Waldwelten: Eine spannende Natur- und Kulturgeschichte des Waldes
Eintauchen in
Waldlandschaften aller Art – von der Küste bis zu den
Alpen
Wir haben ein besonderes Verhältnis zum Wald: heilige Haine der
Germanen, märchenhafte Kulisse im Mittelalter und Seelenlandschaft
in der Romantik. Heute faszinieren Deutschlands Wälder als
schützenswerte und vielfältige Lebensräume: Hochmoore, Baumriesen
und meterhoher Farn. Kilian Schönberger, Meister des Mythischen,
spürt dem nach: vom salzigen Küstenwald bis zum knorrigen Grün der
Alpen. Ein wildromantischer Bilderzauber im grünen Herz Europas und
das reine Blättervergnügen.
Kilian Schönberger
Kilian Schönberger, Diplom-Geograph, arbeitet seit 2013 als
freier Architektur- und Landschaftsfotograf. Seine Bilder wollen
nicht nur reine Naturdokumente sein, sondern gleichzeitig visuell
erlebbare Räume. Sein Ziel ist es, die Augen des Betrachters für
die Wahrnehmung des Besonderen sowohl im scheinbar Alltäglichem als
auch im Verborgenem zu öffnen. Für das Buchprojekt »Sagenhaftes
Deutschland"« bei Frederking & Thaler begab sich Kilian
Schönberger ein Jahr lang auf eine Reise quer durch Deutschland.
Rund 70 000 Kilometer legte er dafür in den vergangenen Monaten
zurück. Die Suche nach den passenden Motiven führte ihn in alle
Winkel des Landes. Seine außergewöhnlich stimmungsvollen Bilder
präsentiert er auch in Ausstellungen.
Viktoria Urmersbach
Viktoria Urmersbach wuchs in der Wesermarsch auf und studierte
Geschichte, Germanistik und Philosophie in Hamburg, Dublin und St.
Petersburg.
Nach dem Universitätsabschluss absolvierte sie ein TV-Volontariat
und arbeitet seitdem für ZDF, NDR, ARD und arte. Sie publizierte
u.a. über Fernsehgeschichte und die Kulturgeschichte des Waldes.
Die Autorin lebt mit ihrer Familie in Hamburg.
Kilian Schönberger, Viktoria Urmersbach
Waldwelten
320 Seiten, ca. 200 Abbildungen, Format 29,5 x 38,0 cm,
Hardcover mit Leineneinband
ISBN 978-3-95416-229-1
€ [D] 98,00
€ [A] 98,00*
sFr 125,00
Frederking & Thaler Verlag GmbH
Erscheinungstermin: 20.09.2017
Text und Cover-Foto:Frederking & Thaler Verlag
GmbH
06.09.2017
Pilger- und Wallfahrtsführer für das Bistum Speyer - 40 spirituelle Tagesziele in der Pfalz und Saarpfalz
Auswahl der
„Pilgertouren“ zu Kirchen und Kapellen reicht von Blieskastel über
Kirrweiler bis Zell
Speyer- Heilige Orte bewegen die Menschen seit
Jahrtausenden. Auch im Bistum Speyer befinden sich viele
christliche Wallfahrtsorte und Pilgerstätten, deren besondere
Anziehungskraft bis heute ungebrochen ist. Damit Pilger und
Wallfahrer diese Kleinode vor der eigenen Haustür besser für sich
entdecken können, hat die Autorin Marianne Backenstraß,
Mitarbeiterin in der Pilgerstelle des Bistums Speyer, ein
„Wallfahrtsbuch für das Bistum Speyer“ verfasst.
„Gesucht … und gefunden“ führt zu vielen Kleinoden vor der
Haustür
„Gesucht … und gefunden“ lautet der passende Titel des neuen
Wallfahrts-, Pilger- und Kulturführers, der 40 ausgewählte
„Tagesziele“ in der Pfalz und der Saarpfalz auf besondere Art und
Weise vorstellt.
Dass die spirituelle Spurensuche auch stets ein spannender
Ausflug in die Regionalgeschichte der Pfalz und Saarpfalz ist,
verdeutlichen die historischen Ursprünge: Einige der Wallfahrts-
und Pilgerorte führen zu Gräbern und Gedenkstätten von Heiligen.
Andere Kultstätten verdanken ihre Entstehung einem Gnadenbild oder
einem Gelübde. „Weil Natur und Kultur an vielen heiligen Orten des
Buches eine unverwechselbare und einzigartige Harmonie eingehen,
inspiriert ein Besuch – auch abseits belebter Straßen – in
mehrfacher Hinsicht“, erklärt die Autorin Marianne Backenstraß.
Von der „Annakapelle“ über die „Mater Dolorosa“ zum „Heiligen
Philipp“
Die Auswahl der Kirchen und Kapellen reicht von „Unsere liebe
Frau mit den Pfeilen“ in Blieskastel über die „Mater Dolorosa“ in
Kirrweiler bis zur Kirche „Heiliger Philipp“ in Zell … Jeder Ort
ist mit seiner Geschichte, den Wallfahrtsdaten sowie den
Gottesdienstzeiten in einem eigenen Kapitel beschrieben. Wer sich
auf den Weg macht, der findet zusätzlich auch viele Informationen,
Anregungen und Tipps zu Sehenswürdigkeiten, Einkehrmöglichkeiten,
Wanderwegen, Burgen etc.
Wallfahrtspass gibt Impulse, neue Wege für das Leben zu
entdecken
Domkapitular Franz Vogelgesang, Leiter der Pilgerstelle und der
Abteilung Seelsorge im Bistum Speyer, erklärt: „Es muss nicht
gleich der Jakobusweg das Ziel sein. Wer sich sprichwörtlich auf
den Weg machen möchte, kann jetzt ganz einfach vor der Haustür mit
dem Pilgern und Wallfahren beginnen.“ Zur Grundidee des neuen
Buches, das „Impulse geben“ und „Lust auf neue Wege“ machen möchte,
passt es, dass ein Stempelheft und Wallfahrtspass Bestandteil ist.
Pilger und Wallfahrer können das Stempelheft bei jeder Etappe
komplettieren. An allen vorgestellten Orten finden sich – leicht
zugänglich – entsprechende Kästchen mit Stempel und
Stempelkissen.
Bischof Wiesemann zeichnet künftig Pilger und Wallfahrer
einmal jährlich am 15. August im Speyerer Dom mit einer Urkunde
aus
Am 15. August eines jeden Jahres – dem „Wallfahrtstag im Bistum
Speyer“ – werden die Pilger und Wallfahrer, die mindestens 20
Stempel gesammelt haben, künftig nach einem Festgottesdienst im
Speyerer Dom mit einer offiziellen Urkunde des Bischofs
ausgezeichnet.
„Gesucht … und gefunden“ hat Marianne Backenstraß als
Mitarbeiterin der Pilgerstelle des Bistums Speyer geschrieben.
Das Buch hat 168 Seiten und erscheint im Pilgerverlag in Speyer.
Es kostet 9,80 EUR.
Die Erstausgabe mit Stempelheft für das Bistum Speyer ist ab
sofort im Buchhandel (ISBN 978-3-946777-05-2) sowie bei
„Peregrinus“ unter Telefon 06232-31830 erhältlich.
Zusatzinformationen zu Peregrinus:
Impulsgeber und Verantwortlicher für die Gesamtproduktion von
„Gesucht … und gefunden“ ist die Peregrinus GmbH aus Speyer. In
diesem Verlag erscheint unter anderem auch „der pilger - Magazin
für die Reise durchs Leben“. Das neue Mindstyle-Magazin mit
christlichem Fokus ist bundesweit am Kiosk erhältlich. Text und
Foto: Peregrinus Verlag
17.08.2017
Der neue Merian „Pfalz“ ist da - Die Pfalz ist eine verschlafene Provinz?
Ganz im Gegenteil! Ein Weinfest jagt das nächste und der
Pfälzerwald lockt Wanderer, Mountainbiker und
Kletterer
BK. Wachenheim- Schon 1953 war die Pfalz Thema
bei Merian – dann erneut 2008 – und nun kommt ein neues Magazin zu
diesem "gesegneten" Landstrich auf den Markt.
Im Beisein von Landrätin Theresia Riedmaier (Landkreis Südliche
Weinstrasse), Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld, (Landkreis Bad
Dürkheim) und Landrat Winfried Hirschberger (Landkreis Kusel),
sowie Edwin Schrank und Dr. Detlev Janik (Pfalzwein e.V.), der
Pfälzer Weinkönigin mit drei Prinzessinnen, Merian Chefredakteur
Hans-Jörg Franzen und vielen geladenen Gästen wurde am 22.03. an
einem der schönsten Orte in der Pfalz, Schloß Wachenheim, der neue
Merian „Pfalz“ vorgestellt. Ebenfalls anwesend war der
verantwortliche Redakteur dieser Ausgabe, Peter Münch, ein echter
Speyerer Brezelbu. Auch wenn er schon lange in Hamburg lebt, liegen
seine Wurzeln immer noch in der Pfalz, was in seinem Artikel
„Dehääm“ ganz intensiv zum Ausdruck kommt.
Boris Schlimbach, Vorstandsmitglied der Schloß Wachenheim
AG, begrüßte die anwesenden Gäste. Er berichtete über die
abgeschlossenen Renovierungsarbeiten im Schloß. Dieses ist seit
1888 der Sitz der „Deutsche Schaumweinfabrik in Wachenheim“. 1892
wurde dieser Name in Sektkellerei Schloss Wachenheim AG“ geändert.
Mit dieser 125 jährigen Geschichte ist die Kellerei eine der
ältesten Aktiengesellschaften in Deutschland. 1990 wurde die
Produktion auf den neuesten Stand gebracht. Mehr als 10.000
Besucher pro Jahr nehmen an den Kellereiführungen teil und erfahren
auf diese Weise mehr über die köstlichen Getränke, die hier
produziert und gelagert werden.
Erwin Schrank betonte, wie dankbar und stolz er darüber
wäre, dass Merian erneut ein Heft der wunderschönen Pfalz widmet.
Die Pfalz sei ein Ort zum Wohlfühlen – auch aus diesen Grund
engagieren sich so viele dafür, dass es so bleibt. Die Landräte der
Region tun alles dafür, um den Bürger in allen Belangen mitzunehmen
und so das Pfalzbewusstsein immer mehr zu stärken.
Merian Chefredakteur Hans-Jörg Franzen attestierte Dr. Detlev
Janik, dass er den Weg zu dieser neuen Auflage bereitet hat. Auch
vor dem Hintergrund, dass die Auflage von 2008 so schnell
vergriffen war, fiele die Entscheidung für dieses Heft. Die Pfalz
ist seiner Meinung nach eine Seelenlandschaft und bietet viele Orte
zum Entspannen. Durch die umtriebige Gesellschaft entsteht jedoch immer wieder Neues – und
daher sei im Heft viel zu wenig Platz für die schöne Pfalz. Es gibt
noch viel darüber zu erzählen; deshalb folgt vielleicht schon bald
ein neues Heft. Viele seien seit ihrer Jugend mit den Merian Heften
vertraut und schmökern immer wieder darin – und auch die
Neuerscheinungen werden sehr intensiv gelesen. Auf den Markt kann
man sich in der heutigen Zeit nur mit Qualität und Liebe fürs
Detail behaupten – und dafür steht Merian.
Die Touristik in der Pfalz boomt – von Jahr zu Jahr steigen die
Übernachtungszahlen – so liegt sie auf dem zweiten Platz der
Touristikziele in Deutschland. 1.9 Millionen Gäste kommen auf 4.5
Millionen Übernachtungen. Und wenn die neue Pfalz Card auf den
Markt kommt, dann wird das sicherlich einen zusätzlichen Schub
auslösen. Mit der Gästekarte kostenlos mit Bus und Bahn kreuz und
quer durch die herrliche Pfalz – das ist das I-Tüpfelchen eines
gelungenen Urlaubs.
Für schwungvolle und außergewöhnliche musikalische
Unterhaltung sorgten die Brüder Vaneccek aus dem Kuseler
Musikantenland. Eine äußerst gelungene und informative Präsentation
des neuen Merian Heftes "Pfalz" - auch für Pfälzer - fand mit
erlesenen Weinen und Sekt aus der Pfalz, sowie köstlichen Pfälzer
Tapas vom "Waldhotel Felschbachhof" einen der Pfälzer
Lebensart gerechtt gewordenen Abschluss.
Freuen Sie sich auf viele spannende Artikel und Reportagen rund
ums Reisen!
Pfalz
Merian-Heft
Ab sofort im Buch und Zeitschriftenhandel erhältlich
26.03.2017
Der neue Merian „Pfalz“ ist da - Bilderalbum
So skurril ist die Pfalz
„Skurriles aus
der Pfalz
Von einem ganz ungewöhnlichen Blickwinkel aus entdeckt der
Pfälzer Autor im Exil die Pfalz neu in seinem Buch "Skurriles aus
der Pfalz", das jüngst im Neustadter AGIRO-Verlag erschienen ist.
Tatsächlich gibt es neben den bekannten Sehenswürdigkeiten wie dem
großen Fass oder dem Teufelstisch noch viele Felsbilder, magische
Seen und skurrile Orte wie die Dampfnudeltore zu entdecken.
Von A wie Albsheim bis Z wie Zweibrücken“ lautet der Titel des
jüngst erschienenen Buchs des Mutterstadter Autors Ulrich Magin mit
Cartoons von Steffen Boiselle („100% PÄLZER!“) und Fotos des
Ludwigshafener Fotografen Peter Kauert.
Es geht um die verborgenen Ecken, die geheimen Hingucker unserer
Heimat. Hier gibt es hier einige Sehenswürdigkeiten und
Kuriositäten, die selbst mancher Urpfälzer noch nicht kennt. So
findet man in der Pfalz neben Kiwis, Obelisken und Straußenvögeln
auch Verblüffendes wie eine unverwesliche Hand, ein riesiges
Klappmeter-Denkmal oder ein Amselgrab in einer Kirche.
„Skurriles aus der Pfalz“ ist ein kurzweiliges Lexikon von A-Z,
das nicht nur erstaunliche Fakten, sondern auch Tipps für
interessante Ausflugsziele in der Region enthält – eschd Pälzer
Infotainment!
Das Buch mit der ISBN 978-3-939233-50-3 ist über alle
Buchhandlungen zu beziehen.
Text und Foto: Ulrich Magin
26.03.2017
Atem holen, Ruhe tanken
Andrea Reidt
veröffentlicht Reiselesebuch zur Nordseeinsel Sylt
Die Nordseeinsel Sylt gilt als Treffpunkt der Schönen und
Reichen und bietet als Kurort ein breites Angebot für Körper und
Geist. In den Frühjahrs- und Sommermonaten laden die weiten Strände
und zahlreichen Restaurants Touristen zum Verweilen ein. Zudem
suchen viele Wassersportler auf der rauen See nach der perfekten
Welle. Diesem Sehnsuchts- und Erholungsort widmet sich Andrea Reidt
in ihrem neuen Lieblingsplätze-Band »Sylt« und nimmt den Leser mit
auf eine Entdeckungstour der besonderen Art: Getreu dem Motto »Atem
holen, Ruhe tanken« lernt der Leser 33 Orte zum Abschalten kennen.
Dafür hat sich die Autorin übers Meer, übers Land und an die Ufer
begeben und präsentiert in persönlichen Essays ein neues Gesicht
der beliebten Insel.
Zum Buch
Wo Meer schäumt, Brandung tobt, Seehunde tauchen, Schweinswale
ziehen, Kliffe leuchten, Heide blüht – dort ist Sylt, die
Lieblingsinsel der Deutschen im Norden. Vergessen Sie die üblichen
Storys. Andrea Reidt zeigt Ihnen versteckte Orte abseits vom
Trubel, führt Sie zu den stillen Winkeln der Natur, erzählt
Geschichten übers Meer und das Watt, die Küste, Dünen, Strände,
Wikinger, Seefahrer, Inseltiere und -pflanzen, Friesenhäuser,
Friedhöfe. Und sie erklärt, warum das Inselglück zerbrechlich,
vergänglich, bedroht und schutzbedürftig ist. Lesen Sie!
Die Autorin
Andrea Reidt, geboren 1956, wuchs in Nordfrankreich und Hessen
auf. Früh entstand ihre Liebe zur Nordsee: Sonntagsausflüge an
französische und belgische Ärmelkanalstrände; Ferienlager auf der
ostfriesischen Insel Spiekeroog. Die Sylter Sommerfreuden entdeckte
sie 1998, als ihre Kinder dem Reizklima der Hochseeinsel ausgesetzt
werden sollten. Seitdem: Nie ohne oben, selbst im Winter! Die
Journalistin und Fotoreporterin lebt in Wiesbaden, sie publiziert
Reiseführer, literarische Essays, Porträts.
Andrea
Reidt
Sylt
Atem holen, Ruhe tanken
192 S. / 14 x 21 cm / Paperback
März 2017 sofort lieferbar
ISBN 978-3-8392-2003-0
19.03.2017
"Zeitlose – Simeons Rückkehr" von Eva Maria Obermann
Am 15.03. stellt sie um 19:30 »Zeitlose-Simeons Rückkehr«
in einer Prämieren-Lesung in der Stadtbücherei Schifferstadt
vor.
Neuer Roman der beliebten Schifferstadter Autorin
Unsere Leser/Innen haben die Chance eines von 3
Exemplaren zu gewinnen
Schifferstadt/Blumberg - »Zeitlose-Simeons
Rückkehr« ist der erste Band der fantastischen Zeitlose-Trilogie
von Eva-Maria Obermann und hat bereits vor Verkaufsstart fieberhaft
wartende Fans.
Die Protagonistin Dora ist nahe daran, den Verstand zu
verlieren. Die Träume, die sie vor zehn Jahren verfolgt haben, sind
mit einem Mal wieder da. Wieder schlüpft sie Nacht für Nacht in das
Leben des armen Mädchens Nancea und spürt deren Leid.
Damals hatte sie, um sich zu retten, etwas Schreckliches getan.
Doch nun sind die Visionen zurück und mit ihnen die Sehnsucht und
der Schmerz. Sie verfolgen die junge Frau bei ihrer Arbeit in einer
Speyerer Kindertagesstätte und in ihrem Germanistik-Studium an der
Universität Mannheim.
Dora kämpft mit aller Kraft, um nicht den Halt zu verlieren. Sie
klammert sich an ihren Lebensgefährten Oscar und versucht, im Hier
und Jetzt zu bleiben. Doch als sie eines Tages plötzlich in die
Augen Simeons – des Mannes, den sie in ihren Träumen liebt –
schaut, verschwimmen Traum und Realität endgültig miteinander.
Wieso hat dieser Mann, Nathan, Simeons Augen? Und warum weiß er,
dass sie im Traum Nancea ist? Was davon ist
wahr? Verzweifelt versucht Dora, sich selbst nicht zu verlieren,
und begibt sich dabei in tödliche Gefahr.
Es gibt bereits einige Veröffentlichungen der vielseitigen
Autorin
Eva-Maria Obermann, Jahrgang 1987, lebt mit ihrer Familie im
pfälzischen Schifferstadt.
Sie promoviert an der Universität Mannheim im Bereich
Literaturwissenschaften. Bereits seit mehr als einem Jahrzehnt ist
Schreiben ihre Leidenschaft, denn einmal damit angefangen, konnte
sie nicht mehr aufhören.
In jeder freien Minute greift sie zum Stift und hält Momente mit
Worten fest. Die Liebe zum geschriebenen Wort hat sie auch
Germanistik studieren lassen. Die Autorin schreibt Gedichte,
Kurzgeschichten und ganze Romane, im Internet ist sie auf www.schreibtrieb.com und
www.buchblog.schreibtrieb.com
zu finden.
Sie ist Mitglied des regionalen Dichtervereins DichterZusammen,
der Gruppe des Tintenzirkels und der Autorenvereinigung
#BartBroAuthors.
Schwarzer Drachen Verlag
07.03.2017
Zwölf Särge und kein Toter
Wahre Geschichten
zum Staunen und Schmunzeln. 1942-2013
Von Poltergeistern, Lottoglück und
Anglerpech
Geheimnisvolles, Merkwürdiges und Unglaubliches erwartet Sie in
diesem Buch. Es sind wahre Geschichten, wie sie nur das Leben
schreiben kann. Und immer wird, wie bei ZEITGUT üblich, ein Stück
Zeitgeschichte vermittelt. In diesem Buch werden Geschichten
erzählt, in denen es kurios, ungewöhnlich, erstaunlich und zum Teil
auch unheimlich zugeht. Da ist von Poltergeistern und
Schloßgespenstern die Rede, von nächtlichem Spuk und von einer
Dorfhexe. Doch auch weniger Mysteriöses fesselt und hält in
Atem.
Da ist der vom Absturz bedrohte Schornsteinfegerlehrling auf dem
Dach hoch über dem Neckar. Ein plötzlich auftauchender Doppelgänger
überrascht. Aber auch das große Glück eines Lottogewinns und das
Überleben bei zwei Schiffshavarien. Ein junger Urlauber gerät in
Italien "Unter Verdacht", als er um ein harmloses Gewürz bittet.
Ein neuer Pfarrer auf dem Lande erzählt von seinen Seelennöten vor
einer Beerdigung; ein anderer Pfarrer wird von einer durchreisenden
Händlerin um 150 Mark "erleichtert", als Pfand bleibt ihm ein
Messerkoffer.
So handeln alle Geschichten dieses unterhaltsamen Bandes von den
oft wundersamen Kapriolen des Schicksals, in kleinen wie in
lebenswichtigen Dingen. Denn was der Mensch plant, endet oft ganz
anders als erwartet, und gibt Anlass zum Schmunzeln oder
Nachdenken.
Aus dem Inhalt
Reiter in der Nacht • Feindsender • Immer wieder Glück gehabt! •
Die Delikatesse des Monsieur Lamote • Sperrstunde im Nebel • Ein
unverhoffter Feierabend • Die drei Grenzwächter • Abenteuer
Glockenturm • Die tapfere Witwe • Nächtlicher Spuk • Das
Schloßgespenst • Der Seemann • Der Doppelgänger • Unter Verdacht •
Totalschaden im Sprechzimmer • Er wollte kein Clown sein • Der
Abschiedsbrief • Othello und die Ohrfeige • Der Lottogewinn • Die
tapfere Witwe • Ein richtiges Schmuckstück • Der Poltergeist in
Süderstapel • Die Hexe von Ettenhausen • Erster Angelversuch und
ungeahnte Folgen • Der Überfall • Der Messerkoffer • Traum nach
einer Narkose
Wahre Geschichten zum Staunen und Schmunzeln.
1942-2013
192 Seiten, Abbildungen, Klappenbroschur, Ortsregister,
Chronologie, Originalausgabe
Zeitgut Verlag, Berlin.
ISBN: 3-86614-263-3,
EURO 10,90
28.02.2017
Clean Baking - Natürlich backen
Bewusst
genießen – besser leben
Eine Buchvorstellung von Barbara Kemmerich
Möchten auch Sie wissen, welche Zutaten in dem Kuchen sind, den
Sie für Ihre Familie und sich zubereiten? Einen Kuchen, der aus
sauberen, wenig verarbeiteten Zutaten besteht und der nicht in
einer Bäckerei irgendwo zubereitet wurde, sondern in Ihrer eigenen
Küche?
In dem vorgestellten Buch finden Sie alles, was die Lust und
Freude am natürlichen Backen steigert und was Sie dazu wissen
müssen. Die Rezepte sind unkompliziert, gesund und lecker, viele
davon sogar vegan und glutenfrei. Sie kommen ganz ohne
Industriezucker, Weißmehl und künstliche Zusatzstoffe aus,
stattdessen wird beispielweise Vollkorndinkel- und Mandelmehl,
Kokosöl, sowie viele Nüsse, frische Früchte, Reissirup und
Vollrohrzucker verwendet.
Und Sie bekommen viele köstliche Rezepte – vom großen Genuss mit
Kuchen und Tartes über kleine Köstlichkeiten wie Kekse und Muffins.
Ebenso süße Energiespender wie Waffeln und Riegel bis hin zu Brot
und pikanten Snacks.
Auch wenn Sie länger nicht mehr (oder noch gar nicht) gebacken
haben – die Rezepte sind ausführlich erklärt und gut nachzubacken.
So können Sie sich zum Beispiel einen köstlichen schnellen
Tassenkuchen in der Mikrowelle zubereiten – eine Minute fürs
vorbereiten und 3 Minuten in der Mikrowelle und ein wunderbarer
kleiner Kuchen ist fertig. Und Sie wissen, was drin ist – keine
künstlichen Aromastoffe und sonstigen Hilfsmittel! Oder ein
saftiger Käsekuchen mit Birnen, dessen Boden aus
Erdnussbutterkeksen besteht; oder Amaranth-Brötchen, die das
Sonntagsfrühstück zu etwas ganz besonderem werden lassen.
Auch Sie werden bald merken, wie viel besser selbst gemachtes,
natürliches Gebäck schmeckt.
Die Autorin dieses Buches, Kathrin Runge, hat gemeinsam mit
ihrem Mann 2012 das Onlinemagazin www.backenmachtglücklich.de
gegründet. Wenn Sie also weitere leckere Rezepte und Tipps suchen,
Erfahrungen austauschen wollen oder Fragen haben – nichts wie in
den Blog!
Da gibt es zum Beispiel auch eine „Tauschbörse“ – wenn Sie also
keinen Kokosblüten (wobei es den inzwischen sogar in einer Drogerie
gibt!) - oder Muscovadozucker im Haus haben – hier bekommen
Sie Tipps, was statt dessen verwendet werden kann.
Nun wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Backen und viele zufriedene
und glückliche „Mitesser“!
Clean Baking
Kathrin Runge
Aus dem h.f.ullmann Verlag, Potsdam
ISBN Nummer 978-3-8480-1089-9
Preis 19,95 €
www.ullmannmedien.com
Foto: Cover Ullmann Verlag
19.02.2017
Südpfalz-Küche – Der Apfel
Wettbewerb hat
Genießer zum Bewerten eingeladen.
Germersheim/SÜW- Von süß bis sauer einfach zum
Reinbeißen: Adam und Eva pflückten ihn und Schneewittchen biss
hinein – die Monate September und Oktober widmeten sich dem
Verführungskünstler APFEL – nun ist das Buch zum Wettbewerb
erschienen
Heimat, Leben, Kochen und Genießen. Eine
Entdeckungsreise
Frisch aus der Druckerpresse am 4.11.2016! Der Apfel aus der
Südpfalz Küche. Nach der Tomate, nun der Apfel. Ein Buch, das den
Genießerwettbewerb „So schmeckt die Südpfalz 2016“ abrundet.
Solange man gespannt wartet, wer nun in diesem Jahr den besten
Apfel gekocht hat, kann jeder nachlesen, was er vielleicht bei
einem Besuch in den teilnehmenden Restaurants verpasst hat.
Der „sündige“ Apfel der Eva ist die wohl bekannteste Geschichte
um die Frucht. Als Reichsapfel fand die Frucht ihre Bedeutung in
Machtfragen. Die Kelten verehrten den Apfel ebenso wie die
Griechen. Mythen der Fruchtbarkeit, des Lebens aber auch des
Sterbens ranken um diese Frucht.Und selbstverständlich wächst er im
Paradies – hier bei uns in der Südpfalz! Im Spätsommer füllt er die
Regale der Hofläden und Märkte der Region, knackig und saftig,
leuchtend gelb, rot oder grün.
19 gastronomische Betriebe verwandelten den Apfel beim
Genießerwettbewerb „So schmeckt die Südpfalz 2016“ in köstliche
Drei-Gänge-Menüs.
Neben Wissenswertem rund um den Apfel finden Leserinnen und
Leser ausgewählte Rezepte zum Nachkochen und Genießen!
Der Apfel
Südpfalz Küche, Band 2
Fotografiert von Christian Ernst
80 Seiten, broschiert.
12,99 EUR
978-3-939427-35-3
Knecht Verlag Landau
Das Buch ist im Buchhandel und bei den Tourismusvereinen
Südpfalz-Tourismus Landkreis Germersheim e.V. und Südliche
Weinstrasse e.V. erhältlich.
Weitere Infos bei:
Südpfalz-Tourismus Landkreis Germersheim e.V., www.suedpfalz-tourismus.de
Südliche Weinstrasse e.V., www.suedlicheweinstrasse.de
Büro für Tourismus Landau, www.landau-tourismus.de
08.11.2016
Pfälzer Restaurantführer
152
Empfehlungen von der Weinstube bis zum Gourmetlokal
Zum 19. Mal hat der Meininger Verlag den Pfälzer
Restaurantführer herausgegeben. 152 Empfehlungen konnten die Tester
für die aktuelle Ausgabe aussprechen, darunter 30 Lokale, 70 Winzer
sowie eine Vielzahl an Weinhotels, Weinbars und Vinotheken.
Zum Koch der Pfalz haben Herausgeber Wolfgang Faßbender und der
Meininger Verlag Benjamin Peifer vom Urgestein in Neustadt an der
Weinstraße ausgezeichnet. Neben dem „Koch der Pfalz“ wurden auch
fünf Newcomer für die diesjährige Ausgabe gewählt.
Darunter befinden sich die Köche Daniel Schimkowitsch vom L.A.
Jordan in Deidesheim, Philipp Arens vom Arens in Hainfeld,
Sven Niederbremer von der Zwockelsbrück in Neustadt an der
Weinstraße, Holger Stehr vom Admiral in Weisenheim am Berg
sowie Vjekoslav Pavic von der Brasserie in Primasens.
Besonders hervorgehoben in dieser Ausgabe:
- Sommelier der Pfalz
- Aufsteiger
- Koch der Pfalz
Der Pfälzer Restaurantführer ist ab sofort im Buchhandel
erhältlich oder im Meininger Onlineshop.
Beschreibung
Die kulinarische Pfalz erfindet sich immer wieder neu.
Originelle Restaurants, spannende Konzepte, innovativ arbeitende
Weinstuben: Auch in der 19. Auflage des Pfälzer Restaurantführers
konnten die Tester zahlreiche empfehlenswerte Newcomer entdecken -
vom Landgasthof mit Faible fürs Mediterrane bis zum
Gourmetrestaurant abseits der üblichen Wege. Fast noch besser: Auch
viele etablierte Lokale stellen sich den Herausforderungen, drehen
an der Qualitätsschraube.
Wie immer wurden insgesamt 300 Lokale kritisch, anonym und
unabhängig unter die Lupe genommen. Übrig geblieben sind
schließlich 152 Restaurantempfehlungen in allen Kategorien und in
sämtlichen Teilen der Pfalz. Ergänzt haben wir sie durch die
schönsten Weinbars und Weinhotels der Region. Und weil zum
Restaurantbesuch immerauch das richtige Getränk gehört, beschreiben
wir zusätzlich die besten Weingüter der Pfalz.
Pfälzer Restaurantführer
Herausgegeben von Wolfgang Faßbender
19. Auflage/264 Seiten, 156 Abbildungen und Karten
Meininger Verlag, ISBN 978-3-87524-196-9
Preis: 19,90 €
10 Pfälzer Restaurantführer werden
verlost:
30.10.2016
Das Buch zum Reformationsjahr 2017
Der
Protestant - Deutschland zwischen 1500 und 1529
Jakob Ziegler, Sohn eines Weinhändlers, erlebt als Lateinschüler
im pfälzi schen Neustadt und als Student in Heidelberg den Vorabend
der Reformation. Als Jurist und als Spion des Kurfürsten begegnet
er Humanisten, Martin Luther, Philipp Melanchthon und an deren, die
für die Reformation eine zentrale Rolle spielen. Sein persönliches
Schicksal offenbart die Lebensfragen und die gesellschaftlichen
Verhältnisse an der Wende zur Neuzeit.
Ein packender historischer Roman, der die
Reformationszeit verstehbar macht.
Der Protestant beleuchtet die Zeit zwischen 1500 und 1529. Er
spielt vornehmlich im Süden Deutschlands. Zunächst in den Ängsten
seiner Zeit gefangen, begegnet Jakob Ziegler dem Ablasshandel, aber
auch Humanisten und Reformatoren, deren Ideen ihn ansprechen. Als
Jurist beobachtete er Martin Luther bei der Heidelberger
Disputation und beim Reichstag zu Worms. Er wird verstrickt in die
Kriege gegen Franz von Sickingen und gegen die Bauern sowie in die
Verfolgung der Täufer. Auf dem Speyerer Reichstag von 1529 gehört
er zu den Protestanten, die sich gegen den Kaiser auf ihr Gewissen
beriefen. Als Sohn eines Weinhändlers kommt er in Konfl ikt mit dem
Standesdenken seiner Zeit. Die Liebe zu einer jungen Adligen bringt
ihn in Bedrängnis – bis er den Mut hat, eigene Wege zu gehen.
Michael
Landgraf ist Schriftsteller aus Neustadt an der
Weinstraße, Fortbildungsdozent und Vorsitzender des Verbandes
deutscher Schriftsteller Rheinland-Pfalz. Aus seiner Feder stammen
viele Erzählungen und Sachbücher. Lesungen gestaltet er auch mit
Bildern und gewandet als Druckermeister der Reformationszeit.
Michael Landgraf, Der Protestant.
Wellhöfer-Verlag, Mannheim
ISBN 978-3-95428-193-0, 422 Seiten, 14,95 €
Text und Cover: Wellhöfer Verlag
16.10.2016
Die Tote aus der Metzgergasse
Der
zweite Pfalzkrimi nach Rieslingkönig des Journalisten Günter Werner
hat den Titel Die Tote aus der Metzgergasse.
Spielte das 2015 erschienene Erstlingswerk des Autors in der
Weinszene von Landau und Umgebung, steht dieses Mal Neustadt im
Mittelpunkt. Als gebürtiger Neustadter, der zwei Drittel seines
Lebens in dieser Stadt verbrachte und jeden ihrer Winkel kennt, hat
der frühere langjährige Redakteur die älteste Straße der
Weinmetropole als den Ort ausgesucht, wo die Leiche des Opfers
gefunden wird.
Der Kriminalroman ist im Drogenmilieu angesiedelt, das der Autor
aus beruflicher Erfahrung, vor allem als Verfasser zahlreicher
Artikel und eines Buches über Drogen sowie als Mitbegründer der
"Vereinigung gegen Drogenmissbrauch", gut kennt. Er habe selbst
aber niemals ein illegales Rauschmittel auch nur versucht,
versichert er. Seine Kenntnisse rührten aus Recherchen und
Gesprächen mit Abhängigen.
Die Geschichte des Romans ist erfunden. Aber die meisten der
vorkommenden Handlungsorte gibt es wirklich und sind auch mit ihren
richtigen Namen benannt. Der mit dem Fall verantwortlich befasste
Kriminialkommissar Henri König stellt unter Beweis, dass er nicht
nur ein hervorragender Polizeibeamter mit guter Spürnase ist,
sondern auch eine mit einigen Talenten gesegnete Persönlichkeit.
König ist exzellenter Hobbykoch, spielt in der Kirche gerne für
sich allein Orgel, liebt den Pfälzer Wein und zitiert bei jeder
passenden Gelegenheit seinen Lieblingsdichter Goethe.
In einem alten Fachwerkhaus in der Metzgergasse findet der
Lebenspartner einer jungen Frau seine drogenabhängige Geliebte tot
in der Küche. Für die Polizei stellt sich die Frage, ob es Mord war
oder ob sich Kristin Prinz gewollt oder ungewollt eine Überdosis
Heroin gespritzt hat. Als feststeht, dass sie das Opfer der
gefährlichen Droge geworden ist, machen sich der Kommissar und
seine Assistenten auf die Suche nach den Hintergründen. Sie finden
heraus, dass ein Mord vorliegt. Sie ermitteln den mutmaßlichen
Täter, der aber alle Schuld von sich weist. Am Ende steht ein
verblüffendes Ergebnis und ein vermeintlich perfekt geplantes
Verbrechen wird aufgeklärt.
Der Autor lässt die Leser abschließend erneut an der
Gerichtsverhandlung über diesen Fall teilhaben. Die Richter
überführen den nicht geständigen Täter und bedenken ihn mit der
höchstmöglichen Strafe.
Günter Werner war Chefreporter beim "Pfälzer Tageblatt", danach
32 Jahre "Rheinpfalz"- Redakteur in Neustadt und Landau. Der
Ruheständler lebt heute als freier Journalist in Knöringen (Kreis
Südliche Weinstraße). Er ist Autor von 13 weiteren Büchern.
Günter Werner, Die Tote aus der Metzgergasse
Pfalzkrimi, 224 Seiten
Knecht Verlag Landau, 11,99 Euro
ISBN 978-3-939427-34-6
Das Buch und die anderen Pfalzkrimis sind im Buchandel und beim
Knecht Verlag direkt erhältlich.
14.10.2016
Die Pfalz in alten Ansichten
Malerische
Postkartenansichten des Landes zwischen Rhein und Pfälzer
Wald
Mit über 160 ausnehmend schönen Postkarten entführt Jörg Koch
anlässlich des 200. Jahrestages des Bezirksverbands Pfalz in die
Gegend um Rheinebene, Deutsche Weinstraße, Pfälzerwald und Pfälzer
Bergland. Dabei stehen nicht nur die Pfälzer bei der Weinernte im
Mittelpunkt, sondern auch Wahrzeichen wie der Bismarckturm bei Bad
Dürkheim, das „größte Weinfass der Welt", die Burgen bei Annweiler
und das Hambacher Schloss.
Die Pfalz gilt als größtes zusammenhängendes Waldgebiet und
zugleich als zweitgrößtes Weinanbaugebiet Deutschlands. Hier
betritt der Besucher eine geschichtsträchtige Kulturlandschaft, in
der in vorchristlicher Zeit erst die Kelten, dann die Römer
siedelten und in der einst Karl der Große und dann die Salier und
Staufer von Ort zu Ort zogen.
In seinem neuen Bildband Die
Pfalz in alten Ansichten (Sutton Verlag) entführt Jörg
Koch anlässlich des 200. Jahrestages des Bezirksverbands Pfalz in
die Gegend um Rheinebene, Deutsche Weinstraße, Pfälzerwald und
Pfälzer Bergland. Dabei stehen nicht nur die Pfälzer bei der
Weinernte im Mittelpunkt, sondern auch Wahrzeichen wie der
Bismarckturm bei Bad Dürkheim, das »größte Weinfass der Welt«, die
Burgen bei Annweiler und das Hambacher Schloss. So vermittelt der
Autor in über 160 ausnehmend schönen Postkarten das einzigartige
Flair der beliebten Ferien- und Weinbauregion Pfalz.
Über den Autor:
Jörg Koch ist
promovierter Historiker, Vorsitzender der Europa-Union Worms sowie
Vorstandsmitglied im Altertumsverein Worms. Mit zahlreichen
Vorträgen und Veröffentlichungen zur Geschichte von
Rheinland-Pfälzer Regionen hat er sich einen Namen gemacht.
Das Buch ist über www.verlagshaus24.de und im Buchhandel
erhältlich.
Der Preis beträgt 19,99 Euro. ISBN: 978-3-95400-750-9
Text und Cover: Verlagshaus24.de
06.07.2016
»Ab in die Ferien - Gardasee mit Verona«
Urlaubsspaß für kleine und große Entdecker
Buchtipp: »Ab in die Ferien – Gardasee mit
Verona«
München- Endlich Ferien! Endlich Zeit für
Urlaub und Action, für Natur und Abenteuer! Der Gardasee eignet
sich dafür besonders gut – nicht ohne Grund ist er eines der
beliebtesten Ferienziele für Familien. Wo man rund um den berühmten
»Lago di Garda« die besten Ideen für Unternehmungen mit Kindern
findet, zeigt nun der Reiseführer »Ab
in die Ferien – Gardasee mit Verona« (Bruckmann Verlag). Ob ein
Besuch im Gardaland (Italiens größter Freizeitpark), eine Wanderung
auf den legendären Monte Baldo, Klettern in Arco oder Canyoning in
Affi – ein unvergesslicher Familienurlaub ist garantiert! Mit den
richtigen Tipps macht Kindern sogar eine Stadtführung in Verona
Spaß. Detaillierte Informationen zu Urlaubsplanung, Anreise und
Unterkunft ergänzen den Führer. Ein besonderes Schmankerl sind die
Insidertipps von Kindern für Kinder.
Das Buch ist über www.bruckmann.de und im Buchhandel
erhältlich.
Der Preis beträgt 14,99 Euro. ISBN: 978-3-7343-0284-8
In dieser Reihe ebenfalls neu erschienen:
»Ab in die Ferien – Allgäu«, 14,99 Euro, ISBN:
978-3-7343-0144-5
»Ab in die Ferien – Nordsee«, 14,99 Euro, ISBN:
978-3-7654-8826-9
Der Bruckmann Verlag ist mit seiner über
150-jährigen Geschichte der Allround-Anbieter für Outdoor- und
Reisemedien. Neben einem umfangreichen Buchprogramm erscheinen bei
Bruckmann das Magazin BERGSTEIGER sowie Kalender, DVDs,
Online-Portale, E-Books und Apps. Bruckmann ist heute der führende
Verlag für Sport- und Aktivreiseführer und einer der wichtigsten
Anbieter für hochwertige Reisebildbände. Text und Foto:
GeraNova/Bruckmann Verlagshaus, Presse
20.06.2016
Geheimnisvolles Land der Pagoden
Buchtipp: »Highlights
Burma«
München- Unter Asien-Reisenden gilt Burma schon
lange als Geheimtipp, konnte sich das Land trotz seiner Öffnung
doch einen ganz besonderen Charme bewahren. Nostalgisches Flair,
landschaftliche Vielfalt und die ursprüngliche Schönheit eines von
tiefer Religiosität geprägten Landes verbinden sich wie an kaum
einem anderen Ort zu einem Reiseziel erster Güte.
Der neue Bildband Highlights
Burma (Bruckmann Verlag) stellt nun die 50 spannendsten
Orte vor, die auf keiner Reise fehlen sollten – darunter Klassiker
wie die ehemalige Hauptstadt Mandalay, die Schwimmenden Gärten im
Inle-See oder der Geisterberg Mount Popa. Stimmungsvolle Bilder
bieten wertvolle Anregungen, Autorentipps zu Hotels, Museen und
Restaurants erleichtern die Planung und liefern Hintergrundwissen
zur Geschichte und Landeskunde Burmas.
So wird das Buch zum praktischen Nachschlagewerk und zur
Inspirationsquelle in einem.
Kay MaeritzKay
Maeritz geboren 1958, ist Diplom-Designer, Fotograf und
Buchautor. Der Asienspezialist mit den Schwerpunkten Himalaya,
Indien und Südostasien gehört zu den bekanntesten deutschen
Vortragsreferenten und berichtet über seine Reisen in vielen
Multivisionsvorträgen im deutschsprachigen Raum. Zahlreiche Buch-
und Zeitschriftenveröffentlichungen.
Das Buch ist über www.bruckmann.de und im Buchhandel
erhältlich.
Der Preis beträgt € 25,99. ISBN: 978-3-7343-0665-5
Der Bruckmann Verlag ist mit seiner über
150-jährigen Geschichte der Allround-Anbieter für Outdoor- und
Reisemedien. Neben einem umfangreichen Buchprogramm erscheinen bei
Bruckmann das Magazin BERGSTEIGER sowie Kalender, DVDs,
Online-Portale, E-Books und Apps. Bruckmann ist heute der führende
Verlag für Sport- und Aktivreiseführer und einer der wichtigsten
Anbieter für hochwertige Reisebildbände. Text und Foto:
GeraNova/Bruckmann Verlagshaus, Presse
18.06.2016
Schätze an der "Waterkant" entdecken
Neuer
Bildband: Highlights Nordsee
München- Seehunde auf Sylt, Friesendome an der
»Waterkant«, schroffe Steilküsten und liebliches Marschland: Die
Nordsee enthüllt selbst bei »Schietwetter« und kabbeliger See ihren
ganz besonderen Reiz. Die schier unendliche Weite der Küste und die
Einzigartigkeit des Wattenmeeres zieht Reisende in ihren Bann. Der
neue Bildband Highlights
Nordsee aus dem Bruckmann Verlag stellt nun die 50
spannendsten Orte von Sylt bis Emden vor und liefert neben
stimmungsvollen Bildern aktuelle Tipps zu Hotels, Museen und
Restaurants.
Über die Autoren:
Christine Lendt, Journalistin und Buchautorin, hat bereits
zahlreiche Reiseführer veröffentlicht – zu Regionen, denen sie
besonders verbunden ist. Um Land und Leute kennenzulernen,
verbrachte sie drei Jahre in Spanien und schrieb dort für lokale
Medien. Zu einer zweiten Heimat wurden die Inseln Ibiza und
Lanzarote. Doch zu den Themen der Hamburgerin gehört natürlich auch
die deutsche Nordseeküste nebst allen Inseln.
Udo Bernhart, als langjähriger Reisefotograf international
tätig, stammt aus Südtirol. Seit einigen Jahren hat der Mann aus
den Bergen die Nordseeküste für sich entdeckt.
Das Buch ist über www.bruckmann.de und im Buchhandel
erhältlich.
Der Preis beträgt € 25,99. ISBN: 978-3-7343-0649-5
Der Brunckmann Verlag ist mit seiner über
150-jährigen Geschichte der Allround-Anbieter für Outdoor- und
Reisemedizien. Neben einem umfangreichen Buchprogramm erscheinen
bei Bruckmann das Magazin BERGSTEIGER sowie Kalender, DVD`s,
Online-Portale, E-Books und Apps. Bruckmann ist heute der führende
Verlag für Sport- und Aktivreiseführer und einer der wichtigsten
Anbieter für hochwertige Reisebildbände.
Text und Bild: GeraNovqa Bruckmann Verlagshaus,
Presse
12.06.2016
Forscherstations-Geschichten jetzt auch im Buchhandel
Die vom Team der
Forscherstation für Explore Science entwickelten Mitmachgeschichten
sind nun erstmalig im Buchhandel erhältlich. Auch in diesem Jahr
wird es wieder eine neue spannende Geschichte geben, die die Kinder
durch die Angebote der Forscherstation auf den
naturwissenschaftlichen Erlebnistagen der Klaus Tschira Stiftung im
Mannheimer Luisenpark begleiten wird.
Heidelberg – Paul und Marie heißen
die beiden Protagonisten, die durch die vier neuen Bilderbücher
führen, die in der Lesemaus-Reihe des Carlsen-Verlags erschienen
sind. Drei der Bücher basieren auf Geschichten und
Mitmachstationen, die das Team der Forscherstation,
Klaus-Tschira-Kompetenzzentrum für frühe naturwissenschaftliche
Bildung für die naturwissenschaftlichen Erlebnistage der Klaus
Tschira Stiftung entwickelt hat, die jedes Jahr im Mannheimer
Luisenpark stattfinden. Der Autorin Maria Breuer, selbst jahrelang
Mitarbeiterin der Forscherstation, ist eine einmalige Verknüpfung
von kindgerechten Erzählungen und an der Erfahrungswelt der Kinder
orientierten naturwissenschaftlichen Mitmachangeboten gelungen.
In „Paul und Marie spielen Indianer“ spüren die
beiden Hauptpersonen Tönen und Geräuschen nach und gehen deren
Eigenschaften auf den Grund, „Paul und Marie und die Farben“
handelt von der Welt der Farben und in „Paul und Marie feiern
Geburtstag“ geht es um mathematische Grundlagen wie Vergleichen,
Ordnen und Zählen. Im vierten Buch „Paul und Marie reisen zu den
Sternen“ begleitet der Leser die beiden Kinder auf ihrer
nächtlichen Fantasiereise durch das Weltall und erhält viele
Anregungen, die Phänomene Licht und Schatten gemeinsam mit Kindern
zu entdecken. Wie in allen Lesemaus-Geschichten wird ebenfalls
altersgerecht Sachwissen aus dem Kinderalltag vermittelt.
Die Bücher, die auf Initiative der Klaus Tschira Stiftung und der
Stiftung Lesen nun veröffentlicht wurden, sind auf die
Erfahrungswelt von Kindern ab 3 Jahren abgestimmt und eignen sich
zum Anschauen, Vorlesen und Ausprobieren.
Auch in diesem Jahr
wird das Kompetenzzentrum wieder bei Explore Science vom 15. bis
zum 19. Juni 2016 im Mannheimer Luisenpark vertreten sein. An den
Mitmachstationen der Forscherstation können die kleinen Besucher
unter dem Explore Science-Motto „Universum Mensch!“ die Arktis, die
Wüste sowie Wald und Wiese und die Anpassung des Menschen an diese
verschiedenen Lebenswelten erkunden.
Dieses Mal wird Paul mit seiner Freundin Lotta und
dem kleinen Bauklotzmann die Kinder auf ihrer Entdeckungsreise
begleiten. Das vollständige Programm von Explore Science sowie die
Eintrittsgutscheine gibt es unter www.explore-science.info
Seit 2006 bietet die Forscherstation kostenlose Fortbildungen zu
verschiedenen naturwissenschaftlichen Themen für pädagogische
Fachkräfte aus Kindergarten und Grundschule in der
Rhein-Neckar-Region an. Rund 1.200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer
aus 250 Einrichtungen haben das Angebot bisher genutzt und sich für
Naturwissenschaften begeistern lassen. Weitere Informationen zur
Forscherstation und ihren kostenlosen Angeboten im Internet unter
www.forscherstation.info
Buchangaben
Paul und Marie
spielen Indianer. Mit MINT-Förderung „Akustik“. Autorin Maria
Breuer. LESEMAUS Band 180. Carlsen Verlag, Hamburg 2016. 24 Seiten.
ISBN: 978-3-551-08680-8. Preis: 3,99 €.
Paul und Marie und die Farben. Mit MINT-Förderung
„Farben“. Autorin Maria Breuer. LESEMAUS Band 181. Carlsen Verlag,
Hamburg 2016. 24 Seiten. ISBN: 978-3-551-08681-5. Preis: 3,99
€.
Paul und Marie reisen zu den Sternen. Mit MINT-Förderung
„Licht“. Autorin Maria Breuer. LESEMAUS Band 182. Carlsen Verlag,
Hamburg 2016. 24 Seiten. ISBN: 978-3-551-08682-2. Preis: 3,99
€.
Paul und Marie feiern Geburtstag. Mit MINT-Förderung
„Mathematik“. Autorin Maria Breuer. LESEMAUS Band 183. Carlsen
Verlag, Hamburg 2016. 24 Seiten. ISBN: 978-3-551-08683-9. Preis:
3,99 €.
Hintergrund
Über die Forscherstation
Die Forscherstation, Klaus-Tschira-Kompetenzzentrum für frühe
naturwissenschaftliche Bildung gGmbH mit Sitz in Heidelberg, wird
von der Klaus Tschira Stiftung getragen. Die Forscherstation ist
ein An-Institut der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Ihr Ziel
ist es, pädagogische Fachkräfte aus Kindergarten und Grundschule
für Naturwissenschaften zu begeistern, damit sie gemeinsam mit
Kindern die Welt entdecken. Dafür setzt die Forscherstation auf
berufsbegleitende Fortbildungen, die Bereitstellung geeigneter
Experimentierideen, praxisbezogene Forschung sowie die
Qualifizierung wissenschaftlichen Nachwuchses.
Text: Klaus-Tschira-Kompetenzzentrum für frühe
naturwissenschaftliche Bildung gGmbH, Presse Foto: Carlsen Verlag,
Presse
09.06.2016
ANASHA - Die Reise beginnt
Ein ganz
tolles Buch mit einem wirklich guten Projekt dahinter von einem
Speyerer "Mädel" das es nach langen Reisen wieder in die Heimat
zurück führte. Aber Heimat ist wo das Herz ist und dies hat Elena
Theis an vielen Orten, in den USA ebenso wie in Irland und vor
allem auf Hawaii verloren.
Da Sie das Buch kostenlos lesen können wäre es schön wenn
Sie die Crowdfunding-Kampagne, mit der Elena
Theis Geld sammlt, um ihre Vision zu verwirklichen.
Zielsumme: $99.000. So viel kostet Ali’i Buzz, der kleine, süße
Coffee Shop in Kailua-Kona auf Big Island, Hawaii, den Sie
kaufen möchte.
www.GoFundMe.com/Anasha
Aktuelle Reisetermine und mehr Infos gibt es auf www.anasha.de
Ihr Buch ANASHA - Die Reise beginnt können Sie hier als
PDF lesen
Über Elena Theis
Geboren am 6.6.1980 in Stuttgart. Ihre Kindheit und Jugend
verbringt sie mit ihren Eltern Ingo und Ilona, ihren Geschwistern
Sonja, Marco, Jana und Svenja und Stiefvater Mischa in Speyer und
Mechtersheim am Rhein auf. Nach dem Abitur studiert sie Dolmetschen
in Germersheim und Medienwissenschaften in Carbondale, IL / USA. Es
folgt eine erfolgreiche Karriere im Online Marketing, die sie
allerdings nicht erfüllt. Auf der Suche nach sich selbst führt sie
2013 eine innere Stimme nach Hawaii. Inspiriert von der
wiedergefundenen Leichtigkeit und dem Aloha Spirit, lässt sie ihr
altes Leben hinter sich. Aus der grauen, korpulenten Karrierefrau
wird ein bunter, lebenslustiger Freigeist. 2014 führt sie erneut
eine innere Stimme - dieses Mal nach Berlin, um «ein Buch» zu
schreiben. Aus Berlin wird ihr zweites deutsches Zuhause, aus «dem
Buch» ein interaktiver, spiritueller Reiseführer: «ANASHA - Die
Reise beginnt» Über #Hashtags und verschiedene Social Media Kanäle
lässt sie Leser interaktiv an ihrem heutigen Leben, ihren Projekten
und ihren Erfahrungen teilhaben.
#MyLifeIsMyMessage
Facebook-Seiten & Gruppen
www.facebook.com/theiselena
www.facebook.com/anashaontour
www.facebook.com/konacoffeegirl
www.facebook.com/groups/anashasreise
www.facebook.com/groups/tinytravels
www.facebook.com/groups/veganventures
Instagram
www.instagram.com/elenatheis
www.instagram.com/anashaontour
Yelp
www.anasha.yelp.com
Blogs
www.medium.com/@Anasha
www.anashasreise.wordpress.com
Crowdfunding
www.GoFundMe.com/Anasha
Web
www.anasha.de
aloha@anasha.de
08.06.2016
Neue Bücher zu Sagen und Fakten aus der Pfalz
Der in
Ludwigshafen gebürtige und heute in Hennef bei Bonn lebende Autor
Ulrich Magin hat jüngst beim Regionalia-Verlag zwei Titel über
seine Heimat, die Pfalz veröffentlicht.
Die „Sagen und Legenden aus der Pfalz“
(ISBN-13: 978-3955401702, 160 Seiten) erzählen in moderner Fassung
33 Sagen aus dem Norden, Westen, Süden und Osten der Pfalz. Es sind
Geschichten von Zwergen, Berggeistern, Drachen, aber auch von
heldenhafter Ehre und tragischer Liebe. Die Vorderpfalz wird unter
anderem durch „Die Hexe von Oggersheim“, „Das Keltermännchen von
Mutterstadt“ und „Die Kaiser von Speyer“ vertreten.
Frisch erschienen ist auch „Das ist die Pfalz:
Weinberg. Waldmeer. Weltachs.“ (ISBN-13: 978-3955402327, 264
Seiten) Das durchgehend vierfarbig bebilderte Buch wirft 25
Schlaglichter auf die deutsche Toscana: Typisches wie Wein und
Wurstmarkt, Felsenland und Wald steht neben Kuriosem wie den
Elwetritschen und Historischem wie der langen gemeinsamen
jüdisch-pfälzischen Geschichte. „Die Pfalz ist so vielfältig“,
meint Ulrich Magin, „dass man immer noch etwas entdecken kann.“
Die Bücher sind über alle Online-Buchhändler sowie in jeder
Buchhandlung erhältlich.
"Ich bin meiner Heimat - wie ja eigentlich jeder Pfälzer - nach
wie vor eng verbunden", bekennt Ulrich Magin. So sind halt die
Pälzer, treu zur Pfalz, ihren Menschen und deren Geschichte und
Geschichten.
05.05.2016
Buchtipp »Flussradwege abseits des Trubels«
Stadt, Land,
Fluss
München- Zwischen schattigen Wäldern und blühenden
Feldern, entlang kleiner Städte und idyllischer Ausflugsziele –
Flussradwege schlängeln sich quer durch die Bundesrepublik und
erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Wer die Touristenkolonnen
entlang der Donau oder Elbe lieber meiden möchte, findet in
Thorsten Brönners neuem Buch »Flussradwege abseits des
Trubels« (Bruckmann Verlag) 30 wenig befahrene Mehrtagestouren
in allen Bundesländern.
Jenseits der Massen können Genussradler teilweise längst
vergessene Radwege erkunden. Ob auf dem malerischen
Ammer-Amper-Radweg in Oberbayern oder entlang der Hase und Ems im
Osnabrücker Land – fundierte Streckenbeschreibungen, Karten und ein
ausführlicher Serviceteil machen die Radtouren zu einzigartigen
Erlebnissen.
Über den Autor:
Thorsten Brönner bereiste als begeisterter Tourenradler mehrere
Regionen der Erde zwischen Alaska und Feuerland. In den letzten 25
Jahren hat Brönner mit dem Fahrrad 270.000 Kilometer zurückgelegt
und so eine umfangreiche Reiseerfahrung gewonnen, die er in seine
Fahrradführer sowie Fachartikel einbringt. Seit 2005 ist er jedes
Jahr mehrere Monate als freier Autor und Fotograf unterwegs.
Das Buch ist auf www.bruckmann.de
und im Buchhandel erhältlich. Der Preis beträgt 29,99 Euro.ISBN:
978-3-7654-5719-7.
Text und Cover: GeraNova Bruckmann Verlagshaus,
Presse
23.04.2016
Cornwall, Cottages und Cream Tea
Buchtipp: »100 Highlights Englands Süden«
München– Raue Klippen und wildromantische
Gärten, mondäne Seebäder und urige Cottages: Der Süden Englands ist
reich an außergewöhnlichen Highlights und verkörpert »Merry
Old England« wie kaum ein anderer Fleck des britischen
Königsreichs.
Der Reisebildband »100
Highlights Englands Süden« (Bruckmann Verlag) führt nun zu den
100 schönsten Attraktionen zwischen Cornwall und Kent: zu den
altehrwürdigen Kathedralen von Canterbury und Salisbury, den
bezaubernden Sissinghurst Gardens, dem Exmoor National Park, auf
die Isle of Wight, zum Sagen umwobenen Stonehenge und schließlich
hinein in die Metropole London – Rosamunde-Pilcher-Feeling
garantiert!
Die stimmungsvollen Bilder werden ergänzt durch Detailkarten und
aktuelle Tipps zu Hotels, Restaurants und Museen, die die
praktische Urlaubsplanung erleichtern.
Das Buch ist über www.bruckmann.de und im Buchhandel
erhältlich.
Der Preis beträgt € 39,99. ISBN: 978-3-7343-0650-1
Text und Foto: GeraNova Bruckmann Verlaghaus,
Presse
17.03.2016
Großformatiger Bildband als bleibende Erinnerung
Freuen über den gelungenen großformatigen Bildband zu den Heimattagen in Bruchsal 2015 kann sich Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick gemeinsam mit Hans-Peter Safranek (rechts) und Karl-Heinz Malzer von den Fotofreunden Heidelsheim und Jochen Baumgärtner vom Verlag Regionalkultur (links).
