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Waldwelten: Eine spannende Natur- und Kulturgeschichte des Waldes

Eintauchen in Waldlandschaften aller Art – von der Küste bis zu den Alpen

Wir haben ein besonderes Verhältnis zum Wald: heilige Haine der Germanen, märchenhafte Kulisse im Mittelalter und Seelenlandschaft in der Romantik. Heute faszinieren Deutschlands Wälder als schützenswerte und vielfältige Lebensräume: Hochmoore, Baumriesen und meterhoher Farn. Kilian Schönberger, Meister des Mythischen, spürt dem nach: vom salzigen Küstenwald bis zum knorrigen Grün der Alpen. Ein wildromantischer Bilderzauber im grünen Herz Europas und das reine Blättervergnügen.

Kilian Schönberger

Kilian Schönberger, Diplom-Geograph, arbeitet seit 2013 als freier Architektur- und Landschaftsfotograf. Seine Bilder wollen nicht nur reine Naturdokumente sein, sondern gleichzeitig visuell erlebbare Räume. Sein Ziel ist es, die Augen des Betrachters für die Wahrnehmung des Besonderen sowohl im scheinbar Alltäglichem als auch im Verborgenem zu öffnen. Für das Buchprojekt »Sagenhaftes Deutschland"« bei Frederking & Thaler begab sich Kilian Schönberger ein Jahr lang auf eine Reise quer durch Deutschland. Rund 70 000 Kilometer legte er dafür in den vergangenen Monaten zurück. Die Suche nach den passenden Motiven führte ihn in alle Winkel des Landes. Seine außergewöhnlich stimmungsvollen Bilder präsentiert er auch in Ausstellungen.

Viktoria Urmersbach

Viktoria Urmersbach wuchs in der Wesermarsch auf und studierte Geschichte, Germanistik und Philosophie in Hamburg, Dublin und St. Petersburg.
Nach dem Universitätsabschluss absolvierte sie ein TV-Volontariat und arbeitet seitdem für ZDF, NDR, ARD und arte. Sie publizierte u.a. über Fernsehgeschichte und die Kulturgeschichte des Waldes. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in Hamburg.

Kilian Schönberger, Viktoria Urmersbach

Waldwelten

320 Seiten, ca. 200 Abbildungen, Format 29,5 x 38,0 cm, Hardcover mit Leineneinband

ISBN 978-3-95416-229-1

€ [D] 98,00

€ [A] 98,00*

sFr 125,00

Frederking & Thaler Verlag GmbH

Erscheinungstermin: 20.09.2017

Text und Cover-Foto:Frederking & Thaler Verlag GmbH

06.09.2017


Pilger- und Wallfahrtsführer für das Bistum Speyer - 40 spirituelle Tagesziele in der Pfalz und Saarpfalz

Auswahl der „Pilgertouren“ zu Kirchen und Kapellen reicht von Blieskastel über Kirrweiler bis Zell  

Speyer- Heilige Orte bewegen die Menschen seit Jahrtausenden. Auch im Bistum Speyer befinden sich viele christliche Wallfahrtsorte und Pilgerstätten, deren besondere Anziehungskraft bis heute ungebrochen ist. Damit Pilger und Wallfahrer diese Kleinode vor der eigenen Haustür besser für sich entdecken können, hat die Autorin Marianne Backenstraß, Mitarbeiterin in der Pilgerstelle des Bistums Speyer, ein „Wallfahrtsbuch für das Bistum Speyer“ verfasst. 

„Gesucht … und gefunden“ führt zu vielen Kleinoden vor der Haustür

„Gesucht … und gefunden“ lautet der passende Titel des neuen Wallfahrts-, Pilger- und Kulturführers, der 40 ausgewählte „Tagesziele“ in der Pfalz und der Saarpfalz auf besondere Art und Weise vorstellt.

Dass die spirituelle Spurensuche auch stets ein spannender Ausflug in die Regionalgeschichte der Pfalz und Saarpfalz ist, verdeutlichen die historischen Ursprünge: Einige der Wallfahrts- und Pilgerorte führen zu Gräbern und Gedenkstätten von Heiligen. Andere Kultstätten verdanken ihre Entstehung einem Gnadenbild oder einem Gelübde. „Weil Natur und Kultur an vielen heiligen Orten des Buches eine unverwechselbare und einzigartige Harmonie eingehen, inspiriert ein Besuch – auch abseits belebter Straßen – in mehrfacher Hinsicht“, erklärt die Autorin Marianne Backenstraß.

Von der „Annakapelle“ über die „Mater Dolorosa“ zum „Heiligen Philipp“

Die Auswahl der Kirchen und Kapellen reicht von „Unsere liebe Frau mit den Pfeilen“ in Blieskastel über die „Mater Dolorosa“ in Kirrweiler bis zur Kirche „Heiliger Philipp“ in Zell … Jeder Ort ist mit seiner Geschichte, den Wallfahrtsdaten sowie den Gottesdienstzeiten in einem eigenen Kapitel beschrieben. Wer sich auf den Weg macht, der findet zusätzlich auch viele Informationen, Anregungen und Tipps zu Sehenswürdigkeiten, Einkehrmöglichkeiten, Wanderwegen, Burgen etc.

Wallfahrtspass gibt Impulse, neue Wege für das Leben zu entdecken

Domkapitular Franz Vogelgesang, Leiter der Pilgerstelle und der Abteilung Seelsorge im Bistum Speyer, erklärt: „Es muss nicht gleich der Jakobusweg das Ziel sein. Wer sich sprichwörtlich auf den Weg machen möchte, kann jetzt ganz einfach vor der Haustür mit dem Pilgern und Wallfahren beginnen.“ Zur Grundidee des neuen Buches, das „Impulse geben“ und „Lust auf neue Wege“ machen möchte, passt es, dass ein Stempelheft und Wallfahrtspass Bestandteil ist. Pilger und Wallfahrer können das Stempelheft bei jeder Etappe komplettieren. An allen vorgestellten Orten finden sich – leicht zugänglich – entsprechende Kästchen mit Stempel und Stempelkissen.

Bischof Wiesemann zeichnet künftig Pilger und Wallfahrer einmal jährlich am 15. August im Speyerer Dom mit einer Urkunde aus

Am 15. August eines jeden Jahres – dem „Wallfahrtstag im Bistum Speyer“ – werden die Pilger und Wallfahrer, die mindestens 20 Stempel gesammelt haben, künftig nach einem Festgottesdienst im Speyerer Dom mit einer offiziellen Urkunde des Bischofs ausgezeichnet.

„Gesucht … und gefunden“ hat Marianne Backenstraß als Mitarbeiterin der Pilgerstelle des Bistums Speyer geschrieben.

Das Buch hat 168 Seiten und erscheint im Pilgerverlag in Speyer. Es kostet 9,80 EUR.

Die Erstausgabe mit Stempelheft für das Bistum Speyer ist ab sofort im Buchhandel (ISBN 978-3-946777-05-2) sowie bei „Peregrinus“ unter Telefon 06232-31830 erhältlich.

Zusatzinformationen zu Peregrinus:

Impulsgeber und Verantwortlicher für die Gesamtproduktion von „Gesucht … und gefunden“ ist die Peregrinus GmbH aus Speyer. In diesem Verlag erscheint unter anderem auch „der pilger - Magazin für die Reise durchs Leben“. Das neue Mindstyle-Magazin mit christlichem Fokus ist bundesweit am Kiosk erhältlich. Text und Foto: Peregrinus Verlag

17.08.2017


Der neue Merian „Pfalz“ ist da - Die Pfalz ist eine verschlafene Provinz?

Ganz im Gegenteil! Ein Weinfest jagt das nächste und der Pfälzerwald lockt Wanderer, Mountainbiker und Kletterer

BK. Wachenheim- Schon 1953 war die Pfalz Thema bei Merian – dann erneut 2008 – und nun kommt ein neues Magazin zu diesem "gesegneten" Landstrich auf den Markt.

Im Beisein von Landrätin Theresia Riedmaier (Landkreis Südliche Weinstrasse), Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld, (Landkreis Bad Dürkheim) und Landrat Winfried Hirschberger (Landkreis Kusel), sowie Edwin Schrank und Dr. Detlev Janik (Pfalzwein e.V.), der Pfälzer Weinkönigin mit drei Prinzessinnen, Merian Chefredakteur Hans-Jörg Franzen und vielen geladenen Gästen wurde am 22.03. an einem der schönsten Orte in der Pfalz, Schloß Wachenheim, der neue Merian „Pfalz“ vorgestellt. Ebenfalls anwesend war der verantwortliche Redakteur dieser Ausgabe, Peter Münch, ein echter Speyerer Brezelbu. Auch wenn er schon lange in Hamburg lebt, liegen seine Wurzeln immer noch in der Pfalz, was in seinem Artikel „Dehääm“ ganz intensiv zum Ausdruck kommt.

Boris Schlimbach, Vorstandsmitglied der Schloß Wachenheim AG, begrüßte die anwesenden Gäste. Er berichtete über die abgeschlossenen Renovierungsarbeiten im Schloß. Dieses ist seit 1888 der Sitz der „Deutsche Schaumweinfabrik in Wachenheim“. 1892 wurde dieser Name in Sektkellerei Schloss Wachenheim AG“ geändert. Mit dieser 125 jährigen Geschichte ist die Kellerei eine der ältesten Aktiengesellschaften in Deutschland. 1990 wurde die Produktion auf den neuesten Stand gebracht. Mehr als 10.000 Besucher pro Jahr nehmen an den Kellereiführungen teil und erfahren auf diese Weise mehr über die köstlichen Getränke, die hier produziert und gelagert werden.

Erwin Schrank betonte, wie dankbar und stolz er darüber wäre, dass Merian erneut ein Heft der wunderschönen Pfalz widmet. Die Pfalz sei ein Ort zum Wohlfühlen – auch aus diesen Grund engagieren sich so viele dafür, dass es so bleibt. Die Landräte der Region tun alles dafür, um den Bürger in allen Belangen mitzunehmen und so das Pfalzbewusstsein immer mehr zu stärken.

Merian Chefredakteur Hans-Jörg Franzen attestierte Dr. Detlev Janik, dass er den Weg zu dieser neuen Auflage bereitet hat. Auch vor dem Hintergrund, dass die Auflage von 2008 so schnell vergriffen war, fiele die Entscheidung für dieses Heft. Die Pfalz ist seiner Meinung nach eine Seelenlandschaft und bietet viele Orte zum Entspannen. Durch die umtriebige Gesellschaft entsteht jedoch immer wieder Neues – und daher sei im Heft viel zu wenig Platz für die schöne Pfalz. Es gibt noch viel darüber zu erzählen; deshalb folgt vielleicht schon bald ein neues Heft. Viele seien seit ihrer Jugend mit den Merian Heften vertraut und schmökern immer wieder darin – und auch die Neuerscheinungen werden sehr intensiv gelesen. Auf den Markt kann man sich in der heutigen Zeit nur mit Qualität und Liebe fürs Detail behaupten – und dafür steht Merian.

Die Touristik in der Pfalz boomt – von Jahr zu Jahr steigen die Übernachtungszahlen – so liegt sie auf dem zweiten Platz der Touristikziele in Deutschland. 1.9 Millionen Gäste kommen auf 4.5 Millionen Übernachtungen. Und wenn die neue Pfalz Card auf den Markt kommt, dann wird das sicherlich einen zusätzlichen Schub auslösen. Mit der Gästekarte kostenlos mit Bus und Bahn kreuz und quer durch die herrliche Pfalz – das ist das I-Tüpfelchen eines gelungenen Urlaubs.

Für schwungvolle und außergewöhnliche musikalische Unterhaltung sorgten die Brüder Vaneccek aus dem Kuseler Musikantenland. Eine äußerst gelungene und informative Präsentation des neuen Merian Heftes "Pfalz" - auch für Pfälzer - fand mit erlesenen Weinen und Sekt aus der Pfalz, sowie köstlichen Pfälzer Tapas vom "Waldhotel Felschbachhof" einen der Pfälzer Lebensart gerechtt gewordenen Abschluss.  

Freuen Sie sich auf viele spannende Artikel und Reportagen rund ums Reisen!

Pfalz

Merian-Heft

Ab sofort im Buch und Zeitschriftenhandel erhältlich

26.03.2017


Der neue Merian „Pfalz“ ist da - Bilderalbum

So skurril ist die Pfalz

„Skurriles aus der Pfalz

 Von einem ganz ungewöhnlichen Blickwinkel aus entdeckt der Pfälzer Autor im Exil die Pfalz neu in seinem Buch "Skurriles aus der Pfalz", das jüngst im Neustadter AGIRO-Verlag erschienen ist. Tatsächlich gibt es neben den bekannten Sehenswürdigkeiten wie dem großen Fass oder dem Teufelstisch noch viele Felsbilder, magische Seen und skurrile Orte wie die Dampfnudeltore zu entdecken.

Von A wie Albsheim bis Z wie Zweibrücken“ lautet der Titel des jüngst erschienenen Buchs des Mutterstadter Autors Ulrich Magin mit Cartoons von Steffen Boiselle („100% PÄLZER!“) und Fotos des Ludwigshafener Fotografen Peter Kauert.

Es geht um die verborgenen Ecken, die geheimen Hingucker unserer Heimat. Hier gibt es hier einige Sehenswürdigkeiten und Kuriositäten, die selbst mancher Urpfälzer noch nicht kennt. So findet man in der Pfalz neben Kiwis, Obelisken und Straußenvögeln auch Verblüffendes wie eine unverwesliche Hand, ein riesiges Klappmeter-Denkmal oder ein Amselgrab in einer Kirche.

„Skurriles aus der Pfalz“ ist ein kurzweiliges Lexikon von A-Z, das nicht nur erstaunliche Fakten, sondern auch Tipps für interessante Ausflugsziele in der Region enthält – eschd Pälzer Infotainment!

Das Buch mit der ISBN 978-3-939233-50-3 ist über alle Buchhandlungen zu beziehen.

Text und Foto: Ulrich Magin

26.03.2017


Atem holen, Ruhe tanken

Andrea Reidt veröffentlicht Reiselesebuch zur Nordseeinsel Sylt

Die Nordseeinsel Sylt gilt als Treffpunkt der Schönen und Reichen und bietet als Kurort ein breites Angebot für Körper und Geist. In den Frühjahrs- und Sommermonaten laden die weiten Strände und zahlreichen Restaurants Touristen zum Verweilen ein. Zudem suchen viele Wassersportler auf der rauen See nach der perfekten Welle. Diesem Sehnsuchts- und Erholungsort widmet sich Andrea Reidt in ihrem neuen Lieblingsplätze-Band »Sylt« und nimmt den Leser mit auf eine Entdeckungstour der besonderen Art: Getreu dem Motto »Atem holen, Ruhe tanken« lernt der Leser 33 Orte zum Abschalten kennen. Dafür hat sich die Autorin übers Meer, übers Land und an die Ufer begeben und präsentiert in persönlichen Essays ein neues Gesicht der beliebten Insel.

Zum Buch

Wo Meer schäumt, Brandung tobt, Seehunde tauchen, Schweinswale ziehen, Kliffe leuchten, Heide blüht – dort ist Sylt, die Lieblingsinsel der Deutschen im Norden. Vergessen Sie die üblichen Storys. Andrea Reidt zeigt Ihnen versteckte Orte abseits vom Trubel, führt Sie zu den stillen Winkeln der Natur, erzählt Geschichten übers Meer und das Watt, die Küste, Dünen, Strände, Wikinger, Seefahrer, Inseltiere und -pflanzen, Friesenhäuser, Friedhöfe. Und sie erklärt, warum das Inselglück zerbrechlich, vergänglich, bedroht und schutzbedürftig ist. Lesen Sie!

Die Autorin

Andrea Reidt, geboren 1956, wuchs in Nordfrankreich und Hessen auf. Früh entstand ihre Liebe zur Nordsee: Sonntagsausflüge an französische und belgische Ärmelkanalstrände; Ferienlager auf der ostfriesischen Insel Spiekeroog. Die Sylter Sommerfreuden entdeckte sie 1998, als ihre Kinder dem Reizklima der Hochseeinsel ausgesetzt werden sollten. Seitdem: Nie ohne oben, selbst im Winter! Die Journalistin und Fotoreporterin lebt in Wiesbaden, sie publiziert Reiseführer, literarische Essays, Porträts.

Andrea Reidt

Sylt

Atem holen, Ruhe tanken

192 S. / 14 x 21 cm / Paperback

März 2017 sofort lieferbar

ISBN 978-3-8392-2003-0

19.03.2017


"Zeitlose – Simeons Rückkehr" von Eva Maria Obermann

Am 15.03. stellt sie um 19:30 »Zeitlose-Simeons Rückkehr« in einer Prämieren-Lesung in der Stadtbücherei Schifferstadt vor.

Neuer Roman der beliebten Schifferstadter Autorin

Unsere Leser/Innen haben die Chance eines von 3 Exemplaren zu gewinnen

Schifferstadt/Blumberg - »Zeitlose-Simeons Rückkehr« ist der erste Band der fantastischen Zeitlose-Trilogie von Eva-Maria Obermann und hat bereits vor Verkaufsstart fieberhaft wartende Fans.

Die Protagonistin Dora ist nahe daran, den Verstand zu verlieren. Die Träume, die sie vor zehn Jahren verfolgt haben, sind mit einem Mal wieder da. Wieder schlüpft sie Nacht für Nacht in das Leben des armen Mädchens Nancea und spürt deren Leid.

Damals hatte sie, um sich zu retten, etwas Schreckliches getan. Doch nun sind die Visionen zurück und mit ihnen die Sehnsucht und der Schmerz. Sie verfolgen die junge Frau bei ihrer Arbeit in einer Speyerer Kindertagesstätte und in ihrem Germanistik-Studium an der Universität Mannheim.

Dora kämpft mit aller Kraft, um nicht den Halt zu verlieren. Sie klammert sich an ihren Lebensgefährten Oscar und versucht, im Hier und Jetzt zu bleiben. Doch als sie eines Tages plötzlich in die Augen Simeons – des Mannes, den sie in ihren Träumen liebt – schaut, verschwimmen Traum und Realität endgültig miteinander.

Wieso hat dieser Mann, Nathan, Simeons Augen? Und warum weiß er, dass sie im Traum Nancea ist? Was davon ist wahr? Verzweifelt versucht Dora, sich selbst nicht zu verlieren, und begibt sich dabei in tödliche Gefahr.

Es gibt bereits einige Veröffentlichungen der vielseitigen Autorin

Eva-Maria Obermann, Jahrgang 1987, lebt mit ihrer Familie im pfälzischen Schifferstadt.

Sie promoviert an der Universität Mannheim im Bereich Literaturwissenschaften. Bereits seit mehr als einem Jahrzehnt ist Schreiben ihre Leidenschaft, denn einmal damit angefangen, konnte sie nicht mehr aufhören.

In jeder freien Minute greift sie zum Stift und hält Momente mit Worten fest. Die Liebe zum geschriebenen Wort hat sie auch Germanistik studieren lassen. Die Autorin schreibt Gedichte, Kurzgeschichten und ganze Romane, im Internet ist sie auf www.schreibtrieb.com und www.buchblog.schreibtrieb.com zu finden.

Sie ist Mitglied des regionalen Dichtervereins DichterZusammen, der Gruppe des Tintenzirkels und der Autorenvereinigung #BartBroAuthors.

Schwarzer Drachen Verlag

07.03.2017


Zwölf Särge und kein Toter

Wahre Geschichten zum Staunen und Schmunzeln. 1942-2013

Von Poltergeistern, Lottoglück und Anglerpech

Geheimnisvolles, Merkwürdiges und Unglaubliches erwartet Sie in diesem Buch. Es sind wahre Geschichten, wie sie nur das Leben schreiben kann. Und immer wird, wie bei ZEITGUT üblich, ein Stück Zeitgeschichte vermittelt. In diesem Buch werden Geschichten erzählt, in denen es kurios, ungewöhnlich, erstaunlich und zum Teil auch unheimlich zugeht. Da ist von Poltergeistern und Schloßgespenstern die Rede, von nächtlichem Spuk und von einer Dorfhexe. Doch auch weniger Mysteriöses fesselt und hält in Atem.

Da ist der vom Absturz bedrohte Schornsteinfegerlehrling auf dem Dach hoch über dem Neckar. Ein plötzlich auftauchender Doppelgänger überrascht. Aber auch das große Glück eines Lottogewinns und das Überleben bei zwei Schiffshavarien. Ein junger Urlauber gerät in Italien "Unter Verdacht", als er um ein harmloses Gewürz bittet. Ein neuer Pfarrer auf dem Lande erzählt von seinen Seelennöten vor einer Beerdigung; ein anderer Pfarrer wird von einer durchreisenden Händlerin um 150 Mark "erleichtert", als Pfand bleibt ihm ein Messerkoffer.

So handeln alle Geschichten dieses unterhaltsamen Bandes von den oft wundersamen Kapriolen des Schicksals, in kleinen wie in lebenswichtigen Dingen. Denn was der Mensch plant, endet oft ganz anders als erwartet, und gibt Anlass zum Schmunzeln oder Nachdenken.

Aus dem Inhalt

Reiter in der Nacht • Feindsender • Immer wieder Glück gehabt! • Die Delikatesse des Monsieur Lamote • Sperrstunde im Nebel • Ein unverhoffter Feierabend • Die drei Grenzwächter • Abenteuer Glockenturm • Die tapfere Witwe • Nächtlicher Spuk • Das Schloßgespenst • Der Seemann • Der Doppelgänger • Unter Verdacht • Totalschaden im Sprechzimmer • Er wollte kein Clown sein • Der Abschiedsbrief • Othello und die Ohrfeige • Der Lottogewinn • Die tapfere Witwe • Ein richtiges Schmuckstück • Der Poltergeist in Süderstapel • Die Hexe von Ettenhausen • Erster Angelversuch und ungeahnte Folgen • Der Überfall • Der Messerkoffer • Traum nach einer Narkose

Wahre Geschichten zum Staunen und Schmunzeln. 1942-2013
192 Seiten, Abbildungen, Klappenbroschur, Ortsregister, Chronologie, Originalausgabe
Zeitgut Verlag, Berlin.

ISBN: 3-86614-263-3,

EURO 10,90

28.02.2017


Clean Baking - Natürlich backen

Bewusst genießen – besser leben

Eine Buchvorstellung von Barbara Kemmerich

Möchten auch Sie wissen, welche Zutaten in dem Kuchen sind, den Sie für Ihre Familie und sich zubereiten? Einen Kuchen, der aus sauberen, wenig verarbeiteten Zutaten besteht und der nicht in einer Bäckerei irgendwo zubereitet wurde, sondern in Ihrer eigenen Küche?

In dem vorgestellten Buch finden Sie alles, was die Lust und Freude am natürlichen Backen steigert und was Sie dazu wissen müssen. Die Rezepte sind unkompliziert, gesund und lecker, viele davon sogar vegan und glutenfrei. Sie kommen ganz ohne Industriezucker, Weißmehl und künstliche Zusatzstoffe aus, stattdessen wird beispielweise Vollkorndinkel- und Mandelmehl, Kokosöl, sowie viele Nüsse, frische Früchte, Reissirup und Vollrohrzucker verwendet.

Und Sie bekommen viele köstliche Rezepte – vom großen Genuss mit Kuchen und Tartes über kleine Köstlichkeiten wie Kekse und Muffins. Ebenso süße Energiespender wie Waffeln und Riegel bis hin zu Brot und pikanten Snacks.

Auch wenn Sie länger nicht mehr (oder noch gar nicht) gebacken haben – die Rezepte sind ausführlich erklärt und gut nachzubacken. So können Sie sich zum Beispiel einen köstlichen schnellen Tassenkuchen in der Mikrowelle zubereiten – eine Minute fürs vorbereiten und 3 Minuten in der Mikrowelle und ein wunderbarer kleiner Kuchen ist fertig. Und Sie wissen, was drin ist – keine künstlichen Aromastoffe und sonstigen Hilfsmittel! Oder ein saftiger Käsekuchen mit Birnen, dessen Boden aus Erdnussbutterkeksen besteht; oder Amaranth-Brötchen, die das Sonntagsfrühstück zu etwas ganz besonderem werden lassen.

Auch Sie werden bald merken, wie viel besser selbst gemachtes, natürliches Gebäck schmeckt.

Die Autorin dieses Buches, Kathrin Runge, hat gemeinsam mit ihrem Mann 2012 das Onlinemagazin www.backenmachtglücklich.de gegründet. Wenn Sie also weitere leckere Rezepte und Tipps suchen, Erfahrungen austauschen wollen oder Fragen haben – nichts wie in den Blog!

Da gibt es zum Beispiel auch eine „Tauschbörse“ – wenn Sie also keinen Kokosblüten (wobei es den inzwischen sogar in einer Drogerie gibt!) - oder Muscovadozucker im Haus haben  – hier bekommen Sie Tipps, was statt dessen verwendet werden kann.

Nun wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Backen und viele zufriedene und glückliche „Mitesser“!

Clean Baking

Kathrin Runge

Aus dem h.f.ullmann Verlag, Potsdam

ISBN Nummer 978-3-8480-1089-9

Preis 19,95 €

www.ullmannmedien.com

Foto: Cover Ullmann Verlag

19.02.2017


Südpfalz-Küche – Der Apfel

Wettbewerb hat Genießer zum Bewerten eingeladen.

Germersheim/SÜW- Von süß bis sauer einfach zum Reinbeißen: Adam und Eva pflückten ihn und Schneewittchen biss hinein – die Monate September und Oktober widmeten sich dem Verführungskünstler APFEL – nun ist das Buch zum Wettbewerb erschienen

Heimat, Leben, Kochen und Genießen. Eine Entdeckungsreise

Frisch aus der Druckerpresse am 4.11.2016! Der Apfel aus der Südpfalz Küche. Nach der Tomate, nun der Apfel. Ein Buch, das den Genießerwettbewerb „So schmeckt die Südpfalz 2016“ abrundet. Solange man gespannt wartet, wer nun in diesem Jahr den besten Apfel gekocht hat, kann jeder nachlesen, was er vielleicht bei einem Besuch in den teilnehmenden Restaurants verpasst hat.

Der „sündige“ Apfel der Eva ist die wohl bekannteste Geschichte um die Frucht. Als Reichsapfel fand die Frucht ihre Bedeutung in Machtfragen. Die Kelten verehrten den Apfel ebenso wie die Griechen. Mythen der Fruchtbarkeit, des Lebens aber auch des Sterbens ranken um diese Frucht.Und selbstverständlich wächst er im Paradies – hier bei uns in der Südpfalz! Im Spätsommer füllt er die Regale der Hofläden und Märkte der Region, knackig und saftig, leuchtend gelb, rot oder grün.

19 gastronomische Betriebe verwandelten den Apfel beim Genießerwettbewerb „So schmeckt die Südpfalz 2016“ in köstliche Drei-Gänge-Menüs.

Neben Wissenswertem rund um den Apfel finden Leserinnen und Leser ausgewählte Rezepte zum Nachkochen und Genießen!

Der Apfel

Südpfalz Küche, Band 2

Fotografiert von Christian Ernst

80 Seiten, broschiert.

12,99 EUR

978-3-939427-35-3

Knecht Verlag Landau

Das Buch ist im Buchhandel und bei den Tourismusvereinen Südpfalz-Tourismus Landkreis Germersheim e.V. und Südliche Weinstrasse e.V. erhältlich.

Weitere Infos bei:
Südpfalz-Tourismus Landkreis Germersheim e.V.,  www.suedpfalz-tourismus.de 

Südliche Weinstrasse e.V.,  www.suedlicheweinstrasse.de

Büro für Tourismus Landau, www.landau-tourismus.de

08.11.2016


Pfälzer Restaurantführer

152 Empfehlungen von der Weinstube bis zum Gourmetlokal

Zum 19. Mal hat der Meininger Verlag den Pfälzer Restaurantführer herausgegeben. 152 Empfehlungen konnten die Tester für die aktuelle Ausgabe aussprechen, darunter 30 Lokale, 70 Winzer sowie eine Vielzahl an Weinhotels, Weinbars und Vinotheken.

Zum Koch der Pfalz haben Herausgeber Wolfgang Faßbender und der Meininger Verlag Benjamin Peifer vom Urgestein in Neustadt an der Weinstraße ausgezeichnet. Neben dem „Koch der Pfalz“ wurden auch fünf Newcomer für die diesjährige Ausgabe gewählt.

Darunter befinden sich die Köche Daniel Schimkowitsch vom L.A. Jordan in Deidesheim, Philipp Arens vom Arens in Hainfeld, Sven Niederbremer von der Zwockelsbrück in Neustadt an der Weinstraße, Holger Stehr vom Admiral in Weisenheim am Berg sowie Vjekoslav Pavic von der Brasserie in Primasens.

Besonders hervorgehoben in dieser Ausgabe:

  • Sommelier der Pfalz
  • Aufsteiger
  • Koch der Pfalz

Der Pfälzer Restaurantführer ist ab sofort im Buchhandel erhältlich oder im Meininger Onlineshop.

Beschreibung

Die kulinarische Pfalz erfindet sich immer wieder neu. Originelle Restaurants, spannende Konzepte, innovativ arbeitende Weinstuben: Auch in der 19. Auflage des Pfälzer Restaurantführers konnten die Tester zahlreiche empfehlenswerte Newcomer entdecken - vom Landgasthof mit Faible fürs Mediterrane bis zum Gourmetrestaurant abseits der üblichen Wege. Fast noch besser: Auch viele etablierte Lokale stellen sich den Herausforderungen, drehen an der Qualitätsschraube.

Wie immer wurden insgesamt 300 Lokale kritisch, anonym und unabhängig unter die Lupe genommen. Übrig geblieben sind schließlich 152 Restaurantempfehlungen in allen Kategorien und in sämtlichen Teilen der Pfalz. Ergänzt haben wir sie durch die schönsten Weinbars und Weinhotels der Region. Und weil zum Restaurantbesuch immerauch das richtige Getränk gehört, beschreiben wir zusätzlich die besten Weingüter der Pfalz.

Pfälzer Restaurantführer
Herausgegeben von Wolfgang Faßbender
19. Auflage/264 Seiten, 156 Abbildungen und Karten
Meininger Verlag, ISBN 978-3-87524-196-9
Preis: 19,90 €

10 Pfälzer Restaurantführer werden verlost: 

30.10.2016


Das Buch zum Reformationsjahr 2017

Der Protestant  - Deutschland zwischen 1500 und 1529

Jakob Ziegler, Sohn eines Weinhändlers, erlebt als Lateinschüler im pfälzi schen Neustadt und als Student in Heidelberg den Vorabend der Reformation. Als Jurist und als Spion des Kurfürsten begegnet er Humanisten, Martin Luther, Philipp Melanchthon und an deren, die für die Reformation eine zentrale Rolle spielen. Sein persönliches Schicksal offenbart die Lebensfragen und die gesellschaftlichen Verhältnisse an der Wende zur Neuzeit.

Ein packender historischer Roman, der die Reformationszeit verstehbar macht.

Der Protestant beleuchtet die Zeit zwischen 1500 und 1529. Er spielt vornehmlich im Süden Deutschlands. Zunächst in den Ängsten seiner Zeit gefangen, begegnet Jakob Ziegler dem Ablasshandel, aber auch Humanisten und Reformatoren, deren Ideen ihn ansprechen. Als Jurist beobachtete er Martin Luther bei der Heidelberger Disputation und beim Reichstag zu Worms. Er wird verstrickt in die Kriege gegen Franz von Sickingen und gegen die Bauern sowie in die Verfolgung der Täufer. Auf dem Speyerer Reichstag von 1529 gehört er zu den Protestanten, die sich gegen den Kaiser auf ihr Gewissen beriefen. Als Sohn eines Weinhändlers kommt er in Konfl ikt mit dem Standesdenken seiner Zeit. Die Liebe zu einer jungen Adligen bringt ihn in Bedrängnis – bis er den Mut hat, eigene Wege zu gehen.

Michael Landgraf ist Schriftsteller aus Neustadt an der Weinstraße, Fortbildungsdozent und Vorsitzender des Verbandes deutscher Schriftsteller Rheinland-Pfalz. Aus seiner Feder stammen viele Erzählungen und Sachbücher. Lesungen gestaltet er auch mit Bildern und gewandet als Druckermeister der Reformationszeit.

 

Michael Landgraf, Der Protestant.

Wellhöfer-Verlag, Mannheim

ISBN 978-3-95428-193-0, 422 Seiten, 14,95 €

Text und Cover: Wellhöfer Verlag

16.10.2016


Die Tote aus der Metzgergasse

Der zweite Pfalzkrimi nach Rieslingkönig des Journalisten Günter Werner hat den Titel Die Tote aus der Metzgergasse.

Spielte das 2015 erschienene Erstlingswerk des Autors in der Weinszene von Landau und Umgebung, steht dieses Mal Neustadt im Mittelpunkt. Als gebürtiger Neustadter, der zwei Drittel seines Lebens in dieser Stadt verbrachte und jeden ihrer Winkel kennt, hat der frühere langjährige Redakteur die älteste Straße der Weinmetropole als den Ort ausgesucht, wo die Leiche des Opfers gefunden wird.

Der Kriminalroman ist im Drogenmilieu angesiedelt, das der Autor aus beruflicher Erfahrung, vor allem als Verfasser zahlreicher Artikel und eines Buches über Drogen sowie als Mitbegründer der "Vereinigung gegen Drogenmissbrauch", gut kennt. Er habe selbst aber niemals ein illegales Rauschmittel auch nur versucht, versichert er. Seine Kenntnisse rührten aus Recherchen und Gesprächen mit Abhängigen.

Die Geschichte des Romans ist erfunden. Aber die meisten der vorkommenden Handlungsorte gibt es wirklich und sind auch mit ihren richtigen Namen benannt. Der mit dem Fall verantwortlich befasste Kriminialkommissar Henri König stellt unter Beweis, dass er nicht nur ein hervorragender Polizeibeamter mit guter Spürnase ist, sondern auch eine mit einigen Talenten gesegnete Persönlichkeit. König ist exzellenter Hobbykoch, spielt in der Kirche gerne für sich allein Orgel, liebt den Pfälzer Wein und zitiert bei jeder passenden Gelegenheit seinen Lieblingsdichter Goethe.

In einem alten Fachwerkhaus in der Metzgergasse findet der Lebenspartner einer jungen Frau seine drogenabhängige Geliebte tot in der Küche. Für die Polizei stellt sich die Frage, ob es Mord war oder ob sich Kristin Prinz gewollt oder ungewollt eine Überdosis Heroin gespritzt hat. Als feststeht, dass sie das Opfer der gefährlichen Droge geworden ist, machen sich der Kommissar und seine Assistenten auf die Suche nach den Hintergründen. Sie finden heraus, dass ein Mord vorliegt. Sie ermitteln den mutmaßlichen Täter, der aber alle Schuld von sich weist. Am Ende steht ein verblüffendes Ergebnis und ein vermeintlich perfekt geplantes Verbrechen wird aufgeklärt.

Der Autor lässt die Leser abschließend erneut an der Gerichtsverhandlung über diesen Fall teilhaben. Die Richter überführen den nicht geständigen Täter und bedenken ihn mit der höchstmöglichen Strafe.

Günter Werner war Chefreporter beim "Pfälzer Tageblatt", danach 32 Jahre "Rheinpfalz"- Redakteur in Neustadt und Landau. Der Ruheständler lebt heute als freier Journalist in Knöringen (Kreis Südliche Weinstraße). Er ist Autor von 13 weiteren Büchern.

Günter Werner, Die Tote aus der Metzgergasse

Pfalzkrimi, 224 Seiten

Knecht Verlag Landau, 11,99 Euro

ISBN 978-3-939427-34-6

Das Buch und die anderen Pfalzkrimis sind im Buchandel und beim Knecht Verlag direkt erhältlich.

14.10.2016


Die Pfalz in alten Ansichten

Malerische Postkartenansichten des Landes zwischen Rhein und Pfälzer Wald

Mit über 160 ausnehmend schönen Postkarten entführt Jörg Koch anlässlich des 200. Jahrestages des Bezirksverbands Pfalz in die Gegend um Rheinebene, Deutsche Weinstraße, Pfälzerwald und Pfälzer Bergland. Dabei stehen nicht nur die Pfälzer bei der Weinernte im Mittelpunkt, sondern auch Wahrzeichen wie der Bismarckturm bei Bad Dürkheim, das „größte Weinfass der Welt", die Burgen bei Annweiler und das Hambacher Schloss.

Die Pfalz gilt als größtes zusammenhängendes Waldgebiet und zugleich als zweitgrößtes Weinanbaugebiet Deutschlands. Hier betritt der Besucher eine geschichtsträchtige Kulturlandschaft, in der in vorchristlicher Zeit erst die Kelten, dann die Römer siedelten und in der einst Karl der Große und dann die Salier und Staufer von Ort zu Ort zogen.

In seinem neuen Bildband Die Pfalz in alten Ansichten (Sutton Verlag) entführt Jörg Koch anlässlich des 200. Jahrestages des Bezirksverbands Pfalz in die Gegend um Rheinebene, Deutsche Weinstraße, Pfälzerwald und Pfälzer Bergland. Dabei stehen nicht nur die Pfälzer bei der Weinernte im Mittelpunkt, sondern auch Wahrzeichen wie der Bismarckturm bei Bad Dürkheim, das »größte Weinfass der Welt«, die Burgen bei Annweiler und das Hambacher Schloss. So vermittelt der Autor in über 160 ausnehmend schönen Postkarten das einzigartige Flair der beliebten Ferien- und Weinbauregion Pfalz. 

Über den Autor:
Jörg Koch ist promovierter Historiker, Vorsitzender der Europa-Union Worms sowie Vorstandsmitglied im Altertumsverein Worms. Mit zahlreichen Vorträgen und Veröffentlichungen zur  Geschichte von Rheinland-Pfälzer Regionen hat er sich einen Namen gemacht.

Das Buch ist über www.verlagshaus24.de und im Buchhandel erhältlich.
Der Preis beträgt 19,99 Euro. ISBN: 978-3-95400-750-9

Text und Cover: Verlagshaus24.de

06.07.2016


»Ab in die Ferien - Gardasee mit Verona«

Urlaubsspaß für kleine und große Entdecker

Buchtipp: »Ab in die Ferien – Gardasee mit Verona«

München- Endlich Ferien! Endlich Zeit für Urlaub und Action, für Natur und Abenteuer! Der Gardasee eignet sich dafür besonders gut – nicht ohne Grund ist er  eines der beliebtesten Ferienziele für Familien. Wo man rund um den berühmten »Lago di Garda« die besten Ideen für Unternehmungen mit Kindern findet, zeigt nun der Reiseführer »Ab in die Ferien – Gardasee mit Verona« (Bruckmann Verlag). Ob ein Besuch im Gardaland (Italiens größter Freizeitpark), eine Wanderung auf den legendären Monte Baldo, Klettern in Arco oder Canyoning in Affi – ein unvergesslicher Familienurlaub ist garantiert! Mit den richtigen Tipps macht Kindern sogar eine Stadtführung in Verona Spaß. Detaillierte Informationen zu Urlaubsplanung, Anreise und Unterkunft ergänzen den Führer. Ein besonderes Schmankerl sind die Insidertipps von Kindern für Kinder.

Das Buch ist über www.bruckmann.de und im Buchhandel erhältlich.
Der Preis beträgt 14,99 Euro. ISBN: 978-3-7343-0284-8

In dieser Reihe ebenfalls neu erschienen:
»Ab in die Ferien – Allgäu«, 14,99 Euro, ISBN: 978-3-7343-0144-5
»Ab in die Ferien – Nordsee«, 14,99 Euro, ISBN: 978-3-7654-8826-9

Der Bruckmann Verlag ist mit seiner über 150-jährigen Geschichte der Allround-Anbieter für Outdoor- und Reisemedien. Neben einem umfangreichen Buchprogramm erscheinen bei Bruckmann das Magazin BERGSTEIGER sowie Kalender, DVDs, Online-Portale, E-Books und Apps. Bruckmann ist heute der führende Verlag für Sport- und Aktivreiseführer und einer der wichtigsten Anbieter für hochwertige Reisebildbände. Text und Foto: GeraNova/Bruckmann Verlagshaus, Presse

20.06.2016


Geheimnisvolles Land der Pagoden

Kay Maeritz
Highlights Burma – Myanmar, Land der goldenen Pagoden
Die 50 Ziele, die Sie gesehen haben sollten

€ 25,99 [D]
€ 26,70 [A]
sFr 34,90

168 Seiten, ca. 260 Abbildungen, 
Format 22,7 x 27,4 cm, Hardcover
ISBN-13: 978-3-7343-0665-5
Erscheinungstermin: Mai 2016Buchtipp: »Highlights Burma«

München- Unter Asien-Reisenden gilt Burma schon lange als Geheimtipp, konnte sich das Land trotz seiner Öffnung doch einen ganz besonderen Charme bewahren. Nostalgisches Flair, landschaftliche Vielfalt und die ursprüngliche Schönheit eines von tiefer Religiosität geprägten Landes verbinden sich wie an kaum einem anderen Ort zu einem Reiseziel erster Güte.

Der neue Bildband Highlights Burma (Bruckmann Verlag) stellt nun die 50 spannendsten Orte vor, die auf keiner Reise fehlen sollten – darunter Klassiker wie die ehemalige Hauptstadt Mandalay, die Schwimmenden Gärten im Inle-See oder der Geisterberg Mount Popa. Stimmungsvolle Bilder bieten wertvolle Anregungen, Autorentipps zu Hotels, Museen und Restaurants erleichtern die Planung und liefern Hintergrundwissen zur Geschichte und Landeskunde Burmas.

So wird das Buch zum praktischen Nachschlagewerk und zur Inspirationsquelle in einem.

Kay MaeritzKay

Maeritz geboren 1958, ist Diplom-Designer, Fotograf und Buchautor. Der Asienspezialist mit den Schwerpunkten Himalaya, Indien und Südostasien gehört zu den bekanntesten deutschen Vortragsreferenten und berichtet über seine Reisen in vielen Multivisionsvorträgen im deutschsprachigen Raum. Zahlreiche Buch- und Zeitschriftenveröffentlichungen.

Das Buch ist über www.bruckmann.de und im Buchhandel erhältlich.
Der Preis beträgt € 25,99. ISBN: 978-3-7343-0665-5

Der Bruckmann Verlag ist mit seiner über 150-jährigen Geschichte der Allround-Anbieter für Outdoor- und Reisemedien. Neben einem umfangreichen Buchprogramm erscheinen bei Bruckmann das Magazin BERGSTEIGER sowie Kalender, DVDs, Online-Portale, E-Books und Apps. Bruckmann ist heute der führende Verlag für Sport- und Aktivreiseführer und einer der wichtigsten Anbieter für hochwertige Reisebildbände. Text und Foto: GeraNova/Bruckmann Verlagshaus, Presse

18.06.2016


Schätze an der "Waterkant" entdecken

Neuer Bildband: Highlights Nordsee

München- Seehunde auf Sylt, Friesendome an der »Waterkant«, schroffe Steilküsten und liebliches Marschland: Die Nordsee enthüllt selbst bei »Schietwetter« und kabbeliger See ihren ganz besonderen Reiz. Die schier unendliche Weite der Küste und die Einzigartigkeit des Wattenmeeres zieht Reisende in ihren Bann. Der neue Bildband Highlights Nordsee aus dem Bruckmann Verlag stellt nun die 50 spannendsten Orte von Sylt bis Emden vor und liefert neben stimmungsvollen Bildern aktuelle Tipps zu Hotels, Museen und Restaurants.

Über die Autoren:

Christine Lendt, Journalistin und Buchautorin, hat bereits zahlreiche Reiseführer veröffentlicht – zu Regionen, denen sie besonders verbunden ist. Um Land und Leute kennenzulernen, verbrachte sie drei Jahre in Spanien und schrieb dort für lokale Medien. Zu einer zweiten Heimat wurden die Inseln Ibiza und Lanzarote. Doch zu den Themen der Hamburgerin gehört natürlich auch die deutsche Nordseeküste nebst allen Inseln.

Udo Bernhart, als langjähriger Reisefotograf international tätig, stammt aus Südtirol. Seit einigen Jahren hat der Mann aus den Bergen die Nordseeküste für sich entdeckt.

Das Buch ist über www.bruckmann.de und im Buchhandel erhältlich.
Der Preis beträgt € 25,99. ISBN: 978-3-7343-0649-5

Der Brunckmann Verlag ist mit seiner über 150-jährigen Geschichte der Allround-Anbieter für Outdoor- und Reisemedizien. Neben einem umfangreichen Buchprogramm erscheinen bei Bruckmann das Magazin BERGSTEIGER sowie Kalender, DVD`s, Online-Portale, E-Books und Apps. Bruckmann ist heute der führende Verlag für Sport- und Aktivreiseführer und einer der wichtigsten Anbieter für hochwertige Reisebildbände.

Text und Bild: GeraNovqa Bruckmann Verlagshaus, Presse

 

12.06.2016


Forscherstations-Geschichten jetzt auch im Buchhandel

Die vom Team der Forscherstation für Explore Science entwickelten Mitmachgeschichten sind nun erstmalig im Buchhandel erhältlich. Auch in diesem Jahr wird es wieder eine neue spannende Geschichte geben, die die Kinder durch die Angebote der Forscherstation auf den naturwissenschaftlichen Erlebnistagen der Klaus Tschira Stiftung im Mannheimer Luisenpark begleiten wird. 

Heidelberg – Paul und Marie heißen die beiden Protagonisten, die durch die vier neuen Bilderbücher führen, die in der Lesemaus-Reihe des Carlsen-Verlags erschienen sind. Drei der Bücher basieren auf Geschichten und Mitmachstationen, die das Team der Forscherstation, Klaus-Tschira-Kompetenzzentrum für frühe naturwissenschaftliche Bildung für die naturwissenschaftlichen Erlebnistage der Klaus Tschira Stiftung entwickelt hat, die jedes Jahr im Mannheimer Luisenpark stattfinden. Der Autorin Maria Breuer, selbst jahrelang Mitarbeiterin der Forscherstation, ist eine einmalige Verknüpfung von kindgerechten Erzählungen und an der Erfahrungswelt der Kinder orientierten naturwissenschaftlichen Mitmachangeboten gelungen.

In „Paul und Marie spielen Indianer“ spüren die beiden Hauptpersonen Tönen und Geräuschen nach und gehen deren Eigenschaften auf den Grund, „Paul und Marie und die Farben“ handelt von der Welt der Farben und in „Paul und Marie feiern Geburtstag“ geht es um mathematische Grundlagen wie Vergleichen, Ordnen und Zählen. Im vierten Buch „Paul und Marie reisen zu den Sternen“ begleitet der Leser die beiden Kinder auf ihrer nächtlichen Fantasiereise durch das Weltall und erhält viele Anregungen, die Phänomene Licht und Schatten gemeinsam mit Kindern zu entdecken. Wie in allen Lesemaus-Geschichten wird ebenfalls altersgerecht Sachwissen aus dem Kinderalltag vermittelt. Die Bücher, die auf Initiative der Klaus Tschira Stiftung und der Stiftung Lesen nun veröffentlicht wurden, sind auf die Erfahrungswelt von Kindern ab 3 Jahren abgestimmt und eignen sich zum Anschauen, Vorlesen und Ausprobieren.

Auch in diesem Jahr wird das Kompetenzzentrum wieder bei Explore Science vom 15. bis zum 19. Juni 2016 im Mannheimer Luisenpark vertreten sein. An den Mitmachstationen der Forscherstation können die kleinen Besucher unter dem Explore Science-Motto „Universum Mensch!“ die Arktis, die Wüste sowie Wald und Wiese und die Anpassung des Menschen an diese verschiedenen Lebenswelten erkunden.    

Dieses Mal wird Paul mit seiner Freundin Lotta und dem kleinen Bauklotzmann die Kinder auf ihrer Entdeckungsreise begleiten. Das vollständige Programm von Explore Science sowie die Eintrittsgutscheine gibt es unter www.explore-science.info

Seit 2006 bietet die Forscherstation kostenlose Fortbildungen zu verschiedenen naturwissenschaftlichen Themen für pädagogische Fachkräfte aus Kindergarten und Grundschule in der Rhein-Neckar-Region an. Rund 1.200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 250 Einrichtungen haben das Angebot bisher genutzt und sich für Naturwissenschaften begeistern lassen. Weitere Informationen zur Forscherstation und ihren kostenlosen Angeboten im Internet unter www.forscherstation.info

Buchangaben

Paul und Marie spielen Indianer. Mit MINT-Förderung „Akustik“. Autorin Maria Breuer. LESEMAUS Band 180. Carlsen Verlag, Hamburg 2016. 24 Seiten. ISBN: 978-3-551-08680-8. Preis: 3,99 €.

Paul und Marie und die Farben. Mit MINT-Förderung „Farben“. Autorin Maria Breuer. LESEMAUS Band 181. Carlsen Verlag, Hamburg 2016. 24 Seiten. ISBN: 978-3-551-08681-5. Preis: 3,99 €.

Paul und Marie reisen zu den Sternen. Mit MINT-Förderung „Licht“. Autorin Maria Breuer. LESEMAUS Band 182. Carlsen Verlag, Hamburg 2016. 24 Seiten. ISBN: 978-3-551-08682-2. Preis: 3,99 €.

Paul und Marie feiern Geburtstag. Mit MINT-Förderung „Mathematik“. Autorin Maria Breuer. LESEMAUS Band 183. Carlsen Verlag, Hamburg 2016. 24 Seiten. ISBN: 978-3-551-08683-9. Preis: 3,99 €.

Hintergrund

Über die Forscherstation

Die Forscherstation, Klaus-Tschira-Kompetenzzentrum für frühe naturwissenschaftliche Bildung gGmbH mit Sitz in Heidelberg, wird von der Klaus Tschira Stiftung getragen. Die Forscherstation ist ein An-Institut der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Ihr Ziel ist es, pädagogische Fachkräfte aus Kindergarten und Grundschule für Naturwissenschaften zu begeistern, damit sie gemeinsam mit Kindern die Welt entdecken. Dafür setzt die Forscherstation auf berufsbegleitende Fortbildungen, die Bereitstellung geeigneter Experimentierideen, praxisbezogene Forschung sowie die Qualifizierung wissenschaftlichen Nachwuchses.

Text: Klaus-Tschira-Kompetenzzentrum für frühe naturwissenschaftliche Bildung gGmbH, Presse Foto: Carlsen Verlag, Presse

09.06.2016


ANASHA - Die Reise beginnt

Ein ganz tolles Buch mit einem wirklich guten Projekt dahinter von einem Speyerer "Mädel" das es nach langen Reisen wieder in die Heimat zurück führte. Aber Heimat ist wo das Herz ist und dies hat Elena Theis an vielen Orten, in den USA ebenso wie in Irland und vor allem auf Hawaii verloren.

Da Sie das Buch kostenlos lesen können wäre es schön wenn Sie die Crowdfunding-Kampagne, mit der Elena Theis Geld sammlt, um ihre Vision zu verwirklichen. Zielsumme: $99.000. So viel kostet Ali’i Buzz, der kleine, süße Coffee Shop in Kailua-Kona auf Big Island, Hawaii, den Sie kaufen möchte.

www.GoFundMe.com/Anasha

Aktuelle Reisetermine und mehr Infos gibt es auf www.anasha.de

Ihr Buch ANASHA - Die Reise beginnt können Sie hier als PDF lesen

Über Elena Theis

Geboren am 6.6.1980 in Stuttgart. Ihre Kindheit und Jugend verbringt sie mit ihren Eltern Ingo und Ilona, ihren Geschwistern Sonja, Marco, Jana und Svenja und Stiefvater Mischa in Speyer und Mechtersheim am Rhein auf. Nach dem Abitur studiert sie Dolmetschen in Germersheim und Medienwissenschaften in Carbondale, IL / USA. Es folgt eine erfolgreiche Karriere im Online Marketing, die sie allerdings nicht erfüllt. Auf der Suche nach sich selbst führt sie 2013 eine innere Stimme nach Hawaii. Inspiriert von der wiedergefundenen Leichtigkeit und dem Aloha Spirit, lässt sie ihr altes Leben hinter sich. Aus der grauen, korpulenten Karrierefrau wird ein bunter, lebenslustiger Freigeist. 2014 führt sie erneut eine innere Stimme - dieses Mal nach Berlin, um «ein Buch» zu schreiben. Aus Berlin wird ihr zweites deutsches Zuhause, aus «dem Buch» ein interaktiver, spiritueller Reiseführer: «ANASHA - Die Reise beginnt» Über #Hashtags und verschiedene Social Media Kanäle lässt sie Leser interaktiv an ihrem heutigen Leben, ihren Projekten und ihren Erfahrungen teilhaben.

#MyLifeIsMyMessage

Facebook-Seiten & Gruppen

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Instagram

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Blogs

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Crowdfunding

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Web

www.anasha.de

aloha@anasha.de

08.06.2016


Neue Bücher zu Sagen und Fakten aus der Pfalz

Der in Ludwigshafen gebürtige und heute in Hennef bei Bonn lebende Autor Ulrich Magin hat jüngst beim Regionalia-Verlag zwei Titel über seine Heimat, die Pfalz veröffentlicht.

Die „Sagen und Legenden aus der Pfalz“ (ISBN-13: 978-3955401702, 160 Seiten) erzählen in moderner Fassung 33 Sagen aus dem Norden, Westen, Süden und Osten der Pfalz. Es sind Geschichten von Zwergen, Berggeistern, Drachen, aber auch von heldenhafter Ehre und tragischer Liebe. Die Vorderpfalz wird unter anderem durch „Die Hexe von Oggersheim“, „Das Keltermännchen von Mutterstadt“ und „Die Kaiser von Speyer“ vertreten.

Frisch erschienen ist auch „Das ist die Pfalz: Weinberg. Waldmeer. Weltachs.“ (ISBN-13: 978-3955402327, 264 Seiten) Das durchgehend vierfarbig bebilderte Buch wirft 25 Schlaglichter auf die deutsche Toscana: Typisches wie Wein und Wurstmarkt, Felsenland und Wald steht neben Kuriosem wie den Elwetritschen und Historischem wie der langen gemeinsamen jüdisch-pfälzischen Geschichte. „Die Pfalz ist so vielfältig“, meint Ulrich Magin, „dass man immer noch etwas entdecken kann.“

Die Bücher sind über alle Online-Buchhändler sowie in jeder Buchhandlung erhältlich.

"Ich bin meiner Heimat - wie ja eigentlich jeder Pfälzer - nach wie vor eng verbunden", bekennt Ulrich Magin. So sind halt die Pälzer, treu zur Pfalz, ihren Menschen und deren Geschichte und Geschichten. 

05.05.2016


Buchtipp »Flussradwege abseits des Trubels«

Stadt, Land, Fluss

München-
Zwischen schattigen Wäldern und blühenden Feldern, entlang kleiner Städte und idyllischer Ausflugsziele – Flussradwege schlängeln sich quer durch die Bundesrepublik und erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Wer die Touristenkolonnen entlang der Donau oder Elbe lieber meiden möchte, findet in Thorsten Brönners neuem Buch »Flussradwege abseits des Trubels« (Bruckmann Verlag) 30 wenig befahrene Mehrtagestouren in allen Bundesländern.

Jenseits der Massen können Genussradler teilweise längst vergessene Radwege erkunden. Ob auf dem malerischen Ammer-Amper-Radweg in Oberbayern oder entlang der Hase und Ems im Osnabrücker Land – fundierte Streckenbeschreibungen, Karten und ein ausführlicher Serviceteil machen die Radtouren zu einzigartigen Erlebnissen.

Über den Autor:
Thorsten Brönner bereiste als begeisterter Tourenradler mehrere Regionen der Erde zwischen Alaska und Feuerland. In den letzten 25 Jahren hat Brönner mit dem Fahrrad 270.000 Kilometer zurückgelegt und so eine umfangreiche Reiseerfahrung gewonnen, die er in seine Fahrradführer sowie Fachartikel einbringt. Seit 2005 ist er jedes Jahr mehrere Monate als freier Autor und Fotograf unterwegs.

Das Buch ist auf www.bruckmann.de und im Buchhandel erhältlich. Der Preis beträgt 29,99 Euro.ISBN: 978-3-7654-5719-7.

Text und Cover: GeraNova Bruckmann Verlagshaus, Presse

23.04.2016


Cornwall, Cottages und Cream Tea

Buchtipp: »100 Highlights Englands Süden«

München– Raue Klippen und wildromantische Gärten, mondäne Seebäder und urige Cottages: Der Süden Englands ist reich an außergewöhnlichen Highlights und verkörpert  »Merry Old England« wie kaum ein anderer Fleck des britischen Königsreichs.

