In dem Zusammenhang schlug Wiesemann
den Bogen zwischen den in der Lesung genannten Pharisäern und
denjenigen, die in der heutigen Welt im Vollbesitz ihrer Kräfte nur
das sehen, was sie sehen wollen. Das, so Wiesemann, geschehe aber
nicht nur auf der großen politischen Bühne.
Laut war daher der Appell des Bischofs, die diesjährige Misereor
Fastenaktion zu unterstützen, um in einem der ärmsten Länder der
Welt Hilfe Zukunftsperspektiven zu geben. "Natürlich gibt es dort
auch hausgemachte Probleme, aber es gibt auch große Zusammenhänge,
die verhindern, dass diese kleinen Länder auf die Beine kommen,
wenn wir nicht helfen", so Wiesemann, der den Klimawandel als eine
Geißel der Zeit nannte.
Visionen seien wieder notwendig. Nicht die, die sich im Schlafe
auftun, sondern die, die einen nicht mehr schlafen ließen, weil sie
den Menschen leidenschaftlich bewegten. "Das Volk verkommt ohne
Vision", zitierte der Oberhirte des Speyerer Bistums die Bibel aus
dem Buch der Sprüche. Statt nur politischem Pragmatismus sei
Weitblick gefragt.
Jesus öffne den Menschen dafür die Augen und helfe sehen zu
lernen mit den Augen eines Gottes, der sich im Nächsten zeigt.
"Gottes- und Nächstenliebe wird verbunden", stellte Wiesemann
heraus. Nur, wenn die Welt von der anderen Seite gesehen werde,
könne Friede und Gerechtigkeit wieder in sie einziehen. Als großes
Vorbild nannte der Bischof Papst Franziskus, der den Gläubigen
durch seine Mission die Augen vom anderen Ende der Welt öffne.
Dankbar äußerte er sich für die Anstöße, die der Heilige Vater im
Sinne des Evangeliums entsende.
"Wir müssen uns unserer Weltverantwortung bewusst werden und
dürfen uns nicht in unser Schneckenhaus zurückziehen - auch nicht
in das Nationale", hob Wiesemann hervor. Ein letztes Mal lehnte er
sich an die Aussage eines politischen Staatsmannes an, des neu
gewählten Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier: "Er sprach von
Menschen, die Mut machen. Genau darauf kommt es an: Sehen lernen,
nicht nur mit den Augen, sondern auch mit dem Herzen."
Mit einem wohlklingenden Kyrie, Sanctus und Agnus Dei aus der
"Missa Papae marcelli", der bis heute bekanntesten Messe von
Giovanni
Pierluigi da Palestrina, sowie dem gesungenen Psalm "Lobe den
Herrn, meine Seele" (Heinrich Schütz) und dem "Ave regina caelorum"
(Philip Stanford) verlieh der Domchor unter Domkapellmeister Markus
Melchiori dem Pontifikalamt zusätzliche Würde. Parallel zur
Amtsaufnahme des Papstes Franziskus wurde darin der Einführung von
Dr. Karl-Heinz Wiesemann als Bischof von Speyer 2008 gedacht.
Text/Foto: Susanne Kühner
27.03.2017
Wollmäuse in der Orgel
Ausreinigung
der „Königin der Instrumente“ auf dem Königschor im Speyerer
Dom
Speyer- Die Besucher des Speyerer Doms
bekommen derzeit einen Eindruck davon, was es bedeutet, wenn eine
Orgel gereinigt wird. Pfeifen aus Metall und Holz der
unterschiedlichsten Größen und Formen sind im Chorraum aufgereiht.
In den zweieinhalb Wochen zuvor war noch wenig von den bereits
laufenden Arbeiten zu sehen, nur das monotone Dröhnen eines
Staubsaugers war bereits zu hören.
Um die Orgel im Königschor von Staub und Schmutz zu befreien,
werden nun nach und nach alle beweglichen Teile ausgebaut und
gereinigt. Nach dem Wiedereinbau werden die Register neu intoniert,
das bedeutet im Klang untereinander und auf den Raum abgestimmt.
Das kann wegen der dafür notwendigen Stille allerdings nur
geschehen, wenn der Dom geschlossen ist. Abschließend werden die
Pfeifen auf die richtige Tonhöhe gestimmt.
Vier Männer sind vier Wochen lang bei der Arbeit, bis die Orgel
wieder einsatzbereit ist. 2410 Pfeifen, angeordnet über vier
Etagen, die Mechanik und das umgebende Gehäuse sind dann gereinigt.
„Der jüngste und dünnste Kollege ist für die schwierig zu
erreichenden Ecken zuständig“, bemerkt Bernd Reinartz. Der junge
Mann mit einer Stirnlampe auf dem Kopf, hat selbst an der Orgel
mitgebaut und leitet die Reinigungsarbeiten. Zuletzt hatte er an
der Orgel in der Hamburger Elbphilharmonie gearbeitet. „Wenn der
Klang der Orgel die Menschen anrührt, dann haben wir gute Arbeit
gemacht.“
Die Ausreinigung einer Orgel, so der Fachbegriff, ist
normalerweise alle 15 bis 20 Jahre fällig, erläutert der er Zweite
Domorganist und Orgelsachverständige der Diözese Christoph
Keggenhoff. In Kirchen mit einem hohen Besucheraufkommen – wie dem
Speyerer Dom – kann sich dieser Zeitraum deutlich verkürzen. 2008
wurde die Orgel im Königschor eingeweiht, nun ist die erste
Reinigung fällig.
Hauptquelle
für die Verschmutzung sind dabei die Textilfasern die von der
Kleidung der Besucher stammen. Durch thermische Bewegungen im
riesigen Raumvolumen der Speyerer Kathedrale gelangen sie auch in
die beiden Orgeln des Doms. Über die Zeit können diese Fasern mit
dem in der Luft befindlichen Kerzenwachs verkleben. Außerdem
besteht die Gefahr von Schimmelbildung. „Wenn die Wollmäuse in der
Orgel dunkler werden, ist es Zeit für eine Ausreinigung“, erklärt
Keggenhoff. Beim Nachstimmen gehen er und Domorganist Markus
Eichenlaub regelmäßig in das Innere der Orgel und können so auch
die Belastung durch Schmutz kontrollieren.
„Wenn die Kernspalte zudreckt stimmt der Ton nicht mehr“, so
Keggenhoff. Mit seinem Finger zeigt er dabei auf die Öffnung auf
der Pfeifenoberfläche, wie man sie auch vom Kopf einer Blockflöte
kennt. „Auf einer kleinen Pfeife wirkt ein Staubkorn schon wie ein
Felsbrocken“, ergänzt Orgelbauer und Intonör Reinartz. Entsprechend
wichtig sei der behutsame und fachmännische Umgang mit den
Orgelpfeifen. Dabei zeigt er eine kleine eckige Pfeife aus
Kirschholz, nicht länger als ein kleiner Finger. Er vergleicht die
Arbeiten mit der ebenfalls regelmäßig fälligen Wartung eines
Fahrzeugs. Nach der Ausreinigung sei die Orgel in nahezu
neuwertigem Zustand und kann im Idealfall ein paar hundert Jahre
alt werden.
Die Ausreinigung kostet brutto 30.000 Euro, dazu kommen
notwendige Reparaturen in Höhe von 12.000 Euro also zusammen 42.000
Euro.
Text: Friederike Walter/Fotos: Domkapitel Speyer / Klaus
Landry
27.03.2017
Ehrenamtliche sind „der Schatz der Kirche“
Überarbeitete Praxishilfe möchte Lust auf freiwilliges
Engagement machen
Speyer- Mehr als 21.000 Frauen und Männer
engagieren sich ehrenamtlich in der Evangelischen Kirche der Pfalz.
Ihre Mitarbeit werde angesichts der Herausforderungen, vor denen
die Landeskirche stehe, noch an Bedeutung gewinnen, erklärt
Kirchenpräsident Christian Schad im Vorwort der neu überarbeiteten
Praxishilfe für Ehren- und Hauptamtliche mit dem Titel: „Lust auf
Ehrenamt? Ehrenamt mit Lust!“. Der Begleitung und Förderung der
Ehrenamtlichen misst der Kirchenpräsident einen hohen Stellenwert
bei: „Indem Sie Mitverantwortung tragen, gehören Sie zum Schatz
unserer Kirche.“
Von Aufwendungsersatz bis Versicherungsschutz, von
Freistellungsmöglichkeiten bis Verschwiegenheit und Datenschutz –
die Broschüre bietet auf 68 Seiten Wissenswertes zu rechtlichen
Fragen, nützliche Beispiele aus der Praxis und einen ausführlichen
Adressteil. Zudem regen die Autoren dazu an, die Zusammenarbeit und
Anerkennungskultur zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen
weiterzuentwickeln, geben hilfreiche Tipps und liefern „Bausteine“
– beispielsweise für den Aufbau von Checklisten zu bestimmten
Themen. „Freiwilliges Engagement ist bunt und vielfältig. Es zeigt,
wie ideenreich und kreativ sich Menschen für andere einsetzen und
engagieren“, machen die landeskirchliche Ehrenamtsbeauftragte Heike
Baier und die Sprecherin des Runden Tisches Ehrenamt, Regina
Mayer-Oelrich, Lust aufs Ehrenamt.
Dass laut sozialwissenschaftlicher Analysen immer mehr Bürger
bereit seien, sich in ihrer Freizeit für die Gesellschaft
einzubringen, bestätigten auch die Zahlen für die Landeskirche:
1995 engagierten sich hier rund 18.000 Menschen ehrenamtlich, etwa
3.000 weniger als heute. Die Motivation, Begleitung und Fortbildung
der Ehrenamtlichen sei daher zentrale Aufgabe, unterstreicht Schad.
„Viele Talente können noch entdeckt werden, die dazu beitragen,
unsere Kirche weiterhin anziehend und vielfältig zu gestalten“, so
der Kirchenpräsident. lk
Hinweis: Die Praxishilfe „Lust auf Ehrenamt? Ehrenamt mit
Lust!“ kann bezogen werden über den Herausgeber: Evangelische
Kirche der Pfalz, Landeskirchenrat, Domplatz 5, 67346 Speyer,
Telefon: 06232/667-0. Weitere Informationen erteilt die Beauftragte
für freiwilliges Engagement in Diakonie und Kirche, Heike Baier,
E-Mail: heike.baier@diakonie-pfalz.de,
Telefon: 06232/664-159.
Mehr zum Thema: www.evkirchepfalz.de/landeskirche/ehrenamt.html
24.03.2017
Gemeinsam auf akute Notlage reagieren
Kirchen spenden 45.000 Euro für den von humanitärer
Katastrophe betroffenen Südsudan
Speyer- Das Bistum Speyer und sein
Caritasverband sowie die Evangelische Kirche der Pfalz und ihr
Diakonisches Werk unterstützen die Menschen in dem von einer
humanitären Katastrophe betroffenen Südsudan in Afrika mit 45.000
Euro Soforthilfe. Das Geld werde an die Diakonie Katastrophenhilfe
und an Caritas International gespendet, teilen die Landeskirche und
das Bistum mit. Damit reagieren die Kirchen gemeinsam auf die akute
Notlage. Gleichzeitig rufen sie zu Spenden auf.
Die Not sei im Südsudan besonders groß, erklären der beim Bistum
Speyer für weltkirchliche Aufgaben zuständige Weihbischof Otto
Georgens und der Diakoniedezernent der Landeskirche, Oberkirchenrat
Manfred Sutter. Nach Angaben der Hilfsorganisationen ist das Land
immer wieder von Dürren und Hungersnöten und von bewaffneten
Konflikten betroffen. Der Ausbruch des Bürgerkrieges im Südsudan
2013 habe sich zu einer der weltweit größten humanitären Krisen
entwickelt. Seit Anfang 2017 habe sich die Situation angesichts von
Krieg und Dürre immer weiter zugespitzt. „Den Menschen mangelt es
an allem, Hunger und Leid sind permanente Alltagszustände
geworden“, erklären das Bistum und die Landeskirche.
Hinweis:
Spenden sind möglich bei Caritas international, IBAN:
DE88 6602 0500 0202 0202 02, BIC: FSWDE33KRL, Bank für
Sozialwirtschaft Karlsruhe, Stichwort: Ernährungssicherung
Südsudan, oder online unter www.caritas-international.de
sowie bei der Diakonie Katastrophenhilfe, Evangelische Bank,
IBAN: DE68520604100000502502, BIC: GENODEF1EK1, Stichwort Afrika
Hungerhilfe, oder online unter www.diakonie-katastrophenhilfe.de.
Text: is(lk; Foto: Caritas International
23.03.2017
Messgewand von Papst Johannes Paul II. wieder im Einsatz
Das Papstgewand in der Ausstellung „Weltbühne Speyer“ im Historischen Museum der Pfalz
Das Papstgewand wird der Ausstellung „Weltbühne Speyer“ im
Historischen Museum entnommen
Speyer- Traditionsgemäß trägt der Speyerer
Bischof am sogenannten Papstsonntag das Messgewand, in dem Papst
Johannes Paul II. bei seinem Besuch in Speyer im Jahr 1987 die
Messe zelebrierte. In diesem Jahr ist das Gewand Teil der
Ausstellung „Weltbühne Speyer“ im Historischen Museum der Pfalz.
Für das Pontifikalamt, das am 26. März um 10 Uhr im Dom
stattfindet, wird das päpstliche Messgewand kurzzeitig aus der
Ausstellung entnommen und von Bischof Wiesemann während der Messe
getragen.
Änderung: Wir müssen uns leider
korrigieren. Das Messgewand, das Papst Johannes Paul II. bei seinem
Besuch in Speyer im Jahr 1987 getragen hat, wird am Sonntag nicht
eingesetzt. Der Grund ist die liturgische Farbe. Am 4.
Fastensonntag, dem so genannten Sonntag Laetare, wird in
katholischen Gottesdiensten die Farbe Violett oder Rosa verwendet.
Das Messgewand von Papst Johannes Paul II. hat jedoch die Farbe
Weiß.
Im Gedenken an den Jahrestag der Wahl von Papst Franziskus
feiert die Weltkirche am 4. Sonntag in der Osterzeit als
„Papstsonntag“. In der Messe im Dom zu Speyer wird zudem der
Einführung des 96. Speyerer Bischofs Dr. Karl-Heinz Wiesemann am 2.
März 2008 gedacht. Der Zelebrant der Messe trägt an diesem Tag das
sogenannte „Papstgewand“, das Papst Johannes Paul II. bei seinem
Besuch in Speyer trug. Das Messgewand ist in der Ausstellung
„Weltbühne Speyer - Die Ära der großen Staatsbesuche“ im
Historischen Museum in Speyer noch bis zum 24. September 2017 zu
sehen. In der Ausstellung werden die Besuche internationaler
Politiker, geistlicher Würdenträger und Monarchen in Speyer
zwischen 1984 und 1999 dokumentiert, in dem Fotografien,
Filmsequenzen und weitere Zeitzeugnisse wie das Gewand Papst
Johannes Paul II. ausgestellt werden. Die Museumsschau
verdeutlicht, wie viele Menschen der Papstbesuch auf die Straßen
und vor den Dom lockte. An der Eucharistiefeier auf dem Domplatz,
dem Höhepunkt des Besuchs, nahmen ca. 60.000 Menschen teil.
Papstbesuch in Speyer 1987
Papst Johannes Paul II. kam am 4. Mai 1987 nach Speyer. Nach der
Ankunft und der Fahrt mit dem Papamobil durch die
Maximiliansstraße, besuchte der Papst zusammen mit dem Bischof und
den Mitgliedern des Domkapitels den Dom. Dabei betete er vor der
Marienstatue, sprach in der Grablege der Kaiser das kirchliche
Totengebet und segnete die Gräber. Anschließend fand vor dem Dom
eine Eucharistiefeier statt. Für diese Messe brachte der Papst ein
Gewand mit, das er danach dem damaligen Bischof von Speyer Dr.
Anton Schlembach schenkte.
Das goldfarbene Messgewand mit den drei roten Kreuzen, die
beidseitig auf dem Stab des Gewands zu sehen sind, wurde damals
eigens für die Messe in Speyer angefertigt und aus Rom mitgebracht.
Unter den roten Kreuzen ist auf der Rückenseite das päpstliche
Wappen eingestickt. Im rechten unteren Wappenfeld verweist der
Buchstabe M auf die Gottesmutter Maria. Ihr und dem heiligen
Stephanus ist der Speyerer Dom geweiht. Da Johannes Paul II. am 27.
April 2014 heiliggesprochen wurde, ist das Gewand ebenso wie das
Messbuch, aus dem der Papst während der Messe vor dem Dom las, eine
Berührungsreliquie. Text: is; © Foto: Historisches Museum
der Pfalz/Carolin Breckle
20.03.2017
Neue Gruppe für Kinder suchtkranker Eltern
Schatzinsel-Gruppe
will Kinder stärken und unterstützen
Speyer- Das Caritas-Zentrum Speyer bietet jedes
Jahr eine Gruppe für Kinder an, die in ihren Familien Sucht und
Alkoholprobleme oder psychische Erkrankungen ihrer Eltern erleben.
Betroffene Väter und Mütter, die sich in Behandlung befinden oder
sich darüber Gedanken machen, wollen in der Regel keinesfalls, dass
ihre Kinder darunter leiden müssen. Sie sind jedoch
krankheitsbedingt manchmal nicht in der Lage, ihnen die
Zuverlässigkeit und Zuwendung zu bieten, die Kinder brauchen.
Betroffene Kinder machen sich oft große Sorgen um ihre Eltern,
verstehen manche Reaktionen nicht und fühlen sich selbst dafür
schuldig. Manche ziehen sich zurück, stellen kindliche Bedürfnisse
zurück oder übernehmen nicht dem Alter angemessene Verantwortung.
Andere werden auch selbst verhaltensauffällig. Das Risiko selbst
einmal psychische Probleme zu entwickeln ist deutlich erhöht.
Neben den bekannten Hilfs-und Behandlungsangeboten für die
Erwachsenen sollen die Kinder nicht vergessen werden. In der
„Schatzinsel“-Gruppe erfahren sie Aufklärung, Unterstützung und
Stärkung. Spiel und Spaß kommen dabei nicht zu kurz.
Die Gruppe richtet sich an Kinder zwischen sieben und zwölf
Jahren und findet demnächst einmal wöchentlich im Haus für
Kinder St. Hedwig in Speyer statt. Sie wird von erfahrenen
Fachkräften des Caritaszentrums geleitet.
Bei Interesse wenden Sie sich für ein Infogespräch an das
Caritas-Zentrum Speyer, Telefon 06232-8725112, oder per Email
elisabeth.segiet@caritas-speyer.de
.Text und Foto: Caritasverband für die Diözese Speyer
e.V.
17.03.2017
Vom Pfarrer in Kerzenheim zum Präsidenten des Kirchenamtes
Kirchenpräsident Christian Schad zum Tode von Hermann
Barth
Speyer- Als großen Brückenbauer zwischen
den Landeskirchen und den Gremien und Institutionen der
Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat der pfälzische
Kirchenpräsident Christian Schad den am Mittwoch verstorbenen
ehemaligen Präsidenten des Kirchenamtes der EKD, Hermann Barth,
bezeichnet. Barth habe es vermocht, intensiv zuzuhören und sich
empathisch auf Menschen einzulassen. Zudem habe der in Ludwigshafen
am Rhein geborene promovierte Theologe die Gabe besessen, klar und
deutlich Position zu beziehen und es dabei niemals an Herzenswärme
fehlen zu lassen, sagte Schad.
Gerade in schwierigen Situationen habe es der Präsident des
EKD-Kirchenamtes verstanden, das Verständnis widerstreitender
Auffassungen füreinander zu öffnen, erklärte der Kirchenpräsident.
So habe Barth das Zusammenwachsen der EKD mit seinen damals 22 sehr
unterschiedlich geprägten Gliedkirchen auf den Weg gebracht. Der in
Hannover lebende Pfälzer habe sich auch stets als „Verteidiger der
pfälzischen Kirche“ verstanden, auch wenn diese im Blick auf den
Reformprozess innerhalb der EKD nicht immer zu seiner Freude agiert
habe. Im Gedächtnis bleibe Barth jedoch nicht nur den Pfälzern als
weiser, präzise formulierender Theologe, als den biblischen Text
akribisch auslegender Prediger und als Seelsorger mit einem
hörenden Herzen, sagte Schad.
Bei seinem letzten offiziellen Besuch als Kirchenamtspräsident
vor der pfälzischen Landessynode räumte Barth 2010 in Speyer ein,
dass er erst am Ende seines beruflichen Weges einen Zugang zur
Aufklärungstheologie gefunden habe, von der die pfälzische
Kirchenunion bestimmt sei. Dies habe ihm erlaubt, „mich nicht mehr
wegzuducken, wenn die geistigen und kulturellen Wurzeln der
pfälzischen Union in den Blick treten“.
Hermann Barth war von 2006 bis 2010 Präsident des Kirchenamtes
der EKD, in dem er seit 1985 in verschiedenen Funktionen arbeitete.
Barth studierte evangelische Theologie in Heidelberg, Edinburgh und
Tübingen und war von 1970 bis 1977 wissenschaftlicher Assistent am
Alttestamentlichen Seminar des Fachbereichs Evangelische Theologie
der Universität Hamburg. Weitere Stationen waren das Vikariat in
der Evangelisch-reformierten Kirche und das Gemeindepfarramt im
pfälzischen Kerzenheim. Von 1993 an leitete er die Hauptabteilung
„Theologie und öffentliche Verantwortung“ des Kirchenamtes. Der
Theologe gehörte lange Jahre dem Nationalen Ethikrat und dem
ZDF-Fernsehrat an. lk
17.03.2017
Restauriertes Rhodter Kirchenbuch zurück in der Pfalz
Günter Baumann, Godelinde Baumann, Kirchenpräsident Christian Schad, Äbtissin Dorothea Flandera und Christine Lauer (von links).
Nach zwei Jahren in der Werkstatt des Klosters St.
Hildegard jetzt wieder im Bestand des Archivs
Speyer/Rhodt- Es hat mehrere hundert Jahre
auf dem Buchrücken, aber sein hohes Alter ist ihm kaum mehr
anzusehen: Ein Kirchenbuch aus Rhodt, mit Eintragungen vom späten
17. Jahrhundert bis Ende des 18. Jahrhunderts, ist jetzt nach
zweijähriger gründlicher Restaurierung in der Werkstatt des
Klosters St. Hildegard bei Rüdesheim in seine pfälzische Heimat
zurückgekehrt.
Im Zentralarchiv der Landeskirche nahmen Kirchenpräsident
Christian Schad, das Ehepaar Günter und Godelinde Baumann aus
Rhodt, Diplom-Archivarin Christine Lauer und Gemeindepfarrer Lothar
Schwarz das wertvolle Stück von Schwester Dorothea Flandera
entgegen. Insgesamt 111 Stunden seien an dem 300 Blätter
umfassenden Buch gearbeitet worden, erklärte die Äbtissin und
Leiterin der Restaurierungswerkstatt bei der Übergabe am
Donnerstag. Der Leder-Einband musste ersetzt, der Buchblock neu
gebunden, Tintenfraß und andere Zersetzungserscheinungen bekämpft
werden.
Für Christine Lauer hat das Rhodter Kirchenbuch einen ganz
besonderen Wert. „Es birgt viele Geschichten, schöne und tragische.
Für mich ist das heute ein großer Tag“, bedankte sich die
stellvertretende Archivleiterin bei der Äbtissin und dem Ehepaar
Baumann, das das Projekt finanziert hat. „Es war uns ein
Herzensanliegen“, sagte Günter Baumann. Er und seine Frau hatten
das Buch entdeckt, als das Pfarrhaus 1980 umgebaut worden war.
Beide sind langjährige Benutzer des landeskirchlichen Archivs, sie
haben das Rhodter Kirchenbuch auch transskribiert. Über die
Rückkehr dieses „Kleinods“ freute sich auch Gemeindepfarrer Lothar
Schwarz.
Das Zentralarchiv ist das „protestantische Gedächtnis der
Pfalz“. Es umfasst rund 300 Pfarrarchive, 20 Dekanatsarchive und
161 Nachlässe. Dazu kommen Kirchenbücher, Bildquellen und Baupläne.
Die Kirchenbücher stellen eine der wichtigsten genealogischen
Quellen dar, erklärt Lauer. In ihnen sind kirchliche
Amtshandlungen, vor allem Taufen, Trauungen und Bestattungen, aber
auch besondere Vorkommnisse, Orts- und Kirchenchroniken, Pfarr- und
Kircheninventare sowie Konfirmandenverzeichnisse aufgeführt. Die
Kirchenbücher können im Lesesaal des Zentralarchivs eingesehen
werden.
Mit der Werkstadt des Klosters St. Hildegard arbeitet das
Speyerer Zentralarchiv seit 2005 zusammen. Das Kloster hat sich auf
die Restaurierung von alten Tauf-, Trau- und Sterberegistern, aber
auch von Handschriften auf Pergament oder Papier wie Protokolle
oder liturgische Texte sowie von Plänen, Urkunden, Akten und
sonstigen archivarischen Besonderheiten spezialisiert. Text:
und Foto: Landeskirche
Mehr zum Thema: www.zentralarchiv-speyer.de;
www.abtei-st-hildegard.de.
13.03.2017
Versöhnen und heilen als gemeinsamer ökumenischer Auftrag
Bischof Wiesemann warnt in seinem Hirtenwort zur
Fastenzeit vor Erstarken von Eigen- und Nationalinteressen / Absage
an Forderung nach Wende in deutscher Erinnerungskultur
Speyer- Das Versöhnen und Heilen als
christlichen Grundauftrag hat Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in
den Mittelpunkt seines Hirtenworts zur Fastenzeit gestellt. Die
Kirche müsse vor allem „Feldlazarett für die Verwundeten dieser
Welt“ sein, schreibt er mit Bezug auf Papst Franziskus.
Entschlossen widerspricht er der Forderung nach einer Wende in der
deutschen Erinnerungskultur: „Kann jemand groß sein, der nicht zu
seiner eigenen Geschichte auch mit ihren dunklen Kapiteln steht?“
Es sei Anlass zur Sorge, wenn der Vorrang der Eigen- oder
Nationalinteressen proklamiert und Angst vor Überfremdung geschürt
werde.
Für Bischof Wiesemann sind Versöhnen und Heilen auch Anspruch an
das Miteinander der christlichen Konfessionen: „Wie können wir ein
Zeichen der Versöhnung des Heiles in der Welt sein, wenn wir
untereinander nicht eins sind?“ Ökumene als der „leidenschaftliche
Einsatz für die Einheit der Christen“ gehöre für ihn zum „innersten
Kern des Christseins“. Er bekräftigt die Verpflichtung, der Welt
nie wieder das „erbärmliche Bild einer zankenden Christenheit“ zu
liefern, sondern in „versöhnter Verschiedenheit mit aller Kraft die
sichtbare Einheit“ zu suchen. Das Reformationsgedenken lade dazu
ein, sich gemeinsam „unter die versöhnende Kraft des Evangeliums“
zu stellen. „Wir müssen uns nicht mehr gegeneinander abgrenzen,
sondern wir wissen, dass wir nur gemeinsam glaubwürdig Zeugnis für
Christus ablegen können“, betont Bischof Wiesemann in seinem
Hirtenwort. Er dankt der Evangelischen Kirche, dass sie die
Erinnerung an 500 Jahre Reformation als Christus-Fest bewusst
ökumenisch ausgerichtet hat.
Bischof Wiesemann wirbt zugleich für eine „neue ökumenische
Leidenschaft“ und fordert die Gläubigen auf, die vielfältigen
Möglichkeiten zur ökumenischen Begegnung wahrzunehmen. „Dabei
können wir uns gegenseitig unsere persönliche ökumenische
Geschichte mit allen Bereicherungen, aber auch mit unseren
Verwundungen erzählen, immer in der Bereitschaft, dass wir auch
selbst unsere Vorurteile und Einseitigkeiten im Dialog mit den
anderen aufbrechen lassen.“ Es sei wichtig, nicht beim Ziel eines
friedlichen Nebeneinanders der Konfessionen stehen zu bleiben.
Vor allem konfessionsverbindende Ehen und Familien hätten häufig
eine von Verurteilungen und Ausschließungen geprägte Geschichte
erfahren. „Dabei verwirklichen sie das, was Ökumene im Wortsinn
bedeutet, auf besonders dichte Weise: das Zusammenwohnen in der
einen Hausgemeinschaft Gottes.“ Bischof Wiesemann unterstreicht:
„Ich nehme die Verpflichtung in unserem ökumenischen Leitfaden sehr
ernst, mich gerade hier für Lösungen einzusetzen, die der
Wirklichkeit dieser gelebten Einheit im Kleinen einer Hauskirche
besser gerecht werden.“
Zugleicht lädt er in seinem Hirtenwort alle Gläubigen zur Feier
des zweihundertjährigen Jubiläum der Neugründung des Bistums Speyer
an Pfingsten nach Speyer ein. An den Anfang der Feier am
Pfingstsonntag sei ganz bewusst eine ökumenische Vesper gestellt
worden: „Wir möchten nicht ohne unsere in der konkreten
Kirchengemeinschaft zwar noch von uns getrennten, durch das Band
der Taufe aber schon mit uns geeinten Brüder und Schwestern im
Glauben feiern und in die Zukunft gehen.“ is
Hirtenwort des Bischofs als Video: https://www.youtube.com/watch?v=UBRy5lG0Li8
11.03.2017
Der Weg nach oben ist wieder frei
Nach der
Winterpause öffnen Kaisersaal und Aussichtsplattform für Besucher –
Zwerggalerie während der warmen Monate begehbar
Speyer- Die Tage werden länger und wärmer. Am
Dom zu Speyer heißt das: ab dem 1. April ist der Aufstieg auf den
60 Meter hohen Südwestturm wieder frei gegeben. Der Weg dorthin
führt durch den über der Vorhalle gelegenen Kaisersaal. Nach
Revisionsarbeiten an den Bodenplatten sind auch die dort
ausgestellten Fresken wieder zugänglich. Ebenfalls nur in der
wärmeren Jahreszeit möglich: ein Rundgang über die Zwerggalerie.
Dieses besondere Angebot richtet sich an Kleingruppen von bis zu 5
Personen mit Interesse an der Baugeschichte des Doms.
Trotz der wärmeren Temperaturen draußen, kann es im und rund um
den Dom auch im Frühling noch recht kalt sein. Die riesigen
Luftmassen im Innern der Kathedrale erwärmen sich nur langsam und
die Sandsteinmauern halten die Kälte des Winters bis weit ins
Frühjahr hinein. Daher sollte man sich für den Besuch eines
Gottesdienstes oder einer Führung im Dom warm anziehen. Auch wer
ein Konzert der Dommusik besucht, ist gut beraten, sich eine Decke
mitzubringen. Die Reihe „Cantate Domino“, die samstags um 18 Uhr
stattfindet, lädt noch bis zum Abend vor Palmsonntag zu
kostenfreien musikalischen Impulsen in den Dom.
Seit rund einem Jahr
bietet das Dom-Besucherzentrum im südlichen Domgarten Informationen
rund um den Dombesuch. Ebenso sind dort Eintrittskarten und
Audioguides erhältlich. Mit dem Kauf der sogenannten „Dombausteine“
des Dombauvereins lässt sich ein schönes Andenken an den Dom
erwerben und zugleich dem Bauwerk etwas Gutes tun.
Besucherinformationen
Öffnungszeiten:
Dom: geöffnet werktags April bis
Oktober 9–19 Uhr, werktags November bis März 9–17 Uhr, sonntags
ganzjährig 12–18 Uhr.
Kaisersaal und Aussichtsplattform: Geöffnet werktags April bis
Oktober 10–17 Uhr, sonntags 12–17 Uhr. Einlass im
20-Minuten-Takt.
Während der Gottesdienste und bei Sonderveranstaltungen ist eine
Besichtigung nicht möglich.
Öffnungszeiten während der Ostertage:
10. April 2017
Besichtigung bis 16 Uhr (17 Uhr Chrisam Messe)
14. April 2017, Karfreitag
Stille Besichtigung nur 12 bis 14 Uhr (10 Uhr Kinderkreuzweg,
danach Beichtgelegenheit bis 13 Uhr. 15 Uhr Karfreitagsliturgie,
anschließend Beichtgelegenheit)
15. April 2017, Karsamstag
Stille Besichtigung 10 bis 18 Uhr (21 Uhr Feier der
Osternacht)
16. April 2017, Ostern
Besichtigung 12.30 bis 16 Uhr (10 Uhr Pontifikalamt, 16.30 Uhr
Pontifikalvesper, 18 Uhr Abendmesse)
17. April 2017, Ostermontag
Besichtigung 12.30 bis 17.30 Uhr (10 Uhr Pontifikalamt, 18 Uhr
Abendmesse)
Domführungen:
Information und Buchung: www.dom-zu-speyer.de/domfuehrungen
E-Mail: domfuehrungen@bistum-speyer.de
Telefon 0 62 32/102-118 (Bürozeiten: Dienstag bis Freitag 10 bis 12
Uhr sowie Montag und Donnerstag 14 bis 16 Uhr), Fax 0 62
32/102-119
Audioguide:
Hörtouren für Kinder und Erwachsene
werden in Deutsch, Englisch und Französisch angeboten und sind im
Dom-Besucherzentrum erhältlich.
Aktuelle Informationen und Kontakt: www.dom-zu-speyer.de Text:
is; Foto: spk-Archiv
11.03.2017
Gemeinsamer Traum von Solidarität
Kardinal Philippe Ouédraogo aus Ouagadougou, der Hauptstadt des afrikanischen Staates Burkina Faso
Pressegespräch mit Kardinal Philippe Ouédraogo aus Burkina
Faso, dem Beispielland der Fastenaktion von „Misereor“, in
Ludwigshafen
Ludwigshafen - Zwei Tage lang ist Kardinal
Philippe Ouédraogo aus Ouagadougou, der Hauptstadt des
afrikanischen Staates Burkina Faso, im Bistum Speyer zu Gast.
Burkina Faso ist eines der ärmsten Länder Afrikas und in diesem
Jahr Beispielland der Fastenaktion des katholischen Hilfswerkes
„Misereor“. Sie steht unter dem Motto „Die Welt ist voller guter
Ideen. Lass sie wachsen“.
Bei einem Pressegespräch in Ludwigshafen erläuterte Kardinal
Ouédraogo, wie passend dieses Motto für sein Land ist: 80 Prozent
der Bevölkerung leben von Landwirtschaft und Viehzucht. Eine große
Herausforderung ist für das Land die junge Bevölkerung: 70 Prozent
sind jünger als 35 Jahre. Zugleich gehen noch immer nur rund 60
Prozent der Kinder zur Schule, die Gesundheitsversorgung des Landes
ist lückenhaft, die Stellung der Frau und die Menschenrechte sind
für den Kardinal ebenso Grund zur Sorge. Zwar ist es der
Bevölkerung gelungen, eine Demokratie zu erkämpfen, aber das war
mit großen Opfern verbunden, berichtet der Kardinal. „Jetzt geht es
außerdem darum, diese Demokratie zu festigen“, sagt er – und dazu
brauche das Land Partner. Die Arbeitslosigkeit müsse bekämpft
werden, damit nicht weiterhin viele junge Menschen Afrika
verlassen.
An vielen Stellen leben die Menschen in Burkina Faso Toleranz:
Neben den Katholiken gibt es eine Mehrheit von Muslimen sowie eine
große Gruppe, die den traditionellen afrikanischen Religionen
angehören. „Blutsbande sind stärker als Glaubensbande“, weiß
Kardinal Ouédraogo, und so gehen die verschiedenen Religionen quer
durch Familien, interreligiöse Hochzeiten sind ebenso möglich wie
der Übertritt in eine andere Glaubenszugehörigkeit. Die religiösen
Oberhäupter besuchen sich gegenseitig an den Feiertagen der jeweils
anderen Religion, und in seiner Bischofsstadt gibt es ein
„Bischofs-Cup“ genanntes Fußballturnier, das ebenfalls dem
interreligiösen Dialog dient.
Die afrikanischen Traditionen, so erzählt er aus dem Alltag,
spielen auch im Glaubensleben eine große Rolle. So nutzt er gerne
afrikanische Sprichwörter und setzt sie in der Katechese um. Sein
Lieblingssprichwort und Lebensmotto lautet: „Man gibt nicht, weil
man hat, man gibt, weil man liebt“ – und schon stellt er die
Verbindung her zum Gleichnis des barmherzigen Samariters.
„Es geht nur in Solidarität“, betont Kardinal Ouédraogo, wenn er
die verschiedenen Herausforderungen in seinem Land – aber auch
weltweit - anspricht. „Wir brauchen die Zusammenarbeit mit anderen
Ländern, mit den Kirchen Europas und mit Institutionen wie
Misereor“, fordert er. Er zitiert Martin Luther King und wünscht
sich, dass „wir alle gemeinsam träumen“, von Solidarität, Brücken
zwischen Ländern, Religionen und Partnern.
Die katholische Kirche sieht der afrikanische Kardinal als eine
einzige große Familie an. Sie ist einheitlich – getragen von Jesus
Christus und dem Evangelium – und sie ist vielfältig in ihren
Herausforderungen. „Die Länder haben unterschiedliche
Entwicklungsstadien, und wenn zum Beispiel in Deutschland das Thema
Ehescheidungen ein großes Problem ist, so ist die Polygamie bei uns
eine Schwierigkeit“, sagt er. Aber er ist überzeugt: „Es wird uns
gelingen, unsere Kirche zu stärken, wenn wir Seite an Seite gehen,
und durch das gemeinsame Gebet, das Zuhören und die Treue zum
Evangelium.“
Kardinal Ouédraogo ist sehr dankbar dafür, dass Burkina Faso
Beispielland für „Misereor“ ist. Seine Reise, die noch bis 22. März
durch Deutschland geht, ist teilweise auch anstrengend. „Aber es
ist ein starkes Zeichen, dass Sie ausgerechnet uns als eines von 54
afrikanischen Ländern ausgewählt haben!“
Kardinal Ouédraogo nimmt heute Abend auch an der
Abschlussveranstaltung der Lebensstil-Kampagne „Gutes Leben. Für
alle!“ im Heinrich Pesch Haus teil, die unter dem Titel
steht: „Jetzt reicht’s!“
Text/Foto: Brigitte Deiters
10.03.2017
Begegnungen mit „Fresh Expressions of Church“
Letzte
Kundschafterreise des Bistums Speyer führt nach England
Speyer. Neun Frauen und Männer starten am
Sonntag, 12. März, zur letzten Kundschafterreise des Bistums Speyer
nach England. Bei der einwöchigen Tour unter dem Motto „Lernen von
der Weltkirche“ geht es vor allem um das Kennenlernen der Bewegung
„Fresh Expressions of Church“, die neue Formen von Kirche
ausprobiert und fördert.
Die Reisegruppe setzt sich aus ehren- und hauptamtlichen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Pfarreien und Vertretern des
bischöflichen Ordinariates zusammen. An der Spitze der Gruppe steht
Generalvikar Dr. Franz Jung. Er leitet die Reise zusammen mit Dr.
Peter Hundertmark, verantwortlich für das Referat Spirituelle
Bildung im Bistum.
„Es gibt ganz verschiedene Formen von ‚Fresh Expressions of
Church‘ – das reicht von der sogenannten ‚Café-Church‘, in der sich
Menschen in einem Café treffen, der generationenübergreifenden
‚Messy-Church‘ bis zur ‚Cell-Church‘, das sind Hauskreise“, erklärt
Dr. Peter Hundertmark. „Der Grundsatz lautet ‚Go and stay‘, das
bedeutet: Kirche geht an ganz verschiedene Orte, dorthin wo sich
Menschen treffen, wo Platz ist, und bleibt dort.“ Die Bewegung
„Fresh Expressions of Church“ (frische Ausdrucksformen von Kirche),
entstand vor etwa 15 Jahren und ist inzwischen von der
anglikanischen, der methodistischen und anderen kleineren Kirchen
in England als Organisation offiziell anerkannt und gefördert. „Im
Zeitraum zwischen 2008 bis 2016 kamen über 100 000 Menschen über
‚Fresh Ex‘ wieder in Kontakt mit einer Form von christlicher
Kirche“, berichtet Hundertmark von dem Erfolg dieser
missionarischen Bewegung. Neben den vielen Ehrenamtlichen, die sich
dort engagieren, gibt es inzwischen auch hauptamtliche „pioneer
minister“, die im Auftrag der christlichen Kirchen in England für
„Fresh Expressions of Church“ arbeiten.
Vielfältige Erwartungen der Kundschafter
England-Kundschafterin Brigitte Deiters, die ehrenamtlich im
„Lichtpunkt“ in Ludwigshafen mitarbeitet, interessiert die Frage,
welchen Spielraum Ehrenamtliche in den Kirchen haben. Ihr
hauptamtlicher Kollege und Referent für den Lichtpunkt, Joachim
Lauer, möchte „lernen, was es heißt, für diejenigen da zu sein, die
wir nicht mehr erreichen und bei alldem dem eigenen Traum von
Kirche nachgehen.“ Generalvikar Dr. Jung interessieren „die
Aufbrüche der anglikanischen Kirche in einem weitgehend
säkularisierten Umfeld“, von denen er sich Anregungen für das
Bistum Speyer erhofft. Auch Dr. Thomas Kiefer, Leiter der Abteilung
Seelsorge in Pfarrei und Lebensräumen, ist gespannt darauf zu
sehen, „wie die anglikanische Kirche an die Ränder geht und wie
missionarisches Handeln und Sozialraumorientierung zusammengehen
können.“ Felix Goldinger, Referent für missionarische Pastoral im
Bistum Speyer, ist begeistert von Fresh Expression Projekten und
hofft, auch im Bistum Speyer neue Formen von Kirche ausprobieren zu
können. Darauf spannende, neue Ansätze „für pastorales Handeln“
kennenzulernen, freut sich auch Dominik Schek aus Bad Dürkheim (Hl.
Theresia vom Kinde Jesu). Gemeindereferentin Silke Stein, Pfarrei
Maria Schutz in Kaiserlautern, interessiert sich dafür „wie andere
anderswo mitgestalten und mit bauen am Reich Gottes“ und ihre
ehrenamtliche Mitarbeiterin Christine Tigges hofft, durch die Fresh
Expressions „Impulse zu erhalten, Menschen für die Kirche zu
begeistern“ – besonders diejenigen, „die sich von der Kirche
distanziert haben“.
Die Reise nach England ist die letzte von insgesamt vier
Kundschafterreisen des Bistums Speyer. Ziele der ersten drei Reisen
waren Nicaragua (Ende 2016), die Philippinen (Februar 2017) und
Südafrika (bis zum 16. März 2017).
Die Kundschaftergruppe in England wird über ihre Erlebnisse,
Erfahrungen und Reflexionen in einem täglichen Reiseblog berichten.
Er kann über die Internetseite des Bistums Speyers von jedem
Interessierten eingesehen, mitgelesen und kommentiert werden.
Weitere Informationen zu den Kundschafterreisen des Bistums
Speyer:
http://www.bistum-speyer.de/bistum-speyer/kundschafterreisen/
Link zum Blog der Kundschafterreise nach England:
http://www.bistum-speyer.de/bistum-speyer/kundschafterreisen/reiseblog-england
/
Es besteht die Möglichkeit, dass Interessierte per E-Mail
automatisch über neue Blog-Einträge informiert werden.
Bistum Speyer
08.03.2017
Buber-Rosenzweig-Medaille - „Kompliment für unsere Arbeit“
Pfarrer Stefan Meißner ist Mitglied der Konferenz
landeskirchlicher Arbeitskreise Christen und Juden
Speyer/Landau (lk). „Nun gehe hin und
lerne“: Das Motto der diesjährigen Woche der Brüderlichkeit ist für
den Vorsitzenden des landeskirchlichen Arbeitskreises Kirche und
Judentum, Stefan Meißner, auch persönliches Leitmotiv. Der Pfarrer
vertritt die Evangelische Kirche der Pfalz in der kürzlich mit der
Buber-Rosenzweig-Medaille ausgezeichneten Konferenz
landeskirchlicher Arbeitskreise Christen und Juden (KLAK). „Die
Verleihung ist ein schönes Kompliment für unser Gremium“, sagt
Meißner. Stets seien jüdische Gesprächspartner bei den Tagungen
eingeladen und setzten mit ihren Vorträgen und Gesprächsbeiträgen
wichtige Impulse.
„Mit unserer Arbeit möchten wir nicht nur für den
christlich-jüdischen Dialog werben, sondern darüber hinaus auch ein
deutliches Signal gegen Antisemitismus und Rassismus setzen“,
erklärt Meißner, der auch Mitglied der Gesellschaft für
Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Pfalz ist. Im Rahmen der Feiern
zum 30-jährigen Bestehen der Gesellschaft referiert Meißner am 15.
März um 19 Uhr in der Landauer Katharinen-Kapelle über die KLAK.
Titel: „Nun gehe hin und lerne. 40 Jahre Arbeit für den
christlich-jüdischen Dialog“.
Der gegenseitige Austausch und die Pflege partnerschaftlicher
Kontakte mit Vertretern des Judentums in der KLAK seien für seine
Arbeit im landeskirchlichen Arbeitskreis Kirche und Judentum sehr
hilfreich, so Meißner. Der Arbeitskreis erörtert Grundsatzfragen
des christlich-jüdischen Dialogs und erstellt Konzepte und
Arbeitshilfen zur Auseinandersetzung mit jüdischer Religion und
jüdischem Leben früher und heute. Damit soll das Thema für die
Arbeit in Gemeinde und Unterricht fruchtbar gemacht werden. Der
Arbeitskreis lädt zudem zu Studientagen, Seminaren und Vorträgen
ein und trägt damit zur Meinungsbildung bei. Viele dieser
Veranstaltungen werden in Kooperation mit einzelnen
Kirchengemeinden, der Evangelischen Arbeitsstelle Bildung und
Gesellschaft, dem Jerusalemverein oder der Gesellschaft für
Christlich-jüdische Zusammenarbeit durchgeführt.
Der Deutsche Koordinierungsrat der Gesellschaften für
Christlich-Jüdische Zusammenarbeit vergibt in der „Woche der
Brüderlichkeit“ vom 5. bis 12. März die Buber-Rosenzweig-Medaille
an Personen oder Institutionen, die sich um die Verständigung
zwischen Christen und Juden verdient gemacht haben. Die
Auszeichnung erinnert an die jüdischen Philosophen und Pädagogen
Martin Buber (1878-1965) und Franz Rosenzweig (1886-1929).
Hinweis: Anlässlich der Feier zum 30-jährigen Bestehen
der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Pfalz hält
der Herxheimer Autor Michael Bauer am 8. März, 19 Uhr, im
Gemeindezentrum der protestantischen Stiftskirche in Landau den
Festvortrag. Titel: „Auferstehung des Geistes zum Segen der ganzen
Menschheit". Mehr zum Thema: www.klak.org/; www.christen-und-juden.de/.
EVANGELISCHE KIRCHE DER PFALZ
08.03.2017
„Die Taufe ist das individuellste der Sakramente“
Bischof Wiesemann gibt einer Taufbewerberinnen seine Segenswünsche mit auf den Weg
Wortgottesdienst mit Bischof Wiesemann in der Krypta des
Domes zur Feier der Zulassung von Erwachsenen zur
Taufe
Speyer. In einem Wortgottesdienst am
Sonntagnachmittag in der Krypta des Speyerer Domes hat Bischof Dr.
Karl-Heinz Wiesemann 22 Bewerber – zwölf Männer und zehn Frauen –
aus dem ganzen Bistum zur Erwachsenentaufe zugelassen. „Wenn ich
mich umschaue“, so der Bischof bei der Begrüßung, „ist hier ein
Großteil der Weltkirche versammelt: Europa, Afrika, Asien, und
ebenso geben Ihre Biografien einen Querschnitt durch alle
Lebenswelten. Wir freuen uns alle mit Ihnen und begleiten Sie mit
unseren Gebeten.“
In seiner Predigt betonte der Bischof: „Die Taufe ist das
individuellste der Sakramente. Ich habe dich bei deinem Namen
gerufen, sagt Gott. Das ist für mich ein ganz starkes Wort auch in
meinem eigenen Leben geworden. Und jeder Bewerber hat eine ganz
persönliche Entscheidung getroffen, manchmal sogar gegen die
Stimmen seiner Familie, seiner Umgebung. Da wurde nichts
übergestülpt, weil man sich taufen lässt.“
Die einzelnen Taufbewerber waren zusammen mit ihren Paten und
ihren Katechumenenbegleitern gekommen und wurden einzeln
vorgestellt. Jeden hatte die Pfarrei in einem eigenen Schreiben an
den Bischof zur Taufe empfohlen. Stellvertretend für alle wurde die
persönliche Geschichte zweier Bewerber von Walburga Wintergerst,
Referentin Pastorale Dienste – Katechese, vorgelesen: Ellen
Dressing ist eine junge Lehrerin am Katholischen Gymnasium St.
Franziskus in Kaiserslautern. Ihr Wunsch getauft zu werden,
entstand durch ihre Tätigkeit an katholischen Schulen. Der Japaner
Tetsutako Amano kam über ein akademisches Austauschprogramm nach
Ludwigshafen, wo er in der Pfarrei St. Cäcilia eines Tages einen
kleinen abendlichen Vespergottesdienst besuchte, nach und nach ins
Gemeindeleben aufgenommen wurde und so zu seinem Glauben fand.
Alle Bewerber werden das Sakrament der Taufe in ihren
Heimatgemeinden an Ostern, meist in der Osternacht, empfangen.
Gleichzeitig werden sie zur Erstkommunion gehen und gefirmt.
Der Gottesdienst wurde musikalisch gestaltet vom Jugendchor der
Dommusik unter Leitung von Domkapellmeister Markus Melchiori und
Domkantor Joachim Weller an der Orgel.
Text: Andrea Dölle/Foto: Nicole Fuhr
07.03.2017
"Die österliche Bußzeit will uns die Herzen öffnen für das, was von Gott kommt"
Die Asche steht bereit.
Pontifikalamt mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann am
Aschermittwoch im Dom zu Speyer
Speyer. Anstöße zum Nachdenken hat Bischof Dr.
Karl-Heinz Wiesemann beim Pontifikalamt am Aschermittwoch im
Speyerer Dom gegeben und die Gottesdienstbesucher auf die
vorösterliche Buß- und Fastenzeit eingestimmt. Diese Zeit dient
Gläubigen, ihr Leben zu überprüfen und es neu am Evangelium
auszurichten, um geläutert das Osterfest zu feiern. Das Aschekreuz,
das den Gläubigen auf die Stirn gezeichnet wird, ist das Zeichen
zur Besinnung und des Umkehrwillens. Dem Pontifikalamt ging eine
Pontifikalvesper voraus.
Den Gottesdienst leitete der Bischof mit dem Worten ein: "Mit
dem heutigen Tag beginnen wir die 40 Tage der Umkehr und Buße, wir
bereiten uns auf das Fest der Auferstehung vor und erneuern uns
durch Fasten, Gebet und Werke der Liebe." In der vorösterlichen
Zeit sind in der kirchlichen Tradition neben dem Fasten das Gebet
und das Almosengeben besondere Elemente. Während dieser 40 Tage,
führte Wiesemann aus, sollten sich die Katholiken Gott öffnen, wie
sich eine Pflanze dem Licht zuwendet, und gleichzeitig mit Gott
stärker verwurzeln, um neue Kraft zu schöpfen.
Der Bischof erläuterte, was im Leben wirklich Wert
besitzt und was es gilt zu erneuern. In seiner Predigt
verdeutlichte Wiesemann das an einer Begebenheit, die ihm auf der
Kundschafterreise im Februar "unter die Haut gegangen ist", wie er
gestand. Die Reise führte auf die Philippinen, ein armes Land, das
immer wieder von Naturkatastrophen heimgesucht wird. Besonders hart
traf es das Inselvolk im November 2013. Taifun Yolanda fegte mit
Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 300 Stundenkilometern über
den Pazifik und die Philippinen. Auf dem Inselstaat verursachte der
tropische Wirbelsturm die größten Schäden.
Auf die Frage der deutschen Kundschafter, was der Taifun
zerstörte, zählten die Philippiner auf: ihre Fischerboote, ihre
Häuser, die Kirche. "Die Menschen erzählten alles der Reihe nach",
gab Wiesemann wieder und zog das Zwischenfazit: "Es blieb im Grunde
nichts mehr." Auf die Frage, was der Taifun ihnen nicht rauben
konnte, ernteten die Abgesandten zunächst "tiefes Schweigen",
schilderte der Bischof und fuhr fort: "Dann sagte der Erste: Meinen
Glauben hat mir der Taifun nicht zerstört, ich bete noch viel
tiefer."
Andere ergänzten: Würde, Mut, Vertrauen und Hoffnung habe die
Naturkatastrophe
ihnen nicht nehmen können. Die Menschen seien lebendig und
sich bewusstgeworden, was der Taifun nicht zerstören konnte, fasste
Wiesemann zusammen und knüpfte an die österliche Bußzeit an: Das
Aschekreuz sei ein Symbol dafür, "dass uns alles genommen werden
kann". Asche zu Asche, Staub zu Staub. Dieser Gedanke sei aber kein
Grund, bedrückt zu sein. Vielmehr gelte es in diesen 40 Tagen das
zu erneuern, was nicht zerstört werden könne, was einem nicht
genommen werden könne. Der Bischof machte den Gläubigen Mut, auf
Gott zu vertrauen. "Die österliche Bußzeit will uns die Herzen
öffnen für das, was von Gott kommt."
Vor der Kommunion zeichneten Bischof Wiesemann, Weihbischof Otto
Georgens sowie Geistliche des Domkapitels den Gottesdienstbesuchern
die Aschekreuze auf die Stirn. Die Fürbitten schlossen ausdrücklich
all jene ein, die einen Neuanfang suchen – insbesondere Menschen,
die aus ihren Heimatländern flüchten mussten. Sie galten unter
anderem auch allen, die ihren Glauben erneuern und vertiefen
wollen.
Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes übernahm die
Schola Gregoriana unter Leitung von Domkapellmeister Markus
Melchiori. Sie sang unter anderem gregorianische Gesänge und
deutsche Wechselgesänge.
Text und Fotos: Yvette Wagner
02.03.2017
„der pilger – Magazin für die Reise durchs Leben“
Ab 2. März im Handel: „der pilger – Magazin für die Reise durchs Leben“ lautet der Titel für das neue Mindstyle-Magazin mit christlichem Fokus.
Ab 2. März im Zeitschriftenhandel erhältlich -
Startauflage 100.000 Exemplare ...
Speyer- „der pilger – Magazin für die Reise
durchs Leben“ ist der Titel einer neuen, vierteljährlich
erscheinenden Zeitschrift. Die Ausgabe 1 ist am 2. März erstmals an
Einzelverkaufsstellen erhältlich. Mit seiner besonderen
Heftkonzeption und prominenten Autoren positioniert sich „der
pilger“ als Mindstyle-Magazin mit christlichem Fokus. „der pilger –
Magazin für die Reise durchs Leben“ ist im gesamten
deutschsprachigen Raum erhältlich und hat einen Umfang von rund 140
Seiten. Die Erstauflage beträgt 100.000 Exemplare.
Wie der Hefttitel anschaulich verdeutlicht, versteht sich „der
pilger“ als Begleiter seiner Leserinnen und Leser. Er greift die
Sehnsucht vieler Menschen nach Stille und Sinnfindung auf.
Dementsprechend lädt jede Ausgabe zu einer persönlichen Auszeit ein
und gibt – im Einklang mit den Jahreszeiten – Impulse für ein
bewusst geführtes Leben, das sich nicht vom Alltagsstress
überrollen lässt.
Die Bereiche Spiritualität und Religion bilden wichtige Themen.
Es werden Pilgerwege und inspirierende Reiseziele vorgestellt,
christliche Feste erklärt, aber auch Impulse gegeben, um die Welt
täglich etwas besser zu machen. Ergänzend dazu werden klassische
Lifestyle-Themen aus den Bereichen Natur und Gesundheit
aufgegriffen und Menschen vorgestellt, die auf besondere Weise
leben oder Außergewöhnliches leisten.
Entwickelt wurde die Zeitschrift von einem erweiterten
Redaktionsteam um Chefredakteur Norbert Rönn. Zum prominenten
Autorenkreis zählen unter anderem der Benediktinerpater Anselm
Grün, die Journalisten Franz Alt und Michael Albus, Beatrix Kruse,
ehemalige Chefredakteurin von Brigitte und Familie&Co sowie der
Bestseller-Autor Manfred Lütz ...
Die erfrischende Kombination aus Unterhaltung, Expertenwissen
und qualitativ hochwertigem Journalismus wird von einer
einfühlsamen Sprache und einem harmonisch-wertigen Layout
unterstrichen. So bietet „der pilger“ Texte, die das Herz berühren
und zum Nachdenken, Zurücklehnen und Durchatmen einladen.
Die Druckauflage für die beiden ersten Ausgaben von „der pilger
- Magazin für die Reise durchs Leben“ liegt bei jeweils 100.000
Exemplaren. Die Startauflage für den „Kioskverkauf“ liegt von
Beginn an bei 80.000
Exemplaren.Die Erstausgabe wird von einer
deutschlandweiten Werbekampagne begleitet, die – ergänzend zu
Anzeigen in Printmedien – mit zielgruppenaffiner Radiowerbung und
Social-Media-Aktivitäten Akzente setzt.
„Der pilger - Magazin für die Reise durchs Leben“ wird bei
Peregrinus GmbH aus Speyer verlegt. In diesem Verlag erscheint
unter anderem auch Deutschlands älteste Bistumszeitung, die
ebenfalls den Titel „der pilger“ trägt.
Das neue Magazin „der pilger“ erscheint vierteljährlich. Auf
rund 140 Seiten präsentiert sich das „Magazin für die Reise durchs
Leben“ mit einer hochwertigen Ausstattung. Der Heftpreis beträgt
4,80 Euro. Das Jahresabo kostet inklusive Zustellung 19,20 Euro.
Zusätzliche Informationen bieten der
Webauftritt (www.der-pilger.de) und die Facebook-Präsenz
(www.facebook.com/pilger.magazin).
Die bundesweite Anzeigenvermarktung leistet die KONPRESS-Medien
eG mit Sitz in Frankfurt/M. Die seit 1970 bestehende Genossenschaft
vermarktet exklusiv das nationale Anzeigen- und Beilagengeschäft
für 39 konfessionelle Wochenzeitungen mit einer Reichweite von rund
3,1 Millionen Lesern. Der Anzeigenschluss für die kommende
Magazinausgabe von „der pilger“ ist der 20. April 2017. Weitere
Informationen sind unter www.konpress.de erhältlich.
Text und Foto: Peregrinus GmbH
01.03.2017
Stets auch für die eigene Seele Sorge tragen
Treten am 1. März ihren Dienst als Pfarrer an: Die neuernannten Stelleninhaber mit Oberkirchenrätin Marianne Wagner (5.von rechts)
Oberkirchenrätin Wagner überreicht neuen Pfarrerinnen
und Pfarrern die Ernennungsurkunden
Speyer- Elf Theologinnen und Theologen
treten ab 1. März ihren Dienst als neue Pfarrerinnen und Pfarrer
der Evangelischen Kirche der Pfalz an. Bei der Urkundenverleihung
im Landeskirchenrat am Freitag hat Oberkirchenrätin Marianne Wagner
den frischgebackenen Seelsorgern mit auf den Weg gegeben, ihren
Dienst mit Zuversicht und Gottvertrauen anzutreten und auf die
Menschen in den Kirchengemeinden mutig zuzugehen. Seelsorge brauche
aber auch die nötige „innere Stärke“, sagte Wagner.
„Versuchen Sie stets auch an die eigene Seele zu denken“,
empfahl die Oberkirchenrätin den neuen Pfarrerinnen und Pfarrern.
Nur wer auch für sich selber Sorge trage, sei den Herausforderungen
und Anfechtungen gewachsen. Die Aufgabe der Pfarrer bestehe darin,
die biblisch-christliche Tradition immer wieder neu zu
vergegenwärtigen. Das Gebet und die Auseinandersetzung mit der
Tageslosung gäben Kraft und Orientierung für die täglichen
Herausforderungen, die der Pfarrberuf stelle, sagte Wagner: „Lassen
Sie sich nicht von der Fülle der bevorstehenden Aufgaben
überwältigen.“
Die neuen Pfarrerinnen und Pfarrer übernehmen folgende
Gemeinden:
Johanna Baum (29) wird Pfarrerin in der Kirchengemeinde Kandel 2
im Kirchenbezirk Germersheim; Robin Braun (31) geht als Pfarrer
nach Herschweiler-Pettersheim im Kirchenbezirk Kusel; Julia Caster
(31) betreut als Pfarrerin die Gemeinde Schwarzenbach im
Kirchenbezirk Homburg; Florentine Grünewald (31) übernimmt das
Stadtjugendpfarramt Ludwigshafen; Holger Müller (29) betreut
künftig Barbelroth-Kapellen-Drusweiler im Kirchenbezirk Bad
Bergzabern; Heike Rauber (33) geht nach Frankenthal-Pilgerpfad 2;
Daniel Seel (46) tritt die Pfarrstelle in Hornbach im Kirchenbezirk
Zweibrücken an; Kira Seel (29) geht nach Wolfstein im Kirchenbezirk
An Alsenz und Lauter.
Pfarrstellen zur Dienstleistung treten an:
Sandra Liermann (28) wird zur Dienstleistung im Kirchenbezirk
Donnersberg eingesetzt, Elisa-Marie Stopp (27) kommt zur
Dienstleistung nach Ludwigshafen und Stefanie Schlenczek (28) zum
Missionarisch-Ökumenischen Dienst (MÖD) in Landau.
In der Evangelischen Kirche der Pfalz sind nach Auskunft von
Oberkirchenrätin Wagner zurzeit 565 Pfarrerinnen und Pfarrer im
Dienst (Stand 1. Januar 2017). Auf der Liste der
Theologiestudierenden befänden sich 59 junge Leute, aktuell seien
18 Vikare in der Ausbildung. Text und Foto: lk
24.02.2017
Bischof aus Ruanda zu Besuch in Speyer
Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann (links) begrüßte Bischof Jean Damascène Bimenyimana, der von Dorothea Fuchs, der Vorsitzenden des Pfarreirates der Pfarrei Hl. Martin, Kaiserslautern und Vorsitzenden des Partnerschaftsvereins der Gemeinde St. Martin, begleitet wurde.
Treffen mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann im
Bischofshaus
Speyer - Bischof Jean Damascène
Bimenyimana aus der Diözese Cyangugu in Ruanda hat heute seinen
Speyerer Amtsbruder Dr. Karl-Heinz Wiesemann besucht. In dem
Gespräch im Bischofshaus ging es um einen Austausch über die Pflege
der Partnerschaft, die seit 1982 zwischen den Diözesen Cyangugu und
Speyer besteht.
Die Diözese Cyangugu liegt im Südwesten des ostafrikanischen
Staates im Grenzgebiet zum Kongo. Verbände und Pfarreien beider
Bistümer pflegen seit vielen Jahren Kontakte. Zwei junge Erwachsene
aus der Pfalz leisten jährlich einen freiwilligen Sozialdienst in
einer Tagesförderstätte für Kinder und Jugendliche mit Behinderung
in Nkanka im Bistum Cyangugu. Träger dieses Freiwilligendienstes
ist der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ),
Diözesanverband Speyer.
In den vergangenen Tagen war Bischof Bimenyimana im Rahmen
seines einwöchigen Besuches in der Pfalz in der Pfarrei Heiliger
Martin in Kaiserslautern zu Gast, wo er in der Kirche St. Martin
einen Gottesdienst feierte. Die pfälzische Gemeinde unterhält
bereits seit 1983 partnerschaftliche Beziehungen zu den Pfarreien
Shangi und Muyange in Ruanda. In der Katholischen Hochschulgemeinde
Kaiserslautern traf Bischof Bimenyimana mit ruandischen Studenten
zusammen. Er besuchte Vertreter des Kolpingwerkes und sprach mit
den jungen deutschen Freiwilligen, die sich in Ruanda engagieren
werden. Am morgigen Freitag wird Bischof Bimenyimana die Heimreise
antreten.
Weitere Informationen zur Diözese Cyangugu: http://www.diocesecyangugu.com/en/
23.02.2017
„Mit Leib und Seele Bischof von Speyer gewesen“
Bischöfe aus
Speyer und Würzburg, Allgemeiner Geistlicher Rat, Domkapitel und
zahlreiche Weggefährten feierten den 85. Geburtstag von Bischof em.
Dr. Anton Schlembach
Speyer- Mit einem Dankgottesdienst im
Caritas-Altenzentrum St. Martha in Speyer feierte Bischof em. Dr.
Anton Schlembach am Dienstag seinen 85. Geburtstag. Mit ihm standen
sein Nachfolger, der amtierende Speyerer Bischof Dr. Karl-Heinz
Wiesemann, der Bischof seines Heimatbistums Würzburg Dr. Friedhelm
Hofmann, Monsignore Otto Kern und Diakon Klaus Hilzensauer am
Altar. Am Gottesdienst und der anschließenden Feier nahmen die
aktiven und emeritierten Mitglieder des Allgemeinen Geistlichen
Rats und des Domkapitels sowie mehrere enge Weggefährten von
Bischof Schlembach sowie seine beiden Schwestern teil.
„An einem Geburtstag wird einem besonders deutlich bewusst, was
man im Grund immer weiß und voraussetzt: Letztlich verdanke ich
mich Gott, der die Fülle des Seins ist und mich mit meinem Dasein
beschenkt“, hob Bischof Schlembach in seiner Begrüßung hervor. Wer
sein Leben und Dasein Gott verdankt wisse, der wisse auch, „dass er
nur dann recht lebt, wenn er Gott gegenüber ein dankbarer Mensch
ist, jeden Tag neu“, so Schlembach. Das Dasein als Gabe weise auf
die eigentliche Weihnachtsgabe hin, die Gott der Welt geschenkt
hat: Jesus, den menschgewordenen Gottessohn. „Er lässt uns unser
Dasein umfassend und vorbehaltlos akzeptieren und dankbar
annehmen.“ Wenn der Mensch Jesus Christus gläubig in sein Herz und
sein Leben annehme, werde ihm in der Gottesliebe und in der
Nächstenliebe die Sinnorientierung seines Lebens geschenkt. In der
Verheißung der Auferstehung werde ihm „im Leben und im Sterben
unzerstörbare Hoffnung auf ewige, glückselige Vollendung
gegeben.“
Bischof Wiesemann: „Zeuge des lebendigen Gottes“
Bischof Dr.
Karl-Heinz Wiesemann übermittelte dem Jubilar die Glück- und
Segenswünsche des gesamten Bistums und dankte ihm für sein
segensreiches Wirken. „Mit großer Treue hast Du Deinen Dienst
versehen und in uns die Hoffnung gestärkt, dass es für einen
Christen im letzten keinen Grund gibt zu verzagen“, sagte er im
Blick auf die fast 24 Jahre Schlembachs im Amt des Speyerer
Bischofs. „Mit Deinem ganzen Leben bist Du für uns ein Zeuge des
lebendigen Gottes geworden“, so Wiesemann und dankte ihm auch
persönlich: „Du hast es mir einfach gemacht, Dein Nachfolger zu
sein. Von Anfang an bist Du mir mit großer Herzlichkeit begegnet
und warst mit immer ein guter Ratgeber.“
Diakon Klaus Hilzensauer dankte Bischof Schlembach für seine
Mitwirkung in der Seelsorge für das Caritas-Altenzentrums St.
Martha: „Die Bewohnerinnen und Bewohner sind froh, dass Sie
gemeinsam mit ihnen zu Tisch sitzen und mit ihnen leben.“
Heimleiterin Gudrun Wolter sagte Dank für die „Gemeinschaft, die
Sie in diesem Haus täglich mit uns leben“.
„Ich bin mit Leib und Seele Bischof von Speyer
gewesen“
Dass Dr. Friedhelm Hofmann als Bischof seines Heimatsbistums
Würzburg an dem Gottesdienst teilnehmen würde, hatte Bischof
Schlembach erst morgens erfahren: „Es ist mir eine große Freude,
dass Du gekommen bist“, wandte er sich an Bischof Hofmann. „Im
Bistum Würzburg hast Du als Priester, Lehrer, Regens und
Generalvikar bleibende Spuren hinterlassen. Viele erinnern sich an
Deine große Herzlichkeit, Sensibilität und Ausgewogenheit“, brachte
Bischof Hofmann die anhaltende Verbundenheit des Bistums Würzburg
mit Bischof Schlembach zum Ausdruck. „Würzburg ist mein
Heimatbistum und wird es immer bleiben. Doch auch das Bistum Speyer
ist mir ans Herz gewachsen. Ich war mit Leib und Seele Bischof von
Speyer und bin mit beiden Füßen in das Erdreich dieses Bistums
hineingewachsen“, bekannte Bischof Schlembach.
Als Geschenk des Bistums überreichte Bischof Wiesemann dem
Jubilar eine dreibändige Dokumentation ausgewählter Bischofsworte
aus den Jahren 1983 bis 2007. Unter der Überschrift „Im Dienst der
Verkündigung des Evangeliums“ bieten die vom Bistumsarchiv
zusammengestellten Texte einen Querschnitt der Themen, die in
Bischof Schlembachs Pontifikat bedeutsam waren. Die Dokumentation
ist im Internet online einsehbar.
Weitere Informationen zu Bischof em. Dr. Anton
Schlembach:
www.bistum-speyer.de/bistum-speyer/leitung/bischof-em/
Lebensdaten und Initiativen:
www.bistum-speyer.de/2/bistum-speyer/leitung/bischof-em/lebensdaten/
Online-Präsentation ausgewählter Bischofsworte von Bischof
Schlembach:
www.bistumsarchiv-speyer.de
(Menü „Publikationen“)
oder direkt unter
http://www.bistum-speyer.de/2/erziehung-schule-bildung/bistumsarchiv/publikationen/
Text und Foto: is
08.02.2017
„Ein besonderer Freund der Menschen in Togo“
Dr. Samuel Husunu vom Verein der Togofreunde Jockgrim überreichte die Auszeichnung an Weihbischof Georgens. Links Siegbert Kemmer, rechts Petra Fahrnbach vom Referat Weltkirche.
Weihbischof Otto Georgens wurde zum Ehrenmitglied des Vereins
der Togofreunde ernannt
Speyer- Weihbischof Otto Georgens, in der
Diözese Speyer für den Bereich Weltkirche verantwortlich, wurde
jetzt zum Ehrenmitglied im „Verein der Togofreunde Jockgrim“
ernannt. Damit würdige man die jahrzehntelange Unterstützung, die
der Verein für seine Arbeit in Togo durch den Speyerer Weihbischof
und das Bistum erfahre, so Siegbert Kemmer und Dr. Samuel Husunu
vom Vorstand des Vereins der Togofreunde bei der Überreichung der
Auszeichnung in Speyer.
Sie verwiesen unter anderem auf das Ausbildungszentrum in
Gbalavé, in dem zur Zeit 90 Lehrlinge eine Ausbildung in
verschiedenen Berufen erhalten. Weihbischof Georgens setze die
Arbeit seines Vorgängers Domkapitular i.R. Gerhard Fischer fort,
der viele Jahre als Leiter des Referats Weltkirche ebenfalls stark
engagiert war für die Menschen in Togo, so Husunu.
In Togo konnte Weihbischof Georgens sich selbst bei Besuchen von
der Qualität der Ausbildung in Gbalavé und deren Notwendigkeit
überzeugen.
Dass der Verein auch die Projekte der ehemals in Togo wirkenden
Priester aus der Diözese Speyer – Anton Klug, Josef Kling und
Günter Lendle – unterstützt und fortführt, sei ein weiterer Grund,
dem Verein Hilfe zukommen zu lassen, so Georgens, der erst im
Oktober des vergangenen Jahres das westafrikanische Lnd besucht
hatte. „Ich bin ein Freund der Menschen in Togo“, unterstrich
Weihbischof Georgens bei der Überreischung der Auszeichnung. Und
Samuel Husunu, der selbst aus Togo stammt, sagte an den Weihbischof
gerichtet: „Sie sind ein besonderer Togofreund, denn Ihr Interesse
und Ihre Unterstützung geben uns Mut und Ansporn, weiter zu
arbeiten zum Wohl der Menschen in dem Land.“
Hinweis:
Kontakt: www.togofreunde-jockgrim.de,
E-Mail: info@togofreunde-jockgrim.de
Der Verein der Togofreunde Jockgrim unterstützt unter anderem
Schul- und Ausbildungsprojekte, Sozialstationen,
landwirtschaftliche Projekte und Leprakranke.