„Heimattage Baden-Württemberg, Bruchsal 2015 – Ein Jahr in
Bildern“
Bruchsal- Weit mehr als eine Viertelmillion Bilder,
rund 320000 insgesamt, sind es unter dem Strich geworden: So viele
Aufnahmen haben allein die Fotofreunde Heidelsheim von den
Bruchsaler Heimattage-Veranstaltungen gemacht. Beinahe zwei Jahre
lang waren die zwölf rührigen Fotografen unterwegs, sind bei
ungezählten Terminen dabei gewesen, vom Baden-Württemberg-Tag in
der Vorgängerstadt Waiblingen im Frühjahr 2014 bis zum
Dankeschön-Abend für die vielen Helfer, Mitwirkenden und Aktiven
Ende Januar 2016 im Rechbergsaal des Bürgerzentrums. Über diesen
langen Zeitraum hin haben sie etliche der insgesamt fast 400
Veranstaltungen dokumentiert und auf der Suche nach eindrucksvollen
Bildmotiven mit Perspektiven, Belichtungszeiten und Farbeffekten
experimentiert.
Jetzt liegt, herausgegeben durch die Stadt Bruchsal und
erschienen beim Verlag Regionalkultur in Ubstadt-Weiher, eine
Auswahl der besten Aufnahmen in repräsentativem Großformat als Buch
vor, zusammengefasst auf 168 Seiten unter dem Titel „Heimattage
Baden-Württemberg, Bruchsal 2015 – Ein Jahr in Bildern“. Vom
Zunfttreffen der baden-württembergischen Türmer und Nachtwächter in
Heidelsheim in den ersten Januartagen bis zum barocken
Silvesterkonzert in der Peterskirche und dem anschließenden
Feuerwerk über der Stadt in der Neujahrsnacht reicht die Palette
der insgesamt rund 400 Hochglanzbilder.
Von jeder durch die Fotofreunde dokumentierten Veranstaltung
finden sich mehrere Bilder auf einer Seite wieder, einige größere
Schwerpunkte wie der Baden-Württemberg-Tag, der Landesfestzug,
überregionale Sportveranstaltungen und kulturelle Festivals nehmen
aufgrund ihrer Bedeutung auch mehrere Seiten ein. Die erläuternden
Texte zu dem Band steuerten Andrea Bacher-Schäfer und Thomas Adam
bei.
Freilich: Dass bei einer solchen Fülle von Veranstaltungen keine
lückenlose Dokumentation anzustreben war, versteht sich. Auch die
Fotofreunde konnten nicht jeden einzelnen Termin wahrnehmen, und so
bietet dieser Band bewusst ein buntes Mosaik ausdrucksstarker
Motive eines ereignisreichen Jahres. „Nicht alles konnte gezeigt
werden und Eingang in diesen Bildband finden“, so schreibt
Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick in ihrem Grußwort,
„aber alles Gezeigte und Ausgewählte steht zugleich doch
stellvertretend für ein übergreifendes Thema und für möglicherweise
viele weitere Veranstaltungen aus den jeweiligen Bereichen, ob
Musik oder Sport, ob Theater oder Ausstellung, ob Vereinsfest oder
Tag der offenen Tür.“
Das Heimattage-Jahr habe für die Fotofreunde praktisch
Dauereinsatz bedeutet, und so sei die Herausgabe des Bildbandes
auch ein Dank an die Aktiven selbst, den die Stadt in dieser Form
zurückgeben könne. Viele Bruchsaler werden sich in diesem Band
wiederfinden, der ein wesentliches Stück Erinnerung an die
Heimattage 2015 bleiben und das Bild dieses üppigen
Veranstaltungsreigens für die Zukunft prägen wird.
Information
Der 168 Seiten starke Bildband „Heimattage Baden-Württemberg,
Bruchsal 2015 – Ein Jahr in Bildern“ der Fotofreunde Heidelsheim,
herausgegeben von der Stadt Bruchsal, ist zum Preis von 19,90 Euro
erhältlich im Buchhandel, an den Pforten der beiden Bruchsaler
Rathäuser, bei der Touristinformation und der Stadtbibliothek sowie
in den fünf Verwaltungsstellen der Stadtteile.
Weitere Informationen: Stadt Bruchsal, Tel. 07251-79380 oder
0172-7409826, E-Mail kultur@bruchsal.de
Text: pa; Foto: Aufnahme: Fotofreunde Heidelsheim,
Max Trinter.
29.02.2016
Wo Fortuna zu Hause war
Die Groß-Villa im Europäischen Kulturpark
Bliesbruck-Reinheim
Römische Villen von palastähnlicher Architektur und luxuriöser
Ausstattung sind per se nichts Ungewöhnliches. Doch eine
herrschaftliche Anlage von 70.000 m2 (zehn Fußballfeldern!) am
Rande des Römischen Reiches, dort, wo die Provinz Germania Superior
an die Gallia Belgica grenzte, in einem zutiefst ländlichen
Ambiente, überrascht. In dem von Andreas Stinsky vorge-legten Band
„Die Villa von Reinheim“ (Nünnerich-Asmus Verlag; ET
Februar 2016) wird das palastartige Landgut erstmals
vorgestellt.
Der Leser erfährt, wer die Villa bespielte und worauf der
Reichtum der Bewohner basierte, die in einem Gebäudeensemble
lebten, in dem schon das Hauptgebäude aus 50 Räumen bestand. Vieles
im Fundgut der seit 1987 stattfindenden Grabungen deutet darauf
hin, dass hier ein Mitglied der gallo-römischen Oberschicht
residierte. Jener romanisierten einheimischen High-Society, die es
verstanden hatte, die wirtschaftlichen Segnungen der römischen
Kultur zu nutzen und schließlich auch den politischen Aufstieg zu
schaffen. Zauberhafte Ziergärten boten sich für Spaziergänge an,
Sandsteinsäulen toskanischer Ordnung, weiß verputzt, säumten die
Wege. Hochwertige Wandmalereien und marmorne Spring-brunnen
erinnern an die Wohnkultur des Mittelmeerraums. Schritt für Schritt
geht das Buch diesem einst stattlichen ländlichen Palast auf den
Grund. Römische Archäologie ganz europäisch – denn der
Archäologiepark wird von der deutsch-französischen „Grenze“
unsichtbar durchzogen. Kultur verbindet eben!
Die
Villa von Reinheim
Ein ländliches Domizil der gallo-römischen Oberschicht
Andreas Stinsky
€ 17,90 (D) / sFr 17,90 / € 18,40 (A)
96 Seiten, 95 Abbildungen
17,5 x 24,5 cm
gebunden
ISBN: 978-3-945751-20-6
Der Autor von „Die Villa von Reinheim“
Andreas Stinsky ist Museumsleiter im Europäischen Kulturpark
Bliesbruck-Reinheim und erforscht seit mehreren Jahren die römische
Besiedlung im südlichen Saarland. Er studierte Vor- und
Frühgeschichte, Klassische Archäologie, Provinzialrömische
Archäologie und Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaften in
Freiburg, Saarbrücken und Mainz. Von 2008–2010 war Andreas Stinsky
wissenschaftlicher Mitarbeiter in einem geoarchäologischen
DFG-Projekt zur Analyse und Prognose archäologischer Fundplätze am
Institut für Physische Geographie und Umweltforschung der
Universität des Saarlandes.
Zusammen mit Peter Haupt von der Johannes Gutenberg-Universität
in Mainz rief er 2012 ein gemeinschaftliches Forschungsprojekt zur
Besiedlungs- und Kulturlandschaftsgenese im Bliesgau ins Leben, um
das Umland des Europäischen Kulturparks stärker in den
wissenschaftlichen Fokus zu bringen. 2014 erhielt er einen
Lehrauftrag an der Universität des Saarlandes zur Archäologie der
römischen Provinz Gallia Belgica.
Text und Foto: Nünnerich-Asmus Verlag & Media GmbH,
Presse
27.02.2016
Triest neu entdecken
Britta Ramhapp verrät
in „Triest. Stadt zwischen Karst und Meer“, was die Stadt Triest so
lebens- und liebenswert macht / Erscheint am 4. April
2016.
Shopping, gutes Essen, Spaziergänge am Meer: Triest bietet für
jeden etwas, weiß Autorin und Reisebloggerin Britta Ramhapp
– und verrät ihre besten Tipps nun in „Triest. Stadt zwischen
Karst und Meer“, das bei Styria regional erscheint.
Doch neben den
typischen italienischen Klischees finden Sie in Triest auch noch
anderes: österreichische Kaffeetradition und neoklassizistische
Architektur, die an die Bauten der Wiener Ringstraße erinnert.
Vieles hier wirkt vertraut, ist aber doch anders. Triest, einst der
wichtigste k.u.k.-Seehafen, ist heute eine gewachsene Stadt voller
unterschiedlicher Kulturen, Sprachen und Traditionen. Kaffee,
Krimi, Kulinarik und italienische Lebensart: eine Mischung, die
Triest einzigartig macht.
Was Sie zu Triest wissen müssen, was Sie keinesfalls versäumen
dürfen, wo Sie gut essen, schlafen, feiern oder baden können – Sie
finden hier die 100 besten Tipps zur Stadt. Mit diesem Reiseführer
werden Sie Triest lieben lernen!
Information
Britta Ramhapp
Triest
Stadt zwischen Karst und Meer
2016, 176 Seiten
Broschur
Styria regional
ISBN 978-3-7012-0217-1
€ 29,90
Erscheint am 4. April 2016.
Über die Autorin
Britta Ramhapp, geboren 1964, Marketingfachfrau und
Reisebloggerin, lebte jahrelang in Triest. Heute bereist sie Triest
und sein Umland so oft es geht, immer nach der Suche nach neuen
Eindrücken, Bildern und Eigenheiten der Stadt.
16.02.2016
Wo eine einfache Wahrheit das Leben kostet
Harlan Cobens rasanter Thriller zeigt: Das Internet
kennt keine Anonymität
In jeder Ehe gibt es dunkle Geheimnisse. Auch Adam Price, der in
einer der wohlhabenden amerikanischen Vorstädte ein perfektes Leben
führt, muss dies erfahren: Stolzer Vater zweier Söhne und
verheiratet mit der attraktiven Corinne, wird Adam von einem
Fremden mit Enthüllungen über seine Frau konfrontiert, die ihn in
einen tiefen Zwiespalt stürzen: Soll er Corinne zur Rede stellen?
Oder soll er um ihrer Kinder willen lieber schweigen? Und wer ist
dieser geheimnisvolle Fremde, der offensichtlich seine Familie
zerstören will? Dann verschwindet Corinne plötzlich spurlos, und
die Suche nach der Wahrheit verwandelt sich in einen Wettlauf um
Leben oder Tod.
Harlan Coben, der als Erster mit dem
Shamus-, dem Anthony- und dem
Edgar-Award geehrt wurde, gehört mit über 60 Millionen
verkauften Exemplaren in 43 Sprachen zu den erfolgreichsten
Thrillerautoren weltweit. Eine Spezialität seiner Spannungsromane
ist es, Menschen zum Verschwinden zu bringen. Dazu Harlan Coben:
„Wenn jemand ermordet wird, ist es vorbei. Wenn jemand
verschwindet, gibt es Hoffnung. Die Hoffnung kann Menschen über
sich selbst hinauswachsen lassen, aber auch innerlich zerbrechen.“
In dieser Grenzsituation die menschliche Psyche auszuloten, reizt
ihn unwiderstehlich.
Das Milieu der amerikanischen Ostküsten-Vorstädte, in dem sich
seine Thriller bewegen, kennt Harlan Coben genau: 1962 in New
Jersey geboren, lebt der Familienmensch heute noch dort in einer
beschaulichen Wohngegend. Die Idylle indes trügt: In ICH
SCHWEIGE FÜR DICH bringt ein leiser Verdacht die Fassade
freundschaftlicher Arrangements zum Einsturz. Dahinter offenbart
sich ein erbarmungsloser Kampf um gesellschaftlichen Rang und
Ansehen, bei dem im Sumpf aus Vorteilsnahme, Betrug und Intrigen
eine einfache Wahrheit das Leben kosten kann.
Harlan
Coben wurde 1962 in New Jersey geboren. Nachdem er
zunächst Politikwissenschaft studiert hatte, arbeitete er später in
der Tourismusbranche, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete.
Seine Thriller wurden bisher in über 40 Sprachen übersetzt und
erobern regelmäßig die internationalen Bestsellerlisten. Harlan
Coben, der als erster Autor mit den drei bedeutendsten
amerikanischen Krimipreisen ausgezeichnet wurde – dem Edgar
Award, dem Shamus Award und dem Anthony
Award – gilt als einer der wichtigsten und erfolgreichsten
Thriller-Autoren seiner Generation. Er lebt mit seiner Frau und
seinen vier Kindern in New Jersey. Weitere Informationen unter
www.harlancoben.com
Ein Harlan-Coben-Special mit aktuellem
Interview zu ICH SCHWEIGE FÜR
DICH finden Sie unter: http://www.randomhouse.de/Autor/Harlan-Coben/p32953.rhd
Harlan Coben Ich schweige für Dich
Thriller
416 Seiten. Paperback, Klappenbroschur
€ 14,99 [D] / € 15,50 [A] / CHF 250 (UVP)
ISBN: 978-3-442-20504-2
Auch als E-Book erhältlich
erscheint: 8. März 2016
Text und Cover: Goldmann Verlag, Presse Foto: Sandra
Mapp
13.02.2016
Die „fünfte Jahreszeit“
Fastnacht, Karneval
und Fasching – ihre Geschichte
11.11., 11.11 Uhr – es herrscht ausgelassene
Stimmung, es beginnt die Zeit, in der die Narren in
humorvoll-politischen "Büttenreden" das Sagen haben und
die farbenfroh verkleidete Gesellschaft für nur wenige
Tage die Welt auf den Kopf stellt.
Mit Gongschlag Aschermittwoch und dem Beginn
der Fastenzeit endet das Feiern.
Was sich hinter dem jahrhundertalten Brauchtum
verbirgt, liest man in dem Band
„Fastnacht am Rhein“ (ET: Januar 2016,
Nünnerich-Asmus Verlag) von Peter Krawietz.
Der Autor sucht die unterschiedlichen kulturellen Wurzeln über
Wortherkunft und die regional verschiedenen Benennungen des
alljährlichen Spektakels zu klären. Von Anfang an aber haben auch
äußere Einflüsse, v. a. politischer Art auf die alten Bräuche
eingewirkt. Und so verknüpft der Autor, u. a. Vizepräsident im Bund
Deutscher Karneval, die Geschichte des Narrenfestes am Rhein mit
den politischen und gesellschaftlichen, häufig umwälzenden
Geschehnissen in Deutschland und Europa der vergangenen
Jahrhunderte. Eine Standortbestimmung heute und ein Ausblick auf
die Weiterentwicklung der Fastnacht in der modernen
Mediengesellschaft weiten den zeitlichen Überblick.
Am Ende begreift der Leser das alljährliche Spektakel als
vielschichtiges kulturgeschichtliches Faszinosum, das trotz
mannigfaltigen Wandels auch heute noch Menschen durch das Feiern
zusammenbringt – dazu passt auch das Feuerwerk historischer Bilder
und archivalischer Kostbarkeiten aus den verschiedenen
Epochen!
Peter Krawietz
Fastnacht am Rhein
Kult, Kultur, Geschichte
Herausgegeben im Auftrag des Fördervereins Mainzer
Fastnachtsmuseum e. V.
Nünnerich-Asmus Verlag
192 Seiten,
93 Abbildungen
17,5 x 24,5 cm gebunden
ISBN: 978-3-945751-33-6
€ 19,90 (D) / sFr 19,90 / € 20,50 (A)
Der Autor von „Fastnacht am Rhein“
Peter Krawietz ist Mainzer Schul- und Kulturdezernent a. D.. Als
Büttenredner und ehemaliger Sitzungspräsident des „Carnevalverein
Eiskalte Brüder Mainz-Gonsenheim 1893 e. V.“ und Vizepräsident im
Bund Deutscher Karneval ist er ein echter Karnevalist und
ausgewiesener Kenner der Fastnacht. Er studierte Amerika-nistik,
Anglistik und Geschichte an der Johannes Gutenberg-Universität in
Mainz, war Teaching Fellow an der University of Michigan in Ann
Arbor, USA, Gymnasiallehrer i. R., Gastdozent und Ehrendoktor an
der Burdenko Universität in Voronesh.
Text und Cover: Nünnerich-Asmus Verlag
09.01.2016
Frisch aus der Druckerpresse
„Dem Vergessen entreißen. Speyerer Soldaten jüdischen
Glaubens 1914-1918“ - Lesetipp für Freunde eines ganz besonderen
Kapitels Speyerer Stadtgeschichte
cr. Speyer- Rechtzeitig zum
Weihnachtsfest ist jetzt ein neuer Band über ein ganz besonderes
Kapitel Speyerer Stadtgeschichte im Buchhandel sowie beim Speyerer
Stadtarchiv verfügbar: Es ist die neueste Veröffentlichung des seit
vielen Jahren in Speyer lebenden und in Rom geborenen Pädagogen und
ausgewiesenen Kenners der Geschichte Speyerer Mitbürger jüdischen
Glaubens, Johannes P. Bruno, der zuvor schon in
drei Bänden „Lebensbilder jüdischer Mitbürger in Speyer“
nachgezeichnet hat. In seinem neuesten Werk porträtiert Bruno jetzt
das Schicksal von vierzig Speyerer Juden und ihren Familien, die
als echte deutsche Patrioten von 1914 bis 1918 in den Ersten
Weltkrieg gezogen waren und von denen dreizehn bei den
Kampfhandlungen dieses ersten, „industriell“ geführten Weltkrieges
ihr Leben lassen mussten.
Doch wer von diesen vierzig tapferen Speyerer Juden, von
denen sich viele freiwillig „zum Dienst mit der Waffe für Kaiser,
Volk und Vaterland“ gemeldet hatten und von denen ein großer Teil
zu Unterführern und Offizieren aufgestiegen waren, die mörderischen
Kriegshandlungen überlebte, der sollte schon wenige Jahre später
die ganze Brutalität des aufkommenden Nazi-Regimes zu spüren
bekommen: Ein großer Teil von ihnen wurde nämlich verfemt und
musste unter dem Druck der entfesselten Diktatur seine geliebte
Heimatstadt verlassen. Andere wurden verhaftet, gefoltert und
starben in den Vernichtungslagern eines gnadenlos antisemitischen
Führerstaates.
Der Dank des Vaterlandes war ihnen nicht gewiss...!
Beim diesjährigen „Advent der Partnerstädte“, bei dem am
Wochenende u.a. auch die israelische Partnerstadt Yavne sowie der
deutsch-israelische Freundschaftskreis im Speyerer Rathaus zu Gast
waren, hat Johannes P. Bruno jetzt vor einem vielköpfigen,
interessierten Zuhörerkreis exemplarisch Auszüge aus seinem Porträt
des im Jahr 1894 in Speyer geborenen Otto Sigmund
Kahn gelesen, der, hochdekoriert mit höchsten
Auszeichnungen wie dem Eisernen Kreuz und dem Militärverdienstorden
mit Krone und Schwertern, am 24. Juni 1918 nach vierjährigem
Militärdienst im Lazarett im französischen Soisson an den Folgen
der schweren Verwundungen starb, die er am gleichen Tag bei den
Kampfhandlungen auf dem Schlachtfeld der Picardie im Norden
Frankreichs erlitten hatte – zu einem Zeitpunkt also, als bereit
deutlich wurde, dass der Krieg für die Mittelmächte Deutschland und
Österreich-Ungarn längst verloren war und erste Gerüchte über einen
bevorstehenden Rückzug der deutschen Truppen die Runde machten.
Vor Otto Siegmund Kahns Tod auf dem Schlachtfeld hatte die
angesehene Speyerer Kaufmannsfamilie bereits einen weiteren Sohn im
Krieg verloren. Willy, der letzte im Kreise von drei Brüdern
schließlich studierte nach dem Ersten Weltkrieg in Würzburg und
München Rechtswissenschaften, promovierte mit „magna cum laude“ und
praktizierte als Rechtsanwalt in der Hauptstadt des Königreichs
Bayern, zu dem damals auch Speyer gehörte.
Nach der „Machtübernahme“ musste auch er die Schrecknisse
der Konzentrationslager im KZ Dachau ertragen, ehe ihm die Flucht
in die Vereinigten Staaten gelang. Sein Vater Josef Kahn
und seine Mutter Mathilde aber wurden von München ins
Konzentrationslager Theresienstadt deportiert, wo sie schon wenige
Tage nach ihrer Ankunft ermordet wurden.
Der Dank des Vaterlandes für das Opfer dreier Söhne war der
Familie also nicht gewiss...!
„Dem Vergessen entreißen. Speyerer Soldaten jüdischen
Glaubens 1914-1918“ - der neue Band von Johannes
P. Bruno ist unter Mitwirkung von Heinz-Harald
Kaiser als Band 3 der Schriftenreihe Kulturelles Erbe –
Stadtarchiv Speyer (Hrsg. Joachim Kemper), erschienen.
Umfang 184 S., 35 Abb.- ISBN 978-3-9817350-3-1.
Druck und Satzherstellung: Maierdruck. Lingenfeld.
Das Buch ist im Buchhandel sowie im Stadtarchiv Speyer
zum Preis von 15,95 Euro erhältlich.
Foto: gc/ Stadtarchiv Speyer
22.12.2015
„Dem Vergessen entreißen" - Bilderalbum
Sagenhaftes Deutschland
Eine Reise zu mythischen
Orten
Eine Geschenkempfehlung von Barbara Kemmerich
Die dunkle Jahreszeit – eine Zeit in der man gerne zu Hause ist,
es sich gemütlich macht und vielleicht schon den nächsten
Sommerurlaub plant oder auf der Suche nach einem Weihnachtsgeschenk
für einen lieben Menschen ist. Gerade rechtzeitig dazu kommt vom
Verlag Frederking & Thaler, der bekannt ist für wunderschöne
Fotobände, dieses Buch auf den Markt.
Kilian Schönberger ist den Spuren deutscher Sagen und Mythen
durch ganz Deutschland gefolgt und hat sie in poetischen Bildern
eingefangen. Jede Region hat ihre eigene reiche Sagenwelt
hervorgebracht: Kein Schloss, das nicht seine besondere Geschichte
hätte, kein Kloster ohne Gründungslegende, keine ungewöhnliche
Felsform, an die nicht Teufel, Hexen oder Riesen Hand angelegt
hätten, kein stiller See, der nicht von Nixen und Nymphen bewohnt
wäre.
Während die Texte die Brücke schlagen zwischen Wissen und
Mythos, Fakten und Sagen, bezaubern uns die Bilder, erfahren wir
die Landschaften, wissend und träumend ganz neu. Für das
Buchprojekt „Sagenhaftes Deutschland“ begab sich Kilian Schönberger
ein Jahr lang auf eine Reise quer durch Deutschland. Rund 70.000 km
legte er dafür zurück. Die Suche nach den passenden Motiven führte
ihn in alle Winkel des Landes.
Eines der (für mich) schönsten Bilder ist im Pfälzer Wald bei
Eppenbrunn entstanden. Dort entsteht im Frühjahr kurz vor
Sonnenuntergang ein fast magisches Schauspiel: Wie von Zauberhand
gemacht, beginnen die Felsen im Sonnenlicht zu „glühen“. Aus
unserer schönen Pfalz sind noch andere traumhafte Bilder zu
bewundern – so zum Beispiel die Wegelnburg bei Nothweiler.
Man kann auf dem heimischen Sofa durch ganz Deutschland reisen –
dieses Buch macht Lust darauf, Deutschland selber (wieder) zu
entdecken – frei nach dem Motto: „Warum in die Ferne
schweifen…“
Ihnen oder dem Beschenkten wünsche ich ganz viel Spaß beim Lesen
und Träumen.
Sagenhaftes Deutschland
Kilian Schönberger
Erschienen bei Frederking & Thaler
240 Seiten, ca. 220 Abbildungen,
Format 27,0 x 28,8 cm,
Hardcover mit Schutzumschlag
ISBN-13: 978-3-95416-169-0
Preis: 49,99 €
Foto Cover: Verlag Frederking & Thaler
06.12.2015
Südpfalzküche – Die Tomate
Buch zum Wettbewerb „So schmeckt die Südpfalz“
erschienen
Landau/Germersheim- Dieses Jahr drehte sich beim
Wettbewerb „So schmeckt die Südpfalz“ alles um „Die Tomate“. Ein
Thema, das den Landauer Knecht Verlag dazu inspirierte, ein Buch
über die Südpfalzküche mit Fokus auf „Die Tomate“
herauszugeben.
Die damit beauftragte Agentur magma aus Karlsruhe konzipierte
und gestaltete das Buch. Es führt auf die Spur der Südpfälzer
Tomaten, erzählt von Streifzügen durch die Südpfälzer
Kulturlandschaft, von heimatverbundenen Menschen, von neuen Ideen
einer regionalen Küchenkultur, von Restaurants im Tomatenfieber und
von liebevoller Hingabe an den Genuss. Die drei Preisträger des
Wettbewerbs werden portraitiert: Dies sind das Restaurant Sankt
Annagut in Burrweiler, das den Preis der Fachjury erhielt, das
Klosterstüb´l Eußerthal mit dem Publikumspreis und die Dorfchronik
in Maikammer als Geheimtipp. Alle 20 Restaurants, die im Sommer mit
sehr kreativen Menüs aus frischen Pfälzer Tomaten am Wettbewerb
teilgenommen haben, stellten für das Buch nun ihre Rezepte zur
Verfügung. Diese bieten einen Einblick in die hohe Kunst des
Kochens in der Südpfalz und laden zum Nachkochen ein.
Die sehr einfühlsamen Fotos stammen von Christian Ernst, die
Texte von Alina Waltenberger und Tomatenexpertin Melanie
Grabner.
Alle, die am Wettbewerb teilgenommen, die Restaurants besucht
und die Menüs probiert und mitbewertet haben, werden mit diesem
Buch das Genusserlebnis in bester Erinnerung behalten.
Erhältlich im Buchhandel, beim Verlag, bei den Tourismusbüros
der Südlichen Weinstraße, beim Südpfalz-Tourismus Landkreis
Germersheim e.V. sowie beim Südpfalz-Tourismus Stadt Germersheim
e.V. im Tourismusbüro Weißenburger Tor .
Die Tomate
Heimat, Leben, Kochen und Genießen. Eine
Entdeckungsreise
80 Seiten, zahlreiche farbige und s/w-Abbildungen,
broschiert, 12,99 EUR
ISBN: 978-3-939427-27-8, Knecht Verlag Landau
Aus der Reihe Südpfalz Küche
18.11.2015
Mit Mut und Mozzarellabauch
Kinderbuchautor
Oliver Scherz entführt seine Leser auf eine Abenteuerreise nach
Italien
Eine Buchvorstellung von Jana Volk
Man muss ihn einfach lieb haben: Carlo, den kleinen Jungen mit
dem „Mozzarella-Bauch“. Carlo, der so schnell ins Schwitzen gerät,
wenn er aufgeregt ist. Zum Schwitzen hat der junge Mann momentan
auch allen Grund: Nach einem heftigen Streit seiner Eltern, setzt
Carlos Mutter den Vater des Elfjährigen kurzerhand auf die Straße.
Sehnsüchtig hofft der Junge monatelang auf dessen Rückkehr. Aber
der lebenslustige Sizilianer ist schon längst zurück in Palermo und
vertröstet seinen Sohn per Telefon immer wieder mit der Aussicht
auf ein baldiges Wiedersehen. Irgendwann hat Carlo genug vom langen
Warten und nimmt die Sache selbst in die Hand.
Mit nichts als einem kleinen Koffer und seinem ganzen
Taschengeld, dafür mit umso mehr Mut und eisernem Willen, begibt er
sich auf die lange Reise von Bochum nach Italien. Fast schon klar,
dass bei diesem Abenteuer einiges schiefläuft und er ab jetzt
ziemlich oft ins Schwitzen kommt. Dass er sich mit viel Raffinesse
– und selbstverständlich ohne Fahrkarte - in den Zug von
Bochum nach München schmuggelt, ist noch eines seiner geringeren
Probleme.
Die ganze Ausreißergeschichte entwickelt sich nämlich zu einem
wunderbaren Roadmovie mit viel Herz. Der unerschrockene Knirps
trifft auf seinem Abenteuertrip jede Menge Menschen, die ihm mal
mehr oder mal weniger freundlich gesonnen sind. Unerfreulicher
Höhepunkt ist dabei die Begegnung mit einem kriminellen Taxifahrer,
der die Gutgläubigkeit des Kleinen schamlos ausnutzt.
Spätestens jetzt muss sich Carlo immer wieder fragen, ob das,
was er da tut, wirklich das Richtige ist. Doch genau an dem Punkt,
an dem seine Selbstzweifel zu groß werden, kommt ihm
glücklicherweise der Zufall zu Hilfe. Jetzt gibt es für ihn kein
Zurück mehr und aufhalten lässt er sich sowieso nicht.
Autor Oliver Scherz hat mit seinem neuesten Buch „Keiner hält
Don Carlo auf“ eine wirklich spannende und berührende Geschichte
geschrieben, in der es um den Wunsch eines Jungen geht, seine
Eltern wieder miteinander zu versöhnen. Dafür ist ihm kein Weg zu
weit und kein Opfer zu groß. Gleich zu Beginn bringt der Satz:
„Mein Papa wohnt in Palermo und das ist auch zu Hause“ in
einfühlsamer Weise das Dilemma des Hin- und Hergerissenseins, in
dem viele Scheidungskinder stecken, auf den Punkt. Eine Botschaft,
die sich wie ein roter Faden durch die Erzählung zieht.
Die beteiligten Personen in dieser Geschichte sind mit leichter
Feder charakterisiert und dürfen sogar ganz ungeniert gängige
Klischees bedienen, ohne dabei künstlich oder aufgesetzt zu wirken.
Mit einem fast schon lakonischen Sprachstil wirft der Autor einen
liebenswert naiven Blick auf die Welt von Carlo. Immer einen
Schritt nach dem anderen, scheint dessen Motto zu sein. Und
natürlich liegt aus dieser kindlichen Perspektive Palermo gleich um
die nächste Ecke. Wie weit diese Reise tatsächlich ist, wird dem
Jungen erst klar, als er mutterseelenallein in der italienischen
Pampa strandet.
Die Probleme seiner Eltern und die Strapazen der Reise gehen
auch an Carlo nicht spurlos vorüber. Kaum am Zielort angekommen,
macht er seiner Verzweiflung einfach Luft und schreit seine lang
angestaute Wut lautstark heraus. Jetzt begreift auch endlich der
Vater, dass sich in seinem Leben dringend etwas ändern
muss.
Auf ein klassisches und schnell konstruiertes Happy End nach dem
Motto „Ende gut, alles gut“, hat Oliver Scherz verzichtet.
Stattdessen überzeugt er mit einer virtuos geschriebenen und
humorvollen Story, die gleichzeitig dermaßen spannend ist, dass
sich viele der kleinen Leser durchaus mit dem Titelhelden
identifizieren können. Und die Größeren erkennen vielleicht
zwischen den Zeilen, dass es sich lohnt, den Mut aufzubringen, um
für seine Träume zu kämpfen.
Keiner hält Don Carlo auf
Oliver Scherz
Hardcover, 112 Seiten
ab 8 Jahre
Preis 9,99 €
ISBN 978-3-522-18395-6
Thienemann Verlag
15.11.2015
Kurpfalz – Die Gerichte unserer Kindheit Rezepte und Geschichten
Ein
Buchtipp von Barbara Kemmerich
Genießen und Genuss werden in der Kurpfalz großgeschrieben, was
der kleine Kurpfälzer bereits von Kindesbeinen an lernt. Der
„Kerscheplotzer“ der Oma, „Hitzkuchen“ beim Ausflug in den
Odenwald, „Verheierte“, „Gewegschdekuche“ oder „Schnorrgiggl“
lassen Erinnerungen an die Kindheit entstehen, und
selbstverständlich darf der Spargel aus und um Schwetzingen in all
seinen Variationen nicht fehlen. Geschichten wie die, dass Mutter
120 Dampfnudeln zubereiten musste, um ihre achtköpfige Familie satt
zu bekommen, gibt es gleich dazu.
Kurpfälzer aus Heidelberg und Mannheim, Weinheim, Dossenheim,
Schriesheim, Neckargemünd, Balzfeld und vielen anderen Orten ließen
die Autorin Susanne Fiek in ihre Kochbücher blicken und lieferten
die passenden Geschichten, die Sie unversehens auf eine
kulinarische Zeitreise in Ihre Kindheit schicken.
Auch Jüngere, die gerne kochen, werden an den Rezepten ihre
Freude haben. Alle sind gut beschrieben und auch ohne große
Vorkenntnisse nachzukochen. Ein Buch genau richtig für diese
Jahreszeit, in der man sich gerne zu Hause aufhält und es sich dort
gemütlich macht. Ein Buch, das Sie oder der Beschenkte gerne immer
wieder zur Hand nimmt, um eine Mahlzeit oder einen leckeren Kuchen
daraus zuzubereiten und sich die zauberhaften Bilder aus der
Vergangenheit anzuschauen – und natürlich mit den überlieferten
Rezepten Ehre einzulegen.
Kurpfalz – Die Gerichte unserer Kindheit Rezepte und
Geschichten
Wartberg Verlag Susanne Fiek
ISBN 978-3-8313-2203-9
05.11.2015
„1815 - Blutfrieden“ – provokant, spannend, zutiefst berührend
Sabine Eberts
Romanepos erhellt ein Stück deutscher Geschichte, das lange tabu
schien
Monatelang stand Sabine Eberts Antikriegsepos „1813
– Kriegsfeuer“ auf den Bestsellerlisten. Pünktlich zur Leipziger
Buchmesse 2015 legt die Wahl-Leipzigerin die langerwartete
Fortsetzung vor. „1815 – Blutfrieden" schließt nahtlos an die
letzten Szenen von „1813 – Kriegsfeuer“ an, und die Schicksale
vieler Protagonisten werden weitererzählt. Dabei beleuchtet die
Autorin die Frage: Was geschah eigentlich zwischen Völkerschlacht
und Waterloo, insbesondere auf deutschem Boden? Ein Thema, dem sich
in dieser epischen Breite bisher noch kein Romanautor gestellt hat,
obwohl jene Zeit gerade für viele deutsche Städte von
unvorstellbarer Dramatik war: Leipzig, Erfurt, Hanau, Frankfurt,
Mainz, Kaub am Rhein und viele mehr ...
Die Handlung führt nicht nur auf Schlachtfelder, sondern auch in
die Welt der Berliner Salons und zu den Geheimgesprächen während
des Wiener Kongresses. Sabine Ebert schildert Blüchers
spektakulären Rheinübergang Silvester 1813 und die Rückkehr der
Quadriga aufs Brandenburger Tor. Und sie zeigt die bittere
Enttäuschung der Patrioten nach dem Wiener Kongress.
In Szenen, die kaum jemanden ungerührt lassen dürften,
beleuchtet „1815 – Blutfrieden“ die Zeit zwischen Völkerschlacht
und Waterloo, die fast in Vergessenheit geraten ist.
Inhalt:
Mit dem Sieg der Alliierten im Oktober 1813 in Leipzig ist
Napoleon geschlagen, nicht besiegt. Niemand ahnt, dass es noch mehr
als anderthalb Jahre dauert, bis er 1815 bei Waterloo endgültig
bezwungen wird. Statt des erhofften Friedens kommt immer größeres
Elend über viele deutsche Städte. Die fliehende Grande Armée zieht
eine Spur aus Blut, Hunger, Verwüstung und Seuchen durch das Land.
Ein Kongress in Wien soll die Welt neu ordnen – im März 1815 aber
kehrt Napoleon von Elba zurück. Noch einmal werden die Heere in
Marsch gesetzt, und die Menschen – ob Könige, Feldherren oder
Bürger – müssen lebenswichtige Entscheidungen fällen. Auch
Henriette, die nach Leipzig ging, um Verwundeten zu helfen, muss
die Stadt verlassen und Hals über Kopf heiraten, um zu
überleben.
Mit beiden Romanen hat Sabine Ebert auf 2000 Seiten ein wenig
bekanntes Stück deutscher Geschichte episch aufbereitet –
Geschichte, die unter die Haut geht.
Weit über 50.000 Seiten Material hat die Leipziger Autorin hat
für beide Romane gelesen: Fachwerke, Tagebücher, Zeitungsjahrgänge,
Korrespondenzen, offizielle Berichte und heimlich gedruckte, sie
durfte Einblick in Familienchroniken von Nachfahren nehmen,
konferierte mit Historikern und hochrangigen Militärs. Sie lässt
Zeitzeugen, die Augenzeugenberichte hinterlassen haben, szenisch
interagieren. Bei historischen Persönlichkeiten folgt sie deren
Lebensläufen Tag für Tag. „Mit allen meinen historischen Romanen
wollte ich nie nur eine Liebesgeschichte, ein Abenteuer oder einen
Kriminalfall vor historischer Kulisse erzählen, sondern immer
zuallererst ein Stück deutscher Geschichte. Geschichte ist wichtig,
schafft Identität, lässt und unsere Vergangenheit verstehen und
unsere Gegenwart mit anderen Augen sehen. Und wer dieses Buch
gelesen hat, wird vielleicht so manchen Mal wie ich auch gestaunt
haben, wie viel von aus diese Epoche noch unser heutiges Leben
bestimmt“, so Ebert.
Sabine Ebert wurde in Aschersleben geboren, ist
in Berlin aufgewachsen und hat in Rostock Lateinamerika- und
Sprachwissenschaften studiert. In ihrer langjährigen Wahlheimat
Freiberg arbeitete sie als Journalistin für Presse, Funk und
Fernsehen und schrieb mehrere Sachbücher. Doch berühmt wurde sie
mit ihren historischen Romanen, die alle zu Bestsellern wurden.
Eigens für die Arbeit an ihrem Roman über die Völkerschlacht und
die geplante Fortsetzung verlegte sie ihren Wohnsitz nach Leipzig.
Eine der Hauptfiguren aus Sabine Eberts beiden Romanen ist in
Yadegar Asisis 360°-Panorama „LEIPZIG 1813 – In den Wirren der
Völkerschlacht“ im asisi Panometer Leipzig zu sehen. Asisis
Panorama stellt die Stadt Leipzig im Maßstab 1:1 dar, wie sie
möglicherweise am 19. Oktober 1813 von Napoleon gesehen wurde, als
er 1813 vor den Toren der Stadt in der damals größten Schlacht der
Geschichte geschlagen wurde. In einem einzigartigen medialen
Crossover haben beide Künstler die Schlussszenen der Romanhandlung
und das Panoramabild so miteinander verflochten, dass Leser und
Betrachter bestimmte Szenen im Roman UND im weltgrößten Panorama
wiederfinden.
Sabine Ebert
"1815 - Blutfrieden"
Roman, Knaur Verlag
Hardcover mit Schutzumschlag, 1088 Seiten
D € 24,99 / [A] € 25,70 / sFr. 35,50
ISBN 978-3-426-65272-5
05.11.2015
Museumstiere im Ausnahmezustand
Ein Dackel als
Rädelsführer und aus dem Rahmen gefallene Tiere sorgen im
Kinderbuch von Manuela von Perfall für reichlich
Aufregung
Eine Kinderbuchvorstellung von Jana Volk
Ein eckiger Tiger, ein niedlicher Feldhase, eine kunterbunte
Wasserschlange, ein stinkendes Hermelin und mittendrin Picassos
Dackel Lump als Revolutionsführer: die Liste dieser mehr als
skurrilen Truppe ist noch viel länger. Verschwunden aus den Bildern
ihrer längst verblichenen Meister sind sie auf der Flucht und fest
entschlossen, für bessere Arbeitsbedingungen zu streiken. Noch
ahnen sie allerdings nicht, was für einen Wirbel sie mit ihrem
Verschwinden ausgelöst haben.
Es ist ein ganz normaler Montagmorgen, der Museumsdirektor
Ambrosius Mielke zum Verhängnis wird. Statt einem gemütlichen
Arbeitstag nachzugehen, steht plötzlich die Polizei in seinem Büro
und verdächtigt ihn kurzerhand der Kunstschändung. Der Tatbestand:
Auf fast allen der äußerst wertvollen Gemälden, sind lediglich nur
noch die Umrisse der jeweils dazu gehörenden Tiere zu erkennen. Für
Professor Mielke eine echte Katastrophe in jeder Hinsicht.
Was zunächst für alle nach blindem Vandalismus aussieht,
entwickelt sich rasch zum Suchspiel für zwei vierbeinige Detektive.
„Nasti“ und „Zack“ werden zum Ermittlerteam wider Willen. Die eine
stammt aus gutem Haus und ist von edlem Geblüt, der andere lebt
sprichwörtlich sein Hundeleben auf der Straße. Trotz ihrer
Unterschiede, beschließen die beiden zusammen zu arbeiten. Und so
dauert es auch gar nicht lange, bis sie eine heiße Fährte
erschnüffelt haben. Was sie dann schließlich entdecken, sorgt
erstmal für Erstaunen und wie es sich für ein Kinderbuch gehört,
natürlich auch für enorm viel Heiterkeit.
Der Einstieg in diese äußerst fantasievoll geschriebene
Geschichte gelingt zwar recht schnell, leider fehlt es an einer
durchgängig aufrecht erhaltenen Spannung. Die Suche der beiden
Hunde nach den ausstellungsmüde gewordenen Artgenossen verläuft
ohne große Aufregung und bleibt streckenweise ohne nennenswerten
Tiefgang. Dafür verzettelt sich die Erzählung immer wieder in
Nebensächlichkeiten. So trägt beispielsweise der Fachbegriff zur
Körperhaltung eines Rasse-Jagdhundes nichts zum Handlungsverlauf
bei, hemmt aber den Lesefluss beträchtlich. Auch die steten
Belehrungen der klugen „Nasti“ wirken mitunter bemüht pädagogisch.
Dabei ist die zu Grunde liegende Idee originell, was viele der
Ansätze und die Beschreibungen der zahlreichen Charaktere
beweisen.
Allerdings war es auch keine leichte Aufgabe, die sich Autorin
Manuela von Perfall vorgenommen hatte: ein Buch zu schreiben, das
nicht nur ein kindgerechtes Nachschlagewerk, sondern anhand einer
Hintergrundstory auf das Metier Kunst neugierig machen soll.
Lustig ist das Ganze trotzdem. Dafür sorgen schon die witzigen
Dialoge, die auch die Vorleser zum Schmunzeln bringen sowie der
„Forderungskatalog“ der tierisch frechen Arbeitsverweigerern. Für
Erstleser ist das große Schriftbild besonders angenehm.
Die Kurzbeschreibungen der Künstler in diesem Buch und die
Erläuterungen verschiedener Malstile sind ebenfalls gut gelungen.
Die vielen Originalfotos zu den entsprechenden Bildern erleichtern
das Verständnis.
Wer jetzt neugierig geworden ist, ob das bellende, fauchende und
maulende Panoptikum seinen Weg wieder zurück gefunden hat, dem
dürfte es nach Beendigung dieser Lektüre bei einem Museumsbesuch –
natürlich mit Kindern – recht leicht fallen, Bilder wie der
„Feldhase“ von Dürer, eine „Koester-Ente“ oder einen „Tiger“ von
Franz Marc zweifelsfrei zuzuordnen.
Als der Dackel aus dem Gemälde verschwand
Manuela von Perfall
Hardcover, 240 Seiten
Preis 12,99 €
ISBN: 978-3-522-18381-9
Thienemann Verlag
01.11.2015
Neuer Wanderführer zum Jakobsweg Speyer – Metz erschienen
Speyer- Die Domstadt Speyer war im Mittelalter
ein wichtiger Kreuzungspunkt verschiedener Pilgerwege. Einer dieser
Wege führt von hier aus in mehreren Varianten durch die Pfalz und
das Saarland nach Lothringen. Ihm widmet sich der neu erschienene
Pilgerführer „Jakobsweg Speyer – Metz“ aus dem Conrad Stein
Verlag.
Sowohl bei der Vorbereitung der Wanderung als auch unterwegs ist
das Buch von Michael Schnelle ein zuverlässiger und hilfreicher
Begleiter. Nach einer kurzen Einleitung zu Land und Leuten und
allgemeinen Infos zu Themen wie Anreise, Einkaufen und Reisezeit
konzentriert sich der Autor voll und ganz auf die verschiedenen
Strecken zwischen Speyer und dem französischen Metz. Der erste
Wegabschnitt nach Hornbach wird in einer Nord- und einer Südroute
(über Landstuhl bzw. über Bad Bergzabern) beschrieben, von dort
geht es entweder über Saarbrücken oder über Saargemünd durchs
Saarland und zuletzt auf dem lothringischen Jakobsweg über Fouligny
nach Metz – je nach Streckenwahl kommen so insgesamt 250 bis 300 km
zusammen. Zu jeder Variante findet der Pilger im Buch eine
detaillierte Wegbeschreibung mit Karten und Höhenprofilen, die auch
Routenalternativen für Radfahrer beinhaltet. Hinweise zu
preiswerten Unterkünften und öffentlichen Verkehrsverbindungen
fehlen natürlich ebenfalls nicht und auch Informationen zu den
kirchlichen Jakobsstationen und anderen Sehenswürdigkeiten am Weg
wurden sorgfältig zusammengetragen.
Der Autor: Michael Schnelle, Jahrgang 1949, lebt
im Landkreis Harburg unweit von Hamburg, ist gelernter
Reiseverkehrskaufmann und weltweit gereister Globetrotter und hat
viele Jahre als Touristikredakteur gearbeitet. 1978 veröffentlichte
er sein erstes Wanderbuch, anfangs nebenberuflich. Heute arbeitet
er auf selbstständiger Basis für verschiedene Touristikunternehmen,
u. a. als Reiseleiter, und als Buchautor für verschiedene Verlage,
hauptsächlich in den Bereichen Reise- und Ausflugsführer, Wander-
und Radwanderbücher.
Text und Cover: Conrad Stein Verlag/Die
Outdoor-Verlage
12.10.2015
Henning Mankell erliegt Krebsleiden
js.Speyer- Einer der größten schwedischen
Schriftsteller ist in Göteborg verstorben. Laut seinem Verlag erlag
Mankell seinem Krebsleiden, mit dem er schon einige Zeit
kämpfte.
Der Schriftsteller und Dramatiker Henning Mankell wurde
hauptsächlich durch seine Kurt-Wallander-Romane bekannt. Der erste
Teil der 12-bändigen Serie kam 1991 heraus. Seit dieser Zeit wurden
sowohl TV-Serien als auch Filme produziert, die auf Mankells
Romanen basieren.
Insgesamt hat Mankell über 40 Romane und Theaterstücke
geschrieben. Die Bücher wurden über 40 Millionen mal verkauft und
in mehr als 40 Sprachen übersetzt, was Mankell zu Schwedens
bekanntesten Schriftsteller macht.
Viele Jahre lebte Mankell in Maputo in Moçambique, wo er auch
künstlerischer Leiter des Teatro Avenida war. Foto: David
Shankbone/wikipedia.de
06.10.2015
Zum Tode von Hellmuth Karasek
Umfassend gebildeter
Intellektueller, scharfzüngiger Kritiker und geistreicher
Plauderer
Von Gerhard Cantzler
Er war sicher einer der geistreichsten Plauderer und
begnadetsten Witze-Erzähler in der an „geistlosen Schwätzern“ und
ausgemachten „Selbstdarstellern der Beliebigkeit“ wahrlich nicht
armen Szene der deutschsprachigen TV-Talk- und Plappershows:
Hellmuth Karasek, der jetzt nach kurzer, schwerer
und – wie könnte es bei einem so außergewöhnlichen Mann auch anders
sein – an einer höchst seltenen Erkrankung verstarb .Karasek
starb an den Folgen eines heimtückischen und meist erst viel
zu spät zu diagnostizierenden Gallengangkarzinoms - im Alter von 81
Jahren im Kreise seiner Familie in seinem Haus in Hamburg.
Der am
4. Januar 1934 in Brünn, dem Zentrum Südmährens in der damaligen
Tschechoslowakei und Heimat des auch ihm zueigenen, legendären
„jiddischen Witzes“ geborene Literaturwissenschaftler, Theatermann
und scharfzüngige Kritiker Hellmuth Karasek erklomm den Gipfel
seiner Popularität, als er im Jahr 1988 neben Marcel Reich-Ranicki
und Siegrid Löffler als ständiger Teilnehmer in das Team des
„ZDF-Straßenfegers für Intellektuelle“ - in „Das Literarische
Quartett“ berufen wurde, dem er duchgängig bis zum Jahr 2001
angehörte.
Sein Studium der Germanistik, Geschichtswissenschaft und
Anglistik an der Universität Tübingen schloß Karasek 1958 mit der
Promotion zum Dr. phil. ab, ehe er parallel zu seinem
künstlerischen Engagement als Chefdramaturg am Württembergischen
Staatstheater Stuttgart seine journalistische Karriere als
Theater-, Opern- und Literaturkritiker bei der „Stuttgarter
Zeitung“ begann. Von da an ging es steil bergauf mit ihm:
Theaterkritiker bei der renommierten Wochenzeitung "Die Zeit" in
Hamburg - danach mehr als 20 Jahre lang Leiter des Kulturressorts
des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel" – dann, bis 2004,
Mitherausgeber des Berliner „Tagesspiegel" und anschließend freier
Autor bei den Springer-Blättern „Die Welt“,„Welt am Sonntag“ und
„Berliner Morgenpost“.
Im Jahr
1992 ernannte die Universität Hamburg Hellmuth Karasek zum
Honorarprofessor an ihrem theaterwissenschaftlichen
Hochschulinstitut.
Nach der Veröffentlichung zahlreicher Sachtitel und Biografien,
u.a. über Autoren wie Carl Sternheim. Max Frisch, Berthold Brecht
und insbesondere über Karaseks langjährigen, engen Freund Billy
Wilder, entdeckte der hochintellektuelle „Literaturpapst“ erst in
den frühen Jahren des 21. Jahrhunderts seine bei seinen Freunden
allerdings bereits seit längerem bekannte Neigung zur
ironisch-sarkastischen „leichten Muse“, die er zuvor stets gerne
hinter der Maske des „gestrengen Kritikers“ zu verbergen wusste,
ehe er mit seinen heiter-hintersinnigen Werken an die
Öffentlichkeit trat und mit seinem 2014 erschienenen Band „Soll das
ein Witz sein?“ noch einmal einen riesigen Erfolg feierte und
monatelang die Charts anführte.
Aus Anlaß des Todes von Hellmuth Karasek wiederholt der
SPEYER-KURIER zu seinem Gedenken noch einmal den
Beitrag „Meister der geschliffenen Satire und der lockeren
Improvisation“über den letzten Auftritt des literarischen
Großmeisters und Multitalents sowie das Gespräch, das unser
Redakteur Gerhard Cantzler im November 2013 in der
„Osiander'schen Buchhandlung“ in der Speyerer Wormser Straße unter
dem Titel „...auf ein Wort mit Hellmuth Karasek“
mit dem umfassend gebildeten Intellektuellen und vielfach
ausgezeichneten Literaturpreisträger führte. Foto: gc,
pem
03.10.2015
Meister der geschliffenen Satire und der lockeren Improvisation
Hellmuth Karasek begeistert schon zum zweiten Mal in
diesem Jahr Speyerer Zuhörer seiner Lesung
Von Gerhard Cantzler
Speyer- Eigentlich ist er ja derzeit „nur“
unterwegs auf „Promotiontour“ für sein neuestes Buch mit dem
vielversprechenden Titel „Frauen sind auch nur Männer“ -
Hellmuth Karasek, der sich in den letzten Jahren
vom ernsthaft-gestrengen Literaturkritiker zum amüsant-bissigen
Satiriker gewandelt hat – ein Vertreter einer vielleicht vor dem
Aussterben stehenden Spezies: Geistreich, amüsant, mit spitzer
Zunge und – umfassend gebildet. Bei seinem Besuch in der
Osiander'schen Buchhandlung in Speyer erlebte ihn
seine begeisterte Leser- und, an diesem Tag, vor allem
Zuhörerschaft, darunter - es wäre ungewöhnlich gewesen, wenn
er nicht gekommen wäre - der frühere Oberbürgermeister und
Literaturfreund Werner Schineller - jetzt wieder
einmal als begnadeten Plauderer, der, scheinbar zufällig von einem
Thema zum anderen „hüpft“ und am Ende dann doch genau dort landet,
wo man es angesichts seiner waghalsigen „Geistessprünge“ nicht mehr
wirklich zu erwarten gewagt hätte. Man kann es förmlich hören und
verspüren, wie sich in den Tiefen seines scheint's mit einem
unendlichen Fundus an Anekdoten, Glossen und Schnurren angefüllten
Gehirns die Synapsen zu einem kreativen Gesamtkunstwerk verbinden,
um die Zuhörer ein ums andere Mal zu Lachern und spontanen
Beifallsstürmen herauszufordern. Dazu trägt natürlich dazwischen
auch immer wieder der eine oder andere Witz bei – jiddische zumeist
– die er in unnachahmlicher Weise zu präsentieren versteht.
Was scheinbar so zufällig daherkommt in Karaseks
Leseabenden, das ist in Wirklichkeit ein voll durchkomponiertes
Programm, das er Abend für Abend vor einem wechselnden Publikum
ausbreitet und bei dem ihm kein Anlass, kein ihm widerfahrenes
Erlebnis zu gering ist, um nicht daraus eine am Ende in sich
geschlossene und logische Geschichte zu entwickeln. Da ist seine
„wahre Geschichte“ von der Klotür im Berliner „Café Einstein“, auf
die in der Glosse „Nie“ ein im doppelten Sinne „unerhörter
Verehrer“ seiner „fernen Geliebten“ mit einem Grafitti seine
Referenz erweisen wollte - „Sie wird sein Geständnis NIE erfahren“,
resumiert der Autor schelmisch und nutzt die Gelegenheit, mit einem
hintersinnigen Aphorismus aus seinem reichen und schier
unermessslichen Fundus, Karl Kraus zitierend seine begeisterten
Zuhörer über den besonderen Wert dieser kleinen literarischen
Kunstform aufzuklären, der schrieb: „Eine Glosse schreiben heisst
auf einer Glatze Locken drehen“. Szenenapplaus – auch diese Pointe
sitzt.
Eigentlich ist das Florett die Waffe, mit der Hellmuth Karasek
solange stichelt und ficht, solange es letztlich nur um die kleinen
Schwächen des ebensolchen Mannes (oder der Frau) geht. Doch wenn es
ums große Ganze geht, wenn sich der Autor z.B. über das nach seiner
Meinung völlig inakzeptable „Gedicht“ von Günther Grass gegen
Israel echauffiert, dann holt Karasek auch schon einmal den
schweren Säbel raus, um seinen intellektuellen Widerpart auf das
heftigste zu attakieren.
Doch wie war er eigentlich auf „Grass“ gekommen? Ein
Eisenbahnschaffner hatte ihn mit dem Literaturnobelpreisträger
verwechselt, gar ein Autogramm von ihm erbeten - eine unglaubliche
„Beleidigung“ für einen Mann, der jahrzehntelang im „Literarischen
Quartett“ gemeinsam mit Marcel Reich-Ranicki und Siegrid Löffler
seinerseits andere Literaten „zerrissen“ hat.
Ein ganz anderer Tonfall, eher fast schon
despektierlich-mitleidsvoll, dann aber, wenn er den langjährigen
Fernsehpfarrer Jürgen Fliege durch den Kakao – pardon, durch die
Suppe“ zieht. Dann kann er auch nicht mehr seinen journalistischen
Grundsatz aufrecht erhalten, in Satiren und Witzen nie „Klarnamen“
zu nennen – zu groß ist seine ihm fast schon körperlich
anzumerkende Verachtung für die ölige „Ranschmeiße“ des
TV-Predigers an seine Fernsehgemeinde.
Weitaus entspannter dann und ohne jeden Furor, wenn Karasek an
Alfred Polgar erinnert, eine der Legenden der Wiener Theaterkritik,
der wie seine „Brüder im Geiste“ Peter Altenberg,und Egon Friedell,
wie die Kaffeehaus-Literaten Friedrich Torberg und Karl Kraus seine
Tage bevorzugt in einem dieser Wiener Universaltreffpunkte
zubrachte - getreu dem Motto „das Caféhaus ist ein rechtes Asyl
für Menschen, die die Zeit totschlagen müssen, damit sie nicht von
ihr totgeschlagen werden“.
Das ist das Ambiente, in dem sich wohl auch Hellmuth Kaasek
heimisch fühlen würde, wenn sie heute noch existierten - so wie es
auch die vorgenannten Autoren so unnachahmlich beschrieben haben –
wenn diese Szene nicht von den Nazis ausgelöscht worden wäre, so
wie die Juden von Wien, die in den Jahrzehnten zwischen Kaiserreich
und Republik auch die geistige Elite der Dinausmetrolpole
darstellten.
Wie sicher kaum ein anderer kann Hellmuth Karasek in
seinem Programm Alltägliches in Grundsätzliches transformieren –
etwa, wenn er , indem er über einen widerspenstigen
Kofferraumdeckel, einen zur Hilfe entschlossenen französischen
Polizisten und seine – Karaseks - am Steuer ihres Autos
verzweifelnden Ehefrau berichtet, das Missverständnis zum Massstab
des besseren Verstehens macht. Oder wenn er von seinen vergessenen
Socken erzählt, die ihn in Salzburg arg in Bredouille brachten und
dnach ihren Weg quer durch Europa antreten mussten.
Aber auch die Erinnerung an seine „Literarischen
Quartett-Partner Marcel Reich-Ranicki und
Sigrid Löffler darf in dem bunten Reigen seiner
Schnurren nicht fehlen, wenn er sich an eine TV-Aufzeichnung im
ORF-Studio in Salzburg erinnert, wo der ältere Freund Reich-Ranicki
gerade dabei war, das neueste Opus von Martin Walser zu
„zerreissen“, als über dem geöffneten Glasdach des Studios mit
Blitz und Donner ein Gewitter losbrach und Reich-Ranicki
beschwörend die Hände zum Himmel hob und fast schon entschuldigend
ausrief: „Man wird doch noch Walser kritisieren dürfen....“
Köstliche Miniaturen, die von Karaseks lebenslanger Gabe
zur akribischen Beobachtung und detailgetreuen Registrierung
ungewollt komischer Vorkommnisse zeugen, so wie sie sich auch in
seiner nochimmer vorhandenen Geistesgegenwart spiegeln: Denn was
macht der Autor, wenn die Verstärkeranlage nicht gleich so will wie
die Osiander-Leute? Er rezitiert – auswendig und „aus dem Hut“ –
Heinrich Hoffmanns „Struwwelpeter“ - lässt keine Unruhe aufkommen
und holt seine Zuhörer auch dadurch auf seine Seite, indem er
dieses Thema im Laufe des weiteren Abends immer mal wieder
aufscheinen lässt - 'thema con variationes' quasi..