Der Reisebildband »100 Highlights Englands Süden« (Bruckmann Verlag) führt nun zu den 100 schönsten Attraktionen zwischen Cornwall und Kent: zu den altehrwürdigen Kathedralen von Canterbury und Salisbury, den bezaubernden Sissinghurst Gardens, dem Exmoor National Park, auf die Isle of Wight, zum Sagen umwobenen Stonehenge und schließlich hinein in die Metropole London – Rosamunde-Pilcher-Feeling garantiert!

Die stimmungsvollen Bilder werden ergänzt durch Detailkarten und aktuelle Tipps zu Hotels, Restaurants und Museen, die die praktische Urlaubsplanung erleichtern.

Das Buch ist über www.bruckmann.de und im Buchhandel erhältlich.
Der Preis beträgt € 39,99. ISBN: 978-3-7343-0650-1

Text und Foto: GeraNova Bruckmann Verlaghaus, Presse

17.03.2016


Großformatiger Bildband als bleibende Erinnerung

Freuen über den gelungenen großformatigen Bildband zu den Heimattagen in Bruchsal 2015 kann sich Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick gemeinsam mit Hans-Peter Safranek (rechts) und Karl-Heinz Malzer von den Fotofreunden Heidelsheim und Jochen Baumgärtner vom Verlag Regionalkultur (links). Freuen über den gelungenen großformatigen Bildband zu den Heimattagen in Bruchsal 2015 kann sich Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick gemeinsam mit Hans-Peter Safranek (rechts) und Karl-Heinz Malzer von den Fotofreunden Heidelsheim und Jochen Baumgärtner vom Verlag Regionalkultur (links).

„Heimattage Baden-Württemberg, Bruchsal 2015 – Ein Jahr in Bildern“

Bruchsal- Weit mehr als eine Viertelmillion Bilder, rund 320000 insgesamt, sind es unter dem Strich geworden: So viele Aufnahmen haben allein die Fotofreunde Heidelsheim von den Bruchsaler Heimattage-Veranstaltungen gemacht. Beinahe zwei Jahre lang waren die zwölf rührigen Fotografen unterwegs, sind bei ungezählten Terminen dabei gewesen, vom Baden-Württemberg-Tag in der Vorgängerstadt Waiblingen im Frühjahr 2014 bis zum Dankeschön-Abend für die vielen Helfer, Mitwirkenden und Aktiven Ende Januar 2016 im Rechbergsaal des Bürgerzentrums. Über diesen langen Zeitraum hin haben sie etliche der insgesamt fast 400 Veranstaltungen dokumentiert und auf der Suche nach eindrucksvollen Bildmotiven mit Perspektiven, Belichtungszeiten und Farbeffekten experimentiert.

Jetzt liegt, herausgegeben durch die Stadt Bruchsal und erschienen beim Verlag Regionalkultur in Ubstadt-Weiher, eine Auswahl der besten Aufnahmen in repräsentativem Großformat als Buch vor, zusammengefasst auf 168 Seiten unter dem Titel „Heimattage Baden-Württemberg, Bruchsal 2015 – Ein Jahr in Bildern“. Vom Zunfttreffen der baden-württembergischen Türmer und Nachtwächter in Heidelsheim in den ersten Januartagen bis zum barocken Silvesterkonzert in der Peterskirche und dem anschließenden Feuerwerk über der Stadt in der Neujahrsnacht reicht die Palette der insgesamt rund 400 Hochglanzbilder.

Von jeder durch die Fotofreunde dokumentierten Veranstaltung finden sich mehrere Bilder auf einer Seite wieder, einige größere Schwerpunkte wie der Baden-Württemberg-Tag, der Landesfestzug, überregionale Sportveranstaltungen und kulturelle Festivals nehmen aufgrund ihrer Bedeutung auch mehrere Seiten ein. Die erläuternden Texte zu dem Band steuerten Andrea Bacher-Schäfer und Thomas Adam bei.

Freilich: Dass bei einer solchen Fülle von Veranstaltungen keine lückenlose Dokumentation anzustreben war, versteht sich. Auch die Fotofreunde konnten nicht jeden einzelnen Termin wahrnehmen, und so bietet dieser Band bewusst ein buntes Mosaik ausdrucksstarker Motive eines ereignisreichen Jahres. „Nicht alles konnte gezeigt werden und Eingang in diesen Bildband finden“, so schreibt Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick in ihrem Grußwort, „aber alles Gezeigte und Ausgewählte steht zugleich doch stellvertretend für ein übergreifendes Thema und für möglicherweise viele weitere Veranstaltungen aus den jeweiligen Bereichen, ob Musik oder Sport, ob Theater oder Ausstellung, ob Vereinsfest oder Tag der offenen Tür.“

Das Heimattage-Jahr habe für die Fotofreunde praktisch Dauereinsatz bedeutet, und so sei die Herausgabe des Bildbandes auch ein Dank an die Aktiven selbst, den die Stadt in dieser Form zurückgeben könne. Viele Bruchsaler werden sich in diesem Band wiederfinden, der ein wesentliches Stück Erinnerung an die Heimattage 2015 bleiben und das Bild dieses üppigen Veranstaltungsreigens für die Zukunft prägen wird.

Information

Der 168 Seiten starke Bildband „Heimattage Baden-Württemberg, Bruchsal 2015 – Ein Jahr in Bildern“ der Fotofreunde Heidelsheim, herausgegeben von der Stadt Bruchsal, ist zum Preis von 19,90 Euro erhältlich im Buchhandel, an den Pforten der beiden Bruchsaler Rathäuser, bei der Touristinformation und der Stadtbibliothek sowie in den fünf Verwaltungsstellen der Stadtteile.

Weitere Informationen: Stadt Bruchsal, Tel. 07251-79380 oder 0172-7409826, E-Mail kultur@bruchsal.de

Text: pa; Foto: Aufnahme: Fotofreunde Heidelsheim, Max Trinter.

29.02.2016


Wo Fortuna zu Hause war

Die Groß-Villa im Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim

Römische Villen von palastähnlicher Architektur und luxuriöser Ausstattung sind per se nichts Ungewöhnliches. Doch eine herrschaftliche Anlage von 70.000 m2 (zehn Fußballfeldern!) am Rande des Römischen Reiches, dort, wo die Provinz Germania Superior an die Gallia Belgica grenzte, in einem zutiefst ländlichen Ambiente, überrascht. In dem von Andreas Stinsky vorge-legten Band „Die Villa von Reinheim“ (Nünnerich-Asmus Verlag; ET Februar 2016) wird das palastartige Landgut erstmals vorgestellt.

Der Leser erfährt, wer die Villa bespielte und worauf der Reichtum der Bewohner basierte, die in einem Gebäudeensemble lebten, in dem schon das Hauptgebäude aus 50 Räumen bestand. Vieles im Fundgut der seit 1987 stattfindenden Grabungen deutet darauf hin, dass hier ein Mitglied der gallo-römischen Oberschicht residierte. Jener romanisierten einheimischen High-Society, die es verstanden hatte, die wirtschaftlichen Segnungen der römischen Kultur zu nutzen und schließlich auch den politischen Aufstieg zu schaffen. Zauberhafte Ziergärten boten sich für Spaziergänge an, Sandsteinsäulen toskanischer Ordnung, weiß verputzt, säumten die Wege. Hochwertige Wandmalereien und marmorne Spring-brunnen erinnern an die Wohnkultur des Mittelmeerraums. Schritt für Schritt geht das Buch diesem einst stattlichen ländlichen Palast auf den Grund. Römische Archäologie ganz europäisch – denn der Archäologiepark wird von der deutsch-französischen „Grenze“ unsichtbar durchzogen. Kultur verbindet eben!

Die Villa von Reinheim

Ein ländliches Domizil der gallo-römischen Oberschicht

Andreas Stinsky

€ 17,90 (D) / sFr 17,90 / € 18,40 (A)
96 Seiten, 95 Abbildungen
17,5 x 24,5 cm
gebunden
ISBN: 978-3-945751-20-6

Der Autor von „Die Villa von Reinheim“

Andreas Stinsky ist Museumsleiter im Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim und erforscht seit mehreren Jahren die römische Besiedlung im südlichen Saarland. Er studierte Vor- und Frühgeschichte, Klassische Archäologie, Provinzialrömische Archäologie und Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaften in Freiburg, Saarbrücken und Mainz. Von 2008–2010 war Andreas Stinsky wissenschaftlicher Mitarbeiter in einem geoarchäologischen DFG-Projekt zur Analyse und Prognose archäologischer Fundplätze am Institut für Physische Geographie und Umweltforschung der Universität des Saarlandes.

Zusammen mit Peter Haupt von der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz rief er 2012 ein gemeinschaftliches Forschungsprojekt zur Besiedlungs- und Kulturlandschaftsgenese im Bliesgau ins Leben, um das Umland des Europäischen Kulturparks stärker in den wissenschaftlichen Fokus zu bringen. 2014 erhielt er einen Lehrauftrag an der Universität des Saarlandes zur Archäologie der römischen Provinz Gallia Belgica.

Text und Foto: Nünnerich-Asmus Verlag & Media GmbH, Presse

27.02.2016


Triest neu entdecken

Britta Ramhapp verrät in „Triest. Stadt zwischen Karst und Meer“, was die Stadt Triest so lebens- und liebenswert macht / Erscheint am 4. April 2016.

Shopping, gutes Essen, Spaziergänge am Meer: Triest bietet für jeden etwas, weiß Autorin und Reisebloggerin Britta Ramhapp – und verrät ihre besten Tipps nun in „Triest. Stadt zwischen Karst und Meer“, das bei Styria regional erscheint.

 

Britta Ramhapp
Triest
Stadt zwischen Karst und Meer

2016, 176 Seiten 
Broschur

Styria regional
ISBN 978-3-7012-0217-1
€ 29,90 

Erscheint am 4. April 2016.Doch neben den typischen italienischen Klischees finden Sie in Triest auch noch anderes: österreichische Kaffeetradition und neoklassizistische Architektur, die an die Bauten der Wiener Ringstraße erinnert. Vieles hier wirkt vertraut, ist aber doch anders. Triest, einst der wichtigste k.u.k.-Seehafen, ist heute eine gewachsene Stadt voller unterschiedlicher Kulturen, Sprachen und Traditionen. Kaffee, Krimi, Kulinarik und italienische Lebensart: eine Mischung, die Triest einzigartig macht.

Was Sie zu Triest wissen müssen, was Sie keinesfalls versäumen dürfen, wo Sie gut essen, schlafen, feiern oder baden können – Sie finden hier die 100 besten Tipps zur Stadt. Mit diesem Reiseführer werden Sie Triest lieben lernen!

Information

Britta Ramhapp
Triest
Stadt zwischen Karst und Meer

2016, 176 Seiten
Broschur

Styria regional
ISBN 978-3-7012-0217-1
€ 29,90

Erscheint am 4. April 2016.

Über die Autorin

Britta Ramhapp, geboren 1964, Marketingfachfrau und Reisebloggerin, lebte jahrelang in Triest. Heute bereist sie Triest und sein Umland so oft es geht, immer nach der Suche nach neuen Eindrücken, Bildern und Eigenheiten der Stadt.

16.02.2016


Wo eine einfache Wahrheit das Leben kostet

Harlan Cobens rasanter Thriller zeigt: Das Internet kennt keine Anonymität

In jeder Ehe gibt es dunkle Geheimnisse. Auch Adam Price, der in einer der wohlhabenden amerikanischen Vorstädte ein perfektes Leben führt, muss dies erfahren: Stolzer Vater zweier Söhne und verheiratet mit der attraktiven Corinne, wird Adam von einem Fremden mit Enthüllungen über seine Frau konfrontiert, die ihn in einen tiefen Zwiespalt stürzen: Soll er Corinne zur Rede stellen? Oder soll er um ihrer Kinder willen lieber schweigen? Und wer ist dieser geheimnisvolle Fremde, der offensichtlich seine Familie zerstören will? Dann verschwindet Corinne plötzlich spurlos, und die Suche nach der Wahrheit verwandelt sich in einen Wettlauf um Leben oder Tod.

Harlan Coben, der als Erster mit dem Shamus-, dem Anthony- und dem Edgar-Award geehrt wurde, gehört mit über 60 Millionen verkauften Exemplaren in 43 Sprachen zu den erfolgreichsten Thrillerautoren weltweit. Eine Spezialität seiner Spannungsromane ist es, Menschen zum Verschwinden zu bringen. Dazu Harlan Coben: „Wenn jemand ermordet wird, ist es vorbei. Wenn jemand verschwindet, gibt es Hoffnung. Die Hoffnung kann Menschen über sich selbst hinauswachsen lassen, aber auch innerlich zerbrechen.“ In dieser Grenzsituation die menschliche Psyche auszuloten, reizt ihn unwiderstehlich.

Das Milieu der amerikanischen Ostküsten-Vorstädte, in dem sich seine Thriller bewegen, kennt Harlan Coben genau: 1962 in New Jersey geboren, lebt der Familienmensch heute noch dort in einer beschaulichen Wohngegend. Die Idylle indes trügt: In ICH SCHWEIGE FÜR DICH bringt ein leiser Verdacht die Fassade freundschaftlicher Arrangements zum Einsturz. Dahinter offenbart sich ein erbarmungsloser Kampf um gesellschaftlichen Rang und Ansehen, bei dem im Sumpf aus Vorteilsnahme, Betrug und Intrigen eine einfache Wahrheit das Leben kosten kann.

Harlan Coben wurde 1962 in New Jersey geboren. Nachdem er zunächst Politikwissenschaft studiert hatte, arbeitete er später in der Tourismusbranche, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete. Seine Thriller wurden bisher in über 40 Sprachen übersetzt und erobern regelmäßig die internationalen Bestsellerlisten. Harlan Coben, der als erster Autor mit den drei bedeutendsten amerikanischen Krimipreisen ausgezeichnet wurde – dem Edgar Award, dem Shamus Award und dem Anthony Award – gilt als einer der wichtigsten und erfolgreichsten Thriller-Autoren seiner Generation. Er lebt mit seiner Frau und seinen vier Kindern in New Jersey. Weitere Informationen unter www.harlancoben.com

Ein Harlan-Coben-Special mit aktuellem Interview zu ICH SCHWEIGE FÜR DICH finden Sie unter: http://www.randomhouse.de/Autor/Harlan-Coben/p32953.rhd

Harlan Coben Ich schweige für Dich

Thriller

416 Seiten. Paperback, Klappenbroschur

€ 14,99 [D] / € 15,50 [A] / CHF 250 (UVP)

ISBN: 978-3-442-20504-2

Auch als E-Book erhältlich

erscheint: 8. März 2016

Text und Cover: Goldmann Verlag, Presse Foto: Sandra Mapp

13.02.2016


Die „fünfte Jahreszeit“

Fastnacht, Karneval und Fasching – ihre Geschichte

11.11., 11.11 Uhr – es herrscht ausgelassene Stimmung, es beginnt die Zeit, in der die Narren in humorvoll-politischen "Büttenreden"  das Sagen haben und die farbenfroh verkleidete Gesellschaft für nur  wenige Tage die Welt auf den Kopf stellt.   

Mit Gongschlag Aschermittwoch und dem Beginn der Fastenzeit endet das Feiern.

Was sich hinter dem jahrhundertalten Brauchtum verbirgt, liest man in dem Band

„Fastnacht am Rhein“ (ET: Januar 2016, Nünnerich-Asmus Verlag) von Peter Krawietz.

Der Autor sucht die unterschiedlichen kulturellen Wurzeln über Wortherkunft und die regional verschiedenen Benennungen des alljährlichen Spektakels zu klären. Von Anfang an aber haben auch äußere Einflüsse, v. a. politischer Art auf die alten Bräuche eingewirkt. Und so verknüpft der Autor, u. a. Vizepräsident im Bund Deutscher Karneval, die Geschichte des Narrenfestes am Rhein mit den politischen und gesellschaftlichen, häufig umwälzenden Geschehnissen in Deutschland und Europa der vergangenen Jahrhunderte. Eine Standortbestimmung heute und ein Ausblick auf die Weiterentwicklung der Fastnacht in der modernen Mediengesellschaft weiten den zeitlichen Überblick.

Am Ende begreift der Leser das alljährliche Spektakel als vielschichtiges kulturgeschichtliches Faszinosum, das trotz mannigfaltigen Wandels auch heute noch Menschen durch das Feiern zusammenbringt – dazu passt auch das Feuerwerk historischer Bilder und archivalischer Kostbarkeiten aus den verschiedenen Epochen!   

Peter Krawietz

Fastnacht am Rhein

Kult, Kultur, Geschichte

Herausgegeben im Auftrag des Fördervereins Mainzer Fastnachtsmuseum e. V.

Nünnerich-Asmus Verlag

192 Seiten,

93 Abbildungen

17,5 x 24,5 cm gebunden

ISBN: 978-3-945751-33-6

€ 19,90 (D) / sFr 19,90 / € 20,50 (A)

Der Autor von „Fastnacht am Rhein“

Peter Krawietz ist Mainzer Schul- und Kulturdezernent a. D.. Als Büttenredner und ehemaliger Sitzungspräsident des „Carnevalverein Eiskalte Brüder Mainz-Gonsenheim 1893 e. V.“ und Vizepräsident im Bund Deutscher Karneval ist er ein echter Karnevalist und ausgewiesener Kenner der Fastnacht. Er studierte Amerika-nistik, Anglistik und Geschichte an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz, war Teaching Fellow an der University of Michigan in Ann Arbor, USA, Gymnasiallehrer i. R., Gastdozent und Ehrendoktor an der Burdenko Universität in Voronesh.

Text und Cover: Nünnerich-Asmus Verlag

09.01.2016


Frisch aus der Druckerpresse

„Dem Vergessen entreißen. Speyerer Soldaten jüdischen Glaubens 1914-1918“ - Lesetipp für Freunde eines ganz besonderen Kapitels Speyerer Stadtgeschichte

cr. Speyer-  Rechtzeitig zum Weihnachtsfest ist jetzt ein neuer Band über ein ganz besonderes Kapitel Speyerer Stadtgeschichte im Buchhandel sowie beim Speyerer Stadtarchiv verfügbar: Es ist die neueste Veröffentlichung des seit vielen Jahren in Speyer lebenden und in Rom geborenen Pädagogen und ausgewiesenen Kenners der Geschichte Speyerer Mitbürger jüdischen Glaubens, Johannes P. Bruno, der zuvor schon in drei Bänden „Lebensbilder jüdischer Mitbürger in Speyer“ nachgezeichnet hat. In seinem neuesten Werk porträtiert Bruno jetzt das Schicksal von vierzig Speyerer Juden und ihren Familien, die als echte deutsche Patrioten von 1914 bis 1918 in den Ersten Weltkrieg gezogen waren und von denen dreizehn bei den Kampfhandlungen dieses ersten, „industriell“ geführten Weltkrieges ihr Leben lassen mussten.

Doch wer von diesen vierzig tapferen Speyerer Juden, von denen sich viele freiwillig „zum Dienst mit der Waffe für Kaiser, Volk und Vaterland“ gemeldet hatten und von denen ein großer Teil zu Unterführern und Offizieren aufgestiegen waren, die mörderischen Kriegshandlungen überlebte, der sollte schon wenige Jahre später die ganze Brutalität des aufkommenden Nazi-Regimes zu spüren bekommen: Ein großer Teil von ihnen wurde nämlich verfemt und musste unter dem Druck der entfesselten Diktatur seine geliebte Heimatstadt verlassen. Andere wurden verhaftet, gefoltert und starben in den Vernichtungslagern eines gnadenlos antisemitischen Führerstaates.

Der Dank des Vaterlandes war ihnen nicht gewiss...!

Beim diesjährigen „Advent der Partnerstädte“, bei dem am Wochenende u.a. auch die israelische Partnerstadt Yavne sowie der deutsch-israelische Freundschaftskreis im Speyerer Rathaus zu Gast waren, hat Johannes P. Bruno jetzt vor einem vielköpfigen, interessierten Zuhörerkreis exemplarisch Auszüge aus seinem Porträt des im Jahr 1894 in Speyer geborenen Otto Sigmund Kahn gelesen, der, hochdekoriert mit höchsten Auszeichnungen wie dem Eisernen Kreuz und dem Militärverdienstorden mit Krone und Schwertern, am 24. Juni 1918 nach vierjährigem Militärdienst im Lazarett im französischen Soisson an den Folgen der schweren Verwundungen starb, die er am gleichen Tag bei den Kampfhandlungen auf dem Schlachtfeld der Picardie im Norden Frankreichs erlitten hatte – zu einem Zeitpunkt also, als bereit deutlich wurde, dass der Krieg für die Mittelmächte Deutschland und Österreich-Ungarn längst verloren war und erste Gerüchte über einen bevorstehenden Rückzug der deutschen Truppen die Runde machten.

Vor Otto Siegmund Kahns Tod auf dem Schlachtfeld hatte die angesehene Speyerer Kaufmannsfamilie bereits einen weiteren Sohn im Krieg verloren. Willy, der letzte im Kreise von drei Brüdern schließlich studierte nach dem Ersten Weltkrieg in Würzburg und München Rechtswissenschaften, promovierte mit „magna cum laude“ und praktizierte als Rechtsanwalt in der Hauptstadt des Königreichs Bayern, zu dem damals auch Speyer gehörte.

Nach der „Machtübernahme“ musste auch er die Schrecknisse der Konzentrationslager im KZ Dachau ertragen, ehe ihm die Flucht in die Vereinigten Staaten gelang. Sein Vater Josef Kahn und seine Mutter Mathilde aber wurden von München ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert, wo sie schon wenige Tage nach ihrer Ankunft ermordet wurden.

Der Dank des Vaterlandes für das Opfer dreier Söhne war der Familie also nicht gewiss...!

Dem Vergessen entreißen. Speyerer Soldaten jüdischen Glaubens 1914-1918“ - der neue Band von Johannes P. Bruno ist unter Mitwirkung von Heinz-Harald Kaiser als Band 3 der Schriftenreihe Kulturelles Erbe – Stadtarchiv Speyer (Hrsg. Joachim Kemper), erschienen.

Umfang 184 S., 35 Abb.- ISBN 978-3-9817350-3-1.

Druck und Satzherstellung: Maierdruck. Lingenfeld.

Das Buch ist im Buchhandel sowie im Stadtarchiv Speyer zum Preis von 15,95 Euro erhältlich.

Foto: gc/ Stadtarchiv Speyer

22.12.2015


„Dem Vergessen entreißen" - Bilderalbum

       

Sagenhaftes Deutschland

Eine Reise zu mythischen Orten

Eine Geschenkempfehlung von Barbara Kemmerich

Die dunkle Jahreszeit – eine Zeit in der man gerne zu Hause ist, es sich gemütlich macht und vielleicht schon den nächsten Sommerurlaub plant oder auf der Suche nach einem Weihnachtsgeschenk für einen lieben Menschen ist. Gerade rechtzeitig dazu kommt vom Verlag Frederking & Thaler, der bekannt ist für wunderschöne Fotobände, dieses Buch auf den Markt.

Kilian Schönberger ist den Spuren deutscher Sagen und Mythen durch ganz Deutschland gefolgt und hat sie in poetischen Bildern eingefangen. Jede Region hat ihre eigene reiche Sagenwelt hervorgebracht: Kein Schloss, das nicht seine besondere Geschichte hätte, kein Kloster ohne Gründungslegende, keine ungewöhnliche Felsform, an die nicht Teufel, Hexen oder Riesen Hand angelegt hätten, kein stiller See, der nicht von Nixen und Nymphen bewohnt wäre.

Während die Texte die Brücke schlagen zwischen Wissen und Mythos, Fakten und Sagen, bezaubern uns die Bilder, erfahren wir die Landschaften, wissend und träumend ganz neu. Für das Buchprojekt „Sagenhaftes Deutschland“ begab sich Kilian Schönberger ein Jahr lang auf eine Reise quer durch Deutschland. Rund 70.000 km legte er dafür zurück. Die Suche nach den passenden Motiven führte ihn in alle Winkel des Landes.

Eines der (für mich) schönsten Bilder ist im Pfälzer Wald bei Eppenbrunn entstanden. Dort entsteht im Frühjahr kurz vor Sonnenuntergang ein fast magisches Schauspiel: Wie von Zauberhand gemacht, beginnen die Felsen im Sonnenlicht zu „glühen“. Aus unserer schönen Pfalz sind noch andere traumhafte Bilder zu bewundern – so zum Beispiel die Wegelnburg bei Nothweiler.

Man kann auf dem heimischen Sofa durch ganz Deutschland reisen – dieses Buch macht Lust darauf, Deutschland selber (wieder) zu entdecken – frei nach dem Motto: „Warum in die Ferne schweifen…“

Ihnen oder dem Beschenkten wünsche ich ganz viel Spaß beim Lesen und Träumen.

Sagenhaftes Deutschland

Kilian Schönberger

Erschienen bei Frederking & Thaler 

240 Seiten, ca. 220 Abbildungen,

Format 27,0 x 28,8 cm,

Hardcover mit Schutzumschlag

ISBN-13: 978-3-95416-169-0

Preis: 49,99 €

Foto Cover: Verlag Frederking & Thaler 

06.12.2015


Südpfalzküche – Die Tomate

Buch zum Wettbewerb „So schmeckt die Südpfalz“ erschienen

Landau/Germersheim- Dieses Jahr drehte sich beim Wettbewerb „So schmeckt die Südpfalz“ alles um „Die Tomate“. Ein Thema, das den Landauer Knecht Verlag dazu inspirierte, ein Buch über die Südpfalzküche mit Fokus auf „Die Tomate“ herauszugeben.

Die damit beauftragte Agentur magma aus Karlsruhe konzipierte und gestaltete das Buch. Es führt auf die Spur der Südpfälzer Tomaten, erzählt von Streifzügen durch die Südpfälzer Kulturlandschaft, von heimatverbundenen Menschen, von neuen Ideen einer regionalen Küchenkultur, von Restaurants im Tomatenfieber und von liebevoller Hingabe an den Genuss. Die drei Preisträger des Wettbewerbs werden portraitiert: Dies sind das Restaurant Sankt Annagut in Burrweiler, das den Preis der Fachjury erhielt, das Klosterstüb´l Eußerthal mit dem Publikumspreis und die Dorfchronik in Maikammer als Geheimtipp. Alle 20 Restaurants, die im Sommer mit sehr kreativen Menüs aus frischen Pfälzer Tomaten am Wettbewerb teilgenommen haben, stellten für das Buch nun ihre Rezepte zur Verfügung. Diese bieten einen Einblick in die hohe Kunst des Kochens in der Südpfalz und laden zum Nachkochen ein.

Die sehr einfühlsamen Fotos stammen von Christian Ernst, die Texte von Alina Waltenberger und Tomatenexpertin Melanie Grabner.

Alle, die am Wettbewerb teilgenommen, die Restaurants besucht und die Menüs probiert und mitbewertet haben, werden mit diesem Buch das Genusserlebnis in bester Erinnerung behalten.

Erhältlich im Buchhandel, beim Verlag, bei den Tourismusbüros der Südlichen Weinstraße, beim Südpfalz-Tourismus Landkreis Germersheim e.V. sowie beim Südpfalz-Tourismus Stadt Germersheim e.V. im Tourismusbüro Weißenburger Tor .

Die Tomate

Heimat, Leben, Kochen und Genießen. Eine Entdeckungsreise

80 Seiten, zahlreiche farbige und s/w-Abbildungen, broschiert, 12,99 EUR

ISBN: 978-3-939427-27-8, Knecht Verlag Landau

Aus der Reihe Südpfalz Küche

18.11.2015


Mit Mut und Mozzarellabauch

Kinderbuchautor Oliver Scherz entführt seine Leser auf eine Abenteuerreise nach Italien

Eine Buchvorstellung von Jana Volk

Man muss ihn einfach lieb haben: Carlo, den kleinen Jungen mit dem „Mozzarella-Bauch“. Carlo, der so schnell ins Schwitzen gerät, wenn er aufgeregt ist. Zum Schwitzen hat der junge Mann momentan auch allen Grund: Nach einem heftigen Streit seiner Eltern, setzt Carlos Mutter den Vater des Elfjährigen kurzerhand auf die Straße. Sehnsüchtig hofft der Junge monatelang auf dessen Rückkehr. Aber der lebenslustige Sizilianer ist schon längst zurück in Palermo und vertröstet seinen Sohn per Telefon immer wieder mit der Aussicht auf ein baldiges Wiedersehen. Irgendwann hat Carlo genug vom langen Warten und nimmt die Sache selbst in die Hand.

Mit nichts als einem kleinen Koffer und seinem ganzen Taschengeld, dafür mit umso mehr Mut und eisernem Willen, begibt er sich auf die lange Reise von Bochum nach Italien. Fast schon klar, dass bei diesem Abenteuer einiges schiefläuft und er ab jetzt ziemlich oft ins Schwitzen kommt. Dass er sich mit viel Raffinesse – und selbstverständlich ohne Fahrkarte -  in den Zug von Bochum nach München schmuggelt, ist noch eines seiner geringeren Probleme.

Die ganze Ausreißergeschichte entwickelt sich nämlich zu einem wunderbaren Roadmovie mit viel Herz. Der unerschrockene Knirps trifft auf seinem Abenteuertrip jede Menge Menschen, die ihm mal mehr oder mal weniger freundlich gesonnen sind. Unerfreulicher Höhepunkt ist dabei die Begegnung mit einem kriminellen Taxifahrer, der die Gutgläubigkeit des Kleinen schamlos ausnutzt.

Spätestens jetzt muss sich Carlo immer wieder fragen, ob das, was er da tut, wirklich das Richtige ist. Doch genau an dem Punkt, an dem seine Selbstzweifel zu groß werden, kommt ihm glücklicherweise der Zufall zu Hilfe. Jetzt gibt es für ihn kein Zurück mehr und aufhalten lässt er sich sowieso nicht. 

Autor Oliver Scherz hat mit seinem neuesten Buch „Keiner hält Don Carlo auf“ eine wirklich spannende und berührende Geschichte geschrieben, in der es um den Wunsch eines Jungen geht, seine Eltern wieder miteinander zu versöhnen. Dafür ist ihm kein Weg zu weit und kein Opfer zu groß. Gleich zu Beginn bringt der Satz: „Mein Papa wohnt in Palermo und das ist auch zu Hause“ in einfühlsamer Weise das Dilemma des Hin- und Hergerissenseins, in dem viele Scheidungskinder stecken, auf den Punkt. Eine Botschaft, die sich wie ein roter Faden durch die Erzählung zieht.

Die beteiligten Personen in dieser Geschichte sind mit leichter Feder charakterisiert und dürfen sogar ganz ungeniert gängige Klischees bedienen, ohne dabei künstlich oder aufgesetzt zu wirken. Mit einem fast schon lakonischen Sprachstil wirft der Autor einen liebenswert naiven Blick auf die Welt von Carlo. Immer einen Schritt nach dem anderen, scheint dessen Motto zu sein. Und natürlich liegt aus dieser kindlichen Perspektive Palermo gleich um die nächste Ecke. Wie weit diese Reise tatsächlich ist, wird dem Jungen erst klar, als er mutterseelenallein in der italienischen Pampa strandet.

Die Probleme seiner Eltern und die Strapazen der Reise gehen auch an Carlo nicht spurlos vorüber. Kaum am Zielort angekommen, macht er seiner Verzweiflung einfach Luft und schreit seine lang angestaute Wut lautstark heraus. Jetzt begreift auch endlich der Vater, dass sich in seinem Leben dringend etwas ändern muss.   

Auf ein klassisches und schnell konstruiertes Happy End nach dem Motto „Ende gut, alles gut“, hat Oliver Scherz verzichtet. Stattdessen überzeugt er mit einer virtuos geschriebenen und humorvollen Story, die gleichzeitig dermaßen spannend ist, dass sich viele der kleinen Leser durchaus mit dem Titelhelden identifizieren können. Und die Größeren erkennen vielleicht zwischen den Zeilen, dass es sich lohnt, den Mut aufzubringen, um für seine Träume zu kämpfen. 

Keiner hält Don Carlo auf

Oliver Scherz

Hardcover, 112 Seiten

ab 8 Jahre

Preis 9,99 €

ISBN 978-3-522-18395-6

Thienemann Verlag

15.11.2015


Kurpfalz – Die Gerichte unserer Kindheit Rezepte und Geschichten

Ein Buchtipp von Barbara Kemmerich

Genießen und Genuss werden in der Kurpfalz großgeschrieben, was der kleine Kurpfälzer bereits von Kindesbeinen an lernt. Der „Kerscheplotzer“ der Oma, „Hitzkuchen“ beim Ausflug in den Odenwald, „Verheierte“, „Gewegschdekuche“ oder „Schnorrgiggl“ lassen Erinnerungen an die Kindheit entstehen, und selbstverständlich darf der Spargel aus und um Schwetzingen in all seinen Variationen nicht fehlen. Geschichten wie die, dass Mutter 120 Dampfnudeln zubereiten musste, um ihre achtköpfige Familie satt zu bekommen, gibt es gleich dazu.

Kurpfälzer aus Heidelberg und Mannheim, Weinheim, Dossenheim, Schriesheim, Neckargemünd, Balzfeld und vielen anderen Orten ließen die Autorin Susanne Fiek in ihre Kochbücher blicken und lieferten die passenden Geschichten, die Sie unversehens auf eine kulinarische Zeitreise in Ihre Kindheit schicken.

Auch Jüngere, die gerne kochen, werden an den Rezepten ihre Freude haben. Alle sind gut beschrieben und auch ohne große Vorkenntnisse nachzukochen. Ein Buch genau richtig für diese Jahreszeit, in der man sich gerne zu Hause aufhält und es sich dort gemütlich macht. Ein Buch, das Sie oder der Beschenkte gerne immer wieder zur Hand nimmt, um eine Mahlzeit oder einen leckeren Kuchen daraus zuzubereiten und sich die zauberhaften Bilder aus der Vergangenheit anzuschauen – und natürlich mit den überlieferten Rezepten Ehre einzulegen.

Kurpfalz – Die Gerichte unserer Kindheit Rezepte und Geschichten

Wartberg Verlag Susanne Fiek

ISBN 978-3-8313-2203-9

05.11.2015


„1815 - Blutfrieden“ – provokant, spannend, zutiefst berührend

Sabine Eberts Romanepos erhellt ein Stück deutscher Geschichte, das lange tabu schien

Monatelang stand Sabine Eberts Antikriegsepos „1813 – Kriegsfeuer“ auf den Bestsellerlisten. Pünktlich zur Leipziger Buchmesse 2015 legt die Wahl-Leipzigerin die langerwartete Fortsetzung vor. „1815 – Blutfrieden" schließt nahtlos an die letzten Szenen von „1813 – Kriegsfeuer“ an, und die Schicksale vieler Protagonisten werden weitererzählt. Dabei beleuchtet die Autorin die Frage: Was geschah eigentlich zwischen Völkerschlacht und Waterloo, insbesondere auf deutschem Boden? Ein Thema, dem sich in dieser epischen Breite bisher noch kein Romanautor gestellt hat, obwohl jene Zeit gerade für viele deutsche Städte von unvorstellbarer Dramatik war: Leipzig, Erfurt, Hanau, Frankfurt, Mainz, Kaub am Rhein und viele mehr ... 

Die Handlung führt nicht nur auf Schlachtfelder, sondern auch in die Welt der Berliner Salons und zu den Geheimgesprächen während des Wiener Kongresses. Sabine Ebert schildert Blüchers spektakulären Rheinübergang Silvester 1813 und die Rückkehr der Quadriga aufs Brandenburger Tor. Und sie zeigt die bittere Enttäuschung der Patrioten nach dem Wiener Kongress.

In Szenen, die kaum jemanden ungerührt lassen dürften, beleuchtet „1815 – Blutfrieden“ die Zeit zwischen Völkerschlacht und Waterloo, die fast in Vergessenheit geraten ist. 

Inhalt: 

Mit dem Sieg der Alliierten im Oktober 1813 in Leipzig ist Napoleon geschlagen, nicht besiegt. Niemand ahnt, dass es noch mehr als anderthalb Jahre dauert, bis er 1815 bei Waterloo endgültig bezwungen wird. Statt des erhofften Friedens kommt immer größeres Elend über viele deutsche Städte. Die fliehende Grande Armée zieht eine Spur aus Blut, Hunger, Verwüstung und Seuchen durch das Land. Ein Kongress in Wien soll die Welt neu ordnen – im März 1815 aber kehrt Napoleon von Elba zurück. Noch einmal werden die Heere in Marsch gesetzt, und die Menschen – ob Könige, Feldherren oder Bürger – müssen lebenswichtige Entscheidungen fällen. Auch Henriette, die nach Leipzig ging, um Verwundeten zu helfen, muss die Stadt verlassen und Hals über Kopf heiraten, um zu überleben. 

Mit beiden Romanen hat Sabine Ebert auf 2000 Seiten ein wenig bekanntes Stück deutscher Geschichte episch aufbereitet – Geschichte, die unter die Haut geht.

Weit über 50.000 Seiten Material hat die Leipziger Autorin hat für beide Romane gelesen: Fachwerke, Tagebücher, Zeitungsjahrgänge, Korrespondenzen, offizielle Berichte und heimlich gedruckte, sie durfte Einblick in Familienchroniken von Nachfahren nehmen, konferierte mit Historikern und hochrangigen Militärs. Sie lässt Zeitzeugen, die Augenzeugenberichte hinterlassen haben, szenisch interagieren. Bei historischen Persönlichkeiten folgt sie deren Lebensläufen Tag für Tag. „Mit allen meinen historischen Romanen wollte ich nie nur eine Liebesgeschichte, ein Abenteuer oder einen Kriminalfall vor historischer Kulisse erzählen, sondern immer zuallererst ein Stück deutscher Geschichte. Geschichte ist wichtig, schafft Identität, lässt und unsere Vergangenheit verstehen und unsere Gegenwart mit anderen Augen sehen. Und wer dieses Buch gelesen hat, wird vielleicht so manchen Mal wie ich auch gestaunt haben, wie viel von aus diese Epoche noch unser heutiges Leben bestimmt“, so Ebert.

Sabine Ebert wurde in Aschersleben geboren, ist in Berlin aufgewachsen und hat in Rostock Lateinamerika- und Sprachwissenschaften studiert. In ihrer langjährigen Wahlheimat Freiberg arbeitete sie als Journalistin für Presse, Funk und Fernsehen und schrieb mehrere Sachbücher. Doch berühmt wurde sie mit ihren historischen Romanen, die alle zu Bestsellern wurden. Eigens für die Arbeit an ihrem Roman über die Völkerschlacht und die geplante Fortsetzung verlegte sie ihren Wohnsitz nach Leipzig. Eine der Hauptfiguren aus Sabine Eberts beiden Romanen ist in Yadegar Asisis 360°-Panorama „LEIPZIG 1813 – In den Wirren der Völkerschlacht“ im asisi Panometer Leipzig zu sehen. Asisis Panorama stellt die Stadt Leipzig im Maßstab 1:1 dar, wie sie möglicherweise am 19. Oktober 1813 von Napoleon gesehen wurde, als er 1813 vor den Toren der Stadt in der damals größten Schlacht der Geschichte geschlagen wurde. In einem einzigartigen medialen Crossover haben beide Künstler die Schlussszenen der Romanhandlung und das Panoramabild so miteinander verflochten, dass Leser und Betrachter bestimmte Szenen im Roman UND im weltgrößten Panorama wiederfinden.

Sabine Ebert

"1815 - Blutfrieden"

Roman, Knaur Verlag

Hardcover mit Schutzumschlag, 1088 Seiten

D € 24,99 / [A] € 25,70 / sFr. 35,50

ISBN 978-3-426-65272-5

05.11.2015


Museumstiere im Ausnahmezustand

Ein Dackel als Rädelsführer und aus dem Rahmen gefallene Tiere sorgen im Kinderbuch von Manuela von Perfall für reichlich Aufregung

Eine Kinderbuchvorstellung von Jana Volk

Ein eckiger Tiger, ein niedlicher Feldhase, eine kunterbunte Wasserschlange, ein stinkendes Hermelin und mittendrin Picassos Dackel Lump als Revolutionsführer: die Liste dieser mehr als skurrilen Truppe ist noch viel länger. Verschwunden aus den Bildern ihrer längst verblichenen Meister sind sie auf der Flucht und fest entschlossen, für bessere Arbeitsbedingungen zu streiken. Noch ahnen sie allerdings nicht, was für einen Wirbel sie mit ihrem Verschwinden ausgelöst haben.

Es ist ein ganz normaler Montagmorgen, der Museumsdirektor Ambrosius Mielke zum Verhängnis wird. Statt einem gemütlichen Arbeitstag nachzugehen, steht plötzlich die Polizei in seinem Büro und verdächtigt ihn kurzerhand der Kunstschändung. Der Tatbestand: Auf fast allen der äußerst wertvollen Gemälden, sind lediglich nur noch die Umrisse der jeweils dazu gehörenden Tiere zu erkennen. Für Professor Mielke eine echte Katastrophe in jeder Hinsicht.

Was zunächst für alle nach blindem Vandalismus aussieht, entwickelt sich rasch zum Suchspiel für zwei vierbeinige Detektive. „Nasti“ und „Zack“ werden zum Ermittlerteam wider Willen. Die eine stammt aus gutem Haus und ist von edlem Geblüt, der andere lebt sprichwörtlich sein Hundeleben auf der Straße. Trotz ihrer Unterschiede, beschließen die beiden zusammen zu arbeiten. Und so dauert es auch gar nicht lange, bis sie eine heiße Fährte erschnüffelt haben. Was sie dann schließlich entdecken, sorgt erstmal für Erstaunen und wie es sich für ein Kinderbuch gehört, natürlich auch für enorm viel Heiterkeit.

Der Einstieg in diese äußerst fantasievoll geschriebene Geschichte gelingt zwar recht schnell, leider fehlt es an einer durchgängig aufrecht erhaltenen Spannung. Die Suche der beiden Hunde nach den ausstellungsmüde gewordenen Artgenossen verläuft ohne große Aufregung und bleibt streckenweise ohne nennenswerten Tiefgang. Dafür verzettelt sich die Erzählung immer wieder in Nebensächlichkeiten. So trägt beispielsweise der Fachbegriff zur Körperhaltung eines Rasse-Jagdhundes nichts zum Handlungsverlauf bei, hemmt aber den Lesefluss beträchtlich. Auch die steten Belehrungen der klugen „Nasti“ wirken mitunter bemüht pädagogisch. Dabei ist die zu Grunde liegende Idee originell, was viele der Ansätze und die Beschreibungen der zahlreichen Charaktere beweisen.

Allerdings war es auch keine leichte Aufgabe, die sich Autorin Manuela von Perfall vorgenommen hatte: ein Buch zu schreiben, das nicht nur ein kindgerechtes Nachschlagewerk, sondern anhand einer Hintergrundstory auf das Metier Kunst neugierig machen soll.

Lustig ist das Ganze trotzdem. Dafür sorgen schon die witzigen Dialoge, die auch die Vorleser zum Schmunzeln bringen sowie der „Forderungskatalog“ der tierisch frechen Arbeitsverweigerern. Für Erstleser ist das große Schriftbild besonders angenehm.

Die Kurzbeschreibungen der Künstler in diesem Buch und die Erläuterungen verschiedener Malstile sind ebenfalls gut gelungen. Die vielen Originalfotos zu den entsprechenden Bildern erleichtern das Verständnis.

Wer jetzt neugierig geworden ist, ob das bellende, fauchende und maulende Panoptikum seinen Weg wieder zurück gefunden hat, dem dürfte es nach Beendigung dieser Lektüre bei einem Museumsbesuch – natürlich mit Kindern –  recht leicht fallen, Bilder wie der „Feldhase“ von Dürer, eine „Koester-Ente“ oder einen „Tiger“ von Franz Marc zweifelsfrei zuzuordnen.

Als der Dackel aus dem Gemälde verschwand

Manuela von Perfall

Hardcover, 240 Seiten

Preis 12,99 €

ISBN: 978-3-522-18381-9

Thienemann Verlag  

01.11.2015


Neuer Wanderführer zum Jakobsweg Speyer – Metz erschienen

Speyer- Die Domstadt Speyer war im Mittelalter ein wichtiger Kreuzungspunkt verschiedener Pilgerwege. Einer dieser Wege führt von hier aus in mehreren Varianten durch die Pfalz und das Saarland nach Lothringen. Ihm widmet sich der neu erschienene Pilgerführer „Jakobsweg Speyer – Metz“ aus dem Conrad Stein Verlag.  

Sowohl bei der Vorbereitung der Wanderung als auch unterwegs ist das Buch von Michael Schnelle ein zuverlässiger und hilfreicher Begleiter. Nach einer kurzen Einleitung zu Land und Leuten und allgemeinen Infos zu Themen wie Anreise, Einkaufen und Reisezeit konzentriert sich der Autor voll und ganz auf die verschiedenen Strecken zwischen Speyer und dem französischen Metz. Der erste Wegabschnitt nach Hornbach wird in einer Nord- und einer Südroute (über Landstuhl bzw. über Bad Bergzabern) beschrieben, von dort geht es entweder über Saarbrücken oder über Saargemünd durchs Saarland und zuletzt auf dem lothringischen Jakobsweg über Fouligny nach Metz – je nach Streckenwahl kommen so insgesamt 250 bis 300 km zusammen. Zu jeder Variante findet der Pilger im Buch eine detaillierte Wegbeschreibung mit Karten und Höhenprofilen, die auch Routenalternativen für Radfahrer beinhaltet. Hinweise zu preiswerten Unterkünften und öffentlichen Verkehrsverbindungen fehlen natürlich ebenfalls nicht und auch Informationen zu den kirchlichen Jakobsstationen und anderen Sehenswürdigkeiten am Weg wurden sorgfältig zusammengetragen. 

Der Autor: Michael Schnelle, Jahrgang 1949, lebt im Landkreis Harburg unweit von Hamburg, ist gelernter Reiseverkehrskaufmann und weltweit gereister Globetrotter und hat viele Jahre als Touristikredakteur gearbeitet. 1978 veröffentlichte er sein erstes Wanderbuch, anfangs nebenberuflich. Heute arbeitet er auf selbstständiger Basis für verschiedene Touristikunternehmen, u. a. als Reiseleiter, und als Buchautor für verschiedene Verlage, hauptsächlich in den Bereichen Reise- und Ausflugsführer, Wander- und Radwanderbücher. 

Text und Cover: Conrad Stein Verlag/Die Outdoor-Verlage

12.10.2015


Henning Mankell erliegt Krebsleiden

js.Speyer- Einer der größten schwedischen Schriftsteller ist in Göteborg verstorben. Laut seinem Verlag erlag Mankell seinem Krebsleiden, mit dem er schon einige Zeit kämpfte.

Der Schriftsteller und Dramatiker Henning Mankell wurde hauptsächlich durch seine Kurt-Wallander-Romane bekannt. Der erste Teil der 12-bändigen Serie kam 1991 heraus. Seit dieser Zeit wurden sowohl TV-Serien als auch Filme produziert, die auf Mankells Romanen basieren.

Insgesamt hat Mankell über 40 Romane und Theaterstücke geschrieben. Die Bücher wurden über 40 Millionen mal verkauft und in mehr als 40 Sprachen übersetzt, was Mankell zu Schwedens bekanntesten Schriftsteller macht.

Viele Jahre lebte Mankell in Maputo in Moçambique, wo er auch künstlerischer Leiter des Teatro Avenida war. Foto: David Shankbone/wikipedia.de 

06.10.2015


Zum Tode von Hellmuth Karasek

Umfassend gebildeter Intellektueller, scharfzüngiger Kritiker und geistreicher Plauderer

Von Gerhard Cantzler

Er war sicher einer der geistreichsten Plauderer und begnadetsten Witze-Erzähler in der an „geistlosen Schwätzern“ und ausgemachten „Selbstdarstellern der Beliebigkeit“ wahrlich nicht armen Szene der deutschsprachigen TV-Talk- und Plappershows: Hellmuth Karasek, der jetzt nach kurzer, schwerer und – wie könnte es bei einem so außergewöhnlichen Mann auch anders sein – an einer höchst seltenen Erkrankung verstarb .Karasek starb an den Folgen eines heimtückischen und meist erst viel zu spät zu diagnostizierenden Gallengangkarzinoms - im Alter von 81 Jahren im Kreise seiner Familie in seinem Haus in Hamburg.

Der am 4. Januar 1934 in Brünn, dem Zentrum Südmährens in der damaligen Tschechoslowakei und Heimat des auch ihm zueigenen, legendären „jiddischen Witzes“ geborene Literaturwissenschaftler, Theatermann und scharfzüngige Kritiker Hellmuth Karasek erklomm den Gipfel seiner Popularität, als er im Jahr 1988 neben Marcel Reich-Ranicki und Siegrid Löffler als ständiger Teilnehmer in das Team des „ZDF-Straßenfegers für Intellektuelle“ - in „Das Literarische Quartett“ berufen wurde, dem er duchgängig bis zum Jahr 2001 angehörte.

Sein Studium der Germanistik, Geschichtswissenschaft und Anglistik an der Universität Tübingen schloß Karasek 1958 mit der Promotion zum Dr. phil. ab, ehe er parallel zu seinem künstlerischen Engagement als Chefdramaturg am Württembergischen Staatstheater Stuttgart seine journalistische Karriere als Theater-, Opern- und Literaturkritiker bei der „Stuttgarter Zeitung“ begann. Von da an ging es steil bergauf mit ihm: Theaterkritiker bei der renommierten Wochenzeitung "Die Zeit" in Hamburg - danach mehr als 20 Jahre lang Leiter des Kulturressorts des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel" – dann, bis 2004, Mitherausgeber des Berliner „Tagesspiegel" und anschließend freier Autor bei den Springer-Blättern „Die Welt“,„Welt am Sonntag“ und „Berliner Morgenpost“.

Im Jahr 1992 ernannte die Universität Hamburg Hellmuth Karasek zum Honorarprofessor an ihrem theaterwissenschaftlichen Hochschulinstitut.

Nach der Veröffentlichung zahlreicher Sachtitel und Biografien, u.a. über Autoren wie Carl Sternheim. Max Frisch, Berthold Brecht und insbesondere über Karaseks langjährigen, engen Freund Billy Wilder, entdeckte der hochintellektuelle „Literaturpapst“ erst in den frühen Jahren des 21. Jahrhunderts seine bei seinen Freunden allerdings bereits seit längerem bekannte Neigung zur ironisch-sarkastischen „leichten Muse“, die er zuvor stets gerne hinter der Maske des „gestrengen Kritikers“ zu verbergen wusste, ehe er mit seinen heiter-hintersinnigen Werken an die Öffentlichkeit trat und mit seinem 2014 erschienenen Band „Soll das ein Witz sein?“ noch einmal einen riesigen Erfolg feierte und monatelang die Charts anführte.

Aus Anlaß des Todes von Hellmuth Karasek wiederholt der SPEYER-KURIER zu seinem Gedenken noch einmal den Beitrag „Meister der geschliffenen Satire und der lockeren Improvisation“über den letzten Auftritt des literarischen Großmeisters und Multitalents sowie das Gespräch, das unser Redakteur Gerhard Cantzler im November 2013 in der „Osiander'schen Buchhandlung“ in der Speyerer Wormser Straße unter dem Titel „...auf ein Wort mit Hellmuth Karasek“ mit dem umfassend gebildeten Intellektuellen und vielfach ausgezeichneten Literaturpreisträger führte. Foto: gc, pem

03.10.2015


Meister der geschliffenen Satire und der lockeren Improvisation

Hellmuth Karasek begeistert schon zum zweiten Mal in diesem Jahr Speyerer Zuhörer seiner Lesung

Von Gerhard Cantzler

Speyer- Eigentlich ist er ja derzeit „nur“ unterwegs auf „Promotiontour“ für sein neuestes Buch mit dem vielversprechenden Titel „Frauen sind auch nur Männer“ - Hellmuth Karasek, der sich in den letzten Jahren vom ernsthaft-gestrengen Literaturkritiker zum amüsant-bissigen Satiriker gewandelt hat – ein Vertreter einer vielleicht vor dem Aussterben stehenden Spezies: Geistreich, amüsant, mit spitzer Zunge und – umfassend gebildet. Bei seinem Besuch in der Osiander'schen Buchhandlung in Speyer erlebte ihn seine begeisterte Leser- und, an diesem Tag, vor allem Zuhörerschaft, darunter - es wäre ungewöhnlich gewesen, wenn er nicht gekommen wäre - der frühere Oberbürgermeister und Literaturfreund Werner Schineller - jetzt wieder einmal als begnadeten Plauderer, der, scheinbar zufällig von einem Thema zum anderen „hüpft“ und am Ende dann doch genau dort landet, wo man es angesichts seiner waghalsigen „Geistessprünge“ nicht mehr wirklich zu erwarten gewagt hätte. Man kann es förmlich hören und verspüren, wie sich in den Tiefen seines scheint's mit einem unendlichen Fundus an Anekdoten, Glossen und Schnurren angefüllten Gehirns die Synapsen zu einem kreativen Gesamtkunstwerk verbinden, um die Zuhörer ein ums andere Mal zu Lachern und spontanen Beifallsstürmen herauszufordern. Dazu trägt natürlich dazwischen auch immer wieder der eine oder andere Witz bei – jiddische zumeist – die er in unnachahmlicher Weise zu präsentieren versteht.

Was scheinbar so zufällig daherkommt in Karaseks Leseabenden, das ist in Wirklichkeit ein voll durchkomponiertes Programm, das er Abend für Abend vor einem wechselnden Publikum ausbreitet und bei dem ihm kein Anlass, kein ihm widerfahrenes Erlebnis zu gering ist, um nicht daraus eine am Ende in sich geschlossene und logische Geschichte zu entwickeln. Da ist seine „wahre Geschichte“ von der Klotür im Berliner „Café Einstein“, auf die in der Glosse „Nie“ ein im doppelten Sinne „unerhörter Verehrer“ seiner „fernen Geliebten“ mit einem Grafitti seine Referenz erweisen wollte - „Sie wird sein Geständnis NIE erfahren“, resumiert der Autor schelmisch und nutzt die Gelegenheit, mit einem hintersinnigen Aphorismus aus seinem reichen und schier unermessslichen Fundus, Karl Kraus zitierend seine begeisterten Zuhörer über den besonderen Wert dieser kleinen literarischen Kunstform aufzuklären, der schrieb: „Eine Glosse schreiben heisst auf einer Glatze Locken drehen“. Szenenapplaus – auch diese Pointe sitzt.

Eigentlich ist das Florett die Waffe, mit der Hellmuth Karasek solange stichelt und ficht, solange es letztlich nur um die kleinen Schwächen des ebensolchen Mannes (oder der Frau) geht. Doch wenn es ums große Ganze geht, wenn sich der Autor z.B. über das nach seiner Meinung völlig inakzeptable „Gedicht“ von Günther Grass gegen Israel echauffiert, dann holt Karasek auch schon einmal den schweren Säbel raus, um seinen intellektuellen Widerpart auf das heftigste zu attakieren.

Doch wie war er eigentlich auf „Grass“ gekommen? Ein Eisenbahnschaffner hatte ihn mit dem Literaturnobelpreisträger verwechselt, gar ein Autogramm von ihm erbeten - eine unglaubliche „Beleidigung“ für einen Mann, der jahrzehntelang im „Literarischen Quartett“ gemeinsam mit Marcel Reich-Ranicki und Siegrid Löffler seinerseits andere Literaten „zerrissen“ hat.

Ein ganz anderer Tonfall, eher fast schon despektierlich-mitleidsvoll, dann aber, wenn er den langjährigen Fernsehpfarrer Jürgen Fliege durch den Kakao – pardon, durch die Suppe“ zieht. Dann kann er auch nicht mehr seinen journalistischen Grundsatz aufrecht erhalten, in Satiren und Witzen nie „Klarnamen“ zu nennen – zu groß ist seine ihm fast schon körperlich anzumerkende Verachtung für die ölige „Ranschmeiße“ des TV-Predigers an seine Fernsehgemeinde.

Weitaus entspannter dann und ohne jeden Furor, wenn Karasek an Alfred Polgar erinnert, eine der Legenden der Wiener Theaterkritik, der wie seine „Brüder im Geiste“ Peter Altenberg,und Egon Friedell, wie die Kaffeehaus-Literaten Friedrich Torberg und Karl Kraus seine Tage bevorzugt in einem dieser Wiener Universaltreffpunkte zubrachte - getreu dem Motto „das Caféhaus ist ein rechtes Asyl für Menschen, die die Zeit totschlagen müssen, damit sie nicht von ihr totgeschlagen werden“.

Das ist das Ambiente, in dem sich wohl auch Hellmuth Kaasek heimisch fühlen würde, wenn sie heute noch existierten - so wie es auch die vorgenannten Autoren so unnachahmlich beschrieben haben – wenn diese Szene nicht von den Nazis ausgelöscht worden wäre, so wie die Juden von Wien, die in den Jahrzehnten zwischen Kaiserreich und Republik auch die geistige Elite der Dinausmetrolpole darstellten.