Text und Bild: Norbert Rönn / Pilger
06.02.2017
Gemeinsames Bekenntnis zur Verantwortung aller Christen

Rom-Reise: Kirchenpräsident bei Waldenser Kirche und
Evangelisch-Lutherischer Kirche
Speyer/Rom- Nach Überzeugung des
pfälzischen Kirchenpräsidenten Christian Schad kommt den Kirchen in
Europa eine zentrale Rolle bei der Einigung der „in Nationalismen
und Isolationismen fliehenden Staaten“ zu. Bei einem Empfang der
Chiesa Evangelica Valdese (Evangelische Waldenser Kirche) am 5.
Februar in Rom hob Schad die heute noch „in Europa und der ganzen
Welt spürbaren Impulse der vielen reformatorischen Kirchen und
Bewegungen“ hervor.
Christen unterschiedlicher Prägung könnten Vorbild im Umgang mit
Differenzen sein, „wenn sie sich mit offenen Augen, Ohren und
Herzen“ begegneten, sagte Kirchenpräsident Schad anlässlich einer
Delegations-Reise der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) vom
4. bis 7. Februar nach Rom. Papst Franziskus hatte die Teilnehmer
im Rahmen des 500. Reformationsjubiläums zu einer Privataudienz
eingeladen. Kirchenpräsident Schad ist evangelischer Vorsitzender
des Kontaktgesprächskreises zwischen der EKD und der deutschen
Bischofskonferenz.
Die
Waldenser seien schon lange vor der Reformation „evangelisch“
gewesen, unterstrich Schad in seinem Grußwort bei dem Empfang der
Chiesa Evangelica Valdese. Dazu gehörten Merkmale wie die Stärkung
der Ehrenamtlichen, das Predigtamt für Frauen, das
Abendmahlsverständnis und die Abkehr von Ablasshandel und
Heiligenverehrung. Mit etwa 100 Gemeinden und fast 30.000
Gemeindemitgliedern seien die Waldenser gut vernetzt und
eingebunden in die weltweite Christenheit. Unter anderem gehören
sie dem Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖKR), dem Reformierten
Weltbund (RWB) und der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa
(GEKE) an.
Es sei die gemeinsame, ökumenische Aufgabe, das Evangelium in
Wort und Tat klar zu bezeugen, sagte Kirchenpräsident
Schad in seiner Predigt im Abendmahlsgottesdienst in der
Christuskirche der Evangelisch-Lutherischen Gemeinde in Rom am 6.
Februar. Dazu gehöre auch, „Vorurteile und falsche Bilder von der
jeweils anderen Konfession abzubauen und im Rückgang auf das
Zeugnis der Heiligen Schrift für wechselseitige Verständigung zu
werben“. Ziel sei dabei „die versöhnte Gemeinschaft der
Verschiedenen, die zutiefst eins sind in Christus“. Viele Menschen
in Europa, so der Kirchenpräsident, blickten mit Sorge auf
Tendenzen nationaler Abschottung. Vor diesem Hintergrund sei die
Ökumene der Kirchen ein gemeinsames Bekenntnis zur Verantwortung
aller Christen – gerade für die Bedrängten und Bedrohten.
Mehr zum Thema: www.chiesavaldese.org; www.leuenberg.net/de; www.ev-luth-gemeinde-rom.org.
Text und Foto: lk
06.02.2017
Bischof emeritus Dr. Anton Schlembach vollendet sein 85. Lebensjahr
Am 7.
Februar 1932 wurde er in Großwenkheim in Unterfranken geboren –
Sein bischöflicher Wahlspruch lautet: „Deus salus – Gott ist das
Heil“
Speyer- Am 7. Februar vollendet Bischof
em. Dr. Anton Schlembach sein 85. Lebensjahr. Sein Lebensweg begann
im Bistum Würzburg, in Großwenkheim, einem Dorf bei Münnerstadt, wo
er am 7. Februar 1932 als ältestes von vier Kindern einer
Landwirtsfamilie geboren wurde. Nach dem Studium in Würzburg und an
der päpstlichen Universität Gregoriana empfing er am 10. Oktober
1956 in Rom die Priesterweihe, drei Jahre später promovierte er zum
Doktor der Theologie. In seiner Heimatdiözese wurde er im Anschluss
an die Kaplansjahre mit einer Reihe verantwortungsvoller Aufgaben
betraut: Jeweils drei Jahre war er Direktor des Studienseminars in
Aschaffenburg und Regens des Priesterseminars in Würzburg. Fast
zwölf Jahre erteilte er hauptamtlich Religionsunterricht am
Gymnasium in Hammelburg, ehe er am 1. Juni 1981 zum Domkapitular
und schon einen Monat später zum Generalvikar des Bistums Würzburg
ernannt wurde.
Es war für die Katholiken des Bistums Speyer eine echte
Überraschung, als am 25. August 1983 der damals 51-jährige Dr.
Anton Schlembach von Papst Johannes Paul II. zum Bischof von Speyer
ernannt wurde. Am 16. Oktober 1983 weihte ihn sein Vorgänger
Erzbischof Friedrich Wetter im Dom zu Speyer zum Bischof. Über 23
Jahre wirkte er in diesem Amt. Nur einer seiner Vorgänger hat in
den letzten 100 Jahren das Bistum länger geleitet, Ludwig
Sebastian, der 1943 nach 26 Bischofsjahren 80-jährig starb.
Die Bemühungen um eine Neuevangelisierung und eine Aktivierung
der Gemeinden waren immer wiederkehrende Grundthemen seiner
Amtszeit. Diesem Anliegen diente auch die Erarbeitung eines
Pastoralplanes, der 1993 in Kraft gesetzt wurde. Eine herausragende
Initiative zur Glaubenserneuerung waren die drei Vorbereitungsjahre
auf das Christus-Jubiläum 2000. Zum ökumenischen "ChristFest" an
Pfingsten 2000 versammelten sich rund 15 000 Christen aus zwölf
Kirchen und Gemeinschaften in Speyer.
Das Christentum am Beispiel moderner Glaubensvorbilder
greifbar gemacht
Große Bedeutung im Hinblick auf eine kirchliche Erneuerung maß
Schlembach auch modernen Glaubensvorbildern bei. So versuchte er
von Beginn seiner Amtszeit an mit starkem persönlichem Engagement,
Botschaft und Lebenszeugnis der heiligen Edith Stein, die neun
Jahre in Speyer wirkte, im Bistum lebendig zu halten. Ihre
Seligsprechung 1987 war ihm Anlass, den Papst nach Speyer
einzuladen. Ihr 100. Geburtstag 1991 und ihre Heiligsprechung 1998
wurden im Bistum jeweils mit einer dreitägigen Feier begangen.
Überdies gab Schlembach den Anstoß zur Gründung einer deutschen
Edith-Stein-Gesellschaft, die ihren Sitz in Speyer hat.
In enger Verbindung steht der Name Schlembachs mit Paul Josef
Nardini, der als erster Pfälzer am 22. Oktober 2006 im Speyerer Dom
selig gesprochen wurde. Dass es zu diesem für das Bistum bislang
einmaligen Ereignis kommen konnte, ist ganz wesentlich ihm zu
verdanken. Der Bischof war auf Nardini erstmals 1987 aufmerksam
geworden. Sofort war er von Leben und Wirken des Pfarrers, der
Mitte des 19. Jahrhunderts in Pirmasens gegen die soziale Not
gekämpft hatte, betroffen und fasziniert. Da auch die
"Mallersdorfer Schwestern", Nardinis Ordensgemeinschaft, diesen
Wunsch teilten, konnte er schon drei Jahre später auf Bistumsebene
das formelle Seligsprechungsverfahren eröffnen.
Schlembach bezog für den Schutz des Lebens entschieden
Position
Denselben Stellenwert wie der Verkündigung und dem Gottesdienst
räumt Bischof em. Schlembach dem sozialen Auftrag der Kirche ein.
"Ohne Caritas ist die Kirche unglaubwürdig", so seine Überzeugung.
Fast 20 caritative Einrichtungen, von Altenheimen über
Behindertenwerkstätten bis hin zum Übernachtungsheim für
Nichtsesshafte, hat er in seiner Amtszeit eingeweiht. Ebenso war er
einer der maßgeblichen Impulsgeber für die ökumenische Hospizhilfe,
die 1991 im Bereich von Bistum und Landeskirche gegründet
wurde.
Gerade wenn es um das menschliche Leben geht, um seinen Schutz
und seine Würde, sieht Schlembach die Christen besonders in Pflicht
genommen. So hat er selbst im Streit um die Abtreibungsgesetzgebung
immer wieder in der Öffentlichkeit eine Verbesserung des
rechtlichen Schutzes für die ungeborenen Kinder gefordert. Nicht
weniger deutlich bezog er Stellung gegen die Einführung der aktiven
Sterbehilfe in einigen europäischen Nachbarländern und die Tötung
embryonaler Menschen im Interesse der Forschung. Die "Klarheit des
kirchlichen Zeugnisses für die Unantastbarkeit jedes menschlichen
Lebens" war auch der entscheidende Grund dafür, dass er im Jahr
2000 als einer der ersten deutschen Bischöfe in den
Schwangerenberatungsstellen der Diözese keine Beratungsscheine mehr
ausstellen ließ, die eine straffreie Abtreibung ermöglichen. Umso
stärker war sein Bemühen, das Beratungsangebot für Schwangere in
Not- und Konfliktsituationen aufrecht zu erhalten und die Hilfe der
Kirche noch auszuweiten. Ein wichtiger Schritt dabei war die
Gründung einer "Bischöflichen Stiftung für Mutter und Kind", die
Politik und Öffentlichkeit für den Lebensschutz sensibilisiert und
Projekte des Caritasverbandes für Mütter in Not finanziert.
Gastgeber für Besuch des Papstes 1987 - ein
„Jahrtausendereignis“ für das Bistum
Am 4. Mai 1987 kam Papst Johannes Paul II. während seines
zweiten Deutschlandbesuches nach Speyer und feierte auf dem
Domplatz mit 60 000 Teilnehmern eine heilige Messe - für die Stadt
und das Bistum ein "Jahrtausendereignis". Auch viele internationale
Staatsgäste empfing Bischof Schlembach im Speyerer Dom. Manchem
Regierungschef, den Bundeskanzler Kohl während seiner Amtszeit in
seinen Heimatdom brachte, hat Bischof Schlembach persönlich die
europäische Bedeutung des Bauwerks erläutert: Michail Gorbatschow
und Boris Jelzin ebenso wie George Bush, Vaclav Havel oder König
Juan Carlos von Spanien. In seiner Kathedrale sieht er aber nicht
nur das einmalige Zeugnis europäischer Baukunst und Geschichte.
Entstanden noch vor den großen Glaubensspaltungen, ist der salische
Kaiserdom für ihn ebenso ein Mahnmal zur Einheit der Kirchen. So
führte Schlembach auch von Anfang an die guten ökumenischen
Beziehungen im Bistum konstruktiv weiter.
Wie die meisten Bischöfe nahm auch der Speyerer Bischof Aufgaben
außerhalb seines Bistums wahr, anfangs in der Publizistischen
Kommission und der Ökumene-Kommission der Deutschen
Bischofskonferenz, später in der "Kommission Weltkirche", deren
Unterkommission für Missionsfragen er leitete, und in der
"Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen", deren
stellvertretender Vorsitzender er zehn Jahre lang war. Von1991 bis
2006 war er Großprior der Deutschen Statthalterei des Ritterordens
vom Heiligen Grab zu Jerusalem. Fünf Jahre war er Mitglied im
Päpstlichen Rat für den Dialog mit den Nichtglaubenden; als Leiter
des Dialog-Sekretariates für die Bundesrepublik und die
deutschsprachige Schweiz richtete er wissenschaftliche Symposien in
Speyer, Zagreb und Prag aus. Vier Mal organisierte er als
Delegierter der Deutschen Bischofskonferenz das deutschsprachige
Programm der Eucharistischen Weltkongresse: 1989 in Seoul, 1993 in
Sevilla, 1997 in Breslau und 2000 in Rom.
Verabschiedung aus dem Amt des Bischofs im Februar
2007
Im Februar 2007 wurde Schlembach mit einem feierlichen
Gottesdienst im Speyerer Dom aus seinem Amt als 95. Bischof von
Speyer verabschiedet. Wenn er auf seine Amtszeit zurückblickt,
klammert er besorgniserregende und schmerzliche Entwicklungen nicht
aus. So konstatiert er durchaus den zahlenmäßigen Rückgang an
Gläubigen und Gottesdienstbesuchern, den Priestermangel oder den in
seinen Augen viel zu schwachen Einsatz der Christen für eine
"Kultur des Lebens von der natürlichen Empfängnis bis zum
natürlichen Sterben". Aber all dies ist für ihn kein Grund zur
Resignation oder gar zum Pessimismus. Im Gegenteil, er sieht auch
im kirchlichen Leben hierzulande viele Hoffnungszeichen und neue
Aufbrüche. "Vieles spricht dafür, dass sich Atheismus, Säkularismus
und Postmoderne totlaufen", schrieb er in seinem letzten
Bischofswort zur österlichen Bußzeit. Diese Entwicklung sei für
Christen eine Ermutigung, täglich neu und noch entschiedener ihren
Gottesglauben zu leben und zu bezeugen.
Am 10. Oktober 2016 beging Bischof em. Dr. Anton Schlembach sein
diamantenes Priesterjubiläum. Aus gesundheitlichen Gründen war eine
Feier jedoch nicht möglich. Das Bistum Speyer hat seinen
emeritierten Bischof aus diesem Anlass durch die Veröffentlichung
einer Online-Präsentation von ausgewählten Bischofsworten aus den
Jahren 1983 bis 2007 gewürdigt. Unter der Überschrift „Im Dienst
der Verkündigung des Evangeliums“ bieten die vom Bistumsarchiv
zusammengestellten Texte einen Querschnitt der Themen, die in
seinem Pontifikat bedeutsam waren. Auch seinen 85. Geburtstag
begeht Bischof em. Schlembach aus gesundheitlichen Gründen im
engsten Kreis.
Weitere Informationen zu Bischof em. Dr. Anton
Schlembach:
www.bistum-speyer.de/bistum-speyer/leitung/bischof-em/
Lebensdaten und Initiativen:
www.bistum-speyer.de/2/bistum-speyer/leitung/bischof-em/lebensdaten/
Online-Präsentation der Bischofsworte anlässlich des
60-jährigen Priesterjubiläums:
www.bistumsarchiv-speyer.de
(Menü „Publikationen“)
oder direkt unter
http://www.bistum-speyer.de/2/erziehung-schule-bildung/bistumsarchiv/publikationen/
Text und Foto: is
04.02.2017
Bistum Speyer schickt Kundschafter auf die Philippinen
Teilnehmer der Kundschaftergruppe um Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann beim Vortreffen mit einem der Gastgeber auf den Philippinen, Joseph Guevarra vom Pastoralinstitut Bukal ng tipan
Reisegruppe mit Bischof Wiesemann startet am 8.
Februar
Speyer- Die zweite pastorale
Kundschafterreise des Bistums Speyer unter dem Motto „Lernen von
der Weltkirche“ geht nach Asien. Vierzehn Frauen und Männer aus der
Diözese werden am 8. Februar für zwei Wochen auf die Philippinen
reisen. An der Spitze der Gruppe steht Bischof Dr. Karl-Heinz
Wiesemann, der zusammen mit Pastoralreferent Dr. Andreas Braun von
der diözesanen Arbeitsgruppe „Lokale Kirchenentwicklung“ die Reise
leiten wird. Weitere Teilnehmer sind fünf hauptamtliche
Seelsorgerinnen und Seelsorger (Priester, Pastoral- und
Gemeindereferenten) sowie sieben ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter aus unterschiedlichen Pfarreien und der katholischen
Hochschulgemeinde. Gemeinsam wollen sich die sechs Frauen und acht
Männer von der pastoralen und spirituellen Praxis der
philippinischen Ortskirche inspirieren lassen. Sie erhoffen sich
dadurch Anregungen für die eigene Arbeit vor Ort und im Bistum
insgesamt.
Kooperationspartner auf den Philippinen ist das Pastoralinstitut
„Bukal ng Tipan“ (Quelle des Bundes), das nicht nur mit den
dortigen Diözesen, sondern auch mit Teams aus Deutschland
zusammenarbeitet. Mit dem Bischöflichen Hilfswerk missio ist es
darüber hinaus auch weltweit vernetzt. Erst im Oktober war einer
der Mitarbeiter des Instituts, Joseph Guevarra, im Rahmen des
Weltmissionssonntags zu Gast im Bistum Speyer. Die
Kundschaftergruppe hatte so die Möglichkeit, bei einem Vortreffen
in Kaiserslautern einen ersten persönlichen Kontakt zu knüpfen. Die
Begegnung mit Guevarra, die Ausführungen über seine Kirche und die
Arbeit des Pastoralinstituts sowie der anschließende gemeinsame
Gottesdienst in der Wallfahrtskirche Maria Schutz Kaiserslautern:
all das hat Lust auf Mehr gemacht und den Pioniergeist und das
Interesse der Kundschafter geweckt.
Nun steht ein Wiedersehen an – und damit verbunden das
persönliche Entdecken und Erleben einer Ortskirche am anderen Ende
der Welt. Das Team um Guevarra sowie Mitarbeiter der Erzdiözese
Jaro werden die Speyerer Erkundungen ihrer philippinischen Kirche
sowohl theoretisch als auch praktisch begleiten. Dabei werden, auch
wenn es auf den ersten Blick gar nicht so scheinen mag, einige
Anknüpfungspunkte zwischen der Kirche des Inselstaates im
westlichen Pazifischen Ozean und der im Bistum Speyer zutage
treten. Beide kennen eine durchaus ähnliche volkskirchliche
Prägung, beide ringen um die kirchliche Beheimatung auch der
jüngeren Generationen, und beide kämpfen um Gehör und Einfluss
hinsichtlich gesellschaftlicher Herausforderungen im jeweiligen
Heimatland. Die Verschiedenheiten aber, die da sind, versprechen
darüber hinaus besondere Lernimpulse für die Kundschafterinnen und
Kundschafter aus Deutschland.
82 Prozent der gut hundert Millionen Philippinos sind
katholisch, doch es gibt traditionell wenige Priester und eine noch
geringere Anzahl an anderen hauptberuflichen pastoralen Diensten.
Daher sind Pfarreien mit 30.000, 50.000 oder auch 70.000 Katholiken
seit jeher auf den Philippinen üblich. Größere pastorale Einheiten
– wie sie im Bistum Speyer durch die Neugliederung in 70 Pfarreien
entstanden sind – gehören auf den Philippinen zur Alltagserfahrung.
Gleichzeitig zeigt sich eine große Lebendigkeit von Kirche, die
sich durch Partizipation, Dezentralität und lebendiges
Glaubensleben vor Ort auszeichnet.
Am Beginn des Kundschaftens auf den Philippinen stehen
gemeinsame Kurzexerzitien der Gruppe – ein Ausdruck dafür, dass
dieser Wahrnehmungs- und Lernprozess ein zutiefst geistlicher ist.
Dieser spirituelle Einstieg findet im Bukal-Seminarhaus „Maryshore“
auf der Insel Negros in den Visayas statt, den „mittleren Inseln“
der Philippinen. Im gleichen Haus schließt sich eine viertägige
Seminarphase an, in der die pastoralen Grundlagen, Konzeptionen und
Ausrichtungen der Kirche auf den Philippinen sowie die Arbeit des
Pastoralinstituts „Bukal ng Tipan“ vorgestellt werden. Bei einem
anschließenden gut viertägigen „Exposure“ im Erzbistum Jaro auf der
Nachbarinsel Panay wird die Gruppe hautnah in das vielfältige Leben
der Kirche auf den Philippinen eintauchen. Es basiert sehr
ausgeprägt auf dem Bild des Zweiten Vatikanischen Konzils von der
Kirche als dem Volk Gottes auf dem Weg. Nach kurzer Verschnaufpause
und Reflexion des Erlebten noch in den Visayas geht es zum
Abschluss in das Bukal-Zentrum „Maryhill“. Dort wird sich die
Gruppe noch einen Eindruck von der philippinischen Hauptstadt und
Metropole Manila verschaffen, bevor sie ihre Heimreise zurück nach
Deutschland antritt.
Das Bistum Speyer unternimmt im Jahr 2017 noch zwei weitere
Kundschafterreisen. Sie führen nach England und Südafrika. Die
erste Kundschafterreise nach Nicaragua fand Ende 2016 statt.
Die Kundschaftergruppe wird über ihre Erlebnisse, Erfahrungen
und Reflexionen auf den Philippinen in einem täglichen Reiseblog
berichten. Er kann über die Internetseite des Bistums Speyers von
jedem Interessierten eingesehen, mitgelesen und kommentiert
werden.
Weitere Informationen zu den Kundschafterreisen des Bistums
Speyer: http://www.bistum-speyer.de/bistum-speyer/kundschafterreisen/
Link zum Blog der Kundschafterreise auf die Philippinen:
http://www.bistum-speyer.de/bistum-speyer/kundschafterreisen/reiseblog-philippinen/
Es besteht die Möglichkeit, dass Interessierte per E-Mail
automatisch über neue Blog-Einträge informiert werden. Text:
is; Foto: Privat
30.01.2017
Barmherzigkeit – im Kontext von Judentum – Christentum – Islam
Trialogveranstaltung im Rahmen von „Erinnern – Gedenken –
Mahnen 2017“
Speyer- Am Mittwoch, 1. Februar, um 19.30
Uhr geht es im Gemeindesaal der Jüdischen Kultusgemeinde der
Rheinpfalz in Speyer (Am Weidenberg 3) um das Thema:
„Barmherzigkeit – Kultur der Liebe“ im Kontext der drei
abrahamitischen Religionen.
Alle drei Religionen bekennen sich zum Einen Gott, dem als
wesentlichste Eigenschaft Barmherzigkeit zugeschrieben wird.
Welche Aussagen finden sich dazu in den Heiligen Schriften der
Bibel und des Korans? Wie haben sich die Grundaussagen in Theologie
und Tradition der drei Religionen niedergeschlagen und entwickelt?
Was bedeutet die erfahrene Barmherzigkeit Gottes für das Leben der
Gläubigen privat und in ihren Gemeinden?
Dazu referieren und stellen sich den Fragen des Publikums Shaul
Friberg, Rabbiner an der Hochschule für Jüdische Studien
Heidelberg, Dr. Tobias Specker, Professor an der
Philosophisch-theologischen Hochschule Sankt Georgen, und Gonül
Yerli, Vizedirektorin des Islamischen Zentrum Penzberg. Die
Moderation liegt in Händen von Erhard Steiger, Bildungsreferent der
Katholischen Erwachsenenbildung Speyer.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Jüdischen
Kultusgemeinde der Rheinpfalz und dem Forum Interreligiöser Dialog
Speyer statt. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht
erforderlich. Information bei Katholische Erwachsenenbildung
Diözese Speyer, Tel. 06232 7 102 180, email: keb@bistum-speyer.de is
27.01.2017
Optimierung der neuen Dom-Außenbeleuchtung
Die neue Außenbeleuchtung des Doms bei der ersten Inbetriebnahme Ende Dezember
Domkapitel bittet Speyerer Bevölkerung um Mithilfe
Speyer- Rechtzeitig zum Weihnachtsfest war sie
fertig installiert und konnte in Betrieb genommen werden: die neue
Außenbeleuchtung des Doms zu Speyer. Das Beleuchtungskonzept
basiert auf einem System vernetzter LED-Lichtquellen und wurde
zuvor anhand einer 3D-Simulation erstellt. Unter realen Bedingungen
wird die Anlage nun laufend evaluiert und wo nötig verändert. Das
Ergebnis soll optimiert und unerwünschte Effekte sollen reduziert
werden. Diese Arbeiten werden das ganze Jahr andauern, da sich
Lichtstreuung und Lichtbrechung je nach Jahreszeit verändern.
Dombaumeister Mario Colletto erklärt, wo die Herausforderungen
bei der Anpassung der neuen Außenbeleuchtung liegen: „Die
Dimensionen des Doms sind einzigartig. Zudem haben die technischen
Standardparameter bei der flächigen Bauweise nicht voll gegriffen.
Wir haben dann versucht, die Kantenschärfe zu erhöhen um einen
Hell-Dunkel-Kontrast zu gewinnen. Dadurch sind Blend-Effekte
entstanden, die wir selbst von verschiedenen Standpunkten aus
beobachtet haben. Wir haben die Höhenpositionen einiger Strahler
entsprechend verändert und schon eine Verbesserung erzielt.
Feedback aus der Bevölkerung ist wichtig, da diese uns bei der
Arbeit hilft. Je mehr Rückmeldungen wir bekommen, umso besser.“
Das Domkapitel bittet daher die Bevölkerung um Mithilfe. Durch
möglichst viele Rückmeldungen soll ein vollständigeres Bild davon
entstehen, wo die Beleuchtung für ungewünschte Effekte sorgt und
noch angepasst werden muss. Wichtig ist dabei ein Foto, die Uhrzeit
und der genauen Standort (Adresse, Stockwerk oder GPS Koordinaten).
Adressat ist die Mailadresse dom-kulturmanagement@bistum-speyer.de.
Die Rückmeldungen werden zunächst gesammelt und ausgewertet.
Konkrete Veränderungen sind grundsätzlich möglich, wenn das Wetter
dies zulässt: Bei Regen und Frost sind Arbeiten in den Türmen und
an den Lichtmasten aus Sicherheitsgründen nicht möglich.
„Nach der Konzepterstellung im Modell kommt nun eine Phase der
empirischen Erarbeitung.“ erklärt Dombaumeister Colletto den
weiteren Prozess. „Das bedeutet für uns, dass jemand losfährt und
sich den Dom von einer bestimmten Position aus anschaut. Ein
zweiter macht sich innerhalb des Doms auf den Weg zu den
entsprechenden Strahlern, was bis zu einer halben Stunde dauert.
Das Ergebnis wird dokumentiert und gegebenenfalls muss auch die
Programmierung verändert werden. Das alles geht nur ab Einbruch der
Dunkelheit und bei gutem Wetter.“ Der Prozess der Anpassung werde
daher noch gut ein Jahr dauern, so Colletto. Acht bis zehn Leuchten
würden zusätzlich benötigt. Dazu kämen Anpassungsarbeiten an den
Türmen und auf der Zwerggalerie. Insgesamt sei die Anlage aber
fertig, stellt der Dombaumeister fest.
Warum eine neue Außenbeleuchtung?
Mit der Erneuerung der Außenbeleuchtung der Kathedrale und
UNESCO-Welterbestätte Dom zu Speyer werden zugleich mehrere Ziele
verfolgt. Erstens ermöglicht es die neue Beleuchtung, die
plastische Wirkung des romanischen Baukörpers stärker heraus zu
arbeiten. Dies wird durch Bodenstrahler und Flächenleuchten im
Außenbereich und innerhalb der Türme erreicht. Die im Außenbereich
positionierten Strahler enthalten aus Rasterfolien geschnittene
Masken, so dass der Scheinwurf individuell auf den jeweiligen
Bereich des Doms angepasst ist. Der Dom erhält damit eine für ihn
maßgeschneiderte Beleuchtung. Die moderne LED-Beleuchtung und die
Vernetzung der einzelnen Strahler ermöglicht zweitens eine
dynamische, das heißt den Nachtzeiten und Lichtverhältnissen
angepassten Steuerung der Beleuchtung. Dies dient dann auch dem
dritten Ziel des neuen Beleuchtungskonzepts: Durch die Erneuerung
der in die Jahre gekommenen technischen Infrastruktur wird die
Energieeffizienz erhöht und damit der Stromverbrauch verringert.
Erreicht wird dieser Effekt durch den Einsatz moderner LED Technik.
Diese dient zudem dem Tierschutz, da das Lichtspektrum so gestaltet
wird, dass Vögel, wie der Wanderfalke, nicht irritiert werden.
Das LED Licht bewirkt auch eine Veränderung der Lichtfarbe, die
noch ungewohnt anmutet. Dombaumeister Colletto erklärt: „Wir sind
unter den ersten, die diese Technik verwenden. Gewohnt sind wir
noch an das alte, gelbliche Licht. Die Veränderung wird aber auch
andernorts zwangsläufig kommen – aus energetischen Gründen und weil
die alten Leuchten das Ende ihrer technischen Lebensdauer
erreichen.“ Damit der Kontrast in der Übergangszeit nicht so groß
sei, würden einzelne Lampen noch mit gelben Masken versehen, so
Colletto.
Die neue Außenbeleuchtung des Speyerer Doms besteht aus etwa
fünfzig Bodenstrahlern, Lichtmasten an sechs Positionen und
Strahlern auf zwei gegenüberliegenden Gebäuden sowie in den Türmen
positionierten Leuchten. Die letztgenannten hatten zunächst für
erhebliche Blendwirkung gesorgt.
Text: is; Foto:; © Domkapitel Speyer, Klaus
Landry
23.01.2017
25 Jahre: Jubiläum der BDKJ-Musikwerkstatt
Seit 25 Jahren
Schwerpunktveranstaltung für die Verbreitung Neuer Geistlicher
Lieder im Bistum Speyer
Speyer/Bad Dürkheim- Die Musikwerkstatt
"Neues Geistliches Lied" des Bundes der Deutschen Katholischen
Jugend (BDKJ) Speyer feierte am vergangenen Wochenenden ihr
25-jähriges Bestehen. Vom 20. bis 22.1.17 trafen sich rund 100
Sänger im Jugendhaus St. Christophorus in Bad Dürkheim. Thomas
Quast, Komponist und Musiker der Band Ruhama, war im
Jubiläumsjahr Referent der Musikwerkstatt, deren Schwerpunkt das
Singen im großen Chor war. Sein Fazit: „Ich fand das
Hautnah-Konzert am Freitag besonderes und sehr beeindruckend. Meine
Bandkollegen und ich waren da wirklich nah am Publikum dran. Das
war eine ganz besondere Atmosphäre“. Der Kölner Komponist hat es
genossen, mit der Band und den Werkstatt-Teilnehmenden gemeinsam
seine Lieder zu singen: „Alle Lieder- auch neue oder unbekannte-
wurden mitgesungen“, freute er sich. Das Neue Geistliche Lied (NGL)
zeichnet sich durch religiöse Texte, Einflüsse aus der Popularmusik
und die Verwendung im Gottesdienst aus.
Der Arbeitskreis NGL des BDKJ Speyer ist Initiator der
Musikwerkstatt und nutzte die Jubiläumsveranstaltung, um einem
breiten Publikum NGL nahe zu bringen. Ein öffentlicher Gottesdienst
mit 400 Besuchern am Sonntagmorgen in der Kirche St. Ludwig in Bad
Dürkheim bot dazu den passenden Rahmen. Vivien Vossen war
eine der jüngsten Chorteilnehmerinnen: „Das war ein sehr
abwechslungsreicher Gottesdienst. Es war schön, dass wir ihn
mitgestalten konnten. Und es war schön, neue und coole Lieder zu
singen!“, sagte die 15-Jährige aus Limburgerhof. Da fiel
auch der Altersunterschied zwischen den langjährigen
Musikwerkstatt-Teilnehmern und der neuen Generation nicht ins
Gewicht: „Es war trotzdem eine ganz tolle Gemeinschaft!“, freut
sich Denise Funk (16) Jahre aus Wachenheim. Auch für sie war
der Gottesdienst eine besondere Erfahrung: „Ich fand es toll, dass
Thomas Quast als Komponist der Lieder dabei war. Schön war auch die
Mischung der Lieder“. Diese Einschätzung teilt auch Katja Grimm
(34) aus Schotten. Sie ist ein „Musikwerkstatt-Urgestein“ und
bereits zum 23. Mal mit dabei: „Der Gottesdienst war wie immer ein
tolles Erlebnis. Es gab ein schönes Gemeinschaftsgefühl. Die Lieder
haben das toll transportiert und haben sehr gut zum Inhalt des
Gottesdienstes gepasst. Die Leute waren begeistert!“
Die Musikwerkstatt ist fester Bestandteil im jährlichen Kalender
des BDKJ Speyer. Viele NGL sind in den Kinder- und Jugendverbänden
fest verankert. Die Lieder „Da berühren sich Himmel und Erde“,
„Keinen Tag soll es geben“, „Dies Haus aus Stein“, „Flinke Hände,
flinke Füße“, „Lasst uns ziehn zu den Quellen des Lebens“ und viele
andere sind musikalische Highlights der Verbandsgottesdienste. „Sie
erzählen von Gott, der den Menschen auf Augenhöhe begegnet“,
erklärt Christian Knoll die Beliebtheit der NGL. Knoll ist
Referent für Religiöse Bildung und Mitglied im Arbeitskreis NGL und
organisiert jährlich die Musikwerkstatt. Der gebürtige Speyerer,
der in Worms lebt erklärt: „Wir Verbände wollen uns mit Kindern
und Jugendlichen auf den Weg machen und Gott suchen. Als Suchende
wollen wir Gott in den kleinen Dingen, in jedem Menschen vermuten
und entdecken“. Dabei spielten Texte und Melodien der NGL eine
entscheidende Rolle.
Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Speyer ist
Dachverband von sieben Kinder- und Jugendverbänden im Bistum
Speyer. Er vertritt die Interessen von 7.500 Mitgliedern in Kirche,
Politik und Gesellschaft. Der Arbeitskreis NGL arbeitet eng mit den
Referat Religiöse Bildung der Abteilung Jugendseelsorge zusammen.
Das nächste Projekt wird die Musikwallfahrt im August 2017 sein.
Gemeinsam pilgern junge Menschen dann von Bad Dürkheim nach Speyer
und führen zum Abschluss der musikalischen Wallfahrt am 11.8.17 in
der Friedenskirche St. Bernhard das Oratorium "Psalm 2016" von
Gregor Linßen auf.
Text: BDKJ Speyer; Foto: C. Knoll/ BDKJ
Speyer
23.01.2017
„Lasst euch versöhnen“
Ökumenischer
Gottesdienst zur Gebetswoche für die Einheit der Christen im
Speyerer Dom
Speyer- Mit einem feierlichen ökumenischen
Gottesdienst im Speyerer Dom haben die Evangelische Kirche der
Pfalz, das Bistum Speyer und weitere, in der Arbeitsgemeinschaft
Christlicher Kirchen (ACK) – Region Südwest zusammengeschlossene
Kirchen die Gebetswoche für die Einheit der Christen eröffnet. Die
Woche steht in diesem Jahr unter dem Zeichen von „500 Jahre
Reformation“ und trägt das Motto „Versöhnung – Die Liebe Christi
drängt uns“ (2 Kor 5).
„Wir haben allen Grund zur Freude, dass nach Jahrhunderten der
Abgrenzung und Feindschaft das Verbindende unser kirchliches
Miteinander prägt“, betonte Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in
seiner Begrüßung. In der Einheit der Liebe Christi sei eine
gemeinsame Erinnerung an 500 Jahre Reformation möglich: „Wir
vergewissern uns dankbar der Errungenschaften der Reformation für
alle Kirchen und bestärken uns in unserem gemeinsamen Auftrag,
Zeuginnen und Zeugen der Liebe Christi zu sein.“
Die lange Geschichte der Spaltung der abendländischen
Christenheit habe viele Wunden hervorgebracht, bekannte Wiesemann.
Im Bewusstsein, „dass wir alle aneinander schuldig geworden sind“
sei es jedoch heute möglich, sich gemeinsam dieser Geschichte und
ihrer Folgen zu stellen und „uns bewusst der Gnade Gottes
anzuvertrauen, der allein Vergebung und Versöhnung schenken kann.
Wir leiden unter der Spaltung und wollen sie mit Gottes Hilfe
vollständig überwinden.“
Bischof
Wiesemann verwies auf das Motto der Gebetswoche. Das Leitwort
führe in das Zentrum der Frohen Botschaft. Durch seinen Tod und
seine Auferstehung habe Jesus Christus die trennende Wand der
Feindschaft niedergerissen. „Von seinem Geist geführt, können wir
bekennen, dass wir Sünder und aneinander schuldig geworden sind,
dass aber die Gnade Gottes unendlich größer ist und alles Trennende
überwinden kann.“ Angesichts von Hass und Unfrieden, Intoleranz,
Ungerechtigkeit, Hunger und Armut weltweit rief der Bischof die
Christen dazu auf „Diener der Versöhnung für die ganze Welt zu
sein“ und „das Antlitz des liebenden Gottes“ sichtbar werden zu
lassen.
Kirchenpräsident Christian Schad legte seiner Predigt den
vorgegebenen biblischen Text, das Gleichnis vom verlorenen Sohn,
zugrunde. Schad rief die Christen dazu auf, ehrlich mit der
Geschichte der je eigenen Kirche umzugehen und sich auszurichten
auf Jesus Christus, der das gemeinsame Fundament der Kirche sei.
„Lasst euch versöhnen. All die falschen Bilder vom jeweils anderen,
all die Vorurteile gegen Protestanten, Katholiken, Orthodoxe,
Freikirchler, sie sollen aus unseren Köpfen und Herzen weichen.
Nichts soll sich mehr zwischen uns stellen“, sagte der
Kirchenpräsident. Der reformatorische Ruf zur Umkehr sei immer auch
ein Schritt zur Klarheit: „Das Ende der Selbsttäuschung, ein Blick
in die Tiefe der eigenen Existenz.“
Das ökumenisch gefeierte Jubiläum 500 Jahre Reformation sei ein
Zeichen dafür, dass die jahrhundertealten Mauern zwischen den
Kirchen eingerissen würden, damit es zur versöhnten Vielfalt kommen
könne. Danach habe sich kein anderer als Martin Luther Zeit seines
Lebens gesehnt: „Das Geteilte vereinen und ganz machen, von allem
Zwiespalt lassen, auf dass wir eines Sinnes gerichtet seien auf
Jesus Christus“, so der Reformator. Luthers Ziel sei es gewesen,
seine Kirche „zur Freiheit zu befreien“. Er habe sie nicht trennen
oder eine neue Kirche gründen, sondern sie reformieren wollen.
Die im 16. Jahrhundert entstandene Kirchenspaltung sei zu
beklagen, führte Schad aus. Wie schmerzhaft sie sei, mache die
fehlende Gemeinschaft am Tisch des Herrn offenbar. „Diese
Wirkungsgeschichte darf aber nicht den Blick verstellen auf die
Grundanliegen der Reformation, die als Ruf zur Freiheit, zur
geistlichen Erneuerung heute neu zu hören sind.“ Zur Freiheit eines
Christenmenschen gehöre indes auch die Verantwortung für
Notleidende, mahnte Schad in seiner Predigt: Verantwortung für
Menschen auf der Flucht vor Krieg und Terror, für Asylsuchende, für
die Entwurzelten in den Städten und die Verarmten, die nicht
mithalten könnten mit den Anforderungen dieser Gesellschaft: „Es
ist unsere gemeinsame, ökumenische Aufgabe, das Evangelium offen
und öffentlich zu bezeugen, in Wort und Tat, damit alle etwas
spüren von Gottes Barmherzigkeit, seiner Gerechtigkeit und von
seinem Frieden“, bekräftigte der Kirchenpräsident.
Mitwirkende des
Gottesdienstes waren der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft
Christlicher Kirchen (ACK) – Region Südwest, Pastor Dr. Jochen
Wagner, Argirios Giannios als Vertreter der Griechisch-Orthodoxen
Kirche, Pastor Jörg-Michael Grassau vom Bund
Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (Baptisten), die Speyerer
Ortsgeistlichen, Pfarrerin Christine Gölzer und Dompfarrer Matthias
Bender, sowie der Synodalpräsident der Evangelischen Kirche der
Pfalz, Hermann Lorenz, und die Katholikenratsvorsitzende Luisa
Fischer. In den Gebeten und Fürbitten baten sie um Vergebung für
das Leid, dass sich Christen gegenseitig zugefügt haben und baten
um Versöhnung und Frieden für alle Menschen auf der Erde. Als
sichtbares Zeichen der Versöhnung entzündeten sie ein Licht an der
Osterkerze und reichten es mit kleinen Kerzen an die
Gottesdienstbesucher weiter.
Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von der
Evangelischen Jugendkantorei der Pfalz unter der Leitung von
Landeskirchenmusikdirektor Jochen Steuerwald und von Domorganist
Markus Eichenlaub an der Orgel.
Die Texte und die Liturgie zur Gebetswoche für die Einheit der
Christen wurden im Gedenken an 500 Jahre Reformation von der ACK in
Deutschland erstellt. Seit 2009 findet zur Gebetswoche für die
Einheit der Christen ein zentraler ökumenischer Gottesdienst in
Speyer statt, bei dem abwechselnd die Landeskirche und das Bistum
Gastgeber sind. Daran beteiligt ist außerdem die ACK in
Rheinland-Pfalz und im Saarland. Text:is/lk; Fotos: Klaus
Landry
16.01.2017
Den drängenden Fragen sozialer Gerechtigkeit stellen
Neujahrsempfang: Kirchenpräsident Schad unterstreicht
diakonisches Profil
Speyer- Nach Ansicht des pfälzischen
Kirchenpräsidenten Christian Schad müssen Kirche, Politik und
Gesellschaft die drängenden Fragen sozialer Gerechtigkeit ins
Zentrum der öffentlichen Debatte rücken. Gerade im Jahr der
Reformation sei die pfälzische Landeskirche auch als diakonische
Kirche gefragt, unterstrich Schad beim Neujahrsempfang im
Landeskirchenrat am Donnerstag. Luthers kritische Schrift „Von
Kaufhandlung und Wucher“ sei heute noch so aktuell wie im
Erscheinungsjahr 1524. „Wir müssen die Sorgen und Ängste der
Menschen ernst nehmen.“
Als moralische Lehrmeisterin werde sich die pfälzische
Landeskirche indes nicht aufspielen, sagte der Kirchenpräsident vor
rund hundert Gästen aus Kirche, Politik und Gesellschaft. „Mit
unseren diakonischen Unternehmungen sitzen wir selbst im Glashaus.
Wir mussten erfahren, mit wie vielen Dilemmasituationen gerade der
Bereich der Wirtschaft verbunden ist“, merkte Schad mit Blick auf
den Landesverein für Innere Mission selbstkritisch an. Der
diakonische Träger musste 2016 sein Krankenhaus aus
wirtschaftlichen Gründen schließen. Dies werde die Landeskirche
jedoch nicht daran hindern, „sich selbst und die Politik daran zu
erinnern, dass der Weg gerechter Teilhabe aller an den
wirtschaftlichen und sozialen Prozessen der vom Evangelium
gewiesene Weg ist“.
Zur sozialen Gerechtigkeit gehöre die Gewähr, „dass das Geld zum
Leben reicht und die Menschen im Alter eine auskömmliche Rente
erwarten können“, führte der Kirchenpräsident in seiner Ansprache
aus. Aggressionen würden nicht kleiner und Vertrauen könne nicht
wachsen, „wenn die Menschen den Eindruck haben, dass ihnen niemand
zuhört.“ Die Reformation bezeichnete Schad als „weltoffene
Bewegung“. Sie habe „Städter und Bauern, Gelehrte und Fürsten,
Frauen und Männer dazu aufgerufen, sich einen eigenen Reim auf die
Güte Gottes zu machen“.
Beim Neujahrsempfang begrüßte der Kirchenpräsident unter anderen
Bischof Karl-Heinz Wiesemann, den Beauftragten der Landesregierung
für das Reformationsjubiläum, Gerhard Robbers sowie den Speyerer
Oberbürgermeister Hansjörg Eger. Speyer ist eine der Städte auf dem
Europäischen Stationenweg im Rahmen des Jubiläums „500 Jahre
Reformation“. Die musikalische Umrahmung des Empfangs gestalteten
Landeskirchenmusikdirektor Jochen Steuerwald und der Fagottist
Andreas Groll. Text und Foto: lk
Mehr zum Thema auf der landeskirchlichen
Reformations-Homepage www.reformation2017.evpfalz.de.
12.01.2017
Sternsinger bringen Ministerpräsidentin Malu Dreyer den Segen
Mainz/Speyer/Meckenheim- „Die Sternsinger
kommen!“ hieß es am 12.Januar in der Staatskanzlei in Mainz. Mit
dem Kreidezeichen „20*C+M+B+17“ brachten Kinder und Jugendliche aus
der Pfarrei Hl. Michael in Meckenheim den Segen zu
Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
In den Gewändern der Heiligen Drei Könige sind sie- wie viele
andere Sternsingerinnen im Bistum Speyer und deutschlandweit- in
diesen Tagen unterwegs. „Christus segne dieses Haus“ lautet ihr
Segenswunsch, den sie an die Schwellen der Türen anschreiben. Sie
sammeln für Not leidende Kinder in aller Welt. In Mainz traten
heute- stellvertretend für alle Sternsingergruppen aus
Rheinland-Pfalz- kleine und große Könige über die Schwelle der die
Staatskanzlei.
Aus Meckenheim waren Juliana (10), Jessica (10) und Vincent (13)
und sieben weitere Sternsinger_innen nach Mainz
gekommen.
Die Mädchen und Jungen warteten gespannt auf
Ministerpräsidentin Dreyer: "Ich erwarte mir von der
Ministerpräsidentin, dass sie mit ihren Kolleg_innen in der Politik
umsetzt, was wir ihr gleich berichten werden, wofür die diesjährige
Sternsingeraktion steht - und ich wünsche mir, dass es der
Ministerpräsidentin gesundheitlich gut geht", sagte Jessica (10)
vor dem Treffen in der Staatskanzlei.
König Vincent (13) ergänzt nach dem Empfang: "Es war schon toll
eine besondere Person treffen zu können. Ich glaube, dass Malu
Dreyer wirklich eine Frau ist, der man vertrauen kann und ich bin
überzeugt, dass sie unsere Sternsinger-Botschaft ihren Kolleg_innen
weitererzählt."
„Segen bringen, Segen sein. Gemeinsam für Gottes Schöpfung – in
Kenia und weltweit!“ heißt das Leitwort der 59. Aktion
Dreikönigssingen, das aktuelle Beispielland ist Kenia. 1959 wurde
die Aktion erstmals gestartet.
Inzwischen ist das Dreikönigssingen die weltweit größte
Solidaritätsaktion, bei der sich Kinder für Kinder in Not
engagieren. Die Aktion wird getragen vom Kindermissionswerk ‚Die
Sternsinger‘ und vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ).
Jährlich können mit den gesammelten Spenden mehr als 1.500 Projekte
für Not leidende Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien
und Osteuropa unterstützt werden.
Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) ist
gemeinsam mit dem Kindermissionswerk "Die Sternsinger" e.V. Träger
der Aktion. Der BDKJ-Diözesanverband Speyer vertritt die Anliegen
von 7.500 Mitgliedern aus acht Kinder- und Jugendverbänden im
Bistum Speyer in Politik, Kirche und Gesellschaft. Mehr: www.bdkj-speyer.de
Lena Schmidt, BDKJ Diözesanvorsitzende / Abteilung
Jugendseelsorge
13.01.2017
Roman Herzog: „Ich bin unendlich dankbar“
Eintrag von Roman Herzog in das Goldene Buch des Doms zu Speyer am 1. Juni 1999
Altbundespräsident Roman Herzog statte dem Dom am Tag nach
seinem Abschied aus dem Amt des Bundespräsidenten einen sehr
persönlichen Besuch ab
Speyer- „Roman Herzog war eine prägende
Persönlichkeit und ein überzeugender Bundespräsident, der seine
Werte aus dem christlichen Glauben geschöpft hat. Als engagierter
und couragierter Christ hat er dem Land und den Menschen
Orientierung und Zuversicht vermittelt. Mit Speyer und seinem Dom
verband ihn eine enge Beziehung, die in mehreren offiziellen wie
auch zahlreichen privaten Besuchen ihren Ausdruck fand. Das Bistum
Speyer ist ihm und seiner Familie im Gebet verbunden und wird ihm
ein ehrendes und dankbares Andenken bewahren.“ Mit diesen Worten
würdigte der Speyerer Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann den nun
verstorbenen Altbundespräsidenten und vormaligen Präsidenten den
Bundverfassungsgerichts Prof. Dr. Roman Herzog.
Dreimal besuchte Herzog den Dom im Rahmen offizieller Anlässe.
Am 23. November 1993 trug er sich als Präsident des
Bundesverfassungsgerichts in das Goldene Buch des Doms ein. In
derselben Funktion stattete er der romanischen Kathedrale am 15.
April 1994 erneut einen Besuch am, diesmal zusammen mit dem
Österreichischen Verfassungsgerichtshof. Ein drittes Mal besuchte
Herzog am 17. Oktober 1998 den Dom zu Speyer. Anlass war der
Staatsbesuch von Bundeskanzler Helmut Kohl anlässlich seiner
Verabschiedung durch die Bundeswehr.
Der Speyerer Dom hatte für Roman Herzog eine große persönliche
Bedeutung. Davon zeugt neben den offiziellen Besuchen vor allem ein
sehr persönlicher, inoffizieller Besuch, der auf den 1. Juli 1999
datiert. Dies war der erste Tag, an dem Herzog nicht mehr
amtierender Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland war.
Altbischof Dr. Anton Schlembach erinnert sich noch gut an die
damalige Begegnung mit Roman Herzog. Dieser habe ihn angerufen und
darum gebeten, dass der Bischof zusammen mit ihm und seiner Frau
Christiane in den Dom gehen möge. Bewusst sei dieser Besuch Herzogs
inoffiziell gewesen, das heißt ohne Protokoll und ohne öffentliche
Aufmerksamkeit. Herzog habe geraume Zeit in stillem Gebet
verbracht. Zu Bischof Schlembach sagte er: „Ich habe viel zu danken
in meinem Leben“ und deshalb sei es ihm ein Anliegen gewesen, zu
diesem Zeitpunkt in den Dom zu kommen. Auf Bitten von Bischof
Schlembach hat sich Roman Herzog trotz des inoffiziellen Charakters
des Besuchs auch damals in das Goldene Buch des Doms einzutragen.
Er tat dies mit den Worten: „Meine Amtszeit als
Bundespräsident habe ich hier beendet - im Herzen des christlichen
Europa. Ich bin unendlich dankbar.“
Domsakristan Markus Belz erinnert sich daran, dass Roman
Herzog jährlich mehrmals den Dom „inkognito“ und ohne
Vorankündigung besuchte. Sowohl während der Amtszeit als
Bundespräsident als auch danach suchte er den Dom am frühen
Samstagmorgen auf, zu einer Zeit, wenn meist noch wenig Besucher in
der Kathedrale unterwegs sind. Teils sei Herzog alleine gewesen,
teils habe er Gästen mitgebracht, so Belz. Den Personenschutz habe
er draußen warten lassen. Text: is; Foto © Domkapitel
Speyer
11.01.2017
„Ihr seid jung, aber ihr bewegt schon viel!“
Die Sternsinger Pierre-Alexander (16), Monja (14), Janina (13) und Paula (13) sowie Begleiter Wolfgang Heinrich Justenhoven aus der Gemeinde Hl. Disibod in Feilbingert vertraten das Bistum Speyer am Montagmorgen beim Sternsinger-Empfang von Bundeskanzlerin Angela Merkel zur 59. Aktion Dreikönigssingen. Zum Gruppenfoto mit der Kanzlerin stellten sie sich gemeinsam mit Prälat Dr. Klaus Krämer, Präsident des Kindermissionswerks ‚Die Sternsinger‘, und Pfr. Dirk Bingener, Bundespräses des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), im Bundeskanzleramt auf.
Sternsinger aus Feilbingert zu Gast bei Bundeskanzlerin
Angela Merkel
Berlin- Es war der erste offizielle Termin
der Bundeskanzlerin Angela Merkel im neuen Jahr und dann
gleich so ein königlicher: Dort, wo sonst ruhige
Arbeitsatmosphäre herrscht, besuchten am Montag
108 Sternsinger das Bundeskanzleramt und brachten ihren Segen
für das neue Jahr. „Wenn ihr da seid, dann verändert sich
die Stimmung hier ein bisschen. Ihr kommt mit euren bunten
Kostümen, mit euren hoffnungsvollen Liedern. Wenn wir euch
sehen und hören, wissen wir wieder, dass das etwas zu tun hat
mit unserer Arbeit. Es geht nämlich darum, dass sich
Hoffnungen erfüllen und wir immer wieder neue Wege in
Angriff nehmen. Und genau das tut ihr auch“, sagte die
Bundeskanzlerin zu den Kindern und Jugendlichen. Je vier
Kinder aus allen 27 deutschen Diözesen besuchten das
Bundeskanzleramt stellvertretend für die mehr als
300.000 Sternsinger, die rund um den Jahreswechsel Spenden für
Gleichaltrige sammeln und den Segen zu den Menschen
bringen.
Bundeskanzlerin Merkel lobte das Engagement der Mädchen und
Jungen. „Als Sternsinger macht ihr klar, dass es nicht nur um euch
geht und nicht nur um die Kinder in Deutschland. Sondern dass
es eine Welt gibt, und dass es genauso um Kinder in anderen
Teilen der Welt geht. Und dass das, was ihr euch
wünscht, auch für die anderen Kinder auf der Welt gilt. Dass
sie in die Schule gehen können, dass sie als Erwachsene Arbeit
finden. Und deshalb kommt ihr fröhlich und hoffnungsvoll hier
her, aber mit einer sehr ernsten und klaren Botschaft“, so
Merkel. Die Bundeskanzlerin dankte den Sternsingern
für ihren Einsatz für notleidende Kinder in aller Welt.
„Ihr seid jung, aber ihr bewegt schon viel, denn ihr erzählt
ja anderen Menschen davon, dass sie auch etwas Gutes tun, wenn sie
euch helfen. Deshalb möchte ich mich stellvertretend für
viele, viele Menschen in Deutschland ganz herzlich bei euch
bedanken.“
„Die Erde muss im Gleichgewicht sein!“
Die 59. Aktion Dreikönigssingen steht unter dem Leitwort
„Segen bringen, Segen sein. Gemeinsam für Gottes Schöpfung
– in Kenia und weltweit!“ und rückt damit beispielhaft an der
Region Turkana im Norden des Landes die Auswirkungen des
Klimawandels in den Fokus. Charlotte (13) und Jasper (13) aus
der katholischen Pfarrei Salvator in Berlin-Lichtenrade
stellten Angela Merkel dies in einem kurzen Anspiel vor
und hatten gleich eine Forderung an die Bundeskanzlerin mit
dabei: „Die Erde muss im Gleichgewicht sein, damit alle auf
und von ihr leben können. Bitte nehmen Sie das mit zu Ihren
Kollegen in der Weltpolitik“, sagte Charlotte.
Als Erinnerung an diese Bitte überreichten die beiden der
Kanzlerin eine kleine Waage.
Der Bundespräses des Bundes der Deutschen Katholischen (BDKJ),
Pfarrer Dirk Bingener, der die Kinder gemeinsam mit Prälat Dr.
Klaus Krämer, Präsident des Kindermissionswerks ‚Die Sternsinger‘,
ins Bundeskanzleramt begleitet hatte, zitierte in seinen
Worten an die Kanzlerin die Aufforderung von Papst
Franziskus, dass alle als Werkzeuge Gottes zur
Bewahrung der Schöpfung beitragen sollen. „Dies nehmen sich
diese Kinder und Jugendlichen zu Herzen, wenn sie Spenden für
Projekte in Kenia und weltweit sammeln. Aber eben auch, wenn
sie selbst überlegen, wie sie durch ihren eigenen
Lebensstil dazu beitragen, die globale Erderwärmung zu
begrenzen und die Folgen zu lindern.“
Die Spende der Bundeskanzlerin nahmen Kinder aus der Gemeinde
St. Anna in Bochum im Bistum Essen entgegen. Marie-Luise
(16), Jost (14), Emma (10) und Sandro (11) trugen der
Kanzlerin auch den Segensspruch vor und schrieben den Segen
„20*C+M+B+17“ für das neue Jahr im Kanzleramt an. Mit ihrer
Spende für das Dreikönigssingen unterstützt die
Bundeskanzlerin eine Vorschule in Kenia.
Jeweils vier Sternsinger aus allen 27 deutschen Bistümern
vertraten in Berlin alle Mädchen und Jungen, die sich rund um
das Dreikönigsfest bundesweit an der 59. Aktion
Dreikönigssingen beteiligen. Seit 1984 bringen die
Sternsinger jedes Jahr ihren Segen „Christus mansionem
benedicat – Christus segne dieses
Haus“ ins Bundeskanzleramt. Bundeskanzlerin Angela Merkel
hieß die kleinen und großen Könige bereits zum zwölften Mal
willkommen.
Rund 994 Millionen Euro, mehr als 70.100 Projekte
Träger der Aktion Dreikönigssingen sind
das Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘ und der Bund der
Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Seit ihrem Start 1959
hat sich die Aktion zur weltweit größten Solidaritätsaktion
von Kindern für Kinder entwickelt. Rund 994 Millionen
Euro wurden seither gesammelt, mehr als 70.100 Projekte
und Hilfsprogramme für Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien,
Ozeanien und Osteuropa unterstützt. Bei der 58. Aktion zum
Jahresbeginn 2016 hatten die Mädchen und Jungen aus
10.282 Pfarrgemeinden, Schulen und Kindergärten mehr als 46,2
Millionen Euro gesammelt. Mit den Mitteln fördert
die Aktion Dreikönigssingen weltweit Projekte in den
Bereichen Bildung, Gesundheit, Pastoral, Ernährung,
soziale Integration und Nothilfe. Text: is; Foto:
Ralf Adloff
09.01.2017
Aufruf: Die Gesellschaft im Wahlkampf nicht spalten
Gemeinsames Wort der Kirchen in Baden, in
Elsass-Lothringen und in der Pfalz zum Wahljahr 2017
Kehl/Strasbourg- Anlässlich der in diesem Jahr
bevorstehenden Wahlen in Frankreich und in Deutschland haben die
evangelischen Kirchen in Baden, der Pfalz und in Elsass-Lothringen
heute ein gemeinsames Wort veröffentlicht, in dem sie dazu
aufrufen, die Gesellschaft im Wahlkampf nicht zu spalten und keine
Vorurteile gegen einzelne Menschen oder Gruppen zu säen. Die
Leitenden Geistlichen Jochen Cornelius-Bundschuh (Baden), Christian
Albecker (Elsass-Lothringen) und Christian Schad (Pfalz) verlasen
die Erklärung am heutigen Montag (9. Januar2017) auf der
deutsch-französischen Fußgängerbrücke zwischen Kehl und
Strasbourg.
Im vorangehenden Pressegespräch rief der badische Landesbischof
Jochen Cornelius-Bundschuh dazu auf, wählen zu gehen und bezog sich
dabei auf das Jubiläumsjahr der Reformation 2017. „Die
reformatorische Botschaft betont die Verantwortung für die Welt“,
sagte der Landesbischof. „Anstelle von Angst, Bevormundung und
Engstirnigkeit setzt sie das Vertrauen, das eigenständige Denken
und den weiten Horizont der Gläubigen“. Neun Monate vor der
Bundestagswahl rief der Landesbischof dazu auf, die politische
Debatte nicht von einem einzigen Thema bestimmen zu lassen, sondern
die großen Themen soziale Gerechtigkeit, Rente und Klimawandel mit
zu berücksichtigen.
Der Kirchenpräsident der Union des Églises protestantes d’Alsace
et de Lorraine, Christian Albecker, warnte vor einer
Instrumentalisierung der Religion für eine Politik der Abgrenzung.
„Wir sind zuallererst Franzosen und unterscheiden uns dann erst als
Christen oder Muslime“, sagte Albecker. Er distanzierte sich auch
von einem Verständnis von Religion als Privatsache. „Gerade in der
französischen Öffentlichkeit wird derzeit sehr viel über religiöse
Fragen debattiert“, erklärte der Kirchenpräsident vor den
zahlreichen deutschen und französischen Medienvertretern in der
Kehler Friedenskirche.
Christian Schad, Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche der
Pfalz (Protestantische Landeskirche), nannte die reformatorische
Botschaft „eine Gegenstimme gegen die Angst und einen Einspruch
gegen alle, die mit der Angst der Menschen spielen, um daraus
Kapital zu schlagen“. Die protestantischen Kirchen wollten ihren
Beitrag dazu leisten, dass Deutschland und Frankreich Motor der
europäischen Integration bleiben. Schad rief zu einem
„gastfreundlichen Europa“ auf und kündigte zugleich an, dass die
Kirchen mithelfen würden, das Thema „soziale Gerechtigkeit wieder
ins Zentrum der gesellschaftlichen Debatte“ zu rücken.
Am 23. April2017 ist die Präsidentschaftswahl in Frankreich, im
September wird der Deutsche Bundestag gewählt. Am 26. März 2017
wird auch der Landtag des Saarlandes gewählt. (ekiba/lk). Foto:
Jana Volk
Lesen Sie auch die Erklärung in Deutsch und Französisch:

09.01.2017
Die Erklärung in Deutsch und Französisch:
Ein neues Jahr beginnt und es ist für uns der Anlass all unseren
Gemeindegliedern, sowie den Bürgerinnen und Bürger der Grenzregion
ein friedvolles und behütetes Neues Jahr zu wünschen.
In diesem Jahr finden in unseren Ländern Wahlen statt, im
Frühjahr ist die Präsidentschaftswahl in Frankreich, im September
die Bundestagswahl in Deutschland.
Wir bitten Sie: Nutzen Sie die demokratische Freiheit in unseren
Ländern! Machen Sie von Ihrem Wahlrecht Gebrauch und gehen Sie
wählen!
Als evangelische Christinnen und Christen gedenken wir in diesem
Jahr der Reformationsgeschichte, die vor 500 Jahren auch in unserer
Region am Oberrhein ihren Anfang nahm. Drei Grundelemente unseres
Glaubens sind uns in der politischen Auseinandersetzung besonders
wichtig:
1.
Jeder Mensch besitzt als Ebenbild Gottes eine unverlierbare Würde;
sie hat in den Menschenrechten eine rechtlich fassbare Form
gefunden. Wir widersprechen deshalb allen Versuchen, Menschen in
ihrer Freiheit einzuschränken oder sie auszugrenzen.
2.
Jesus Christus stellt sich an die Seite der Schwachen, der Armen
und der Fremden. Wir wollen ihm auf diesem Weg folgen und setzen
uns deshalb in unseren Ländern und gemeinsam in Europa für
Humanität, Solidarität und Nächstenliebe ein. Wir sehen uns als
Christinnen und Christen in einer besonderen Verantwortung, auch
weltweit für Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung
einzutreten.
3.
Jeder Mensch ist ein Geschöpf Gottes. Wir betrachten die Vielfalt
der regionalen, nationalen, kulturellen und religiösen Traditionen
als Herausforderung und als Reichtum unserer Länder und Europas.
Nach dem zweiten Weltkrieg haben Christinnen und Christen einen
wesentlichen Beitrag zur Versöhnung unserer beiden Länder
geleistet. Das verstehen wir heute angesichts neuer
Herausforderungen zu Versöhnung und Integration als Gabe und
Aufgabe zugleich: Wir suchen den Dialog, gerade auch mit anderen
Religionen und Weltanschauungen, wir tragen bei zu einer Kultur der
Aufmerksamkeit und warnen vor Konzepten der Abgrenzung und vor
nationalen Alleingängen.
Wir bitten alle Bürgerinnen und Bürger, alle Parteien und
Gruppen, die Gesellschaft im Wahlkampf nicht zu spalten, sondern
sachlich und fair miteinander umzugehen. Wir wehren uns gegen alle
Versuche, um politischer Macht willen, Vorurteile und Hass gegen
einzelne Menschen oder Gruppen zu säen.
Wir wachsen nur gemeinsam im Dialog und im gegenseitigen
Respekt. |
Une nouvelle année commence, et c’est pour nous l’occasion
d’adresser nos vœux les plus sincères à tous les membres de nos
communautés et à tous les citoyens de nos régions frontalières pour
une année de paix et de fraternité.
Mais cette année sera aussi une année d’élections dans nos deux
pays : élections présidentielles en France et élections au
Bundestag en Allemagne. Bénéficiant dans nos deux pays du privilège
de la liberté démocratique, notre premier devoir est d’user de
notre droit d’électrice et d’électeur et d’aller voter.
Les chrétiens protestants se souviennent en cette année 2017 de
l’histoire de la Réforme qui a également pris son essor, voilà 500
ans, dans notre région du Rhin supérieur. Trois convictions
résultant de notre foi protestante nous semblent particulièrement
importantes pour le débat politique à venir :
1.
Créé à l’image de Dieu, chaque être humain possède une dignité
inaliénable, dont les Droits de l’homme constituent l’expression
juridique. Nous nous élevons donc contre toutes les tentatives
visant à limiter ou à mettre entre parenthèses ces droits.
2.
Jésus le Christ s’est résolument placé du côté des faibles, des
pauvres et des étrangers. A sa suite, nous nous engageons dans nos
pays respectifs et ensemble en Europe, en faveur de l’humanité, de
la solidarité et de l’amour du prochain. En tant que chrétiens,
nous sommes appelés à nous engager, partout dans le monde, au
service de la paix, de la justice et de la sauvegarde de la
création.
3.
Chaque être humain est une créature de Dieu. Nous considérons la
diversité des cultures et traditions régionales et nationales à la
fois comme un défi et une richesse pour nos pays et pour l’Europe.
Au lendemain de la deuxième guerre mondiale, les chrétiens ont
apporté une contribution majeure à la réconciliation de nos deux
pays. Aujourd’hui, nous sommes confrontés à de nouveaux défis
concernant nos responsabilités et nos devoirs dans le domaine de la
réconciliation et de l’intégration : Nous recherchons le dialogue,
en particulier avec d’autres religions et philosophies, nous
cherchons à encourager une culture de la bienveillance et rendons
attentif au danger que représentent actuellement les dérives
nationalistes et identitaires.
Nous invitons les citoyennes et les citoyens, les partis et les
mouvements de nos pays à veiller à ne pas diviser la société durant
les campagnes électorales et à se traiter mutuellement avec respect
et objectivité. Nous nous élevons contre toutes les tentatives
visant à répandre, en vue d’accéder au pouvoir, un climat de
suspicion et d’exclusion à l’encontre d’individus ou de groupes
d’individus.
Nous ne grandirons qu’ensemble, dans le dialogue et le respect
mutuel. |
09.01.2017
Saarländische Ministerpräsidentin empfängt Sternsinger aus St. Ingbert
Regionale Sternsingeraussendung mit Weihbischof Georgens
in Landau
Speyer/Landau/Saarbrücken/St.
Ingbert- Rund 60 Sternsinger aus den Bistümern Speyer
und Trier waren am 6. Januar zu Besuch in der Staatskanzlei in
Saarbrücken, um der saarländischen Ministerpräsidentin Annegret
Kramp-Karrenbauer den Segen zu überbringen. Mit dabei waren 12
große und kleine Könige aus St. Ingbert, die das Bistum Speyer
vertraten.
„Ich danke Euch ganz herzlich, dass Ihr Euch für Kinder in der
Welt einsetzt und uns den Segen bringt. Mit Eurem Segen zum Beginn
des Jahres können wir gleich viel besser arbeiten.“, freute sich
Kramp-Karrenbauer. Sie bedankte sich ausdrücklich für den Einsatz
der Sternsinger für Kinder in Not.
Die Mädchen und Jungen aus St. Ingbert warteten gespannt auf das
Treffen mit der Ministerpräsidentin: „Ich wollte da auf jeden Fall
dabei sein“ berichtet David (13). Sternsingerin Hannah (16)
ergänzt: „Das war toll. Die Ministerpräsidentin hat sich viel Zeit
für uns genommen und uns gut zugehört. Am Besten war aber, dass ich
den Segen an die Tür schreiben durfte.“
Bereits am Vormittag hatte Weihbischof Otto Georgens Sternsinger
aus Landau und Umgebung ausgesendet. Viele kleine und große
Segensbringer hatten sich dazu auf dem Rathausplatz in Landau
versammelt. „Das Kindermissionswerk und der BDKJ haben Kenia zum
Beispielland der Sternsingeraktion 2017 gewählt. Als ich davon
hörte, habe ich spontan an Landau gedacht. In Landau gibt es zwei
Initiativen, die seit langem Menschen in Kenia unterstützen: Die
Maria-Ward-Schule und der Hungermarschverein. Die Solidarität mit
Kindern und Jugendlichen in Kenia durch die diesjährige Aktion
Dreikönigssingen verbindet uns.“ Sagt Weihbischof Georgens.
In diesem Jahr fand keine bistumsweite, zentrale
Aussendungsfeier statt. Die Sternsinger werden aber vor Ort in
ihren Pfarreien ausgesendet, Gruppen in und um Landau nutzten die
regionale Veranstaltung dort für eine gemeinsame
Aussendungsfeier.
„Segen bringen, Segen sein. Gemeinsam für Gottes Schöpfung – in
Kenia und weltweit!“ heißt das Leitwort der 59. Aktion
Dreikönigssingen, das aktuelle Beispielland ist Kenia. 1959 wurde
die Aktion erstmals gestartet. Inzwischen ist das Dreikönigssingen
die weltweit größte Solidaritätsaktion, bei der sich Kinder für
Kinder in Not engagieren. Die Aktion wird getragen vom
Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘ und vom Bund der Deutschen
Katholischen Jugend (BDKJ). Jährlich können mit den gesammelten
Spenden mehr als 1.500 Projekte für Not leidende Kinder in Afrika,
Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa unterstützt
werden.
Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) ist
gemeinsam mit dem Kindermissionswerk "Die Sternsinger" e.V. Träger
der Aktion. Der BDKJ-Diözesanverband Speyer vertritt die Anliegen
von 7.500 Mitgliedern aus acht Kinder- und Jugendverbänden im
Bistum Speyer in Politik, Kirche und Gesellschaft. Mehr: www.bdkj-speyer.de Text
und Foto: BDKJ
07.01.2017
Saarländische Ministerpräsidentin empfängt Sternsinger - Bilderalbum
„Einschnitte sind eine Chance, um daran zu wachsen“
Pontifikalamt zum Fest Erscheinung des Herrn im Speyerer
Dom – Generalvikar gibt bei Empfang Ausblick unter anderem auf die
Feier des 200-jährigen Jubiläums der Neugründung des
Bistums
Speyer- Zum Fest Erscheinung des Herrn
feierte Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann im Speyerer Dom ein
Pontifikalamt, an dem auch zahlreiche Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter des Bischöflichen Ordinariats und des
Diözesancaritasverbandes ebenso wie mehrere Sternsinger der
Dompfarrei teilnahmen. Bischof Wiesemann dankte ihnen
stellvertretend für alle Sternsinger im Bistum für ihren
unermüdlichen Einsatz: „Ihr kleinen und doch so großen Könige
leistet einen großen und wichtigen Dienst. Indem ihr von Haus zu
Haus geht und den Menschen den Segen bringt, gebt Ihr ein Beispiel,
wie es in der Welt anders werden kann.“ Er würdigte die
Sternsingeraktion als „großartiges Zeugnis“ einer Hilfsaktion von
Kindern für Kinder.
In seiner Predigt stellte er die drei Weisen, die sich von einem
Stern zu dem neu geborenen Jesuskind in Bethlehem führen ließen und
ihm huldigten, der Machtzentrale des König Herodes gegenüber. Sie
sei angesichts der Geburt des Messias von Angst, Starrheit und
Heuchelei erfasst worden sei. „Anders die drei Weisen: Sie waren
Suchende und Fragende und wurden von der Sehnsucht nach etwas
Größerem und der Neugier auf das Leben geleitet“, führte der
Bischof aus. Ihre Größe habe sich geäußert in ihrer Beweglichkeit
und ihrer Fähigkeit, die Zeichen der Zeit zu sehen und zu
deuten.
Indem Gott als Kind und nicht als Konkurrent in die Welt
gekommen sei, habe er alle Schemata von Macht und Herrschaft
durchbrochen, so der Bischof weiter. Er habe sich berührbar und
damit - auch im wörtlichen Sinne - „angreifbar“ gemacht. Jesus habe
sich als Dienender verstanden und habe damit die herkömmliche Idee
von Herrschaft auf den Kopf gestellt. „Das führt uns in das Zentrum
unseres Auftrags heute als Kirche: Dass wir Suchende und Fragende
bleiben mit der Bereitschaft, immer wieder neu aufzubrechen und uns
von Gott dorthin führen zu lassen, wo alle Mächtigen der Welt die
Kronen ihrer Selbstherrlichkeit ablegen müssen. Sie tun das im
Angesicht des Kindes, das als einziges den Sinn der Welt
erschließen kann.“ Musikalisch wurde der Gottesdienst von der
Schola gregoriana und Domorganist Markus Eichenlaub gestaltet.