Die gut zwei Stunden, in denen der 1934 in Brünn in
Böhmisch-Mähren geborene Autor – (ein „runder Geburtstag“ steht
also nächstens auch an, gell Herr Karasek?) scheinbar
improvisatorisch aus seinen Werken und aus seiner Erinnerung las,
ergänzte er in der Pause und im Anschluss an seine Lesung, indem er
den in langer Schlange anstehenden Besuchern geduldig ihre
Autogrammwünsche erfüllte - „Wie war doch gleich der Name? -
Barbara?“, um in das Buch von 'Barbara' den Sinnspruch zu
schreiben, an dem sich Generationen von Schauspielern abgearbeitet
hatten: „Barbara sass nah am Abhang“ - er ist halt 'ein wahrer Herr
und ein rechter 'Filou', der Hamburger Böhme – und seine Zuhörer
hpffen, dass seine Liebe zu der Domstadt ihn noch möglichst oft zu
ihnen nach Speyer führen möge. Foto: gc
Auf ein Wort mit Hellmuth Karasek
01.10.2015
Auf ein Wort mit Hellmuth Karasek
Über Loriot, Marcel Reich-Ranicki und die Frauen (die
auch nur Männer sind)
Aus Anlass seiner Lesung in der Osiander'schen Buchhandlung in
Speyer traf der SPEYER-KURIER mit dem Literatur-
und Filmkritiker, Journalisten Autor und Eckpfeiler des
„Literarischen Quartetts“zu einem spontanen Gespräch zusammen.
Das Gespräch führte Gerhard
Cantzler
SPEYER-KURIER: Herr Karasek, in diesen Tagen
hat die Literatur-Welt des 90. Geburtstages des großen Vicco von
Bülow, besser bekannt als „Loriot“, gedacht. Er hat einmal
geschrieben: „Männer und Frauen passen einfach nicht zusammen“ -
Sie haben Ihr neuestes Buch überschrieben: „Frauen sind auch nur
Männer“ - Wer hat denn nun recht? Loriot oder Karasek?
Hellmuth Karasek: Beide, beide haben recht. Sie
passen nicht zusammen . Wenn Frauen an der Macht sind,
unterscheiden sie sich nur unwesentlich von Männern. Ich denke an
Frau Thatcher, die England in einer grandiosen Krieg geführt hat,
als niemand mehr glaubte, Großbritannien würde noch Kriege führen,
sie hat die Gewerkschaften kaputt gemacht, was kein Mann sich
vorher getraut hätte und sie war wirklich der stärkste
Regierungschef Englands. Bei Merkel bin ich mir da im Moment nicht
so sicher, aber ich las heute in der „Bild-Zeitung“, dass sich der
mächtigste Verbund der CDU-Hierarchen trifft, der „Anden-Pakt“. Da
musste ich sowas von lachen – wenn Sie die sehen, das sind alles
„Ex“. Vor jedem Namen steht ein „Ex“ - also, das sind alles Leute,
die in einem Western, der Merkel zur Heldin hätte, beschrieben
wären mit dem Titel „Leichen pflastern ihren Weg“.
SPEYER-KURIER: Herr Karasek, wenn man sich Ihr
literarisches Schaffen vor Augen führt, dann fällt doch eine
deutlich erkennbare Entwicklung ins Auge: Nach Ihren
grundsätzlichen sprach- und literaturwissenschaftlichen Werken
folgten zahlreiche Biographien, zum Beispiel über Carl Sternheim,
Max Frisch und Berthold Brecht – alles also durchaus ernsthafte
Stoffe – Literaturgeschichte im besten Sinne. Erst in den letzten
Jahren haben Sie damit begonnen, Heiteres. Hintersinniges und
Satirisches zu Papier zu bringen. Ist es das Vorrecht des Alters,
sich witzig, ironisch und satirisch zu geben?
Hellmuth Karasek: Ich habe damit angefangen, als
ich im Wilhelm-Busch-Jahr (2007 d. Red.) zu einer
Wilhelm-Busch-Lesung eingeladen war. Unter dem Titel „Wilhelm Busch
und die Folgen“ habe ich diese Lesung an vielen Orten gehalten und
habe auf einmal gemerkt, dass Busch den Humor dazu benutzt hat, um
sich gegen das Alter zu schützen.
Das Alter ist so trostlos – wenn man da keinen Humor hat, kommt
man nicht durch. Das gilt übrigens auch für Loriot. Als ich Loriot
bei einem der letzten Besuche am Starnberger See traf, da wusste
ich noch nicht, dass er unter einer furchtbaren Alterskrankheit
leidet, die ich auch kenne – Schlaflosigkeit. Die hat er aber im
Unterschied zu mir sehr positiv ausgenützt – er hat gezeichnet und
wunderbare Nachtgestalten beschworen.
Beim Abschied hat er mich rausgebracht und in seinem Vorzimmer
bei ihm in Starnberg, da hingen seine sämtlichen Ahnen. Und da
sagte er: „Das sind alle von Bülows und die umgeben mich und, Herr
Karasek, das Gute ist, sie sind alle schon tot. Dann werde ich es
eines Tages wohl auch können“. Das war ein sehr imponierender Satz,
den hat er mir dann allerdings aus meinem Interview
herausgestrichen - hat gesagt: „Ach, ich bin Humorist“. Er hat dann
aber hinzugefügt: „Sie kömme ihn aber jederzeit benutzen“ - und das
habe ich inzwischen auch reichlich getan.
SPEYER-KURIER: Wenn wir über den vor zwei
Jahren verstorbenen Loriot sprechen, dann fällt uns natürlich auch
ein anderer, verstorbener Freund und Kollege von Ihnen ein: Marcel
Reich-Ranicki ein. Vermissen Sie den heute sehr?
Hellmuth Karasek: Also, das ist so: Meine Frau
hat vor fünf, sechs Wochen ihre Mutter verloren. Wir waren dann in
Berlin und haben die Wohnung ausgeräumt. Zuvor haben wir manchmal
gesagt: „Müssen wir da wirklich wieder hin? - Meine Frau ist dann
immer hin gegangen – und jetzt vermisst sie ihre Mutter furchtbar.
So geht es mir auch mit Reich-Ranicki, weil er etwas überliefert
hat, das ich nicht selbst erlebt habe, wozu ich aber jederzeit bei
ihm nachfragen konnte.
Er war ein älterer Freund und ich habe vor allem auch seine Frau
sehr gemocht. Sie wurde völlig unterschätzt und war für ihn das
Lebenselexir. Wir haben in den Sommerferien, zuletzt an der Ostsee,
oft zusammengesessen – früher hat er meist Ferien in Österreich
gemacht – das war immer alles sehr schön. Und seit er jetzt nicht
mehr da ist, fehlt er einem - mehr als wenn man den Abschied noch
vor sich hat und sagen kann, 'das hat hat ja alles noch Zeit'.
SPEYER-KURIER: Was wird nach Ihrer Überzeugung
bleiben von diesem Mann – was würden Sie vielleicht auch jedem,
gerade jüngeren Menschen, empfehlen, was sie aus dem reichen
literarischen Schaffen Reich-Ranickis unbedingt gelesen haben
sollten?
Hellmuth Karasek: Ich glaube: Unbedingt seine
Autobiografie.Ich habe die Entstehung dieser Autobiografie mit
erlebt – wir waren bei Spielbergs deutscher Erstaufführung von
„Schindlers Liste“ und waren danach zu viert – seine Frau, meine
Frau und wir beiden – im „Frankfurter Hof“. Und da sprudelte es nur
so aus ihm heraus. Zum ersten mal hat er da vor mir von dieser Zeit
erzählt und ich habe zu ihm gesagt: „Du, das must Du
aufschreiben!“. Auch seine Frau Tosia stimmte mit ein: „Ich sage
ihm schon seit Jahren, dass er das aufschreiben muss“.
Für mich hatte diese Autobiografie ein besonders bitteres
Nachspiel – Es ist sein großes Buch, von dem jeder Deutsche des sie
gelesen hat, zutiefst beeindruckt ist:, weil er nicht von Vergeben
und Vergessen spricht, sondern wirklich danach
handelt. Er hat den Deutschen den Glauben an die Literatur
wiedergegeben – an den ganzen Kanon der Literatur. Als seine Frau
starb, habe ich ihn gefragt, „Woran ist denn Tosia letzten Endes
gestorben?“. Und da erlebte ich den einzigen grimmigen Moment in
ihm, als er sagte: „An Deutschland!“ - „Wieso denn das?“ fragte ich
zurück. Darauf er: „Sie hatte furchtbare Fieber-Phantasien von den
polnischen Jahren - hat halluziniert - war voller Ängste und
Schrecken“.
SPEYER-KURIER: Herr Karasek, Sie sind ja heute
bereits zum zweiten Male in diesem Jahr in Speyer zu Gast – erst
bei der Kulturnacht in der Stadtbibliothk, jetzt hier in der
Buchhandlung. Was fasziniert sie so an dieser Stadt?
Hellmuth Karasek: Na ja – wer begründen muss, was
ihn an dieser Stadt so fasziniert, der kennt sie nicht... Heute
abend hat mich zum Beispiel der Saumagen auch fasziniert, den ich
im „Domhofhotel“ im Angesicht des Kopfsteinpflasters vor dem Dom
gegessen habe – es ist auch der Dialekt und es ist übrigens auch
meine Bekanntschaft mit Helmut Kohl, die da auch wieder in mir hoch
kommt – wir beide haben uns ja früher nicht gemocht, in den letzten
Jahren, als er dann Altkanzler war, dafür komischerweise sehr. Aber
das wäre dann wieder eine ganz andere Geschichte.
SPEYER-KURIER: Lieber Herr Karasek, dann
düürfen wir uns namens unserer Leserinnen und Leser ganz herzlich
für dieses spontane Gespräch bei Ihnen bedanken. Wir wünschen Ihnen
auch für die Zukunft vor allem Gesundheit, damit Sie uns noch an
vielen Ihrer geistreich-amüsante Einfälle in noch vielen Ihrer
Büchern teilhaben lassen können. Und vielleicht sieht man sich dann
ja wieder einmal in Speyer. Foto: gc
01.10.2015
Homo Saarlandicus – Was es heißt, ein Saarländer zu sein
Der Homo Saarlandicus lebt in dem kleinsten
Flächenbundesland Deutschlands. Und mit der zweitkleinsten
Einwohnerzahl im Bundeslandvergleich ist er eine fast schon seltene
Spezies.
Grund genug, ihm auf die Spur zu kommen und die 2.570 km2
Lebensraum unter die Lupe zu nehmen. In essayistischer Weise
liefert Peter Waldbauer ein unterhaltsames Bekenntnis zum Saarland:
Augenzwinkernd porträtiert er sowohl den gemeinen Saarländer und
dessen Eigenheiten als auch Städte, Sprache, Gastronomie und den
ganz normalen Alltag dort.
Eine Pflichtlektüre für Saarländer und alle, die es ins Saarland
zieht.
Peter Waldbauer, Jahrgang 1966, ist Betriebswirt und wohnt als
freiberuflicher Dozent und Autor in der Nähe von Heidelberg. Er
veröffentlichte bisher Essays und fünf Bücher.
- Homo Saarlandicus – Anaconda Verlag
- Ruf ich beim Bestatter an, ist die Leitung tot – Bastei
Lübbe
- Der Bestattungsratgeber – Brandes & Apsel
- Die Bestattungsmafia – Herbig
- Lexikon der antisemitischen Klischees – Mankau
OIRIGINALAUSGABE
Peter Waldbauer
Homo Saarlandicus – Was es heißt, ein Saarländer zu sein
ca. 96 Seiten, gebunden, 122 x 187 mm
ISBN 978-3-7306-0270-6
nur € 4,95
02.09.2015
Auf der Spur von »Mia san mia«
Unser
Buchtipp: Entdecke Oberbayern!
Eine prächtige Bergwelt, Zwiebeltürmchen und blau-weiße
Gemütlichkeit machen Oberbayern zu etwas ganz Besonderem. Im
bayerischen Aktivitäten-Paradies hat man die Qual der Wahl. Wohin
bei schönstem Ausflugswetter? Was macht der ganzen Familie von Kind
bis Oma Spaß? Im J.Berg Verlag erscheint der ideale
Ideengeber »Entdecke
Oberbayern!«, der diese Fragen mit den 100 schönsten
Ausflugszielen zu Land und Leuten beantwortet. Egal bei welchem
Wetter, allein oder mit der ganzen Familie – in diesem Buch ist für
jeden etwas dabei. Ob eine Radtour um den Chiemsee, ein Ausflug in
Münchens Kunstareale oder eine Wanderung zur Höllentalklamm – die
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Rad, Boot oder zu Fuß zu erreichen und halten zahlreiche
Überraschungen für kleine und große Entdecker bereit.
-100 Mal Natur, Kultur und sportliche Aktivitäten in herrlicher
Umgebung genießen
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wundervolle Ausblicke
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jeder Tour
Wohin bei schönstem Ausflugswetter? Was macht auch Kindern,
Freunden und der Oma Spaß? Hier ist der optimale Ideengeber für die
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Wasserfällen, Museen oder Schlössern: Bei 100 spannenden und
idyllischen Tages-Ausflugszielen zwischen Altmühltal und
Berchtesgaden ist ganz sicher für jeden das Richtige dabei per Rad
oder zu Fuß, im Winter oder Sommer.
Christian Schneider, Michael Pröttel, Wolfgang Taschner,
Christian Ammon, Wilfried und Lisa Bahnmüller, Heinrich Bauregger,
Michael Kleemann
Entdecke Oberbayern!
Die 100 schönsten Ausflüge zu Land und Leuten
192 Seiten, ca. 220 Abbildungen,
Format 16,5 x 23,5 cm, Klappenbroschur mit
Fadenheftung
ISBN 978-3-86246-486-9
€ [D] 14,99
€ [A] 15,50*
sFr 21,50
J. Berg Verlag
Erscheinungstermin: Juli 2015
23.08.2015
Eine spannende Zeitreise in die Geschichte Hockenheims zwischen 1895 und 1985
Seltene
Aufnahmen illustrieren das mannigfaltige Hockenheimer
Brauchtum
Hockenheim, die Rennsportmetropole inmitten der Oberrheinischen
Tiefebene, erlebte seit seiner erstmaligen urkundlichen Erwähnung
im Jahre 769 zahlreiche Umbrüche. Umso mehr schätzen die
Hockenheimer deshalb ihre Traditionen,
Bräuche und Feierlichkeiten
160 bisher größtenteils unveröffentlichte Bilder haben Alfred
Rupp, Erich Losert und Manfred Christ vom Verein für
Heimatgeschichte Hockenheim e. V. für diese kurzweilige Zeitreise
durch das Hockenheimer Brauchtum zusammengestellt. Die einmaligen
Aufnahmen aus der Zeit zwischen 1895 und 1985 lassen Traditionen
vergangener Zeiten wieder aufleben und zeichnen die Entwicklung
jüngerer Bräuche nach. Die Bewohner Hockenheims zeigen sich bei
ausgelassenen Fastnachtsumzügen und Feuerwehrfesten, bei der
traditionellen „Kerwe“, anderen kirchlichen Feierlichkeiten und
Bräuchen sowie bei der alltäglichen
Freizeitgestaltung und inmitten von buntem
Markttreiben
Dieser liebevoll gestaltete Bildband lädt ein zum Entdecken und
Wiederentdecken des Hockenheimer Brauchtums und weckt unzählige
Erinnerungen zwischen Kerwe, Fastnacht und buntem
Markttreiben.
Präsentiert von passionierten Heimatforschern und Autoren:
Alfred Rupp, Erich Losert und Manfred Christ sind profunde Kenner
der Hockenheimer Geschichte. Die Vorstandsmitglieder des Vereins
für Heimatgeschichte Hockenheim e.V. publizierten bereits
zahlreiche lokal- und stadtgeschichtliche Schriften. Alfred Rupp,
Jahrgang 1944, ist Rektor a. D. und ehemaliger
Oberbürgermeisterstellvertreter. Erich Losert, 1941 geboren, war
als Konrektor der Pestalozzi-Grundschule tätig. Manfred Christ,
Jahrgang 1942, ist diplomierter Verwaltungswirt und
Stadtoberverwaltungsrat a. D.
Sutton ist der führende Verlag für Regionalgeschichte und
-literatur im deutschsprachigen Raum, vom historischen Bildband bis
zum Freizeitführer. Den zweiten Schwerpunkt des 1997 gegründeten
Erfurter Verlags bildet die Verkehrs- und Technikgeschichte. Unter
dem Motto „mordmäßig spannend“ bietet das Label Sutton Krimi seit
2011 Regionalkrimis der unterschiedlichsten Genres. Seit Anfang
2014 gehört Sutton zum Verlagshaus GeraNova Bruckmann.
Alfred Rupp, Erich Losert, Manfred Christ
Hockenheim in alten Fotografien
Brauchtum, Feste, Feiern
128 Seiten, ca. 160 Abb., Format 17,0 x 24,0 cm
Hardcover
ISBN: 978-3-95400-554-3
unverbindliche Preisempfehlung: [D] 19,99, [A]
20,60 sFr.
Text und Cover: Sutton Verlag
05.08.2015
Reisejournalismus für Quereinsteiger
Sachbuch von Autorin Françoise Hauser bietet Starthilfe
für Neulinge
Eine Buchvorstellung von Jana Volk
Wer eine Reise macht, hat im Anschluss daran viel zu erzählen.
Wer dagegen mit dem Gedanken spielt, als Reisejournalist zu
arbeiten, hat erst einmal viele Fragen. Ferne Länder, fremde
Menschen, andere Sitten und immer ein Hauch von Abenteuer im
Gepäck. Damit müsste sich doch sicher auch Geld verdienen lassen?
Das klingt gut und vor allem nach dem Traumberuf schlechthin. Also,
Rucksack gepackt, Flug gebucht und auf geht’s in eine schöne, neue
Berufswelt.
Die Realität sieht - wie so oft - ziemlich
ernüchternd aus. Doch wie gelingt dem ambitionierten Hobbyschreiber
der Schritt zum Journalisten? Françoise Hauser hat sich eingehend
mit den drängendsten Fragen zu diesem Thema befasst. Ihr Fachbuch
„Reisejournalismus – Das Handbuch für Quereinsteiger und
(angehende) Journalisten“ beleuchtet die verschiedenen Facetten
eines beliebten Berufes, in dem sich viele Neueinsteiger
drängeln.
In elf Kapiteln gibt es Antworten und Informationen, die von der
Themenfindung und der Textgestaltung, Verkaufsstrategien, ethische
und rechtliche Fragen bis hin zum Eigenmarketing reichen. Denn
manches, was für den Profi (vielleicht) bereits eine
Selbstverständlichkeit ist, kann dem unerfahrenen
Nachwuchsschreiber schon vor Beginn einige Stolpersteine in den Weg
legen.
Was diese Lektüre positiv von anderen Fachbüchern unterscheidet,
sind die vor allem praxisnahen Aspekte. Mit ihrem umfangreichen
Wissen berichtet die Autorin, die selbst Quereinsteigerin in diesem
Metier ist, über den „ganz normalen“ bürokratischen Alltag. Dieser
beinhaltet neben dem Umgang mit steuerrechtlichen Fragen auch
Urheberrechte, Sponsorensuche und deren Tücken sowie die
Kontaktaufnahme zu Redaktionen und Verlagen.
Auf den Leser warten dabei jedoch keine Belehrungen, sondern ein
Fachgespräch stets auf Augenhöhe und mit vielen wertvollen Tipps.
Zusätzlich liest sich das Ganze noch sehr
kurzweilig.
Weiterer Pluspunkt: Die offene und ehrliche Beschreibung ohne
Schönfärberei. Über Geld spricht man nicht? Françoise Hauser
spricht genau darüber und dürfte damit die Seifenblase vom großen,
einzigen Verdienst, von dem vielleicht mancher (künftige)
Reisejournalist träumt, schnell zum Platzen bringen.
Durch die übersichtliche Inhaltsangabe und die großzügige
Gliederung innerhalb der einzelnen Kapitel, lassen sich gesuchte
Themen schnell nachschlagen. Fast schon überflüssig zu erwähnen,
dass das handliche Format zur Not auch noch in jeden Rucksack
passt. Schade nur, dass einer der beiden Beispieltexte für
Reisereportagen aufgrund des zu kleinen Schriftbildes, nur
mühsam zu entziffern ist.
Nachdenkliches in Form von leichter Kritik bietet die Lektüre
immer dann, wenn es um das Zeitalter des Nachrichtenüberflusses
geht. Wenn allzu oft auf Beliebigkeit, Masse statt Klasse gesetzt
wird. Wenn von einer um sich greifenden Gratis-Bedienmentalität die
Rede ist, die viele Reisefotografen und Journalisten vor
gravierende Existenzprobleme stellt und den damit verbundenen
Schwierigkeiten, überhaupt (noch) einen Fuß in die Türe einer
Redaktion zu bekommen.
Doch die Autorin macht Mut und gibt ihre Erfahrungen mit
leichtem Augenzwinkern und einer großen Portion Humor gerne weiter.
Und der ist mit Sicherheit unerlässlich für diesen
abwechslungsreichen Beruf, der kein Job ist, wie jeder andere und
vor allem: so ganz anders, als mancher denkt.
Reisejournalismus
Das Handbuch für Quereinsteiger, Globetrotter und (angehende)
Journalisten
Françoise Hauser
Verlag: Frankfurter Allgemeine Buch
Hardcover, 222 Seiten
Preis 24,90 €
ISBN 978-3-89981-184-1
20.07.2015
Jahrhundertfund
Kripo Schifferstadt
entdeckt den Nibelungenschatz
Rund eineinhalbtausend Jahre musste die Menschheit auf diesen
Augenblick warten: Kriminalhauptkommissar Reiner Palzki, bekannt
aus der gleichnamigen Reihe des Autors Harald Schneider, geriet
anlässlich der Ermittlungen zu einem tragischen Mordfall während
der Nibelungenfestspiele in Worms auf die Spur des
Originalmanuskriptes des Nibelungenliedes.
In einem Wettlauf um Leben und Tod ermittelte der
Schifferstadter Beamte den Fundort des legendären
Nibelungenschatzes. Ganze Heerscharen von Forschern und
Glücksrittern hatten den Schatz der Nibelungen vor allem nördlich
von Worms vergeblich gesucht. Erst jetzt, während des
Renaturierungsprojekts eines ehemaligen Altrheinarms zwischen
Frankenthal und Ludwigshafen, wurde man dank Herrn Palzkis
Unterstützung fündig.
Die Ermittlungsakte wurde heute von der Staatsanwaltschaft
freigegeben und ist ab sofort im Buchhandel unter dem Aktentitel
„Sagenreich“ erhältlich.
Weitere Informationen:
http://www.palzki.de/medien.html http://www.gmeiner-verlag.de/programm/titel/1167-sagenreich.html
Sagenreich
Palzkis zwölfter Fall
Gmeiner Verlag
ISBN: 978-3-8392-1743-6
EUR 11,99
30.06.2015
Zwei wie Hund und Katz'
Im
Debütroman von Petra Hülsmann dreht sich alles um die
Liebe
Eine Hörbuchvorstellung von Jana Volk
„Du bist so … gemütlich“, sind die letzten Worte, die Lena von
ihrem nunmehr Ex-Verlobten hört, kurz nachdem er die seit Monaten
geplante Hochzeit platzen ließ. Keine Hochzeit, keine gemeinsame
Wohnung und zwei Tage später schon auch keinen Job mehr: Die sonst
so fröhliche Lena ist am Boden zerstört und zerfließt bald in einem
Meer von Tränen und einer gehörigen Portion Selbstmitleid.
Zum Glück findet sie Unterschlupf in der WG ihres Bruders und
genügend Zeit, um mit der Welt zu hadern. Alles könnte so schön
traurig sein, wäre da bloß nicht dieser widerwärtige Mitbewohner
und beste Freund ihres Bruders, Ben. Recht unsanft stellt er die
verlassene Braut wieder auf den Boden der Tatsachen und lässt
fortan kein Fettnäpfchen aus, um damit nach ihr zu werfen. Doch die
weiß sich zu wehren, und ein Wortgefecht ergibt das andere.
Irgendwann hat die junge Frau genug und beschließt, sich völlig
neu zu erfinden. Eine neue Lena muss her und wenn es sein muss,
dann zur Not eben mit genügend Selbstverleugnung. Die Zeit der
Gemütlichkeit ist ein für allemal vorbei. Und das Wort, das eben
noch wie eine Beleidigung für sie klang, wird zum Fanal für ihr
neues, eigenes Konzept namens Selbstfindung.
Sämtlichen Freunden und Verwandten möchte sie jetzt beweisen,
wie gut sie mit ihrem Leben zurecht kommt. Dazu gehören der
richtige Partner und natürlich eine tolle Karriere. Die beginnt
zwar zunächst einmal in einer in die Jahre gekommenen Buchhandlung
nebst missgelauntem Arbeitgeber nicht wirklich viel versprechend,
doch mit der ihr eigenen, liebenswert chaotischen und hartnäckigen
Art gelingt es Lena, das Herz des griesgrämigen, alten Eigentümers
ein wenig zu erobern und nebenbei dem kleinen Laden mit ihren Ideen
zu neuem Schwung zu verhelfen.
Auch mit dem Liebesleben scheint es aufwärts zu gehen. Jan, ein
junger Möchte-gern-Schriftsteller und Nebenbei-Barkeeper kommt ihr
gerade recht, um sich die Gedanken an den leider viel zu
attraktiven Weiberhelden und überhaupt-gar-nicht-in-
Frage-kommenden Ben gründlich aus dem Kopf zu schlagen.
Glücklicherweise unterschätzt sie dabei die Treffsicherheit von
Amors Pfeilen.
„Hummeln im Herzen“ ist der erste Roman von Petra Hülsmann und
gefällt auf Anhieb durch den flotten Erzählstil und dem Gespür für
gelungene Situationskomik. Rund um die Irrungen und Wirrungen der
Liebe lässt die Autorin ihre Hauptperson Lena auf der Suche nach
ihrem neuen Ich so einiges in Kauf nehmen und fleißig über die
schlimmsten Fallstricke stolpern, die das Leben nun einmal bereit
hält, aber am allermeisten über sich selbst.
Der Familien- und Freundeskreis mischt in diesem Durcheinander
der Gefühle ebenfalls kräftig mit. Michel, der große Bruder, der
von einer Zukunft mit eigenem Häuschen, Kindern und
Sonntagsausflügen träumt; seine Verlobte Juli, die sich diesen
Träumen nicht immer gewachsen fühlt; stetig und wohlmeinend
besorgte Eltern; der einsame Buchhändler Otto und - natürlich
- Ben, der Lena mit seiner scheinbaren Arroganz zur
Verzweiflung bringt, sorgen für reichlich Abwechslung in der
Geschichte.
Die Schilderung nicht nur der Schokoladenseiten aller
Beteiligten, sondern auch deren unsympathischen Eigenschaften nebst
zahlreichen Macken, gibt dieser Liebeskomödie den Anschein des ganz
wunderbaren und (fast) alltäglichen Wahnsinns. Es wird ungeniert
gestritten, gemobbt, Eifersüchteleien und unbewältigte Konflikte
ausgetragen. Und am Schluss ist wie im richtigen Leben die
Versöhnung immer noch das
Allerschönste.
Bis es allerdings soweit ist, muss auch der eitle Womanizer Ben
sein Verhalten selbstkritisch unter die Lupe nehmen. Dabei
wirft er mehr als nur einen Seitenblick auf Lena, die so anders
ist, als alle seine bisherigen Eroberungen. Doch je mehr sich
die beiden näherkommen, umso heftiger verleugnen sie ihre Gefühle.
Den Weg ins Glück versperren sich beide immer wieder durch ihre
bemerkenswerte Dickköpfigkeit.
Das Hörbuch wird durch die ausdrucksstarke Stimme von Nana Spier
zum ganz speziellen Genuss mit Hörspielmanier. Die deutsche
Synchronstimme von Drew Barrymore und Sandra Bullock verleiht
sämtlichen Figuren ihren unverwechselbaren Charakter mit
unglaublich viel Gefühl und noch größerer Spielfreude.
Egal ob männlich sexy, auf Wolke sieben entschwebte
Küchentischdealer im Drogenrausch, verzweifelt schluchzende
Freundinnen, eine esoterisch ausgeflippte Mutter bis zur brüchigen
Stimme eines alten Mannes - man möchte keinen der
frech-fröhlichen Dialoge verpassen.
Natürlich darf man jetzt getrost argumentieren, dass es schon
mehr als genug Romane dieser Art gibt, die, mixt man sie nur
kräftig genug mit den Zutaten einer geplatzten Hochzeit, dem Job in
einer Buchhandlung oder zwei Menschen, die wie Hund und Katze
zueinander stehen und dennoch nicht voneinander lassen können und
schlussendlich wie erwartet zum Happy End führen.
Doch kann „frau“ von Romantik je genug bekommen, vor allem, wenn
es dermaßen amüsant um das Thema Liebe und das Leben geht? Der
Wiedererkennungseffekt dürfte hier bei mehr als nur einer Leserin
vorhanden sein, sodass wir uns vielmehr nach dem letzten Satz
vergnügt fragen: Sind wir nicht alle (hoffentlich) ein bisschen
Lena?
Extra Tipp: Am 18. Juni erscheint der neue Roman von Petra
Hülsmann mit dem Titel „Wenn Schmetterlinge Loopings fliegen“.
Hummeln im Herzen
Petra Hülsmann
Hörbuch
Preis 9,99 €
ISBN: 978-3-7857-5002-5
Bastei Lübbe Verlag
29.05.2015
IM DUNKLEN
Wenn die Sonne zum tödlichen Feind wird
Eine Buchvorstellung von Barbara Kemmerich
Die Sonne und das Licht – sie sind unser Lebenselixier, ohne das
wir in unserer Welt verloren wären. Die Britin Anna Lyndsey
erkrankt an einer extremen Form von Lichtsensibilität -
zuerst brennt ihre Haut, wenn sie Computerstrahlung ausgesetzt ist,
dann kommen immer mehr Lichtquellen hinzu, die Schmerzen
auslösen.
Es ist beeindruckend und auch beängstigend, sie auf diesem Weg
zu begleiten; ihre Verzweiflung zu spüren, wenn wieder ein Stück
Leben verlorengeht und ihre Kraft, trotz allem nicht aufzugeben.
Die Hochzeit, für die bereits die Einladungen verschickt wurden,
muss abgesagt werden. Am Ende verbringt sie den größten Teil ihres
Lebens in einem komplett abgedunkelten Raum. Die Tage erscheinen
endlos, aber sie lässt sich Hörbücher schicken und träumt sich in
fremde Welten. Sie entwickelt Spiele, die im Dunklen alleine oder
zu zweit gespielt werden können. Und dann passiert das
Unwahrscheinliche – sie kann wieder etwas Licht ertragen und
steigert vorsichtig mit Hilfe eines Belichtungsmessers die
Lichtintensität – immer wieder unterbrochen von Rückschlägen.
Es ist ein Buch, das fesselt und das man nicht aus der Hand
legen möchte, bevor man es zu Ende gelesen hat.
Eine Empfehlung für alle – nach der Lektüre „sieht“ man einiges
in einem anderen Licht.
Anna Lyndsey
Mein Leben ohne Licht
Verlag Goldmann
ISBN: 978-3-442-31399-0
28.05.2015
Wendy Wunder
DAS GLÜCK
WÄCHST NICHT AUF BÄUMEN
Ein Buchtip von Barbara Kemmerich
Hannah ist ein Teenager, der vom Glück nicht verwöhnt wird. Um
ihre Collegeausbildung zu finanzieren, verkauft sie Hot Dogs am
See. Allerdings stiehlt ihr Vater eines Tages ihr ganzes Geld, um
damit auf Sauftour zu gehen. Auch ihre Mutter unterstützt sie in
keiner Weise. Und der Junge, in den sie heimlich verliebt ist, ist
mit einer anderen zusammen. Allerdings gibt es immer wieder zarte
Annäherungsversuche von beiden Seiten. Der einzige Lichtblick in
Zoes Leben ist ihre beste Freundin Zoe, die immer wieder neue,
überraschende Einfälle hat.
Allerdings schwankt Zoes Stimmung in der letzten Zeit extrem –
von himmelhoch jauchzend zu Tode betrübt. Hannah bittet sie
inständig zum Arzt zu gehen; das lehnt Zoe jedoch ab. Als Zoe vom
Diebstahl des Vaters erfährt, überredet sie Hannah zu einer Reise.
Egal wohin, Hauptsache weg. Also wird der Münzvorrat ins Auto
gepackt und die beiden machen sich auf den Weg.
Und so beginnt ein Roadtrip der Extraklasse – dieses Buch ist
wie gemacht, um es im Urlaub zu lesen und mit den beiden zu lachen,
zu weinen und Wunder zu erleben.
Verlag: Goldmann
ISBN: 978-3-442-31400-3
28.05.2015
Bunte und vielfältige Heimat │ Kirche │ Pfalz
Landeskirche gibt Buch mit Bildern von Gerhard Hofmann und
Texten von Michael Landgraf heraus
Speyer/Neustadt- Bunt und vielfältig – so
sieht der Pfälzer Künstler Gerhard Hofmann die Evangelische Kirche
der Pfalz. In zehn Ansichten hat er Orte, Personen und Symbole
dargestellt, die mit ihr eng verbunden sind. Ihnen spürt der
Pfälzer Pfarrer und Autor Michael Landgraf in einem von der
Landeskirche herausgegebenen Büchlein „Heimat│Kirche│Pfalz“ nach
und geht mit ihnen auf Entdeckungsreise. Auf 23 Seiten wird der
Betrachter eingeladen, die unterschiedlichen Facetten der
pfälzischen Landeskirche zu erkunden. Landgraf erzählt aus der
Geschichte und von prägenden Persönlichkeiten, die im Gedächtnis
der Kirche verankert sind.
„Zur Heimat gehören auch die Bilder einer Landschaft, für mich
das Land zwischen Rhein und Saar, Nahe und Lauter“, schreibt
Kirchenpräsident Christian Schad in seinem Nachwort. „Es ist die
Landschaft, zu der ich gehöre, wo ich meine Wurzeln habe. Heimat
beinhaltet im besten Sinne des Wortes alles, was der Mensch zum
Leben braucht.“
Die Titelseite des Heftes zeigt eine farbige Radierung von
Gerhard Hofmann, die alle zehn Symbole abbildet: Von der Ebernburg
als der „Herberge der Gerechtigkeit“ über die Gedächtniskirche der
Protestation in Speyer bis zum Lutherbrunnen in Ludwigshafen.
„Vielfältig sind die Kirchen, Wahrzeichen vieler Orte: kleine
Dorfkirchen mit mittelalterlichen Wehrtürmen, große gotische
Stiftskirchen und architektonische Gebilde aus Beton, Stahl und
Glas. Vielfältig ist die Geschichte der Territorien Kurpfalz und
Pfalz-Zweibrücken, des Sickinger und des Leininger Landes sowie der
freien Reichsstädte Landau und Speyer. Die Protestanten in der
Pfalz waren einst konfessionell getrennt in Reformierte und
Lutheraner. Heute gehören sie einer unierten, also „vereinigten“
Kirche an, die diese bunte Vielfalt in sich trägt“, schreibt
Landgraf.
Gerhard Hofmann ist vielfach preisgekrönter Pfälzer Künstler.
Seine bunten Ansichten gibt es von rund 200 Städten und Regionen im
deutschsprachigen Raum. Er lebt in Neustadt an der Weinstraße.
Michael Landgraf ist Pfälzer Pfarrer, Fortbildungsdozent und Autor
vieler Erzählungen und Sachbücher. Er lebt ebenfalls in Neustadt
und leitet dort das Religionspädagogische Zentrum und das
Bibelhaus.
Hinweis: Das Buch „Heimat│Kirche│Pfalz“ der Evangelischen
Kirche der Pfalz ist erschienen im Wellhöfer Verlag, Mannheim, ISBN
978-3-95428-168-8, und ist im Buchhandel für 4,95 Euro
erhältlich.
Honorarpflichtige Bilder können bei der Fotoagentur
Linzmeier-Mehn, Telefon: 0170 2383226, E-Mail: linzmeier-mehn@online.de ,
bestellt werden. Text und Foto: lk
28.05.2015
„Wo es raunt, geistert und spukt“
Geschichte und
Geschichtchen aus Altrip, Neuhofen,Waldsee und
Otterstadt
Altrip- So lautet der Titel eines 74-seitigen
Büchleins des Altriper Hobbyhistorikers Wolfgang Schneider, das
dieser Tage erschienen ist. Das reichlich mit aktuellen Farbfotos
versehene Bändchen ist nicht nur für „Erzähl-mir-was-Situationen“
von Kindern und Enkelkindern zum Vorlesen geeignet, sondern auch
für Erwachsene, die sich wieder einst gehörte Sagen und
Geschichten ins Gedächtnis rufen wollen. Neben bekannten
Sagen, wie „Die Hammelgeschichte von Waldsee“, „Die Männlein von
Altrip“, „Die weiße Frau von Neuhofen“ und „Die Otterstadter
Stickelspitzer“ , sollen auch vielfach „verschollene“
Geschichten sowie neuere Geschichtchen dem Vergessensein entrissen
werden. So etwa über den Wilddieb aus Neuhofen, der dem Kitschhut
begegnete oder die rostigen Nägel von ALTA RIPA, über die 200
bewaffneten „Neihöffer“ Bauern, die in Waldsee einfielen und eine
Hammelherde entführten und wie die Otterstadter Karpfenübergabe an
Schifferstadt einst tatsächlich war.
Die örtlichen Sagen und Geschichten gehören übrigens auch zum
Unterrichtsstoff der Grundschulen.
Die Publikation ist in einer Auflage von 500 Exemplaren ist in
den Bürgerbüros der Ortsgemeinden Altrip, Neuhofen, Otterstadt und
Waldsee der Verbandsgemeinde Waldsee erhältlich und kostet 8,00
Euro. Wolfgang Schneider
26.05.2015
Wie Schweden Geschäfte machen
von
Jürgen Schaaf
Schweden, da denken viele Deutsche an Pippi Langstrumpf,
Bullerby und Astrid Lindgren oder aber auch Arne Dahl, Lisa
Marklund oder Henning Mankells Wallander. Aber wie sind die
Schweden wirklich? Ticken sie anders als die Deutschen? Und wie
kann die Zusammenarbeit mit schwedischen Geschäftspartnern
erfolgreich sein? In ihrem Buch: „Geschäftskultur Schweden kompakt“
blickt die Autorin Uta Schulz hinter die Kulissen der schwedischen
Geschäftskultur. Wirken schwedische Geschäftspartner auf den ersten
Blick offen, freundlich und unkompliziert, so merkt man in der
Praxis schnell einen kulturellen Unterschied zwischen deutscher und
schwedischer Geschäftskultur. Gut strukturiert und übersichtlich
beschreibt die Autorin, die auch als interkultureller Coach für
deutschsprachige und skandinavische Länder tätig ist, in zehn
Kapiteln, was man über die Schweden wissen muss. Neben allgemeinen
Einblicke in die schwedische Geschäftswelt und Wirtschaft
beschreibt sie mit großem Detailswissen Kommunikationsmethoden und
Verhandlungsstrategien, die im praktischen Taschenbuchformat in
jede Hosentasche passen. Witzige Anekdoten und praxisnahe
Geschichten, die zum Schmunzeln anregen, machen das Lesen des
Buches zu einem abwechslungsreichen Infotainment-Erlebnis. Und so
manchem deutschen Geschäftsmann wird plötzlich klar, warum der
schwedische Geschäftspartner anders reagiert als erwartet und ein
Geschäftsabschluss plötzlich in weite Ferne gerückt scheint. Der
Leser bekommt ergänzend zum Businessgeschehen auch wichtige
Einblicke in kulturelle, geografische und ökonomische Sachverhalte.
Warum steht der Schwede stoisch in einer Schlange an, was bedeuten
Werte wie Demut und „Omtanke“ und „Jantes Gesetz“? Und warum sollte
man keinen Geschäftstermin nach 16 Uhr vereinbaren und ein Meeting
schon gar nicht im Sommer vereinbaren? Uta Schulz gibt hierüber in
ihrem lesenswerten Ratgeber, auf 120 Seiten komprimiert, für
alle Schwedeninteressierten wunderbar und mit großer Sachkenntnis
Auskunft. Das empfehlenswerte Taschenbuch ist im CONBOOK-Verlag
erschienen und kostet 11,95 Euro.
Uta Schulz
Geschäftskultur Schweden kompakt
CONBOOK Verlag
ISBN 978-3-943176-65-0
Preis: 11,95 €
11.04.2015
Mit Illustrationen Generationen von Kindern die Bibel näher gebracht
Pfarrer Jochen Walker legt Buch über Paula Jordan vor –
„Schild des Glaubens“ in Millionenauflage
Odenbach am Glan/Leipzig (lk). Mit ihrem Namen sind seit
Jahrzehnten Darstellungen biblischer Geschichten in Deutschland
verbunden: Paula Jordan. Ihr bekanntestes Werk ist die Illustration
der Kinderbibel „Schild des Glaubens“, mit der auch Generationen
von pfälzischen Kindern groß geworden sind. Pfarrer Jochen Walker
aus Odenbach am Glan hat nun in der Evangelischen Verlagsanstalt
Leipzig ein Buch über die Künstlerin, Autorin und Buchillustratorin
veröffentlicht.
Im Buch wird nach Angaben des Verlags eine mit 350
Bildbeispielen farbig illustrierte Werkschau vorgenommen, die die
Breite und Vielfältigkeit des Schaffens von Paula Jordan
dokumentiert. Jochen Walker gibt eine eng an ihrem künstlerischen
Werdegang orientierte Einführung in das Leben dieser Künstlerin des
20. Jahrhunderts, das auch geprägt ist von dessen Umbrüchen.
Neben dem mit 1,6 Millionen Exemplaren uflagenstarken
Religionslehrbuch „Schild des Glaubens“ hat Paula Jordan darüber
hinaus viele weitere – auch weltliche – Bücher illustriert sowie
Wandgemälde und Kirchenfenster geschaffen, die heute noch zum
Glauben einladen, erläutert Jochen Walker.
Hinweis: Jochen Walker, Paula Jordan (1896–1986): Leben
und Werke, Leipzig 2015, 200 Seiten, Hardcover, ISBN
978-3-374-03921-0, Preis: 24 Euro. Text und
Bild: Evangelische Kirche der Pfalz (Protestantische
Landeskirche), Presse
03.03.2015
Die Kirche: „Haus aus Steinen“ und „Haus aus Menschen“
Von Michael Landgraf ist ein neues Kinderbuch zum
Selbstgestalten erschienen
Neustadt- (lk). Wenn von Kirche die Rede ist,
dann sind einerseits die Gebäude, aber auch die Gemeinden und die
umfassende Gemeinschaft gemeint. In seinem neuen Kinderbuch „Die
Kirche“ schickt der Neustadter Autor und Leiter des
Religionspädagogischen Zentrums, Michael Landgraf, junge Leser auf
Entdeckungsreise durch das „Haus aus Steinen“ und das „Haus aus
Menschen“. Kinder können mit Hilfe des Buches dem Schlüsselbegriff
„Kirche“ differenziert auf den Grund gehen. Der Band ist in der
Reihe „Kennst du…?“ erschienen und ist ein Gemeinschaftsprojekt der
Verlage Calwer, RPE und Verlagshaus Speyer GmbH.
Was ist eine Kanzel, ein Altar oder ein Gesangbuch? Wie kommen
die Glocken in den Kirchturm und wie die Töne aus der Orgel? Anhand
elementarer Texte und der Grafiken der Bad Dürkheimer Künstlerin
Claudia Held-Bez gehen die jungen Leser auf Spurensuche in
evangelischen und katholischen Kirchengebäuden. Das Buch erklärt
christliche Symbole, beschreibt Formen und Elemente des
Gottesdienstes und stellt die Kirchengemeinde mit ihren
vielfältigen Aufgaben dar. Es enthält zudem einen Überblick über
Konfessionen und Kirchengemeinschaften und zeigt auf, was sie
unterscheidet und was sie eint.
Schon das Titelbild mit der Abbildung von Schere und Stift
zeigt, dass auch dieser Band mehr ist als nur ein bebildertes
Lesebuch: Es ist vielmehr ein Buch zum Selbstgestalten. „Der
Betrachter wird dazu angeregt, genau hinzusehen und etwas
auszuprobieren. Jedes Buch erhält so eine persönliche Note“, sagt
Michael Landgraf. Am Ende können die jungen Leser ihr Wissen unter
dem Stichwort „Wie war das noch?“ überprüfen. Der Band „Kennst du…?
Die Kirche“ eigne sich für die Schule, für die Arbeit mit Kindern
sowie die Kinderkirche „und für Neugierige, die selbst etwas
entdecken wollen“.
Hinweis: Michael Landgraf: „Kennst du ...? Die Kirche.
Ein Bilderbuch zum Selbstgestalten“, Speyer und Stuttgart 2015, 32
Seiten, mit Illustrationen von Claudia Held-Bez; 6,95 Euro, ab zehn
Exemplaren 5,95 Euro, ab 25 Exemplaren 4,95 Euro; ISBN
978-3-7668-4345-6 (Calwer Verlag Stuttgart), ISBN 978-3-938356-60-9
(RPE Verlag Stuttgart) oder ISBN 978-3-939512-70-7 (Verlagshaus
Speyer). Text und Bild: EVANGELISCHE KIRCHE DER PFALZ,
Presse
28.02.2015
Ein Besuch im Speyerer Dom. Ein Domführer für Kinder
Speyer- Der Domführer wendet sich primär an
Kinder im Grundschulalter und umfasst 35 Seiten. Er ist reich
bebildert und möchte in einer kindgemäßen Sprache Kinder und auch
deren Eltern für den Speyerer Dom interessieren und über ihn
informieren. Durch die Art der Gestaltung kann der Domführer ebenso
als Hilfe beim Gang durch den Dom dienlich sein wie auch zur
Vorbereitung auf einen solchen Besuch.
Durch eingestreute Quiz-Fragen, ein kleines Lexikon
der Begriffe und zusätzliche Informationen (z. B. Was ist Romanik…)
soll er auch zur Auseinandersetzung mit unserem Weltkulturerbe
anregen, auf seine Geschichte und Besonderheiten aufmerksam
machen.
Dabei nimmt die Figur des Brezel-Ferdinand die
Kinder an der Hand und begleitet sie durch den Dom und um den Dom
herum. Mit QR-Codes und Internet-Adressen wird eine Brücke zu
weiteren Informationen für die Kinder geschlagen.
Da der Domführer eine ISBN-Nummer führt
(978-3-9816790-0-7) ist er überall in Deutschland erhältlich. In
Speyer kann er durch die freundliche Unterstützung folgender
Buchhandlungen gekauft werden:
·
Buchhandlung Fröhlich,
·
Buchhandlung Oelbermann (mit Museumspavillon),
·
Buchhandlung Osiander,
·
Spei´rer Buchladen und
·
Dompavillon
Text und Foto: Dombauverein Speyer
e.V.
27.02.2015
Mittelalter für Kids
Eine
Buchvorstellung von Jana Volk
Arm und reich geht nicht zusammen? Geht eben doch! Wie, das
zeigt Claudia Frieser in ihrem neuen Kinderbuch „Der Kirchendieb“.
Neben einer spannenden Story, in der zwei Kinder ihre
Standesunterschiede überwinden lernen, gibt es noch jede Menge
Wissenswertes über das Leben im Mittelalter.
Größer könnte die Ungleichheit der Lebensumstände zwischen den
beiden Hauptfiguren Andreas und Johanna gar nicht sein. Der
Kaufmannssohn hat alles, was man sich nur wünschen kann und
verbringt seine Freizeit am liebsten zusammen mit den Freunden aus
seiner „Gilde“, um dann gemeinsam mit ihnen die Kinder aus den
Stadtrandvierteln kräftig zu ärgern.
Johanna dagegen kommt aus bitterarmen Verhältnissen. Ein
Schulbesuch, den sie sich so sehnlichst wünscht, ist für sie
unerreichbar. Trotzdem ist sie auf ihre Weise zufrieden mit dem
Leben, das sie mit ihren Eltern und den kleineren Geschwistern
führt.
Aber auch sie streift oft und gerne mit den Jungs ihrer „Bande“
umher und kennt jeden Stein in ihrer Heimatstadt. Dabei verpassen
sie eines Tages auch dem eingebildeten Andreas - nicht ganz
unverdient - eine kleine Abreibung. Die eben noch empfundene
Schadenfreude findet allerdings am selben Tag ein jähes Ende, als
Johannas Vater von der Dombaustelle stürzt.
Bereits einige Tage später muss das zehnjährige Mädchen als Magd
ihren Dienst im Hause Stolzenberg, einer der reichsten Familien der
Stadt, antreten. Dort trifft sie auch Andreas wieder. Doch wider
Erwarten erweist sich ausgerechnet das „verzogene Muttersöhnchen“,
wie er von Johanna gerne verspottet wird, als wahrer Freund in der
Not, der dazu noch fest entschlossen ist, ihren sehnlichsten
Wunsch, endlich Lesen und Schreiben zu lernen, zu erfüllen. Als die
beiden Zeugen eines dreisten Diebstahls werden, wird ihre noch
junge Freundschaft auf eine harte Probe gestellt.
Aus heutiger Sicht wäre Hauptfigur Johanna, die sich trotz aller
Widrigkeiten nicht unterkriegen lässt und sich zu behaupten weiß,
eine „echt coole Socke“ oder eben ein „toughes“ Mädchen. Doch die
Geschichte spielt im Jahre 1445 in Köln. Und von Bezeichnungen wie
diesen, war man zu dieser Zeit noch hunderte Jahre entfernt.
Die Gesellschaft bestand aus wohlhabenden Kaufleuten nebst
einflussreichen Bürgern, einfachen Handwerkern und den Tagelöhnern,
die mit ihrem Familien am Rande der Stadt und des Existenzminimums
lebten.
Stammte man aus dieser Unterschicht, war diese Kindheit alles
andere als ein Zuckerschlecken. Mangels Bildungsmöglichkeiten, in
dessen Genuss nur der Nachwuchs der Oberschicht kam, war es an der
Tagesordnung, dass schon Kinder als Knechte, Dienstmädchen,
Tagelöhner oder Wäscherinnen arbeiteten oder sich eben ein kleines
Almosen erbettelten.
Äußerst gekonnt verpackt die Kinderbuchautorin und Archäologin
Claudia Frieser diese profunden Kenntnisse kurzerhand in einen
spannenden Krimi. Die hinderlichen und lästigen Standesunterschiede
von einst lässt sie mit einem raffinierten Einfall, bei dem alle
beteiligten Figuren fest zusammenhalten müssen, ganz unkompliziert
verschwinden. Das verleiht dem Buch eine lockere, heitere Stimmung
und ist auch für jüngere Leser sehr gut verständlich.
Toll gemacht: Zwischen den elf Kapiteln gibt es immer wieder
einzelne Themenseiten, die beispielsweise über die damaligen
Ernährungsgewohnheiten von Arm und Reich, Schlafgewohnheiten, den
Rhein als Handelsweg und natürlich den Kölner Dom informieren. Die
wunderschönen und detailreichen Tuschezeichnungen der Illustratoren
Peter Knorr und Doro Göbel bilden eine reizvolle Ergänzung
dazu.
Der fast schon dokumentarische Erzählstil spiegelt dabei höchst
anschaulich das Leben im mittelalterlichen Köln wider, das durch
die Geschichte von Johanna ein sympathisches Gesicht erhält. Nur zu
gern begleiten wir sie und die anderen auf ihrem Abenteuer durch
die verwinkelten Gassen in eine längst vergessene Zeit, die auf
einmal so bunt und lebendig erscheint.
Claudia Frieser
Der Kirchendieb
Taschenbuch, 128 Seiten
Ab 9 Jahren
Preis 6,95 €
ISBN 978-3-423-71619-2
Deutscher Taschenbuch Verlag
22.02.2015
mediterrane Kochgesellschaft 2000 wählt "VOLL ins Gemüse" von Vincent Klink zum Buch des Monats
Gemüse
mit Charakter - Buch des Monats Februar 2015
Schwetzingen- Ein Gutes hat die vegan- und
vegetarisch-Welle: Gemüse muss nicht mehr nur als bunte Beilage
herhalten, sondern wird „entdeckt“. Und mit dem Trend kommen die
einschlägigen Bücher – solche und solche. Die einen haben null
Geschmack, andere machen richtig Spaß und Freude.
Ein Buch, dass wie sein Autor, Illustrator, Gestalter und
Herausgeber nicht stromlinienförmig daherkommt, ist „VOLL ins
Gemüse“ von (und mit) Vincent Klink. Er bietet darin „120
essentielle Rezepte und 40 Storys“. „Immer am Herd, aber nie mit
der Herde“ lautet einer seiner Tagebucheinträge – und das gilt auch
für das Gemüse-Buch. Es ist anders. Das Format ist ungewöhnlich,
die Gestaltung ebenso. Die üblichen So-sieht-das-Ergebnis-aus-Fotos
fehlen, dafür gibt es Zeichnungen des Multitalents.
VOLL ins Gemüse unterhält mit Geschichten und Anekdoten und
punktet bei den Rezepten mit Informationen und darüber hinaus mit
sehr übersichtlichen Zutatenlisten. Paprika, im Ofen geröstet, gibt
Klink durch Kümmel und Ingwer einen zusätzlichen Kick, warmer
Chicoree-Orangen-Salat wird gekrönt von Ziegenkäsetäschchen, und
der Zubereitung von Artischocken nimmt er den Schrecken.
Der Umschlag, gehalten in den Gemüsefarben grün und rot ist
etwas eigenwillig. Auch Rotschnitt ist nicht gerade alltäglich. Die
prägende Gestalt des Kochs gibt dem Buch bereits auf der
Umschlagseite Gewicht. Mag er durch seine Rundungen auch gemütlich
rüberkommen, die Titelgestaltung ist bereits ein klares Statement –
und hinterlässt (wie er) Eindruck.
Erschienen ist das Buch VOLL ins Gemüse in der Edition Häuptling
Eigener Herd in Stuttgart, es hat knapp 250 Seiten und kostet 29
Euro.
Das Buch des Monats kürt die mediterrane Kochgesellschaft in
Zusammenarbeit mit der Bücherinsel Brühl/Schwetzingen
mediterrane Kochgesellschaft 2000 e.V.:
Die mediterrane Kochgesellschaft wurde im Jahr 2000 in
Schwetzingen gegründet. Die Mitglieder haben Spaß am gemeinsamen
Kochen und setzen, quasi nebenbei, wissenschaftliche Erkenntnisse
kulinarisch um. Ihr Motto: Gesund durch Genuss. Für das
Vereinsziel, die Verbreitung der mediterranen Kost, wurde die
mediterrane Kochgesellschaft als gemeinnützig anerkannt. Die
mediterrane Ernährung wurde im November 2010 von der Unesco in die
Liste der immateriellen Kulturgüter aufgenommen.
www.kochgesellschaft.de Text: mediterrane
Kochgesellschaft; Foto: buchgourmet.com
17.02.2015
Wo viel Wein fließt, fließt auch viel Blut
Am 26.
Februar erscheint mit Winzersterben
der neue Kriminalroman des schreibenden Weinbauers Andreas Wagner. Der promovierte
Historiker hat nach seinem Studium in Prag und Leipzig das
elterliche Weingut in Essenheim bei Mainz übernommen. Seit 2007 ist
er auch als Autor tätig. Im Kölner Emons Verlag erscheint nun sein
achter Kriminalroman.
Andreas Wagner: Winzersterben Kriminalroman
Im Trubel der hitzigen Erntetage wird der alte Winzer Schlamp
tot in seinem Ohrensessel entdeckt, aus dem er seit einem
Schlaganfall kaum noch herausgekommen war. Als nur wenige Tage
später ein zweiter Winzer tot aufgefunden wird, glauben nur noch
diejenigen an einen Unglücksfall, die die alten Geschichten nicht
mehr kennen wollen. Kurt-Otto Hattemer aber kennt sie – und er hat
einen grausamen Verdacht, wer seine Kollegen auf dem Gewissen hat
…
Zu jedem Wein der passende Mord – der einzige Krimi
schreibende Winzer kredenzt einen neuen Fall.
Winzersterben ist ein in authentischer Sprache erzählter
Whydunnit, bei dem es darum geht, die in der Vergangenheit
liegenden Hintergründe des Tatmotivs aufzudecken. Geschickt spielt
Wagner mit den in der Dorfgemeinschaft kreisenden Gerüchten und
lässt den Leser trotz mancher szenischer Rückblenden im Dunkeln
tappen. Das Ende kommt so unerwartet und überraschend wie ein
Paukenschlag. Ohne die spannende Krimihandlung zu beeinträchtigen,
lässt der Autor sein fundiertes Wissen rund um das Thema Weinbau
einfließen. Der Schauplatz, das Dorf Essenheim, seine Weinberge und
die nähere Umgebung werden sehr plastisch beschrieben. Tradition
und Moderne des Weinbaus in Rheinhessen werden regelrecht greifbar.
Der Leser merkt, dass sich der Autor im Thema bestens auskennt.
Locker und witzig geschrieben, offeriert Wagner eine spritzige
Kombination aus Insiderwissen rund um den goldenen Rebensaft und
einen spannenden Fall. Bessere Zutaten lassen sich schwerlich
finden für eine genussvolle Krimi-Lektüre!
Andreas Wagner ist Winzer, Historiker und
Autor. Nach dem Studium der Geschichte, Politikwissenschaft und
Bohemistik in Leipzig und an der Karls-Universität in Prag hat er
2003 zusammen mit seinen beiden Brüdern das Familienweingut seiner
Vorfahren in der Nähe von Mainz übernommen. Von Andreas Wagner sind
bislang sieben Kriminalromane, ein Roman und eine
Kurzgeschichtensammlung erschienen. Zudem veröffentlichte er
Beiträge zur sächsischen Landesgeschichte, die als Standardwerke
gelten. Text und Cover: Emons Verlag GmbH
Andreas Wagner
Winzersterben
Kriminalroman
Broschur
Köln: Emons Verlag 2015
ISBN 978-3-95451-477-9
208 Seiten
€ [D] 9,95 € [A] 10,20
Originalausgabe
08.02.2015
Leseförderung-Gütesiegel für rheinland-pfälzische Buchhandlungen
Bildungsministerin Vera
Reiß zeichnet 37 Buchhandlungen für großes Engagement bei der
Leseförderung für Kinder und Jugendliche aus
Mainz- 37 Buchhandlungen in Rheinland-Pfalz,
die Eltern oder Lehrerinnen und Lehrer besonders kompetent bei
deren Bemühungen unterstützen, Kinder fürs Lesen zu begeistern,
wurden heute im Bildungsministerium in Mainz für ihr ganz
besonderes Engagement ausgezeichnet. Bildungsministerin Vera Reiß
und der Geschäftsführer des Landesverbandes Hessen,
Rheinland-Pfalz, Saarland im Börsenverein des Deutschen
Buchhandels, Klaus Feld, überreichten ihnen das Gütesiegel
„Leselust Rheinland-Pfalz – Anerkannter Lesepartner
2014/2015“. Die Mehrzahl der Buchhandlungen hat das Gütesiegel
bereits in den vorangegangenen Jahren erhalten und wird somit zum
wiederholten Mal ausgezeichnet.