Wie sicher kaum ein anderer kann Hellmuth Karasek in seinem Programm Alltägliches in Grundsätzliches transformieren – etwa, wenn er , indem er über einen widerspenstigen Kofferraumdeckel, einen zur Hilfe entschlossenen französischen Polizisten und seine – Karaseks - am Steuer ihres Autos verzweifelnden Ehefrau berichtet, das Missverständnis zum Massstab des besseren Verstehens macht. Oder wenn er von seinen vergessenen Socken erzählt, die ihn in Salzburg arg in Bredouille brachten und dnach ihren Weg quer durch Europa antreten mussten.

Aber auch die Erinnerung an seine „Literarischen Quartett-Partner Marcel Reich-Ranicki und Sigrid Löffler darf in dem bunten Reigen seiner Schnurren nicht fehlen, wenn er sich an eine TV-Aufzeichnung im ORF-Studio in Salzburg erinnert, wo der ältere Freund Reich-Ranicki gerade dabei war, das neueste Opus von Martin Walser zu „zerreissen“, als über dem geöffneten Glasdach des Studios mit Blitz und Donner ein Gewitter losbrach und Reich-Ranicki beschwörend die Hände zum Himmel hob und fast schon entschuldigend ausrief: „Man wird doch noch Walser kritisieren dürfen....“

Köstliche Miniaturen, die von Karaseks lebenslanger Gabe zur akribischen Beobachtung und detailgetreuen Registrierung ungewollt komischer Vorkommnisse zeugen, so wie sie sich auch in seiner nochimmer vorhandenen Geistesgegenwart spiegeln: Denn was macht der Autor, wenn die Verstärkeranlage nicht gleich so will wie die Osiander-Leute? Er rezitiert – auswendig und „aus dem Hut“ – Heinrich Hoffmanns „Struwwelpeter“ - lässt keine Unruhe aufkommen und holt seine Zuhörer auch dadurch auf seine Seite, indem er dieses Thema im Laufe des weiteren Abends immer mal wieder aufscheinen lässt - 'thema con variationes' quasi..

Die gut zwei Stunden, in denen der 1934 in Brünn in Böhmisch-Mähren geborene Autor – (ein „runder Geburtstag“ steht also nächstens auch an, gell Herr Karasek?) scheinbar improvisatorisch aus seinen Werken und aus seiner Erinnerung las, ergänzte er in der Pause und im Anschluss an seine Lesung, indem er den in langer Schlange anstehenden Besuchern geduldig ihre Autogrammwünsche erfüllte - „Wie war doch gleich der Name? - Barbara?“, um in das Buch von 'Barbara' den Sinnspruch zu schreiben, an dem sich Generationen von Schauspielern abgearbeitet hatten: „Barbara sass nah am Abhang“ - er ist halt 'ein wahrer Herr und ein rechter 'Filou', der Hamburger Böhme – und seine Zuhörer hpffen, dass seine Liebe zu der Domstadt ihn noch möglichst oft zu ihnen nach Speyer führen möge. Foto: gc

Auf ein Wort mit Hellmuth Karasek

01.10.2015


Auf ein Wort mit Hellmuth Karasek

Über Loriot, Marcel Reich-Ranicki und die Frauen (die auch nur Männer sind) 

Aus Anlass seiner Lesung in der Osiander'schen Buchhandlung in Speyer traf der SPEYER-KURIER mit dem Literatur- und Filmkritiker, Journalisten Autor und Eckpfeiler des „Literarischen Quartetts“zu einem spontanen Gespräch zusammen.

Das Gespräch führte Gerhard Cantzler

SPEYER-KURIER: Herr Karasek, in diesen Tagen hat die Literatur-Welt des 90. Geburtstages des großen Vicco von Bülow, besser bekannt als „Loriot“, gedacht. Er hat einmal geschrieben: „Männer und Frauen passen einfach nicht zusammen“ - Sie haben Ihr neuestes Buch überschrieben: „Frauen sind auch nur Männer“ - Wer hat denn nun recht? Loriot oder Karasek?

Hellmuth Karasek: Beide, beide haben recht. Sie passen nicht zusammen . Wenn Frauen an der Macht sind, unterscheiden sie sich nur unwesentlich von Männern. Ich denke an Frau Thatcher, die England in einer grandiosen Krieg geführt hat, als niemand mehr glaubte, Großbritannien würde noch Kriege führen, sie hat die Gewerkschaften kaputt gemacht, was kein Mann sich vorher getraut hätte und sie war wirklich der stärkste Regierungschef Englands. Bei Merkel bin ich mir da im Moment nicht so sicher, aber ich las heute in der „Bild-Zeitung“, dass sich der mächtigste Verbund der CDU-Hierarchen trifft, der „Anden-Pakt“. Da musste ich sowas von lachen – wenn Sie die sehen, das sind alles „Ex“. Vor jedem Namen steht ein „Ex“ - also, das sind alles Leute, die in einem Western, der Merkel zur Heldin hätte, beschrieben wären mit dem Titel „Leichen pflastern ihren Weg“.

SPEYER-KURIER: Herr Karasek, wenn man sich Ihr literarisches Schaffen vor Augen führt, dann fällt doch eine deutlich erkennbare Entwicklung ins Auge: Nach Ihren grundsätzlichen sprach- und literaturwissenschaftlichen Werken folgten zahlreiche Biographien, zum Beispiel über Carl Sternheim, Max Frisch und Berthold Brecht – alles also durchaus ernsthafte Stoffe – Literaturgeschichte im besten Sinne. Erst in den letzten Jahren haben Sie damit begonnen, Heiteres. Hintersinniges und Satirisches zu Papier zu bringen. Ist es das Vorrecht des Alters, sich witzig, ironisch und satirisch zu geben?

Hellmuth Karasek: Ich habe damit angefangen, als ich im Wilhelm-Busch-Jahr (2007 d. Red.) zu einer Wilhelm-Busch-Lesung eingeladen war. Unter dem Titel „Wilhelm Busch und die Folgen“ habe ich diese Lesung an vielen Orten gehalten und habe auf einmal gemerkt, dass Busch den Humor dazu benutzt hat, um sich gegen das Alter zu schützen.

Das Alter ist so trostlos – wenn man da keinen Humor hat, kommt man nicht durch. Das gilt übrigens auch für Loriot. Als ich Loriot bei einem der letzten Besuche am Starnberger See traf, da wusste ich noch nicht, dass er unter einer furchtbaren Alterskrankheit leidet, die ich auch kenne – Schlaflosigkeit. Die hat er aber im Unterschied zu mir sehr positiv ausgenützt – er hat gezeichnet und wunderbare Nachtgestalten beschworen.

Beim Abschied hat er mich rausgebracht und in seinem Vorzimmer bei ihm in Starnberg, da hingen seine sämtlichen Ahnen. Und da sagte er: „Das sind alle von Bülows und die umgeben mich und, Herr Karasek, das Gute ist, sie sind alle schon tot. Dann werde ich es eines Tages wohl auch können“. Das war ein sehr imponierender Satz, den hat er mir dann allerdings aus meinem Interview herausgestrichen - hat gesagt: „Ach, ich bin Humorist“. Er hat dann aber hinzugefügt: „Sie kömme ihn aber jederzeit benutzen“ - und das habe ich inzwischen auch reichlich getan.

SPEYER-KURIER: Wenn wir über den vor zwei Jahren verstorbenen Loriot sprechen, dann fällt uns natürlich auch ein anderer, verstorbener Freund und Kollege von Ihnen ein: Marcel Reich-Ranicki ein. Vermissen Sie den heute sehr?

Hellmuth Karasek: Also, das ist so: Meine Frau hat vor fünf, sechs Wochen ihre Mutter verloren. Wir waren dann in Berlin und haben die Wohnung ausgeräumt. Zuvor haben wir manchmal gesagt: „Müssen wir da wirklich wieder hin? - Meine Frau ist dann immer hin gegangen – und jetzt vermisst sie ihre Mutter furchtbar. So geht es mir auch mit Reich-Ranicki, weil er etwas überliefert hat, das ich nicht selbst erlebt habe, wozu ich aber jederzeit bei ihm nachfragen konnte.

Er war ein älterer Freund und ich habe vor allem auch seine Frau sehr gemocht. Sie wurde völlig unterschätzt und war für ihn das Lebenselexir. Wir haben in den Sommerferien, zuletzt an der Ostsee, oft zusammengesessen – früher hat er meist Ferien in Österreich gemacht – das war immer alles sehr schön. Und seit er jetzt nicht mehr da ist, fehlt er einem - mehr als wenn man den Abschied noch vor sich hat und sagen kann, 'das hat hat ja alles noch Zeit'.

SPEYER-KURIER: Was wird nach Ihrer Überzeugung bleiben von diesem Mann – was würden Sie vielleicht auch jedem, gerade jüngeren Menschen, empfehlen, was sie aus dem reichen literarischen Schaffen Reich-Ranickis unbedingt gelesen haben sollten?

Hellmuth Karasek: Ich glaube: Unbedingt seine Autobiografie.Ich habe die Entstehung dieser Autobiografie mit erlebt – wir waren bei Spielbergs deutscher Erstaufführung von „Schindlers Liste“ und waren danach zu viert – seine Frau, meine Frau und wir beiden – im „Frankfurter Hof“. Und da sprudelte es nur so aus ihm heraus. Zum ersten mal hat er da vor mir von dieser Zeit erzählt und ich habe zu ihm gesagt: „Du, das must Du aufschreiben!“. Auch seine Frau Tosia stimmte mit ein: „Ich sage ihm schon seit Jahren, dass er das aufschreiben muss“.

Für mich hatte diese Autobiografie ein besonders bitteres Nachspiel – Es ist sein großes Buch, von dem jeder Deutsche des sie gelesen hat, zutiefst beeindruckt ist:, weil er nicht von Vergeben und Vergessen spricht, sondern wirklich danach handelt. Er hat den Deutschen den Glauben an die Literatur wiedergegeben – an den ganzen Kanon der Literatur. Als seine Frau starb, habe ich ihn gefragt, „Woran ist denn Tosia letzten Endes gestorben?“. Und da erlebte ich den einzigen grimmigen Moment in ihm, als er sagte: „An Deutschland!“ - „Wieso denn das?“ fragte ich zurück. Darauf er: „Sie hatte furchtbare Fieber-Phantasien von den polnischen Jahren - hat halluziniert - war voller Ängste und Schrecken“.

SPEYER-KURIER: Herr Karasek, Sie sind ja heute bereits zum zweiten Male in diesem Jahr in Speyer zu Gast – erst bei der Kulturnacht in der Stadtbibliothk, jetzt hier in der Buchhandlung. Was fasziniert sie so an dieser Stadt?

Hellmuth Karasek: Na ja – wer begründen muss, was ihn an dieser Stadt so fasziniert, der kennt sie nicht... Heute abend hat mich zum Beispiel der Saumagen auch fasziniert, den ich im „Domhofhotel“ im Angesicht des Kopfsteinpflasters vor dem Dom gegessen habe – es ist auch der Dialekt und es ist übrigens auch meine Bekanntschaft mit Helmut Kohl, die da auch wieder in mir hoch kommt – wir beide haben uns ja früher nicht gemocht, in den letzten Jahren, als er dann Altkanzler war, dafür komischerweise sehr. Aber das wäre dann wieder eine ganz andere Geschichte.

SPEYER-KURIER: Lieber Herr Karasek, dann düürfen wir uns namens unserer Leserinnen und Leser ganz herzlich für dieses spontane Gespräch bei Ihnen bedanken. Wir wünschen Ihnen auch für die Zukunft vor allem Gesundheit, damit Sie uns noch an vielen Ihrer geistreich-amüsante Einfälle in noch vielen Ihrer Büchern teilhaben lassen können. Und vielleicht sieht man sich dann ja wieder einmal in Speyer. Foto: gc

01.10.2015


Homo Saarlandicus – Was es heißt, ein Saarländer zu sein

Der Homo Saarlandicus lebt in dem kleinsten Flächenbundesland Deutschlands. Und mit der zweitkleinsten Einwohnerzahl im Bundeslandvergleich ist er eine fast schon seltene Spezies.

Grund genug, ihm auf die Spur zu kommen und die 2.570 km2 Lebensraum unter die Lupe zu nehmen. In essayistischer Weise liefert Peter Waldbauer ein unterhaltsames Bekenntnis zum Saarland: Augenzwinkernd porträtiert er sowohl den gemeinen Saarländer und dessen Eigenheiten als auch Städte, Sprache, Gastronomie und den ganz normalen Alltag dort.

Eine Pflichtlektüre für Saarländer und alle, die es ins Saarland zieht.

Peter Waldbauer, Jahrgang 1966, ist Betriebswirt und wohnt als freiberuflicher Dozent und Autor in der Nähe von Heidelberg. Er veröffentlichte bisher Essays und fünf Bücher.

  • Homo Saarlandicus – Anaconda Verlag
  • Ruf ich beim Bestatter an, ist die Leitung tot – Bastei Lübbe
  • Der Bestattungsratgeber – Brandes & Apsel
  • Die Bestattungsmafia – Herbig
  • Lexikon der antisemitischen Klischees – Mankau

OIRIGINALAUSGABE

Peter Waldbauer

Homo Saarlandicus – Was es heißt, ein Saarländer zu sein

ca. 96 Seiten, gebunden, 122 x 187 mm

ISBN 978-3-7306-0270-6

nur € 4,95

02.09.2015


Auf der Spur von »Mia san mia«

Unser Buchtipp: Entdecke Oberbayern!

Eine prächtige Bergwelt, Zwiebeltürmchen und blau-weiße Gemütlichkeit machen Oberbayern zu etwas ganz Besonderem. Im bayerischen Aktivitäten-Paradies hat man die Qual der Wahl. Wohin bei schönstem Ausflugswetter? Was macht der ganzen Familie von Kind bis Oma Spaß? Im J.Berg Verlag erscheint der ideale Ideengeber »Entdecke Oberbayern!«, der diese Fragen mit den 100 schönsten Ausflugszielen zu Land und Leuten beantwortet. Egal bei welchem Wetter, allein oder mit der ganzen Familie – in diesem Buch ist für jeden etwas dabei. Ob eine Radtour um den Chiemsee, ein Ausflug in Münchens Kunstareale oder eine Wanderung zur Höllentalklamm – die spannenden und idyllischen Tagesausflugsziele sind alle mit dem Rad, Boot oder zu Fuß zu erreichen und halten zahlreiche Überraschungen für kleine und große Entdecker bereit.

-100 Mal Natur, Kultur und sportliche Aktivitäten in herrlicher Umgebung genießen

-Grenzenloses Freizeitvergnügen, farbenprächtige Feste und wundervolle Ausblicke

-Mit genauen Informationen und detaillierten Routenkarten zu jeder Tour

Wohin bei schönstem Ausflugswetter? Was macht auch Kindern, Freunden und der Oma Spaß? Hier ist der optimale Ideengeber für die Freizeitplanung. Ob Wanderung, Rad- oder Bootstour, ob zu Wasserfällen, Museen oder Schlössern: Bei 100 spannenden und idyllischen Tages-Ausflugszielen zwischen Altmühltal und Berchtesgaden ist ganz sicher für jeden das Richtige dabei per Rad oder zu Fuß, im Winter oder Sommer.

Christian Schneider, Michael Pröttel, Wolfgang Taschner, Christian Ammon, Wilfried und Lisa Bahnmüller, Heinrich Bauregger, Michael Kleemann

Entdecke Oberbayern!

Die 100 schönsten Ausflüge zu Land und Leuten

192 Seiten, ca. 220 Abbildungen,

Format 16,5 x 23,5 cm, Klappenbroschur mit Fadenheftung

ISBN 978-3-86246-486-9

€ [D] 14,99

€ [A] 15,50*

sFr 21,50

J. Berg Verlag

Erscheinungstermin: Juli 2015

23.08.2015


Eine spannende Zeitreise in die Geschichte Hockenheims zwischen 1895 und 1985

Seltene Aufnahmen illustrieren das mannigfaltige Hockenheimer Brauchtum

Hockenheim, die Rennsportmetropole inmitten der Oberrheinischen Tiefebene, erlebte seit seiner erstmaligen urkundlichen Erwähnung im Jahre 769 zahlreiche Umbrüche. Umso mehr schätzen die Hockenheimer deshalb ihre Traditionen,

Bräuche und Feierlichkeiten

160 bisher größtenteils unveröffentlichte Bilder haben Alfred Rupp, Erich Losert und Manfred Christ vom Verein für Heimatgeschichte Hockenheim e. V. für diese kurzweilige Zeitreise durch das Hockenheimer Brauchtum zusammengestellt. Die einmaligen Aufnahmen aus der Zeit zwischen 1895 und 1985 lassen Traditionen vergangener Zeiten wieder aufleben und zeichnen die Entwicklung jüngerer Bräuche nach. Die Bewohner Hockenheims zeigen sich bei ausgelassenen Fastnachtsumzügen und Feuerwehrfesten, bei der traditionellen „Kerwe“, anderen kirchlichen Feierlichkeiten und Bräuchen sowie bei der alltäglichen

Freizeitgestaltung und inmitten von buntem Markttreiben

Dieser liebevoll gestaltete Bildband lädt ein zum Entdecken und Wiederentdecken des Hockenheimer Brauchtums und weckt unzählige Erinnerungen zwischen Kerwe, Fastnacht und buntem Markttreiben. 

Präsentiert von passionierten Heimatforschern und Autoren: Alfred Rupp, Erich Losert und Manfred Christ sind profunde Kenner der Hockenheimer Geschichte. Die Vorstandsmitglieder des Vereins für Heimatgeschichte Hockenheim e.V. publizierten bereits zahlreiche lokal- und stadtgeschichtliche Schriften. Alfred Rupp, Jahrgang 1944, ist Rektor a. D. und ehemaliger Oberbürgermeisterstellvertreter. Erich Losert, 1941 geboren, war als Konrektor der Pestalozzi-Grundschule tätig. Manfred Christ, Jahrgang 1942, ist diplomierter Verwaltungswirt und Stadtoberverwaltungsrat a. D.

Sutton ist der führende Verlag für Regionalgeschichte und -literatur im deutschsprachigen Raum, vom historischen Bildband bis zum Freizeitführer. Den zweiten Schwerpunkt des 1997 gegründeten Erfurter Verlags bildet die Verkehrs- und Technikgeschichte. Unter dem Motto „mordmäßig spannend“ bietet das Label Sutton Krimi seit 2011 Regionalkrimis der unterschiedlichsten Genres. Seit Anfang 2014 gehört Sutton zum Verlagshaus GeraNova Bruckmann.

Alfred Rupp, Erich Losert, Manfred Christ

Hockenheim in alten Fotografien

Brauchtum, Feste, Feiern

128 Seiten, ca. 160 Abb., Format 17,0 x 24,0 cm

Hardcover

ISBN: 978-3-95400-554-3

unverbindliche Preisempfehlung: [D] 19,99, [A] 20,60 sFr.

Text und Cover: Sutton Verlag

05.08.2015


Reisejournalismus für Quereinsteiger

Sachbuch von Autorin Françoise Hauser bietet Starthilfe für Neulinge

Eine Buchvorstellung von Jana Volk

Wer eine Reise macht, hat im Anschluss daran viel zu erzählen. Wer dagegen mit dem Gedanken spielt, als Reisejournalist zu arbeiten, hat erst einmal viele Fragen. Ferne Länder, fremde Menschen, andere Sitten und immer ein Hauch von Abenteuer im Gepäck. Damit müsste sich doch sicher auch Geld verdienen lassen? Das klingt gut und vor allem nach dem Traumberuf schlechthin. Also, Rucksack gepackt, Flug gebucht und auf geht’s in eine schöne, neue Berufswelt.

Die Realität sieht -  wie so oft  - ziemlich ernüchternd aus. Doch wie gelingt dem ambitionierten Hobbyschreiber der Schritt zum Journalisten? Françoise Hauser hat sich eingehend mit den drängendsten Fragen zu diesem Thema befasst. Ihr Fachbuch „Reisejournalismus – Das Handbuch für Quereinsteiger und (angehende) Journalisten“ beleuchtet die verschiedenen Facetten eines beliebten Berufes, in dem sich viele Neueinsteiger drängeln.

In elf Kapiteln gibt es Antworten und Informationen, die von der Themenfindung und der Textgestaltung, Verkaufsstrategien, ethische und rechtliche Fragen bis hin zum Eigenmarketing reichen. Denn manches, was für den Profi (vielleicht) bereits eine Selbstverständlichkeit ist, kann dem unerfahrenen Nachwuchsschreiber schon vor Beginn einige Stolpersteine in den Weg legen.   

Was diese Lektüre positiv von anderen Fachbüchern unterscheidet, sind die vor allem praxisnahen Aspekte. Mit ihrem umfangreichen Wissen berichtet die Autorin, die selbst Quereinsteigerin in diesem Metier ist, über den „ganz normalen“ bürokratischen Alltag. Dieser beinhaltet neben dem Umgang mit steuerrechtlichen Fragen auch Urheberrechte, Sponsorensuche und deren Tücken sowie die Kontaktaufnahme zu Redaktionen und Verlagen.

Auf den Leser warten dabei jedoch keine Belehrungen, sondern ein Fachgespräch stets auf Augenhöhe und mit vielen wertvollen Tipps. Zusätzlich liest sich das Ganze noch sehr kurzweilig.  

Weiterer Pluspunkt: Die offene und ehrliche Beschreibung ohne Schönfärberei. Über Geld spricht man nicht? Françoise Hauser spricht genau darüber und dürfte damit die Seifenblase vom großen, einzigen Verdienst, von dem vielleicht mancher (künftige) Reisejournalist träumt, schnell zum Platzen bringen. 

Durch die übersichtliche Inhaltsangabe und die großzügige Gliederung innerhalb der einzelnen Kapitel, lassen sich gesuchte Themen schnell nachschlagen. Fast schon überflüssig zu erwähnen, dass das handliche Format zur Not auch noch in jeden Rucksack passt. Schade nur, dass einer der beiden Beispieltexte für Reisereportagen  aufgrund des zu kleinen Schriftbildes, nur mühsam zu entziffern ist. 

Nachdenkliches in Form von leichter Kritik bietet die Lektüre immer dann, wenn es um das Zeitalter des Nachrichtenüberflusses geht. Wenn allzu oft auf Beliebigkeit, Masse statt Klasse gesetzt wird. Wenn von einer um sich greifenden Gratis-Bedienmentalität die Rede ist, die viele Reisefotografen und Journalisten vor gravierende Existenzprobleme stellt und den damit verbundenen Schwierigkeiten, überhaupt (noch) einen Fuß in die Türe einer Redaktion zu bekommen.

Doch die Autorin macht Mut und gibt ihre Erfahrungen mit leichtem Augenzwinkern und einer großen Portion Humor gerne weiter. Und der ist mit Sicherheit unerlässlich für diesen abwechslungsreichen Beruf, der kein Job ist, wie jeder andere und vor allem: so ganz anders, als mancher denkt.

Reisejournalismus

Das Handbuch für Quereinsteiger, Globetrotter und (angehende) Journalisten

Françoise Hauser

Verlag: Frankfurter Allgemeine Buch

Hardcover, 222 Seiten

Preis 24,90 €

ISBN 978-3-89981-184-1

20.07.2015


Jahrhundertfund

Kripo Schifferstadt entdeckt den Nibelungenschatz

Rund eineinhalbtausend Jahre musste die Menschheit auf diesen Augenblick warten: Kriminalhauptkommissar Reiner Palzki, bekannt aus der gleichnamigen Reihe des Autors Harald Schneider, geriet anlässlich der Ermittlungen zu einem tragischen Mordfall während der Nibelungenfestspiele in Worms auf die Spur des Originalmanuskriptes des Nibelungenliedes.

In einem Wettlauf um Leben und Tod ermittelte der Schifferstadter Beamte den Fundort des legendären Nibelungenschatzes. Ganze Heerscharen von Forschern und Glücksrittern hatten den Schatz der Nibelungen vor allem nördlich von Worms vergeblich gesucht. Erst jetzt, während des Renaturierungsprojekts eines ehemaligen Altrheinarms zwischen Frankenthal und Ludwigshafen, wurde man dank Herrn Palzkis Unterstützung fündig.

Die Ermittlungsakte wurde heute von der Staatsanwaltschaft freigegeben und ist ab sofort im Buchhandel unter dem Aktentitel „Sagenreich“ erhältlich.

Weitere Informationen:

http://www.palzki.de/medien.html  http://www.gmeiner-verlag.de/programm/titel/1167-sagenreich.html

Sagenreich

Palzkis zwölfter Fall

Gmeiner Verlag

ISBN: 978-3-8392-1743-6

EUR 11,99

30.06.2015


Zwei wie Hund und Katz'

Im Debütroman von Petra Hülsmann dreht sich alles um die Liebe

Eine Hörbuchvorstellung von Jana Volk

„Du bist so … gemütlich“, sind die letzten Worte, die Lena von ihrem nunmehr Ex-Verlobten hört, kurz nachdem er die seit Monaten geplante Hochzeit platzen ließ. Keine Hochzeit, keine gemeinsame Wohnung und zwei Tage später schon auch keinen Job mehr: Die sonst so fröhliche Lena ist am Boden zerstört und zerfließt bald in einem Meer von Tränen und einer gehörigen Portion Selbstmitleid.

Zum Glück findet sie Unterschlupf in der WG ihres Bruders und genügend Zeit, um mit der Welt zu hadern. Alles könnte so schön traurig sein, wäre da bloß nicht dieser widerwärtige Mitbewohner und beste Freund ihres Bruders, Ben. Recht unsanft stellt er die verlassene Braut wieder auf den Boden der Tatsachen und lässt fortan kein Fettnäpfchen aus, um damit nach ihr zu werfen. Doch die weiß sich zu wehren, und ein Wortgefecht ergibt das andere.

Irgendwann hat die junge Frau genug und beschließt, sich völlig neu zu erfinden. Eine neue Lena muss her und wenn es sein muss, dann zur Not eben mit genügend Selbstverleugnung. Die Zeit der Gemütlichkeit ist ein für allemal vorbei. Und das Wort, das eben noch wie eine Beleidigung für sie klang, wird zum Fanal für ihr neues, eigenes Konzept namens Selbstfindung.

Sämtlichen Freunden und Verwandten möchte sie jetzt beweisen, wie gut sie mit ihrem Leben zurecht kommt. Dazu gehören der richtige Partner und natürlich eine tolle Karriere. Die beginnt zwar zunächst einmal in einer in die Jahre gekommenen Buchhandlung nebst missgelauntem Arbeitgeber nicht wirklich viel versprechend, doch mit der ihr eigenen, liebenswert chaotischen und hartnäckigen Art gelingt es Lena, das Herz des griesgrämigen, alten Eigentümers ein wenig zu erobern und nebenbei dem kleinen Laden mit ihren Ideen zu neuem Schwung zu verhelfen.

Auch mit dem Liebesleben scheint es aufwärts zu gehen. Jan, ein junger Möchte-gern-Schriftsteller und Nebenbei-Barkeeper kommt ihr gerade recht, um sich die Gedanken an den leider viel zu attraktiven Weiberhelden und überhaupt-gar-nicht-in- Frage-kommenden Ben gründlich aus dem Kopf zu schlagen. Glücklicherweise unterschätzt sie dabei die Treffsicherheit von Amors Pfeilen.

„Hummeln im Herzen“ ist der erste Roman von Petra Hülsmann und gefällt auf Anhieb durch den flotten Erzählstil und dem Gespür für gelungene Situationskomik. Rund um die Irrungen und Wirrungen der Liebe lässt die Autorin ihre Hauptperson Lena auf der Suche nach ihrem neuen Ich so einiges in Kauf nehmen und fleißig über die schlimmsten Fallstricke stolpern, die das Leben nun einmal bereit hält, aber am allermeisten über sich selbst.

Der Familien- und Freundeskreis mischt in diesem Durcheinander der Gefühle ebenfalls kräftig mit. Michel, der große Bruder, der von einer Zukunft mit eigenem Häuschen, Kindern und Sonntagsausflügen träumt; seine Verlobte Juli, die sich diesen Träumen nicht immer gewachsen fühlt; stetig und wohlmeinend besorgte Eltern; der einsame Buchhändler Otto und  - natürlich -  Ben, der Lena mit seiner scheinbaren Arroganz zur Verzweiflung bringt, sorgen für reichlich Abwechslung in der Geschichte.

Die Schilderung nicht nur der Schokoladenseiten aller Beteiligten, sondern auch deren unsympathischen Eigenschaften nebst zahlreichen Macken, gibt dieser Liebeskomödie den Anschein des ganz wunderbaren und (fast) alltäglichen Wahnsinns. Es wird ungeniert gestritten, gemobbt, Eifersüchteleien und unbewältigte Konflikte ausgetragen. Und am Schluss ist wie im richtigen Leben die Versöhnung immer noch das Allerschönste.    

Bis es allerdings soweit ist, muss auch der eitle Womanizer Ben sein Verhalten  selbstkritisch unter die Lupe nehmen. Dabei wirft er mehr als nur einen Seitenblick auf Lena, die so anders ist, als alle seine bisherigen Eroberungen.  Doch je mehr sich die beiden näherkommen, umso heftiger verleugnen sie ihre Gefühle. Den Weg ins Glück versperren sich beide immer wieder durch ihre bemerkenswerte Dickköpfigkeit.  

Das Hörbuch wird durch die ausdrucksstarke Stimme von Nana Spier zum ganz speziellen Genuss mit Hörspielmanier. Die deutsche Synchronstimme von Drew Barrymore und Sandra Bullock verleiht sämtlichen Figuren ihren unverwechselbaren Charakter mit unglaublich viel Gefühl und noch größerer Spielfreude.

Egal ob männlich sexy, auf Wolke sieben entschwebte Küchentischdealer im Drogenrausch, verzweifelt schluchzende Freundinnen, eine esoterisch ausgeflippte Mutter bis zur brüchigen Stimme eines alten Mannes -  man möchte keinen der frech-fröhlichen Dialoge verpassen.

Natürlich darf man jetzt getrost argumentieren, dass es schon mehr als genug Romane dieser Art gibt, die, mixt man sie nur kräftig genug mit den Zutaten einer geplatzten Hochzeit, dem Job in einer Buchhandlung oder zwei Menschen, die wie Hund und Katze zueinander stehen und dennoch nicht voneinander lassen können und schlussendlich wie erwartet zum Happy End führen.

Doch kann „frau“ von Romantik je genug bekommen, vor allem, wenn es dermaßen amüsant um das Thema Liebe und das Leben geht? Der Wiedererkennungseffekt dürfte hier bei mehr als nur einer Leserin vorhanden sein, sodass wir uns vielmehr nach dem letzten Satz vergnügt fragen: Sind wir nicht alle (hoffentlich) ein bisschen Lena?

Extra Tipp: Am 18. Juni erscheint der neue Roman von Petra Hülsmann mit dem Titel „Wenn Schmetterlinge Loopings fliegen“.

Hummeln im Herzen

Petra Hülsmann

Hörbuch

Preis 9,99 €

ISBN: 978-3-7857-5002-5

Bastei Lübbe Verlag

29.05.2015


IM DUNKLEN

Wenn die Sonne zum tödlichen Feind wird

Eine Buchvorstellung von Barbara Kemmerich

Die Sonne und das Licht – sie sind unser Lebenselixier, ohne das wir in unserer Welt verloren wären. Die Britin Anna Lyndsey erkrankt an einer extremen Form von Lichtsensibilität  - zuerst brennt ihre Haut, wenn sie Computerstrahlung ausgesetzt ist, dann kommen immer mehr Lichtquellen hinzu, die Schmerzen auslösen.

Es ist beeindruckend und auch beängstigend, sie auf diesem Weg zu begleiten; ihre Verzweiflung zu spüren, wenn wieder ein Stück Leben verlorengeht und ihre Kraft, trotz allem nicht aufzugeben. Die Hochzeit, für die bereits die Einladungen verschickt wurden, muss abgesagt werden. Am Ende verbringt sie den größten Teil ihres Lebens in einem komplett abgedunkelten Raum. Die Tage erscheinen endlos, aber sie lässt sich Hörbücher schicken und träumt sich in fremde Welten. Sie entwickelt Spiele, die im Dunklen alleine oder zu zweit gespielt werden können. Und dann passiert das Unwahrscheinliche – sie kann wieder etwas Licht ertragen und steigert vorsichtig mit Hilfe eines Belichtungsmessers die Lichtintensität – immer wieder unterbrochen von Rückschlägen.

Es ist ein Buch, das fesselt und das man nicht aus der Hand legen möchte, bevor man es zu Ende gelesen hat.

Eine Empfehlung für alle – nach der Lektüre „sieht“ man einiges in einem anderen Licht.

Anna Lyndsey

Mein Leben ohne Licht

Verlag Goldmann

ISBN: 978-3-442-31399-0

28.05.2015


Wendy Wunder

DAS GLÜCK WÄCHST NICHT AUF BÄUMEN

Ein Buchtip von Barbara Kemmerich

Hannah ist ein Teenager, der vom Glück nicht verwöhnt wird. Um ihre Collegeausbildung zu finanzieren, verkauft sie Hot Dogs am See. Allerdings stiehlt ihr Vater eines Tages ihr ganzes Geld, um damit auf Sauftour zu gehen. Auch ihre Mutter unterstützt sie in keiner Weise. Und der Junge, in den sie heimlich verliebt ist, ist mit einer anderen zusammen. Allerdings gibt es immer wieder zarte Annäherungsversuche von beiden Seiten. Der einzige Lichtblick in Zoes Leben ist ihre beste Freundin Zoe, die immer wieder neue, überraschende Einfälle hat.

Allerdings schwankt Zoes Stimmung in der letzten Zeit extrem – von himmelhoch jauchzend zu Tode betrübt.  Hannah bittet sie inständig zum Arzt zu gehen; das lehnt Zoe jedoch ab. Als Zoe vom Diebstahl des Vaters erfährt, überredet sie Hannah zu einer Reise. Egal wohin, Hauptsache weg. Also wird der Münzvorrat ins Auto gepackt und die beiden machen sich auf den Weg.

Und so beginnt ein Roadtrip der Extraklasse – dieses Buch ist wie gemacht, um es im Urlaub zu lesen und mit den beiden zu lachen, zu weinen und Wunder zu erleben.

Verlag: Goldmann

ISBN: 978-3-442-31400-3

28.05.2015


Bunte und vielfältige Heimat │ Kirche │ Pfalz

Landeskirche gibt Buch mit Bildern von Gerhard Hofmann und Texten von Michael Landgraf heraus

Speyer/Neustadt-  Bunt und vielfältig – so sieht der Pfälzer Künstler Gerhard Hofmann die Evangelische Kirche der Pfalz. In zehn Ansichten hat er Orte, Personen und Symbole dargestellt, die mit ihr eng verbunden sind. Ihnen spürt der Pfälzer Pfarrer und Autor Michael Landgraf in einem von der Landeskirche herausgegebenen Büchlein „Heimat│Kirche│Pfalz“ nach und geht mit ihnen auf Entdeckungsreise. Auf 23 Seiten wird der Betrachter eingeladen, die unterschiedlichen Facetten der pfälzischen Landeskirche zu erkunden. Landgraf erzählt aus der Geschichte und von prägenden Persönlichkeiten, die im Gedächtnis der Kirche verankert sind.

„Zur Heimat gehören auch die Bilder einer Landschaft, für mich das Land zwischen Rhein und Saar, Nahe und Lauter“, schreibt Kirchenpräsident Christian Schad in seinem Nachwort. „Es ist die Landschaft, zu der ich gehöre, wo ich meine Wurzeln habe. Heimat beinhaltet im besten Sinne des Wortes alles, was der Mensch zum Leben braucht.“

Die Titelseite des Heftes zeigt eine farbige Radierung von Gerhard Hofmann, die alle zehn Symbole abbildet: Von der Ebernburg als der „Herberge der Gerechtigkeit“ über die Gedächtniskirche der Protestation in Speyer bis zum Lutherbrunnen in Ludwigshafen. „Vielfältig sind die Kirchen, Wahrzeichen vieler Orte: kleine Dorfkirchen mit mittelalterlichen Wehrtürmen, große gotische Stiftskirchen und architektonische Gebilde aus Beton, Stahl und Glas. Vielfältig ist die Geschichte der Territorien Kurpfalz und Pfalz-Zweibrücken, des Sickinger und des Leininger Landes sowie der freien Reichsstädte Landau und Speyer. Die Protestanten in der Pfalz waren einst konfessionell getrennt in Reformierte und Lutheraner. Heute gehören sie einer unierten, also „vereinigten“ Kirche an, die diese bunte Vielfalt in sich trägt“, schreibt Landgraf.

Gerhard Hofmann ist vielfach preisgekrönter Pfälzer Künstler. Seine bunten Ansichten gibt es von rund 200 Städten und Regionen im deutschsprachigen Raum. Er lebt in Neustadt an der Weinstraße. Michael Landgraf ist Pfälzer Pfarrer, Fortbildungsdozent und Autor vieler Erzählungen und Sachbücher. Er lebt ebenfalls in Neustadt und leitet dort das Religionspädagogische Zentrum und das Bibelhaus.

Hinweis: Das Buch „Heimat│Kirche│Pfalz“ der Evangelischen Kirche der Pfalz ist erschienen im Wellhöfer Verlag, Mannheim, ISBN 978-3-95428-168-8, und ist im Buchhandel für 4,95 Euro erhältlich.

Honorarpflichtige Bilder können bei der Fotoagentur Linzmeier-Mehn, Telefon: 0170 2383226, E-Mail: linzmeier-mehn@online.de , bestellt werden. Text und Foto: lk

28.05.2015


„Wo es raunt, geistert und spukt“

Geschichte und Geschichtchen aus Altrip, Neuhofen,Waldsee und Otterstadt

Altrip- So lautet der Titel eines 74-seitigen Büchleins des Altriper Hobbyhistorikers Wolfgang Schneider, das dieser Tage erschienen ist. Das reichlich mit aktuellen Farbfotos versehene Bändchen ist nicht nur für „Erzähl-mir-was-Situationen“ von Kindern und Enkelkindern zum Vorlesen geeignet, sondern auch für  Erwachsene, die sich wieder einst gehörte Sagen und Geschichten  ins Gedächtnis rufen wollen. Neben bekannten Sagen, wie „Die Hammelgeschichte von Waldsee“, „Die Männlein von Altrip“, „Die weiße Frau von Neuhofen“ und „Die Otterstadter Stickelspitzer“ , sollen  auch vielfach „verschollene“ Geschichten sowie neuere Geschichtchen dem Vergessensein entrissen werden. So etwa über den Wilddieb aus Neuhofen, der dem Kitschhut begegnete oder die rostigen Nägel von ALTA RIPA, über die 200 bewaffneten „Neihöffer“ Bauern, die in Waldsee einfielen und eine Hammelherde entführten und wie die Otterstadter Karpfenübergabe an Schifferstadt einst tatsächlich war.

Die örtlichen Sagen und Geschichten gehören übrigens auch zum Unterrichtsstoff  der Grundschulen.

Die Publikation ist in einer Auflage von 500 Exemplaren ist in den Bürgerbüros der Ortsgemeinden Altrip, Neuhofen, Otterstadt und Waldsee der Verbandsgemeinde Waldsee erhältlich und kostet 8,00 Euro. Wolfgang Schneider

26.05.2015


Wie Schweden Geschäfte machen

von Jürgen Schaaf

Schweden, da denken viele Deutsche an Pippi Langstrumpf, Bullerby und  Astrid Lindgren oder aber auch Arne Dahl, Lisa Marklund oder Henning Mankells Wallander. Aber wie sind die Schweden wirklich? Ticken sie anders als die Deutschen? Und wie kann die Zusammenarbeit mit schwedischen Geschäftspartnern erfolgreich sein? In ihrem Buch: „Geschäftskultur Schweden kompakt“ blickt die Autorin Uta Schulz hinter die Kulissen der schwedischen Geschäftskultur. Wirken schwedische Geschäftspartner auf den ersten Blick offen, freundlich und unkompliziert, so merkt man in der Praxis schnell einen kulturellen Unterschied zwischen deutscher und schwedischer Geschäftskultur. Gut strukturiert und übersichtlich beschreibt die Autorin, die auch als interkultureller Coach für deutschsprachige und skandinavische Länder tätig ist, in zehn Kapiteln, was man über die Schweden wissen muss. Neben allgemeinen Einblicke in die schwedische Geschäftswelt und Wirtschaft beschreibt sie mit großem Detailswissen Kommunikationsmethoden und Verhandlungsstrategien, die im praktischen Taschenbuchformat in jede Hosentasche passen. Witzige Anekdoten und praxisnahe Geschichten, die zum Schmunzeln anregen, machen das Lesen des Buches zu einem abwechslungsreichen Infotainment-Erlebnis. Und so manchem deutschen Geschäftsmann wird plötzlich klar, warum der schwedische Geschäftspartner anders reagiert als erwartet und ein Geschäftsabschluss plötzlich in weite Ferne gerückt scheint. Der Leser bekommt ergänzend zum Businessgeschehen auch wichtige Einblicke in kulturelle, geografische und ökonomische Sachverhalte. Warum steht der Schwede stoisch in einer Schlange an, was bedeuten Werte wie Demut und „Omtanke“ und „Jantes Gesetz“? Und warum sollte man keinen Geschäftstermin nach 16 Uhr vereinbaren und ein Meeting schon gar nicht im Sommer vereinbaren? Uta Schulz gibt hierüber in ihrem lesenswerten Ratgeber, auf 120 Seiten komprimiert,  für alle Schwedeninteressierten wunderbar und mit großer Sachkenntnis Auskunft. Das empfehlenswerte Taschenbuch ist im CONBOOK-Verlag erschienen und kostet 11,95 Euro.

Uta Schulz
Geschäftskultur Schweden kompakt
CONBOOK Verlag
ISBN 978-3-943176-65-0
Preis: 11,95 €

11.04.2015


Mit Illustrationen Generationen von Kindern die Bibel näher gebracht

Pfarrer Jochen Walker legt Buch über Paula Jordan vor – „Schild des Glaubens“ in Millionenauflage

Odenbach am Glan/Leipzig (lk). Mit ihrem Namen sind seit Jahrzehnten Darstellungen biblischer Geschichten in Deutschland verbunden: Paula Jordan. Ihr bekanntestes Werk ist die Illustration der Kinderbibel „Schild des Glaubens“, mit der auch Generationen von pfälzischen Kindern groß geworden sind. Pfarrer Jochen Walker aus Odenbach am Glan hat nun in der Evangelischen Verlagsanstalt Leipzig ein Buch über die Künstlerin, Autorin und Buchillustratorin veröffentlicht.

Im Buch wird nach Angaben des Verlags eine mit 350 Bildbeispielen farbig illustrierte Werkschau vorgenommen, die die Breite und Vielfältigkeit des Schaffens von Paula Jordan dokumentiert. Jochen Walker gibt eine eng an ihrem künstlerischen Werdegang orientierte Einführung in das Leben dieser Künstlerin des 20. Jahrhunderts, das auch geprägt ist von dessen Umbrüchen.

Neben dem mit 1,6 Millionen Exemplaren uflagenstarken Religionslehrbuch „Schild des Glaubens“ hat Paula Jordan darüber hinaus viele weitere – auch weltliche – Bücher illustriert sowie Wandgemälde und Kirchenfenster geschaffen, die heute noch zum Glauben einladen, erläutert Jochen Walker.

Hinweis: Jochen Walker, Paula Jordan (1896–1986): Leben und Werke, Leipzig 2015, 200 Seiten, Hardcover, ISBN 978-3-374-03921-0, Preis: 24 Euro. Text und Bild: Evangelische Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche), Presse

03.03.2015


Die Kirche: „Haus aus Steinen“ und „Haus aus Menschen“

Von Michael Landgraf ist ein neues Kinderbuch zum Selbstgestalten erschienen

Neustadt- (lk). Wenn von Kirche die Rede ist, dann sind einerseits die Gebäude, aber auch die Gemeinden und die umfassende Gemeinschaft gemeint. In seinem neuen Kinderbuch „Die Kirche“ schickt der Neustadter Autor und Leiter des Religionspädagogischen Zentrums, Michael Landgraf, junge Leser auf Entdeckungsreise durch das „Haus aus Steinen“ und das „Haus aus Menschen“. Kinder können mit Hilfe des Buches dem Schlüsselbegriff „Kirche“ differenziert auf den Grund gehen. Der Band ist in der Reihe „Kennst du…?“ erschienen und ist ein Gemeinschaftsprojekt der Verlage Calwer, RPE und Verlagshaus Speyer GmbH.

Was ist eine Kanzel, ein Altar oder ein Gesangbuch? Wie kommen die Glocken in den Kirchturm und wie die Töne aus der Orgel? Anhand elementarer Texte und der Grafiken der Bad Dürkheimer Künstlerin Claudia Held-Bez gehen die jungen Leser auf Spurensuche in evangelischen und katholischen Kirchengebäuden. Das Buch erklärt christliche Symbole, beschreibt Formen und Elemente des Gottesdienstes und stellt die Kirchengemeinde mit ihren vielfältigen Aufgaben dar. Es enthält zudem einen Überblick über Konfessionen und Kirchengemeinschaften und zeigt auf, was sie unterscheidet und was sie eint.

Schon das Titelbild mit der Abbildung von Schere und Stift zeigt, dass auch dieser Band mehr ist als nur ein bebildertes Lesebuch: Es ist vielmehr ein Buch zum Selbstgestalten. „Der Betrachter wird dazu angeregt, genau hinzusehen und etwas auszuprobieren. Jedes Buch erhält so eine persönliche Note“, sagt Michael Landgraf. Am Ende können die jungen Leser ihr Wissen unter dem Stichwort „Wie war das noch?“ überprüfen. Der Band „Kennst du…? Die Kirche“ eigne sich für die Schule, für die Arbeit mit Kindern sowie die Kinderkirche „und für Neugierige, die selbst etwas entdecken wollen“.

Hinweis: Michael Landgraf: „Kennst du ...? Die Kirche. Ein Bilderbuch zum Selbstgestalten“, Speyer und Stuttgart 2015, 32 Seiten, mit Illustrationen von Claudia Held-Bez; 6,95 Euro, ab zehn Exemplaren 5,95 Euro, ab 25 Exemplaren 4,95 Euro; ISBN 978-3-7668-4345-6 (Calwer Verlag Stuttgart), ISBN 978-3-938356-60-9 (RPE Verlag Stuttgart) oder ISBN 978-3-939512-70-7 (Verlagshaus Speyer). Text und Bild: EVANGELISCHE KIRCHE DER PFALZ, Presse

28.02.2015


Ein Besuch im Speyerer Dom. Ein Domführer für Kinder

Speyer- Der Domführer wendet sich primär an Kinder im Grundschulalter und umfasst 35 Seiten. Er ist reich bebildert und möchte in einer kindgemäßen Sprache Kinder und auch deren Eltern für den Speyerer Dom interessieren und über ihn informieren. Durch die Art der Gestaltung kann der Domführer ebenso als Hilfe beim Gang durch den Dom dienlich sein wie auch zur Vorbereitung auf einen solchen Besuch.

Durch eingestreute Quiz-Fragen, ein kleines Lexikon der Begriffe und zusätzliche Informationen (z. B. Was ist Romanik…) soll er auch zur Auseinandersetzung mit unserem Weltkulturerbe anregen, auf seine Geschichte und Besonderheiten aufmerksam machen.

Dabei nimmt die Figur des Brezel-Ferdinand die Kinder an der Hand und begleitet sie durch den Dom und um den Dom herum. Mit QR-Codes und Internet-Adressen wird eine Brücke zu weiteren Informationen für die Kinder geschlagen.

Da der Domführer eine ISBN-Nummer führt (978-3-9816790-0-7) ist er überall in Deutschland erhältlich. In Speyer kann er durch die freundliche Unterstützung folgender Buchhandlungen gekauft werden:

·        Buchhandlung Fröhlich,

·        Buchhandlung Oelbermann (mit Museumspavillon),

·        Buchhandlung Osiander,

·        Spei´rer Buchladen und

·        Dompavillon

Text und Foto: Dombauverein Speyer e.V.

27.02.2015


Mittelalter für Kids

Eine Buchvorstellung von Jana Volk

Arm und reich geht nicht zusammen? Geht eben doch! Wie, das zeigt Claudia Frieser in ihrem neuen Kinderbuch „Der Kirchendieb“. Neben einer spannenden Story, in der zwei Kinder ihre Standesunterschiede überwinden lernen, gibt es noch jede Menge Wissenswertes über das Leben im Mittelalter.

Größer könnte die Ungleichheit der Lebensumstände zwischen den beiden Hauptfiguren Andreas und Johanna gar nicht sein. Der Kaufmannssohn hat alles, was man sich nur wünschen kann und verbringt seine Freizeit am liebsten zusammen mit den Freunden aus seiner „Gilde“, um dann gemeinsam mit ihnen die Kinder aus den Stadtrandvierteln kräftig zu ärgern.

Johanna dagegen kommt aus bitterarmen Verhältnissen. Ein Schulbesuch, den sie sich so sehnlichst wünscht, ist für sie unerreichbar. Trotzdem ist sie auf ihre Weise zufrieden mit dem Leben, das sie mit ihren Eltern und den kleineren Geschwistern führt.

Aber auch sie streift oft und gerne mit den Jungs ihrer „Bande“ umher und kennt jeden Stein in ihrer Heimatstadt. Dabei verpassen sie eines Tages auch dem eingebildeten Andreas -  nicht ganz unverdient -  eine kleine Abreibung. Die eben noch empfundene Schadenfreude findet allerdings am selben Tag ein jähes Ende, als Johannas Vater von der Dombaustelle stürzt.

Bereits einige Tage später muss das zehnjährige Mädchen als Magd ihren Dienst im Hause Stolzenberg, einer der reichsten Familien der Stadt, antreten. Dort trifft sie auch Andreas wieder. Doch wider Erwarten erweist sich ausgerechnet das „verzogene Muttersöhnchen“, wie er von Johanna gerne verspottet wird, als wahrer Freund in der Not, der dazu noch fest entschlossen ist, ihren sehnlichsten Wunsch, endlich Lesen und Schreiben zu lernen, zu erfüllen. Als die beiden Zeugen eines dreisten Diebstahls werden, wird ihre noch junge Freundschaft auf eine harte Probe gestellt.

Aus heutiger Sicht wäre Hauptfigur Johanna, die sich trotz aller Widrigkeiten nicht unterkriegen lässt und sich zu behaupten weiß, eine „echt coole Socke“ oder eben ein „toughes“ Mädchen. Doch die Geschichte spielt im Jahre 1445 in Köln. Und von Bezeichnungen wie diesen, war man zu dieser Zeit noch hunderte Jahre entfernt.

Die Gesellschaft bestand aus wohlhabenden Kaufleuten nebst einflussreichen Bürgern, einfachen Handwerkern und den Tagelöhnern, die mit ihrem Familien am Rande der Stadt und des Existenzminimums lebten.

Stammte man aus dieser Unterschicht, war diese Kindheit alles andere als ein Zuckerschlecken. Mangels Bildungsmöglichkeiten, in dessen Genuss nur der Nachwuchs der Oberschicht kam, war es an der Tagesordnung, dass schon Kinder als Knechte, Dienstmädchen, Tagelöhner oder Wäscherinnen arbeiteten oder sich eben ein kleines Almosen erbettelten. 

Äußerst gekonnt verpackt die Kinderbuchautorin und Archäologin Claudia Frieser diese profunden Kenntnisse kurzerhand in einen spannenden Krimi. Die hinderlichen und lästigen Standesunterschiede von einst lässt sie mit einem raffinierten Einfall, bei dem alle beteiligten Figuren fest zusammenhalten müssen, ganz unkompliziert verschwinden. Das verleiht dem Buch eine lockere, heitere Stimmung und ist auch für jüngere Leser sehr gut verständlich.

Toll gemacht: Zwischen den elf Kapiteln gibt es immer wieder einzelne Themenseiten, die beispielsweise über die damaligen Ernährungsgewohnheiten von Arm und Reich, Schlafgewohnheiten, den Rhein als Handelsweg und natürlich den Kölner Dom informieren. Die wunderschönen und detailreichen Tuschezeichnungen der Illustratoren Peter Knorr und Doro Göbel bilden eine reizvolle Ergänzung dazu.

Der fast schon dokumentarische Erzählstil spiegelt dabei höchst anschaulich das Leben im mittelalterlichen Köln wider, das durch die Geschichte von Johanna ein sympathisches Gesicht erhält. Nur zu gern begleiten wir sie und die anderen auf ihrem Abenteuer durch die verwinkelten Gassen in eine längst vergessene Zeit, die auf einmal so bunt und lebendig erscheint.

Claudia Frieser

Der Kirchendieb

Taschenbuch, 128 Seiten

Ab 9 Jahren

Preis 6,95 €

ISBN 978-3-423-71619-2

Deutscher Taschenbuch Verlag

22.02.2015


mediterrane Kochgesellschaft 2000 wählt "VOLL ins Gemüse" von Vincent Klink zum Buch des Monats

Gemüse mit Charakter - Buch des Monats Februar  2015

Schwetzingen- Ein Gutes hat die vegan- und vegetarisch-Welle: Gemüse muss nicht mehr nur als bunte Beilage herhalten, sondern wird „entdeckt“. Und mit dem Trend kommen die einschlägigen Bücher – solche und solche. Die einen haben null Geschmack, andere machen richtig Spaß und Freude.

Ein Buch, dass wie sein Autor, Illustrator, Gestalter und Herausgeber nicht stromlinienförmig daherkommt, ist „VOLL ins Gemüse“ von (und mit) Vincent Klink. Er bietet darin „120 essentielle Rezepte und 40 Storys“. „Immer am Herd, aber nie mit der Herde“ lautet einer seiner Tagebucheinträge – und das gilt auch für das Gemüse-Buch. Es ist anders. Das Format ist ungewöhnlich, die Gestaltung ebenso. Die üblichen So-sieht-das-Ergebnis-aus-Fotos fehlen, dafür gibt es Zeichnungen des Multitalents.

VOLL ins Gemüse unterhält mit Geschichten und Anekdoten und punktet bei den Rezepten mit Informationen und darüber hinaus mit sehr übersichtlichen Zutatenlisten. Paprika, im Ofen geröstet, gibt Klink durch Kümmel und Ingwer einen zusätzlichen Kick, warmer Chicoree-Orangen-Salat wird gekrönt von Ziegenkäsetäschchen, und der Zubereitung von Artischocken nimmt er den Schrecken.

Der Umschlag, gehalten in den Gemüsefarben grün und rot ist etwas eigenwillig. Auch Rotschnitt ist nicht gerade alltäglich. Die prägende Gestalt des Kochs gibt dem Buch bereits auf der Umschlagseite Gewicht. Mag er durch seine Rundungen auch gemütlich rüberkommen, die Titelgestaltung ist bereits ein klares Statement – und hinterlässt (wie er) Eindruck.

Erschienen ist das Buch VOLL ins Gemüse in der Edition Häuptling Eigener Herd in Stuttgart, es hat knapp 250 Seiten und kostet 29 Euro.

Das Buch des Monats kürt die mediterrane Kochgesellschaft in Zusammenarbeit mit der Bücherinsel Brühl/Schwetzingen

mediterrane Kochgesellschaft 2000 e.V.:

Die mediterrane Kochgesellschaft wurde im Jahr 2000 in Schwetzingen gegründet. Die Mitglieder haben Spaß am gemeinsamen Kochen und setzen, quasi nebenbei, wissenschaftliche Erkenntnisse kulinarisch um. Ihr Motto: Gesund durch Genuss. Für das Vereinsziel, die Verbreitung der mediterranen Kost, wurde die mediterrane Kochgesellschaft als gemeinnützig anerkannt. Die mediterrane Ernährung wurde im November 2010 von der Unesco in die Liste der immateriellen Kulturgüter aufgenommen.

www.kochgesellschaft.de  Text: mediterrane Kochgesellschaft; Foto: buchgourmet.com

17.02.2015


Wo viel Wein fließt, fließt auch viel Blut

Am 26. Februar erscheint mit Winzersterben der neue Kriminalroman des schreibenden Weinbauers Andreas Wagner. Der promovierte Historiker hat nach seinem Studium in Prag und Leipzig das elterliche Weingut in Essenheim bei Mainz übernommen. Seit 2007 ist er auch als Autor tätig. Im Kölner Emons Verlag erscheint nun sein achter Kriminalroman.

Andreas Wagner: Winzersterben Kriminalroman

Im Trubel der hitzigen Erntetage wird der alte Winzer Schlamp tot in seinem Ohrensessel entdeckt, aus dem er seit einem Schlaganfall kaum noch herausgekommen war. Als nur wenige Tage später ein zweiter Winzer tot aufgefunden wird, glauben nur noch diejenigen an einen Unglücksfall, die die alten Geschichten nicht mehr kennen wollen. Kurt-Otto Hattemer aber kennt sie – und er hat einen grausamen Verdacht, wer seine Kollegen auf dem Gewissen hat …

Zu jedem Wein der passende Mord – der einzige Krimi schreibende Winzer kredenzt einen neuen Fall.