Beim anschließenden Empfang für die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter des Bischöflichen Ordinariats und des
Diözesancaritasverbandes stellte Generalvikar Dr. Franz Jung das
Thema „Wachsen an Einschnitten“ in den Mittelpunkt seiner
Ansprache. Er bezog den Gedanken auf die Reformation vor 500 Jahren
ebenso wie auf die Neugründung des Bistums Speyer vor 200 Jahren.
Mit der Gründung der 70 neuen Pfarreien im Rahmen des Prozesses
„Gemeindepastoral 2015“ sei erneut ein bedeutender Einschnitt in
der Geschichte des Bistums erfolgt. „Einschnitte kosten viel Kraft,
doch sie sind zugleich eine Chance, daran zu wachsen und dem
ursprünglichen Auftrag unter geänderten Bedingungen treu zu
bleiben“, so der Generalvikar.
Das Fest „Erscheinung des Herrn“ – nach dem Griechischen auch
Epiphanie genannt – gehört zu den Hochfesten in der katholischen
Kirche. Es beschließt zusammen mit dem Fest der Taufe des Herrn am
nachfolgenden Sonntag den Weihnachtsfestkreis. Text und Foto:
is
06.01.2017
„Christus segne dieses Haus“
Sternsinger
sind in den Pfarreien des Bistums Speyer wieder unterwegs – Rund
3.500 Kinder und Jugendliche engagieren sich in der Pfalz und im
Saarpfalzkreis für die Sternsinger-Aktion
Speyer- In diesen Tagen sind rund 3.500 Kinder
und Jugendliche als Sternsinger im Bistum Speyer unterwegs. Sie
bringen ihren Segen "Christus mansionem benedicat - Christus segne
dieses Haus" in die Häuser.
Das Leitwort der diesjährigen Sternsinger-Aktion lautet: „Segen
bringen, Segen sein. Gemeinsam für Gottes Schöpfung - in Kenia und
weltweit!" In diesem Jahr geht es um den Klimawandel und was er zum
Beispiel in Afrika für die Lebensbedingungen für Kinder und
Jugendliche bedeutet.
Seit ihrem Start 1959 hat sich die Sternsinger-Aktion zur
weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder
entwickelt. Rund 994 Millionen Euro wurden seither gesammelt und
mehr als 70.100 Projekte und Hilfsprogramme für Kinder in Afrika,
Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa unterstützt. Gefördert
werden Projekte in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Pastoral,
Ernährung, soziale Integration und Nothilfe. Sternsinger-Gruppen
aus dem Bistum Speyer sind auch bei den Empfängen im
Bundeskanzleramt sowie in den Staatskanzleien von Rheinland-Pfalz
und des Saarlandes beteiligt. Text und Foto: is
Weitere Informationen: www.sternsinger.de
05.01.2017
Bistum Speyer feiert mit „Glaubensfeuer“ das 200-jährige Jubiläum seiner Neugründung
Präsentation von „Glaubensfeuer“ in der katholischen Kirche St. Cosmas und Damian in Gau-Algesheim im Juni 2016
Multimediale Licht-Klang-Installation wird am Abend des
Pfingstsonntag (4. Juni 2017) im Speyerer Dom gezeigt
Speyer- An Pfingsten 2017 feiert das
Bistum Speyer das 200-jährige Jubiläum seiner Neugründung. Aus
diesem Anlass wird am Abend des Pfingstsonntags (4. Juni 2017) im
Speyerer Dom eine multimediale Licht-Klang-Installation mit dem
Titel „Glaubensfeuer“ gezeigt.
Die Besucherinnen und Besucher werden spektakuläre Lichteffekte,
außergewöhnliche Farbstimmungen und sphärische Klänge in Verbindung
mit biblischen Texten erleben. Entwickelt wurde die multimediale
Licht-Klang-Installation vom Bistum Mainz in Zusammenarbeit mit dem
renommierten Licht- und Mediadesigner Thomas Gerdon. Er hat schon
mehrfach für große Fernsehproduktionen die Lichteffekte gestaltet
und ist auch international tätig. So entwarf er zum Beispiel
Lichtdesigns für Fernsehshows wie „Verstehen Sie Spaß“ oder „Let’s
dance“ und große Rockkonzerte zum Beispiel von „nature one“ und
„mayday“. Bisherige Aufführungen haben zu begeisterten Reaktionen
quer durch alle Generationen und lange Menschenschlangen vor Beginn
der Aufführungen geführt. Imposante Lichteffekte sind dabei auf
eindrucksvolle Musikstücke synchron abgestimmt und erzeugen in
ihrer Farbigkeit ungewöhnliche Stimmungen, neue Einblicke in den
Kirchenraum und ein nicht nur spirituelles Erlebnis für alle
Sinne.
Im Mittelpunkt der knapp einstündigen Präsentation stehen die
Elemente Wasser, Licht und Feuer. „Gerade das Feuer steht in
besonderer Weise für das Pfingstereignis. In der Apostelgeschichte
wird berichtet, dass der Heilige Geist wie mit Feuerzungen auf die
Jünger herabkam“, erklärt Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann. „Der
Heilige Geist entzündete in ihnen das innere Feuer, das sie
begeistert die frohe Botschaft verkünden ließ.“
Im „Glaubensfeuer“ werden Wasser, Licht und Feuer effektvoll in
Szene gesetzt und mit biblischen Texten und Bildern in Verbindung
gebracht. Zugleich bieten spezielle Lichteffekte Gelegenheit, den
Raum der romanischen Kathedrale kennenzulernen und neu zu erleben.
So werden zum Beispiel Lichtspots auf einzelne Architekturelemente
oder Objekte und Figuren gerichtet. „Wir wollen die Besucherinnen
und Besucher animieren, den Kirchenraum mit allen Sinnen auf eine
neue, ungewöhnliche und unerwartete Weise zu erfahren“, lädt
Bischof Wiesemann alle Interessierten dazu ein, sich vom
„Glaubensfeuer“ anrühren zu lassen. „Wir blicken an Pfingsten
zurück auf 200 Jahre Geschichte seit der Neugründung. Doch zugleich
wollen wir mit dem ‚Glaubensfeuer‘ die Herzen der Menschen von
heute entzünden und auch in Zukunft die befreiende Botschaft des
Evangeliums in die Welt und zu den Menschen bringen.“
Die
Präsentation „Glaubensfeuer“ wird am Abend des Pfingstsonntags (4.
Juni 2017) im Speyerer Dom dreimal in Folge gezeigt, jeweils im
Abstand einer vollen Stunde. Die einzelnen Präsentationen beginnen
um 21 Uhr, um 22 Uhr und um 23 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Das Bistum feiert auf vielfältige Weise das 200-jährige
Jubiläum seiner Neugründung
Unter dem Leitwort „Seht, ich mache alles neu“ (Off 21,5) begeht
das Bistum Speyer im Jahr 2017 das 200-jährige Jubiläum seiner
Neugründung. Eröffnet wird das Fest mit einer ökumenischen Vesper
und der Präsentation „Glaubensfeuer“ am Pfingstsonntag. Die
zentrale Feier findet am Pfingstmontag (5. Juni 2017) statt, genau
200 Jahre nach der Unterzeichnung des Bayerischen Konkordats, mit
dem das Bistum Speyer 1817 in den Grenzen des bayerischen
„Rheinkreises“ neu errichtet worden war. Im Mittelpunkt steht ein
Festgottesdienst im Dom, zu dem auch zahlreiche hochrangige
Vertreter aus Kirche, Politik und Gesellschaft erwartet werden.
Anschließend wird der Domnapf auf dem Domvorplatz mit Wein gefüllt
und an die Teilnehmer der Jubiläumsfeier ausgeschenkt. Am
Nachmittag lädt das Bistum in den Dienstgebäuden des Bischöflichen
Ordinariats zu einem Tag der offenen Tür ein. „Die Besucherinnen
und Besucher können so auch die gegenwärtigen Arbeitsschwerpunkte
und die Zukunftsvisionen des Bistums kennenlernen“, macht Bischof
Wiesemann deutlich. Gezeigt wird außerdem ein Theaterstück des
Chawwerusch-Theaters aus Herxheim, das den Zuschauern die Anfänge
des neugegründeten Bistums vor Augen stellt. Das Stück wird im Mai
und Juni des kommenden Jahres in allen Dekanaten des Bistums sowie
in mehreren katholischen Schulen aufgeführt.
Bereits am Dienstag, den 16. Mai 2017, hält auf Einladung des
Bistums Professor Klaus Unterburger im Historischen Ratssaal in
Speyer einen wissenschaftlichen Vortrag zum Thema „200 Jahre neues
Bistum Speyer“. Er lehrt Mittlere und Neue Kirchengeschichte an der
Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Regensburg. Seine
Forschungsschwerpunkte sind die Kirchengeschichte des 19. und 20.
Jahrhunderts, die Theologiegeschichte seit dem Spätmittelalter, die
Geschichte der Kirchenverfassung und die Ordensgeschichte. Sein
Vortrag behandelt das Spannungsverhältnis von Restauration und
Innovation in der Entwicklung des Bistums Speyer seit der
Neugründung im Jahr 1817.
Weitere Informationen zum 200-jährigen Jubiläum der
Neugründung des Bistums Speyer:
http://www.bistum-speyer.de/bistum-speyer/bistumsjubilaeum-2017/
Weitere Informationen zur Licht-Klang-Installation
„Glaubensfeuer“: https://aktionen.bistummainz.de/illuminationen/
Text und Foto: is
04.01.2017
"Gott ist stärker als alle anderen Mächte dieser Welt"
Bischof Wiesemann predigt zum Jahresabschluss im Speyerer
Dom und ruft dazu auf, sich trotz vieler Unsicherheiten nicht von
Angst lähmen zu lassen
Speyer- "Wir bitten um ein gesegnetes
neues Jahr – wir wissen nicht, was kommt", sagte Bischof Dr.
Karl-Heinz Wiesemann bei seiner Begrüßung zum Pontifikalamt zum
Jahresschluss. Im vollbesetzten Dom zu Speyer verabschiedeten die
Gläubigen am Silvester-Nachmittag gemeinsam mit dem Bischof das
alte Jahr und baten um Gottes Beistand für das neue. In Zeiten
politischer Umbrüche und einer ungewissen Zukunft spendete der
Bischof Zuversicht. Er forderte die Menschen auf, sich nicht
vermeintlich vorbestimmten Situationen zu fügen, sondern mit
Gottvertrauen die Zukunft selbst in die Hand zu nehmen.
In seiner bewegenden und nachdenklich machenden Predigt zeigte
der Bischof Verständnis, dass die zahlreichen unberechenbaren
Situationen auf der Welt, die auch unser Leben beeinflussen, Angst
auslösen. "Es gibt berechtigten Grund zur Sorge", stellte er fest.
"2016 hat sich für mich das Wort Kontrollverlust in den Mittelpunkt
geschoben", sagte Wiesemann und sprach vom Kontrollverlust auf der
Weltbühne, von Demokratien, die sich in Diktaturen wandeln oder vom
um sich greifenden Populismus. Bei dem Grundgefühl des
Kontrollverlustes schwinge Angst und Sorge mit – auch Angst um die
eigene Sicherheit. Das könne die Freiheit einschränken, das eigene
Leben zu entfalten. Mehr noch: "Wie geht es mit dem demokratischen
Engagement weiter?", fragte der Bischof.
Wiesemann machte deutlich, dass das Weltgeschehen und das Leben
jedes Einzelnen miteinander verbunden sind, dies aber keine
Einbahnstraße darstellt. Nicht nur das Weltgeschehen beeinflusst
jeden Menschen – auch jeder Mensch kann mit seinem Handeln in der
Gesellschaft wirken und sie verändern. Er rief auf, sich von der
einschleichenden Angst nicht lähmen zu lassen, sich dem Schicksal
nicht einfach zu ergeben, sondern schwierige Situationen anzunehmen
und die Zukunft selbst zu gestalten. Mit Vertrauen auf Gott gelinge
dies. Glauben befähige zum Vertrauen und das Vertrauen in Gott
spende wiederum eine Kraft, die nicht nur von uns selbst komme,
aber die jeden Einzelnen zum Guten motiviere. Er erinnerte daran,
dass Jesus aufruft, sich "für Liebe, für Wahrheit, für
Gerechtigkeit einzusetzen".
Als
Gegenbeispiel für mangelndes Vertrauen führte er den Ausspruch "Wir
schaffen das" von Bundeskanzlerin Angela Merkel an. Dieser Satz
"dient nicht zum Moralappell", erklärte Bischof Wiesemann. Merkels
Satz funktioniere nicht ohne ein tiefes Vertrauen. Dagegen könnten
Gläubige auf Gott bauen, der alles zusammenhalte, so dass die Welt
nicht entgleite. "Gott ist da, der Glaube kann tragen, helfen,
verwandeln, Schicksal in Freiheit wandeln." Jeden Tag feiere die
katholische Kirche mit der Eucharistie eine Wandlung, verdeutlichte
der Bischof. Mit Vertrauen in Gott sollten die Gläubigen den
Jahreswechsel begehen, sagte er und bekräftigte zum Schluss seiner
Predigt: "Gott ist stärker als alle anderen Mächte dieser
Welt."
Die Dommusik unter Leitung von Domkantor Joachim Weller und
Domkapellmeister Markus Melchiori bewies bei dem Gottesdienst
wieder ihr Können. Es sangen der Mädchenchor, die Domsingknaben und
der Domchor. Es spielten die Dombläser sowie Domorganist Markus
Eichenlaub. Die Besucher des Pontifikalamtes erlebten unter anderem
die "Missa brevis in B" von Christopher Tambling, "Tantum ergo
B-Dur" von Anton Bruckner und "Ave verum corpus" von Bernhard
Hemmerle. Text und Fotos: Yvette Wagner
01.01.2017
Hoffnung auf Wandel
Kirchenpräsident Christian Schad zum Jahreswechsel: Wir
müssen nicht auf das Gestern fixiert bleiben
Speyer- Christen feiern nach Ansicht von
Kirchenpräsident Christian Schad bei jeder Jahreswende auch die
Hoffnung auf persönliche Veränderung und Verwandlung, die sie zu
dem werden ließen, wozu sie bestimmt seien: „zu Menschen mit
aufrechtem Gang und zu freien Geschöpfen unter dem Himmel“. Im
Gottesdienst am Altjahresabend in der Speyerer Gedächtniskirche
betonte Schad, dass zwar die Hoffnung auf Wandel auch den Zweifel
und die Angst kenne und man sich an das, was gewesen sei, klammere,
„aber Gott sei Dank müssen wir nicht auf das Gestern fixiert
bleiben“.
Aus Ängste und Sorgen wachse nichts Gutes, erklärte der
Kirchenpräsident im Blick auf die Flüchtlingsdebatte und die
Diskussionen nach dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt.
Jegliche Form von Menschenverachtung sei inakzeptabel, betonte
Schad. Rechtsextreme Ideologen und militante Islamisten strahlten
gleichermaßen eine menschliche Kälte aus, die einen frösteln lasse.
„Sie säen Zwietracht und verbreiten Lügen, die für viele Menschen
nicht mehr von echten Fakten zu unterscheiden sind. Regeln des
Anstands, Grundmaßstäbe des menschlichen Umgangs miteinander
geraten ins Wanken“, sagte Schad.
Angesichts der Ereignisse und der vielen Hiobsbotschaften des zu
Ende gehenden Jahres falle es mitunter schwer, an Gottes Begleitung
und Gegenwart zu glauben. Viele Menschen könnten ihn und seine
Beständigkeit dort nicht erkennen, wo unsägliches Leid, wo Krieg
und Hass und Feindschaft, herrschten. Doch Christus herrsche nicht,
indem er „die Strippen zieht, er ist da, indem er der Bruder der
Menschen wird“, erläuterte der Kirchenpräsident.
Während Christus nach den Worten des Hebräerbriefs „gestern und
heute und derselbe auch in Ewigkeit“ sei (Hebräer 13,8), gelte für
den Menschen, „dass wir noch wandlungsfähig sind, so oft wir uns zu
neuen Ufern aufmachen: aus der Ohnmacht in schöpferische Kraft, aus
der Wut in neuen Mut, aus Schuld zu praktizierter Vergebung, aus
der Starre zu neuem Leben“, sagte Schad.
Hinweis:
Kirchenpräsident Christian Schad predigt in den Gottesdiensten
am Altjahresabend, dem 31. Dezember 2016, um 17 Uhr in der
Gedächtniskirche Speyer und um 19 Uhr in der Mutterhauskapelle der
Ev. Diakonissenanstalt Speyer lk
31.12.2016
„Weihnachtsbotschaft hält der tödlichen Macht des Bösen stand“
Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann ruft in seiner
Weihnachtspredigt dazu auf, sich mit allen Opfern sinnloser Gewalt
zu solidarisieren – Erinnerung an die mehr als 5000 Flüchtlinge,
die in diesem Jahr im Mittelmeer umgekommen sind
Speyer- Zahlreiche Gläubige besuchten die
Weihnachtsgottesdienste im Bistum Speyer. Bischof Dr. Karl-Heinz
Wiesemann bezeichnete in seiner Predigt am ersten
Weihnachtsfeiertag die Weihnachtsbotschaft als eine Vision, die
selbst „den Abgründen und der tödlichen Macht des Bösen“ standhält.
Das über viele Jahrzehnte in den westlichen Ländern vorherrschende
Grundgefühl, dass sich die Lebensmöglichkeiten immer weiter
steigern ließen, habe sich grundlegend verändert. „Ausbeutung,
Korruption und jahrzehntelang ungelöste Konflikte haben Menschen
ohne Zukunftsperspektive hinterlassen.“ Sie hätten Formen und
Organisationen der Gewalt und des Terrors hervorgebracht, die
vorsätzlich eine globale Destabilisierung anzielen. „Kein Tabu,
keine letzte humane Hemmschwelle hat mehr Geltung“, sagte er im
Blick auf die Anschläge auf dem Weihnachtsmarkt in Berlin und an
der koptisch-orthodoxen Kathedrale in Kairo. „Wir solidarisieren
uns mit allen Opfern solcher Gewalt, welcher Herkunft oder Religion
sie auch sein mögen“, erklärte Wiesemann und gedachte der 3800
Menschen, die allein bis Ende Oktober auf der Flucht vor Hunger und
Gewalt im Mittelmeer umgekommen sind.
Noch nie in der Geschichte sei es so wichtig gewesen, dass
Europa sich seiner gemeinsamen Verantwortung in der Welt und für
die Welt bewusst wird. „Ein Zerfall in kleinkarierte,
angstbesessene Nationalismen kann nicht nur keine Lösung sein,
sondern wäre ein weiteres, folgenschweres Versagen – so
wie die
Welt vor Aleppo und den dortigen Gräuel versagt hat“, betonte der
Bischof in Erinnerung an Robert Schumann, der 1950 visionär
gefordert hatte, dass das wirtschaftliche Zusammengehen in Europa
von einem großen Ziel getragen sein müsse, der Hebung des
Lebensstandards in der gesamten Welt und der Förderung des
Friedens. „Das ist nie wirklich eingelöst worden“, stellte
Wiesemann fest. Vieles von solchen Versäumnissen räche sich jetzt.
„Europa war und ist viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt.“
Die Weihnachtsbotschaft sei viel politischer, als es die „Idylle
unserer Krippenlandschaften“ vermuten lasse. In dem Kind von
Bethlehem bündele sich die „ganze Vision einer erlösten, humanen
Welt“. Sie öffne einen Horizont, der nicht an Grenzen halt macht,
und habe eine innere Kraft, die „selbst über hoffnungslos
erscheinende Abgründe des Hasses hinweg mutig und geduldig auf die
Möglichkeit für Versöhnung und Frieden, auf die Teilhabe aller an
den Gütern der Erde und die Einheit und Zukunft des
Menschengeschlechtes setzt“. Es sei alles andere als sentimental
und harmlos, wenn Christen in der Weihnachtsnacht in „die
Totenstille dieser Welt“ hineinriefen: „Christ, der Retter ist
da!“
Unter der Leitung von Domkapellmeister Markus Melchiori und
Domkantor Joachim Weller gestalteten das Vokalensemble der
Dommusik, der Domchor, der Mädchenchor am Dom, die Speyerer
Domsingknaben, die Capella Spirensis und die Dombläser die
festlichen Weihnachtsgottesdienste im Dom zu Speyer. Die Orgel
spielte Domorganist Markus Eichenlaub. Text: is;
Foto: Klaus Landry
Lesen Sie die Predigt von Bischof Wiesemann 
25.12.2016
Predigt von Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann, Speyer
Weihnachten 2016 (Hochamt)
Liebe Schwestern und Brüder!
In diesen Tagen geht mir immer wieder ein Gedicht von Werner
Bergengruen durch den Kopf. Es klingt in der aktuellen Situation
ziemlich provozierend, denn es heißt „Heile Welt“:
„Wisse, wenn in Schmerzensstunden
dir das Blut vom Herzen spritzt:
Niemand kann die Welt verwunden,
nur die Schale wird geritzt.
Tief im innersten der Ringe
ruht ihr Kern getrost und heil.
Und mit jedem Schöpfungsdinge
Hast du immer an ihm teil.“
Beim ersten Hören wirkt das Gedicht gerade angesichts der
Gräuel, die sich vor unseren Augen täglich in der Welt ereignen,
angesichts der Opfer und des Leids so vieler, denen unser ganzes
Mitgefühl und unsere Solidarität gilt, schrecklich verharmlosend,
peinlich beschwichtigend. Beim genauen Hinsehen allerdings zeigt
sich ein anderes Bild.
Bergengruen hat das Gedicht unmittelbar im Zusammenhang mit dem
Wahnsinn des II. Weltkrieges und der Hitlerdiktatur aufgeschrieben.
Er war selbst betroffen, hatte er doch eine Frau mit jüdischen
Wurzeln, zu der er fest stand. Und er war ein klarer Gegner des
Naziregimes, der unter anderem auch Flugblätter der „Weißen Rose“
verteilte. Also kann das Gedicht kein naiv, frömmelnd oder gar
verharmlosend dahin gesprochenes Wort von der „heilen Welt“ sein!
Für Bergengruen war die Gefährdung und Verwundung des Lebens durch
den Terror der Naziherrschaft und die Unmenschlichkeit des Krieges
unmittelbar gegenwärtig. Hören wir hinein in ein anderes Gedicht
von ihm aus derselben Zeit mit dem Titel „Die letzte
Epiphanie“:
Ich hatte dies Land in mein Herz genommen,
ich habe ihm Boten um Boten gesandt.
In vielen Gestalten bin ich gekommen.
Ihr aber habt mich in keiner erkannt.
Ich klopfte bei Nacht, ein bleicher Hebräer,
ein Flüchtling, gejagt, mit zerrissenen Schuh‘n.
Ihr riefet dem Schergen, ihr winktet dem Späher
und meintet noch, Gott einen Dienst zu tun.
Ich kam als zitternde, geistesgeschwächte
Greisin mit stummen Angstgeschrei.
Ihr aber spracht vom Zukunftsgeschlechte
und nur meine Asche gabt ihr frei.
Verwaister Knabe auf östlichen Flächen,
ich fiel euch zu Füßen und flehte um Brot.
Ihr aber scheutet ein künftiges Rächen,
ihr zucktet die Achseln und gabt mir den Tod.
Ich kam, ein Gefangener, als Tagelöhner,
verschleppt und verkauft, von der Peitsche zerfetzt.
Ihr wandtet den Blick von dem struppigen Fröner.
Nun komm ich als Richter. Erkennt ihr mich jetzt?
Der Dichter beschreibt, wie Gott selbst das Land und die
Menschen in sein Herz nimmt und sich zu ihnen aufmacht. Aber welche
Gestalt er auch annimmt, er wird nicht erkannt, noch schlimmer: Er
ist sich seines Lebens nirgendwo sicher. Es wird nach seinem Leben
gegriffen: als Jude und Flüchtling, als alter Mensch und „unwert“
eingestuftes Leben, als Kind und der politischen Opportunität
Geopferter. Für Bergengruen ist jedoch unzweifelhaft sicher, dass
in all dem Gericht geschieht. Auch wenn der Täter scheinbar davon
kommt und seine Macht zu triumphieren scheint, das letzte Urteil in
allem spricht Gott selbst, der sich mit den Opfern identifiziert
und sich in ihnen zu erkennen gibt. Er setzt die Wahrheit und das
Recht endgültig in Kraft. Seine letzte Frage ist immer neu an uns
alle gerichtet: „Erkennt ihr mich jetzt?“ An der Erkenntnis des
Gottes, der als Kind und Flüchtling zu uns gekommen ist und als
unwertes Leben ans Kreuz geschlagen wurde, kommt niemand vorbei:
„Alle Augen sehen das Heil unseres Gottes.“ (Jes 52,10)
Aus diesem unerschütterlichen Glauben heraus ist das Gedicht von
der heilen Welt zu lesen, nur so kann man es verstehen. In diesen
Zeilen steckt ein gewaltiger, entschlossener Trotz, der sich gegen
die tiefe Verletzung der Welt aufrichtet und der Macht des Bösen
nicht das Recht zubilligt, unsere Lebenswelt im letzten zu
bestimmen. Eine mutige, visionäre Lebenskraft, die dem Mörder nicht
die Macht zugesteht, die Wahrheit auf ewig zu verdrehen, die Angst
und den Krieg zum Vater aller Dinge zu erklären, das Leben bis in
die innerste Wurzel hinein zu tyrannisieren und die Welt aus den
Fugen heben zu können. Ein ungebrochener Wille zur Gerechtigkeit,
den Opfern die Würde zurückzugeben und den Gedemütigten,
Misshandelten, Vertriebenen das Recht. Nein, kein Hass kann mich
zum Hassen zwingen, keine Macht dieser Welt kann die Wahrheit, die
Gerechtigkeit und auch nicht die Liebe außer Kraft setzen. „Niemand
kann die Welt verwunden, nur die Schale wird geritzt.“ Für mich ist
das ein in der Kraft des Glaubens gegründetes Aufstehen gegen die
Macht des Terrors, der Aufruf, jetzt erst recht gemeinsam
aufzustehen zum Leben!
Werner Bergengruen ist 1964 gestorben. Nur wenige Jahre später
waren seine vorher vielgelesenen Werke ähnlich wie die seines
Freundes Reinhold Schneider fast vollständig aus der öffentlichen
Wahrnehmung verschwunden. Er galt nach 1968 als nicht mehr
zeitgemäß wegen seiner ungebrochenen Glaubensüberzeugung, dass Gott
die Welt gut geschaffen habe – und keine Macht dieser Welt sie so
abgründig verwunden könne, dass der Sinn, die Wahrheit und die
Schönheit des Daseins zerstört werden. Das gläubige Grundgefühl der
Dankbarkeit wurde als restaurativ empfunden gegenüber dem
vorherrschenden Ziel, die Gesellschaft modern umzugestalten. Wir,
die wir nach dem Krieg geboren sind, sind aufgewachsen mit einem
Grundgefühl gesicherten Wohlstands und fast grenzenlos scheinender
Freiheit. Es gab – Gott sei Dank – kaum noch gemeinsame Erfahrungen
von Hunger, Not und Überlebensangst, höchstens wenn Oma oder Opa
von früher erzählten. Die Lebensmöglichkeiten und Lebenserwartungen
erschienen immer weiter steigerungsfähig.
Das alles hat sich grundlegend geändert. Die
Flüchtlingsbewegungen zeigen, dass sich die Lebenswelten der
Menschen nicht mehr auseinanderhalten lassen. In diesem Jahr 2016
sind wieder nochmals mehr Menschen im Mittelmeer umgekommen, bis
Ende Oktober waren es allein 3800. Ausbeutung, Korruption und
jahrzehntelang ungelöste Konflikte haben unzählige Menschen ohne
Zukunftsperspektive hinterlassen und Formen und Organisationen der
Gewalt und des Terrors hervorgebracht, die nicht mehr lokal
begrenzt sind, sondern vorsätzlich die globale Destabilisierung
anzielen. Kein Tabu, keine letzte humane Hemmschwelle ist mehr in
Geltung. Brutale Anschläge sollen bewusst unschuldige Menschen
treffen, wie erst kürzlich auf dem Weihnachtsmarkt in Berlin oder
an der koptisch-orthodoxen Kathedrale in Kairo. Wir solidarisieren
uns mit allen Opfern solcher sinnloser Gewalt, welcher Herkunft
oder Religion sie auch sein mögen. Wir fühlen uns zutiefst
verbunden mit den unzähligen Brüdern und Schwestern im Glauben, die
bedrängt und verfolgt werden.
Liebe Schwestern und Brüder, die Probleme lassen sich nur in
gemeinsamer Verantwortung lösen. Schon Robert Schuman, einer der
Gründungsväter des neuen Europa, hatte nach dem Krieg von der
großen Aufgabe Europas im Hinblick auf den vergessenen Kontinent
Afrika gesprochen. In einer historischen Rede vom 9.Mai 1950, die
als Gründungsurkunde des geeinten Europas gilt, sagte er:
„Der Friede der Welt kann nicht gewahrt werden ohne
schöpferische Anstrengungen, die der Größe der Bedrohung
entsprechen.“ Und dann führte er visionär aus, dass das
wirtschaftliche Zusammengehen von einem großen Ziel getragen sein
muss: „Diese Produktion wird der gesamten Welt ohne Unterschied und
Ausnahme zur Verfügung gestellt werden, um zur Hebung des
Lebensstandards und zur Förderung der Werke des Friedens
beizutragen. Europa wird dann mit vermehrten Mitteln die
Verwirklichung einer seiner wesentlichsten Aufgaben verfolgen
können: die Entwicklung des afrikanischen Erdteils.“
Das ist nie wirklich eingelöst worden. Vieles von solchen
Versäumnissen rächt sich jetzt. Europa war und ist viel zu sehr mit
sich selbst beschäftigt. Ich bin davon überzeugt, dass es in der
Geschichte noch nie so wichtig war, dass Europa sich seiner
gemeinsamen Verantwortung in der Welt und für die Welt bewusst
wird. Ein Zerfall in kleinkarierte, angstbesessene Nationalismen
kann nicht nur keine Lösung sein, sondern wäre ein weiteres,
folgenschweres Versagen – so wie die Welt vor Aleppo und den
dortigen Gräuel versagt hat.
Dazu braucht es aber eine Vision, wie sie der gläubige Christ
Robert Schuman gehabt hat, eine Vision, die aus einer Kraft lebt,
die der Größe und Macht der Bedrohung nicht nur standhalten kann,
sondern neue hoffnungsvolle Perspektiven aufweist. Das ist in der
verfahrenen Situation der Welt schwer, aber – und hier trifft für
mich einmal das Wort – alternativlos. Was ist das für eine Vision?
Sie muss auf jeden Fall die Kraft haben, Menschen
zusammenzubringen, ihren Zusammenhalt und ihre Verantwortung
füreinander zu stärken, statt zu spalten und sie gegeneinander
aufzuhetzen. Sie braucht einen universalen Geist und Horizont, der
nicht an den Grenzen halt macht. Das allein entspricht dem großen
christlichen und humanistischen Erbe Europas: dass die Freiheit und
die Gleichheit in der Würde für jeden Menschen gilt und wir alle
Brüder und Schwestern sind, Kinder des einen Vaters im Himmel.
Diese Vision braucht schließlich eine innere Kraft, die selbst über
hoffnungslos erscheinende Abgründe des Hasses hinweg mutig und
geduldig auf die Möglichkeit für Versöhnung und Frieden, auf die
Teilhabe aller an den Gütern der Erde und die Einheit und Zukunft
des Menschengeschlechtes setzt.
Das alles aber ist mehr als eine Strategie. Solche Vision
braucht eine innere Kraft, braucht einen Glauben, der Menschen
bewegt, dafür ihre Lebenskraft einzusetzen. Eine solche Vision
finden wir in der Weihnachtsbotschaft. Der Bericht von der Geburt
Jesu ist viel politischer, als wir es von der Idylle unserer
Krippenlandschaften kennen. Er steht im bewussten Kontrast zur
Geburt des römischen Kaisers, des Herrschers über die damals
bekannte Welt. Die ganze Vision einer erlösten, humanen Welt
bündelt sich in diesem Kind von Betlehem. Darin, dass Gott selbst,
der Schöpfer der Welt, einer von uns wird – und sich so mit der
ganzen Menschheit verbindet und uns gegenseitig zu Brüdern und
Schwestern macht. Es ist das Aufstrahlen des Gottes, der sich in
seinem Sohn selbst in die abgründigen Konflikte dieser Welt wagt,
der sich verwundbar macht aus Liebe zu allen Menschen. Der bis ins
Letzte auf Versöhnung und Frieden setzt und dafür nicht nur in der
„Schale“ geritzt wird. Aber das Lamm, das geschlachtet ist – es
lebt! Es ist der Richter der Welt. Solchen Abgründen vermag nur der
Glaube standzuhalten. Er eröffnet die Vision, die der tödlichen
Macht des Bösen nicht das letzte Wort lässt. Darum legten unsere
Vorfahren das Geburtsfest Jesu auf den Tag des „Sol invictus“, des
unbesiegbaren Sonnengottes, dessen Licht auch von der größten
Finsternis nicht verschluckt werden kann.
Wenn wir „Stille Nacht, heilige Nacht“ singen, dann mag das
sentimental und recht harmlos klingen. Es erhält aber eine ganz
andere Dimension, wenn wir uns bewusst werden, was wir in die
Totenstille dieser Welt hineinrufen: „Christ, der Retter ist
da!“
25.12.2016
Weihnachten als Trost und Ermutigung zur Zivilcourage

Schad und Gärtner rufen dazu auf, die Spirale von Gewalt
und Gegengewalt zu durchbrechen
Speyer/Herschweiler-Pettersheim- Kirchenpräsident
Christian Schad hat im Weihnachtsgottesdienst dazu ermutigt, mit
Zivilcourage gegen Größenwahn und die verführerischen Parolen von
Populisten und Nationalisten aufzustehen. Die Geburt Jesu in einem
Stall in Bethlehem, „ganz unten bei den Habenichtsen und
Vergessenen, bei den Opfern von Terror und Gewalt“, sei ein Symbol
dafür, dass die Spirale von Gewalt und Gegengewalt in der Welt
durchbrochen werden könne, sagte Schad in seiner Predigt am ersten
Weihnachtsfeiertag in der Speyerer Gedächtniskirche. Oberkirchenrat
Gärtner, der am 26. Dezember in Herschweiler-Pettersheim predigt,
ruft anlässlich des Weihnachtsfestes dazu auf, im Vertrauen auf
Gottes Liebe auf Gewalt mit Verzeihen zu antworten.
„Wir geben dem Terror nicht dadurch Recht, dass wir uns
entzweien lassen, nur weil wir aus unterschiedlichen Kulturen
stammen oder auf verschiedene Weise unseren Glauben leben.“ Mit
diesen Worten ging Kirchenpräsident Schad auf den jüngsten Anschlag
in Berlin ein: „Nein, wir lassen uns nicht zur Unmenschlichkeit
verführen. Die Kraft der Versöhnung ist stärker als der Hass. Diese
Botschaft ist unser Trost. Mit ihr“, so ermutigte Christian Schad,
„können wir leben und werden wir leben und die Gewalt
überwinden.“
Die biblische Geschichte von Bethlehem könne den Menschen auch
Mut machen, die Angst vor der eigenen Schwäche zu überwinden. Die
Gesellschaft sei aufgerufen, denjenigen zu widerstehen, die ein
Bollwerk gegen Vielfalt, gegen alles Fremde und Bedrohliche
errichten und sich zu Führern eines neues Nationalismus erheben
wollten, führte der Kirchenpräsident weiter aus.
Das Geschehen von Bethlehem, dem „unscheinbaren Ort in der
Provinz“, aus dem der Retter der Welt kam, schärfe das Gewissen:
„Hier bekommen wir ein Gefühl für Gerechtigkeit, da entwickeln wir
den Mut und die Kraft, dem Ungeist des Vereinfachens und Spaltens
zu widerstehen“, bekräftigte der Kirchenpräsident. Die Geburt Jesu
in einer Krippe fordere die Christen dazu auf, hinabzusteigen –
dorthin, wo es an allem fehle, wo Armut und Krankheiten wohnten
„und die Angst lauert“. Bethlehem sei daher auch ein Symbol für die
Flüchtlingslager und Elendsviertel dieser Erde. Hier zeige sich
nicht ein diffuser Gott, sondern der Herr der Welt: „Gottes Macht,
die den geschlossenen Zeithorizont zerbricht ‚von Anfang an und von
Ewigkeit her‘.“
Gerade angesichts allgegenwärtiger Angst und Gewalt sei das
Vertrauen auf Gottes Liebe umso wichtiger, sagte Oberkirchenrat
Michael Gärtner vor dem Hintergrund des jüngsten Terroranschlages.
„Wir werden unsere gewohnten Wege weiter gehen im Vertrauen darauf,
dass uns nichts von ihr scheiden kann. Menschen, die hassen und
töten sind Gottes Kinder wie wir – verirrte Kinder, aber seine
Kinder.“ Es gehe um das, was die Bibel Bewährung nenne: „Wir beten
immer zugleich für die Opfer und die Täter, für die Leidenden und
die Getriebenen.“ Text und Foto: lk
25.12.2016
Helmut Kohl zum vorweihnachtlichen Besuch im Dom zu Speyer
Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und Domkustos Peter
Schappert bereiten Altkanzler Kohl und seiner Frau einen warmen
Empfang mit Orgelmusik
Speyer- Manches ändert sich nie und sind
die Zeiten noch so turbulent - und vielleicht ist dies auch deshalb
so eindringlich: Mit Freude und bewegt empfingen in den frühen
Abendstunden des 20. Dezember der Speyerer Bischof Dr. Karl-Heinz
Wiesemann und, als Vertreter des Domkapitels, Domkustos Peter
Schappert Bundeskanzler a.D. Dr. Helmut Kohl und seine Ehefrau Dr.
Maike Kohl-Richter zu einem vorweihnachtlichen Besuch in der mit
Krippe und Kerzen und Tannenbäumen adventlich geschmückten und
weihnachtlich erstrahlenden Kathedrale. Vor fast genau einem Jahr
war der Altkanzler, der gesundheitlich angeschlagen und selten in
der Öffentlichkeit zu sehen ist, zuletzt im Dom gewesen. Auch in
diesem Jahr wollte er darauf keinesfalls verzichten, zumal es ihm
nach eigenem Bekunden wieder besser geht. Sein erster Weg führte
ihn, wie immer, vor den Altar und das Marienbildnis. Gemeinsam mit
dem Bischof betete das Ehepaar Kohl hier das „Vater unser“ und das
„Gegrüßet seist Du Maria“. Sie besichtigten die Weihnachtskrippe,
die im südlichen Seitenschiff gerade aufgebaut wird, und zündeten
gemeinsam in Stille eine Kerze an - eine Kerze für den Frieden in
der Welt.
Anschließend lauschten sie den Klängen der großen Domorgel.
Domorganist Markus Eichenlaub intonierte Choralbearbeitungen des
englischen Komponisten Robert Jones und spielte klassische Advents-
und Weihnachtslieder, darunter „Stille Nacht, Heilige Nacht“, das
traditionell auch in der Christmette erklingt. Zur sichtlichen
Freude des Altkanzlers ließ er zudem die berühmte Toccata in d-Moll
von Johann Sebastian Bach erklingen. Das Werk ist bei früheren
Besuchen Helmut Kohls mit Staatsgästen im Speyerer Dom regelmäßig
gespielt worden.
Der ehemalige Bundeskanzler ist der romanischen Kathedrale seit
seiner Kindheit eng verbunden. In seiner Amtszeit als
Regierungschef hat Helmut Kohl zahlreiche ausländische Staatsgäste
nach Speyer und in den Dom geführt, darunter Margaret Thatcher,
Michael Gorbatschow, George Bush, Vaclav Havel, Boris Jelzin und
König Juan Carlos. In der Ausstellung "Weltbühne Speyer" im
Historischen Museum der Pfalz in Speyer sind Fotos dieser Besuche
bis Herbst 2017 zu sehen. Am Beispiel des europäischen Kaiserdoms
hat Helmut Kohl seit jeher die Bedeutung des christlichen Glaubens
für ein Zusammenleben in Frieden und Freiheit in Deutschland,
Europa und der Welt verdeutlicht und dabei klar gemacht, dass
Europa nicht nur in Brüssel und Straßburg, sondern überall in
Europa stattfindet. Für Helmut Kohl ist der Dom Sinnbild des
geeinten Europas und seiner christlichen Wurzeln. Mit seinem
Engagement für die Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer, dessen
Kuratoriumsvorsitzender er bis heute ist, hat er zugleich
entscheidend dazu beigetragen, dass das zentrale Bauwerk dauerhaft
erhalten werden kann. Und so war bei seinem Adventsbesuch vor allem
wieder eines spürbar: Für Helmut Kohl ist der Dom eine
Herzensangelegenheit. Seinen Besuch hatte er mit dem Bischof schon
vor Wochen vereinbart. Text: is; Foto: Bistum Speyer / Klaus
Landry
21.12.2016
Helmut Kohl zum vorweihnachtlichen Besuch im Dom zu Speyer - Bilderalbum
v.l.: Domkustos Peter Schappert, Dr. Maike Kohl-Richter, Bundeskanzler a.D. Dr. Helmut Kohl, Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und Domorganist Markus Eichenlaub.
|
v.l.: Bundeskanzler a.D. Dr. Helmut Kohl, Dr. Maike Kohl-Richter und Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann.
|
v.l.: Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann, Bundeskanzler a.D. Dr. Helmut und Kohl und Dr. Maike Kohl-Richter an der Weihnachtskrippe im südlichen Seitenschiff des Speyerer Doms
|
Kirchen rufen zu „Beten für Berlin“ und Schweigeminute auf

Speyer/Darmstadt- Evangelische Kirchen
und katholische Bistümer in Hessen und Rheinland-Pfalz haben nach
dem Anschlag in Berlin für Dienstagabend um 18 Uhr dazu aufgerufen,
sich an der bundesweiten Schweigeminute auf den Weihnachtsmärkten
zu beteiligen. Dort sollen für drei Minuten die Lichter erlöschen.
Zudem regten sie unter dem Titel „Beten für Berlin“ Gemeinden an,
um 18 Uhr ihre Kirchen für Andachten zu öffnen. Parallel dazu
findet in Berlin ein Gedenkgottesdienst statt.
Bisher beteiligen sich an der Aktion die Evangelische Kirche in
Hessen und Nassau, die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck,
die Evangelische Kirche der Pfalz sowie das Bistum Limburg. Die
Idee ging von der Schaustellerseelsorge aus. Im Internet werden für
die Andachten Materialien wie Gebetstexte bereitgestellt, die das
Zentrum Verkündigung in Frankfurt entworfen hat: www.ekhn.de.
Kirchenpräsident Christian Schad hatte bereits am Vormittag dazu
aufgerufen, für die Anschlagsopfer von Berlin zu beten. „Lass nicht
zu, dass wir uns vom Hass spalten lassen, sondern lass uns für den
Frieden zusammenstehen", schrieb der Kirchenpräsident in einer
Fürbitte. Schad zeigte sich zutiefst erschüttert darüber, dass
friedlich feiernde Menschen auf dem Weihnachtsmarkt vor der Ruine
der Berliner Gedächtniskirche, einem Mahnmal des Friedens,
attackiert worden seien.
Der Rundfunkbeauftragte beim Saarländischen Rundfunk (SR),
Pfarrer Dejan Vilov, hatte am Morgen im „Zwischenruf“ bei SR 3
erklärt, dass trotz des schrecklichen Geschehens Weihnachten
gefeiert werden solle, „indem wir genau auf das hören, was der
Engel in der Weihnachtsgeschichte den Hirten gesagt hat: Fürchtet
Euch nicht. Habt keine Angst“. Die Hirten hätten die Angst
überwunden und seien zum Stall gegangen „und haben sich da anrühren
lassen von diesem für sie fremden Kind“, sagte Vilov. Gerade in der
aktuellen Situation „müssen auch wir uns anrühren lassen von diesem
Jesuskind. Und mit ihm von anderen Menschen und ihren Schicksalen,
egal woher sie kommen und wo sie leben“. Der Rundfunkpfarrer ist
heute von 20 bis 23 Uhr Gesprächspartner für Hörer auf SR 3 in
einer Sondersendung des Saarländischen Rundfunks zu den Berliner
Ereignissen. Text und Foto: lk /ekhn
20.12.2016
Kirchenpräsident ruft zum Gebet für die Anschlagsopfer von Berlin auf
Gott ist im Dunkel an unserer Seite – die Botschaft der
Weihnachtsengel gilt uns: „Fürchtet euch nicht!“
Speyer- Der Anschlag in Berlin erschüttert mich
zutiefst. Menschen freuen sich auf das Weihnachtsfest. Sie kommen
zusammen auf dem Weihnachtsmarkt vor der Berliner Gedächtniskirche
– der Kirche, die als Ruine Mahnmal des Friedens ist und in der
täglich um die Mittagszeit ein Friedensgebet gehalten wird.
Menschen in weihnachtlicher Stimmung wurden Opfer einer gnadenlosen
Tat in gnadenbringender Zeit. Nicht auszudenken das Dunkel, das die
Familien nun umfasst, die ihre Liebsten verloren haben oder um sie
bangen. Als Christinnen und Christen tragen wir unsere Klage vor
Gott. Wir sind mit den Opfern und ihren Angehörigen im Gebet und in
der Trauer vereint.
Jochen Kleppers Adventslied drückt aus, was ich empfinde: „Noch
manche Nacht wird fallen auf Menschenleid und -schuld. Doch wandert
nun mit allen der Stern der Gotteshuld. Beglänzt von seinem Lichte,
hält euch kein Dunkel mehr, von Gottes Angesichte kam euch die
Rettung her.“ Kommen wir zusammen und beten wir für die Opfer und
ihre Angehörigen.
Fürbitte:
Kein Wort, das das Entsetzen ausdrücken könnte.
Ein Dutzend ermordete Menschen, mehrere Dutzend Verletzte in
Berlin.
Tiefstes Dunkel inmitten weihnachtlicher Stimmung.
Ewiger Gott,
wir beten für die Getöteten.
Lass sie geborgen sein in deinem Licht.
Sei bei den Opfern, den Angehörigen und Verzweifelten.
Schenke ihnen Trost, Kraft und Liebe.
Stelle ihnen Menschen zur Seite, die in ihrem Schmerz und in
ihrer Trauer bei ihnen sind.
Wir bitten um Stärke für die Krankenschwestern, die Ärztinnen
und Ärzte und alle Helfer, die sich um sie kümmern.
Lass nicht zu, dass wir uns vom Hass spalten lassen,
sondern lass uns für den Frieden zusammen stehen.
Schenke den Politikern und Verantwortlichen
die Behutsamkeit, die Weisheit und Besonnenheit,
dem Frieden und dem Leben der Menschen zu dienen.
Gott, wir haben Angst.
Du aber kennst das Dunkel dieser Welt –
Du selbst willst darin wohnen
und hast es dadurch erhellt.
Lass uns dies spüren, denn der Terror hört nicht auf.
Wir sind davon nicht ausgenommen,
sondern im Dunkel des Todes
mit vielen Menschen weltweit vereint.
In das Schweigen der Angst rufen uns deine Weihnachtsengel
zu:
„Fürchtet euch nicht! … denn euch ist heute der Heiland
geboren,
welcher ist Christus, der Herr.“
Wir bitten dich, Gott:
Stell deine Engel um uns.
Lass das Dunkel nicht Macht über uns gewinnen.
Lass uns zu Lichtträgern deiner Weihnachtsbotschaft werden
für alle Verängstigten und Geplagten.
Stellvertretend für alle Opfer der Gewalt denken wir
in dieser Stunde ganz besonders
an die Kinder, Frauen und Männer in Aleppo.
Gott, wir bitten dich für die, deren Herz vom Hass verfinstert
ist:
Trage dein Licht in die dunklen Herzen der Menschen ein,
die verlernt haben, zu lieben,
die verlernt haben, die Würde der Menschen zu achten,
die verlernt haben, dem Leben zu dienen.
Schenke ihnen ein neues Herz und einen neuen Geist.
Gott des Friedens und der Liebe, bleibe du bei uns,
bleibe bei denen, die deinen Trost in ihrer Trauer jetzt ganz
besonders nötig haben.
Amen.
20.12.2016
Großzügiges Weihnachtsgeschenk von Gudrun und Töns Wellensiek
Bilderverkauf aus dem Nachlass Barbig dank einer
Einzelspende erfolgreich abgeschlossen
Speyer- Nach dem erfolgreichen Start am ersten
Advent, an dem 1250 Euro durch den Verkauf von Bildern aus dem
Nachlass der Malerin Ilse Barbig erlöst wurden, war das Interesse
an den folgenden Adventssonntagen leider deutlich geringer.
Ziel war es, 5000 Euro zu sammeln, um ein Emporenbild der
Dreifaltigkeitskirche zu sanieren. Hierfür hatte die
Kunsthistorikerin Cornelia Vagt-Beck auf Anregung von
Alt-Oberbürgermeister Werner Schineller Bilder aus dem Nachlass von
Ilse Barbig zu günstigen Preisen zur Verfügung gestellt.
Letztlich waren kurz vor Ende der Verkaufszeit 1860 Euro
beisammen, ein stolzer Betrag, wenn auch noch nicht ausreichend für
den angestrebten Zweck.
„Wir hatten kurz vor 16 Uhr schon begonnen zusammen zu packen
und uns Gedanken zu machen, wann und mit welcher Aktion wir weiter
Bilder verkaufen, um den fehlenden Restbetrag zu erwirtschaften“,
erklärte der Vorsitzende des Bauvereins Dreifaltigkeitskirche,
Henri Franck. „Da kam das Ehepaar Gudrun und Töns Wellensiek und
spendete spontan die fehlenden 3140 Euro. So verhalfen sie der
Aktion in letzter Minute zum Erfolg und bedankt sich ganz herzlich
für dieses großzügige Weihnachtsgeschenk.“. Henri
Franck
19.12.2016
Modernste LED-Technik macht's möglich
Neue Beleuchtung für den Dom zu Speyer -
Gotteshaus und UNESCO-Welterbestätte erstrahlt in neuem
Licht
spk. Speyer- Rechtzeitig zum Weihnachtsfest erhält
der Speyerer Dom ein neues Lichtkleid: Die alte Beleuchtungsanlage,
die noch aus den 1960er Jahren stammte, ist abgebaut, die neue
Anlage installiert und weitgehend justiert. Erstmals zum 4. Advent
am kommenden Sonntag wird sich die Kathedrale in einem neuen, eher
dezent gehaltenen Beleuchtungsgewand für die Fastenzeit darstellen
- die große Festbeleuchtung wird dann am „Heiligen Abend“
erstrahlen und den altehrwürdigen Kaiser-und Mariendom wie eine
„Festung des Glaubens“ weithin in die Pfalz und ins Badische hinein
erglänzen wird.“ Ich freue mich sehr“, bekannte Domkustos Peter
Schappert, „dass der Dom noch vor Weihnachten eine für ihn
maßgeschneiderte Außenbeleuchtung erhält, die ästhetisch und
technisch auf dem neuesten Stand ist“
Zu verdanken sei dies zum einen der finanziellen
Unterstützung durch die Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer
und den beiden großzügigen Einzelspendern Isolde
Laukien-Kleiner und Dr. Manfred Fuchs, zum anderen der
Stadt Speyer und ihren Stadtwerken SWS, bei der Präsentation der
neuen Beleuchtungsanlage im „Blauen Salon“ des Bischöflichen
Ordinariats, vertreten durch Oberbürgermeisters Hansjörg
Eger und SWS-Geschäftsführer Wolfgang
Bühring, dem Schappert insbesondere für das gute Einvernehmen
über die Kosten des Unterhalts der Anlage sowie für die
Unterstützung bei der technischen Realisierung des Projekts
dankte.
Schon seit dem Jahr 2011 habe es Pläne gegeben, die
Illumination der romanischen Kathedrale zu erneuern, um sie auf
einen aktuellen technischen Stand zu bringen und die ästhetische
Wirkung der Inszenierung des Bauwerks zu verbessern, erinnerte
Domkustos Schappert. Den im Jahre 2011 ausgeschriebenen Wettbewerb
zur Neugestaltung der Außenillumination habe das Ingenieurbüro
Bamberger aus Pfünz bei Eichstätt für sich entscheiden können - der
wissenschaftliche Beirat der Stiftung agierte als Fachjury.
Die Gesamtkosten für Anschaffung und Aufbau der Anlage
lägen bei 380.000 Euro, so der Domkustos weiter. Die Initiative zu
Anschaffung und Aufbau der Anlage sei ein Förderprojekt der
„Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer“ gewesen, welche die
neue Außenbeleuchtung mit einer Zuwendung in Höhe von 300.000 Euro
ermöglicht habe. Diese Summe setze sich aus zwei Einzelspenden aus
den Reihen der Stifter und aus Stiftungserträgen zusammen. „Das
Domkapitel ist den beiden Spendern, Isolde Laukien-Kleiner und dem
Vorstandsvorsitzenden der Stiftung, Dr. Manfred
Fuchs, für ihre finanzielle Unterstützung zu großem Dank
verpflichtet“, so Domkustos Peter Schappert bei der Vorstellung des
neuen Beleuchtungskonzepts weiter. Die Stadt Speyer schließlich
gewähre für die Maßnahme eine Zuwendung in Höhe von 80.000
Euro.
Zwischen der Stadt Speyer und dem Domkapitel Speyer bestehe seit
dem 11.11.2015 ein Vertrag, der die Finanzierung für Aufbau und
Unterhalt der neuen Außenbeleuchtung des Doms regele. In der
Vergangenheit sei die Beleuchtung mit Unterstützung der Stadt und
den Stadtwerken Speyer betrieben worden. Mit der Unterzeichnung der
neuen Vereinbarung teilen sich Domkapitel und Stadt weiterhin die
Unterhaltskosten und die Verantwortung für die Außenbeleuchtung der
Kathedralkirche.
Mit der Erneuerung der Außenbeleuchtung der Kathedrale
und „UNESCO-Welterbestätte Dom zu Speyer“ würden zugleich mehrere
Ziele erreicht, so der Geschäftsführer der bauausführender Firma
Bamberger, Diplom-Ingenieur Werner Bamberger in seiner
Vorstellung des Projekts. Zum einen ermögliche es die neue
Beleuchtung, die plastische Wirkung des romanischen Baukörpers
stärker heraus zu arbeiten. Dies werde durch Bodenstrahler und
Flächenleuchten im Außenbereich und innerhalb der Türme erreicht.
Die im Außenbereich positionierten Strahler haben aus Rasterfolien
geschnittene Masken erhalten, so dass der Scheinwurf individuell
auf den jeweiligen Bereich des Doms angepasst ist. „Der Dom erhält
damit eine für ihn maßgeschneiderte Beleuchtung“, so Bamberger. Die
moderne LED-Beleuchtung und die Vernetzung der einzelnen Strahler
ermögliche zum anderen eine dynamische, das heißt
den Nachtzeiten und Lichtverhältnissen angepassten Steuerung
der Beleuchtung. Dies diene dann auch dem dritten Ziel des neuen
Beleuchtungskonzepts: Durch die Erneuerung der in die Jahre
gekommenen technischen Infrastruktur werde die Energieeffizienz
erhöht und damit der Stromverbrauch verringert.
Letzteres sehe das Domkapitel auch als wichtige Maßnahme im
Sinne einer ökologischen Verantwortung, wie sie Papst Franziskus in
seiner Enzyklika „Laudato si“ fordere, so Domkapitular Peter
Schapppert. Erreicht werde dieser Effekt durch den Einsatz
modernster LED Technik. Diese diene zudem dem Tierschutz, da das
Lichtspektrum so gestaltet wird, dass Vögel, wie der Wanderfalke,
nicht irritiert werden.
Die neue Außenbeleuchtung bestehe aus etwa 40 Bodenstrahlern,
85 Strahlern an Lichtmasten, sowie 43 in den Türmen
positionierten Leuchten, so Werner Bamberger weiter. Aus Gründen
der Nachhaltigkeit seien dazu die bereits bestehenden Lichtmasten
weiter verwendet worden. Die Bodenstrahler und die Leuchten in den
Türmen seien neu hinzugekommen, um von einer vormals flächigen
Anstrahlung zu einer Beleuchtungssituation zu kommen, welche die
Plastizität und Besonderheiten des Baus erkennen lässt. Der
Vierungsturm, unter dem sich der Hauptaltar befindet, erfahre dabei
durch Leuchten in der Zwerggalerie eine besondere Betonung.
Dank der neuen LED-Lampen liege der Stromverbrauch heute
nur noch bei einem Drittel der vorherigen Energiemenge, obwohl die
Anzahl der Strahler um das Fünffache erhöht worden sei, berichtete
Dombaumeister Mario Coletto. Die neue Beleuchtung solle
damit sowohl dem Gotteshaus als auch dem Denkmal besser gerecht
werden, indem markante Bauteile und theologisch wichtige
Gestaltungselemente wie die Heiligenfiguren über dem Hauptportal
stärker betont werden.
Zu den technischen Voraussetzungen für die neue Illumination des
Doms habe auch das Herstellen neuer Leitungen und einer
Glasfaserverkabelung im Außenbereich des Doms gezählt. Ziel sei
dabei die Gesamtvernetzung der Anlage mit der Möglichkeit einer
zentralen Beleuchtungssteuerung gewesen. Für die Vernetzung hätten
im Mai des Jahres 2015 Voruntersuchungen stattgefunden. Im Frühjahr
des Jahres 2016 wurde die Maßnahme ausgeschrieben. Im Oktober 2016
begannen die Bodenarbeiten.
Mit Stand vom 15. November schließlich seien alle Strahler
soweit installiert gewesen, dass eine Probebeleuchtung des gesamten
Baus möglich war. Im Rahmen der Jahrestagung der „Europäischen
Stiftung Kaiserdom zu Speyer“ schalteten die beiden Einzelspender
Dr. Manfred Fuchs und Horst Kleiner in Vertretung seiner Frau
Isolde Laukien-Kleiner diese erstmals vollständig an (Der
SPEYER-KURIER berichtete darüber).
In den folgenden vier Wochen seien die Leuchten in den Türmen
ausgerichtet und mit sogen. Tuben versehen worden, welche das Licht
bündelten und zugleich die zuvor bestehende Blendung abstellten.
Die Bodenstrahler hätten individuell angepasste Masken erhalten In
dieser Zeit war außerhalb der Arbeiten eine gedimmte Beleuchtung
eingeschaltet. Ferner wurden zwei Lichtszenarien ausgearbeitet: die
gedämpfte Beleuchtung für die Fastenzeit und die weihnachtliche
Festbeleuchtung.
Von beidem konnten sich die Teilnehmer des Pressegesprächs bei
einer ersten Inaugenscheinnahme überzeugen. „Großartig! Einfach
überwältigend!“, so lautete ihr einhelliges Urteil. Und ein
zufällig aus Richtung Heidelberg über die Salierbrücke angekommener
Autofahrer war überwältigt von dem Glanz der Festbeleuchtung, die
sich ihm schon von Ferne offenbarte. Foto: cr
17.12.2016
UNESCO-Welterbestätte erstrahlt in neuem Licht - Bilderalbum
Bischof dankt den Mitgliedern des Diözesansteuerrats

Amtsperiode von 2011 bis 2016 brachte zahlreiche
Herausforderungen mit sich – Neuwahl des Diözesansteuerrats im
ersten Quartal 2017
Speyer. Zum Abschluss der laufenden Amtsperiode
dankte Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann den Mitgliedern des
Diözesansteuerrats. „Sie haben in den vergangen fünf Jahren
wichtige Weichenstellungen im Bistum mitgetragen“, würdigte der
Bischof die „konstruktive Mitarbeit und die hohe Sachkompetenz“ der
Mitglieder.
Bei der letzten Sitzung des Diözesansteuerrats im Jahr 2016
blickte Diözesanökonom Peter Schappert im Speyerer Priesterseminar
auf die Schwerpunkte der zu Ende gehenden Amtsperiode. „Wir haben
im Blick auf die Transparenz der Bistumsfinanzen einen großen
Schritt nach vorne getan“, so Schappert. Alle fünf großen
Diözesanhaushalte seien mit Haushaltsplänen und Jahresabschlüssen
im Internet für jedermann einsehbar. Die Umsetzung des Prozesses
„Gemeindepastoral 2015“ habe auch den Diözesansteuerrat vor große
Aufgaben gestellt.
Neben der Änderung der Kirchensteuerordnung nannte Schappert die
Umstellung von der Kameralistik auf die doppelte Buchhaltung für
alle Körperschaften, die Bündelung der Kapitalanlagen in einem
Masterfonds sowie die Einführung eines Risikomanagements und einer
Vollprüfung der Jahresrechnungen nach den Vorschriften des
Handelsgesetzbuches mit Bestätigungsvermerk als Schwerpunkte. Auch
große Immobilienprojekte wie der Verkauf des Bistumshauses St.
Ludwig, die Gründung des Hauses der Kirchenmusik, der Umbau des
Priesterseminars St. German sowie des ehemaligen Altenheims in der
Engelsgasse zu einer Flüchtlingsunterkunft seien durch den
Diözesansteuerrat kompetent begleitet worden.
Jedes Mitglied des Diözesansteuerrats hat eine Stimme – auch
der Bischof
Der Diözesansteuerrat ist insbesondere für die Beschlussfassung
über den Haushaltsplan sowie für die Jahresrechnung der Diözese
zuständig. Zu seinen Aufgaben zählt zudem die Beratung der
Diözesanverwaltung in Vermögensangelegenheiten. Neben den zehn
gewählten Laienmitgliedern aus den Pfarreien gehören dem
Diözesansteuerrat drei gewählte, im aktiven Dienst stehende
Diözesanpriester, zwei vom Bischof berufene Personen sowie ein
Vertreter des Diözesanpastoralrates an. Den Vorsitz des
Diözesansteuerrats hat Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann. Jedes der
19 Mitglieder des Diözesansteuerrats hat eine Stimme - auch der
Bischof. Beratend nehmen der Generalvikar, der Leiter der
Hauptabteilung Finanzen und Immobilien und die Leiterin der
Bischöflichen Finanzkammer an den Sitzungen teil. Die
Geschäftsführung des Diözesansteuerrates wird von der Bischöflichen
Finanzkammer wahrgenommen.
Neuwahl des Diözesansteuerrats im ersten Quartal 2017
Im ersten Quartal des Jahres 2017 wird in einem mehrstufigen
Verfahren der Diözesansteuerrat des Bistums Speyer neu gewählt. Das
Bischöfliche Ordinariat hat in einem Schreiben die Verwaltungsräte
der 70 Pfarreien in der Pfalz und im Saarpfalzkreis jetzt dazu
aufgerufen, jeweils zwei Wahlmänner oder -frauen aus ihrer Mitte zu
wählen. Sie werden bei Wahlversammlungen in den Dekanaten jeweils
ein Mitglied und ein Ersatzmitglied pro Dekanat in den
Diözesansteuerrat wählen.
Weitere Informationen zum Diözesansteuerrat:
http://www.bistum-speyer.de/bistum-speyer/raete-und-kommissionen/dioezesansteuerrat/
Weitere Informationen zur Neuwahl des
Diözesansteuerrats:
http://www.bistum-speyer.de/news/nachrichten/?tx_ttnews%5Btt_news%5D=3070&cHash=ef68c8fa5af636210955d5e3dc6b2a5616.12.2016
Für junge Flüchtlinge deutsche Sprache kein Hindernis
Kirchenpräsident besucht Wohngruppe unbegleiteter
Jugendlicher in Pirmasens
Pirmasens (lk). Beim Besuch einer
Wohngruppe für unbegleitete Jugendliche aus Kriegs- und
Krisengebieten im Diakoniezentrum Pirmasens hat Kirchenpräsident
Christian Schad das Projekt als gelungenes Beispiel für Integration
und als Erfolg bezeichnet.
„Einerseits ist das mediale Interesse an den Flüchtlingen
zurückgegangen, weil zurzeit nur noch wenige kommen. Andererseits
sind nach der schrecklichen Tat in Freiburg ganze Gruppen unter
Generalverdacht geraten“, sagte Schad. Das Beispiel Pirmasens
zeige, dass sich die Gesellschaft intensiv dem Einzelnen zuwenden
müsse.
Für ihre Sprachkenntnisse, die sie in kurzer Zeit erworben
haben, zollte der Kirchenpräsident den jungen Leuten Respekt. Neun
muslimische Jungen aus Somalia, Syrien und Afghanistan leben seit
April 2016 in der Stadt und werden von einem Team von Erziehern
betreut, erklärte Dietmar Bäuerle, der die Geschäftsbereichsleitung
der Jugendhilfe inne hat. Seinen Dank richtete er vor allem an die
engagierten Mitarbeiter. Indem sie den Jugendlichen neben der
notwendigen Hilfe auch klare Orientierung gäben und Pflichten
auferlegten, könne die soziale und berufliche Integration gelingen,
so Bäuerle. Die gezielte pädagogische, psychologische und
medizinische Betreuung der Gruppe und des Einzelnen – das zeige
diese Maßnahme – helfe durch eine Balance aus Fördern und Fordern
bei der Integration. Mit einem klar strukturierten Tagesablauf und
Regeln des Zusammenlebens werden die Jugendlichen auf den weiteren
Schritt in eine Wohntrainingsgruppe vorbereitet.
Kirchenpräsident Schad lobte die Initiative. Sie zeige, dass
Nationen, Kulturen und Religionen friedlich miteinander leben
könnten. Sunniten und Schiiten teilen sich ein Zimmer; Somalier,
Syrer und Afghanen unterhalten sich auf Deutsch – das mache Mut.
Die Ehrfurcht vor Gott und die Liebe zu den Menschen verbinde alle
Religionen. Diese geistlichen, friedenstiftenden Quellen gelte es
stark zu machen, sagte der Kirchenpräsident.
Norbert Becker, Theologischer Vorstand der Diakonie Pirmasens,
erinnerte daran, dass „wir über der großen Zahl von weltweit 28
Millionen Flüchtlingskindern den Einzelnen nicht aus den Augen
verlieren dürfen“. Hinter jedem Namen verberge sich ein
individuelles Schicksal, „und jeder verdient es, dass wir ihm eine
nachhaltige Zukunft ermöglichen“. Dazu sei es gut, selbst aus
christlicher Motivation Vorbild für die Jugendlichen zu sein, denen
es zu helfen gelte.
16.12.2016
Dr. Dr. h.c. Manfred Fuchs mit eindrucksvoller Feierstunde verabschiedet
Mit hoher moralischer Integrität und eigenem Stil
„Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer“ geprägt
spk Speyer- Es war eine höchst emotionale Feier im
kleinsten Kreise, mit der sich jetzt die „Europäische Stiftung
Kaiserdom zu Speyer“ von ihrem langjährigen, verdienstvollen
Vorstandsvorsitzenden Dr. Dr. h.c. Manfred Fuchs
verabschiedete.
Sein Stellvertreter in diesem Amt, Staatsminister a. D.
Dr. Georg Gölter konnte dazu neben dem Speyerer Bischof
Dr. Karlheinz Wiesemann und Weihbischof Otto Georgens
u.a. den früheren rheinland-pfälzischen und thüringischen
Ministerpräsidenten a. D. Prof. Dr. Bernhard Vogel, den
Speyerer Oberbürgermeister Hansjörg Eger, dessen Vorgänger
im Amt, Oberbürgermeister i.R. Werner Schineller,
Domkapitular Peter Schappert sowie Mitglieder der Organe der
Stiftung begrüßen.
Dr. Gölter erinnerte sich bei diesem Anlass noch einmal
daran, wie er 2007 bei einer musikalischen Veranstaltung im Dom
zufällig neben Dr. Fuchs zu sitzen kam und diesen dann vorsichtig
anfragte, ob er sich vorstellen könne, die Nachfolge des damals
schon so schwer erkrankten Dr. Theo Spettmann anzutreten,
der zu diesem Zeitpunkt krankheitsbedingt bereits seinen Rückzug
vom Amt des Vorstandsvorsitzenden der Stiftung angekündigt hatte.
Spontan, und für ihn unerwartet, habe ihm Dr. Fuchs eine Absage mit
der Begründung erteilt, er habe seiner Frau versprochen, kein
Ehrenamt mehr anzunehmen, das ihn zeitlich zu sehr in Anspruch
nehme. Um so überraschter sei er aber dann gewesen, als sich Dr.
Fuchs schon kurz darauf telefonisch bei ihm gemeldet habe, um ihm
mitzuteilen, 'dass ihn seine Frau von diesem Versprechen entbunden
habe' „Damit muss unser erster Dank heute eigentlich Ihnen,
verehrte Frau Fuchs gelten“, so Dr. Gölter, der diesen Dank in ein
prachtvolles Blumengebinde kleidete.
Dank sagen wollte dann aber auch Bischof Dr. Wiesemann, der Dr.
Fuchs als einen höchst erfolgreichen Unternehmer charakterisierte,
der ein heute weltweit operierendes Unternehmen aufgebaut habe, an
dessen Erfolg er - aus sozialer Verantwortung - immer auch seine
Mitarbeiter habe teilhaben lassen. Darüber hinaus habe er diesen
Erfolg aber immer auch für unterschiedliche soziale und
wissenschaftliche Zwecke eingesetzt.
Der Bischof würdigte Dr. Fuchs damit als eine
Persönlichkeit, welche die wirtschaftlichen Qualitäten eines
hervorragenden Unternehmers ebenso in sich trage, wie hohe
künstlerische Qualitäten: „Da kommen zwei Gehirnhälften zusammen,
was überaus selten ist“, so der Bischof. Daraus erkläre sich
womöglich auch die Faszination, mit der der Speyerer Dom mit seinen
unterschiedlichen Dimensionen – kunsthistorische, historische
ebenso wie politische – Dr. Fuchs erfasst habe und die ihn bis
heute antreibe, mit außergewöhnlichem persönlichen Engagement als
Vorstandsvorsitzender für die Sache des Domes einzutreten. Als
Beispiel für die soziale Gesinnung Dr. Fuchs' nannte der Bischof
die von dem Laureat initiierte Einwerbung von Einzelspenden für die
Einrichtung eines barrierefreien Eingangs-Portals für die
Kathedrale, vor allem aber auch seinen Beitrag zur Erneuerung der
Außenbeleuchtung des Doms. „Ich danke ihnen für all das, was sie
getan haben und wie sie es getan haben“, so Bischof Dr. Wiesemann,
der dem auch noch „eine persönliche Dankbarkeit“ hinzufügen wollte
- „ Dankbarkeit für eine Begegnung, aus der auch ich als Bischof
noch habe lernen können“. Und der Bischof weiter: „Die hohe
moralische Integrität von Herrn Dr. Fuchs hat die Stiftung geprägt
und so einen bleibenden Stil geschaffen“.
Der so Geehrte dankte seinerseits dem Bischof für „seine
berührenden Worte“. „Wir haben mit unserem Dom einen Schatz, dem zu
dienen Spaß macht“, - Dieses Zitat des Bischofs habe er sich zu
Eigen gemacht, so Dr. Fuchs, der versprach, der Kathedrale auch
weiterhin verbunden zu bleiben. Neben dem Bischof bedankte sich der
scheidende Vorstandsvorsitzende, der bei dieser Gelegenheit auch
seines verstorbenen Vorgängers Dr. Theo Spettmann gedachte, auch
bei den „Hausherren des Doms“, Weihbischof und Dompropst Otto
Georgens und Domkustos Peter Schappert für die reibungslose
Zusammenarbeit und fügte, als kleine Episode, die bleibende
Erinnerung an einen Rundgang an, den er unter der Führung von
Domkustos Peter Schappert über die Zwerggalerie gemacht habe.
Einen besonderen Dank entbot Dr. Fuchs schließlich auch
dem anwesenden Kuratoriumsmitglied, Chefredakteur Michael
Garthe. Mit den Aktionen seiner Zeitung, z.B. der zurzeit
laufenden Aktion „Die Pfalz liest für den Dom“, habe er
Bemerkenswertes für den Dom geleistet. Zuletzt richtete Dr. Fuchs
seinen Dank an seine Kollegen des Vorstandes der Stiftung und an
das Team des Stifterbüros, von denen er zum Abschied eine
Lithographie des Doms aus dem Jahr 1829 entgegennehmen durfte.