„Den Buchhändlerinnen und Buchhändlern, die das Gütesiegel
tragen, ist die Leseförderung ein wirkliches Herzensanliegen. Sie
gehen gemeinsam mit ihren Beschäftigten diese Förderung sehr
ideenreich an“, lobte Ministerin Reiß. Die vom Börsenverein des
Deutschen Buchhandels angestoßene Aktion für ein Gütesiegel passe
ganz hervorragend zu der vielfältigen Palette von Aktivitäten in
der vor mehr als zehn Jahren von der Landesregierung gemeinsam mit
Partnern gestarteten Kampagne „Leselust in Rheinland-Pfalz“. Freude
am Lesen sei eine wesentliche Voraussetzung für eine hohe
Lesekompetenz, so Vera Reiß: „Lesen ist und bleibt eine zentrale
Schlüsselkompetenz und die Grundlage für schulischen und
beruflichen Erfolg.“
„Die Gütesiegel-Buchhandlungen sind hervorragende Beispiele für
den beratungskompetenten und serviceorientierten Buchhandel. Bei
der Auswahl der ausgezeichneten Buchhandlungen haben wir
insbesondere darauf geachtet, in welcher Weise die Bewerber ihre
Präsentation und Beratung gestalten oder welche Angebote zur
Leseförderung sie machen. Die jetzt Ausgezeichneten kümmern sich
mit phantasievollen Veranstaltungen, die oft in enger
Zusammenarbeit mit Schulen, Kindergärten und Bibliotheken vor Ort
umgesetzt werden, gezielt um Kinder und Jugendliche. Wir freuen uns
sehr, dies mit dem Gütesiegel honorieren zu können“, sagte Klaus
Feld, der Geschäftsführer des Landesverbandes.
Die ausgezeichneten Buchhandlungen erstellen beispielsweise
passende Empfehlungslisten für Kinder und Jugendliche, organisieren
Buchausstellungen und veranstalten Lesungen und Bücherfeste zu
Ehren von Autoren oder Romanfiguren, gehen mit Lesekoffern auf
Reisen durch Kindergärten und Schulen, bieten Lehrkräften,
Erzieherinnen und Erziehern sowie Eltern Informationsabende an und
haben zum Teil eigene Leseclubs gegründet. Dieses gesellschaftliche
Engagement des Buchhandels ist im Einzelhandel einzigartig.
„Gütesiegel Leselust Rheinland-Pfalz – Anerkannter
Lesepartner 2014/15“
Ausgezeichnete Buchhandlungen in Rheinland-Pfalz (nach
Orten)
1. Buchhandlung
Berens
53518 Adenau
2. Buchhandlung
Machwirth
55232 Alzey
3. Buchhandlung
Pyra
76855 Annweiler a. Trifels
4. Buchhandlung
Eselsohr
54634 Bitburg
5. Buchhandlung
Logos
54634 Bitburg
6. Buchhandlung
Ruthmann
55294 Bodenheim
7. Buchhandlung Cornelia
Layaa-Laulhé
56812 Cochem
8. Buchhandlung
Schanzenbächer
67251
Freinsheim
9. Buchhandlung Carl Schmidt &
Co.
55743 Idar-Oberstein
10. Buchhandlung
Wagner
55218 Ingelheim
11.
Thalia-Buchhandlung
67655 Kaiserslautern
12. Manar
Buchladen
67292 Kirchheimbolanden
13. Buchhandlung Reuffel; Löhrstr.
62
56068 Koblenz
14. Buchhandlung Reuffel, Löhrstr.
92
56068 Koblenz
15. Buchhandlung
Leseecke
67069 Ludwigshafen
16. Gutenberg-Buchhandlung Dr.
Kohl
55116 Mainz
17. Buchhandlung
Nimmerland
55124 Mainz
18. Buchhandlung
Ruthmann,
55116 Mainz
19. Cardabela
Buchladen
55118 Mainz
20. Buch- und Kunsthandlung ars
liturgica
56653 Maria Laach
21. Buchhandlung
Reuffel
56727 Mayen
22. Buchhandlung
Waldecker
56743 Mendig
23. Buchhandlung
Reuffel
56410 Montabaur
24. Buchhandlung Richard Jörg
KG
56377 Nassau/Lahn
25.
Bücherland
56355 Nastätten
26. Osiandersche
Buchhandlung
67433 Neustadt an der Weinstraße
27. Quodlibet Buchhandlung
OHG
67433 Neustadt an der Weinstraße
28. BiNO Bücher in
Nieder-Olm
55268 Nieder-Olm
29.
Thalia-Buchhandlung
66953 Pirmasens
30. Der
Buchladen
56379 Singhofen
31. Osiandersche
Buchhandlung
67346 Speyer
32. Buchhandlung
Fröhlich
67346 Speyer
33. Stephanus
Bücher
54290 Trier
34. ALPHA Buchhandlung
Worms
67547 Worms
35.
Thalia-Buchhandlung
67547 Worms
36. S' Buchlädel im
Maximilian-Center
76744 Wörth am Rhein
37.
Thalia-Buchhandlung
66482 Zweibrücken
Umfassende Informationen zur Leseförderung in Rheinland-Pfalz
finden sich im Internet unter: www.leselust-rlp.de
Börsenverein des Deutschen Buchhandels, Presse
08.02.2015
Der Traum vom Fliegen
Koreanische
Fabel von Autorin Sun-mi Hwang begeistert mit leisen und
nachdenklichen Tönen
Eine Buchvorstellung von Jana Volk
Träumen und Fliegen haben eines gemeinsam: Die Landung auf dem
Boden der Tatsachen kann ganz schön hart sein. Diese Erfahrung
macht auch die geflügelte Titelheldin in der koreanischen Fabel „
Das Huhn, das vom Fliegen träumte“.
Ein Huhn also im Mittelpunkt einer Geschichte. Dazu sollte man
wissen, dass - anders als im deutschen Sprachgebrauch -
dieses Tier in Korea als Symbol gilt für Intelligenz, genaue
Planung und immer ein bisschen eine Hühnerkralle seiner Zeit
voraus. Nur dann und wann kommt aber auch eine leicht egoistische
Seite zum Vorschein.
Doch zunächst einmal träumt sich die Legehenne „Sprosse“ weg aus
ihrem engen Käfig im Stall des Bauernhofs, in dem sie ihr Dasein
fristen muss. Ein ganzes Jahr hindurch beobachtet sie von ihrem
Verlies aus einen Akazienbaum, der in unmittelbarer Nähe dieses
Hofes steht und für sie zum Sehnsuchtsort wird. Außerdem entgeht es
ihr nicht, dass es auf demselben Hof noch andere Tiere gibt, die
ihr Leben anscheinend ganz ohne Zwänge und in Freiheit genießen
können. Im Gegensatz zu ihr.
Alt und völlig erschöpft, als Eierlieferantin nicht mehr zu
gebrauchen, vegetiert sie bald einsam vor sich hin. Nie war es ihr
auch nur ein einziges Mal vergönnt, ein eigenes Küken aufwachsen zu
sehen, da das Bauernpaar die Produktion seiner Hühner sofort
vermarktet hat. Als sie nicht einmal mehr ihr Futter anrührt,
scheint ihr Schicksal besiegelt. Nur durch einen glücklichen Zufall
und mit Hilfe eines Wildentenerpels entrinnt sie knapp dem Tod.
Doch der Traum von Freiheit - jetzt endlich zum Greifen nah -
endet bereits von Anfang an recht unsanft in der Realität. Und mit
dem Erwachen kommt für Sprosse die schlagartige Erkenntnis, dass
das Leben unter dem Akazienbaum, nach dem sie sich so lange gesehnt
hat, nicht halb so süß ist, wie in ihrer Phantasie. Im Gegenteil.
Unter harten Bedingungen muss sie fortan für sich selber sorgen,
ständig auf der Flucht vor dem todbringenden Wiesel.
Die zaghafte Hoffnung, Unterschlupf in der Scheune bei ihren
frei lebenden Artgenossen zu finden, zerschlägt sich schon nach der
ersten Nacht. Denn die Gemeinschaft duldet keine Fremden in ihrer
Mitte. Ausgrenzung, Missgunst, aber auch Gleichgültigkeit gegenüber
dem Schicksal von anderen, zeigen bei dieser Lektüre bereits schon
recht bald eindeutige Parallelen zum Leben in unserer menschlichen
Gesellschaft.
Und es geht noch weiter: Ausgerechnet jetzt, in größter
Einsamkeit und tiefster Verzweiflung, findet die tapfere Henne ein
verlassenes Wildentenei, welchem sie sich annimmt. Als das Kleine
endlich schlüpft, bedeutet es für sie ihr allergrößtes Glück, das
gleichzeitig zu ihrem Schicksal werden wird. Denn das Küken einer
anderen auszubrüten, heißt auch in der Welt der Fabeltiere nichts
anderes, als sich gleichzeitig gegen alle Konventionen zu
stellen.
„[...] Schämst du dich nicht? Du, eine Angehörige der
Kammträgersippe, hast ein Küken einer anderen Art ausgebrütet!“,
bringt der Hahn die Meinung der Bauernhoftiere auf den Punkt, die
sie als „Nestbeschmutzerin“ betrachten. Gleichzeitig wird sie
von Seiten der Wildenten als unfähig erachtet, dem Küken eine
angemessene Aufzucht angedeihen zu lassen – der Ausschluss von der
Gemeinschaft ist damit beschlossene Sache.
Der Fokus dieser sehr philosophischen Erzählung liegt in der
Sichtweise eines kleinen Huhns, dessen Blickwinkel naturgemäß etwas
eingeschränkt sind. Aus dieser Perspektive wirken die
Beschreibungen wie der enge Käfig, die Ereignisse unter dem
Akazienbaum, das Versteck im dichten Schilf am Weiher oder die
Erlebnisse während eines harten Winters umso intensiver. Das
berührt zutiefst.
Ein Schritt folgt dem anderen und die Hauptfigur macht aus ihrem
Wunsch nach einem selbstbestimmtem Leben ganz einfach das Beste,
auch wenn ihr ganz persönlicher Traum vom Fliegen erst durch ihren
Sohn „Grünfeder“ Erfüllung finden wird.
Schneller als erwartet, stellt sich für ihn die Frage nach der
eigenen Zugehörigkeit. Hin- und hergerissen zwischen Nestwärme und
seinem Wunsch nach Eigenständigkeit ist es letztendlich die Liebe
der Ersatzmutter, die mit ihrem Schnabel seine Fesseln aufpickt und
ihm somit mehr als nur symbolisch Flügel verleiht.
Beinahe schon zur Nebensache werden da die Schicksalsschläge,
die das Leben aller begleiten. Denn Leid und Trauer machen auch vor
denjenigen nicht Halt, die Sprosse einst hochmütig den Aufenthalt
in ihrer Gemeinschaft verwehrt haben. Selbst das gefährliche
Wiesel, vor dem sich alle so sehr fürchten, hat ein Geheimnis und
ist – wie sich später herausstellen wird - auch nur ein Opfer
seiner Lebensumstände.
Viele Metaphern zum Thema Leistungsfähigkeit, Massentierhaltung,
Anpassung und Auflehnung, Rassismus oder Freiheit sind topaktuell
und bieten reichlich Raum zum Nachdenken über eine Gesellschaft,
die Außenseiter nicht duldet, allem Fremden misstraut, aber auch
über Träume, Liebe, Freundschaft, über verpasste Gelegenheiten und
natürlich zum Staunen über die eigentlich so schwache Sprosse, die
ihr Leben trotz aller Widerstände meistert.
Kurze und prägnante Sätze geben dieser Fabel eine sprachliche
Eleganz, die von bewusst einfach gehaltenen
Schwarz-Weiß-Zeichnungen abgerundet werden. Die literarische
Tonalität dieser gelungenen Geschichte ist zwar durchweg leise und
melancholisch, doch die Hommage an unsere Werte wie Toleranz,
Respekt vor anderen Lebensweisen und Mitgefühl sowie den Mut, sein
Leben selbst zu bestimmen, klingt dafür umso lauter.
Das Huhn, das vom Fliegen träumte
Sun-mi Hwang
Taschenbuch, 157 Seiten
Preis 14,90 €
ISBN 978-3-0369-5699-2
Kein & Aber Verlag
Infos zur Autorin
Sun-mi Hwang wurde 1963 in Hongsŏng Südkorea geboren.
Bevor ihr mit dem Roman „Das Huhn, das vom Fliegen träumte“ der
internationale Durchbruch gelang, schrieb sie zahlreiche
Kinderbücher.
Die Professorin für Literatur lebt und arbeitet in Seoul.
Foto: Kein & Aber Verlag
(Schweiz)
31.01.2015
Buchhandlung Oelbermann und der SPEYER-KURIER mit einer Liste empfehlenswerter Buchgeschenke
Weihnachtszeit – Bücherzeit
„Winterzeit – Lesezeit“ - wie gut, dass in diese Zeit, wenn's
draußen kalt, nass und schon frühzeitig dunkel wird, das
Weihnachtsfest fällt - das Fest der Liebe, aber auch der
intelligenten Geschenke. Denn was könnte uns mehr erfreuen als ein
vom Geber mit Liebe und Verstand ausgewähltes Buchgeschenk. Und da
gibt es Jahr für Jahr mehr als genug: Allein im laufenden Jahr sind
über 11.000 neue Titel auf dem Markt erschienen – weit mehr, als
jeder einzelne von uns überblicken, geschweige denn lesen
könnte.
Der SPEYER-KURIER hat deshalb einen Fachmann,
den Buchhändler Matthias Völker von der
traditionsreichen Speyerer Buchhandlung Oelbermann
mit Filialen in Schifferstadt und Limburgerhof gebeten, aus der
Fplle des überbordenden Angebots einige besonders lohnende Titel –
Sachbücher und Belletristik – auszuwählen, die wir Ihnen an dieser
Stelle ans Herz legen möchten.
Ja, und übrigens können Sie einige der empfohlenen Bücher
auch ganz „umsonst“ bekommen. Beteiligen Sie sich dazu einfach am
„Weihnachtsquiz 2014 des SPEYER-KURIER“. Dort
haben wir nämlich mit Unterstützung der Buchhandlung Oelbermann
einige der nachfolgenden Titel als Gewinne einstellen können:
Volker Kutscher „Die Märzgefallenen“
Der neue Fall für Gereon Rath: 1933, die Wochen des
Reichstagsbrands, die Hatz auf die Gegner des neuen Regimes
beginnt, viele wollen noch schnell in die Partei: „die
Märzgefallenen“.
Robert Seethaler „Ein ganzes Leben“
Das harte entbehrungsreiche Leben des Seilbahnarbeiters Andreas
Egger – Ein Roman über die Würde und Stärke, die in einem einfachen
Leben stecken kann.
Christoph Peters „Herr Yamashiro bevorzugt
Kartoffeln“
Ein japanischer Ofenbau-Meister in der Holsteinischen Schweiz.
Ein herrliche Humoreske über den Zusammenprall zweier Kulturen –
der deutschen und der japanischen, mit viel Sympathie erzählt.
Pierre Lemaitre „Wir sehen uns dort oben“
Frankreich, Ende des Ersten Weltkriegs: Zwei Soldaten, die
nicht wissen, wie es weitergehen soll - und ihre Rettung in nicht
ganz sauberen Geschäftsmodellen suchen.
Loriot „Der ganz offene Brief“
Kurioses aus der Zeit, als der junge Loriot eine Kolumne in der
„Quick“ hatte.
Eine kurzweilige Reise in Jahre 1957 – 1961
Hanns-Josef Ortheil „Die Berlinreise“
Das „Buch“ legte der zwölfjährigen Hanns-Joseph 1964 seinen
Vater unter den Weihnachtsbaum - der Bericht des Sohnes über
ihre gemeinsame Reise nach West-Berlin . Ein wunderbares Vater- und
Stadt-Porträt.
Adam Zamoyski „1815“
Das Buch „1812“ über den Russland-Feldzug Napoleons hat die
Leser begeistert.
Jetzt ist „1815“ erschienen: Adam Zamoyskis Buch über Napoleons
Ende und den Wiener Kongress.
Bodo Plachta „Künstlerhäuser“
Ein herrlicher Band über Künstler und ihre Häuser, wo sie
wohnten und arbeiteten. Von Dürer bis Bacon...
Peter Arens & Stefan Brauburger „Die
Deutschland-Saga“
Das Buch zur Fernsehserie mit Christopher Clark.
11.12.2014
Zwei Weltkriege, ein Künstlerleben
- 100. Jahrestag des
Kriegsbeginns und 50. Todestag des Malers
- Ein Beitrag zur laufenden Debatte um die Rückgabe von
»Beutekunst«
- J.-M. Hormann ist alleiniger Rechteinhaber am Werk von
Claus Bergen
Marinemaler Claus Bergen hat Seegefechte beider Weltkriege
dokumentiert. In diesem Prachtband wird sein Leben und
künstlerisches Wirken dargestellt. Die Kaiserliche Marine war Claus
Bergen wohlgesonnen, in der Weimarer Republik kämpfte er ums
künstlerische Überleben und im »Dritten Reich« passte er sich an
mit allen persönlichen Konsequenzen nach 1945. Spannend wird die
Restitution von Werk und Nachlass dargestellt. All dies reich
bebildert mit exklusiven Fotos aus dem Nachlass des Ehepaars Bergen
und vielen Reproduktionen unveröffentlichter Gemälde.
Autorenporträt
Jörg-Michael Hormann
Jörg-Michael Hormann, geboren 1949, Sachbuchautor und freier
Publizist, studierte Architektur in Hannover und arbeitete danach
rund 15 Jahre als Redakteur bei verschiedenen Verlagen. Seit 1995
ist er freiberuflich tätig und hat zahlreiche Bücher und rund 200
Fachbeiträge zur Militär-, Verkehrs- und Kunstgeschichte mit
maritimem Schwerpunkt veröffentlicht. Herr Hormann ist verheiratet
und hat zwei Kinder. Er lebt mit seiner Familie in der Nähe von
Oldenburg in Norddeutschland.
Eberhard Kliem
Eberhard Kliem, Jahrgang 1941, ist in der Nähe von Kiel
aufgewachsen. 1961 trat er in die Marine ein, 1964 wurde er zum
Leutnant zur See befördert, 1968 wurde er Stabsoffizier. Danach
folgte der Einsatz als Lehrstabsoffizier an Schulen der Marine, als
Operationsstabsoffizier beim Flottenkommando und als Kommandeur der
Lehrgruppe Marineortungsschule. Bis 1993 war er Dezernatsleiter
beim Kommando Marineführungssysteme und anschließend vier Jahre
Stabsoffizier im NATO-Hauptquartier in Brüssel. Bis 2002 war er
Geschäftsführer beim Deutschen Marinemuseum in Wilhelmshaven.
Jörg-Michael Hormann, Eberhard Kliem Claus Bergen
– Marinemaler beider Weltkriege
192 Seiten, ca. 180 Abbildungen,
Format 26,8 x 28,9 cm,
Hardcover ISBN 978-3-7658-2055-7
€ [D] 39,99 € [A] 41,20* sFr 53,90
Bucher Verlag
Erscheinungstermin: November 2014
09.12.2014
Pfälzer Erste-Weltkriegs Romanautor von 1929 kommt im Gedenkjahr 2014 zu wissenschaftlichen Ehren
Kommentierte Neuauflage im Dezember
erschienen
Von Wolfgang Schneider
Schon oft führte ein Zufall zu einer neuen Erfindung oder
Entdeckung. Und so war es auch ein Glückfall, dass beim Stöbern auf
einem Flohmarkt einem Wissenschaftler der Roman „Infantrist
Perhobstler - Mit Bayerischen Divisionen im Weltkrieg“ in die
Hände fiel. Es war der Kurator am Bayerischen Armeemuseum in
Ingolstadt, Dr. phil. Dieter Storz, der diesen Roman genauer unter
die Lupe nahm, zumal einer seiner Forschungsschwerpunkte die
Militärgeschichte von 1871 bis 1918 ist. Storz stellte fest, dass
die handelnden Personen des Romans größtenteils real
existierenden Menschen zugeordnet werden können. Er verglich
Kriegstagebücher mit den dort aufgeführten Gefechten und Schlachten
mit den Örtlichkeiten des Romans und ebenso die Sterbelisten.
Hinter dem Autor, der in Ich-Form schrieb, erkannte er die
Autobiografie eines Mannes, der, wie seine tragende Romanfigur
„Perhobstler“ fünfmal verwundet wurde. Hinter dem Pseudonym
„Wilhelm Michael“ verbarg sich der„Leitende Angestellte“ bei den
I.G. Farben in Frankfurt, Wilhelm Michael Schneider, ein gebürtiger
Altriper.
Im ersten industrialisierten Krieg, so Storz, gab es nun auch
erstmals den typischen Frontsoldaten. Und die zahlenmäßig stärkste
Waffengattung stellte die Infanterie dar. Sie hatte die
Hauptlast des Krieges zu tragen und erlitt auch die höchsten
Verluste. Aus Sicht des Marschierers, des Infanteristen, des
„Proletariers des Krieges“, erzählt Perhobstler im Roman
schonungslos vom Leiden, der unsäglichen Angst und dem Sterben der
Männer. Mit dem „Infantrist Perhobstler“ bekam Bayern, und
damit auch die Pfalz, ihren eigenen Erste-Welt-Kriegs-Roman. Ein
Novum war, dass über den Krieg „von unten“ geschrieben wurde.
Perhobstler, der in die Offizierslaufbahn einschlug, wandte
sich auch immer wieder gegen Schikanen und Ungerechtigkeiten. So
verurteilte er die Privilegien von höheren Offizieren, die etwa bei
Bahnfahrten ganze Abteile belegten, während die todmüden „Krieger“
in den überfüllten Waggon befördert wurden „Höhere Chargen“
erhielten zudem auch noch eine bessere Verpflegung. Perhobstler
charakterisierte unter anderen auch drei Generäle. Und ohne ihre
wahren Namen zu nennen, erkannten die Leser in der 1930er Jahren,
wer gemeint war. So bekam etwa der General Hugo Ritter von Huller
(1859-1931) sein „Fett weg“, der den vielsagenden Spitznamen
„Bayernschreck“ trug und in der Tat einer der menschlich
unerfreulichsten Erscheinungen der bayerischen Armee war. Einem
Mayor, der auf dem Truppenübungsplatz Hammelburg seine Soldaten
beschimpfte und auch körperlich misshandelte, rückte Perhobstler in
die Nähe eines Landesverräters, denn er schade dem deutschen
Vaterland mehr als zehn Hochverräter. Wenngleich Perhobstler
mit aller Kraft den Gegner attackierte und ein Kapitel mit „Ich
fange an zu morden“ überschrieb, so waren für ihn etwa tote
Engländer nicht „Fälle“ der Genugtuung, sondern Opfer des Krieges,
wie deutsche auch. Etwa 5000 bayerisch-pfälzische Soldaten starben
im „Westen“. Perhobstler berichtet aber nicht pauschal mit „Im
Westen“, „In Flandern“ oder „An der Somme“, sondern er nennt
die Orte des Geschehens und des Grauens. Etwa „den Lehmhügel von
St. Eloi“ oder die „Hohenzollernschanze“, die von den Engländern
unterminiert und gesprengt wurde – und wieder zurückerobert wurde.
(In der größten Materialschlacht an der Somme im Jahr 1916 starben
rund 750.000 Franzosen und Engländer sowie 500.000 Deutsche.) Bei
Perhobstler wird nicht die Masse an Material und Menschen
beschrieben, sondern der einzelne Mensch mit seinen Schwächen und
Stärken. Schneider, der kein „gelernter Schriftsteller“ war,
formulierte gelegentlich etwas holprig und manchmal auch anstößig,
aber so war ja auch der Krieg!
Kein Geringerer als Thomas Mann schrieb 1929 dem Autor zu dessen
Kriegsbuch: „Es gehört zu den stärksten und wahrhaftigsten…. Und
man empfindet es als Wohltat mit, dass jetzt mit solchen
Wahrheitsbüchern den Zahllosen, die nicht zu schreiben wissen, „ihr
Schicksal von der Seele geschrieben wird“. Und an anderer Stelle:
„Ich kann nicht sagen, was ihre Erzählungen alles in mir aufgewühlt
haben an menschlicher Ratlosigkeit. Der Schluss, wie das arme, arme
Volk Ihnen, dem Kriegsleutnant, dem „Grabenschwein“, das in der
Etappe nicht gegrüßt wurde, die Achselstücke abreißen will, gab mir
sozusagen den Rest. O Elend des Missverständnisses, der
Ungerechtigkeit, o abgründiger Menschenjammer!“
Es war wohl Pech, dass 1929 „Infantrist Perhobstler“ erst ein
halbes Jahr nach „Im Westen nichts Neues“ von Erich Maria Remarque
erschien. Dieter Storz, der als Herausgeber der im Dezember
erschienenen Neuausgabe und mit über 400 Endnoten und
etlichen Fotos fungiert,
hält das Werk des Pfälzers bedeutsamer als das von Remarque
und hätte ihm eine größere Auflage gewünscht. Trotzdem
erschien das Werk bis zu seinem Verbot 1936 in einer Auflage
von 60.000 Exemplaren. Mit der wissenschaftlichen Aufarbeitung von
Storz, wird Wilhelm Michael Schneider, alias Perhobstler, posthum
zu einem Geschichtsschreiber, der einen wesentlichen Beitrag zur
Publizierung der bayerischen Militärgeschichte des Ersten
Weltkrieges leistete. Storz hat das Werk „Infantrist Perhobstler“,
statt mit „Wilhelm Michael“, mit dem realen Namen des Roman-Autors
überschrieben und neben einer umfangreichen Kommentierung und über
40 Fotos und Zeichnungen auch mit einem Nachwort versehen. Die
Bildqualität ist kriegs- und entwicklungsbedingt nicht
besonders gut und es wäre sicher für die Verbreitung des Werkes gut
gewesen, wenn es bereits auf der diesjährigen Frankfurter Buchmesse
hätte vorgestellt werden können. Aber gründliche Recherche war dem
Herausgeber wichtiger als eine frühere publikumswirksame
Präsentation. Das Buch ist im Verlag Militaria, Wien,
erschienen (ISBN: 978-3-902526-67-0), umfasst 397 Seiten, ist
durchgängig in der alten deutschen Rechtschreibung abgefasst, hat
ein lesefreundliches Schriftbild und ist flüssig in der alten
deutschen Rechtschreibung abgefasst. Der Buchpreis von 29,90 € ist
zwar angemessen, dürfte aber die Verbreitung nicht besonders
förderlich sein.
06.12.2014
Weihnachtsboykott mit Folgen
Thriller-Autor John Grisham zeigt in der
Weihnachtskomödie „Das Fest“ sein humoristisches
Talent
Eine Buchvorstellung von Jana Volk
Darf man das eigentlich? Das Weihnachtsfest einfach so ausfallen
lassen? Mit allem Drum und Dran? Sämtlichen Vorbereitungen bereits
in der Adventszeit und sogar dem Heiligabend ade sagen und
stattdessen die alljährliche, nervtötende Jingle bells Dudelei
gegen fetzige Reggaeklänge in der Karibik tauschen? Ein
verlockender Gedanke. Allerdings mit weitreichenden Folgen.
Luther und Nora sind ein amerikanisches Ehepaar in den besten
Jahren. Die einzige Tochter, Blair, weilt für einen
Auslandsaufenthalt im fernen Peru, und den beiden middle-agern
graut es daher schlicht und ergreifend vor einem einsam vor sich
hin dümpelnden Weihnachtsfest. Doch bevor die sensible Nora in vor-
mittel- und nachweihnachtliche Depressionen zu versinken droht, hat
ausgerechnet der leicht spießig veranlagte Steuerberater Luther die
rettende - wenngleich auch revolutionäre - Idee: Warum nicht
kurzerhand das ganze Fest einmal ausfallen lassen und es sich
auf einer Kreuzfahrt durch die Karibik so richtig gutgehen lassen?
Der Gedanke an viele eingesparte Dollars, die andernfalls für
Geschenke an unliebsame Verwandte, geschmacklose Dekorationen,
üppiges Essen, lästige Karten und den restlichen, überflüssigen
Plunder, den das Fest der Liebe mit sich bringt, aber kein Mensch
wirklich zu brauchen scheint, ausgegeben würden, beflügelt den Plan
des Pfennigfuchsers zusätzlich.
So weit, so gut die Theorie. Schneller als erwartet, werden die
Weihnachtsverweigerer in spe von der Realität in Form von
scheinheiligen Möchtegern-Freundinnen, Kollegen sowie diversen
Hilfsorganisationen samt deren üblichen Spenden-Dauerläufen
überrannt. Von der Nachbarschaft ganz zu schweigen. Dort braut sich
mittlerweile der allergrößte Ärger zusammen. Geradezu erbost
reagiert der ganze Straßenzug auf das ungehörige Ansinnen, sich dem
pflichtgemäßen Trubel entziehen zu wollen. Flugs werden deshalb
Gegenmaßnahmen geschmiedet, um die beiden Abtrünnigen wieder auf
den mit Lichtlein und Plastikweihnachtsmännern gesäumten Pfad der
Tradition zurückzuführen.
Doch das traute Paar hält fest zusammen und bildet eine eiserne
Allianz, die scheinbar sämtlichen Angriffen und Anfeindungen
standhält. Selbst anonyme Karten, die allesamt mit Frosty dem
Snowman verziert sind, ein Jugendchor, der im heimischen Vorgarten
provokativ adventliche Weisen trällert und mahnende Worte des
Pfarrers nützen herzlich wenig, strapazieren allerdings umso mehr
das Nervenkostüm der beiden Hauptpersonen.
Der Autor dieser herrlich amüsanten Weihnachtskomödie, John
Grisham, ist seinen Fans zwar viel besser als Erzähler fesselnder
Thriller bekannt, auf Spannung braucht man trotzdem nicht zu
verzichten. „Das Fest“ erzählt auf schnörkellose und präzise Art
von einem Weihnachtsboykott der etwas anderen Art, der Tag für Tag
und Seite für Seite wie ein Feuerwerk auf seinen Höhepunkt
zusteuert. Dazu trägt vor allem der unaufgeregte, fast schon
puristische Sprachstil und der trockene Humor auf unterhaltsame
Weise bei. Schonungslos hält Grisham unserer Gesellschaft den
Spiegel vor, indem das alljährliche „Wettrüsten“ um die schönste
Dekoration, die Raff- und Kaufgesellschaft und sämtliche
Heucheleien, die zum Kitt einer intakten Gemeinschaft anscheinend
unerlässlich sind, mit messerscharfer Feder fein säuberlich seziert
und serviert werden.
Bevor jedoch die ganze Situation zum endgültigen Riss unter den
Nachbarn führt, bringt (wie könnte es bei Geschichten rund um den
Heiligabend auch anders sein) ein - zwar bereits schon erwachsenes
- Kind mit einem Anruf eine völlig unerwartete Wendung und
sämtliche Protagonisten ordentlich ins Schwitzen.
Das kleine, überaus handliche Büchlein mit seinen 208 Seiten ist
hervorragend geeignet, um sich – wenigstens für kurze Zeit –
mit einem Lächeln aus dem alle Jahre wiederkehrenden
Vorweihnachtsstress auszuklinken.
Und wer weiß, vielleicht verspürt so mancher nach dieser
heiteren und dennoch besinnlichen Lektüre den dringenden Wunsch,
die kommenden Weihnachtstage einmal aus einem ganz anderen
Blickwinkel zu betrachten. Was für ein Gedanke... Foto: Heyne
Verlag
John Grisham
Das Fest
Gebunden mit Schutzumschlag
208 Seiten
Preis: 12,99 €
ISBN: 978-3-453-41286-6
Heyne Verlag
30.11.2014
1027: Gründung des Speyerer Domes
Neues Buch
in der Schriftenreihe des Diözesan-Archivs Speyer: Bauanalyse und
Archäoastronomie führen zu Neudatierung - Domjubiläum bereits
2027?
Speyer- Nicht 2030, sondern bereits drei
Jahre früher sollte nach Auffassung des österreichischen
Bauingenieurs Professor Dr. Erwin Reidinger die 1000-Jahr-Feier des
Speyerer Domes stattfinden. In einem neu in der Schriftenreihe des
Diözesan-Archivs Speyer erschienenen Werk vertritt Reidinger nicht
zuletzt aufgrund astronomischer Untersuchungen die These,
eigentlicher Gründungstag der romanischen Kathedrale sei der 29.
September 1027 - der Festtag des Erzengels Michael, dem der Dom von
Anfang an zum Schutz anvertraut worden sei.
„Um 1030“ habe Kaiser Konrad II. den Grundstein zum Dom gelegt,
so die landläufige Meinung, die allerdings schon bisher nicht
unumstritten war. So plädierte etwa Professor Dr. Hans Ammerich,
ehemaliger Leiter des Speyerer Bistumsarchivs, in seiner 2011
erschienenen Bistumsgeschichte für einen Termin „um 1027“.
Reidinger wird noch exakter: Als Orientierungstage für die Anlage
des Domes nennt er für das Langhaus den 25. September 1027 sowie -
als entscheidendes Datum - den 29. September 1027 für den Chor.
Dieser Tag sei wohl auf Anordnung Konrads für die „heilige
Orientierung des Chores“ bestimmt worden.
Der österreichische Bauexperte betont, die Rekonstruktion des
Dom-Bauplanes im historischen Maßsystem lasse die Abmessungen in
runden Planungswerten erkennen. „Was früher als Baufehler abgetan
wurde, stellte sich als geplant heraus, insbesondere der
schiefwinklige Chor, der auf einer getrennten Orientierung von
Langhaus und Chor nach der aufgehenden Sonne beruht und deshalb als
ein ‚Achsknick‘ erscheint.“
In einer Einführung bietet Reidinger zunächst Allgemeines zum
Thema „Orientierung von Heiligtümern und Achsknick“. Als Beispiele
nennt er nicht nur christliche Kirchenbauten wie „Alt St. Peter“ in
Rom und den Passauer sowie den Wiener Dom, sondern bezieht auch
antike Tempel ein. Er verweist darauf, dass der Orientierungstag
deutlich vom Tag der Grundsteinlegung zu unterscheiden sei. Für die
Definition des Gründungsdatums einer Kirche hält er den
Orientierungstag für maßgeblich: „In dieser heiligen Handlung der
Orientierung“ sieht er „den spirituellen Höhepunkt bei der Anlage
einer Kirche, der sich in der Ausrichtung des Gebäudes wieder
findet.“
Seinen Beweisgang für den Speyerer Dom tritt Reidinger mittels
Bauanalyse und Archäoastronomie (astronomische Deutung und
Interpretation archäologischer Ausgrabungen oder Baudenkmäler) an.
Mehr als 60 Domfotos, -ansichten, -grundrisse, -längsschnitte und
geometrische Darstellungen illustrieren seine Detailuntersuchungen,
die schließlich zu einer Gesamtbewertung aufgrund
naturwissenschaftlicher, historischer und liturgischer Fakten
führen.
Reidinger versteht die von ihm vorgeschlagene Lösung des
Gründungsdatums der Speyerer Kathedrale auch als Antwort des Domes
selbst: „Ihm kommt der Rang eines Dokumentes in Stein zu, das
verlorenes Wissen über die im Projekt umgesetzten Orientierungstage
wiedergibt.“
Buchtipp: Erwin Reidinger, 1027: Gründung des Speyerer
Domes. Sonne - Orientierung - Achsknick - Gründungsdatum - Erzengel
Michael (= Schriften des Diözesan-Archivs Speyer Band 46),
Annweiler 2014, ISBN 978-3-942133-76-0, 19,80 Euro (erhältlich im
Buchhandel oder direkt beim Pilger-Verlag 0 63 46/96 33 50, 19,80
Euro) Text und Foto: is
28.11.2014
Zweiter Band des „Pfälzischen Klosterlexikons“ erschienen
Wertvolles Nachschlagewerk
Kaiserslautern- „Erst die Herausgabe dieses
opulenten Werkes macht deutlich, wie reich die Pfalz an
Klosteranlagen ist“, sagte Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder bei
der Vorstellung des zweiten Bandes des „Pfälzischen
Klosterlexikons“ in Kaiserslautern; der erste Band ist Anfang des
Jahres erschienen. Er dankte Jürgen Keddigkeit, dass er sich
zusammen mit den Mitherausgebern Prof. Dr. Matthias Untermann, Dr.
Pia Heberer, Charlotte Lagemann und Prof. Dr. Hans Ammerich sowie
den 18 Autoren dieses Projekts angenommen habe. Das Nachschlagewerk
beschreibe, wenn es 2016 fertiggestellt sein werde, rund 200
Domkapitel, Stifte, Klöster, Ordenskommenden sowie Beginen- und
Begardenhäuser, die für das kulturelle und handwerkliche Leben in
der Pfalz von großer Bedeutung gewesen seien. „Es schließt eine
Lücke in der pfälzischen Geschichtsforschung“, so Wieder.
Roland Paul, Direktor des Instituts für pfälzische Geschichte
und Volkskunde, wies darauf hin, dass der zweite Band 36 Anlagen
von H bis L, vom Kloster Hane bei Bolanden bis zum ehemaligen
Benediktinerkloster Limburg bei Bad Dürkheim beinhalte. „Viele
bekannte Klosteranlagen werden hier behandelt, wie zum Beispiel das
Zisterzienserinnenkloster Heilsbruck in Edenkoben, das
Augustinerchorherrenstift Hördt, das Benediktinerkloster Hornbach
und das ehemalige Benediktiner-, spätere Dominikanerinnenkloster
Lambrecht“, sagte Paul. Darüber hinaus vermittle der Band aber auch
viel Wissenswertes über weniger bekannte Klosteranlagen und
Kommenden. Die Buchvorstellung, die Teil des Pfälzischen
Klostersymposions war, gestalteten die beiden Steinwendener Schüler
Casimir Schäfer (Flügel) und Ephraim Schäfer (Gesang) vom
Albert-Schweitzer-Gymnasium Kaiserslautern.
Der zweite Band des „Pfälzischen Klosterlexikons“ von H bis L
umfasst 720 Seiten und ist – wie auch der 680-seitige erste Band
von A bis G – für 42,80 Euro im Buchhandel sowie über den
Online-Buchshop des Instituts für pfälzische Geschichte und
Volkskunde (www.shop.pfalzgeschichte.de)
erhältlich. Auf großes Interesse stieß auch das Klostersymposion,
das das Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde zum
fünften Mal mit dem Zentrum für Europäische Geschichts- und
Kulturwissenschaften (ZEGK) – Institut für Europäische
Kunstgeschichte der Universität Heidelberg veranstaltet hat und das
in sieben Vorträgen den aktuellen Forschungsstand
beleuchtete. Text und Foto: Bezirksverband Pfalz
20.11.2014
Zauberhafte Wohngemeinschaft
Kinderbuchautorin Susanne Glanzner schreibt Geschichten
aus dem „Ganzanderswald“
von Jana Volk
Das Leben in einer Wohngemeinschaft kann mitunter sehr
anstrengend sein. Insbesondere die Pluralität der Charaktere ihrer
Bewohner stellt die Toleranz der Beteiligten auf manch harte
Bewährungsprobe. Eine zauberhafte WG der „ganz anderen Art“
hingegen, stellt Susanne Glanzner in ihrem neuen Kinderbuch „Anna
Apfelkuchen – Geschichten aus dem Ganzanderswald“ vor .
Ihre Lieblingsfarbe ist apfelgrün, fast immer trägt sie
quietschtomatenrote Gummistiefel und einen schicken, großen Hut
(natürlich in grün!), an dessen Ende ein kleines Glöckchen
befestigt ist, und ihre Lieblingsgerichte sind Apfelkuchen oder
Dosensardinen. Bücher mag sie außerordentlich gerne und für all die
anderen Dinge, die ihr sonst noch am Herzen liegen, ist ihr Tag
eigentlich immer viel zu kurz. Gestatten: Anna Apfelkuchen, heißt
die niedliche Titelfigur, die zum Mittelpunkt einer
außergewöhnlichen Wohngemeinschaft wird.
Mit einem PLOPP landet die Kleine eines Tages auf einer Lichtung
nahe am Waldrand, um dort das Haus ihrer Tante Agatha zu hüten.
Ihre einzige Begleitung ist ein ungezogener Hexenbesen, der außer
Schabernack nicht viel in seinem Strohkopf zu haben scheint. Die
liebenswürdige Agatha ist derweil auf dem Weg nach Panama, um etwas
mehr Action in ihr beschauliches Leben zu bringen - natürlich
nicht, ohne zuvor einer wohl bekannten und gestreiften Ente einen
Besuch abzustatten. Janosch lässt grüßen. Spätestens hier wird
klar, dass wohl noch manche Überraschung auf die neugierig
gewordenen Leser wartet. Denn: Anna wird nicht lange alleine
bleiben...
Und tatsächlich geht es munter und witzig-turbulent weiter. Die
unbeschwerte Fabulierkunst der Autorin reicht locker über die
Grenzen dieses kunterbunten Zauberwaldes hinaus und bietet beinahe
schon Erzählstoff für zwei Bücher. Dazu tragen natürlich auch ihre
skurrilen Bewohner des Ganzanderswaldes bei: Eine strickende
Spinne, eine verliebte Kuh, ein Eichhörnchen, das am liebsten
genauso kopfüber wie sein Fledermausfreund am Ast eines Baumes
schläft, ein Gespenstermädchen, das sich ausgerechnet im Dunkeln
fürchtet, ein eitler und leider auch sehr ungeschickter Wolf und,
und, und... Hier darf die Märchenwelt einfach einmal Kopf
stehen.
Wenn der gestiefelte Kater plötzlich zum gefragten Überbringer
von Botschaften wird, mit denen er durch die Lande zieht oder die
Märchen von Hänsel und Gretel und von Rotkäppchen kurzerhand einmal
„ganz anders“, aus einer neuen Sichtweise erzählt werden, bleibt
ein Schmunzeln – vor allem bei den erwachsenen Vorlesern - nicht
aus.
Dreh- und Angelpunkt dieser ungleichen Gemeinschaft ist das
Baumhaus mit einem Dachgarten, in dem so ulkige Gewächse wie
Rülpsererbsen, Singbohnen, Lachtomaten oder Hustenkartoffeln
wachsen. Fast könnte man ein wenig neidisch werden. Doch nein, für
solche Eigenschaften gibt es glücklicherweise keinen Platz in
diesem Buch. Stattdessen ist es eine rundum heile Welt, in der sich
jeder mit seinen Talenten einbringen darf, in der gefeiert,
gelacht, selbstverständlich aber auch mal gezankt wird und Freud
und Leid miteinander geteilt werden.
Die Geschichten in der Geschichte, die manchem Hilfe suchendem
Gast des Ganzanderswaldes die tröstliche Botschaft vermitteln, dass
Mut zum Andersein nicht immer einfach ist, aber eine Gesellschaft
sich erst durch deren Vielfalt richtig ergänzen kann, lassen sich
auch kleineren Kindern bereits gut vermitteln.
Mit lustigen Wortkombinationen bei denen beispielsweise aus
Annas frechem Besen statt eines Frühaufstehers ein „Frühaufkehrer“
wird oder eine erkältete Teetasse einfach ein „Tassentuch“ bekommt,
spielt die Autorin äußerst einfallsreich mit dem Medium
Sprache.
Die nicht ganz so geläufigen Begriffe werden durch Fußnoten
erklärt, so dass sich das Buch gut für die ersten selbstständigen
Leseversuche eignet. Dafür sorgen auch die hochwertige Ausstattung
mit dem schön gestalteten, strapazierfähigem Einband, dem
angenehmen Schriftbild sowie die zauberhaften, farbenfrohen
Aquarelle von Eleni Livanios. Foto: Cover Thienemann
Verlag
Anna Apfelkuchen – Geschichten aus dem Ganzanderswald
Susanne Glanzner
Hardcover, 224 Seiten
Thienemann Verlag
Preis 14,99 €
ISBN 978-3-522-18359-8
08.11.2014
Die Besteigung des Rum Doodle
Eine Buchvorstellung von Barbara Kemmerich
„Das lustigste Buch, das Sie jemals lesen werden“, meint Bill
Bryson. Damit hat er recht – vielleicht nicht das lustigste, aber
mit Sicherheit eines der lustigsten Bücher, die ich jemals gelesen
habe – ideal geeignet, um sich die grauen Winterabende kurzweilig
zu gestalten.
Es handelt sich, wie der Titel unschwer vermuten lässt, um die
Besteigung des Rum Doodle – des höchsten und gefährlichsten Berges
der Welt. Und sieben britische Gentlemen treffen sich, um die
Expedition vorzubereiten. Sieben Gentlemen? Nein, es sind leider
nur sechs – der Navigator der Truppe verirrt sich in London und
kann leider an der Besprechung nicht teilnehmen. Allerdings meldet
er sich immer wieder mit Statusberichten, wo er sich gerade
aufhält. Und das ist so witzig geschrieben! Er wird unter anderem
entführt und bittet um Lösegeld. Aber schließlich erreicht er die
Truppe doch in Yogistan – wobei er sie dort schon mal im Kreis
herumführt, weil er vergisst, die Arretierung seines Kompasses zu
lösen.
In Yogistan warten statt der bestellten 3.000 Träger (wobei die
Berechnung der Trägeranzahl auch sehr witzig ist) 30.000 Träger,
die erst gegen Zahlung ihres Lohns bereit sind, wieder nach Hause
zu gehen. Und woran lag das? Natürlich an der yogistanischen
Sprache, wie der Übersetzer erklärt: das yogistanische Wort für
drei ist mit dem für dreissig identisch, abgesehen von einer Art
Schnauben in der Wortmitte. Es ist natürlich unmöglich, dieses
Schnauben per Telegramm zu übermitteln – und so wurde von der
höheren Zahl ausgegangen.
Der Expeditionsleiter zieht sich gerne zurück, um über
Führungsverantwortung zu meditieren; versucht aber auch, mit jedem
Teammitglied ein Gespräch über seine Liebesbeziehung zu führen.
Dabei merkt er nicht, daß er gnadenlos veralbert wird.
Es gibt einen Koch, vor dessen Essen sich jeder fürchtet und
deshalb versucht, immer in dem Lager zu sein, in dem der Koch sich
gerade nicht aufhält.
Der Arzt ist selber ständig krank und diagnostiziert bei sich
die außergewöhnlichsten Krankheiten.
Was haben wir noch? Einen Fotografen, dessen gesamte Aufnahmen
daneben gehen und einen Hauptkletterer, der unter Antriebslosigkeit
leidet.
Also die perfekte Mischung dafür, immer wieder herzhaft zu
lachen – eine absolute Empfehlung.
William E. Bowman
Die Besteigung des Rum Doodle
(The Ascent of Rum Doodle)
Rogner &
Bernhard
2013
192 Seiten
ISBN-13: 978-3-95403-010-1
€ 19,95
01.11.2014
Island – Bilder wie Gedichte
Neuer Bildband
»Über Island – Entdeckungen von oben«
München- Island – Bekannt als
Filmkulisse und beliebtes Reiseziel, aber vor allem wegen seiner
einmaligen Natur: Gletscher, Vulkane, Fjorde, reißende Flüsse und
grenzenlose Weiten. Im neuen Bildband Ȇber
Island – Entdeckungen von oben« präsentiert der Fotograf
Marco Nescher einzigartige Aufnahmen aus dem Helikopter, die die
magische Schönheit Islands einfangen. Eine »Ode an das Land« seien
die Bilder, schreibt Islands Präsident Ólafur Ragnar Grímsson in
seinem Vorwort. Denn Marco Nescher sei es gelungen, die
beeindruckende Landschaft und faszinierenden Naturschauspiele
Islands aus einer neuen Perspektive und unter einem neuen
Blickwinkel zu betrachten. Ergänzend zu den außergewöhnlichen
Fotografien porträtiert Haraldur Unason Diego, der sich für die
Texte verantwortlich zeigt, eine Schafzüchterin, einen
Fremdenführer und weitere Isländer, die von ihrem Leben in dieser
Natur und mit den Naturgewalten erzählen. Zugleich wirft der Autor
Fragen zum Umgang mit der Natur auf und betont die Verantwortung
des Einzelnen, um diese zu erhalten.
Die Insel der Vulkane und Geysire
- Islands atemberaubende Natur von oben: Gletscher und Vulkane,
Fjorde und Wasserfälle, glasklare Seen und einsame Gehöfte
- Im Porträt: Isländer erzählen von ihrem Leben mit den
Naturgewalten
- Neu entdeckt: Die raue Schönheit und stille Poesie der
Insel
Feuer und Eis: bizarre Lavafelder, Traumfjorde, Gletscher,
glasklare Seen – Island ist die ewig faszinierende, verwunschene
Insel am Polarkreis. Aus dem Helikopter gelangen Marco Nescher
spektakuläre Fotografien der Natur, die die Weite der Insel
einfangen, ihre malerische Struktur und ihre mythische Schönheit.
Der außergewöhnliche Bildband über Islands Natur kombiniert
spektakuläre Luftbild-Fotografie mit Porträts besonderer Menschen
und Texten zur Geologie
Das Buch ist über www.verlagshaus24.de und im Buchhandel
erhältlich. Der Preis beträgt 49,99 Euro. ISBN:
978-3-95416-146-1
Der Frederking & Thaler Verlag, 1988
gegründet, steht als Synonym für hochwertige Bildbände von
renommierten Fotografen und Autoren. Anspruch und Ästhetik der
Bilder sowie Qualität und Aktualität der Texte zeichnen das
Programm aus. Zum Verlagsprogramm gehören innovative und
außergewöhnliche Titel über Menschen, Tiere und Natur. Text und
Cover: sap
30.10.2014
Materialsammlung zum Ersten Weltkrieg erschienen
Interessante Quellentexte - Spannende Lektüre: Regionale
Geschichte in Weltgeschehen eingebettet
Kaiserslauern- „Der
Erste Weltkrieg und die Pfalz“, so lautet der Titel einer
Materialsammlung für den Unterricht, die der Bezirksverband Pfalz
herausgegeben hat.
Die 168-seitige Broschüre im DIN
A4-Format bietet zahlreiche Quellentexte und wurde von den
Historikern Dr. Herwig Buntz, Stefan Endres, Roland Paul und Stefan
Schaupp erarbeitet. Sie dient in erster Linie als Hilfe für den
Unterricht, da sie mit Aufgaben und Erwartungshorizonten
ausgestattet ist; gleichzeitig ist sie aber auch eine wertvolle
Lektüre für jeden historisch Interessierten.
„Der Erste Weltkrieg wird oft als
‚Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts‘ bezeichnet, in den
Friedensverträgen liegen die Wurzeln des Zweiten Weltkriegs“, sagte
Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder bei der Vorstellung des Bandes
im Rahmen einer Fahrt nach Verdun. „Damals hielt man Kriege für
führ- und gewinnbar, was man heute ausschließen kann.“
Wie auch bei den Materialsammlungen „Die
Pfalz im Mittelalter“, „Das Hambacher Fest“, „Die Pfalz im
Nationalsozialismus“ und „Europa und die Pfalz“ werde regionale
Geschichte ins Weltgeschehen eingebettet.
In acht Kapiteln beschäftigen sich die
Autoren mit den unterschiedlichsten Aspekten, und zwar mit dem Weg
in den Ersten Weltkrieg (1913), dem Kriegsausbruch 1914, der
Politik während des Krieges, der wirtschaftlichen Situation, der
„Heimatfront“, dem Alltagsleben, der Revolution 1918 und der
Demobilisierung sowie der Rezeption und Erinnerungskultur.
Die Broschüre ist gegen eine Schutzgebühr
von fünf Euro beim Bezirksverband Pfalz, Referat
Öffentlichkeitsarbeit, Bismarckstraße 17, 67655 Kaiserslautern,
Telefon 0631 3647-121, Fax 0631 3647-133, info@bv-pfalz.de, www.bv-pfalz.de, erhältlich.
05.08.2014
Lesespaß im Großformat
Hörbücher und
E-Books als interessante Alternative zu herkömmlichen
Büchern
von Jana Volk
Ob Romane, Krimis, Thriller oder Sachbücher: Lesen macht nicht
nur Spaß und lässt uns hin und wieder einmal vom Alltag abtauchen,
sondern vermittelt auch wichtige Informationen. Nach wie vor
erfreut sich der Griff zum Buch allergrößter Beliebtheit.
Doch wenn mit zunehmendem Alter oder krankheitsbedingt die
Sehkraft nachlässt, und trotz Brille das Entziffern der Buchstaben
zum Geduldsspiel wird, sind Alternativen gefragt.
Für die Leser- und Leserinnen des SPEYER-KURIER haben wir
verschiedene Möglichkeiten einmal „unter die Lupe“ genommen.
Bücher im Großdruck:
Viele Verlage
wie beispielsweise der Deutsche Taschenbuchverlag München, Droemer
Knaur, Rowohlt oder Suhrkamp bieten gängige Titel sowie Klassiker
im Großdruck an.
Öffentliche Stadtbibliotheken haben sich ebenfalls auf die
steigende Nachfrage eingestellt und sind bei der Suche gerne
behilflich.
Nachfragen lohnen sich auch beim Buchhändler vor Ort oder direkt
bei den Buchverlagen, die kostenlose Newsletter via Internet
versenden, in denen auf die entsprechenden Angebote aufmerksam
gemacht wird.
Die Schriftgröße bei Großdruckbüchern liegt zwischen 15 und 19
Punkten (1 Punkt entspricht ca. 0,3527 mm). Zum Vergleich: Die
Schrift herkömmlicher Bücher liegt in der Regel zwischen 10,5 und
12 Punkten. Die Buchstaben werden ohne Serifen gedruckt und sind
daher besonders leicht zu lesen.
Leider sind derzeit noch nicht allzu viele Fach- oder Sachbücher
auf dem Markt.
Hörbücher:
Quer
durch alle Altersklassen liegen die kleinen, silbernen Scheiben
(oder der Download aus dem Netz) voll im Trend. Ob Liebesromane,
Spannung oder Biographien: die Auswahl ist riesig. Auch komplette
Hörspiele werden immer mehr nachgefragt.
Je nach dem Ausdrucksvermögen in der Stimme ihrer jeweiligen
Sprecher, wird das Ganze zusätzlich noch zu einem akustischen
Vergnügen. Das lässt dicke Wälzer oder Klassiker, die man zwar
schon immer einmal lesen wollte, die jedoch angesichts ihrer Fülle
und Komplexität zu zeitaufwändig erschienen, zum außergewöhnlichen
Hör-Event werden.
Alles was man dazu braucht, ist ein CD-kompatibles Abspielgerät.
Ein Paar komfortable Kopfhörer sichern den häuslichen Frieden,
falls der Partner der Tragödie von Goethes Faust oder der Dramatik
eines Zauberbergs von Thomas Mann nicht allzu viel abgewinnen
kann.
Während das gedruckte Werk oft nach der letzten Seite seine
endgültige Bestimmung als Staubfänger im Regal findet, wird
übrigens so manche CD immer wieder gerne aufs Neue angehört.
Im Internet oder einigen gut sortierten Buchhandlungen besteht
die Möglichkeit, vor dem Kauf eine Hörprobe abzuspielen.
Wer allerdings Sachbücher oder Fachliteratur sucht, wird auch
hier nicht so ohne weiteres fündig werden.
Eine interessante
Alternative ist die Verwendung von E-Books. Diese
elektronische Dateien lassen sich auf einem Computer, Laptop,
Tablet oder praktischerweise gleich auf einem E-Book-Reader lesen.
Innerhalb weniger Minuten nach dem Kauf bzw. dem Download aus dem
Internet stehen die elektronischen Bücher zur Verfügung.
Die Ausgaben sind zu dem oft günstiger als ein herkömmliches
Buch zu haben, und lassen sich zusätzlich noch ganz bequem nach
Stichworten durchsuchen. Die Auswahl ist nahezu grenzenlos und
beinhaltet neben Belletristik auch wissenschaftliche Texte,
Biographien und Sachbücher.
Allerdings erwerben die Anwender beim E-Book lediglich das
Nutzungsrecht, jedoch nicht das E-Book selbst. Ausleihen, auf
fremde Geräte kopieren oder ein Verkauf ist damit
ausgeschlossen.
Obwohl sich die elektronischen Bücher auch auf einem Tablet,
einem Computer oder Laptop lesen lassen, dürfte sich das gemütliche
Schmökern zumindest am Computer oder Laptop in ziemlich
überschaubaren Grenzen halten.
Damit der Lesespaß nicht von vornherein getrübt wird, sollte man
sich auf jeden Fall vor dem Kauf eines E-Book-Readers zunächst
darüber informieren, welche Dateiformate vom jeweiligen Modell
ausgelesen werden können. Das gilt auch für den Kopierschutz (DRM),
der bei den meisten E-Books vorhanden ist. Die Kosten für die
Anschaffung eines Readers liegen bei ca. 100 € und variieren je
nach Modell und Hersteller.
Etwas technisches Verständnis und den Willen, sich überhaupt mit
den neuen Medien auseinanderzusetzen, braucht es zwar schon, doch:
das Ganze ist kein Hexenwerk!
Der richtige Umgang mit der neuen Technik lässt sich in Kursen,
die beispielsweise in Volkshochschulen angeboten werden, erlernen.
Wer schon etwas versierter ist, kann sich beim Buchhändler oder in
vielen Stadtbibliotheken den Umgang mit den Lesegeräten zeigen
lassen. Hat man erst einmal die Grundlagen erlernt, steht dem
Lesegenuss nicht mehr viel im Weg.
Die Vorteile eines E-Book-Readers bezüglich seines Komforts und
der Bedienung liegen im wahrsten Sinne des Wortes „auf der Hand“.
Die leichtesten der kleinen Lesegeräte wiegen meist unter 200 g.
Darauf lassen sich locker bis zu 1000 Bücher speichern.
Ein weiterer Pluspunkt - gerade für ältere Leser - ist die
Möglichkeit, Schriftgröße und Schriftart den eigenen Bedürfnissen
anpassen zu können. Bei Modellen mit E-Ink-Displays, die eine
passive Lichtquelle besitzen, werden die Buchstaben klar umrissen
wie auf Papier dargestellt. Das bedeutet ein wesentlich
ermüdungsfreies Lesen für die Augen.
Leselupen sind
einfach und unkompliziert in der Handhabung. Die einfachsten
Modelle vergrößern die Schrift um das Dreifache und sind ab ca. 20
€ beim Optiker erhältlich.
Für das Lesen der Tageszeitung sowie für kleinere Textpassagen
oder als Hilfe beim Entziffern des Beipackzettels von Medikamenten
sind sie durchaus geeignet.
Da aber immer nur ein ganz bestimmter Ausschnitt vergrößert
wird, erschwert das den Überblick.
Digitale Lesehilfen und Vorlesegeräte werden auf Rezept
nur bei sehr starken Sehbehinderungen mit einem Festbetrag von den
Kassen bezuschusst. Voraussetzung hierfür ist die Diagnosestellung
eines Augenarztes.
Gemeinsam lesen:
Frei nach dem
Motto „zusammen liest man weniger allein“ fördert das gemeinsame
(Vor-)Lesen den Kontakt und den Austausch mit Gleichgesinnten.
Gleichzeitig werden Erinnerungen und Assoziationen zum Gehörten
geweckt. Das hält geistig fit und gibt neue Impulse für den
Alltag.