Winzersterben ist ein in authentischer Sprache erzählter Whydunnit, bei dem es darum geht, die in der Vergangenheit liegenden Hintergründe des Tatmotivs aufzudecken. Geschickt spielt Wagner mit den in der Dorfgemeinschaft kreisenden Gerüchten und lässt den Leser trotz mancher szenischer Rückblenden im Dunkeln tappen. Das Ende kommt so unerwartet und überraschend wie ein Paukenschlag. Ohne die spannende Krimihandlung zu beeinträchtigen, lässt der Autor sein fundiertes Wissen rund um das Thema Weinbau einfließen. Der Schauplatz, das Dorf Essenheim, seine Weinberge und die nähere Umgebung werden sehr plastisch beschrieben. Tradition und Moderne des Weinbaus in Rheinhessen werden regelrecht greifbar. Der Leser merkt, dass sich der Autor im Thema bestens auskennt. Locker und witzig geschrieben, offeriert Wagner eine spritzige Kombination aus Insiderwissen rund um den goldenen Rebensaft und einen spannenden Fall. Bessere Zutaten lassen sich schwerlich finden für eine genussvolle Krimi-Lektüre!

Andreas Wagner ist Winzer, Historiker und Autor. Nach dem Studium der Geschichte, Politikwissenschaft und Bohemistik in Leipzig und an der Karls-Universität in Prag hat er 2003 zusammen mit seinen beiden Brüdern das Familienweingut seiner Vorfahren in der Nähe von Mainz übernommen. Von Andreas Wagner sind bislang sieben Kriminalromane, ein Roman und eine Kurzgeschichtensammlung erschienen. Zudem veröffentlichte er Beiträge zur sächsischen Landesgeschichte, die als Standardwerke gelten. Text und Cover: Emons Verlag GmbH

Andreas Wagner

Winzersterben

Kriminalroman

Broschur

Köln: Emons Verlag 2015

ISBN 978-3-95451-477-9

208 Seiten

€ [D] 9,95 € [A] 10,20

Originalausgabe

08.02.2015


Leseförderung-Gütesiegel für rheinland-pfälzische Buchhandlungen

Bildungsministerin Vera Reiß zeichnet 37 Buchhandlungen für großes Engagement bei der Leseförderung für Kinder und Jugendliche aus

Mainz- 37 Buchhandlungen in Rheinland-Pfalz, die Eltern oder Lehrerinnen und Lehrer besonders kompetent bei deren Bemühungen unterstützen, Kinder fürs Lesen zu begeistern, wurden heute im Bildungsministerium in Mainz für ihr ganz besonderes Engagement ausgezeichnet. Bildungsministerin Vera Reiß und der Geschäftsführer des Landesverbandes Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland im Börsenverein des Deutschen Buchhandels, Klaus Feld, überreichten ihnen das Gütesiegel „Leselust Rheinland-Pfalz – Anerkannter Lesepartner 2014/2015“. Die Mehrzahl der Buchhandlungen hat das Gütesiegel bereits in den vorangegangenen Jahren erhalten und wird somit zum wiederholten Mal ausgezeichnet.

„Den Buchhändlerinnen und Buchhändlern, die das Gütesiegel tragen, ist die Leseförderung ein wirkliches Herzensanliegen. Sie gehen gemeinsam mit ihren Beschäftigten diese Förderung sehr ideenreich an“, lobte Ministerin Reiß. Die vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels angestoßene Aktion für ein Gütesiegel passe ganz hervorragend zu der vielfältigen Palette von Aktivitäten in der vor mehr als zehn Jahren von der Landesregierung gemeinsam mit Partnern gestarteten Kampagne „Leselust in Rheinland-Pfalz“. Freude am Lesen sei eine wesentliche Voraussetzung für eine hohe Lesekompetenz, so Vera Reiß: „Lesen ist und bleibt eine zentrale Schlüsselkompetenz und die Grundlage für schulischen und beruflichen Erfolg.“

„Die Gütesiegel-Buchhandlungen sind hervorragende Beispiele für den beratungskompetenten und serviceorientierten Buchhandel. Bei der Auswahl der ausgezeichneten Buchhandlungen haben wir insbesondere darauf geachtet, in welcher Weise die Bewerber ihre Präsentation und Beratung gestalten oder welche Angebote zur Leseförderung sie machen. Die jetzt Ausgezeichneten kümmern sich mit phantasievollen Veranstaltungen, die oft in enger Zusammenarbeit mit Schulen, Kindergärten und Bibliotheken vor Ort umgesetzt werden, gezielt um Kinder und Jugendliche. Wir freuen uns sehr, dies mit dem Gütesiegel honorieren zu können“, sagte Klaus Feld, der Geschäftsführer des Landesverbandes.

Die ausgezeichneten Buchhandlungen erstellen beispielsweise passende Empfehlungslisten für Kinder und Jugendliche, organisieren Buchausstellungen und veranstalten Lesungen und Bücherfeste zu Ehren von Autoren oder Romanfiguren, gehen mit Lesekoffern auf Reisen durch Kindergärten und Schulen, bieten Lehrkräften, Erzieherinnen und Erziehern sowie Eltern Informationsabende an und haben zum Teil eigene Leseclubs gegründet. Dieses gesellschaftliche Engagement des Buchhandels ist im Einzelhandel einzigartig.

„Gütesiegel Leselust Rheinland-Pfalz – Anerkannter Lesepartner 2014/15“

Ausgezeichnete Buchhandlungen in Rheinland-Pfalz (nach Orten)

1.     Buchhandlung Berens                                            53518   Adenau

2.     Buchhandlung Machwirth                                        55232   Alzey

3.     Buchhandlung Pyra                                                76855   Annweiler a. Trifels

4.     Buchhandlung Eselsohr                                         54634   Bitburg

5.     Buchhandlung Logos                                             54634   Bitburg

6.     Buchhandlung Ruthmann                                        55294   Bodenheim

7.     Buchhandlung Cornelia Layaa-Laulhé                      56812   Cochem

8.     Buchhandlung Schanzenbächer                              67251   Freinsheim

9.     Buchhandlung Carl Schmidt & Co.                          55743   Idar-Oberstein

10.  Buchhandlung Wagner                                           55218   Ingelheim

11.  Thalia-Buchhandlung                                              67655   Kaiserslautern

12.  Manar Buchladen                                                   67292   Kirchheimbolanden

13.  Buchhandlung Reuffel; Löhrstr. 62                          56068   Koblenz

14.  Buchhandlung Reuffel, Löhrstr. 92                          56068   Koblenz

15.  Buchhandlung Leseecke                                         67069   Ludwigshafen

16.  Gutenberg-Buchhandlung Dr. Kohl                          55116   Mainz

17.  Buchhandlung Nimmerland                                     55124   Mainz

18.  Buchhandlung Ruthmann,                                       55116   Mainz

19.  Cardabela Buchladen                                             55118   Mainz

20.  Buch- und Kunsthandlung ars liturgica                    56653   Maria Laach

21.  Buchhandlung Reuffel                                            56727   Mayen

22.  Buchhandlung Waldecker                                       56743   Mendig

23.  Buchhandlung Reuffel                                            56410   Montabaur

24.  Buchhandlung Richard Jörg KG                              56377   Nassau/Lahn

25.  Bücherland                                                            56355   Nastätten

26.  Osiandersche Buchhandlung                                  67433   Neustadt an der Weinstraße

27.  Quodlibet Buchhandlung OHG                                67433   Neustadt an der Weinstraße

28.  BiNO Bücher in Nieder-Olm                                    55268   Nieder-Olm

29.  Thalia-Buchhandlung                                              66953   Pirmasens

30.  Der Buchladen                                                       56379   Singhofen

31.  Osiandersche Buchhandlung                                  67346   Speyer

32.  Buchhandlung Fröhlich                                           67346   Speyer

33.  Stephanus Bücher                                                 54290   Trier

34.  ALPHA Buchhandlung Worms                                67547   Worms

35.  Thalia-Buchhandlung                                              67547   Worms

36.  S' Buchlädel im Maximilian-Center                          76744   Wörth am Rhein

37.  Thalia-Buchhandlung                                              66482   Zweibrücken

Umfassende Informationen zur Leseförderung in Rheinland-Pfalz finden sich im Internet unter: www.leselust-rlp.de

Börsenverein des Deutschen Buchhandels, Presse

08.02.2015


Der Traum vom Fliegen

Koreanische Fabel von Autorin Sun-mi Hwang begeistert mit leisen und nachdenklichen Tönen

Eine Buchvorstellung von Jana Volk

Träumen und Fliegen haben eines gemeinsam: Die Landung auf dem Boden der Tatsachen kann ganz schön hart sein. Diese Erfahrung macht auch die geflügelte Titelheldin in der koreanischen Fabel „ Das Huhn, das vom Fliegen träumte“.

Ein Huhn also im Mittelpunkt einer Geschichte. Dazu sollte man wissen, dass  - anders als im deutschen Sprachgebrauch - dieses Tier in Korea als Symbol gilt für Intelligenz, genaue Planung und immer ein bisschen eine Hühnerkralle seiner Zeit voraus. Nur dann und wann kommt aber auch eine leicht egoistische Seite zum Vorschein.

Doch zunächst einmal träumt sich die Legehenne „Sprosse“ weg aus ihrem engen Käfig im Stall des Bauernhofs, in dem sie ihr Dasein fristen muss. Ein ganzes Jahr hindurch beobachtet sie von ihrem Verlies aus einen Akazienbaum, der in unmittelbarer Nähe dieses Hofes steht und für sie zum Sehnsuchtsort wird. Außerdem entgeht es ihr nicht, dass es auf demselben Hof noch andere Tiere gibt, die ihr Leben anscheinend ganz ohne Zwänge und in Freiheit genießen können. Im Gegensatz zu ihr.

Alt und völlig erschöpft, als Eierlieferantin nicht mehr zu gebrauchen, vegetiert sie bald einsam vor sich hin. Nie war es ihr auch nur ein einziges Mal vergönnt, ein eigenes Küken aufwachsen zu sehen, da das Bauernpaar die Produktion seiner Hühner sofort vermarktet hat. Als sie nicht einmal mehr ihr Futter  anrührt, scheint ihr Schicksal besiegelt. Nur durch einen glücklichen Zufall und mit Hilfe eines Wildentenerpels entrinnt sie knapp dem Tod.

Doch der Traum von Freiheit - jetzt endlich zum Greifen nah - endet bereits von Anfang an recht unsanft in der Realität. Und mit dem Erwachen kommt für Sprosse die schlagartige Erkenntnis, dass das Leben unter dem Akazienbaum, nach dem sie sich so lange gesehnt hat, nicht halb so süß ist, wie in ihrer Phantasie. Im Gegenteil. Unter harten Bedingungen muss sie fortan für sich selber sorgen, ständig auf der Flucht vor dem todbringenden Wiesel.

Die zaghafte Hoffnung, Unterschlupf in der Scheune bei ihren frei lebenden Artgenossen zu finden, zerschlägt sich schon nach der ersten Nacht. Denn die Gemeinschaft duldet keine Fremden in ihrer Mitte. Ausgrenzung, Missgunst, aber auch Gleichgültigkeit gegenüber dem Schicksal von anderen, zeigen bei dieser Lektüre bereits schon recht bald eindeutige Parallelen zum Leben in unserer menschlichen Gesellschaft.

Und es geht noch weiter: Ausgerechnet jetzt, in größter Einsamkeit und tiefster Verzweiflung, findet die tapfere Henne ein verlassenes Wildentenei, welchem sie sich annimmt. Als das Kleine endlich schlüpft, bedeutet es für sie ihr allergrößtes Glück, das gleichzeitig zu ihrem Schicksal werden wird. Denn das Küken einer anderen auszubrüten, heißt auch in der Welt der Fabeltiere nichts anderes, als sich gleichzeitig gegen alle Konventionen zu stellen.

„[...] Schämst du dich nicht? Du, eine Angehörige der Kammträgersippe, hast ein Küken einer anderen Art ausgebrütet!“, bringt der Hahn die Meinung der Bauernhoftiere auf den Punkt, die sie als „Nestbeschmutzerin“ betrachten.  Gleichzeitig wird sie von Seiten der Wildenten als unfähig erachtet, dem Küken eine angemessene Aufzucht angedeihen zu lassen – der Ausschluss von der Gemeinschaft ist damit beschlossene Sache.

Der Fokus dieser sehr philosophischen Erzählung liegt in der Sichtweise eines kleinen Huhns, dessen Blickwinkel naturgemäß etwas eingeschränkt sind. Aus dieser Perspektive wirken die Beschreibungen wie der enge Käfig, die Ereignisse unter dem Akazienbaum, das Versteck im dichten Schilf am Weiher oder die Erlebnisse während eines harten Winters umso intensiver. Das berührt zutiefst.

Ein Schritt folgt dem anderen und die Hauptfigur macht aus ihrem Wunsch nach einem selbstbestimmtem Leben ganz einfach das Beste, auch wenn ihr ganz persönlicher Traum vom Fliegen erst durch ihren Sohn „Grünfeder“ Erfüllung finden wird.

Schneller als erwartet, stellt sich für ihn die Frage nach der eigenen Zugehörigkeit. Hin- und hergerissen zwischen Nestwärme und seinem Wunsch nach Eigenständigkeit ist es letztendlich die Liebe der Ersatzmutter, die mit ihrem Schnabel seine Fesseln aufpickt und ihm somit mehr als nur symbolisch Flügel verleiht.

Beinahe schon zur Nebensache werden da die Schicksalsschläge, die das Leben aller begleiten. Denn Leid und Trauer machen auch vor denjenigen nicht Halt, die Sprosse einst hochmütig den Aufenthalt in ihrer Gemeinschaft verwehrt haben. Selbst das gefährliche Wiesel, vor dem sich alle so sehr fürchten, hat ein Geheimnis und ist – wie sich später herausstellen wird - auch nur ein Opfer seiner Lebensumstände.

Viele Metaphern zum Thema Leistungsfähigkeit, Massentierhaltung, Anpassung und Auflehnung, Rassismus oder Freiheit sind topaktuell und bieten reichlich Raum zum Nachdenken über eine Gesellschaft, die Außenseiter nicht duldet, allem Fremden misstraut, aber auch über Träume, Liebe, Freundschaft, über verpasste Gelegenheiten und natürlich zum Staunen über die eigentlich so schwache Sprosse, die ihr Leben trotz aller Widerstände meistert.

Kurze und prägnante Sätze geben dieser Fabel eine sprachliche Eleganz, die von bewusst einfach gehaltenen Schwarz-Weiß-Zeichnungen abgerundet werden. Die literarische Tonalität dieser gelungenen Geschichte ist zwar durchweg leise und melancholisch, doch die Hommage an unsere Werte wie Toleranz, Respekt vor anderen Lebensweisen und Mitgefühl sowie den Mut, sein Leben selbst zu bestimmen, klingt dafür umso lauter.

Das Huhn, das vom Fliegen träumte

Sun-mi Hwang

Taschenbuch, 157 Seiten

Preis 14,90 €

ISBN 978-3-0369-5699-2

Kein & Aber Verlag

Infos zur Autorin

Sun-mi Hwang wurde 1963 in Hongsŏng Südkorea geboren.

Bevor ihr mit dem Roman „Das Huhn, das vom Fliegen träumte“ der internationale Durchbruch gelang, schrieb sie zahlreiche Kinderbücher.

Die Professorin für Literatur lebt und arbeitet in Seoul.

Foto:  Kein & Aber Verlag (Schweiz)  

31.01.2015


Buchhandlung Oelbermann und der SPEYER-KURIER mit einer Liste empfehlenswerter Buchgeschenke

Weihnachtszeit – Bücherzeit

„Winterzeit – Lesezeit“ - wie gut, dass in diese Zeit, wenn's draußen kalt, nass und schon frühzeitig dunkel wird, das Weihnachtsfest fällt - das Fest der Liebe, aber auch der intelligenten Geschenke. Denn was könnte uns mehr erfreuen als ein vom Geber mit Liebe und Verstand ausgewähltes Buchgeschenk. Und da gibt es Jahr für Jahr mehr als genug: Allein im laufenden Jahr sind über 11.000 neue Titel auf dem Markt erschienen – weit mehr, als jeder einzelne von uns überblicken, geschweige denn lesen könnte.

Der SPEYER-KURIER hat deshalb einen Fachmann, den Buchhändler Matthias Völker von der traditionsreichen Speyerer Buchhandlung Oelbermann mit Filialen in Schifferstadt und Limburgerhof gebeten, aus der Fplle des überbordenden Angebots einige besonders lohnende Titel – Sachbücher und Belletristik – auszuwählen, die wir Ihnen an dieser Stelle ans Herz legen möchten.

Ja, und übrigens können Sie einige der empfohlenen Bücher auch ganz „umsonst“ bekommen. Beteiligen Sie sich dazu einfach am „Weihnachtsquiz 2014 des SPEYER-KURIER“. Dort haben wir nämlich mit Unterstützung der Buchhandlung Oelbermann einige der nachfolgenden Titel als Gewinne einstellen können:

 

Volker Kutscher „Die Märzgefallenen“

Der neue Fall  für Gereon Rath: 1933, die Wochen des Reichstagsbrands,  die Hatz auf die Gegner des neuen Regimes beginnt,  viele wollen noch schnell in die Partei: „die Märzgefallenen“.

 

Robert Seethaler „Ein ganzes Leben“

Das harte entbehrungsreiche Leben des Seilbahnarbeiters Andreas Egger – Ein Roman über die Würde und Stärke, die in einem einfachen Leben stecken kann.

 

Christoph Peters „Herr Yamashiro bevorzugt Kartoffeln“

Ein japanischer Ofenbau-Meister in der Holsteinischen Schweiz. Ein herrliche Humoreske über den Zusammenprall zweier Kulturen – der deutschen und der japanischen, mit viel Sympathie erzählt.

Pierre Lemaitre „Wir sehen uns dort oben“

Frankreich, Ende des Ersten Weltkriegs: Zwei  Soldaten, die nicht wissen, wie es weitergehen soll - und ihre Rettung in nicht ganz sauberen Geschäftsmodellen suchen.

 

Loriot „Der ganz offene Brief“

Kurioses aus der Zeit, als der junge Loriot eine Kolumne in der „Quick“ hatte.

Eine kurzweilige Reise in Jahre 1957 – 1961

 

Hanns-Josef Ortheil „Die Berlinreise“

Das „Buch“ legte der zwölfjährigen Hanns-Joseph 1964 seinen Vater unter den Weihnachtsbaum -  der Bericht des Sohnes über ihre gemeinsame Reise nach West-Berlin . Ein wunderbares Vater- und Stadt-Porträt.

 

Adam Zamoyski „1815“

Das Buch „1812“ über den Russland-Feldzug Napoleons hat die Leser begeistert.

Jetzt ist „1815“ erschienen: Adam Zamoyskis Buch über Napoleons Ende und  den Wiener Kongress.

 

Bodo Plachta „Künstlerhäuser“

Ein herrlicher Band über Künstler und ihre Häuser, wo sie wohnten und arbeiteten. Von Dürer bis Bacon...

 

Peter Arens & Stefan Brauburger „Die Deutschland-Saga“

Das Buch zur Fernsehserie mit Christopher Clark.

11.12.2014


Zwei Weltkriege, ein Künstlerleben

- 100. Jahrestag des Kriegsbeginns und 50. Todestag des Malers

- Ein Beitrag zur laufenden Debatte um die Rückgabe von »Beutekunst«

- J.-M. Hormann ist alleiniger Rechteinhaber am Werk von Claus Bergen

Marinemaler Claus Bergen hat Seegefechte beider Weltkriege dokumentiert. In diesem Prachtband wird sein Leben und künstlerisches Wirken dargestellt. Die Kaiserliche Marine war Claus Bergen wohlgesonnen, in der Weimarer Republik kämpfte er ums künstlerische Überleben und im »Dritten Reich« passte er sich an mit allen persönlichen Konsequenzen nach 1945. Spannend wird die Restitution von Werk und Nachlass dargestellt. All dies reich bebildert mit exklusiven Fotos aus dem Nachlass des Ehepaars Bergen und vielen Reproduktionen unveröffentlichter Gemälde.

Autorenporträt

Jörg-Michael Hormann

Jörg-Michael Hormann, geboren 1949, Sachbuchautor und freier Publizist, studierte Architektur in Hannover und arbeitete danach rund 15 Jahre als Redakteur bei verschiedenen Verlagen. Seit 1995 ist er freiberuflich tätig und hat zahlreiche Bücher und rund 200 Fachbeiträge zur Militär-, Verkehrs- und Kunstgeschichte mit maritimem Schwerpunkt veröffentlicht. Herr Hormann ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er lebt mit seiner Familie in der Nähe von Oldenburg in Norddeutschland.

Eberhard Kliem

Eberhard Kliem, Jahrgang 1941, ist in der Nähe von Kiel aufgewachsen. 1961 trat er in die Marine ein, 1964 wurde er zum Leutnant zur See befördert, 1968 wurde er Stabsoffizier. Danach folgte der Einsatz als Lehrstabsoffizier an Schulen der Marine, als Operationsstabsoffizier beim Flottenkommando und als Kommandeur der Lehrgruppe Marineortungsschule. Bis 1993 war er Dezernatsleiter beim Kommando Marineführungssysteme und anschließend vier Jahre Stabsoffizier im NATO-Hauptquartier in Brüssel. Bis 2002 war er Geschäftsführer beim Deutschen Marinemuseum in Wilhelmshaven.

Jörg-Michael Hormann, Eberhard Kliem Claus Bergen

– Marinemaler beider Weltkriege

192 Seiten, ca. 180 Abbildungen,

Format 26,8 x 28,9 cm,

Hardcover ISBN 978-3-7658-2055-7

€ [D] 39,99 € [A] 41,20* sFr 53,90

Bucher Verlag

Erscheinungstermin: November 2014

09.12.2014


Pfälzer Erste-Weltkriegs Romanautor von 1929 kommt im Gedenkjahr 2014 zu wissenschaftlichen Ehren

Kommentierte Neuauflage im Dezember erschienen

Von Wolfgang Schneider

Schon oft führte ein Zufall zu einer neuen Erfindung oder Entdeckung. Und so war es auch ein Glückfall, dass beim Stöbern auf einem Flohmarkt einem Wissenschaftler der Roman „Infantrist Perhobstler  - Mit Bayerischen Divisionen im Weltkrieg“ in die Hände fiel. Es war der Kurator am Bayerischen Armeemuseum in Ingolstadt, Dr. phil. Dieter Storz, der diesen Roman genauer unter die Lupe nahm, zumal einer seiner Forschungsschwerpunkte die Militärgeschichte von 1871 bis 1918 ist. Storz stellte fest, dass die handelnden Personen des Romans  größtenteils real existierenden Menschen zugeordnet werden können. Er verglich Kriegstagebücher mit den dort aufgeführten Gefechten und Schlachten mit den Örtlichkeiten des Romans und ebenso die Sterbelisten. Hinter dem Autor, der in Ich-Form schrieb, erkannte er die Autobiografie eines Mannes, der, wie seine tragende Romanfigur „Perhobstler“ fünfmal verwundet wurde. Hinter dem Pseudonym „Wilhelm Michael“ verbarg sich der„Leitende Angestellte“ bei den I.G. Farben in Frankfurt, Wilhelm Michael Schneider, ein gebürtiger Altriper.

Im ersten industrialisierten Krieg, so Storz, gab es nun auch erstmals den typischen Frontsoldaten. Und die zahlenmäßig stärkste Waffengattung stellte  die Infanterie dar. Sie hatte die Hauptlast des Krieges zu tragen und erlitt auch die höchsten Verluste. Aus Sicht des Marschierers, des Infanteristen, des „Proletariers des Krieges“, erzählt Perhobstler im Roman schonungslos vom Leiden, der unsäglichen Angst und dem Sterben der Männer. Mit dem „Infantrist Perhobstler“ bekam Bayern, und  damit auch die Pfalz, ihren eigenen Erste-Welt-Kriegs-Roman. Ein Novum war, dass über den Krieg „von unten“ geschrieben wurde. Perhobstler, der in die Offizierslaufbahn einschlug,  wandte sich auch immer wieder gegen Schikanen und Ungerechtigkeiten. So verurteilte er die Privilegien von höheren Offizieren, die etwa bei Bahnfahrten ganze Abteile belegten, während die todmüden „Krieger“ in den überfüllten Waggon befördert wurden „Höhere Chargen“ erhielten zudem auch noch eine bessere Verpflegung. Perhobstler charakterisierte unter anderen auch drei Generäle. Und ohne ihre wahren Namen zu nennen, erkannten die Leser in der 1930er Jahren, wer gemeint war. So bekam etwa der General Hugo Ritter von Huller (1859-1931) sein „Fett weg“, der den vielsagenden Spitznamen „Bayernschreck“ trug und in der Tat einer der menschlich unerfreulichsten Erscheinungen der bayerischen Armee war. Einem Mayor, der auf dem Truppenübungsplatz Hammelburg seine Soldaten beschimpfte und auch körperlich misshandelte, rückte Perhobstler in die Nähe eines Landesverräters, denn er schade dem deutschen Vaterland  mehr als zehn Hochverräter. Wenngleich Perhobstler mit aller Kraft den Gegner attackierte und ein Kapitel mit „Ich fange an zu morden“ überschrieb, so waren für ihn etwa tote Engländer nicht „Fälle“ der Genugtuung, sondern Opfer des Krieges, wie deutsche auch. Etwa 5000 bayerisch-pfälzische Soldaten starben im „Westen“. Perhobstler berichtet aber nicht pauschal mit „Im Westen“, „In Flandern“  oder „An der Somme“, sondern er nennt die Orte des Geschehens und des Grauens. Etwa „den Lehmhügel von St. Eloi“ oder die „Hohenzollernschanze“, die von den Engländern unterminiert und gesprengt wurde – und wieder zurückerobert wurde. (In der größten Materialschlacht an der Somme im Jahr 1916 starben rund 750.000 Franzosen und Engländer sowie 500.000 Deutsche.) Bei Perhobstler wird nicht die Masse an Material und Menschen beschrieben, sondern der einzelne Mensch mit seinen Schwächen und Stärken. Schneider, der kein „gelernter Schriftsteller“ war, formulierte gelegentlich etwas holprig und manchmal auch anstößig, aber so war ja auch der Krieg!

Kein Geringerer als Thomas Mann schrieb 1929 dem Autor zu dessen Kriegsbuch: „Es gehört zu den stärksten und wahrhaftigsten…. Und man empfindet es als Wohltat mit, dass jetzt mit solchen Wahrheitsbüchern den Zahllosen, die nicht zu schreiben wissen, „ihr Schicksal von der Seele geschrieben wird“. Und an anderer Stelle: „Ich kann nicht sagen, was ihre Erzählungen alles in mir aufgewühlt haben an menschlicher Ratlosigkeit. Der Schluss, wie das arme, arme Volk Ihnen, dem Kriegsleutnant, dem „Grabenschwein“, das in der Etappe nicht gegrüßt wurde, die Achselstücke abreißen will, gab mir sozusagen den Rest. O Elend des Missverständnisses, der Ungerechtigkeit, o abgründiger Menschenjammer!“

Es war wohl Pech, dass 1929 „Infantrist Perhobstler“ erst ein halbes Jahr nach „Im Westen nichts Neues“ von Erich Maria Remarque erschien. Dieter Storz, der als Herausgeber der im Dezember erschienenen Neuausgabe  und mit über 400 Endnoten und etlichen Fotos fungiert,

hält das Werk des Pfälzers bedeutsamer als das von Remarque und  hätte ihm eine größere Auflage gewünscht.  Trotzdem erschien das Werk bis zu seinem Verbot 1936  in einer Auflage von 60.000 Exemplaren. Mit der wissenschaftlichen Aufarbeitung von Storz, wird Wilhelm Michael Schneider, alias Perhobstler, posthum zu einem Geschichtsschreiber, der einen wesentlichen Beitrag zur Publizierung der bayerischen Militärgeschichte des Ersten Weltkrieges leistete. Storz hat das Werk „Infantrist Perhobstler“, statt mit „Wilhelm Michael“, mit dem realen Namen des Roman-Autors überschrieben und neben einer umfangreichen Kommentierung und über 40 Fotos und Zeichnungen auch mit einem Nachwort versehen. Die Bildqualität ist kriegs- und entwicklungsbedingt nicht  besonders gut und es wäre sicher für die Verbreitung des Werkes gut gewesen, wenn es bereits auf der diesjährigen Frankfurter Buchmesse hätte vorgestellt werden können. Aber gründliche Recherche war dem Herausgeber wichtiger als eine frühere publikumswirksame  Präsentation. Das Buch ist im Verlag Militaria, Wien, erschienen (ISBN: 978-3-902526-67-0), umfasst 397 Seiten, ist durchgängig in der alten deutschen Rechtschreibung abgefasst, hat ein lesefreundliches Schriftbild und ist  flüssig in der alten deutschen Rechtschreibung abgefasst. Der Buchpreis von 29,90 € ist zwar angemessen, dürfte aber die Verbreitung nicht besonders förderlich sein.

06.12.2014


Weihnachtsboykott mit Folgen

Thriller-Autor John Grisham zeigt  in der Weihnachtskomödie „Das Fest“ sein humoristisches Talent 

Eine Buchvorstellung von Jana Volk

Darf man das eigentlich? Das Weihnachtsfest einfach so ausfallen lassen? Mit allem Drum und Dran? Sämtlichen Vorbereitungen bereits in der Adventszeit und sogar dem Heiligabend ade sagen und stattdessen die alljährliche, nervtötende Jingle bells Dudelei gegen fetzige Reggaeklänge in der Karibik tauschen? Ein verlockender Gedanke. Allerdings mit weitreichenden Folgen.

Luther und Nora sind ein amerikanisches Ehepaar in den besten Jahren. Die einzige Tochter, Blair, weilt für einen Auslandsaufenthalt im fernen Peru, und den beiden middle-agern graut es daher schlicht und ergreifend vor einem einsam vor sich hin dümpelnden Weihnachtsfest. Doch bevor die sensible Nora in vor- mittel- und nachweihnachtliche Depressionen zu versinken droht, hat ausgerechnet der leicht spießig veranlagte Steuerberater Luther die rettende - wenngleich auch revolutionäre - Idee: Warum nicht kurzerhand das ganze Fest einmal ausfallen lassen und es sich  auf einer Kreuzfahrt durch die Karibik so richtig gutgehen lassen? Der Gedanke an viele eingesparte Dollars, die andernfalls für Geschenke an unliebsame Verwandte, geschmacklose Dekorationen, üppiges Essen, lästige Karten und den restlichen, überflüssigen Plunder, den das Fest der Liebe mit sich bringt, aber kein Mensch wirklich zu brauchen scheint, ausgegeben würden, beflügelt den Plan des Pfennigfuchsers zusätzlich.

So weit, so gut die Theorie. Schneller als erwartet, werden die Weihnachtsverweigerer in spe von der Realität in Form von scheinheiligen Möchtegern-Freundinnen, Kollegen sowie diversen Hilfsorganisationen samt deren üblichen Spenden-Dauerläufen überrannt. Von der Nachbarschaft ganz zu schweigen. Dort braut sich mittlerweile der allergrößte Ärger zusammen. Geradezu erbost reagiert der ganze Straßenzug auf das ungehörige Ansinnen, sich dem pflichtgemäßen Trubel entziehen zu wollen. Flugs werden deshalb Gegenmaßnahmen geschmiedet, um die beiden Abtrünnigen wieder auf den mit Lichtlein und Plastikweihnachtsmännern gesäumten Pfad der Tradition zurückzuführen.

Doch das traute Paar hält fest zusammen und bildet eine eiserne Allianz, die scheinbar sämtlichen Angriffen und Anfeindungen standhält. Selbst anonyme Karten, die allesamt mit Frosty dem Snowman verziert sind, ein Jugendchor, der im heimischen Vorgarten provokativ adventliche Weisen trällert und mahnende Worte des Pfarrers nützen herzlich wenig, strapazieren allerdings umso mehr das Nervenkostüm der beiden Hauptpersonen.  

Der Autor dieser herrlich amüsanten Weihnachtskomödie, John Grisham, ist seinen Fans zwar viel besser als Erzähler fesselnder Thriller bekannt, auf Spannung braucht man trotzdem nicht zu verzichten. „Das Fest“ erzählt auf schnörkellose und präzise Art von einem Weihnachtsboykott der etwas anderen Art, der Tag für Tag und Seite für Seite wie ein Feuerwerk auf seinen Höhepunkt zusteuert. Dazu trägt vor allem der unaufgeregte, fast schon puristische Sprachstil und der trockene Humor auf unterhaltsame Weise bei. Schonungslos hält Grisham unserer Gesellschaft den Spiegel vor, indem das alljährliche „Wettrüsten“ um die schönste Dekoration, die Raff- und Kaufgesellschaft und sämtliche Heucheleien, die zum Kitt einer intakten Gemeinschaft anscheinend unerlässlich sind, mit messerscharfer Feder fein säuberlich seziert und serviert werden.

Bevor jedoch die ganze Situation zum endgültigen Riss unter den Nachbarn führt, bringt (wie könnte es bei Geschichten rund um den Heiligabend auch anders sein) ein - zwar bereits schon erwachsenes - Kind mit einem Anruf eine völlig unerwartete Wendung und sämtliche Protagonisten ordentlich ins Schwitzen.

Das kleine, überaus handliche Büchlein mit seinen 208 Seiten ist hervorragend geeignet, um sich – wenigstens für kurze Zeit –  mit einem Lächeln aus dem alle Jahre wiederkehrenden Vorweihnachtsstress auszuklinken.

Und wer weiß, vielleicht verspürt so mancher nach dieser heiteren und dennoch besinnlichen Lektüre den dringenden Wunsch, die kommenden Weihnachtstage einmal aus einem ganz anderen Blickwinkel zu betrachten. Was für ein Gedanke... Foto: Heyne Verlag

John Grisham

Das Fest

Gebunden mit Schutzumschlag

208 Seiten

Preis: 12,99 €

ISBN: 978-3-453-41286-6

Heyne Verlag

30.11.2014


1027: Gründung des Speyerer Domes

Neues Buch in der Schriftenreihe des Diözesan-Archivs Speyer: Bauanalyse und Archäoastronomie führen zu Neudatierung - Domjubiläum bereits 2027?

Speyer- Nicht 2030, sondern bereits drei Jahre früher sollte nach Auffassung des österreichischen Bauingenieurs Professor Dr. Erwin Reidinger die 1000-Jahr-Feier des Speyerer Domes stattfinden. In einem neu in der Schriftenreihe des Diözesan-Archivs Speyer erschienenen Werk vertritt Reidinger nicht zuletzt aufgrund astronomischer Untersuchungen die These, eigentlicher Gründungstag der romanischen Kathedrale sei der 29. September 1027 - der Festtag des Erzengels Michael, dem der Dom von Anfang an zum Schutz anvertraut worden sei.

„Um 1030“ habe Kaiser Konrad II. den Grundstein zum Dom gelegt, so die landläufige Meinung, die allerdings schon bisher nicht unumstritten war. So plädierte etwa Professor Dr. Hans Ammerich, ehemaliger Leiter des Speyerer Bistumsarchivs, in seiner 2011 erschienenen Bistumsgeschichte für einen Termin „um 1027“. Reidinger wird noch exakter: Als Orientierungstage für die Anlage des Domes nennt er für das Langhaus den 25. September 1027 sowie - als entscheidendes Datum - den 29. September 1027 für den Chor. Dieser Tag sei wohl auf Anordnung Konrads für die „heilige Orientierung des Chores“ bestimmt worden.

Der österreichische Bauexperte betont, die Rekonstruktion des Dom-Bauplanes im historischen Maßsystem lasse die Abmessungen in runden Planungswerten erkennen. „Was früher als Baufehler abgetan wurde, stellte sich als geplant heraus, insbesondere der schiefwinklige Chor, der auf einer getrennten Orientierung von Langhaus und Chor nach der aufgehenden Sonne beruht und deshalb als ein ‚Achsknick‘ erscheint.“

In einer Einführung bietet Reidinger zunächst Allgemeines zum Thema „Orientierung von Heiligtümern und Achsknick“. Als Beispiele nennt er nicht nur christliche Kirchenbauten wie „Alt St. Peter“ in Rom und den Passauer sowie den Wiener Dom, sondern bezieht auch antike Tempel ein. Er verweist darauf, dass der Orientierungstag deutlich vom Tag der Grundsteinlegung zu unterscheiden sei. Für die Definition des Gründungsdatums einer Kirche hält er den Orientierungstag für maßgeblich: „In dieser heiligen Handlung der Orientierung“ sieht er „den spirituellen Höhepunkt bei der Anlage einer Kirche, der sich in der Ausrichtung des Gebäudes wieder findet.“

Seinen Beweisgang für den Speyerer Dom tritt Reidinger mittels Bauanalyse und Archäoastronomie (astronomische Deutung und Interpretation archäologischer Ausgrabungen oder Baudenkmäler) an. Mehr als 60 Domfotos, -ansichten, -grundrisse, -längsschnitte und geometrische Darstellungen illustrieren seine Detailuntersuchungen, die schließlich zu einer Gesamtbewertung aufgrund naturwissenschaftlicher, historischer und liturgischer Fakten führen.

Reidinger versteht die von ihm vorgeschlagene Lösung des Gründungsdatums der Speyerer Kathedrale auch als Antwort des Domes selbst: „Ihm kommt der Rang eines Dokumentes in Stein zu, das verlorenes Wissen über die im Projekt umgesetzten Orientierungstage wiedergibt.“

Buchtipp: Erwin Reidinger, 1027: Gründung des Speyerer Domes. Sonne - Orientierung - Achsknick - Gründungsdatum - Erzengel Michael (= Schriften des Diözesan-Archivs Speyer Band 46), Annweiler 2014, ISBN 978-3-942133-76-0, 19,80 Euro (erhältlich im Buchhandel oder direkt beim Pilger-Verlag 0 63 46/96 33 50, 19,80 Euro) Text und Foto: is

28.11.2014


Zweiter Band des „Pfälzischen Klosterlexikons“ erschienen

Wertvolles Nachschlagewerk

Kaiserslautern- „Erst die Herausgabe dieses opulenten Werkes macht deutlich, wie reich die Pfalz an Klosteranlagen ist“, sagte Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder bei der Vorstellung des zweiten Bandes des „Pfälzischen Klosterlexikons“ in Kaiserslautern; der erste Band ist Anfang des Jahres erschienen. Er dankte Jürgen Keddigkeit, dass er sich zusammen mit den Mitherausgebern Prof. Dr. Matthias Untermann, Dr. Pia Heberer, Charlotte Lagemann und Prof. Dr. Hans Ammerich sowie den 18 Autoren dieses Projekts angenommen habe. Das Nachschlagewerk beschreibe, wenn es 2016 fertiggestellt sein werde, rund 200 Domkapitel, Stifte, Klöster, Ordenskommenden sowie Beginen- und Begardenhäuser, die für das kulturelle und handwerkliche Leben in der Pfalz von großer Bedeutung gewesen seien. „Es schließt eine Lücke in der pfälzischen Geschichtsforschung“, so Wieder.

Roland Paul, Direktor des Instituts für pfälzische Geschichte und Volkskunde, wies darauf hin, dass der zweite Band 36 Anlagen von H bis L, vom Kloster Hane bei Bolanden bis zum ehemaligen Benediktinerkloster Limburg bei Bad Dürkheim beinhalte. „Viele bekannte Klosteranlagen werden hier behandelt, wie zum Beispiel das Zisterzienserinnenkloster Heilsbruck in Edenkoben, das Augustinerchorherrenstift Hördt, das Benediktinerkloster Hornbach und das ehemalige Benediktiner-, spätere Dominikanerinnenkloster Lambrecht“, sagte Paul. Darüber hinaus vermittle der Band aber auch viel Wissenswertes über weniger bekannte Klosteranlagen und Kommenden. Die Buchvorstellung, die Teil des Pfälzischen Klostersymposions war, gestalteten die beiden Steinwendener Schüler Casimir Schäfer (Flügel) und Ephraim Schäfer (Gesang) vom Albert-Schweitzer-Gymnasium Kaiserslautern. Opulentes Gemeinschaftswerk: die Autoren vom zweiten Band des „Pfälzischen Klosterlexikons“ mit dem Bezirkstagsvorsitzenden Theo Wieder (rechts hinten) sowie dem Projektleiter Jürgen Keddigkeit (erste Reihe, Zweiter von links)

Der zweite Band des „Pfälzischen Klosterlexikons“ von H bis L umfasst 720 Seiten und ist – wie auch der 680-seitige erste Band von A bis G – für 42,80 Euro im Buchhandel sowie über den Online-Buchshop des Instituts für pfälzische Geschichte und Volkskunde (www.shop.pfalzgeschichte.de) erhältlich. Auf großes Interesse stieß auch das Klostersymposion, das das Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde zum fünften Mal mit dem Zentrum für Europäische Geschichts- und Kulturwissenschaften (ZEGK) – Institut für Europäische Kunstgeschichte der Universität Heidelberg veranstaltet hat und das in sieben Vorträgen den aktuellen Forschungsstand beleuchtete.  Text und Foto: Bezirksverband Pfalz

20.11.2014


Zauberhafte Wohngemeinschaft

Kinderbuchautorin Susanne Glanzner schreibt Geschichten aus dem „Ganzanderswald“

von Jana Volk

Das Leben in einer Wohngemeinschaft kann mitunter sehr anstrengend sein. Insbesondere die Pluralität der Charaktere ihrer Bewohner stellt die Toleranz der Beteiligten auf manch harte Bewährungsprobe. Eine zauberhafte WG der „ganz anderen Art“ hingegen, stellt Susanne Glanzner in ihrem neuen Kinderbuch „Anna Apfelkuchen – Geschichten aus dem Ganzanderswald“ vor .

Ihre Lieblingsfarbe ist apfelgrün, fast immer trägt sie quietschtomatenrote Gummistiefel und einen schicken, großen Hut (natürlich in grün!), an dessen Ende ein kleines Glöckchen befestigt ist, und ihre Lieblingsgerichte sind Apfelkuchen oder Dosensardinen. Bücher mag sie außerordentlich gerne und für all die anderen Dinge, die ihr sonst noch am Herzen liegen, ist ihr Tag eigentlich immer viel zu kurz. Gestatten: Anna Apfelkuchen, heißt die niedliche Titelfigur, die zum Mittelpunkt einer außergewöhnlichen Wohngemeinschaft wird.

Mit einem PLOPP landet die Kleine eines Tages auf einer Lichtung nahe am Waldrand, um dort das Haus ihrer Tante Agatha zu hüten. Ihre einzige Begleitung ist ein ungezogener Hexenbesen, der außer Schabernack nicht viel in seinem Strohkopf zu haben scheint. Die liebenswürdige Agatha ist derweil auf dem Weg nach Panama, um etwas mehr Action in ihr beschauliches Leben zu bringen - natürlich nicht, ohne zuvor einer wohl bekannten und gestreiften Ente einen Besuch abzustatten. Janosch lässt grüßen. Spätestens hier wird klar, dass wohl noch manche Überraschung auf die neugierig gewordenen Leser wartet. Denn: Anna wird nicht lange alleine bleiben...

Und tatsächlich geht es munter und witzig-turbulent weiter. Die unbeschwerte Fabulierkunst der Autorin reicht locker über die Grenzen dieses kunterbunten Zauberwaldes hinaus und bietet beinahe schon Erzählstoff für zwei Bücher. Dazu tragen natürlich auch ihre skurrilen Bewohner des Ganzanderswaldes bei: Eine strickende Spinne, eine verliebte Kuh, ein Eichhörnchen, das am liebsten genauso kopfüber wie sein Fledermausfreund am Ast eines Baumes schläft, ein Gespenstermädchen, das sich ausgerechnet im Dunkeln fürchtet, ein eitler und leider auch sehr ungeschickter Wolf und, und, und... Hier darf die Märchenwelt einfach einmal Kopf stehen.

Wenn der gestiefelte Kater plötzlich zum gefragten Überbringer von Botschaften wird, mit denen er durch die Lande zieht oder die Märchen von Hänsel und Gretel und von Rotkäppchen kurzerhand einmal „ganz anders“, aus einer neuen Sichtweise erzählt werden, bleibt ein Schmunzeln – vor allem bei den erwachsenen Vorlesern - nicht aus.

Dreh- und Angelpunkt dieser ungleichen Gemeinschaft ist das Baumhaus mit einem Dachgarten, in dem so ulkige Gewächse wie Rülpsererbsen, Singbohnen, Lachtomaten oder Hustenkartoffeln wachsen. Fast könnte man ein wenig neidisch werden. Doch nein, für solche Eigenschaften gibt es glücklicherweise keinen Platz in diesem Buch. Stattdessen ist es eine rundum heile Welt, in der sich jeder mit seinen Talenten einbringen darf, in der gefeiert, gelacht, selbstverständlich aber auch mal gezankt wird und Freud und Leid miteinander geteilt werden.

Die Geschichten in der Geschichte, die manchem Hilfe suchendem Gast des Ganzanderswaldes die tröstliche Botschaft vermitteln, dass Mut zum Andersein nicht immer einfach ist, aber eine Gesellschaft sich erst durch deren Vielfalt richtig ergänzen kann, lassen sich auch kleineren Kindern bereits gut vermitteln.

Mit lustigen Wortkombinationen bei denen beispielsweise aus Annas frechem Besen statt eines Frühaufstehers ein „Frühaufkehrer“ wird oder eine erkältete Teetasse einfach ein „Tassentuch“ bekommt, spielt die Autorin äußerst einfallsreich mit dem Medium Sprache.

Die nicht ganz so geläufigen Begriffe werden durch Fußnoten erklärt, so dass sich das Buch gut für die ersten selbstständigen Leseversuche eignet. Dafür sorgen auch die hochwertige Ausstattung mit dem schön gestalteten, strapazierfähigem Einband, dem angenehmen Schriftbild sowie die zauberhaften, farbenfrohen Aquarelle von Eleni Livanios. Foto: Cover Thienemann Verlag

Anna Apfelkuchen – Geschichten aus dem Ganzanderswald

Susanne Glanzner

Hardcover, 224 Seiten

Thienemann Verlag

Preis 14,99 €

ISBN 978-3-522-18359-8

08.11.2014


Die Besteigung des Rum Doodle

Eine Buchvorstellung von Barbara Kemmerich

„Das lustigste Buch, das Sie jemals lesen werden“, meint Bill Bryson. Damit hat er recht – vielleicht nicht das lustigste, aber mit Sicherheit eines der lustigsten Bücher, die ich jemals gelesen habe – ideal geeignet, um sich die grauen Winterabende kurzweilig zu gestalten.

Es handelt sich, wie der Titel unschwer vermuten lässt, um die Besteigung des Rum Doodle – des höchsten und gefährlichsten Berges der Welt. Und sieben britische Gentlemen treffen sich, um die Expedition vorzubereiten. Sieben Gentlemen? Nein, es sind leider nur sechs – der Navigator der Truppe verirrt sich in London und kann leider an der Besprechung nicht teilnehmen. Allerdings meldet er sich immer wieder mit Statusberichten, wo er sich gerade aufhält. Und das ist so witzig geschrieben! Er wird unter anderem entführt und bittet um Lösegeld. Aber schließlich erreicht er die Truppe doch in Yogistan – wobei er sie dort schon mal im Kreis herumführt, weil er vergisst, die Arretierung seines Kompasses zu lösen.

In Yogistan warten statt der bestellten 3.000 Träger (wobei die Berechnung der Trägeranzahl auch sehr witzig ist) 30.000 Träger, die erst gegen Zahlung ihres Lohns bereit sind, wieder nach Hause zu gehen. Und woran lag das? Natürlich an der yogistanischen Sprache, wie der Übersetzer erklärt: das yogistanische Wort für drei ist mit dem für dreissig identisch, abgesehen von einer Art Schnauben in der Wortmitte. Es ist natürlich unmöglich, dieses Schnauben per Telegramm zu übermitteln – und so wurde von der höheren Zahl ausgegangen.

Der Expeditionsleiter zieht sich gerne zurück, um über Führungsverantwortung zu meditieren; versucht aber auch, mit jedem Teammitglied ein Gespräch über seine Liebesbeziehung zu führen. Dabei merkt er nicht, daß er gnadenlos veralbert wird.

Es gibt einen Koch, vor dessen Essen sich jeder fürchtet und deshalb versucht, immer in dem Lager zu sein, in dem der Koch sich gerade nicht aufhält.

Der Arzt ist selber ständig krank und diagnostiziert bei sich die außergewöhnlichsten Krankheiten.

Was haben wir noch? Einen Fotografen, dessen gesamte Aufnahmen daneben gehen und einen Hauptkletterer, der unter Antriebslosigkeit leidet.

Also die perfekte Mischung dafür, immer wieder herzhaft zu lachen – eine absolute Empfehlung.

William E. Bowman
Die Besteigung des Rum Doodle
(The Ascent of Rum Doodle)

Rogner & Bernhard
2013
192 Seiten
ISBN-13: 978-3-95403-010-1
€ 19,95

01.11.2014


Island – Bilder wie Gedichte

Neuer Bildband »Über Island – Entdeckungen von oben«

München- Island – Bekannt als Filmkulisse und beliebtes Reiseziel, aber vor allem wegen seiner einmaligen Natur: Gletscher, Vulkane, Fjorde, reißende Flüsse und grenzenlose Weiten. Im neuen Bildband »Über Island – Entdeckungen von oben« präsentiert der Fotograf Marco Nescher einzigartige Aufnahmen aus dem Helikopter, die die magische Schönheit Islands einfangen. Eine »Ode an das Land« seien die Bilder, schreibt Islands Präsident Ólafur Ragnar Grímsson in seinem Vorwort. Denn Marco Nescher sei es gelungen, die beeindruckende Landschaft und faszinierenden Naturschauspiele Islands aus einer neuen Perspektive und unter einem neuen Blickwinkel zu betrachten. Ergänzend zu den außergewöhnlichen Fotografien porträtiert Haraldur Unason Diego, der sich für die Texte verantwortlich zeigt, eine Schafzüchterin, einen Fremdenführer und weitere Isländer, die von ihrem Leben in dieser Natur und mit den Naturgewalten erzählen. Zugleich wirft der Autor Fragen zum Umgang mit der Natur auf und betont die Verantwortung des Einzelnen, um diese zu erhalten.

Die Insel der Vulkane und Geysire

- Islands atemberaubende Natur von oben: Gletscher und Vulkane, Fjorde und Wasserfälle, glasklare Seen und einsame Gehöfte

- Im Porträt: Isländer erzählen von ihrem Leben mit den Naturgewalten

- Neu entdeckt: Die raue Schönheit und stille Poesie der Insel


Feuer und Eis: bizarre Lavafelder, Traumfjorde, Gletscher, glasklare Seen – Island ist die ewig faszinierende, verwunschene Insel am Polarkreis. Aus dem Helikopter gelangen Marco Nescher spektakuläre Fotografien der Natur, die die Weite der Insel einfangen, ihre malerische Struktur und ihre mythische Schönheit. Der außergewöhnliche Bildband über Islands Natur kombiniert spektakuläre Luftbild-Fotografie mit Porträts besonderer Menschen und Texten zur Geologie

Das Buch ist über www.verlagshaus24.de und im Buchhandel erhältlich. Der Preis beträgt 49,99 Euro. ISBN: 978-3-95416-146-1

Der Frederking & Thaler Verlag, 1988 gegründet, steht als Synonym für hochwertige Bildbände von renommierten Fotografen und Autoren. Anspruch und Ästhetik der Bilder sowie Qualität und Aktualität der Texte zeichnen das Programm aus. Zum Verlagsprogramm gehören innovative und außergewöhnliche Titel über Menschen, Tiere und Natur. Text und Cover: sap 

30.10.2014


Materialsammlung zum Ersten Weltkrieg erschienen

Interessante Quellentexte - Spannende Lektüre: Regionale Geschichte in Weltgeschehen eingebettet

Kaiserslauern- „Der Erste Weltkrieg und die Pfalz“, so lautet der Titel einer Materialsammlung für den Unterricht, die der Bezirksverband Pfalz herausgegeben hat.

Die 168-seitige Broschüre im DIN A4-Format bietet zahlreiche Quellentexte und wurde von den Historikern Dr. Herwig Buntz, Stefan Endres, Roland Paul und Stefan Schaupp erarbeitet. Sie dient in erster Linie als Hilfe für den Unterricht, da sie mit Aufgaben und Erwartungshorizonten ausgestattet ist; gleichzeitig ist sie aber auch eine wertvolle Lektüre für jeden historisch Interessierten.

„Der Erste Weltkrieg wird oft als ‚Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts‘ bezeichnet, in den Friedensverträgen liegen die Wurzeln des Zweiten Weltkriegs“, sagte Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder bei der Vorstellung des Bandes im Rahmen einer Fahrt nach Verdun. „Damals hielt man Kriege für führ- und gewinnbar, was man heute ausschließen kann.“

Wie auch bei den Materialsammlungen „Die Pfalz im Mittelalter“, „Das Hambacher Fest“, „Die Pfalz im Nationalsozialismus“ und „Europa und die Pfalz“ werde regionale Geschichte ins Weltgeschehen eingebettet.

In acht Kapiteln beschäftigen sich die Autoren mit den unterschiedlichsten Aspekten, und zwar mit dem Weg in den Ersten Weltkrieg (1913), dem Kriegsausbruch 1914, der Politik während des Krieges, der wirtschaftlichen Situation, der „Heimatfront“, dem Alltagsleben, der Revolution 1918 und der Demobilisierung sowie der Rezeption und Erinnerungskultur.

Die Broschüre ist gegen eine Schutzgebühr von fünf Euro beim Bezirksverband Pfalz, Referat Öffentlichkeitsarbeit, Bismarckstraße 17, 67655 Kaiserslautern, Telefon 0631 3647-121, Fax 0631 3647-133, info@bv-pfalz.de, www.bv-pfalz.de, erhältlich.

05.08.2014


Lesespaß im Großformat

Hörbücher und E-Books als interessante Alternative zu herkömmlichen Büchern

von Jana Volk

Ob Romane, Krimis, Thriller oder Sachbücher: Lesen macht nicht nur Spaß und lässt uns hin und wieder einmal vom Alltag abtauchen, sondern vermittelt auch wichtige Informationen. Nach wie vor erfreut sich der Griff zum Buch allergrößter Beliebtheit.

Doch wenn mit zunehmendem Alter oder krankheitsbedingt die Sehkraft nachlässt, und trotz Brille das Entziffern der Buchstaben zum Geduldsspiel wird, sind Alternativen gefragt.

Für die Leser- und Leserinnen des SPEYER-KURIER haben wir verschiedene Möglichkeiten einmal „unter die Lupe“ genommen.

Bücher im Großdruck:

Viele Verlage wie beispielsweise der Deutsche Taschenbuchverlag München, Droemer Knaur, Rowohlt oder Suhrkamp bieten gängige Titel sowie Klassiker im Großdruck an.

Öffentliche Stadtbibliotheken haben sich ebenfalls auf die steigende Nachfrage eingestellt und sind bei der Suche gerne behilflich.

Nachfragen lohnen sich auch beim Buchhändler vor Ort oder direkt bei den Buchverlagen, die kostenlose Newsletter via Internet versenden, in denen auf die entsprechenden Angebote aufmerksam gemacht wird.

Die Schriftgröße bei Großdruckbüchern liegt zwischen 15 und 19 Punkten (1 Punkt entspricht ca. 0,3527 mm). Zum Vergleich: Die Schrift herkömmlicher Bücher liegt in der Regel zwischen 10,5 und 12 Punkten. Die Buchstaben werden ohne Serifen gedruckt und sind daher besonders leicht zu lesen.

Leider sind derzeit noch nicht allzu viele Fach- oder Sachbücher auf dem Markt.

Hörbücher:

Quer durch alle Altersklassen liegen die kleinen, silbernen Scheiben (oder der Download aus dem Netz) voll im Trend. Ob Liebesromane, Spannung oder Biographien: die Auswahl ist riesig. Auch komplette Hörspiele werden immer mehr nachgefragt.

Je nach dem Ausdrucksvermögen in der Stimme ihrer jeweiligen Sprecher, wird das Ganze zusätzlich noch zu einem akustischen Vergnügen. Das lässt dicke Wälzer oder Klassiker, die man zwar schon immer einmal lesen wollte, die jedoch angesichts ihrer Fülle und Komplexität zu zeitaufwändig erschienen, zum außergewöhnlichen Hör-Event werden.

Alles was man dazu braucht, ist ein CD-kompatibles Abspielgerät. Ein Paar komfortable Kopfhörer sichern den häuslichen Frieden, falls der Partner der Tragödie von Goethes Faust oder der Dramatik eines Zauberbergs von Thomas Mann nicht allzu viel abgewinnen kann.