Zu Ehren des scheidenden Vorstandsvorsitzenden der „Europäischen
Stiftung Kaiserdom zu Speyer“ und ausgewiesenen Kenner aller Künste
umrahmte die Sopranistin Anabelle Hund, am Piano begleitet
von Domkapellmeister Markus Melchiori, die Feierstunde mit
drei Liedern aus dem „Schemelli – Gesangbuch“ von Johann Sebastian
Bach. Fotos: cr
15.12.2016
Dr. Dr. h.c. Manfred Fuchs verabschiedet - Bilderalbum
Intensive Fragen von Leben, Tod und Auferstehen im Kinosaal
Die Kinotalk-Runde zum Film "Auferstanden" (v.l.): Moderator Uwe Burkert, Nicolas Kühn, Pflegedienstleiter und stellvertretender Leiter des Hospiz' Elias in Ludwigshafen, Prof. Dr. Martin Mittwede, Religionswissenschaftler an der Universität Frankfurt und Experte für asiatischen Religionen sowie Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann.
300 Beteiligte bei Filmtalk mit Bischof Wiesemann
Frankenthal- Mehr als 300 Zuschauer haben
gestern Abend, 17. März, in Frankenthal den US-Kinofilm
"Auferstanden" gesehen, der jetzt bundesweit angelaufen ist.
Eingeladen zur Kinovorstellung in die Lux Kinos hatten das Bistum
Speyer, der Radiosender RPR 1. sowie die Kirchenzeitung "der
pilger".
Einer der Kinobesucher war der Speyerer Bischof Dr. Karl-Heinz
Wiesemann, der im Anschluss an die Filmvorführung für eine
Diskussion mit dem Publikum zur Verfügung stand. Mit auf dem Podium
saßen auch der Frankfurter Religionswissenschaftler Professor Dr.
Martin Mittwede sowie Nicolas Kühn, stellvertretender Leiter des
Hopiz Elias in Ludwigshafen. Die drei diskutierten untereinander
und mit dem Kinopublikum "Fragen von Leben, Tod und Auferstehung",
wie Uwe Burkert, Radiomoderator und Theologe, sagte, der als
Moderator des Gesprächs fungierte.
Der Film "Auferstanden" (freigegeben ab zwölf Jahren) stellt das
Geschehen um die Kreuzigung und Auferstehung von Jesus von Nazareth
dar. Der römische Militärtribun Clavius wird vom Jerusalemer
Statthalter Pilatus beauftragt, die verschwundene Leiche "des
Nazaräers" zu suchen, den die Römer drei Tage zuvor hingerichtet
hatten. Clavius' Ermittlungen führen zu einem überraschenden
Ergebnis und zu Erfahrungen, die den Tribun verändern werden.
Besonders diese Veränderung eines Menschen, wie es der Film
erzählt, haben den Speyerer Bischof beeindruckt. "Es bleibt zwar
offen, wie das Leben des Soldaten weitergeht, aber das es sich
völlig wandelt, das wird deutlich", so Dr. Wiesemann. Auferstehung
verändere, sie führe nicht ins alte Leben zurück. Die Auferstehung
Jesu habe Menschen verändert, und sie wirke nach. Für den
Hollywood-Streifen fand der Bischof sowohl Kritik als auch Lob.
Letzteres gab es dafür, dass auch das Kreuz nicht ausgespart blieb.
Die grausige Szene des Kreuzigens bleibt dem Zuschauer zwar
erspart, doch der Tod Jesu bzw. die Kreuzabnahme ist dargestellt.
"Kreuzestod und Auferstehung sind zwei Seiten derselben Medaille,
man kann das nicht trennen, das macht der Film auch nicht."
Kritisch sieht der Theologe Wiesemann die Szenen mit dem
auferstandenen Jesus. Hier werde ins Bild gebracht, was eigentlich
nicht ins Bild zu bringen sei. "Das Medium Film kommt hier an seine
Grenzen." Zumal der Film die verschiedenen Auferstehungserzählungen
der Bibel aneinanderreiht, als seien sie nacheinander passiert.
"Auferstehung - kann man an sowas überhaupt glauben?", diese
provokante Frage stellte Moderator Uwe Burkert gleich zu Beginn der
Diskussion. Tatsächlich, ein Kino-Besucher, der sich selbst als
"christlich geprägt und kirchlich engagiert" bezeichnete, sagte:
"Ich habe meine Zweifel, ob es ein Leben nach dem Tod gibt. Ich
kann das nur schwer glauben"
Professor Mittwede führte aus, dass es zu allen Zeiten, in allen
Kulturen und allen Religionen Vorstellungen von einem Weiterleben
oder einem neuen Leben nach dem Tod gegeben habe. Wie auch die
Nahtoderlebnisse, von denen klinisch Tote nach ihrer Wiederbelebung
berichten, scheinen diese ganz tief im Menschen verankert zu sein.
"Unsere moderne Kultur verdrängt allerdings den Tod, damit auch das
Wissen um ein gelingendes Sterben." Buddhisten etwa sähen in der
Vorbereitung auf den Tod einen wesentlichen Teil des
Glaubenslebens. Dies gehöre auch zum Christentum, sei aber seit der
Aufklärung ein Stück weit verloren gegangen.
Hospizmitarbeiter Nicolas Kühn berichtete aus seinen Erfahrungen
mit Sterbenden, wobei er eine persönliche Entwicklung beschrieb.
Aus der anfänglichen Überlegung, selbst mehr über den Tod zu
erfahren, habe sich die Erkenntnis entwickelt, dass jeder
Sterbeprozess und jeder Tod so individuell wie das Leben zuvor sei.
"Seit ich aufgehört habe, nach Antworten zum Tod zu suchen, werde
ich von ihnen gefunden."
"Das war ein rundum
gelungener Abend", fasst Katja Stunz, die Theaterleiterin der
Frankenthaler Lux Kinos, nach der Diskussion ihren Eindruck
zusammen. Spontan wurde der Film auch noch in einem zweiten
Kinosaal gezeigt, nachdem der erste Saal ausverkauft war. "Das
Publikum war zufrieden, gerührt und bewegt, gerade auch von dem
anschließenden Gespräch." Beeindruckt hat die Kinofrau, wie
gemischt das Publikum war: "Alt und Jung, Frauen und Männer,
darunter auch viele, die sicher nicht oft ins Kino gehen." Zum
Kinopublikum zählten neben dem Frankenthaler OB Theo Wieder auch
mehrere Seelsorger sowie Firm- und Jugendgruppen.
Gesprächsleiter Uwe Burkert dankte dem Publikum und den drei
Podiums-Fachleuten für Offenheit. "Es ging darum, einen Raum zu
öffnen, in dem man sich über die wenig alltäglichen Fragen zu
Leben, Sterben und Tod austauschen kann. Ich glaube, das ist heute
gelungen."
Ein Kinogast hat den Film jetzt, so kurz vor dem Osterfest, als
gute Ermutigung verstanden. "Ich möchte mich weiterhin mit diesem
Thema auseinandersetzen, dazu bietet der Film viele Anregungen."
Auch Schwester Hildegard Elster vom Speyerer Institut St. Dominikus
beschäftigt "Auferstanden" noch stark. Besonders die Szenen, in
denen Soldat Clavius den Jüngern Jesu oder der Maria von Magdala
begegnet. "Mich berührt die Ausstrahlungskraft der Maria von
Magdala, und bin mir sicher, dass dies der Beginn des
,Umkehr-Prozesses' des Clavius gewesen sein könnte." Das, so die
Ordensfrau, mag eine Anfrage an Christen heute sein: "Erfahren die
Menschen in unserem Umfeld in der Begegnung durch uns etwas von der
Wirkkraft des Auferstandenen? Durch unser Sein und weniger durch
große Worte?"
Text und Foto: Hubert Mathes
18.03.2016
Erklärung von Kirchenpräsident Christian Schad zum Ausgang der Landtagswahl in Rheinland-Pfalz
Speyer- Ich freue mich, dass die ersten Gewinner
dieser Wahl die Wähler selbst sind. Die deutliche Erhöhung der
Wahlbeteiligung zeigt, dass sich Bürgerinnen und Bürger durch den
politischen Wettbewerb in der Sache und im fairen Wettstreit der
Kandidatinnen und Kandidaten motivieren lassen, zur Wahl zu
gehen.
Ich danke allen parteiübergreifenden Initiativen, die
erfolgreich zur aktiven Teilnahme an der Landtagswahl aufgerufen
haben.
Dass 85 Prozent der Stimmen auf die bewährten demokratischen
Kräfte gesetzt haben, tröstet mich beim Blick auf das Ergebnis der
AfD. Diese muss nun beweisen, dass Parolen und Protest nicht
Parlament und Argument ersetzen können.
Ich danke allen Kräften, die menschenfeindlichen, rassistischen
und diskriminierenden Äußerungen widersprochen und hier eine klare
Haltung gezeigt haben - und weiterhin zeigen werden.
Die Wählerinnen und Wähler haben mit ihrer differenzierten
Abstimmung den bewährten demokratischen Parteien den Auftrag
erteilt, auf Konsenssuche zu gehen, um eine Regierung zu bilden.
Ihre Aufgabe wird es sein, die politischen Herausforderungen
gemeinsam zu meistern. Rheinland-Pfalz, im Herzen Europas gelegen,
hat hierbei landes-, bundes- und europapolitische Zusammenhänge zu
beachten.
Ich danke allen, die sich dabei für eine sozial gerechte,
friedliche und weltoffene Gesellschaft einsetzen, damit die
Lebensbedingungen, Chancen und Möglichkeiten für alle Menschen, die
bei uns leben, weitestgehend gleich sein können.
Text und Foto: is
14.03.2016
ACK: Mitgliederversammlung bestätigt Bischof Wiesemann als Vorsitzenden
Vorstand ACK in Deutschland
Erklärung "Für ein weltoffenes
Deutschland"
Bergisch Gladbach/Speyer- Auf ihrer Sitzung
am 9. und 10. März 2016 im Kardinal Schulte Haus in Bergisch
Gladbach haben die 50 Delegierten den Vorstand der ACK in
Deutschland für die nächsten drei Jahre gewählt. Als Vorsitzender
wurde Bischof KarlHeinz Wiesemann (Speyer) im Amt bestätigt. Zudem
wurde der Ökumenepreis der ACK 2017 ausgerufen, um den sich
ökumenische Initiativen und Projekte bewerben können. Er wird im
Rahmen der Gebetswoche für die Einheit der Christen am 22. Januar
2017 in Wittenberg verliehen. Mit einer Erklärung „Für ein
weltoffenes Deutschland“ hat sich die ACK der „Allianz für
Weltoffenheit“ angeschlossen.
Die ACK sei eine wichtige Plattform für das
ökumenische Miteinander, sagte Bischof Wiesemann. Er appellierte an
die Mitgliedskirchen der ACK, sich auch weiterhin intensiv dem
ökumenischen Dialog zu verpflichten und die ACK als ökumenische
Stimme auf ihren verschiedenen Ebenen zu stärken. „Das Ziel der
ökumenischen Bewegung ist es, die Kirchen im gemeinsamen Zeugnis
und Dienst zu vereinen“, so Bischof Wiesemann. Eine Gelegenheit für
dieses Zeugnis für Jesus Christus sei das Gedenken an 500 Jahre
Reformation im Jahr 2017. Das Gedenken sei eine große Chance, das
gemeinsame Bekenntnis zu Jesus Christus und die einende Grundlage
der Bibel zu stärken und mehr ins Bewusstsein der Kirchen und der
Gesellschaft zu rücken. Neben ihrem Einsatz für Gerechtigkeit,
Frieden und die Bewahrung der Schöpfung, zum Beispiel mit dem
jährlichen ökumenischen Tag der Schöpfung, fördere die ACK das
friedliche und respektvolle Miteinander und den Dialog der
Konfessionen, aber auch der Kulturen und Religionen. Ihre
Mitgliedskirchen hätten eine langjährige Erfahrung bei der
Integration. „Diese Erfahrungen wollen wir bei den aktuellen
gesellschaftlichen Herausforderungen einbringen“, umriss Bischof
Wiesemann die Vorhaben der nächsten Jahre. “In der ACK erfahren wir
die Vielfalt des christlichen Zeugnisses als großen Reichtum und
zugleich als Ansporn, die Einheit in Vielfalt zu leben”, sagte der
Bischof. Das Miteinander in der ACK stärke das Vertrauen, und das
Handeln gebe dem gemeinsamen christlichen Zeugnis in der Welt
sichtbaren Ausdruck, so der Bischof.
Vorstand hat fünf Mitglieder und fünf ständige
Stellvertreter
Alle drei Jahre wählt die Mitgliederversammlung der ACK in
Deutschland einen Vorstand, der sich aus einem Vorsitzenden, zwei
Stellvertretungen sowie zwei weiteren Vorstandsmitgliedern
zusammensetzt. Bei der Besetzung werden die Kirchenfamilien
entsprechend berücksichtigt. Außerdem wählt die
Mitgliederversammlung fünf ständige stellvertretende
Vorstandsmitglieder auf die Dauer von drei Jahren. Eine Wiederwahl
ist zulässig. Zuletzt wurde der Vorstand im März 2013 gewählt, die
meisten der gewählten Vorstandsmitglieder traten daher erneut zur
Wahl an. Neu in den Vorstand wurde Pfarrer Christopher Easthill von
der anglikanischen Kirche gewählt. Er folgt auf Pastor Heinrich
Lüchtenborg, der nach seinem Eintritt in den Ruhestand nicht mehr
zur Wahl angetreten war.
Der 1948 gegründeten Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen
(ACK) in Deutschland gehören 17 Kirchen an. Sechs Kirchen sind
Gastmitglieder, vier ökumenische Organisationen haben
Beobachterstatus. Die ACK repräsentiert ca. 50 Mio. Christen in
Deutschland. Die Mitglieder, Gastmitglieder und Beobachter
entsenden Delegierte in die ACK, die zweimal im Jahr zur
Mitgliederversammlung zusammenkommen. Alle drei Jahre wählt die
Mitgliederversammlung den Vorstand der ACK. Derzeit ist der
Speyerer Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann Vorsitzender. Die
Geschäftsstelle der ACK in Deutschland, genannt „Ökumenische
Centrale“, hat ihren Sitz in Frankfurt am Main. Schwerpunkte der
Arbeit der ACK in Deutschland sind das gemeinsame Gebet, die
theologische Reflexion, das Engagement für Gerechtigkeit, Frieden
und die Bewahrung der Schöpfung sowie der Kontakt zu anderen
ökumenischen Einrichtungen.
Dem Vorstand gehören nun an: Bischof Karl-Heinz Wiesemann
(römisch-katholische Kirche) als Vorsitzender, Bischöfin Rosemarie
Wenner (Evangelisch-methodistische Kirche) und Bischof Martin Hein
(Evangelische Kirche in Deutschland) als Stellvertretungen sowie
Erzpriester Radu Constantin Miron (Orthodoxe Kirche) und Pfarrer
Christopher Easthill (Anglikanische Kirche). Als ständige
stellvertretende Vorstandsmitglieder wurden gewählt: Weihbischof
Nikolaus Schwerdtfeger (römisch-katholische Kirche),
Generalsekretär Christoph Stiba (Bund Evangelisch-freikirchlicher
Gemeinden), Bischöfin Petra Bosse-Huber (Evangelische Kirche in
Deutschland), Erzpriester Merawi Tebege (Äthiopisch-orthodoxe
Kirche) und Bischof Hans-Jörg Voigt (Selbstständig
evangelisch-lutherische Kirche). Ökumenepreis der ACK
2017
Die Mitgliederversammlung hat den Ökumenepreis 2017
ausgeschrieben. Alle zwei Jahre zeichnet die ACK in Deutschland mit
ihrem Ökumenepreis Projekte und Initiativen aus, die zur Einheit
der Christen beitragen und ein gemeinsames Engagement von
Christinnen und Christen verschiedener Konfession fördern. Der
Preis ist mit 3.000 Euro datiert. Das Preisgeld wird durch die
Evangelische Bank und die Bank für Kirche und Caritas zur Verfügung
gestellt. Schirmherr ist Bundestagspräsident Norbert Lammert.
Verliehen wird der Preis im Anschluss an den zentralen Gottesdienst
der ACK zur Gebetswoche für die Einheit der Christen am 22. Januar
2017 in Wittenberg. Bewerbungen sind online möglich unter www.oekumenepreis-derack.de.
Dort finden sich auch weitere Informationen.
Wort der ACK zu 500 Jahre Reformation
In einer ersten Lesung hat sich die Mitgliederversammlung mit
einem Wort der ACK zu 500 Jahre Reformation beschäftigt. Mit dem
Wort will die Mitgliederversammlung die ökumenische Dimension der
Feierlichkeiten im Jahr 2017 stärken. Die ACK will dazu ermutigen,
die Reformation und ihre Folgen gemeinsam zu reflektieren und
Impulse aufzunehmen. Gleichzeitig mahnt sie dazu, die
Kirchenspaltung und ihre Folgen gemeinsam zu bedenken und an einer
„Heilung der leidvollen Erinnerungen“ zu arbeiten. Das Wort soll
zusammen mit einer Arbeitshilfe auf der Mitgliederversammlung im
Herbst 2016 veröffentlicht werden.
Erklärung zu Allianz für Weltoffenheit
Mit einer Erklärung „Für ein weltoffenes Deutschland“ hat sich
die Mitgliederversammlung der „Allianz für Weltoffenheit,
Solidarität, Demokratie und Rechtsstaat – gegen Intoleranz,
Menschenfeindlichkeit und Gewalt
(www.allianz-fuer-weltoffenheit.de)“ angeschlossen. Diese war in
Sorge um den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland und in
Europa von zehn Organisationen ins Leben gerufen worden. Die ACK in
Deutschland begrüßt diese Initiative ausdrücklich. Mit dem
Anschluss an die Initiative bringe sie das Anliegen aller in der
ACK verbundenen Kirchen zum Ausdruck, sich gemeinsam für die
Menschenwürde in Deutschland, in Europa und weltweit einzusetzen,
heißt es in der Erklärung. Die Mitgliedskirchen der ACK plädieren
nachdrücklich zusammen mit den Partnern der „Allianz für
Weltoffenheit“ für ein weltoffenes, solidarisches, demokratisches
und rechtsstaatliches Deutschland. Die Mitgliedskirchen
distanzieren sich von allen, die Intoleranz, Menschenfeindlichkeit
und Gewalt schüren, heißt es in der Erklärung.
Für ein weltoffenes Deutschland
Erklärung der Mitgliederversammlung der
Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland zur
„Allianz für Weltoffenheit“
In Sorge um den gesellschaftlichen Zusammenhalt in
unserem Land und in Europa haben zehn Organisationen aus der Mitte
unserer Gesellschaft die „Allianz für Weltoffenheit, Solidarität,
Demokratie und Rechtsstaat – gegen Intoleranz,
Menschenfeindlichkeit und Gewalt
(www.allianz-fuer-weltoffenheit.de)“ ins Leben gerufen.
Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland
begrüßt diese Initiative ausdrücklich und schließt sich der
„Allianz für Weltoffenheit“ an. Damit bringt sie das Anliegen aller
in der ACK verbundenen Kirchen zum Ausdruck, sich gemeinsam für die
Menschenwürde in unserem Land, in Europa und weltweit einzusetzen.
Die Mitgliedskirchen der ACK tun dies aus der Überzeugung, dass
alle Menschen Gottes Geschöpfe sind und die Würde der
Gottebenbildlichkeit unverlierbar in sich tragen.
Die Mitgliedskirchen der ACK plädieren nachdrücklich zusammen
mit den Partnern der „Allianz für Weltoffenheit“ für ein
weltoffenes, solidarisches, demokratisches und rechtsstaatliches
Deutschland. Sie distanzieren sich von allen, die Intoleranz,
Menschenfeindlichkeit und Gewalt schüren. Rassismus und Gewalt in
jeglicher Form dürfen nicht sein und sind mit dem Willen Gottes
nicht vereinbar. Daher engagieren sich die christlichen Kirchen
seit vielen Jahren gegen Rassismus und
Fremdenfeindlichkeit.
Für das friedliche und respektvolle Miteinander fördert die ACK
in Deutschland den Dialog der Kulturen und Religionen. Ein Beispiel
dafür ist das gemeinsam mit muslimischen Verbänden und dem
Zentralrat der Juden gestartete Projekt „Weißt du, wer ich bin?“,
das im Jahr 2016 insbesondere die interreligiöse Kooperation in der
Flüchtlingshilfe und die politisch-interreligiöse Bildung
verstärken will. Dabei bringt die ACK in Deutschland die
langjährige Erfahrung ihrer Mitgliedskirchen bei der Integration
und im interreligiösen Dialog ein.
Zur Info:
Die „Allianz für Weltoffenheit“ wird getragen von der
Deutschen Bischofskonferenz, dem Rat der Evangelischen Kirche in
Deutschland (EKD) – beide sind Mitgliedskirchen der ACK, dem
Zentralrat der Juden, dem Koordinationsrat der Muslime, der
Bundesarbeitsgemeinschaft für Freie Wohlfahrtspflege (BAGFW), dem
Deutschen Kulturrat, dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB),
dem Deutschen Naturschutzring (DNR), dem Deutschen
Gewerkschaftsbund (DGB) und der Bundesvereinigung der Deutschen
Arbeitgeberverbände (BDA).
Die Mitgliederversammlung ist das oberste, beschlussfassende
Leitungsorgan der ACK. Sie besteht aus den rund 50 Delegierten der
Mitglieder, Gastmitglieder sowie ständigen Beobachter, die für die
Dauer von fünf Jahren benannt werden. Die Mitgliederversammlung der
ACK tagt in der Regel zweimal jährlich, im Frühjahr und im
Herbst.
Der 1948 gegründeten Arbeitsgemeinschaft
christlicher Kirchen (ACK) in Deutschland gehören 17 Kirchen
an. Sechs Kirchen sind Gastmitglieder, vier ökumenische
Organisationen haben Beobachterstatus. Die ACK repräsentiert ca. 50
Mio. Christen in Deutschland. Die Mitglieder, Gastmitglieder und
Beobachter entsenden Delegierte in die ACK, die zweimal im Jahr zur
Mitgliederversammlung zusammenkommen. Alle drei Jahre wählt die
Mitgliederversammlung den Vorstand der ACK. Derzeit ist der
Speyerer Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann Vorsitzender. Die
Geschäftsstelle der ACK in Deutschland, genannt „Ökumenische
Centrale“, hat ihren Sitz in Frankfurt am Main. Schwerpunkte der
Arbeit der ACK in Deutschland sind das gemeinsame Gebet, die
theologische Reflexion, das Engagement für Gerechtigkeit, Frieden
und die Bewahrung der Schöpfung sowie der Kontakt zu anderen
ökumenischen Einrichtungen.
12.03.2016
Bischof Wiesemann bestätigt Wahlen der Dekane und Prodekane
Speyer- Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann
hat die Wahlen der zehn Dekanatsversammlungen im Bistum Speyer, die
im Februar stattgefunden haben, bestätigt und die Gewählten mit
Wirkung zum 1. Juni 2016 zum Dekan bzw. Prodekan ernannt. Die
Amtszeit beträgt jeweils sechs Jahre. Gewählt und ernannt
wurden:
Dekanat Bad Dürkheim
Dekan:
Pfarrer Michael Janson (Neustadt)
Prodekan: Pfarrer Norbert
Leiner (Bad Dürkheim)
Dekanat Donnersberg
Dekan:
Pfarrer Markus Horbach (Rockenhausen)
Prodekan: Pfarrer Stefan
Haag (Kirchheimbolanden)
Dekanat Germersheim
Dekan:
Pfarrer Jörg Rubeck (Germersheim)
Prodekan: Pfarrer Stanislaus
Mach (Kandel)
Dekanat Kaiserslautern
Dekan:
PfarrerSteffen Kühn (Queidersbach)
Prodekan: Pfarrer Bernhard
Spieß (Ramstein-Miesenbach)
Dekanat Kusel
Dekan:
Pfarrer Rudolf Schlenkrich (Kusel)
Prodekan: Pfarrer Stefan
Czepl (Schönenberg-Kübelberg)
Dekanat Ludwigshafen
Dekan:
Pfarrer Alban Meißner (Ludwigshafen, Pfarrei Hll. Petrus und
Paulus)
Prodekan: Pfarrer Josef
Steiger (Ludwigshafen, Pfarrei Hl. Katharina von Siena)
Dekanat Landau
Dekan:
Pfarrer Axel Brecht (Landau)
Prodekan: Pfarrer Arno Vogt
(Herxheim)
Dekanat Pirmasens
Dekan:
PfarrerJohannes Pioth (Pirmasens)
Prodekan: PfarrerBernhard
Selinger (Martinshöhe)
Dekanat Saarpfalz
Dekan:
Pfarrer Andreas Sturm (St. Inbert)
Prodekan: Pfarrer Eric Klein
(Blieskastel-Lautzkirchen)
Dekanat Speyer
Dekan:
Pfarrer Peter Nirmaier (Schifferstadt)
Prodekan: Pfarrer Andreas
Rubel (Bobenheim-Roxheim)
is
11.03.2016
Buchdruck und Universitäten sorgen für Verbreitung der Ideen

Kirchenhistorikerin Irene Dingel über die Auswirkungen
der Reformation in Europa
Speyer- Europa ist nach Ansicht der
Direktorin des Instituts für Europäische Geschichte, Irene Dingel,
schon früh von der Reformation erfasst worden. Auch wenn der
entscheidende Impuls von Wittenberg ausgegangen sei, so habe es in
anderen Städten und Regionen Europas wie zum Beispiel Straßburg,
Zürich und Genf gleichfalls eigene reformatorische Bewegungen
gegeben. Dabei habe das reformatorische Gedankengut meist auf der
Grundlage bereits vorhandener reformerischer Strömungen oder auf
einer humanistisch-kirchenkritischen Basis aufbauen können, sagte
Dingel bei einem Vortrag in der Bibliothek und Medienzentrale der
Evangelischen Kirche der Pfalz in Speyer.
Der moderne Buchdruck habe der raschen Verbreitung der
reformatorischen Lehre geholfen, sagte Dingel. Dies zeige ein Brief
des Baseler Buchdruckers Johannes Froben aus dem Jahr 1519, den
dieser an Martin Luther geschrieben habe: „Außerdem haben wir deine
Bücher nach Brabant und England geschickt.“ Der Brief belege, dass
bereits vor 1520 eine europäische Rezeption der von Luther und
Wittenberg ausgehenden Reformation begonnen habe. Multiplikatoren
der reformatorischen Ideen seien dabei neben der Buchdruckerkunst
vor allem die Hohen Schulen, Akademien und Universitäten in den
reformatorischen Zentren Zentraleuropas gewesen.
Auch die Mobilität von Kaufleuten und Studenten hat nach
Auffassung Dingels für die Verbreitung der Ideen gesorgt, auch wenn
dies durch die Reaktion der Kurie und der politischen
Entscheidungsträger zeitweise gebremst worden sei. „Die Verfolgung
und Ausmerzung dessen, was man als Bedrohung der herrschenden
Ordnung ansah und vor dem Hintergrund der überkommenen kirchlichen
Lehre als Häresie qualifizierte, war dort an der Tagesordnung, wo
sich keine schützenden politischen Gewalten vor die Reformation und
ihre Akteure stellen konnten“, sagte die Historikerin. Ein Blick
auf die verschiedenen europäischen Regionen mache deutlich, wie
sehr der Erfolg der Reformation einerseits von einer bereits
vorhandenen reformerischen Stimmung und andererseits von den
politischen Bedingungen abhängig gewesen sei.
Kirchenpräsident Christian Schad erinnerte daran, in welch hohem
Maße die Menschen im 16. Jahrhundert miteinander vernetzt
gewesen waren, „auch wenn wir zuweilen glauben, die Mobilität sei
erst eine Erfindung der Moderne“. Die Auseinandersetzung mit der
Reformationsgeschichte zeige, wie durch offene Ländergrenzen und
weitgehende Reisefreiheit der Gedankenaustausch der Gelehrten weit
über die Sprachbarrieren hinaus ermöglicht worden sei. Dies werde
im Blick auf den ersten evangelischen Pfarrer der Pfalz, Martin
Bucer, deutlich. Diesen in Schlettstadt geborenen Elsässer habe
seine Laufbahn unter anderem nach Heidelberg und Köln geführt. Er
sei zum Reformator Straßburgs geworden und habe am Ende seines
Lebens in Cambridge/England gewirkt. 2017 werde das reformatorische
Erbe Europas unter anderem beim „Stationenweg“ deutlich, der 68
Städte in 19 europäischen Ländern umfasse und auch in Straßburg und
Speyer Halt machen werde, betonte der Kirchenpräsident.
Text und Foto: lk
10.03.2016
Pfingsten gemeinsam feiern
v.l.: Dr. Thomas Stubenrauch, Pfarrer Thomas Borchers, Clemens Schirmer, Oberkirchenrat Manfred Sutter und Domkapitular Franz Vogelgesang.
Bistum und Landeskirche veröffentlichen Arbeitshilfe zu
ökumenischen Gottesdiensten
Speyer- In den vergangenen Jahrzehnten wurde
immer öfter der Wunsch laut, an Pfingsten ökumenische Gottesdienste
zu feiern. Dies war für die Verantwortlichen im Bistum Speyer und
in der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische
Landeskirche) Anlass, eine Arbeitshilfe für ökumenische
Gottesdienste rund um das Pfingstfest zu erstellen. Die circa
80seitige Broschüre mit dem Titel „Pfingsten gemeinsam feiern“ will
helfen, den Ökumenischen Leitfaden mit Leben zu erfüllen. Dieser
war an Pfingsten 2015 von beiden Kirchen in Kraft gesetzt
worden.
Die ökumenische Dimension des Pfingstfestes entdecken
„Der Heilige Geist und die Einheit der Kirche, Pfingsten und die
Ökumene sind untrennbar miteinander verbunden. Zu Pfingsten gehört
das Gebet um die Herabkunft des Geistes Gottes, der uns die volle,
sichtbare Einheit der Kirche schenkt“, so Oberkirchenrat Manfred
Sutter und Domkapitular Franz Vogelgesang in ihrem Vorwort. Beide
verweisen zugleich auf die positiven Erfahrungen des Ökumenischen
Kirchentags in Speyer: „Die Begeisterung und das intensive
Miteinander, das wir an Pfingsten 2015 in Speyer erlebt und
gefeiert haben, soll durch die Feier der vorgestellten
pfingstlichen Gottesdienste erneuert und vertieft werden“.
Vorlagen für verschiedene Anlässe und Zielgruppen
Die Arbeitshilfe enthält 18 fertig ausgearbeitete
Gottesdienstmodelle. Darunter sind klassische Feierformen wie ein
Wortgottesdienst oder eine Vesper, aber auch Vorlagen für freiere
Liturgieformen wie eine Nacht der Kirchen oder einen Stationenweg.
Im Blick ist die ganze pfingstlich geprägte Zeit. Deshalb sind auch
Texte für eine Pfingstnovene in den Tagen zwischen Christi
Himmelfahrt und Pfingsten sowie für eine Pfingstvigil am Vorabend
des Pfingstfestes enthalten. Ein KiTa-, ein Jugend- und ein
Familiengottesdienst nehmen unterschiedliche Altersstufen in den
Blick. Darüber hinaus finden sich sechs Lesepredigten und Impulse
für die Verkündigung. Weitere liturgische Texte und
Gestaltungselemente wollen dazu anregen, neue Feierformen für
andere Zielgruppen, an ungewohnten Orten und mit niederschwelligem
Charakter zu entwickeln.
Die Buntheit der unterschiedlichen liturgischen Traditionen
entdecken
Für Vogelgesang besteht ein wichtiges Anliegen der Broschüre
darin, hauptamtliche Seelsorgerinnen und Seelsorger möglichst zu
entlasten: „Alle Gottesdienstmodelle sind so angelegt, dass sie
auch ohne Pfarrerinnen und Pfarrer gefeiert werden können. Damit
nehmen wir zugleich die Geistbegabung aller Gläubigen ernst“.
Wichtig ist den Herausgebern zu betonen, dass die Gottesdienste
auch offen sind für die Beteiligung weiterer Kirchen. Neben dem
Redaktionsteam, bestehend aus Pfarrer Thomas Borchers
(Theologischer Referent im Landeskirchenrat), Clemens Schirmer
(Liturgiereferent des Bistums) und Dr. Thomas Stubenrauch
(Ökumenereferent des Bistums), und weiteren Autoren aus Bistum und
Landeskirche haben deshalb auch Mitglieder anderer ACK-Kirchen
Texte verfasst. Damit, so Sutter, werde die „Vielfalt der
verschiedenen liturgischen Traditionen und Verkündigungsformen
erlebbar“ und das „gottesdienstliche Leben der Gemeinden
bunter“.
Alle Pfarreien und Kirchengemeinden in Bistum und Landeskirche
erhalten demnächst kostenfrei Ansichtsexemplare zugesandt.
Weitere Exemplare können für 3,50 Euro (ab 10 Exemplaren: 3,00
Euro) zzgl. Porto erworben werden.
Bezugsadressen sind:
· Bischöfliches
Ordinariat
HA I – Seelsorge / Stabsstelle Ökumene
Webergasse 11 – 67346 Speyer
06232/102249 – oekumene@bistum-speyer.de
· Landeskirchenrat
Dezernat 3
Domplatz 5 – 67346 Speyer
06232/667116 – Dezernat.3@evkirchepfalz.de
Text und Foto: is
08.03.2016
Zusammenarbeit der Gemeinden stärken
Landeskirche legt Leitfaden für Kooperationen und
regionale Vernetzungen vor
Speyer- Unter dem Titel „Gemeinde geht
weiter“ will die Evangelische Kirche der Pfalz die Zusammenarbeit
der Kirchengemeinden und die Vernetzung unterschiedlicher
Arbeitsbereiche stärker profilieren. In einem Leitfaden stellt das
Institut für kirchliche Fort- und Weiterbildung Schritte für
Projekte vor, die von kooperierenden Gemeinden in den zentralen
Handlungsfeldern Verkündigung, Bildung und Diakonie durchgeführt
werden können. „Regionale Kooperation ist nicht das Ende der
Kirchengemeinde, sondern stärkt sie“, sagte Oberkirchenrat
Gottfried Müller bei der Vorstellung des Leitfadens. Regionale
Vernetzung und menschennahe Angebote vor Ort seien unersetzlich,
erklärte Müller.
Ziel sei es zum Beispiel, Pfarrerinnen und Pfarrer im
Verwaltungsbereich zu entlasten und von der Alleinzuständigkeit zur
arbeitsteiligen Kooperation zu ermutigen. Zugleich bestehe die
Chance, das geistliche Profil zu stärken und die eigenen Gaben in
die Arbeit besser einzubringen, erklärte der für Planungsfragen
zuständige Oberkirchenrat. Zur Entlastung sollen zum Beispiel in
Projekten sogenannte „Standardassistenzen“ erprobt werden. Dabei
teilen sich die Gemeinden in einer regionalen Kooperationszone
fachlich ausgebildete Sekretärinnen, die Verwaltungsaufgaben
übernehmen.
Weitere Projekte, die von April 2016 bis Oktober 2018 umgesetzt
werden sollen, sind nach Auskunft Müllers neben dem Aufbau eines
Freiwilligenmanagements und eines Gottesdienstkonzepts für die
Region auch die Jugend- und Konfirmandenarbeit sowie der Bereich
von Musik, Theater, Kunst und Kultur. Dabei gelte es bei der
Umsetzung mit Bedacht und Konzept vorzugehen und als Gemeinden in
der Kooperation mit externen Partnern neue Möglichkeiten zu
entdecken. Die Projekte, so zeigt sich der Oberkirchenrat gewiss,
führten zu der Einsicht, dass „vieles künftig besser möglich sein
wird, wenn wir zusammenarbeiten. Und wenn wir zusammenarbeiten,
wird vieles möglich sein, was bisher nicht ging“.
Mit dem Leitfaden wird nach den Worten von Oberkirchenrat Müller
der Auftrag der Landessynode umgesetzt, der im Zusammenhang mit dem
im Mai 2014 in Homburg beschlossenen Perspektivpapier die Bildung
von Kooperationszonen vorgesehen habe. Die von diesen nun neu zu
entwickelnden Konzepte und Projekte orientierten sich an Christi
Auftrag und der Lebenswelt der Menschen. Bei allen Veränderungen
von Kirchengemeinde und Gemeindepfarrdienst bleibe nach
evangelischem Verständnis die Kirche zuerst Gemeinde, in der das
Evangelium in Wort und Tat verkündigt werde, betonte Müller. Die
pfälzische Kirchenverfassung bezeichne die Gemeinde als
„Pflanzstätte des Glaubens“.
Der Leitfaden „Gemeinde geht weiter! Konzepte entwickeln in
regionaler Vernetzung“ ist in der Reihe Butenschoen Campus des
Instituts für kirchliche Fortbildung in Landau erschienen.
Eine Übersicht und aktuelle Informationen gibt es unter www.gemeinde-geht-weiter.de.
lk
08.03.2016
Religionsunterricht spielt eine zentrale Rolle
27 Lehrer
zum Fach „Evangelische Religion“ bevollmächtigt
Speyer/Ebernburg- Kirchenpräsident
Christian Schad hat 27 Religionslehrerinnen und -lehrern die
Urkunden zur Bevollmächtigung für den evangelischen
Religionsunterricht überreicht. Religionsunterricht habe die
doppelte Aufgabe, die eigene religiöse Tradition verständlich zu
machen und zugleich dazu zu befähigen, sich mit anderen Religionen
und Kulturen zu verständigen, sagte Schad bei der
Urkundenverleihung in der protestantischen Kirche in Ebernburg.
Voraussetzung für den Erwerb der Bevollmächtigung ist die Teilnahme
an einer vorbereitenden Tagung, dem Vokationskurs. Zugleich
verpflichtet sich die evangelische Kirche, Religionslehrer bei
ihrer Arbeit durch Beratung, Fortbildung und geistliche Begleitung
zu unterstützen.
Bei der Vermittlung einer toleranten Gesinnung in einer religiös
und weltanschaulich pluralen Gesellschaft spiele
Religionsunterricht eine zentrale Rolle, sagte Kirchenpräsident
Schad. „Toleranz setzt voraus, dass Menschen zu dem stehen, was sie
im Innersten bindet – und deshalb auch achtungsvoll mit dem
umgehen, was Anderen wichtig ist.“ Aufgabe des
Religionsunterrichtes sei es aber auch, die Grenzen der Toleranz zu
markieren, sagte Schad. „Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit,
fundamentalistische Überlegenheitsbehauptungen oder die
Rechtfertigung von Gewalt sind Haltungen, die keine Toleranz
verdienen.“
Kirchenrat Thomas Niederberger, Leiter des landeskirchlichen
Amtes für Religionsunterricht, gratulierte den Religionslehrerinnen
und Religionslehrern zu ihrem wichtigen Dienst. Die Bedeutung
religiöser Bildung könne zurzeit kaum überschätzt werden, und die
Lehrenden seien als Vertrauenspersonen und Spezialisten für Lebens-
und Orientierungsfragen auch persönlich zunehmend gefragt, so
Niederberger. Der Religionsunterricht ist in Deutschland laut
Grundgesetz (Artikel 7.3) ordentliches Lehrfach und damit
staatliche Aufgabe. Zugleich gehört er in den Verantwortungsbereich
der Kirchen, die nach Maßgabe ihrer Grundsätze über die Ziele und
Inhalte des Unterrichtsfachs Religion entscheiden. So beteiligt
sich nach dem Willen des Grundgesetzes die Kirche in der
Gesellschaft an der Gestaltung von Schule und Bildung. Text und
Foto: Landeskirche
07.03.2016
Neuer Pfarrer der Auferstehungskirchengemeinde
Speyer- Ab 01. Mai ist Herr Pfarrer Uwe
Weinerth neuer Pfarrer der Auferstehungskirchengemeinde in Speyer.
Diese Ernennung wurde durch die Kirchenregierung der Ev. Kirche der
Pfalz (Prot. Landeskirche) beschlossen.
Prot. Dekanat Speyer, Presse
03.03.2016
Katrin Göring-Eckardt lobt Katholikentag
Die
Politikerin im Interview mit 100 Tage, 100 Menschen
Leipzig- Die Fraktionsvorsitzende von Bündnis
90/Die Grünen Katrin Göring-Eckardt begrüßt die Entscheidung des
Katholikentags, die AfD von seinen Podien und Diskussionen
auszuladen: "Der Katholikentag macht klar, dass ihm der
gesellschaftliche Zusammenhalt am Herzen liegt", sagt
Göring-Eckardt in einem Interview, das für die Seite www.100tage100menschen.de
geführt worden ist und als exklusiver Vorabdruck am 25.2. in der
ZEIT-Beilage "Christ & Welt" erscheint.
"Seine Entscheidung zeugt von Selbstbewusstsein. Er zeigt
Haltung und macht deutlich, dass Hetze, Rechtspopulismus und
Rassismus nicht mit seinen Werten vereinbar ist und keinen Platz
auf dem Katholikentag haben."
Göring-Eckardt spricht sich außerdem für die Bezuschussung von
Kirchen- und Katholikentagen durch Länder und Kommunen aus und lobt
die Impulse, die von den Treffen ausgehen: "Es sind keine
innerkirchlichen Debatten, sondern daran sind viele Menschen aus
der Gesellschaft beteiligt."
Mit Blick auf die Ökumene - ein wichtiges Thema beim Leipziger
Katholikentag - sagt Göring-Eckhardt: "Ich glaube, dass uns in den
Konfessionen viel mehr verbindet als uns trennt. Und dass wir
einander kritisieren, wie es Freunde untereinander tun, das bringt
uns gemeinsam vorwärts."
Am 13. März erscheint das Interview mit Katrin Göring-Eckhardt
online unter www.100tage100menschen.de.
Wie alle Beiträge auf der Seite steht es unter der Creative Commons
Attribution CC BY-ND 4.0 und darf somit auch von anderen Medien
publiziert werden.
Das Porträt ist ist Teil eines Multimediaprojekts des Deutschen
Katholikentags, das seit 16. Februar 100 Tage lang Geschichten von
Menschen erzählt, die mit dem Katholikentag in Leipzig in
Verbindung stehen oder in Berührung kommen werden.
Der 100. Deutsche Katholikentag ist eine christliche
Großveranstaltung. Er findet vom 25. bis 29. Mai 2016 in Leipzig
statt. Erwartet werden mehrere Zehntausend Gäste aus dem gesamten
Bundesgebiet sowie der Region. Katholikentage werden vom
Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) in der Regel alle
zwei Jahre an wechselnden Orten veranstaltet. Der 99. Deutsche
Katholikentag fand 2014 in Regensburg statt.
Text: 100. Deutscher Katholikentag Leipzig 2016 e.V. ,
Presse
25.02.2016
Flüchtlinge auf dem Dorf willkommen heißen
Initiative stellt Arbeitshilfe vor – Ländliche Region
bietet gute Voraussetzungen für Integration
Mainz/Speyer- (ekhn/lk). Diakonie und
evangelische Kirche haben in Mainz eine Broschüre vorgestellt, die
beim Aufbau von ehrenamtlicher Hilfe für Flüchtlinge auf dem Land
helfen will. Unter dem Titel „Willkommen im Dorf“ bietet das Heft
auf 48 Seiten Tipps, wie auch ohne professionelle Strukturen vor
Ort mit Freiwilligen dennoch eine sinnvolle Unterstützung für
Hilfesuchende aufgebaut werden kann. Unterstützt wird die
Veröffentlichung von der Diakonie Hessen, der Evangelischen Kirche
in Hessen und Nassau, der Evangelischen Kirche im Rheinland und der
Evangelischen Kirche der Pfalz.
Das Heft basiert auf den Erfahrungen der Initiative „Willkommen
im Dorf“ aus dem rund 1600 Einwohner zählenden Jugenheim in
Rheinhessen. Demnach biete sich gerade im ländlichen Raum eine
besondere Chance zur Integration. Eine Schlüsselrolle könnten dabei
unter anderem die örtlichen Vereine übernehmen. Die Broschüre
enthält einen Mix aus Sachinformationen zum Thema Flucht und
Integration, praxisnahen Tipps mit Checklisten, gelungenen
Beispielen, Erzählungen von Erlebnissen sowie persönlichen
Statements.
Nach Worten des evangelischen Propstes für Rheinhessen,
Klaus-Volker Schütz, ist die Unterbringung von Flüchtlingen in
ländlichen Regionen wegen fehlender Infrastruktur wie etwa nahe
gelegenen Geschäften oder Arztpraxen oft eine Herausforderung.
Zugleich gebe es aber „im Dorf weniger Anonymität, jeder kennt
jeden und man kümmert sich um die Nachbarn“, so Schütz. Dies seien
gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Integration, die auf dem
Land besser gelingen könne als in städtischen Ballungsräumen. Die
neue Broschüre wolle diese positive Erfahrung vermitteln.
Die Jugenheimer Pfarrerin Sarah Kirchhoff hebt hervor, dass es
auf dem Land oft leichter sei, Netzwerke zu bilden. So seien in
ihrem Ort „alle Vereine, politische Parteien und interessierte
Bürgerinnen und Bürger“ in das Engagement für Flüchtlinge von
Anfang an eingebunden worden. Daraus sei ein spezielles
„Patensystem“ entstanden, „damit sich Beziehungen besser entwickeln
können“, so Kirchhoff. Neben den Patenschaften für einzelne
Familien seien auch Patenschaften für ein Haus oder eine Wohnung
mit Flüchtlingen entstanden. Nach Kirchhoff haben vor allem die
Vereine eine wichtige Funktion: „Wenn ein Flüchtlingsmädchen singen
will, eine Flüchtlingsfrau zur Gymnastik möchte oder ein Junge
Fußball spielen will, dann wenden sich die Patinnen und Paten an
den entsprechenden Verein. Die sorgen dafür, dass die geflüchteten
dazu in der Wohnung abgeholt und auch wieder zurückgebracht
werden.“
Uli Röhm, Mitbegründer von „Willkommen im Dorf“ weist darauf
hin, dass das Jugenheimer Patenmodell inzwischen bundesweit für
Aufmerksamkeit sorgt. Dies habe zuletzt immer wieder zu Anfragen
geführt. Dies sei der Anstoß für die Initiative gewesen, „die
praktischen Erfahrungen aufzuschreiben“. Material zur Unterstützung
bei der späteren Betreuungsarbeit von Geflüchteten habe es genügend
gegeben. Dagegen habe Hilfe, wie eine Initiative schnell aufgebaut
werden könne, bisher gefehlt.
Hinweis: Information zum Thema gibt es auch über das
Webportal www.menschen-wie-wir.de. Die
Arbeitshilfe „Willkommen im Dorf“ kann als gedrucktes Exemplar
kostenlos angefordert werden bei der Diakonie Hessen, Meike Haas,
Ederstraße 12, 60486 Frankfurt am Main, E-Mail: meike.haas@diakonie-hessen.de.
24.02.2016
Kirche St. Ludwig in Speyer wurde profaniert
Speyer- Die Kirche St. Ludwig in Speyer wurde Anfang
Februar profaniert. Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann hat in einem
Profanierungsdekret festgelegt, dass die Kirche ihre Weihe verliert
und auf Dauer einem profanen Gebrauch zugeführt wird. Anfang des
Jahres hatte sich das Bistum Speyer entschieden, das Bistumshaus
und die Kirche St. Ludwig in der Speyerer Innenstadt an das
Mannheimer Unternehmen „Diringer & Scheidel Wohn- und
Gewerbebau GmbH“ zu verkaufen.
Die Kirche des ehemaligen Dominikanerklosters stammt aus dem 13.
Jahrhundert. 1689 wurde sie mit einem Großteil der alten
Reichsstadt von den Truppen Ludwigs XIV. zerstört. Im Zug der
Wiederbesiedlung der verödeten Stadt kam es 1698 zum Wiederaufbau
des Dominikanerklosters, von der Kirche wurde allerdings nur der
Chor wiederhergestellt.
Schon 1794 erlitt die Kirche durch die französischen
Revolutionstruppen erneut Verwüstungen. 1802 nach dem Untergang des
alten Bistums Speyer wurde das Kloster schließlich versteigert.
1830 konnte das Gebäude zurückgekauft und in der Folgezeit mit der
von August von Voit umgestalteten Kirche zu einem Konvikt, einem
Studienseminar für künftige Priesterkandidaten, ausgebaut werden.
1935 baute der Architekt Albert Boßlet nach Westen hin ein
zusätzliches Joch an die Kirche.
Text: Bistum Speyer, Presse
22.02.2016
Beruf des Gemeindediakons für Einsteiger attraktiv gestalten
Papier zum Berufsbild und Umfrage bestätigen
Handlungsbedarf – Synode greift Thema auf
Speyer- (lk). Gesellschaft und Kirche
befinden sich im Umbruch – das stellt auch ihre Berufsgruppen, wie
beispielsweise Pfarrer und Gemeindepädagogen, vor neue
Herausforderungen. In Folge des Strategiepapiers „Mutig
voranschreiten“ der Landeskirche hat deren Gleichstellungsstelle
eine Umfrage unter 111 Mitarbeitern in den gemeindenahen Diensten
zur „Life-Work-Balance“ – der Ausgewogenheit von Arbeits- und
Lebensverhältnissen – gestartet. Die Ergebnisse liegen jetzt ebenso
vor wie ein vom „Arbeitskreis Berufsprofil der Gemeindediakone“
erarbeitetes Positionspapier mit dem Titel „Den Weg mutig
weitergehen“. Demnach ist es „dringend notwendig“, den Beruf des
Gemeindediakons und des Jugendreferenten weiterzuentwickeln, sagt
Paul Neuberger, landeskirchlicher Beauftragter für gemeindenahe
Dienste.
Mit dem Berufsprofil von Gemeindediakonen und Jugendreferenten
wird sich auch die Frühjahrssynode der Evangelischen Kirche der
Pfalz befassen. Das Positionspapier sei die konsequente Fortführung
der gemeinsamen Bemühungen um eine Profilierung der Berufsgruppen
und ihrer Berufsfelder, erklärt der für Gemeindediakone und
Jugendreferenten zuständige Dezernent, Oberkirchenrat Gottfried
Müller. Gemeindediakone beraten, begleiten und qualifizieren
Ehrenamtliche, sind für religionspädagogische und
gesellschaftspolitische Bildungsangebote zuständig und arbeiten
auch im Bereich Seelsorge und Verkündigung. Arbeitsschwerpunkt der
Jugendreferenten ist es, Jugendarbeit vor Ort zu initiieren und
Ehrenamtliche für die Jugendarbeit zu gewinnen und sie zu
begleiten.
Zunehmende Arbeitsverdichtung haben nach den Worten der
Gleichstellungsbeauftragten der Landeskirche, Pfarrerin Belinda
Spitz-Jöst, Fragen nach einem ausgewogenen Verhältnis von Arbeits-
und Privatleben herausgefordert. Viele Umfrageergebnisse dieser
Life-Work-Balance-Studie stimmen mit den Erkenntnissen des von dem
Arbeitskreis erarbeiteten Positionspapiers überein, so Neuberger.
Beispiel: Zwei Drittel der befragten Mitarbeiter in den
gemeindenahen Diensten sind älter als 50. Daher sei es eine der vom
Arbeitskreis formulierten Forderungen, den Beruf des
Gemeindepädagogen und des Jugendreferenten für junge Menschen
attraktiv zu gestalten.
Kinder-, Jugend- und Familienarbeit, Erwachsenenbildung und
Seniorenarbeit: Aus vielen Bereichen der Gemeindearbeit und
weiteren kirchlichen Arbeitsfeldern sei Gemeindediakonie nicht mehr
wegzudenken, sagt Paul Neuberger. „Gemeindediakone versehen ihren
Dienst als pädagogische Fachleute im partnerschaftlichen
Miteinander mit den Pfarrerinnen und Pfarrern und müssen ständig
auf gesellschaftliche Veränderungen reagieren.“ Neuberger,
Jugendreferent der Protestantischen Jugendzentrale Speyer, nennt
Personalentwicklung, Fort- und Weiterbildung, die Vernetzung der
Dienste untereinander und die Begleitung von Berufseinsteigern als
Schwerpunkte. Dafür bedürfe es eines „langfristig angelegten
landeskirchlichen Konzeptes“.
Belinda Spitz-Jöst verweist in diesem Zusammenhang auf eine
Life-Work-Balance-Umfrage unter Pfarrerinnen und Pfarrern vor fünf
Jahren: Solche Erhebungen seien „absolut notwendig“. Letztlich gehe
es nicht nur um die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben,
sondern auch um die Gesundheit derer, die in der Kirche ihren
Dienst tun.
Hintergrund: Nach dem Modell der Jugendzentralen entstand
in den 1990er Jahren die Idee, Einrichtungen zu schaffen, die die
Gemeindearbeit im Kirchenbezirk stärken sollten. 2002 beschloss die
Landessynode die Einführung Gemeindepädagogischer Dienste. Dem
vorausgegangen waren Modellprojekte in Ludwigshafen und
Obermoschel. Heute gibt es in elf Kirchenbezirken
Gemeindepädagogische Dienste: Bad Bergzabern, Bad Dürkheim,
Donnersberg, Frankenthal, Germersheim, Homburg, Kaiserslautern,
Landau, Ludwigshafen, Pirmasens und Zweibrücken. Landeskirchliche
Beauftragte für gemeindenahe Dienste sind Paul Neuberger und Thomas
Klein.
22.02.2016
Mega-Staudamm bedroht Mensch und Natur
Bischof Wilmar Santin mit Weihbischof Otto Georgens
Bischof Wilmar Santin berichtet über den Kampf für
Menschenrechte in Brasilien
Speyer / Tapajòs (Brasilien)- Die
Misereor-Fastenaktion steht in diesem Jahr unter dem Motto „Das
Recht ströme wie Wasser“ und macht damit auf die schwierige
Rechtssituation von Millionen Menschen in Brasilien aufmerksam.
Über den Kampf der Menschen gegen den Bau eines weiteren Staudamms
in der brasilianischen Region Pará informierte der brasilianische
Bischof Wilmar Santin bei einem Pressegespräch im
Karmelitinnenkloster in Speyer. Santin ist selbst Karmelit und seit
2011 Bischof der Prälatur Itaituba im Amazonas-Bundesstaat Pará in
Brasilien. Er teilt die Sorgen der Menschen um die Sicherung ihrer
Lebensgrundlagen und unterstützt den Kampf gegen den Staudammbau am
Tapajós und damit auch die Arbeit der Kommission für Landpastoral
in seiner Prälatur.
Die indigene Bevölkerung lebt unmittelbar am und mit dem Fluss
Tapajós. „Sollte die Regierung den Bau des Staudamms verwirklichen,
wird das Wohngebiet dieser Menschen überflutet und sie wären
gezwungen umzusiedeln“, machte Bischof Santin im Gespräch mit
Weihbischof Otto Georgens, dem Bischofsvikar für weltkirchliche
Aufgaben im Bistum Speyer, deutlich. Misereor unterstützt vor Ort
Gruppen und Organisationen, die die Menschen über ihre Rechte
aufklären und sie bei Behördengängen und Rechtsstreitigkeiten
begleiten.
„Das Problem Amazoniens ist ein Problem aller. Wir alle haben
darüber nachzudenken und gemeinsame Lösungen zu suchen“, sagt
Bischof Wilmar Santin. Ihn treibt die Frage um, wie der geplante
Studamm bei Itaituba das Leben der Menschen am Tapajos-Fluss
verändern wird. Ein Großteil der Bewohner lebt am und vom Fluss.
Die „Ribeirinhos“ (Ufermenschen) würden Heimat und Lebensgrundlage
verlieren. Zudem ist dem Bischof klar, dass mit dem riesigen
Staudammprojekt – Schleusen zur Schiffbarmachung eingeschlossen –
ein weiterer gravierender Eingriff in das für die gesamte
Menschheit so wichtige Ökosystem Amazoniens verbunden sein
würde.
Itaituba steht seit Jahrzehnten für die problematischen
Veränderungen in Amazonien. Die 100000-Einwohnerstadt liegt an der
Transamazonica, die Straße, die das Amazonasgebiet wirtschaftlich
erschließen soll. Vor einem Vierteljahrhundert stand bei Itaituba
noch dichter Dschungel. Er war gefürchtet – wegen der Jaguare,
wegen der Riesenschlangen, wegen der kriegerischen Stämme von
Ureinwohnern. Heute muss man von der Stadt aus lange fahren, um
überhaupt noch zusammenhängende Urwaldstücke zu sehen.
Satellitenbilder zeigen, dass das Ausmaß der Abholzung im
brasilianischen Amazonaswald seit einigen Jahren wieder deutlich
zunimmt, signifikant in der Region rings um Itaituba, wie Experten
festgestellt haben. Die Sägewerke der Stadt liefern großteils
direkt ins Ausland – an Kunden in China, Deutschland und Kanada,
legal und auch illegal.
Auf den gerodeten Flächen weiden Rinderherden, und es werden
gigantische Monokulturen aus Sojafeldern angelegt. Die Ernte wird
per Schiff an die Küste transportiert und von dort aus als
Viehfutter exportiert – vor allem nach Europa. Die Abholzung ist in
jedem Fall hoch profitabel – auf Kosten der Natur und der
Menschen.
Eine neue Bedrohung von Natur und Mensch ist das geplante
Staudammprojekt. Insgesamt 726 Quadratkilometer misst der geplante
Stausee am Tapajos, so groß wie die drei größten Seen Deutschlands
– Bodensee, Chiemsee und Mü̈ritzsee – zusammen. Er soll 10
Milliarden Euro kosten. 53 Meter hoch ragt dann eine gewaltige, 7,5
Kilometer lange Staumauer auf, die den Tapajos stauen und das Land
ü̈berfluten wird.
Kirche kämpft mit den Menschen
Noch ist hier die Heimat von Tausenden Kleinbauern und Fischern
sowie dem Volk der Munduruku, denen das Land ihrer Väter heilig
ist. Wo sie bleiben sollen, ist ungewiss und auch, wovon sie dann
leben werden. Die CPT, die Landpastoral des Bistums Itaituba,
kämpft mit den Menschen der Region gegen den Staudammbau und berät
die Kleinbauern und Munduruku ü̈ber ihre Rechte auf Wohnen und auf
kulturelle Selbstbestimmung. Die CPT wird dabei von Misereor aus
Deutschland unterstü̈tzt.
Laut Informationen der Tageszeitung „Estado de São Paulo“ plant
die Regierung in Brasilia, beim geplanten Staudamm in Itaituba die
bisher gültigen Vorschriften im offiziellen Genehmigungsverfahren
zu ändern, was die Kritiker des Projektes zusätzlich aufhorchen
lässt. Dem Zeitungsbericht zufolge sollen aus dem
Genehmigungsverfahren die soziale Faktoren betreffenden Punkte, wie
beispielsweise Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung,
Gesundheit, öffentliche Sicherheit und Bildung, aus dem bisherigen
Umweltgenehmigungsverfahren ausgegliedert und in einer neu zu
schaffenden Institution behandelt werden. Das Verfahren soll damit
beschleunigt werden. Das hätte zur Konsequenz, dass für Einsprüche
so gut wie keine Zeit mehr bleiben würde. Kritiker sehen darin
einen weiteren Angriff auf die in der Verfassung garantierten
Rechte der vom Staudammprojekt betroffenen Bevölkerung. Der
Staudamm São Luiz do Tapajos ist der zweitgrößte der derzeit in
Planung beziehungsweise in Bau befindlichen Staudämme in
Brasilien.
„Eine starke Zeit der Umkehr“
Die jährliche Misereor-Aktion fällt in die Fastenzeit. Für
Bischof Santin sind diese Wochen „eine starke Zeit der Umkehr“.
Eine Zeit, „intensiv die Barmherzigkeit, die Geschwisterlichkeit,
die Solidarität und die Vergebung zu leben“. All dies könnten wir
nicht für uns allein, unterstreicht er in seinen Predigten und
Ansprachen. „Wir müssen uns öffnen und die Wirklichkeit weit und
global betrachten“, ist er überzeugt und nennt als Beispiel die
Thematik der Flüchtlinge und Einwanderer, die verzweifelt ihr Leben
riskieren, um in Europa Sicherheit zu finden.
Als eine weitere „komplizierte Wirklichkeit“, die nach
„Aufmerksamkeit und einer Positionierung aller Menschen guten
Willens“ verlangt, nennt er die „Wirklichkeit“ in Amazonien. „Die
Probleme sind vielfältig: Abholzung, sklavenähnliche Arbeit,
Zerstörung der Natur durch Ausbeutung der Erze unter völliger
Missachtung der Umwelt.“ Das jetzt geplante Stadudammprojekt am
Tapajos sei ein schwerer Angriff auf die Umwelt und die Rechte der
indigenen Völker und Flussanrainer. „Dieser Fall der geplanten
Staudämme erfordert von uns allen eine gemeinsame internationale
Hilfs- und Solidaritätsaktion“, appelliert der Bischof.
Weitere Informationen zur Misereor-Fastenaktion: www.misereor.de
Text: Kirchenzeitung „Der Pilger“ / Foto: is
21.02.2016
Rohrbach tut dem Hospiz für Landau und die Südliche Weinstraße gut!
Bethesda-Geschäftsführer Dieter Lang (l.) und Marc Sellmann, Leiter des Bereichs Altenhilfe (r.), nehmen die Spende von Christine Krieg und Claudia Westermann (v. l.) entgegen.
4.518 Euro hat der Verein Rohrbach tut gut! für das
geplante Hospiz für Landau und die Südliche Weinstraße
gespendet.
SÜW/Landau- Es handelt sich bei der Summe, die
Vereinsvorsitzende Christine Krieg und die zweite Vorsitzende
Claudia Westermann am 18. Februar überreichten, um die Hälfte des
Erlöses von „Zimt und Zauber“. Unter diesem Titel organisiert der
Verein seit 2009 am zweiten Adventswochenende einen etwas anderen
Weihnachtsmarkt, auf dem in persönlicher Atmosphäre vor allem
Vereine des Ortes Speisen, Getränke und vieles mehr für den guten
Zweck verkaufen. „Bei uns kann sich jeder im Rahmen seiner
Möglichkeiten einbringen“, so Christine Krieg.
Von dem besonderen Zauber des Marktes hat sich
Bethesda-Geschäftsführer Dieter Lang, der als Vertreter des
Fördervereins Hospiz LD-SÜW die Spende entgegennahm, im Dezember
selbst überzeugt. Er hat dort die Pläne für das Hospiz vorgestellt,
das am Gelände von Diakonissen Bethesda Landau entstehen soll: Die
Einrichtung mit acht Plätzen soll eine Versorgungslücke in Stadt
und Region schließen und die bewährte ambulante Hospizhilfe
ergänzen, um schwerstkranken und sterbenden Menschen eine
umfassende medizinische, pflegerische und psychosoziale Begleitung
zu ermöglichen. „Kranken- und Pflegeversicherungen decken die
Investitionskosten von geschätzten zwei Millionen Euro nur zu einem
geringen Teil, daher freuen wir uns, dass sich viele Privatleute,
Firmen und Vereine für unser Projekt interessieren und es mit
Spenden finanziell unterstützen“, freute sich Dieter Lang über die
Spende des Rohrbacher Vereins.
Spendenkonten:
VR Bank Südliche Weinstraße, IBAN DE93 5489 1300 0000 4414 06,
BIC GENODE61BZA
VR Bank Südpfalz, IBAN DE55 5486 2500 0002 7300 73, BIC
GENODE61SUW
Sparkasse Südliche Weinstraße, IBAN DE31 5485 0010 1700 8080 80,
BIC SOLADES1SUW
Informationen zum Hospiz für Landau und die Südliche Weinstraße
bzw. den Förderverein Hospiz LD-SÜW e. V. unter www.diakonissen.de
Informationen zum Verein Rohrbach tut gut! e. V. unter www.rohrbach-tut-gut-de.
Text und Foto: Diakonissen Speyer-Mannheim, Presse
20.02.2016
Till Strang wird neuer Vorsitzender des Kirchentagsausschusses
Till Strang
Nach 18 Jahren scheidet Gert Langkafel aus dem Amt –
Wechsel auch in der Geschäftsführung
Speyer- (lk). Till Strang wird neuer
Vorsitzender des Landesauschusses Pfalz des Deutschen Evangelischen
Kirchentags (DEKT). Dies hat das Gremium einstimmig beschlossen.
Der 28-jährige Sozialversicherungsfachangestelle aus Neustadt tritt
die Nachfolge von Gert Langkafel an, der am 1. April 2016 nach 18
Jahren den Vorsitz aus Altersgründen aufgibt. Der Landessauschuss
ist mitverantwortlich für die Vorbereitung und Nacharbeit der
Kirchentage und ist unter anderem beteiligt bei der Auswahl der
Mitwirkenden. Zudem unterstützt er die Teilnehmerwerbung im Bereich
der Landeskirche. Der nächste DEKT, zu dem bis zu 200.000
Teilnehmer erwartet werden, findet vom 24. bis 28. Mai 2017 in
Berlin und Wittenberg statt.
Der neue Vorsitzende bringt Erfahrung in der Kirchentagsarbeit
mit. Als Pfadfinder gehört er bereits dem „ständigen Ausschuss
Helferdienste“ des DEKT an, der mit der Geschäftsstelle des
Kirchentages die Arbeit der rund 5.000 ehrenamtlichen Helfer
koordiniert. Seinen ersten Kirchentag erlebte der neue
Landesausschussvorsitzende als Teilnehmer 2003 in Berlin. Till
Strang ist Presbyter der Kirchengemeinde Neustadt-Hambach und seit
2015 Mitglied der Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz.
Im Landesvorstand Rheinland-Pfalz / Saar des Verbandes Christlicher
Pfadfinder war Strang als jugendpolitischer Sprecher aktiv.
Seit dem Kirchentag 1983 in Hannover nimmt Gert Langkafel aus
Ludwigshafen-Edigheim an dem alle zwei Jahre stattfindenden
Großereignis teil. 18 Jahre war der gelernte Chemotechniker
Vorsitzender des pfälzischen Landesausschusses und in dieser
Funktion als Mitglied der Präsidialversammlung an der Planung und
Durchführung von zwölf Kirchentagen beteiligt. Außerdem
organisierte der 78-Jährige zwei regionale Kirchentage in
Ludwigshafen und Mannheim und gehörte zum Organisationsteam der
Protestationsfeiern 2004 und des Ökumenischen Kirchentages 2015 in
Speyer. Langkafel war u-.a. Vorsitzender der Bezirkssynode
Ludwigshafen.
Mit dem Wechsel im Vorsitz hat zudem die bisherige
Geschäftsführerin des Landessausschusses, Andrea Keßler ihre
Tätigkeit aufgegeben. Sie war seit 2003 im Amt. Ihr folgt Beate
Stein aus Speyer.
Seit seiner Gründung 1949 versteht sich der Kirchentag als
einflussreiche Laienbewegung im Protestantismus und als
„evangelische Zeitansage“. Sein erster Präsident war der spätere
Bundespräsident Gustav Heinemann. Im Mittelpunkt des jeweils
viertägigen Treffens stehen Bibelarbeiten und Diskussionsforen,
kulturelle Veranstaltungen und Begegnungen.
18.02.2016
Das Schaf gewinnt!
Bremer
Musikprojekt erhält Preis der deutschen Katholikentage
Leipzig/Bremen- Das Musikprojekt "Das Schaf
gewinnt" der Bremer Kinder- und Jugendkantorei erhält den
diesjährigen Preis der Deutschen Katholikentage, den
Aggiornamento-Preis. Außerdem ausgezeichnet werden der Arbeitskreis
Asyl Maintal sowie das Nachtcafé Dresden, eine Initiative für
Wohnungslose. Dies gab die Jury des Preises in Leipzig bekannt.
"Das Schaf gewinnt" ist ein Musiktheaterstück, an dem Bremer
Kinder und Jugendliche unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen
beteiligt sind. Im Mittelpunkt steht dabei ein Schaf, das mit
Phänomenen wie Flucht, Krieg und Gewalt konfrontiert wird.
Musikalisch anspruchsvolle Arbeit wird in dem Projekt mit der
Erziehung zu sozialer Verantwortung wie Hausaufgabenbetreuung oder
Chorferienfreizeiten verbunden. Damit trägt der von Eltern
gegründete Verein wesentlich zu einer gelingenden Integration bei,
gerade in benachteiligten Stadtteilen mit einem hohen Anteil an
jungen Menschen mit Migrationshintergrund, so die Jury. Auch die
modellhafte ökumenische Zusammenarbeit wurde gewürdigt. Das Projekt
wird mit 5.000 Euro Preisgeld bedacht. Das Stück "Das Schaf
gewinnt" wird zudem auf dem Katholikentag im Mai in Leipzig
aufgeführt.
Mit 3.000 Euro ausgezeichnet wird der Arbeitskreis Asyl Maintal,
der Flüchtlinge in verschiedenen Lebensbereichen unterstützt. Neben
Beratungsangeboten und Sprachkursen werden Sportaktivitäten und
Ausflüge angeboten. Eine eigene Fahrradwerkstatt fördert die
Zusammengehörigkeit und den Spracherwerb der Flüchtlinge. Der
Arbeitskreis setzt sich komplett aus Ehrenamtlichen verschiedener
Konfessionen und Konfessionslosen zusammen.
Das in Ökumene betriebene Nachtcafé Dresden wird mit 2.000 Euro
Preisgeld unterstützt. Es stellt Bedürftigen Betten und sanitäre
Einrichtungen über Nacht zur Verfügung, wäscht unterdessen die
Tageskleidung und versorgt mit warmen Mahlzeiten und Lunchpaketen
für den Tag. Mit der Auszeichnung dieses Angebots für Wohnungslose
soll der Blick auf eine soziale Gruppe gelenkt werden, die derzeit
im Zuge der Flüchtlingskrise wenig im Mittelpunkt steht. Das
ehrenamtliche Engagement dieser Einrichtung hat inzwischen
modellhaft in viele Diözesen hineingewirkt.
ZdK-Generalsekretär Stefan Vesper lobte die Bandbreite der
Bewerbungen: "Alle eingesandten Projekte zeigen die Bedeutung
christlicher Initiativen für die gesellschaftspolitische
Entwicklung in Deutschland. "Ob der Einsatz für Integration oder
Resozialisierung - die Preisträger seien beispielhaft in ihrer Art,
wie sie innovativ und kreativ Herausforderungen der Zeit angingen.
"Dieses Engagement zeichnen wir gern aus."
Der vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) gestiftete
Preis wird während des 100. Deutschen Katholikentags im Mai dieses
Jahres zum dritten Mal verliehen. Der Preis zeichnet Initiativen
aus, die einen Bezug zum Leitwort des jeweils nächsten
Katholikentags aufweisen oder sich mit drängenden
gesellschaftspolitischen Fragen beschäftigen.
Der 100. Deutsche Katholikentag ist eine christliche
Großveranstaltung. Er findet vom 25. bis 29. Mai 2016 in Leipzig
statt. Erwartet werden mehrere Zehntausend Gäste aus dem gesamten
Bundesgebiet sowie der Region. Katholikentage werden vom
Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) in der Regel alle
zwei Jahre an wechselnden Orten veranstaltet. Der 99. Deutsche
Katholikentag fand 2014 in Regensburg statt.
Text: 100. Deutscher Katholikentag Leipzig 2016 e.V., Presse
13.02.2016
Der Segen zur Konfirmation gewinnt für die Jugendlichen an Bedeutung
In
der pfälzischen Landeskirche werden in diesem Jahr rund 5.000
Jugendliche konfirmiert
Speyer- (lk). Dieses Jahr lassen sich
in der Evangelischen Kirche der Pfalz rund 5.000 Jungen und Mädchen
konfirmieren. Dass es zehn Jahre zuvor noch etwa 7.000 Jugendliche
waren, liegt vor allem an der sinkenden Geburtenrate, erklärt
Pfarrer Andreas Große von der Konfirmandenarbeitsstelle der
Landeskirche. In der Pfalz und der Saarpfalz ließen sich etwa 94
Prozent aller Getauften eines Jahrganges konfirmieren. „Damit
stehen wir innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland gut
da“, sagt Große.