Ehrenamtliche Lesepaten, die aus Büchern, Zeitungen oder
Zeitschriften vorlesen, werden im Rahmen von verschiedenen
Projekten in Mehrgenerationenhäuser eingesetzt. Auch im privaten
Umfeld lassen sich Vorleseaktionen durch Verwandte oder den
Freundeskreis umsetzen.
Abgesehen von der gemeinsam verbrachten Zeit ist hier der
Spaßfaktor besonders hoch, da gleichzeitig mehrere Personen über
den Inhalt und den Autor diskutieren können. So wird aus dem
geliebten Hobby ein gemeinsamen Miteinander, an dem alle
Beteiligten ihre Freude haben.
04.08.2014
Den Zauber Mallorcas aus der Luft entdecken
Eine Buchvorstellung
von Barbara Kemmerich
Sie glauben, Sie kennen Mallorca, weil Sie dort schon viele
Urlaube verbracht haben und mit dem Mietwagen viele versteckte
Schönheiten entdeckt haben? Oder weil Sie sich durch Artikel und
Fernsehberichte eine (nicht immer positive) Meinung über Mallorca
gebildet haben?
Dann kaufen Sie sich das Buch Ȇber
Mallorca – Entdeckungen aus der Luft« vom Frederking &
Thaler Verlag und Sie werden feststellen, was Sie bisher alles noch
nicht gesehen und gelesen haben. Wie Peter Maffay in dem Vorwort zu
diesem Buch schreibt: „Mallorca kann einen Menschen fesseln und
beflügeln“. Der Fotograf Danyel André bestieg einen
Helikopter und zeigt die Insel aus Perspektiven, die immer wieder
überraschen – historische Fincas sind ebenso zu sehen wie Palma,
versteckte Buchten, Olivenhaine und wunderschöne Strände.
Mallorquiner und Zugereiste kommen zu Wort und erzählen im Gespräch
mit dem Journalisten Lothar Schmidt von „ihrer“ Insel – so zum
Beispiel ein Winzer und eine Sterneköchin ebenso wie der letzte
Palmblattflechter, der Taschen herstellt und noch viele andere.
Es ist gefährlich, in diesem Buch zu lesen und sich die Bilder
anzuschauen – sofort packt einen das unwiderstehliche Verlangen,
loszufliegen auf diese traumhafte Insel. Wer einmal dort war,
möchte immer gerne wieder zurück.
Ein Buch, das man sehr gerne wieder zur Hand nehmen wird und mit
dem man sich fortträumen kann, wenn das Wetter in Deutschland grau
und regnerisch ist. Ein wunderschönes Geschenk für sich und andere
und auf jeden Fall eine Empfehlung.
Lothar Schmidt
Über Mallorca
Entdeckung aus der Luft
224 Seiten, ca. 240 Abbildungen,
Format 26,8 x 28,8 cm, Hardcover
ISBN 978-3-95416-048-8
Preis: 49,99 €
Frederking & Thaler Verlag GmbH
30.07.2014
Badeseenführer SeenSüchtig
2013 erschien die
erste Ausgabe von SeenSüchtig mit 50 Seen rund um Karlsruhe in
einem Gebiet von Baden-Baden bis Germersheim und Bruchsal. Das
regionale Buch war ein großer Erfolg mit überwältigend positiver
Kundenresonanz.
2014 erschien am 01. Mai die neue, überarbeitete und erweiterte
Auflage mit nun 95 Seen im Großraum Karlsruhe und neu auch Großraum
Mannheim/Ludwigshafen/Heidelberg. Von Baden-Baden im Süden
bis Worms und Bensheim im Norden. Optisch aufgepeppt und
noch übersichtlicher gestaltet aber genau so detailliert und
regional liebenswert.
Jeder See wird auf einer Seite dargestellt mit Bild,
Anfahrtskarte, Navi-Adresse, Beschreibungstext und
Piktogramm-Tabelle zu See-Charakteristika wie Parkgebühr, Eintritt,
Sportmöglichkeiten, Sanitärausstattung, und und und…
Neu ist:
-
Neues Gebiet rund um Mannheim
-
Navi-Adresse der Seen
-
Öffentliche Verkehrsmittel am See
-
Aussage zur Barrierefreiheit des Sees
Überarbeitet ist:
-
Übersichtlicher gestaltet mit einer Seite statt zwei pro See
-
Das Gebiet Karlsruhe mit neuen Seen
-
Optisch ansprechender gestaltet
-
Aktualisierte Informationen zu Eintrittspreisen, Parkgebühren,
etc.
Altbewährt ist:
-
Seen in Regionen eingeteilt
-
Übersichtskarten zum schnellen Finden des Lieblingssees
-
Übersichtstabellen zu den See-Charakteristika wie Toiletten,
Parkplätze, Sportmöglichkeiten, etc.
-
Zahlreiche Informationen rund um Bade- und Baggerseen
Erhältlich in vielen Buchhandlungen, Sportgeschäften und bei
anderen Partnern zum kleinen Preis von 6 €. Wo genau erhältlich ist
zu sehen unter www.seensüchtig.de Dort kann
man auch einen Blick ins Buch werfen.
Selbst passionierter Baggersee-Gänger schuf Autor Daniel
Rieck-Merkle, 34 Jahre, wohnhaft in Karlsruhe Südstadt diese kleine
Buch. Er wollte den Menschen eine Übersicht geben, um neue Seen der
Region zu entdecken. Der große Erfolg und vor allem die
begeisterten Reaktionen der Kunden veranlassten ihn, eine neue und
erweiterte Ausgabe zu schreiben.
12.06.2014
Gefährliche Schatzsuche
Spannender
Öko-Krimi für Kinder von Cornelia Franz mit doppeltem
Lesespaß
Eine Buchvorstellung von Jana Volk
Um Kinder dazu zu bewegen, endlich wieder einmal ein Buch zur
Hand zu nehmen, bedarf es nicht immer außerirdischer Superhelden
mit magischen Kräften. Oft reichen auch zwei neugierige Kids, ein
treuer Hund, ahnungslose Eltern, nervige Geschwister, zwielichtige
Schurken und ein handfester Umweltskandal. Kinderbuchautorin
Cornelia Franz lädt ein zum Öko-Krimi.
Es gibt sie noch. Die klassischen Ferienabenteuer, die fast
schon einen Hauch Nostalgie verströmen. In denen mit Fahrrädern und
Hund auf Verbrecherjagd gegangen wird, in denen Computer und
Smartphones (fast) keine Rolle spielen und es ordentlich Ärger mit
den Eltern gibt, wenn man zu spät zum Abendessen nach Hause kommt.
So spannend und lebendig erzählt, dass das heimliche Lesen mit der
Taschenlampe unter der Bettdecke einfach sein muss.
Zum Inhalt: Diese Sommerferien beginnen für Leon alles andere
als vielversprechend. Der erste Ferientag und es regnet in Strömen.
Ausgerechnet jetzt hat sein Vater eine Stelle in Dubai angenommen
und ausgerechnet jetzt muss die Mutter eine erkrankte Kollegin in
der Rechtsanwaltskanzlei vertreten. Bliebe ja noch der große
Bruder. Doch der spielt lieber den pubertierenden wie ober coolen
Macho und hängt dazu mit geheimnistuerischer Miene ständig mit
seinem besten Kumpel ab.
Ein Glück, dass Leon Bulli hat, seinen Hund. Auf den treuen
Vierbeiner ist wenigstens Verlass. Außerdem ist da ja noch die
gleichaltrige Luisa vom Nachbarhaus, die immer etwas zu erzählen
weiß. Aber diese Neuigkeit ist wirklich schräg: Piraten sollen im
städtischen Industriegebiet ihr Unwesen treiben! Leon glaubt ihr
kein Wort und verzieht sich lieber mit Bulli in die nahegelegene
Smaragdschlucht, einem riesigen Naturschutzgebiet, in dem es jede
Menge zu entdecken gibt.
Dort fällt Bulli jedoch nichts Besseres ein, als Leon eine tote
Ente direkt vor die Füße zu werfen. Das darf ja jetzt wohl nicht
wahr sein! Beim genaueren Hinsehen stellt der Junge allerdings
schnell fest, dass sein Hund mit dem Ableben des bedauernswerten
Federviehs nichts zu tun hat. Im Gegenteil. An einem der
zahlreichen kleinen Tümpel finden sich ein verendeter Schwan und
jede Menge abgestorbener Pflanzen. Leon beschleicht ein ganz
ungutes Gefühl. Kurze Zeit später wird Bulli krank.
Auch am anderen Ende der Stadt, an einem Seitenarm eines Kanals,
spielen sich merkwürdige Dinge ab. Als Leon sich aus reiner
Langeweile von Luisa überreden lässt, sie zu begleiten, beobachten
sie heimlich zwei Männer, welche mit Totenkopfsymbolen
gekennzeichnete Fässer auf ein Boot verladen. Stimmt die
Piratengeschichte etwa doch?
Natürlich lassen es sich die beiden Schnüffelnasen nicht nehmen
– wenn auch unfreiwillig – die vermeintliche Beute zu eskortieren.
Prompt stecken sie bis zum Hals in Schwierigkeiten. Sie sind
allerdings nicht die einzigen, die hinter den geheimnisvollen
Fässern her sind.
Mitreißend und ausdrucksvoll erzählt, trifft Cornelia Franz in
ihrem Kinderbuch „ Rette die Smaragdschlucht“ genau den richtigen
Ton und bleibt stets dicht am Geschehen. Durch die kurz gehaltenen
Sätze und den Verzicht auf überflüssige Hintergrundinformationen
ist die Geschichte auch für jüngere Kinder sehr gut
verständlich.
Detaillierte Beschreibungen wie „Der Wald dampft geradezu in der
Wärme, und die Sonne glitzert auf dem Smaragdgrün des Sees. Er hat
fast die Farbe der Libellen, die wie kleine Hubschrauber in der
Luft sirren“, lassen die verschiedenen Stimmungen - beinahe wie in
einem Film - zur Geltung kommen und den Leser tief in das Geschehen
eintauchen.
Doppeltes Vergnügen bietet das Buch ab Seite 106. Dort
entscheiden die Leser wie es weitergeht. Piratenabenteuer oder
Öko-Krimi – das ist trotzdem nicht die Frage. Die Neugier verleitet
einfach dazu, beide Varianten auszuprobieren.
Recht schnell wird die Absicht der Autorin klar, die Geschichten
weit über bloßes Unterhaltungsniveau hinausgehen zu lassen. Es geht
um das Thema Umwelt und soziale Verantwortung. Ganz konkret wird
hierbei die Frage aufgeworfen, ob die billige Entsorgung unserer
Industrieabfälle, die unter recht fragwürdigen Umständen oft in
Drittweltländern landen, moralisch vertretbar ist.
Besonders deutlich wird das Dilemma als Leon begreift, dass die
Fässer anstatt des erhofften Piratenschatzes Giftmüll enthalten,
der eine tickende Zeitbombe darstellt und im schlimmsten Fall das
Ökosystem der heimischen Smaragdschlucht zerstören könnte. Spontan
wünscht er sich den Müll weit weg - nach Afrika - um gleich darauf
schuldbewusst festzustellen, dass er dort schon gleich gar nicht
hingehört.
Statt Belehrung und erhobenem Zeigefinger wird mit Hilfe einer
abenteuerlichen Geschichte das Interesse für Natur und Umwelt
geweckt; gleichzeitig wird dabei erklärt, welche globalen
Auswirkungen mit unserem Handeln, das direkt vor der eigenen
Haustür beginnt, verbunden sind.
Zum furiosen Finale gibt es aber dann doch noch zwei - absolut
irdische - Superhelden, die mit ihren pfiffigen Ideen für die
jeweiligen Happy Ends sorgen.
Cornelia Franz
Rette die Smaragdschlucht
Ab neun Jahre
Taschenbuch, 190 Seiten
Preis 6,95 €
ISBN 978-3-407-74367-1
Verlag Beltz & Gelberg
09.06.2014
Moderne Pippi Langstrumpf
„Astrids
Plan vom großen Glück“ ist das erste Kinderbuch des norwegischen
Erfolgsautors Levi Henriksen
Eine Buchvorstellung von Jana Volk
Schon der erste Blick auf das liebevoll illustrierte Cover mit
dem keck dreinblickenden Mädchen vor der Kulisse bunter Häuschen
weckt Erinnerungen an die großartige Kinderbuchautorin Astrid
Lindgren. Ihre herrlich verrückten Pippi Langstrumpf Geschichten
begeistern bis heute unzählige Kinder. Hat die beliebte
Schwedengöre jetzt eine moderne Nachfolgerin gefunden?
Erwachsene können ganz schön kompliziert sein - und stur. Diese
Erfahrung macht die elfjährige Astrid fast täglich. Seit der
Scheidung ihrer Eltern ist nichts mehr so, wie es einmal war. Und
wie können zwei Menschen sich „entfremdet“ haben, obwohl sie viele
Jahre zusammen waren? Zu allem Überfluss haben beide bereits neue
Partner gefunden.
Um sich möglichst schnell an die neue Situation zu gewöhnen,
soll Astrid jetzt abwechselnd alle zwei Wochen bei jeweils einem
Elternteil wohnen. Dabei fühlt sie sich wie ein Päckchen, das bei
Bedarf hin und hergeschoben wird. Und überhaupt: wer braucht schon
eineinhalb Väter und eineinhalb Mütter? Astrid jedenfalls
nicht!
Als das Ferienhaus in Schweden, in dem die Familie einst viele,
wunderbare Urlaubstage verbracht hat, verkauft werden soll, sieht
das aufgeweckte, kesse Mädchen mit einem Mal ihre Chance gekommen,
die beiden Streithähne wieder miteinander zu versöhnen und dabei
die unliebsame Konkurrenz endgültig auszuschalten.
Sorgfältig schmiedet sie einen teuflisch genialen Plan, um sich
und ihre Eltern auf einer benachbarten Insel fernab jeder
Zivilisation festzusetzen und reißt von zu Hause aus. Mit einem
„ausgeliehenen“ Boot gelangt sie zur sagenumwobenen Teufelsinsel.
Dort angekommen, geht das Abenteuer richtig los. Was als
Aussprachemöglichkeit mit erhoffter Versöhnung für ihre Eltern
gedacht war, entwickelt sich schon bald zu einem gefährlichen
Krimi.
Zunächst jedoch läuft alles gut und die Eltern finden - dank der
sorgfältig gelegten Fährte - ihre Tochter recht schnell. Doch beim
Versuch ein von Astrid losgebundenes Boot wieder einzuholen,
verletzt sich der Vater schwer. Zusätzlich zieht ein Sturm auf und
verwandelt die einst so idyllische Insel in einen unheimlichen
Urwald. Als die drei bemerken, dass sie nicht alleine sind, wird
ihr Teamgeist als Familie auf eine harte Probe gestellt.
Levi Henriksen verknüpft die Erfahrungen der kleinen Astrid, die
mit der Trennung ihrer Eltern so ganz und gar nicht einverstanden
ist, zu einem frech-fröhlichen und aufregenden Lesevergnügen,
welches die sympathische Botschaft trägt, dass Eltern eben auch nur
Menschen sind.
Die unübersehbaren Parallelen zu Pippi Langstrumpf zeigen sich
bereits auf den ersten Seiten, wo die Theater begeisterte Astrid
bei einer Schulaufführung die Hauptrolle der Pippi spielt, und bei
der die Sehnsucht der beiden nach einer intakten Familie recht
deutlich wird.
Trotzdem besitzt Astrid eine ganz eigene Persönlichkeit, die
immer wieder mit ihren Ängsten und einem furchtbar schlechten
Gewissen kämpft, die der Autor in leisen Tönen anklingen lässt.
Irgendwann hilft nicht einmal mehr das Auswendiglernen von unnützem
Wissen, mit dem sie versucht, sich von ihrem Kummer abzulenken. Und
über Bärenkräfte verfügt sie erst recht nicht. Da kommt die Hilfe
von einem geheimnisvollen Fremden genau zur richtigen Zeit.
Die pointierte und geradlinige Erzählweise aus der Sicht der
Hauptperson zieht die kleinen und (großen) Leser sofort mitten ins
Zentrum des spannenden Geschehens, dass kontinuierlich mit jeder
weiteren Seite zunimmt. Keine Chance, das Buch vorzeitig aus der
Hand zu legen. Zwischendurch schmunzelt man über die verrückten
Einfälle, die liebenswerte Durchtriebenheit und dem - reichlich
vorhandenen - altklugen Humor der Titelheldin und hofft inständig,
dass am Ende alles gut ausgehen möge.
Dass die Protagonistin ausgerechnet mit einem geklauten
Motorboot unterwegs ist und zuvor noch einiges mehr in ihr
persönliches Kerbholz eingeritzt hat, mag aus pädagogischer Sicht
vielleicht für ein paar hochgezogene Augenbrauen sorgen - im
Gegensatz zu den Abenteuern von Pippi Langstrumpf, die nach ihrem
Erscheinen zunächst noch pure Entrüstungsstürme von Lehrern und
Erziehern auslösten. Glücklicherweise dürfen heutzutage auch
unkonventionelle Charaktere den Kindern einfach Spaß machen und
dabei das Kino im Kopf anregen. Astrid ist eine von ihnen.
Levi Henriksen
Astrids Plan vom großen Glück
Hardcover, 256 Seiten
ab neun Jahren
Deutsche Erstausgabe April 2014
Preis 12,95 €
ISBN 978-3-423-76090-4
Deutscher Taschenbuch Verlag
21.04.2014
Das Wetter, auch für Erwachsene geeignet: Informieren - lösen - gewinnen
Von Jana Volk
Liebe Kinder,
heute möchten wir Euch im
SPEYER-KURIER ein ganz besonderes Thema
vorstellen: Das Wetter. Bestimmt ist es euch schon aufgefallen, wie
oft und vor allem ausgiebig sich die Erwachsenen darüber
unterhalten können.
Und während die einen am liebsten jeden Tag Sonne
satt hätten, ist es den anderen garantiert schon wieder viel zu
heiß. Wie gut, dass wir uns nicht unser ganz persönliches Wetter
„basteln“ können!
In den Fernsehnachrichten und im Radio sind die
Vorhersagen ein wichtiger Bestandteil jeder Sendung. Auch in der
Zeitung und im Internet kann man sich weltweit und jederzeit über
das Wetter informieren.
Aber warum ist dieses Thema eigentlich so beliebt?
Und für wen soll das überhaupt wichtig sein? Diesen Fragen wollen
wir heute einmal nachgehen.
Seid ihr mit dabei?
Wir wünschen euch viel Spaß beim Stöbern und
Entdecken auf unseren Seiten!
Wetter – was ist das?
Als „Wetter“ bezeichnet man genau den Zustand in
einer bestimmten Region, an einem Ort - beispielsweise in eurer
Stadt - zu einem ganz bestimmtem Zeitpunkt. Also, ob dort gerade
die Sonne scheint oder Wolken vorbeiziehen, wie kalt oder warm es
ist oder es vielleicht gerade regnet oder schneit.
Da sich die Erde dreht und mit ihr auch die
Luftmassen der Atmosphäre in Bewegung sind, ändert sich ständig
etwas und nimmt damit Einfluss auf das Wettergeschehen.
Wichtige Vorhersagen
Tatsächlich gibt es kaum jemanden, der sich nicht
dafür interessiert, da das Wetter eigentlich jeden von uns
betrifft. Am meisten gilt das natürlich für alle, die viel im
Freien unterwegs sind. Für diejenigen, die in der Landwirtschaft
arbeiten, sind genaue Vorhersagen sehr wichtig, um Aussaat oder
Erntezeitpunkt planen zu können.
In der Luft- und Schifffahrt sind exakte
Wetterberichte sogar lebenswichtig, um nicht mit dem Flugzeug oder
dem Schiff in ein heftiges Unwetter zu geraten.
Unsere Freizeitaktivitäten planen wir oft gerne
nach der jeweiligen Vorhersage. Denn: wer macht schon gerne einen
Ausflug oder geht ins Strandbad, wenn es dauerrregnet und sich die
Temperaturen eher wie im Kühlschrank anfühlen?
Nicht zuletzt eignet sich das Wetter auch prima für
den Einstieg in so manche Unterhaltung, da hier jeder ganz einfach
mitreden kann.
Seit wann gibt es Wetterbeobachtungen?
Schon sehr früh fingen die Menschen an, durch ganz
genaue Naturbeobachtungen wie beispielsweise dem Aussehen der
Wolkenformen und dem Verhalten von Tieren und Pflanzen Hinweise
darauf zu finden, wie sich das Wetter in den nächsten Stunden oder
Tagen entwickeln würde.
Oft entstanden daraus dann so genannte
Bauernregeln. Diese in Reimform gefassten Verse konnte man sich gut
merken. Sie gaben Auskunft über die allgemeine Wetterlage in einer
bestimmten Region zu einem bestimmten Zeitpunkt. Daraus leitete man
die möglichen Folgen für die Landwirtschaft ab.
Kleines Beispiel gefällig? Eine alte Bauernregel
für den Mai lautet: Ist der Mai kühl und nass, füllt's dem Bauern
Scheun' und Fass.
Die ersten professionellen Aufzeichnungen in
Deutschland begannen bereits 1781 durch das Meteorologische
Observatorium Hohenpeißenberg, das bis heute noch in Betrieb ist.
Im Laufe der Zeit entstanden an immer mehr Orten Messstationen.
Moderne Technik
Heute verfügen die Meteorologen über modernste
Hilfsmittel wie Computer, Satelliten und Radar. Für den
Wetterbericht werden Messungen von Wetterstationen aus der ganzen
Welt verwendet, die regelmäßig wichtige Auskünfte über Temperatur,
Luftdruck, Luftfeuchtigkeit, Regen und Windgeschwindigkeit liefern.
Diese Informationen werden bei den großen Wetterdiensten gesammelt
und ausgewertet.
Hochleistungsrechner wandeln diese große Anzahl von
Datenmengen in Wetterkarten um, aus denen die Meteorologen dann
sehen, wie schnell sich das Wetter verändert. Manchmal ist das aber
gar nicht so einfach. Moderne Technik hin oder her: Sich plötzlich
drehender Wind, ein schnell aufziehender Regenschauer oder
Nebelfelder - speziell in einzelnen Regionen - können der besten
Vorhersage immer noch ein Schnippchen schlagen. Aus diesem Grund
verlassen sich die Experten nicht nur auf Computer und
Wetterkarten, sondern vertrauen außerdem auf ihre Erfahrungswerte
und eine gute Beobachtungsgabe.
Was kocht da in der Wetterküche?
Das Wetter hier bei uns in Mitteleuropa wird öfter
mit den Begriffen „Azorenhoch“ oder „Islandtief“ in Verbindung
gebracht. Beide Bezeichnungen stehen für Druckgebiete, die
entscheidend für die jeweilig vorherrschende Wetterlage sind. Nur,
wo sind diese Azoren überhaupt?
Die Azoren sind eine Inselgruppe im Nordatlantik,
die ca. 1400 km westlich vom portugiesischen Festland entfernt
liegen und geografisch zu Europa gehören.
Die Luftmassen in diesem Gebiet sind ständig und
vor allem kräftig in Bewegung. (Man kann es fast mit einer Küche
vergleichen, in der beim Kochen auch ordentlich Dampf
entsteht).
Einer von vielen wichtigen Faktoren ist hierbei die
Sonne, die mit ihren Strahlen die Erdoberfläche und die darüber
liegenden Luftschichten erwärmt. Auch der Golfstrom, der den
Atlantik von Süden nach Norden durchquert, trägt einen wichtigen
Teil dazu bei, indem er die über den Azoren absinkende Luft
aufheizt. Dadurch steigt der Luftdruck an – ein Hoch entsteht.
So ein Hoch bringt uns im Sommer wolkenfreies
Wetter mit viel Sonnenschein. Im Winter dagegen, kommt mit der
trockenen Luft die Kälte.
Der Gegenspieler des Azorenhochs ist das
Islandtief.
Farbenspiel am Himmel
Während eines Regenschauers oder kurz danach,
können wir oftmals einen Regenbogen sehen. Voraussetzung dafür ist,
dass eine ausreichende Anzahl von Wassertröpfchen in der Luft
vorhanden sind und diese von der genau gegenüberstehenden Sonne
angestrahlt werden.
Das von uns als weiß-gelblich empfundene
Sonnenlicht setzt sich in Wirklichkeit aus sieben verschiedenen
Farben zusammen. Die gewölbte Oberfläche der Regentropfen - sie
sind für die typische Regenbogenform verantwortlich – verhindern
nun, dass das Sonnenlicht seinen Weg ungehindert fortsetzen kann.
Sie lenken es ab.
Dadurch werden die Lichtstrahlen gebrochen und
reflektiert. Die einzelnen Farben des Regenbogens Rot, Orange,
Gelb, Grün, Blau, Indigo und Lila werden sichtbar.
Ihr könnt das übrigens gleich selbst einmal
ausprobieren. Alles was man dazu braucht, ist ein mit Wasser
gefülltes Glas und ein weißes Blatt Papier. Jetzt sucht ihr euch
ein sonniges Fensterbrett oder einen Tisch und legt das Papier
direkt vor das Glas. Die richtige Position findet ihr durch
entsprechendes Verschieben von Glas und Papier. Fallen die
Sonnenstrahlen im schrägen Winkel in das Glas ein, entsteht durch
den Übergang von Luft zu Wasser ein kleiner Regenbogen auf dem
Papier. Dieses Experiment funktioniert auch mit einer
Taschenlampe.
Angst vor Gewitter
Mal ganz ehrlich: Habt ihr euch schon mal so
richtig vor einem Gewitter gefürchtet - oder vielleicht nur ein
bisschen? Ist ja auch kein Wunder, wenn draußen plötzlich dicke
Wolken den Himmel verdunkeln und es dann meist nach wenigen
Augenblicken ordentlich blitzt und donnert. Manchmal kommt so ein
Gewitter ja mitten in der Nacht und schreckt uns aus dem
Schlaf.
Peinlich ist das aber ganz und gar nicht. Auch
viele Erwachsene fühlen sich bei einem Gewitter unbehaglich. Und
selbst mancher Vierbeiner ist beim ersten Donnerknall in
nullkommanix Sekunden hinter dem Sofa oder unter dem Bett
verschwunden.
Doch warum fürchtet man sich überhaupt vor einem
Gewitter? Und warum erschrecken wir ab und zu beim Geräusch eines
Donners?
Experten vermuten, dass unsere Angst vor Gewittern
zum Teil angeboren sein könnte, da die Menschen früher der Natur
meist schutzlos ausgeliefert waren. Wissenschaftliche Erklärungen
darüber, warum - scheinbar plötzlich - helle Blitze über den
dunklen Himmel zuckten, gab es keine. Dazu noch das laute,
bedrohlich klingende Krachen des Donners. So etwas machte einfach
Angst.
Mittlerweile kann man längst die Entstehung eines
Gewitters durch das schnelle Aufeinandertreffen von kalten und
warmen Luftmassen erklären. Die Erwärmung der kalten Luft erfolgt
dabei so rasch, dass sie sich explosionsartig ausdehnt – es knallt.
Weil das Licht – also in diesem Fall der Blitz - sich schneller als
der Schall bewegt, hören wir den Donner erst unmittelbar danach,
und unser Gehirn, das diese Einflüsse erst einmal verarbeiten muss,
kann darauf ganz schön gereizt reagieren.
Einer von weiteren Erklärungsversuchen für die
Angst vor Gewittern ist der, dass unser Gehör (und das von Tieren)
sehr viel empfindlicher auf laute Geräusche reagiert, als auf kurze
visuelle Reize.
Zur Ablenkung kann es helfen sich gegenseitig
lustige Geschichten zu erzählen oder an etwas Schönes, wie z. B.
den letzten Urlaub, zu denken. Denn: so schnell ein Gewitter
aufgezogen ist, so bald ist es auch in den meisten Fällen wieder
vorbei.
Eiskalt – glühend heiß
Die tiefste bisher gemessene Temperatur wurde mit
-89,2 ° C am Südpol in der Station Wostok gemessen – am 21. Juli
1983.
Dagegen wurde am 10. Juli 1913 die seither höchste
Temperatur auf der Greenland Ranch im Death Valley (USA) ermittelt.
Dort war es 56,7 ° C heiß.
Rätsel lösen und
gewinnen
In den folgenden Reihen werden je sechs Begriffe
nacheinander aufgezählt. Jeweils einer von ihnen passt dabei aber
nicht zu den anderen.
Findet heraus welche Wörter das sind und markiert
bei jedem dieser Begriffe den zweiten Buchstaben. Diese fünf
markierten Buchstaben ergeben dann der Reihe nach gelesen einen
Begriff aus der Wettervorhersage.
ZEICHENBLOCK, PINSEL, TROMMEL, FARBE, STAFFELEI,
BILDERRAHMEN
KEKSE, APFEL, BANANE, KIRSCHEN, KIWI, BIRNE
FRANKFURT, MÜNCHEN, SPEYER, HEIDELBERG, STUTTGART,
ÄGYPTEN
BACKPULVER, MEHL, EIER, ZUCKER, KETTE, BUTTER
ANZUG, GLAS, MESSER, TASSE, TELLER, LÖFFEL
Windradrätsel
Eine Windbö hat hier die Buchstaben
durcheinandergewirbelt. Richtig sortiert, steht auf jedem
Windradflügel je ein Begriff zum Thema Wetter.
Zum Gewinnspiel:
Unser Lesetipp für
euch
Wenn ihr noch mehr über
das Wetter und seine Zusammenhänge wissen wollt, dann haben wir zum
Schluss noch einen Vorschlag für ein interessantes Buch.
In „Wetter“ erklärt der Autor John Farndon viele
spannende Begriffe aus der Welt der Meteorologie. Was gibt es für
Wolkenarten und wie heißen sie? Was ist der Unterschied zwischen
Nebel und Dunst? Wie entsteht eine Kaltfront? Was steht alles auf
einer Wetterkarte? Und wie kann es sein, dass sich aus einem „lauen
Lüftchen“ plötzlich ein Sturm entwickelt?
Die Antworten auf diese und viele weitere Fragen
werden allesamt kurz und bündig, aber leicht verständlich erklärt.
Passende Bilder dazu gibt es auf jeder Seite.
Auch zum Thema Klimaveränderung und
Umweltverschmutzung gibt es einiges zum Nachlesen. Einfache
Experimente und kleine Bastelprojekte laden gleich zum spontanen
Mitmachen ein.
Und die Erwachsenen? Die können hier garantiert
auch noch Neues entdecken.
Das handliche Format ist außerdem bestens zum
Mitnehmen für unterwegs geeignet.
Wetter
John Farndon
60 Seiten, 5,95 €
Dorling Kindersley Verlag
ISBN 978-3-8310-1401-9
18.04.2014
Die pfälzische Sozialdemokratie in der Weimarer Republik
Mannheimer historische Schriften. Band 9.
Die 15 Jahre der Weimarer Republik waren eine mehr
als nur bewegte Zeit in der deutschen Geschichte – schwer hatte der
junge Staat mit den wirtschaftlichen und politischen Lasten des
verlorenen Weltkrieges zu kämpfen. Besonders ins Gewicht fielen
diese Faktoren in der Pfalz, die bis 1930 französisch besetzt
war.
Als eine der stärksten politischen Kräfte hat sich
hier die Sozialdemokratie in ihrer Republiktreue zahlreicher Gegner
erwehren müssen: Monarchisten und Militaristen von rechts trat sie
genauso entschieden entgegen wie Kommunisten und Sektierern von
links, pfälzischen und rheinischen Separatisten genauso wie der
teils autoritär agierenden bayerischen Staatsregierung.
Mit dem Aufkommen des Nationalsozialismus als
ernstzunehmende politische Kraft Ende der 1920er Jahre wurde sie
nicht nur vom Kampf gegen den Faschismus geprägt, sondern auch von
der immer schmerzhafteren Pflicht, mit jenen Kompromisse
einzugehen, die man einst als Feinde bekämpft hatte. Am Ende konnte
es auch die zuvor so starke SPD nicht verhindern, dass sich die
Pfalz zu einer Hochburg des Nationalsozialismus entwickelte.
Mit diesem Band legt Alexander Kraft nun erstmals
eine umfassende Darstellung der Geschichte der Sozialdemokratie in
der Pfalz zur Zeit der Weimarer Republik vor.
In großem Detailreichtum werden die Höhen und
Tiefen der pfälzischen Demokratie beleuchtet und damit ein
intensiver Einblick in eine Zeit gegeben, deren Vielschichtigkeit
und Turbulenz in der deutschen Geschichte ihresgleichen sucht – und
eine spannende Lektüre verspricht.
Alexander Kraft
Die pfälzische Sozialdemokratie in der Weimarer
Republik
Mannheimer historische Schriften. Band
9.
Herausgegeben von Hermann Wiegand, Wilhelm
Kreutz und dem Mannheimer Altertumsverein von 1859.
328 Seiten mit 13 Abbildungen15 Grafiken, 35
Tabellen und einer CD mit umfangreichem Datenmaterial, Broschur.
verlag regionalkultur, Ubstadt-Weiher.
ISBN 978-3-89735-809-6.
24,80 Euro
13.04.2014
Begegnungen mit dem Kirchenjahr in Pfälzer Mundart
Heitere und besinnliche Texte „uff pälzisch“ zu den
Kirchenfesten
Neustadt- „Kärchejohr. Begegnungen mit dem
Kirchenjahr in Pfälzer Mundart“ ist Titel eines Buches, das der
evangelische Pfarrer Michael Landgraf und der katholische Theologe
Thomas Kiefer herausgegeben haben. Autoren aus unterschiedlichen
Regionen der Pfalz führen in heiteren und besinnlichen Texten durch
die Kirchenfeste. „Oschdre – Mer derfe iwwer de Dod enaus hoffe“
heißt es beispielsweise in dem siebenseitigen Kapitel über das
Osterfest.
Seit vielen Jahren gebe es ein großes Interesse an
Gottesdiensten und Bibelübertragungen in Pfälzer Mundart – und das
über Konfessionsgrenzen hinaus, erläutern Landgraf und Kiefer.
Daraus sei das Buch entstanden, in dem die Kirchenfeste erklärt,
Bibeltexte und Lieder für den Gebrauch im Gottesdienst übertragen
und die Leser zum Nachdenken über die christlichen Festzeiten
angeregt würden.
Neben den beiden verantwortlichen Autoren – Thomas Kiefer ist
Leiter der „Abteilung Seelsorge in Pfarrei und Lebensräumen“ im
Bischöflichen Ordinariat Speyer, Michael Landgraf leitet das
Religionspädagogische Zentrum sowie das Bibelhaus in Neustadt –
führen folgende weitere Autoren in Pfälzer Mundart durchs
Kirchenjahr: Walter Becker, Matthias Brunner, Oliver Jaehn,
Friedrich Schmidt-Roscher, Sabine Ella Schwenk-Vilov, Heinrich
Schmith, Bernhard Böhm und Fredi Bernatz.
Das Buch enthält Fotos aus der Region, für die Illustrationen
zeichnet der Cartoonist Steffen Boiselle verantwortlich. In einem
Grußwort erläutert der Vorsteher der Diakonissenanstalt in Speyer,
Werner Schwarz, den Wert einer Übertragung liturgischer Texte in
die Mundart. Schwarz hat mit seinem Buch „Kerch uff pälzisch“ viele
der Autoren inspiriert. Ein weiteres Grußwort stammt von Traugott
Bähr, Vertreter der Familie Kurz-Bähr-Stiftung Neustadt-Mußbach,
die das Projekt gefördert hat. lk/is; Foto: Cover,
Agiro-Verlag
Hinweis: „Kärchejohr. Begegnung mit dem Kirchenjahr in
Pfälzer Mundart“ von Thomas Kiefer und Michael Landgraf; 128 Seiten
in Farbe, 14,90 Euro. Erschienen im Agiro-Verlag Neustadt, ISBN
978-3-939233-16-9.
19.03.2014
ALTA RIPA rettete Rom auch nicht mehr….
So lautet der
Titel einer rund 60seitigen Broschüre, die der Altriper
Hobby-Historiker Wolfgang Schneider just zur 1650. Wiederkehr der
Kaiserproklamation von Valentinian dem Ersten erneut aufgelegt
hat.
Valentinian I. gilt als Gründer von Alta Ripa, dem heutigen
Altrip. Anlässlich eines mehrwöchigen Aufenthalts in Alta Ripa
hatte der Kaiser hier ein Gesetz unterschrieben, das bei einem
Rechtsstreit beiden Seiten innerhalb von drei Monaten eine
Berufungs-möglichkeit einräumte. Dies geschah nach heutiger
Zeitrechnung am 19. Juni 369 und stellt die erste urkundliche
Erwähnung von ALTA RIPA dar.
In der Broschüre über die Römerzeit schildert der fiktive
römische Soldat Sextus Aetius sein Leben vom 18. Lebensjahr, als er
aus freien Stücken in das römische Heer eintrat, bis zu seinem
Ausscheiden nach zwanzig Dienstjahren. Die romanhafte Erzählung
lehnt sich streng an tatsächliche geschichtliche Ereignisse an. So
wird etwa der Bau einer Schiffsbrücke, die Ableitung der
Neckarfluten wegen der Gefahr einer Unterspülung des Wasserkastells
ALTA RIPA und das missglückte Kommandounternehmen in Feindesland,
dem Bau eines Kastells auf dem bis heute noch nicht genau georteten
„mons piri“, geschildert. Römische Sitten und Gebräuche sind ebenso
in die Lebensgeschichte des Sextus Aetius eingeflochten, wie auch
besondere Eigenschaften von Valentinian, etwa seine Toleranz in
Religionsangelegenheiten.
In einem Sachteil sind alle historischen Persönlichkeiten
aufgeführt, die in spätantiker Zeit in ALTA RIPA weilten und
natürlich fehlt auch nicht ein Abriss über Leben und Werk von
Kaiser Valentinian. Besondere Bodenfunde sind zum Teil mit
Zeichnungen des Altriper Hobbymalers Ernst Schneider dargestellt,
darunter die in Altrip gefundene Steinplatte der Göttin Nemetona.
Neben Altrip gibt es bisher nur in Klein-Winternheim sowie in
Bath/Wales Nemetona-Funde. Nemetona war die Stammesgöttin des
germanischen Nemeterstammes, der um Speyer siedelte und dessen
Hauptstadt das heutige Speyer (Noviomagus oder Civitas
Nemetum) war. Einige Zeitungsausschnitte über die Römerzeit von
Altrip runden die Veröffentlichung ab.
Die Broschüre, die gegenüber der Erstausgabe von 2010 nunmehr in
größerem Format und mit lesefreundlicherer Schrift erscheint, kann
ab sofort beim Autor erworben werden und kommt nicht in den
Buchhandel.
15.03.2014
Mord im Steyrtal
Eine
Buchvorstellung von Jana Volk
Es ist wahrhaftig kein schöner Anblick, der sich Christina
Kayserling von der Mordkommission an diesem frühen Septembermorgen
bietet. Anstatt in aller Ruhe gemütlich ihr Frühstück und das freie
Wochenende zu genießen, wird sie von ihrem Kollegen zu einem Tatort
gerufen. Ein Mann liegt tot im Kühlhaus seiner Lagerhalle;
überfahren und grausam zugerichtet von einem der tonnenschweren
Regalbediengeräte. Schnell stellt sich heraus, dass es kein Unfall
gewesen sein kann.
Das Opfer Herbert Feldner, wohlhabend wie durchtrieben, in
schmierigen Machenschaften Ton angebender Inhaber einer
Fleischwaren-AG und Besitzer des Gourmetrestaurants Steyrtalerhof,
war bei seinen Mitmenschen jedoch alles andere als beliebt. Somit
hält sich die Trauer über den heimtückischen Anschlag in engen
Grenzen. Das wiederum bringt jede Menge Arbeit für die smarte und
sensible Kriminalinspektorin mit sich, da die Liste der
Tatverdächtigen, die in dieser schicksalhaften Neumondnacht
unterwegs waren, stetig länger wird.
Eine erste Spur führt direkt zum Souschef des Steyrtalerhofs,
der kurz vor dem Tod des Fleischbarons in einen lautstarken Disput
um minderwertiges Fleisch mit ihm verwickelt war. Und beim Thema
Lebensmittel versteht Alfred, der Spitzenkoch mit der feinen Nase,
absolut keinen Spaß. Da darf man dann durchaus auch mal cholerisch
reagieren. Aber deswegen gleich ein Mord?
Ebenfalls noch eine offene Rechnung mit Feldner hatte
Restaurantmanager Wendelin Sattler. Pikantes Detail: Beide Männer
nehmen seit Jahren die exquisiten Dienstleistungen einer
attraktiven und äußerst belesenen Edelprostituierten in Anspruch.
Und Slaveya hat, was ihre Kundschaft betrifft, eiserne Prinzipien.
Vor allem, wenn es darum geht, unangenehme Freier – ganz besonders
diejenigen mit schlechten Manieren - kurzerhand loszuwerden.
Die Einzigen, denen der Tod des Firmenchefs nahezugehen scheint,
sind - trotz einer schlechten Vater-Sohn-Beziehung - sein Sohn aus
erster Ehe und Feldners zweite Frau Selma. Die auffallend schöne,
aber psychisch äußerst labile Künstlerin ist von einem düsteren
Geheimnis umgeben, welches sich in den immer wiederkehrenden
Motiven ihrer Zeichnungen auf geradezu eigenartige Weise zu
spiegeln scheint. Immer mehr beginnt die sorgsam nach außen hin zur
Schau getragene Maskerade zu bröckeln und gibt schließlich den
Blick frei auf eine menschliche Tragödie.
Kompetente Hilfe bei ihren Nachforschungen findet Christina bei
ihrem Kollegen der Dorfpolizei und einem jungen Ermittler. Und
wieder erweitert sich der Kreis der Verdächtigen. Eine
vielversprechende Spur führt auf einen abgelegenen Bauernhof. Dort
führt die resolute Tierärztin Roswitha eine seltsame Ménage-à-
trois mit zwei jungen Tierschützern aus der autonomen Szene, die
für erhebliche Irritationen sorgt.
„Neumondnacht“ von Günter Neuwirth beschreibt ein dichtes
Geflecht um Macht, Geldgier, Korruption und erschreckende Abgründe
der menschlichen Gesellschaft. Seine oft gegensätzliche
Charakterzüge tragenden Figuren verleihen diesem Kriminalroman eine
außerordentliche Vielschichtigkeit, die über ein bloßes
Unterhaltungsniveau weit hinausreicht.
Trotzdem bewegt sich der Autor sicher und zielstrebig durch die
miteinander verwobenen Erzählstränge, ohne den berühmte roten Faden
zu verlieren und überzeugt mit einem klug konstruierten Aufbau und
sorgfältig gewähltem Sprachstil. Dabei spielt er unverkrampft mit
den verschiedenen Klischees, genauso wie mit den handelnden
Personen und nicht zuletzt mit seinen Lesern.
Gerade die, die sich bereits schon auf einer heißen Fährte
wähnen, dürfen prompt einige Seiten später festzustellen, dass sie
sich mit ihrem Verdacht im Bezug auf den Täter gründlich geirrt
haben. Oder etwa doch nicht? Das lässt Empathie mit der
überarbeiteten Kriminalkommissarin aufkommen, die, obwohl mit Ecken
und Kanten versehen, überaus sympathisch daher kommt.
Natürlich darf auch amüsanter Lokalkolorit „made in Austria“ in
wohldosierten Mengen nicht fehlen, schließlich liegt der Schauplatz
der Handlung – wie bereits im ersten Band „Erdenkinder“ - im
idyllischen Steyrtal. Wen wundert es da noch, dass der raffiniert
geführte Spannungsbogen einer Bergwanderung gleicht, die nach dem
erfolgreichen Erklimmen des Gipfels oft ganz überraschende
Ausblicke bietet? Fortsetzung unbedingt erwünscht.
Günter Neuwirth
Neumondnacht
Hardcover, 275 Seiten
Preis 19,99 €
Molden Verlag
ISBN 978-3-85485-326-8
Mit freundlicher Unterstützung der PR-Agentur Literaturtest
in Berlin
02.03.2014
Pechstein
Ein kulinarischer
Kriminalroman um die berühmte Weinlage - Jürgen Mathäß
Pechstein Pfalz Krimi
Johann Wergers »Pechstein« soll einer der besten deutschen
Rieslinge werden. Doch am Tag vor der geplanten Ernte werden die
Trauben aus dem Weinberg gestohlen. Monate später liegt Werger tot
vor dem Haus vor einem Haus in Forst. Gibt es einen Zusammenhang?
Kommissar Badenhop, gerade von Hamburg in die Pfalz versetzt, steht
vor einem Rätsel. Nicht zuletzt, weil er definitiv nichts von Wein
versteht …
Leicht am Gaumen und tödlich im Abgang
Ein Nordlicht unter Pfälzern: Kommissar und Pfalzneuling
Badenhop ermittelt in der Welt der Reben und Rieslinge und muss bei
seiner Suche nach dem mysteriösen Täter die Tiefen des Winzerwesens
ergründen. Autor und Weinjournalist Jürgen Mathäß legt mit
Pechstein einen packenden Kriminalroman vor, der ebenso durch
seinen raffinierten Plot, wie durch die interessante und
ausgefeilte Figurenkonstellation überzeugt. Eine Vielzahl von
Verdächtigen gestaltet die Suche nach dem Täter bis zum Schluss
spannend. Gewürzt mit sympathischer Situationskomik und viel
regionaler Atmosphäre ist Mathäß mit diesem im wahrsten Sinne des
Wortes »weinseligen« Kriminalroman ein überzeugendes Debüt
gelungen. Mit Humor und Feinsinn ergründet er die pfälzische
Mentalität und Lebensart und führt den Leser in die faszinierende
Welt des Weins und die Kunst des Weinbaus ein. Kulinarische und
landschaftliche Genüsse der Region um Neustadt an der Weinstraße
runden das Ganze ab zu einer pfälzischen Perle der Extraklasse.
Jürgen Mathäß,
1951 in Landau geboren, ist freier Weinjournalist,
Unternehmensberater und Buchautor. Er studierte
Volkswirtschaftslehre und Jura in Frankfurt/Main. Nach dem
Abschluss als Diplom- Volkswirt arbeitete er zunächst in der
Marktforschung eines Großunternehmens und als
Wirtschafts-Fachjournalist. Seit 1983 beschäftigt er sich
regelmäßig mit Wein, war u. a. ab 1986 sechs Jahre lang
Chefredakteur der Fachzeitschrift »Weinwirtschaft« und machte sich
1993 als Journalist und Unternehmensberater selbstständig. Er lebt
seit zwanzig Jahren wieder in Landau, ist verheiratet und hat drei
Kinder. Text und Foto: Emons-Verlag
Jürgen Mathäß
Pechstein
Pfalz Krimi
Broschur Köln:
Emons Verlag 2012
SBN 978-3-95451-031-3
224 Seiten
€ [D] 9,90 € [A] 10,20
25.02.2014
Die Puppe
Mo
Hayders neuer Psychothriller – ein Garant für schlaflose
Nächte
Eine Buchvorstellung von Barbara Kemmerich
Schon die ersten Seiten dieses Buches von Mo Hayder sind nichts
für schwache Nerven. Wie sich eine Patientin versucht, vor der
„Puppe“ zu verstecken – da stockt dem Leser das Blut in den
Adern.
Der Schauplatz des Romans ist eine Psychiatrieklinik in Beechway
im englischen Bristol. Dort hat sich die Patientin Zelda schwer
verstümmelt, indem sie sich Bibelverse in die Haut ritzte. Ein
Geist namens Maude soll in der Klinik umgehen; immer mehr Fälle von
Selbstverletzungen treten auf.
Die Patienten und die Mitarbeiter leben in ständiger Angst – und
die Nachtschichten werden vom Personal nur noch ungern
geleistet oder unter fadenscheinigen Begründungen abgesagt. So
bleibt dem verantwortlichen Pfleger A.J. nichts anderes übrig, als
selbst diese Schichten zu übernehmen. Allerdings ist auch ihm ist
dabei nicht geheuer. Gerüchte machen die Runde – eine Puppe mit
glatten Gesichtszügen wurde gesehen, die sich auf die Brust der
Schlafenden setzen soll. A.J. wendet sich hilfesuchend an die
Klinikleitung, die ihn aber anweist, nichts an die Öffentlichkeit
zu geben. Dennoch wendet er sich unter dem Siegel der
Verschwiegenheit an Detective Inspector Jack Caffery. Dieser nimmt
seine Ermittlungen auf.
Als dann der psychisch schwer kranke Isaac Handel unerwartet
entlassen wird, hat AJ einen Verdacht. Isaac ist ein verurteilter
Mörder, der als Teenager seine Eltern auf brutalste Weise
umgebracht hat. Auch wenn sich A.J. vorher die Patientenakten
bezüglich der Vorgeschichte nicht näher angeschaut hat, um allen
unvoreingenommen zu begegnen, macht er in diesem Fall eine Ausnahme
und findet die grausamen Details der Tat heraus. Dann ist Isaac
Handel plötzlich verschwunden – plant er weitere Taten?
Ein sehr spannendes Buch mit vielen überraschenden Wendungen,
bei dem es sehr schwer fällt, es wieder zur Seite zu legen und für
Krimifans eine absolute Empfehlung.
Mo Hayder Die Puppe
Der 6. Fall für Jack Caffery
Psychothriller
DEUTSCHE ERSTAUSGABE
Paperback, Klappenbroschur, 416 Seiten,
13,5 x 21,5 cm
ISBN: 978-3-442-31306-8
€ 14.99 [D] | € 15.50 [A] | CHF 21.90* (empf.
VK-Preis)empfohlener Verkaufspreis
Kurzvita
Mo Hayder verließ mit fünfzehn ihr Zuhause, um in London
das Abenteuer zu suchen. Sie arbeitete in Bars und Kneipen, zog
nach Japan und jobbte eine Weile in Tokio, wo sie auch für eine
englische Zeitung schrieb. Später bereiste sie weite Teile Asiens
und absolvierte anschließend ein Studium an einer amerikanischen
Filmhochschule. Mo Hayder lebt heute als freie Schriftstellerin mit
ihrer kleinen Tochter und ihrem Lebensgefährten in der Nähe von
Bath. DIE PUPPE ist ihr neunter Roman. Mehr unter: www.mohayder.net
Foto: Cover Goldmann Verlag
22.02.2014
Band 1 des Pfälzischen Klosterlexikons erscheint
Buchvorstellung im Erkenbert-Museum
Frankenthal
Frankenthal- Der erste
Band des „Pfälzischen Klosterlexikons“ wird am Freitag, 21.
Februar, um 18 Uhr im Erkenbert-Museum Frankenthal, Rathausplatz,
durch den Bezirkstagsvorsitzenden Theo Wieder, zugleich
Oberbürgermeister der Stadt, Institutsdirektor Roland Paul,
Museumsleiter Dr. Edgar Hürkey und Projektleiter Jürgen Keddigkeit
vorgestellt. Die musikalische Gestaltung der Buchpremiere
übernimmt der Kurpfälzische Singkreis Frankenthal unter der Leitung
von Michael Teichert.
Nach dem großen Erfolg des mehrbändigen „Pfälzischen
Burgenlexikons“ gab der Bezirkstag Pfalz 2009 dem Institut für
pfälzische Geschichte und Volkskunde den Auftrag, ein „Pfälzisches
Klosterlexikon“ zu erarbeiten. Die Forschungen in Zusammenarbeit
mit dem Institut für europäische Kunstgeschichte und dem
Bistumsarchiv Speyer zeigen, dass die Pfalz nicht nur eine Burgen-,
sondern auch eine Klosterlandschaft war. „Anfänglich gingen wir von
etwa 90 Anlagen aus, jetzt wissen wir, dass rund 180 Domkapitel,
Stifte, Klöster, Ordenskommenden sowie Beginen- und Begardenhäuser
die Bedeutung der südwestdeutschen Region im Mittelalter
veranschaulichen“, erläutert Jürgen Keddigkeit, der mit dem Projekt
betraut ist und eine Reihe namhafter Wissenschaftler gefunden hat,
die das Werk vorantreiben.
Der erste Band von A (Abenheim) bis G
(Grünstadt), der von ihm sowie Matthias Untermann, Hans Ammerich,
Pia Heberer und Charlotte Lagemann herausgegeben wird, präsentiert
neben einer großen Einführung rund 40 Anlagen – darunter so
interessante wie die Abtei auf dem Disibodenberg, in der auch
Hildegard von Bingen Jahrzehnte zubrachte, Klöster in Alzey sowie
in Eußerthal, Enkenbach, Frankenthal und Germersheim. Es folgen in
den beiden nächsten Jahren drei weitere Bände (A bis M, N bis S und
T bis Z); der Preis je Band beträgt zirka 40 Euro. Der 680-seitige
erste Band dieses wissenschaftlichen Handbuchs, das allen
Interessierten als aufschlussreiches Nachschlagewerk dient, ist
über den Buchhandel sowie den Online-Buchshop des Instituts für
pfälzische Geschichte und Volkskunde (www.shop.pfalzgeschichte.de)
erhältlich.
Bezirksverbands Pfalz,
Presse
16.02.2014
„Jetzt hab'n wir den Salat“
Schifferstadter Autor Harald Schneider präsentiert mit
„Tote Beete“ seinen 10. „Palzki-Krimi“ - und die Neuhofener
NAFA-Feinkost dazu den passenden Salat
Von Gerhard Cantzler
Neuhofen- Eine ebenso vergnügliche wie
ungewöhnliche Buchpräsentation konnten jetzt die Teilnehmer an
einer „Doppelpräsentation“ in den Räumen der
„NAFA-Feinkost“ im pfälzischen Neuhofen erleben.
Harald Schneider, in Schifferstadt lebender Autor
beliebter Kriminalgeschichten mit Bezug zu pfälzischen
Institutionen und Ereignissen wie dem Bistum Speyer oder zuletzt
den „Wittelsbacher“-Schauen in der Metropolregion, mit denen er
zwischenzeitlich schon eine Gesamtauflage von weit über 100.000
Büchern und Hörbüchern erreicht hat und damit zu den meistgelesenen
deutschen Krimi-Autoren zählt, stellte jetzt bereits den 10. Band
seiner so erfolgreichen „Palzki“-Reihe vor.
„Tote Beete“ hat Schneider diesen neuesten Roman betitelt, in
dem er seinen Serienhelden, den Kriminalhauptkommissar Rainer
Palzki, den Mord am Prokuristen eines Neuhofener
Feinkost-Salate-Herstellers aufklären lässt. Tatorte dabei: Das
Gelände der Landesgartenschau in Landau, wo der Neuhofener das
Opfer eines Bombenanschlags wird und die Räume der „NAFA“ in
Neuhofen.
Doch dass das Ganze eine reine Fiktion darstellt – einen
echten Krimistoff eben – das machten die Tatsachen deutlich, dass
die Landauer Gartenschau – anders als ursprünglich geplant – wegen
diverser Bombenfunde auf ihrem Gelände (Ja tatsächlich: Es geht
dabei um echte Bomben, um „Blindgänger“ aus dem Zweiten Weltkrieg!
) erst im kommenden Jahr eröffnet werden wird und dass zum anderen
am gestrigen Tag die komplette Führungsmannschaft von NAFA als
Gastgeber quicklebendig und quietschfidel bei der Präsentation
zugegegen war.
Als Überraschung hatten sie zu diesem Anlass, gemeinsam mit dem
Krimi-Autor den neuen „Palzki-Feinkostsalat“ kreiert – den 101.
übrigens aus der reichhaltigen Salatküche in der Neuhofener
Jahnstraße, mit dem sie also die Buchvorstellung zu einer echten
„Doppelpremiere“ machten.
NAFA-Geschäftsführer Wolfgang Grenz und seine
Tochter Alexandra Flößer – in dem kreativen
Neuhofener Familienunternehmen zuständig für Vertrieb und Marketing
- sowie ihr Ehemann Bernhard Flößer, der Einkäufer
von NAFA, hatten nach der Lektüre bisheriger Palzki-Romane die
Idee, an Harald Schneider mit der Anfrage heranzutreten, ob der
sich vorstellen könne, eine Krimi-Handlung zu entwickeln, die im
Hause NAFA spielen würde.
Und ob der das konnte - was dabei herausgekommen ist, das können
die Liebhaber der „schwarzen“ Palzki-Romane“ des Schifferstadter
Autors seit gestern selbst nachlesen oder sie konnten es gestern -
in Auszügen, vom Autor selbst gelesen - hören und parallel dazu die
neueste NAFA-Salat-Kreation verkosten.
Wer mit den örtlichen Gegebenheiten in der Metropolregion
Rhein-Neckar vertraut ist, der wird in dem zehnten
„Palzki-Jubiläumsband“ „Tote Beete“ zahlreiche bekannte Details
wiederfinden. Dass sich dabei Fiktion und Realität auf ganz
besondere Art und Weise vermischen, das verdeutlicht u.a, die
„schmackhafteste“ Schlüsselszene des neuen Feinkost-Krimis: Bei
einer besonders „scharfen“ Verfolgungsjagd durch die NAFA-
Salatmanufaktur, bei der der Schifferstadter Kommissar nur mit Mühe
sein Leben retten kann und dabei ganz nebenbei das außergewöhnlich
milde Honig-Dressing für den „Palzki-Feinkost-Salat“
kreiert.
Und dieses Dressing ist das absolut kalorienarme „Sahnehäubchen“
auf der neuen Salatkreation, passend zum Roman, mit denen Autor und
Salat-Köche gleichzeitig Hirn und Gaumen der Leser kitzelt! Denn
anders als sein Name „Tote Beete“ es vermuten lässt, handelt es
sich bei der leckeren Feinkost um eine besonders vitale
Salatkreation, die unter anderem aus Geflügel-Wiener-Würstchen,
Karotten, Mais und eben jenem Honig-Dressing besteht.
Mit diesem Doppelpack aus Roman und Salat verbinden Autor Harald
Schneider, der in Meßkirch beheimatete „Gmeiner Verlag“ - dort
erscheinen die beliebten „Palzki-Romane“ - und der Neuhofener
Salathersteller „NAFA Feinkost“ – zugleich eine Benefiz-Aktion: Mit
den Erlösen und Spenden aus dem Verkauf des
„Palzki-Feinkost-Salats“ - er wird noch bis Ende März exclusiv in
allen NAFA-Filialen angeboten - und aus den begleitenden szenischen
Feinkost-Krimi-Lesungen des Autors wird die
Ernährungsaufklärungsaktion des „LandFrauenverbands Pfalz e.V.“ an
Grundschulen in der Pfalz gefördert. Foto: gc
Der SPEYER-KURIER- Buchtipp:
Harald Schneider: „Tote Beete“ erscheint als Taschenbuch und
e-book mit 308 Seiten. Es kostet als Taschenbuch 11,90 EUR und ist
ab sofort im Buchhandel (ISBN 978-3-8392-1538-8) sowie zusätzlich
auch als Hörbuch – Laufzeit: 8:30 Stunden (Bestellnummer ISBN
3836807505) erhältlich.
13.02.2014
Der Bestattungsratgeber
kompetent
— sachlich --- fair
Viele Menschen fühlen sich hilflos und sind überfordert, wenn
sie die Bestattung eines Angehörigen in die Hand nehmen müssen.
Denn manche Bestattungsunternehmen nutzen diese Hilflosigkeit und
die Trauer der Angehörigen aus.