Während das gedruckte Werk oft nach der letzten Seite seine endgültige Bestimmung als Staubfänger im Regal findet, wird übrigens so manche CD immer wieder gerne aufs Neue angehört.

Im Internet oder einigen gut sortierten Buchhandlungen besteht die Möglichkeit, vor dem Kauf eine Hörprobe abzuspielen.

Wer allerdings Sachbücher oder Fachliteratur sucht, wird auch hier nicht so ohne weiteres fündig werden.

Eine interessante Alternative ist die Verwendung von E-Books. Diese elektronische Dateien lassen sich auf einem Computer, Laptop, Tablet oder praktischerweise gleich auf einem E-Book-Reader lesen. Innerhalb weniger Minuten nach dem Kauf bzw. dem Download aus dem Internet stehen die elektronischen Bücher zur Verfügung.

Die Ausgaben sind zu dem oft günstiger als ein herkömmliches Buch zu haben, und lassen sich zusätzlich noch ganz bequem nach Stichworten durchsuchen. Die Auswahl ist nahezu grenzenlos und beinhaltet neben Belletristik auch wissenschaftliche Texte, Biographien und Sachbücher.

Allerdings erwerben die Anwender beim E-Book lediglich das Nutzungsrecht, jedoch nicht das E-Book selbst. Ausleihen, auf fremde Geräte kopieren oder ein Verkauf ist damit ausgeschlossen.

Obwohl sich die elektronischen Bücher auch auf einem Tablet, einem Computer oder Laptop lesen lassen, dürfte sich das gemütliche Schmökern zumindest am Computer oder Laptop in ziemlich überschaubaren Grenzen halten.

Damit der Lesespaß nicht von vornherein getrübt wird, sollte man sich auf jeden Fall vor dem Kauf eines E-Book-Readers zunächst darüber informieren, welche Dateiformate vom jeweiligen Modell ausgelesen werden können. Das gilt auch für den Kopierschutz (DRM), der bei den meisten E-Books vorhanden ist. Die Kosten für die Anschaffung eines Readers liegen bei ca. 100 € und variieren je nach Modell und Hersteller.

Etwas technisches Verständnis und den Willen, sich überhaupt mit den neuen Medien auseinanderzusetzen, braucht es zwar schon, doch: das Ganze ist kein Hexenwerk!

Der richtige Umgang mit der neuen Technik lässt sich in Kursen, die beispielsweise in Volkshochschulen angeboten werden, erlernen. Wer schon etwas versierter ist, kann sich beim Buchhändler oder in vielen Stadtbibliotheken den Umgang mit den Lesegeräten zeigen lassen. Hat man erst einmal die Grundlagen erlernt, steht dem Lesegenuss nicht mehr viel im Weg.

Die Vorteile eines E-Book-Readers bezüglich seines Komforts und der Bedienung liegen im wahrsten Sinne des Wortes „auf der Hand“. Die leichtesten der kleinen Lesegeräte wiegen meist unter 200 g. Darauf lassen sich locker bis zu 1000 Bücher speichern.

Ein weiterer Pluspunkt - gerade für ältere Leser - ist die Möglichkeit, Schriftgröße und Schriftart den eigenen Bedürfnissen anpassen zu können. Bei Modellen mit E-Ink-Displays, die eine passive Lichtquelle besitzen, werden die Buchstaben klar umrissen wie auf Papier dargestellt. Das bedeutet ein wesentlich ermüdungsfreies Lesen für die Augen.

Leselupen sind einfach und unkompliziert in der Handhabung. Die einfachsten Modelle vergrößern die Schrift um das Dreifache und sind ab ca. 20 € beim Optiker erhältlich.

Für das Lesen der Tageszeitung sowie für kleinere Textpassagen oder als Hilfe beim Entziffern des Beipackzettels von Medikamenten sind sie durchaus geeignet.

Da aber immer nur ein ganz bestimmter Ausschnitt vergrößert wird, erschwert das den Überblick.

Digitale Lesehilfen und Vorlesegeräte werden auf Rezept nur bei sehr starken Sehbehinderungen mit einem Festbetrag von den Kassen bezuschusst. Voraussetzung hierfür ist die Diagnosestellung eines Augenarztes.

Gemeinsam lesen:

Frei nach dem Motto „zusammen liest man weniger allein“ fördert das gemeinsame (Vor-)Lesen den Kontakt und den Austausch mit Gleichgesinnten. Gleichzeitig werden Erinnerungen und Assoziationen zum Gehörten geweckt. Das hält geistig fit und gibt neue Impulse für den Alltag.

Ehrenamtliche Lesepaten, die aus Büchern, Zeitungen oder Zeitschriften vorlesen, werden im Rahmen von verschiedenen Projekten in Mehrgenerationenhäuser eingesetzt. Auch im privaten Umfeld lassen sich Vorleseaktionen durch Verwandte oder den Freundeskreis umsetzen.

Abgesehen von der gemeinsam verbrachten Zeit ist hier der Spaßfaktor besonders hoch, da gleichzeitig mehrere Personen über den Inhalt und den Autor diskutieren können. So wird aus dem geliebten Hobby ein gemeinsamen Miteinander, an dem alle Beteiligten ihre Freude haben.

04.08.2014


Den Zauber Mallorcas aus der Luft entdecken

Eine Buchvorstellung von Barbara Kemmerich

Sie glauben, Sie kennen Mallorca, weil Sie dort schon viele Urlaube verbracht haben und mit dem Mietwagen viele versteckte Schönheiten entdeckt haben? Oder weil Sie sich durch Artikel und Fernsehberichte eine (nicht immer positive) Meinung über Mallorca gebildet haben?

Dann kaufen Sie sich das Buch »Über Mallorca – Entdeckungen aus der Luft« vom Frederking & Thaler Verlag und Sie werden feststellen, was Sie bisher alles noch nicht gesehen und gelesen haben. Wie Peter Maffay in dem Vorwort zu diesem Buch schreibt: „Mallorca kann einen Menschen fesseln und beflügeln“. Der Fotograf  Danyel André bestieg einen Helikopter und zeigt die Insel aus Perspektiven, die immer wieder überraschen – historische Fincas sind ebenso zu sehen wie Palma, versteckte Buchten, Olivenhaine und wunderschöne Strände. Mallorquiner und Zugereiste kommen zu Wort und erzählen im Gespräch mit dem Journalisten Lothar Schmidt von „ihrer“ Insel – so zum Beispiel ein Winzer und eine Sterneköchin ebenso wie der letzte Palmblattflechter, der Taschen herstellt und noch viele andere.

Es ist gefährlich, in diesem Buch zu lesen und sich die Bilder anzuschauen – sofort packt einen das unwiderstehliche Verlangen, loszufliegen auf diese traumhafte Insel. Wer einmal dort war, möchte immer gerne wieder zurück.

Ein Buch, das man sehr gerne wieder zur Hand nehmen wird und mit dem man sich fortträumen kann, wenn das Wetter in Deutschland grau und regnerisch ist. Ein wunderschönes Geschenk für sich und andere und auf jeden Fall eine Empfehlung.

Lothar Schmidt

Über Mallorca

Entdeckung aus der Luft

224 Seiten, ca. 240 Abbildungen,

Format 26,8 x 28,8 cm, Hardcover

ISBN 978-3-95416-048-8

Preis: 49,99 €

Frederking & Thaler Verlag GmbH

30.07.2014


Badeseenführer SeenSüchtig

2013 erschien die erste Ausgabe von SeenSüchtig mit 50 Seen rund um Karlsruhe in einem Gebiet von Baden-Baden bis Germersheim und Bruchsal. Das regionale Buch war ein großer Erfolg mit überwältigend positiver Kundenresonanz.

2014 erschien am 01. Mai die neue, überarbeitete und erweiterte Auflage mit nun 95 Seen im Großraum Karlsruhe und neu auch Großraum Mannheim/Ludwigshafen/Heidelberg. Von Baden-Baden im Süden bis Worms und Bensheim im Norden. Optisch aufgepeppt und noch übersichtlicher gestaltet aber genau so detailliert und regional liebenswert.

Jeder See wird auf einer Seite dargestellt mit Bild, Anfahrtskarte, Navi-Adresse, Beschreibungstext und Piktogramm-Tabelle zu See-Charakteristika wie Parkgebühr, Eintritt, Sportmöglichkeiten, Sanitärausstattung, und und und…

Neu ist:

-              Neues Gebiet rund um Mannheim

-              Navi-Adresse der Seen

-              Öffentliche Verkehrsmittel am See

-              Aussage zur Barrierefreiheit des Sees

Überarbeitet ist:

-              Übersichtlicher gestaltet mit einer Seite statt zwei pro See

-              Das Gebiet Karlsruhe mit neuen Seen

-              Optisch ansprechender gestaltet

-              Aktualisierte Informationen zu Eintrittspreisen, Parkgebühren, etc.

Altbewährt ist:

-              Seen in Regionen eingeteilt

-              Übersichtskarten zum schnellen Finden des Lieblingssees

-              Übersichtstabellen zu den See-Charakteristika wie Toiletten, Parkplätze, Sportmöglichkeiten, etc.

-              Zahlreiche Informationen rund um Bade- und Baggerseen

Erhältlich in vielen Buchhandlungen, Sportgeschäften und bei anderen Partnern zum kleinen Preis von 6 €. Wo genau erhältlich ist zu sehen unter www.seensüchtig.de Dort kann man auch einen Blick ins Buch werfen.

Selbst passionierter Baggersee-Gänger schuf Autor Daniel Rieck-Merkle, 34 Jahre, wohnhaft in Karlsruhe Südstadt diese kleine Buch. Er wollte den Menschen eine Übersicht geben, um neue Seen der Region zu entdecken. Der große Erfolg und vor allem die begeisterten Reaktionen der Kunden veranlassten ihn, eine neue und erweiterte Ausgabe zu schreiben.

12.06.2014


Gefährliche Schatzsuche

Spannender Öko-Krimi für Kinder von Cornelia Franz mit doppeltem Lesespaß

Eine Buchvorstellung von Jana Volk

Um Kinder dazu zu bewegen, endlich wieder einmal ein Buch zur Hand zu nehmen, bedarf es nicht immer außerirdischer Superhelden mit magischen Kräften. Oft reichen auch zwei neugierige Kids, ein treuer Hund, ahnungslose Eltern, nervige Geschwister, zwielichtige Schurken und ein handfester Umweltskandal. Kinderbuchautorin Cornelia Franz lädt ein zum Öko-Krimi.

Es gibt sie noch. Die klassischen Ferienabenteuer, die fast schon einen Hauch Nostalgie verströmen. In denen mit Fahrrädern und Hund auf Verbrecherjagd gegangen wird, in denen Computer und Smartphones (fast) keine Rolle spielen und es ordentlich Ärger mit den Eltern gibt, wenn man zu spät zum Abendessen nach Hause kommt. So spannend und lebendig erzählt, dass das heimliche Lesen mit der Taschenlampe unter der Bettdecke einfach sein muss.

Zum Inhalt: Diese Sommerferien beginnen für Leon alles andere als vielversprechend. Der erste Ferientag und es regnet in Strömen. Ausgerechnet jetzt hat sein Vater eine Stelle in Dubai angenommen und ausgerechnet jetzt muss die Mutter eine erkrankte Kollegin in der Rechtsanwaltskanzlei vertreten. Bliebe ja noch der große Bruder. Doch der spielt lieber den pubertierenden wie ober coolen Macho und hängt dazu mit geheimnistuerischer Miene ständig mit seinem besten Kumpel ab.

Ein Glück, dass Leon Bulli hat, seinen Hund. Auf den treuen Vierbeiner ist wenigstens Verlass. Außerdem ist da ja noch die gleichaltrige Luisa vom Nachbarhaus, die immer etwas zu erzählen weiß. Aber diese Neuigkeit ist wirklich schräg: Piraten sollen im städtischen Industriegebiet ihr Unwesen treiben! Leon glaubt ihr kein Wort und verzieht sich lieber mit Bulli in die nahegelegene Smaragdschlucht, einem riesigen Naturschutzgebiet, in dem es jede Menge zu entdecken gibt.

Dort fällt Bulli jedoch nichts Besseres ein, als Leon eine tote Ente direkt vor die Füße zu werfen. Das darf ja jetzt wohl nicht wahr sein! Beim genaueren Hinsehen stellt der Junge allerdings schnell fest, dass sein Hund mit dem Ableben des bedauernswerten Federviehs nichts zu tun hat. Im Gegenteil. An einem der zahlreichen kleinen Tümpel finden sich ein verendeter Schwan und jede Menge abgestorbener Pflanzen. Leon beschleicht ein ganz ungutes Gefühl. Kurze Zeit später wird Bulli krank.

Auch am anderen Ende der Stadt, an einem Seitenarm eines Kanals, spielen sich merkwürdige Dinge ab. Als Leon sich aus reiner Langeweile von Luisa überreden lässt, sie zu begleiten, beobachten sie heimlich zwei Männer, welche mit Totenkopfsymbolen gekennzeichnete Fässer auf ein Boot verladen. Stimmt die Piratengeschichte etwa doch?

Natürlich lassen es sich die beiden Schnüffelnasen nicht nehmen – wenn auch unfreiwillig – die vermeintliche Beute zu eskortieren. Prompt stecken sie bis zum Hals in Schwierigkeiten. Sie sind allerdings nicht die einzigen, die hinter den geheimnisvollen Fässern her sind.

Mitreißend und ausdrucksvoll erzählt, trifft Cornelia Franz in ihrem Kinderbuch „ Rette die Smaragdschlucht“ genau den richtigen Ton und bleibt stets dicht am Geschehen. Durch die kurz gehaltenen Sätze und den Verzicht auf überflüssige Hintergrundinformationen ist die Geschichte auch für jüngere Kinder sehr gut verständlich.

Detaillierte Beschreibungen wie „Der Wald dampft geradezu in der Wärme, und die Sonne glitzert auf dem Smaragdgrün des Sees. Er hat fast die Farbe der Libellen, die wie kleine Hubschrauber in der Luft sirren“, lassen die verschiedenen Stimmungen - beinahe wie in einem Film - zur Geltung kommen und den Leser tief in das Geschehen eintauchen.

Doppeltes Vergnügen bietet das Buch ab Seite 106. Dort entscheiden die Leser wie es weitergeht. Piratenabenteuer oder Öko-Krimi – das ist trotzdem nicht die Frage. Die Neugier verleitet einfach dazu, beide Varianten auszuprobieren.

Recht schnell wird die Absicht der Autorin klar, die Geschichten weit über bloßes Unterhaltungsniveau hinausgehen zu lassen. Es geht um das Thema Umwelt und soziale Verantwortung. Ganz konkret wird hierbei die Frage aufgeworfen, ob die billige Entsorgung unserer Industrieabfälle, die unter recht fragwürdigen Umständen oft in Drittweltländern landen, moralisch vertretbar ist.

Besonders deutlich wird das Dilemma als Leon begreift, dass die Fässer anstatt des erhofften Piratenschatzes Giftmüll enthalten, der eine tickende Zeitbombe darstellt und im schlimmsten Fall das Ökosystem der heimischen Smaragdschlucht zerstören könnte. Spontan wünscht er sich den Müll weit weg - nach Afrika - um gleich darauf schuldbewusst festzustellen, dass er dort schon gleich gar nicht hingehört.

Statt Belehrung und erhobenem Zeigefinger wird mit Hilfe einer abenteuerlichen Geschichte das Interesse für Natur und Umwelt geweckt; gleichzeitig wird dabei erklärt, welche globalen Auswirkungen mit unserem Handeln, das direkt vor der eigenen Haustür beginnt, verbunden sind.

Zum furiosen Finale gibt es aber dann doch noch zwei - absolut irdische - Superhelden, die mit ihren pfiffigen Ideen für die jeweiligen Happy Ends sorgen.

Cornelia Franz

Rette die Smaragdschlucht

Ab neun Jahre

Taschenbuch, 190 Seiten

Preis 6,95 €

ISBN 978-3-407-74367-1

Verlag Beltz & Gelberg

09.06.2014


Moderne Pippi Langstrumpf

„Astrids Plan vom großen Glück“ ist das erste Kinderbuch des norwegischen Erfolgsautors Levi Henriksen

Eine Buchvorstellung von Jana Volk

Schon der erste Blick auf das liebevoll illustrierte Cover mit dem keck dreinblickenden Mädchen vor der Kulisse bunter Häuschen weckt Erinnerungen an die großartige Kinderbuchautorin Astrid Lindgren. Ihre herrlich verrückten Pippi Langstrumpf Geschichten begeistern bis heute unzählige Kinder. Hat die beliebte Schwedengöre jetzt eine moderne Nachfolgerin gefunden?

Erwachsene können ganz schön kompliziert sein - und stur. Diese Erfahrung macht die elfjährige Astrid fast täglich. Seit der Scheidung ihrer Eltern ist nichts mehr so, wie es einmal war. Und wie können zwei Menschen sich „entfremdet“ haben, obwohl sie viele Jahre zusammen waren? Zu allem Überfluss haben beide bereits neue Partner gefunden.

Um sich möglichst schnell an die neue Situation zu gewöhnen, soll Astrid jetzt abwechselnd alle zwei Wochen bei jeweils einem Elternteil wohnen. Dabei fühlt sie sich wie ein Päckchen, das bei Bedarf hin und hergeschoben wird. Und überhaupt: wer braucht schon eineinhalb Väter und eineinhalb Mütter? Astrid jedenfalls nicht!

Als das Ferienhaus in Schweden, in dem die Familie einst viele, wunderbare Urlaubstage verbracht hat, verkauft werden soll, sieht das aufgeweckte, kesse Mädchen mit einem Mal ihre Chance gekommen, die beiden Streithähne wieder miteinander zu versöhnen und dabei die unliebsame Konkurrenz endgültig auszuschalten.

Sorgfältig schmiedet sie einen teuflisch genialen Plan, um sich und ihre Eltern auf einer benachbarten Insel fernab jeder Zivilisation festzusetzen und reißt von zu Hause aus. Mit einem „ausgeliehenen“ Boot gelangt sie zur sagenumwobenen Teufelsinsel. Dort angekommen, geht das Abenteuer richtig los. Was als Aussprachemöglichkeit mit erhoffter Versöhnung für ihre Eltern gedacht war, entwickelt sich schon bald zu einem gefährlichen Krimi.

Zunächst jedoch läuft alles gut und die Eltern finden - dank der sorgfältig gelegten Fährte - ihre Tochter recht schnell. Doch beim Versuch ein von Astrid losgebundenes Boot wieder einzuholen, verletzt sich der Vater schwer. Zusätzlich zieht ein Sturm auf und verwandelt die einst so idyllische Insel in einen unheimlichen Urwald. Als die drei bemerken, dass sie nicht alleine sind, wird ihr Teamgeist als Familie auf eine harte Probe gestellt.

Levi Henriksen verknüpft die Erfahrungen der kleinen Astrid, die mit der Trennung ihrer Eltern so ganz und gar nicht einverstanden ist, zu einem frech-fröhlichen und aufregenden Lesevergnügen, welches die sympathische Botschaft trägt, dass Eltern eben auch nur Menschen sind.

Die unübersehbaren Parallelen zu Pippi Langstrumpf zeigen sich bereits auf den ersten Seiten, wo die Theater begeisterte Astrid bei einer Schulaufführung die Hauptrolle der Pippi spielt, und bei der die Sehnsucht der beiden nach einer intakten Familie recht deutlich wird.

Trotzdem besitzt Astrid eine ganz eigene Persönlichkeit, die immer wieder mit ihren Ängsten und einem furchtbar schlechten Gewissen kämpft, die der Autor in leisen Tönen anklingen lässt. Irgendwann hilft nicht einmal mehr das Auswendiglernen von unnützem Wissen, mit dem sie versucht, sich von ihrem Kummer abzulenken. Und über Bärenkräfte verfügt sie erst recht nicht. Da kommt die Hilfe von einem geheimnisvollen Fremden genau zur richtigen Zeit.

Die pointierte und geradlinige Erzählweise aus der Sicht der Hauptperson zieht die kleinen und (großen) Leser sofort mitten ins Zentrum des spannenden Geschehens, dass kontinuierlich mit jeder weiteren Seite zunimmt. Keine Chance, das Buch vorzeitig aus der Hand zu legen. Zwischendurch schmunzelt man über die verrückten Einfälle, die liebenswerte Durchtriebenheit und dem - reichlich vorhandenen - altklugen Humor der Titelheldin und hofft inständig, dass am Ende alles gut ausgehen möge.

Dass die Protagonistin ausgerechnet mit einem geklauten Motorboot unterwegs ist und zuvor noch einiges mehr in ihr persönliches Kerbholz eingeritzt hat, mag aus pädagogischer Sicht vielleicht für ein paar hochgezogene Augenbrauen sorgen - im Gegensatz zu den Abenteuern von Pippi Langstrumpf, die nach ihrem Erscheinen zunächst noch pure Entrüstungsstürme von Lehrern und Erziehern auslösten. Glücklicherweise dürfen heutzutage auch unkonventionelle Charaktere den Kindern einfach Spaß machen und dabei das Kino im Kopf anregen. Astrid ist eine von ihnen.

Levi Henriksen

Astrids Plan vom großen Glück

Hardcover, 256 Seiten

ab neun Jahren

Deutsche Erstausgabe April 2014

Preis 12,95 €

ISBN 978-3-423-76090-4

Deutscher Taschenbuch Verlag

21.04.2014


Das Wetter, auch für Erwachsene geeignet: Informieren - lösen - gewinnen

Von Jana Volk

Liebe Kinder,

heute möchten wir Euch im SPEYER-KURIER ein ganz besonderes Thema vorstellen: Das Wetter. Bestimmt ist es euch schon aufgefallen, wie oft und vor allem ausgiebig sich die Erwachsenen darüber unterhalten können.

Und während die einen am liebsten jeden Tag Sonne satt hätten, ist es den anderen garantiert schon wieder viel zu heiß. Wie gut, dass wir uns nicht unser ganz persönliches Wetter „basteln“ können!

In den Fernsehnachrichten und im Radio sind die Vorhersagen ein wichtiger Bestandteil jeder Sendung. Auch in der Zeitung und im Internet kann man sich weltweit und jederzeit über das Wetter informieren.

Aber warum ist dieses Thema eigentlich so beliebt? Und für wen soll das überhaupt wichtig sein? Diesen Fragen wollen wir heute einmal nachgehen.

Seid ihr mit dabei?

Wir wünschen euch viel Spaß beim Stöbern und Entdecken auf unseren Seiten!

Wetter – was ist das?

Als „Wetter“ bezeichnet man genau den Zustand in einer bestimmten Region, an einem Ort - beispielsweise in eurer Stadt - zu einem ganz bestimmtem Zeitpunkt. Also, ob dort gerade die Sonne scheint oder Wolken vorbeiziehen, wie kalt oder warm es ist oder es vielleicht gerade regnet oder schneit.

Da sich die Erde dreht und mit ihr auch die Luftmassen der Atmosphäre in Bewegung sind, ändert sich ständig etwas und nimmt damit Einfluss auf das Wettergeschehen.

Wichtige Vorhersagen

Tatsächlich gibt es kaum jemanden, der sich nicht dafür interessiert, da das Wetter eigentlich jeden von uns betrifft. Am meisten gilt das natürlich für alle, die viel im Freien unterwegs sind. Für diejenigen, die in der Landwirtschaft arbeiten, sind genaue Vorhersagen sehr wichtig, um Aussaat oder Erntezeitpunkt planen zu können.

In der Luft- und Schifffahrt sind exakte Wetterberichte sogar lebenswichtig, um nicht mit dem Flugzeug oder dem Schiff in ein heftiges Unwetter zu geraten.

Unsere Freizeitaktivitäten planen wir oft gerne nach der jeweiligen Vorhersage. Denn: wer macht schon gerne einen Ausflug oder geht ins Strandbad, wenn es dauerrregnet und sich die Temperaturen eher wie im Kühlschrank anfühlen?

Nicht zuletzt eignet sich das Wetter auch prima für den Einstieg in so manche Unterhaltung, da hier jeder ganz einfach mitreden kann.

Seit wann gibt es Wetterbeobachtungen?

Schon sehr früh fingen die Menschen an, durch ganz genaue Naturbeobachtungen wie beispielsweise dem Aussehen der Wolkenformen und dem Verhalten von Tieren und Pflanzen Hinweise darauf zu finden, wie sich das Wetter in den nächsten Stunden oder Tagen entwickeln würde.

Oft entstanden daraus dann so genannte Bauernregeln. Diese in Reimform gefassten Verse konnte man sich gut merken. Sie gaben Auskunft über die allgemeine Wetterlage in einer bestimmten Region zu einem bestimmten Zeitpunkt. Daraus leitete man die möglichen Folgen für die Landwirtschaft ab.

Kleines Beispiel gefällig? Eine alte Bauernregel für den Mai lautet: Ist der Mai kühl und nass, füllt's dem Bauern Scheun' und Fass.

Die ersten professionellen Aufzeichnungen in Deutschland begannen bereits 1781 durch das Meteorologische Observatorium Hohenpeißenberg, das bis heute noch in Betrieb ist. Im Laufe der Zeit entstanden an immer mehr Orten Messstationen.

Moderne Technik

Heute verfügen die Meteorologen über modernste Hilfsmittel wie Computer, Satelliten und Radar. Für den Wetterbericht werden Messungen von Wetterstationen aus der ganzen Welt verwendet, die regelmäßig wichtige Auskünfte über Temperatur, Luftdruck, Luftfeuchtigkeit, Regen und Windgeschwindigkeit liefern. Diese Informationen werden bei den großen Wetterdiensten gesammelt und ausgewertet.

Hochleistungsrechner wandeln diese große Anzahl von Datenmengen in Wetterkarten um, aus denen die Meteorologen dann sehen, wie schnell sich das Wetter verändert. Manchmal ist das aber gar nicht so einfach. Moderne Technik hin oder her: Sich plötzlich drehender Wind, ein schnell aufziehender Regenschauer oder Nebelfelder - speziell in einzelnen Regionen - können der besten Vorhersage immer noch ein Schnippchen schlagen. Aus diesem Grund verlassen sich die Experten nicht nur auf Computer und Wetterkarten, sondern vertrauen außerdem auf ihre Erfahrungswerte und eine gute Beobachtungsgabe.

Was kocht da in der Wetterküche?

Das Wetter hier bei uns in Mitteleuropa wird öfter mit den Begriffen „Azorenhoch“ oder „Islandtief“ in Verbindung gebracht. Beide Bezeichnungen stehen für Druckgebiete, die entscheidend für die jeweilig vorherrschende Wetterlage sind. Nur, wo sind diese Azoren überhaupt?

Die Azoren sind eine Inselgruppe im Nordatlantik, die ca. 1400 km westlich vom portugiesischen Festland entfernt liegen und geografisch zu Europa gehören.

Die Luftmassen in diesem Gebiet sind ständig und vor allem kräftig in Bewegung. (Man kann es fast mit einer Küche vergleichen, in der beim Kochen auch ordentlich Dampf entsteht).

Einer von vielen wichtigen Faktoren ist hierbei die Sonne, die mit ihren Strahlen die Erdoberfläche und die darüber liegenden Luftschichten erwärmt. Auch der Golfstrom, der den Atlantik von Süden nach Norden durchquert, trägt einen wichtigen Teil dazu bei, indem er die über den Azoren absinkende Luft aufheizt. Dadurch steigt der Luftdruck an – ein Hoch entsteht.

So ein Hoch bringt uns im Sommer wolkenfreies Wetter mit viel Sonnenschein. Im Winter dagegen, kommt mit der trockenen Luft die Kälte.

Der Gegenspieler des Azorenhochs ist das Islandtief.

Farbenspiel am Himmel

Während eines Regenschauers oder kurz danach, können wir oftmals einen Regenbogen sehen. Voraussetzung dafür ist, dass eine ausreichende Anzahl von Wassertröpfchen in der Luft vorhanden sind und diese von der genau gegenüberstehenden Sonne angestrahlt werden.

Das von uns als weiß-gelblich empfundene Sonnenlicht setzt sich in Wirklichkeit aus sieben verschiedenen Farben zusammen. Die gewölbte Oberfläche der Regentropfen - sie sind für die typische Regenbogenform verantwortlich – verhindern nun, dass das Sonnenlicht seinen Weg ungehindert fortsetzen kann. Sie lenken es ab.

Dadurch werden die Lichtstrahlen gebrochen und reflektiert. Die einzelnen Farben des Regenbogens Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau, Indigo und Lila werden sichtbar.

Ihr könnt das übrigens gleich selbst einmal ausprobieren. Alles was man dazu braucht, ist ein mit Wasser gefülltes Glas und ein weißes Blatt Papier. Jetzt sucht ihr euch ein sonniges Fensterbrett oder einen Tisch und legt das Papier direkt vor das Glas. Die richtige Position findet ihr durch entsprechendes Verschieben von Glas und Papier. Fallen die Sonnenstrahlen im schrägen Winkel in das Glas ein, entsteht durch den Übergang von Luft zu Wasser ein kleiner Regenbogen auf dem Papier. Dieses Experiment funktioniert auch mit einer Taschenlampe.

Angst vor Gewitter

Mal ganz ehrlich: Habt ihr euch schon mal so richtig vor einem Gewitter gefürchtet - oder vielleicht nur ein bisschen? Ist ja auch kein Wunder, wenn draußen plötzlich dicke Wolken den Himmel verdunkeln und es dann meist nach wenigen Augenblicken ordentlich blitzt und donnert. Manchmal kommt so ein Gewitter ja mitten in der Nacht und schreckt uns aus dem Schlaf.

Peinlich ist das aber ganz und gar nicht. Auch viele Erwachsene fühlen sich bei einem Gewitter unbehaglich. Und selbst mancher Vierbeiner ist beim ersten Donnerknall in nullkommanix Sekunden hinter dem Sofa oder unter dem Bett verschwunden.

Doch warum fürchtet man sich überhaupt vor einem Gewitter? Und warum erschrecken wir ab und zu beim Geräusch eines Donners?

Experten vermuten, dass unsere Angst vor Gewittern zum Teil angeboren sein könnte, da die Menschen früher der Natur meist schutzlos ausgeliefert waren. Wissenschaftliche Erklärungen darüber, warum - scheinbar plötzlich - helle Blitze über den dunklen Himmel zuckten, gab es keine. Dazu noch das laute, bedrohlich klingende Krachen des Donners. So etwas machte einfach Angst.

Mittlerweile kann man längst die Entstehung eines Gewitters durch das schnelle Aufeinandertreffen von kalten und warmen Luftmassen erklären. Die Erwärmung der kalten Luft erfolgt dabei so rasch, dass sie sich explosionsartig ausdehnt – es knallt. Weil das Licht – also in diesem Fall der Blitz - sich schneller als der Schall bewegt, hören wir den Donner erst unmittelbar danach, und unser Gehirn, das diese Einflüsse erst einmal verarbeiten muss, kann darauf ganz schön gereizt reagieren.

Einer von weiteren Erklärungsversuchen für die Angst vor Gewittern ist der, dass unser Gehör (und das von Tieren) sehr viel empfindlicher auf laute Geräusche reagiert, als auf kurze visuelle Reize.

Zur Ablenkung kann es helfen sich gegenseitig lustige Geschichten zu erzählen oder an etwas Schönes, wie z. B. den letzten Urlaub, zu denken. Denn: so schnell ein Gewitter aufgezogen ist, so bald ist es auch in den meisten Fällen wieder vorbei.

Eiskalt – glühend heiß

Die tiefste bisher gemessene Temperatur wurde mit -89,2 ° C am Südpol in der Station Wostok gemessen – am 21. Juli 1983.

Dagegen wurde am 10. Juli 1913 die seither höchste Temperatur auf der Greenland Ranch im Death Valley (USA) ermittelt. Dort war es 56,7 ° C heiß.


Rätsel lösen und gewinnen

In den folgenden Reihen werden je sechs Begriffe nacheinander aufgezählt. Jeweils einer von ihnen passt dabei aber nicht zu den anderen.

Findet heraus welche Wörter das sind und markiert bei jedem dieser Begriffe den zweiten Buchstaben. Diese fünf markierten Buchstaben ergeben dann der Reihe nach gelesen einen Begriff aus der Wettervorhersage.

ZEICHENBLOCK, PINSEL, TROMMEL, FARBE, STAFFELEI, BILDERRAHMEN

KEKSE, APFEL, BANANE, KIRSCHEN, KIWI, BIRNE

FRANKFURT, MÜNCHEN, SPEYER, HEIDELBERG, STUTTGART, ÄGYPTEN

BACKPULVER, MEHL, EIER, ZUCKER, KETTE, BUTTER

ANZUG, GLAS, MESSER, TASSE, TELLER, LÖFFEL


Windradrätsel

Eine Windbö hat hier die Buchstaben durcheinandergewirbelt. Richtig sortiert, steht auf jedem Windradflügel je ein Begriff zum Thema Wetter.


Zum Gewinnspiel:

Unser Lesetipp für euch

Wenn ihr noch mehr über das Wetter und seine Zusammenhänge wissen wollt, dann haben wir zum Schluss noch einen Vorschlag für ein interessantes Buch.

In „Wetter“ erklärt der Autor John Farndon viele spannende Begriffe aus der Welt der Meteorologie. Was gibt es für Wolkenarten und wie heißen sie? Was ist der Unterschied zwischen Nebel und Dunst? Wie entsteht eine Kaltfront? Was steht alles auf einer Wetterkarte? Und wie kann es sein, dass sich aus einem „lauen Lüftchen“ plötzlich ein Sturm entwickelt?

Die Antworten auf diese und viele weitere Fragen werden allesamt kurz und bündig, aber leicht verständlich erklärt. Passende Bilder dazu gibt es auf jeder Seite.

Auch zum Thema Klimaveränderung und Umweltverschmutzung gibt es einiges zum Nachlesen. Einfache Experimente und kleine Bastelprojekte laden gleich zum spontanen Mitmachen ein.

Und die Erwachsenen? Die können hier garantiert auch noch Neues entdecken.

Das handliche Format ist außerdem bestens zum Mitnehmen für unterwegs geeignet.


Wetter

John Farndon

60 Seiten, 5,95 €

Dorling Kindersley Verlag

ISBN 978-3-8310-1401-9

18.04.2014


Die pfälzische Sozialdemokratie in der Weimarer Republik

Mannheimer historische Schriften. Band 9.

Die 15 Jahre der Weimarer Republik waren eine mehr als nur bewegte Zeit in der deutschen Geschichte – schwer hatte der junge Staat mit den wirtschaftlichen und politischen Lasten des verlorenen Weltkrieges zu kämpfen. Besonders ins Gewicht fielen diese Faktoren in der Pfalz, die bis 1930 französisch besetzt war.

Als eine der stärksten politischen Kräfte hat sich hier die Sozialdemokratie in ihrer Republiktreue zahlreicher Gegner erwehren müssen: Monarchisten und Militaristen von rechts trat sie genauso entschieden entgegen wie Kommunisten und Sektierern von links, pfälzischen und rheinischen Separatisten genauso wie der teils autoritär agierenden bayerischen Staatsregierung.

Mit dem Aufkommen des Nationalsozialismus als ernstzunehmende politische Kraft Ende der 1920er Jahre wurde sie nicht nur vom Kampf gegen den Faschismus geprägt, sondern auch von der immer schmerzhafteren Pflicht, mit jenen Kompromisse einzugehen, die man einst als Feinde bekämpft hatte. Am Ende konnte es auch die zuvor so starke SPD nicht verhindern, dass sich die Pfalz zu einer Hochburg des Nationalsozialismus entwickelte.

Mit diesem Band legt Alexander Kraft nun erstmals eine umfassende Darstellung der Geschichte der Sozialdemokratie in der Pfalz zur Zeit der Weimarer Republik vor.

In großem Detailreichtum werden die Höhen und Tiefen der pfälzischen Demokratie beleuchtet und damit ein intensiver Einblick in eine Zeit gegeben, deren Vielschichtigkeit und Turbulenz in der deutschen Geschichte ihresgleichen sucht – und eine spannende Lektüre verspricht.

Alexander Kraft

Die pfälzische Sozialdemokratie in der Weimarer Republik

Mannheimer historische Schriften. Band 9.

Herausgegeben von Hermann Wiegand, Wilhelm Kreutz und dem Mannheimer Altertumsverein von 1859.

328 Seiten mit 13 Abbildungen15 Grafiken, 35 Tabellen und einer CD mit umfangreichem Datenmaterial, Broschur. verlag regionalkultur, Ubstadt-Weiher.

ISBN 978-3-89735-809-6.

24,80 Euro

13.04.2014


Begegnungen mit dem Kirchenjahr in Pfälzer Mundart

Heitere und besinnliche Texte „uff pälzisch“ zu den Kirchenfesten

Neustadt- „Kärchejohr. Begegnungen mit dem Kirchenjahr in Pfälzer Mundart“ ist Titel eines Buches, das der evangelische Pfarrer Michael Landgraf und der katholische Theologe Thomas Kiefer herausgegeben haben. Autoren aus unterschiedlichen Regionen der Pfalz führen in heiteren und besinnlichen Texten durch die Kirchenfeste. „Oschdre – Mer derfe iwwer de Dod enaus hoffe“ heißt es beispielsweise in dem siebenseitigen Kapitel über das Osterfest.

Seit vielen Jahren gebe es ein großes Interesse an Gottesdiensten und Bibelübertragungen in Pfälzer Mundart – und das über Konfessionsgrenzen hinaus, erläutern Landgraf und Kiefer. Daraus sei das Buch entstanden, in dem die Kirchenfeste erklärt, Bibeltexte und Lieder für den Gebrauch im Gottesdienst übertragen und die Leser zum Nachdenken über die christlichen Festzeiten angeregt würden.

Neben den beiden verantwortlichen Autoren – Thomas Kiefer ist Leiter der „Abteilung Seelsorge in Pfarrei und Lebensräumen“ im Bischöflichen Ordinariat Speyer, Michael Landgraf leitet das Religionspädagogische Zentrum sowie das Bibelhaus in Neustadt – führen folgende weitere Autoren in Pfälzer Mundart durchs Kirchenjahr: Walter Becker, Matthias Brunner, Oliver Jaehn, Friedrich Schmidt-Roscher, Sabine Ella Schwenk-Vilov, Heinrich Schmith, Bernhard Böhm und Fredi Bernatz.

Das Buch enthält Fotos aus der Region, für die Illustrationen zeichnet der Cartoonist Steffen Boiselle verantwortlich. In einem Grußwort erläutert der Vorsteher der Diakonissenanstalt in Speyer, Werner Schwarz, den Wert einer Übertragung liturgischer Texte in die Mundart. Schwarz hat mit seinem Buch „Kerch uff pälzisch“ viele der Autoren inspiriert. Ein weiteres Grußwort stammt von Traugott Bähr, Vertreter der Familie Kurz-Bähr-Stiftung Neustadt-Mußbach, die das Projekt gefördert hat. lk/is; Foto: Cover, Agiro-Verlag

Hinweis: „Kärchejohr. Begegnung mit dem Kirchenjahr in Pfälzer Mundart“ von Thomas Kiefer und Michael Landgraf; 128 Seiten in Farbe, 14,90 Euro. Erschienen im Agiro-Verlag Neustadt, ISBN 978-3-939233-16-9.

19.03.2014


ALTA RIPA rettete Rom auch nicht mehr….

So lautet der Titel einer rund 60seitigen Broschüre, die der Altriper Hobby-Historiker Wolfgang Schneider just zur 1650. Wiederkehr der Kaiserproklamation von Valentinian dem Ersten erneut aufgelegt hat.

Valentinian I. gilt als Gründer von Alta Ripa, dem heutigen Altrip. Anlässlich eines mehrwöchigen Aufenthalts in Alta Ripa hatte der Kaiser hier ein Gesetz unterschrieben, das bei einem Rechtsstreit beiden Seiten innerhalb von drei Monaten eine Berufungs-möglichkeit einräumte. Dies geschah nach heutiger Zeitrechnung am 19. Juni 369 und stellt die erste urkundliche Erwähnung von ALTA RIPA dar.

In der Broschüre über die Römerzeit schildert der fiktive römische Soldat Sextus Aetius sein Leben vom 18. Lebensjahr, als er aus freien Stücken in das römische Heer eintrat, bis zu seinem Ausscheiden nach zwanzig Dienstjahren. Die romanhafte Erzählung lehnt sich streng an tatsächliche geschichtliche Ereignisse an. So wird etwa der Bau einer Schiffsbrücke, die Ableitung der Neckarfluten wegen der Gefahr einer Unterspülung des Wasserkastells ALTA RIPA und das missglückte Kommandounternehmen in Feindesland, dem Bau eines Kastells auf dem bis heute noch nicht genau georteten „mons piri“, geschildert. Römische Sitten und Gebräuche sind ebenso in die Lebensgeschichte des Sextus Aetius eingeflochten, wie auch besondere Eigenschaften von Valentinian, etwa seine Toleranz in Religionsangelegenheiten.

In einem Sachteil sind alle historischen Persönlichkeiten aufgeführt, die in spätantiker Zeit in ALTA RIPA weilten und natürlich fehlt auch nicht ein Abriss über Leben und Werk von Kaiser Valentinian. Besondere Bodenfunde sind zum Teil mit Zeichnungen des Altriper Hobbymalers Ernst Schneider dargestellt, darunter die in Altrip gefundene Steinplatte der Göttin Nemetona. Neben Altrip gibt es bisher nur in Klein-Winternheim sowie in Bath/Wales Nemetona-Funde. Nemetona war die Stammesgöttin des germanischen Nemeterstammes, der um Speyer siedelte und dessen Hauptstadt das  heutige Speyer (Noviomagus oder Civitas Nemetum) war. Einige Zeitungsausschnitte über die Römerzeit von Altrip runden die Veröffentlichung ab.

Die Broschüre, die gegenüber der Erstausgabe von 2010 nunmehr in größerem Format und mit lesefreundlicherer Schrift erscheint, kann ab sofort beim Autor erworben werden und kommt nicht in den Buchhandel.

15.03.2014


Mord im Steyrtal

Eine Buchvorstellung von Jana Volk

Es ist wahrhaftig kein schöner Anblick, der sich Christina Kayserling von der Mordkommission an diesem frühen Septembermorgen bietet. Anstatt in aller Ruhe gemütlich ihr Frühstück und das freie Wochenende zu genießen, wird sie von ihrem Kollegen zu einem Tatort gerufen. Ein Mann liegt tot im Kühlhaus seiner Lagerhalle; überfahren und grausam zugerichtet von einem der tonnenschweren Regalbediengeräte. Schnell stellt sich heraus, dass es kein Unfall gewesen sein kann.

Das Opfer Herbert Feldner, wohlhabend wie durchtrieben, in schmierigen Machenschaften Ton angebender Inhaber einer Fleischwaren-AG und Besitzer des Gourmetrestaurants Steyrtalerhof, war bei seinen Mitmenschen jedoch alles andere als beliebt. Somit hält sich die Trauer über den heimtückischen Anschlag in engen Grenzen. Das wiederum bringt jede Menge Arbeit für die smarte und sensible Kriminalinspektorin mit sich, da die Liste der Tatverdächtigen, die in dieser schicksalhaften Neumondnacht unterwegs waren, stetig länger wird.

Eine erste Spur führt direkt zum Souschef des Steyrtalerhofs, der kurz vor dem Tod des Fleischbarons in einen lautstarken Disput um minderwertiges Fleisch mit ihm verwickelt war. Und beim Thema Lebensmittel versteht Alfred, der Spitzenkoch mit der feinen Nase, absolut keinen Spaß. Da darf man dann durchaus auch mal cholerisch reagieren. Aber deswegen gleich ein Mord?

Ebenfalls noch eine offene Rechnung mit Feldner hatte Restaurantmanager Wendelin Sattler. Pikantes Detail: Beide Männer nehmen seit Jahren die exquisiten Dienstleistungen einer attraktiven und äußerst belesenen Edelprostituierten in Anspruch. Und Slaveya hat, was ihre Kundschaft betrifft, eiserne Prinzipien. Vor allem, wenn es darum geht, unangenehme Freier – ganz besonders diejenigen mit schlechten Manieren - kurzerhand loszuwerden.

Die Einzigen, denen der Tod des Firmenchefs nahezugehen scheint, sind - trotz einer schlechten Vater-Sohn-Beziehung - sein Sohn aus erster Ehe und Feldners zweite Frau Selma. Die auffallend schöne, aber psychisch äußerst labile Künstlerin ist von einem düsteren Geheimnis umgeben, welches sich in den immer wiederkehrenden Motiven ihrer Zeichnungen auf geradezu eigenartige Weise zu spiegeln scheint. Immer mehr beginnt die sorgsam nach außen hin zur Schau getragene Maskerade zu bröckeln und gibt schließlich den Blick frei auf eine menschliche Tragödie.

Kompetente Hilfe bei ihren Nachforschungen findet Christina bei ihrem Kollegen der Dorfpolizei und einem jungen Ermittler. Und wieder erweitert sich der Kreis der Verdächtigen. Eine vielversprechende Spur führt auf einen abgelegenen Bauernhof. Dort führt die resolute Tierärztin Roswitha eine seltsame Ménage-à- trois mit zwei jungen Tierschützern aus der autonomen Szene, die für erhebliche Irritationen sorgt.

„Neumondnacht“ von Günter Neuwirth beschreibt ein dichtes Geflecht um Macht, Geldgier, Korruption und erschreckende Abgründe der menschlichen Gesellschaft. Seine oft gegensätzliche Charakterzüge tragenden Figuren verleihen diesem Kriminalroman eine außerordentliche Vielschichtigkeit, die über ein bloßes Unterhaltungsniveau weit hinausreicht.

Trotzdem bewegt sich der Autor sicher und zielstrebig durch die miteinander verwobenen Erzählstränge, ohne den berühmte roten Faden zu verlieren und überzeugt mit einem klug konstruierten Aufbau und sorgfältig gewähltem Sprachstil. Dabei spielt er unverkrampft mit den verschiedenen Klischees, genauso wie mit den handelnden Personen und nicht zuletzt mit seinen Lesern.

Gerade die, die sich bereits schon auf einer heißen Fährte wähnen, dürfen prompt einige Seiten später festzustellen, dass sie sich mit ihrem Verdacht im Bezug auf den Täter gründlich geirrt haben. Oder etwa doch nicht? Das lässt Empathie mit der überarbeiteten Kriminalkommissarin aufkommen, die, obwohl mit Ecken und Kanten versehen, überaus sympathisch daher kommt.

Natürlich darf auch amüsanter Lokalkolorit „made in Austria“ in wohldosierten Mengen nicht fehlen, schließlich liegt der Schauplatz der Handlung – wie bereits im ersten Band „Erdenkinder“ - im idyllischen Steyrtal. Wen wundert es da noch, dass der raffiniert geführte Spannungsbogen einer Bergwanderung gleicht, die nach dem erfolgreichen Erklimmen des Gipfels oft ganz überraschende Ausblicke bietet? Fortsetzung unbedingt erwünscht.

Günter Neuwirth

Neumondnacht

Hardcover, 275 Seiten

Preis 19,99 €

Molden Verlag

ISBN 978-3-85485-326-8


Mit freundlicher Unterstützung der PR-Agentur Literaturtest in Berlin

02.03.2014


Pechstein

Ein kulinarischer Kriminalroman um die berühmte Weinlage - Jürgen Mathäß Pechstein Pfalz Krimi

Johann Wergers »Pechstein« soll einer der besten deutschen Rieslinge werden. Doch am Tag vor der geplanten Ernte werden die Trauben aus dem Weinberg gestohlen. Monate später liegt Werger tot vor dem Haus vor einem Haus in Forst. Gibt es einen Zusammenhang? Kommissar Badenhop, gerade von Hamburg in die Pfalz versetzt, steht vor einem Rätsel. Nicht zuletzt, weil er definitiv nichts von Wein versteht …

Leicht am Gaumen und tödlich im Abgang

Ein Nordlicht unter Pfälzern: Kommissar und Pfalzneuling Badenhop ermittelt in der Welt der Reben und Rieslinge und muss bei seiner Suche nach dem mysteriösen Täter die Tiefen des Winzerwesens ergründen. Autor und Weinjournalist Jürgen Mathäß legt mit Pechstein einen packenden Kriminalroman vor, der ebenso durch seinen raffinierten Plot, wie durch die interessante und ausgefeilte Figurenkonstellation überzeugt. Eine Vielzahl von Verdächtigen gestaltet die Suche nach dem Täter bis zum Schluss spannend. Gewürzt mit sympathischer Situationskomik und viel regionaler Atmosphäre ist Mathäß mit diesem im wahrsten Sinne des Wortes »weinseligen« Kriminalroman ein überzeugendes Debüt gelungen. Mit Humor und Feinsinn ergründet er die pfälzische Mentalität und Lebensart und führt den Leser in die faszinierende Welt des Weins und die Kunst des Weinbaus ein. Kulinarische und landschaftliche Genüsse der Region um Neustadt an der Weinstraße runden das Ganze ab zu einer pfälzischen Perle der Extraklasse.

Jürgen Mathäß,

1951 in Landau geboren, ist freier Weinjournalist, Unternehmensberater und Buchautor. Er studierte Volkswirtschaftslehre und Jura in Frankfurt/Main. Nach dem Abschluss als Diplom- Volkswirt arbeitete er zunächst in der Marktforschung eines Großunternehmens und als Wirtschafts-Fachjournalist. Seit 1983 beschäftigt er sich regelmäßig mit Wein, war u. a. ab 1986 sechs Jahre lang Chefredakteur der Fachzeitschrift »Weinwirtschaft« und machte sich 1993 als Journalist und Unternehmensberater selbstständig. Er lebt seit zwanzig Jahren wieder in Landau, ist verheiratet und hat drei Kinder. Text und Foto: Emons-Verlag

Jürgen Mathäß

Pechstein

Pfalz Krimi

Broschur Köln:

Emons Verlag 2012

SBN 978-3-95451-031-3

224 Seiten

€ [D] 9,90 € [A] 10,20

25.02.2014


Die Puppe

Mo Hayders neuer Psychothriller – ein Garant für schlaflose Nächte

Eine Buchvorstellung von Barbara Kemmerich

Schon die ersten Seiten dieses Buches von Mo Hayder sind nichts für schwache Nerven. Wie sich eine Patientin versucht, vor der „Puppe“ zu verstecken – da stockt dem Leser das Blut in den Adern.

Der Schauplatz des Romans ist eine Psychiatrieklinik in Beechway im englischen Bristol. Dort hat sich die Patientin Zelda schwer verstümmelt, indem sie sich Bibelverse in die Haut ritzte. Ein Geist namens Maude soll in der Klinik umgehen; immer mehr Fälle von Selbstverletzungen treten auf.

Die Patienten und die Mitarbeiter leben in ständiger Angst – und die Nachtschichten  werden vom Personal nur noch ungern geleistet oder unter fadenscheinigen Begründungen abgesagt. So bleibt dem verantwortlichen Pfleger A.J. nichts anderes übrig, als selbst diese Schichten zu übernehmen. Allerdings ist auch ihm ist dabei nicht geheuer. Gerüchte machen die Runde – eine Puppe mit glatten Gesichtszügen wurde gesehen, die sich auf die Brust der Schlafenden setzen soll. A.J. wendet sich hilfesuchend an die Klinikleitung, die ihn aber anweist, nichts an die Öffentlichkeit zu geben. Dennoch wendet er sich unter dem Siegel der Verschwiegenheit an Detective Inspector Jack Caffery. Dieser nimmt seine Ermittlungen auf.

Als dann der psychisch schwer kranke Isaac Handel unerwartet entlassen wird, hat AJ einen Verdacht. Isaac ist ein verurteilter Mörder, der als Teenager seine Eltern auf brutalste Weise umgebracht hat. Auch wenn sich A.J. vorher die Patientenakten bezüglich der Vorgeschichte nicht näher angeschaut hat, um allen unvoreingenommen zu begegnen, macht er in diesem Fall eine Ausnahme und findet die grausamen Details der Tat heraus. Dann ist Isaac Handel plötzlich verschwunden – plant er weitere Taten?

Ein sehr spannendes Buch mit vielen überraschenden Wendungen, bei dem es sehr schwer fällt, es wieder zur Seite zu legen und für Krimifans eine absolute Empfehlung.

Mo Hayder Die Puppe

Der 6. Fall für Jack Caffery
Psychothriller

DEUTSCHE ERSTAUSGABE
Paperback, Klappenbroschur, 416 Seiten, 13,5 x 21,5 cm
ISBN: 978-3-442-31306-8
€ 14.99 [D] | € 15.50 [A] | CHF 21.90* (empf. VK-Preis)empfohlener Verkaufspreis

Kurzvita

Mo Hayder verließ mit fünfzehn ihr Zuhause, um in London das Abenteuer zu suchen. Sie arbeitete in Bars und Kneipen, zog nach Japan und jobbte eine Weile in Tokio, wo sie auch für eine englische Zeitung schrieb. Später bereiste sie weite Teile Asiens und absolvierte anschließend ein Studium an einer amerikanischen Filmhochschule. Mo Hayder lebt heute als freie Schriftstellerin mit ihrer kleinen Tochter und ihrem Lebensgefährten in der Nähe von Bath. DIE PUPPE ist ihr neunter Roman. Mehr unter: www.mohayder.net

Foto: Cover Goldmann Verlag

22.02.2014


Band 1 des Pfälzischen Klosterlexikons erscheint

Gegründet von Erkenbert im frühen 12.Jahrhundert: Augustiner-Chorherrenstift Groß-Frankenthal auf einer Zeichnung um 1800Buchvorstellung im Erkenbert-Museum Frankenthal

Frankenthal- Der erste Band des „Pfälzischen Klosterlexikons“ wird am Freitag, 21. Februar, um 18 Uhr im Erkenbert-Museum Frankenthal, Rathausplatz, durch den Bezirkstagsvorsitzenden Theo Wieder, zugleich Oberbürgermeister der Stadt, Institutsdirektor Roland Paul, Museumsleiter Dr. Edgar Hürkey und Projektleiter Jürgen Keddigkeit vorgestellt. Die  musikalische Gestaltung der Buchpremiere übernimmt der Kurpfälzische Singkreis Frankenthal unter der Leitung von Michael Teichert.

Kunsthistorisches Kleinod: Kloster Eußerthal, von dem nur noch Teile der Kirche erhalten sind (Luftaufnahme: Manfred Czerwinski)Nach dem großen Erfolg des mehrbändigen „Pfälzischen Burgenlexikons“ gab der Bezirkstag Pfalz 2009 dem Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde den Auftrag, ein „Pfälzisches Klosterlexikon“ zu erarbeiten. Die Forschungen in Zusammenarbeit mit dem Institut für europäische Kunstgeschichte und dem Bistumsarchiv Speyer zeigen, dass die Pfalz nicht nur eine Burgen-, sondern auch eine Klosterlandschaft war. „Anfänglich gingen wir von etwa 90 Anlagen aus, jetzt wissen wir, dass rund 180 Domkapitel, Stifte, Klöster, Ordenskommenden sowie Beginen- und Begardenhäuser die Bedeutung der südwestdeutschen Region im Mittelalter veranschaulichen“, erläutert Jürgen Keddigkeit, der mit dem Projekt betraut ist und eine Reihe namhafter Wissenschaftler gefunden hat, die das Werk vorantreiben.

Der erste Band von A (Abenheim) bis G (Grünstadt), der von ihm sowie Matthias Untermann, Hans Ammerich, Pia Heberer und Charlotte Lagemann herausgegeben wird, präsentiert neben einer großen Einführung rund 40 Anlagen – darunter so interessante wie die Abtei auf dem Disibodenberg, in der auch Hildegard von Bingen Jahrzehnte zubrachte, Klöster in Alzey sowie in Eußerthal, Enkenbach, Frankenthal und Germersheim. Es folgen in den beiden nächsten Jahren drei weitere Bände (A bis M, N bis S und T bis Z); der Preis je Band beträgt zirka 40 Euro. Der 680-seitige erste Band dieses wissenschaftlichen Handbuchs, das allen Interessierten als aufschlussreiches Nachschlagewerk dient, ist über den Buchhandel sowie den Online-Buchshop des Instituts für pfälzische Geschichte und Volkskunde (www.shop.pfalzgeschichte.de) erhältlich.

Bezirksverbands Pfalz, Presse 

16.02.2014


„Jetzt hab'n wir den Salat“

Schifferstadter Autor Harald Schneider präsentiert mit „Tote Beete“ seinen 10. „Palzki-Krimi“ - und die Neuhofener NAFA-Feinkost dazu den passenden Salat

Von Gerhard Cantzler

Neuhofen- Eine ebenso vergnügliche wie ungewöhnliche Buchpräsentation konnten jetzt die Teilnehmer an einer „Doppelpräsentation“ in den Räumen der „NAFA-Feinkost“ im pfälzischen Neuhofen erleben. Harald Schneider, in Schifferstadt lebender Autor beliebter Kriminalgeschichten mit Bezug zu pfälzischen Institutionen und Ereignissen wie dem Bistum Speyer oder zuletzt den „Wittelsbacher“-Schauen in der Metropolregion, mit denen er zwischenzeitlich schon eine Gesamtauflage von weit über 100.000 Büchern und Hörbüchern erreicht hat und damit zu den meistgelesenen deutschen Krimi-Autoren zählt, stellte jetzt bereits den 10. Band seiner so erfolgreichen „Palzki“-Reihe vor.