Wie dieser Wert von Gemeinde zu Gemeinde variiert, zeigen im
Vergleich Zahlen aus ländlichen und städtischen Gebieten. So lassen
sich laut Gemeindepfarrer Christopher Markutzik in
Sausenheim-Neuleiningen dieses Jahr zwölf der 14 getauften
Jugendlichen konfirmieren, in der Martin-Luther-Gemeinde in
Neustadt seien es dagegen von 43 getauften Jugendlichen nur 25
Konfirmanden, so Pfarrer Frank Schuster.
Die Kirche sehe sich einem größer werdenden Wettbewerb mit
anderen Angeboten für Jugendliche ausgesetzt, sagt Christopher
Markutzik und räumt ein, dass jungen Leuten am Ende der
zweijährigen Konfirmationszeit ein Fest und Geschenke winke. Die
Beobachtungen des Pfarrers werden von einer Studie der
Konfirmandenarbeitsstelle bestätigt: Demnach sind für rund zwei
Drittel der Konfirmanden die Feier und die Geschenke eine der
Hauptmotivationen, sich konfirmieren zu lassen. Knapp die Hälfte
der Konfirmanden besucht der Studie zufolge zudem den
Konfirmationsunterricht, „weil es in der Familie so Brauch
ist“.
Doch je näher die Konfirmation rückt, desto mehr tritt der
Inhalt der Konfirmation in den Vordergrund, sagt Andreas Große.
„Der Segen zur Konfirmation gewinnt für die Jugendlichen immer mehr
an Bedeutung. Offensichtlich spüren sie, dass sie hier etwas ganz
Besonderes und Stärkendes mit auf den Weg bekommen“, sagt der
Pfarrer. Der Neustadter Pfarrer Frank Schuster bestätigt dies:
„Jugendliche fühlen sich in ihrer bewusst getroffenen Entscheidung
zur Konfirmation nicht ernst genommen, wenn man ihnen nur
materielle Motive unterstellt.“
Das meint auch Jürgen Dunst, zuständiger Referent der Basler
Mission Pfalz, die wieder zur Konfirmandendankspende aufruft. Mit
dem Geld sollen in diesem Jahr Stipendien für die Schul- und
Berufsausbildung von Jugendlichen in Papua ermöglicht werden. Die
GKI-Kirche in Papua (Gereja Kristen Injili di Tanah
Papua/Evangelische Kirche im Land Papua) ist eine Partnerkirche der
Evangelischen Kirche der Pfalz. Die Tradition, sozial- und
entwicklungspolitische Projekte von Partnerkirchen zu unterstützen,
gibt es seit 1973. Jährlich kämen bei der Konfirmandendankspende
bis zu 15.000 Euro zusammen, erklärt Dunst. Der Aufruf zur
Dankspende appelliere an die Konfirmanden, über das eigene
Beschenktwerden hinaus auch an andere zu denken.
Pfarrer Andreas Große sieht die Chancen der Kirche in der Arbeit
mit Konfirmanden. Diese bräuchten Ansprechpartner, die sie ernst
nähmen, ihnen Lebens- und Glaubensentwürfe vorlebten und mit ihnen
den Glauben entdeckten. „Die Jugendlichen brauchen in der Pubertät
Menschen, die bereit sind, sich ihren Fragen in dieser schwierigen
Lebensphase zu stellen und sie zu begleiten.“ Es sei nicht immer
einfach, mit einer Gruppe von 25 Pubertierenden aus allen Sozial-
und Bildungsschichten zu arbeiten, bestätigt Schuster. „Aber es
lohnt sich und ist wichtig, in diesem Alter ein Übergangsritual ins
Erwachsenenleben anzubieten und den Jugendlichen bei ihren Fragen
und Problemen zur Seite zu stehen“.
Die Konfirmationen finden in der pfälzischen Landeskirche
traditionell zwischen dem Sonntag nach Aschermittwoch und Pfingsten
statt. Mit der Konfirmation wird unter anderem das Recht
zugesprochen, Pate zu werden und ab dem 14. Lebensjahr an
kirchlichen Wahlen teilzunehmen.
Hinweis: Ein Informationsheft zur Konfirmandendankspende
kann beim Missionarisch-Ökumenischen Dienst/Basler Mission Pfalz in
Landau unter Telefon 06341/9289-11, E-Mail: schoelch@moed-pfalz.de
angefordert werden. Mehr zum Thema unter www.moed-pfalz.de und www.mission-21.org.
12.02.2016
Minister Robbers "Integration braucht Zeit und langen Atem"
Kirchliche Gerichte befassen sich mit theologischen und
rechtlichen Aspekten
Ebernburg- (lk). Die Integration von
Muslimen in die deutsche Verfassungsordnung und Gesellschaft
braucht nach Auffassung des rheinland-pfälzischen Justizministers
Gerhard Robbers Zeit und langen Atem. Wer im Angesicht der
aktuellen Flüchtlingssituation vom Scheitern der Integration
spreche, wisse nicht, wovon er rede. Gerade die Kirchen leisteten
vielfältige Unterstützung, von Sprachkursen über Kindertagesstätten
bis zu Krankenhäusern, erklärte Robbers bei der Tagung der
Mitglieder kirchlicher Gerichte in Bad-Münster am Stein-Ebernburg.
Freilich bleibe die Integration eine Mammutaufgabe.
Seit der ersten Zuwanderung in den 60er Jahren des 20.
Jahrhunderts habe sich viel getan. So seien Muslime kaum sichtbar
gewesen, hätten ihren Glauben im Privaten gelebt. Es habe kaum
Moscheen oder Beträume gegeben. Doch die Ausübung von Religion
erfordere auch Strukturen und Räume. Religionsfreiheit bedeute,
„dass die gleichen Rechte für alle gelten“. Das deutsche
Religionsverfassungsrecht sei flexibel genug, um die Bedürfnisse
der Muslime mit aufzunehmen, ohne dass grundsätzliche Veränderungen
notwendig seien, erklärte Robbers.
Dies gelte auch für den Religionsunterricht an öffentlichen
Schulen, wie er durch das Grundgesetz garantiert werde. Es müsse
geklärt werden, wer die Grundsätze eines muslimischen
Religionsunterrichts bestimme, sagte der Minister. Ein
verbindliches Lehramt, das zeige der Blick in evangelische
Verhältnisse, sei nicht erforderlich. Hier seien Parallelitäten
protestantischer und islamischer Theologie erkennbar, „es gibt bei
beiden ein unmittelbares Verhältnis des Einzelnen zu Gott; es gibt
bei beiden keinen heilsverbindlichen Klerus“.
Der Tübinger Theologieprofessor Christoph Schwöbel verwies in
seinem Beitrag darauf, dass pluralistische Gesellschaften die
Herausforderungen des Zusammenlebens nicht im Blick auf die
Vergangenheit oder auf eine gemeinsame Grundlage bewältigen können,
sondern nur auf gemeinsame Zielsetzungen hin. Die Religionen
müssten ihre je eigenen Ressourcen nutzen, um Möglichkeiten des
Zusammenlebens zu erkunden. „Es gibt kein Esperanto des Dialogs und
kein Weltethos“, sagte Schwöbel. Es könne keine Einheit auf Kosten
der Vielfalt geben. Wer eine Leitkultur fordere, zündele mit einem
Kulturkampf.
Für Kirchenpräsident Christian Schad muss sich in den
Kirchen und Religionsgemeinschaften die Verwurzelung im eigenen
Glauben und die Befähigung zur Toleranz, die den Anderen als
Anderen respektiert, zugleich vollziehen. „Die für das Miteinander
der Religionen notwendige, überzeugte Toleranz entsteht nicht durch
Relativierung oder Zurücknahme der jeweiligen religiösen Identität,
sondern durch Vergewisserung im Eigenen“, sagte Schad. Kirchliche
Kindergärten und der Religionsunterricht gewönnen daher als Orte
der Identitätsbildung und der Begegnung von Menschen
unterschiedlicher religiöser Überzeugungen immer mehr an
Bedeutung.
An der Tagung der Mitglieder der kirchlichen Gerichte nahmen
Vertreter des Verfassungs- und Verwaltungsgerichts, der
Disziplinarkammer und der Schlichtungsstellen der Landeskirche und
des Diakonischen Werkes teil. Das Grundgesetz der Bundesrepublik
gibt den Kirchen das Recht, zur Entscheidung von Streitfällen im
Bereich ihrer eigenen Angelegenheiten kirchliche Gerichte zu
bilden. Diese sind wie staatliche Gerichte mit richterlicher
Unabhängigkeit ausgestattet.
11.02.2016
„Fastenzeit ist kein individuelles Abstinenzprogramm“
Pontifikalamt
mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann am Aschermittwoch im Dom zu
Speyer
Speyer- Mit einem Pontifikalamt hat Bischof
Karl-Heinz Wiesemann am Aschermittwoch die Fastenzeit eingeläutet.
Im Speyerer Dom stimmte er die Gläubigen auf die bewusste
Vorbereitung auf das Osterfest ein. Er rief dazu auf, sich auf den
wahren Kern des Fastens zu besinnen. Dem Pontifikalamt war eine
Pontifikalvesper vorausgegangen.
„Fastenzeit ist kein individuelles Abstinenzprogramm“, das es zu
absolvieren gelte, betonte der Bischof. Der Sinn des Fastens liege
nicht im „Abspecken“, sondern in einer tiefen Erfahrung, die in der
Gemeinschaft erlebt wird. Die Fastenzeit ist der gemeinsame Weg der
Kirche, auf dem man entdeckt, man ist nicht allein, betonte er.
„Gott will uns in dieser Zeit füreinander öffnen.“
Beim Fasten werde die Auferstehung eingeübt, führte der Bischof
weiter aus. Der Leib werde erhoben, die Auferstehung dringe in den
Geist, damit Freiheit neu entdeckt werden kann. Im Fasten sieht
Wiesemann eine „Gegenkraft zur Schwerkraft des Lebens“. Er verglich
die 40 Tage der österlichen Bußzeit mit der Wüstenwanderung des
Volkes Israel - einer entbehrungsreichen Zeit und der
bevorstehenden Begegnung mit der ersten Liebe, dem Einzug ins
gelobte Land. Es sei eine Zeit, in der Vertrauen auf den Herrn neu
geschöpft werde. Es gelte, „Gott im eigenen Leben wieder neu zu
entdecken, den Glaube als lebendige Kraft des Lebens neu zu
entfachen“.
Wiesemann stellte heraus, dass die Bußzeit ihre Wurzeln
in der Vorbereitung auf die Taufe hat. Das sei nicht nur für die
Taufbewerber wichtig, sondern für jeden: „Christ-Sein bedeutet auch
immer wieder Christ-Werden“, sich immer wieder neu mit Gott und der
Kirche zu verbinden. In diesen 40 Tagen vor Ostern erneuere sich
die Kirche stets aufs Neue.
Bevor Wiesemann und Mitglieder des Domkapitels den Gläubigen die
Aschekreuze auf die Stirn zeichneten, bat er den Herrn um Beistand.
„Hilf uns, die 40 Tage der Buße in rechter Gesinnung zu
verbringen.“ Zu Beginn des Gottesdienstes hatte er Gott um Kraft
gebeten und die Gläubigen aufgefordert, den Herrn zu bitten, „dass
es eine Zeit der Gnade wird“.
Die musikalische Gestaltung war dem Aschermittwoch angemessen
zurückhaltend. Die Schola des Domchores unter Leitung von
Domkapellmeister Markus Melchiori ließ unter anderem gregorianische
Gesänge und deutsche Wechselgesänge erklingen. An der Orgel spielte
Domorganist Markus Eichenlaub.
Text und Foto: Yvette Wagner
11.02.2016
Bistum Speyer distanziert sich von Wahlplakat der „Linken“
Speyer- Die Partei „Die Linke“ verwendet
zurzeit ein Foto und eine Aussage von Papst Franziskus für ihren
Wahlkampf zur Landtagswahl in Rheinland-Pfalz.
Das geschieht ohne vorherige Anfrage und ohne Zustimmung der
katholischen Kirche. Das Bistum Speyer kritisiert dieses Vorgehen
und distanziert sich von der Wahlkampagne der „Linken“. Sie stellt
aus Sicht des Bistums Speyer eine unzulässige Vereinnahmung des
Papstes für den Wahlkampf dar. Mit seiner Stellungnahme reagiert
das Bistum auf Irritationen, die durch das Plakat ausgelöst
wurden.
Text: Bistum Speyer, Presse
10.02.2016
„Zusammenleben verschiedener Religionen kann bereichernd sein“
Frater Matthias Rugel (links) und Pater Gangolf Schüßler (rechts).
Der Islam-Beauftragte des Bistums Speyer Pater Gangolf
Schüßler fordert für christliche Flüchtlinge ein „Recht auf
Beheimatung in christlichen Gemeinden“
Speyer- Seit vergangenem Herbst arbeitet Frater
Matthias Rugel SJ im Heinrich Pesch Haus. Seine Aufgabe: die
Koordination von Angeboten für Flüchtlinge und die Vernetzung mit
dem Arbeitskreis Flüchtlinge im Ludwigshafener Stadtteil
Oggersheim. Auch der Bildungsreferent Pater Gangolf Schüßler SJ ist
mit dem Thema „Kirche und Flüchtlinge“ befasst: Er ist
Islambeauftragter der Diözese Speyer und einer von vier
Koordinatoren des Christlich-Islamischen Gesprächskreises, der im
vergangenen Jahr sein 20jähriges Bestehen feierte. Mit beiden
sprach Brigitte Deiters, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit in
den katholischen Einrichtungen in Ludwigshafen.
Wie groß ist der Anteil an Flüchtlingen, die sich zum
Islam bekennen?
Rugel SJ: Das kann ich nur aus dem kleinen Ausschnitt heraus
beantworten, mit dem ich zusammenkomme. Und da sind schon 70 bis 80
Prozent der Flüchtlinge Muslime.
Welche Rolle spielt die Religionszugehörigkeit für
sie?
Rugel SJ: Auch das ist sehr unterschiedlich. Aber für
diejenigen, denen ihre Religion wichtig ist, gibt es auch
Schwierigkeiten, zum Beispiel wenn sie Wert darauf legen, ihre
Gebetszeiten einzuhalten. Das kann für Außenstehende schon
irritierend sein, wenn sie am Nachmittag in einer Schule zu beten
anfangen.
Schüßler SJ: Die Schwierigkeit besteht ja auch darin, dass der
Islam in keinster Weise einheitlich ist – zum großen Teil ist er
viel uneinheitlicher als das Christentum. Viele Muslime fühlen sich
keinem Verband oder einer Moschee zugehörig. Gleichzeitig muss man
bedenken, dass die Religion im alltäglichen Leben eines Muslims oft
eine größere Rolle spielt als für viele Christen.
Sehen Sie die Religion als Hindernis bei der
Integration?
Schüßler SJ: Historisch gibt es nichts, was einem Zusammenleben
verschiedener Religionen im Weg stünde, im Gegenteil, das kann sehr
bereichernd sein. Allerdings wissen viele Muslime, dass der Islam
sich modernisieren muss. Man ist sich aber nicht einig, was genau
dafür notwendig ist.
Das bedeutet konkret?
Schüßler SJ: Ob es Hindernisse in der Integration gibt, ist
nicht in erster Linie eine Frage der Religionszugehörigkeit,
sondern der kulturellen Prägung. Wenn sie aus einer hoch
patriarchalen Gesellschaft kommen, dann ist ihre Einstellung zum
Beispiel zur Rolle der Frau höchst wahrscheinlich eine andere als
wir sie in unserer modernen Gesellschaft pflegen; und darauf müssen
die Muslime in Deutschland eine Antwort finden.
Ich sehe eine andere große Gefahr, nämlich dass der Islam immer
stärker in eine radikale Ecke gestellt wird, wo er aber auf gar
keinen Fall hin gehört. Gleichzeitig behaupten einige der größten
Kritiker des Islams, sich auf unsere christliche Kultur berufen zu
können, obwohl sie, wenn man manche ihrer Äußerungen anschaut, vom
Christentum weit entfernt sind.
Was wäre aus Ihrer Sicht eine gute Haltung, in der
Christinnen und Christen den muslimischen Flüchtlingen begegnen
können?
Rugel SJ: Bei den vielen ehrenamtlichen Helfern, mit denen ich
zu tun habe, sehe ich ein großes christliches Engagement: Menschen
zu helfen, die in Not sind und solidarisch zu handeln.
Schüßler SJ: Ich finde, die Kirchen machen das vorbildlich. Es
ist christlich zu sagen: Wenn es eine Notsituation gibt, dann hilft
man. Das ist übrigens auch eine Grundtendenz des Islams: Auch
Muslime sind sehr hilfsbereit.
Wie sollten die Kirchen auf die kleine Gruppe der
christlichen Flüchtlinge zugehen? Anders als auf die muslimischen
Flüchtlinge?
Schüßler SJ: Christen haben in vielen Ländern eine besondere
Verfolgungssituation, das führt zu einer besonderen Solidarität
untereinander. Sie haben ein Recht auf Beheimatung in christlichen
Gemeinden, ohne die anderen damit auszugrenzen. Man muss auf die
Not der Menschen sehen, wenn die Kapazitäten begrenzt sind – nicht
auf die Religionszugehörigkeit. Text und Bild: Brigitte
Deiters
06.02.2016
Fortbildungen und mehr für Engagierte in der Seelsorge
Neuauflage der Broschüre der Hauptabteilung Seelsorge im
Bischöflichen Ordinariat Speyer enthält breitgefächertes
Veranstaltungsangebot
Speyer- Über hundert Seiten dick ist das
neue Fortbildungsheft, das die Hauptabteilung Seelsorge im
Bischöflichen Ordinariat Speyer für das Jahr 2016 herausgibt.
Sowohl ehrenamtlich Engagierte als auch Mitglieder der
Pastoralteams in den Pfarreien finden in der Broschüre ein
breitgefächertes Angebot von Weiterbildungskursen und
Veranstaltungen aus allen Bereichen der Seelsorge, der
Büchereiarbeit sowie der Kirchenmusik. Ergänzend dazu bietet das
Heft auch einen Überblick über die Angebote des Bistums Speyer zum
Heiligen Jahr der Barmherzigkeit.
Nach den Pfarrgremienwahlen im vergangenen Oktober und der
Errichtung der 70 neuen Pfarreien beginne jetzt die Arbeit auf
allen Ebenen mit vielen Herausforderungen und auch eine Lernzeit,
so der Leiter der Hauptabteilung Seelsorge, Domkapitular Franz
Vogelgesang im Vorwort der Broschüre. „Das Heft, das Sie in den
Händen halten, gibt allen eine Menge Hilfen an die Hand, die in den
verschiedenen Bereichen ihres Engagements Unterstützung, Fort- und
Weiterbildung benötigen. Schmökern Sie darin! Auch wenn Sie nicht
alle Kurse und Angebote wahrnehmen können, allein schon das Lesen
bringt Sie vielleicht auf ganz neue Ideen.“
Das Fortbildungsheft „Seelsorge“ erhalten im Bistum Speyer alle
Pfarrämter, alle katholischen öffentlichen Büchereien sowie alle
ehrenamtlich Engagierten, die schon Veranstaltungen der Abteilung
besucht haben. is
Nachbestellungen sind möglich bei:
Bischöfliches Ordinariat
HA I, Seelsorge in Pfarrei und Lebensräumen
Webergasse 11
67346 Speyer
Tel. 0 62 32 102 314
Mail: pfarrei-lebensraeume@bistum-speyer.de
04.02.2016
„Dritter Weg“ an Rechtsprechung angepasst
Bistum Speyer lädt Gewerkschaften zur Beteiligung in
Arbeitsrechtkommission ein
Speyer- Erstmals können die Gewerkschaften
eigene Vertreter in die Kommission zur Ordnung des Diözesanen
Arbeitsvertragsrechtes (Bistums-KODA) entsenden. Nach dem Ende der
laufenden Amtszeit wird sie im Dezember 2016 neu gebildet. Im
aktuellen Amtsblatt der Diözese Speyer heißt es dazu: „Berechtigt
zur Entsendung von Vertreterinnen und Vertretern sind
Gewerkschaften, die nach ihrer Satzung für Regelungsbereiche der
Bistums-KODA Speyer örtlich und sachlich zuständig sind.“ Innerhalb
von zwei Monaten nach Bekanntmachung im Amtsblatt des Bistums
Speyer können die Gewerkschaften Vertreterinnen und Vertreter
benennen, die sie in die Bistums-KODA entsenden möchten. Dabei
richtet sich die Anzahl der Gewerkschaftsvertreter nach der
Organisationsstärke der kirchlichen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter. Den Gewerkschaften ist insgesamt mindestens einer von
insgesamt neun Sitzen vorbehalten.
„Dritter Weg“: Dienstgemeinschaft regelt Arbeitsrecht
Die Neuerung der Ordnung für die Bistums-KODA ist Ergebnis eines
Urteils des Bundesarbeitsgerichts vom 20. November 2012 zum Thema
„Arbeitskampf in kirchlichen Einrichtungen – Dritter Weg“. Das
Bundesarbeitsgericht hatte entschieden, dass der Verzicht auf eine
Streikmöglichkeit im so genannten „Dritten Weg“ dann rechtmäßig
ist, wenn Gewerkschaften in das Verfahren der Arbeitsrechtsregelung
organisatorisch mit eingebunden werden. Diese Vorgabe des
Bundesarbeitsgerichts wird nunmehr umgesetzt.
Das Grundgesetz räumt den Kirchen das Recht ein, ihre
Angelegenheiten und somit auch das Arbeitsrecht selbst zu regeln
(„Dritter Weg“). Die Arbeitsrechtsregelungen kommen also nicht
durch den Abschluss von Tarifverträgen zustande, sondern durch
paritätisch besetzte Kommissionen. Im Bereich des Bistums Speyer
wird diese Aufgabe von der Kommission zur Ordnung des Diözesanen
Arbeitsvertragsrechtes (Bistums-KODA) wahrgenommen. Damit die
Interessen der Dienstnehmer- wie der Dienstgeberseite in der KODA
gleichermaßen vertreten sind, ist diese mit jeweils neun
Dienstnehmer- und neun Dienstgebervertreten besetzt. Mit dem System
des „Dritten Weges“ ist gewährleistet, dass Dienstnehmer- und
Dienstgebervertreter gemeinsam Regelungen aushandeln, die dann auf
breiter Basis beschlossen werden. So gibt es keinen tariffreien
Raum: Im Bistum Speyer sind alle Dienstgeber an die gesetzlichen
Regelungen gebunden.
Weitere Informationen zur Entsendung von Gewerkschaftsvertretern
in die Bistums-KODA sind im Oberhirtlichen Verordnungsblatt 8/2015
nachzulesen:
http://www.bistum-speyer.de/unterstuetzung-fuer-aktive/oberhirtliches-verordnungsblatt/
is
04.02.2016
Katholische Krankenhäuser engagieren sich für Flüchtlinge
Gute Zusammenarbeit mit den zuständigen Kreis- und
Stadtverwaltungen
Speyer- Nach einem unsicheren Leben in
Kriegsgebieten und oft wochenlanger Flucht unter sehr schwierigen
Bedingungen sind die in Deutschland Asylsuchenden erschöpft und
manchmal auch krank. Die katholischen Krankenhäuser in Neustadt,
Speyer, Ludwigshafen, Landau, Rodalben, Zweibrücken und Landstuhl
und deren engagierte Mitarbeiter spielen auch eine wichtige Rolle
in der medizinischen Versorgung von Flüchtlingen, bieten aber auch
weitere Hilfen an.
„Wir haben eine humanitäre Verantwortung für Menschen in
Not. Der Bedarf ist da und deshalb müssen wir tätig werden“, betont
Dr. Klaus Peter-Wresch, Ärztlicher Direktor im Speyerer Sankt
Vincentius Krankenhaus. Im vergangenen Jahr wurden hier 107
Flüchtlinge ambulant und 68 stationär versorgt. Seit der Eröffnung
der Speyerer Erstaufnahmeeinrichtung im Oktober seien die Zahlen
stark angestiegen. Oft handele es sich um Menschen, die hier das
erste Mal überhaupt versorgt werden, schildert der Chefarzt der
Anästhesie. Das Engagement der Einrichtung geht aber weit darüber
hinaus. Noch 2015 haben Mediziner, Pflegende und
Verwaltungsmitarbeiter des Speyerer Krankenhauses eine regelmäßige
medizinische Betreuung der Menschen in der neuen
Erstaufnahmeeinrichtung durch eine mehrmals in der Woche
stattfindende Sprechstunde aufgebaut – ehrenamtlich. Eine richtige
Praxis haben sie organisiert. Inzwischen wurde diese an die
niedergelassenen Mediziner übergeben. Doch das ist noch nicht
alles: Immer wenn neue Flüchtlinge in der Erstaufnahmeeinrichtung
ankommen, macht sich ein Team aus dem Vincentius Krankenhaus auf
den Weg. Sie nehmen die Flüchtlinge in Empfang und leisten eine
erste medizinische Untersuchung, sie erfassen akute Erkrankungen,
beraten bei chronischen Krankheiten und überprüfen die Hygiene.
Auch dies geschieht ehrenamtlich und wird durch die Kollegen, die
dann die Dienste übernehmen, und den Träger der Klinik
ermöglicht.
Auch die Chefärztin der Allgemein- und Viszeralchirurgie
Dr. med. Cornelia Leszinski ist mit aktiv. „Es
geht darum, dass aus Einzelerkrankungen keine Epidemie wird“,
berichtet sie. Durch engstes Zusammenleben auf der Flucht leiden
viele an Krätze, Läusen oder Durchfallerkrankungen. Aktuell gebe es
sehr viele fieberhafte und schwer Erkrankte. Die Medizinerin ist
aber auch an den Feiertagen vor Ort, wenn die eigentliche
Sprechstunde pausiert. „Die Pause ist sonst einfach zu lang“,
begründet sie den ehrenamtlichen Dienst an Weihnachten und Neujahr.
Die oft rein weiblichen Teams im Einsatz haben noch keine negativen
Erfahrungen gemacht, ist ihr wichtig. Im Gegenteil: „Wir erfahren
sehr sehr viel Dankbarkeit.“
Im Krankenhaus Hetzelstift in Neustadt werden Flüchtlinge in der
Notaufnahme und verschiedenen Fachbereichen versorgt, berichtet
Krankenhausoberin Maria Heine, auch mehrere Geburten gab es
bereits. Darüber hinaus engagiert sich die Einrichtung auf
besondere Weise für die Integration. Bestes Beispiel ist Desbele
Tesfamhret, der hier am 1. Oktober die Ausbildung zum Gesundheits-
und Krankenpfleger begonnen hat. Davor hatte sich der 29-jährige
Flüchtling aus Eritrea, der vor der Flucht aus seinem Heimatland
als Englischlehrer arbeitete, als Ein-Euro-Jobber im Hetzelstift
bewährt und auch kräftig Deutsch gelernt. Bisher hat das Neustadter
Krankenhaus neun Flüchtlingen und Asylsuchenden über einen
1-Euro-Job Starthilfe gegeben. Einer von ihnen studiert, ein
weiterer junger Mann hat gerade das Freiwillige Soziales Jahr
begonnen. „Der Aufwand ist groß“, bewertet Claudia Reh von der
Krankenhauskommunikation, selbst ehrenamtlich aktiv für die
Integration von Flüchtlingen und Initiatorin dieser besonderen
Initiative in Neustadt. Aber die Mühe lohnt sich. Die Ein-Euro-Jobs
helfen den Asylbewerbern bei der Integration: Sie lernen die
Sprache schneller, ihr Tag ist strukturiert und sie erleben, wie
das Leben und die Arbeit in Deutschland funktionieren. Manchmal
gebe es leider auch Geschichten, die nicht funktionieren, so die
Verantwortliche. Dann wenn die Menschen wegen Erlebnissen in ihrer
Heimat oder auf der Flucht zu stark traumatisiert seien.
Im letzten Jahr wurden im Vinzentius-Krankenhaus Landau 283
Menschen mit einem Flüchtlingshintergrund behandelt, berichtet der
für die Öffentlichkeitsarbeit zuständige Heiko Ries. Alleine 105
Behandlungen gab es im Bereich Geburtshilfe, darunter auch mehrere
Geburten, und 64 in der Kinderheilkunde, schwerpunktmäßig bei
Magen-Darm-Erkrankungen, darüber hinaus im Feld der Inneren Medizin
und mit Erkrankungen aus der Bauchchirurgie, Unfallchirurgie und
der Harnorgane. „Die Sprache ist in vielen Fällen die erste Hürde.
Darüber hinaus erschweren zunehmend auch interkulturelle
Missverständnisse die Behandlung. Diese Entwicklung resultiert aus
den veränderten Herkunftsländern der Flüchtlinge. Es sind nun
arabische und afrikanische Migrationshintergründe, die ganz andere
Sozialisationen erfahren haben und auch in anderen oder keinen
vergleichbaren Gesundheitssystemen groß geworden sind“, schildert
Ries die Herausforderungen. Bereits seit vielen Jahren fühle sich
das Landauer Krankenhaus der Integration ausländischer
Mitbürgerinnen und Mitbürger verpflichtet.
Im St. Elisabeth-Krankenhaus in Landstuhl wurden im vergangenen
Jahr 33 Flüchtlinge behandelt, zwei davon zweimal, teilt der
Kaufmännische Direktor Rainer Kropp mit. Eine Herausforderung sei
auch hier die Verständigung, was unter anderem oftmals dazu führe,
dass keine Unterschrift durch den Patienten geleistet werde. Eigene
aus Syrien, Palästina und Jordanien stammende Ärzte helfen als
Dolmetscher.
An den beiden Standorten des Nardini Klinikums St.
Elisabeth in Zweibrücken und St. Johannis in Landstuhl wurden 2015
rund 100 Flüchtlinge stationär und eine Vielzahl in den
Notfallambulanzen behandelt, erklärt Pflegedirektor Thomas Frank,
viele von ihnen aus den Erstaufnahmeeinrichtungen in Kusel und
Zweibrücken. Versorgt wurden Infektionen der Lunge und des
Magen-Darm-Traktes, schlecht heilende und chronische Wunden und
gynäkologische Erkrankungen. Hinzu kam die Versorgung von
Schwangeren, auch drei Kinder wurden geboren. „Die Behandlung von
Flüchtlingen stellte für uns eine große Herausforderung dar. Um uns
möglichst gut vorzubereiten, haben wir im Vorfeld Kontakt zu
Krankenhäusern aufgenommen, die bereits Erfahrungen mit dieser
Versorgungssituation hatten. Auf Grundlage dieser Gespräche haben
wir eine Organisationsrichtlinie mit medizinischen, pflegerischen,
hygienischen und administrativen Aspekten erstellt und diese in
kurzfristig organisierten Schulungen mit unseren Mitarbeitern
besprochen“, so Frank. Wegen der Sprachschwierigkeiten werden unter
anderem durch die Gesellschaft für Armut und Gesundheit in 14
Sprachen entwickelte Anamnesebögen verwendet, mit denen die
Mitarbeiter einen besseren Zugang zu den Menschen finden können.
Auch ein Zeigewörterbuch mache die Verständigung einfacher. Zudem
habe die interne Dolmetscherliste von Mitarbeitern mit besonderen
Sprachkenntnissen sehr geholfen. Vor allem mit den
Hilfsorganisationen, die vor Ort in Zweibrücken und Kusel die
Aufnahmeeinrichtungen koordinieren, und den niedergelassenen Ärzten
gebe es eine sehr gute Zusammenarbeit, lobt der Pflegedirektor.
Im St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus Ludwigshafen werden
jede Woche etwa sieben Flüchtlinge in der zentralen Notaufnahme
versorgt und bei Bedarf auch stationär betreut, beschreibt Chefarzt
Thomas Borgmann. Vielleicht als Resultat der guten Zusammenarbeit
mit den Flüchtlingsunterkünften in der Stadt, vermutet ein
Verantwortlicher. Ein Teil der Mitarbeitenden ist hier ehrenamtlich
aktiv. Doch das ist noch nicht alles, auch zwei Ärztinnen der
Geburtshilfe waren bereits zur Hilfe vor Ort. Im Geburtszentrum der
Klinik haben ebenfalls mehrere Flüchtlingsfrauen entbunden. „Die
Hilfe ist uns und unseren Mitarbeitern ein wichtiges Anliegen.
Unser Vorteil bei der Betreuung ist unser multikulturelles Team,
unter anderem sind uns zwei aus Syrien stammende Ärzte beim
Dolmetschen behilflich und auch mehrere andere Mitarbeiter sprechen
arabisch oder kurdisch“, weist die Sprecherin des Ludwigshafener
Krankenhauses hin. Die Familienhebammen und Verantwortlichen im
Programm „Guter Start ins Kinderleben“ der Klinik setzen sich nach
der Geburt für die Familien mit Neugeborenen ein. Ein anderer Fokus
liegt auf der Versorgung von Kindern und Jugendlichen. Eine
besondere Herausforderung sei die Versorgung von unbegleiteten
minderjährigen Flüchtlingen. „Sie haben Überfälle erlebt, wurden
ausgeraubt, bedroht, geschlagen und noch viel Schlimmeres“,
schildert sie. In der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie
wurden schon mehrere Flüchtlinge behandelt. Die Fälle seien extrem
unterschiedlich und reichten vom syrischen Gymnasiasten bis zum
traumatisierten Jungen aus dem Irak, so die Sprecherin. Der
zuständige Chefarzt arbeite aktuell an einer Handreichung zum Thema
minderjährige unbegleitete Flüchtlinge für die Landeregierung.
Alle befragten katholischen Krankenhäuser der Diözese loben die
gute Zusammenarbeit mit den zuständigen Kreis- und
Stadtverwaltungen, die unter anderem auch für die Vergütung der
Leistungen zuständig sind. Bei nichtregistrierten Flüchtlingen sei
die Abrechnung problematischer. Nicht in allen Fällen können die
Behandlungen vergütet werden, ist zu erfahren, dann springen die
verschiedenen Träger ein. „Wir stehen als konfessionelle
Einrichtungen in der Verpflichtung. Es ist selbstverständlich dort
zu helfen, wo wir die Möglichkeit dazu haben“, fasst
Krankenhausoberin Maria Heine aus dem Hetzelstift stellvertretend
für alle Befragten zusammen. Text und Bilder: Katja Hein
02.02.2016
„Beispielhafter Einsatz zugunsten von Menschen am Rande der Gesellschaft“
Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann gratuliert Norbert Thines
zur Verleihung der Ehrenbürgerwürde der Stadt Kaiserslautern –
Bereits im Dezember Auszeichnung mit Ehrenkreuz der Caritas
Speyer- Als „soziales Gesicht der Stadt
Kaiserslautern“ und „engagierten Kämpfer für Menschen in Not“ hat
Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann den früheren FCK-Präsidenten
Norbert Thines gewürdigt. Anlässlich der Verleihung der
Ehrenbürgerwürde der Stadt Kaiserslautern an Thines dankte Bischof
Wiesemann ihm in einem persönlichen Schreiben für sein langjähriges
kirchliches und soziales Engagement.
Norbert Thines ist der Pfarrei St. Maria und besonders der
Kolpingfamilie Kaiserslautern stark verbunden. Bereits in der
Kolping-Jugend aktiv, hat er die Kolpingfamilie rund drei
Jahrzehnte geleitet und gehört ihr heute als Ehrenvorsitzender an.
Das Leitwort des Seligen Adolph Kolping „Verantwortlich leben,
solidarisch handeln“ kennzeichnet aus Sicht des Bischofs auch das
vielfältige Engagement von Norbert Thines. Mit der Aktion
„alt-arm-allein“ habe er eine Organisation mitbegründet, die
älteren Menschen in Stadt und Landkreis Kaiserslautern engagiert
unter die Arme greift – menschlich, unbürokratisch und direkt. Auch
sein Einsatz für die Aktion „Bruderhilfe“, sein Mitwirken im
Sozialausschuss des Stadtrats von Kaiserslautern sowie sein
öffentliches Eintreten für die Integration von Flüchtlingen stünden
beispielhaft für eine christlich geprägte Grundhaltung, in der sich
Mitgefühl, Hilfsbereitschaft und soziale Verantwortung eng
miteinander verbinden.
„Als Christen sind wir gerufen, von unserem Glauben in Wort und
Tat Zeugnis zu geben. Das haben Sie in Ihrem Leben auf vielerlei
Weise immer wieder getan, in Familie, Beruf und Arbeitswelt, durch
die Übernahme von Verantwortung in Staat und Gesellschaft“,
würdigte der Bischof das Engagement von Norbert Thines, für das ihm
im Dezember des vergangenen Jahres bereits das Goldene Ehrenzeichen
des Caritasverband verliehen wurde.
Foto: 1 FCK Fanclub Fairplay e.V., Presse Text: Bistum
Speyer, Presse
29.01.2016
Sozialbestattungen 2016
Speyer- Lesen Sie hierzu den gemeinsamen Brief
der Katholischen Dompfarrei Pax Christi und der
Protestantischen Gesamtkirchengemeinde an die Bestatter als PDF.

PDF: Katholische Dompfarrei Pax Christi und Protestantische
Gesamtkirchengemeinde, Presse
29.01.2016
Zweite Hälfte 2016 bezugsfertig: 150 neue Flüchtlings-Wohnheimplätze in der Engelsgasse
Bistum Speyer überlässt ehemaliges kirchliches Altenheim
kostenfrei für zehn Jahre (plus...) der Stadt Speyer
cr. Speyer- Mit der notariellen Beurkundung
eines Vertrages über die Nutzung des traditionsreichen ehemaligen
Altenheimes in kirchlicher Trägerschaft in der Speyerer Engelsgasse
sowie mit der symbolischen Übergabe der „Schlüsselgewalt“ für das
seit Jahren ungenutzt stehende Haus im Schatten des Kaiserdomes an
Oberbürgermeister Hansjörg Eger haben jetzt Stadt
und Bistum Speyer einen weiteren, gemeinsamen Schritt zur
Bereitstellung von Wohnraum für Flüchtlinge getan und damit
zugleich ein weiteres, starkes Zeichen ihrer Entschlossenheit
gesetzt, sich gemeinsam in dieser derzeit wohl vordringlichsten
Problemstellung unserer Gesellschaft zu engagieren.
Bei einem Pressegespräch im „Blauen Salon“ der
Bischöflichen Finanzkammer, an dem neben dem Speyerer
Stadtoberhaupt und Generalvikar Dr. Franz Jung,
dem Leiter der Bistumsverwaltung und „alter Ego“ des Speyerer
Bischofs Dr. Karl-Heinz Wiesemann auch die verantwortlichen
Domkapitulare Peter Schappert - in der
Bistumsverwaltung zuständig für Finanzen und Immobilien – und
Karl-Ludwig Hundemer, Leiter des
Diözesan-Caritasverbandes, mit ihren Mitarbeitern teilnahmen,
erläuterten die Gesprächspartner das Konzept dieser Maßnahme, mit
der bis zur zweiten Jahreshälfte 2016 mit einem Aufwand von ca. 1,2
Mio. Euro Wohnraum für weitere rund 150 AsylbewerberInnen in Speyer
geschaffen werden solle. Über eine Subventionierung dieser Maßnahme
durch übergeordnete Institutionen auf Bundes- und Landesebene seien
erste Verhandlungen bereits aufgenommen worden.
Mit diesen vom Stadtrat bereits beschlossenen Finanzmitteln, so
erläuterte Eger die geplante Maßnahme weiter, solle „die zur Zeit
leere Hülle des alten Gebäudes“ mit einer komplett neuen
technischen Infrastruktur zur Ver- und Entsorgung der rund 2.800 qm
großen Wohnfläche auf dem gut 1.300 qm messenden Grundstück
ausgestattet werden und das Gebäude selbst komplett barrierefrei
ausgerüstet werden“. Die künftigen Wohnräume für die Flüchtlinge
selbst - bis zuletzt noch als Depot für alte Kirchenarchivalien
genutzt, die im Zuge der Strukturreform des Bistums nach Speyer
überstellt werden mussten - würden mit Ausnahme kleiner,
verbessernder Änderungen - in ihrem bisherigen Zuschnitt
erhalten.
Schließlich solle mit einem Kostenaufwand von rund 125.000
Euro durch die Niederlegung der in den 1960er Jahren errichteten
Kapelle – zuletzt nur noch für Kindergottesdienste und Meßfeiern
der kroatischen Gemeinde der Vorderpfalz genutzt – sowie durch die
Beseitigung einer bestehenden Doppelgarage die Zufahrt für
Rettungsfahrzeuge erleichtert und die Verkehrssicherheit in der von
Kindern und Schülern stark genutzten Engelsgasse erhöht und
zugleich eine völlig neue Eingangssituation für die
Flüchtlingsunterkunft geschaffen werden. Außerdem solle durch den
Einbau einer zweiten Fluchttreppe der Gewährleistung der wachsenden
Bedeutung des Brandschutzes Rechnung getragen werden.
Gemäß der oben genannten, jetzt geschlossenen Vereinbarung, wird
das Bistum Speyer das dann so sanierte und auf einen zeitgemäßen
baulichen Zustand gebrachte Flüchtlingswohnheim der Stadt Speyer
für zehn Jahre kostenfrei zur Nutzung überlassen - „und ich gehe
davon aus, dass wir das Haus auch noch das eine oder andere Jahr
länger nutzen können, sollte sich dies nach den zehn Jahren als
notwendig erweisen“, so der Oberbürgermeister zum Generalvikar.
Eger zeigte sich auch höchst erfreut darüber, dass sich der
Diözesan-Caritasverband darüber hinaus dankenswerterweise dazu
bereit erklärt habe, mit der Hälfte der anfallenden Personalkosten
– die andere Hälfte übernimmt die Stadt Speyer - eine von vier
derzeit noch unbesetzte Positionen aus einem Pool von zwanzig neu
geschaffenen Stellen für Sozialarbeiter zur Betreuung der
Flüchtlinge dem neuen Flüchtlingsheim in der Engelsgasse
zuzuweisen. „Damit wollen wir zugleich auch unserer grundsätzlichen
Überzeugung entsprechen und möglichst allen Unterkünften über 60
BewohnerInnen einen eigenen Betreuer zuordnen“, so Domkapitular
Hundemer dazu. Damit solle, wie bei anderen Objekten auch, eine
möglichst enge Betreuungs-Bindung zu den BewohnerInnen erreicht
werden.
Dieser Grundsatz gelte aber fast noch mehr für ein
zweites, derzeit in der Entstehung befindliches Objekt am
Königsplatz, das die Stadt Speyer zur Unterbringung von rund 50
„unbegleiteten minderjährigen Jugendlichen“ nutzen wolle und das
sie jetzt durch einen langfristigen Mietvertrag habe „sichern“
können. „Denn gerade solche Einrichtungen benötigen eine möglichst
dichte sozialpädagogische Begleitung“, erklärte der Domkapitular
dazu.
695 Flüchtlinge seien aktuell der Stadt Speyer neben den rund
480 in der Erstaufnahmestelle in der Kurpfalzkaserne
untergebrachten Asylbewerbern zugewiesen, so berichtete der
Oberbürgermeister bei dieser Gelegenheit weiter – und das alles
dank häufiger Wechsel bei sich fast täglich ändernden Fallzahlen.
All diese Flüchtlinge seien derzeit im besten Sinne „dezentral“ in
38 verschiedenen Einrichtungen quer über die Stadt verteilt
untergebracht – Einrichtungen, von denen die eine oder andere schon
lange vor ihrem Bezug schon vor dem Abriß gestanden habe, so Eger.
Um so mehr hoffe er nun darauf, dass es mit den beiden neuen,
„großen“ Einrichtungen im Herzen der Stadt möglich werde, an
bestehenden Gebäuden dringend notwendige Renovierungen vorzunehmen
oder sie gar durch längst anstehende Ersatzbauten ganz zu
kompensieren.
Den Vertretern der Diözese Speyer dankte der
Oberbürgermeister schließlich für ihre „vom ersten Augenblick an
uneingeschränkte Bereitschaft, uns bei dieser gewaltigen
Herausforderung nachhaltig zu unterstützen“. Auch wenn die
Verhandlungen darüber - von außen betrachtet - mitunter durchaus
lang zu sein schienen, so müsse doch bedacht werden, dass viele
Probleme zu lösen gewesen seien, „die keiner von uns noch wenige
Monaten zuvor so auf seinem „Bildschirm“ gehabt hätte“.
Mit den beiden neuen Projekten jedenfalls hoffen Stadt und
Bistum darauf, ihren „bewährten Kurs“ bei der Flüchtlingsbetreuung
nach den gleichen Grundsätzen fortsetzen zu können wie schon
bisher: Kraftvoll, unaufgeregt - und inmitten des für die
Integration der Flüchtlinge besonders wichtigen „Herzen der Stadt“
- getragen von einem von selbstverständlicher Hilfsbereitschaft
getragenen christlichen Menschenbild, das sich letztlich Ausdruck
schafft in einer „gelingenden Willkommenskultur“. Foto:
gc
28.01.2016
Projekte für das neue Schulhalbjahr
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schulabteilung des Bistums Speyer mit dem neuen Kalender (v.l.n.r.): Stefan Schwarzmüller, Birgitta Greif, Dr. Irina Kreusch, Monika Schuster und Petra Hildebrand-Hofmann.
Das Bistum Speyer bietet Schulen Fortbildungen und Projekte
zu aktuellen Themen an - Neuer Kalender „Schule und Kirche.
Fortbildungen und mehr“
Speyer- Flucht und Migration sowie Fragen
zu Religionen, Krieg und Frieden sind Schwerpunkte im neuen
Kalender „Schule und Kirche. Fortbildungen und mehr“, den die
Hauptabteilung Schulen, Hochschulen und Bildung des Bistums Speyer
herausgibt. Schulen und Lehrerkollegien finden hier rund 60
Angebote und Termine für Unterricht und Projekte zum zweiten
Schulhalbjahr. Bereiche sind Religionspädagogik, Globales Lernen,
Erziehung und Prävention sowie Schulpastoral und Medien.
Die Veranstaltungen finden regional im gesamten Bistumsgebiet
statt.
Ein diözesanweites Projekt ist der Missio-Truck „Flucht.
weltweit“, der an elf Standorten im Bistum im Juni und Juli Halt
machen wird, als Kooperation von Caritasverband und diözesanen
Stellen. Lehrerfortbildungen im Vorfeld gehen mit Expertenteams die
Frage an, wie die komplexe Thematik an Schülerinnen und Schüler im
Unterricht herangetragen werden kann. Auch Besuche von
internationalen Gästen an Schulen werden vermittelt.
Den neue Kalender bestellen, online suchen und sich anmelden
kann man bei:
HA II Schulen, Hochschulen und Bildung
Gr. Pfaffengasse 13
67346 Speyer
Tel. 06232- 102-121
E-Mail: ru-fortbildungqbistum-speyer.de
www.bistum-speyer.de
Erziehung Schule Bildung
Text und Foto: is
28.01.2016
Bischof und sein Leitungsteam erläutern Schwerpunkte ihrer Arbeit im Jahr 2016
Neue Pfarreienstruktur, Flüchtlingshilfe, Finanzstruktur
und „Heiliges Jahr der Barmherzigkeit“- „2016: Jahr vieler
Entscheidungen“
cr./spk. Speyer- Irgendwie hängt halt
doch immer wieder alles mit allem zusammen. Das gilt „im wirklichen
Leben“ nicht anders als bei Großinstitutionen wie der Katholischen
Kirche, die jetzt erstmals seit Menschengedenken in einem
Pressegespräch in „ganz großer Besetzung“ im „Blauen Salon“ der
Bischöflichen Finanzkammer ihre Pläne für 2016 - das „Jahr Eins
nach der Einführung der neuen Pfarreienstruktur“ vorstellte. Dabei
ging es um ganz unterschiedliche Fragen von den Folgen eben dieser
neuen Pfarreienstruktur über allgemeine Baumaßnahmen bis hin zu dem
von Papst Franziskus ausgerufene „außerordentliche heilige Jahr der
Barmherzigkeit“ - alles zusammengehalten durch das Bemühen, den
auch weiterhin in großer Zahl ins Land strömenden Flüchtlingen aus
dem vorder- und mittelasiatischen Raum zu einer einer raschen und
gelingenden Integration zu verhelfen.
Die weltweite Zunahme der kriegerischen
Auseinandersetzungen und der politischen Konflikte sowie das immer
weitere Umsichgreifen terroristischer Anschläge mache deutlich,
dass die Welt von einem Zusammenleben in Frieden und Gerechtigkeit
sowie von einem verantwortungsvollen Umgang mit der Schöpfung
derzeit so weit entfernt sei, wie lange nicht mehr, hob der
Speyerer Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in
seinem Eingangsstatement hervor. In der Flüchtlingspolitik
polarisiere sich die Gesellschaft derzeit immer stärker. „Damit
aber geht in Teilen unserer Gesellschaft eine Verrohung in der
Kommunikation einher, die erschreckend ist“, so der Speyerer
Oberhirte. Immer öfter schlage dann die verbale in tatsächliche
Gewalt um, etwa wenn Flüchtlingsunterkünfte in Flammen aufgehen
oder, wie in der Silvesternacht in Köln, feierfreudige Passantinnen
zu Opfern sexueller Übergriffe werden. Für den Bischof stellen
diese Entwicklungen die nur Oberfläche einer tiefgreifenden
Verunsicherung und zunehmender Verlustängste in weiten Teilen der
Gesellschaft dar. In dieser Situation gelte es, das
Friedenspotential im Christentum, aber auch in anderen Religionen
neu zu entdecken. „Das Evangelium kann uns lehren, die Scheuklappen
des Egoismus und der Angst abzulegen und in allen Menschen gleich
welcher Nationalität und Herkunft unsere Brüder und Schwester zu
sehen und uns gemeinsam mit ihnen als Kinder des einen Gottes zu
begreifen, so Bischof Dr. Wiesemann.
Generalvikar Dr. Franz Jung: „Gemeindepastoral 2015 mit
Leben erfüllen“.
Die inhaltlichen Schwerpunkte in der Arbeit des Bistums im
Jahr 2016 erläuterte sodann Generalvikar Dr. Franz
Jung. „Nach den Vorbereitungen der vergangenen sechs Jahre
und dem Abschluss des Prozesses „Gemeindepastoral 2015“ im
vergangenen Jahr geht es jetzt um die Umsetzung des neuen
Seelsorgekonzeptes“, zeigte er als Linie auf. Die Pfarreien stünden
jetzt vor der Aufgabe, in den neu gewählten Pfarrgremien die
inhaltliche Arbeit aufzunehmen und ein pastorales Konzept für ihre
jeweilige Pfarrei zu entwickeln.
Auf Bistumsebene nannte der Generalvikar die Konstituierung der
diözesanen Beratungsgremien als einen Schwerpunkt. Dazu würden im
Jahr 2016 zehn neue Dekane gewählt und eine Dekanekonferenz als
neues Beratungsgremium für die Diözese eingerichtet. Daneben werde
der Priesterrat, der Katholikenrat und der Diözesanpastoralrat
gewählt.
Auch das Qualitätsmanagement in den katholischen
Kindertageseinrichtungen solle im laufenden Jahr mit Nachdruck
fortgeführt werden. Dazu sei die Projektphase bereits erfolgreich
abgeschlossen worden. Zudem starte in diesem Jahr eine erste
Staffel von 38 Kindertageseinrichtungen mit der Umsetzung des
Qualitätsmanagements
in den jeweiligen Einrichtungen.
Domkapitular Karl-Ludwig Hundemer: „Bisher schon 41
Immobilien für Flüchtlinge und Asylberechtigte im Bistum
bereitgestellt“.
Über den aktuellen Stand der diözesanen Hilfsaktion
„Teile und helfe“ für die Flüchtlinge informierte sodann, der
Vorsitzende des Caritasverbandes für die Diözese Speyer.
Domkapitular Karl-Ludwig Hundemer. Dabei konnte er
mitteilen, dass der Flüchtlingshilfefonds der Diözese Speyer, der
vom Bistum ursprünglich mit rund 1,5 Millionen Euro ausgestattet
worden war, durch Spenden und Kollekten mittlerweile um weitere
rund 300.000 Euro angewachsen sei. Der Caritasverband richte dazu
derzeit 20 zusätzliche Vollzeitstellen für die Flüchtlingshilfe
ein, unter anderen für die Sozialberatung in den
Landesaufnahmestellen sowie für die Migrationsberatung und die
Ehrenamtskoordination in den acht Caritas-Zentren. „Unsere Kurse
zur Qualifizierung Ehrenamtlicher sind stets stark nachgefragt
immer voll ausgebucht“, berichtete Domkapitular Hundemer.
Der Caritasverband lege einen Schwerpunkt seiner Arbeit auf die
Hilfe für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge; auch der Malteser
Hilfsdienst MHD sei in mehreren Flüchtlingsunterkünften präsent.
„In allen Flüchtlingsunterkünften, die von uns betreut werden, sind
auch Informationen über Gottesdienste und Adressen von Kirchen und
Moschen verfügbar“, so
so der Domkapitular. Im Bistum Speyer seien bislang 41 Immobilien
für Flüchtlinge und Asylberechtigte bereitgestellt worden. Dadurch
hätten inzwischen 189 Menschen eine Unterbringung erhalten. Weitere
368 Plätze sind in Vorbereitung.
Domkapitular Vogelgesang: „Barmherzigkeit als Geheimnis des
Glaubens erkennen“
Auf die Angebote des Bistums zum „Heiligen Jahr der
Barmherzigkeit“ ging schließlich der Leiter der Hauptabteilung
Seelsorge des Bischöflichen, Domkapitular Franz
Vogelgesang, ein. Mit der Aktion „Mission Misericordia“
setze das Bistum Speyer einen Impuls, Türen im privaten,
öffentlichen oder kirchlichen Raum mit einem eigens für die Aktion
entwickelten Aufkleber zu bekleben und damit deutlich zu machen:
„Tritt ein, ich bin da für Dich!“. Im Speyerer Dom lade zudem ein
„Weg der Barmherzigkeit“ die Besucherinnen und Besucher dazu ein,
sich eingehender mit der Barmherzigkeit Gottes zu befassen. Deshalb
werde auch das Domweihefest 2016 am 2. Oktober seine besondere
Prägung durch das Heilige Jahr erfahren.
Wie Domkapitular Vogelgesang weiter mitteilte, sei zudem auch
eine „Nacht der Barmherzigkeit“ vom 1. auf den 2. Oktober mit
Taizégebet, eucharistischer Anbetung und der durchgängigen
Möglichkeit zu Gespräch, Segnung und Beichte geplant. „Die Brüder
aus Taizé haben ihre Teilnahme bereits zugesagt“, weckt Vogelgesang
Vorfreude und Erwartung auf dieses Ereignis.
Das vom Papst für dieses Heilige Jahr ausgewählte Motto der
Barmherzigkeit passe in außergewöhnlicher Weise zu der gegenwärtig
schwierigen Situation in Deutschland und in der Welt, wo die
Menschen in besonderem Maße zu Hilfe und Barmherzigkeit gegenüber
Flüchtlingen und Vertriebenen aufgerufen seien, so der Domkapitular
– es gehört auch hier halt alles mit allem zusammen.
Domkapitular Schappert: „Höhere Kirchensteuer kommt
Kirchengemeinden, Caritas und Domkapitel
zugute“
„Das Bistum Speyer befindet sich weiterhin auf
Konsolidierungskurs. Die gute konjunkturelle Entwicklung in
Deutschland hilft uns dabei, so dass wir für das Jahr 2016 ein
leicht positives Ergebnis erwarten“. So fasste der Leiter der
Hauptabteilung Finanzen und Immobilien des Bischöflichen
Ordinariats, Domkapitular Peter Schappert, die
aktuelle wirtschaftliche Lage des Bistums zusammen. Das Bistum
plane deshalb für das Jahr 2016 mit Einnahmen in Höhe von rund 150
Millionen Euro, wobei sich die erwartete Kirchensteuer auf rund 128
Millionen Euro belaufe. Hauptursache für diese positive
Entwicklung, so Domkapitular Schappert, sei das sogenannte
Clearing-Verfahren, durch das dem Haushalt der Diözese mit
zeitlichem Verzug Erstattungen von bereits abgeführten
Kirchensteuereinnahmen zufließen, die sich im laufenden
Haushaltsjahr auf 13,6 Mio. Euro belaufen, während die
tatsächlichen Kirchensteuermehreinnahmen nur um 2,18 Prozent
ansteigen würden.
Rund 56 Prozent der geplanten Ausgaben würden 2016 in die
Kirchengemeinden fließen - rund 9 Prozent der Finanzierung der
Caritasarbeit dienen. Der Anteil der Ausgaben für den
Religionsunterricht und die katholischen Schulen liege 2016 bei
rund sieben Prozent, der Anteil für die übergemeindliche Seelsorge
bei rund sechs Prozent.
Beim Haushalt für den Bischöflichen Stuhl erwartet
Finanzdirektorin Tatjana
Mast aufgrund der derzeit extrem niedrigen Zinssätze
einen Rückgang der Erträge.
Der Haushaltsplan des Domkapitels weist Aufwendungen in Höhe von
rund 6,2 Millionen Euro auf, im Haushaltsplan der
Pfarrpfründestiftung sind Ausgaben in Höhe von rund 1,7 Millionen
Euro eingeplant.
Nach Darstellung von Domkapitular Schappert liegt der Fehlbetrag
in der Emeritenanstalt zur Altersversorgung der Priester im
Ruhestand derzeit bei rund 31 Millionen Euro.
Details über die einzelnen Haushaltspläne können ebenso wie
weitere Informationen ab sofort auf der Internetseite des Bistums
Speyer unter www.bistum-speyer.de eingesehen
werden.
Fast schon nach Abschluß des eigentlichen Pressegesprächs
ergriff dann Bischof Sr. Wiesemann noch einmal das Wort, um seinem
„Finanzchef“, Domkapitular Peter Schappert und seinen
MitarbeiterInnen seinen ausdrücklichen Dank und sein
uneingeschränktes Vertrauen auszusprechen. Als er vor acht Jahren,
von außen nach Speyer kommend, hier das Amt des Bischofs übernommen
habe, sei er auf eine finanzielle „prekäre Situation“ gestoßen, die
durch die öffentliche Diskussion über die Finanzen anderer großer
Einrichtungen wie die im Bistum Limburg noch zusätzlich verschärft
worden sei.
Unter Berücksichtigung dieser Umstände seien es für das
Domkapitel wie für ihn selbst „bewegende Entscheidungen“ gewesen,
die geplante künftige Nutzung des Priesterseminars St. German
reduzieren und sich vom Bistumshaus St. Ludwig im Herzen der Stadt
gar ganz trennen zu müssen. „Die Erhaltung des Bistumshauses St.
Ludwig wäre kostenmäßig ebenso unverantwortlich gewesen wie die
Fortführung des Priesterseminars in seiner bisherigen Größe und
Nutzungsform“, betonte der Bischof, der noch einmal die Gelegenheit
nutzte, um den verantwortlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
zu danken, die ihn und das Domkapitel auf diesem Weg begleitet
hätten. Foto: gc
26.01.2016
Nächstes Bauprojekt am Dom gestartet
Nordwestturm der
Kathedrale wird saniert
Speyer- Das nächste große Bauprojekt am
Speyerer Dom wurde begonnen. Vor drei Jahren war sein „Zwilling“ im
Süden dran, jetzt werden am Nordwestturm Gerüste aufgebaut. Obwohl
der Turm im Vergleich zu anderen Teilen des Doms mit seinen 160
Jahren ein Jungspund ist, steht nun eine komplette Innen- und
Außensanierung an. 10 bis 15 Arbeiter werden in den kommenden
Tagen, Wochen und Monaten durchgängig verschiedene Maßnahmen an dem
65 Meter hohen Flankenturm durchführen. Sofern alles nach Plan
verläuft, werden die Gerüste dann vor dem nächsten Weihnachtsfest
wieder abgebaut sein. Rund ein Jahr wird die Überprüfung, Sanierung
und Reinigung der Innen- und Außenflächen dauern.
„Die Turmwände bestehen aus einem dreischaligen Mauerwerk, was
bedeutet, dass sich zwischen den äußeren und inneren
Sandsteinflächen eine Füllschicht befindet. Da fortwährend Wasser
außen ein- und mit einiger zeitlicher Verzögerung innen wieder
austritt, verliert der Turm fortlaufend an Masse“, erklärt
Dombaumeister Mario Colletto. „Diese wird jetzt in Form von
hydraulischem Kalkmörtel nachverfüllt.“ Um künftig das Ausmaß an
Schäden zu reduzieren, werden kontrollierte Wasserführungsebenen
hergestellt. Dies geschieht unter anderem über eine Nachverfugung
der Wandflächen.
Die Stützen in den Biforien und Triforien wurden bei der
Erbauung des Turms im 19. Jahrhundert mit Eisen verklammert. Mit
Ultraschall werden diese auf Korrosion untersucht. Ist eine starke
Schädigung zu erkennen, werden sie durch Edelstahlanker ersetzt.
Die Fensterbänke werden überarbeitet und gegebenenfalls mit
Sandsteinvierungen ergänzt. Die Fugen in den Fensterbrüstungen
werden ausgebleit. Diese historische Bautechnik wird wie früher
vollkommen in Handarbeit ausgeführt. Die Arbeiten werden von Firmen
durchgeführt, die auf historische Gebäude spezialisiert sind.
Zu den
substanzerhaltenden Maßnahmen gehören weiter: eine Kontrolle des
Turmhelms und eine Erneuerung des Taubenschutzes. Im Turminnern
wird die Elektrik erneuert. Die Holztreppe wird überprüft und
soweit überarbeitet, dass sie den aktuellen Sicherheitsbestimmungen
genügt. Diese dient allerdings ausschließlich Revisionszwecken,
betont Dombaumeister Colletto. Die Treppe im gegenüberliegenden
Südwestturm, die für den Besucherbetrieb eingerichtet wurde, musste
weitaus höheren Sicherheitsanforderungen genügen.
Während die Sanierung des Südwestturms zur Hälfte mit Mitteln
des Bundes aus dem Konjunkturpaket II für UNESCO-Welterbestätten
finanziert wurde, wird die aktuelle Baumaßnahme wie folgt
geschultert: 40 Prozent steuert das Land Rheinland-Pfalz bei, der
Rest wird aus Mitteln des Domkapitels finanziert. Unterstützung
bekommt das Domkapitel vom Dombauverein, der den Domerhalt jährlich
mit 100.000 bis 200.000 Euro unterstützt. Für die Sanierung des
Nordwestturms sind 900.000 Euro veranschlagt. Text und Foto:
is
21.01.2016
Katholische Jugend wirbt für ressortübergreifende Jugendpolitik
v.l.: Heike Vogt, Barbara Schleicher-Rothmund, Lena Schmidt
Gespräch mit der Vizepräsidentin des
Landtages
Speyer- Gestern traf der Vorstand des
Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Speyer die
Vizepräsidentin der rheinland-pfälzischen Landtages Barbara
Schleicher-Rothmund (SPD). Im Zentrum des Gespräches standen die
Forderungen des Dachverbandes der katholischen Jugend nach mehr
Jugendbeteiligung und einer ressortübergreifenden
Jugendpolitik.
Heike Vogt, BDKJ-Diözesanvorsitzende, machte im Gespräch die
Haltung des BDKJ deutlich: "Wir sind davon überzeugt, dass
Jugendliche die Expertinnen und Experten ihrer Generation sind. Sie
sind in der Lage, ihre Positionen und Meinungen zu vertreten. Wir
fordern mehr echte Beteiligungsmöglichkeiten für junge Menschen.
Dazu gehört für uns auch eine Absenkung des Wahlalters.“
Auch Schleicher-Rothmund warb aus ihrer persönlichen Erfahrung
für stärkere Beteiligungsmöglichkeiten. „Ich nehme ein großes
Interesse bei den Jugendlichen wahr. Das spüre ich immer wieder,
wenn ich in Schulen mit jungen Menschen ins Gespräch komme." Gerade
auf der kommunalen Ebene sieht Schleicher-Rothmund
Anknüpfungspunkte, beispielsweise bei Dorferneuerungen. „Gerade bei
der Dorfplanung ist es wichtig, dass die Bedürfnisse aller
Generationen berücksichtigt werden. Das funktioniert am besten,
wenn alle in den Prozess eingebunden sind. Zuvor muss allerdings
geklärt sein, wie sich die beteiligten Jugendlichen legitimieren.
Entscheidungen müssen von gewählten Jugendlichen getroffen werden.“
Lena Schmidt, BDKJ Diözesanvorsitzende, schloss sich dieser
Einschätzung an und betonte, das Beteiligungsmöglichkeiten
jugendgerecht transportiert werden müssen und die Beteiligung
junger Menschen eine frühestmögliche politische Bildung
erfordert.“
Das Gespräch in Speyer fand im Rahmen der Strategie des BDKJ
"U28- Die Zukunft lacht!" statt. Für einen vereinbarten
Projektzeitraum erklären sich Politikerinnen und Politiker bereit,
ihre Entscheidungen im politischen Alltag durch die Brille von
Kindern und Jugendlichen zu betrachten. Ihre Statements
veröffentlicht der BDKJ in regelmäßigen Abständen auf u28.bdkj-speyer.de.
Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Speyer ist
Dachverband von acht Kinder- und Jugendverbänden in Rheinland-Pfalz
und im Saarland. Er vertritt die Interessen von 8.500 Mitgliedern
in Kirche, Politik und Gesellschaft. Mit der Strategie "U28- Die
Zukunft lacht!" wirbt der BDKJ derzeit deutschlandweit für eine
stärkere Vernetzung von Jugendpolitik und Kirche und fordert
bessere Beteiligungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche.
Weitere Informationen: www.bdkj-speyer.de |
Facebook.de/BDKJ_Speyer | u28.bdkj-speyer.de
Text und Foto: BDKJ Speyer
19.01.2016
Kirchenpräsident wirbt für Zusammenhalt in der Gesellschaft
Aktuelle
Ereignisse und Reformationsjubiläum im Mittelpunkt des
Neujahrsempfangs
Speyer- Angesichts der jüngsten Anschläge
und gewalttätigen Übergriffe hat der pfälzische Kirchenpräsident
Christian Schad für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft
geworben. Beim Neujahrsempfang im Landeskirchenrat am Donnerstag
betonte Schad, dass in einer Demokratie versöhnte Vielfalt als
Reichtum und als Ergänzung nicht nur des sozialen Friedens zu
verstehen sei. Mit Blick auf die Not von Millionen Menschen
weltweit und die durch die Flüchtlingsströme ausgelösten
gesellschaftlichen Herausforderungen appellierte der
Kirchenpräsident an die Christen, sich nachhaltig zu Humanität und
Nächstenliebe zu bekennen. „Zeigen wir ganz praktisch, dass auch
bei hohen Zahlen von Flüchtlingen und bei divergierenden religiösen
und kulturellen Hintergründen Integration gelingen kann“, sagte
Schad.
Kritisch betrachtete Schad in seiner Ansprache das Eingreifen
deutscher Tornado-Flugzeuge in den syrischen Bürgerkrieg: Es sei
fraglich, ob damit dem Terror Einhalt geboten oder nur weitere
Gewalt herausgefordert werde. „Aber ich vertraue darauf, dass
Gottes Gnade, die allen Menschen erschienen ist, nicht folgenlos
bleibt. Sie überlässt uns nicht uns selbst. Sie findet sich nicht
damit ab, dass die Welt aus den Fugen gerät.“ In diesem
Zusammenhang dankte Kirchenpräsident Schad den vielen
Ehrenamtlichen, die mit ihrem Einsatz dem Land ein menschliches
Antlitz und humanitäre Würde geben. Sein Respekt gelte auch den
Mitarbeitern der kommunalen und staatlichen Verwaltungen, der
Hilfsorganisationen und der Polizei, die mit viel Anteilnahme ihren
Dienst täten, sagte Schad. Rechtspopulismus und Rechtsradikalismus
in der Gesellschaft erteilte der Kirchenpräsident eine deutliche
Absage: Diese heizten nur Ängste an und sabotierten das Mitgefühl,
anstatt es zu stärken. „Mit Christentum hat das jedenfalls nichts
zu tun“, erklärte Schad.
Als weiteren Schwerpunkt seiner Ansprache stellte der
Kirchenpräsident auch das diesjährige Thema der Reformationsdekade:
„Reformation und die Eine Welt“ ins Zentrum. „Über 400 Millionen
Menschen weltweit verbinden ihren Glauben mit der Reformation. Als
evangelische Christinnen und Christen sind wir Teil der einen
weltweiten Kirche Jesu Christi“, sagte Kirchenpräsident Schad vor
rund hundert Gästen aus Kirche, Kultur, Politik und Wissenschaft,
unter ihnen auch der rheinland-pfälzische Justizminister Gerhard
Robbers, der zugleich Beauftragter der Landesregierung für das
Reformationsjubiläum ist. Kirche und Politik seien gleichermaßen
herausgefordert, das reformatorische Erbe zu vergegenwärtigen,
sagte Schad.
Im Jahr 2016 ist die Evangelische Kirche der Pfalz mit vielen
Projekten und Veranstaltungen zum Thema „Reformation und die Eine
Welt“ beteiligt. Unter anderem wird die landeskirchliche Bibliothek
und Medienzentrale den Blick auf das Thema „Die Reformation in
Europa – Ausbreitung, Verfolgung, Etablierung“ lenken. Dazu hält
die Kirchenhistorikerin und Direktorin des Leibniz-Instituts für
Europäische Geschichte in Mainz, Professorin Irene Dingel, am 8.
März um 19 Uhr einen Vortrag. Zu einem Empfang für in der
Eine-Welt-Arbeit engagierte Haupt- und Ehrenamtliche lädt
Kirchenpräsident Schad am 8. Juli um 18 Uhr in die Friedenskirche
Ludwigshafen ein. Der ehemalige Synodalsenior der Evangelischen
Kirche der Böhmischen Brüder in Tschechien, Kirchenpräsident Joel
Ruml, steht 2016 als internationaler Gast Gemeinden und Gruppen für
Vorträge, Gespräche und Gottesdienste zur Verfügung.
lk
14.01.2016
„Gemischtes Doppel“ in der Polizeiseelsorge
Amtseinführung von Pfarrerin Anne Henning und
Gemeindereferent Patrick Stöbener
Frankenthal- Ein sehr ansprechend
gestalteter Gottesdienst und ein geselliger Neujahrsempfang des
ökumenischen Polizeiseelsorgebeirates bildeten am 13. Januar in
Frankenthal den äußeren Rahmen für die Einführung des katholischen
Gemeindereferenten Patrick Stöbener und der evangelischen Pfarrerin
Anne Henning als neue Polizeiseelsorger im Bistum Speyer und der
Evangelischen Kirche der Pfalz.
In der überwiegend mit Polizeibeamten gut gefüllten St.
Jakobuskirche – sie ist Teil des Ökumenischen Gemeindezentrums
Pilgerpfad – bezeichnete Susanne Laun, Abteilungsleiterin für
besondere Seelsorgebereiche im Bischöflichen Ordinariat Speyer, die
Zusammenarbeit der Konfessionen in der Polizeiseelsorge als eine
Selbstverständlichkeit. Gerade die Vielfalt der liturgischen
Sprache mache den Reichtum von Ökumene aus. Laun verwies auf den an
Pfingsten 2015 verabschiedeten Leitfaden, mit dem für das
ökumenische Miteinander Zeichen gesetzt worden seien. „Dieser Weg
ist nicht mehr umkehrbar und eine bleibende Herausforderung für die
nächsten Jahre.“ Die Beweislast liege nun auf Seiten derer, die der
Ökumene skeptisch gegenüberstünden.
Oberkirchenrat Gottfried Müller bezog sich auf den zum Unwort
des Jahres gewählten Begriff „Gutmensch“, häufig als Bezeichnung
für die in der Flüchtlingshilfe ehrenamtlich Tätigen gewählt. Es
sei ein großes Missverständnis, anzunehmen, dass dieses Wort dem
biblischen Menschenbild entspreche. „Die Bibel spricht eine andere
Sprache“, sagte Müller. Der jüngste Terroranschlag auf deutsche
Touristen in Istanbul zeige die Präsenz des Bösen in der Welt.
Eindeutig bekannte sich der Oberkirchenrat zum Gewaltenmonopol.
„Nur der Staat darf Gewalt einsetzen und ausüben.“ Die Kirche sehe
es als ihre Aufgabe an, die Polizeibeamten in ihrem schweren Dienst
zu begleiten. Daher sei er glücklich, dass aus der lange Zeit
ehrenamtlichen Funktion des Polizeiseelsorgers nun eine Planstelle
geworden sei, hob Gottfried Müller hervor.