Der Ratgeber will in Bestattungsfragen sensibilisieren und zeigt
konkret, wie sich Angehörige vor unseriösen Anbietern schützen und
Betrugs- und Kostenfallen umgehen können.
Das Buch enthält außerdem einen umfangreichen Serviceteil sowie
ein ausführliches und kommentiertes Adress- und
Webseitenverzeichnis.
Die zahlreichen Hinweise sind übersichtlich gestaltet und führen
kompetent, sicher und erfolgreich durch den Ablauf eines
Sterbefalls. Beginnend mit der ärztlichen Totenbescheinigung, über
die Vor- und Nachteile der verschiedenen Bestattungsraten, die
Auswahl des richtigen Bestatters, die Überführung, die Versorgung,
die Trauerfeier, die zahlreichen Fremdleistungen, bis hin zu
Grabmal, Grabpflege und Haushaltsauflösung.
Das Buch enthält einen umfangreichen Serviceteil mit Checklisten
(z.B. Dokumentenmappe, Maßnahmen im Todesfall, Kosten einer
Bestattung, Übersicht über Qualitätssiegel u.a.). Der sehr
ausführliche und kommentierte Adressenteil von Anbietern in der
Bestattungsbrance sowie das Webseiten-Verzeichnis bieten dem Leser
ein Nachschlagewerk, welches die eigene Recherche weitgehend
überflüssig macht.
Aus dem Vorwort:
Die Branche ist anfällig für dubiose Geschäftemacher, denn der
Umgang mit dem Tod ist in Deutschland erschreckend lasch reguliert.
Die Berufsbezeichnung »Bestatter« ist nicht geschützt; die
Bürokratie tobt sich lieber in der Friedhofsgebührenordnung aus,
eine Zulassungsvoraussetzung oder gar eine amtliche Prüfung zum
Bestatterberuf gibt es nicht. So blüht die Tätigkeit der Bestatter
vielerorts im Verborgenen und das nutzen einige, wenn auch nicht
alle Bestatter aus. Daran sind die Angehörigen nicht ganz
unschuldig. In einer Gesellschaft, in der sich traditionelle
Familienbindungen auflösen, in der die Großfamilie ausstirbt, die
Mobilität zunimmt und die Familienmitglieder entfernt von einander
wohnen, muss der Tod eines Angehörigen zwangsläufig »outgesourct«
werden. Er wird an Fachleute übergeben, die den Sterbefall anstelle
der Angehörigen abwickeln. Diesem Fachmann, dem Bestatter, kommt
somit die Rolle einer Autorität zu.
Die Bezeichnung »Bestattungsinstitut « suggeriert einen
offiziellen, einen behördlichen Charakter. Der Beiname »Pietät«
(lat. Frömmigkeit) suggeriert sogar mehr: Mit ihm verbinden sich
Werte wie Pflichtgefühl, Moral, Ethik, Würde und Anstand. Doch sind
Qualität und Redlichkeit eines Bestattungsinstituts für den Kunden
nicht immer zu erkennen. Qualitätszeichen, von diversen Verbänden
verliehen, bieten zwar eine erste Orientierung, verwirren aber
durch ihre Anzahl (rund ein Dutzend) und überfordern die
Angehörigen, den Wert dieser Gütezeichen und -siegel
einzuschätzen.
Hinzu kommt der psychologische Druck: trotz Trauer und
Erschöpfung müssen weitreichende Entscheidungen getroffen, müssen
viele Aufgaben erledigt werden. Die Zeit dafür ist begrenzt. Eine
vermeintliche Verpflichtung gegenüber dem Verstorbenen führt dann
dazu, dass die geschäftliche Seite einer Bestattung nicht kühl
erwägt, sondern hastig absolviert wird. Oft wird ohne
Preisvergleich beauftragt. Eine Umfrage der Stiftung Warentest im
Jahr 2008 unter 1.000 Lesern über ihre Erfahrung mit
Bestattungsfirmen brachte das Ergebnis: »Wenn man sich vorher mit
der Materie beschäftigt hätte, würde man vieles anders machen.« Die
Konsequenz für Sie: Informieren Sie sich frühzeitig, was bei einem
Sterbefall zu tun ist und worauf Sie achten müssen. Wenn es soweit
ist, können Sie dann in Ruhe zwischen Alternativen wählen und
müssen nicht unter Zeitdruck das erstbeste (und zu teure) Angebot
annehmen.
Der
Autor:
Peter Waldbauer, Jahrgang 1966, ist Betriebswirt und wohnt als
freiberuflicher Dozent und Autor in der Nähe von Heidelberg.
Während seines Studiums arbeitete er vier Jahre in
der Bestattungsbranche.
Er veröffentlichte Essays und zwei Sachbücher: Lexikon der
antisemitischen Klischees - antijüdische Vorurteile und ihre
historische Entstehung und Die Bestattungsmafia - Wie mit derm Tod
Geschäfte gemacht werden.
Brandes & Apsel Verlag
ISBN 978-3-95558-032-2
244 Seiten, 14,5 x 20,7 cm
Paperback, 19,90 Euro
02.02.2014
„Die Anfänge der Europabewegung in der Pfalz nach dem Zweiten Weltkrieg“
Eine Buchvorstellung
von Werner Schilling
Speyer- Autor ist der Historiker
Walter Helfrich. Sein lesenswertes Werk über „Die Anfänge der
Europabewegung in der Pfalz nach dem Zweiten Weltkrieg“ legt der
Speyerer Beigeordnete Dr.Wolf Böhm allen geschichtsbewussten
Pfälzern ans Herz. Dieses nicht nur historisch- und auch nicht nur
pfalzorientierte Buch kann nach Ansicht Böhms „gerade im Jahr der
Europa-Wahlen beitragen zu einem erfolgreichen Gelingen bei der
Bildungsarbeit und im Entwicklungsprozess unserer Jugend, bei der
besonders die sozialwissenschaftlichen Bedürfnisse und
gesellschaftspolitischen Zukunftsperspektiven der jungen Menschen
im Mittelpunkt stehen“.
Walter Helfrich, der im Februar 2012 nur wenige
Wochen nach Fertigstellung dieses fundierten Werkes im Alter von 60
Jahren starb, hat „Die Anfänge der Europabewegung in der Pfalz nach
dem Zweiten Weltkrieg“ unter die Lupe genommen. Dabei gelang es
Helfrich, der über drei Jahrzehnte am Speyerer Gymnasium am
Kaiserdom unterrichtete und fast ebenso lang Regionaler Fachberater
für Geschichte in der Vorderpfalz war, die Mentalität der Pfälzer
Bevölkerung in der Adenauer-Zeit zu ergründen.
Die Arbeit des Historikers Helfrich wurde mit
großem Forschungsaufwand vorgenommen, dabei wurden sämtliche
Facetten der Europabewegung erfasst: angefangen von ihren
ideologischen Grundlagen und logistischen Schwierigkeiten bis hin
zu ihrer Wahrnehmung in der zeitgenössischen Parteien- und
Presselandschaft sowie bis hin zu ihrem Einfluss auf Kirchen und
Gewerkschaften. Eingestreute Kurzbiographien und Zeitzeugenberichte
erleichtern den Zugang zu diesem komplexen Thema und machen es auch
einer breiten Leserschaft verständlich. Das Buch ist überdies
geradezu feuilletonistisch formuliert und spannend zu lesen.
Helfrich arbeitete auf verschiedenen Ebenen und mit
verschiedenen Zugriffen die Anfänge der Europabewegung in der
(Frankreich unmittelbar benachbarten) Pfalz so dicht auf, dass
dieses 774 Seiten starke Buch auf nicht absehbare Zeit ein
Standardwerk bleiben wird. Eine vergleichbare Arbeit über eine
andere deutsche Region gibt es nicht, betont Böhm. Die
vorliegende Studie war von Walter Helfrich als eine Mainzer
Dissertation (bei Prof. Dr. Heinz Duchhardt) angefertigt und
eingereicht worden. Kurz nachdem die ersten Gutachten mit einer
ersten Stellungnahme und einem schon ausgesprochenem Prädikat
„magna cum laude“ erstellt waren, verstarb Walter Helfrich
überraschend, sodass es sich bei dem vorliegenden Buch nicht um
eine approbierte Dissertation handelt, erläutert der
Regierungsschuldirektor i.R. zur Entstehungsgeschichte des Buches.
Als langjährigem Freund und Kollegen von Helfrich war es Böhm
vergönnt, die Erstellung dieser Arbeit mit verfolgen zu können.
„Die Qualität der mir bekannten Studie verpflichtete mich daher zu
einer integralen Druckerstellung posthum, um eine Aufnahme durch
die geschichtsinteressierten Pfälzer und durch eine darüber hinaus
gehende Öffentlichkeit zu ermöglichen – insbesondere durch die
europäische Jugend.“
Walter Helfrich:
„Die Anfänge der Europabewegung in der Pfalz nach
dem Zweiten Weltkrieg“, herausgegeben am 27. November 2013 vom
Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde, Bezirksverband
Pfalz. 774 Seiten, ca.25 Euro. Das 774 Seiten starke Werk ist zum
Preis von 29,50 Euro im Buchhandel (ISBN 978-3-927754-75-1) sowie
in der Pfalzbibliothek in Kaiserslautern, Bismarckstraße 17 als
auch beim Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde in
Kaiserslautern, Benzinoring 6, erhältlich. Es kann unter Telefon
0631 3647-304, über http://www.shop.pfalzgeschichte.de/ oder auch
info@institut.bv-pfalz.de bestellt werden.
31.01.2014
Religiöses Buch des Monats Februar 2014: „In guter Hoffnung“
Ein
spiritueller Begleiter durch die Schwangerschaft mitverfasst von
der Neustadter Theologin Monika Kreiner
Speyer- Zum „religiösen Buch des Monats
Februar 2014“ haben der Borromäusverein, Bonn, und der St.
Michaelsbund, München, das Buch „In guter Hoffnung. Gedanken,
Gebete, Segenswünsche für die Zeit der Schwangerschaft“ gewählt.
Eine der beiden Autorinnen stammt aus dem Bistum Speyer: Monika
Kreiner. Die Diplom-Theologin arbeitet als Pastoralreferentin in
den Gemeinden Mußbach und Gimmeldingen. Sie wohnt in
Neustadt/Weinstraße und ist Mutter von zwei Kindern im
Grundschulalter.
In dem Buch, das sie gemeinsam mit Dr. Claudia Pfrang, Theologin
aus München, geschrieben hat, sind Gedanken, Meditationen und
Segenswünsche zu jedem Schwangerschaftsmonat enthalten. Texte, in
denen Gefühle, Fragen und Stimmungen aufgegriffen werden, die sich
bei einer Schwangeren einstellen können. Das mit vielen Fotos und
Bildern ansprechend gestaltete Buch ist ein spiritueller und
informativer Begleiter durch die Schwangerschaft.
„Ich selber habe meine beiden Schwangerschaften und insbesondere
auch die beiden Hausgeburten als spirituelle Ereignisse erlebt und
wollte die positiven Erfahrungen an andere Frauen weiter geben.
Schwangerschaft und Geburt als Ort der Gotteserfahrung wurde
bislang von Seiten der Theologie noch nicht genügend wahrgenommen“,
erklärt Kreiner die Entstehung des Buches. „Besonders liegt mir am
Herzen den Frauen Mut zu machen, auf die eigenen innewohnenden
Kräfte zu vertrauen, die Gott uns Frauen für diese Aufgabe des
Hervorbringens von neuem Leben schenkt und sich nicht von den
vielen zusätzlichen, ärztlichen Untersuchungen, die es derzeit
gibt, verrückt machen zu lassen.“
So beinhaltet das Buch auch Informationen und Gedanken zu den
„dunklen“ Seiten einer Schwangerschaft: Angesprochen werden Themen
wie der Tod eines Ungeborenen, eine drohende Frühgeburt und das Für
und Wider der Pränataldiagnostik.
Ergänzt werden die Beiträge der Autorinnen durch Erfahrungen
anderer Frauen und durch Erklärungen der Hebamme Kathrin-Anne
Hanses, die kurz schildert, was im jeweiligen Monat im Körper der
Frau und dem heranwachsenden Kind vor sich geht.
„Nicht zuletzt möchte ich mit dem Buch auch dazu anregen, sich
vertrauensvoll an Gott zu wenden, der das Leben schenkt. Auch
Frauen, die bisher keine Gebetspraxis haben, werden vielleicht
durch die kleinen Übungen und Rituale, die in dem Buch
vorgeschlagen sind, dazu ermutigt, es einfach mal auszuprobieren,
ihre Ängste und Hoffnungen Gott anzuvertrauen“, so Monika
Kreiner.
Das Buch ist im Kösel-Verlag München erschienen, hat 144 Seiten
und kostet 16,99 Euro.
Monika Kreiner, Claudia Pfrang: In guter Hoffnung.
Gedanken, Gebete, Segenswünsche für die Zeit der Schwangerschaft.
München: Kösel, 2013; 144 S.; 16,99 Euro
Text und Foto: Bischöfliches Ordenariat Speyer
30.01.2014
Falsches Spiel
Der
Jugendbuchroman „Abpfiff“ von Andreas Müller behandelt das brisante
Thema Doping im Leistungssport
Eine Buchvorstellung von Jana Volk
Höher, schneller, weiter. Die Jagd nach Rekorden bei
Sportereignissen ist ungebrochen. Besonders junge Sportler leiden
oftmals unter zu großen Erwartungen, die den Spaß am Wettkampf zur
Nebensache werden lassen.
Ein Sieg muss her. Was aber, wenn dafür die eigene Leistung
nicht mehr ausreicht und sich durch Training allein nicht mehr
steigern lässt?
Autor und Pädagoge Andreas Müller hat sich seine eigenen
Gedanken über das Thema Doping und Leistungssport gemacht. Daraus
ist jetzt ein spannender Jugendbuchroman entstanden, in dem sich
alles um eine junge Sportlerin dreht, die genau mit dieser
Problematik konfrontiert wird.
Keine Frage, in Sachen Handball ist Johanna ein echtes
Naturtalent und erfolgreich dazu. Ihre Begeisterung für diesen
schönen wenngleich auch Kräfte zehrenden Sport ist fast grenzenlos.
Ihr Ehrgeiz auch.
Deshalb verlässt sie sogar ihre alte Mannschaft und wechselt zu
einem anderen Verein.
Zwischen ihrem alten Handballverein und der neuen Mannschaft
scheinen jedoch Welten zu liegen. Während früher der Spaß an
sportlicher Betätigung und der Zusammenhalt untereinander im
Vordergrund standen, zählen hier allein die gesammelten Punkte und
für die eine oder andere Spielerin die Chance, eine Förderung für
den Beginn einer Profikarriere zu erhalten.
Thorsten, der Trainer, erkennt schnell die große Begabung von
Johanna und macht sie zu seiner Nummer eins im Team. Auch er ist
ehrgeizig und möchte kein Spiel verlieren. Deshalb verlangt er von
seiner Mädchenmannschaft sehr viel Disziplin und bedingungslose
Leistungsbereitschaft.
Das bedeutet neben der Schule und den Hausaufgaben vor allem
noch mehr Verzicht auf die ohnehin knapp gewordene Freizeit.
Trotzdem gelingt es Johanna die hohen Erwartungen, die an sie
gestellt werden, zu erfüllen.
Doch nach einer Verletzung scheint sich in ihrem Leben auf
einmal einiges zu verändern. Da ist diese Angst, die sich in ihrem
Kopf festsetzt und sie auf einmal veranlasst, vorsichtiger zu sein.
Und sie lernt Fabian kennen, den netten Schüler aus ihrer Klasse,
der mehr als nur ihr Fan sein möchte.
Nach einem verpatzten Spiel bekommt sie den Frust der anderen
Spielerinnen, die eifersüchtig auf die vermeintliche Konkurrentin
sind, zu spüren. Selbst Thorsten gibt ihr deutlich zu verstehen,
dass für ihn Rücksichtnahme oder Verständnis Fremdwörter sind.
Noch rauer wird der Umgangston, als sich Vertreter der
Landesliga ankündigen. Zwei Mädchen aus der Mannschaft sollen nach
einem Auswahlspiel die Möglichkeit zum Aufstieg erhalten.
Gerade als sich Johanna ernsthaft zu fragen beginnt, ob ihr das
nicht alles zu viel wird, bekommt sie ganz unerwartet von Thorsten
Unterstützung angeboten – in Form von leistungssteigernden
Tabletten.
In der ohne Umwege und geradlinig geschriebenen Geschichte
stellt sich zwar gleich von Anfang an heraus, dass Johanna
keinesfalls naiv und leicht zu beeinflussen ist, sondern sich viele
Gedanken über ihre Situation macht, aber gleichzeitig bereit ist,
für ihren geliebten Sport sehr viel in Kauf zu nehmen.
Thorsten hingegen sucht nach der eigenen gescheiterten Karriere
wenigstens den Erfolg als Trainer. Deshalb sind ihm Skrupel völlig
fremd, wenn es darum geht, mit eiskaltem Egoismus die Spielerinnen
zum Doping zu überreden, wohl wissend um die Tatsache des Betrugs
und die Gefahren, die mit der Einnahme solcher Medikamente
verbunden sind.
Einfühlsam und mit subtiler Beobachtungsgabe wird die innere
Zerrissenheit, mit der die Teenager während der Pubertät zu kämpfen
haben und ihre leichte Beeinflussbarkeit zum Ausdruck gebracht,
ebenso wie der Zickenkrieg der Mädchen und die unvermeidlichen
Rivalitäten von Schülern untereinander.
Die Auftritte des Trainers und die Beschreibung seiner Person
sind sehr sorgfältig platziert und erhalten gerade dadurch eine
umso machtvollere Präsenz.
Trotzdem geht es in dem Buch primär nicht nur um das Thema
Doping im Spitzensport, sondern auch um Leistungsdruck und
Erwartungshaltung. Wie gehen Trainer, Mannschaftskameraden und vor
allem die Betroffenen selbst, mit Niederlagen oder Überforderung
um? Was passiert, wenn man sich eingestehen muss, dass das
Leistungslimit längst erreicht ist?
Johanna ist anfangs noch von Zweifeln geplagt. Auf diese Art und
Weise hatte sie sich ihre Zukunft im Sport bestimmt nicht
vorgestellt! Trotzdem fragt sie sich auch, ob man nicht diese
Chance zum Aufstieg vielleicht nur einmal im Leben bekommt. Nachdem
die Situation bei einem Trainingslager eskaliert, muss sie eine
Entscheidung treffen.
Fazit: Eine richtig gut geschriebene Geschichte, die vor allem
Jugendliche darin bestärken soll, ihren eigenen Weg zu gehen und
sich ihren Stärken und Schwächen zu stellen.
Die damit verbundene Botschaft einer Absage zu Doping, einem
„Nein“ zum Selbstbetrug und einem Statement für einen „sauberen“,
fairen Sport macht das Ganze umso wertvoller.
Abpfiff
Andreas Müller
Taschenbuch, 120 Seiten
Preis 5,90 €
Buchverlag Kempen
ISBN 978-3-86740-437-2
25.01.2014
Elf Kinder und ein Zauberfußball
Eine
Buchvorstellung von Jana Volk
Seit seine beiden besten Freunde weggezogen sind, ist es für Tom
ziemlich langweilig und einsam geworden. Dabei dürfte es bei seiner
großen Begeisterung fürs Fußballspielen gar nicht so schwer sein,
andere Kinder und neue Freunde kennenzulernen.
Aber es ist wie verhext: Sobald Tom auf dem Bolzplatz mit den
Jungs aus der Nachbarschaft kicken möchte, wird er unsicher und
stolpert sogar über die eigenen Füße, was ihm jede Menge Spott und
Gelächter einbringt. Deshalb verkriecht er sich lieber auf dem
gemütlichen Dachboden seines Elternhauses und träumt davon, ein
erfolgreicher Torjäger zu sein.
Doch eines Nachmittags werden seine Tagträume plötzlich durch
seltsame Geräusche unterbrochen. Zunächst denkt Tom an ein Tier,
das sich vielleicht zwischen den alten Holzbalken eingenistet hat.
Was er aber dann in dem kleinen Nebenraum entdeckt, lässt ihm
zunächst vor Entsetzen die Haare zu Berge stehen und gleich darauf
laut auflachen.
Ein komisches, rundes Lederding, das irgendwie entfernt an einen
alten Fußball erinnert, hüpft wie ein wild gewordener Handfeger um
ihn herum und fordert ihn zum Spielen auf. Soll das jetzt ein Witz
sein? Doch bald schon wird klar: Das hier ist kein gewöhnlicher
Ball; Wer mit ihm spielt, wird ganz schnell zum Superfußballer.
Aber darum geht es in dem Kinderbuch „Tom und der Zauberfußball“
eigentlich gar nicht. Dieser Ball ist nämlich in einer besonderen
Mission unterwegs. Elf Jungen und Mädchen aus acht Nationen soll er
zusammenbringen. Elf Kinder, die mit den unterschiedlichsten
Problemen zu kämpfen haben, aber die alle etwas Gemeinsames
verbindet: Die große Leidenschaft für Fußball. Dafür reist nicht
nur der Ball um die halbe Welt...
In dreißig Kapiteln verstehen es die Autoren Ulla Klopp und
Dietmar Brück die Faszination dieses Sports in ein aufregendes
Kinderbuch zu verpacken, dessen Handlung in neun verschiedene
Länder führt. Nebenbei erfahren die jungen Leser noch etwas über
die kulturellen Unterschiede und die Lebensbedingungen der
jeweiligen Kinder vor Ort, ohne die Geschichte zu überladen oder
die Spannung zu nehmen.
Die Schwierigkeiten mit denen jeder der liebenswerten Helden in
diesem Buch konfrontiert wird, sind aus dem ganz normalen Alltag
entnommen. Deshalb fällt es auch leicht, sich in die entsprechende
Gedanken- und Gefühlswelt hineinzuversetzen.
Für Tom, bei dem die Geschichte ihren Anfang nimmt, läuft es
derzeit alles andere als rund. Genauso wenig wie für seine besten
Kumpels Salvatore und Winston, die jetzt in Italien und England
leben. Im Gegenteil. Der eine muss sich wegen seiner paar Pfunde
zuviel auf den Rippen dumme Sprüche anhören und wird von
gemeinsamen Aktivitäten ausgeschlossen, während der andere sich von
ganzem Herzen wünscht, dass er seinen Vater nicht immer nur
heimlich sehen darf.
Den anderen Kindern, von denen Tom (noch) keine Ahnung hat, geht
es ähnlich. Anna aus Schweden macht sich Gedanken um ihren
Großvater und hat ziemlichen Ärger mit ihrem Stiefbruder.
Jenny, die in Kalifornien lebt hat dagegen ganz andere Sorgen.
Sie leidet an einer rätselhaften Krankheit und hat es satt, ständig
auf Hilfe angewiesen zu sein. Die Boshaftigkeit ihrer beiden
Schwestern macht ihr Leben auch nicht gerade leichter.
Mucawe aus Afrika will unbedingt Lesen und Schreiben lernen,
doch sein Vater kann das Schulgeld für ihn nicht aufbringen. Und
Bebeto, der in einem brasilianischen Armenviertel wohnt, weiß
ebenfalls sehr genau was Armut bedeutet und wird sogar zum
Dieb.
Gerade diese Gegensätze machen die Erzählung bunt und
abwechslungsreich und gewähren einen phantasievollen Blick über die
eigene Wirklichkeit hinaus, während der Ball wie ein roter Faden
die Jugendlichen, die noch gar nicht wissen, dass sie vor dem
größten Abenteuer ihres Lebens stehen, verbindet.
Im Hinblick auf die nahende Fußballweltmeisterschaft in
Brasilien liest sich diese Geschichte, die zu dem noch sehr lustig
geschrieben ist, natürlich doppelt vergnüglich und steigert die
Vorfreude umso mehr.
Am Ende – so viel sei schon mal verraten - steht eine
einzigartige Mannschaft mit elf Freunden, bei denen Nationalität,
soziale Herkunft oder Sprachbarrieren überhaupt keine Rolle mehr
spielen, in einem außergewöhnlichen Finale gegen den Weltmeister
Brasilien in Bern – wo 1954 auch tatsächlich schon die Deutsche
Fußballnationalmannschaft Geschichte geschrieben hat.
Aber bevor es soweit ist, müssen die jungen Nachwuchskicker noch
manche Bewährungsprobe bestehen.
Übrigens: Genauso packend ist die Fortsetzung der Geschichte in
Band zwei „Tom und der Zauberfußball in Afrika“, in der Tom seinem
afrikanischen Freund Mucawe beistehen muss, dessen Dorf in Gefahr
ist...
Ulla Klopp, Dietmar Brück
Tom und der Zauberfußball (Band 1)
Taschenbuch, 269 Seiten
Preis 6,99 €
Carlsen Verlag
ISBN: 978-3-551-35938-4
12.01.2014
Kreuz – Rad – Löwe. Rheinland-Pfalz. Ein Land und seine Geschichte
Aktueller Buchtipp
des SPEYER-KURIER
„Kreuz – Rad – Löwe. Rheinland-Pfalz. Ein Land und seine
Geschichte“ - erste umfassende rheinland-pfälzische
Landesgeschichte zum sensationell günstigen Preis
fertiggestellt.
Was ist nicht alles geschrieben und veröffentlicht worden über
die verschiedenen Landesteile des in seinen Urspüngen uralten, in
seiner heutigen Gestalt jedoch doch noch so jungen Bundeslandes
Rheinland-Pfalz. Als bedeutende Kernlande an Rhein und Mosel
eigenständig und oft genug auch in konkurrierendem Gegeneinander
über mehr als zwei Jahrtausende gewachsen, füllen Abhandlungen über
die unterschiedlichen Aspekte seiner Entwicklung in öffentlichen
wie in privaten Bibliotheken viele Regalmeter Was bislang jedoch
noch fehlte, war die Zusammenschau auf die Geschichte des im Jahr
1946 auf Befehl der französischen Besatzungsmacht aus ganz
unterschiedlichen Teilen zusammengefügßten neuen Bundeslandes:
Hervorgegangen ist es damals hauptsächlich aus dem südlichen
Teil der ehemaligen preußischen Rheinprovinz - den
Regierungsbezirken Koblenz und Trier -, aus der Region Rheinhessen,
dem westlichen Teil von Nassau sowie aus der zuvor lange zum
Königreich Bayern gehörenden Rheinpfalz – jene allerdings ohne den
dem Saarland zugeschlagenen Saarpfalz-Kreis.
Gut 2.000
Seiten stark und fast sieben Kilogramm schwer ist das dreibändige,
im Verlag Philipp von Zabern (Darmstadt/Mainz) erschienene
Kompendium unter dem beziehungsreichen Titel „Kreuz – Rad –
Löwe. Rheinland-Pfalz. Ein Land und seine Geschichte“ -
die erste umfassende Landesgeschichte über dieses in den
vergangenen 65 Jahren längst zu eigenständiger Identität gelangten
Bundeslandes. Angeregt durch die „Kommission des Landtages für die
Geschichte des Landes Rheinland-Pfalz“ konnte dieses umfasssende
Großprojekt mit wissenschaftlicher Unterstützung der
Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, des Landesamtes für
Vermessung und Geobasisinformation Rheinland-Pfalz, des
Landesbibliothekszentrums Rheinland-Pfalz, des Statistischen
Landsamtes Rheinland-Pfalz und des Südwestrundfunkes realisiert
werden. Maßgeblich gefördert wurde die Herausgabe de Werkes vom
Landtag Rheinland-Pfalz sowie von der Staatskanzlei des Landes.
Durch diese Unterstützung wurde es auch möglich, den Ersten Band,
der die Entwicklung der heutigen rheinland-pfälzischen Territorien
„von den Anfängen der Erdgeschichte bis zum Ende des Alten
Reiches“ (ISBN-978-3-8053-4510-1) beleuchtet, zum geradezu
sensationell niedrigen Preis von 19,99 Euro
anzubieten. Auch der Zweite Band, der die Zeit „vom
ausgehenden 18. Jahrhundert bis zum 21. Jahrhundert“ (ISBN
978-3-8053-4291-9) umfasst und der nur in Verbindung mit der vom
Statistischen Landesamt erarbeiteten „Historischen
Statistik“ abgegeben wird, für nur 29,99
Euro im Buchhandel zu erwerben ist.
Ein Werk, dass in keiner privaten Bibliothek „bekennender“
Rheinland-Pfälzer fehlen darf und das auch in die Bestände aller
Bildungseinrichtungen im Lande gehört.
cr./Fotos: gc
03.01.2014
Glaubenssache
Professor Matthias Beck stellt in seinem neuen Buch
„Glauben – Wie geht das?“ Fragen und Antworten auf ein christliches
Leben im modernen Alltag vor
Eine Buchvorstellung von Jana Volk
Kein Gott für alle?
„Ein gut ausgebildeter, junger Mensch in Mitteleuropa braucht
keinen Gott“, lautete jüngst die provokante Aussage eines Dozenten
für Medizinethik in einer Vorlesung an einer Hochschule. Die
Reaktion seiner Studenten reichten von ungeteilter Zustimmung bis
zum gleichgültigen, gelangweilten Schulterzucken. Gott also, als
eine Hypothese für Minderheiten? Hat demzufolge Glaube und
Christentum überhaupt noch eine Bedeutung – und eine Chance – in
einer globalisierten und aufgeklärten Welt?
Auch für Atheisten, Agnostiker und – alle anderen...
hat der Arzt und Theologe Matthias Beck jetzt ein Buch
geschrieben, das sich intensiv mit dem Thema: „Glauben – Wie geht
das?“ in einer modernen Gesellschaft auseinandersetzt. So beginnt
auch der Einstieg mit einer ganzen Liste von Fragen, wie
beispielsweise: Was ist das Christentum eigentlich? Ist das
Christentum tauglich für den Alltag oder ist es nicht schon längst
überholt? Kann man sein Leben mit dem Christentum meistern? Ist
Gott nur eine Phantasiegestalt und das Christentum eine Religion
voller Verbote? Lässt sich Christentum mit einer fortschrittlichen,
naturwissenschaftlich geprägten Welt vereinbaren?
Im Zweifelsfall Gott oder doch eher Google?
Die Suche des modernen Menschen nach den existentiellen Fragen
in einer Zeit der schnellen, aber oberflächlichen Kommunikation,
des Vernetzt-Seins, das jedoch vom wirklichen Sein meilenweit
entfernt ist, bringt oft mehr Unsicherheiten als Antworten.
Aber weshalb sollte sich heutzutage ein moderner Mensch mit
Internetanschluss mit seinen Problemen oder Zweifeln an Gott
wenden, wenn Google innerhalb von Bruchteilen von Sekunden sogar –
wenngleich in den wenigsten Fällen eine passende - Antwort
liefert?
Es ist die Suche nach dem Warum, die Suche nach Liebe und
Vertrauen, dem Absoluten, dem Grund allen Seins, das so viele
Menschen beschäftigt und die schon den großen Denkern vor unserer
Zeit keine Ruhe gelassen hat und auf die, aller hochentwickelten
Technik zum Trotz, auch Suchmaschinen keine Lösungen parat
haben.
Christentum als eine Erfahrung des Alltags
Gegliedert ist das Buch in vier große Abschnitte mit mehreren
Kapiteln. Darin beschreibt der Autor mit ruhigen, klaren Worten den
Glauben und seine Bedeutung für unser Leben. Weitab von jeglichem
missionarischem Eifer und kirchlichem Dogma nimmt er Bezug auf eine
Realität mit all ihren Tücken und welche Rolle der christliche
Glaube darin einnehmen kann.
Dabei geht es auch um so genannte „falsche“ und „richtige“
Gottesvorstellungen, da in der Vergangenheit nicht selten von der
Kirche ein gravierend falsch dargestelltes, starres Gottesbildnis
vermittelt wurde, das nicht selten mit ein Grund für die Ablehnung
des Christentums darstellt.
Gott in weiter Ferne oder vielleicht näher als man
denkt?
Was uns verbindet sind bestimmte Erfahrungen, die wir machen.
Liebe, Leid, Freude oder Trauer und vielleicht die Suche nach einem
Verantwortlichen. Dabei laufen wir Gefahr, unsere eigenen Wünsche,
Hoffnungen und Ängste in ein Gottesbildnis zu projizieren, dass es
vermutlich so gar nicht geben kann und uns den Blick für das
Wesentliche verstellt.
Einen virtuosen Bogen bildet die Interpretation des Autors mit
der Aussage, dass Urknall und Evolution einer Vorstellung von Gott
nicht kontraproduktiv sind und räumt gleichzeitig mit dem Mythos
eines rachsüchtigen, alten Mannes auf, der missgelaunt vom Himmel
aus, auf jeden nur geringsten Fehler lauert, um uns dann mit Blitz
und Donner zu bestrafen.
Dein Wille geschehe
Angesichts von Leid, Elend und Gewalt dürften vielen Menschen
diese Worte im „Vaterunser“ nur schwer über die Lippen kommen.
Matthias Beck nimmt als Grundlage die Bibel und verweist darauf,
dass uns auch dort keine paradiesischen Zustände versprochen
wurden, dafür aber Trost und Beistand für unsere dunkelsten
Stunden.
Der Wille Gottes wird mit den zehn Geboten in Kontext gebracht,
die letztendlich zur Freiheit des Menschen führen. Vor allem dem
Gebot der Nächstenliebe kommt mit der Deutung, dass es hierbei
nicht um gut und böse, sondern um gut und besser geht, eine ganz
besondere Rolle zu, inklusive des Appells die Verantwortung zum
Selbstsein zu übernehmen, als Voraussetzung für ein gutes
Verhältnis zu seinen Mitmenschen.
Das Prinzip Hoffnung
Ob Christen nicht eher zu einem altertümlich wirkenden
„Traditionsverein“ gehören, die ihren Blick viel zu oft auf ein
„Leben danach“ richten? Viel besser ist es, so der Verfasser, mit
beiden Beinen mitten im Leben zu stehen, aus dem einfachen Grund,
dass andernfalls vielleicht im Diesseits das Gute, das Schöne aber
auch viele Ungerechtigkeiten übersehen werden könnten.
Eine klare Absage gibt es zum verbissenen Hinterherjagen von
allem und jedem, einem Egoismus, der keinen Platz für innere
Regungen und Stimmungen sowie kein Gehör mehr für die Stimme Gottes
hat, die ebenso gut im Schweigen vorhanden sein kann. Dafür der Rat
zu mehr Gelassenheit, Distanz zu manchen weltlichen Dingen und
Humor.
Fides quarens intellectum
Der Glaube sucht den Intellekt und dazu dürfen dann
Kritikfähigkeit, Zweifel, Nachfragen und Nachdenken gehören. Nach
dem Wissenschaften, wie beispielsweise die Philosophie, lange Zeit
von Seiten der Kirche unterdrückt wurden, finden diese heute
glücklicherweise ihre Anerkennung und beide führen einen Dialog auf
Augenhöhe mit dem Willen, voneinander zu lernen.
So sind in unserer Demokratie zahlreiche Wertevorstellungen des
christlichen Glaubens zu finden, während die Kirche ebenfalls immer
wieder gehalten ist, die eigenen Wertevorstellungen aufs Neue zu
prüfen.
Alles braucht seine Zeit
Seine Talente nutzen, das Leben in seiner ganzen Fülle zur
Entfaltung bringen und im Idealfall diese Begabungen seinen
Nächsten, der Gemeinschaft zu Verfügung zu stellen, einhergehend
mit einer inneren Freude und Zufriedenheit. Die Auslegung dieser
Bibelstelle ist hier immer wieder zu finden.
Ein Zuwenden zum christlichen Glauben sollte zur
Lebensentfaltung jedes Einzelnen führen und stellt für Matthias
Beck eher eine Beziehungsreligion als ein striktes Regelwerk dar,
bei dem es vordergründig darum geht, die wöchentliche
Sonntagspflicht in der Kirche abzusitzen. Diese Entwicklung geht
allerdings nicht von heute auf morgen und braucht - wie jede gute
Beziehung - vor allem Zeit.
Was bleibt...
ist der nachhaltige Eindruck eines gut verständlichen,
aufschlussreichen Buches, geschrieben von einem Autor, dem man die
Botschaft der christlichen Nächstenliebe aus innerer Überzeugung
abnimmt. Sehr aufgeschlossen steht Matthias Beck dabei den
Naturreligionen, dem Vielgötterglauben Indiens, dem Buddhismus, der
Philosophie, sowie der wissenschaftlichen Forschung gegenüber.
Die Kapitel sind präzise aufeinander abgestimmt und laden zum
Nachdenken ein. Aufgrund des dem Leser zugewandten Sprachstils
erhält das Ganze eine sehr persönliche – im wahrsten Sinne des
Wortes - ansprechende Note. Schade sind nur die vielen,
vermeidbaren Wiederholungen im Text, die den ansonsten zügigen
Lesefluss beeinträchtigen.
Die Ausführungen zu Ethik und Spiritualität wären mit ihren
etlichen Diskussions- und sicherlich auch Reibungspunkten, wie
beispielsweise beim Thema Priesterweihe und Zölibat, bestens dafür
geeignet, frischen Wind in den besonders von älteren Schülern
oftmals als langweilig empfundenen Religionsunterricht zu
bringen.
Vor allem der letzte Teil bietet mit seinen anschaulichen
Erklärungen zu Themen wie Freiheit, Christentum und Politik, helio-
und geozentrisches Weltbild, Christentum und Medizin, Christentum
und Wirtschaft einen anderen Blickwinkel auf deren Auswirkungen im
täglichen Leben.
Lohnt es sich?
Empfehlenswert ist das Buch für alle, die sich schon immer
einmal mit dem Thema Glauben, Christ sein im Alltag oder mit
zeitgemäßen Interpretationsansätzen der Bibel auseinandersetzen
wollen. Was das Buch nicht ist: Einer von vielen (überflüssigen)
Ratgebern, mit einer eins zu eins umsetzbaren Check-Liste zum
bloßen Abhaken. Stattdessen findet man hilfreiche Impulse zur
Betrachtung über ein Leben mit Gott und was es bedeutet, Christ und
dabei gleichzeitig ganz Mensch sein zu dürfen.
Aber auch für diejenigen, die auf der Suche sind, weil sie
merken, dass vielleicht etwas ganz Wesentliches, in einem
vorwiegend auf materiellen Werten und Leistung ausgerichteten
Leben, fehlt, dürfte diese Lektüre eine spirituelle Anregung sein.
Welches Fazit der Einzelne im Anschluss daraus zieht, ist auf jeden
Fall Glaubenssache.
Matthias Beck
Glauben – Wie geht das?
Hardcover, 264 Seiten
Preis 19,99 €
ISBN 978-3-222-13428-9
Styria Premium
Mit freundlicher Unterstützung der PR-Agentur Literaturtest
in Berlin
16.12.2013
Buch zur Europabewegung posthum erschienen
Walter Helfrichs Arbeit schließt Lücke in der
pfälzischen Geschichte
Kaiserslautern- „Dem leider viel zu
früh verstorbenen Autor ist es mit dieser fundierten Arbeit
gelungen, auch die Mentalität der Pfälzer Bevölkerung in der
Adenauer-Zeit zu ergründen“, sagte Roland Paul, Direktor des
Instituts für pfälzische Geschichte und Volkskunde, über die
Neuerscheinung des hauseigenen Verlags. Walter Helfrich, der im
Februar 2012 nur wenige Wochen nach Fertigstellen der Arbeit im
Alter von 60 Jahren starb, habe „Die Anfänge der Europabewegung in
der Pfalz nach dem Zweiten Weltkrieg“ unter die Lupe genommen. Die
Präsentation des Buches von Walter Helfrich, der viele Jahre am
Speyerer Gymnasium am Kaiserdom unterrichtete,
erfolgte in „seiner“ ehemaligen Schule vor zahlreichen Gästen,
darunter die Witwe des Autors, Astrid Helfrich, seine Freunde Dr.
Wolf Böhm aus Speyer und Dr. Werner Scherer aus Kaiserslautern,
Lehrerkolleginnen und -kollegen sowie Vertreter der Europa-Union,
der größten Bürgerinitiative für Europa in Deutschland.
Helfrich verstand es, so Paul, „einen umfassenden
historischen Überblick zu geben, der nicht nur die ideologischen
Grundlagen der Bewegung aufzeigt, sondern auch auf die von den
personellen und logistischen Schwierigkeiten beherrschte Geschichte
des Landesverbands der Europa-Union eingeht“. Der Autor habe damit
eine Lücke in der pfälzischen Geschichte geschlossen. Dr. Christian
Decker, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut des
Bezirksverbands Pfalz, erläuterte, dass der Speyerer Historiker die
Studie mit großem Forschungsaufwand verfasst habe, die sich als
historische Gesamtdarstellung verstehe. Sie versuche erstmals,
„sämtliche Facetten der Europabewegung zu erfassen: von ihren
ideologischen Grundlagen und anfänglichen logistischen
Schwierigkeiten über ihre Wahrnehmung in der zeitgenössischen
Parteien- und Presselandschaft bis hin zu ihrem Einfluss auf
Kirchen und Gewerkschaften“. „Eingestreute Kurzbiographien und
Zeitzeugenberichte erleichtern den Zugang zu diesem komplexen Thema
und machen es verständlich“ – sagte Decker mit Blick auf eine
möglichst breite Leserschaft. Abschließend führte Prof. Dr. Heinz
Duchhardt dem Publikum vor Augen, dass Helfrich mit seiner Arbeit
promovieren wollte. Er selbst habe die Dissertation mit einer sehr
guten Note bewertet und bedauere, dass Helfrich den Abschluss des
Promotionsverfahrens nicht mehr habe erleben können.
Das 774 Seiten starke Werk ist zum Preis von 29,50
Euro im Buchhandel (ISBN 978-3-927754-75-1) sowie in der
Pfalzbibliothek in Kaiserslautern, Bismarckstraße 17 (werktags von
9 bis 16 Uhr, samstags von 10 bis 14 Uhr; geschlossen vom 24. bis
31. Dezember), und beim Institut für pfälzische Geschichte und
Volkskunde in Kaiserslautern, Benzinoring 6 (montags bis
donnerstags von 9 bis 12 Uhr, 14 bis 16 Uhr und freitags von 9 bis
12 Uhr; geschlossen vom 23. Dezember bis 3. Januar) erhältlich. Es
lässt sich unter Telefon 0631 3647-304, info@institut.bv-pfalz.de oder
www.shop.pfalzgeschichte.de bestellen.
Text und Foto: Bezirksverbands Pfalz
12.12.2013
Für Sie ausgewählt – Büchertipps der Experten der Buchhandlung Oelbermann
spk.
Speyer. Eine mittlere vierstellige Zahl an
Neuerscheinungen kommt Jahr für Jahr allein in deutscher Sprache
auf den internationalen Büchermarkt – Romane, Sachbücher,
Biografien – teure und luxuriöse Bildbände ebenso wie preiswerte
Taschenbücher - und, und, und...... Die Regale auf den großen
deutschen Buchmessen - im März in Leipzig und im Oktober in
Frankfurt/Main - sind übervoll davon. Doch wer soll da als
einzelner Leser noch den Überblick behalten?
In qualifizierten Buchhandlungen wie bei
Oelbermann in Speyer sind dazu jetzt in der
Vorweihnachtszeit wieder eigene Büchertische zusammengestellt
worden, wo Sie, liebe Leserinnen, liebe Leser, sich rasch einen
Überblick über die Empfehlungen des Hauses verschaffen können.
Denn die Spezialisten der Speyerer Buchhandlung
Oelbermann haben es nämlich auch in diesem Jahr schon zum
zwölften Male wieder auf sich genommen, für all diejenigen, die
nicht die Zeit und die Muse haben für eine entsprechende Sichtung
des riesigen Angebotes zumindest eine qualifizierte Vorauswahl zu
treffen und die Literaturfreunde auf die richtige Spur zu den
Lesestoffen ihres Geschmacks und ihrer Wahl zu setzen.
In diesem Jahr haben die Buchhändlerinnen und Buchhändler von
Oelbermann in Speyer und Limburgerhof dazu
insgesamt 18 Titel ausgewählt, die auch wir Ihnen, liebe Leserinnen
und Leser des SPEYER-KURIER, im folgenden ans Herz
legen möchten:
Daniel Kehlmann: „F“
Rowohlt 22,95 Euro
Joachim Meyerhoff „Wann wird endlich
wieder so, wie es war“
Kiepenheuer & Witsch 19,99 Euro
Claire Beyer „Refugium“
Frankfurter Verlagsanstalt 19,90 Euro
James Gordon Farrell „Troubles“
Matthes & Seitz 24,90 Euro
Sarah Stricker „Fünf Kopeken“
Eichborn-Verlag 19,99 Euro
Mohsin Hamid „So wirstdu stinkreih im boomenden
Asien“
Dumont 18,99 Euro
Hilary Mantel „Falken“
Dumont 22,90 Euro
Andrew Miller „Friedhof der Unschuldigen“
Zsolnay 21,90 Euro
Zülfü Livaneli „Serenade für Nadja“
Klett-Cotta 21,95 Euro
Andrea Hirata „Die Regenbogentruppe“
Hanser 19,99 Euro
Linus Reichlin „Das Leuchten in der Ferne“
Galiani 19,99 Euro
Jonas Lüscher „Frühling der Barbaren“
Beck 14,95 Euro
Johanna Adorjan „Meine 500 besten Freunde“
Luchterhand 18,99 Euro
Dennis Gastmann „Gang nach Canossa“
Rowohlt 18,95 Euro
Michel Bergmann „Herr Klee und Herr Feld“
Arche 19,95 Euro
Matthias Glaubrecht „Am Ende des Archipels – Alfred
Russell Wallace“
Galiani 24,99 Euro
James Stein „Der Komet“
Galiani 18,99 Euro
Richard Mason „Die geheimen Talente des Pit
Barol“
Bertelsmann 19,99 Euro
Also denn: Ihr SPEYER-KURIER wünscht Ihnen viel
Speß beim Schmökern
Foto: gc
08.12.2013
Familie Poneleit und ein tierisch schönes Weihnachtsfest
Eine
Buchvorstellung von Jana Volk
Die Weihnachtsvorbereitungen im Hause Poneleit laufen bereits
auf Hochtouren, als Max plötzlich den Hamster unter dem
Weihnachtsbaum entdeckt. Dabei sollte Max seinem Vater doch nur bei
der Suche nach der Christbaumspitze helfen. Und nun sitzt dort -
zwischen all dem bunten Seidenpapier - dieser Hamster. Der ist aber
die Weihnachtsüberraschung für Mama und Papa und darf deshalb vor
der Bescherung keinesfalls gesehen werden. Besser gesagt, die halbe
Weihnachtsüberraschung, denn: Ein Hamster kommt selten
alleine...
Im Leben der Familie Poneleit geht es immer ein bisschen
chaotisch zu. Sechs Familienmitglieder sorgen dafür, dass niemals
Langeweile aufkommt. So auch in dieser lustigen und turbulenten
Geschichte „Ach du krümeliger Pfefferkuchen“ von
Anu Stohner, in der der Hamsterfund unter dem Christbaum erst
der harmlose Auftakt einer aufregenden Suche und jeder Menge
Heimlichkeiten rund um den Heiligabend ist.
Eigentlich sollte die Zwillingsschwester von Max auf das
Nesthäkchen der Familie, die kleine Klara, aufpassen - doch Maxine
hat Besseres zu tun. Deshalb steht sie lieber im Badezimmer und
ärgert sich über das Aussehen des abgeknickten Engelsflügels an
ihrem Kostüm für das Krippenspiel. Logisch, dass Klara die Gunst
der Stunde nutzt, um auf eigene Faust die angrenzenden Räume zu
erkunden und dabei die Tür zum Kinderzimmer offenlässt, in dem die
beiden Hamster versteckt waren...
Auf der bald darauffolgenden Suche nach Klara findet Maxine dann
im Arbeitszimmer ihres Vaters zwar nicht die kleine Schwester,
dafür aber ein niedliches Kätzchen, das ihr jedoch blitzschnell
entwischt. Etwa auch ein Weihnachtsgeschenk, das vorher nicht
gesehen werden darf?
Schon machen sich die Zwillinge auf die Socken, um den kleinen
Ausreißer wieder einzufangen und durchkämmen – heimlich versteht
sich - das ganze Haus bis in den Keller. Dort ist aus dem
angrenzenden Waschraum plötzlich ein leises Fiepen und ein
flehentliches Kratzen an der Tür zu vernehmen, das sich jedenfalls
nicht nach einer Katze anhört. Hat hier vielleicht noch jemand
etwas versteckt? Schon nähert sich mit lauten Schritten Mama auf
der Kellertreppe. Oh, nein!
Weiter oben geht es in der Zwischenzeit nicht weniger lebhaft
zu. Die große Schwester Lisa bekleckert beim Suppe pürieren die
ganze Küche vom Boden bis zur Decke, was zwar ein äußerst
interessantes Sprenkelmuster ergibt, aber trotzdem so nicht bleiben
kann, Papa Poneleit geht samt sorgfältig geschmücktem
Weihnachtsbaum zu Boden, der Engelsflügel von Maxines Kostüm ist
immer noch nicht repariert und in weniger als einer Stunde beginnt
bereits das Krippenspiel in der Kirche.
Doch die Poneleits sind unschlagbar und halten auch im größten
Durcheinander alle fest zusammen. Dafür wird dann ihr persönliches
Weihnachtsfest einfach „tierisch“ gut.
In diesem wunderbar witzigen Buch, in dem wohl jeder ein
Geheimnis hat und so ganz „nebenbei“ etwas zu suchen
scheint, dreht sich alles um die Vorbereitungen zum
Heiligabend. Die 24 Kapitel, die sich übrigens prima zum täglichen
Vorlesen eignen, verkürzen die Zeit bis Weihnachten im Handumdrehen
und sind somit eine ganz tolle Alternative zum herkömmlichen
Adventskalender.
Zusätzlichen Spaß bringen die schwungvollen, fröhlichen
Zeichnungen, die von Hildegard Müller im Comic-Stil gestaltet
wurden.
Ach du krümeliger Pfefferkuchen
Anu Stohner
Hardcover, 99 Seiten
ISBN 978-3-423-62504-3
Preis 14,95 €
Deutscher Taschenbuch Verlag
01.12.2013
Zauberhaftes Weihnachtsmärchen
Im neuen Kinderbuch
„Das Weihnachtswunder von Schneeberg“ der Autorin Dagmar Geisler
ist in einem kleinen Ort auf einmal das Geld weg
Eine Buchvorstellung von Jana Volk
Dieses Jahr, so hat sich die elfjährige Lotte vorgenommen, soll
es ein ganz besonders schönes Weihnachtsfest werden. Vor allem auch
deshalb, weil ihr Bruder zum Glück noch immer an den Weihnachtsmann
glaubt und Lotte den kleinen Karlchen von Herzen gern hat.
Und bereits in der Vorweihnachtszeit fallen dann die ersten,
weißen Flocken vom Himmel - wenn das kein gutes Zeichen ist! Doch
leider schneit es immer mehr und will anscheinend gar nicht mehr
aufhören, sodass der kleine Ort Schneeberg, in dem Lotte wohnt, von
der Außenwelt abgeschnitten wird.
Das ist aber längst noch nicht alles und wäre garantiert halb so
schlimm, würde nicht auf einmal im ganzen Städtchen das gesamte
Geld verschwunden sein. Kein Einwohner in Schneeberg besitzt auch
nur noch einen einzigen Cent! Selbst auf der Bank ist kein Geld
mehr zu bekommen und die wertvolle Münzsammlung aus der
Schalterhalle ist ebenfalls wie vom Erdboden verschluckt. Eine
äußerst merkwürdige Angelegenheit mit Folgen.
Kein Geld, kein Festessen, keine Geschenke. Muss Weihnachten
jetzt etwa ausfallen? Nicht, wenn es nach Lotte geht! Die hat
nämlich eine richtig tolle Idee. Allerdings mit einem klitzekleinen
Haken: Alleine funktioniert ihr Plan auf keinen Fall. Aber soll sie
sich wirklich mit der hochnäsigen Ida Großkopf - die übrigens ihrem
Namen alle Ehre macht - und den nervigen Jungs Paul und Hannes, die
sie ständig mit ihren blöden Sprüchen ärgern,verbünden?
Doch da die meisten Erwachsenen in dieser Krise ja nun leider zu
absolut gar nichts zu gebrauchen sind, gibt sich Lotte einen Ruck.
Klar, dass sich die Vier erst einmal tüchtig zusammenraufen müssen
und dabei ganz überraschende Erfahrungen machen. Auch die, dass
materieller Wohlstand nicht das Wichtigste im Leben ist und sich
durch entschlossenes - und vor allem gemeinsames – Handeln so
einiges ändern kann. Damit schaffen dann die ungleichen Freunde am
Ende der Geschichte etwas so Großartiges - etwas, das mit keinem
Geld der Welt zu bezahlen ist – und das weit über Weihnachten
hinaus Bestand haben wird.
Die Autorin Dagmar Geisler hat mit ihrem „Weihnachtswunder von
Schneeberg“ ein modernes Märchen für Groß und Klein geschrieben,
das mit allen wichtigen Elementen, die eine typische
Weihnachtsstory nun einmal braucht, ausgestattet ist.
Der Mittelpunkt dieser Geschichte widmet sich der Bedeutung von
Weihnachten im Sinne eines Familienfestes, eines Miteinanders
inklusive aller Begleiterscheinungen wie Einsamkeit, Familienzwist
und Versöhnung sowie etlichen Missverständnissen. Selbst die
„Herbergssuche“ eines gestrandeten, geheimnisvollen
Musikalienhändlers samt Hund wird auf höchst amüsante Weise
erzählt.
Das Geben und Nehmen, das gegenseitige Verstehen und Annehmen
trotz aller Fehler und Schwächen wird auf sehr einfühlsame,
kindgerechte Weise thematisiert. Dabei dürfen auch Eitelkeiten,
Neid und Eifersucht eine Rolle spielen, genauso wie die ersten,
zarten Gefühle und der lange Weg zum Erwachsenwerden, der verbunden
ist mit einer mühsamen Suche nach sich selbst und seinem Platz im
Leben.
So ist die Hauptprotagonistin Lotte fest davon überzeugt, im
Gegensatz zu ihren Freunden, keinerlei Talent für irgendetwas zu
besitzen und wird am Schluss auf überraschende Weise eines Besseren
belehrt.
Und es geht um einen Ort und seine Bewohner, die auf einmal –
mit etwas Nachhilfe der Kinder – zusammenrücken (müssen), um
zunächst aus der Not eine höchst einfallsreiche Tugend zu machen,
die zum genialen Selbstläufer wird. Durch das feinsinnige in Frage
stellen des - nicht nur vorweihnachtlichen- Konsumverhaltens einer
ganzen Gesellschaft ist dieses Kinderbuch auch für im Herzen jung
gebliebene Erwachsene lesenswert.
Alle Figuren sind liebevoll, authentisch und durch eine
originelle Namensgebung treffend charakterisiert. Die
pfiffigen und fröhlich bunten Illustrationen, die ebenfalls von der
Autorin stammen, machen die 31 Kapitel, die man garantiert „alle
Jahre wieder“ gerne lesen möchte, noch schöner.
Dagmar Geisler
Das Weihnachtswunder von Schneeberg
Hardcover, 160 Seiten
Neuerscheinung Oktober 2013
ISBN 978-3-423-76086-7
Preis 10,95 €
Deutscher Taschenbuch Verlag
17.11.2013
Backen zur Weihnachtszeit – die 400 besten Rezepte
Plätzchenduft
erfüllt die Wohnstuben
Nun ist es bald wieder so weit – Weihnachten steht vor der Tür.
Schon seit August gibt es – wie jedes Jahr – Lebkuchen, Kekse und
Marzipan in den Regalen. In Amerika wurden bereits die ersten
Weihnachtsbäume feierlich erleuchtet! Und Ende November ist der
erste Advent - also höchste Zeit, sich ans Plätzchenbacken zu
begeben.
In dem oben genannten Buch finden Sie vierhundert Rezepte – von
A wie Adventsschnitten bis Z wie Zwetschgenlebkuchen. Hier hat
Ingrid Pernkopf, die „Kekskönigin“ aus Gmunden, gemeinsam mit ihrer
Partnerin Renate Wagner-Wittula eine Mischung aus beliebten und
bewährten Klassikern, aber auch aus neu inspirierten, modernen
Rezepten zusammengestellt. Mit klaren Anweisungen, die auch
ungeübten Bäckern und Bäckerinnen alles verständlich erklären,
gelingt es auf Anhieb, die „eigene Backstube“ zu eröffnen. Zahllose
Variationen des jeweils verwendeten Teiges eröffnen eine große
Bandbreite an verschiedenen süßen Köstlichkeiten.
Und was gibt
es Schöneres, als gemeinsam mit den Kindern oder dem Partner zu
backen, wenn draußen leise der Schnee rieselt und es kalt ist. Das
ganze Haus wird erfüllt von wunderbarem Duft und versetzt die
Erwachsenen zurück in die unbeschwerte Kinderzeit, als man mit Mama
gebacken hat.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass man genau weiß, was in
den Plätzchen enthalten ist. Das ist in einer Zeit, in der es immer
mehr Allergiker gibt, ein nicht zu unterschätzender Pluspunkt.
Ebenso kann man in den meisten Rezepten den Zucker durch ein
anderes Süßungsmittel ersetzen und so dafür sorgen, dass sich das
eine oder andere Weihnachtspfund weniger auf die Hüften setzt.
Als besonderes Schmankerl gibt es in diesem Buch ein Lesezeichen
mit Tipps – so hat man die besten immer gleich zur Hand.
Was mir persönlich am Besten gefällt, ist das Kapitel „Sündiger
Schmelzpunkt“ mit Rezepten für Pralinen, Konfekt und kleinen
Naschereien. Hier findet man die leckersten Dinge – alle sehr gut
als Mitbringsel für das ganze Jahr geeignet.
Backen zur Weihnachtszeit – die 400 besten
Rezepte
Ingrid Pernkopf/Renate Wagner-Wittula
Pichler Verlag ISBN 978-3-85431-635-0
Preis: 29,99 Euro
bk. Foto: Literaturtest
09.11.2013
Plätzchenduft erfüllt die Wohnstuben - Bilderalbum
Mit Augenmaß
Stephanie
Horwitz gibt in „Facebook & Second Life“ interessante Einblicke
in mediale Jugendkultur
Eine Buchvorstellung von Jana Volk
Die liebste Freizeitbeschäftigung von Kindern und Jugendlichen
ist das Internet. Surfen, chatten, zocken oder mit Freunden in
sozialen Netzwerken, wie beispielsweise Facebook, zu kommunizieren,
bestimmen zunehmend deren Alltag. Aber gibt es ein Leben nach
Facebook, und was ist das Faszinierende an Online-Spielen, in denen
junge Menschen oft stundenlang verweilen können? Einen kleinen
Einblick in diese mediale Welt versucht Diplom-Sozialpädagogin
Stephanie Horwitz, mit ihrem Buch „Facebook & Second Life“, zu
geben.