„Tote Beete“ hat Schneider diesen neuesten Roman betitelt, in dem er seinen Serienhelden, den Kriminalhauptkommissar Rainer Palzki, den Mord am Prokuristen eines Neuhofener Feinkost-Salate-Herstellers aufklären lässt. Tatorte dabei: Das Gelände der Landesgartenschau in Landau, wo der Neuhofener das Opfer eines Bombenanschlags wird und die Räume der „NAFA“ in Neuhofen.

Doch dass das Ganze eine reine Fiktion darstellt – einen echten Krimistoff eben – das machten die Tatsachen deutlich, dass die Landauer Gartenschau – anders als ursprünglich geplant – wegen diverser Bombenfunde auf ihrem Gelände (Ja tatsächlich: Es geht dabei um echte Bomben, um „Blindgänger“ aus dem Zweiten Weltkrieg! ) erst im kommenden Jahr eröffnet werden wird und dass zum anderen am gestrigen Tag die komplette Führungsmannschaft von NAFA als Gastgeber quicklebendig und quietschfidel bei der Präsentation zugegegen war.

Als Überraschung hatten sie zu diesem Anlass, gemeinsam mit dem Krimi-Autor den neuen „Palzki-Feinkostsalat“ kreiert – den 101. übrigens aus der reichhaltigen Salatküche in der Neuhofener Jahnstraße, mit dem sie also die Buchvorstellung zu einer echten „Doppelpremiere“ machten.

NAFA-Geschäftsführer Wolfgang Grenz und seine Tochter Alexandra Flößer – in dem kreativen Neuhofener Familienunternehmen zuständig für Vertrieb und Marketing - sowie ihr Ehemann Bernhard Flößer, der Einkäufer von NAFA, hatten nach der Lektüre bisheriger Palzki-Romane die Idee, an Harald Schneider mit der Anfrage heranzutreten, ob der sich vorstellen könne, eine Krimi-Handlung zu entwickeln, die im Hause NAFA spielen würde.

Und ob der das konnte - was dabei herausgekommen ist, das können die Liebhaber der „schwarzen“ Palzki-Romane“ des Schifferstadter Autors seit gestern selbst nachlesen oder sie konnten es gestern - in Auszügen, vom Autor selbst gelesen - hören und parallel dazu die neueste NAFA-Salat-Kreation verkosten.

Wer mit den örtlichen Gegebenheiten in der Metropolregion Rhein-Neckar vertraut ist, der wird in dem zehnten „Palzki-Jubiläumsband“ „Tote Beete“ zahlreiche bekannte Details wiederfinden. Dass sich dabei Fiktion und Realität auf ganz besondere Art und Weise vermischen, das verdeutlicht u.a, die „schmackhafteste“ Schlüsselszene des neuen Feinkost-Krimis: Bei einer besonders „scharfen“ Verfolgungsjagd durch die NAFA- Salatmanufaktur, bei der der Schifferstadter Kommissar nur mit Mühe sein Leben retten kann und dabei ganz nebenbei das außergewöhnlich milde Honig-Dressing für den „Palzki-Feinkost-Salat“ kreiert.

Und dieses Dressing ist das absolut kalorienarme „Sahnehäubchen“ auf der neuen Salatkreation, passend zum Roman, mit denen Autor und Salat-Köche gleichzeitig Hirn und Gaumen der Leser kitzelt! Denn anders als sein Name „Tote Beete“ es vermuten lässt, handelt es sich bei der leckeren Feinkost um eine besonders vitale Salatkreation, die unter anderem aus Geflügel-Wiener-Würstchen, Karotten, Mais und eben jenem Honig-Dressing besteht.

Mit diesem Doppelpack aus Roman und Salat verbinden Autor Harald Schneider, der in Meßkirch beheimatete „Gmeiner Verlag“ - dort erscheinen die beliebten „Palzki-Romane“ - und der Neuhofener Salathersteller „NAFA Feinkost“ – zugleich eine Benefiz-Aktion: Mit den Erlösen und Spenden aus dem Verkauf des „Palzki-Feinkost-Salats“ - er wird noch bis Ende März exclusiv in allen NAFA-Filialen angeboten - und aus den begleitenden szenischen Feinkost-Krimi-Lesungen des Autors wird die Ernährungsaufklärungsaktion des „LandFrauenverbands Pfalz e.V.“ an Grundschulen in der Pfalz gefördert. Foto: gc

Der SPEYER-KURIER- Buchtipp:

Harald Schneider: „Tote Beete“ erscheint als Taschenbuch und e-book mit 308 Seiten. Es kostet als Taschenbuch 11,90 EUR und ist ab sofort im Buchhandel (ISBN 978-3-8392-1538-8) sowie zusätzlich auch als Hörbuch – Laufzeit: 8:30 Stunden (Bestellnummer ISBN 3836807505) erhältlich.

13.02.2014


Der Bestattungsratgeber

kompetent — sachlich --- fair

Viele Menschen fühlen sich hilflos und sind überfordert, wenn sie die Bestattung eines Angehörigen in die Hand nehmen müssen. Denn manche Bestattungsunternehmen nutzen diese Hilflosigkeit und die Trauer der Angehörigen aus. 

Der Ratgeber will in Bestattungsfragen sensibilisieren und zeigt konkret, wie sich Angehörige vor unseriösen Anbietern schützen und Betrugs- und Kostenfallen umgehen können.

Das Buch enthält außerdem einen umfangreichen Serviceteil sowie ein ausführliches und kommentiertes Adress- und Webseitenverzeichnis.

Die zahlreichen Hinweise sind übersichtlich gestaltet und führen kompetent, sicher und erfolgreich durch den Ablauf eines Sterbefalls. Beginnend mit der ärztlichen Totenbescheinigung, über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Bestattungsraten, die Auswahl des richtigen Bestatters, die Überführung, die Versorgung, die Trauerfeier, die zahlreichen Fremdleistungen, bis hin zu Grabmal, Grabpflege und Haushaltsauflösung.

Das Buch enthält einen umfangreichen Serviceteil mit Checklisten (z.B. Dokumentenmappe, Maßnahmen im Todesfall, Kosten einer Bestattung, Übersicht über Qualitätssiegel u.a.). Der sehr ausführliche und kommentierte Adressenteil von Anbietern in der Bestattungsbrance sowie das Webseiten-Verzeichnis bieten dem Leser ein Nachschlagewerk, welches die eigene Recherche weitgehend überflüssig macht.

Aus dem Vorwort: 

Die Branche ist anfällig für dubiose Geschäftemacher, denn der Umgang mit dem Tod ist in Deutschland erschreckend lasch reguliert. Die Berufsbezeichnung »Bestatter« ist nicht geschützt; die Bürokratie tobt sich lieber in der Friedhofsgebührenordnung aus, eine Zulassungsvoraussetzung oder gar eine amtliche Prüfung zum Bestatterberuf gibt es nicht. So blüht die Tätigkeit der Bestatter vielerorts im Verborgenen und das nutzen einige, wenn auch nicht alle Bestatter aus. Daran sind die Angehörigen nicht ganz unschuldig. In einer Gesellschaft, in der sich traditionelle Familienbindungen auflösen, in der die Großfamilie ausstirbt, die Mobilität zunimmt und die Familienmitglieder entfernt von einander wohnen, muss der Tod eines Angehörigen zwangsläufig »outgesourct« werden. Er wird an Fachleute übergeben, die den Sterbefall anstelle der Angehörigen abwickeln. Diesem Fachmann, dem Bestatter, kommt somit die Rolle einer Autorität zu.

Die Bezeichnung »Bestattungsinstitut « suggeriert einen offiziellen, einen behördlichen Charakter. Der Beiname »Pietät« (lat. Frömmigkeit) suggeriert sogar mehr: Mit ihm verbinden sich Werte wie Pflichtgefühl, Moral, Ethik, Würde und Anstand. Doch sind Qualität und Redlichkeit eines Bestattungsinstituts für den Kunden nicht immer zu erkennen. Qualitätszeichen, von diversen Verbänden verliehen, bieten zwar eine erste Orientierung, verwirren aber durch ihre Anzahl (rund ein Dutzend) und überfordern die Angehörigen, den Wert dieser Gütezeichen und -siegel einzuschätzen.

Hinzu kommt der psychologische Druck: trotz Trauer und Erschöpfung müssen weitreichende Entscheidungen getroffen, müssen viele Aufgaben erledigt werden. Die Zeit dafür ist begrenzt. Eine vermeintliche Verpflichtung gegenüber dem Verstorbenen führt dann dazu, dass die geschäftliche Seite einer Bestattung nicht kühl erwägt, sondern hastig absolviert wird. Oft wird ohne Preisvergleich beauftragt. Eine Umfrage der Stiftung Warentest im Jahr 2008 unter 1.000 Lesern über ihre Erfahrung mit Bestattungsfirmen brachte das Ergebnis: »Wenn man sich vorher mit der Materie beschäftigt hätte, würde man vieles anders machen.« Die Konsequenz für Sie: Informieren Sie sich frühzeitig, was bei einem Sterbefall zu tun ist und worauf Sie achten müssen. Wenn es soweit ist, können Sie dann in Ruhe zwischen Alternativen wählen und müssen nicht unter Zeitdruck das erstbeste (und zu teure) Angebot annehmen.

Der Autor:

Peter Waldbauer, Jahrgang 1966, ist Betriebswirt und wohnt als freiberuflicher Dozent und Autor in der Nähe von Heidelberg. Während seines Studiums arbeitete er vier Jahre in der Bestattungsbranche.

Er veröffentlichte Essays und zwei Sachbücher: Lexikon der antisemitischen Klischees - antijüdische Vorurteile und ihre historische Entstehung und Die Bestattungsmafia - Wie mit derm Tod Geschäfte gemacht werden.

Brandes & Apsel Verlag

ISBN 978-3-95558-032-2

244 Seiten, 14,5 x 20,7 cm

Paperback, 19,90 Euro

02.02.2014


„Die Anfänge der Europabewegung in der Pfalz nach dem Zweiten Weltkrieg“

Eine Buchvorstellung von Werner Schilling

Speyer- Autor ist der Historiker Walter Helfrich. Sein lesenswertes Werk über „Die Anfänge der Europabewegung in der Pfalz nach dem Zweiten Weltkrieg“ legt der Speyerer Beigeordnete Dr.Wolf Böhm allen geschichtsbewussten Pfälzern ans Herz. Dieses nicht nur historisch- und auch nicht nur pfalzorientierte Buch kann nach Ansicht Böhms „gerade im Jahr der Europa-Wahlen beitragen zu einem erfolgreichen Gelingen bei der Bildungsarbeit und im Entwicklungsprozess unserer Jugend, bei der besonders die sozialwissenschaftlichen Bedürfnisse und gesellschaftspolitischen Zukunftsperspektiven der jungen Menschen im Mittelpunkt stehen“.

Walter Helfrich, der im Februar 2012 nur wenige Wochen nach Fertigstellung dieses fundierten Werkes im Alter von 60 Jahren starb, hat „Die Anfänge der Europabewegung in der Pfalz nach dem Zweiten Weltkrieg“ unter die Lupe genommen. Dabei gelang es Helfrich, der über drei Jahrzehnte am Speyerer Gymnasium am Kaiserdom unterrichtete und fast ebenso lang Regionaler Fachberater für Geschichte in der Vorderpfalz war, die Mentalität der Pfälzer Bevölkerung in der Adenauer-Zeit zu ergründen.

Die Arbeit des Historikers Helfrich wurde mit großem Forschungsaufwand vorgenommen, dabei wurden sämtliche Facetten der Europabewegung erfasst: angefangen von ihren ideologischen Grundlagen und logistischen Schwierigkeiten bis hin zu ihrer Wahrnehmung in der zeitgenössischen Parteien- und Presselandschaft sowie bis hin zu ihrem Einfluss auf Kirchen und Gewerkschaften. Eingestreute Kurzbiographien und Zeitzeugenberichte erleichtern den Zugang zu diesem komplexen Thema und machen es auch einer breiten Leserschaft verständlich. Das Buch ist überdies geradezu feuilletonistisch formuliert und spannend zu lesen.

Helfrich arbeitete auf verschiedenen Ebenen und mit verschiedenen Zugriffen die Anfänge der Europabewegung in der (Frankreich unmittelbar benachbarten) Pfalz so dicht auf, dass dieses 774 Seiten starke Buch auf nicht absehbare Zeit ein Standardwerk bleiben wird. Eine vergleichbare Arbeit über eine andere deutsche Region gibt es nicht, betont  Böhm. Die vorliegende Studie war von Walter Helfrich als eine Mainzer Dissertation (bei Prof. Dr. Heinz Duchhardt) angefertigt und eingereicht worden. Kurz nachdem die ersten Gutachten mit einer ersten Stellungnahme und einem schon ausgesprochenem Prädikat „magna cum laude“ erstellt waren, verstarb Walter Helfrich überraschend, sodass es sich bei dem vorliegenden Buch nicht um eine approbierte Dissertation handelt, erläutert der Regierungsschuldirektor i.R. zur Entstehungsgeschichte des Buches. Als langjährigem Freund und Kollegen von Helfrich war es Böhm vergönnt, die Erstellung dieser Arbeit mit verfolgen zu können. „Die Qualität der mir bekannten Studie verpflichtete mich daher zu einer integralen Druckerstellung posthum, um eine Aufnahme durch die geschichtsinteressierten Pfälzer und durch eine darüber hinaus gehende Öffentlichkeit zu ermöglichen – insbesondere durch die europäische Jugend.“

Walter Helfrich:

„Die Anfänge der Europabewegung in der Pfalz nach dem Zweiten Weltkrieg“, herausgegeben am 27. November 2013 vom Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde, Bezirksverband Pfalz. 774 Seiten, ca.25 Euro. Das 774 Seiten starke Werk ist zum Preis von 29,50 Euro im Buchhandel (ISBN 978-3-927754-75-1) sowie in der Pfalzbibliothek in Kaiserslautern, Bismarckstraße 17 als auch beim Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde in Kaiserslautern, Benzinoring 6, erhältlich. Es kann unter Telefon 0631 3647-304, über http://www.shop.pfalzgeschichte.de/ oder auch  info@institut.bv-pfalz.de bestellt werden.

31.01.2014


Religiöses Buch des Monats Februar 2014: „In guter Hoffnung“

Ein spiritueller Begleiter durch die Schwangerschaft mitverfasst von der Neustadter Theologin Monika Kreiner

Speyer- Zum „religiösen Buch des Monats Februar 2014“ haben der Borromäusverein, Bonn, und der St. Michaelsbund, München, das Buch „In guter Hoffnung. Gedanken, Gebete, Segenswünsche für die Zeit der Schwangerschaft“ gewählt. Eine der beiden Autorinnen stammt aus dem Bistum Speyer: Monika Kreiner. Die Diplom-Theologin arbeitet als Pastoralreferentin in den Gemeinden Mußbach und Gimmeldingen. Sie wohnt in Neustadt/Weinstraße und ist Mutter von zwei Kindern im Grundschulalter.

In dem Buch, das sie gemeinsam mit Dr. Claudia Pfrang, Theologin aus München, geschrieben hat, sind Gedanken, Meditationen und Segenswünsche zu jedem Schwangerschaftsmonat enthalten. Texte, in denen Gefühle, Fragen und Stimmungen aufgegriffen werden, die sich bei einer Schwangeren einstellen können. Das mit vielen Fotos und Bildern ansprechend gestaltete Buch ist ein spiritueller und informativer Begleiter durch die Schwangerschaft.

„Ich selber habe meine beiden Schwangerschaften und insbesondere auch die beiden Hausgeburten als spirituelle Ereignisse erlebt und wollte die positiven Erfahrungen an andere Frauen weiter geben. Schwangerschaft und Geburt als Ort der Gotteserfahrung wurde bislang von Seiten der Theologie noch nicht genügend wahrgenommen“, erklärt Kreiner die Entstehung des Buches. „Besonders liegt mir am Herzen den Frauen Mut zu machen, auf die eigenen innewohnenden Kräfte zu vertrauen, die Gott uns Frauen für diese Aufgabe des Hervorbringens von neuem Leben schenkt und sich nicht von den vielen zusätzlichen, ärztlichen Untersuchungen, die es derzeit gibt, verrückt machen zu lassen.“

So beinhaltet das Buch auch Informationen und Gedanken zu den „dunklen“ Seiten einer Schwangerschaft: Angesprochen werden Themen wie der Tod eines Ungeborenen, eine drohende Frühgeburt und das Für und Wider der Pränataldiagnostik.

Ergänzt werden die Beiträge der Autorinnen durch Erfahrungen anderer Frauen und durch Erklärungen der Hebamme Kathrin-Anne Hanses, die kurz schildert, was im jeweiligen Monat im Körper der Frau und dem heranwachsenden Kind vor sich geht.

„Nicht zuletzt möchte ich mit dem Buch auch dazu anregen, sich vertrauensvoll an Gott zu wenden, der das Leben schenkt. Auch Frauen, die bisher keine Gebetspraxis haben, werden vielleicht durch die kleinen Übungen und Rituale, die in dem Buch vorgeschlagen sind, dazu ermutigt, es einfach mal auszuprobieren, ihre Ängste und Hoffnungen Gott anzuvertrauen“, so Monika Kreiner.

Das Buch ist im Kösel-Verlag München erschienen, hat 144 Seiten und kostet 16,99 Euro.

Monika Kreiner, Claudia Pfrang: In guter Hoffnung. Gedanken, Gebete, Segenswünsche für die Zeit der Schwangerschaft. München: Kösel, 2013; 144 S.; 16,99 Euro

Text und Foto: Bischöfliches Ordenariat Speyer

30.01.2014


Falsches Spiel

Der Jugendbuchroman „Abpfiff“ von Andreas Müller behandelt das brisante Thema Doping im Leistungssport

Eine Buchvorstellung von Jana Volk

Höher, schneller, weiter. Die Jagd nach Rekorden bei Sportereignissen ist ungebrochen. Besonders junge Sportler leiden oftmals unter zu großen Erwartungen, die den Spaß am Wettkampf zur Nebensache werden lassen.

Ein Sieg muss her. Was aber, wenn dafür die eigene Leistung nicht mehr ausreicht und sich durch Training allein nicht mehr steigern lässt?

Autor und Pädagoge Andreas Müller hat sich seine eigenen Gedanken über das Thema Doping und Leistungssport gemacht. Daraus ist jetzt ein spannender Jugendbuchroman entstanden, in dem sich alles um eine junge Sportlerin dreht, die genau mit dieser Problematik konfrontiert wird.

Keine Frage, in Sachen Handball ist Johanna ein echtes Naturtalent und erfolgreich dazu. Ihre Begeisterung für diesen schönen wenngleich auch Kräfte zehrenden Sport ist fast grenzenlos. Ihr Ehrgeiz auch.

Deshalb verlässt sie sogar ihre alte Mannschaft und wechselt zu einem anderen Verein.

Zwischen ihrem alten Handballverein und der neuen Mannschaft scheinen jedoch Welten zu liegen. Während früher der Spaß an sportlicher Betätigung und der Zusammenhalt untereinander im Vordergrund standen, zählen hier allein die gesammelten Punkte und für die eine oder andere Spielerin die Chance, eine Förderung für den Beginn einer Profikarriere zu erhalten.

Thorsten, der Trainer, erkennt schnell die große Begabung von Johanna und macht sie zu seiner Nummer eins im Team. Auch er ist ehrgeizig und möchte kein Spiel verlieren. Deshalb verlangt er von seiner Mädchenmannschaft sehr viel Disziplin und bedingungslose Leistungsbereitschaft.

Das bedeutet neben der Schule und den Hausaufgaben vor allem noch mehr Verzicht auf die ohnehin knapp gewordene Freizeit. Trotzdem gelingt es Johanna die hohen Erwartungen, die an sie gestellt werden, zu erfüllen.

Doch nach einer Verletzung scheint sich in ihrem Leben auf einmal einiges zu verändern. Da ist diese Angst, die sich in ihrem Kopf festsetzt und sie auf einmal veranlasst, vorsichtiger zu sein. Und sie lernt Fabian kennen, den netten Schüler aus ihrer Klasse, der mehr als nur ihr Fan sein möchte.

Nach einem verpatzten Spiel bekommt sie den Frust der anderen Spielerinnen, die eifersüchtig auf die vermeintliche Konkurrentin sind, zu spüren. Selbst Thorsten gibt ihr deutlich zu verstehen, dass für ihn Rücksichtnahme oder Verständnis Fremdwörter sind.

Noch rauer wird der Umgangston, als sich Vertreter der Landesliga ankündigen. Zwei Mädchen aus der Mannschaft sollen nach einem Auswahlspiel die Möglichkeit zum Aufstieg erhalten.

Gerade als sich Johanna ernsthaft zu fragen beginnt, ob ihr das nicht alles zu viel wird, bekommt sie ganz unerwartet von Thorsten Unterstützung angeboten – in Form von leistungssteigernden Tabletten.

In der ohne Umwege und geradlinig geschriebenen Geschichte stellt sich zwar gleich von Anfang an heraus, dass Johanna keinesfalls naiv und leicht zu beeinflussen ist, sondern sich viele Gedanken über ihre Situation macht, aber gleichzeitig bereit ist, für ihren geliebten Sport sehr viel in Kauf zu nehmen.

Thorsten hingegen sucht nach der eigenen gescheiterten Karriere wenigstens den Erfolg als Trainer. Deshalb sind ihm Skrupel völlig fremd, wenn es darum geht, mit eiskaltem Egoismus die Spielerinnen zum Doping zu überreden, wohl wissend um die Tatsache des Betrugs und die Gefahren, die mit der Einnahme solcher Medikamente verbunden sind.

Einfühlsam und mit subtiler Beobachtungsgabe wird die innere Zerrissenheit, mit der die Teenager während der Pubertät zu kämpfen haben und ihre leichte Beeinflussbarkeit zum Ausdruck gebracht, ebenso wie der Zickenkrieg der Mädchen und die unvermeidlichen Rivalitäten von Schülern untereinander.

Die Auftritte des Trainers und die Beschreibung seiner Person sind sehr sorgfältig platziert und erhalten gerade dadurch eine umso machtvollere Präsenz.

Trotzdem geht es in dem Buch primär nicht nur um das Thema Doping im Spitzensport, sondern auch um Leistungsdruck und Erwartungshaltung. Wie gehen Trainer, Mannschaftskameraden und vor allem die Betroffenen selbst, mit Niederlagen oder Überforderung um? Was passiert, wenn man sich eingestehen muss, dass das Leistungslimit längst erreicht ist?

Johanna ist anfangs noch von Zweifeln geplagt. Auf diese Art und Weise hatte sie sich ihre Zukunft im Sport bestimmt nicht vorgestellt! Trotzdem fragt sie sich auch, ob man nicht diese Chance zum Aufstieg vielleicht nur einmal im Leben bekommt. Nachdem die Situation bei einem Trainingslager eskaliert, muss sie eine Entscheidung treffen.

Fazit: Eine richtig gut geschriebene Geschichte, die vor allem Jugendliche darin bestärken soll, ihren eigenen Weg zu gehen und sich ihren Stärken und Schwächen zu stellen.

Die damit verbundene Botschaft einer Absage zu Doping, einem „Nein“ zum Selbstbetrug und einem Statement für einen „sauberen“, fairen Sport macht das Ganze umso wertvoller.

Abpfiff

Andreas Müller

Taschenbuch, 120 Seiten

Preis 5,90 €

Buchverlag Kempen

ISBN 978-3-86740-437-2

25.01.2014


Elf Kinder und ein Zauberfußball

Eine Buchvorstellung von Jana Volk

Seit seine beiden besten Freunde weggezogen sind, ist es für Tom ziemlich langweilig und einsam geworden. Dabei dürfte es bei seiner großen Begeisterung fürs Fußballspielen gar nicht so schwer sein, andere Kinder und neue Freunde kennenzulernen.

Aber es ist wie verhext: Sobald Tom auf dem Bolzplatz mit den Jungs aus der Nachbarschaft kicken möchte, wird er unsicher und stolpert sogar über die eigenen Füße, was ihm jede Menge Spott und Gelächter einbringt. Deshalb verkriecht er sich lieber auf dem gemütlichen Dachboden seines Elternhauses und träumt davon, ein erfolgreicher Torjäger zu sein.

Doch eines Nachmittags werden seine Tagträume plötzlich durch seltsame Geräusche unterbrochen. Zunächst denkt Tom an ein Tier, das sich vielleicht zwischen den alten Holzbalken eingenistet hat. Was er aber dann in dem kleinen Nebenraum entdeckt, lässt ihm zunächst vor Entsetzen die Haare zu Berge stehen und gleich darauf laut auflachen.

Ein komisches, rundes Lederding, das irgendwie entfernt an einen alten Fußball erinnert, hüpft wie ein wild gewordener Handfeger um ihn herum und fordert ihn zum Spielen auf. Soll das jetzt ein Witz sein? Doch bald schon wird klar: Das hier ist kein gewöhnlicher Ball; Wer mit ihm spielt, wird ganz schnell zum Superfußballer.

Aber darum geht es in dem Kinderbuch „Tom und der Zauberfußball“ eigentlich gar nicht. Dieser Ball ist nämlich in einer besonderen Mission unterwegs. Elf Jungen und Mädchen aus acht Nationen soll er zusammenbringen. Elf Kinder, die mit den unterschiedlichsten Problemen zu kämpfen haben, aber die alle etwas Gemeinsames verbindet: Die große Leidenschaft für Fußball. Dafür reist nicht nur der Ball um die halbe Welt...

In dreißig Kapiteln verstehen es die Autoren Ulla Klopp und Dietmar Brück die Faszination dieses Sports in ein aufregendes Kinderbuch zu verpacken, dessen Handlung in neun verschiedene Länder führt. Nebenbei erfahren die jungen Leser noch etwas über die kulturellen Unterschiede und die Lebensbedingungen der jeweiligen Kinder vor Ort, ohne die Geschichte zu überladen oder die Spannung zu nehmen.

Die Schwierigkeiten mit denen jeder der liebenswerten Helden in diesem Buch konfrontiert wird, sind aus dem ganz normalen Alltag entnommen. Deshalb fällt es auch leicht, sich in die entsprechende Gedanken- und Gefühlswelt hineinzuversetzen.

Für Tom, bei dem die Geschichte ihren Anfang nimmt, läuft es derzeit alles andere als rund. Genauso wenig wie für seine besten Kumpels Salvatore und Winston, die jetzt in Italien und England leben. Im Gegenteil. Der eine muss sich wegen seiner paar Pfunde zuviel auf den Rippen dumme Sprüche anhören und wird von gemeinsamen Aktivitäten ausgeschlossen, während der andere sich von ganzem Herzen wünscht, dass er seinen Vater nicht immer nur heimlich sehen darf.

Den anderen Kindern, von denen Tom (noch) keine Ahnung hat, geht es ähnlich. Anna aus Schweden macht sich Gedanken um ihren Großvater und hat ziemlichen Ärger mit ihrem Stiefbruder.

Jenny, die in Kalifornien lebt hat dagegen ganz andere Sorgen. Sie leidet an einer rätselhaften Krankheit und hat es satt, ständig auf Hilfe angewiesen zu sein. Die Boshaftigkeit ihrer beiden Schwestern macht ihr Leben auch nicht gerade leichter.

Mucawe aus Afrika will unbedingt Lesen und Schreiben lernen, doch sein Vater kann das Schulgeld für ihn nicht aufbringen. Und Bebeto, der in einem brasilianischen Armenviertel wohnt, weiß ebenfalls sehr genau was Armut bedeutet und wird sogar zum Dieb.

Gerade diese Gegensätze machen die Erzählung bunt und abwechslungsreich und gewähren einen phantasievollen Blick über die eigene Wirklichkeit hinaus, während der Ball wie ein roter Faden die Jugendlichen, die noch gar nicht wissen, dass sie vor dem größten Abenteuer ihres Lebens stehen, verbindet.

Im Hinblick auf die nahende Fußballweltmeisterschaft in Brasilien liest sich diese Geschichte, die zu dem noch sehr lustig geschrieben ist, natürlich doppelt vergnüglich und steigert die Vorfreude umso mehr.

Am Ende – so viel sei schon mal verraten - steht eine einzigartige Mannschaft mit elf Freunden, bei denen Nationalität, soziale Herkunft oder Sprachbarrieren überhaupt keine Rolle mehr spielen, in einem außergewöhnlichen Finale gegen den Weltmeister Brasilien in Bern – wo 1954 auch tatsächlich schon die Deutsche Fußballnationalmannschaft Geschichte geschrieben hat.

Aber bevor es soweit ist, müssen die jungen Nachwuchskicker noch manche Bewährungsprobe bestehen.

Übrigens: Genauso packend ist die Fortsetzung der Geschichte in Band zwei „Tom und der Zauberfußball in Afrika“, in der Tom seinem afrikanischen Freund Mucawe beistehen muss, dessen Dorf in Gefahr ist...

Ulla Klopp, Dietmar Brück

Tom und der Zauberfußball (Band 1)

Taschenbuch, 269 Seiten

Preis 6,99 €

Carlsen Verlag

ISBN: 978-3-551-35938-4

12.01.2014


Kreuz – Rad – Löwe. Rheinland-Pfalz. Ein Land und seine Geschichte

Aktueller Buchtipp des SPEYER-KURIER

Kreuz – Rad – Löwe. Rheinland-Pfalz. Ein Land und seine Geschichte“ - erste umfassende rheinland-pfälzische Landesgeschichte zum sensationell günstigen Preis fertiggestellt.

Was ist nicht alles geschrieben und veröffentlicht worden über die verschiedenen Landesteile des in seinen Urspüngen uralten, in seiner heutigen Gestalt jedoch doch noch so jungen Bundeslandes Rheinland-Pfalz. Als bedeutende Kernlande an Rhein und Mosel eigenständig und oft genug auch in konkurrierendem Gegeneinander über mehr als zwei Jahrtausende gewachsen, füllen Abhandlungen über die unterschiedlichen Aspekte seiner Entwicklung in öffentlichen wie in privaten Bibliotheken viele Regalmeter Was bislang jedoch noch fehlte, war die Zusammenschau auf die Geschichte des im Jahr 1946 auf Befehl der französischen Besatzungsmacht aus ganz unterschiedlichen Teilen zusammengefügßten neuen Bundeslandes:

Hervorgegangen ist es damals hauptsächlich aus dem südlichen Teil der ehemaligen preußischen Rheinprovinz - den Regierungsbezirken Koblenz und Trier -, aus der Region Rheinhessen, dem westlichen Teil von Nassau sowie aus der zuvor lange zum Königreich Bayern gehörenden Rheinpfalz – jene allerdings ohne den dem Saarland zugeschlagenen Saarpfalz-Kreis.

Gut 2.000 Seiten stark und fast sieben Kilogramm schwer ist das dreibändige, im Verlag Philipp von Zabern (Darmstadt/Mainz) erschienene Kompendium unter dem beziehungsreichen Titel „Kreuz – Rad – Löwe. Rheinland-Pfalz. Ein Land und seine Geschichte“ - die erste umfassende Landesgeschichte über dieses in den vergangenen 65 Jahren längst zu eigenständiger Identität gelangten Bundeslandes. Angeregt durch die „Kommission des Landtages für die Geschichte des Landes Rheinland-Pfalz“ konnte dieses umfasssende Großprojekt mit wissenschaftlicher Unterstützung der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, des Landesamtes für Vermessung und Geobasisinformation Rheinland-Pfalz, des Landesbibliothekszentrums Rheinland-Pfalz, des Statistischen Landsamtes Rheinland-Pfalz und des Südwestrundfunkes realisiert werden. Maßgeblich gefördert wurde die Herausgabe de Werkes vom Landtag Rheinland-Pfalz sowie von der Staatskanzlei des Landes. Durch diese Unterstützung wurde es auch möglich, den Ersten Band, der die Entwicklung der heutigen rheinland-pfälzischen Territorien „von den Anfängen der Erdgeschichte bis zum Ende des Alten Reiches“ (ISBN-978-3-8053-4510-1) beleuchtet, zum geradezu sensationell niedrigen Preis von 19,99 Euro anzubieten. Auch der Zweite Band, der die Zeit „vom ausgehenden 18. Jahrhundert bis zum 21. Jahrhundert“ (ISBN 978-3-8053-4291-9) umfasst und der nur in Verbindung mit der vom Statistischen Landesamt erarbeiteten „Historischen Statistik“ abgegeben wird, für nur 29,99 Euro im Buchhandel zu erwerben ist.

Ein Werk, dass in keiner privaten Bibliothek „bekennender“ Rheinland-Pfälzer fehlen darf und das auch in die Bestände aller Bildungseinrichtungen im Lande gehört.

cr./Fotos: gc

03.01.2014


Glaubenssache

Professor Matthias Beck stellt in seinem neuen Buch „Glauben – Wie geht das?“ Fragen und Antworten auf ein christliches Leben im modernen Alltag vor

Eine Buchvorstellung von Jana Volk

Kein Gott für alle?

„Ein gut ausgebildeter, junger Mensch in Mitteleuropa braucht keinen Gott“, lautete jüngst die provokante Aussage eines Dozenten für Medizinethik in einer Vorlesung an einer Hochschule. Die Reaktion seiner Studenten reichten von ungeteilter Zustimmung bis zum gleichgültigen, gelangweilten Schulterzucken. Gott also, als eine Hypothese für Minderheiten? Hat demzufolge Glaube und Christentum überhaupt noch eine Bedeutung – und eine Chance – in einer globalisierten und aufgeklärten Welt?

Auch für Atheisten, Agnostiker und – alle anderen...

hat der Arzt und Theologe Matthias Beck jetzt ein Buch geschrieben, das sich intensiv mit dem Thema: „Glauben – Wie geht das?“ in einer modernen Gesellschaft auseinandersetzt. So beginnt auch der Einstieg mit einer ganzen Liste von Fragen, wie beispielsweise: Was ist das Christentum eigentlich? Ist das Christentum tauglich für den Alltag oder ist es nicht schon längst überholt? Kann man sein Leben mit dem Christentum meistern? Ist Gott nur eine Phantasiegestalt und das Christentum eine Religion voller Verbote? Lässt sich Christentum mit einer fortschrittlichen, naturwissenschaftlich geprägten Welt vereinbaren?

Im Zweifelsfall Gott oder doch eher Google?

Die Suche des modernen Menschen nach den existentiellen Fragen in einer Zeit der schnellen, aber oberflächlichen Kommunikation, des Vernetzt-Seins, das jedoch vom wirklichen Sein meilenweit entfernt ist, bringt oft mehr Unsicherheiten als Antworten.

Aber weshalb sollte sich heutzutage ein moderner Mensch mit Internetanschluss mit seinen Problemen oder Zweifeln an Gott wenden, wenn Google innerhalb von Bruchteilen von Sekunden sogar – wenngleich in den wenigsten Fällen eine passende - Antwort liefert?

Es ist die Suche nach dem Warum, die Suche nach Liebe und Vertrauen, dem Absoluten, dem Grund allen Seins, das so viele Menschen beschäftigt und die schon den großen Denkern vor unserer Zeit keine Ruhe gelassen hat und auf die, aller hochentwickelten Technik zum Trotz, auch Suchmaschinen keine Lösungen parat haben.

Christentum als eine Erfahrung des Alltags

Gegliedert ist das Buch in vier große Abschnitte mit mehreren Kapiteln. Darin beschreibt der Autor mit ruhigen, klaren Worten den Glauben und seine Bedeutung für unser Leben. Weitab von jeglichem missionarischem Eifer und kirchlichem Dogma nimmt er Bezug auf eine Realität mit all ihren Tücken und welche Rolle der christliche Glaube darin einnehmen kann.

Dabei geht es auch um so genannte „falsche“ und „richtige“ Gottesvorstellungen, da in der Vergangenheit nicht selten von der Kirche ein gravierend falsch dargestelltes, starres Gottesbildnis vermittelt wurde, das nicht selten mit ein Grund für die Ablehnung des Christentums darstellt.

Gott in weiter Ferne oder vielleicht näher als man denkt?

Was uns verbindet sind bestimmte Erfahrungen, die wir machen. Liebe, Leid, Freude oder Trauer und vielleicht die Suche nach einem Verantwortlichen. Dabei laufen wir Gefahr, unsere eigenen Wünsche, Hoffnungen und Ängste in ein Gottesbildnis zu projizieren, dass es vermutlich so gar nicht geben kann und uns den Blick für das Wesentliche verstellt.

Einen virtuosen Bogen bildet die Interpretation des Autors mit der Aussage, dass Urknall und Evolution einer Vorstellung von Gott nicht kontraproduktiv sind und räumt gleichzeitig mit dem Mythos eines rachsüchtigen, alten Mannes auf, der missgelaunt vom Himmel aus, auf jeden nur geringsten Fehler lauert, um uns dann mit Blitz und Donner zu bestrafen.

Dein Wille geschehe

Angesichts von Leid, Elend und Gewalt dürften vielen Menschen diese Worte im „Vaterunser“ nur schwer über die Lippen kommen. Matthias Beck nimmt als Grundlage die Bibel und verweist darauf, dass uns auch dort keine paradiesischen Zustände versprochen wurden, dafür aber Trost und Beistand für unsere dunkelsten Stunden.

Der Wille Gottes wird mit den zehn Geboten in Kontext gebracht, die letztendlich zur Freiheit des Menschen führen. Vor allem dem Gebot der Nächstenliebe kommt mit der Deutung, dass es hierbei nicht um gut und böse, sondern um gut und besser geht, eine ganz besondere Rolle zu, inklusive des Appells die Verantwortung zum Selbstsein zu übernehmen, als Voraussetzung für ein gutes Verhältnis zu seinen Mitmenschen.

Das Prinzip Hoffnung

Ob Christen nicht eher zu einem altertümlich wirkenden „Traditionsverein“ gehören, die ihren Blick viel zu oft auf ein „Leben danach“ richten? Viel besser ist es, so der Verfasser, mit beiden Beinen mitten im Leben zu stehen, aus dem einfachen Grund, dass andernfalls vielleicht im Diesseits das Gute, das Schöne aber auch viele Ungerechtigkeiten übersehen werden könnten.

Eine klare Absage gibt es zum verbissenen Hinterherjagen von allem und jedem, einem Egoismus, der keinen Platz für innere Regungen und Stimmungen sowie kein Gehör mehr für die Stimme Gottes hat, die ebenso gut im Schweigen vorhanden sein kann. Dafür der Rat zu mehr Gelassenheit, Distanz zu manchen weltlichen Dingen und Humor.

Fides quarens intellectum

Der Glaube sucht den Intellekt und dazu dürfen dann Kritikfähigkeit, Zweifel, Nachfragen und Nachdenken gehören. Nach dem Wissenschaften, wie beispielsweise die Philosophie, lange Zeit von Seiten der Kirche unterdrückt wurden, finden diese heute glücklicherweise ihre Anerkennung und beide führen einen Dialog auf Augenhöhe mit dem Willen, voneinander zu lernen.

So sind in unserer Demokratie zahlreiche Wertevorstellungen des christlichen Glaubens zu finden, während die Kirche ebenfalls immer wieder gehalten ist, die eigenen Wertevorstellungen aufs Neue zu prüfen.

Alles braucht seine Zeit

Seine Talente nutzen, das Leben in seiner ganzen Fülle zur Entfaltung bringen und im Idealfall diese Begabungen seinen Nächsten, der Gemeinschaft zu Verfügung zu stellen, einhergehend mit einer inneren Freude und Zufriedenheit. Die Auslegung dieser Bibelstelle ist hier immer wieder zu finden.

Ein Zuwenden zum christlichen Glauben sollte zur Lebensentfaltung jedes Einzelnen führen und stellt für Matthias Beck eher eine Beziehungsreligion als ein striktes Regelwerk dar, bei dem es vordergründig darum geht, die wöchentliche Sonntagspflicht in der Kirche abzusitzen. Diese Entwicklung geht allerdings nicht von heute auf morgen und braucht - wie jede gute Beziehung - vor allem Zeit.

Was bleibt...

ist der nachhaltige Eindruck eines gut verständlichen, aufschlussreichen Buches, geschrieben von einem Autor, dem man die Botschaft der christlichen Nächstenliebe aus innerer Überzeugung abnimmt. Sehr aufgeschlossen steht Matthias Beck dabei den Naturreligionen, dem Vielgötterglauben Indiens, dem Buddhismus, der Philosophie, sowie der wissenschaftlichen Forschung gegenüber.

Die Kapitel sind präzise aufeinander abgestimmt und laden zum Nachdenken ein. Aufgrund des dem Leser zugewandten Sprachstils erhält das Ganze eine sehr persönliche – im wahrsten Sinne des Wortes - ansprechende Note. Schade sind nur die vielen, vermeidbaren Wiederholungen im Text, die den ansonsten zügigen Lesefluss beeinträchtigen.

Die Ausführungen zu Ethik und Spiritualität wären mit ihren etlichen Diskussions- und sicherlich auch Reibungspunkten, wie beispielsweise beim Thema Priesterweihe und Zölibat, bestens dafür geeignet, frischen Wind in den besonders von älteren Schülern oftmals als langweilig empfundenen Religionsunterricht zu bringen.

Vor allem der letzte Teil bietet mit seinen anschaulichen Erklärungen zu Themen wie Freiheit, Christentum und Politik, helio- und geozentrisches Weltbild, Christentum und Medizin, Christentum und Wirtschaft einen anderen Blickwinkel auf deren Auswirkungen im täglichen Leben.

Lohnt es sich?

Empfehlenswert ist das Buch für alle, die sich schon immer einmal mit dem Thema Glauben, Christ sein im Alltag oder mit zeitgemäßen Interpretationsansätzen der Bibel auseinandersetzen wollen. Was das Buch nicht ist: Einer von vielen (überflüssigen) Ratgebern, mit einer eins zu eins umsetzbaren Check-Liste zum bloßen Abhaken. Stattdessen findet man hilfreiche Impulse zur Betrachtung über ein Leben mit Gott und was es bedeutet, Christ und dabei gleichzeitig ganz Mensch sein zu dürfen.

Aber auch für diejenigen, die auf der Suche sind, weil sie merken, dass vielleicht etwas ganz Wesentliches, in einem vorwiegend auf materiellen Werten und Leistung ausgerichteten Leben, fehlt, dürfte diese Lektüre eine spirituelle Anregung sein. Welches Fazit der Einzelne im Anschluss daraus zieht, ist auf jeden Fall Glaubenssache.

Matthias Beck

Glauben – Wie geht das?

Hardcover, 264 Seiten

Preis 19,99 €

ISBN 978-3-222-13428-9

Styria Premium

Mit freundlicher Unterstützung der PR-Agentur Literaturtest in Berlin

16.12.2013


Buch zur Europabewegung posthum erschienen

Symbolischer Akt: Studenten zerstören im August 1950 die Grenzschranken zwischen dem elsässischen Wissembourg und dem pfälzischen St. GermanshofWalter Helfrichs Arbeit schließt Lücke in der pfälzischen Geschichte

Kaiserslautern- „Dem leider viel zu früh verstorbenen Autor ist es mit dieser fundierten Arbeit gelungen, auch die Mentalität der Pfälzer Bevölkerung in der Adenauer-Zeit zu ergründen“, sagte Roland Paul, Direktor des Instituts für pfälzische Geschichte und Volkskunde, über die Neuerscheinung des hauseigenen Verlags. Walter Helfrich, der im Februar 2012 nur wenige Wochen nach Fertigstellen der Arbeit im Alter von 60 Jahren starb, habe „Die Anfänge der Europabewegung in der Pfalz nach dem Zweiten Weltkrieg“ unter die Lupe genommen. Die Präsentation des Buches von Walter Helfrich, der viele Jahre am Speyerer Gymnasium am Kaiserdom unterrichtete, erfolgte in „seiner“ ehemaligen Schule vor zahlreichen Gästen, darunter die Witwe des Autors, Astrid Helfrich, seine Freunde Dr. Wolf Böhm aus Speyer und Dr. Werner Scherer aus Kaiserslautern, Lehrerkolleginnen und -kollegen sowie Vertreter der Europa-Union, der größten Bürgerinitiative für Europa in Deutschland.

Freut sich über die Neuerscheinung im Verlag des Instituts für pfälzische Geschichte und Volkskunde: Direktor Roland PaulHelfrich verstand es, so Paul, „einen umfassenden historischen Überblick zu geben, der nicht nur die ideologischen Grundlagen der Bewegung aufzeigt, sondern auch auf die von den personellen und logistischen Schwierigkeiten beherrschte Geschichte des Landesverbands der Europa-Union eingeht“. Der Autor habe damit eine Lücke in der pfälzischen Geschichte geschlossen. Dr. Christian Decker, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut des Bezirksverbands Pfalz, erläuterte, dass der Speyerer Historiker die Studie mit großem Forschungsaufwand verfasst habe, die sich als historische Gesamtdarstellung verstehe. Sie versuche erstmals, „sämtliche Facetten der Europabewegung zu erfassen: von ihren ideologischen Grundlagen und anfänglichen logistischen Schwierigkeiten über ihre Wahrnehmung in der zeitgenössischen Parteien- und Presselandschaft bis hin zu ihrem Einfluss auf Kirchen und Gewerkschaften“. „Eingestreute Kurzbiographien und Zeitzeugenberichte erleichtern den Zugang zu diesem komplexen Thema und machen es verständlich“ – sagte Decker mit Blick auf eine möglichst breite Leserschaft. Abschließend führte Prof. Dr. Heinz Duchhardt dem Publikum vor Augen, dass Helfrich mit seiner Arbeit promovieren wollte. Er selbst habe die Dissertation mit einer sehr guten Note bewertet und bedauere, dass Helfrich den Abschluss des Promotionsverfahrens nicht mehr habe erleben können.

Das 774 Seiten starke Werk ist zum Preis von 29,50 Euro im Buchhandel (ISBN 978-3-927754-75-1) sowie in der Pfalzbibliothek in Kaiserslautern, Bismarckstraße 17 (werktags von 9 bis 16 Uhr, samstags von 10 bis 14 Uhr; geschlossen vom 24. bis 31. Dezember), und beim Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde in Kaiserslautern, Benzinoring 6 (montags bis donnerstags von 9 bis 12 Uhr, 14 bis 16 Uhr und freitags von 9 bis 12 Uhr; geschlossen vom 23. Dezember bis 3. Januar) erhältlich. Es lässt sich unter Telefon 0631 3647-304, info@institut.bv-pfalz.de oder www.shop.pfalzgeschichte.de bestellen.

Text und Foto: Bezirksverbands Pfalz

12.12.2013


Für Sie ausgewählt – Büchertipps der Experten der Buchhandlung Oelbermann

spk. Speyer. Eine mittlere vierstellige Zahl an Neuerscheinungen kommt Jahr für Jahr allein in deutscher Sprache auf den internationalen Büchermarkt – Romane, Sachbücher, Biografien – teure und luxuriöse Bildbände ebenso wie preiswerte Taschenbücher - und, und, und...... Die Regale auf den großen deutschen Buchmessen - im März in Leipzig und im Oktober in Frankfurt/Main - sind übervoll davon. Doch wer soll da als einzelner Leser noch den Überblick behalten?

In qualifizierten Buchhandlungen wie bei Oelbermann in Speyer sind dazu jetzt in der Vorweihnachtszeit wieder eigene Büchertische zusammengestellt worden, wo Sie, liebe Leserinnen, liebe Leser, sich rasch einen Überblick über die Empfehlungen des Hauses verschaffen können.

Denn die Spezialisten der Speyerer Buchhandlung Oelbermann haben es nämlich auch in diesem Jahr schon zum zwölften Male wieder auf sich genommen, für all diejenigen, die nicht die Zeit und die Muse haben für eine entsprechende Sichtung des riesigen Angebotes zumindest eine qualifizierte Vorauswahl zu treffen und die Literaturfreunde auf die richtige Spur zu den Lesestoffen ihres Geschmacks und ihrer Wahl zu setzen.

In diesem Jahr haben die Buchhändlerinnen und Buchhändler von Oelbermann in Speyer und Limburgerhof dazu insgesamt 18 Titel ausgewählt, die auch wir Ihnen, liebe Leserinnen und Leser des SPEYER-KURIER, im folgenden ans Herz legen möchten:

Daniel Kehlmann: „F“

Rowohlt 22,95 Euro

 

Joachim Meyerhoff „Wann wird endlich wieder so, wie es war“

Kiepenheuer & Witsch 19,99 Euro

 

Claire Beyer „Refugium“

Frankfurter Verlagsanstalt 19,90 Euro

 

James Gordon Farrell „Troubles“

Matthes & Seitz 24,90 Euro

 

Sarah Stricker „Fünf Kopeken“

Eichborn-Verlag 19,99 Euro

 

Mohsin Hamid „So wirstdu stinkreih im boomenden Asien“

Dumont 18,99 Euro

 

Hilary Mantel „Falken“

Dumont 22,90 Euro

 

Andrew Miller „Friedhof der Unschuldigen“

Zsolnay 21,90 Euro

 

Zülfü Livaneli „Serenade für Nadja“

Klett-Cotta 21,95 Euro

 

Andrea Hirata „Die Regenbogentruppe“

Hanser 19,99 Euro

 

Linus Reichlin „Das Leuchten in der Ferne“

Galiani 19,99 Euro

 

Jonas Lüscher „Frühling der Barbaren“

Beck 14,95 Euro

 

Johanna Adorjan „Meine 500 besten Freunde“

Luchterhand 18,99 Euro

 

Dennis Gastmann „Gang nach Canossa“

Rowohlt 18,95 Euro

 

Michel Bergmann „Herr Klee und Herr Feld“

Arche 19,95 Euro

 

Matthias Glaubrecht „Am Ende des Archipels – Alfred Russell Wallace“

Galiani 24,99 Euro

 

James Stein „Der Komet“

Galiani 18,99 Euro

 

Richard Mason „Die geheimen Talente des Pit Barol“

Bertelsmann 19,99 Euro

 

Also denn: Ihr SPEYER-KURIER wünscht Ihnen viel Speß beim Schmökern

Foto: gc

08.12.2013


Familie Poneleit und ein tierisch schönes Weihnachtsfest

Eine Buchvorstellung von Jana Volk

Die Weihnachtsvorbereitungen im Hause Poneleit laufen bereits auf Hochtouren, als Max plötzlich den Hamster unter dem Weihnachtsbaum entdeckt. Dabei sollte Max seinem Vater doch nur bei der Suche nach der Christbaumspitze helfen. Und nun sitzt dort - zwischen all dem bunten Seidenpapier - dieser Hamster. Der ist aber die Weihnachtsüberraschung für Mama und Papa und darf deshalb vor der Bescherung keinesfalls gesehen werden. Besser gesagt, die halbe Weihnachtsüberraschung, denn: Ein Hamster kommt selten alleine...

Im Leben der Familie Poneleit geht es immer ein bisschen chaotisch zu. Sechs Familienmitglieder sorgen dafür, dass niemals Langeweile aufkommt. So auch in dieser lustigen und turbulenten Geschichte Ach du krümeliger Pfefferkuchen“ von Anu Stohner, in der der Hamsterfund unter dem Christbaum erst der harmlose Auftakt einer aufregenden Suche und jeder Menge Heimlichkeiten rund um den Heiligabend ist.

Eigentlich sollte die Zwillingsschwester von Max auf das Nesthäkchen der Familie, die kleine Klara, aufpassen - doch Maxine hat Besseres zu tun. Deshalb steht sie lieber im Badezimmer und ärgert sich über das Aussehen des abgeknickten Engelsflügels an ihrem Kostüm für das Krippenspiel. Logisch, dass Klara die Gunst der Stunde nutzt, um auf eigene Faust die angrenzenden Räume zu erkunden und dabei die Tür zum Kinderzimmer offenlässt, in dem die beiden Hamster versteckt waren...

Auf der bald darauffolgenden Suche nach Klara findet Maxine dann im Arbeitszimmer ihres Vaters zwar nicht die kleine Schwester, dafür aber ein niedliches Kätzchen, das ihr jedoch blitzschnell entwischt. Etwa auch ein Weihnachtsgeschenk, das vorher nicht gesehen werden darf?

Schon machen sich die Zwillinge auf die Socken, um den kleinen Ausreißer wieder einzufangen und durchkämmen – heimlich versteht sich - das ganze Haus bis in den Keller. Dort ist aus dem angrenzenden Waschraum plötzlich ein leises Fiepen und ein flehentliches Kratzen an der Tür zu vernehmen, das sich jedenfalls nicht nach einer Katze anhört. Hat hier vielleicht noch jemand etwas versteckt? Schon nähert sich mit lauten Schritten Mama auf der Kellertreppe. Oh, nein!

Weiter oben geht es in der Zwischenzeit nicht weniger lebhaft zu. Die große Schwester Lisa bekleckert beim Suppe pürieren die ganze Küche vom Boden bis zur Decke, was zwar ein äußerst interessantes Sprenkelmuster ergibt, aber trotzdem so nicht bleiben kann, Papa Poneleit geht samt sorgfältig geschmücktem Weihnachtsbaum zu Boden, der Engelsflügel von Maxines Kostüm ist immer noch nicht repariert und in weniger als einer Stunde beginnt bereits das Krippenspiel in der Kirche.

Doch die Poneleits sind unschlagbar und halten auch im größten Durcheinander alle fest zusammen. Dafür wird dann ihr persönliches Weihnachtsfest einfach „tierisch“ gut.

In diesem wunderbar witzigen Buch, in dem wohl jeder ein Geheimnis hat und so ganz „nebenbei“ etwas zu suchen scheint, dreht sich alles um die Vorbereitungen zum Heiligabend. Die 24 Kapitel, die sich übrigens prima zum täglichen Vorlesen eignen, verkürzen die Zeit bis Weihnachten im Handumdrehen und sind somit eine ganz tolle Alternative zum herkömmlichen Adventskalender.

Zusätzlichen Spaß bringen die schwungvollen, fröhlichen Zeichnungen, die von Hildegard Müller im Comic-Stil gestaltet wurden.


Ach du krümeliger Pfefferkuchen

Anu Stohner

Hardcover, 99 Seiten

ISBN 978-3-423-62504-3

Preis 14,95 €

Deutscher Taschenbuch Verlag

01.12.2013


Zauberhaftes Weihnachtsmärchen

Im neuen Kinderbuch „Das Weihnachtswunder von Schneeberg“ der Autorin Dagmar Geisler ist in einem kleinen Ort auf einmal das Geld weg

Eine Buchvorstellung von Jana Volk

Dieses Jahr, so hat sich die elfjährige Lotte vorgenommen, soll es ein ganz besonders schönes Weihnachtsfest werden. Vor allem auch deshalb, weil ihr Bruder zum Glück noch immer an den Weihnachtsmann glaubt und Lotte den kleinen Karlchen von Herzen gern hat.

Und bereits in der Vorweihnachtszeit fallen dann die ersten, weißen Flocken vom Himmel - wenn das kein gutes Zeichen ist! Doch leider schneit es immer mehr und will anscheinend gar nicht mehr aufhören, sodass der kleine Ort Schneeberg, in dem Lotte wohnt, von der Außenwelt abgeschnitten wird.

Das ist aber längst noch nicht alles und wäre garantiert halb so schlimm, würde nicht auf einmal im ganzen Städtchen das gesamte Geld verschwunden sein. Kein Einwohner in Schneeberg besitzt auch nur noch einen einzigen Cent! Selbst auf der Bank ist kein Geld mehr zu bekommen und die wertvolle Münzsammlung aus der Schalterhalle ist ebenfalls wie vom Erdboden verschluckt. Eine äußerst merkwürdige Angelegenheit mit Folgen.

Kein Geld, kein Festessen, keine Geschenke. Muss Weihnachten jetzt etwa ausfallen? Nicht, wenn es nach Lotte geht! Die hat nämlich eine richtig tolle Idee. Allerdings mit einem klitzekleinen Haken: Alleine funktioniert ihr Plan auf keinen Fall. Aber soll sie sich wirklich mit der hochnäsigen Ida Großkopf - die übrigens ihrem Namen alle Ehre macht - und den nervigen Jungs Paul und Hannes, die sie ständig mit ihren blöden Sprüchen ärgern,verbünden?