Als „gemischtes Doppel“ wurden die beiden Neuen vorgestellt und
auf ihr verantwortungsvolles Amt verpflichtet. Pfarrerin Anne
Henning (Jahrgang 1970) stammt aus Ludwigshafen und war zwölf Jahre
evangelische Oberpfarrerin bei der Bundespolizei in St. Augustin
bei Bonn. Seit Dezember leitet die Theologin – sie ist verheiratet
und hat zwei Kinder – das neu geschaffene Pfarramt für Polizei- und
Notfallseelsorge.
Ihr katholischer Amtskollege, der 46-jährige Gemeindereferent
Patrick Stöbener, steht seit 1993 im Dienst der Diözese Speyer, war
beim Bischöflichen Ordinariat für religiöse Bildung zuständig und
bekleidete von 2004 bis 2009 das Amt des BDKJ-Diözesanvorsitzenden.
In seiner Heimatgemeinde Hauenstein ist er bei der Freiwilligen
Feuerwehr aktiv. Seine neue Stelle als Polizeiseelsorger trat er am
1. September 2015 an.
Als thematischen Einstieg für ihre gemeinsame Predigt wählten
Henning und Stöbener den Film „Das Beste kommt zum Schluss.“ Der
Grundgedanke der „Schicksalsgemeinschaft“ sei eng mit ihrer Arbeit
als Polizeiseelsorger verbunden. Oft seien Ängste zu überwinden,
jeder müsse sich auf den anderen verlassen können. „Wir sind
Weggefährten geworden mit guter Diagnose, bei uns stimmt die
Chemie“, betonten sie.
Den Polizeibeamten sprachen die beiden Seelsorger Mut zu, auch
in schwierigen Zeiten eine positive Lebenshaltung zu bewahren und
die Wut einfach herunterzuschlucken. „Gott ist Sonne und Schild“
zitierten sie aus dem Psalm 84. Das Leben könne auch trostlose
Zeiten haben, etwa bei belastenden Einsätzen oder der Begegnung mit
Elend und Not. „Wir wollen Ihnen zur Seite stehen und helfen, den
Quellgrund des Lebens zu entdecken“, versicherten die Seelsorger
und verwiesen auf ihre Angebote, die sich nicht in Gottesdiensten,
Konzerten oder Wallfahrten erschöpften. Anne Henning und Patrick
Stöbener wollen auch den Blick auf Meditationen und Praktiken für
den Alltag lenken und die Aufmerksamkeit für all das wecken „was
gut tut.“
Musikalisch bereichert wurde der ökumenische Gottesdienst von
einem Bläserquintett des Landespolizeiorchesters Rheinland-Pfalz,
das unter Leitung von Bernd Schneider Werke von Ference Farkas,
Franz Danzi, Gioachino Rossini und Joseph Haydn
spielte. Text: Alois Ecker/ Foto:
Bernhard Christian Erfort
14.01.2016
Ehemaliges Bistumshaus St. Ludwig
Bistum
entscheidet sich für „Diringer & Scheidel“ als Investor
Speyer- Das Bistum Speyer hat sich für die
„Diringer & Scheidel Wohn- und Gewerbebau GmbH“ als Investor
für die Nachnutzung des ehemaligen Bistumshauses St. Ludwig in
Speyer entschieden. Dem Beschluss war ein Planungs- und
Investorenwettbewerb vorausgegangen, bei dem aus neun Konzepten
zwei Favoriten ermittelt wurden. Die anschließenden Verhandlungen
des Bistums mit beiden Interessenten haben jetzt zum Zuschlag für
das Mannheimer Unternehmen geführt.
Die „Diringer & Scheidel Wohn- und Gewerbebau GmbH“ möchte
auf dem rund 7.000 Quadratmeter großen Areal zwischen Korngasse,
Johannesstraße und Großer Greifengasse einen Entwurf des
Stuttgarter und Mannheimer Architekturbüros „Blocher Blocher
Partners“ realisieren. Er sieht ein gemeinschaftliches Wohnen für
mehrere Generationen vor. Herzstück des Entwurfs sind rund 40
barrierefreie und altersgerechte Wohnungen für Seniorinnen und
Senioren. Die ursprüngliche Idee eines Pflegeheims wurde
zwischenzeitlich aufgegeben. Hinzu kommen rund 50 Wohneinheiten
unterschiedlicher Größe, auch für Familien, und mehrere
gemeinschaftlich genutzte Räume. Der ehemalige Kirchenraum soll
künftig als Versammlungsraum dienen, verbunden mit einer
gastronomischen Nutzung. In einer Tiefgarage unter dem Gebäude sind
PKW-Stellplätze für die Bewohner eingeplant.
Aus Sicht des Bistums
Speyer überzeugte an dem Konzept von „Diringer & Scheidel“ vor
allem, dass ältere Menschen die Möglichkeit erhalten, weiterhin im
Zentrum der Stadt Speyer zu wohnen und damit kurze Wege zu
Geschäften und Veranstaltungen haben. Die Teilhabe älterer Menschen
am Leben in der Stadt wird dadurch deutlich verbessert. Der Bedarf
an barrierefreien und altersgerechten Wohnungen in der Speyerer
Innenstadt war mehrfach festgestellt worden. Positiv wurde die
gelungene Einbindung des ehemaligen Kreuzgangs im Innenhof als
architektonischer Hinweis auf die kirchliche Tradition des Ortes
bewertet. Der Erhalt der Optik der Außenfassaden und die
durchgängig dreigeschossige Bauweise sorgen aus Sicht des Bistums
für ein stimmiges Gesamtbild und fügen das Gebäude harmonisch in
das bauliche Umfeld ein. Weitere Pluspunkte wurden in der
Wiederherstellung des früheren Haupteingangs zur Großen
Greifengasse sowie in der Schaffung eines Durchgangs für Fußgänger
von der Korngasse über das Wormser Gässchen hin zur Johannesstraße
und zur Großen Greifengasse gesehen. Geplant ist, dass der Investor
das Projekt demnächst im Bauausschuss und im Stadtrat vorstellen
wird. Text und Foto: is
13.01.2016
Auftakt der Schülertage im Bistum Speyer
Eine Woche lang informieren sich über 400 Schülerinnen und
Schüler aus 14 Schulen über „ihre Diözese“
Speyer- „Meine Diözese“ – unter diesem
Motto starteten heute die Schülertage im Bistum Speyer. Rund 110
Schülerinnen und Schüler des Edith-Stein Gymnasiums Speyer, des BBS
Wirtschaftsgymnasiums und des Carl-Bosch-Gymnasiums aus
Ludwigshafen waren die Ersten, die die Chance nutzten, mehr über
das Bistum Speyer zu erfahren.
Ein erster Programmpunkt: die Begegnung mit dem Dom. Unter der
fachkundigen Führung von Schulrat Thomas Mann, Domkapitular Franz
Vogelgesang, dem stellvertretenden Domorganisten Christoph
Keggenhoff, Domdekan Christoph Kohl und Bastian Hoffmann vom
Dom-Besuchermanagement, lernten die Jugendlichen unter anderem die
Krypta, die Orgel, die Katharinenkapelle und die Sakristei mit dem
Codex Aureus kennen.
Im Festsaal des Diakonissenstift Mutterhauses präsentierte
anschließend Pressesprecher Markus Herr Informationen über die
Diözese. Mitarbeiter der Caritas gaben einen Einblick in die Arbeit
ihres Verbandes und stellten stellvertretend für das
breitgefächerte Beratungs- und Hilfsangebot der Caritas den Bereich
Young Caritas sowie die Schwangerschafts- und Suchtberatung
vor.
Am Nachmittag hatten die Schülerinnen und Schüler die
Möglichkeit, jeweils an zwei Workshops ihrer Wahl teilzunehmen. Das
Angebot reichte von der Recherche im Bistumsarchiv, einem Gespräch
mit Gefängnisseelsorge Johannes Finck zum Thema „Wie spreche ich
mit einem Mörder, Workshops zum Thema Ökumene und Berufung bis hin
zu Informationen über die Möglichkeiten eines
Freiwilligendienstes.
Auf großes Interesse stieß der zum ersten Mal angebotene
Workshop zur Frage „Wie ist ein gutes Leben für alle Menschen auf
der Welt möglich?“ unter der Leitung von Christoph Fuhrbach,
Referent für Weltkirche. Neben einer kurzen Darstellung von
Informationen und Fakten zum Verbrauch von Ressourcen auf der Erde,
ging es dabei vor allem um Ideen, was jeder einzelne tun kann, um
seinen Lebensstil nachhaltig zu verändern und den ökologischen und
sozialen Fußabdruck zu verringern. Konzentriert und engagiert
trugen die Schülerinnen und Schüler Vorschläge zusammen – von der
verstärkten Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs, der
Müllvermeidung, dem Energie sparen oder dem Kauf regionaler und
fairer Produkte bis zum Konsumverzicht. „Es war sehr interessant
die Fakten zu hören und der Workshop hat das Bewusstsein dafür
gestärkt, dass jeder etwas zur Veränderung beitragen kann“,
bewertete die 17-jährige Jennifer, Schülerin des Edith-Stein
Gymnasiums, das Angebot und auch ihre 18-jährigen Mitschülerin
Karla fand die vielen Ideen „was man konkret machen kann“ gut. Dem
stimmte auch Till, 17 Jahre und Schüler des Carl-Bosch-Gymnasiums
zu: „Der Workshop hat gezeigt, dass man ein paar Dinge umsetzen
kann und dass wir nicht einfach so weiterleben können wie bisher.“
Zum Abschluss des Tages stellte sich Bischof Dr.
Karl-Heinz Wiesemann den Fragen der Jugendlichen und stand ihnen
auch zu kontroversen Themen wie die Haltung der Kirche zur
Homosexualität und gleichgeschlechtlichen Partnerschaften oder zum
Thema Scheidung und Priesteramt für Frauen in der katholischen
Kirche Rede und Antwort. „Es gibt keinen anderen Weg, als wieder
mehr über unseren Glauben zu reden“, ermunterte der Bischof die
Schülerinnen und Schüler bei der Frage, wie man der Entwicklung
gegensteuern könne, dass immer mehr Menschen die Kirche verlassen.
„Unsere Aufgabe besteht darin, dass wir zeigen, dass der Glaube für
das Leben eine positive Qualität hat.“ Und zur Frage, wie man
Menschen begegnen kann, die eine schwere Schuld auf sich geladen
haben, gab Bischof Wiesemann am Ende des Gesprächs den Jugendlichen
mit auf den Weg: „Barmherzigkeit bedeutet die grundlegende
Bereitschaft, dem Menschen eine zweite Chance zu geben.“
Die Schülertage finden in diesem Jahr zum vierten Mal statt.
Über 400 Schülerinnen und Schüler aus 14 Schulen nehmen bis zum 15.
Januar daran teil. „Der Tag hat mir gezeigt, dass Kirche
weltoffener ist als ich gedacht hat“, zog der 17-jährige Hannes,
Schüler des Carl-Bosch-Gymnasiums, am ersten Tag sein Fazit.
Teilnehmende Schulen:
Edith-Stein Gymnasium, Speyer (Montag)
BBS Wirtschaftsgymnasium, Ludwigshafen (Montag)
Carl-Bosch-Gymnasium, Ludwigshafen (Montag)
Wilhelm-v.-Humboldt-Gymnasium, Ludwigshafen (Dienstag)
IGS Bertha v. Suttner, Kaiserslautern (Dienstag)
Hannah-Arendt-Gymnasium, Haßloch (Dienstag)
Kurfürst-Ruprecht-Gymnasium, Neustadt (Mittwoch)
IGS Am Nanstein, Landstuhl (Mittwoch)
Goethe-Gymnasium, Germersheim; (Mittwoch)
Lise-Meitner-Gymnasium, Maxdorf; (Donnerstag)
Bettina von Arnim IGS, Otterberg (Donnerstag)
Maria-Ward-Schule, Landau (Donnerstag)
Karolinen-Gymnasium, Frankenthal (Freitag)
Albert-Einstein-Gymnasium, Frankenthal (Freitag)
Ansprechpartnerin:
Dr. Irina Kreusch, Schulrätin i.K.
Hauptabteilung Schulen, Hochschulen, Bildung
Bischöfliches Ordinariat Speyer
Große Pfaffengasse 13
Tel. 0 62 32/ 102-217
Mail: irina.kreusch@bistum-speyer.de
Informationen zu den Schülertagen findet man unter:
www.bistum-speyer.de/Erziehung-Schule-Bildung/Religionsunterricht/Schuelertage
Text: is; Fotos Klaus Landry
12.01.2016
Pfarrer i.R. Hans Seiler verstorben
Speyer- Am 10. Januar ist Pfarrer im
Ruhestand Hans Seiler im Alter von 70 Jahren verstorben.
Der gebürtige Speyerer wurde 1973 zum Priester geweiht. Er wirkte
als Kaplan in Neustadt St. Marien und in Ludwigshafen St.
Sebastian. Im September 1979 wechselte er als Pfarrer nach Heßheim.
Pfarrer Seiler war seit September 2002 im Ruhestand.
Die Beisetzung des Verstorbenen findet am Donnerstag, 14.
Januar, um 14 Uhr auf dem Hauptfriedhof in Speyer statt.
Anschließend wird in der Kirche St. Otto in Speyer das Requiem
gefeiert. is
12.01.2016
Auf der Suche nach dem „Frieden in den eigenen Herzen“
Gründung der neuen Dompfarrei „Pax Christi“ will „Orte der
Ruhe“ schaffen
cr. Speyer- Mit der Verlesung der Urkunden über
die Auflösung der bisherigen Speyerer katholischen Pfarrgemeinden
„Mariä Himmelfahrt“ - der „alten“ Dompfarrei, den Gemeinden „St.
Joseph“ im Herzen der Stadt, „St. Konrad“ in Speyer-Nord sowie „St.
Otto“ und „St. Hedwig“ im Stadtteil Speyer-West durch den Speyerer
Weihbischof Otto Georgens ging heute im Rahmen
eines festlichen Gottesdienstes in der Kirche St. Joseph eine mehr
als ein Jahrhundert währende Ära Speyerer Kirchen- und
Stadtgeschichte zu Ende. Gleichzeitig damit wurde mit der
offiziellen Deklaration der neuen Dompfarrei „Pax Christi“, in der
sich künftig alle Katholiken im Stadtgebiet von Speyer vereinigt
finden sollen, heute früh auch der bereits seit dem 1. Januar 2016
rechtsförmlich gültige Akt der Zusammenführung aller Speyerer
Pfarreien nun auch liturgisch bestätigt.
Grund genug, dass der zukünftige Leiter der neuen
Großpfarrei, Dompfarrer und Domkapitular Matthias
Bender neben den in großer Zahl aus allen bisherigen
Speyerer Kirchengemeinden zusammengekommenen Pfarrkindern auch
zahlreiche Ehrengäste in der doppeltürmigen Kirche in der
Gilgenstraße begrüßen konnte, an ihrer Spitze
Oberbürgermeister Hansjörg Eger,
Bürgermeisterin Monika Kabs sowie als Vertreter
der Evangelischen Christen in der Stadt, Dekan Markus
Jäckle. Im Verlaufe des Gottesdienstes ließ es sich dann
auch der emeritierte Speyerer Bischof Dr. Anton
Schlembach nicht nehmen, aus seinem Altersruhesitz im
benachbarten St. Marthaheim in die „St. Josephs-Kirche“
herüberzukommen.
Dort hatte es Dompfarrer Matthias Bender
übernommen, der Gemeinde Verse aus dem Lukas-Evangelium auszulegen,
die sich mit dem an diesem Tage auf der Festtagsagenda stehenden
Fest der „Taufe Christi“ unter einem „weit geöffneten Himmel“
auseinandersetzen. „Gott selbst schaut auch heute mit Wohlgefallen
auf uns“, betonte Pfarrer Bender dabei. „Und unter seinem
wohlwollenden Blick wollen wir heute auch unser Abenteuer mit der
neuen Pfarrei „Pax Christi“ beginnen“.
Denn Jesus selbst stelle sich an diesem Tag in die Mitte
der Gläubigen und zugleich in die Reihe all jener, die wüssten,
dass sich auch in unserem Leben etwas ändern müsse. „Denn wir
Christen können nicht allein gut zueinander sein und Gutes
füreinander tun, sondern wir können ebenso auch furchtbare Kriege
gegeneinander führen und Menschen in die Flucht treiben - ganz so,
wie wir es gerade in diesen Wochen in vielen Regionen der Welt
erleben müssen“, so der Geistliche.
Jesus selbst stelle sich deshalb gerade in solchen Situationen
in die Mitte der Menschen, um mit ihnen gemeinsam Antworten auf die
Frage zu suchen, was Kirche heute eigentlich ausmache und was sie
bewegen könne: „Sind es allein die Gottesdienste oder sind es auch
die Orte, an denen wir Gemeinschaft miteinander leben können?“
Nein, das Geheimnis von Kirche sei auch heute Jesus
selbst, unterstrich der Dompfarrer, der daran erinnerte, dass nach
dem Zweiten Weltkrieg in der neu errichteten Friedenskirche St.
Bernhard als erstes eine „Pax-Christi-Kapelle“ errichtet worden
sei, die der Förderung der Freundschaft und des Friedens zwischen
Deutschen und Franzosen, danach auch dem Frieden mit Polen und
inzwischen durch das „Interreligiöse Forum“ der Überwindung aller
religiösen und ethnischen Grenzen dienen solle. Dazu aber sei es
nicht nur notwendig, um Frieden in der Welt bemüht zu sein – zuvor
müsse „Friede in unsere Herzen herrschen“, so Pfarrer
Bender.
Viele Menschen empfänden heute Zweifel am Sinn ihres Lebens und
würden deshalb zunehmend in Depressionen verfallen, fuhr der
Prediger fort. Kirche müsse deshalb Orte und Gelegenheiten
schaffen, wo die Menschen zur Ruhe
kommen und „Frieden in ihrem Herzen“ finden könnten. „Pax
Christi“ meine deshalb auch „Friede mit Gott“, so der Dompfarrer.
Diesen Frieden aber könnten sich die Menschen nur gegenseitig
schenken, so wie einst die Engel bei der Geburt Christi den Frieden
verkündeten. „Machen wir uns also mutig an diese Aufgabe“, rief der
Pfarrer der neuen Gemeinde „Pax Christi“ seinen Gemeindemitgliedern
zu - „der Himmel ist weit geöffnet – der Friede mit Gott ist da! -
Möge dieser Friede Christi der ganzen Stadt Speyer und der Welt
auch weiterhin zum Heil gedeihen!“.
Mit einem sich durch die Ablösung von fünf Puzzleteilen Schritt
für Schritt zu einer Einheit formenden Kreis wurde schließlich
symbolhaft das Wesen der neuen Großgemeinde deutlich, von der in
den anschließenden Fürbitten die Hoffnung verbalisiert wurde, dass
auch diejenigen Gemeindemitglieder in der neuen Gemeindeform
Erfüllung finden mögen, die den Veränderungen heute noch skeptisch
gegenüberstünden. Foto: gc
10.01.2016
Aus fünf mach eins - Gründungsveranstaltung mit Festgottesdienst in St. Joseph
Speyerer Katholiken starten als Stadtpfarrei „Pax Christi“
neuen gemeinsamen Glaubensweg
cr. Speyer. Zwar rein formal bereits seit dem
Neujahrstag, dem 01. Januar 2016, rechtsgültig, beginnt auch für
die Katholiken in Speyer wie im gesamten Wirkungsgebiet des Bistums
am kommenden Sonntag, dem 10. Januar 2016, mit
festlichen Gottesdiensten – in Speyer um 10.30 Uhr in der Kirche
St. Joseph - eine neue Zeitrechnung: Dann nämlich wird die in den
zurückliegenden drei Jahren unter Mitwirkung der unterschiedlichen
haupt- und ehrenamtlichen Ebenen der Diözese erarbeitete
Pastoralreform Wirklichkeit – dann wird die Zahl der eigenständigen
Kirchengemeinden im Bistum Speyer von bisher 316 auf dann nur noch
70 reduziert werden.
Für die Katholiken in der Domstadt Speyer selbst bedeutet dies,
dass die bisher fünf eigenständigen Pfarrgemeinden – die
Dompfarrei, die Pfarrei St. Joseph sowie die Pfarreien St. Konrad
in Speyer-Nord und St. Hedwig und St. Otto in Speyer-West künftig
unter dem gemeinsamen Dach der neuen Dompfarrei „Pax Christi“
geführt und geistlich betreut werden.
Bei einem Pressegespräch im Gemeindezentrum „Ägidienhaus“
im Schatten der Kirche St. Joseph erläuterte jetzt der Leiter der
neu gegründeten Pfarrei „Pax Christi“ zu Speyer, Dompfarrer
und Domkapitular Matthias Bender, gemeinsam mit seinem
Stellvertreter in der Leitung der neuen Pfarrei und Trägervertreter
der katholischen Kindertageseinrichtungen, Diakon Paul
Nowicki, sowie zusammen mit dem Vorsitzenden
des gerade erst neu gewählten Pfarreirates,
Bernhard Kaas, und dem stellvertretenden
Vorsitzenden des Verwaltungsrates, Hubert Kapp, die sich
aus dieser Umstrukturierung ergebenden Neuerungen: Dazu nannte er
vor allem das neu gegründete Pastoralteam aus sieben hauptamtlichen
theologischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern - zunächst noch
unterstützt durch die emeritierten Priester Pfarrer Bernhard
Linvers, Pfarrer Wetzel und Pfarrer Sonntag, denen künftig ein in
den bisherigen Räumen des Dompfarramtes am Edith-Stein-Platz 6
untergebrachtes zentrales Pfarrbüro unterstützend zur Seite stehen
wird. Doch auch an den Standorten der bisherigen fünf
Pfarrgemeinden werden auch zukünftig zeitweise geöffnete Pfarrbüros
bestehen bleiben, um so zumindest ansatzweise die bisherigen
Verwaltungs- und Betreuungsstrukturen aufrecht zu
erhalten.
Für die Gemeindemitglieder auch künftig besonders wichtig:
Die Gottesdienstordnung der neuen Pfarrei „Pax Christi“ mit ihren
regelmäßig zu versorgenden fünf Kirchen. Neben den regelmäßigen
Gottesdiensten im Speyerer Dom wird es deshalb auch in St. Joseph
an den Wochenenden „verlässliche Gottesdienste“ geben, so
Dompfarrer Bender. Daneben werden aber auch in den Kirchen St.
Konrad und St. Hedwig nach einem Terminplan, der sich von den
Beginnzeiten her in den kommenden zwei Jahren anhand der
Bedürfnisse und Wünsche der Gläubigen noch klarer strukturieren
muss, Sonntagsgottesdienste abgehalten. Lediglich bei St. Otto
steht schon heute fest: Hier sollen die bewährten und beliebten
Vorabend-Gottesdienste auch weiterhin fester Bestandteil der
allwöchentlichen Agenda sein. Eine ganz besondere Funktion
schließlich soll künftig der Kirche St. Hedwig zukommen: Hier
sollen nämlich neue Gottesdienstformen erprobt und auf ihre
Umsetzbarkeit im Alltag hin „getestet“ werden.
Große Herausforderungen insbesondere für die theologischen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden aber wohl auch zukünftig
Festtage wie Ostern oder Weihnachten sein, an denen alle Teile der
neuen Gemeinde ihre Wünsche nach einer entsprechenden Versorgung
mit Gottesdiensten und Feiern anmelden werden. „An Heilig Abend
oder in der Osternacht herrscht in allen Kirchen großer Andrang“,
so Dompfarrer Bender, der darauf hofft, schon für das Osterfest
2016 in wenigen Wochen ein Konzept präsentieren zu können, das den
Wünschen möglichst aller Gemeindemitglieder gerecht wird.
Um hier möglichst rasch mehr Klarheit zu erlangen, wollen
sich am letzten Wochenende im Januar die neu gewählten Pfarreiräte
zu einer Klausur-Tagung in „Maria Rosenberg“ treffen, um diese und
andere noch offene Fragen zu besprechen.
„Gerade wir Ehrenamtliche erleben diese Umstrukturierung als
Ermutigung und als eine echte Chance, neue Potentiale in unserer
Gemeinde zu erschließen“, zeigten sich auch die „Ehrenamtler“ aus
dem Kreis der Führungsebene der Speyerer Katholiken, Bernhard Kaas
und Hubert Kapp, von der Zukunftsfähigkeit des neuen
Pastoralkonzeptes überzeugt.
Festgottesdienst mit Gründungsakt am kommenden Sonntag
in St. Joseph
Der eigentliche Gründungsakt für die neue Pfarrei „Pax Christi“
wird aber schon am kommenden Sonntag, dem 10. Januar 2016,
um 10.30 Uhr mit einem vom Speyerer Weihbischof,
Domprobst Otto Georgens, geleiteten Festgottesdienst in
der Kirche St. Joseph stattfinden, zu der nicht nur alle Katholiken
aus der Stadt Speyer eingeladen sind. Die Predigt dabei wird
Dompfarrer Matthias Bender halten – die
musikalische Gestaltung übernehmen die verschiedenen Chöre der
bisherigen fünf Pfarreien.
Wie Dompfarrer Bender bei dieser Gelegenheit abschließend einmal
mehr unterstrich, solle der neue Pfarrei-Name „Pax Christi“ die
innere Haltung verdeutlichen, mit der die Katholiken in der Stadt
„als Christen in Speyer“ wirken wollten - „für Frieden in den
Herzen und für Frieden in der Welt“.
„Nomen est omen“ also – ein Name, der ganz im Sinne von Papst
Franziskus für ein ganzes, künftiges Programm stehen soll. Foto:
gc
08.01.2016
Vertrauen auf die Gottesmutter Maria
Pontifikalamt Jahresschluss 4: Bischof Karl-Heinz Wiesemann bei der Predigt.
Bischof Wiesemann zelebriert Pontifikalamt zum
Jahresabschluss im Speyerer Dom
Speyer- Mit Vertrauen auf Gott, Jesus und
Maria ins neue Jahr: Diesem Gedanken folgte das Pontifikalamt zum
Jahresschluss. Der besinnliche Gottesdienst am
Silvester-Nachmittag, den Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann am
Hochaltar zelebrierte, zog wieder hunderte Gläubige in den Speyerer
Dom, dessen Sitzplätze nicht ausreichten. Der Bischof stellte
Maria, Gottesmutter und Patronin des Doms, in den Mittelpunkt.
"Wir haben sehr viel erlebt auf der weltweiten Bühne", sagte der
Bischof zum aufwühlenden Jahr 2015 und fügte bei der Begrüßung
hinzu: "Gott ist das Leben, die Kraft des Lebens." Der Herr gehe
die Wege gemeinsam mit den Menschen, betonte Wiesemann, "er trägt
uns ins kommende Jahr. Wir bitten um sein Erbarmen."
In seiner Predigt blickte der Bischof zurück auf die Ereignisse,
die in den letzten zwölf Monaten bewegt und erschüttert haben: den
tragischen Flugzeugabsturz der Germanwings-Maschine, bei dem im
Frühjahr in den französischen Alpen über 150 Menschen starben, die
Terroranschläge von Paris oder die Flüchtlingsströme. Ebenso ging
er auf kirchliche Höhepunkte ein wie die Weltbischofssynode oder
das vor kurzem ausgerufene "Heilige Jahr der Barmherzigkeit".
Wiesemann sah nach vorn, auf die große pastorale Reform im Bistum
mit dem Neuzuschnitt der Pfarreien, die seinen Worten zufolge in
die Geschichte der Diözese eingehen wird. "Hier kommt es letztlich
auf die Menschen an", die den Prozess gestalten, betonte er und
dankte allen Haupt- und Ehrenamtlichen, "die sich mit großem
Einsatz engagieren".
"Ich will es dabei belassen", erklärte Bischof Wiesemann,
nachdem er diese Streiflichter gesetzt hatte. Er wolle etwas
Schlichtes tun, sagte er, und "all das, was uns am Ende dieses
Jahres bewegt, der Gottesmutter Maria anvertrauen". Er huldigte der
Namenspatronin des Speyerer Doms, die selbst keine Frau der großen
Worte war, sondern Gottes Wort Raum gab und durch ihre Taten
überzeugte. "Maria führt uns zum ewigen Schoß des Vaters", führte
Wiesemann aus. Sie weise den Weg zum Herzen, verbinde Kopf und
Bauch. Glauben könne man nicht allein mit dem Verstand ergründen –
wie auch andere, weltliche Dinge. "Wo kommen wir zur Ruhe?", fragte
er vor dem Hintergrund der Nachrichtenflut, die tagtäglich und in
hohem Tempo auf die Menschen einprasselt. Wie können wir das
verdauen? Wo kommen hier Kopf und Herz zusammen?
"Salve Regina, sei gegrüßt o Königin! Wende deine barmherzigen
Augen uns zu", rief der Bischof der Muttergottes zu, ehe das Credo
folgte.
Die Fürbitten galten der Diözese, der Kirche und der
Welt. Die Gebete bezogen sich sowohl auf die, die neu in die
katholische Gemeinschaft aufgenommen wurden, als auch jene, die die
Verbindung zur Kirche gelöst haben. Sie richteten sich auf den
Glauben, die Hoffnung und Liebe, galten einsamen, verbitterten und
vereinsamten, versehrten Menschen, Verstorbenen sowie Politikern,
verbunden mit der Hoffnung, dass die Verantwortlichen Einsicht und
Tatkraft erlangen, damit alle in Frieden und Freiheit leben können.
Sie richteten sich an Gott mit der Bitte um Schutz, Einsicht und
den Mut zur Veränderung.
Die musikalische Gestaltung war ein wahrer Hörgenuss. Er sangen
der Mädchenchor am Dom, die Domsingknaben sowie der Domchor. Es
spielten Domorganist Markus Eichenlaub und die Dombläser. Die
musikalische Leitung hatten Domkapellmeister Markus Melchiori und
Domkantor Joachim Weller inne. Es erklangen unter anderem die Missa
brevis in B von Christopher Tambling und das Tantum ergo B-Dur von
Anton Bruckner.
Text und Fotos: Yvette Wagner
01.01.2016
An der Jahreswende die Hoffnung auf Wandel feiern
Kirchenpräsident Schad: Gott eröffnet auch in Situationen
des Leids einen neuen Weg
Landau / Speyer- Bei jeder Jahreswende
wird nach Auffassung des pfälzischen Kirchenpräsidenten Christian
Schad die Hoffnung auf Wandel gefeiert. Menschen, die die Kraft der
Verwandlung spürten, machten sich zu neuen Ufern auf und bemerkten,
wozu sie bestimmt seien, „zu Menschen mit aufrechtem Gang, zu
freien Geschöpfen unter dem Himmel“, sagte Schad im Gottesdienst am
Silvesterabend in der Landauer Stiftskirche.
Zwar kenne die Hoffnung auf Wandel auch den Zweifel und die
Angst, dies dürfe aber keinen daran hindern, auf das Gestern
fixiert zu bleiben, erklärte Schad. Ängste ernst zu nehmen, bedeute
nicht, ihnen nachzugeben, „denn aus ihnen wächst nichts Gutes“. Es
dürfe keinen Zweifel geben, dass jegliche Form von
Menschenfeindlichkeit inakzeptabel sei „und ganz bestimmt
unvereinbar ist mit dem christlichen Glauben“. Gerade, wer vom
„Abendland“ spreche, müsse sich seiner jüdisch-christlichen Wurzeln
bewusst sein.
Wie schwer es falle, an Gottes Begleitung zu glauben, zeigten
nicht nur Kriege und Unglücke wie der tragische Flugzeugabsturz in
den Alpen im zu Ende gehenden Jahr. Auch persönliche Erfahrungen
von Krankheit und Sterben, Arbeitslosigkeit und Familienstreit
ließen Menschen an Gottes Gegenwart zweifeln und verzweifeln, sagte
der Kirchenpräsident. In diese Situationen des Leids hinein
erinnere die Bibel daran, dass Gott sich nicht abwende, sondern da
sei und einen neuen Weg eröffne. Gottes Gegenwart werde erlebbar
„in einem entschiedenen Wort, in einem prägenden Bild, einer
anrührenden Melodie, in einer liebevollen Geste, in unserem
gemeinsamen Beten, zuweilen auch in unserem miteinander Schweigen“.
Text und Foto: lk
31.12.2015
Kirche St.Ludwig: Initiativgruppe kämpft weiter gegen Profanierung
Ort der Ruhe
und Stille in der Innenstadt
Von unserem Mitarbeiter Werner Schilling
Speyer- Sie haben ihren Kampf gegen eine
sich abzeichnende Profanierung der Kirche St.Ludwig nicht
aufgegeben. Auch wenn nach dem Planungs- und
Investorenwettbewerb alles danach aussieht, als solle das
Kirchengebäude in einen Veranstaltungsraum umgewandelt
werden, und das Bischöfliche Ordinariat sich bislang
keinerlei Gedanken über eine Nutzung als
Kasualien-Kirche gemacht zu haben scheint, so sind viele
Speyerer - an deren Spitze der einstige
Landrat Dr. Paul Schädler und dessen Frau Helga,
Pfarrer i.R. Bernhard Linvers, Theologe und Pädagoge Klaus Pfeifer
sowie Anna Altinger, Leiterin des Katholischen Frauenbundes in
St.Joseph – fest entschlossen, sich weiterhin für den Erhalt
von St.Ludwig als Gotteshaus einzusetzen. Dass der wertvolle
spätgotische Boßweiler-Altar bereits aus der Kirche herausgenommen
wurde und jetzt an einem anderen Ort verwahrt wird, muss nicht
zwangsläufig die Entweihung des Gotteshauses nach sich
ziehen.
Von neun zu dem Wettbewerb eingereichten Konzepten waren
im November vier ausgezeichnet worden. Ausschlaggebend
für die Preisvergabe waren die städtebauliche und die
architektonische Qualität der Entwürfe. Hinzu kamen die
Angemessenheit der Nachnutzung und ihre soziale und kulturelle
Einbindung ins Stadtgefüge. Das Bistum Speyer führt mit den
zwei favorisierten Interessenten jetzt Gespräche zur
Feinabstimmung. Danach entscheidet die Bistumsleitung und
kann der ausgewählte Investor einen Bauantrag an die
Stadtverwaltung stellen.
Diesem Investor möchte die aus vielen Katholiken und auch
einigen Protestanten bestehenden St.Ludwig-Initiativgruppe
ihr Konzept unterbreiten. „Das kennt er wahrscheinlich gar
nicht“, meint Pfarrer Linvers und weist darauf hin, dass sehr
viele Speyerer den geplanten Verkauf nicht verstehen und ihr
Veto auch mit über 1600 Unterschriften bekundet hatten.
Linvers und die anderen Mitglieder der Führungsgruppe werden
nichts unversucht lassen, um die weitere Nutzung der
Innenstadt-Kirche für Trauungen, Taufen und Bestattungen zu
ermöglichen. Bischof Karl-Heinz Wiesemann und Kirchenpräsident
Christian Schad könnten den von ihnen erarbeiteten
„Ökumenischen Leitfaden“ auf diese Weise gemeinsam
wirkungsvoll mit Taten füllen und dieser Kasualien-Kirche ihren
Segen geben.
Auch Oberbürgermeister Hansjörg Eger ist gut braten dazu
beizutragen, dass im ehemaligen Rosengarten der
St.Ludwigskirche in naher Zukunft Bestattungen erfolgen
können. Denn in einigen Städten wird verstärkt darüber
nachgedacht, innerstädtisch Stätten der Ruhe und Stille
einzurichten. Ein Kirchhof St.Ludwig kann nach Überzeugung
von Klaus Pfeifer mit verhindern, dass sich noch mehr
Speyerer im Friedwald Dudenhofen ihre Bestattungsmöglichkeit
einkaufen. Hierfür muss freilich gesichert sein, dass
in der Kirche St.Ludwig sakrale Gedenkfeiern abgehalten werden
können. Denkbar ist die Bildung eines Trägervereins. „An
Geldgebern wird dies sicher nicht scheitern“, betonen Helga
Schädler und Klaus Pfeifer. Foto: spk-Archiv
26.12.2015
„Freiheit kann nur durch Freiheit bewahrt werden“
Bischof Wiesemann nimmt in seiner Weihnachtspredigt
Bezug auf die Terroranschläge in Paris und die weltweit 60
Millionen Flüchtlinge
Speyer- Zahlreiche Gläubige besuchten die
Weihnachtsgottesdienste im Bistum Speyer. Beim Pontifikalamt am
ersten Weihnachtsfeiertag rief Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann die
Gläubigen dazu auf, sich nicht von der Angst bestimmen zu lassen,
sondern „Tag für Tag die Liebe zu wagen“. Dabei bezog er sich auch
auf die Terroranschläge in Paris: „Sie zielten in den offenen,
freiheitlichen Kern unserer Lebenswelt und wollten uns bewusst dort
verunsichern, erschüttern, verletzen, wo unser Lebensnerv, unsere
demokratischen Werte liegen.“ Er lenkte den Blick zugleich auf die
mehr als 60 Millionen Menschen, die weltweit auf der Flucht sind.
„Viele von ihnen fliehen vor Terror und Krieg, aus
lebensbedrohlichen und hoffnungslos erscheinenden Situationen. Sie
kommen nicht selten unter unsäglichen Strapazen zu uns mit der
Hoffnung, hier der Todesangst entfliehen und ein menschenwürdiges
Leben führen zu können.“
Die Globalisierung sei immer mehr auch eine Globalisierung der
Nöte, Ängste und Konflikte auf der Welt. „Keine noch so hohen
Grenzzäune, Sicherheitsmaßnahmen und Schutzwälle können uns aus
dieser weltweiten Schicksalsgemeinschaft herausnehmen. Wir müssen
mit dem Fremden unser Leben teilen“, betonte Bischof Wiesemann.
In dieser Situation bedeute die Weihnachtsbotschaft, das Denken,
Urteilen und Handeln nicht durch Angst entstellen zu lassen.
„Freiheit kann nur durch Freiheit bewahrt werden, Menschlichkeit
niemals durch Unmenschlichkeit erhalten bleiben“, warnte Bischof
Wiesemann davor, dass die Angst vor Überfremdung das humanitäre
Angesicht der Gesellschaft raubt. „Keine Bedrohung oder gar
Verletzung unserer Sicherheit darf uns in unserer Liebe zur
Freiheit und unserem Einsatz für die Unantastbarkeit der
Menschenwürde eines jeden, wer und wie er auch sein mag,
einschüchtern.“
Die Spiralen von Hass und Gewalt an vielen Orten der Welt zeigen
aus Sicht des Bischofs: „Hass sät neuen Hass, Gewalt neue Gewalt,
Misstrauen neues Misstrauen.“ Aus diesem Dilemma gebe es keinen
anderen Weg als den der Menschlichkeit. „Wir brauchen Gott als
Schöpfer und Grund des Lebens als letzten und entscheidenden
Garanten für diesen Weg, damit wir ihn immer wieder neu wagen
können.“ Die Angst sei ein wichtiges Warnsignal im Leben, aber als
Ratgeber tauge sie nichts.
Der Zuspruch „Fürchtet euch nicht!“ durchziehe die Heilige
Schrift wie ein roter Faden. „Gott weiß, welche zerstörerische
Macht die Angst im Leben der Menschen haben kann.“ Verletzungen im
Großen wie im Kleinen verleiteten immer wieder dazu, sich in das
„Schneckenhaus der Angst, Enttäuschungen und Verwundungen“
zurückzuziehen, so der Bischof. „Und doch können wir in dieser
Höhle höchstens überwintern, niemals aber die Frühlingsluft des
Lebens, den Atem der Liebe spüren.“ Er sprach den Gläubigen Mut zu,
sich neu hinauszuwagen und sich dem Leben auszusetzen: „Wir müssen
das Leben miteinander teilen, Versöhnung wagen, Menschlichkeit
bewahren, auch wenn wir Gefahr laufen, missverstanden und abgelehnt
zu werden.“ Gott selbst nehme alle Verletzungen auf sich, damit
„wir neu die Segel unseres Lebens setzen können und wir das
Zutrauen gewinnen, die Gefährdungen des Lebens mit ihm meistern zu
können.“
Christmette mit Weihbischof Otto Georgens
Am Heiligen Abend feierte Weihbischof Otto Georgens die
Christmette mit den Gläubigen. In seiner Predigt rief er dazu auf,
sich darauf zu besinnen, was Weihnachten wirklich bedeute. Viele
Menschen fühlten sich durch das Fest unter Druck gesetzt, feierten
Weihnachten nur, weil es im Kalender stehe und wünschten sich eher,
dass ihnen das Fest erspart bliebe. Anderen, die gerade eine
schlechte Diagnosen bekommen hätten, in einer Notlage steckten oder
den Verlust eines Menschen beklagten, komme es so vor, als „werde
Gott für alle Mensch - nur halt für sie nicht“.
Jesus sei aber in der Heiligen Nacht nicht Mensch geworden „um
uns noch ein weiteres Päckchen an Erwartungen und Leistungsdruck
aufzuladen“, so Georgens. Weihnachten bedeute vielmehr, dass Gott
Achtung und Ehrfurcht vor dem oft mühevollen Lebensweg jedes
Menschen habe. Weihnachten feiern heiße nicht das Glück, die
Stimmung oder Festtagsfreude von außen zu erwarten, „sondern das
Dunkel des Lebens mit dem Licht der Weihnacht zu beleuchten suchen
- so zaghaft und klein die Flamme auch sein mag.“
Wer sich vor dem Kind in der Krippe klein mache, der beuge auch
vor dem Wunder Mensch die Knie. „Den Menschen mit all seinen
Schwächen, seinen Fehlern, seiner Schuld ernst zu nehmen, ihn zu
lieben, wie er ist– und nicht wie er sein sollte: Das ist der
wirkliche und wahre Gottesdienst an Weihnachten“, erklärte der
Weihbischof. Weihnachten ändere die Verhältnisse: „Der große Gott
wird klein, der kleine Mensch groß.“
Für die musikalische Gestaltung der Christmette sorgten unter
der Leitung von Domkapellmeister Markus Melchiori und Domkantor
Joachim Weller Mitglieder des Domchores Speyer, Instrumentalisten
des Domorchesters und Domorganist Markus Eichenlaub. Beim
Pontifikalamt am ersten Weihnachtsfeiertag sangen und musizierten
der Mädchenchor, die Domsingknaben, der Domchor und die
Dombläser.
Link zur Predigt von Bischof Wiesemann am ersten
Weihnachtsfeiertag:
http://www.bistum-speyer.de/bistum-speyer/leitung/bischof/ansprachen/
Link zur Predigt von Weihbischof Georgens zur
Christmette
http://www.bistum-speyer.de/1/bistum-speyer/leitung/weihbischofbischofsvikar/ansprachen/
Text und Foto: is
25.12.2015
Speyerer Militärpfarrer Ulrich Kronenberg würdigt Leistung von Bundeswehr-Soldaten bei der Rettung von Flüchtlingen aus dem Mittelmeer
cr. Speyer. Fast an jedem Tag, so auch heute
wieder, gehen Nachrichten durch die Agenturen, dass deutsche
Soldaten im Rahmen der Operation „Sophia“ Flüchtlinge vor dem
qualvollen Ertrinken im Mittelmeer bewahren. Der Speyerer
Militärpfarrer Ulrich Kronenberg, zu dessen
Verantwortungsbereich neben den „Resten“ des
„Spezialpionierbataillons 464“ in der Speyerer Kurpfalzkaserne auch
die Garnisonen in Germersheim und Bruchsal gehören und der in der
Vergangenheit auch selbst wiederholt in Auslandseinsätzen unterwegs
war, wollte jetzt die Weihnachtszeit nutzen, um die humanitären
Leistungen seiner Kameradinnen und Kameraden vor Ort in der
Öffentlichkeit zu würdigen.
Er hat dem SPEYER-KURIER deshalb eine
Zusammenstellung von Presseberichten zukommen lassen, in denen die
zahlreichen besonderen lebensrettenden Einsätze von
Bundeswehrsoldaten gegen gewissenlose Schlepper ebenso wie gegen
die Gewalten von Sturm und Wetter dargestellt werden, durch die
inzwischen wohl schon mehr als 10.000 Menschenleben gerettet werden
konnten.
Der SPEYER-KURIER druckt diese Zusammenstellung
ganz besonders gerne ab, betrachtet er sie doch zugleich auch als
ein Zeichen der Verbundenheit der Bürgerinnen und Bürger der alten
Garnisonsstadt Speyer mit allen Soldatinnen und Soldaten an ihren
Einsatzorten von Mali bis zum Kosovo – von Afghanistan bis zur
Türkei.
Pfarrer Kronenberg schreibt:
„EUCH ist heute der Heiland geboren“
(Lukasevangelium Kapitel 2 Vers 11)
Heiland heißt, aus dem Griechischen übersetzt, nichts anderes als
„Retter: σωτὴρ“ - lateinisch „salvator“
und widmet seine Ausführungen „mit herzlichem Dank an alle
unsere tüchtigen und tapferen Soldaten der Bundeswehr in aller
Welt!“
http://www.br.de/nachrichten/fluechtlinge-gerettet-mittelmeer-bundesmarine-100.html
Rettung aus Seenot Deutsches Schiff nimmt 212 Flüchtlinge auf
Das deutsche Schiff "Berlin" hat im Rahmen der Operation "Sophia"
im Mittelmeer mehr als 200 Menschen aus Schlauchbooten gerettet.
Sie wurden der italienischen Küstenwache übergeben.
Stand: 23.12.2015
Flüchtlinge auf einem Boot auf dem Mittelmeer | Bild:
picture-alliance/dpa
Deutsche Marinesoldaten haben bei ihrem Einsatz im Mittelmeer mehr
als 200 Flüchtlinge aus zwei Schlauchbooten gerettet. Sie wurden
nach Angaben des Verteidigungsministeriums am Mittwoch vor der
libyschen Küste an Bord des Einsatzgruppenversorgers "Berlin"
genommen. Inzwischen kümmert sich die italienischen Küstenwache um
die Geretteten.
Fast 10.000 Flüchtlinge seit Mai gerettet
Unter den insgesamt 212 Geretteten waren acht Kinder und fünf
Schwangere. Die Bundeswehr beteiligt sich mit zwei Schiffen an der
Mission EUNAVFOR MED, die auch Operation "Sophia" genannt wird.
Seit Beginn des Einsatzes im Mai haben deutsche Soldaten zwischen
Libyen und Italien insgesamt 9.753 Flüchtlinge aus Seenot
gerettet.
Operation "Sophia"
<http://www.br.de/nachrichten/bundeswehr-mittelmeer-fluechtlinge-100~_v-img__16__9__xl_-d31c35f8186ebeb80b0cd843a7c267a0e0c81647.jpg?version=d86c2>
Deutsche Marine-Soldaten halten an Bord der Fregatte "Karlsruhe" am
23.12.2008 in Dschibuti an einem Maschinengewehr Wache. | Bild:
dpa/Gero Breloer
Marine-Soldaten beim Einsatz im Mittelmeer
Die Schiffe, Flugzeuge und Hubschrauber der Operation "Sophia"
werden auf hoher See und im internationalen Luftraum zwischen der
italienischen und libyschen Küste eingesetzt. Sie überwachen das
Seegebiet und beobachten die Aktivitäten von Schleusern.
Die Schiffe des Verbands dürfen in internationalen Gewässern Boote
anhalten und durchsuchen, bei denen der Verdacht besteht, dass sie
von Schleusern genutzt werden. Diese können beschlagnahmt und
umgeleitet, Schleusereiverdächtige an Bord eines Kriegsschiffs
genommen und an einen EU-Mitgliedsstaat übergeben werden.
Die Schiffe sind nach dem Völkerrecht, dem Mandat und den
Einsatzregeln berechtigt, militärische Gewalt zur Durchsetzung
ihres Auftrags einzusetzen. Insgesamt beteiligen sich 22
europäische Nationen mit rund 2.100 Soldaten und Zivilpersonal an
der Operation "Sophia".
Außerdem haben die Teilnehmer der Operation "Sophia" die Aufgabe
der Seenotrettung: Wenn die Schiffe auf mit Flüchtlingen besetzte
Boote treffen, einen Notruf empfangen oder von der Seenotleitstelle
informiert werden, sind sie zur Hilfeleistung verpflichtet. Die
Seenotleitstelle Rom koordiniert die Rettungseinsätze. Die
Seenotleitstelle informiert Schiffe über Seenotfälle in einem
Einsatzgebiet von der Größe Deutschlands.
Weltsicherheitsrat billigt militärisches Vorgehen gegen
Schleuser
Seit Oktober dürfen die Schiffe der Operation "Sophia" militärisch
gegen die Schleuser vorgehen. Der UN-Sicherheitsrat hat diesen
EU-Militäreinsätzen zugestimmt. Aufgebrachte Schlepperboote können
beschlagnahmt oder zerstört werden.
25.12.2015
Gute Planung vermeidet Streitigkeiten
Gerade für Patchworkfamilien bedeutet Weihnachten Stress
– Tipps der Erziehungsberatung
Neustadt- Weihnachten ist das Fest der
Liebe. Wenn aber die Familienverhältnisse kompliziert sind,
verschiedene Teile der Familie bedacht werden wollen, oder gar die
Erwachsenen der Familie zerstritten sind, spürt man eher Stress als
Liebe. Christina Weisbrod und Kaja Harenberg arbeiten in der
Erziehungsberatungsstelle des Diakonischen Werls Pfalz in Neustadt
und kennen die Problematik ihrer Gesprächspartner. Die beiden
Beraterinnen empfehlen Erwachsenen und Kindern im Vorfeld des
Festes gut zu planen, um Stress und Streitigkeiten zu vermeiden.
Dann könne Weihnachten auch in getrennt lebenden Familien und in
Patchworkfamilien zu einem gelungenen Fest der Liebe werden.
„Wenn die Erwachsenen im Clinch sind, dann ist Stress auch für
die Kinder vorprogrammiert“, sagt Weisbrod. Um das zu
vermeiden, müsse man sich austauschen, darüber reden, was passieren
kann, und Kompromisse finden, mit denen alle leben können. Die
beiden Erziehungsberaterinnen raten davon ab, die Kinder
entscheiden zu lassen, wo und bei wem sie wann feiern wollen.
„Dabei geraten die Kinder zwischen die Fronten. Egal wie sie sich
entscheiden, ein Elternteil ist meistens enttäuscht. Und das spüren
die Kinder“, erklärt Kaja Harenberg. Sollte man dennoch die Kinder
entscheiden lassen, dann habe man die Entscheidung unbedingt zu
akzeptieren.
Ein weiteres Konfliktpotential bestehe auch in
Patchworkfamilien, in denen ein Elternteil Kinder aus einer
früheren Beziehung in die neue Familie mit eingebracht habe. Hier
könnten Streitigkeiten vermieden werden, „wenn zuvor alle zusammen
besprechen, welche Traditionen übernommen und wie sie integriert
werden“, empfehlen die Erziehungsberaterinnen. Allerdings sollten
Themen wie die jeweiligen Ex-Partner an Weihnachten tabu sein.
Dass alle zusammen feiern, klänge zwar nach einer sehr schönen
Idee. Und da jeder wolle, dass Weihnachten ein guter Tag werde,
müsse man die Festtage möglichst entspannt gestalten, erklärt
Erziehungsberaterin Weisbrod. Das könne gelingen, in dem die
getrennten Elternpaare ihren Kindern zuliebe einen toleranten
Umgang pflegten. Bei der Planung gelte es keine Forderungen
aufzustellen, sondern Wünsche zu äußern, die dann verhandelt werden
können, sagen Weisbrod und Harenberg. Planung und Absprache seien
das A und O für stressfreie frohe Weihnachten in Patchworkfamilien.
lk
22.12.2015
Anonym. Kompetent. Rund um die Uhr.
Ökumenische
Telefonseelsorge: Einsamkeit ist nicht nur an Weihnachten ein
Thema
Kaiserslautern- Weihnachten mit der
Familie zu feiern, gehört für die meisten Menschen einfach dazu.
Wenn aber niemand da ist, mit dem man feiern kann, macht sich
gerade an den Feiertagen Einsamkeit bemerkbar. Einsamkeit – das ist
auch eines der Themen, die bei der Telefonseelsorge am häufigsten
angesprochen werden, meint der evangelische Leiter der Ökumenischen
Telefonseelsorge Pfalz, Peter Annweiler.
„Neben Themen wie Gesundheit, Beziehung und Suizidgedanken ist
Einsamkeit ein großes Thema – das aber nicht nur an Weihnachten“,
sagte Annweiler. „Vor den Feiertagen häufen sich eher Fälle, in
denen gestresste Anrufer Entlastung suchen.“ Darüber zu reden,
biete oftmals Hilfe. Auch bei einsamen Menschen könne man im
Gespräch nach Möglichkeiten der Alltagsgestaltung suchen, die das
Gefühl des Alleinseins lindern.
„Natürlich wird aber vielen gerade an Weihnachten bewusst, wen
sie vermissen, egal ob sie in Trauer sind oder der Kontakt einfach
nur abgerissen ist“, erklärt der Seelsorger. Jedoch steige die
Anruferzahl an Heiligabend kaum an, eher an den Tagen davor und
danach. Die Themen der Anrufe unterscheiden sich nicht sehr von
denen anderer Jahreszeiten, doch sie erhalten eine weihnachtliche
„Färbung“, meint Annweiler. „Vielfach rufen uns Menschen mit
psychischen Erkrankungen an, für die wir außerhalb von
Behandlungszeiten wichtige Gesprächspartner sind.“
Die Gespräche bei der Ökumenischen Telefonseelsorge sind
beidseitig anonym. Das soll die Hemmschwelle senken und ein Gefühl
der Sicherheit geben. „Dennoch gibt es da eine unglaubliche Nähe
und Direktheit“, schildert der Pfarrer. „Der Telefonhörer liegt
direkt auf dem Ohr, und das Ohr geht sehr weit nach innen.“ Durch
diese Direktheit und Anonymität seien die Dialoge bei der
Telefonseelsorge meist sehr intensiv. Aber man müsse sich auch als
Seelsorger von den Problemen abgrenzen können.
„Die Gespräche sind so unterschiedlich wie die Menschen,
mit denen sie geführt werden“, sagt Annweiler. Gesprächskompetenz
sei ebenso wichtig wie die Fähigkeit, die Unterhaltung zu steuern
und zu klären, was der Anrufer möchte, ihn wertzuschätzen und
Empathie zu zeigen. Für ihn seien die vier Grundsäulen der
Telefonseelsorge Dasein, Standhalten, Trösten und Stärken.
In der Ökumenischen Telefonseelsorge Pfalz arbeiten rund 80
Ehrenamtliche, die dreimal im Monat für je fünf Stunden an den
Apparaten sitzen. Die Telefonseelsorge ist 24 Stunden am Tag,
sieben Tage in der Woche besetzt. Die Telefonseelsorge Pfalz führt
pro Jahr etwa 10.000 Seelsorge- und Beratungsgespräche. Die
durchschnittliche Gesprächsdauer liegt bei 25 Minuten, erklärt
Annweiler, der die Telefonseelsorge mit seinen katholischen
Kolleginnen Astrid Martin und Ursula Adam leitet.
Um ehrenamtlicher Telefonseelsorger zu werden, muss eine
Ausbildung absolviert werden, die eineinhalb Jahre dauert und in
denen 200 Unterrichtsstunden besucht werden müssen. Darin werden
Themen behandelt wie beispielsweise Selbsterfahrung,
Gesprächsführung und Fragen, die häufig bei der Telefonseelsorge
zur Sprache kommen. Nach der Hospitation erfolgt schließlich die
Zulassung als Telefonseelsorger.
„Wünschenswert ist es, wenn unsere Bewerber Lebenserfahrung und
Offenheit mitbringen, sagt Annweiler. Im Bewerbungsgespräch werde
auch geprüft, ob der Bewerber oder die Bewerberin sich gut in
andere Menschen einfühlen könne. Der Ausbildungskurs wird alle zwei
Jahre durchgeführt, der nächste Kurs startet voraussichtlich
2017.
Hinweis: Die Telefonseelsorge ist bundesweit unter den
Rufnummern 0800 111 0 111 und 0800 111 0 222 erreichbar sowie
online zur Chat- und Email-Beratung unter www.telefonseelsorge-pfalz.de.
Text und Foto: lk
21.12.2015
„Die Welt braucht eine Demonstration der Barmherzigkeit“
Kirchenpräsident Christian Schad ruft dazu auf, Fremde und
Schwache nicht auszugrenzen
Speyer- Der pfälzische Kirchenpräsident
Christian Schad ruft anlässlich des Weihnachtsfestes die Christen
dazu auf, Fremde nicht auszugrenzen und sich den Armen und
Schwachen, Vertriebenen und Verzweifelten zuzuwenden. Jesus selbst
sei ein Flüchtling gewesen, hinein geboren in die Familie armer
Leute, erklärt der Kirchenpräsident. Die Geburt Jesu habe Glaube,
Liebe und Hoffnung in die Welt gebracht. „Um Gottes und der
Menschen willen brauchen wir dieses Fest. Gott ist heruntergekommen
und hineingeraten in den Tumult des wirklichen Lebens. In ihm, dem
Flüchtlingskind, ist Gott da, mitten unter uns.“
Kirchenpräsident Schad warnt davor, sich von Ängsten vor
Überfremdung, von fremdenfeindlichen oder rassistischen Parolen
leiten zu lassen. „Da werden Fremde verurteilt und bedroht, die man
so wenig kennt, wie ihre Kultur und ihre Religion. Ich habe kein
Verständnis für diese Art der Demonstration.“ Die Welt brauche eine
„friedliche Revolution, eine Demonstration der Barmherzigkeit“. Die
Weihnachtsbotschaft rufe dazu auf, für die Würde und das Recht
jedes Einzelnen einzustehen. „Ich war ein Fremder, und ihr habt
mich aufgenommen“ – so habe Jesus als Erwachsener beschrieben, wie
ein Leben in seiner Nachfolge aussehen könne. Es gebe eine große
Sehnsucht nach Liebe und Hoffnung für das Leben und diese Welt, in
der Völker nicht mit Gewalt beherrscht und Menschen nicht in die
Flucht geschlagen werden.
„Trotz mancher Verzweiflung über Andere und uns selbst, trotz
Gewalt und Terror, Kriegen und Bürgerkriegen sind wir Beschenkte“,
erklärt Kirchenpräsident Christian Schad. „Wir sind begabt mit
Fähigkeiten – mit Händen, die teilen können, mit Mündern, die sich
öffnen, um die Stimme für die Schwachen und Elenden zu
erheben.“
Hinweis: Kirchenpräsident Christian Schad predigt im
Gottesdienst am Ersten Weihnachtsfeiertag um 10 Uhr in der Speyerer
Gedächtniskirche. Die Liturgie gestaltet Dekan Markus Jäckle, die
Kantorei Speyer führt unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor
Robert Sattelberger weihnachtliche Chormusik auf. Im Gottesdienst
feiert die Gemeinde das Heilige Abendmahl. Text und Foto:
lk
21.12.2015
Bundeskanzler a. D. Dr. Helmut Kohl zu Besuch im Dom zu Speyer
Erster Ausflug nach Klinikaufenthalt – Begleitung durch
Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und Bischof em. Dr. Anton
Schlembach
Speyer- Am Samstag hat Bundeskanzler a.D.
Dr. Helmut Kohl in Begleitung seiner Ehefrau Dr. Maike Kohl-Richter
den Speyerer Dom besucht. Es war der erste Ausflug nach dem
längeren Klinikaufenthalt in diesem Jahr. Helmut Kohl war es ein
Herzensanliegen, noch vor Weihnachten in den Speyerer Dom zu
kommen. Gerne hätte er am Weihnachtsgottesdienst in der Kathedrale
teilgenommen. Doch obwohl es ihm offenkundig sehr viel besser geht,
wird er gesundheitlich dazu noch nicht in der Lage sein.
Begrüßt und bei ihrem Besuch im Dom begleitet wurden
Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl und seine Ehefrau Dr. Maike
Kohl-Richter von Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und dem
emeritierten Bischof Dr. Anton Schlembach. Domorganist Markus
Eichenlaub spielte auf der großen Domorgel die Toccata in d-Moll
von Johann Sebastian Bach - ein Werk, das auch zu früheren Besuchen
mit bedeutenden Staatsgästen wie Margaret Thatcher, Michael
Gorbatschow, George Bush, Václav Havel, Boris Jelzin und König Juan
Carlos erklungen war. Am Beispiel des Gotteshauses hatte Helmut
Kohl den prominenten Gästen die Bedeutung des christlichen Glaubens
für ein Zusammenleben in Gerechtigkeit und Frieden in Deutschland,
Europa und der Welt verdeutlicht.
Vor dem Marienbildnis zündeten die Bischöfe gemeinsam mit
dem Ehepaar Kohl eine Kerze an und beteten gemeinsam das „Vater
unser“ und das „Gegrüßet seist Du Maria“. Bischof Dr. Karl-Heinz
Wiesemann brachte seine Freude über den Besuch des Ehepaars Kohl
zum Ausdruck und übergab dem Bundeskanzler, der bis heute dem
Kuratorium der „Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer“
vorsteht, das jüngst erschienene Buch „Himmlische Klänge –
Grandioses Raumerlebnis“ über die Orgeln im Dom zu Speyer. Er
verband damit seinen Dank für das große Engagement Helmut Kohls für
die romanische Kathedrale, die seit 1981 zum UNESCO-Weltkulturerbe
zählt. „Sie haben sich in außergewöhnlicher Weise um den Erhalt des
Doms verdient gemacht und entscheidend dazu beigetragen, Menschen
für dieses eindrucksvolle Sinnbild der christlichen Wurzeln eines
geeinten Europas zu begeistern“, dankte er Helmut Kohl, der von dem
Besuch tief berührt war. Der Besuch der Speyerer Kathedrale, der er
seit seiner Kindheit eng verbunden ist, bedeutete für ihn eine
große Freude. Bereits Ende September war er vom Speyer Domkapitel
für seine Verdienste für den Speyer Dom öffentlich geehrt worden.
Die Begegnung klang aus mit adventlichen und weihnachtlichen
Werken, dargeboten an der großen Domorgel von Domorganist Markus
Eichenlaub. Text: is; Fotos: Klaus Landry
20.12.2015
Weihnachten mit Flüchtlingen feiern
Bistum
Speyer hat Anregungen für Feiern mit Menschen unterschiedlicher
Sprachen und Kulturen zusammengestellt
Speyer- Anregungen und Ideen, wie
Gemeinden mit Flüchtlingen Weihnachten feiern können, bietet eine
„Baustein-Sammlung“, die das Bistum Speyer, angeregt durch eine
Arbeitshilfe des Michaelisklosters in Hildesheim, angefertigt hat.
Mit der Zusammenstellung von Texten und Liedern in verschiedenen
Sprachen wollen die Verfasser Pfarreien dazu ermutigen, Flüchtlinge
– je nach Herkunft und Religionszugehörigkeit - zu Gottesdiensten
oder weihnachtlichen Feiern einzuladen.
Durch die Ereignisse der letzten Monate höre man die so
vertraute Weihnachtsgeschichte „mit ganz anderen Ohren“, schreibt
Domkapitular Franz Vogelgesang, Leiter der Hauptabteilung Seelsorge
des Bischöflichen Ordinariats im Vorwort zu der Arbeitshilfe. „Der
Sohn Gottes ist Kind einer Flüchtlingsfamilie und darauf
angewiesen, dass er als Fremder aufgenommen wird.“
Christen seien aufgefordert, Menschen auf der Flucht aufzunehmen
und sich ihrer Sorgen und Nöte anzunehmen. „Gerade jetzt zum
Weihnachtsfest können wir Zeugnis geben von Gott, der sich den
Menschen zuwendet, wenn wir wie Jesus alle an der Freude teilhaben
lassen und auch die einladen, die am Rand der Gesellschaft
stehen.“
Die Arbeitshilfe beinhaltet eine Begrüßung, Gebete, Bibeltexte
und Lieder in Deutsch, Englisch und Arabisch. Dadurch können
Flüchtlinge nicht nur leichter das Gesprochene nachvollziehen,
sondern auch selbst Gebete und Texte vortragen. Die Texte stammen
zum Großteil aus einer umfangreichen Arbeitshilfe des Evangelischen
Zentrums für Gottesdienst und Kirchenmusik in Hildesheim (www.michaeliskloster.de) und
wurden so überarbeitet, dass sie ohne weiteres in katholischen
Gottesdiensten eingesetzt werden können.
Die Materialien sind auf der Homepage des Bistums Speyer
www.bistum-speyer.de zu
finden. Text und Bild: is
18.12.2015
Leser des “pilger"spenden 10 000 Euro für Caritas-Flüchtlingshilfe
Chefredakteur Norbert Rönn sagt weitere Unterstützung
durch Aktion Silbermöwe zu
Speyer- Mehr als 10 000 Euro haben in den
zurückliegenden Wochen die Leserinnen und Leser des „pilger“ über
dessen Aktion Silbermöwe für die Flüchtlingshilfe des
Diözesan-Caritasverbandes gespendet. Norbert Rönn, Chefredakteur
der Bistumszeitung, übergab den Betrag von 10 100 Euro am 14.
Dezember bei einer vorweihnachtlichen Feier des diözesanen
Wohlfahrstverbandes in Speyer.
Sowohl Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann wie auch Domkapitular
Karl-Ludwig Hundemer, Vorsitzender des Caritasverbandes für die
Diözese Speyer, und Caritasdirektor Vinzenz du Bellier dankten der
Aktion Silbermöwe für dieses „beeindruckende Zeichen der
Solidarität mit den Flüchtlingen“.
Norbert Rönn verwies auf die große „Schnittmenge“ in der Arbeit von
Caritasverband und Aktion Silbermöwe, die mit Solidarität,
Nächstenliebe und Hinwendung zu den Menschen am Rande umschrieben
werden könne. Die Arbeit des Speyerer Diözesan-Caritasverbandes in
der Flüchtlingshilfe nannte er „leuchtturmhaft“. Sie beinhalte
wirksame Unterstützung für die große Zahl von Menschen, die
teilweise nach schrecklichen Fluchterlebnissen Aufnahme bei uns in
der Pfalz und Saarpfalz suchten, und nehme gleichzeitig die sich
verschärfende Lage in deren Herkunftsländern in den Blick. Die
Situation in den Flüchtlingslagern im Nordirak und in den
Nachbarländern Syrien nannte der Chefredakteur „skandalös“. „Die
Flüchtlinge hungern, haben keinerlei Perspektive. Die
Völkergemeinschaft versagt völlig.“ Caritas international und
andere Hilfswerke leisteten einen Beitrag, „dass die Menschen nicht
ganz ohne Hoffnung sind“, so Rönn.
Als Zeitung beleuchte der „pilger“ zudem immer wieder die Situation
vor allem in den Kriegsregionen im Nahen und Mittleren Osten sowie
die weltweiten Fluchtursachen, die viel mit machtpolitischen und
wirtschaftlichen Interessen der Länder Europas und der
Industrienationen insgesamt zu tun hätten, betonte Rönn, der eine
weitere Unterstützung der Caritas-Flüchtlingshilfe durch die Aktion
Silbermöwe zusagte.
Die Aktion Silbermöwe ist eine einmalige Initiative in der
deutschen Presselandschaft und in den deutschen Bistümern. Seit
mehr als 50 Jahren leisten die Leserinnen und Leser der Speyerer
Bistumszeitung „der pilger“ über die Aktion Silbermöwe Hilfe für
notleidende Menschen – vor allem in den Ländern des armen Südens.
Allein in den zurückliegenden zehn Jahren konnten über das
Leser-Hilfswerk Projekte in mehr als 40 Ländern der Erde mit fast
zehn Millionen Euro gefördert werden.
Text und Bild: Bistum Speyer, Presse
16.12.2015
„Domkiosk“ im südlichen Domgarten wird neues Besucherzentrum
Angebot soll spirituelle Bedeutung der Kathedrale ebenso
vermitteln wie kunstgeschichtliche Besonderheiten der
Weltkulturerbestätte
spk. Speyer- Im Vorfeld der 2000-Jahr-Feier der
Stadt Speyer im Jahr 1990 als Siegerentwurf nach einem breit
angelegten, international ausgeschriebenen Wettbewerb gemeinsam mit
den Domplätzen von dem international renommierten
Stararchitekten Oswald Mathias Ungers geplant und
realisiert, wird jetzt der zwischenzeitlich auch als Café genutzte
Dompavillion nun wieder seiner ursprünglichen Nutzung als
Besucherzentrum der Weltkulturerbestätte zugeführt. Das teilte
jetzt der „summus custos“ der
Kathedrale und Baudezernent des Bistums Speyer,
Domkapitular Peter Schappert, gemeinsam mit
Friederike Walter, der Verantwortlichen für das
„Dom-Kulturmanagement“ und Bastian Hoffmann vom
„Dom-Besuchermanagment“, im Rahmen eines Pressegespräches im
„Blauen Salon“ der Bischöflichen Finanzkammer mit. Damit sind jetzt
auch frühere Pläne vom Tisch, die vorsahen, das Besucherzentrum in
den 'Vikarienhöfen' direkt am Domplatz gegenüber der Kathedrale
einzurichten.
Entsprechende Pläne, so erklärte Schappert dazu, hätten
sich angesichts der vorhandenen Bausubstanz als zu aufwändig und
damit als zu teuer erwiesen. So hätte allein die Schaffung eines
für Rollstuhlfahrer geeigneten, barrierefreien Zugangs zum
Hochparterre des denkmalgeschützten Gebäudes einen nur schwer zu
vertretenden Eingriff dargestellt, ohne dass aus einem solchen
Eingriff die gewünschten Vorteile in seiner funktionellen Nutzung
hätten erreicht werden können.
Jetzt soll das Ziel, dass sich Besucher der Kathedrale
„Willkommen und informiert“ fühlen sollen, künftig wieder in dem
würfelförmigen Gebäude im südlichen Domgarten umgesetzt werden, so
Schappert. Erste Schritte dazu seien bereits getan - Mitte 2016
soll es eröffnet werden und dann als zentrale Anlaufstelle für die
zahlreichen Dombesucher aus aller Welt dienen und so „den Dombesuch
positiv verstärken“, so der Domkustos.
Mit Hilfe des Besucherzentrums solle vorrangig die Bestimmung
des Doms als Kirche und seine Bedeutung als Denkmal vermittelt
werden. Damit sollen zugleich Verkaufs- und Informationsangebote
soweit möglich aus dem Dom ausgelagert werden - sämtliche
seelsorglichen Angebote dagegen in der Kirche selbst verortet
bleiben, umriss Friederike Walter die Aufgabenstellung - und ihr
Kollege Bastian Höffmann ergänzte, dass sich daraus dann letztlich
auch das Raumprogramm sowie die Bedarfsschilderung abgeleitet
habe.
Anhand von Beispielen erläuterte Bastian Hoffmann, wie diese
Zielsetzung konkret in die Raumgestaltung umgesetzt werden wird. So
finde sich der Wunsch nach Schaffung einer Willkommenssituation
beispielsweise in der großen runden Empfangstheke wieder, an der
neben Informationen über Gottesdienste und Veranstaltungen wie
Konzerten in der Kathedrale auch deren Termine und Anfangszeiten
sowie die Zugangswege dazu dargestellt werden. Auch Eintrittskarten
zu den Konzerten im Dom würden dort ebenso zum Kauf angeboten wie
Tickets für den Besuch der Krypta, des Kaisersaales und der
Aussichtsplattform auf dem Westturm der Kathedrale. Schließlich
würden dort auch die Audioguides für den Dom an die Besucher
ausgegeben.
Die Bestimmung des Doms als Kirche werde darüber hinaus auch in
dem zentral angebrachten, gut sichtbaren Kreuz verdeutlicht. Die
Planung und Durchführung der Baumaßnahme hat der Speyerer
Dombaumeister Mario Colletto gemeinsam mit dem
Oftersheimer Planungsbüro „s-quadrate“
übernommen.
Wie der Domkustos weiter erläuterte, beinhalten die Planungen
für das Dom-Besucherzentrum nicht nur rein bauliche Aspekte. Als
Schnittstelle soll es vielmehr darüber hinaus Menschen mit einem
seelsorglichen Anliegen passende Ansprechpartner vermitteln.
Angebote der Dompfarrei und der Dommusik sollen deshalb dort ebenso
kommuniziert werden, wie Informationen zu Partnern wie der Stadt
Speyer und dem Historischen Museum der Pfalz. Nicht zuletzt soll
Besuchern auch die Möglichkeit aufgezeigt werden, sich für den
Erhalt des Doms einzusetzen, sei es ganz direkt oder über den
„Dombauverein Speyer“ oder über die „Europäische Stiftung Kaiserdom
zu Speyer“.