Während die jetzige Generation, die so genannten „Digital
Natives“, bereits mit einer Fülle an Möglichkeiten, die die moderne
Informationstechnik derzeit zu bieten hat, aufgewachsen ist und
sich mit einer selbstverständlichen Routine im World Wide Web
bewegt, beschleicht die Elterngeneration - aufgrund fehlender Übung
und ihren mangelnden Kenntnissen als Digital Immigrants bezeichnet
- immer öfter das Gefühl, von ihren Kindern einfach abgehängt
worden zu sein. Internetplattformen und Computerspiele erscheinen
ihnen als ein Buch mit den berühmten sieben Siegeln, eine Welt, die
ihnen völlig fremd geblieben ist.
Über 900 Millionen Mitglieder zählt momentan die
Facebook-Gemeinde, mehr als die Hälfte davon ist bereits mobil
erreichbar. Tendenz täglich steigend. Allen voran ist es der
Spaßfaktor, der dazu bewegt, sich mit Gleichgesinnten zu
unterhalten, Fotos, Links und Musik zu teilen, Neuigkeiten
auszutauschen oder ganz spontan eine Party zu organisieren. Auf den
ersten Blick sind es viele Vorteile, die diese moderne Form der
Kommunikation mit sich bringt. Warum also sollte man die
Möglichkeiten, die ein soziales Netzwerk wie Facebook bietet und
dazu noch kostenlos und offensichtlich „mega“ einfach zu bedienen
ist, nicht nutzen?
Selbst namhafte Firmen haben es sich zwischenzeitlich zur
Gewohnheit gemacht, ihre Kunden dazu aufzufordern, sie auf den
Seiten mit dem kleinen, weißen „f“ auf blauem Grund zu besuchen. Wo
sonst wird einem Unternehmen die Kundenakquise mit garantiertem
Feedback und einer gratis Zugabe an wertvollen Informationen auch
so leicht gemacht?
Vor allem jungen und unerfahrenen Nutzern ist die Tatsache, dass
dieser scheinbare Komfort mit dem (hohen) Preis der eigenen Daten
bezahlt wird, unbekannt oder wird schlichtweg ignoriert. Im
schlimmsten Fall führen fehlendes Fachwissen sowie vom Betreiber
gewollt umständliche Einstellungen des eigenen Profils dazu, dass
private Informationen - für alle einsehbar - ins Netz gelangen, mit
oft ungeahnten Folgen.
Welche negativen Auswirkungen allzu offenherzige Plaudereien auf
die eigene Privatsphäre haben können, wird einigen erst dann
schmerzhaft bewusst, wenn sie Opfer von Cybermobbing oder Schikanen
geworden sind.
Gilt es in der eigenen Clique als „angesagt“, immer und überall
– egal wie, wo und wann – erreichbar zu sein, droht genau dieser
Zwang zur ständigen Präsenz schon recht bald zum Fluch zu werden.
Denn: wer nicht ständig „on“ ist, ist schon recht bald „out“.
Nicht selten reagieren Eltern genervt und hilflos auf den
multimedialen Dauerkonsum ihrer Kinder. Verbote, so die Meinung der
Autorin, helfen hier rein gar nichts, sind in letzter Konsequenz
wenig umsetzbar und realitätsfern.
Hier bietet das Buch von Stephanie Horwitz, das
erfreulicherweise nicht als neunmalkluger Ratgeber daher kommt,
eine erste Orientierung und wird somit zum Leitfaden für alle, die
mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben. Im Rahmen ihrer
pädagogischen Arbeit sieht sie dabei die Möglichkeiten des Web
nicht als Gegner, sondern als eine Form der unvermeidlichen
Anpassung an eine globalisierte Welt.
Wurde früher auf der Straße gespielt, treffen sich die Kinder
und Jugendlichen von heute vor der Playstation oder dem Computer.
Das Online-Spiel Second Life, das exemplarisch von der Autorin
ausgewählt wurde, zählt 28 Millionen registrierte Benutzerkonten,
von denen täglich 35000 – 60000 Spieler gleichzeitig bis zu 24
Stunden am Tag eingeloggt sind.
Ungläubig staunen darf man dabei über die subtilen
Verführungskünste bei dieser neuen Art der Freizeitbeschäftigung,
die eine ungeahnte Anziehungskraft auf ihre Spieler ausübt,
inklusive der Gefahr eines enorm hohen Suchtpotenzials, genauso wie
über einen oftmals nicht vorhandenen Jugendschutz. Wahrhaben
möchten diese unangenehmen Tatsachen freilich die wenigsten.
Antworten auf alle Fragen kann das Buch logischerweise zwar
nicht geben, doch anhand ihrer zahlreichen Recherchen, beleuchtet
die Autorin akribisch die Vor- und Nachteile, die mit der Nutzung
dieser Internetaktivitäten verbunden sind.
Geradezu nüchtern werden Daten, Zahlen und Fakten
präsentiert.Themen wie exzessive Computernutzung, illegale
Downloads finden darin ihren Platz, genauso wie Gewaltbereitschaft
durch Realitätsverlust bis hin zum Suchtverhalten. Beschönigt wird
dabei nichts. Und genau diese präzise und ruhige Sachlichkeit ist
es, die aufhorchen lässt und dabei beim Leser ein beunruhigendes
Gefühl hervorruft.
Aber anstatt die negativen Seiten gleich in bester
Schwarzmaler-Manier genüsslich auszuschmücken, ist die Intention
der Lektüre glücklicherweise darauf ausgerichtet, überhaupt erst
einmal mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen. Dafür dürfen
dann auch die positiven Seiten eines Online-Spiels hervorgehoben
werden, die vom Austesten der eigenen Grenzen – im virtuellen
Rahmen – bis hin zur Kommunikation mit Spielern aus anderen Ländern
reichen.
Kinder und Jugendliche suchen nach Bestätigung und finden diese
heutzutage scheinbar in sozialen Medien und Online-Spielen. Damit
sie sich über die Auswirkungen ihres Handelns bewusst werden, sind
Eltern, Erzieher und Pädagogen in besonderem Maße gefordert, so der
Appell. Dafür bedarf es in erster Linie der Bereitschaft zur
Information und genauem Hinschauen sowie Kommunikation statt
Resignation, um in einem gemeinsamen Dialog den richtigen Umgang
mit den neuen Medien mit Augenmaß zu fördern.
Stephanie Horwitz
Facebook & Second Life
126 Seiten, Preis 13,80 €
Frankfurter Literaturverlag, Frankfurt a. M.
ISBN 978-3-8372-1250-1
01.11.2013
„Heimat │ Kirche │ Pfalz“ – Ein Portrait in Bild und Wort“
Die
Evangelische Kirche der Pfalz stellt sich in einer neuen,
emotionsstarken Publikation vor
spk. Speyer. Mit einem emotionssstarken Porträt
stellt jetzt die Evangelische Kirche der Pfalz unter dem Titel
„Heimat │ Kirche │ Pfalz“ den Wirkungsbereich
ihrer Landeskirche in höchst reizvollen Perspektiven vor. Von
Kirchheimbolanden im Norden bis Bad Bergzabern im Süden - von
Speyer im Osten bis Homburg im Westen – die 128 Seiten umfassende
Publikation mit ihren großformatigen Fotos, die gleichzeitig mit
ihrer deutschen Fassung auch in englischer und französischer
Sprache erschienen ist, will mehr sein als „nur“ ein Bildband. Die
Autoren Hartmut Joisten, Martin
Schuck und Christian Schad wollen sich in
ihren Beiträgen dem Begriff „Heimat“ aus Sicht des Pfälzer
Protestanten annnähern, „für den Heimat etwas mit Nähe zu tun hat -
etwas, was mich unbedingt angeht“, so Kirchenrat Wolfgang
Schumacher in seinem Vorwort zu dem im Verlagshaus Speyer
erschienenen Band, der am letzten Freitag im Rahmen einer
Feierstunde mit Gästen aus Kirche, Politik und Gesellschaft – unter
ihnen auch der Oberbürgermeister von Speyer, Hansjörg
Eger, am Sitz des Pfälzischen Landeskirchenrats
präsentiert wurde.
Neben
Bildmotiven, die kirchliches Leben in der Pfalz und der Saarpfalz
zum Thema haben, gibt es in dem Buch zahlreiche Szenen mit
Menschen, kirchlichen und weltlichen Festen sowie Aufnahmen von
Dörfern, Städten und Landschaften. „Das Buch ist eine ansprechende
Visitenkarte nach außen und innen“, so Kirchenpräsident
Christian Schad bei der Vorstellung. Auch für diejenigen,
die in ihrer Heimat fest verwurzelt seien, gebe es „das Neue im
Bekannten zu entdecken“. Die Publikation bilde Geschichte und
Gegenwart der Landeskirche und ihrer Regionen ab, bringe aber auch
ihre Zukunftsvisionen zur Sprache. Die englischen und französischen
Ausgaben seien der ökumenischen Zusammenarbeit geschuldet und
eigneten sich insbesondere auch als Geschenk für Christen in den
weltweiten Partnergemeinden.
Der Begriff
„Heimat“ sei für viele Menschen – insbesondere nach den Erfahrungen
in der Zeit des Nationalsozialismus und dem Zweitem Weltkruieg
vielfach auch negativ besetzt, betonte Roland
Paul, Direktor des Instituts für pfälzische Geschichte und
Volkskunde in seiner Vorstellung des neuen Bandes. Die Erinnerung
an die Heimat könne bitter sein – für die verfolgten Juden, aber
auch für die Heimatvertriebenen und Flüchtlinge, die nach dem Krieg
in die Pfalz gekommen und in der „anderen, neuen Heimat“ nicht
überall willkommen gewesen seien. Das gelte so aber bis heute auch
für die Menschen, die aufgrund der politischen oder
wirtschaftlichen Verhältnisse in ihrer „alten Heimat“ nicht mehr
dort leben könnten. „Auch ihnen sollten wir eine neue, eine andere
Heimat geben“, so Paul. Der Kirche komme hier eine ganz besondere
Aufgabe zu. Das Buch - schon von der äußeren Aufmachung her sehr
ansprechend und „mit herrlichen Aufnahmen ausgestattet“ - eigne
sich auch als ein passendes Geschenk beispielsweise für die
Nachkommen der vielen pfälzischen Amerika-Auswanderer, die auf der
Suche nach ihren Wurzeln gerade auch im Zentralarchiv der
pfälzischen Landeskirche gerne nach ihren Ahnen suchten.
„Nicht nur die
Tradition, auch Landschaft und Leute spielen für das
Selbstverständnis der Pfälzer Protestanten eine ebenso gewichtige
Rolle wie für das Bild, das man sich außerhalb der Pfalz von ihnen
macht“, schreibt der Dozent für Medien und Journalismus an der
Universität Erlangen-Nürnberg und frühere Chefredakteur des
Evangelischen Kirchenboten, Hartmut Joisten, in
seinem Beitrag „Heimat in einer global vernetzten Welt“. Demnach
sind die Pfälzer „von erfrischender Hemdsärmeligkeit und barocker
Ungezwungenheit“ und schätzen ihre Freiheit. Die „Einheit der
Christen“, so Joisten, bleibe für die Pfälzer Protestanten „ein
zentrales Ziel, das untrennbar mit ihrem Auftrag und
Selbstverständnis verbunden ist.“
Christian Schad, Kirchenpräsident der
Evangelischen Kirche der Pfalz und Vizepräsident der Union
Evangelischer Kirchen in Deutschland, zeigt in seinem Beitrag
„Auszurichten an alles Volk“ sieben Perspektiven für eine
Volkskirche im Wandel auf. Die evangelische Kirche werde trotz
allen Umbruchs und aller Erneuerung ihren Ort und ihre Funktion in
der Mitte der Gesellschaft behalten. „Geschwisterliche Vielfalt,
einander ergänzende, korrigierende und bereichernde Pluralität
gehören konstitutiv zum Wesen der Kirchengemeinschaft und sind
sogar Voraussetzung lebendiger Einheit“, so Schad in seinem ganz
der Zukunft zugewandten Beitrag.
Pfarrer
Martin Schuck, Leiter des Verlagshauses Speyer,
gibt unter dem Titel „Liberalität ist ihr Markenzeichen“ einen
historischen Abriss einer noch jungen Landeskirche, die in ihren
heutigen Grenzen erst seit knapp 200 Jahren existiert.
„Menschen eine Heimat zu bieten – sie zu beheimaten - ist ein
Zukunftsthema für unsere Kirche“, unterstreicht Wolfgang
Schumacher zum Abschluss der von Peter
Gortner am Klavier stimmungsvoll umrahmten Stunde.. Das
Buch wolle deshalb Ein- und Ausblicke geben „in unsere Kirche, in
unsere Pfalz und Saarpfalz“, so Schumacher. Die pfälzische
Landeskirche sei fest verwurzelt in der Region. „Denn mit ihrem
Dienst weist sie auf den Sehnsuchtsort hin, von dem schon der
Apostel Paulus spricht: ‚Unsere Heimat ist der Himmel‘“
.„Heimat │ Kirche │ Pfalz“ – Ein Portrait in Bild und Wort“, 128
Seiten, erschienen im Verlagshaus Speyer, ist im Buchhandel für
19,95 Euro erhältlich. ISBN 978-3-939512-51-6. Weitere
Informationen unter www.verlagshaus-speyer.de. Foto: gc
28.10.2013
Wesentlicher Beitrag zur Stärkung des Bewußtseins für die Bedeutung der SchUM-Städte
Neuer, ganz
besonderer Reiseführer zu den „Stätten jüdischer Gelehrsamkeit am
Rhein“ vorgestellt
cr. Speyer. Einen Reiseführer der ganz
besonderen Art stellte jetzt die Stadt Speyer gemeinsam mit der
Jüdischen Kultusgemeinde der Rheinpfalz und dem Regensburger
Fachverlag „Schnell & Steiner“ im jüdischen Gemeindezentrum in
der neuen Synagoge „Beith Schalom“ auf dem Speyerer Weidenberg vor.
Deraus Heidelberg stammende Autor, Matthias
Preißler, Klassischer Archäologe mit Schwerpunkt in der
mittelalterlichen Archäologie – in Speyer noch in bester Erinnerung
durch die von ihm kuratierte Sonderausstellung über die
„Erforschung der Baugeschichte des Speyerer Judenhofes“ im letzten
Jahr – geleitet in dem neuen Band interessierte Reisende zu den
einzigartigen Denkmälern jüdischer Kultur in den drei SchUM-Städten
Speyer, Worms und Mainz.
Wie die
Speyerer Kulturdezernentin, Bürgermeisterin Monika
Kabs, dazu ausführte, leiste Matthias Preißler damit
zugleich flankierende Unterstützung für den Antrag zur gemeinsamen
Aufnahme dieser von jüdischer Gelehrsamkeit geprägten
Städte-“Triade“ auf die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten.
Der Leiter des
Speyerer Stadtarchivs, Dr. Joachim Kemper,
charakterisierte den neuen Reiseführer, von dem später auch noch
eine Fassung in englischer Sprache erscheinen soll, als ein
allgemein verständliches Werk, ohne dass es deshalb seinen
wissenschaftlichen „Tiefgang“ vermissen lasse..Dabei liege der
Fokus insbesondere auf den baulichen Monumenten in diesen drei
Städten, die im Mittelalter als „Jerusalem am Rhein“ eine
herausragende Stellung im Judentum der Zeit nach dem 11.
Jahrhundert in der damals bekannten Welt gespielt hätten.
Angesichts der unterschiedlichen Geschichtsverläufe in den drei
Städten sei allerdings die Zahl der baugeschichtlichenZeugnisse in
Speyer und Worms deutlich größer als in Mainz. Dort seien viele
Baureste jüdischer Gebäude auch der Totalzerstörung der Mainzer
Kernstadt im Zweiten Weltkrieg und der nachfolgenden Überbauuung im
Zuge des Wiederaufbaus zum Opfer gefallen.
Bei der
Einführung in sein Buch wies Matthias Preißler
insbesondere auf die reichhaltige Bebilderung des Bandes hin, in
dem Orte wie die alte Synagoge und die Mikwe - das jüdische
Ritualbad im Speyerer Judenhof - ebenso ausführlich dargestellt
würden wie der „Heilige Sand“ - der historische jüdische Friedhof -
und die wiedererrichtete Synagoge und die Mikwe in Worms sowie der
Mainzer „Denkmalfriedhof“. Sie alle würden auch heute noch Zeugnis
geben von der großen Vergangenheit der SchUM-Städte, die bis heute
tief im kollektiven Gedächtnis der Juden in der Welt verwurzelt
seien, vielen Einheimischen jedoch leider noch immer unbekannt
seien. Von daher habe er sich entschlossen, auch die heutigen
Stätten jüdischer Religionsausübung in den drei SchUM-Städten, die
neuen Synagogen in Speyer und Mainz sowie die wieder aufgebaute
alte Wormser Synagoge in den Band mit aufzunehmen, um so einen
Beitrag zur Stärkung des Bewusstseins für diese historischen
Zusammenhänge zu leisten.
Mit diesem
neuen Reiseführer, so zeigte sich auch der Geschäftsführer der
Jüdischen Kultusgemeinde der Rheinpfalz, Daniel
Nemirowsky, überzeugt, könne das Interesse an der
Geschichte des Judentums am Rhein auch weit über die Grenzen der
jüdischen Glaubensgemeinschaft hinaus erweitert werden. Damit habe
das Buch das Zeug dazu, ebenso generations- wie
religionsübergreifend wirksam werden zu können.
Foto:gc
Literaturnachweis: Matthias Preißler:
„Die SchUM-Städte SPEYER – WORMS – MAINZ -
Ausflugsziele zu den Kulturstätten des Judentums am Rhein“ - 144
Seiten
ISBN 978-3-7954-2595-1 Euro 14,95 (D) - Sfr 20,90
19.10.2013
Ein Reiseführer verfolgt die Wunderkind-Reise von 1763
Die
Europäischen Mozart Wege halten die historischen Reiserouten
Wolfgang Amadeus Mozarts lebendig.
Von Salzburg aus startete die Familie Mozart im Juni 1763 ihre
große Tour durch Westeuropa. Nun, 250 Jahre später, begibt sich ein
Reiseführer auf die Spurensuche dieser „Wunderkind-Reise“.
Unterwegs warten große Kulturmetropolen wie München, Frankfurt und
Köln, idyllische Städtchen an Donau und Rhein, atemberaubende
Schlossanlagen und Naturwunder wie das Welterbe Oberes
Mittelrheintal auf ihre Entdeckung.
„Europäische Mozart Wege“ erscheint als Band 12 in der vom
Grebennikov Verlag herausgegebenen Reiseführer-Serie explorise
Ferienstraßen. Er eröffnet Mozartverehrern und Liebhabern von
Kunst, Kultur und Natur großartige Erlebnisse auf der rund 1.000
Kilometer langen Themenstraße zwischen Salzburg und Aachen. Wie
Mozart anno 1763 besucht der Reiseführer folgende Orte: Aachen,
Augsburg, Bad Cannstadt, Bad Salzig, Bingen, Bonn, Bruchsal,
Frankfurt am Main, Geislingen, Koblenz, Köln, Ludwigsburg, Mainz,
Mannheim, München, Oestrich, Plochingen, Salzburg, Schwetzingen,
St. Goar, Ulm, Walluf, Wasserburg, Worms.
Europäische Mozart Wege
Eine Reise von Salzburg nach Aachen
Marilis Kurz-Lunkenbein
264 Seiten
14,90 Euro (D); 15,40 Euro (A)
ISBN 978-3-941784-40-6
Grebennikov Verlag, Berlin
erscheint am 18. Oktober 2013
16.10.2013
Venezianisches Andante
„Altes Handwerk
in Venedig“ - Der etwas andere Reiseführer von Jana
Revedin
Eine Buchvorstellung von Jana Volk
Gleich zu Beginn wird dem Leser folgende Frage gestellt:„Sie
kennen Venedig? Wirklich?“ Das ist aber durchaus nicht ironisch
oder gar provokativ gemeint, sondern gleicht einer Aufforderung der
Autorin, sie auf einen Rundgang durch eine faszinierende Stadt zu
begleiten. Und noch während sie diese Frage stellt, scheint sie
bereits leichtfüßig in den engen Gassen und Winkeln verschwunden zu
sein. Das macht neugierig und verleitet zum Hineinblättern in
dieses Buch.
Venedig, Traumziel einer stattlichen Anzahl von 20 Millionen
Touristen im Jahr. Markusplatz, Seufzerbrücke, Dogenpalast und
vielleicht noch eine Fahrt mit der Gondel auf dem dicht befahrenen
Canale Grande. Im Vorbeigehen schnell noch ein paar Bilder mit den
allerwichtigsten Sehenswürdigkeiten fürs Familienalbum geknipst und
im Anschluss eine der zahlreichen Café-Bars auf einen überteuerten
Espresso angesteuert. Venedig ist wirklich eine Reise wert.
So oder so ähnlich dürften sich die meisten Aufenthalte in der
Lagunenstadt abspielen. Doch das ist nicht das Venedig von Jana
Revedin.
Über fünfundzwanzig Jahre hat die Architekturprofessorin dort
verbracht - als Fremde - und dennoch auf eine ganz besondere Weise.
Ein unermessliches Privileg, wie sie selber sagt. In ihrem etwas
anderen Reiseführer „Altes Handwerk in Venedig“ bringt sie uns eine
Stadt mit einem einzigartig kulturellen Hintergrund auf ganz
zauberhafte Weise näher.
Der Einstieg in den 180-seitigen Bildband beginnt mit einem
kleinen Exkurs in Architektur und Kunstgeschichte, der durch seine
unterhaltsame und spannende Art auch bei den Lesern Interesse
wecken dürfte, die sonst bei ähnlichen Themen dieser Kategorie von
vornherein verzweifelt oder gelangweilt abwinken.
„Die Stadt der Anderen“. So lautet die Bezeichnung Jana Revedins
für die Inselstadt zwischen Orient und Okzident. Heimat der
verschiedensten Kulturen, Heimat von Wissen, Heimat der Künste, der
Künstler und des Handwerks. Neun der ältesten Handwerksgilden hat
sie sich ausgewählt; war zu Gast in zahlreichen Werkstätten und
lernte dabei außergewöhnliche Menschen und ihre Lebenswege, aber
auch deren Sorgen und Nöte kennen.
Als Leser begleiten wir die Autorin zu den Orten, die Touristen
normalerweise verborgen bleiben; steigen mit ihr auf verschwiegene
Altanas - Hochsitze auf den Dächern, die atemberaubende Ausblicke
bieten - steigen wieder hinunter, streifen schmale Gassen entlang,
werfen einen Blick in geheimnisvolle Gärten, schauen hinter die
Maske eines Bildhauers und erfahren dort die Geschichte des
ursprünglichen Carnevale auf seinem bedauerlichen Weg zu einem
grotesk anmutenden, kommerzialisierten Fasnachtsspektakel, vor dem
die Einheimischen regelmäßig das Weite suchen.
Wir lernen Paola, eine der ältesten Schleiermacherinnen von
Burano, mit ihrem pragmatischen Sinn für Geschäftstüchtigkeit
kennen und in einer Glasmanufaktur den Unterschied zwischen echtem
Muranoglas und billigem Tand.
Die elf Kapitel in diesem Buch sind mehr als nur ein flüchtiger
Besuch, ein kurzer Augenblick, der diesen spannenden Porträts
innewohnt und sind für das schnelle, einmalige Durchblättern viel
zu schade.
Dafür sorgen vor allem die lyrisch angehauchten Texte voller
Poesie, durch deren Zeilen stets ein feiner Hauch von Melancholie
zu wehen scheint. Ein leidenschaftliches Plädoyer bei dem es um
Werte, Traditionen, Veränderungen und Gewohnheiten geht.
Nachhaltigkeit, so wird hier erwähnt, heißt gut zu altern. Doch die
hat ihren Preis.
Seit langem schon kämpft das Urlaubsziel Nr. 1 mit dem
Ausverkauf seiner Identität. Billige Importwaren, die teilweise
unter fragwürdigen Umständen hergestellt werden, sind nur eine
Seite der Misere. Massentourismus - inklusive der damit
einhergehenden großen Belastungen für die Umwelt - unbezahlbarer
Wohnraum, das Demographieproblem, das auch vor Venedig nicht Halt
macht, sind die andere.
Das Bewahren von Tradition muss nicht zwangsläufig Stillstand
bedeuten, während Innovation nicht automatisch mit einem Verlust
von Werten einhergehen muss. Beides zusammen kann bei geschickter
und behutsamer Anwendung zu einer Symbiose von Nachhaltigkeit und
Moderne führen, die auch nachfolgenden Generationen Entwicklungs-
und Lebensraum bieten.
Nicht immer ein ganz einfaches Unterfangen, wie beispielsweise
Agostino Amadi, der Bootsbauer, der sein Handwerk vom Vater gelernt
hat, im achten Kapitel erzählt. Bereits in seiner Jugend begann er
mit Materialien zu experimentieren, die seine Boote schneller und
widerstandsfähiger machen sollten. Die Nachbarn reagierten mit
Kopfschütteln und Unverständnis über diese Abkehr von
Althergebrachtem. Als sich nach vielen Jahren endlich der Erfolg
mit der neuen Bauweise einstellte, versagte ihm die Stadtverwaltung
jegliche Unterstützung. Aufgeben kam jedoch für ihn nie in
Frage.
Stolz und etwas eigen sind sie, die Bewohner der Serenissima.
Nicht überall war deshalb die Autorin gleich auf Anhieb willkommen.
Aber mit ihrer offenen und selbstbewussten Art gelang es ihr
Misstrauen, wo vorhanden, zu überwinden. Im Gegenzug durfte sie auf
einzigartige und sehr persönliche Weise Einblick nehmen hinter die
Kulissen dieser Stadt, zusammen mit dem Fotografen Gernot Gneiss,
der mit brillanten Aufnahmen diese Begegnungen eindrucksvoll
illustriert hat.
Es sind die Biographien interessanter Menschen mit ihren
kreativen und mutigen Ideen, viele informative Details über beinahe
schon längst vergessene Fertigkeiten, die hier mit scheinbar
leichter Hand zusammengetragen wurden. Durch feinen Spürsinn,
akribische Detektivarbeit, psychologischem Einfühlungsvermögen und
nicht zuletzt kompetentem Fachwissen über alte Handwerkskünste und
über die Historie einer Stadt mit ihrer zerbrechlichen Schönheit
ist ein außergewöhnliches Werk entstanden, in dem klug durchdachte,
fein komponierte Sätze durch ihre leisen Zwischentöne zu einem
Andante werden, dessen Melodie noch weit über die letzte Seite
hinaus klingt.
Jana Revedin
Altes Handwerk in Venedig
Hardcover, 180 Seiten
Fotos von Gernot Gneiss
Preis 24,99 €
ISBN 978-3-7012-0123-5
STYRIA REGIONAL . CARINTHIA
Mit freundlicher Unterstützung der PR-Agentur
Literaturtest in Berlin
12.10.2013
Brotbacken für Eilige
bk. Wollten
Sie schon immer gerne Ihr eigenes Brot backen, kamen aber bisher
aus Zeitgründen nicht dazu? Dann möchte ich Ihnen das oben genannte
Buch empfehlen. Die wenigen benötigten Backutensilien wie
Rührschüssel, Gabel (ja, Sie haben richtig gelesen – kein Mixer,
sondern eine einfache Gabel!) und Teigspachtel hat sicherlich jeder
zu Hause. Und falls keine Kastenbackform oder Keramikbackform
vorhanden sein sollte, gibt es auch viele Rezepte, bei dem Sie das
Brot direkt auf dem Backblech backen können. Auch ein leckeres
Rezept für Brötchen aus der Pfanne gibt es!
Sie finden über hundert kreative Brotrezepte mit vielen
Schritt-für Schritt-Abbildungen, die ein sicheres Gelingen des
Brotes auch für „Anfänger“ garantieren und Sie können Ihr eigenes
Brot genießen, weil Sie wissen, welche Zutaten darin enthalten
sind. Gerade wenn man allergisch auf manche Lebensmittel oder
Zutaten reagiert, ist dieses Buch ein wertvoller Ratgeber, weil Sie
die Allergie auslösenden Zutaten vermeiden oder ersetzen können.
Auch für Diabetiker und Veganer gibt es viele tolle Rezepte.
Das Buch ist
übersichtlich gegliedert in:
Brot ohne Backtriebmittel – die knusprigen Käsefladen sind ein
Hit
Brot aus Backpulverteig – hier mag ich besonders die
Buttermilch-Walnuß-Dinkelbrötchen
Brot aus Hefeteig – hier das Sonnenbrot – hört sich
wunderbar an und schmeckt auch so
Viele Brote bestehen aus ganz „einfachen“ Zutaten und alle
werden selbstverständlich ohne chemische Zusätze hergestellt – und
das Beste – es geht wirklich schnell, wie im Titel versprochen. Es
ist auch ein wunderbares Geschenk – vielleicht übergeben mit einem
selbstgebackenen Brot?
Jeder wird sein persönliches Lieblingsbrot finden – auch die
Aufbewahrung gibt es wertvolle Tipps – und wann duftet es bei Ihnen
nach frischem Brot?
Brotbacken für Eilige von Angelika
Kirchmaier; Fotos: Thomas Trinkl
erschienen im Pichler
Verlag
zu bestellen unter der ISBN 978-3-85431-639-8 für den Preis von
19,99€
04.10.2013
Weinlagen mit biblischem oder kirchlichem Bezug als Ausweis besonderer Qualität
Pilger-Verlag
präsentiert sein neues Weinbuch „Himmlische Tropfen !“
spk. Speyer. Weinfreunde und
Priester aus dem Bistum Speyer – und deren Schnittmenge dürfte
sicher durchaus nicht gering sein – sie trafen sich jetzt im
beschaulichen, spätsommerlich-sonnendurchfluteten Innenhof des
Klosters St. Magdalena in der Speyerer Altstadt, um in Theorie und
Praxis ein wirklich genussvolles neues Buch kennenzulernen und den
Beweis dafür mitzuerleben, dass all das, was darin geschrieben
steht, nichts ist als die pure Wahrheit:
„Himmlische
Tropfen! Vom Jesuitengarten über das Kirchenstück zur
Hölle oder ins Himmelreich“ - so hat Autorin Nina
Luschnat ihres neues, im Speyerer Pilger-Verlag
erschienenes, ganz besonderes Weinbuch genannt, in dem sie 26
höchst weinaffinen Seelsorgern Gelegenheit zu einer Reise entlang
der Deutschen Weinstraße gegeben hat - von Schweigen bis nach
Bockenheim – zu Lagen, bei denen der Kirchenbezug im Namen bereits
ihre besonderere Qualität repräsentiert.
Der Speyerer
Weihbischof Otto Georgens – von seinen „Schäfchen“
in einer Form liebevoller Begriffsvermengung oft auch als
„Woi-Bischof“ tituliert und an diesem Tag aus ganz „besonders
gutem“, weil „besonders passendem Hause“ kommend – Otto Georgens
entstammt nämlich selbst einem Pfälzer Weingut – hatte die Idee,
all das, was in dem neuen Band in wohlgesetzten Worten in
verlockender Theorie beschrieben wurde, „in praxi“ über fie Zungen
und durch die Kehlen der Besucher rinnen zu lassen.
26 Wein-und Sektsorten – weisse, rote, rosé – waren
an diesem Tag an den Start gegangen, um die Gaumen der Teilnehmer
an dieser einzigartigen, vermutlich kaum noch einmal zu
wiederholenden Verkostung zu streicheln. „Ein Hallelujah auf die
Seligmacher aus der Pfalz!“ mag sich da sicher auch der eine oder
andere Gast zungenschnalzend gedacht haben.
Die Bandbreite
der vorgestellten Köstlichkeiten an diesem Nachmittag umfasste alle
in dem neuen Pilger Weinbuch vorgestellten 26 Lagen und reichte vom
2011er „Kirchgarten Spätburgunder Großes Gewächs“ des Weinguts
Knipser aus Laumersheim, über den 2012er „Königsbacher Ölberg“ des
Weinguts von Winning aus Deidesheim, bis zum „Duttweiler Kreuzberg“
des Jahrgangs 2012 vom Weingut Bergdolt - Klostergut
St. Lamprecht aus Neustadt-Duttweiler.
Eine weitere Besonderheit bildete das Publikum an
diesem Tag: Die Teilnehmer dieser „segensreichen“ Weinreise durch
Weinlagen entlang der Deutschen Weinstraße bestanden jeweils zur
Hälfte aus Pfarrern und Winzern. Dazu Autorin Nina Luschnat: „Um
die vielfältigen Bezüge zwischen Gewanne, Geist und Genuss zu
verdeutlichen, waren alle im Buch vorgestellten, insgesamt 52
Winzer, Pfarrer und Seelsorger aus dem Bistum Speyer zur Teilnahme
eingeladen.“
Dass der
gemeinsame Blick ins Glas für viele unterhaltsame Anekdoten – und
auch neue Einsichten - gut ist, zeigten die anschließenden
„Fachgespräche“ über Gott, Wein und die vielfältigen Bezüge
zwischen beiden Welten, denn Weinlagen mit biblischen oder
kirchlichen Bezügen in der Herkunftsbezeichnung galten bereits
früher als besonderen Qualitätsausweis. Ausgehend von den Vorgaben
für Messwein im Mittelalter, hat diese Tradition in der Pfalz seit
Jahrhunderten Bestand: Auch heute zählen „Jesuitengarten“,
„Heiligenberg“, „Paradiesgarten“ und „Kirchenstück“ zu den weit
über die Grenzen des Anbaugebietes hinaus ausstrahlenden
Vorzeigelagen der Pfälzer Weinmacher.
Das neue Pilger Weinbuch „Himmlische Tropfen“ setzt
die kulinarische Reihe der beiden Pilger Kochbücher „Hier
schmeckt’s himmlisch!“ und „Himmlische Leckereien“ fort.
„Himmlische Tropfen“ ist als Hardcover mit 117 Seiten in
Kooperation mit der Pilgerverlag GmbH Annweiler erschienen und,
kostet 14,80 EUR. Das Buch ist ab sofort im Buchhandel (ISBN
978-3-942133-73-9) erhältlich. Foto: gc
03.10.2013
Gespannte Aufmerksamkeit in Osiander'schen Buchhandlung
Speyerer Autor
Heinz Wolf mit seinem neuesten historischen Roman „Das Salz der
Erde“
cr. Speyer- Das weitläufige Obergeschoss in der
Osiander'schen Buchhandlung in Speyer war dicht besetzt, als jetzt
der seit kurzem in der Domstadt lebende Romancier Heinz
Wolf im Rahmen einer Lesung seinen im Juni diesen Jahres
erschienenen Roman „Das Salz der Erde“ vorstellte.
Für den 1977 in Kaiserlautern geborenen Wolf – mit bürgerlichem
Namen eigentlich Christoph Lode – ist dies sein
siebter Roman, der wie seine noch unter seinem bürgerlichen Namen
erschienenen Vorgänger einen mittelalterlichen Stoff zum Inhalt
hat..
Aufgewachsen in Hochspeyer studierte Lode nach dem Abitur am
Gymansium in Kaiserslautern Sozialpädagigik in Ludwigshafen. Nach
der Diplomprüfung im Jahr 2001 war er zunächst ein Jahr lang am
„Zentralinstitut für seelische Gesundheit“ in Mannheim, danach bis
Ende 2008 im Psychiatrischen Zentrum Nordbaden in Wiesloch in der
Betreuung psychisch kranker Patienten tätig.
Seitdem
beschäftigt sich Lode hauptberuflich mit der Schriftstellerei.
Von dem Autor sind bislang folgende Werke
erschienen:
„Der Gesandte des Papstes" (erschienen Anfang 2008),
„Das Vermächtnis der Seherin“ (erschienen Ende 2008)
„Die Bruderschaft des Schwertes"
und die Pandaemonia"-Trilogie, bestehend aus den Romanen
- „Der letzte Traumwanderer",
- „Die Stadt der Seelen" und
- „Phoenixfeuer"
„Das Salz der Erde“ (Juni 2013)
Zu diesem
Roman ist übrigens auch ein Hörbuch, gesprochen von dem Rezitator
Johannjes Steck, erschienen.
Vor Beginn der Lesung signierte Autor Heinz Wolf für die
Gewinner in der vom SPEYER-KURIER ausgeschriebenen
Verlosung sechs Leseexemplaredes neuen Romans. Grund genug für die
stellvertretende Niederlassungsleiterin der „Ossiander'schen
Buchhandlung“ Frauke Lamprecht, eine Flasche Sekt
„zu köpfen“, um mit Autor und Gewinnern auf einen spannenden Abend
anzustossen. Foto: gc
Lesen Sie jetzt aber unsere Rezension zu dem neuen Roman von
SPEYER-KURIER-Mitarbeiterin Jana
Volk .
“Ein langer Weg – ein hoher Preis“
24.09.2013
Sommerlicher Lesespaß für kleine Bücherfreunde
Detektiv mit
spitzem Schnabel
Eine Buchvorstellung von Jana Volk
Till und Sara sind beste Freunde und besuchen zusammen die 4.
Klasse in der Grundschule. Doch eines Tages gibt es dort mächtigen
Ärger. Alles fängt damit an, dass Sara ihren Geldbeutel nicht
finden kann. „Verschusselt“, meint Till da nur. Aber Sara ist sich
ziemlich sicher, dass jemand ihn geklaut hat.
Auf jeden Fall ist es für Till Ehrensache, Sara bei der Suche zu
helfen. Also, dann nix wie los heißt es für die beiden. Leider
bleibt die Geldbörse trotz aller Anstrengungen wie vom Erdboden
verschluckt.
Und als ob das nicht schon genug wäre, vermisst Nuri aus der
Parallelklasse sein Handy. Das ist dann wohl kein Zufall mehr. Kein
Wunder, dass er richtig sauer darüber ist. Jeden Tag werden mehr
Diebstähle gemeldet und die Aufregung unter den Schülern ist groß.
So eine Gemeinheit! Kann denn niemand den Übeltäter stoppen?
Für die beiden Krimifans Till und Sara steht fest: Jetzt sind
sie an der Reihe. Sie müssen unbedingt herausfinden, wer sich hier
so dreist an fremden Sachen zu schaffen macht. Das kann ja
eigentlich gar nicht so schwer sein.
Trotzdem sind sie nach anfänglichem Zögern froh, dass sie
Unterstützung von ihrem Freund Nuri und vor allem von Tills
Großonkel Theo bekommen. Gemeinsam schmieden sie einen scheinbar
genialen Plan, um den Täter in die Falle zu locken. Kein Problem?
Nun ja, man wird sehen...
Mit von der Partie ist selbstverständlich Papino, Tills schöner
Papagei. Das vorlaute Federvieh mit dem spitzem Schnabel hat
nämlich eine ganz besondere Begabung. Ob er wohl dazu beitragen
kann, den frechen Dieb zu entlarven?
Die fröhliche Geschichte „Papino und der Taschendieb“ der
Kinder- und Jugendbuchautorin Judith Le Huray ist besonders für den
ersten Lesespaß geeignet. In der liebevoll konzipierten Erzählung
geht es um ganz normale Alltagssituationen, in denen Freundschaft,
Familie und Schule ihren festen Platz haben. Leicht verständliche
und kurze Sätze, ein großes Schriftbild, eine spannende aber
kindgerechte Handlung und viele lustige Situationen sind dabei ihr
Rezept, um die Phantasie und das Sprachverständnis der kleinen
Leser zu fördern. Die gekonnten Illustrationen von Carmen Hochmann
fügen sich dabei harmonisch ein.
Aus der gleichen Reihe der Autorin erschienen sind außerdem:
„Tricks von Tante Trix“, in der der kleine Paul
Bekanntschaft mit seiner ungewöhnlichen Tante macht. Allein schon
ihr merkwürdiges Erscheinungsbild bringt ihn dazu, ihr beim ersten
Zusammentreffen erst einmal die Türe vor der Nase zu zuknallen. Und
was sollen überhaupt diese bunten Haare?
Aber mit ihren witzigen Einfällen erobert Tante Trix das Herz
des kleinen Pauls im Nu. Ob die etwa auch zaubern kann?
In „Toni und Schnuffel“ muss Titelheldin Toni ihre
Sommerferien zu Hause verbringen. Das kann ja bestimmt nur
langweilig werden. Zum Glück kommt es manchmal eben anders.
Denn plötzlich findet sie auf einer Radtour einen ausgesetzten
Hund. Und der bringt ihren Alltag und den ihrer Familie kräftig
durcheinander. Ganz schön anstrengend. Aber wäre es nicht schön,
wenn sie ihn behalten dürfte – für immer?
Die handlichen kleinen Bücher - aus denen man auch prima
vorlesen kann - eignen sich außerdem perfekt zum Mitnehmen fürs
Schwimmbad und auf Reisen und vertreiben jeden Anflug von
sommerlicher Langeweile im Handumdrehen.
Papino und der Taschendieb
Judith Le Huray
Taschenbuch, 70 Seiten
Preis 4,90 €
Buch Verlag Kempen
ISBN 978-3-86740-407-5
03.08.2013
Pilgern liegt weiter im Trend
Begleitbuch zu den
Jakobswegen in neuer Auflage erschienen
Gleiszellen-Gleishorbach- Über tausend Pilger
sind jedes Jahr auf den Jakobswegen unterwegs. Entsprechend groß
ist die Nachfrage zu Begleitliteratur aus dem Kuntz Verlag. In
einer aktualisierten zweiten Auflage ist nun die Broschüre
„Einkehren & Übernachten auf den Jakobswegen“ erschienen.
Neben wichtigen Informationen und Adressen rund ums
Pilgern, beinhaltet das 48-seitige Buch zahlreiche Einkehr- und
Übernachtungstipps entlang der Pilgerrouten. Übersichtliche
Verlaufskarten der Wege und Hinweise zu Stempelstellen machen das
Buch zum unersetzlichen Begleiter für jede Pilgerwanderung.
trd
Info:
„Einkehren & Übernachten auf den
Jakobswegen“,
Kuntz Verlags GmbH, 2. Auflage, Juli 2013, 4,20
EUR,
ISBN-3-933507-13-6,
www.pilger-shop.de
31.07.2013
Ein langer Weg - ein hoher Preis
Speyerer Autor
Daniel Wolf nimmt in seinem Roman „Das Salz der Erde“ seine Leser
mit auf eine Zeitreise ins Mittelalter
Eine Buchvorstellung von Jana Volk
Man schreibt das Jahr 1173. In Fleury, dem kleinen Geburtsort
von Michel, herrschen Armut und Hoffnungslosigkeit. Willkürlich und
gnadenlos werden die Leibeigenen des Herzogs unterdrückt und
ausgebeutet. Es bleibt kaum genug zum Leben. Aus Sorge um die
Zukunft seiner drei Kinder fasst Michels Vater einen waghalsigen
Plan: Mit einer abenteuerlichen Aktion gelingt der kleinen Familie
in letzter Sekunde die rettende Flucht über die Moselgrenze in das
kleine Städtchen Varennes-Saint-Jaques.
Für den achtjährigen Michel und seine Geschwister ist es ein Ort
voller Wunder, an dem er auch zum ersten Mal Bekanntschaft mit dem
kostbaren weißen Gold macht. Als Salzhändler gelingt es dem Vater
sich eine eigene Existenz aufzubauen und durch Beharrlichkeit und
Fleiß ein geachtetes Mitglied der ansässigen Kaufmannsgilde zu
werden. Bald beschließt Michel seinem Vater nachzueifern, und aus
dem kleinen Jungen wird ein begabter Kaufmann, der zum Abschluss
seiner Lehrzeit nach Mailand geschickt wird.
Drei Jahre verbringt er in der quirligen Stadt und ist
begeistert von der frohen und vor allem unabhängigen Lebensweise
ihrer Bürger dort. Doch der plötzliche Tod seines Vaters ändert
alles. Die Rückkehr in sein Heimatdorf Varennes, in dem er einst
eine glückliche Zeit verbracht hat, wird ein böses Erwachen für
ihn. Der einst so aufstrebende Marktflecken wirkt verwahrlost,
Bürger wie Handwerker werden von der Obrigkeit schikaniert, und die
Vorsitzenden der Kaufmannsgilde pflegen mit dem Bischof der Stadt,
dem nichts so sehr am Herzen liegt, wie die eigenen Pfründe zu
wahren und zu vermehren, alte Seilschaften.
Obwohl Michel Korruptheit und Willkür am eigenen Leib zu spüren
bekommt, ist er fest entschlossen das Geschäft seines Vaters,
gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Jean, weiterführen. Sein
großes Ziel: Die Stadt in die Selbstbestimmung und Freiheit zu
führen.
Hilfe erhofft er sich dabei von Gaspard, seinem Freund aus
Kindertagen. Doch in die anfängliche Wiedersehensfreude mischen
sich schon bald Missgunst und Eifersucht, die mit der Wahl Michels
zum Vorstand der Kaufmannsgilde in einem Eklat endet. Jetzt lässt
Gaspard nichts mehr unversucht, um dem vermeintlichen Konkurrenten
und Widersacher zu schaden und untersagt ihm sogar den Umgang mit
seiner lebenslustigen Schwester Isabelle.
Als talentierter und umsichtiger Gildemeister hingegen, gelingt
es Michel schnell das Vertrauen einiger Mitglieder zu erringen, die
insgeheim schon lange gegen die Gleichgültigkeit Bischof Ulmanns
und die grausamen Machenschaften des Burgritters Aristide de
Guillory, der die Kaufleute mit Wucherzinsen überzieht,
rebellieren. Bald schon lassen sich erste Erfolge verzeichnen - der
Handel mit dem begehrten Salz und anderen Waren geht allmählich
voran – die allerdings von zahlreichen Einschüchterungsversuchen
bis hin zum Mord getrübt werden. Schließlich kommt es zu einer
Katastrophe, bei der nichts so bleibt wie es einmal war.
Der Roman von Daniel Wolf entführt seine Leser in die
farbenprächtige Zeit des Hochmittelalters. Statt Kathedralen
bauender Steinmetze wird hier die lange Tradition der Kaufleute und
die, nicht weniger interessante, Geschichte des Handels
beschrieben, die - dank umfangreicher Recherchen des Autors - auch
zu einer anderen Betrachtungsweise, das durch den, sich hartnäckig
haltenden, Mythos eines als zumeist nur grauen und trist
wahrgenommenen Zeitalters, anregt.
Wer sich auf diese lange Reise einlässt, sollte angesichts der
1150 Seiten etwas Zeit mitbringen – beste Voraussetzungen also für
einen Lesesommer. Der spannend inszenierte Prolog bietet hierbei
einen guten Einstieg, während die beträchtliche Anzahl der Personen
erst nach und nach in Erscheinung treten. Damit bleibt die
durchgehende Handlung überraschend übersichtlich, was bei
vergleichbaren Mittelalterromanen dieser Komplexität nicht immer
gegeben ist. Durch die Einteilung des Inhalts in fünf Bücher und
deren Unterteilungen in weitere Kapitel, welche mit Überschriften
der Städtenamen und Jahreszahlen versehen sind, ist das
Zurechtfinden in der Story kein Problem.
Poetische Sprachbilder formen harmonische Gegensätze zum
entbehrungsreichen und von Schicksalsschlägen betroffenen Alltag
der Figuren. Grob umrissene Lagebezeichnungen der einzelnen Städte
ersetzen ellenlange Landschaftsbeschreibungen. Das Städtchen
Varennes ist zwar reine Fiktion, das aber aufgrund der lebhaften
Schilderung des Autors tatsächlich in der Region Oberlothringen so
existiert haben könnte. Geschichtliche Fakten zur Regentschaft von
Kaiser Barbarossa, dem Kreuzzug nach Jerusalem, dem Deutschen
Thronstreit oder zum Heiligen Römischen Reich gibt es inklusive und
werden kompetent und knapp vermittelt, ohne den Lesefluss zu
beeinträchtigen.
Die Erzählweise aus der Perspektive der verschiedenen
Hauptfiguren gewährt dem Leser Einblicke in deren ambivalente
Gefühlswelten und Sichtweisen. So ist selbst der auf Zurückhaltung
bedachte Michel nicht immer in der Lage seine durchaus hehren
Ideale aufrecht zu erhalten und darf im Handlungsverlauf seine
Schwächen offenbaren. Auch die heimliche Geliebte, Isabelle, muss
mit den Jahren erkennen, dass Egoismus nicht folgenlos bleibt und
Liebe durchaus verschiedene Facetten haben kann. Daniel Wolf lässt
die beiden an ihren Herausforderungen wachsen, während ein Ritter,
geprägt durch ein einschneidendes Erlebnis in seiner Jugend, sich
nicht von den Schatten der Vergangenheit befreien kann, zur
tödlichen Bedrohung wird.
Überhaupt ist es die Vielfältigkeit der Wesenszüge, unter ihnen
auch die amüsanten Beschreibungen von frommen Kirchenmännern mit
all ihren selbstverliebten Eitelkeiten, scheinbar sittsamen
Jungfern, welche in der Hochzeitsnacht mit ganz überraschenden
Kenntnissen aufwarten können oder ein raffinierter Plan der Gilde,
welche die Lektüre so unterhaltsam machen.
Die Besonderheit der Geschichte: hier geht es nicht nur um den
Aufstieg einer Kaufmannsfamilie, eine Liebesgeschichte oder gar um
einzelne Hauptpersonen. Es geht um die Entschlossenheit, den
Zusammenhalt und den Mut einer ganzen Stadt, die sich – trotz
großer persönlicher Opfer - aus den Fängen und der Willkür ihrer
diktatorischen Obrigkeit befreien will.
Bedingt durch die große Zeitspanne verliert die Erzählung
teilweise an Spannung – hier hätte man vielleicht den Ablauf etwas
straffen können - was jedoch im letzten Drittel wieder mehr als
wett gemacht wird.
Ab der zweiten Hälfte nimmt der Plot noch einmal richtig an
Fahrt auf: Politische Unruhen, Intrigen und Fehden zwischen den
gekrönten Häuptern, die Feudalherrschaft der Reichen sowie
unerbittliche Moralvorstellungen der Kirche engen weiterhin das
Leben der Bevölkerung in ungeahntem Ausmaß ein. Michel, der seine
Heimatstadt nach dem Vorbild Mailands in die Freiheit führen
wollte, sieht seinen ehrgeizigen Plan scheitern, während er in
seinem Privatleben immer wieder bittere Rückschläge verkraften
muss. Dennoch ist er bereit, mit der Unterstützung seiner Freunde
und dem Rückhalt einer ganzen Dorfgemeinschaft, noch einmal das
Schicksal herauszufordern.
Am Ende eines langen, entbehrungsreichen Weges steht die
Erkenntnis, dass Freiheit und das Recht auf ein selbstbestimmtes
Leben ihren Preis haben, und dass Demokratie – in jedem Zeitalter –
ein wertvolles Gut ist.
Der SPEYER-KURIER verlost 5 Exemplare die vom Autor
handsigniert sind:
Cover: Mit freundlicher Genehmigung der PR-Agentur
Literaturtest Berlin
Das Salz der Erde
Daniel Wolf
Taschenbuch: 1152 Seiten
Neuerscheinung 10. Juni 2013
Preis 9,99 €
ISBN-13: 978-3442479474
Goldmann Verlag
27.07.2013
Teufelsweiber und andere Sündenfälle im Paradies
Kommissar Bruno
Courrège ermittelt in „Femme fatale“
Eine Buchvorstellung von Jana Volk
Der Périgord – Anziehungspunkt für Sportler, Naturliebhaber und
Genießer der feinen, französischen Küche – eine spannende,
malerische Landschaft im Südwesten Frankreichs und damit wie
geschaffen für Autoren wie Martin Walker, der mit seinem neuesten
Kriminalroman wieder einmal für absolute Hochspannung sorgt.
Es ist ein wunderschöner Morgen in dem kleinen, beschaulichen
Städtchen St. Denis, am Ufer der Vézère gelegen. Der Kirchenchor
probt für seine Aufführung der Matthäuspassion an Ostern, die
Marktbeschicker bauen im ersten Dämmerlicht ihre Stände auf, und
Dorfpolizist Bruno freut sich einfach nur auf einen (hoffentlich)
ruhigen Arbeitstag, als ein hässlicher Zwischenfall die Idylle
stört: Ein alter Kahn mit einer toten, dazu noch nackten, Frau
treibt über den Fluss. Sofort ist das halbe Dorf auf den Beinen, um
Bruno bei der Bergungsaktion zu unterstützen und - vor allem - um
die eigene Neugier zu befriedigen.
Auf den ersten Blick deutet alles auf eine dramatisch
inszenierte Verzweiflungstat hin, hätte die Tote nicht äußerst
obskure Kultgegenstände mit an Bord. Ein Hexensabbat in St. Denis?
Unmöglich!
Dieser Meinung ist auch Bürgermeister Mangin, der an einem
Skandal in seinem Dorf nun ganz und gar nicht interessiert ist,
schließlich steht die Touristensaison vor der Tür. Zu dem lockt ein
scheinbar äußerst lukratives Projekt für eine Ferienanlage;
negative Schlagzeilen würden in diesem Fall die Katastrophe
schlechthin bedeuten.
Doch Bruno, der sympathische Chef de police, nimmt die Fährte
auf - selbstverständlich mit der ihm gebotenen Diskretion. Geduldig
sammelt er jedes noch so kleine, unscheinbare Detail und stößt
dabei auf einige Ungereimtheiten. Bei seinen Ermittlungen lernt er
die attraktive, aber skrupellose Managerin einer Auberge kennen, in
der die Mitglieder der Rüstungslobby in aller Abgeschiedenheit ihre
fragwürdigen Geschäftsabschlüsse feiern und in der außer
Gaumenfreuden noch sehr viel pikantere Dinge auf der Speisekarte
stehen.
Und es brodelt weiter hinter der schönen Kulisse. Nach dem bei
einem fingierten Unfall ein Landwirt aus dem Dorf ums Leben kommt,
ahnt der scharfsichtige Bruno, dass es hier einige Dinge gibt, die
besser niemals ans Tageslicht kommen sollten. Doch was verbindet
die beiden Fälle, und was hat die Tote, die angeblich niemand
kennt, mit dieser mysteriösen, 400 Jahre alten Geschichte zu tun,
deren Spuren immer wieder in das geheimnisumwitterte Rote Château
und zu dessen Besitzerin zu führen scheinen?
Martin Walker hat in seinem fünften Band um den Polizisten Bruno
wieder einen spannenden Kriminalroman vorgelegt, der durch seinen
unterhaltsamen und vor allem präzisen Sprachstil besticht. Mit
leichter Hand lässt er bei der Beschreibung von Orten, Schauplätzen
und Personen farbenfrohe Bilder einer wunderbaren Landschaft und
deren Bewohner entstehen und bringt so, ganz en passant, seinen
Lesern auf höchst originelle Art und Weise das berühmte,
französische Savoir-vivre näher. Und wie das Flüsschen Vézère, das
sich durch das Tal windet, entstehen auch in der Geschichte durch
immer mehr Zuflüsse neue Details und Handlungsstränge, die dennoch
den Figuren viel Raum für Entwicklungen gewähren.
Der bewährte Brückenschlag zu Politik und Geschichte ist wie in
den vorherigen Romanen raffiniert miteinander verknüpft. Dabei wird
ein Bogen gespannt, der vom historischen Ereignis bis hin zur
Bezugnahme auf aktuelle Geschehnisse wie der Bankenkrise und dem
Anlagebetrug in Schrottimmobilien reicht.
Vor allem die Charaktere des Romans überzeugen mit erfrischender
Authenzität: Ein Bürgermeister, der als Oberhaupt seines Städtchens
immer als Erster über alles informiert werden möchte, eigentlich
als schlauer Fuchs bekannt ist und schließlich doch auf Brunos
Hilfe zurückgreifen muss, um nicht durch die eigene Eitelkeit, mit
einem windigen Geschäft, über den Tisch gezogen zu werden.
Der Dorfpfarrer, der mit den Sünden seiner Schäfchen bestens
vertraut ist und neben seiner Begeisterung für Chormusik ein großes
Faible für gutes Essen und Rugby hat. Zum Wohl seiner Gemeinde ist
er außerdem nur zu gern bereit kurzerhand einen Exorzismus zu
zelebrieren – selbst wenn dabei ein wenig Schummelei vonnöten sein
sollte.
Als „Mann für alle Fälle“ sorgt Hauptprotagonist Kommissar Bruno
Courrèges, der sensible und hilfsbereite Chef de police, für Recht
und Ordnung. Dabei weiß er sich durchaus recht unkonventioneller
Methoden zu bedienen. Ein stiller Genießer, der sich in
Herzensangelegenheiten (noch) etwas unentschlossen zeigt, und dem
längst vergangene Erlebnisse während seines Einsatzes im Bosnien
Krieg zu schaffen machen. Einer, der handelt und sich vor allem für
Freunde und Kollegen verantwortlich fühlt.
Fast könnte man den Fluss, der immer wieder detailliert
beschrieben wird, als Metapher für Brunos Leben sehen: Manchmal
scheinbar träge und dann wieder unruhig, mit wilden Strömungen,
immer rast- und ruhelos einem unbekannten Ziel entgegen.
Die Geschichte steuert auf ein grandioses Finale - inklusive
einer spektakulären Rettungsaktion - in allerbester Hollywood
Manier zu und erreicht seinen Höhepunkt mit einem formidablen
Höllenspektakel, an dessen Ende Bruno mit einem richtigen
Teufelsweib konfrontiert wird. Nicht alle offenen Fragen werden bis
dahin geklärt sein – ein hoffentlich sicheres Indiz dafür, dass
sich die Fan-Gemeinde auf noch viele weitere Bände freuen darf.
Zum Autor
Martin Walker, der 1947 in Schottland geboren wurde, arbeitete
25 Jahre lang als Journalist bei „The Guardian“ in Großbritannien.
Als Historiker kennt er sich bestens mit geschichtlichen und
politischen Zusammenhängen aus, die ihm beim Schreiben seiner
beliebten Romane zugute kommen.
Neben seiner Tätigkeit als Vorsitzender einer so genannten
Denkfabrik für leitende Manager, lebt er mit seiner Familie
abwechselnd in Washington und im Périgord. Seine Bücher aus der
Bruno-Reihe werden erst seit kurzer Zeit auch ins Französische
übersetzt.
Femme fatale
Der fünfte Fall für Bruno, Chef de police
Martin Walker
Hardcover, Leinen
432 Seiten
Neuerscheinung Mai 2013
22,90 €
ISBN 978 3 257 06862 7
Diogenes Verlag
02.06.2013
Die dritte Stunde nach Mitternacht
Zwei
Schülerreporter auf Verbrecherjagd
Eine Buchvorstellung von Jana Volk
Die 12-jährige, temperamentvolle Halbkoreanierin Esme weiß ganz
genau, was sie einmal werden möchte: Journalistin. Schon jetzt ist
sie zusammen mit ihrem Cousin Igor verantwortlich für die
Schülerzeitung. Gewitzt und durchaus streitlustig setzt sie sich
für die Dinge ein, die ihr am Herzen liegen – immer auf der Jagd
nach einer richtig aufregenden Story. Sehr zum Leidwesen von Igor,
der es - manchmal wenigstens – lieber etwas ruhiger hätte. Er ist
der Nerd in ihrem Zweier-Team, mit dem ganz besonderen Händchen für
Computer und einer großen Leidenschaft fürs Fotografieren. Dabei
kann es sogar passieren, dass er komplett „vergisst“, auch mal an
die an die frische Luft zu gehen. Zum großen Ärger von Esme
natürlich.