Doch da die meisten Erwachsenen in dieser Krise ja nun leider zu absolut gar nichts zu gebrauchen sind, gibt sich Lotte einen Ruck. Klar, dass sich die Vier erst einmal tüchtig zusammenraufen müssen und dabei ganz überraschende Erfahrungen machen. Auch die, dass materieller Wohlstand nicht das Wichtigste im Leben ist und sich durch entschlossenes - und vor allem gemeinsames – Handeln so einiges ändern kann. Damit schaffen dann die ungleichen Freunde am Ende der Geschichte etwas so Großartiges - etwas, das mit keinem Geld der Welt zu bezahlen ist – und das weit über Weihnachten hinaus Bestand haben wird.

Die Autorin Dagmar Geisler hat mit ihrem „Weihnachtswunder von Schneeberg“ ein modernes Märchen für Groß und Klein geschrieben, das mit allen wichtigen Elementen, die eine typische Weihnachtsstory nun einmal braucht, ausgestattet ist.

Der Mittelpunkt dieser Geschichte widmet sich der Bedeutung von Weihnachten im Sinne eines Familienfestes, eines Miteinanders inklusive aller Begleiterscheinungen wie Einsamkeit, Familienzwist und Versöhnung sowie etlichen Missverständnissen. Selbst die „Herbergssuche“ eines gestrandeten, geheimnisvollen Musikalienhändlers samt Hund wird auf höchst amüsante Weise erzählt.

Das Geben und Nehmen, das gegenseitige Verstehen und Annehmen trotz aller Fehler und Schwächen wird auf sehr einfühlsame, kindgerechte Weise thematisiert. Dabei dürfen auch Eitelkeiten, Neid und Eifersucht eine Rolle spielen, genauso wie die ersten, zarten Gefühle und der lange Weg zum Erwachsenwerden, der verbunden ist mit einer mühsamen Suche nach sich selbst und seinem Platz im Leben.

So ist die Hauptprotagonistin Lotte fest davon überzeugt, im Gegensatz zu ihren Freunden, keinerlei Talent für irgendetwas zu besitzen und wird am Schluss auf überraschende Weise eines Besseren belehrt.

Und es geht um einen Ort und seine Bewohner, die auf einmal – mit etwas Nachhilfe der Kinder – zusammenrücken (müssen), um zunächst aus der Not eine höchst einfallsreiche Tugend zu machen, die zum genialen Selbstläufer wird. Durch das feinsinnige in Frage stellen des - nicht nur vorweihnachtlichen- Konsumverhaltens einer ganzen Gesellschaft ist dieses Kinderbuch auch für im Herzen jung gebliebene Erwachsene lesenswert.

Alle Figuren sind liebevoll, authentisch und durch eine originelle Namensgebung treffend charakterisiert. Die pfiffigen und fröhlich bunten Illustrationen, die ebenfalls von der Autorin stammen, machen die 31 Kapitel, die man garantiert „alle Jahre wieder“ gerne lesen möchte, noch schöner.

Dagmar Geisler

Das Weihnachtswunder von Schneeberg

Hardcover, 160 Seiten

Neuerscheinung Oktober 2013

ISBN 978-3-423-76086-7

Preis 10,95 €

Deutscher Taschenbuch Verlag

17.11.2013


Backen zur Weihnachtszeit – die 400 besten Rezepte

Plätzchenduft erfüllt die Wohnstuben

Nun ist es bald wieder so weit – Weihnachten steht vor der Tür. Schon seit August gibt es – wie jedes Jahr – Lebkuchen, Kekse und Marzipan in den Regalen. In Amerika wurden bereits die ersten Weihnachtsbäume feierlich erleuchtet! Und Ende November ist der erste Advent - also höchste Zeit, sich ans Plätzchenbacken zu begeben.

In dem oben genannten Buch finden Sie vierhundert Rezepte – von A wie Adventsschnitten bis Z wie Zwetschgenlebkuchen. Hier hat Ingrid Pernkopf, die „Kekskönigin“ aus Gmunden, gemeinsam mit ihrer Partnerin Renate Wagner-Wittula eine Mischung aus beliebten und bewährten Klassikern, aber auch aus neu inspirierten, modernen Rezepten zusammengestellt. Mit klaren Anweisungen, die auch ungeübten Bäckern und Bäckerinnen alles verständlich erklären, gelingt es auf Anhieb, die „eigene Backstube“ zu eröffnen. Zahllose Variationen des jeweils verwendeten Teiges eröffnen eine große Bandbreite an verschiedenen süßen Köstlichkeiten.

Und was gibt es Schöneres, als gemeinsam mit den Kindern oder dem Partner zu backen, wenn draußen leise der Schnee rieselt und es kalt ist. Das ganze Haus wird erfüllt von wunderbarem Duft und versetzt die Erwachsenen zurück in die unbeschwerte Kinderzeit, als man mit Mama gebacken hat.

Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass man genau weiß, was in den Plätzchen enthalten ist. Das ist in einer Zeit, in der es immer mehr Allergiker gibt, ein nicht zu unterschätzender Pluspunkt. Ebenso kann man in den meisten Rezepten den Zucker durch ein anderes Süßungsmittel ersetzen und so dafür sorgen, dass sich das eine oder andere Weihnachtspfund weniger auf die Hüften setzt.

Als besonderes Schmankerl gibt es in diesem Buch ein Lesezeichen mit Tipps – so hat man die besten immer gleich zur Hand.

Was mir persönlich am Besten gefällt, ist das Kapitel „Sündiger Schmelzpunkt“ mit Rezepten für Pralinen, Konfekt und kleinen Naschereien. Hier findet man die leckersten Dinge – alle sehr gut als Mitbringsel für das ganze Jahr geeignet.


Backen zur Weihnachtszeit – die 400 besten Rezepte

Ingrid Pernkopf/Renate Wagner-Wittula

Pichler Verlag ISBN 978-3-85431-635-0

Preis: 29,99 Euro

bk. Foto: Literaturtest

09.11.2013


Plätzchenduft erfüllt die Wohnstuben - Bilderalbum

Mit Augenmaß

Stephanie Horwitz gibt in „Facebook & Second Life“ interessante Einblicke in mediale Jugendkultur

Eine Buchvorstellung von Jana Volk

Die liebste Freizeitbeschäftigung von Kindern und Jugendlichen ist das Internet. Surfen, chatten, zocken oder mit Freunden in sozialen Netzwerken, wie beispielsweise Facebook, zu kommunizieren, bestimmen zunehmend deren Alltag. Aber gibt es ein Leben nach Facebook, und was ist das Faszinierende an Online-Spielen, in denen junge Menschen oft stundenlang verweilen können? Einen kleinen Einblick in diese mediale Welt versucht Diplom-Sozialpädagogin Stephanie Horwitz, mit ihrem Buch „Facebook & Second Life“, zu geben.

Während die jetzige Generation, die so genannten „Digital Natives“, bereits mit einer Fülle an Möglichkeiten, die die moderne Informationstechnik derzeit zu bieten hat, aufgewachsen ist und sich mit einer selbstverständlichen Routine im World Wide Web bewegt, beschleicht die Elterngeneration - aufgrund fehlender Übung und ihren mangelnden Kenntnissen als Digital Immigrants bezeichnet - immer öfter das Gefühl, von ihren Kindern einfach abgehängt worden zu sein. Internetplattformen und Computerspiele erscheinen ihnen als ein Buch mit den berühmten sieben Siegeln, eine Welt, die ihnen völlig fremd geblieben ist.

Über 900 Millionen Mitglieder zählt momentan die Facebook-Gemeinde, mehr als die Hälfte davon ist bereits mobil erreichbar. Tendenz täglich steigend. Allen voran ist es der Spaßfaktor, der dazu bewegt, sich mit Gleichgesinnten zu unterhalten, Fotos, Links und Musik zu teilen, Neuigkeiten auszutauschen oder ganz spontan eine Party zu organisieren. Auf den ersten Blick sind es viele Vorteile, die diese moderne Form der Kommunikation mit sich bringt. Warum also sollte man die Möglichkeiten, die ein soziales Netzwerk wie Facebook bietet und dazu noch kostenlos und offensichtlich „mega“ einfach zu bedienen ist, nicht nutzen?

Selbst namhafte Firmen haben es sich zwischenzeitlich zur Gewohnheit gemacht, ihre Kunden dazu aufzufordern, sie auf den Seiten mit dem kleinen, weißen „f“ auf blauem Grund zu besuchen. Wo sonst wird einem Unternehmen die Kundenakquise mit garantiertem Feedback und einer gratis Zugabe an wertvollen Informationen auch so leicht gemacht?

Vor allem jungen und unerfahrenen Nutzern ist die Tatsache, dass dieser scheinbare Komfort mit dem (hohen) Preis der eigenen Daten bezahlt wird, unbekannt oder wird schlichtweg ignoriert. Im schlimmsten Fall führen fehlendes Fachwissen sowie vom Betreiber gewollt umständliche Einstellungen des eigenen Profils dazu, dass private Informationen - für alle einsehbar - ins Netz gelangen, mit oft ungeahnten Folgen.

Welche negativen Auswirkungen allzu offenherzige Plaudereien auf die eigene Privatsphäre haben können, wird einigen erst dann schmerzhaft bewusst, wenn sie Opfer von Cybermobbing oder Schikanen geworden sind.

Gilt es in der eigenen Clique als „angesagt“, immer und überall – egal wie, wo und wann – erreichbar zu sein, droht genau dieser Zwang zur ständigen Präsenz schon recht bald zum Fluch zu werden. Denn: wer nicht ständig „on“ ist, ist schon recht bald „out“.

Nicht selten reagieren Eltern genervt und hilflos auf den multimedialen Dauerkonsum ihrer Kinder. Verbote, so die Meinung der Autorin, helfen hier rein gar nichts, sind in letzter Konsequenz wenig umsetzbar und realitätsfern.

Hier bietet das Buch von Stephanie Horwitz, das erfreulicherweise nicht als neunmalkluger Ratgeber daher kommt, eine erste Orientierung und wird somit zum Leitfaden für alle, die mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben. Im Rahmen ihrer pädagogischen Arbeit sieht sie dabei die Möglichkeiten des Web nicht als Gegner, sondern als eine Form der unvermeidlichen Anpassung an eine globalisierte Welt.

Wurde früher auf der Straße gespielt, treffen sich die Kinder und Jugendlichen von heute vor der Playstation oder dem Computer. Das Online-Spiel Second Life, das exemplarisch von der Autorin ausgewählt wurde, zählt 28 Millionen registrierte Benutzerkonten, von denen täglich 35000 – 60000 Spieler gleichzeitig bis zu 24 Stunden am Tag eingeloggt sind.

Ungläubig staunen darf man dabei über die subtilen Verführungskünste bei dieser neuen Art der Freizeitbeschäftigung, die eine ungeahnte Anziehungskraft auf ihre Spieler ausübt, inklusive der Gefahr eines enorm hohen Suchtpotenzials, genauso wie über einen oftmals nicht vorhandenen Jugendschutz. Wahrhaben möchten diese unangenehmen Tatsachen freilich die wenigsten.

Antworten auf alle Fragen kann das Buch logischerweise zwar nicht geben, doch anhand ihrer zahlreichen Recherchen, beleuchtet die Autorin akribisch die Vor- und Nachteile, die mit der Nutzung dieser Internetaktivitäten verbunden sind.

Geradezu nüchtern werden Daten, Zahlen und Fakten präsentiert.Themen wie exzessive Computernutzung, illegale Downloads finden darin ihren Platz, genauso wie Gewaltbereitschaft durch Realitätsverlust bis hin zum Suchtverhalten. Beschönigt wird dabei nichts. Und genau diese präzise und ruhige Sachlichkeit ist es, die aufhorchen lässt und dabei beim Leser ein beunruhigendes Gefühl hervorruft.

Aber anstatt die negativen Seiten gleich in bester Schwarzmaler-Manier genüsslich auszuschmücken, ist die Intention der Lektüre glücklicherweise darauf ausgerichtet, überhaupt erst einmal mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen. Dafür dürfen dann auch die positiven Seiten eines Online-Spiels hervorgehoben werden, die vom Austesten der eigenen Grenzen – im virtuellen Rahmen – bis hin zur Kommunikation mit Spielern aus anderen Ländern reichen.

Kinder und Jugendliche suchen nach Bestätigung und finden diese heutzutage scheinbar in sozialen Medien und Online-Spielen. Damit sie sich über die Auswirkungen ihres Handelns bewusst werden, sind Eltern, Erzieher und Pädagogen in besonderem Maße gefordert, so der Appell. Dafür bedarf es in erster Linie der Bereitschaft zur Information und genauem Hinschauen sowie Kommunikation statt Resignation, um in einem gemeinsamen Dialog den richtigen Umgang mit den neuen Medien mit Augenmaß zu fördern.

Stephanie Horwitz

Facebook & Second Life

126 Seiten, Preis 13,80 €

Frankfurter Literaturverlag, Frankfurt a. M.

ISBN 978-3-8372-1250-1

01.11.2013


„Heimat │ Kirche │ Pfalz“ – Ein Portrait in Bild und Wort“

Die Evangelische Kirche der Pfalz stellt sich in einer neuen, emotionsstarken Publikation vor

spk. Speyer. Mit einem emotionssstarken Porträt stellt jetzt die Evangelische Kirche der Pfalz unter dem Titel „Heimat │ Kirche │ Pfalz“ den Wirkungsbereich ihrer Landeskirche in höchst reizvollen Perspektiven vor. Von Kirchheimbolanden im Norden bis Bad Bergzabern im Süden - von Speyer im Osten bis Homburg im Westen – die 128 Seiten umfassende Publikation mit ihren großformatigen Fotos, die gleichzeitig mit ihrer deutschen Fassung auch in englischer und französischer Sprache erschienen ist, will mehr sein als „nur“ ein Bildband. Die Autoren Hartmut Joisten, Martin Schuck und Christian Schad wollen sich in ihren Beiträgen dem Begriff „Heimat“ aus Sicht des Pfälzer Protestanten annnähern, „für den Heimat etwas mit Nähe zu tun hat - etwas, was mich unbedingt angeht“, so Kirchenrat Wolfgang Schumacher in seinem Vorwort zu dem im Verlagshaus Speyer erschienenen Band, der am letzten Freitag im Rahmen einer Feierstunde mit Gästen aus Kirche, Politik und Gesellschaft – unter ihnen auch der Oberbürgermeister von Speyer, Hansjörg Eger, am Sitz des Pfälzischen Landeskirchenrats präsentiert wurde.

Neben Bildmotiven, die kirchliches Leben in der Pfalz und der Saarpfalz zum Thema haben, gibt es in dem Buch zahlreiche Szenen mit Menschen, kirchlichen und weltlichen Festen sowie Aufnahmen von Dörfern, Städten und Landschaften. „Das Buch ist eine ansprechende Visitenkarte nach außen und innen“, so Kirchenpräsident Christian Schad bei der Vorstellung. Auch für diejenigen, die in ihrer Heimat fest verwurzelt seien, gebe es „das Neue im Bekannten zu entdecken“. Die Publikation bilde Geschichte und Gegenwart der Landeskirche und ihrer Regionen ab, bringe aber auch ihre Zukunftsvisionen zur Sprache. Die englischen und französischen Ausgaben seien der ökumenischen Zusammenarbeit geschuldet und eigneten sich insbesondere auch als Geschenk für Christen in den weltweiten Partnergemeinden.

Der Begriff „Heimat“ sei für viele Menschen – insbesondere nach den Erfahrungen in der Zeit des Nationalsozialismus und dem Zweitem Weltkruieg vielfach auch negativ besetzt, betonte Roland Paul, Direktor des Instituts für pfälzische Geschichte und Volkskunde in seiner Vorstellung des neuen Bandes. Die Erinnerung an die Heimat könne bitter sein – für die verfolgten Juden, aber auch für die Heimatvertriebenen und Flüchtlinge, die nach dem Krieg in die Pfalz gekommen und in der „anderen, neuen Heimat“ nicht überall willkommen gewesen seien. Das gelte so aber bis heute auch für die Menschen, die aufgrund der politischen oder wirtschaftlichen Verhältnisse in ihrer „alten Heimat“ nicht mehr dort leben könnten. „Auch ihnen sollten wir eine neue, eine andere Heimat geben“, so Paul. Der Kirche komme hier eine ganz besondere Aufgabe zu. Das Buch - schon von der äußeren Aufmachung her sehr ansprechend und „mit herrlichen Aufnahmen ausgestattet“ - eigne sich auch als ein passendes Geschenk beispielsweise für die Nachkommen der vielen pfälzischen Amerika-Auswanderer, die auf der Suche nach ihren Wurzeln gerade auch im Zentralarchiv der pfälzischen Landeskirche gerne nach ihren Ahnen suchten.

„Nicht nur die Tradition, auch Landschaft und Leute spielen für das Selbstverständnis der Pfälzer Protestanten eine ebenso gewichtige Rolle wie für das Bild, das man sich außerhalb der Pfalz von ihnen macht“, schreibt der Dozent für Medien und Journalismus an der Universität Erlangen-Nürnberg und frühere Chefredakteur des Evangelischen Kirchenboten, Hartmut Joisten, in seinem Beitrag „Heimat in einer global vernetzten Welt“. Demnach sind die Pfälzer „von erfrischender Hemdsärmeligkeit und barocker Ungezwungenheit“ und schätzen ihre Freiheit. Die „Einheit der Christen“, so Joisten, bleibe für die Pfälzer Protestanten „ein zentrales Ziel, das untrennbar mit ihrem Auftrag und Selbstverständnis verbunden ist.“

Christian Schad, Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche der Pfalz und Vizepräsident der Union Evangelischer Kirchen in Deutschland, zeigt in seinem Beitrag „Auszurichten an alles Volk“ sieben Perspektiven für eine Volkskirche im Wandel auf. Die evangelische Kirche werde trotz allen Umbruchs und aller Erneuerung ihren Ort und ihre Funktion in der Mitte der Gesellschaft behalten. „Geschwisterliche Vielfalt, einander ergänzende, korrigierende und bereichernde Pluralität gehören konstitutiv zum Wesen der Kirchengemeinschaft und sind sogar Voraussetzung lebendiger Einheit“, so Schad in seinem ganz der Zukunft zugewandten Beitrag.

Pfarrer Martin Schuck, Leiter des Verlagshauses Speyer, gibt unter dem Titel „Liberalität ist ihr Markenzeichen“ einen historischen Abriss einer noch jungen Landeskirche, die in ihren heutigen Grenzen erst seit knapp 200 Jahren existiert.

„Menschen eine Heimat zu bieten – sie zu beheimaten - ist ein Zukunftsthema für unsere Kirche“, unterstreicht Wolfgang Schumacher zum Abschluss der von Peter Gortner am Klavier stimmungsvoll umrahmten Stunde.. Das Buch wolle deshalb Ein- und Ausblicke geben „in unsere Kirche, in unsere Pfalz und Saarpfalz“, so Schumacher. Die pfälzische Landeskirche sei fest verwurzelt in der Region. „Denn mit ihrem Dienst weist sie auf den Sehnsuchtsort hin, von dem schon der Apostel Paulus spricht: ‚Unsere Heimat ist der Himmel‘“

.„Heimat │ Kirche │ Pfalz“ – Ein Portrait in Bild und Wort“, 128 Seiten, erschienen im Verlagshaus Speyer, ist im Buchhandel für 19,95 Euro erhältlich. ISBN 978-3-939512-51-6. Weitere Informationen unter www.verlagshaus-speyer.de. Foto: gc

28.10.2013


Wesentlicher Beitrag zur Stärkung des Bewußtseins für die Bedeutung der SchUM-Städte

Neuer, ganz besonderer Reiseführer zu den „Stätten jüdischer Gelehrsamkeit am Rhein“ vorgestellt

cr. Speyer. Einen Reiseführer der ganz besonderen Art stellte jetzt die Stadt Speyer gemeinsam mit der Jüdischen Kultusgemeinde der Rheinpfalz und dem Regensburger Fachverlag „Schnell & Steiner“ im jüdischen Gemeindezentrum in der neuen Synagoge „Beith Schalom“ auf dem Speyerer Weidenberg vor. Deraus Heidelberg stammende Autor, Matthias Preißler, Klassischer Archäologe mit Schwerpunkt in der mittelalterlichen Archäologie – in Speyer noch in bester Erinnerung durch die von ihm kuratierte Sonderausstellung über die „Erforschung der Baugeschichte des Speyerer Judenhofes“ im letzten Jahr – geleitet in dem neuen Band interessierte Reisende zu den einzigartigen Denkmälern jüdischer Kultur in den drei SchUM-Städten Speyer, Worms und Mainz.

Wie die Speyerer Kulturdezernentin, Bürgermeisterin Monika Kabs, dazu ausführte, leiste Matthias Preißler damit zugleich flankierende Unterstützung für den Antrag zur gemeinsamen Aufnahme dieser von jüdischer Gelehrsamkeit geprägten Städte-“Triade“ auf die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten.

Der Leiter des Speyerer Stadtarchivs, Dr. Joachim Kemper, charakterisierte den neuen Reiseführer, von dem später auch noch eine Fassung in englischer Sprache erscheinen soll, als ein allgemein verständliches Werk, ohne dass es deshalb seinen wissenschaftlichen „Tiefgang“ vermissen lasse..Dabei liege der Fokus insbesondere auf den baulichen Monumenten in diesen drei Städten, die im Mittelalter als „Jerusalem am Rhein“ eine herausragende Stellung im Judentum der Zeit nach dem 11. Jahrhundert in der damals bekannten Welt gespielt hätten.

Angesichts der unterschiedlichen Geschichtsverläufe in den drei Städten sei allerdings die Zahl der baugeschichtlichenZeugnisse in Speyer und Worms deutlich größer als in Mainz. Dort seien viele Baureste jüdischer Gebäude auch der Totalzerstörung der Mainzer Kernstadt im Zweiten Weltkrieg und der nachfolgenden Überbauuung im Zuge des Wiederaufbaus zum Opfer gefallen.

Bei der Einführung in sein Buch wies Matthias Preißler insbesondere auf die reichhaltige Bebilderung des Bandes hin, in dem Orte wie die alte Synagoge und die Mikwe - das jüdische Ritualbad im Speyerer Judenhof - ebenso ausführlich dargestellt würden wie der „Heilige Sand“ - der historische jüdische Friedhof - und die wiedererrichtete Synagoge und die Mikwe in Worms sowie der Mainzer „Denkmalfriedhof“. Sie alle würden auch heute noch Zeugnis geben von der großen Vergangenheit der SchUM-Städte, die bis heute tief im kollektiven Gedächtnis der Juden in der Welt verwurzelt seien, vielen Einheimischen jedoch leider noch immer unbekannt seien. Von daher habe er sich entschlossen, auch die heutigen Stätten jüdischer Religionsausübung in den drei SchUM-Städten, die neuen Synagogen in Speyer und Mainz sowie die wieder aufgebaute alte Wormser Synagoge in den Band mit aufzunehmen, um so einen Beitrag zur Stärkung des Bewusstseins für diese historischen Zusammenhänge zu leisten.

Mit diesem neuen Reiseführer, so zeigte sich auch der Geschäftsführer der Jüdischen Kultusgemeinde der Rheinpfalz, Daniel Nemirowsky, überzeugt, könne das Interesse an der Geschichte des Judentums am Rhein auch weit über die Grenzen der jüdischen Glaubensgemeinschaft hinaus erweitert werden. Damit habe das Buch das Zeug dazu, ebenso generations- wie religionsübergreifend wirksam werden zu können. Foto:gc

Literaturnachweis: Matthias Preißler: „Die SchUM-Städte SPEYER – WORMS – MAINZ -

Ausflugsziele zu den Kulturstätten des Judentums am Rhein“ - 144 Seiten

ISBN 978-3-7954-2595-1 Euro 14,95 (D) - Sfr 20,90

19.10.2013


Ein Reiseführer verfolgt die Wunderkind-Reise von 1763

Die Europäischen Mozart Wege halten die historischen Reiserouten Wolfgang Amadeus Mozarts lebendig.

Von Salzburg aus startete die Familie Mozart im Juni 1763 ihre große Tour durch Westeuropa. Nun, 250 Jahre später, begibt sich ein Reiseführer auf die Spurensuche dieser „Wunderkind-Reise“. Unterwegs warten große Kulturmetropolen wie München, Frankfurt und Köln, idyllische Städtchen an Donau und Rhein, atemberaubende Schlossanlagen und Naturwunder wie das Welterbe Oberes Mittelrheintal auf ihre Entdeckung.

„Europäische Mozart Wege“ erscheint als Band 12 in der vom Grebennikov Verlag herausgegebenen Reiseführer-Serie explorise Ferienstraßen. Er eröffnet Mozartverehrern und Liebhabern von Kunst, Kultur und Natur großartige Erlebnisse auf der rund 1.000 Kilometer langen Themenstraße zwischen Salzburg und Aachen. Wie Mozart anno 1763 besucht der Reiseführer folgende Orte: Aachen, Augsburg, Bad Cannstadt, Bad Salzig, Bingen, Bonn, Bruchsal, Frankfurt am Main, Geislingen, Koblenz, Köln, Ludwigsburg, Mainz, Mannheim, München, Oestrich, Plochingen, Salzburg, Schwetzingen, St. Goar, Ulm, Walluf, Wasserburg, Worms.

Europäische Mozart Wege

Eine Reise von Salzburg nach Aachen

Marilis Kurz-Lunkenbein

264 Seiten

14,90 Euro (D); 15,40 Euro (A)

ISBN 978-3-941784-40-6

Grebennikov Verlag, Berlin

erscheint am 18. Oktober 2013

16.10.2013


Venezianisches Andante

„Altes Handwerk in Venedig“ - Der etwas andere Reiseführer von Jana Revedin

Eine Buchvorstellung von Jana Volk

Gleich zu Beginn wird dem Leser folgende Frage gestellt:„Sie kennen Venedig? Wirklich?“ Das ist aber durchaus nicht ironisch oder gar provokativ gemeint, sondern gleicht einer Aufforderung der Autorin, sie auf einen Rundgang durch eine faszinierende Stadt zu begleiten. Und noch während sie diese Frage stellt, scheint sie bereits leichtfüßig in den engen Gassen und Winkeln verschwunden zu sein. Das macht neugierig und verleitet zum Hineinblättern in dieses Buch.

Venedig, Traumziel einer stattlichen Anzahl von 20 Millionen Touristen im Jahr. Markusplatz, Seufzerbrücke, Dogenpalast und vielleicht noch eine Fahrt mit der Gondel auf dem dicht befahrenen Canale Grande. Im Vorbeigehen schnell noch ein paar Bilder mit den allerwichtigsten Sehenswürdigkeiten fürs Familienalbum geknipst und im Anschluss eine der zahlreichen Café-Bars auf einen überteuerten Espresso angesteuert. Venedig ist wirklich eine Reise wert.

So oder so ähnlich dürften sich die meisten Aufenthalte in der Lagunenstadt abspielen. Doch das ist nicht das Venedig von Jana Revedin.

Über fünfundzwanzig Jahre hat die Architekturprofessorin dort verbracht - als Fremde - und dennoch auf eine ganz besondere Weise. Ein unermessliches Privileg, wie sie selber sagt. In ihrem etwas anderen Reiseführer „Altes Handwerk in Venedig“ bringt sie uns eine Stadt mit einem einzigartig kulturellen Hintergrund auf ganz zauberhafte Weise näher.

Der Einstieg in den 180-seitigen Bildband beginnt mit einem kleinen Exkurs in Architektur und Kunstgeschichte, der durch seine unterhaltsame und spannende Art auch bei den Lesern Interesse wecken dürfte, die sonst bei ähnlichen Themen dieser Kategorie von vornherein verzweifelt oder gelangweilt abwinken.

„Die Stadt der Anderen“. So lautet die Bezeichnung Jana Revedins für die Inselstadt zwischen Orient und Okzident. Heimat der verschiedensten Kulturen, Heimat von Wissen, Heimat der Künste, der Künstler und des Handwerks. Neun der ältesten Handwerksgilden hat sie sich ausgewählt; war zu Gast in zahlreichen Werkstätten und lernte dabei außergewöhnliche Menschen und ihre Lebenswege, aber auch deren Sorgen und Nöte kennen.

Als Leser begleiten wir die Autorin zu den Orten, die Touristen normalerweise verborgen bleiben; steigen mit ihr auf verschwiegene Altanas - Hochsitze auf den Dächern, die atemberaubende Ausblicke bieten - steigen wieder hinunter, streifen schmale Gassen entlang, werfen einen Blick in geheimnisvolle Gärten, schauen hinter die Maske eines Bildhauers und erfahren dort die Geschichte des ursprünglichen Carnevale auf seinem bedauerlichen Weg zu einem grotesk anmutenden, kommerzialisierten Fasnachtsspektakel, vor dem die Einheimischen regelmäßig das Weite suchen.

Wir lernen Paola, eine der ältesten Schleiermacherinnen von Burano, mit ihrem pragmatischen Sinn für Geschäftstüchtigkeit kennen und in einer Glasmanufaktur den Unterschied zwischen echtem Muranoglas und billigem Tand.

Die elf Kapitel in diesem Buch sind mehr als nur ein flüchtiger Besuch, ein kurzer Augenblick, der diesen spannenden Porträts innewohnt und sind für das schnelle, einmalige Durchblättern viel zu schade.

Dafür sorgen vor allem die lyrisch angehauchten Texte voller Poesie, durch deren Zeilen stets ein feiner Hauch von Melancholie zu wehen scheint. Ein leidenschaftliches Plädoyer bei dem es um Werte, Traditionen, Veränderungen und Gewohnheiten geht. Nachhaltigkeit, so wird hier erwähnt, heißt gut zu altern. Doch die hat ihren Preis.

Seit langem schon kämpft das Urlaubsziel Nr. 1 mit dem Ausverkauf seiner Identität. Billige Importwaren, die teilweise unter fragwürdigen Umständen hergestellt werden, sind nur eine Seite der Misere. Massentourismus - inklusive der damit einhergehenden großen Belastungen für die Umwelt - unbezahlbarer Wohnraum, das Demographieproblem, das auch vor Venedig nicht Halt macht, sind die andere.

Das Bewahren von Tradition muss nicht zwangsläufig Stillstand bedeuten, während Innovation nicht automatisch mit einem Verlust von Werten einhergehen muss. Beides zusammen kann bei geschickter und behutsamer Anwendung zu einer Symbiose von Nachhaltigkeit und Moderne führen, die auch nachfolgenden Generationen Entwicklungs- und Lebensraum bieten.

Nicht immer ein ganz einfaches Unterfangen, wie beispielsweise Agostino Amadi, der Bootsbauer, der sein Handwerk vom Vater gelernt hat, im achten Kapitel erzählt. Bereits in seiner Jugend begann er mit Materialien zu experimentieren, die seine Boote schneller und widerstandsfähiger machen sollten. Die Nachbarn reagierten mit Kopfschütteln und Unverständnis über diese Abkehr von Althergebrachtem. Als sich nach vielen Jahren endlich der Erfolg mit der neuen Bauweise einstellte, versagte ihm die Stadtverwaltung jegliche Unterstützung. Aufgeben kam jedoch für ihn nie in Frage.

Stolz und etwas eigen sind sie, die Bewohner der Serenissima. Nicht überall war deshalb die Autorin gleich auf Anhieb willkommen. Aber mit ihrer offenen und selbstbewussten Art gelang es ihr Misstrauen, wo vorhanden, zu überwinden. Im Gegenzug durfte sie auf einzigartige und sehr persönliche Weise Einblick nehmen hinter die Kulissen dieser Stadt, zusammen mit dem Fotografen Gernot Gneiss, der mit brillanten Aufnahmen diese Begegnungen eindrucksvoll illustriert hat.

Es sind die Biographien interessanter Menschen mit ihren kreativen und mutigen Ideen, viele informative Details über beinahe schon längst vergessene Fertigkeiten, die hier mit scheinbar leichter Hand zusammengetragen wurden. Durch feinen Spürsinn, akribische Detektivarbeit, psychologischem Einfühlungsvermögen und nicht zuletzt kompetentem Fachwissen über alte Handwerkskünste und über die Historie einer Stadt mit ihrer zerbrechlichen Schönheit ist ein außergewöhnliches Werk entstanden, in dem klug durchdachte, fein komponierte Sätze durch ihre leisen Zwischentöne zu einem Andante werden, dessen Melodie noch weit über die letzte Seite hinaus klingt.


Jana Revedin

Altes Handwerk in Venedig

Hardcover, 180 Seiten

Fotos von Gernot Gneiss

Preis 24,99 €

ISBN 978-3-7012-0123-5

STYRIA REGIONAL . CARINTHIA

Mit freundlicher Unterstützung der PR-Agentur Literaturtest in Berlin

12.10.2013


Brotbacken für Eilige

bk. Wollten Sie schon immer gerne Ihr eigenes Brot backen, kamen aber bisher aus Zeitgründen nicht dazu? Dann möchte ich Ihnen das oben genannte Buch empfehlen. Die wenigen benötigten Backutensilien wie Rührschüssel, Gabel (ja, Sie haben richtig gelesen – kein Mixer, sondern eine einfache Gabel!) und Teigspachtel hat sicherlich jeder zu Hause. Und falls keine Kastenbackform oder Keramikbackform vorhanden sein sollte, gibt es auch viele Rezepte, bei dem Sie das Brot direkt auf dem Backblech backen können. Auch ein leckeres Rezept für Brötchen aus der Pfanne gibt es!

Sie finden über hundert kreative Brotrezepte mit vielen Schritt-für Schritt-Abbildungen, die ein sicheres Gelingen des Brotes auch für „Anfänger“ garantieren und Sie können Ihr eigenes Brot genießen, weil Sie wissen, welche Zutaten darin enthalten sind. Gerade wenn man allergisch auf manche Lebensmittel oder Zutaten reagiert, ist dieses Buch ein wertvoller Ratgeber, weil Sie die Allergie auslösenden Zutaten vermeiden oder ersetzen können. Auch für Diabetiker und Veganer gibt es viele tolle Rezepte.

Das Buch ist übersichtlich gegliedert in:

Brot ohne Backtriebmittel – die knusprigen Käsefladen sind ein Hit

Brot aus Backpulverteig – hier mag ich besonders die Buttermilch-Walnuß-Dinkelbrötchen

Brot aus Hefeteig – hier  das Sonnenbrot – hört sich wunderbar an und schmeckt auch so

Viele Brote bestehen aus ganz „einfachen“ Zutaten und alle werden selbstverständlich ohne chemische Zusätze hergestellt – und das Beste – es geht wirklich schnell, wie im Titel versprochen. Es ist auch ein wunderbares Geschenk – vielleicht übergeben mit einem selbstgebackenen Brot?

Jeder wird sein persönliches Lieblingsbrot finden – auch die Aufbewahrung gibt es wertvolle Tipps – und wann duftet es bei Ihnen nach frischem Brot?

Brotbacken für Eilige von Angelika Kirchmaier; Fotos: Thomas Trinkl

erschienen im Pichler Verlag

zu bestellen unter der ISBN 978-3-85431-639-8 für den Preis von 19,99€

04.10.2013


Weinlagen mit biblischem oder kirchlichem Bezug als Ausweis besonderer Qualität

Pilger-Verlag präsentiert sein neues Weinbuch „Himmlische Tropfen !“

spk. Speyer. Weinfreunde und Priester aus dem Bistum Speyer – und deren Schnittmenge dürfte sicher durchaus nicht gering sein – sie trafen sich jetzt im beschaulichen, spätsommerlich-sonnendurchfluteten Innenhof des Klosters St. Magdalena in der Speyerer Altstadt, um in Theorie und Praxis ein wirklich genussvolles neues Buch kennenzulernen und den Beweis dafür mitzuerleben, dass all das, was darin geschrieben steht, nichts ist als die pure Wahrheit:

Himmlische Tropfen! Vom Jesuitengarten über das Kirchenstück zur Hölle oder ins Himmelreich“ - so hat Autorin Nina Luschnat ihres neues, im Speyerer Pilger-Verlag erschienenes, ganz besonderes Weinbuch genannt, in dem sie 26 höchst weinaffinen Seelsorgern Gelegenheit zu einer Reise entlang der Deutschen Weinstraße gegeben hat - von Schweigen bis nach Bockenheim – zu Lagen, bei denen der Kirchenbezug im Namen bereits ihre besonderere Qualität repräsentiert.

Der Speyerer Weihbischof Otto Georgens – von seinen „Schäfchen“ in einer Form liebevoller Begriffsvermengung oft auch als „Woi-Bischof“ tituliert und an diesem Tag aus ganz „besonders gutem“, weil „besonders passendem Hause“ kommend – Otto Georgens entstammt nämlich selbst einem Pfälzer Weingut – hatte die Idee, all das, was in dem neuen Band in wohlgesetzten Worten in verlockender Theorie beschrieben wurde, „in praxi“ über fie Zungen und durch die Kehlen der Besucher rinnen zu lassen.

26 Wein-und Sektsorten – weisse, rote, rosé – waren an diesem Tag an den Start gegangen, um die Gaumen der Teilnehmer an dieser einzigartigen, vermutlich kaum noch einmal zu wiederholenden Verkostung zu streicheln. „Ein Hallelujah auf die Seligmacher aus der Pfalz!“ mag sich da sicher auch der eine oder andere Gast zungenschnalzend gedacht haben.

Die Bandbreite der vorgestellten Köstlichkeiten an diesem Nachmittag umfasste alle in dem neuen Pilger Weinbuch vorgestellten 26 Lagen und reichte vom 2011er „Kirchgarten Spätburgunder Großes Gewächs“ des Weinguts Knipser aus Laumersheim, über den 2012er „Königsbacher Ölberg“ des Weinguts von Winning aus Deidesheim, bis zum „Duttweiler Kreuzberg“ des Jahrgangs 2012 vom Weingut Bergdolt - Klostergut
St. Lamprecht aus Neustadt-Duttweiler.

Eine weitere Besonderheit bildete das Publikum an diesem Tag: Die Teilnehmer dieser „segensreichen“ Weinreise durch Weinlagen entlang der Deutschen Weinstraße bestanden jeweils zur Hälfte aus Pfarrern und Winzern. Dazu Autorin Nina Luschnat: „Um die vielfältigen Bezüge zwischen Gewanne, Geist und Genuss zu verdeutlichen, waren alle im Buch vorgestellten, insgesamt 52 Winzer, Pfarrer und Seelsorger aus dem Bistum Speyer zur Teilnahme eingeladen.“

Dass der gemeinsame Blick ins Glas für viele unterhaltsame Anekdoten – und auch neue Einsichten - gut ist, zeigten die anschließenden „Fachgespräche“ über Gott, Wein und die vielfältigen Bezüge zwischen beiden Welten, denn Weinlagen mit biblischen oder kirchlichen Bezügen in der Herkunftsbezeichnung galten bereits früher als besonderen Qualitätsausweis. Ausgehend von den Vorgaben für Messwein im Mittelalter, hat diese Tradition in der Pfalz seit Jahrhunderten Bestand: Auch heute zählen „Jesuitengarten“, „Heiligenberg“, „Paradiesgarten“ und „Kirchenstück“ zu den weit über die Grenzen des Anbaugebietes hinaus ausstrahlenden Vorzeigelagen der Pfälzer Weinmacher.

Das neue Pilger Weinbuch „Himmlische Tropfen“ setzt die kulinarische Reihe der beiden Pilger Kochbücher „Hier schmeckt’s himmlisch!“ und „Himmlische Leckereien“ fort. „Himmlische Tropfen“ ist als Hardcover mit 117 Seiten in Kooperation mit der Pilgerverlag GmbH Annweiler erschienen und, kostet 14,80 EUR. Das Buch ist ab sofort im Buchhandel (ISBN 978-3-942133-73-9) erhältlich.  Foto: gc

03.10.2013


Gespannte Aufmerksamkeit in Osiander'schen Buchhandlung

Speyerer Autor Heinz Wolf mit seinem neuesten historischen Roman „Das Salz der Erde“

cr. Speyer- Das weitläufige Obergeschoss in der Osiander'schen Buchhandlung in Speyer war dicht besetzt, als jetzt der seit kurzem in der Domstadt lebende Romancier Heinz Wolf im Rahmen einer Lesung seinen im Juni diesen Jahres erschienenen Roman „Das Salz der Erde“ vorstellte. Für den 1977 in Kaiserlautern geborenen Wolf – mit bürgerlichem Namen eigentlich Christoph Lode – ist dies sein siebter Roman, der wie seine noch unter seinem bürgerlichen Namen erschienenen Vorgänger einen mittelalterlichen Stoff zum Inhalt hat..

Aufgewachsen in Hochspeyer studierte Lode nach dem Abitur am Gymansium in Kaiserslautern Sozialpädagigik in Ludwigshafen. Nach der Diplomprüfung im Jahr 2001 war er zunächst ein Jahr lang am „Zentralinstitut für seelische Gesundheit“ in Mannheim, danach bis Ende 2008 im Psychiatrischen Zentrum Nordbaden in Wiesloch in der Betreuung psychisch kranker Patienten tätig.

Seitdem beschäftigt sich Lode hauptberuflich mit der Schriftstellerei.

Von dem Autor sind bislang folgende Werke erschienen:

„Der Gesandte des Papstes" (erschienen Anfang 2008),

„Das Vermächtnis der Seherin“ (erschienen Ende 2008)

„Die Bruderschaft des Schwertes"

und die Pandaemonia"-Trilogie, bestehend aus den Romanen

  • „Der letzte Traumwanderer",
  • „Die Stadt der Seelen" und
  • „Phoenixfeuer"

 

„Das Salz der Erde“ (Juni 2013)

Zu diesem Roman ist übrigens auch ein Hörbuch, gesprochen von dem Rezitator Johannjes Steck, erschienen.

Vor Beginn der Lesung signierte Autor Heinz Wolf für die Gewinner in der vom SPEYER-KURIER ausgeschriebenen Verlosung sechs Leseexemplaredes neuen Romans. Grund genug für die stellvertretende Niederlassungsleiterin der „Ossiander'schen Buchhandlung“ Frauke Lamprecht, eine Flasche Sekt „zu köpfen“, um mit Autor und Gewinnern auf einen spannenden Abend anzustossen. Foto: gc

Lesen Sie jetzt aber unsere Rezension zu dem neuen Roman von SPEYER-KURIER-Mitarbeiterin Jana Volk .

“Ein langer Weg – ein hoher Preis“

24.09.2013


Sommerlicher Lesespaß für kleine Bücherfreunde

Detektiv mit spitzem Schnabel

Eine Buchvorstellung von Jana Volk

Till und Sara sind beste Freunde und besuchen zusammen die 4. Klasse in der Grundschule. Doch eines Tages gibt es dort mächtigen Ärger. Alles fängt damit an, dass Sara ihren Geldbeutel nicht finden kann. „Verschusselt“, meint Till da nur. Aber Sara ist sich ziemlich sicher, dass jemand ihn geklaut hat.

Auf jeden Fall ist es für Till Ehrensache, Sara bei der Suche zu helfen. Also, dann nix wie los heißt es für die beiden. Leider bleibt die Geldbörse trotz aller Anstrengungen wie vom Erdboden verschluckt.

Und als ob das nicht schon genug wäre, vermisst Nuri aus der Parallelklasse sein Handy. Das ist dann wohl kein Zufall mehr. Kein Wunder, dass er richtig sauer darüber ist. Jeden Tag werden mehr Diebstähle gemeldet und die Aufregung unter den Schülern ist groß. So eine Gemeinheit! Kann denn niemand den Übeltäter stoppen?

Für die beiden Krimifans Till und Sara steht fest: Jetzt sind sie an der Reihe. Sie müssen unbedingt herausfinden, wer sich hier so dreist an fremden Sachen zu schaffen macht. Das kann ja eigentlich gar nicht so schwer sein.

Trotzdem sind sie nach anfänglichem Zögern froh, dass sie Unterstützung von ihrem Freund Nuri und vor allem von Tills Großonkel Theo bekommen. Gemeinsam schmieden sie einen scheinbar genialen Plan, um den Täter in die Falle zu locken. Kein Problem? Nun ja, man wird sehen...

Mit von der Partie ist selbstverständlich Papino, Tills schöner Papagei. Das vorlaute Federvieh mit dem spitzem Schnabel hat nämlich eine ganz besondere Begabung. Ob er wohl dazu beitragen kann, den frechen Dieb zu entlarven?

Die fröhliche Geschichte „Papino und der Taschendieb“ der Kinder- und Jugendbuchautorin Judith Le Huray ist besonders für den ersten Lesespaß geeignet. In der liebevoll konzipierten Erzählung geht es um ganz normale Alltagssituationen, in denen Freundschaft, Familie und Schule ihren festen Platz haben. Leicht verständliche und kurze Sätze, ein großes Schriftbild, eine spannende aber kindgerechte Handlung und viele lustige Situationen sind dabei ihr Rezept, um die Phantasie und das Sprachverständnis der kleinen Leser zu fördern. Die gekonnten Illustrationen von Carmen Hochmann fügen sich dabei harmonisch ein.

Aus der gleichen Reihe der Autorin erschienen sind außerdem: „Tricks von Tante Trix“, in der der kleine Paul Bekanntschaft mit seiner ungewöhnlichen Tante macht. Allein schon ihr merkwürdiges Erscheinungsbild bringt ihn dazu, ihr beim ersten Zusammentreffen erst einmal die Türe vor der Nase zu zuknallen. Und was sollen überhaupt diese bunten Haare?

Aber mit ihren witzigen Einfällen erobert Tante Trix das Herz des kleinen Pauls im Nu. Ob die etwa auch zaubern kann?

In „Toni und Schnuffel“ muss Titelheldin Toni ihre Sommerferien zu Hause verbringen. Das kann ja bestimmt nur langweilig werden. Zum Glück kommt es manchmal eben anders.

Denn plötzlich findet sie auf einer Radtour einen ausgesetzten Hund. Und der bringt ihren Alltag und den ihrer Familie kräftig durcheinander. Ganz schön anstrengend. Aber wäre es nicht schön, wenn sie ihn behalten dürfte – für immer?

Die handlichen kleinen Bücher - aus denen man auch prima vorlesen kann - eignen sich außerdem perfekt zum Mitnehmen fürs Schwimmbad und auf Reisen und vertreiben jeden Anflug von sommerlicher Langeweile im Handumdrehen.

Papino und der Taschendieb

Judith Le Huray

Taschenbuch, 70 Seiten

Preis 4,90 €

Buch Verlag Kempen

ISBN 978-3-86740-407-5

03.08.2013


Pilgern liegt weiter im Trend

Begleitbuch zu den Jakobswegen in neuer Auflage erschienen

Gleiszellen-Gleishorbach- Über tausend Pilger sind jedes Jahr auf den Jakobswegen unterwegs. Entsprechend groß ist die Nachfrage zu Begleitliteratur aus dem Kuntz Verlag. In einer aktualisierten zweiten Auflage ist nun die Broschüre „Einkehren & Übernachten auf den Jakobswegen“ erschienen.

Neben wichtigen Informationen und Adressen rund ums Pilgern, beinhaltet das 48-seitige Buch zahlreiche Einkehr- und Übernachtungstipps entlang der Pilgerrouten. Übersichtliche Verlaufskarten der Wege und Hinweise zu Stempelstellen machen das Buch zum unersetzlichen Begleiter für jede Pilgerwanderung. trd

Info:

„Einkehren & Übernachten auf den Jakobswegen“,

Kuntz Verlags GmbH, 2. Auflage, Juli 2013, 4,20 EUR,

ISBN-3-933507-13-6,

www.pilger-shop.de

31.07.2013


Ein langer Weg - ein hoher Preis

Speyerer Autor Daniel Wolf nimmt in seinem Roman „Das Salz der Erde“ seine Leser mit auf eine Zeitreise ins Mittelalter

Eine Buchvorstellung von Jana Volk

Man schreibt das Jahr 1173. In Fleury, dem kleinen Geburtsort von Michel, herrschen Armut und Hoffnungslosigkeit. Willkürlich und gnadenlos werden die Leibeigenen des Herzogs unterdrückt und ausgebeutet. Es bleibt kaum genug zum Leben. Aus Sorge um die Zukunft seiner drei Kinder fasst Michels Vater einen waghalsigen Plan: Mit einer abenteuerlichen Aktion gelingt der kleinen Familie in letzter Sekunde die rettende Flucht über die Moselgrenze in das kleine Städtchen Varennes-Saint-Jaques.

Für den achtjährigen Michel und seine Geschwister ist es ein Ort voller Wunder, an dem er auch zum ersten Mal Bekanntschaft mit dem kostbaren weißen Gold macht. Als Salzhändler gelingt es dem Vater sich eine eigene Existenz aufzubauen und durch Beharrlichkeit und Fleiß ein geachtetes Mitglied der ansässigen Kaufmannsgilde zu werden. Bald beschließt Michel seinem Vater nachzueifern, und aus dem kleinen Jungen wird ein begabter Kaufmann, der zum Abschluss seiner Lehrzeit nach Mailand geschickt wird.

Drei Jahre verbringt er in der quirligen Stadt und ist begeistert von der frohen und vor allem unabhängigen Lebensweise ihrer Bürger dort. Doch der plötzliche Tod seines Vaters ändert alles. Die Rückkehr in sein Heimatdorf Varennes, in dem er einst eine glückliche Zeit verbracht hat, wird ein böses Erwachen für ihn. Der einst so aufstrebende Marktflecken wirkt verwahrlost, Bürger wie Handwerker werden von der Obrigkeit schikaniert, und die Vorsitzenden der Kaufmannsgilde pflegen mit dem Bischof der Stadt, dem nichts so sehr am Herzen liegt, wie die eigenen Pfründe zu wahren und zu vermehren, alte Seilschaften.

Obwohl Michel Korruptheit und Willkür am eigenen Leib zu spüren bekommt, ist er fest entschlossen das Geschäft seines Vaters, gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Jean, weiterführen. Sein großes Ziel: Die Stadt in die Selbstbestimmung und Freiheit zu führen.

Hilfe erhofft er sich dabei von Gaspard, seinem Freund aus Kindertagen. Doch in die anfängliche Wiedersehensfreude mischen sich schon bald Missgunst und Eifersucht, die mit der Wahl Michels zum Vorstand der Kaufmannsgilde in einem Eklat endet. Jetzt lässt Gaspard nichts mehr unversucht, um dem vermeintlichen Konkurrenten und Widersacher zu schaden und untersagt ihm sogar den Umgang mit seiner lebenslustigen Schwester Isabelle.

Als talentierter und umsichtiger Gildemeister hingegen, gelingt es Michel schnell das Vertrauen einiger Mitglieder zu erringen, die insgeheim schon lange gegen die Gleichgültigkeit Bischof Ulmanns und die grausamen Machenschaften des Burgritters Aristide de Guillory, der die Kaufleute mit Wucherzinsen überzieht, rebellieren. Bald schon lassen sich erste Erfolge verzeichnen - der Handel mit dem begehrten Salz und anderen Waren geht allmählich voran – die allerdings von zahlreichen Einschüchterungsversuchen bis hin zum Mord getrübt werden. Schließlich kommt es zu einer Katastrophe, bei der nichts so bleibt wie es einmal war.

Der Roman von Daniel Wolf entführt seine Leser in die farbenprächtige Zeit des Hochmittelalters. Statt Kathedralen bauender Steinmetze wird hier die lange Tradition der Kaufleute und die, nicht weniger interessante, Geschichte des Handels beschrieben, die - dank umfangreicher Recherchen des Autors - auch zu einer anderen Betrachtungsweise, das durch den, sich hartnäckig haltenden, Mythos eines als zumeist nur grauen und trist wahrgenommenen Zeitalters, anregt.

Wer sich auf diese lange Reise einlässt, sollte angesichts der 1150 Seiten etwas Zeit mitbringen – beste Voraussetzungen also für einen Lesesommer. Der spannend inszenierte Prolog bietet hierbei einen guten Einstieg, während die beträchtliche Anzahl der Personen erst nach und nach in Erscheinung treten. Damit bleibt die durchgehende Handlung überraschend übersichtlich, was bei vergleichbaren Mittelalterromanen dieser Komplexität nicht immer gegeben ist. Durch die Einteilung des Inhalts in fünf Bücher und deren Unterteilungen in weitere Kapitel, welche mit Überschriften der Städtenamen und Jahreszahlen versehen sind, ist das Zurechtfinden in der Story kein Problem.

Poetische Sprachbilder formen harmonische Gegensätze zum entbehrungsreichen und von Schicksalsschlägen betroffenen Alltag der Figuren. Grob umrissene Lagebezeichnungen der einzelnen Städte ersetzen ellenlange Landschaftsbeschreibungen. Das Städtchen Varennes ist zwar reine Fiktion, das aber aufgrund der lebhaften Schilderung des Autors tatsächlich in der Region Oberlothringen so existiert haben könnte. Geschichtliche Fakten zur Regentschaft von Kaiser Barbarossa, dem Kreuzzug nach Jerusalem, dem Deutschen Thronstreit oder zum Heiligen Römischen Reich gibt es inklusive und werden kompetent und knapp vermittelt, ohne den Lesefluss zu beeinträchtigen.

Die Erzählweise aus der Perspektive der verschiedenen Hauptfiguren gewährt dem Leser Einblicke in deren ambivalente Gefühlswelten und Sichtweisen. So ist selbst der auf Zurückhaltung bedachte Michel nicht immer in der Lage seine durchaus hehren Ideale aufrecht zu erhalten und darf im Handlungsverlauf seine Schwächen offenbaren. Auch die heimliche Geliebte, Isabelle, muss mit den Jahren erkennen, dass Egoismus nicht folgenlos bleibt und Liebe durchaus verschiedene Facetten haben kann. Daniel Wolf lässt die beiden an ihren Herausforderungen wachsen, während ein Ritter, geprägt durch ein einschneidendes Erlebnis in seiner Jugend, sich nicht von den Schatten der Vergangenheit befreien kann, zur tödlichen Bedrohung wird.

Überhaupt ist es die Vielfältigkeit der Wesenszüge, unter ihnen auch die amüsanten Beschreibungen von frommen Kirchenmännern mit all ihren selbstverliebten Eitelkeiten, scheinbar sittsamen Jungfern, welche in der Hochzeitsnacht mit ganz überraschenden Kenntnissen aufwarten können oder ein raffinierter Plan der Gilde, welche die Lektüre so unterhaltsam machen.

Die Besonderheit der Geschichte: hier geht es nicht nur um den Aufstieg einer Kaufmannsfamilie, eine Liebesgeschichte oder gar um einzelne Hauptpersonen. Es geht um die Entschlossenheit, den Zusammenhalt und den Mut einer ganzen Stadt, die sich – trotz großer persönlicher Opfer - aus den Fängen und der Willkür ihrer diktatorischen Obrigkeit befreien will.

Bedingt durch die große Zeitspanne verliert die Erzählung teilweise an Spannung – hier hätte man vielleicht den Ablauf etwas straffen können - was jedoch im letzten Drittel wieder mehr als wett gemacht wird.

Ab der zweiten Hälfte nimmt der Plot noch einmal richtig an Fahrt auf: Politische Unruhen, Intrigen und Fehden zwischen den gekrönten Häuptern, die Feudalherrschaft der Reichen sowie unerbittliche Moralvorstellungen der Kirche engen weiterhin das Leben der Bevölkerung in ungeahntem Ausmaß ein. Michel, der seine Heimatstadt nach dem Vorbild Mailands in die Freiheit führen wollte, sieht seinen ehrgeizigen Plan scheitern, während er in seinem Privatleben immer wieder bittere Rückschläge verkraften muss. Dennoch ist er bereit, mit der Unterstützung seiner Freunde und dem Rückhalt einer ganzen Dorfgemeinschaft, noch einmal das Schicksal herauszufordern.

Am Ende eines langen, entbehrungsreichen Weges steht die Erkenntnis, dass Freiheit und das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben ihren Preis haben, und dass Demokratie – in jedem Zeitalter – ein wertvolles Gut ist.

Der SPEYER-KURIER verlost 5 Exemplare die vom Autor handsigniert sind:

Cover: Mit freundlicher Genehmigung der PR-Agentur Literaturtest Berlin


Das Salz der Erde

Daniel Wolf

Taschenbuch: 1152 Seiten

Neuerscheinung 10. Juni 2013

Preis 9,99 €

ISBN-13: 978-3442479474

Goldmann Verlag

27.07.2013


Teufelsweiber und andere Sündenfälle im Paradies

Kommissar Bruno Courrège ermittelt in „Femme fatale“

Eine Buchvorstellung von Jana Volk

Der Périgord – Anziehungspunkt für Sportler, Naturliebhaber und Genießer der feinen, französischen Küche – eine spannende, malerische Landschaft im Südwesten Frankreichs und damit wie geschaffen für Autoren wie Martin Walker, der mit seinem neuesten Kriminalroman wieder einmal für absolute Hochspannung sorgt.

Es ist ein wunderschöner Morgen in dem kleinen, beschaulichen Städtchen St. Denis, am Ufer der Vézère gelegen. Der Kirchenchor probt für seine Aufführung der Matthäuspassion an Ostern, die Marktbeschicker bauen im ersten Dämmerlicht ihre Stände auf, und Dorfpolizist Bruno freut sich einfach nur auf einen (hoffentlich) ruhigen Arbeitstag, als ein hässlicher Zwischenfall die Idylle stört: Ein alter Kahn mit einer toten, dazu noch nackten, Frau treibt über den Fluss. Sofort ist das halbe Dorf auf den Beinen, um Bruno bei der Bergungsaktion zu unterstützen und - vor allem - um die eigene Neugier zu befriedigen.