Um dem internationalen Rang des Domes gerecht zu werden,
soll das im Dom-Besucherzentrum eingesetzte Personal mehrsprachig
Auskunft geben können. Die kulturhistorische Bedeutung des Domes
solle darüber hinaus in dem Produktangebot, insbesondere in Form
von entsprechender Literatur ihren Platz finden. Für Touristen wird
es zudem eine kleine Auswahl an Souvenirs und Postkarten geben. Ob
im Außenbereich auch noch ein gastronomisches Minimalangebot
realisiert werden könne, werde derzeit noch geprüft.
Als zentrale Anlaufstelle werde auch die Sicherheit der Besucher
im Dom bei den Planungen in den Blick genommen und in dem
Besucherzentrum einen festen Platz finden. Neben einer
Erste-Hilfe-Ausstattung und entsprechend geschulten Mitarbeitern
werden deshalb auch die Überwachungstechnik des Südwestturms im
Besucherzentrum untergebracht.
Nach Auskunft von Domkapitular Schappert beträgt die Grundfläche
des quaderförmigen Gebäudes 80qm. Im Erdgeschoss wird es neben dem
Bereich für die Besucher auch einen kleinen Arbeitsbereich geben,
wo beispielsweise die Domführer zukünftig die
Gruppenführungssysteme abholen können. Das Obergeschoss wird als
Bürofläche dienen. Um mit der räumlich „überschaubaren“ Fläche
sinnvoll umzugehen, soll auch der Außenbereich in die Planung mit
einbezogen werden. So sollen in dem neuen Dom-Besucherzentrum
Informationsdisplays installiert werden, die auch von außen
sichtbar sein werden. Weitere Informationsangebote stehen natürlich
auch zukünftig extern in Form der „Dom-Website“, der „Dom-App“ oder
im benachbarten Dom- und Diözesanmuseum innerhalb des „Historischen
Museums der Pfalz“ zur Verfügung.
Nach der Übergabe des Gebäudes durch die Pächterin Ende
November 2015 sei inzwischen mit dem Rückbau des bisherigen
Innenausbaus begonnen worden. Aktuell würden Elektroarbeiten
durchgeführt, im Neuen Jahr gehe es dann mit Trockenbau, Boden und
Malerarbeiten weiter, ehe zuletzt die neue Möblierung aus Pfälzer
Eichenholz und einem Verbundwerkstoff eingebaut wird. Die Eröffnung
des neuen Besucherzentrums soll Mitte des Jahres 2016 erfolgen.
Die Kosten für die Maßnahme sollen sich wie folgt
zusammensetzen: 188.000 Euro sind für den Umbau des Innenraums,
40.000 für den Außenbereich - hier in erster Linie für den
Bodenbelag. Dazu kommen noch variable Kosten für das Inventar, in
erster Linie für Mobiliar und Haustechnik.
Das Dom-Besucherzentrum soll ganzjährig während der regulären
Domöffnungszeiten geöffnet sein. Das bedeutet, dass es den
Besuchern auch dann offensteht, wenn der Dom wegen eines besonderen
Gottesdienstes oder einer Veranstaltung nicht besichtig werden
kann.
Und schließlich noch ein letztes: mit der Fertigstellung des
neuen Besucherzentrums wird auch der weiße Container an der
Nordseite des Domes, der auch nach Meinung des Domkustos nicht
unbedingt „eine Zierde“ darstellt, verschwinden.
Foto: gc
15.12.2015
Ein leuchtendes Willkommenszeichen
Friedenslichtaktion der Pfadfinder
Speyer- Ein Licht setzt Zeichen. Mit der
Friedenslichtaktion am vergangenen Sonntag in der Speyerer
Gedächtniskirche möchten die Pfadfinderinnen und Pfadfinder für
eine gelebte Willkommenskultur werben.
Angesichts der vielen Flüchtlinge in Deutschland hatten die
Verbände VCP (Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder),
BDP (Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder) und DPSG (Deutsche
Pfadfinderschaft St. Georg) die diesjährige Aktion unter das Motto
"Hoffnung schenken- Frieden finden" gestellt.
Der ökumenische Gottesdienst stand so auch ganz im
Zeichen des Hoffnungslichtes, das die Pfadfinderinnen und
Pfadfinder aus Bethlehem nach Wien und von dort aus in viele
europäische Länder gebracht hatten. Im Rahmen des Gottesdienstes
kam Maria Lajin zu Wort, eine junge Christin, die mit ihren Eltern
und Geschwistern im Kleinkindalter aus dem Irak nach Deutschland
geflohen war. Die 18-jährige Ludwigshafenerin berichtete von der
Angst der Christen in ihrer alten Heimat, von der Flucht der Eltern
nach Deutschland und vom Heimisch-werden in einer neuen Umgebung.
Maria erzählte von ihrer Taufpatin, einer Frau, die der Familie
damals das Ankommen erleichterte. Marias Mutter hilft heute
ihrerseits Menschen, die auf ihrer Flucht in Deutschland gestrandet
sind und unterstützt sie bei Behördengängen.
Marias Geschichte brachte den Pfadfinderinnen und Pfadfindern
und den mitfeiernden Gästen das oft so abstrakte Thema Flucht und
Vertreibung sehr nah. Die Geschichte von Familie Lajin zeigt: Ein
freundliches Willkommen ist weit mehr als ein kurzfristiges
Hoffnungszeichen. Es ist ein großer Schritt hin zu einer
gelingenden Integration.
Für die Hoffnung auf eine dauerhaft friedliches
Zusammenleben von Menschen aus verschiedenen Kulturen und
Religionen steht das Friedenslicht in diesem Jahr. Von Speyer aus
wird es nun in die Gemeinden des Bistums weitergegeben. Die
Kollekte des Gottesdienstes erbrachte ein Spendensumme von rund
1.000 Euro. Der Betrag wird der Flüchtlingshilfe zur Verfügung
gestellt.
Zur Info: Die Friedenslichtaktion wird auf dem
gesamten europäischen Kontinent durchgeführt und ist in vielen
Ländern zu einer pfadfinderischen Tradition geworden. Jedes Jahr
entzündet ein Kind ein kleines Licht in der Geburtsgrotte Jesu in
Bethlehem. Dieses wird dann nach Wien gebracht, wo es von
Pfadfinderdelegationen aus vielen europäischen Ländern in Empfang
genommen und danach im Heimatland weiterverteilt wird. Seit über 20
Jahren beteiligen sich Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus
Deutschland an der Aktion. Die Idee stammt vom ORF, der diese
Aktion initiierte. Das Licht von Bethlehem ist ein Symbol des
Friedens, es soll uns alle und jeden, der es sieht, daran erinnern,
sich für den Frieden einzusetzen, besonders auch in seiner direkten
Umgebung.
Das Friedenslicht brennt das ganze Jahr hindurch in der
Klosterkirche St. Magdalena in Speyer.
Text: BDKJ Speyer; Foto: (c) DPSG DV Speyer |
L. Ziffer bzw. N. Uhl.
14.12.2015
„Heiliges Jahr der Barmherzigkeit“ im Bistum Speyer eröffnet
Bischof Wiesemann durchschreitet „Heilige Pforte“ am Dom
zu Speyer– Domweihfest im Oktober geht eine „Nacht der
Barmherzigkeit“ mit Brüdern aus Taizé voraus
Speyer- Mit einem Pontifikalamt hat
Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann das „Heilige Jahr der
Barmherzigkeit“ im Bistum Speyer eröffnet. Mit den Worten „Das ist
das Tor zum Herrn: Durch dieses Tor treten wir ein, um
Barmherzigkeit und Vergebung zu erlangen“ öffnete der Bischof das
Otto-Portal auf der Südseite des Domes als „Heilige Pforte“.
Zum ersten Mal in einem Heiligen Jahr gibt es „Heilige Pforten“
auch außerhalb Roms. Die Heilige Pforte soll in den Herzen der
Menschen eine Tür der Barmherzigkeit aufstoßen. Jeder Mensch könne
durch sein Lebens- und Glaubenszeugnis eine lebendige Tür für
andere sein, erklärte Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann, bevor er
mit einem Evangeliar in den Händen die Heilige Pforte durchschritt,
gefolgt von den Geistlichen, den Rittern vom Heiligen Grab zu
Jerusalem, den Sängern der Dom-Schola und der Gottesdienstgemeinde.
Das Otto-Portal am Speyerer Dom ist dem heiligen Bischof Otto von
Bamberg gewidmet, der beim Dombau mitgewirkt hat.
In seiner Predigt im voll besetzten Dom bezeichnete Bischof
Wiesemann die Barmherzigkeit als die „tiefste Offenbarung dessen,
was Gott in seinem Innersten antreibt.“ Das Heilige Jahr sei ein
Impuls, sich vom Geheimnis der Barmherzigkeit Gottes neu ausrichten
zu lassen. Barmherzigkeit bedeute nicht, sich wie die Herrscher der
Antike von oben herabzulassen und durch Mildtätigkeit zu besonderen
Anlässen die eigene Macht zu inszenieren. In der Barmherzigkeit
Gottes offenbare sich vielmehr eine Liebe, die die Konsequenzen des
Unrechts mitträgt. „So wie Eltern, die die Wege ihrer Kinder
vielleicht auch nicht immer gutheißen können, aber doch die
Konsequenzen in Liebe mittragen“, verdeutlichte Bischof Wiesemann.
Er rief die Gläubigen dazu auf, sich in das Erbarmen Gottes
hineinnehmen zu lassen. „Wir wollen eine Kirche sein, die nah bei
den Menschen ist und ihnen die Liebe Gottes zuwendet.“ Christen,
die sich mit Gott versöhnen lassen, könnten so zum lebendigen
Zeichen werden. „In ihnen strahlen das Licht und die Liebe Gottes
auf für alle, die in Dunkelheit sind.“
Auch in den Wallfahrtsorten Maria Rosenberg, Blieskastel
und Oggersheim werden am vierten Adventssonntag „Heilige Pforten“
eröffnet. Darüber setzt das Bistum Speyer mit der Aktion „Mission
Misericordia“ einen Impuls, Türen im privaten, öffentlichen oder
kirchlichen Raum mit einem eigens für die Aktion entwickelten
Aufkleber zu bekleben und damit deutlich zu machen: Tritt ein, ich
bin da für Dich.
Im Speyerer Dom lädt ein „Weg der Barmherzigkeit“ die
Besucherinnen und Besucher dazu ein, sich eingehender mit der
Barmherzigkeit Gottes zu befassen. An vier Stationen – dem
Otto-Portal, der Taufkapelle, dem Hauptportal und vor dem
Marienbild – erhalten die Gläubigen spirituelle Impulse, um die
Barmherzigkeit als „das Geheimnis des christlichen Glaubens“ (Papst
Franziskus) zu entdecken und zu betrachten. Im Seitenschiff findet
der „Weg der Barmherzigkeit“ seinen Abschluss. Dort besteht die
Möglichkeit zum Gespräch mit einer Seelsorgerin oder einem
Seelsorger sowie zum Empfang der Beichte. Es liegen Blöcke und
Stifte bereit, um eigene Eindrücke und Gedanken zu notieren oder an
einer Pinnwand für andere Besucher zu hinterlassen. Für den „Weg
der Barmherzigkeit“ sollte man sich etwa eine halbe Stunde Zeit
nehmen.
Auch das Domweihfest am 2. Oktober 2016 soll durch das Heilige
Jahr eine besondere Prägung erfahren. Geplant ist eine „Nacht der
Barmherzigkeit“ vom 1. auf den 2. Oktober mit Taizégebet,
eucharistischer Anbetung und der durchgängigen Möglichkeit zu
Gespräch, Segnung und Beichte. Die Brüder aus Taizé haben ihre
Teilnahme bereits zugesagt.
Das außerordentliche Heilige Jahr der Barmherzigkeit ist
von Papst Franziskus am 8. Dezember eröffnet worden, genau 50 Jahre
nach Abschluss des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962 bis 1965).
Es soll dazu beitragen, „das Zeugnis der Gläubigen stärker und
wirkungsvoller zu machen", heißt es in der Verkündigungsbulle mit
dem Titel „Antlitz der Barmherzigkeit“. Der Papst fordert die
Kirche darin auf, verstärkt auf das Wesentliche zu schauen und
„Zeichen und Werkzeug von Gottes Barmherzigkeit“ zu sein. Die
Barmherzigkeit sei der letzte und endgültige Akt, mit dem Gott den
Menschen entgegentritt, und zugleich „das grundlegende Gesetz, das
im Herzen eines jeden Menschen ruht und den Blick bestimmt, wenn er
aufrichtig auf den Bruder und die Schwester schaut, die ihm auf dem
Weg des Lebens begegnen.“ Barmherzigkeit öffne das Herz für die
Hoffnung, dass „wir trotz unserer Begrenztheit aufgrund unserer
Schuld für immer geliebt sind“, so Papst Franziskus. Traditionell
werden zu Beginn eines Heiligen Jahres die Heiligen Pforten des
Petersdoms und der drei weiteren päpstlichen Basiliken in Rom
geöffnet.
Der Eröffnungs-Gottesdienst im Speyerer Dom wurde von
Domorganist Markus Eichenlaub und der Schola Cantorum Saliensis
unter Leitung von Domkapellmeister Markus Melchiori musikalisch
gestaltet. Sie brachten unter anderem die „Messe brève no. 5 aux
seminaires“ von Charles Gounod zu Gehör.
Weitere Informationen zum Jahr der Barmherzigkeit:
http://www.bistum-speyer.de/bistum-speyer/heiliges-jahr-der-barmherzigkeit/
www.dbk.de/heiliges-jahr/home/
www.iubilaeummisericordiae.va/content/gdm/de.html
Öffnungszeiten des „Wegs der Barmherzigkeit“ im Dom zu
Speyer:
werktags November bis März 9 – 17 Uhr
werktags April bis Oktober 9 – 19 Uhr
sonntags ganzjährig 12 – 18 Uhr
Text und Foto: is
13.12.2015
Ein Brückenbauer zur arabischsprachigen Gemeinde
Pastor Danial betreut aus Ägypten, Syrien und dem Irak
stammende Christen in Ludwigshafen
Ludwigshafen /Eisenberg- Er ist ein
evangelischer Pontifex, ein Brückenbauer: Danial Danial, Pastor der
koptisch-evangelischen Kirche in Ägypten und seit diesem Jahr
hauptamtlicher Seelsorger der evangelisch-arabischsprachigen
Gemeinde in Ludwigshafen. Der 50-Jährige betreut gemeinsam mit
seiner Frau Kenous Shammas die rund 150 Personen, die in der Pfalz
und Kurpfalz leben. Zusammen kommen die aus Ägypten, Syrien und dem
Irak stammenden Christen in den Räumen der Stadtmission
Ludwigshafen. Die Evangelische Kirche der Pfalz trägt gemeinsam mit
dem Evangelischen Gemeinschaftsverband das Projekt.
Mit einem fest angestellten Pastor, der selbst aus einer
Migrantengemeinde kommt, erwachsen nach Ansicht des
Kirchenpräsidenten und des Beauftragten der Landeskirche für
Christen anderer Sprache und Herkunft, Pfarrer Arne Dembek, neue
Möglichkeiten für die Integration. Dies gelte nicht nur für die
Eingliederung in die deutsche Gesellschaft; die durch die
gemeinsame arabische Muttersprache verbundenen Evangelischen übten
auch praktische Ökumene. So feierten altorientalische, orthodoxe
und koptische Christen gemeinsam Gottesdienst, besuchten die
Bibelstunden und kämen zu Jugendgruppentreffen zusammen.
Aber auch für die landeskirchlichen Gemeinden und die
Stadtmission trage das „Modell“ des Brückenbauers zur
Horizonterweiterung bei, erklärten Schad und Dembek bei einem
Gespräch mit Danial und Vertretern des Gemeinschaftsverbandes sowie
des Kirchenbezirks Ludwigshafen. Für die Landeskirche biete das
zunächst auf drei Jahre angelegte Projekt die Möglichkeit, das
interkulturelle Profil zu stärken. „Als Volkskirche verstehen wir
uns als Kirche für alle Christenmenschen, unabhängig von ihrer
Nationalität, Tradition oder Prägung“, sagte Dembek.
Kirchenpräsident Schad betonte, dass die Landeskirche nicht nur mit
guten Worten, sondern auch mit weiteren Flüchtlingsberatungsstellen
und der Qualifizierung Ehrenamtlicher zur Integration beitragen
wolle. Der Blick in die jüngere deutsche Geschichte zeige, dass die
bis zu 14 Millionen Vertriebenen nach 1945 und die rund 2,5
Millionen (Spät-) Aussiedler zu Beginn der 1990er Jahre „auch dank
der Aufnahme in unseren Kirchengemeinden hier ein neues Zuhause
gefunden haben.“
Zurzeit feiert die arabischsprechende Gemeinde zweimal im Monat
in Ludwigshafen ihre Gottesdienste. Die Hausbesuche führen Pastor
Danial von Ludwigshafen bis nach Kaiserslautern, von Göllheim bis
Kandel. Der vor 15 Jahren nach Deutschland gekommene ägyptische
Pastor sieht seine Aufgabe aber nicht nur in der seelsorgerlichen
Betreuung und gottesdienstlichen Begleitung seiner
Gemeindemitglieder. „Wir dürfen mit den pfälzischen
Kirchengemeinden nicht getrennt oder nebeneinander her leben, wir
müssen zusammenwachsen“, sagte der mit seiner Familie in Eisenberg
wohnende Danial, der von der Ludwigshafener Dekanin Barbara
Kohlstruck in den Pfarrkonvent eingeladen wurde. Pfarrer Tilo
Brach, Vorsitzender des Evangelischen Gemeinschaftverbandes Pfalz,
und Missionsinspektor Otto-Erich Juhler unterstrichen die Bedeutung
der direkten Begegnungen.
So hoffen alle Beteiligten, bis spätestens zum Projektende 2018
ein Gemeindefest und einen Gottesdienst feiern zu können, bei dem
arabisch- und deutschsprachige Gemeindeglieder zusammen singen und
beten, essen und trinken und zu dem Schluss kommen, dass
Vorbereitung und Durchführung selten so problemlos waren wie in
jenem Jahr. Text und Foto: lk
12.12.2015
„Tat verletzt alle, die sich für Integration einsetzen“
Herxheim/Speyer- Kirchenpräsident Christian Schad
zum mutmaßlichen Brandanschlag auf die Flüchtlingsunterkunft in
Herxheim und die im selben Gebäude verortete Kleiderkammer für
Asylbewerber
„Die Nachricht vom mutmaßlichen Brandanschlag auf eine
Flüchtlingsunterkunft in Herxheim sowie die im selben Gebäude
verortete Kleiderkammer für Asylbewerber hat mich tief erschreckt.
Den bei den Löscharbeiten verletzten Angehörigen der Feuerwehr
gelten meine besten Genesungswünsche.
Diese Tat verletzt zugleich alle, die sich für eine
Willkommenskultur und die Integration von Flüchtlingen und
Asylsuchenden vor Ort und in unserem Land einsetzen. Gerade in
Herxheim engagieren sich inner- und außerhalb der Kirche viele
Menschen, die für die Rechte und Würde der Flüchtlinge und
Asylsuchenden eintreten. Hier und an zahlreichen anderen Orten
spüre ich in dieser Stunde die Entschlossenheit, sich umso mehr
dafür einzusetzen, dass Flüchtlinge und Asylsuchende bei uns würdig
empfangen und aufgenommen werden. Die in der Flüchtlingshilfe
Engagierten sind für mich Vorbilder in Sachen Humanität, die wir
gerade jetzt ganz besonders brauchen.
Deshalb habe ich mich dazu entschlossen, noch heute Abend die
Flüchtlingsunterkunft zu besuchen und damit mit denen solidarisch
zu sein, die unmittelbare Opfer des Brandanschlags sind, und mit
denen, die dem Hass gegenüber Fremden in unserem Land entschlossen
widerstehen. Uns bleibt, nach diesem Anschlag den oft mühsamen Weg
der Hilfe und des Dialogs konsequent weiterzugehen. Das Gebot zum
Schutz der Fremden im eigenen Land zieht sich durch die ganze Bibel
und ist für uns Christen die Richtschnur unseres Handelns: ‚Wenn
ein Fremdling bei euch wohnt in eurem Lande, den sollt ihr nicht
bedrücken. Er soll bei euch wohnen, wie ein Einheimischer unter
euch, und du sollst ihn lieben wie dich selbst‘ (3. Mose 19,33
f.).“ lk
10.12.2015
Bischof Wiesemann verurteilt Brandanschläge auf Flüchtlingsunterkünfte in Herxheim
Zweites
Feuer innerhalb weniger Tage – Justiz ermittelt wegen versuchten
Mordes und schwerer Brandstiftung – BDKJ und Jugendkirche LUMEN
laden zu Friedengebet ein
Speyer- Als „abscheuliche Tat“ verurteilt
Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann die Brandanschläge auf zwei
Flüchtlingsunterkünfte in Herxheim. „Die Menschen, die vor dem
Krieg und dem Terror in ihren Heimatländern geflohen sind und bei
uns Schutz suchen, werden hier erneut Opfer von Vorurteilen und
Gewalt. Wer einen solch niederträchtigen Anschlag auf schutzlose
Menschen verübt, tritt die christlichen und die demokratischen
Grundwerte mit Füßen.“
Ende vergangener Woche hatten die Täter drei mit einer
unbekannten Flüssigkeit gefüllte Kanister über ein Oberlicht in das
Gebäude einer geplanten Flüchtlingsunterkunft geworfen. Die
Kanister waren in Flammen aufgegangen, Decke und Böden wurden
verschmort. In das Haus sollten bis zu 800 Asylsuchende
einziehen.
In der Nacht zum heutigen Donnerstag hat es erneut in einer
Einrichtung für Flüchtlinge gebrannt. Das Feuer ist in einer
Kleiderkammer im obersten Stock einer ehemaligen Gaststätte am
Herxheimer Waldstadion ausgebrochen. Im Stockwerk unterhalb der
Kleiderkammer wohnen neun Flüchtlinge in ehemaligen Fremdenzimmern.
Sie konnten sich in Sicherheit bringen und blieben glücklicherweise
unverletzt. Integrationsministerin Irene Alt sagte auf einer
Pressekonferenz, man müsse damit rechnen, dass der neue Brand einen
fremdenfeindlichen Hintergrund habe, auch wenn es noch keine
konkreten Hinweise darauf gebe. Die Staatsanwaltschaft hat
Ermittlungen wegen versuchten Mordes und schwerer Brandstiftung
aufgenommen.
Der Diözesanverband Speyer des Bundes der Deutschen Katholischen
Jugend (BDKJ) und die Jugendkirche LUMEN laden aus aktuellem Anlass
für Freitag (11. Dezember) um 19 Uhr zu einem Friedensgebet die
Jugendkirche LUMEN in Ludwigshafen ein. Sie befindet sich in der
Unterkirche der Herz-Jesu-Kirche in der Mundenheimer Straße 216 und
ist vom Berliner Platz und S-Bahnhof Ludwigshafen-Mitte in nur fünf
Minuten Fußweg erreichbar. Das ursprünglich geplante Angebot
„eat.share.pray“ wurde aufgrund der Brandanschläge in Herxheim
durch ein Friedensgebet ersetzt. is
10.12.2015
24.000 Euro Bauhilfe für das Bistum Speyer
Bonifatiuswerk beschließt Fördermittel für 2016
Paderborn/Speyer- Das Bonifatiuswerk der
deutschen Katholiken fördert im Jahr 2016 Bau- und
Sanierungsmaßnahmen im Bistum Speyer mit 24.000 Euro. Das hat der
Generalvorstand des Diaspora-Hilfswerkes in Paderborn mitgeteilt.
Insgesamt fördert das Bonifatiuswerk im kommenden Jahr Projekte in
der deutschen, nordeuropäischen und baltischen Diaspora mit
insgesamt 14 Millionen Euro.
Im Bistum Speyer wird die Kirchenstiftung St. Josef in Bayerfeld
mit 24.000 Euro unterstützt. Bei der fast 250 Jahre alten
Pfarrkirche ist es dringend notwendig das Dach zu sanieren. Die
Dachfläche weist starke Verformungen auf, die Ziegel sind alt und
defekt, die Dichte der Dacheindeckung ist so an mehreren Stellen
nicht mehr gewährleistet.
„Wir möchten, dass der christliche Glaube in Deutschland eine
Zukunft hat. Daher unterstützen wir Katholiken dort, wo sie in
ihrem direkten Umfeld nur selten eine Glaubensgemeinschaft erleben.
Gerade in der Diaspora ist es schwierig, den Glauben an die
kommende Generation weiterzugeben“, sagte der Präsident des
Bonifatiuswerkes, Heinz Paus.
Die gesamten Fördermittel in Höhe von 14 Millionen Euro
verteilen sich auf die vier Hilfsarten des Bonifatiuswerkes: die
Bau-, die Verkehrs-, die Glaubens- sowie die Kinder- und
Jugendhilfe.
Im Bereich der Bauhilfe werden 58 Projekte mit insgesamt
3,43 Millionen Euro gefördert. Davon sind 350.000 Euro für
eilbedürftige Baumaßnahmen vorgesehen. In Deutschland werden 36
Bauprojekte mit 1,775 Millionen Euro, in Nordeuropa elf Bauprojekte
mit 750.000 Euro und in Estland und Lettland elf Bauprojekte mit
550.000 Euro gefördert.
Projekte der Kinder- und Jugendhilfe und der
Glaubenshilfe werden unterstützt mit 2,85 Millionen Euro. In
Deutschland fließen 1,69 Millionen Euro in die Kinder- und
Jugendhilfe, in Nordeuropa 270.000 Euro und in Estland und Lettland
60.000 Euro. Auf die Glaubenshilfe entfallen 680.000 Euro, 150.000
Euro werden den Diözesan-Bonifatiuswerken zur Verfügung gestellt.
Schwerpunktmäßig werden Tageseinrichtungen für Kinder in
Ostdeutschland, Religiöse Kinderwochen, Projekte in der Kinder- und
Jugendpastoral und Projektstellen gefördert.
Die Verkehrshilfe investiert 900.000 Euro in neue
BONI-Busse. Seit der Gründung der Verkehrshilfe 1949 wurden bereits
mehr als 3.400 Fahrzeuge gefördert, jährlich kommen 40 bis 45
BONI-Busse dazu.
Ähnlich wie im Vorjahr (2,1 Millionen Euro) werden 2016
missionarische Projekte und Initiativen zur Neuevangelisierung
sowie die religiöse Bildungsarbeit gefördert. Hierzu gehören u.a.
die Erstkommunionaktion, die Firminitiative und die Förderung
christlichen Brauchtums durch Kampagnen. Zudem leitet das
Bonifatiuswerk zweckgebundene Fördergelder des
Diaspora-Kommissariats in Höhe von 4,74 Millionen Euro für Projekte
in Nordeuropa weiter.
„Mit unserer Unterstützung als Hilfe zur Selbsthilfe möchten wir
eine Zukunft mitgestalten, in der unser Glaube und unsere Werte
erfahren und erlebt werden. Wir sind aufgefordert, auf aktuelle
Herausforderungen in der Pastoral zu reagieren, gerade in einer
Zeit, in der Millionen von Menschen aus Angst vor Krieg und Terror
ihre Heimat verlassen und Schutz suchen“, sagte der Generalsekretär
des Bonifatiuswerkes, Monsignore Georg Austen. Daher werden
verstärkt Personalstellen in Gemeinden der Diaspora unterstützt,
die eine gelebte Willkommenskultur fördern und die Integration vor
Ort erleichtern sollen.
Information zum Bonifatiuswerk
Das
Bonifatiuswerk unterstützt Katholiken überall dort, wo sie als
Minderheit ihren Glauben leben und fördert Projekte in Deutschland,
Nordeuropa und dem Baltikum. Von der Deutschen Bischofskonferenz
mit der Förderung der Diaspora-Seelsorge beauftragt, sammelt das
Werk Spenden und stellt diese u.a. für den Bau von Kirchen und
Gemeindezentren, für die Kinder- und Jugendseelsorge und für
sozialkaritative Projekte als Hilfe zur Selbsthilfe zur Verfügung.
Gefördert werden so die Weitergabe des Glaubens, Orte der Begegnung
und der Gemeinschaft sowie die pastorale Begleitung.
Bildunterzeile: Der Generalsekretär des Bonifatiuswerkes,
Monsignore Georg Austen, und Präsident Heinz Paus haben in
Paderborn mitgeteilt, dass das Bonifatiuswerk im kommenden Jahr
Projekte in der deutschen, nordeuropäischen und baltischen Diaspora
mit 14 Millionen Euro unterstützt. Text und Foto:
Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken
10.12.2015
Im Kampf gegen den Terror gibt es keinen ethischen Königsweg
Plädoyer
des Kirchenpräsidenten für Gewaltfreiheit – „Flüchtlingskrise ist
ein Weckruf“
Speyer/Bad Dürkheim- Mit einem Plädoyer
für den „Vorrang des Zivilen, des Politischen und der
Gewaltfreiheit“ hat sich der pfälzische Kirchenpräsident Christian
Schad gegen militärische Aktionen im Syrien-Konflikt und im Kampf
gegen den so genannten „Islamischen Staat“ ausgesprochen.
Militäreinsätze würden keine Konflikte lösen. „Im Gegenteil. Sie
beschleunigen die Eskalation, potenzieren den Hass und verursachen
vor allem Opfer unter der Zivilbevölkerung“, sagte Schad mit Blick
auf den vom Bundestag beschlossenen Bundeswehr-Einsatz in
Syrien.
„Es geht um ein Kernthema des christlichen Glaubens“, sagte
Schad beim traditionellen „Pressetee“ der Evangelischen Kirche der
Pfalz am Dienstag in Bad Dürkheim. Der Terror stelle Politik,
Kirche und Gesellschaft vor Optionen „jenseits eines ethischen
Königsweges. Man kann hier eigentlich nicht nicht schuldig
werden“. Auf Kirche und Diakonie komme angesichts der durch Armut,
Klimawandel und Kriege ausgelösten „beispiellosen
Massenvertreibungen“ eine wichtige Rolle zu. In seiner Ansprache
vor rund dreißig Medienvertretern bezeichnete Kirchenpräsident
Schad die Flüchtlingskrise als epochale Herausforderung und
erteilte gleichzeitig einer Politik der „Abschottung ins
vermeintliche Schneckenhaus des Nationalstaates“ eine Absage. „Es
gibt Probleme, die machen vor Staatsgrenzen keinen Halt.“
Gerade im Hinblick auf das Schwerpunktthema 2016 der
Reformationsdekade, „Reformation – und die Eine Welt“, bekomme der
Begriff „Globalisierung“ eine besondere Bedeutung. „Die ‚Eine Welt‘
bringt es mit sich, dass Menschen sich auf den Weg machen, weil sie
in ihrem eigenen Land keine Zukunft mehr sehen. Das fordert uns
heraus.“ Die Flüchtlingskrise sei ein „Weckruf“, sagte Schad und
forderte zum gewaltfreien Kampf gegen die Hauptursachen für Flucht
und Vertreibung auf. Dazu zählen nach seinen Worten auch
Rüstungsexporte u.a. in Länder, die die Menschenrechte verletzten.
„Wir dürfen nicht aufhören, für solche Zusammenhänge ein
Bewusstsein zu schaffen.“
„Als Christen nehmen wir die Herausforderung an, unsere
zunehmend multiethnische, multireligiöse und multikulturelle
Gesellschaft mit zu gestalten. Unser ur-evangelisches Modell von
Einheit, von Gemeinschaft in versöhnter Verschiedenheit kann und
soll uns dabei leiten“, führte Kirchenpräsident Schad aus. Er
forderte eine solidarische Verteilung der Zuflucht Suchenden auf
viele Länder, in denen den Flüchtlingen ein würdiges Leben und die
Integration in die Gesellschaft ermöglicht werden solle.
Die Landeskirche sei bereit, nicht nur mit guten Worten, sondern
handfest Hilfe zu leisten, erklärte der Kirchenpräsident und
verwies auf das von der Synode der Evangelischen Kirche der Pfalz
verabschiedete Konzept zur Hilfe bei der Eingliederung von
Flüchtlingen und Migranten. Gleichzeitig schlössen Rechte immer
auch Pflichten ein. „Wer von unserer freiheitlichen Ordnung
Gebrauch machen will, muss sie bejahen“, sagte Schad in seiner
Ansprache beim „Pressetee“. Dieser bietet Kirchenleitung und
Journalisten Gelegenheit, gegen Ende des Jahres intensiv
miteinander ins Gespräch zu kommen. lk
09.12.2015
Nikolaus ist Schutzpatron der Binnenschiffer
Eintreten wo Hilfe gebraucht wird
Assmannshausen- Die Verehrung des heiligen Nikolaus
hat in Assmannshausen lange Tradition und so hat auch in diesem
Jahr der örtliche St. Nikolaus Schifferverein wieder eine
Schiffsprozession zum Binger Riff ausgerichtet. In Höhe der
dortigen Nikolauskapelle bitten die Prozessionsteilnehmer den
Schutzpatron der Binnenschiffer um seinen Schutz und schließen die
Wasserbauer, Feuerwehrleute und Schutzpolizisten mit ein.
Der St. Nikolaus-Schiffertag beginnt mit einem festlichen
Gottesdienst am Morgen in der Pfarrkirche Hl. Kreuz Assmannshausen,
unter der Mitgestaltung des Gesangvereins Cäcilia. Als Zelebranten
konnte Friedrich Bauer vom Ortsausschuss Pfarrer Kurt Weigel, den
Bezirkspräses Mittelrhein, Pfarrer Hans Jörg und Diakon Waldemar
Eichholz begrüßen.
In seiner Predigt zitierte Pfarrer Weigel auch den erkrankten
Diakon Günter Johannes Barth von der Schifferseelsorge
Mannheim-Ludwigshafen. Nikolaus sei einer der meist verehrten
Heiligen der Ost- und Westkirche. Als Bischof von Myra begleiten
ihn zahlreiche Legenden und er sei als einer der 14 Nothelfer Trost
und Stärke für Menschen in Not, für Kinder und Schwache. Keines der
Kinder solle verloren gehen, so Nikolaus, sonst gehe die Welt
verloren. Wie Pfarrer Weigel betonte, haben die Menschen durch
Nikolaus wieder zu Menschenfreundlichkeit und Güte zurückgefunden.
Und der St. Nikolaus Schifferverein in Assmannshausen könne darauf
Stolz sein, einen solchen Schutzpatron zu haben.
Bei der abschließenden Andacht an der St. Nikolauskapelle
in der Rheinuferstraße sagte der Weihbischof von Speyer, Otto
Georgens, vor einer großen Anzahl von Prozessionsteilnehmern, dass
der heilige Nikolaus gerade in unserer heutigen Zeit fälschlich als
Weihnachtsmann dargestellt werden. „Kein Weihnachtsmann taugt zum
Schutzpatron der Binnenschiffer“, so der Weihbischof, der auch
darüber sprach, dass der Bischof von Myra meist unerkannt große
Hilfe gegenüber den Armen geleistet habe. Und er zeige sich auch
noch heute als ein großer Helfer in der Not. Armut habe viele
Gesichter, auch in unserer Zeit. Für die Christen sei es daher
gerade in der Advents- und Weihnachtszeit angesagt, dort
einzutreten, wo Hilfe gebraucht wird.
Die St. Nikolaus Schiffsprozession wurde von der Winzerkapelle
Rüdesheim musikalisch gestaltet. Beamten der Wasserschutzpolizei,
Feuerwehrleute des Binger Feuerlöschschiffes, Vertreter des
Wasserbaus und der Stadt Rüdesheim sowie Schiffervereine aus Bingen
und Kamp-Bornhofen befanden sich unter den Prozessionsteilnehmern,
die auf den Schiffen der Bingen-Rüdesheimer Personenschifffahrt und
des Charterliners van de Lücht zum Binger Riff fuhren. Text und
Foto: ASS Verlag
08.12.2015
Viel mehr als nur Gottesdienst
Erhebung
zur Ministranten-Arbeit in der Diözese Speyer
Speyer- Im Bistum Speyer gibt es derzeit etwa
7.000 Messdienerinnen und Messdiener. Viele von ihnen treffen sich
nicht nur zum Gottesdienst, sondern sind darüber hinaus als
Jugendgruppen in der Pfarrei organisiert. Eine aktueller Erhebung
der Ministrantenreferate der südwestdeutschen Bistümer zeigt: Die
Zahlen gehen etwas zurück, das Engagement der Mädchen und Jungen
ist aber nach wie vor sehr groß.
Die Ministrantenarbeit hat sich verändert. Das machen die
Ergebnisse der Studie deutlich. Immer weniger
Ministrantengemeinschaften bieten regelmäßige, altersspezifische
Gruppenstunden an. Die Zahl sank auf knapp 20% der Pfarreien.
Dennoch blieb die Zahl der Mädchen und Jungen, die Altardienst tun
unter Berücksichtigung des demografischen Wandels stabil. Viele
Gruppen treffen sich regelmäßig (86,4%). Im Vordergrund stehen dann
Freizeiten, Bildungsveranstaltungen, soziale Aktionen oder Gebet
und Besinnung. Fast alle Ministrantengruppen (91%) gaben an, sich
im Rahmen der jährlichen Sternsingeraktion zu engagieren.
Die Gruppen werden oftmals durch hauptamtliche Leitungskräfte
organisiert (64%) . Hierzu zählen Pfarrer, Diakone und Pastoral-
oder Gemeindereferenten, aber auch Pfarrsekretärinnen und Küster.
In etwa einem Drittel der Fälle leiten Jugendliche oder Erwachsene
ehrenamtlich die Ministrantenarbeit in den Gemeinden.
An der von Mai bis September 2015 durchgeführten Umfrage nahmen
im Bistum Speyer 65 von 70 Pfarreiengemeinschaften teil. Die
Auswertung dient auch der zukünftigen Schwerpunktsetzung der
Abteilung Jugendseelsorge im Bereich der Ministranten-Seelsorge. So
wurde etwa deutlich, dass die Kooperation einzelnen
Ministrantengemeinschaften auf Dekanatsebene noch deutlich
verstärkt werden kann. Derzeit liegt sie bei etwas 11%. Im Zuge der
Umstrukturierung der Pfarreien wird ein tragfähiges
Kooperationsnetzwerk aber immer wichtiger werden. Ralf Feix,
Referent für Ministrantenpastoral, plant zur Stärkung der
Dekanatsebene in Kooperation mit den Jugendzentralen verstärkt
Ministrantentage. Ihm ist es auch ein wichtiges Anliegen, für die
Schulungsangebote vor Ort in den Pfarreien zu werben. Im direkten
Austausch mit den Messdienerinnen und Messdienern ist es Feix
besonders wichtig, Dank für den Dienst zum Ausdruck zu bringen:
"Ich habe großen Respekt vor jeder und jedem Einzelnen, der mit
Freude und Überzeugung seinen Dienst tut. Es ist einfach schön zu
erleben, dass Messdiener-Sein nicht allein auf den Dienst am Altar
beschränkt ist, sondern viele gemeinsame Aktionen darüber hinaus
stattfinden, so das Miteinander gestärkt wird und Freundschaften
entstehen. Das zu sehen erfüllt mich mit großer Dankbarkeit."
Alle Umfrageergebnisse finden sie grafisch aufbereitet auf
der Homepage der Abteilung Jugendseelsorge www.jugend-bistum-speyer.de.
Text: BDKJ Speyer; Foto: © Abteilung
Jugendseelsorge
08.12.2015
Caritasverband bekommt eine neue Zentrale
Umzug in die Nikolaus-von-Weis-Straße für Anfang
2017 geplant
Speyer- Der Caritasverband für die Diözese
Speyer bekommt eine neue Zentrale. Nach langer Suche steht nun
fest: Ein Neubau wird es werden, und zwar auf dem Gelände des
Institutes St. Dominikus in der Nikolaus-von-Weis-Straße.
Wie der Caritasverband mitteilt, baut die „Gewo Wohnen GmbH
Speyer“ das neue Haus und vermietet es an den Caritasverband. Dem
hat der Aufsichtsrat der Gewo bei seiner letzten Sitzung
zugestimmt.
Voraussichtlicher Baubeginn ist Anfang 2016. Der Umzug der rund
140 Mitarbeiter der Zentrale soll Ende 2016 erfolgen. „Für uns ist
das ein idealer Standort“, so der Vorsitzende des Caritasverbandes
für die Diözese Speyer, Domkapitular Karl-Ludwig Hundemer, „er
eröffnet uns alle Möglichkeiten. Der Neubau wird komplett
barrierefrei sein und hat eine sehr gute Verkehrsanbindung.“
„Wir veräußern das Areal, da die Arbeit des Caritasverbandes dem
Grundauftrag unseres Ordens entspricht und auch dem Anliegen
unseres Gründers Bischof Nikolaus von Weis“, äußerte sich die
Generalpriorin des Instituts St. Dominikus, Schwester Gertrud Dahl,
über die Pläne.
Alfred Böhmer, der Geschäftsführer der Gewo, sagte zu dem neuen
Projekt: „Es freut uns, dass wir als Investor vom Caritasverband
angesprochen wurden.“
Für den Vorsitzenden des Caritasrates und früheren
Oberbürgermeister von Speyer, Werner Schineller, geht mit dieser
Entscheidung ein lange gehegter Wunsch in Erfüllung. „Es war mir
ein großes Anliegen, den Umzug des Caritasverbandes in ein
ausreichend großes, funktionales und nachhaltiges Gebäude auf den
Weg zu bringen“, so Schineller.
Nachdem der ursprüngliche Plan nicht verwirklicht werden konnte,
gemeinsam mit dem Priesterseminar in das Bistumshaus St. Ludwig zu
ziehen, geht mit der Entscheidung für den Neubau an der
Nikolaus-von-Weis-Straße für den Caritasverband eine lange Suche zu
Ende. Der aktuelle Standort in der Oberen Langgasse, der so
genannte „Seppelskasten“, ist für die 140 Mitarbeiter schon länger
zu klein, und es müsste dort sehr viel Geld in die Hand genommen
werden, um das Gebäude, das arg in die Jahre gekommen ist, von
Grund auf zu sanieren.
Die Nachbarschaft mit dem Caritas-Zentrum, der Beratungsstelle
in der Bahnhofstraße, endet schon Anfang 2016. Das Beratungszentrum
zieht um in die Ludwigstraße 13a.
Stichwort Caritas-Zentrale
In der Zentrale des Caritasverbandes für die Diözese Speyer
(DiCV) sitzt der Spitzenverband als Berater und Vertreter der
Interessen aller kirchlich-caritativen Träger der Diözese. Die
Referenten der so genannten „Abteilung Soziales“ verantworten die
politische Lobbyarbeit in den Bereichen Jugendhilfe,
Behindertenhilfe, Altenhilfe, Hospiz- und
Palliativberatungsdienste, Wohnungslosenhilfe, Suchthilfe,
Schwangerenberatung, Migration- und Integration, Schuldnerberatung
und soziale Sicherung und die Fachberatung der katholischen
Kindertagesstätten. Als Träger ist der DiCV verantwortlich für zwei
Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe und vier
Warenkorb-Sozialkaufhäuser sowie für die acht Caritaszentren für
die Dekanate im Bistum Speyer. Die 100prozentige Tochter des DiCV,
die CBS Caritas Betriebsträgergesellschaft Speyer, ist Träger von
15 Altenhilfe- und sieben Behindertenhilfe-Einrichtungen sowie
einer Einrichtung der Jugendhilfe.
In der Caritas-Zentrale in Speyer befindet sich außerdem das
Personal-Servicezentrum, das für nahezu 3000 Mitarbeiter des DiCV
und der CBS und anderer caritativer Träger zuständig ist.
Auch die Immobilien und Finanzen des Verbandes werden von Speyer
aus verwaltet und betreut. Text und Foto: Caritasverband der
Diözese Speyer
07.12.2015
Gebetskette erstreckte sich über das gesamte Kirchenjahr
Bischof Wiesemann dankt allen Teilnehmern der Gebetskette,
die den Prozess „Gemeindepastoral 2015“ mit ihrem Gebet begleitet
haben – Fortsetzung der Gebetskette im Heiligen Jahr der
Barmherzigkeit
Speyer- Vom ersten Advent 2014 bis zum ersten
Advent 2015 haben Gruppen und Personen aus dem Bistum Speyer
durchgängig für die Anliegen des Prozesses „Gemeindepastoral 2015“
gebetet. Die Gebetskette des Bistums erstreckte sich über alle Tage
des vergangenen Kirchenjahrs.
„Es ist beeindruckend zu sehen, dass das Anliegen einer
geistlichen, inhaltlichen und strukturellen Erneuerung des Bistums
an jedem einzelnen Tag vor Gott gebracht wurde“, bringt Bischof Dr.
Karl-Heinz Wiesemann seinen Dank an die Teilnehmerinnen und
Teilnehmer der Gebetskette zum Ausdruck.
„Ganz unterschiedliche Menschen, Gruppen, Gebetskreise und
Pfarreien unseres Bistums haben sich im Gebet miteinander verbunden
und haben den Weg zur Neugründung der Pfarreien begleitet“, würdigt
er den Gebetseifer der Gläubigen. Er verbindet damit den Wunsch,
dass „der Heilige Geist uns auch weiterhin zu einer starken
Gemeinschaft verbindet und uns erfüllt, damit wir froh und mutig
als Christen den Herausforderungen unserer Zeit begegnen
können.“
Ein positives Resümee zieht auch Liturgie-Referent Clemens
Schirmer, der die Gebetskette organisiert hat. Im Online-Kalender
zur Gebetskette wurden über 500 Eintragungen vorgenommen. Die
Karmelitinnen aus Hauenstein haben täglich für den Prozess
„Gemeindepastoral 2015“ gebet. Zehn Gruppen haben sich während des
gesamten Jahres einmal oder mehrmals in der Woche zum Gebet
getroffen. Clemens Schirmer weiß, dass viele die Gebetskette
zusätzlich unterstützt haben, ohne sich in den Online-Kalender auf
der Internetseite des Bistums einzutragen. Für den
Liturgie-Referenten hat die Gebetskette ein Stück weit sichtbar
gemacht, dass in vielen Pfarreien Gruppen und Gebetskreise
bestehen, die sich regelmäßig zum gemeinsamen Beten treffen.
Clemens Schirmer sieht darin ein positives Zeichen, dass die
Spiritualität als eine von vier leitenden Perspektiven im neuen
Seelsorgekonzept des Bistums eine tragfähige und weiter
ausbaufähige Grundlage in den Pfarreien und Gemeinden hat.
Das Bistum hat entschieden, die Gebetskette im Heiligen Jahr der
Barmherzigkeit fortzusetzen. Es wird am dritten Adventssonntag mit
einem Pontifikalamt im Dom zu Speyer eröffnet.
04.12.2015
Verdienstorden des Landes für Kirchenpräsident i.R. Eberhard Cherdron
Ministerpräsidentin Malu Dreyer: Einsatz für Gemeinwohl
ist gelebte Solidarität
spk. Speyer. Die rheinland-pfälzische
Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat jetzt im
Rahmen einer Feierstunde im Stresemannsaal der Mainzer
Staatskanzlei den früheren Kirchenpräsidenten
der Evangelischen Landeskirche der Pfalz, Eberhard
Cherdron, mit dem Landesverdienstorden ausgezeichnet. Wie
Dreyer bei dieser Gelegenheit hervorhob, habe sich Cherdron in all
seinen beruflichen Herausforderungen mit großem Engagement für den
Dialog zwischen den Kirchen und der Gesellschaft eingesetzt. Ein
wichtiger Schwerpunkt seiner Arbeit sei dabei der Aufbau und die
Pflege von Kontakten mit der evangelischen Jugendarbeit in der
früheren DDR gewesen, für die er vielfältige Begegnungen initiiert
habe. Im „Vereinigungsjahr“ 1990 habe Cherdron dann den Prozess der
Zusammenführung der kirchlichen Jugendarbeit in Ost und West mit
wertvollen Impulsen begleiten und zum Erfolg führen
können.-01.jpg)
„Eine Gesellschaft braucht engagierte Menschen wie Sie, die sich
für das Gemeinwohl einsetzen und etwas verändern wollen - Menschen,
die mitgestalten, bewegen und andere inspirieren können“, betonte
die Ministerpräsidentin in ihrer Laudatio auf den verdienten
Kirchenmann. Engagement sei ein unverzichtbarer Bestandteil jeder
bürgerschaftlichen Gemeinschaft. Demokratie lebe davon, dass es
immer wieder Menschen gebe, die ihre Zeit und Tatkraft einsetzten,
um sich einem gemeinnützigen „Herzensprojekt“ zu widmen. „Über
viele Jahre hinweg haben Sie so dieses Land und seine Zukunft
nachhaltig mitgestaltet und sind darüber zum Vorbild geworden.
Dafür gebührt Ihnen heute unser besonderer Dank“, so die
Ministerpräsidentin.
Der 1943 in Speyer als Sohn eines Pfarrers geborene Theologe
wuchs gemeinsam mit drei Geschwistern in Hochstadt/Pfalz und Kandel
auf und studierte nach dem Abitur von 1963 bis 1967 Theologie an
den Universitäten in Tübingen, Heidelberg, Göttingen und Mainz.
Sein anschließendes Vikariat und seine erste Pfarrstelle waren in
den saarpfälzischen Kirchengemeinden in Bexbach und Homburg/Saar.
Ab 1970 studierte Eberhard Cherdron in Mannheim zusätzlich zur
Theologie Volkswirtschaftslehre und schloss dieses Studium im Jahr
1974 als Diplom-Volkswirt ab.
Von 1974 bis 1977 hatte Cherdron dann die Pfarrstelle in
Neuhofen/Pfalz inne, ehe er zum Landesjugendpfarrer der Pfälzischen
Landeskirche nach Kaiserslautern berufen wurde.
Ab 1984 leitete er dann das „Diakonische Werk der Pfalz“ in
Speyer, bis ihn die Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz
1989 zum Oberkirchenrat in Speyer wählte, wo er die Funktion des
Personaldezernenten übernahm. Neun Jahre später, im Jahr 1998,
wurde Cherdron dann von der Landessynode zum Kirchenpräsidenten der
Evangelischen Kirche der Pfalz gewählt und trat damit die Nachfolge
von Werner Schramm an, der damals aus Altersgründen in den
Ruhestand wechselte.
Nach Beendigung seiner ersten, zunächst siebenjährigen Amtszeit
wählte ihn die Landessynode 2005 mit 55 von 64 Stimmen erneut zum
Kirchenpräsidenten. Damit konnte er im September 2005 seine zweite
Amtsperiode antreten, die er bis zum 30. November 2008 ausfüllte,
als er im Alter von 65 Jahren in den Ruhestand wechselte. Zu seinem
Nachfolger wählte die Landessynode im Mai 2008 Cherdrons damaligen
Stellvertreter, Oberkirchenrat Christian Schad.
Heute lebt Eberhard Cherdron, der in seiner Freizeit Klavier,
Blockflöte und Gambe spielt und u.a. auch in der „Kantorei an der
Gedächtniskirche“ als Chorsänger mitwirkt, zusammen mit seiner Frau
Dorothea, mit der er vier Kinder hat, wieder in Speyer. Ein
profiliertes Pfarrerleben rundet sich also....
Gemeinsam mit Eberhard Cherdron zeichnete die
Ministerpräsidentin übrigens an diesem Tag noch elf weitere
verdiente Frauen und Männer aus den unterschiedlichsten Bereichen
des gesellschaftlichen Lebens mit dem Verdienstorden des Landes
Rheinland-Pfalz aus, die sich durch ganz unterschiedliche
Engagements verdient gemacht hätten - von der Förderung kultureller
und geschichtlicher Projekte über die Forschungsförderung und
soziale Hilfsprojekte bis hin zum Natur- und Umweltschutz. „All
dies spiegelt die Pluralität und den Reichtum des kulturellen und
gesellschaftlichen Lebens wider, für die Rheinland-Pfalz steht.
Ihre Leistungen sind deshalb eine große Bereicherung für unser
Zusammenleben“, so die Ministerpräsidentin abschließend.
Wie die Staatskanzlei weiter mitteilte, engagieren sich derzeit
in Rheinland-Pfalz mehr als 1,5 Millionen Bürgerinnen und Bürger ab
einem Alter von 14 Jahren im Ehrenamt. Das seien 42 Prozent aller
Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer - so viele, wie in
fast keinem anderen Bundesland. „Ich bin deshalb stolz darauf, in
einem Land zu leben, in dem die Menschen zusammenhalten“, so die
Malu Dreyer. Die Förderung des Ehrenamtes sei deshalb auch eines
der vorrangigen Politikfelder der Landesregierung.
Was ehrenamtliches Engagement zu erreichen vermöge, habe
sich gerade erst wieder in diesem Jahr gezeigt, in dem das Land den
größten Zuzug von Flüchtlingen seit dem Zweiten Weltkrieg erlebe.
„Hier leisten die zum großen Teil ehrenamtlich tätigen Helfer und
Helferinnen Herausragendes für unsere Gesellschaft und für
diejenigen Menschen, die aus Not zu uns geflüchtet sind“, betonte
die Ministerpräsidentin anerkennend.
Der Landesverdienstorden wurde in diesem Jahr bereits zum 34.
Mal verliehen. Er wird seit 1982 vergeben und ist die höchste
rheinland-pfälzische Auszeichnung, mit der herausragende Verdienste
um das Land Rheinland-Pfalz und seine Bürgerinnen und Bürger
gewürdigt werden. Seit 1982 wurde er 1.086 Mal verliehen. Foto:
stk-rlp
03.12.2015
Vorlesespaß in der Prot. Kita Arche Noah in Speyer
Speyer-
Der bundesweite Vorlesetag am 20. November war für die Prot. Kita
Arche Noah in Speyer Anlass, in der Kita-eigenen Bücherei drei Tage
lang fast rund um die Uhr vorzulesen.
In gemütlicher Atmosphäre lasen Eltern und Erzieherinnen den
Kindern Bilderbücher und Geschichten zum Thema „Alle Kinder dieser
Welt“ vor. Die Buchauswahl stellte der Spei’rer Buchladen zur
Verfügung. So konnten die Kinder andere Kulturen und Feste
kennenlernen.
Die Bücherei der Prot. Kita Arche Noah wird in den wöchentlichen
Ausleihzeiten von Eltern betreut. Im Alltag ist sie für die Kinder
und Erzieherinnen eine Bereicherung. Dank des großen Engagements
der Eltern z.B. beim weihnachtlichen Plätzchenverkauf können
kontinuierlich neue Bücher angeschafft werden.
Text und Foto: Protestantische Kindertagesstätte Arche
Noah
02.12.2015
Rund 500 Teilnehmer bei Klimapilgerweg durch die Pfalz unterwegs
Gemeinsames Eintreten der Weltreligionen entfacht Dynamik
im Vorfeld der Weltklimakonferenz in Paris –
Weltkirchen-Referent Christoph Fuhrbach bei
Abschlussveranstaltungen der verschiedenen internationalen
Klima-Pilgerwege in Paris
Speyer- Mit einem starken Zeichen haben
Vertreter/innen der Weltreligionen kurz vor dem Start der 21.
Weltklimakonferenz in Paris (COP 21) den Druck auf die politisch
Handelnden erhöht: sie übergaben 1.780.528
Unterschriften für ein verbindliches Klimaschutzabkommen
an Christiana Figueres, der Leiterin des UN-Klimasekretariats.
Als Vertreter des ökumenischen Klima-Pilgerweg-Abschnitts
“Ludwigshafen – Metz” und des gesamten deutsch-französischen
Klima-Pilgerweges „Geht doch!“ von Flensburg über 1470km nach Paris
nahm Christoph Fuhrbach vom Referat Weltkirche des Bistums Speyer
an den Abschlussveranstaltungen der verschiedenen internationalen
Klima-Pilgerwege in Paris teil. „Frau Figueres zeigte sich
emotional gerührt, weil alle Weltreligionen erstmals in dieser
existentiellen Frage einheitliche und zudem klare sowie
verbindliche Forderungen an die Politik erhoben“, berichtet
Fuhrbach. Figueres bezeichnete den Klimawandel als die „zentrale
Herausforderung dieser Generation“, die nun entschieden angegangen
werden müsse.
Die Attentate in Paris vor zwei Wochen hatten
Auswirkungen auf den Abschluss der internationalen Klima-Pilgerwege
vor dem Start der COP 21 in Paris: Einige Veranstaltungen wie eine
große Demonstration für ein verbindliches Klimaschutzabkommen
wurden aufgrund der angespannten Sicherheitslage in Paris abgesagt.
Viele weitere Events mussten verlegt oder verkürzt und einige
Sicherheitskontrollen eingehalten werden. Banner und Fahnen durften
aufgrund des Demonstrationsverbots nicht ausgerollt werden, Gesang
war nur in geschlossenen Räumen erlaubt. Zudem hatten sich etliche
Pilgernde in den vergangenen zwei Wochen für das Finale in Paris
abgemeldet. Gleichzeitig freuten sich die Menschen in Paris, dass
dennoch so viele Klima-Pilgernde in ihre Stadt kamen, was sie auch
als Solidaritätsbekundung in ihrer aktuell nicht einfachen
Situation deuteten.
Die verschiedenen internationalen Klimapilgerwege aus Norwegen,
Schweden, Dänemark, Deutschland, Schottland, England, Niederlande,
Ukraine, Ungarn, Österreich und Italien sowie aus den Philippinen
und von Ostafrika kamen alle am Freitag in Paris an. Selbst in
vielen Metro-Stationen wurde auf die Ankunft der Klimapilgernden
mit Plakaten hingewiesen. Aufgrund dieses Anlasses gab es diverse
Empfänge, Gebetszeiten und thematische Veranstaltungen in der
ganzen Stadt.
Aus dem Veranstaltungsreigen ragte ein interreligiöses
Gebet in der Kathedrale von St. Denis mit muslimischen, jüdischen,
buddhistischen und christlichen Gläubigen heraus. Direkt im
Anschluss gab es ein Treffen von Vertreter/innen aller
Klimapilgerwege und der Weltreligionen mit bei der COP 21
zentralen Persönlichkeiten: Pilger/innen berichteten mit Hilfe von
mitgebrachten Symbolen über ihre im Laufe der Pilgerwege gemachten
Erfahrungen und Einsichten. Religiöse Würdenträger/innen stellten
klare Forderungen an die bei der Weltklimakonferenz politisch
Handelnden. Dabei wurde klar, dass es hier keine religiösen Grenzen
gibt, sondern dass – zum ersten Mal - alle großen Weltreligionen
sich einig sind, dass der Klimawandel und ein an Klimagerechtigkeit
ausgerichtetes Handeln eine der wesentlichen Herausforderungen der
gesamten Menschheit im 21. Jahrhundert sein wird. Erzbischof Thabo
Makgoba rief daher alle Gläubigen und alle politisch Handelnden
auf: „Wir können, wir müssen, wir werden handeln“, um den
Klimawandel zu begrenzen und Klimagerechtigkeit zu schaffen.
Viele weitere religiöse Würdenträger/innen wie z.B. der
EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm, seine Stellvertreterin
Annette Kurschus (Präses der Evangelischen Landeskirche von
Westfalen), Erzbischof Ludwig Schick (Erzbistum Bamberg.
Vorsitzender der Kommission Weltkirche bei der Deutschen
Bischofskonferenz) und Bischof Bernabe Sagastume (Guatemala) als
„Stimme der Menschen im globalen Süden“, waren vor Ort in Paris. Er
hat in den vergangenen Tagen auch im Bistum Speyer sowohl über
seinen Einsatz gegen große Bergbauprojekte mit massiven negativen
Auswirkungen auf Mensch und Natur, über die Auswirkungen des
Klimawandels in Mittelamerika als auch über seine Hoffnungen auf
ein verbindliches Klimaschutzabkommen in Paris berichtet.
Etliche Zehntausende Klima-Pilgernde waren auf dem Weg nach
Paris unterwegs, allein zwischen Ludwigshafen und Metz waren es gut
500. Zusätzlich wurden viele weitere Menschen auf dem
Klima-Pilgerweg durch die Pfalz und das Saarland mit öffentlichen
Veranstaltungen in Kirchen, Gemeindehäusern, Fußgängerzonen
erreicht. Die Evangelische Landeskirche der Pfalz als auch das
Bistum Speyer haben damit einen Beitrag geleistet, dass der Druck
auf die Politisch Handelnden, bei der COP 21 ein verbindliches
Klimaschutzabkommen zu erreichen, erhöht wurde. Text: is; Foto:
Evangelische Kirche von Westfalen
01.12.2015
Segnung und Aussendung für den Dienst in den neuen Pfarreien
Delegationen aus den Pfarreien bekamen beim Pontifikalamt
im Speyerer Dom am 28. November die Errichtungsurkunden der neuen
Pfarreien und das künftige Pfarrsiegel überreicht
Speyer- Dieser Tag geht in die Geschichte
des Bistums Speyer ein: Zu einem Segnungs- und Sendungsgottesdienst
kamen am Samstag, den 28. November, Delegationen aus allen
Pfarreien des Bistums Speyer zusammen. Beim Pontifikalamt im Speyer
Dom wurde das Bistum als eine große Gemeinschaft aus allen Teilen
der Pfalz und des Saarpfalzkreises erfahrbar, als eine Gemeinschaft
von Gläubigen, die mit „Herzblut, Leidenschaft und großer Liebe zu
ihrer Kirche stehen“, wie Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in
seiner Begrüßung der rund 1.200 Gottesdienstteilnehmer betonte.
In seiner Predigt wandte sich der Bischof dem Prozess
„Gemeindepastoral 2015“ unter dem Leitwort „Der Geist ist es, der
lebendig macht“ zu. „Es geht dabei nicht zuerst um eine Veränderung
der Strukturen, sondern um eine geistliche Erneuerung, mit der wir
auf die Herausforderungen der Zeit Antwort geben“, so der Bischof.
Das Leitwort sei ein Appell, „nicht das Tote zu hüten, sondern das
Lebendige zu fördern“. Im Blick auf die Bedrohung durch den Terror
rief er die Gläubigen dazu auf, mit Mut für die christlichen Werte
und die Würde des Menschen einzutreten. Zugleich warb er für eine
offene und solidarische Haltung gegenüber den Menschen, die auf der
Flucht vor Krieg und Terror in Europa Schutz suchen. „Es ist das
Kennzeichen, gleichsam die Signatur des Christlichen, dass wir uns
dem Notleidenden öffnen und ihm Anteil an unserem Leben geben, als
wäre es Christus selbst.“
Die Kirche sei heute vor die Aufgabe gestellt, das Dienen neu zu
lernen. Nur im Dienst und in der Hingabe zeige sich die Kraft des
Glaubens. Die erste Frage bei der Erstellung eines pastoralen
Konzepts in den neuen Pfarreien dürfe nicht lauten „Welchen
Besitzstand wollen wir wahren?“, sondern „Wem wollen wir dienen?“
Der Bischof ermutigte zu einem Wechsel vom Versorgungsdenken zur
Eigeninitiative. Der Blick der Seelsorge müsse darauf gerichtet
sein, wo die Charismen und Begabungen wachsen - und das „über die
Grenzen der Kirche hinaus im ökumenischen Schulterschluss und im
Schulterschluss mit all denen in der Gesellschaft, die sich
ebenfalls von der Not der Menschen anrühren lassen“. Notwendig sei
ein Umdenken von der Institution zur Jüngerschaft. „Fragen wir uns
vor allem: Wo wächst das Reich Gottes? Denn Kirche ist nicht um
ihrer selbst willen eingesetzt, sondern als Hinweis auf das Reich
Gottes“, hob Bischof Wiesemann hervor und zeigte sich davon
überzeugt, dass der Funke Jesu niemals klein zu kriegen sei. „Im
Gegenteil, seine Kraft ist größer als alles, was wir planen
können.“
Die leitenden Pfarrer, die gemeinsam mit dem Bischof, den
Mitgliedern des Domkapitels und den Dekanen um den Hochaltar
versammelt waren, sprachen das Glaubensbekenntnis und legten ihren
Amtseid als Pfarrer der neuen Pfarreien ab. Darin versprachen sie
unter anderem, die Gemeinschaft mit der Kirche zu bewahren und den
Bischöfen in Treue zur Seite zu stehen. Nach dem Schlussgebet
wurden die Delegationen aus den Pfarreien von Bischof Dr.
Karl-Heinz Wiesemann, Weihbischof Otto Georgens und Generalvikar
Dr. Franz Jung für ihren Dienst in den neuen Pfarreien gesegnet und
ausgesandt. Den Delegationen aus den Pfarreien gehörten die
hauptamtlichen Seelsorgerinnen und Seelsorger und die Vertreter der
neu gewählten Pfarrgremien an. Sie erhielten zugleich die
Errichtungsurkunde der neuen Pfarrei und das neue Pfarrsiegel.
Dem Gottesdienst wohnten mehrere Ehrengäste bei, darunter der
emeritierte Speyerer Bischof Dr. Anton Schlembach, die
rheinland-pfälzische Kultusministerin Vera Reiß sowie die Leiter
der katholischen Büros von Rheinland-Pfalz und des Saarlandes
Dieter Skala und Prälat Dr. Peter Prassel. Der evangelische
Kirchenpräsident Christian Schad musste krankheitsbedingt
absagen.
Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes hatten der
Mädchenchor der Dommusik und die Sängerinnen des Domchors unter
Leitung von Domkapellmeister Markus Melchiori übernommen.
Aufgeführt werden die „Messe brève“ von Leo Delibes und John
Rutters „The peace of God“. Die Orgel spielte Domorganist Markus
Eichenlaub. Im Anschluss an den Gottesdienst trafen sich die
Delegationen in der Event-Halle des Speyerer Technik-Museums zu
Gesprächen, Begegnung und zur Stärkung mit einem Mittagessen.
Text: is; Foto: Klaus Landry
29.11.2015
Weltweite Verschwendung von Lebensmitteln stoppen
Pfalzweite
Eröffnung von „Brot für die Welt“ – Kirchenpräsident prangert
Ungerechtigkeiten an
Speyer/Kirchheimbolanden- Zum Auftakt der
Spendenaktion „Brot für die Welt“ für die Pfalz und Saarpfalz
appellierten der pfälzische Kirchenpräsident Christian Schad und
Wolfgang Seibel von der Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutscher
Mennonitengemeinden an die Christen, das eigene Konsumverhalten zu
überdenken. „Viel zu viel wird produziert für den vermeintlichen
Bedarf in den Industrienationen. Und dabei werden weltweit mehr
Lebensmittel verschwendet, als nötig wären, alle Hungernden dieser
Erde zu ernähren, sagte Schad im Gottesdienst am ersten Advent in
der Peterskirche in Kirchheimbolanden. Die 57. evangelische
Spendenaktion hat das Motto „Satt ist nicht genug! Zukunft braucht
gesunde Ernährung“.
Kirchenpräsident Schad bezeichnete es in seiner Predigt als
„schreiende Ungerechtigkeit“, dass die einen „ein leichtes Leben
voller Annehmlichkeiten führen“, während in anderen Weltgegenden
die Menschen ausgeschlossen seien von Bildung und Brot, vom Zugang
zu Land und zu sauberem Wasser. „Wer die Welt in Ehrfurcht bewahrt,
wer sie allen Menschen zugute kommen lässt, erkennt: Wir leben in
der einen Schöpfung Gottes“, sagte Schad in dem von der
Landeskirche und den südwestdeutschen Mennonitengemeinden gemeinsam
gestalteten Gottesdienst.
Die Spendenaktion stellt in diesem Jahr das Thema
Mangelernährung und deren Folgen in den Mittelpunkt. Brot für die
Welt unterstützt Partnerorganisationen, die die Bevölkerung über
die Bedeutung einer vielfältigen, gesunden und bezahlbaren
Ernährung aufklären. Die Spenden aus der Pfalz und der Saarpfalz
kommen dabei zwei Projekten in Indien und in dem afrikanischen Land
Burkina Faso zugute. Kirchenpräsident Schad betonte, dass die
Brot-für-die Welt-Projekte eine der Ursachen für weltweite
Fluchtbewegungen – nämlich den Klimawandel und seine Folgen – in
den Blick nehme und Menschen dabei helfe, ihren Lebensraum zu
erhalten und ein Leben in Würde zu führen. So würden Kleinbauern in
Burkina Faso beispielsweise dabei unterstützt, Brunnen und
Regenwassertanks zu bauen, damit das in der Sahelzone gelegene Land
auch in der Dürreperiode genügend sauberes Wasser zur Verfügung
hat.
Das Motto „Satt ist nicht genug“ wurde im Gottesdienst nicht nur
durch das Wort thematisiert, sondern auch visuell und tänzerisch
umgesetzt, um den Besuchern möglichst viele Zugänge zu bieten. So
machten etwa kleine Säckchen, die die Evangelische Jugend mit Reis
und Getreidekörnern gefüllt hatte, deutlich, mit wie wenig Nahrung
ein Mensch in den armen Regionen unserer Erde täglich auskommen
muss. Die Säckchen trugen die Aufschrift „Weniger ist leer“. An dem
erstmals von den südwestdeutschen Mennonitengemeinden
mitgestalteten Gottesdienst zur Eröffnung von Brot für die Welt
wirkten u.a. auch Dekan Stefan Dominke, Asylbewerber und der
syrische Künstler Nadal Alawar mit. Die musikalische Leitung hatte
Bezirkskantor Martin Reitzig. dwp/lk.
Hintergrund: Im vergangenen Jahr haben die Menschen in
der Pfalz und der Saarpfalz 1.037.445 Euro für Brot für die Welt
gespendet. Das weltweit tätige Hilfswerk der evangelischen Landes-
und Freikirchen in Deutschland wurde 1959 gegründet. Wirkliche
Hilfe muss dem Armen helfen, sich selbst zu helfen, lautete ein
entscheidender Grundsatz, der bis heute gilt.
29.11.2015
Aus der spirituellen Begegnung mit Papst Johannes Paul II. Kraft schöpfen
Gedanken von Gerhard Cantzler
Speyer- Wer damals, am 4. Mai 1987, persönlich
mit dabei war auf der Speyerer Maximilianstraße oder auf den
Domplätzen, als der bei Alt und Jung so sehr geliebte Papst
Johannes Paul II. der Stadt und dem Bistum die Ehre gab, für den
hat sich dieser so gar nicht frühlingshafte, nasskalte Tag tief in
das Gedächtnis eingegraben. Denn wer sich heute noch bewusst an
dieses Ereignis erinnern kann, das damals für einige wenige Stunden
die Domstadt Speyer schlaglichtartig in den Blickpunkt des
Weltgeschehens rückte, der muss inzwischen bereits mehr als 40
Jahre alt sein.
Von daher war wohl auch die Frage von Gesprächsleiterin
Rebecca Blum an ihre beiden Gäste, Bischof emerit.
Dr. Anton Schlembach und Oberbürgermeister a.D.
Werner Schineller an diesem denkwürdigen Abend nur zu
verständlich, ob sie sich denn heute eine stärkere Verankerung
dieses Ereignisses im Bewußtsein der Menschen in Speyer und in der
Diözese wünschen würden.
Denn erinnern wir uns: An diesem 4. Mai 1987 war die Welt noch
strikt in Ost und West aufgeteilt - stand in Berlin noch eine
schier undurchdringliche Mauer - waren die ersten Anzeichen eines
Ausgleichs zwischen den monolithisch aufgestellten, politischen
Systemen nur andeutungsweise zu erkennen.
Einer, der damals durch sein Wort und sein Gebet
maßgeblich dazu beigetragen hat, dass schon wenige Monate nach
diesem Besuch in der Pfalz die Mauer in Berlin fallen, die Grenzen
zwischen Ost und West ihren Wert verlieren und die Menschen auf
beiden Seiten des so überflüssig gewordenen „Eisernen Vorhangs“
glückselig ihre Wiedervereinigung feiern konnten, war er: Papst
Johannes Paul II., der unter anderem mit seiner Unterstützung der
christlich geprägten Gewerkschaft „Solidarnosc“ in seiner
polnischen Heimat den ersten Stein aus der bis dahin
undurchdringlichen Mauer zwischen Ost und West brach und mit seinem
Ruf „Habt keine Angst!“ alle Menschen guten Willens in der Welt
dazu ermutigen wollte, diesen Weg in eine bessere Zukunft mit ihm
gemeinsam zu gehen.