Was ihr allerdings noch mehr auf die Nerven geht als Igors
endlose Stubenhockerei, sind:
a) Sämtliche Erwachsene, die lästige Fragen nach ihrem Alter
stellen. Was kann sie denn dafür, dass sie aufgrund ihrer geringen
Größe aussieht, als ob sie gerade erst mal neun wäre?
b) Die Tatsache, dass an ihrer Schule nie etwas Aufregendes
passiert und
c) dass Rektor Jan Laursen trotzdem von ihr fordert, dass
mindestens ein Artikel ihrer Schülerzeitung von der Schule handeln
muss.
Das ist ja wohl das Allerletzte!
Doch dann machen Esme und Igor auf dem Nachhauseweg von der
Schule einen merkwürdigen Fund: Im Abfallcontainer eines
Supermarktes liegt eine scheinbar achtlos weggeworfene Tasche mit
sonderbarem Inhalt, der die beiden in einen Rollenspielclub der
Stadt führt. Prompt wird Esme ein paar Nächte später Zeugin, wie
drei kostümierte Gestalten mitten in der Stadt eine Brücke in Brand
stecken. Hier stimmt doch etwas nicht! Und sowieso könnte das eine
Riesengeschichte für die Schülerzeitung werden: Erwachsene, die
sich als Zwerg, Zauberer und Dieb verkleiden – wie cool ist das
denn?
Als nur kurze Zeit später die Tochter eines Multimillionärs
entführt wird, glaubt sie felsenfest daran, dass die beiden Fälle
irgendwie miteinander zusammenhängen und beginnt auf eigene Faust
zu ermitteln. Dass sie sich dadurch in Lebensgefahr bringt, bemerkt
sie erst, als es fast schon zu spät ist.
Wie gut, dass Igor im Allgemeinen nicht allzu viel von frischer
Luft hält...
Die Geschichte um die beiden Spürnasen Esme und Igor gewann auf
Anhieb den ersten Preis in einem Wettbewerb für Detektivgeschichten
für Kinder. Mit viel Phantasie und Gespür für Situationskomik
schickt die dänische Autorin Bodil El Jørgensen
ihre beiden Helden, die sich gerade durch ihre Unterschiedlichkeit
perfekt ergänzen – vor allem wenn es darum geht die Erwachsenen
auszutricksen - auf Gangsterjagd. Dank der abwechslungsreichen
Erzählweise und eines konsequent gut durchdachten Handlungsstrangs
wird die Spannung vom Anfang bis zum Schluss aufrechterhalten.
Skandinavisches Flair gibt’s dazu noch inklusive. Und wem die 176
Seiten nicht lang genug sind, holt sich anschließend einfach den
zweiten Band. Foto: Cover vom
Thienemann Verlag
Bodil El Jørgensen
Die dritte Stunde nach Mitternacht
Ein Fall für Esme & Igor
Geeignet ab 11 Jahren
176 Seiten, 9,95 €
Thienemann Verlag,
ISBN 978 3 522 18289 8
15.05.2013
Gut vernetzt: Social Media in der Gemeinde
Pfarrerin
Mechthild Werner gibt Handbuch zum Umgang mit Sozialen Netzwerken
heraus
Speyer- Mit dem Handbuch „Social Media in
der Gemeinde“ ist der neueste Band der Reihe „ZukunftsWissen“ des
eteos Verlages erschienen. Herausgeber sind die pfälzische
Social-Media-Pfarrerin Mechthild Werner und der Internetbeauftragte
der Evangelischen Kirche im Rheinland, Ralf Peter Reimann. Daneben
haben sieben weitere Autoren ihre Kenntnisse und Erfahrungen
beigesteuert.
Das 80 Seiten umfassende Buch ist eine Arbeitshilfe für den
Einsatz der Sozialen Netzwerke in der Gemeinde. Den Herausgebern
zufolge soll es einen klaren Blick auf die Chancen und Risiken der
Social-Media-Nutzung vermitteln. Auch zu kritischen Aspekten wie
Datenschutz, Urheber- und Persönlichkeitsrecht beziehe es Stellung.
Des Weiteren liefere es eine Reihe von Praxisbeispielen, Tipps und
Anregungen für kirchlich Engagierte, die in den Sozialen Netzwerken
aktiv werden wollen.
Die Sozialen Medien seien eine Chance, diesen neuen Lebenswelten
auch vieler Christen gerecht zu werden, sagt Kirchenpräsident
Christian Schad. Ziel sei es, diese dort anzusprechen, wo sie sich
heute aufhalten, miteinander Freude haben, aber auch ernsthaft
diskutieren oder einander helfen. „Ich freue mich, dass unsere
Landeskirche im Bereich Soziale Netzwerke vergleichsweise gut
aufgestellt ist. Das betrifft vor allem die
landeskirchlich-institutionelle Ebene, nämlich unsere
Öffentlichkeitsarbeit, die neben der Kommunikation von Inhalten auf
unserer Homepage auch Facebook, Twitter, ein Blog und andere
Onlinekanäle nutzt. Es betrifft aber auch eine zunehmende Anzahl
von Pfarrerinnen und Pfarrern sowie weiteren Haupt- und
Ehrenamtlichen, die ihre Profile im Internet nicht nur privat
unterhalten, sondern dort das christliche Gemeindegeschehen
begleiten und auf Glaubensthemen ansprechbar sind“, so der
Kirchenpräsident.
Die Handbücher der Reihe „Zukunftswissen“ des eteos Verlages
wenden sich an engagierte Menschen in Kirche und Diakonie. Sie
sollen dadurch kompakte Informationen zu gemeindlichen
Zukunftsfragen und praxisnahe Tipps für ein wirkungsvolles
Engagement erhalten. Bei dem nun erschienen Handbuch „Social Media
in der Gemeinde“ handelt es sich um den fünften Band der Reihe.
lk
Hinweis: Das Buch ist über den Medienverband der
Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) unter www.medienverbandshop.de
oder im Buchhandel zum Preis von 9,90 Euro erhältlich, ISBN
978-3-87645-211-1.
08.05.2013
„Ich schenk dir eine Geschichte“
Mehr
als 32.000 Schulklassen feiern den Welttag des Buches am 23.
April
Mainz- Noch nie konnten sich so viele Kinder in
Deutschland zum Welttag des Buches am 23. April über neuen
altersgerechten Lesestoff freuen wie in diesem Jahr. Der UNESCO
Welttag geht zurück auf eine alte katalanische Tradition, nach der
sich bis heute Menschen in Katalonien an diesem Tag gegenseitig
Bücher schenken. Und so steht auch die bundesweit größte
Welttags-Initiative unter dem Motto „Ich schenk dir eine
Geschichte“. Sie wird durchgeführt vom Bundesverband und den
Landesverbänden des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels
zusammen mit der Stiftung Lesen, bundesweit unterstützt von den
Buchhändlern vor Ort, dem cbj Verlag, der Deutschen Post AG sowie
dem ZDF. Ziel ist es, Kinder mit Hilfe spannender Geschichten für
das Lesen zu begeistern und so ihre Lesekompetenz zu stärken.
Mehr als 32.000 Schulklassen der Klassenstufen 4 und 5 haben
sich in diesem Jahr für die Buch-Gutschein-Aktion angemeldet. Rund
750.000 Schülerinnen und Schüler erhalten im April von ihrer
Buchhandlung vor Ort ihr persönliches Exemplar des diesjährigen
Welttags-Buchs „Der Wald der Abenteuer“ geschenkt. Zusammen mit dem
Engagement teilnehmender Bibliotheken und anderer Initiativen
werden in diesem Jahr insgesamt 1,1 Millionen Exemplare des von
Jürgen Banscherus eigens zum Welttag geschriebenen Kurzromans zum
Geschenk für junge Leser gemacht – ein neuer Rekord!
Der
Kurzroman „Der Wald der Abenteuer“ ist die wohl spannendste
Geschichte, die es in der Welttags-Reihe je gab. Im nunmehr 17.
Welttags-Buch geht es um eine aufreibende Nachtwanderung, in der
die Kinder und ihr Klassenlehrer zahlreiche Abenteuer bestehen
müssen. Zentrale Themen der Geschichte sind Vertrauen,
Freundschaft, Angst und Mut. Für die Einbindung des Welttags-Buchs
in den Schulunterricht hat die Stiftung Lesen den Lehrern
Unterrichtsmaterial zur Verfügung gestellt, das viele praktische
Tipps und kreative Ideen für den Unterricht enthält. Darüber hinaus
regt ein Schreib- und Kreativwettbewerb zur fantasievollen
Auseinandersetzung mit der Geschichte an. Beim Quiz im Buch können
die Kinder Preise für die ganze Klasse gewinnen.
Darüber hinaus organisieren Schulen, Buchhandlungen und
Bibliotheken passend zum Welttag und zur Welttags-Geschichte
zahlreiche Aktionen in ihrer Region, zum Beispiel spannende
Schnitzeljagden rund um das Lesen und Bücher. Die
Arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlagen e.V. (avj) und der
Sortimenter-Ausschuss im Börsenverein veranstalten außerdem die
Aktion „Lese-Reise“ mit Lesungen von Kinder- und Jugendbuchautoren
in 84 Buchhandlungen bundesweit. Weitere Informationen unter
www.welttag-des-buches.de
Die Stiftung Lesen ist anerkannter, kompetenter und
unabhängiger Partner und Anwalt für das Lesen. Sie fördert
Lesekompetenz und Zugänge zum Lesen für alle Alters- und
Bevölkerungsgruppen in allen Medien. Als operative Stiftung führt
sie in enger Zusammenarbeit mit Partnern – Bundes- und
Landesministerien, wissenschaftlichen Einrichtungen, Stiftungen,
Verbänden und Unternehmen – Forschungs- und Modellprojekte sowie
breitenwirksame Programme durch. Zu ihren herausragenden
Initiativen zählen der jährliche „Bundesweite Vorlesetag“, der
„Welttag des Buches“ und „Lesestart – Drei Meilensteine für das
Lesen“, ein bundesweites frühkindliches Leseförderprogramm, das die
Stiftung gemeinsam mit dem Bundesministerium für Bildung und
Forschung umsetzt. Zahlreiche Prominente unterstützen die Stiftung
als Lesebotschafter. Die Stiftung Lesen wurde 1988 gegründet und
steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten.
Stiftung Lesen, Presse
22.04.2013
König Kunde allein zu Haus
Eine
Buchvorstellung von Jana Volk
Der Kunde ist König? Von wegen! In seinem Buch „Ich bin ein
Kunde, holt mich hier raus“ räumt Tom König alias Tom Hillenbrand
gründlich auf mit diesen zahlreich vorhandenen, vollmundigen
Verheißungen, auf die wir immer wieder so gerne hereinfallen. Dafür
nimmt er seine Leser mit ins abenteuerliche Service-Outback und
lässt sie ganz nah dabei sein, wenn dem Leid geplagten
Protagonisten König mal wieder so richtig das Wasser abgegraben
wird.
Zehn unterhaltsame Kapitel lang erfahren wir, warum
beispielsweise Warten zur ersten Pflicht des Kunden gehört,
Ankommen mit der Deutschen Bahn nicht garantiert ist und Einkaufen
durchaus zum Hindernislauf werden kann. Die einzelnen Kolumnen
bringen, mit viel Gespür für Wortwitz und Sinn für feine Ironie,
Licht ins undurchdringliche Dunkel von so mancher
Dienstleistungsgesellschaft, die ab und zu wohl eher einer
Gesellschaft gleicht, die ihren Bittsteller Kunde, so oft es nur
geht, gleich mal selbst Dienst leisten lässt.
Ob es nun um seltsame Praktiken bei der Vergabe von Kita-Plätzen
geht, abgebrühte Banker, die nur darauf aus sind, treuen Sparern
das Geld aus der Tasche zu ziehen oder Kommunikationsanbieter, die
sich nichts dabei denken, Handyrechnungen, deren Höhe jenseits
aller Vorstellungen liegen, an unlängst Verstorbene zu schicken -
König kriegt sie (fast) alle.
Der Wirtschaftsjournalist Tom Hillenbrand, auch bekannt unter
dem Pseudonym Tom König, arbeitete u. a. 10 Jahre lang für die
Spiegel-Online Kolumne „Warteschleife“. Aus zahlreichen E-mails von
Lesern, die ihre Erlebnisse mit diversen Dienstleistern oder
unsinnigen Paragraphen schilderten, entstand so die Idee einmal
genauer nachzuschauen, was denn unter dem roten Teppich - der immer
wieder gerne für den Kundenfang ausgerollt wird - so alles an
leeren Versprechungen versteckt ist. Er ist mehr als fündig dabei
geworden.
Eine bösartige Abrechnung ist es dennoch nicht. Ganz im
Gegenteil. Denn im letzten Kapitel der überaus amüsanten Lektüre
gibt der Autor Hilfe zur Selbsthilfe. Unter der Überschrift
„Handbuch für Serviceguerilleros“ findet man nützliche Tipps, damit
Ignoranz und Antiservice einiger Unternehmen nicht dazu führen,
Kunden in die Wüste zu schicken, um deren Anliegen dort versanden
zu lassen. Aufgeben kommt nämlich nicht in Frage. Das ist auch gar
nicht nötig, denn: „Hier werden Sie geholfen“. Kurzweilig und ein
Trost für alle, die wieder mal – wie so oft – in einer
Warteschleife geparkt werden, zusammen mit der Ansage: „Unsere
Mitarbeiter befinden sich gerade alle im Gespräch – bitte versuchen
Sie es zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal.“
Tom König
Ich bin ein Kunde, holt mich hier raus
Taschenbuch, 240 Seiten, 8,99 €
Kiepenheuer & Witsch
ISBN 978 3 462 04452 2
Foto: Cover Verlag Kiepenheuer & Witsch
30.03.2013
Lesespaß im Frühling 2013
Zoff um die
alte Apfelwiese
Eine Buchvorstellung von Jana Volk
In der Großfamilie Schneider ist immer etwas los. Die vier
Geschwister Kaja, Sarah, Nico und Nesthäkchen Pia könnten
unterschiedlicher nicht sein - trotzdem verstehen sie sich recht
gut untereinander. Denn alle verbindet die Liebe zu den vielen
Tieren, die ebenfalls zum Haushalt gehören. Angefangen von den zwei
Hängebauchschweinen Jule und Gerda bis hin zum sprechenden Papagei
Puccini, der leider einen super vorlauten Schnabel besitzt.
Doch dann verkaufen die Großeltern plötzlich ihre Apfelwiese,
die den Kindern bisher als Spiel- und Zeltplatz diente.
Ausgerechnet dort soll ein großes Einkaufszentrum entstehen.Während
Sarah und Nico empört sind, jubelt die große Schwester Kaja
lauthals. Für sie bedeutet ein Shopping-Center das Paradies auf
Erden. Mama Mona ist ebenfalls entsetzt, wollte sie doch auf der
Apfelwiese ihren großen Traum von einem Gnadenhof für herrenlose
Tiere verwirklichen. Als sich dann auch noch herausstellt, dass der
Vater der Vier als Architekt maßgeblich an dem Großprojekt
beteiligt ist, ist der Familienfrieden erheblich in Gefahr. Jetzt
helfen nur noch groß angelegte Protestaktionen, die von den beiden
unterschiedlichen Lagern mit viel Einsatz und Ideenreichtum
ausgeführt werden. So ist sich selbst Kaja für keine Peinlichkeit
zu schade, um den Bau des Einkaufszentrums zu unterstützen. Dafür
setzt sie sogar ihre Freundschaft zu Philip aufs Spiel. Als sich
jedoch die Lage immer mehr zuzuspitzen droht, erkennen die
Geschwister was wirklich zählt.
Humorvoll und warmherzig beschreibt Julia Breitenöder in ihrem
neuen Kinderbuch „Das Apfelwiesen-Komplott“ ein
Sommerferienabenteuer, bei dem es um Freundschaft und Zusammenhalt
- auch innerhalb einer Familie - geht. Die einzelnen Kapitel
gestalten sich abwechselnd in zwei unterschiedliche
Erzählperspektiven aus der Sicht der beiden Schwestern Sarah und
Kaja. Erwachsene (Vor-) Leser dürften sich anhand der witzigen
Dialoge, der Beschreibung über das manchmal turbulente
Zusammenleben einer Großfamilie sowie der phantasievollen Einfälle
der Kinder wieder an die eigene Kindheit erinnert fühlen, in der
Kommunikation noch ohne Facebook & Co., dafür aber bestens
funktionierte. Fazit: Ein lustiges, unterhaltsam geschriebenes
Wohlfühlbuch für große und kleine Leseratten ab neun Jahren.
Foto: Cover mit freundlicher Genehmigung vom Thienemann
Verlag Stuttgart
Das Apfelwiesen-Komplott ab sofort im Buchhandel
erhältlich
Julia Breitenöder
Hardcover, 240 Seiten, 12,95 €
Thienemann Verlag
ISBN 978 522 18345 1
19.03.2013
Arabesk – Die Abenteuer eines ritterlichen Pferdes
Für kleine und große
Leser
Eine Buchvorstellung von Jana Volk
Winterzeit gleich (Vor-)Lesezeit! Wenn draußen so richtiges
Schmuddelwetter herrscht, dann gibt es wohl nichts Schöneres, als
es sich in den heimischen vier Wänden mit einem Buch so richtig
gemütlich zu machen. Warum also nicht die Zeit nutzen, um sich mal
wieder gemeinsam mit dem Nachwuchs auf eine abenteuerliche
Fantasiereise ins Mittelalter zu begeben? Denn dort trifft man auf
allerlei liebenswürdige und weniger nette Zeitgenossen: Einen
Möchte-gern Ritter mit einem guten Herzen, der auf einer ziemlich
klapprigen Burg haust, eine alte Amme, die ein Geheimnis hütet,
einen kleinen Mönch, der seine Argumente zur Not auch mit vollem
Körpereinsatz vorzubringen weiß, einen ganz fiesen Ritter mit einer
prächtigen Burg, der einen noch viel fieseren Knappen in seinen
Diensten hat; und mitten drin im Geschehen lernen wir ein kleines
Mädchen und ihren sprechenden Hengst kennen. Doch um was geht es
nun genau?
Das 9-jährige Waisenkind Ella soll sich ihren Lebensunterhalt
als Magd auf der Burg von Ritter Rochus von Schwartengrimm (schon
der Name ist Programm!) verdienen. Ungewöhnlich ist das zu dieser
Zeit nicht. Jedoch entpuppt sich schon bei ihrer Ankunft die Burg
als baufällige Ruine, und der stolze Burgherr ist in Wirklichkeit
ein tollpatschiger, einsamer Außenseiter. Eine Magd will der
außerdem schon mal gleich gar nicht. Nur der feurige Hengst Arabesk
weckt sogleich sein Interesse. Dumm nur, dass Ella dessen
Besitzerin ist. Und ohne Ella kein Pferd! Zunächst eher widerwillig
lässt sich Ritter von Schwartengrimm auf diesen Handel ein, und
verspricht im Gegenzug freie Kost und Logis für die beiden. Im
Handumdrehen gelingt es dem Mädchen das doch recht eintönige Leben
des ungeschickten Burgherrn ganz schön auf den Kopf zu stellen. Ihr
großer Traum, einmal ein Ritterturnier mitzuerleben, wird dabei
schon bald in Erfüllung gehen – allerdings so ganz anders, als sie
es sich vorgestellt hat. Ob Arabesk wohl seine Hufe da mit ihm
Spiel hat? Und warum glaubt sie nur, dass sie mit dem kleinen Mönch
Urs etwas ganz Besonderes zu verbinden scheint?
Die Geschichten der kleinen Hexe Lilly dürften vielen Kindern
und ihren Eltern gut bekannt sein. Jetzt hat Autor „KNISTER“ in
bewährter Manier, nämlich mit leichter Feder und großer Lust am
kunterbunten Fabulieren, die dreiteilige Kinderbuchserie „Arabesk“
geschrieben. Die Handlung der Geschichte ist spannend, und der
Humor kommt dabei garantiert nicht zu kurz. Eine schöne Idee sind
die persönlichen Anmerkungen des Autors zwischen den einzelnen
Kapiteln. Die Schwarz-Weiß Illustrationen im Comic Stil von Thomas
Dähme bringen die einzelnen Charaktere richtig gut zur Geltung.
Geeignet für das erste Lesealter ab acht Jahren, und für alle,
die Spaß am Vorlesen haben.
Arabesk
Die Abenteuer eines ritterlichen Pferdes
Band 1, 132 Seiten
KNISTER
Hardcover, 9,99 €
Arena Verlag
ISBN-13: 978-3401066813
08.01.2013
Working Mum
Powerfrau zwischen
Börsenkurs und Babybrei
Eine Buchvorstellung von Jana Volk
Es gibt Dinge, die kann man eigentlich schon gar nicht mehr
hören. Kleines Beispiel gefällig? Das erbitterte Gezänk vieler
Politiker um das sogenannte Betreuungsgeld, von einigen kritischen
Quergeistern auch als Herdprämie verspottet. Einzig wahrer Kern der
Diskussion dürfte wohl sein, dass „frau“ es in der heutigen Zeit
gar nicht so leicht hat, die richtige Entscheidung zwischen
Kinderwunsch und Karriere zu treffen. Möchte sie nämlich ihren
Nachwuchs zu Hause erziehen, gilt sie in unserer modernen
Gesellschaft schlichtweg als „Dummchen am Herd“, die obendrein noch
die Kinder aus der Kita fernhält; fällt die Wahl - sofern sie
mittlerweile überhaupt noch eine ist - zugunsten der Karriere aus,
ist es bis zur Bezeichnung „Rabenmutter“ nicht mehr weit. Will man
da jetzt wirklich noch ein Buch über dieses Thema lesen? Unbedingt!
Vor allem, wenn es so witzig und turbulent geschrieben ist wie der
Roman „Working Mum“ von Allison Pearson.
Es geht rund im Leben der Familie Reddy. Die fünfjährige Emily
und der einjährige Ben halten ihre Eltern Kate und Richard ganz
schön in Atem. Und obwohl Kate ihre Familie über alles liebt,
kommen die „berühmten drei K's“, nämlich Kinder, Küche, Kirche, für
sie nicht in Frage. Denn schließlich hat sie es mit viel Fleiß und
Disziplin beruflich bis ganz nach oben geschafft und ist in einer
Londoner Investmentfirma als Finanzmaklerin für die Aktiengeschäfte
ihrer millionenschweren Kundschaft verantwortlich. Das bedeutet
viele Geschäftsreisen, inklusive eines übervollen Terminkalenders,
und als Zugabe einen machomäßigen Chef, der keine Skrupel kennt,
wenn es darum geht, unliebsame Mitarbeiter, die die erforderlichen
Leistungen nicht erbringen, gnadenlos zu feuern. Kein wirkliches
Problem für die tüchtige Kate, der ihr Job wirklich Spaß macht.
Ehemann Richard kümmert sich derweil liebevoll um die gemeinsamen
Kinder und hält neben der eigenen Arbeit, seiner Frau den Rücken
frei. Bis auf die kleinen, alltäglichen Katastrophen ist alles
perfekt organisiert - könnte man meinen. Denn obwohl sie privat wie
auch beruflich alles gibt und bald keine einzige freie Minute mehr
für sich hat, tauchen bei ihr allmählich leise Zweifel an der
Richtigkeit ihres Tuns auf, und das Gefühl zwischen allen Stühlen
zu stehen, wird von Tag zu Tag größer. So kann es passieren, dass
sich die tagsüber so selbstbewusst agierenden Powerfrau nachts
schon mal in eine verzweifelte Möchte-gern-Hausfrau verwandelt, die
als raffinierte „Plätzchenfälscherin“ das aus Zeitmangel gekaufte
Weihnachtsgebäck für die Schulfeier ihrer Tochter manipuliert, um
es wie selbstgemacht aussehen zu lassen. Immer öfter zerreibt sie
sich zwischen Börsenkursen, nervigen Kinderfragen und vollen
Windeln, ständig bemüht es allen in ihrer Umgebung recht zu machen.
Leider wird damit das Chaos, das sie rings umher anrichtet, nicht
gerade kleiner, und langsam beginnt sie sich und alles was ihr
wichtig ist, aus den Augen zu verlieren. Selbst dem geduldigen
Richard fällt es zunehmend schwerer, Verständnis für die Launen
seiner Frau aufzubringen. Bald schon hängt der Haussegen ganz
gewaltig schief.
Zu allem Überfluss tritt als Folge einer versehentlich
vertauschten E-mail auch noch der äußerst charmante Jack in das
Leben der so völlig aus der Spur geratenen Karrierefrau. Dabei ist
ein romantisches Liebesabenteuer nun so ziemlich das Letzte, was
Kate wirklich braucht. Oder vielleicht doch?
Obwohl das Erstlingswerk von Allison Pearson zwar schon 2003
erschienen ist, hat es von seiner Aktualität nichts eingebüßt - im
Gegenteil. Mit fröhlich-frechem Charme und einer gesunden Portion
Ironie schildert die Autorin die fiktive Situation einer
berufstätigen Ehefrau und Mutter, die an den Belastungen zwischen
gesellschaftlichem Druck, dem eigenen Anspruch und der Liebe zu
ihrer Familie zu scheitern droht. Die Botschaft der Unvereinbarkeit
einer Topkarriere mit dem ganz normalen Familienleben kommt in der
rasant geschriebenen Geschichte ohne erhobenen Zeigefinger aus.
Stattdessen mit herzerfrischenden und witzigen Dialogen. Und so
manche Leserin, egal ob „nur Hausfrau“ oder berufstätige Mutter
wird sich vielleicht in der einen oder anderen Situation
wiedererkennen. Herrlich amüsant auch die Fragen der altklugen
Emily. Vor dem Hintergrund der aktuellen Betreuungsgelddebatte ein
doppelt unterhaltsames Lesevergnügen.
Working Mum, Alice Pearson
Taschenbuchausgabe 480 Seiten
Rowohlt Verlag, 8,99 €
ISBN 978-3499238284
01.01.2013
Mit glühendem Herzen und scharfsichtigem Verstand
Bernhard Vogel
nimmt in neuem Buch Stellung zu jüngster Geschichte und
gegenwärtigen Problemen seines Vaterlandes
Von Gerhard Cantzler
Gerade rechtzeitig zu seinem 80. Geburtstag ist Bernhard
Vogels neuestes Buch auf den Markt gekommen: ein Gesprächsband,
mit dem er den Bürgern, insbesondere den jüngeren - so wie er es
auch in den letzten Tagen in seinen Dankadressen auf die zahllosen
Würdigungen zu seinem „runden“ Geburtstag immer wieder getan hat -
Mut machen will, Mut, sich „einzumischen“, sich in der Politik zu
engagieren – Mut, Partei zu ergreifen für unser Gemeinwesen.
Im
Gespräch mit Günther Nonnenmacher, Mitherausgeber der
traditionsreichen FAZ, hat Vogel dabei in seiner ihm
eigenen klarsichtigen Art und Weise deutsche Nachkriegs-, Teilungs-
und Vereinigungsgeschichte aufgearbeitet, so wie er sie selbst
miterlebt und vor allem, wie er sie in entscheidenden
Verantwortlichkeiten aktiv mitgestaltet hat. Im unaufgeregten Stile
eines „elder statesman“ reflektiert er darin die Formen des
Umganges mit Macht – beschreibt den schmalen Grat zwischen
notwendiger Machtausübung und verwerflicher Machtbesessenheit der
politisch Handelnden.
Ohne die aktive Beteiligung der Bürger sei kein Staat zu machen,
bekennt Vogel dabei immer wieder, plädiert aber statt für den
spätestens seit „Stuttgart 21“ vielbeschworenen „Wutbürger“ für die
zupackende, aber besonnene Mitwirkung des „Mutbürgers“ am
gesellschaftlichen Ganzen. Vieles von dem, was die Bürger heute –
so scheint's - ihrer politischen Kaste zu entfremden droht,
versucht Vogel in dem Buch aufzuklären und zu neuer Synthese
zusammenzuführen,
Dies gilt für das auch nach seiner Meinung heute oft nicht mehr
im Gleichgewicht befindliche vertikale Verhältnis zwischen den
unterschiedlichen Politikebenen von der Kommunal- über die Landes-
und Bundespolitik bis hin zur Europapolitik ebenso wie für das
horizontale Verhältnis zwischen Staat und Parteien, Der bekennende
Anhänger des Föderalismus in unserem Staatswesen sieht allerdings
keinen Anlass zu umfassenden und tiefgreifenden
Verfassungsänderungen – im Großen nicht und auch kaum im
Kleinen.
Besonders beklagt
der frühere rheinland-pfälzische Kultusminister, dessen Reformen
aus den siebziger und achtziger Jahren bis heute in der
Bildungspolitik der deutschen Bundesländer nachwirken, allerdings
den schleichenden Einflussverlust der Länder auf dieses für die
Zukunftsfähigkeit des Landes so bedeutsame Politikfeld.
Nachdrücklich plädiert er für einen „gesitteteren“ Umgang der
politischen Akteure im parlamentarischen wie im
außerparlamentarischen Umgang miteinander. „Selbst die legendären
Zwischenrufe von Wehner mit seiner Verhunzung von Namen hatten
immer noch ein Stück Humor (in sich)“, kritisiert Vogel – selbst
von jeher einer, der im politischen Diskurs lieber das fein
geschliffene Florett als den schweren Säbel führt – die immer öfter
in pure Beleidigungen ausartenden Verunglimpfungen Andersdenkender
durch manche Exponenten der politischen Parteien.
Offen und ehrlich bekennt sich Vogel auch zu den Niederlagen
seines Lebens: Dem 11. November 1988, als ihm Teile seiner Partei
in einem „fait accompli“ die Wiederwahl als rheinland-pfälzischen
CDU-Vorsitzenden verweigerten – eine „Revolte“, die noch bis vor
kurzem Spuren in ihm, dem zutiefst Empfindsamen, hinterlassen
hat.
Auch dass Helmut Kohl ihm gleich zweimal, als es um seine beiden
Ministerpräsidentschaften ging, in Mainz wie in Erfurt mit Heiner
Geißler und Rudi Geil politische Schwergewichte als Gegenkandidaten
entgegensetzte, hat ihn erkennbar getroffen, seine Loyalität
gegenüber dem Altkanzler nie wanken lassen. Dass er sich dann
allerdings in beiden Fällen dennoch durchgesetzt hat, erfüllt ihn
bis heute mit ebenso viel bescheidenem Stolz.
Spannend und auch im Abstand von zwanzig Jahren, nachdem Vogel
die politische Bühne der „jungen Bundesländer“ - so seine
Wortschöpfung – betreten hat, immer noch viele, bislang weniger
bekannte, Details offenbarend: Sein „Tatsachenbericht“ über seine
Berufung zum Ministerpräsidenten des Freistaates Thüringen – von
ihm nicht angestrebt in einem Land, das er zuvor nur aus wenigen
Besuchen kannte und das ihm schließlich „zur zweiten Liebe“ werden
sollte. Der Aufbau einer funktionierenden obersten Landesverwaltung
aus der „Gleichmacherei“ der alten DDR, seine erfolgreichen
Bemühungen, die Menschen in „seinem neuen Land“ dabei mitzunehmen –
bewegend und berührend bis heute.
Die Rollen von Bundespräsident und Bundesverfassungsgericht –
sie bleiben von Vogel ebenso wenig unreflektiert wie „Europa“, das
nach der festen Überzeugung des bekennenden Europäers Bernhard
Vogel, deutlich mehr ist und mehr sein muss als nur „eine
romantische Idee“.
Intellektueller Höhepunkt des Bandes aber sicher der
faszinierende Diskurs über „Macht und Geist“ - über die „Rolle der
Intellektuellen in der Politik“. Hier kann sich Vogel auf seinem
ureigensten Feld, der politischen Wissenschaft und der
Staatsphilosophie, präsentieren – kann deutlich machen, wo die
Unterschiede in den Möglichkeiten und Grenzen der politischen
Beteiligung der „Geistesgrößen“ unserer Zeit in dem zentralistisch
geprägten Staatswesen Frankreichs und in Deutschland, dem
föderalistisch geprägten Gegenentwurf dazu, liegen.
Und das alles in der auch in seinen Reden immer wieder gerühmten
Form seiner Sprache – immer wieder ein Genuss, zu hören und zu
lesen. Ein Buch, das sich zu lesen lohnt – nicht nur für politisch
und historisch Interessierte, sondern für alle, denen die Wohlfahrt
unseres geeinten Landes am Herzen liegt.
Denn trotz mancher Kritik im Detail – trotz sorgenvollem Blick
auf so manche gesellschaftliche Entwicklung unserer Tage: Bernhard
Vogel liebt dieses „sein“wieder geeintes Deutschland, für das er
seit seinem Einstieg in die „große Politik“ im Jahr 1964 stets
unverrückbar eingestanden ist und für das er auch heute mit
glühendem Herzen und mit scharfsichtigem Verstand Position bezieht.
Foto: Herder Verlag; Denkichandeutschland
Günther Nonnenmacher – Bernhard Vogel: „Mutige Bürger braucht
das Land – Cnacen der Politik in unübersichtlichen Zeiten. Verlag
Herder, Freiburg – ISBN 978-3-451-32579-3
30.12.2012
„Vorsortiert“ für den weihnachtlichen Gabentisch
„Buchnacht“ in
Speyer und „Abend der Lieblingsbücher“ in Limburgerhof präsentieren
„Buchnacht Oelbermanns literarische Ernte“ von Fachleuten
cr. Speyer. Sie ist längst zu einer festen Institution
für Bücherfreunde in der Region geworden – die „Buchnacht“ der
Speyerer Buchhandlung Oelbermann, die jetzt in ihre 11. Runde ging.
Diesmal stellte Buchhändler Matthias Völker „die Ernte“
seines Bücherstudiums des letzten Jahres vor, Literatur, die
er den zahlreichen Zuhörern, die zu diesem Abend in die
Buchhandlung in der Wormser Straße gekommen waren, in sechs gut
„verdaulichen“ Dreipacks präsentierte – ein außergewöhnlich
gelungenes Menue, das den Zuhörern ein Wegweiser sein will, den
eigenen Büchertisch ebenso mit neuem, lesenswertem „Futter“
auszustatten wie den weihnachtlichen Gabentisch für Verwandte und
besonders liebe Freunde.
Von den neuen
Lyrikbänden über Sachbücher bis hin zu spannenden Kriminalromanen
reichte die Bandbreite der Werke, die Matthias Völker für diesen
Abend mitgebracht hatte – zu jedem hatte er Informationen zu Autor
und Inhalt parat, aus jedem gab es Kostproben, die schon einmal
„Geschmack auf mehr“ machen wollten. Kein Wunder, dass die
Besucher nicht nur bei bereit gestelltem Wein und Häppchen fleißig
zulangten, sondern sich auch eifrig Notizen machten, um am Ende aus
dem vielen, was vorgestellt wurde, das für sie richtige
auszuwählen. Für die musikalische Umrahmung des Abends sorgte auf
der Gitarre Michael Wondra.
Übrigens gibt es am 16. November auch in der Filiale
Limburgerhof der Buchhandlung Oelbermann am Burgunderplatz 3 eine
derartige Veranstaltung. Dort präsentieren. Dann präsentieren
Renate Diehl, Martina Feurer, Heike Herold und Matthias
Völker den „1. Abend mit unseren Lieblingsbüchern 2012“.
Foto: gc
12.11.2012
Von Glück und Hoffnung in schweren Zeiten
Eine
Buchvorstellung von Jana Volk
Krieg, Flucht, Vertreibung und mittendrin ein kleiner Junge auf
seinem Weg in eine ungewisse Zukunft. Nein, es ist kein einfaches
Thema, welchem sich die Autorin Anne-Laure Bondoux in ihrem neuen
Jugendbuchroman „Die Zeit der Wunder widmet“. Die Bilder von
Menschen, die auf der Suche nach Schutz und einer besseren Zukunft
ihre Heimat verlassen müssen, sind beinahe täglich in den
Nachrichten präsent. Darunter auch immer wieder viele Kinder. Wie
es sich anfühlt, auf einmal kein sicheres Zuhause mehr zu haben,
davon handelt die Geschichte, die überall auf der Welt so geschehen
sein könnte.
Der elfjährige Koumaïl ist auf der Flucht vor den Kriegswirren
im Kaukasus. Zusammen mit Gloria macht er sich auf einen langen und
gefährlichen Weg, denn Koumaïl hat ein Ziel: Er möchte nach
Frankreich – ins Land der Menschenrechte. Doch das ist alles andere
als einfach. Unter widrigsten Bedingungen müssen sich die beiden
mehr schlecht als recht durchschlagen, in einem Land, das dem
Jungen von Tag zu Tag fremder wird. Trotzdem erlebt er inmitten von
Chaos und Zerstörung auch unbeschwerte Kindheitstage. Aber darf man
das denn so einfach – glücklich sein in schweren Zeiten? Wie schon
so oft hat Gloria auch hierauf eine Antwort parat. Sie ist es, die
es immer wieder schafft, Koumaïl oder „Monsieur Blaise“, wie sie
ihn liebevoll nennt, Geborgenheit zu vermitteln und ihm mit ihren
Erzählungen Mut zu machen – selbst wenn sie dabei eine bittere
Wahrheit verschweigen muss. Und so treffen sie auf Armut, Hunger
und Krankheit, aber ebenso auf echte Freundschaft und die
Gewissheit, dass es ein unfehlbares Mittel gegen die Verzweiflung
gibt: Die Hoffnung.
In einer klaren und dennoch fast schon poetischen Sprache lässt
uns die Autorin die Welt durch die Augen eines heranwachsenden
Jungen bis zum Erwachsenen betrachten, der sich auf die Suche nach
seinen Wurzeln und der eigenen Identität begibt. Packend
geschrieben und spannend bis zum Schluss bleibt trotz der
vorhandenen Dramatik genügend Spielraum für einen feinsinnigen
Humor. Man hofft, bangt und lacht mit den beiden Protagonisten, die
den Leser von der ersten Seite an in ihren Bann ziehen. Die
komplexe politische Situation des Kaukasus wurde dabei auf ein
Mindestmaß reduziert, umso den Fokus der Handlung ganz auf den Kern
der bewegenden Geschichte zu richten, in der sehr deutlich die
Sinnlosigkeit von Krieg und Gewalt aufgezeigt wird, und dass es auf
einige Fragen nach dem richtigen oder falschen Handeln nicht immer
eindeutige Antworten gibt. Das Buch, das 2012 den Katholischen
Kinder- und Jugendbuchpreis erhalten hat, ist für junge Leser ab 13
Jahren ebenso geeignet wie für Erwachsene.
Die Zeit der Wunder
Anne-Laure Bondoux
Hardcover, 172 Seiten,Carlsen Verlag, 12,90 €
07.11.2012
Buchtipp: Festschrift zum Nardini-Jahr
335 Seiten über
den Seligen sowie die kirchliche Situation in Pirmasens gestern und
heute
Pirmasens- Bereits zum 150. Todestag des
seligen Paul Josef Nardini am 27. Januar 2012 sollte die
Festschrift erscheinen. Blättert man die 335 Seiten starke Schrift
durch, so muss man sagen: Das neunmonatige Warten hat sich gelohnt.
Eine Fülle von Themen rund um Nardini wurde unter dem Titel „Paul
Josef Nardini und die kirchlich-religiöse Situation in Pirmasens
gestern und heute“ zusammengetragen. Natürlich fehlt nicht die -
bereits bekannte - Lebensbeschreibung Nardinis, der im 19.
Jahrhundert als Seelsorger, Sozialapostel und Ordensgründer wirkte.
Doch wird eine unbekannte Seite des Pfälzer Priesters gezeigt – der
auch zeichnerisches Talent besaß. Die Festschrift zeichnet außerdem
den Weg des Seligsprechungsverfahrens nach, etwa indem sie den
Vorgang der Exhumierung der Gebeine Nardinis in Pirmasens
beschreibt.
Das geschichtliche Umfeld des „Vaters der Armen“ kommt nicht zu
kurz: Charakterisiert wird sein Vorgänger als Pfarrer, Johann
Michael Schang, ebenfalls ein großer Seelsorger und Beter, dann die
politischen und sozialen Verhältnisse in Pirmasens im 19.
Jahrhundert und natürlich die Geschichte der katholischen Pfarrei
der Stadt. Die Festschrift will im Gedenkjahr eine Erinnerung an
Nardini und sein Werk sein. Daher legt die Schrift den Werdegang
der von ihm gegründeten Schwesterngemeinschaft dar, widmet sich
ihren ausländischen Niederlassungen und dem Pirmasenser
Armenkinderhaus sowie dem Nardini-Haus. Ausführlich werden die
ersten katholischen Gotteshäuser der Stadt beschrieben, etwa die
1945 ausgebombte erste Pirminskirche. Nicht zuletzt wegen der
zahlreichen Fotodokumente ist die Festschrift lesens- und
betrachtenswert. Eine ganze Reihe von fachkundigen Autorinnen und
Autoren hat sie erstellt.
Johannes Pioth (Hg.), Paul Josef Nardini und die
kirchlich-religiöse Situation gestern und heute, Schriften des
Diözesan-Archivs Speyer Nr. 44, 24.80 Euro, ISBN 978-3-942133-58-6,
Pilgerverlag Annweiler. Erhältlich im Buchhandel, beim Verlag sowie
im Pfarramt St. Pirmin in Pirmasens, Telefon 0 63 31/7 41 70.
Bischöfliches Ordenariat Speyer, Presse
02.11.2012
Der Deutsche Jugendliteraturpreis 2012 - Ausstellung mit einer Auswahl der Siegertitel
Nun ist es also wieder soweit! Die Kritikerjury hat 647
eingereichte Bücher und die Jugendjury 220 Neuerscheinungen aus
2010 eingehend geprüft. In einem ersten Entscheidungsprozess wurden
30 Titel nominiert, aus denen die Jurys die folgenden Preisbücher
ermittelt haben. Die Preise sind mit jeweils 8.000 Euro
dotiert.
Bei den
Bilderbüchern setzte sich „Mia schläft woanders“ (Oetinger
Verlag) von Pija Lindenbaum (ab 5 Jahre) durch. Mia besucht ihre
Freundin Cerisia, um dort zu übernachten. Neugierig erkundet sie
die Wohnung. Doch schon bald empfindet sie Fremdheit und befremden.
Eine ganz alltägliche Kindererfahrung gegen den Strich gebürstet
und in beeindruckenden Bildern und dialogstarkem Text.
Der
Kinderbuchpreis ging an Finn-Ole Heinrich (Text) und Ran
Flygenring (Illustrationen) für das Buch „Frerk, du Zwerg“ (Verlag
Bloomsbury). Diesen Spruch muss ein Junge namens Frerk sich jeden
Tag in der Schule anhören, wenn nicht sogar noch Schlimmeres
geschieht, wie an Tagen, an denen Andi ihn auf dem Kieker hat. Eine
anarchische Phantasiegeschichte: schwungvoll, mit Humor, Mutterwitz
und Nachdenkstoff. (ab 7 Jahre).
Nils Mohl erhielt
für sein Buch „Es war einmal Indianerland“ (Rowohlt Verlag) den
Preis für das beste Jugendbuch. Der Ich-Erzähler versetzt
den Leser in die Tristesse einer fiktiven Hamburger
Vorstadt-Siedlung: Ein Mitbewohner des schäbigen Mietshauses hat
seine Frau getötet und zwei Tage neben der Leiche kampiert. Ein
kunstvoll gebauter Roman, der mit seinen zahlreichen Neologismen
auch sprachlich innovativ und überzeugend ist. (ab 16 Jahre).
Oscar Brenifier
(Text) und Jacques Després (Illustrationen) bekamen den
Sachbuchpreis für „Was, wenn es nur so aussieht, als wäre
ich da?“ (Gabriel Verlag). Dieses in jeder Hinsicht
außergewöhnliche Buch führt junge Leser in die klassische Denkfigur
der Philosophie ein. Über eine gekonnte Mehrfachadressierung werden
Leser ganz unterschiedlichen Alters jeweils entsprechend ihres
Erfahrungshorizonts zum Philosophieren gebracht und zum
Weiterphilosophieren angeregt: Ich denke, also fühle ich auch! (ab
10 Jahre).
Die
unabhängige Jugendjury, die auch einen eigenen Preis auslobt
– ist eine sinnvolle Ergänzung. Sie setzt sich aus sechs über die
Bundesrepublik verteilten Leseclubs zusammen. Darin diskutieren
junge Leute im Alter von 12 bis 18 Jahren über ihre Bücher. So soll
dem Lesen unter Gleichaltrigen wieder ein höherer Stellenwert
verschafft werden. Der Preis der Jugendjury ging an Patrick Ness
und Jim Kay für das Buch „Sieben Minuten nach Mitternacht“ (cbj
Verlag). Connors Mutter ist krank. Als sie wieder ins Krankenhaus
muss, soll Conor so lange bei seiner Großmutter wohnen. Das Buch
handelt von der Verschlossenheit und Zerbrechlichkeit eines Jungen,
der einen möglichen Verlust nicht akzeptieren will. Es entsteht
eine perfekte Atmosphäre und Umgebung für diese traurige,
berührende, teilweise aber auch unterhaltsame Geschichte. (ab 11
Jahre)
Der Sonderpreis 2012 geht in diesem Jahr an den
Illustrator Norman Junge für sein Gesamtwerk. Er ist mit 10 000
Euro dotiert.
Als einziger Staatspreis für Literatur wird der Deutsche
Jugendliteraturpreis seit 1956 jährlich verliehen. Er soll die
Entwicklung der Kinder- und Jugendliteratur fördern, das
öffentliche Interesse an ihr wach halten und zur Diskussion
herausfordern. „Mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis werden
herausragende Werke der Kinder- und Jugendliteratur ausgezeichnet.
Dadurch sollen Kinder und Jugendliche zur Begegnung und
Auseinandersetzung mit Literatur angeregt werden“, so steht es in
der Präambel.
Damit sich aber alle eine Meinung über die Bücher bilden können,
findet ab Dienstag, 30. Oktober bis Freitag, 9. November 2012 in
der Stadtbibliothek Speyer, Bahnhofstr. 54, eine Ausstellung mit
einer Auswahl der Siegertitel und der Auswahlliste zu den üblichen
Öffnungszeiten (Di,Mi,Fr 11-17 Uhr, Do 11-18 Uhr, Sa 11-14 Uhr)
statt. Alle Titel können kostenlos vorgemerkt und nach der
Ausstellung ausgeliehen werden.
27.10.2012
Oh, dieses Schwedisch!
Von
Jürgen Schaaf
Was heisst auf Schwedisch eigentlich : „Bauchnabel-Piercing“ ? –
„Ranze-Stanze“ ... Und dann gab es da noch die
„Störe-Göre“(Feministin) oder die „Höre-Göre“, die schwedische
Telefonistin. Das klang so zumindest laut dem Radiosender SWR 3,
der sich vor einiger Zeit in einer eigenen, humoristischer Form in
seinen Beiträgen „Schwedisch für Angefangene und Fortgeschrittenen“
mit der schwedischen Sprache auseinandersetzte. Und dann gäbe es da
noch die Möglichkeit, sich schwedische Ausdrücke über die
Produktnamen des IKEA-Kataloges anzueignen - der zur Zeit
übrigens einen Armleuchter „Söder“ im Programm hat, was aber
sicherlich nicht unbedingt auf den Bayerischen Politiker gemünzt
ist. Etwas seriöser kann man die nordischen Sprache zum Beispiel
bei den Schwedisch-Kursen der Speyerer VHS erlernen, die jetzt im
September wieder starten und sich in den letzten Jahren wachsender
Beliebtheit erfreuen. Wer über einen Sprachkurs hinaus noch
Informationen zu Land und Leute und vor allem zur schwedischen
Kultur und Sprache sucht, dem sei das kleine Taschenbüchlein „Oh
dieses Schwedisch“ von Cornelia & Rüdiger Lohf empfohlen:
„Eine heitere und unterhaltsame Betrachtung der Sprache unserer
Nachbarn“ – wie der Conrad Stein Verlag seine „Fremdsprech“-Ausgabe
tituliert.
Und tatsächlich schaffen es die beiden Autoren, in nur knapp 60
Seiten im Hosen-Taschenbuch-Format recht ausführlich und
umfangreich das Wichtigste um das Thema Schweden zusammenzufassen.
Dabei stellen sie die Verbindung zwischen der deutschen und der
schwedischen Sprache her, erklären, warum der Schwede sich „dutzt“,
wie das Verwandschaftssystem in Schweden mit „Mammas Mamma“ und
„Vaters Vater“ funktioniert und geben eine kurz und knackige
Übersicht über die schwedische Grammatik, die einfacher als die
deutsche funktioniert. Ein wichtiger Aspekt ist auch die Aussprache
mancher Buchstaben, die im Schwedischen das Wort anders klingen
lassen als geschrieben – und vielleicht erinnert sich so mancher
dann daran, wenn er bei IKEA dann im Restaurant keine „Köttbullar“
mehr bestellt sondern professionell schwedisch die Fleischbällchen
„Schöttbullar“ ausspricht.
Alles in allem ein unterhaltsames Studium im
„Nimm-mich-mit-auf-die-Reise“-Format das vieles Bekanntes aber auch
Neues mit hohem Schmunzelfaktor beschreibt. Sicherlich kein Buch,
um die schwedische Sprache zu lernen, das aber die wichtigsten
Fakten über die Sprache und schwedische Gepflogenheiten
zusammenfasst und als kleines Nachschlagewerk für alle Fälle dienen
kann, und das zum kleinen Preis .
Oh, dieses Schwedisch! :
eine heitere und unterhaltsame Betrachtung zur Sprache unserer
Nachbarn
5. Auflage, Fremdsprech Band 2
Conrad Stein Verlag
ISBN: 978-386686-902-8
Preis: 4,90 Euro
08.09.2012
AAA - Das Manifest der Macht wurde am 22. August veröffentlicht
Bestsellerautorin Olivia
Meltz entführt mit ihrem neuesten Thriller ‚AAA - Das Manifest der
Macht‘ ihre Leser in die Welt der Hochfinanz und Geheimbünde, in
der im Kampf um die Vorherrschaft alle Mittel recht sind.
John Marks, angesehener und erfolgreicher New Yorker
Rechtsanwalt, schließt eine der größten Firmenfusionen der
Kanzleigeschichte ab und rückt damit ins Licht der Öffentlichkeit.
Das nutzt die Starreporterin Samantha Cunningham für ihre Zwecke
und behauptet, John sei ein direkter Nachfahre des
Kommunistenführers Karl Marx. Gemeinsam tauchen sie in die weiten
Verzweigungen des Lebens und Schaffens von Karl Marx ein, und
stoßen unvermittelt auf ein Geheimnis: Eine Legende, die die Welt
auf den Kopf stellen könnte, würde sie sich als wahr erweisen - Den
Schatz der Kommunisten.
Allen geschichtlichen Überlieferungen zum Trotz und entgegen
seiner eigenen Philosophie soll Karl Marx mit der anderen Seite,
den Kapitalisten, kooperiert haben, um mit ihnen seinen Plan für
eine neue Weltordnung umzusetzen…
Eine Verschwörung, die ihresgleichen sucht, vor allem, wenn sie
schriftstellerisch so überzeugend und raffiniert inszeniert ist,
wie es Olivia Meltz in diesem Thriller gelingt. Genaue Recherchen
und historische Studien, machen das umfangreiche Werk nicht nur für
Historiker, sondern gerade auch für ein großes Publikum zu einem
echten Vergnügen.
Hinter dem Pseudonym ‚Olivia Meltz‘ verbirgt sich ein
international erfolgreiches Autorenteam, das bereits viele Bücher
in den verschiedensten Sparten veröffentlicht hat und dessen Werke
auch auf der Spiegel-Bestseller Liste zu finden waren. Mit der
ebenso spannenden wie vergnüglichen Krimireihe ‚Leah &
Louis‘ hat Olivia Meltz gezeigt, dass sie auch eingefleischte
Krimifans in ihren Bann zu ziehen vermag. Medienagentur Hambur,
Presse
Olivia Meltz AAA - Das Manifest der Macht 400 Seiten
Hardcover 19,90 € (D) / 20,50 € (A) / CHF 33,80 ISBN:
978-3-940873-37-8 Hansanord Verlag
22.08.2012
Buchvorstellung im Schloss Heidelberg
v.li. n. re.: Bernd Müller (Vermögen und Bau, Amt Mannheim), Reiner Schmidt (Verlag Regionalkultur), OB Dr. Eckart Würzner (Stadt Heidelberg), Dr. Heiko P. Wacker (Buchautor), Andreas Falz (Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg), Dr. Peter Blum (Stadtarchiv Heidelberg) und Dr. Jochen Goetze (Zweitgutachter der Dissertation) auf der Terrasse des neuen Besucherzentrums von Schloss Heidelberg.
„Das Heidelberger Schloss“ von Dr. Heiko P.
Wacker
Am Dienstag, 24. April, stellten die Staatlichen Schlösser
und Gärten Baden-Württemberg gemeinsam mit der Stadt Heidelberg
eine neue Publikation zur weltberühmten Schlossruine mit dem Titel
„Das Heidelberger Schloss. Burg – Residenz – Denkmal“ von Heiko P.
Wacker vor. Als Sonderveröffentlichung Nr. 20 des Stadtarchivs
Heidelberg ist das reich bebilderte Werk im Verlag Regionalkultur
erschienen und kostet 24,80 Euro.
Über seine Forschungsergebnisse zum Heidelberger Schloss
berichtet Dr. Wacker am Mittwoch, den 2. Mai, um 19.30 Uhr
in einem öffentlichen Vortrag im Schloss Heidelberg, der Eintritt
ist frei.
Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner lobte die gute
Zusammenarbeit und betonte, Universität, Stadt und das Land hätten
hier gemeinsam Hand in Hand arbeitend ein aktuelles wie
facettenreiches Standardwerk zur Stadt- und Landesgeschichte
erarbeitet. Der stellvertretende Geschäftsführer der Staatlichen
Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Andreas Falz, bezeichnete
die vorliegende Publikum als ein besonders attraktives Buch, das
wissenschaftlichen Anspruch mit guter Lesbarkeit, ansprechendem
Layout in einem vertretbarem Umfang zu einem reellen Preis vereine.
Falz dankte besonders dem Autor und dem Verlag Regionalkultur,
vertreten durch Geschäftsführer Reiner Schmidt, für die gute und
produktive Zusammenarbeit.
Das Buch spiegelte die Geschichte des Heidelberger Schlosses von
den Anfängen bis in die Gegenwart und würde somit eine Brücke vom
12. bis ins 21. Jahrhundert schlagen, so Dr. Peter Blum,
Stadtarchivdirektor und Herausgeber. Die knappe Darstellung von 900
Jahren Baugeschichte würde eine denkbar breite Öffentlichkeit, vom
Fachwissenschaftler bis hin zum Tagestouristen und dem historisch
interessierten Laien ansprechen.
Die rund 300 Seiten umfassende Publikation basiert auf einer im
Jahre 2010 an der Ruprechts Karls Universität angenommenen, 750
Seiten starken Dissertation. Erstgutachter war der Lehrstuhlinhaber
und Institutsdirektor des Seminars für Osteuropäische Geschichte,
Prof. Dr. Heinz-Dietrich Löwe, Zweitgutachter Dr. Jochen Goetze,
ehemaliger Akademischer Rat am Historischen Seminar mit
Forschungsschwerpunkt Geschichte Heidelbergs und der Kurpfalz.
Der Autor, Heiko P. Wacker studierte ab 1995 Mittlere und Neuere
Geschichte sowie Philosophie an der Ruprecht Karls Universität, das
er 2001 mit dem Magisterexamen abschloss. Seit 2001 ist Wacker
freiberuflich für verschiedene Printmedien (Zeitungen,
Zeitschriften, Presseagenturen) in kulturwissenschaftlichen und
Technik/Verkehr betreffenden Themenbereichen tätig. 2010 erfolgte
der erste Kontakt zwischen dem Autor und dem Herausgeber, dem
Stadtarchiv – über Bernd Müller, Leiter des Amts Mannheim, Vermögen
und Bau, wurde der Kontakt zu den Staatlichen Schlössern und Gärten
Baden-Württemberg (SSG) hergestellt. Die SSG waren maßgeblich für
die finanzielle Förderung und damit für die Realisierung des
Projekts verantwortlich. Öffentlichkeitsarbeit &
Kulturmanagementfür die Staatlichen Schlösser und Gärten
Baden-Württemberg
25.04.2012
Wo kommen die Worte her – Neue Gedichte für Kinder und Erwachsene
Herausgegeben von
Hans-Joachim Gelberg im Beltz & Gelberg Verlag
ISBN 978-3-407-79986-9
Sag, wo kommen die Worte her? Und was war zuerst da… das Wort
oder das Bild?
Über 200 Autoren und Illustratoren ließen sich von diesem Motiv
inspirieren und fanden ihre ganz eigenen Antworten. Entstanden ist
eine einzigartige Sammlung von Gedichten und Bildern aller Art:
hintergründig, auch rätselhaft, komisch, kritisch oder einfach
direkt.
Viele davon erstmals veröffentlicht, laden sie Kinder und
Erwachsene zum Nachspüren und Mitmachen ein.
Dieses Buch kann Kinder und Erwachsene gleichermaßen begeistern.
Es ist keines, daß nach einmal lesen in das Regal geräumt wird und
niemals wieder in Hand genommen. Es kann ein Begleiter werden, der
geduldig darauf wartet, hervorgeholt und beachtet zu werden und dem
es leichtfällt, gute Laune zu erzeugen. Einfache und trotzdem
wunderschöne Sprache – Bilder, die Kinder und Erwachsene
gleichermaßen ansprechen.
Als kleine Kostprobe eines meiner Lieblingsgedichte aus
diesem Buch – geschrieben von Martin Auer:
Im Anfang war das
Wort
Das allererste Wort war Nein.
Es kann ja gar nicht anders sein.
Das Ja lässt alles, wie es war,
doch Nein schafft Neues wunderbar.
Das allerzweite Wort war Du,
und dann kam erst das Ich dazu.
Ich ohne Du gibt keinen Sinn,
denn Du erst zeigst mir, wer Ich bin.
Vom dritten weiß man’s nicht genau,
vielleicht war’s Himmel oder Frau,
Glück, Liebe oder Apfelbaum,
vielleicht vergehen oder Traum.
Oder hier noch eines – ein Gedicht (oder zumindest
einzelne Worte daraus), das einem immer wieder in den Sinn kommt.
Geschrieben hat es Kristian Pech und es heißt:
Schwieriger Zwerg
Der Zwerg wohnt in einem Berg
Der Berg ist ein Zwergberg
Der Zwerg ist ein Bergzwerg
Dem Bergzwerg im Zwergberg
Gehört ein Zwergbergwerk
Das Zwergbergwerk des Bergzwergs
Im Zwergberg ist ein
Zwergbergs-Bergzwergs-Zwergbergwerk
Der Bergzwerg im Zwergberg
mit dem Zwergbergwerk ist ein
Zwergbergs-Zwergbergwerks-Bergzwerg
Der Zwergbergs-Zwergbergwerks-Bergzwerg
mit dem Zwergbergs-Bergzwergs-Zwergbergwerk
sucht dringend eine einfache Zwergin
Wetten, daß Ihnen in den nächsten Tagen ständig der
Bergzwerg in Kopf herum spukt? Barbara
Kemmerich
24.04.2012