Doch haben sich diese politischen Hoffnungen des inzwischen zu
Recht heilig gesprochenen Papstes erfüllt?
Seit 1987 haben sich Art und Umfang des Terrors in der Welt mit
geradezu besorgniserregender Geschwindigkeit weiter gesteigert.
Denken wir nur an den 11. September 2001, als erstmals eine neue
Eskalationsstufe der Gewalt überschritten und ein seit Anbeginn der
Welt gültiges Tabu gebrochen wurde, indem drei mit unschuldigen
Menschen vollbesetzte Flugzeuge in die „Twin-Towers“ von New York
und in das amerikanische Verteidigungsministerium bei Washington
gestürzt wurden. Und denken wir im weiteren an die in kurzer Folge
durchgeführten, brutalen Anschläge von Paris, die die Welt mit
neuen Formen des Schreckens überzogen. Dazwischen gab es unzählige
Kriege und Gewalttaten in der Welt und in ihrer Folge immer größere
Wellen von -zig Millionen Flüchtlingen.
Ein vermeintlich undurchbrechbarer Teufelskreis scheint sich in
Gang gesetzt zu haben und sich immer schneller zu drehen.
Als Johannes Paul II. 1987 in Deutschlandund in Speyer
weilte, da galt sein Besuch in erster Linie der von ihm so
hochverehrten, zwischenzeitlich gleichfalls heilig gesprochenen
jüdisch-deutschen Wissenschaftlerin und Karmelitin Edith Stein, die
im Bistum Speyer vom Judentum zum Katholizismus konvertiert war und
deren Seligsprechung Papst Johannes Paul II. 1987 bei seinem
Aufenthalt in Köln vornahm.
Diese Heilige – „Benedicta vom Kreuz“, Edith Stein - hat durch
ihr Leben ein Zeugnis dafür gegeben, wie Menschen auch mit
scheinbar ausweglosen Situationen umgehen und leben können – so wie
sie im KZ Auschwitz mit einer finalen Situation umgehen musste, wo
sie schon kurz nach der Ankunft ihres Transports aus Holland
gemeinsam mit ihrer Schwester im Gas starb.
Terror und Gewalt beherrschen auch heute wieder oder noch immer
und vielleicht sogar noch mehr, die Welt. Damit umgehen und leben
zu können, erfordert Mut und große Vorbilder. Der heilige Papst
Johannes Paul II und die Heilige Edith Stein taugen bestens als
solche Vorbilder.
Sie beide hatten Kontakte zu Speyer – die eine über
mehrere Jahre hinweg als Lehrerin im Kloster St. Magdalena, der
andere nur wenige Stunden. „Können wir es überhaupt zureichend
einschätzen, gemeinsam mit einem Heiligen am Altar gestanden zu
haben – ihm die Hand gereicht zu haben?“, fragte jetzt Bischof Dr.
Anton Schlembach nachdenklich und voller Ehrerbietung seine
bewegten Zuhörer im dicht besetzten Speyerer Ratssaal.
Deshalb: So wie es sie schon mit der in Speyer seßhaften
„Edith-Stein-Gesellschaft“ gibt, wäre wohl auch eine
institutionalisierte Form des Gedenkens an Papst Johannes Paul II.
und an seinen Besuch in Speyer eine gute Idee, weil ihm dort die
ihn verehrenden Menschen, wie 1987 der Speyerer Bischof in
Realität, zumindest im Geiste die Hand reichen und so aus der
spirituellen Begegnung mit ihm Kraft und Hoffnung schöpfen können –
trotz allem. Fotos: gc
28.11.2015
Auf dem Weg zu einer „neuen Art von Pfarrei“
Bischof
Karl-Heinz Wiesemann ermutigt in seinem Hirtenbrief zum ersten
Advent die Gläubigen dazu, sich auf den Weg des Lebens in den neuen
Pfarreien einzulassen
Speyer- Die Einführung des neuen
Seelsorgekonzepts „Gemeindepastoral 2015“ steht im Mittelpunkt des
Hirtenbriefs von Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann zum ersten
Advent. „Soll die Reform gelingen, müssen wir das wirklich Neue an
den nun umschriebenen pfarrlichen Lebensräumen erkennen“, schreibt
Bischof Wiesemann im Blick auf die 70 neuen Pfarreien. „Wir wollen
uns auf den Weg zu einer neuen Art von Pfarrei machen: Sie lebt in
unterschiedlichen Gemeinden, die fest miteinander verbunden sind,
so dass sie sich gegenseitig ergänzen in der Vielfalt der
Charismen, die ihnen gegeben sind.“ Es komme nicht darauf an, an
jedem Ort alles anzubieten, sondern miteinander den Reichtum der
Vielfalt zu entdecken. Keiner schafft das allein. „Wir brauchen
einander, um den ganzen Christus in der Welt sichtbar werden zu
lassen.“ Das erfordert aus Sicht des Bischofs Offenheit,
aufeinander zuzugehen, Bereitschaft, miteinander Schwerpunkte zu
setzen, und Freude daran, sich Neuem und Unerwartetem zu
öffnen.“
Die Neuwahlen der pfarrlichen Gremien im Oktober hätten
vielerorts einen Generationenwechsel hervorgebracht. Manch einer,
der sich über lange Jahre mit Leidenschaft für seine Pfarrgemeinde
vor Ort eingesetzt habe, wolle sich diese grundlegende Veränderung
in seinem ehrenamtlichen Engagement nicht mehr zumuten. Andere
seien neu angezogen worden von der Unterschiedlichkeit der
Mitwirkungsmöglichkeiten, die die neuen Räte auf der Pfarrei- wie
konkret auf der Gemeindeebene bieten. Der Bischof ermutigt die
Gläubigen, „sich mit dem Wagemut und der Zusage des Evangeliums auf
den Weg des gemeinsamen Lebens und Wirkens in unseren neuen
Pfarreien einlassen.“
Die Einführung des neuen Seelsorgekonzepts im Bistum Speyer
treffe mit zwei herausragenden Ereignissen zusammen. Bischof
Wiesemann bezieht sich einerseits auf den Beginn des
außerordentlichen Heiligen Jahres, das Papst Franziskus als Jahr
der Barmherzigkeit ausgerufen hat und mit dem er die Kirche von
innen her erneuern möchte. Zum anderen richtet er seinen Blick auf
die Flüchtlinge, die aus Angst vor Terror und Krieg, aus
Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit an unserer Tür anklopfen. Hier
werde der innerste Kern von Barmherzigkeit, von „misericordia“,
angefragt: „Das eigene Herz für die Elenden zu öffnen und das Leben
mit ihnen zu teilen.“ Die Aufnahme und Integration der Flüchtlinge
betrachtet er als eine Bewährungsprobe für das Zeugnis der
Christen. „Was wir aktuell erleben, ist bei allen berechtigten
Sorgen nicht der Untergang des christlichen Abendlandes. Das könnte
nur geschehen, wenn wir ihm nicht mehr das Angesicht unseres
menschenfreundlichen Gottes geben würden.“ So werde das Jahr der
Barmherzigkeit zum konkreten Auftrag und zur Sendung in die
Welt.
Der Hirtenbrief des Bischofs wird in den Gottesdiensten zum
ersten Advent in allen Pfarreien des Bistums verlesen. Erstmals
steht er auch in Form eines Videobeitrags auf der Internetseite des
Bistums Speyer zur Verfügung. Bischof Wiesemann wendet sich darin
aus der Kapelle des Bischofshauses direkt an die Gläubigen im
Bistum. is
Das Hirtenwort als Video:
http://www.bistum-speyer.de/bistum-speyer/leitung/bischof/hirtenwort-zum-ersten-advent/
28.11.2015
Reparatur der Orgel der Heiliggeistkirche geht voran
Bereits 1.000 Euro gespendet
Speyer- Pünktlich zum Advent und rechtzeitig,
vor Weihnachten, erklingt das Trompetenregister der Orgel in der
Heiliggeistkirche wieder. Damit bekommt die Advents- und
Weihnachtszeit den nötigen festlichen Klang.
Möglich ist das durch die Spenden der Speyerer geworden. Bereits
1 000 Euro von den benötigten 10 000 Euro sind beisammen.
Auch bei der Andacht am Sonntagabend wird wieder Gelegenheit
sein, für die Reparatur der Orgel zu Spenden. An der Orgel spielt
dieses Mal Gerhard Nußbaum festliche Orgelmusik zum Advent.
Henri Franck
26.11.2015
Erinnerungen an den Papstbesuch 1987 in Speyer
Werner Schineller, der frühere Speyerer Bürgermeister und Oberbürgermeister, hatte Erinnerungsstücke mitgebracht. Rechts neben ihm Bischof em. Anton Schlembach.
Bischof em. Schlembach und Oberbürgermeister a.D. Schineller
berichten in der Reihe „Lebendige Erinnerung“ über einen
denkwürdigen Tag
Speyer- Der 4. Mai 1987 war ein großer Tag
für Speyer, als Papst Johannes Paul II. das Bistum und die Stadt
besuchte. Bischof em. Anton Schlembach hatte das Oberhaupt der
katholischen Kirche in die Domstadt eingeladen. Werner Schineller,
damals Bürgermeister, zeichnete von städtischer Seite für die
Organisation des Großereignisses verantwortlich. Am Dienstag
blickten beide Zeitzeugen in der Reihe "Lebendige Erinnerung" im
historischen Ratssaal in Speyer zurück und ließen den denkwürdigen
Tag vor 28 Jahren und die ganzen Vorbereitungen Revue passieren.
Wie lädt man einen Papst überhaupt ein, fragte Rebecca Blum,
Schülerin des Speyerer Edith-Stein-Gymnasiums, die die Moderation
übernahm. Schlembach berichtete ausführlich, wie die Idee geboren
wurde, er einen Brief an den Sekretär des Papstes schickte, über
die Zeit, in der er und das Domkapitel auf eine Zusage hofften, an
die sie eigentlich gar nicht glaubten. Schlembachs Grundgedanke:
Wenn der Papst Edith Stein in Köln selig sprechen wird, passt
Speyer, wo sie gewirkt hat, dazu. Am 26. Juni 1986 kam die Zusage
in Speyer an – rund sechs Wochen, nachdem Schlembach die Einladung
gesandt hatte. Der Bischof berichtete, wie der damalige
Oberbürgermeister Christian Roßkopf alles andere als begeistert
war: "Er ist erschrocken", rief Schlembach den rund 70 Zuhörern zu.
Der Rathauschef hatte Bedenken, die Stadt könne solch einen Ansturm
von Menschen nicht verkraften.
An diesem 4. Mai war die Stadt Speyer wahrlich im Papst-Fieber.
Rebecca Blum lieferte die Zahlen: 1000 Polizisten, über 1000
ehrenamtliche Helfer, mehr als 300 Journalisten und nicht zuletzt
60.000 Gläubige waren auf den Beinen. Aber bis zu dem historischen
Tag hatten Ordinariat und Stadt viel zu tun. Wo landet der
Hubschrauber des Papstes? Welche Route nimmt der Papst in die
Stadt? Es gab eine Vielzahl von Arbeitsgemeinschaften, die sich von
Parkplatzfragen bis hin zur Liturgie beschäftigen, zeigte Werner
Schineller die Spanne auf. Der frühere Bürgermeister hatte einige
Erinnerungsstücke mitgebracht, etwa Schriften und Medaillen, die
anlässlich des Papstbesuches herausgegeben wurden. Lacher erntete
er, als er das "saukalte Wetter" an diesem 4. Mai in Erinnerung
rief.
Bischof em. Anton Schlembach gab detailreiche Einblicke in den
Tagesablauf. Alles lief nach Protokoll, angefangen von der
Begrüßung am Landeplatz beim heutigen Kolb-Schulzentrum. Er sprach
von der eindrucksvollen Fahrt von Johannes Paul II. über die
Maximilianstraße. Das Bistumsarchiv, das die beiden Zeitzeugen
gemeinsam mit dem Forum Katholische Akademie zu der Veranstaltung
eingeladen hat, lieferte einen Zusammenschnitt der
Fernsehberichterstattung.
Einig waren sich Schlembach und Schineller, dass der Papstbesuch
bis heute nachwirkt und das Andenken in der Stadt gepflegt wird.
Mit Unverständnis reagierten sie auf die gegenwärtige Situation in
Europa, bemängelten die fehlende Solidarität der Staaten. "Ich habe
mir das Europa anders vorgestellt", erklärte Schineller. Ende der
80er Jahre habe Europa einen großen Aufschwung erfahren, heute
würden die Grenzen wieder geschlossen. "Die Grundwerte sind heute
nicht weniger gefährdet als damals beim Papstbesuch", fügte Anton
Schlembach hinzu, der Johannes Paul II. als begeisterten Europäer
bezeichnete und auf dessen Beitrag bei der friedlichen Lösung des
Ost-West-Konfliktes hinwies.
Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von Sängerinnen des
Mädchenchors am Dom unter Leitung von Domkapellmeister Markus
Melchiori. Bei der Reihe "Lebendige Erinnerung" arbeiten das
Bistumsarchiv, das Speyerer Stadtarchiv, das Zentralarchiv der
Evangelischen Kirche der Pfalz, das Historische Museum der Pfalz,
der Historische Verein der Pfalz sowie das Speyerer Seniorenbüro
zusammen. Text/Foto: Yvette Wagner
26.11.2015
Diözesane Eröffnung des „Heiligen Jahres der Barmherzigkeit“
Pontifikalamt im Speyerer Dom am dritten
Adventssonntag
Speyer- Mit einem Pontifikalamt am dritten
Advent (Sonntag, 13. Dezember) um 10 Uhr im Speyerer Dom eröffnet
Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann das „Heilige Jahr der
Barmherzigkeit“ im Bistum Speyer.
Das von Papst Franziskus ausgerufene Heilige Jahr soll dazu
beitragen, „das Zeugnis der Gläubigen stärker und wirkungsvoller zu
machen", heißt es in der Verkündigungsbulle mit dem Titel „Antlitz
der Barmherzigkeit“. Der Papst fordert die Kirche darin auf,
verstärkt auf das Wesentliche zu schauen und „Zeichen und Werkzeug
von Gottes Barmherzigkeit“ zu sein. Die Barmherzigkeit sei der
letzte und endgültige Akt, mit dem Gott den Menschen entgegentritt,
und zugleich „das grundlegende Gesetz, das im Herzen eines jeden
Menschen ruht und den Blick bestimmt, wenn er aufrichtig auf den
Bruder und die Schwester schaut, die ihm auf dem Weg des Lebens
begegnen.“ Barmherzigkeit öffne das Herz für die Hoffnung, dass
„wir trotz unserer Begrenztheit aufgrund unserer Schuld für immer
geliebt sind“, so Papst Franziskus. Traditionell werden zu Beginn
eines Heiligen Jahres die Heiligen Pforten des Petersdoms und der
drei weiteren päpstlichen Basiliken in Rom geöffnet.
Öffnung des Otto-Portals als „Heilige Pforte der
Barmherzigkeit“
Zum ersten
Mal in einem Heiligen Jahr gibt es in jeder Bischofskirche eine
„Heilige Pforte“. Einen Höhepunkt des Gottesdienstes im Speyerer
Dom am dritten Adventssonntag stellt die Öffnung des Otto-Portals
im Südosten des Domes als „Heilige Pforte“ dar. Es ist dem heiligen
Bischof Otto von Bamberg gewidmet, der beim Dombau mitgewirkt
hat.
Zu Beginn des Gottesdienstes wird Bischof Wiesemann Ausschnitte
aus der Verkündigungsbulle „Misericordiae vultus“ (Antlitz der
Barmherzigkeit) von Papst Franziskus zum außerordentlichen Jubiläum
der Barmherzigkeit verlesen. Mit den Worten „Das ist das Tor zum
Herrn: Durch dieses Tor treten wir ein, um Barmherzigkeit und
Vergebung zu erlangen“ wird er das Portal öffnen und dann mit den
Konzelebranten in die Kathedrale einziehen.
Domorganist Markus Eichenlaub und die Schola Cantorum Saliensis
unter Leitung von Domkapellmeister Markus Melchiori werden den
Gottesdienst musikalisch gestalten. Unter anderem wird die „Messe
brève no. 5 aux seminaires“ von Charles Gounod zu hören sein.
„Weg der Barmherzigkeit“ im Dom zu Speyer
Im Heiligen Jahr lädt ein „Weg der Barmherzigkeit“ in der
romanischen Kathedrale die Besucherinnen und Besucher dazu ein,
sich eingehender mit der Barmherzigkeit Gottes zu befassen. An vier
Stationen – dem Otto-Portal, der Taufkapelle, dem Hauptportal und
vor dem Marienbild – erhalten die Gläubigen spirituelle Impulse, um
die Barmherzigkeit als „das Geheimnis des christlichen Glaubens“
(Papst Franziskus) zu entdecken und zu betrachten. Im Seitenschiff
findet der „Weg der Barmherzigkeit“ seinen Abschluss. Dort besteht
die Möglichkeit zum Gespräch mit einer Seelsorgerin oder einem
Seelsorger sowie zum Empfang der Beichte. Es liegen Blöcke und
Stifte bereit, um eigene Eindrücke und Gedanken zu notieren oder an
einer Pinnwand für andere Besucher zu hinterlassen.
Für den „Weg der Barmherzigkeit“ sollte man sich etwa eine halbe
Stunde Zeit nehmen. Infotafeln vor dem Dom und im Inneren des Domes
machen auf das „Heilige Jahr“ und den „Weg der Barmherzigkeit“
aufmerksam. An den Eingängen liegen Faltblätter bereit, die auch
von der Internetseite des Domes heruntergeladen werden können.
Geplant ist, auch die Audioguide-Führung durch den Speyerer Dom
durch Hinweise auf das „Heilige Jahr“ und den „Weg der
Barmherzigkeit“ zu erweitern.
Zahlreiche Angebote im Bistum Speyer zum Heiligen Jahr der
Barmherzigkeit
Im Bistum Speyer wird das „Außerordentliche Heilige Jahr der
Barmherzigkeit“ mit mehreren Aktionen, Anregungen und Initiativen
begangen. Sie verstehen sich als Einladung an alle, das Heilige
Jahr für den eigenen Weg als Christin, als Christ persönlich oder
in der Gemeinschaft von Pfarrei, Gemeinde, Verband oder Gruppe
fruchtbar zu machen.
Heilige Pforten in mehreren Wallfahrtskirchen des Bistums Speyer
dienen als Anstoß, die Barmherzigkeit Gottes im eigenen Leben
konkret zu erfahren. Für Pfarreien, Verbände, Gruppen und
Einzelpilger bietet das Pilgerbüro Speyer eine große diözesane
Romwallfahrt vom 8. bis zum 15. Oktober 2016 mit Bischof Dr.
Karl-Heinz Wiesemann an. Auch das Domweihfest am 2. Oktober 2016
wird durch das Heilige Jahr eine besondere Prägung erfahren.
Geplant ist eine „Nacht der Barmherzigkeit“ vom 1. auf den 2.
Oktober mit Taizégebet, eucharistischer Anbetung und der
durchgängigen Möglichkeit zu Gespräch, Segnung und Beichte. Die
Brüder aus Taizé haben ihre Teilnahme bereits zugesagt.
Weitere Informationen zum „Jahr der Barmherzigkeit“:
http://www.bistum-speyer.de/bistum-speyer/heiliges-jahr-der-barmherzigkeit/
www.dbk.de/heiliges-jahr/home/
www.iubilaeummisericordiae.va/content/gdm/de.html
Öffnungszeiten des „Wegs der Barmherzigkeit“ im Dom zu
Speyer:
werktags November bis März 9 – 17 Uhr
werktags April bis Oktober 9 – 19 Uhr
sonntags ganzjährig 12 – 18 Uhr
Text und Foto: is
25.11.2015
Alte Mauern in neuem Licht
Stadt und Domkapitel
unterzeichnen Vertrag zur Erneuerung der Außenbeleuchtung des
Doms
Speyer- Die Stadt Speyer und das
Domkapitel Speyer haben am 11.11.2015 einen Vertrag unterzeichnet,
der die Finanzierung für Aufbau und Unterhalt der neuen
Außenbeleuchtung des Doms regelt. Die Anschaffung und der Aufbau
der Anlage wird bestritten aus einem Zuschuss der Europäischen
Stiftung Kaiserdom zu Speyer in Höhe von 300.000 Euro und einem
Zuschuss der Stadt Speyer in Höhe von 80.000 Euro. Bislang wurde
die Beleuchtung mit Unterstützung der Stadt und der Stadtwerke
Speyer betrieben. Mit Unterzeichnung dieser Vereinbarung teilen
sich Domkapitel und Stadt weiterhin Kosten und Verantwortung für
die Außenbeleuchtung der Kathedralkirche.
Seit 2011 gab es Pläne, die Illumination der romanischen
Kathedrale zu erneuern, um sie auf einen aktuellen technischen
Stand zu bringen und die ästhetische Wirkung zu verbessern. Was
fehlte, war das Geld zur Finanzierung der neuen Anlage. Zwei große
Einzelspenden aus den Reihen der Europäischen Stiftung Kaiserdom zu
Speyer sowie Mittel aus den Stiftungserträgen in einem Volumen von
je 100.000 Euro ermöglichen nun die Realisierung des neuen
Lichtkonzepts. Spender sind der Vorstandsvorsitzende der Stiftung
Dr. Dr. h.c. Manfred Fuchs und Isolde Laukien-Kleiner, deren Mann
Horst Kleiner als ehemaliger Vorsitzender des Vorstandes der
Bausparkasse Schwäbisch Hall AG Mitglied im Kuratorium der Stiftung
ist. Die Stadt Speyer beteiligt sich mit 80.000 Euro. Die Kosten
für Energie, Instandhaltung und Wartung werden auf 10.000 Euro
geschätzt und unter Stadt und Domkapitel aufgeteilt.
2011 gewann das Ingenieurbüro Bamberger einen Wettbewerb zur
Neukonzeption der Außenbeleuchtung. Ausgeschrieben wurde der
Wettbewerb vom Domkapitel Speyer. Der wissenschaftliche Beirat
fungierte als Jury, so dass die Belange des Denkmalschutzes von
Anfang an Berücksichtigung fanden. Ziel war es, die plastische
Wirkung des romanischen Baukörpers stärker heraus zu arbeiten und
verschiedene Beleuchtungsszenarien zu ermöglichen. Gleichzeitig
soll die in die Jahre gekommene technische Infrastruktur erneuert
sowie die Energieeffizienz erhöht und damit der Stromverbrauch um
bis zu achtzig Prozent verringert werden. Letzteres sieht das
Domkapitel auch als wichtige Maßnahme im Sinne einer ökologischen
Verantwortung, wie sie Papst Franziskus in seiner Enzyklika
„Laudato si“ fordert. Erreicht wird dieser Effekt durch den Einsatz
moderne LED Technik und einer dynamischen, das heißt den
Nachtzeiten und Lichtverhältnissen angepassten Steuerung der
Beleuchtung. Das Lichtspektrum wird so gestaltet, dass Insekten und
Vögel nicht irritiert werden.
Die Beleuchtung erfolgt durch etwa fünfzig Bodenstrahler,
Lichtmasten an sechs bereits bestehenden Positionen, neu
anzubringenden Strahlern auf zwei gegenüberliegenden Gebäuden sowie
einigen wenigen in den Türmen positionierten Leuchten. Die
geplanten Maßnahmen erfordern umfangreiche Bodenarbeiten rund um
den Dom. Die Bauplanung hierfür läuft derzeit. Text: is; Foto:
spk
25.11.2015
Nachhaltig predigen zum Thema „Heimat-los“
Predigtanregungen greifen im Kirchenjahr 2015/16 ein
hochaktuelles Thema auf
Speyer- Im zehnten Jahr ihres Erscheinens
hat die ökumenische Predigthilfe „nachhaltig predigen“ ein
aktuelles Schwerpunktthema: „Heimat-los“ – unter diesem Motto sind
die Predigtanregungen unter www.nachhaltig-predigen.de
rechtzeitig zum Beginn des neuen Kirchenjahres 2015/16 am 1. Advent
online.
„Indem wir die Ursachen für Flucht und Vertreibung aufgreifen,
weisen wir auch auf den Zusammenhang von Frieden, Gerechtigkeit und
Bewahrung der Schöpfung hin“, erklärt die Umweltbeauftragte der
pfälzischen Landeskirche, Bärbel Schäfer. Das ökumenische
Kooperationsprojekt wird von rund 20 Landeskirchen und Bistümern in
Deutschland und der Schweiz getragen, darunter die Evangelische
Kirche der Pfalz. Mehrere Pfälzer Autoren haben an den
Predigthilfen mitgearbeitet.
Bei der Auswahl der Bibelstellen orientieren sich die Autoren an
der evangelischen Perikopenordnung und an der katholischen
Leseordnung für die Sonntage. „Im neuen Kirchenjahr werden die
Herausgeber von ‚nachhaltig predigen‘ versuchen, Zusammenhänge,
Ursachen und christliche Perspektiven in ihrem Schwerpunktthema
„Heimat-los“ zusammenzubringen“, erklären die Initiatoren. Dazu
gebe es auf ökumenischer Grundlage Anregungen und Impulse, um die
Bibeltexte des jeweiligen Sonntags in den globalen Zusammenhang
nachhaltigen Lebens und Handelns einzuordnen.
Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung seien Anliegen, die in
der biblischen Überlieferung tief verwurzelt seien und heute eher
noch an Aktualität gewonnen hätten, erklärt Kirchenpräsident
Christian Schad in seinem Grußwort. In diesem Sinn unterstütze
‚nachhaltig predigen‘ die Kirche auch dabei, ihr Wächteramt
wahrzunehmen, „wie im Blick auf eine globalisierte Wirtschaft
soziale und ökologische Maßstäbe zu beachten sind“.
„Nachhaltig predigen“ wird gefördert von Brot für die Welt und
dem Katholischen Fonds.
Mehr zum Thema: www.nachhaltig-predigen.de.
lk
25.11.2015
„Es hilft uns vor allem Berührungsängste zu nehmen"
Das Schulsozialarbeiter-Team Speyer mit Thomas Stephan (4. v. rechts)
Schulsozialarbeiter würdigen diözesanes Angebot zur
Trauerarbeit
Speyer- 12 Schulsozialarbeiterinnen und
-arbeiter Speyerer Schulen haben Mitte November die Fortbildung des
Bistums Speyer zu „Trauerarbeit an der Schule“ in Speyer besucht.
Koordinatorin Bettina Baldauf, Abteilung Jugendförderung der Stadt
Speyer, hatte das Angebot gebucht: „Ich habe davon durch Lehrer
erfahren, die mir erzählt haben wie hilfreich es für sie war, auch
im konkreten Fall als ein Kind an der Schule gestorben ist.“
Dipl.-Sozialpädagogin Baldauf und ihr Team erhielten bei der
Fortbildung „ein gewisses Handwerkszeug“, Professionalität für ein
schwieriges und sehr persönliches Thema oder wie die Koordinatorin
sagt: „Es hilft uns vor allem Berührungsängste zu nehmen.“ Referent
Thomas Stephan schätzt die Zusammenarbeit mit den
Schulsozialarbeitern sehr. Sie seien durch ihre hohe Präsenz vor
Ort wichtige Ansprechpartnerinnen und -partner.
„Trauerarbeit an der Schule“ ist ein Angebot der Schulpastoral
der Hauptabteilung Schulen, Hochschulen, Bildung des Bistums
Speyer. Referent Thomas Stephan ist Notfallseelsorger und als
Trauerbegleiter qualifiziert in der Trauerarbeit mit Kindern und
Jugendlichen.
Kontakt für Fortbildungen und aktuelle Anfragen im Trauerfall an
Schulen im Bistum Speyer:
Thomas Stephan, thomas.stephan@bistum-speyer.de,
Tel: 0160 94791037
Text: is; Foto © Schulabteilung
des Bistums Speyer
24.11.2015
Preisträger im Wettbewerb „Bistumshaus St. Ludwig“ vorgestellt
Erste Entscheidung für weitere bauliche Entwicklung auf
echtem „Filet-Stück“ der Speyerer Innenstadt
spk. Speyer- In dem Entwicklungsprozess
über die zukünftige Nutzung eines der absoluten „Filet-Stücke“ in
der Speyerer Innenstadt ist eine wesentliche Vorentscheidung
gefallen: Im Planungs- und Investorenwettbewerb zum ehemaligen
Bistumshaus St. Ludwig hat jetzt die vielköpfige Jury ihr Votum
abgegeben und vier der insgesamt neun eingereichten Konzepte als
„preiswürdig“ erachtet, die im Rahmen eines Pressegespräches in den
Räumen des „Gemeinnützigen Siedlungswerkes“, das auch die fachliche
Begleitung des Entwicklungsprozesses übernommen hat, der
Öffentlichkeit vorgestellt.
Wie Architekt Andreas Kaupp, der mit seinem Mannheimer
Architekturbüro den Wettbewerb betreut hat, bei dieser Gelegenheit
mitteilte, hätten in dem Wettbewerb neben der städtebaulichen und
der architektonischen Qualität der Entwürfe insbesondere auch „ihre
Angemessenheit in der Nachnutzung sowie ihre soziale und kulturelle
Einbindung ins Stadtgefüge“ Beachtung gefunden.
Der Jury selbst hätten sieben Preisrichter und sechs
Stellvertreter angehört, die von zehn ausgewiesenen Fachleuten aus
unterschiedlichen Fachdisziplinen - von der Architektur über die
Denkmalpflege bis zur Stadtentwicklung - beraten wurden. Auch
Vertreter der vier „großen“ Fraktionen im Speyerer Stadtrat – von
CDU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen und SWG - seien mit jeweils einem
Vertreter in der Jury vertreten gewesen.
Von der frühzeitigen Mitwirkung der wesentlichen politischen
Kräfte in der Stadt sowie der Einbeziehung der Stadtplanung von
Speyer versprechen sich die Verantwortlichen zudem eine
nennenswerte Verkürzung des späteren Genehmigungsverfahrens.
Wie Andreas Kaupp sodann bekanntgeben konnte, habe die Jury nach
eingehender Beratung den ersten Platz, verbunden mit einem
Preisgeld von 8.000 Euro, den Stuttgarter Architekten Dieter
Blocher und Wolfgang Mairinger zuerkannt. Ihr Entwurf sieht eine
Nutzung des Areals mit
Wohnungen für mehrere Generationen vor, in die auch ein Stützpunkt
für Pflege und betreutes Wohnen eingeplant sei.
Der ehemalige Kirchenraum schließlich solle nach diesem Konzept
künftig als Veranstaltungsraum genutzt werden.
Durch eine Angleichung der Gebäudehöhen – dazu sollen übrigens
auch die bestehenden Fassaden in ihrer Höhe und Formensprache
erhalten bleiben - solle zudem ein klares Erscheinungsbild des
baulichen Ensembles erreicht werden.
Hinter diesem Planungsentwurf steht als Investor die
„Diringer und Scheidel Wohn-Gebewerbebau GmbH“ aus Mannheim, die
als international agierender Familienkonzern weltweit unterwegs
ist..
Wohnbebauung soll auch im Mittelpunkt des zweitplatzierten, mit
einem Preisgeld von 6.000 Euro prämierten Entwurfs der Mannheimer
Architektengemeinschaft „Motorlab Architekten“, „United
Architecture GmbH“ und „Wewer Landschaftsarchitektur“,
Frankfurt/Main stehen. Sie möchten diese Entwicklung allerdings mit
einem Hotel und einem Gastronomiebetrieb verbinden.
Für die denkmalgeschützte Kirche St. Ludwig sieht auch ihr
Konzept eine Nutzung als Zentrum für kulturelle Begegnungen vor.
Dazu solle durch die Schaffung eines neuen Zugangs von der Großen
Greifengasse aus ein besonderer Akzent durch einen öffentlichen
Vorplatz mit Sitzstufenanlage gesetzt werden. Der so entstehende
Innenhof solle durch die Rekonstruktion des historischen Kreuzgangs
als „Ort der Ruhe“ genutzt werden können. Dieser Teil des
Planungsentwurfes wurde übrigens von der „Bock Baukunst Development
GmbH“ aus Frankfurt/Main ergänzend zu der Planung
beigesteuert.
Den dritten Platz, verbunden mit einem Preisgeld in Höhe
von 4.000 Euro, konnte der Entwurf der „Arbeitsgemeinschaft
Bistumshaus“ aus den Saarbrücker Architekten Oliver Brünjes und der
„Khp Ingenieure GmbH“ aus Steinfeld gewinnen. Ihr Entwurf sieht
ebenfalls Wohnungen vor, ebenso kombiniert mit einem Hotel.
In dem bisherigen Kirchenraum würde diesem Konzept zufolge ein
Restaurant eingerichtet. Dieser Planungsentwurf wurde von der „SÜBA
Bauen und Wohnen GmbH“ aus Karlsruhe eingereicht.
Den vierten Platz und ein Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro vergab
die Jury schließlich für den Entwurf des Mannheimer Architekten
Andreas Schmucker, der ebenfalls eine Wohnnutzung vorsieht, jedoch
zur künftigen Nutzung des Kirchenraumes keine Aussage macht. Hier
tritt als Investor die „Quadriga Projektentwicklung GmbH und Co.
KG“ aus Speyer auf.
Das Bistum wird Gespräche mit den zwei Erstplatzierten führen und
rechnet noch im Dezember auf endgültige Entscheidung.
Nachdem die Entwürfe auf den Plätzen eins und zwei nach
Meinung der Jury sehr dicht beieinander lägen, seien sie von der
Jury intensiv weiterdiskutiert und dabei auch Ideen und
Ansatzpunkte für mögliche Verbesserungen aufgezeigt worden. Das
berichtete der Leiter der Hauptabteilung Finanzen und Immobilien
des Bistums Speyer, Domkapitular Peter Schappert. Das Domkapitel
wolle deshalb jetzt mit den beiden favorisierten Planverfassern in
weitergehende Gespräche zur Feinabstimmung ihrer Entwürfe
eintreten. „Danach treffen wir dann unsere endgültige Entscheidung
und der ausgewählte Investor kann dann seinen Bauantrag an die
Stadtverwaltung stellen“, erläuterte Schappert die nächsten
Verfahrensschritte.
Die neun Nutzungskonzepte, die der Jury zur Bewertung vorgelegt
worden waren, sind vom 23. November bis zum 4. Dezember in den
Geschäftsräumen des Gemeinnützigen Siedlungswerks in der Oberen
Langgasse 18 in Speyer öffentlich ausgestellt. Die Öffnungszeiten
sind werktags (ohne Mittwoch) von 9 bis 12 Uhr und von 14 bis 16
Uhr, Freitags ist der Besuch nur vormittags möglich.
Mitglieder der Jury im Planungs- und Investorenwettbewerb
zum Bistumshaus St. Ludwig waren:
Ordentliche Mitglieder im Preisgericht:
·Professor Dipl. Ing. Dietrich Gekeler, Architekt, Karlsruhe
(Vorsitzender)
·Professor Dipl. Ing. Bernhard Hort, Heidelberg
·Bernd Reif, Leiter Stadtentwicklung und Bauwesen, Stadt
Speyer
·Domkapitular Peter Schappert, Leiter der Hauptabteilung Finanzen
und Immobilien, Bistum Speyer
·Baudirektor Dipl. Ing. Stephan Tschepella, Bistum Speyer
·Dompfarrer Matthias Bender, Bistum Speyer
·Gerhard Müller, Geschäftsführer Gemeinnütziges Siedlungswerk
Speyer GmbH
Stellvertretende Mitglieder des
Preisgerichts
·Dipl. Ing. Alexandra Ruffing, Bischöfliches Bauamt, Bistum
Speyer
·Daniela Welter, Stadtplanungsamt Speyer
·Architekt Dipl. Ing. Joachim Becker, Neustadt
·Finanzdirektorin Tatjana Mast, Bistum Speyer
·Kanzleidirektor Wolfgang Jochim, Bistum Speyer
·Prokurist Gerhard Löchel, Gemeinnütziges Siedlungswerk Speyer
GmbH
Sachverständige Beraterinnen und Berater
·Dipl. Ing. Willi Hildebrandt, Landschaftsarchitekt,
Karlsruhe
·Diözesankonservator Dipl. Ing. Wolfgang Franz, Bistum Speyer
·Dr. Ulrich Himmelmann/Helmut Stickl , Bodendenkmale,
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz
·Dr. Ulrike Weber, Landesdenkmalpflege, Generaldirektion
Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz
·Benjamin Schmitt, Leiter der Abteilung Liegenschaften, Bistum
Speyer
·Sabrina Platz, Sachbearbeiterin Abteilung Liegenschaften, Bistum
Speyer
·Dipl. Ing. Kerstin Trojan, Stadtentwicklung und Bauwesen, Stadt
Speyer
·Dipl. Ing. Architekt Jürgen Alshuth, Denkmal- und Stadtbildpflege,
Stadt Speyer
·Steffen Schwendy, Grünflächenamt, Stadt Speyer
·Dipl. Ing. Architekt Thomas Andres, Gemeinnütziges Siedlungswerk
Speyer GmbH
Vertreter der vier großen Fraktionen im Speyerer
Stadtrat
·Dirk Theobald, Mitglied im Bau- und Planungsausschuss,
CDU-Fraktion
·Klaus Seither, Mitglied im Bau- und Planungsausschuss,
SPD-Fraktion
·Irmgard Münch-Weinmann, Stadträtin, Fraktion Grüne
·Michael Neugebauer, Mitglied im Bau- und Planungsausschuss,
Fraktion SWG
Foto: gc/ Bistum Speyer
23.11.2015
25 Jahre Kinderschutzdienste in Rheinland-Pfalz
Caritas-Kinderschutzdienst feiert sein 25-jähriges
gemeinsam mit Kindern der Kindertagesstätte St. Elisabeth und dem
Haus für Kinder St. Hedwig mit einer Luftballon-Aktion
Speyer- „Vor was müssen Kinder denn beschützt
werden?“, ließ Ulrike Dietz-Frübis, Mitarbeiterin der
Kinderschutzdienste des Caritasverbandes für die Diözese Speyer,
die Handpuppe Max fragen. „Wenn sie geschlagen werden“, meinte ein
Junge, „oder wenn man sich streitet“, sagte ein Mädchen, die sich
in einer kleinen Gruppe in der Kita St. Elisabeth zusammengefunden
hatten. „Stimmt, aber auch, wenn ich nicht mitspielen darf und wenn
andere sagen, dass ich doof bin“, warf Handpuppe Lisa ein, gespielt
von Naomi Hettich vom Kinderschutzdienst. „Man darf sich Hilfe
holen, wenn man ausgegrenzt wird,“ findet Puppe Lisa.
Die beiden Expertinnen in Sachen Kinderschutz machten Mut: „Ihr
dürft ‚Nein‛ sagen, zum Beispiel wenn Euch Eure Tanten mit
Schlabberküssen begrüßen und Ihr das nicht wollt.“ Manchmal werde
ein ‚Nein‛ aber leider nicht gehört, bemerkte Naomi Hettich in der
Rolle von Lisa. „Dann üben wir das jetzt mal alle gemeinsam“,
schlug Max alias Dietz-Frübis vor und forderte die Kinder auf,
gemeinsam laut und deutlich „Nein, das will ich nicht!“ zu
sprechen.
Um auf die Rechte von Kindern auch außerhalb der Kita aufmerksam
zu machen, ließen die Kinder gemeinsam mit den Erzieherinnen und im
Beisein der Mitarbeiter der Kinderschutzdienste um 11 Uhr gelbe
Luftballons in den Himmel über dem Kita-Garten in der
Langensteinstraße steigen.
Der Einsatz
von Handpuppen sei eine Möglichkeit, insbesondere die kleineren
Kinder für ihre eigenen Grenzen, aber auch für die anderer Kinder
und im Umgang mit Erwachsenen zu sensibilisieren, so Sabrina
Wöhlert, Leitern der Kita St. Elisabeth. Sie war Gastgeberin für
die Jubiläumsfeier der Kinderschutzdienste. „Für unsere Erzieher
sind die Kinderschutzdienste eine wertvolle Unterstützung, wenn wir
Auffälligkeiten im Verhalten unserer Kinder entdecken“, sagt
sie.
Auf Anfrage etwa von Kitas oder Sportvereinen würden Fachkräfte
der Kinderschutzdienste eingeschaltet, führt Pascal Thümling,
Leiter des Caritas-Zentrums Speyer, weiter aus. „Unsere Mitarbeiter
beobachten die Kinder zunächst neutral. Wenn sich der Verdachtsfall
erhärtet, bieten wir den Kindern und Jugendlichen Beratung an, auch
– insbesondere bei den älteren Kindern – ohne das Wissen der
Eltern“, sagt er. Dabei gehe es darum, den Kindern und Jugendlichen
auf Augenhöhe zu begegnen und ihnen in ihrer jeweiligen Situation
Handlungsoptionen vorzuschlagen. „Wir besprechen zum Beispiel,
wohin ein Kind oder ein Jugendlicher sich wenden kann, wenn es zu
Hause zu Konfliktsituationen am Wochenende kommt und
Beratungsdienste nicht erreichbar sind“, erläutert er eine
Möglichkeit des individuellen ‚Notfallkoffers‛. Grundsätzliches
Anliegen sei, neben der Beratung der Kinder ein
niederschwelliges Angebot an Familien zu machen, um Eltern in ihrer
Erziehungskompetenz zu fördern.
„Oft merken wir, wenn es zu Überforderungen in den Familien
kommt, etwa durch Scheidung der Eltern oder der Schwierigkeit, als
alleinerziehendes Elternteil Beruf und Familie miteinander in
Einklang zu bringen. Wir Erzieher versuchen präventiv
gegenzusteuern, bevor eine Situation eskaliert, und zeigen
Unterstützungsangebote auf“, sagt Kita-Leiterin Wöhlert. „Im
Multifamilientraining zum Beispiel, das von der Caritas
Ludwigshafen angeboten wird, lernen Eltern, sich gegenseitig zu
beraten“, fügt Thümling hinzu.
„Auch der Zuzug von Flüchtlingsfamilien und Kindern ohne
Elternbegleitung stellt die Kinderschutzdienste in Zukunft vor neue
Herausforderungen“, sagt der Caritas-Zentrums-Leiter. Ziel sei es
in jedem Fall, betroffene Kinder und Jugendliche so zu stärken,
dass aus ihnen widerstands- und handlungsfähige Erwachsene werden.
Dazu diene auch die Qualitätssicherung, die ein interdisziplinäres
Team von qualifizierten Fachkräften garantiere. Die
Kinderschutzmitarbeiter würden unter anderem durch Supervision und
Fortbildungen in ihrer Arbeit unterstützt. Text und Fotos:
Monika Stumpf
23.11.2015
Erklärung zum Buß- und Bettag 2015 von Kirchenpräsident Christian Schad
Speyer- „60 Millionen Menschen sind
gegenwärtig auf der Flucht. Not und Perspektivlosigkeit zwingen
sie, ihre Heimat zu verlassen. Sie suchen Schutz und Beistand auch
bei uns. Indem wir für sie beten, bitten wir Gott um Hilfe.
Gleichzeitig ist unser Gebet ein Protest gegen das Vergessen. Es
stellt uns auch die Fluchtursachen vor Augen.
Ursachen der Flucht sind Kriege, Verfolgung und der
Zusammenbruch staatlicher Ordnungen sowie Auswirkungen des
Klimawandels. Durch unfaire globale Handelsbedingungen, die
Nichtbeachtung von Menschenrechts- und Umweltstandards,
Waffenlieferungen in Spannungsgebiete sowie einen rücksichtslosen
Ressourcen- und Energieverbrauch tragen auch wir, trägt auch unser
Lebensstil, zu den Ursachen von Flucht bei.
Buße, Umkehr heißt in dieser Situation konkret: die
Fluchtursachen zu bekämpfen. Wir müssen umsteuern! Deutschland ist
einer der größten Waffenexporteure der Welt. Adressaten sind auch
Länder, die die Menschenrechte verletzen. Dabei führt der Hinweis
auf die wirtschaftliche Bedeutung von Waffenproduktion in unserem
Land in die Irre. Die Arbeitskraft der in der Rüstungsindustrie
beschäftigten Menschen wird vielmehr in Wirtschaftsfeldern
gebraucht, die dem Leben dienen. Wir brauchen gewaltfreie Lösungen
der internationalen Konflikte. Wir müssen Hilfe leisten beim Aufbau
stabiler demokratischer Strukturen. Je erkennbarer wir Christen als
globale Friedenskraft werden, desto deutlicher wird der Ruf, dass
Krieg und Terror nicht siegen dürfen.
Eine weitere Fluchtursache ist der anhaltende Klimawandel. Wir
Menschen in den wohlhabenden Ländern des Nordens zerstören
Lebensraum, den Gott der Menschheit als Ganzer geschenkt hat. Die
Folgen tragen zu allererst die Länder des Südens. Aber es gibt
keinen Grund dafür, dass Menschen in anderen Teilen der Welt
weniger Recht auf Nutzung der Ressourcen dieser Erde haben sollten
als wir selbst. Wie extrem unterschiedlich die Anteile gegenwärtig
sind, zeigt die jährliche Pro-Kopf-Emission von CO₂. In Deutschland
sind es zehn Tonnen, in Ruanda 0,05. Um diese Situation zu
verändern, braucht es eine große Transformation bei
Produktionsprozessen, Regulierungssysteme und eine Umkehr im Blick
auf unseren ganz persönlichen Lebensstil: Welche Produkte
konsumieren wir? Wie leben wir, ohne die Umwelt zu zerstören? Wie
nehmen wir unsere ökologische Verantwortung wahr?
Wir bekennen Gott als den Schöpfer der Welt. Daraus folgt das
Engagement für die natürlichen Lebensgrundlagen, damit die, mit
denen wir diese Welt teilen und auch zukünftige Generationen die
Möglichkeit zu einem guten Leben haben.“ lk
18.11.2015
„Gewalt ist niemals religiös zu rechtfertigen“
Bischof Wiesemann bringt in einem Brief an Bischof Pansard
die Verbundenheit mit dem französischen Partnerbistum angesichts
der Terroranschläge von Paris zum Ausdruck
Speyer- Nach den Terroranschlägen in Paris
hat der Speyerer Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in einem Brief an
Bischof Michel Pansard von Chartres das Mitgefühl und die
Verbundenheit der Katholiken des Bistums Speyer mit den Menschen in
dem französischen Partnerbistum zum Ausdruck gebracht.
„Die barbarischen, unmenschlichen Terroranschläge von Paris
haben die Menschen auch im Bistum Speyer tief erschüttert. Unser
Mitgefühl gilt besonders den Opfern und ihren Angehörigen. Wir
trauern mit ihnen und allen Menschen, die unter diesem so
menschenverachtenden und brutalen Terror leiden.“
Die Anschläge richteten sich gegen die freiheitliche Kultur, die
Menschlichkeit, die Freiheit und die Grundwerte unserer
Gesellschaft. Die Täter missbrauchten die Religion um ihren Hass
und ihre Zerstörung zu begründen. „Aber Gewalt ist niemals religiös
zu rechtfertigen“, betont Bischof Wiesemann in dem Schreiben.
„Wir treten für ein friedliches Zusammenleben von Menschen
unterschiedlicher Religionen ein - überall.“ Es sei falsch, sich
durch die Terroristen in einen Kampf der Kulturen oder einen
Religionskrieg treiben zu lassen. Stattdessen gehe es darum sich
darauf zu besinnen, „dass Haltungen der Friedfertigkeit, des
Gewaltverzichts und der Dialogbereitschaft für alle Religionen eine
grundlegende Bedeutung haben.“
Weltweit zeigten Menschen als Reaktion auf den Terror Courage,
Solidarität und Mitmenschlichkeit und setzten so ein Zeichen dafür,
dass sie sich nicht dem Terror beugen wollen. „Das bestärkt auch
uns im Vertrauen auf Gott diesen Weg weiterzugehen.“
Weiter schriebt Wiesemann an seinen französischen Amtsbruder:
„Wir beten mit Ihnen für die Opfer und ihre Angehörigen. Wir beten
darum, dass der Geist Christi, der Geist der Versöhnung und Liebe
sich durchsetzt und den Hass vertreibt.“
Text und Foto: is
16.11.2015
Begleiter des Bistums in historischer Zeit
Bereits im 95.
Jahrgang: Pilger-Kalender 2016 liegt vor
Speyer- Der Pilger-Kalender 2016 liegt
vor. Er erscheint bereits im 95. Jahrgang und gehört damit zu den
traditionsreichsten Veröffentlichungen in der Pfalz und Saarpfalz.
Breiten Raum im aktuellen Kalender nimmt das Heilige Jahr ein, das
Papst Franziskus für 2016 ausgerufen und unter das Leitwort
Barmherzigkeit gestellt hat. Beiträge ermöglichen einen Blick in
die Geschichte des Heiligen Jahres, beleuchten seine Bedeutung für
die Katholiken in der Welt und stellen die Angebote im Bistum
Speyer vor. Denn auf Wunsch von Papst Franziskus findet das Heilige
Jahr nicht nur in Rom, sondern in allen Diözesen der Weltkirche
statt. Besonders einbezogen sind dabei die diözesanen
Wallfahrtsorte.
Als weiteren inhaltlichen Schwerpunkt stellt der Pilger-Kalender
2016 alle Patrozinien der 70 neuen Pfarreien des Bistums Speyer
vor, die im Rahmen der historischen Neuordnung der Seelsorge
gebildet werden. Ein informativer Grundsatzbeitrag über Geschichte
und Bedeutung von Patrozinien sowie eine Bistumskarte mit allen 70
neuen Pfarreien und Pfarrsitzen komplettieren diesen Teil des
Kalenders. Der Pilger-Kalender beinhaltet wie immer eine breite
Themenpalette von interessanten religiösen, historischen und
hintergründigen Beiträgen.
Der traditionsreiche Bistums- und Heimatkalender für die Pfalz
und Saarpfalz erscheint ab der aktuellen Ausgabe 2016 wieder
vollständig unter dem Dach der Peregrinus GmbH in Speyer, die auch
die Bistumszeitung „der pilger“ herausgibt. Text und Foto:
is
Bestellungen:
Peregrinus GmbH – „der pilger“, Hasenpfuhlstraße 33, 67346 Speyer,
Telefon 06232/31830, Fax 06232/ 318399, Mail: info@pilger-speyer.de. Der
Pilger-Kalender 2016 hat 132 Seiten und kostet 4,80 Euro (zzgl.
1,65 Euro Porto und Verpackung).
16.11.2015
Gegen das Vergessen protestieren
Christen
rufen am Buß- und Bettag zu Solidarität und Umkehr auf
Kaiserslautern/Speyer- Der pfälzische
Kirchenpräsident Christian Schad fordert die
Christen dazu auf, am Buß- und Bettag ihre Stimme gegen weltweite
Kriege, Verfolgungen und die Auswirkungen des Klimawandels zu
erheben. „Wir müssen umkehren und die Fluchtursachen bekämpfen“,
erklärt Schad. „Unser Gebet ist ein Protest gegen das Vergessen.“
Der Buß- und Bettag ist in der evangelischen Kirche ein Tag der
Besinnung und Neuorientierung. In der Kaiserslauterer Stiftskirche
findet am 18. November um 17 Uhr ein ökumenischer
Solidaritätsgottesdienst zum Thema „Wer ist denn mein Nächster?“
statt.
„Umkehr heißt konkret, die Fluchtursachen zu bekämpfen “,
erklärt Kirchenpräsident Christian Schad anlässlich des Buß- und
Bettages. „Durch unfaire globale Handelsbedingungen, die
Nichtbeachtung von Menschenrechts- und Umweltstandards,
Waffenlieferungen in Spannungsgebiete sowie einen rücksichtslosen
Ressourcen- und Energieverbrauch trägt unser Lebensstil zu den
Ursachen von Flucht bei.“ Wer sich zu Gott als den Schöpfer der
Welt bekenne, müsse sich für die natürlichen Lebensgrundlagen
engagieren, „damit die, mit denen wir diese Welt teilen und auch
zukünftige Generationen die Möglichkeit zu einem guten Leben
haben“.
Für die Vizepräsidentin des rheinland-pfälzischen Landtages,
Barbara Schleicher-Rothmund (Rheinzabern), ist der Buß- und Bettag
„ein Tag, der Raum für Besinnung, Hinterfragen, aber auch für
Dankbarkeit“ gibt. Das Anliegen des Feiertages, zu Umkehr und Gebet
aufzurufen, müsse immer und unabhängig von politischen oder
gesellschaftlichen Ereignissen gelten, meint Schleicher-Rothmund.
Die Rolle der Kirche sei es, zu handeln, zu raten und zu mahnen und
die Richtung vorzugeben, erklärt die SPD-Politikerin, die der
letzten Synode der Evangelischen Kirche der Pfalz als berufenes
Mitglied angehörte.
Den Vorsteher der Diakonissen Speyer-Mannheim, Günter
Geisthardt, erinnert der Buß- und Bettag „an die Notwendigkeit,
persönliche Fragen und aktuelle Probleme im Zusammenhang des
Glaubens zu bedenken und zu fragen, wo wir unter Umständen
persönlich oder gesellschaftlich auf einem falschen Weg sind – auch
im Gebet“. Die konkreten Anlässe und Herausforderungen wandelten
sich, doch das ursprüngliche Anliegen des Buß- und Bettages bleibe
aktuell, erklärt der Theologe, „gerade wenn Herausforderungen wie
der globale Klimawandel oder die Flüchtlingsströme zum Beten,
Umdenken und Handeln nötigen“. Dabei habe die Kirche der Politik
keine konkreten Problemlösungen vorzuschreiben. „Aber sie hat die
Chance, unter Rückgriff auf die biblischen Überlieferungen andere
Perspektiven und Erfahrungen in öffentliche Debatten einzubringen
als andere Akteure. Dies gilt aktuell ganz besonders für den Umgang
mit Flüchtlingen, der schon im Alten Testament ein wichtiges Thema
ist.“
Am Buß- und Bettag, dem 18. November, feiern die evangelische
und die katholische Kirche zusammen mit dem Deutschen
Gewerkschaftsbund in Kaiserslautern zum zehnten Mal einen
ökumenischen Solidaritätsgottesdienst. Im Mittelpunkt der Feier,
die um 17 Uhr in der Stiftskirche beginnt, steht die Frage „Wer ist
denn mein Nächster?“. Kanzelredner ist Jörg Köhlinger, Leiter des
IG-Metall-Bezirks Mitte. Der Gottesdienst wird mitgestaltet von
Pfarrer Sascha Müller, Pastoralreferent Thomas Eschbach, Dekanin
Dorothee Wüst und DGB-Regionalvorsitzendem Michael Detjen. Claudia
Botzner sorgt an Orgel, Saxofon und Klarinette für den
musikalischen Rahmen.
Der Buß- und Bettag wurde 1532 erstmals in Straßburg eingeführt
und in der Bundesrepublik 1995 zur Finanzierung der
Pflegeversicherung in allen Bundesländern außer in Sachsen als
gesetzlicher Feiertag abgeschafft. In diesem Jahr wird der Buß- und
Bettag am 18. November begangen. Damit endet auch die
Friedensdekade 2015. Sie steht in diesem Jahr unter dem Motto
„Grenzerfahrungen“.lk
14.11.2015
Karl Gerhard Wien wird 80
Am 14.
November feiert Pfarrer Karl Gerhard Wien, langjähriger Leitender
Direktor der Diakonissen Speyer-Mannheim, seinen 80.
Geburtstag.
Speyer- Der Theologe stand dem
sozialdiakonischen Unternehmen von 1972 bis 2001 vor, begleitete in
seiner Amtszeit zahlreiche Erweiterungsbauten im
Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus Speyer, die Einrichtung des
Hospizes im Wilhelminenstift als erstes stationäres Hospiz in
Rheinland-Pfalz, die Neugestaltung von Bethesda Landau, die
Einweihung der Werkstatt für Menschen mit Behinderung in
Ludwigshafen sowie die Einweihung von Seniorenzentren in Speyer,
Kirchheimbolanden und Homburg. Wien führte außerdem erste
richtungsweisende Gespräche, die drei Jahre nach dem Ende seiner
Amtszeit zur Fusion des Evangelischen Diakonissenkrankenhauses mit
dem städtischen Stiftungskrankenhaus führten. Der gebürtige
Speyerer arbeitete zunächst mit Oberin Diakonisse Hildegard
Kalthoff im Vorstand, ab 1976 mit Sr. Ilse Wendel, anschließend mit
ihrer Nachfolgerin Sr. Elfriede Brassat.
Der Jubilar hat außerdem in verschiedenen Gremien und
Gesellschaften mitgewirkt. Er hatte beispielsweise den Vorsitz im
Hauptausschuss des Diakonischen Werks Pfalz, war Mitglied im
Vorstand und Präsident der Generalkonferenz des Kaiserswerther
Verbandes, Vorsitzender der Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz
und Mitglied im Vorstand der Deutschen Krankenhausgesellschaft.
Bis heute ist Karl Gerhard Wien dem Mutterhaus eng verbunden. Er
singt im Chor, pflegt Kontakte zu den Diakonissen und feiert seinen
Geburtstag mit einem Benefizkonzert im Mutterhaus. Text und
Foto: Diakonissen Speyer-Mannheim
12.11.2015
900 000 Euro für zusätzliches Personal in der Flüchtlingshilfe des Bistums Speyer

Caritasverband richtet 15 neue Stellen in der
Beratungsarbeit und Ehrenamtskoordination ein
Speyer- Der Caritasverband für die Diözese Speyer plant 15
neue Personalstellen in der Flüchtlingsarbeit und investiert dafür
rund 900.000 Euro. Das Geld stammt aus dem 1,5 Millionen Euro-Topf
des Bischofs, mit dem dieser die diözesane Hilfsaktion „Teile und
helfe“ im September ausgestattet hatte. Die Aktion ist die Antwort
des Bistums Speyer und seines Caritasverbandes auf die aktuellen
Herausforderungen in der Flüchtlingsarbeit.
Damit steigt der Verband zum einen in die
Asyl-Verfahrensberatung in den Erstaufnahmestellen Speyer, Kusel
und Zweibrücken ein. Zum anderen wird in den acht Caritas-Zentren
die Flüchtlingsberatung in den Bereichen Schwangerschaft und
Migrations- und Sozialberatung erweitert. Auch die Gemeindecaritas
für den Bereich Ehrenamtskoordination wird verstärkt.
Für die Begleitung von Flüchtlingen in einem Stadtteil von
Kaiserslautern, in Landstuhl und im nördlichen Rhein-Pfalz-Kreis
stellt der Verband eigene Sozialarbeiterinnen ein. Auch in den
Warenkorb-Kaufhäusern, wo sowohl die Menge der Sachspenden als auch
deren Nachfrage stark angestiegen sind, wird es personelle
Verstärkung geben.
Über die vom Caritasverband selbst eingebrachte Summe hinaus
werden diese Stellen teilweise durch die Kommunen oder Landkreise
und über Fördermittel des Deutschen Caritasverbandes, des Bundes
und der Europäischen Union gefördert.
Text und Foto: Caritasverband für die Diözese
Speyer
11.11.2015
Broschüre zu neuem Seelsorgekonzept des Bistums Speyer
25-seitige
Publikation macht Grundlinien des neuen Seelsorgekonzepts deutlich
– Anregungen für die bisherigen Pfarrgemeinden zum Zusammenwachsen
in der neuen Pfarrei
Speyer- Das Bistum Speyer hat eine
Broschüre zur Einführung in sein neues Seelsorgekonzept
veröffentlicht. Auf 25 Seiten werden die wesentlichen Inhalte des
Konzepts mit dem Titel „Der Geist ist es, der lebendig macht“
dargestellt. „Die Broschüre ist eine Einladung, die frischen
Impulse im neuen Seelsorgekonzept zu entdecken und daraus neue
Freude am Evangelium zu schöpfen“, empfiehlt Bischof Dr. Karl-Heinz
Wiesemann die Lektüre.
Das Heft beinhaltet eine Einführung in die Grundlagen, die
verschiedenen Dimensionen und die leitenden Perspektiven der
Seelsorge im Bistum Speyer. Es erläutert das neue Modell der
„Pfarrei in Gemeinden“ und liefert eine Übersicht zu den 70 neuen
Pfarreien, die zu Beginn des Jahres 2016 anstelle der bisher 346
Pfarrgemeinden im Bistum Speyer errichtet werden. Beschrieben
werden unter anderem die Zusammensetzung und die Aufgaben der
Gremien in den neuen Pfarreien. „Durch die Vereinbarung von
Standards für die Seelsorge haben die Pfarreien eine verlässliche
Hilfe und Orientierung bei der Entwicklung ihrer eigenen pastoralen
Konzepte“, erklärt Bischof Wiesemann. Neben Informationen zur
Vermögensverwaltung und den zentralen Pfarrbüros wird auch die
Funktion der neuen Regionalverwaltungen dargestellt. Sie sollen die
Pfarreien künftig von Verwaltungsaufgaben entlasten.
Außerdem vermittelt das Heft Anregungen, wie die bisherigen
Pfarrgemeinden in der neuen Pfarrei zusammenwachsen können. „Wir
geben Impulse, wie die Gemeinden über den eigenen Kirchturm hinaus
Kontakte knüpfen und als größere Gemeinschaft in der neuen Pfarrei
zusammenfinden können“, erläutert Domkapitular Franz Vogelgesang,
der Leiter der Hauptabteilung Seelsorge des Bischöflichen
Ordinariats. Mehrere Vorschläge und Aktionsideen, zum Beispiel zum
Bibel-Teilen, sollen eine Begegnung und vertiefte
Auseinandersetzung mit den theologischen Schwerpunkten des neuen
Seelsorgekonzepts ermöglichen. is
Die Broschüre „Einführung in das neue Seelsorgekonzept“ ist
erhältlich bei:
Bischöfliches Ordinariat
Kleine Pfaffengasse 16
67346 Speyer
Telefon 06232 / 102-209
info@bistum-speyer.de
10.11.2015
"Unsere geschundene Schöpfung braucht Klimapilger"
v.l.: Weihbischof Otto Georgens (Bistum Speyer), Dekan Alban Meißner (Katholisches Dekanat Ludwigshafen), Oberkirchenrat Dr. Michael Gärtner (Evangelische Kirche der Pfalz), Dekanin Barbara Kohlstruck (Protestantischer Kirchenbezirk Ludwigshafen), Hr. Sawatzki (Mennonitengemeinde Ludwigshafen).
Ökumenischer Gottesdienst zum Auftakt des Klimapilgerweges
von Ludwigshafen nach Metz vom 8. bis 14. November
Ludwigshafen- „Geht doch!“ ist das Motto der
Aktion "Ökumenischer Pilgerweg für Klimagerechtigkeit" und es war
der Titel des ökumenischen Gottesdienstes am Samstagabend in der
Kirche St. Ludwig in Ludwigshafen. Hier feierten Vertreter der
katholischen und protestantischen Kirche sowie der
Mennonitengemeinde gemeinsam einen facettenreichen Auftakt für die
Etappe von Ludwigshafen ins französische Metz, die am heutigen
Sonntagmorgen startete. Für die katholische Kirche wirkten
Weihbischof Otto Georgens und Dekan Alban Meißner mit, für die
Evangelische Kirche der Pfalz Oberkirchenrat Dr. Michael Gärtner
und Dekanin Barbara Kohlstruck.
Mit dem Klimapilgern soll ein Zeichen für die Bewahrung der
Schöpfung, für den Klimaschutz und für mehr globale Gerechtigkeit
gesetzt werden. Auf ihrem Weg machen die Pilger an geistlichen
Orten halt und bei vorbildlichen Klimaschutz-Projekten, stoppen
aber auch an ökologischen "Schmerzpunkten", die zeigen, dass sich
die Menschen weiter intensiv um Klimaschutz kümmern müssen. Mitte
September starteten Pilger in Flensburg in Richtung Paris. Dort
beginnt am 30. November die UN-Klimakonferenz, wo ein neues
internationales Klimaabkommen beschlossen werden soll. Die Etappe
von Ludwigshafen nach Metz ist der südliche Zulauf des
Klimapilgerwegs. Die Aktion Klimapilgern wird von einem breiten
Bündnis aus Landeskirchen, Diözesen, christlichen
Entwicklungsdiensten, Missionswerken und (Jugend-)Verbänden,
einzelnen Personen, Gruppen und Jugendgruppen getragen.
Weihbischof
Otto Georgens und Oberkirchenrat Michael Gärtner, die die Predigt
in Dialogform hielten, spannten einen weiten Bogen von Jesus bis in
die Gegenwart. Sie erinnerten daran, dass Jesus selbst zum Handeln
aufrief. Seine Jünger folgten der Aufforderung und bewegten Großes:
Durch Worte und Taten schufen sie eine weltumspannende
Gemeinschaft. Der Missionsbefehl, das Evangelium allen Geschöpfen
zu verkünden, gilt nach wie vor, betonte Gärtner. Um das zu
verdeutlichen, beriefen sich der Oberkirchenrat und der Weihbischof
auf Franz von Assisi, der zu allen Geschöpfen – auch Blumen und
Tieren – gepredigt habe. Sie nannten ihn ein Vorbild. "Das
Evangelium verkünden – das geht nur ganzheitlich, mit Blick auf die
Einmaligkeit und Würde eines jeden Geschöpfes", brachte es Otto
Georgens auf den Punkt. "Gottes Heil betrifft nicht nur meine
Seele, sondern die ganze von Gott geschaffene Welt." Gärtner
knüpfte an: Franz von Assisi habe die Menschen nicht aufs Jenseits
vertröstet, sondern im Jetzt gehandelt, weil er an Gott glaubte.
Beide machten deutlich, dass das Klimapilgern als Antwort auf Jesu
Missionsbefehl zu sehen ist. Der Weg der Klimapilger "ist ein
echter Pilgerweg: religiös motiviert und missionarisch
ausgerichtet", betonte der Weihbischof. Gärtner fuhr fort: "Wer als
Klimapilger unterwegs ist, macht ernst mit dem Wort Jesu: 'Geht und
verkündet das Evangelium allen Geschöpfen.'"
Georgens und
Gärtner wünschten sich zahlreiche Klimapilger. "Unsere geschundene
Schöpfung braucht Klimapilger", sagte der Weihbischof. Die Welt
brauche Menschen, die auf den Zusammenhang von gravierenden Umwelt-
und gesellschaftlichen Probleme aufmerksam machen und die die
Verantwortlichen in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft zum
Umdenken aufrufen.
Anschließend sprach ein Klimapilger aus dem Rhein-Main-Gebiet
über seine Erlebnisse und gab symbolisch den Staffelstab an die
Ludwigshafener weiter. Vertreterinnen der evangelischen Jugend
Hessen und Nassau berichteten von ihrer Jugend-Klimakonferenz.
Gemeinsam mit jungen Leuten aus vielen verschiedenen Ländern hatten
sie sich über nachhaltige Projekte informiert. Die Ideen, die sie
sammelten, packten sie symbolisch durch verschiedene Dinge in einen
kleinen Karton und übergaben ihn den Pfälzern mit dem Auftrag, ihn
mit nach Paris zu nehmen.
Was Georgens und Gärtner in ihrer Predigt darlegten, spiegelte
sich in den Fürbitten wider, so der Wunsch, Gott gebe den Menschen
den ernsthaften Willen, die Schöpfung zu bewahren und dass er die
Menschen erkennen lässt, welche Verantwortung sie tragen. Auch in
den Fürbitten kamen die Gäste aus dem Rhein-Main-Gebiet und Hessen
zu Wort.
Dekanin Barbara Kohlstruck vom Protestantischen Kirchenbezirk
Ludwigshafen lobte ausdrücklich die Band "Sanctos & Frieds" für
die musikalische Gestaltung. Text und Fotos: Yvette
Wagner
08.11.2015
Erklärung von Kirchenpräsident Christian Schad zur Entscheidung des Deutschen Bundestages über die Sterbehilfe
Bremen/Speyer
(lk). Ich begrüße die Entscheidung des Bundestages, die
ein Verbot organisierter Hilfe bei der Selbsttötung ausspricht –
und so Sterbehilfevereinen die Grundlage ihres Handelns entzieht.
Damit wird der geschäftsmäßigen Werbung für den Suizid und den auf
Wiederholung angelegten Angeboten ein Riegel vorgeschoben. Niemand
darf Geschäfte mir der Not von Menschen machen.
Anders würde der oft verzweifelte und ambivalente Todeswunsch
nicht mehr als Hilferuf verstanden, sondern es gäbe eine generelle
Norm, ihm zu entsprechen. Der Weg zur Tötung auf Verlangen wäre,
wie die Niederlande und Belgien zeigen, geebnet.
Ich heiße die Entscheidung des Bundestages auch deshalb der
Situation sterbender Menschen angemessen, weil sich damit die
Rechtslage für Ärzte, die in tragischen Ausnahmefällen
Suizidassistenz leisten, nicht verschärft hat. Somit ist die
Differenz zwischen einer generellen Norm bzw. einem verbrieften
Anspruch auf Suizidassistenz einerseits und einer individuellen
Einzelentscheidung andererseits gewahrt.
Auch ist es ein entscheidender Unterschied, ob der behandelnde
Arzt, der ein Vertrauensverhältnis zum Patienten aufgebaut hat,
eine solche Entscheidung trifft, oder ob eine Organisation durch
unbekannte Dritte in bewusst anonymer Atmosphäre Suizidassistenz
leistet.
Dieses Urteil leitet auch dazu an, die Beweggründe, die zum Ruf
nach assistiertem Suizid führen, ernst zu nehmen. Also die Angst,
vor langem, einsamen Sterben bzw. die Angst vor einer medizinischen
Maximalversorgung, die das Sterben unnötig verlängert. Statt
Beihilfe zum Suizid ist vielmehr Hilfe und Nähe beim Sterben
gefordert; auch der situationsgerechte Übergang von einer Therapie
zum palliativen Beistand im Sterben.
Insofern plädiere ich für eine Intensivierung der
Palliativmedizin und eine flächendeckende Versorgung durch
ambulante Hospizdienste bzw. stationäre Hospizhilfe.
06.11.2015
Restaurierungsmaßnahmen am Dom erfolgreich beendet
Sakristei-Außenwand
und Fenster des Mittelschiffs gereinigt und ausgebessert
Speyer- Während der Sommermonate waren die
Gerüste an den Dom zurückgekehrt. Rechtzeitig vor dem Winter sind
die Arbeiten im Außenbereich nun abgeschlossen und der Dom ist
außen „gerüstfrei“. Ausgebessert und gereinigt wurden die Fenstern
des Obergadens und die Südseite der Sakristei.
An der Außenwand der Sakristei erfolgte die Instandsetzung von
Sandsteinen und Metallteilen, wobei auf die Verwendung historischer
Materialien wie etwa Bleiwolle für Fugen wertgelegt wurde.
An der Südseite wurde geschädigter Sandstein ersetzt und Fugen
neu verbleit. Witterung oder Rostsprengung hatten dem Sandstein
hier zugesetzt. Auch Schäden, die durch Baumaßnahmen früherer
Jahrhunderte entstanden waren, wurden gemildert:Bei den jüngsten
Arbeiten war an Hand von Resten deutlich geworden, dass die
Außenfassade der Sakristei vormals reich mit Gesimsen verziert
gewesen sein muss. Durch das Abschlagen dieser Gesimse wurde die
Wasserableitung gestört. Mittels neuer Solbänke und nach innen
verlegten Fenstergittern wurde der Versuch gemacht, die Situation
zu verbessern. Am Türmchen der Sakristei wurde der zum Teil hohl
liegende Zementputz abgenommen und durch einen Kalkputz
ersetzt.
So wie die Fenster
eines Wohnhauses dann und wann der Sanierung bedürfen, ist dies
auch bei einer Kathedrale notwendig. Die Obergadenfenster des
Speyerer Doms wurden zuletzt im 19. Jahrhundert komplett erneuert
und nun von Grund auf überarbeitet: gebrochene Glasscheiben wurden
erneuert, die Fenster gereinigt, lose Scheiben fixiert und die
Scheiben im Anschlussbereich der Gewände neu eingeputzt, wobei der
Farbton dem der umliegenden Mauersteine angepasst wurde. Bei den
Arbeiten an den Metallelementen wurden die nach 1960 ergänzten
unteren Bereiche der Fenster in Form und Verbleiung den oberen,
älteren Bereichen angeglichen um ein einheitliches Erscheinungsbild
zu erreichen. Im Rahmen der Restaurierung wurden auch alle Fenster
gereinigt, was bei Wintersonne besonders gut zur Geltung kommt.
![]()