Auf den ersten Blick deutet alles auf eine dramatisch inszenierte Verzweiflungstat hin, hätte die Tote nicht äußerst obskure Kultgegenstände mit an Bord. Ein Hexensabbat in St. Denis? Unmöglich!

Dieser Meinung ist auch Bürgermeister Mangin, der an einem Skandal in seinem Dorf nun ganz und gar nicht interessiert ist, schließlich steht die Touristensaison vor der Tür. Zu dem lockt ein scheinbar äußerst lukratives Projekt für eine Ferienanlage; negative Schlagzeilen würden in diesem Fall die Katastrophe schlechthin bedeuten.

Doch Bruno, der sympathische Chef de police, nimmt die Fährte auf - selbstverständlich mit der ihm gebotenen Diskretion. Geduldig sammelt er jedes noch so kleine, unscheinbare Detail und stößt dabei auf einige Ungereimtheiten. Bei seinen Ermittlungen lernt er die attraktive, aber skrupellose Managerin einer Auberge kennen, in der die Mitglieder der Rüstungslobby in aller Abgeschiedenheit ihre fragwürdigen Geschäftsabschlüsse feiern und in der außer Gaumenfreuden noch sehr viel pikantere Dinge auf der Speisekarte stehen.

Und es brodelt weiter hinter der schönen Kulisse. Nach dem bei einem fingierten Unfall ein Landwirt aus dem Dorf ums Leben kommt, ahnt der scharfsichtige Bruno, dass es hier einige Dinge gibt, die besser niemals ans Tageslicht kommen sollten. Doch was verbindet die beiden Fälle, und was hat die Tote, die angeblich niemand kennt, mit dieser mysteriösen, 400 Jahre alten Geschichte zu tun, deren Spuren immer wieder in das geheimnisumwitterte Rote Château und zu dessen Besitzerin zu führen scheinen?

Martin Walker hat in seinem fünften Band um den Polizisten Bruno wieder einen spannenden Kriminalroman vorgelegt, der durch seinen unterhaltsamen und vor allem präzisen Sprachstil besticht. Mit leichter Hand lässt er bei der Beschreibung von Orten, Schauplätzen und Personen farbenfrohe Bilder einer wunderbaren Landschaft und deren Bewohner entstehen und bringt so, ganz en passant, seinen Lesern auf höchst originelle Art und Weise das berühmte, französische Savoir-vivre näher. Und wie das Flüsschen Vézère, das sich durch das Tal windet, entstehen auch in der Geschichte durch immer mehr Zuflüsse neue Details und Handlungsstränge, die dennoch den Figuren viel Raum für Entwicklungen gewähren.

Der bewährte Brückenschlag zu Politik und Geschichte ist wie in den vorherigen Romanen raffiniert miteinander verknüpft. Dabei wird ein Bogen gespannt, der vom historischen Ereignis bis hin zur Bezugnahme auf aktuelle Geschehnisse wie der Bankenkrise und dem Anlagebetrug in Schrottimmobilien reicht.

Vor allem die Charaktere des Romans überzeugen mit erfrischender Authenzität: Ein Bürgermeister, der als Oberhaupt seines Städtchens immer als Erster über alles informiert werden möchte, eigentlich als schlauer Fuchs bekannt ist und schließlich doch auf Brunos Hilfe zurückgreifen muss, um nicht durch die eigene Eitelkeit, mit einem windigen Geschäft, über den Tisch gezogen zu werden.

Der Dorfpfarrer, der mit den Sünden seiner Schäfchen bestens vertraut ist und neben seiner Begeisterung für Chormusik ein großes Faible für gutes Essen und Rugby hat. Zum Wohl seiner Gemeinde ist er außerdem nur zu gern bereit kurzerhand einen Exorzismus zu zelebrieren – selbst wenn dabei ein wenig Schummelei vonnöten sein sollte.

Als „Mann für alle Fälle“ sorgt Hauptprotagonist Kommissar Bruno Courrèges, der sensible und hilfsbereite Chef de police, für Recht und Ordnung. Dabei weiß er sich durchaus recht unkonventioneller Methoden zu bedienen. Ein stiller Genießer, der sich in Herzensangelegenheiten (noch) etwas unentschlossen zeigt, und dem längst vergangene Erlebnisse während seines Einsatzes im Bosnien Krieg zu schaffen machen. Einer, der handelt und sich vor allem für Freunde und Kollegen verantwortlich fühlt.

Fast könnte man den Fluss, der immer wieder detailliert beschrieben wird, als Metapher für Brunos Leben sehen: Manchmal scheinbar träge und dann wieder unruhig, mit wilden Strömungen, immer rast- und ruhelos einem unbekannten Ziel entgegen.

Die Geschichte steuert auf ein grandioses Finale - inklusive einer spektakulären Rettungsaktion - in allerbester Hollywood Manier zu und erreicht seinen Höhepunkt mit einem formidablen Höllenspektakel, an dessen Ende Bruno mit einem richtigen Teufelsweib konfrontiert wird. Nicht alle offenen Fragen werden bis dahin geklärt sein – ein hoffentlich sicheres Indiz dafür, dass sich die Fan-Gemeinde auf noch viele weitere Bände freuen darf.

Zum Autor

Martin Walker, der 1947 in Schottland geboren wurde, arbeitete 25 Jahre lang als Journalist bei „The Guardian“ in Großbritannien. Als Historiker kennt er sich bestens mit geschichtlichen und politischen Zusammenhängen aus, die ihm beim Schreiben seiner beliebten Romane zugute kommen.

Neben seiner Tätigkeit als Vorsitzender einer so genannten Denkfabrik für leitende Manager, lebt er mit seiner Familie abwechselnd in Washington und im Périgord. Seine Bücher aus der Bruno-Reihe werden erst seit kurzer Zeit auch ins Französische übersetzt.

Femme fatale

Der fünfte Fall für Bruno, Chef de police

Martin Walker

Hardcover, Leinen

432 Seiten

Neuerscheinung Mai 2013

22,90 €

ISBN 978 3 257 06862 7

Diogenes Verlag

02.06.2013


Die dritte Stunde nach Mitternacht

Zwei Schülerreporter auf Verbrecherjagd

Eine Buchvorstellung von Jana Volk

Die 12-jährige, temperamentvolle Halbkoreanierin Esme weiß ganz genau, was sie einmal werden möchte: Journalistin. Schon jetzt ist sie zusammen mit ihrem Cousin Igor verantwortlich für die Schülerzeitung. Gewitzt und durchaus streitlustig setzt sie sich für die Dinge ein, die ihr am Herzen liegen – immer auf der Jagd nach einer richtig aufregenden Story. Sehr zum Leidwesen von Igor, der es - manchmal wenigstens – lieber etwas ruhiger hätte. Er ist der Nerd in ihrem Zweier-Team, mit dem ganz besonderen Händchen für Computer und einer großen Leidenschaft fürs Fotografieren. Dabei kann es sogar passieren, dass er komplett „vergisst“, auch mal an die an die frische Luft zu gehen. Zum großen Ärger von Esme natürlich.

Was ihr allerdings noch mehr auf die Nerven geht als Igors endlose Stubenhockerei, sind:

a) Sämtliche Erwachsene, die lästige Fragen nach ihrem Alter stellen. Was kann sie denn dafür, dass sie aufgrund ihrer geringen Größe aussieht, als ob sie gerade erst mal neun wäre?

b) Die Tatsache, dass an ihrer Schule nie etwas Aufregendes passiert und

c) dass Rektor Jan Laursen trotzdem von ihr fordert, dass mindestens ein Artikel ihrer Schülerzeitung von der Schule handeln muss.

Das ist ja wohl das Allerletzte!

Doch dann machen Esme und Igor auf dem Nachhauseweg von der Schule einen merkwürdigen Fund: Im Abfallcontainer eines Supermarktes liegt eine scheinbar achtlos weggeworfene Tasche mit sonderbarem Inhalt, der die beiden in einen Rollenspielclub der Stadt führt. Prompt wird Esme ein paar Nächte später Zeugin, wie drei kostümierte Gestalten mitten in der Stadt eine Brücke in Brand stecken. Hier stimmt doch etwas nicht! Und sowieso könnte das eine Riesengeschichte für die Schülerzeitung werden: Erwachsene, die sich als Zwerg, Zauberer und Dieb verkleiden – wie cool ist das denn?

Als nur kurze Zeit später die Tochter eines Multimillionärs entführt wird, glaubt sie felsenfest daran, dass die beiden Fälle irgendwie miteinander zusammenhängen und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Dass sie sich dadurch in Lebensgefahr bringt, bemerkt sie erst, als es fast schon zu spät ist.

Wie gut, dass Igor im Allgemeinen nicht allzu viel von frischer Luft hält...

Die Geschichte um die beiden Spürnasen Esme und Igor gewann auf Anhieb den ersten Preis in einem Wettbewerb für Detektivgeschichten für Kinder. Mit viel Phantasie und Gespür für Situationskomik schickt die dänische Autorin Bodil El Jørgensen ihre beiden Helden, die sich gerade durch ihre Unterschiedlichkeit perfekt ergänzen – vor allem wenn es darum geht die Erwachsenen auszutricksen - auf Gangsterjagd. Dank der abwechslungsreichen Erzählweise und eines konsequent gut durchdachten Handlungsstrangs wird die Spannung vom Anfang bis zum Schluss aufrechterhalten. Skandinavisches Flair gibt’s dazu noch inklusive. Und wem die 176 Seiten nicht lang genug sind, holt sich anschließend einfach den zweiten Band.     Foto: Cover vom Thienemann Verlag

Bodil El Jørgensen

Die dritte Stunde nach Mitternacht

Ein Fall für Esme & Igor

Geeignet ab 11 Jahren

176 Seiten, 9,95 €

Thienemann Verlag,

ISBN 978 3 522 18289 8

15.05.2013


Gut vernetzt: Social Media in der Gemeinde

Pfarrerin Mechthild Werner gibt Handbuch zum Umgang mit Sozialen Netzwerken heraus

Speyer- Mit dem Handbuch „Social Media in der Gemeinde“ ist der neueste Band der Reihe „ZukunftsWissen“ des eteos Verlages erschienen. Herausgeber sind die pfälzische Social-Media-Pfarrerin Mechthild Werner und der Internetbeauftragte der Evangelischen Kirche im Rheinland, Ralf Peter Reimann. Daneben haben sieben weitere Autoren ihre Kenntnisse und Erfahrungen beigesteuert. 

Das 80 Seiten umfassende Buch ist eine Arbeitshilfe für den Einsatz der Sozialen Netzwerke in der Gemeinde. Den Herausgebern zufolge soll es einen klaren Blick auf die Chancen und Risiken der Social-Media-Nutzung vermitteln. Auch zu kritischen Aspekten wie Datenschutz, Urheber- und Persönlichkeitsrecht beziehe es Stellung. Des Weiteren liefere es eine Reihe von Praxisbeispielen, Tipps und Anregungen für kirchlich Engagierte, die in den Sozialen Netzwerken aktiv werden wollen.

Die Sozialen Medien seien eine Chance, diesen neuen Lebenswelten auch vieler Christen gerecht zu werden, sagt Kirchenpräsident Christian Schad. Ziel sei es, diese dort anzusprechen, wo sie sich heute aufhalten, miteinander Freude haben, aber auch ernsthaft diskutieren oder einander helfen. „Ich freue mich, dass unsere Landeskirche im Bereich Soziale Netzwerke vergleichsweise gut aufgestellt ist. Das betrifft vor allem die landeskirchlich-institutionelle Ebene, nämlich unsere Öffentlichkeitsarbeit, die neben der Kommunikation von Inhalten auf unserer Homepage auch Facebook, Twitter, ein Blog und andere Onlinekanäle nutzt. Es betrifft aber auch eine zunehmende Anzahl von Pfarrerinnen und Pfarrern sowie weiteren Haupt- und Ehrenamtlichen, die ihre Profile im Internet nicht nur privat unterhalten, sondern dort das christliche Gemeindegeschehen begleiten und auf Glaubensthemen ansprechbar sind“, so der Kirchenpräsident.

Die Handbücher der Reihe „Zukunftswissen“ des eteos Verlages wenden sich an engagierte Menschen in Kirche und Diakonie. Sie sollen dadurch kompakte Informationen zu gemeindlichen Zukunftsfragen und praxisnahe Tipps für ein wirkungsvolles Engagement erhalten. Bei dem nun erschienen Handbuch „Social Media in der Gemeinde“ handelt es sich um den fünften Band der Reihe. lk

Hinweis: Das Buch ist über den Medienverband der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) unter www.medienverbandshop.de oder im Buchhandel zum Preis von 9,90 Euro erhältlich, ISBN 978-3-87645-211-1.

08.05.2013


„Ich schenk dir eine Geschichte“

Mehr als 32.000 Schulklassen feiern den Welttag des Buches am 23. April

Mainz- Noch nie konnten sich so viele Kinder in Deutschland zum Welttag des Buches am 23. April über neuen altersgerechten Lesestoff freuen wie in diesem Jahr. Der UNESCO Welttag geht zurück auf eine alte katalanische Tradition, nach der sich bis heute Menschen in Katalonien an diesem Tag gegenseitig Bücher schenken. Und so steht auch die bundesweit größte Welttags-Initiative unter dem Motto „Ich schenk dir eine Geschichte“. Sie wird durchgeführt vom Bundesverband und den Landesverbänden des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels zusammen mit der Stiftung Lesen, bundesweit unterstützt von den Buchhändlern vor Ort, dem cbj Verlag, der Deutschen Post AG sowie dem ZDF. Ziel ist es, Kinder mit Hilfe spannender Geschichten für das Lesen zu begeistern und so ihre Lesekompetenz zu stärken.

Mehr als 32.000 Schulklassen der Klassenstufen 4 und 5 haben sich in diesem Jahr für die Buch-Gutschein-Aktion angemeldet. Rund 750.000 Schülerinnen und Schüler erhalten im April von ihrer Buchhandlung vor Ort ihr persönliches Exemplar des diesjährigen Welttags-Buchs „Der Wald der Abenteuer“ geschenkt. Zusammen mit dem Engagement teilnehmender Bibliotheken und anderer Initiativen werden in diesem Jahr insgesamt 1,1 Millionen Exemplare des von Jürgen Banscherus eigens zum Welttag geschriebenen Kurzromans zum Geschenk für junge Leser gemacht – ein neuer Rekord!

Der Kurzroman „Der Wald der Abenteuer“ ist die wohl spannendste Geschichte, die es in der Welttags-Reihe je gab. Im nunmehr 17. Welttags-Buch geht es um eine aufreibende Nachtwanderung, in der die Kinder und ihr Klassenlehrer zahlreiche Abenteuer bestehen müssen. Zentrale Themen der Geschichte sind Vertrauen, Freundschaft, Angst und Mut. Für die Einbindung des Welttags-Buchs in den Schulunterricht hat die Stiftung Lesen den Lehrern Unterrichtsmaterial zur Verfügung gestellt, das viele praktische Tipps und kreative Ideen für den Unterricht enthält. Darüber hinaus regt ein Schreib- und Kreativwettbewerb zur fantasievollen Auseinandersetzung mit der Geschichte an. Beim Quiz im Buch können die Kinder Preise für die ganze Klasse gewinnen.

Darüber hinaus organisieren Schulen, Buchhandlungen und Bibliotheken passend zum Welttag und zur Welttags-Geschichte zahlreiche Aktionen in ihrer Region, zum Beispiel spannende Schnitzeljagden rund um das Lesen und Bücher. Die Arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlagen e.V. (avj) und der Sortimenter-Ausschuss im Börsenverein veranstalten außerdem die Aktion „Lese-Reise“ mit Lesungen von Kinder- und Jugendbuchautoren in 84 Buchhandlungen bundesweit. Weitere Informationen unter www.welttag-des-buches.de

Die Stiftung Lesen ist anerkannter, kompetenter und unabhängiger Partner und Anwalt für das Lesen. Sie fördert Lesekompetenz und Zugänge zum Lesen für alle Alters- und Bevölkerungsgruppen in allen Medien. Als operative Stiftung führt sie in enger Zusammenarbeit mit Partnern – Bundes- und Landesministerien, wissenschaftlichen Einrichtungen, Stiftungen, Verbänden und Unternehmen – Forschungs- und Modellprojekte sowie breitenwirksame Programme durch. Zu ihren herausragenden Initiativen zählen der jährliche „Bundesweite Vorlesetag“, der „Welttag des Buches“ und „Lesestart – Drei Meilensteine für das Lesen“, ein bundesweites frühkindliches Leseförderprogramm, das die Stiftung gemeinsam mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung umsetzt. Zahlreiche Prominente unterstützen die Stiftung als Lesebotschafter. Die Stiftung Lesen wurde 1988 gegründet und steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten.

Stiftung Lesen, Presse 

22.04.2013


König Kunde allein zu Haus

Eine Buchvorstellung von Jana Volk

Der Kunde ist König? Von wegen! In seinem Buch „Ich bin ein Kunde, holt mich hier raus“ räumt Tom König alias Tom Hillenbrand gründlich auf mit diesen zahlreich vorhandenen, vollmundigen Verheißungen, auf die wir immer wieder so gerne hereinfallen. Dafür nimmt er seine Leser mit ins abenteuerliche Service-Outback und lässt sie ganz nah dabei sein, wenn dem Leid geplagten Protagonisten König mal wieder so richtig das Wasser abgegraben wird.

Zehn unterhaltsame Kapitel lang erfahren wir, warum beispielsweise Warten zur ersten Pflicht des Kunden gehört, Ankommen mit der Deutschen Bahn nicht garantiert ist und Einkaufen durchaus zum Hindernislauf werden kann. Die einzelnen Kolumnen bringen, mit viel Gespür für Wortwitz und Sinn für feine Ironie, Licht ins undurchdringliche Dunkel von so mancher Dienstleistungsgesellschaft, die ab und zu wohl eher einer Gesellschaft gleicht, die ihren Bittsteller Kunde, so oft es nur geht, gleich mal selbst Dienst leisten lässt.

Ob es nun um seltsame Praktiken bei der Vergabe von Kita-Plätzen geht, abgebrühte Banker, die nur darauf aus sind, treuen Sparern das Geld aus der Tasche zu ziehen oder Kommunikationsanbieter, die sich nichts dabei denken, Handyrechnungen, deren Höhe jenseits aller Vorstellungen liegen, an unlängst Verstorbene zu schicken - König kriegt sie (fast) alle.

Der Wirtschaftsjournalist Tom Hillenbrand, auch bekannt unter dem Pseudonym Tom König, arbeitete u. a. 10 Jahre lang für die Spiegel-Online Kolumne „Warteschleife“. Aus zahlreichen E-mails von Lesern, die ihre Erlebnisse mit diversen Dienstleistern oder unsinnigen Paragraphen schilderten, entstand so die Idee einmal genauer nachzuschauen, was denn unter dem roten Teppich - der immer wieder gerne für den Kundenfang ausgerollt wird - so alles an leeren Versprechungen versteckt ist. Er ist mehr als fündig dabei geworden.

Eine bösartige Abrechnung ist es dennoch nicht. Ganz im Gegenteil. Denn im letzten Kapitel der überaus amüsanten Lektüre gibt der Autor Hilfe zur Selbsthilfe. Unter der Überschrift „Handbuch für Serviceguerilleros“ findet man nützliche Tipps, damit Ignoranz und Antiservice einiger Unternehmen nicht dazu führen, Kunden in die Wüste zu schicken, um deren Anliegen dort versanden zu lassen. Aufgeben kommt nämlich nicht in Frage. Das ist auch gar nicht nötig, denn: „Hier werden Sie geholfen“. Kurzweilig und ein Trost für alle, die wieder mal – wie so oft – in einer Warteschleife geparkt werden, zusammen mit der Ansage: „Unsere Mitarbeiter befinden sich gerade alle im Gespräch – bitte versuchen Sie es zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal.“

Tom König

Ich bin ein Kunde, holt mich hier raus

Taschenbuch, 240 Seiten, 8,99 €

Kiepenheuer & Witsch

ISBN 978 3 462 04452 2

Foto: Cover Verlag Kiepenheuer & Witsch

30.03.2013


Lesespaß im Frühling 2013

Zoff um die alte Apfelwiese

Eine Buchvorstellung von Jana Volk

In der Großfamilie Schneider ist immer etwas los. Die vier Geschwister Kaja, Sarah, Nico und Nesthäkchen Pia könnten unterschiedlicher nicht sein - trotzdem verstehen sie sich recht gut untereinander. Denn alle verbindet die Liebe zu den vielen Tieren, die ebenfalls zum Haushalt gehören. Angefangen von den zwei Hängebauchschweinen Jule und Gerda bis hin zum sprechenden Papagei Puccini, der leider einen super vorlauten Schnabel besitzt.

Doch dann verkaufen die Großeltern plötzlich ihre Apfelwiese, die den Kindern bisher als Spiel- und Zeltplatz diente. Ausgerechnet dort soll ein großes Einkaufszentrum entstehen.Während Sarah und Nico empört sind, jubelt die große Schwester Kaja lauthals. Für sie bedeutet ein Shopping-Center das Paradies auf Erden. Mama Mona ist ebenfalls entsetzt, wollte sie doch auf der Apfelwiese ihren großen Traum von einem Gnadenhof für herrenlose Tiere verwirklichen. Als sich dann auch noch herausstellt, dass der Vater der Vier als Architekt maßgeblich an dem Großprojekt beteiligt ist, ist der Familienfrieden erheblich in Gefahr. Jetzt helfen nur noch groß angelegte Protestaktionen, die von den beiden unterschiedlichen Lagern mit viel Einsatz und Ideenreichtum ausgeführt werden. So ist sich selbst Kaja für keine Peinlichkeit zu schade, um den Bau des Einkaufszentrums zu unterstützen. Dafür setzt sie sogar ihre Freundschaft zu Philip aufs Spiel. Als sich jedoch die Lage immer mehr zuzuspitzen droht, erkennen die Geschwister was wirklich zählt.

Humorvoll und warmherzig beschreibt Julia Breitenöder in ihrem neuen Kinderbuch „Das Apfelwiesen-Komplott“ ein Sommerferienabenteuer, bei dem es um Freundschaft und Zusammenhalt - auch innerhalb einer Familie - geht. Die einzelnen Kapitel gestalten sich abwechselnd in zwei unterschiedliche Erzählperspektiven aus der Sicht der beiden Schwestern Sarah und Kaja. Erwachsene (Vor-) Leser dürften sich anhand der witzigen Dialoge, der Beschreibung über das manchmal turbulente Zusammenleben einer Großfamilie sowie der phantasievollen Einfälle der Kinder wieder an die eigene Kindheit erinnert fühlen, in der Kommunikation noch ohne Facebook & Co., dafür aber bestens funktionierte. Fazit: Ein lustiges, unterhaltsam geschriebenes Wohlfühlbuch für große und kleine Leseratten ab neun Jahren. Foto: Cover mit freundlicher Genehmigung vom Thienemann Verlag  Stuttgart

Das Apfelwiesen-Komplott ab sofort im Buchhandel erhältlich

Julia Breitenöder

Hardcover, 240 Seiten, 12,95 €

Thienemann Verlag

ISBN 978 522 18345 1

19.03.2013


Arabesk – Die Abenteuer eines ritterlichen Pferdes

Für kleine und große Leser

Eine Buchvorstellung von Jana Volk

Winterzeit gleich (Vor-)Lesezeit! Wenn draußen so richtiges Schmuddelwetter herrscht, dann gibt es wohl nichts Schöneres, als es sich in den heimischen vier Wänden mit einem Buch so richtig gemütlich zu machen. Warum also nicht die Zeit nutzen, um sich mal wieder gemeinsam mit dem Nachwuchs auf eine abenteuerliche Fantasiereise ins Mittelalter zu begeben? Denn dort trifft man auf allerlei liebenswürdige und weniger nette Zeitgenossen: Einen Möchte-gern Ritter mit einem guten Herzen, der auf einer ziemlich klapprigen Burg haust, eine alte Amme, die ein Geheimnis hütet, einen kleinen Mönch, der seine Argumente zur Not auch mit vollem Körpereinsatz vorzubringen weiß, einen ganz fiesen Ritter mit einer prächtigen Burg, der einen noch viel fieseren Knappen in seinen Diensten hat; und mitten drin im Geschehen lernen wir ein kleines Mädchen und ihren sprechenden Hengst kennen. Doch um was geht es nun genau?

Das 9-jährige Waisenkind Ella soll sich ihren Lebensunterhalt als Magd auf der Burg von Ritter Rochus von Schwartengrimm (schon der Name ist Programm!) verdienen. Ungewöhnlich ist das zu dieser Zeit nicht. Jedoch entpuppt sich schon bei ihrer Ankunft die Burg als baufällige Ruine, und der stolze Burgherr ist in Wirklichkeit ein tollpatschiger, einsamer Außenseiter. Eine Magd will der außerdem schon mal gleich gar nicht. Nur der feurige Hengst Arabesk weckt sogleich sein Interesse. Dumm nur, dass Ella dessen Besitzerin ist. Und ohne Ella kein Pferd! Zunächst eher widerwillig lässt sich Ritter von Schwartengrimm auf diesen Handel ein, und verspricht im Gegenzug freie Kost und Logis für die beiden. Im Handumdrehen gelingt es dem Mädchen das doch recht eintönige Leben des ungeschickten Burgherrn ganz schön auf den Kopf zu stellen. Ihr großer Traum, einmal ein Ritterturnier mitzuerleben, wird dabei schon bald in Erfüllung gehen – allerdings so ganz anders, als sie es sich vorgestellt hat. Ob Arabesk wohl seine Hufe da mit ihm Spiel hat? Und warum glaubt sie nur, dass sie mit dem kleinen Mönch Urs etwas ganz Besonderes zu verbinden scheint?

Die Geschichten der kleinen Hexe Lilly dürften vielen Kindern und ihren Eltern gut bekannt sein. Jetzt hat Autor „KNISTER“ in bewährter Manier, nämlich mit leichter Feder und großer Lust am kunterbunten Fabulieren, die dreiteilige Kinderbuchserie „Arabesk“ geschrieben. Die Handlung der Geschichte ist spannend, und der Humor kommt dabei garantiert nicht zu kurz. Eine schöne Idee sind die persönlichen Anmerkungen des Autors zwischen den einzelnen Kapiteln. Die Schwarz-Weiß Illustrationen im Comic Stil von Thomas Dähme bringen die einzelnen Charaktere richtig gut zur Geltung.

Geeignet für das erste Lesealter ab acht Jahren, und für alle, die Spaß am Vorlesen haben.

Arabesk

Die Abenteuer eines ritterlichen Pferdes

Band 1, 132 Seiten

KNISTER

Hardcover, 9,99 €

Arena Verlag

ISBN-13: 978-3401066813

08.01.2013


Working Mum

Powerfrau zwischen Börsenkurs und Babybrei

Eine Buchvorstellung von Jana Volk

Es gibt Dinge, die kann man eigentlich schon gar nicht mehr hören. Kleines Beispiel gefällig? Das erbitterte Gezänk vieler Politiker um das sogenannte Betreuungsgeld, von einigen kritischen Quergeistern auch als Herdprämie verspottet. Einzig wahrer Kern der Diskussion dürfte wohl sein, dass „frau“ es in der heutigen Zeit gar nicht so leicht hat, die richtige Entscheidung zwischen Kinderwunsch und Karriere zu treffen. Möchte sie nämlich ihren Nachwuchs zu Hause erziehen, gilt sie in unserer modernen Gesellschaft schlichtweg als „Dummchen am Herd“, die obendrein noch die Kinder aus der Kita fernhält; fällt die Wahl - sofern sie mittlerweile überhaupt noch eine ist - zugunsten der Karriere aus, ist es bis zur Bezeichnung „Rabenmutter“ nicht mehr weit. Will man da jetzt wirklich noch ein Buch über dieses Thema lesen? Unbedingt! Vor allem, wenn es so witzig und turbulent geschrieben ist wie der Roman „Working Mum“ von Allison Pearson.

Es geht rund im Leben der Familie Reddy. Die fünfjährige Emily und der einjährige Ben halten ihre Eltern Kate und Richard ganz schön in Atem. Und obwohl Kate ihre Familie über alles liebt, kommen die „berühmten drei K's“, nämlich Kinder, Küche, Kirche, für sie nicht in Frage. Denn schließlich hat sie es mit viel Fleiß und Disziplin beruflich bis ganz nach oben geschafft und ist in einer Londoner Investmentfirma als Finanzmaklerin für die Aktiengeschäfte ihrer millionenschweren Kundschaft verantwortlich. Das bedeutet viele Geschäftsreisen, inklusive eines übervollen Terminkalenders, und als Zugabe einen machomäßigen Chef, der keine Skrupel kennt, wenn es darum geht, unliebsame Mitarbeiter, die die erforderlichen Leistungen nicht erbringen, gnadenlos zu feuern. Kein wirkliches Problem für die tüchtige Kate, der ihr Job wirklich Spaß macht. Ehemann Richard kümmert sich derweil liebevoll um die gemeinsamen Kinder und hält neben der eigenen Arbeit, seiner Frau den Rücken frei. Bis auf die kleinen, alltäglichen Katastrophen ist alles perfekt organisiert - könnte man meinen. Denn obwohl sie privat wie auch beruflich alles gibt und bald keine einzige freie Minute mehr für sich hat, tauchen bei ihr allmählich leise Zweifel an der Richtigkeit ihres Tuns auf, und das Gefühl zwischen allen Stühlen zu stehen, wird von Tag zu Tag größer. So kann es passieren, dass sich die tagsüber so selbstbewusst agierenden Powerfrau nachts schon mal in eine verzweifelte Möchte-gern-Hausfrau verwandelt, die als raffinierte „Plätzchenfälscherin“ das aus Zeitmangel gekaufte Weihnachtsgebäck für die Schulfeier ihrer Tochter manipuliert, um es wie selbstgemacht aussehen zu lassen. Immer öfter zerreibt sie sich zwischen Börsenkursen, nervigen Kinderfragen und vollen Windeln, ständig bemüht es allen in ihrer Umgebung recht zu machen. Leider wird damit das Chaos, das sie rings umher anrichtet, nicht gerade kleiner, und langsam beginnt sie sich und alles was ihr wichtig ist, aus den Augen zu verlieren. Selbst dem geduldigen Richard fällt es zunehmend schwerer, Verständnis für die Launen seiner Frau aufzubringen. Bald schon hängt der Haussegen ganz gewaltig schief.

Zu allem Überfluss tritt als Folge einer versehentlich vertauschten E-mail auch noch der äußerst charmante Jack in das Leben der so völlig aus der Spur geratenen Karrierefrau. Dabei ist ein romantisches Liebesabenteuer nun so ziemlich das Letzte, was Kate wirklich braucht. Oder vielleicht doch?

Obwohl das Erstlingswerk von Allison Pearson zwar schon 2003 erschienen ist, hat es von seiner Aktualität nichts eingebüßt - im Gegenteil. Mit fröhlich-frechem Charme und einer gesunden Portion Ironie schildert die Autorin die fiktive Situation einer berufstätigen Ehefrau und Mutter, die an den Belastungen zwischen gesellschaftlichem Druck, dem eigenen Anspruch und der Liebe zu ihrer Familie zu scheitern droht. Die Botschaft der Unvereinbarkeit einer Topkarriere mit dem ganz normalen Familienleben kommt in der rasant geschriebenen Geschichte ohne erhobenen Zeigefinger aus. Stattdessen mit herzerfrischenden und witzigen Dialogen. Und so manche Leserin, egal ob „nur Hausfrau“ oder berufstätige Mutter wird sich vielleicht in der einen oder anderen Situation wiedererkennen. Herrlich amüsant auch die Fragen der altklugen Emily. Vor dem Hintergrund der aktuellen Betreuungsgelddebatte ein doppelt unterhaltsames Lesevergnügen.

Working Mum, Alice Pearson

Taschenbuchausgabe 480 Seiten

Rowohlt Verlag, 8,99 €

ISBN 978-3499238284

01.01.2013


Mit glühendem Herzen und scharfsichtigem Verstand

von links: Verleger Manuel Herder, Bernhard Vogel, Wolfgang Huber, Günther NonnenmacherBernhard Vogel nimmt in neuem Buch Stellung zu jüngster Geschichte und gegenwärtigen Problemen seines Vaterlandes

Von Gerhard Cantzler

Gerade rechtzeitig zu seinem 80. Geburtstag ist Bernhard Vogels neuestes Buch auf den Markt gekommen: ein Gesprächsband, mit dem er den Bürgern, insbesondere den jüngeren - so wie er es auch in den letzten Tagen in seinen Dankadressen auf die zahllosen Würdigungen zu seinem „runden“ Geburtstag immer wieder getan hat - Mut machen will, Mut, sich „einzumischen“, sich in der Politik zu engagieren – Mut, Partei zu ergreifen für unser Gemeinwesen.

Dr. Günther NonnenmacherIm Gespräch mit Günther Nonnenmacher, Mitherausgeber der traditionsreichen FAZ, hat Vogel dabei in seiner ihm eigenen klarsichtigen Art und Weise deutsche Nachkriegs-, Teilungs- und Vereinigungsgeschichte aufgearbeitet, so wie er sie selbst miterlebt und vor allem, wie er sie in entscheidenden Verantwortlichkeiten aktiv mitgestaltet hat. Im unaufgeregten Stile eines „elder statesman“ reflektiert er darin die Formen des Umganges mit Macht – beschreibt den schmalen Grat zwischen notwendiger Machtausübung und verwerflicher Machtbesessenheit der politisch Handelnden.

Ohne die aktive Beteiligung der Bürger sei kein Staat zu machen, bekennt Vogel dabei immer wieder, plädiert aber statt für den spätestens seit „Stuttgart 21“ vielbeschworenen „Wutbürger“ für die zupackende, aber besonnene Mitwirkung des „Mutbürgers“ am gesellschaftlichen Ganzen. Vieles von dem, was die Bürger heute – so scheint's - ihrer politischen Kaste zu entfremden droht, versucht Vogel in dem Buch aufzuklären und zu neuer Synthese zusammenzuführen,

Dies gilt für das auch nach seiner Meinung heute oft nicht mehr im Gleichgewicht befindliche vertikale Verhältnis zwischen den unterschiedlichen Politikebenen von der Kommunal- über die Landes- und Bundespolitik bis hin zur Europapolitik ebenso wie für das horizontale Verhältnis zwischen Staat und Parteien, Der bekennende Anhänger des Föderalismus in unserem Staatswesen sieht allerdings keinen Anlass zu umfassenden und tiefgreifenden Verfassungsänderungen – im Großen nicht und auch kaum im Kleinen.

Besonders beklagt der frühere rheinland-pfälzische Kultusminister, dessen Reformen aus den siebziger und achtziger Jahren bis heute in der Bildungspolitik der deutschen Bundesländer nachwirken, allerdings den schleichenden Einflussverlust der Länder auf dieses für die Zukunftsfähigkeit des Landes so bedeutsame Politikfeld.

Nachdrücklich plädiert er für einen „gesitteteren“ Umgang der politischen Akteure im parlamentarischen wie im außerparlamentarischen Umgang miteinander. „Selbst die legendären Zwischenrufe von Wehner mit seiner Verhunzung von Namen hatten immer noch ein Stück Humor (in sich)“, kritisiert Vogel – selbst von jeher einer, der im politischen Diskurs lieber das fein geschliffene Florett als den schweren Säbel führt – die immer öfter in pure Beleidigungen ausartenden Verunglimpfungen Andersdenkender durch manche Exponenten der politischen Parteien.

Offen und ehrlich bekennt sich Vogel auch zu den Niederlagen seines Lebens: Dem 11. November 1988, als ihm Teile seiner Partei in einem „fait accompli“ die Wiederwahl als rheinland-pfälzischen CDU-Vorsitzenden verweigerten – eine „Revolte“, die noch bis vor kurzem Spuren in ihm, dem zutiefst Empfindsamen, hinterlassen hat.

Auch dass Helmut Kohl ihm gleich zweimal, als es um seine beiden Ministerpräsidentschaften ging, in Mainz wie in Erfurt mit Heiner Geißler und Rudi Geil politische Schwergewichte als Gegenkandidaten entgegensetzte, hat ihn erkennbar getroffen, seine Loyalität gegenüber dem Altkanzler nie wanken lassen. Dass er sich dann allerdings in beiden Fällen dennoch durchgesetzt hat, erfüllt ihn bis heute mit ebenso viel bescheidenem Stolz.

Spannend und auch im Abstand von zwanzig Jahren, nachdem Vogel die politische Bühne der „jungen Bundesländer“ - so seine Wortschöpfung – betreten hat, immer noch viele, bislang weniger bekannte, Details offenbarend: Sein „Tatsachenbericht“ über seine Berufung zum Ministerpräsidenten des Freistaates Thüringen – von ihm nicht angestrebt in einem Land, das er zuvor nur aus wenigen Besuchen kannte und das ihm schließlich „zur zweiten Liebe“ werden sollte. Der Aufbau einer funktionierenden obersten Landesverwaltung aus der „Gleichmacherei“ der alten DDR, seine erfolgreichen Bemühungen, die Menschen in „seinem neuen Land“ dabei mitzunehmen – bewegend und berührend bis heute.

Die Rollen von Bundespräsident und Bundesverfassungsgericht – sie bleiben von Vogel ebenso wenig unreflektiert wie „Europa“, das nach der festen Überzeugung des bekennenden Europäers Bernhard Vogel, deutlich mehr ist und mehr sein muss als nur „eine romantische Idee“.

Intellektueller Höhepunkt des Bandes aber sicher der faszinierende Diskurs über „Macht und Geist“ - über die „Rolle der Intellektuellen in der Politik“. Hier kann sich Vogel auf seinem ureigensten Feld, der politischen Wissenschaft und der Staatsphilosophie, präsentieren – kann deutlich machen, wo die Unterschiede in den Möglichkeiten und Grenzen der politischen Beteiligung der „Geistesgrößen“ unserer Zeit in dem zentralistisch geprägten Staatswesen Frankreichs und in Deutschland, dem föderalistisch geprägten Gegenentwurf dazu, liegen.

Und das alles in der auch in seinen Reden immer wieder gerühmten Form seiner Sprache – immer wieder ein Genuss, zu hören und zu lesen. Ein Buch, das sich zu lesen lohnt – nicht nur für politisch und historisch Interessierte, sondern für alle, denen die Wohlfahrt unseres geeinten Landes am Herzen liegt.

Denn trotz mancher Kritik im Detail – trotz sorgenvollem Blick auf so manche gesellschaftliche Entwicklung unserer Tage: Bernhard Vogel liebt dieses „sein“wieder geeintes Deutschland, für das er seit seinem Einstieg in die „große Politik“ im Jahr 1964 stets unverrückbar eingestanden ist und für das er auch heute mit glühendem Herzen und mit scharfsichtigem Verstand Position bezieht. Foto: Herder Verlag; Denkichandeutschland

Günther Nonnenmacher – Bernhard Vogel: „Mutige Bürger braucht das Land – Cnacen der Politik in unübersichtlichen Zeiten. Verlag Herder, Freiburg – ISBN 978-3-451-32579-3

30.12.2012


„Vorsortiert“ für den weihnachtlichen Gabentisch

„Buchnacht“ in Speyer und „Abend der Lieblingsbücher“ in Limburgerhof präsentieren „Buchnacht Oelbermanns literarische Ernte“ von Fachleuten

cr. Speyer. Sie ist längst zu einer festen Institution für Bücherfreunde in der Region geworden – die „Buchnacht“ der Speyerer Buchhandlung Oelbermann, die jetzt in ihre 11. Runde ging. Diesmal stellte Buchhändler Matthias Völker „die Ernte“ seines Bücherstudiums des letzten Jahres vor, Literatur, die er den zahlreichen Zuhörern, die zu diesem Abend in die Buchhandlung in der Wormser Straße gekommen waren, in sechs gut „verdaulichen“ Dreipacks präsentierte – ein außergewöhnlich gelungenes Menue, das den Zuhörern ein Wegweiser sein will, den eigenen Büchertisch ebenso mit neuem, lesenswertem „Futter“ auszustatten wie den weihnachtlichen Gabentisch für Verwandte und besonders liebe Freunde.

Von den neuen Lyrikbänden über Sachbücher bis hin zu spannenden Kriminalromanen reichte die Bandbreite der Werke, die Matthias Völker für diesen Abend mitgebracht hatte – zu jedem hatte er Informationen zu Autor und Inhalt parat, aus jedem gab es Kostproben, die schon einmal „Geschmack auf mehr“ machen wollten.  Kein Wunder, dass die Besucher nicht nur bei bereit gestelltem Wein und Häppchen fleißig zulangten, sondern sich auch eifrig Notizen machten, um am Ende aus dem vielen, was vorgestellt wurde, das für sie richtige auszuwählen. Für die musikalische Umrahmung des Abends sorgte auf der Gitarre Michael Wondra.

Übrigens gibt es am 16. November auch in der Filiale Limburgerhof der Buchhandlung Oelbermann am Burgunderplatz 3 eine derartige Veranstaltung. Dort präsentieren. Dann präsentieren Renate Diehl, Martina Feurer, Heike Herold und Matthias Völker den „1. Abend mit unseren Lieblingsbüchern 2012“. Foto: gc

12.11.2012


Von Glück und Hoffnung in schweren Zeiten

Eine Buchvorstellung von Jana Volk

Krieg, Flucht, Vertreibung und mittendrin ein kleiner Junge auf seinem Weg in eine ungewisse Zukunft. Nein, es ist kein einfaches Thema, welchem sich die Autorin Anne-Laure Bondoux in ihrem neuen Jugendbuchroman „Die Zeit der Wunder widmet“. Die Bilder von Menschen, die auf der Suche nach Schutz und einer besseren Zukunft ihre Heimat verlassen müssen, sind beinahe täglich in den Nachrichten präsent. Darunter auch immer wieder viele Kinder. Wie es sich anfühlt, auf einmal kein sicheres Zuhause mehr zu haben, davon handelt die Geschichte, die überall auf der Welt so geschehen sein könnte.

Der elfjährige Koumaïl ist auf der Flucht vor den Kriegswirren im Kaukasus. Zusammen mit Gloria macht er sich auf einen langen und gefährlichen Weg, denn Koumaïl hat ein Ziel: Er möchte nach Frankreich – ins Land der Menschenrechte. Doch das ist alles andere als einfach. Unter widrigsten Bedingungen müssen sich die beiden mehr schlecht als recht durchschlagen, in einem Land, das dem Jungen von Tag zu Tag fremder wird. Trotzdem erlebt er inmitten von Chaos und Zerstörung auch unbeschwerte Kindheitstage. Aber darf man das denn so einfach – glücklich sein in schweren Zeiten? Wie schon so oft hat Gloria auch hierauf eine Antwort parat. Sie ist es, die es immer wieder schafft, Koumaïl oder „Monsieur Blaise“, wie sie ihn liebevoll nennt, Geborgenheit zu vermitteln und ihm mit ihren Erzählungen Mut zu machen – selbst wenn sie dabei eine bittere Wahrheit verschweigen muss. Und so treffen sie auf Armut, Hunger und Krankheit, aber ebenso auf echte Freundschaft und die Gewissheit, dass es ein unfehlbares Mittel gegen die Verzweiflung gibt: Die Hoffnung.

In einer klaren und dennoch fast schon poetischen Sprache lässt uns die Autorin die Welt durch die Augen eines heranwachsenden Jungen bis zum Erwachsenen betrachten, der sich auf die Suche nach seinen Wurzeln und der eigenen Identität begibt. Packend geschrieben und spannend bis zum Schluss bleibt trotz der vorhandenen Dramatik genügend Spielraum für einen feinsinnigen Humor. Man hofft, bangt und lacht mit den beiden Protagonisten, die den Leser von der ersten Seite an in ihren Bann ziehen. Die komplexe politische Situation des Kaukasus wurde dabei auf ein Mindestmaß reduziert, umso den Fokus der Handlung ganz auf den Kern der bewegenden Geschichte zu richten, in der sehr deutlich die Sinnlosigkeit von Krieg und Gewalt aufgezeigt wird, und dass es auf einige Fragen nach dem richtigen oder falschen Handeln nicht immer eindeutige Antworten gibt. Das Buch, das 2012 den Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreis erhalten hat, ist für junge Leser ab 13 Jahren ebenso geeignet wie für Erwachsene.

Die Zeit der Wunder

Anne-Laure Bondoux

Hardcover, 172 Seiten,Carlsen Verlag, 12,90 €

07.11.2012


Buchtipp: Festschrift zum Nardini-Jahr

335 Seiten über den Seligen sowie die kirchliche Situation in Pirmasens gestern und heute

Pirmasens-  Bereits zum 150. Todestag des seligen Paul Josef Nardini am 27. Januar 2012 sollte die Festschrift erscheinen. Blättert man die 335 Seiten starke Schrift durch, so muss man sagen: Das neunmonatige Warten hat sich gelohnt. Eine Fülle von Themen rund um Nardini wurde unter dem Titel „Paul Josef Nardini und die kirchlich-religiöse Situation in Pirmasens gestern und heute“ zusammengetragen. Natürlich fehlt nicht die - bereits bekannte - Lebensbeschreibung Nardinis, der im 19. Jahrhundert als Seelsorger, Sozialapostel und Ordensgründer wirkte. Doch wird eine unbekannte Seite des Pfälzer Priesters gezeigt – der auch zeichnerisches Talent besaß. Die Festschrift zeichnet außerdem den Weg des Seligsprechungsverfahrens nach, etwa indem sie den Vorgang der Exhumierung der Gebeine Nardinis in Pirmasens beschreibt.

Das geschichtliche Umfeld des „Vaters der Armen“ kommt nicht zu kurz: Charakterisiert wird sein Vorgänger als Pfarrer, Johann Michael Schang, ebenfalls ein großer Seelsorger und Beter, dann die politischen und sozialen Verhältnisse in Pirmasens im 19. Jahrhundert und natürlich die Geschichte der katholischen Pfarrei der Stadt. Die Festschrift will im Gedenkjahr eine Erinnerung an Nardini und sein Werk sein. Daher legt die Schrift den Werdegang der von ihm gegründeten Schwesterngemeinschaft dar, widmet sich ihren ausländischen Niederlassungen und dem Pirmasenser Armenkinderhaus sowie dem Nardini-Haus. Ausführlich werden die ersten katholischen Gotteshäuser der Stadt beschrieben, etwa die 1945 ausgebombte erste Pirminskirche. Nicht zuletzt wegen der zahlreichen Fotodokumente ist die Festschrift lesens- und betrachtenswert. Eine ganze Reihe von fachkundigen Autorinnen und Autoren hat sie erstellt.

Johannes Pioth (Hg.), Paul Josef Nardini und die kirchlich-religiöse Situation gestern und heute, Schriften des Diözesan-Archivs Speyer Nr. 44, 24.80 Euro, ISBN 978-3-942133-58-6, Pilgerverlag Annweiler. Erhältlich im Buchhandel, beim Verlag sowie im Pfarramt St. Pirmin in Pirmasens, Telefon 0 63 31/7 41 70. Bischöfliches Ordenariat Speyer, Presse

02.11.2012


Der Deutsche Jugendliteraturpreis 2012 - Ausstellung mit einer Auswahl der Siegertitel

Nun ist es also wieder soweit! Die Kritikerjury hat 647 eingereichte Bücher und die Jugendjury 220 Neuerscheinungen aus 2010 eingehend geprüft. In einem ersten Entscheidungsprozess wurden 30 Titel nominiert, aus denen die Jurys die folgenden Preisbücher ermittelt haben. Die Preise sind mit jeweils 8.000 Euro dotiert.

Bei den Bilderbüchern setzte sich „Mia schläft woanders“ (Oetinger Verlag) von Pija Lindenbaum (ab 5 Jahre) durch. Mia besucht ihre Freundin Cerisia, um dort zu übernachten. Neugierig erkundet sie die Wohnung. Doch schon bald empfindet sie Fremdheit und befremden. Eine ganz alltägliche Kindererfahrung gegen den Strich gebürstet und in beeindruckenden Bildern und dialogstarkem Text.

Der Kinderbuchpreis ging an Finn-Ole Heinrich (Text) und Ran Flygenring (Illustrationen) für das Buch „Frerk, du Zwerg“ (Verlag Bloomsbury). Diesen Spruch muss ein Junge namens Frerk sich jeden Tag in der Schule anhören, wenn nicht sogar noch Schlimmeres geschieht, wie an Tagen, an denen Andi ihn auf dem Kieker hat. Eine anarchische Phantasiegeschichte: schwungvoll, mit Humor, Mutterwitz und Nachdenkstoff. (ab 7 Jahre).

Nils Mohl erhielt für sein Buch „Es war einmal Indianerland“ (Rowohlt Verlag) den Preis für das beste Jugendbuch. Der Ich-Erzähler versetzt den Leser in die Tristesse einer fiktiven Hamburger Vorstadt-Siedlung: Ein Mitbewohner des schäbigen Mietshauses hat seine Frau getötet und zwei Tage neben der Leiche kampiert. Ein kunstvoll gebauter Roman, der mit seinen zahlreichen Neologismen auch sprachlich innovativ und überzeugend ist. (ab 16 Jahre).

Oscar Brenifier (Text) und Jacques Després (Illustrationen) bekamen den Sachbuchpreis für „Was, wenn es nur so aussieht, als wäre ich da?“ (Gabriel Verlag). Dieses in jeder Hinsicht außergewöhnliche Buch führt junge Leser in die klassische Denkfigur der Philosophie ein. Über eine gekonnte Mehrfachadressierung werden Leser ganz unterschiedlichen Alters jeweils entsprechend ihres Erfahrungshorizonts zum Philosophieren gebracht und zum Weiterphilosophieren angeregt: Ich denke, also fühle ich auch! (ab 10 Jahre).

Die unabhängige Jugendjury, die auch einen eigenen Preis auslobt – ist eine sinnvolle Ergänzung. Sie setzt sich aus sechs über die Bundesrepublik verteilten Leseclubs zusammen. Darin diskutieren junge Leute im Alter von 12 bis 18 Jahren über ihre Bücher. So soll dem Lesen unter Gleichaltrigen wieder ein höherer Stellenwert verschafft werden. Der Preis der Jugendjury ging an Patrick Ness und Jim Kay für das Buch „Sieben Minuten nach Mitternacht“ (cbj Verlag). Connors Mutter ist krank. Als sie wieder ins Krankenhaus muss, soll Conor so lange bei seiner Großmutter wohnen. Das Buch handelt von der Verschlossenheit und Zerbrechlichkeit eines Jungen, der einen möglichen Verlust nicht akzeptieren will. Es entsteht eine perfekte Atmosphäre und Umgebung für diese traurige, berührende, teilweise aber auch unterhaltsame Geschichte. (ab 11 Jahre)

Der Sonderpreis 2012 geht in diesem Jahr an den Illustrator Norman Junge für sein Gesamtwerk. Er ist mit 10 000 Euro dotiert.

Als einziger Staatspreis für Literatur wird der Deutsche Jugendliteraturpreis seit 1956 jährlich verliehen. Er soll die Entwicklung der Kinder- und Jugendliteratur fördern, das öffentliche Interesse an ihr wach halten und zur Diskussion herausfordern. „Mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis werden herausragende Werke der Kinder- und Jugendliteratur ausgezeichnet. Dadurch sollen Kinder und Jugendliche zur Begegnung und Auseinandersetzung mit Literatur angeregt werden“, so steht es in der Präambel.

Damit sich aber alle eine Meinung über die Bücher bilden können, findet ab Dienstag, 30. Oktober bis Freitag, 9. November 2012 in der Stadtbibliothek Speyer, Bahnhofstr. 54, eine Ausstellung mit einer Auswahl der Siegertitel und der Auswahlliste zu den üblichen Öffnungszeiten (Di,Mi,Fr 11-17 Uhr, Do 11-18 Uhr, Sa 11-14 Uhr) statt. Alle Titel können kostenlos vorgemerkt und nach der Ausstellung ausgeliehen werden.

27.10.2012


Oh, dieses Schwedisch!

Von Jürgen Schaaf

Was heisst auf Schwedisch eigentlich : „Bauchnabel-Piercing“ ? – „Ranze-Stanze“ ... Und dann gab es da noch die „Störe-Göre“(Feministin) oder die „Höre-Göre“, die schwedische Telefonistin. Das klang so zumindest laut dem Radiosender SWR 3, der sich vor einiger Zeit in einer eigenen, humoristischer Form in seinen Beiträgen „Schwedisch für Angefangene und Fortgeschrittenen“ mit der schwedischen Sprache auseinandersetzte. Und dann gäbe es da noch die Möglichkeit, sich schwedische Ausdrücke über die Produktnamen  des IKEA-Kataloges anzueignen - der zur Zeit übrigens einen Armleuchter „Söder“ im Programm hat, was aber sicherlich nicht unbedingt auf den Bayerischen Politiker gemünzt ist. Etwas seriöser kann man die nordischen Sprache zum Beispiel bei den Schwedisch-Kursen der Speyerer VHS erlernen, die jetzt im September wieder starten und sich in den letzten Jahren wachsender Beliebtheit erfreuen. Wer über einen Sprachkurs hinaus noch Informationen zu Land und Leute und vor allem zur schwedischen Kultur und Sprache sucht, dem sei das kleine Taschenbüchlein „Oh dieses Schwedisch“ von Cornelia & Rüdiger Lohf empfohlen:  „Eine heitere und unterhaltsame Betrachtung der Sprache unserer Nachbarn“ – wie der Conrad Stein Verlag seine „Fremdsprech“-Ausgabe tituliert.

Und tatsächlich schaffen es die beiden Autoren, in nur knapp 60 Seiten im Hosen-Taschenbuch-Format recht ausführlich und umfangreich das Wichtigste um das Thema Schweden zusammenzufassen. Dabei stellen sie die Verbindung zwischen der deutschen und der schwedischen Sprache her, erklären, warum der Schwede sich „dutzt“, wie das Verwandschaftssystem in Schweden mit „Mammas Mamma“ und „Vaters Vater“ funktioniert und geben eine kurz und knackige Übersicht über die schwedische Grammatik, die einfacher als die deutsche funktioniert. Ein wichtiger Aspekt ist auch die Aussprache mancher Buchstaben, die im Schwedischen das Wort anders klingen lassen als geschrieben – und vielleicht erinnert sich so mancher dann daran, wenn er bei IKEA dann im Restaurant keine „Köttbullar“ mehr bestellt sondern professionell schwedisch die Fleischbällchen „Schöttbullar“ ausspricht.

Alles in allem ein unterhaltsames Studium im „Nimm-mich-mit-auf-die-Reise“-Format das vieles Bekanntes aber auch Neues mit hohem Schmunzelfaktor beschreibt. Sicherlich kein Buch, um die schwedische Sprache zu lernen, das aber die wichtigsten Fakten über die Sprache und schwedische Gepflogenheiten zusammenfasst und als kleines Nachschlagewerk für alle Fälle dienen kann, und das zum kleinen Preis .

Oh, dieses Schwedisch! :
eine heitere und unterhaltsame Betrachtung zur Sprache unserer Nachbarn         
5. Auflage, Fremdsprech Band 2
Conrad Stein Verlag
ISBN: 978-386686-902-8
Preis: 4,90 Euro

08.09.2012


AAA - Das Manifest der Macht wurde am 22. August veröffentlicht

Bestsellerautorin Olivia Meltz entführt mit ihrem neuesten Thriller ‚AAA - Das Manifest der Macht‘ ihre Leser in die Welt der Hochfinanz und Geheimbünde, in der im Kampf um die Vorherrschaft alle Mittel recht sind.

John Marks, angesehener und erfolgreicher New Yorker Rechtsanwalt, schließt eine der größten Firmenfusionen der Kanzleigeschichte ab und rückt damit ins Licht der Öffentlichkeit. Das nutzt die Starreporterin Samantha Cunningham für ihre Zwecke und behauptet, John sei ein direkter Nachfahre des Kommunistenführers Karl Marx. Gemeinsam tauchen sie in die weiten Verzweigungen des Lebens und Schaffens von Karl Marx ein, und stoßen unvermittelt auf ein Geheimnis: Eine Legende, die die Welt auf den Kopf stellen könnte, würde sie sich als wahr erweisen - Den Schatz der Kommunisten.

Allen geschichtlichen Überlieferungen zum Trotz und entgegen seiner eigenen Philosophie soll Karl Marx mit der anderen Seite, den Kapitalisten, kooperiert haben, um mit ihnen seinen Plan für eine neue Weltordnung umzusetzen…

Eine Verschwörung, die ihresgleichen sucht, vor allem, wenn sie schriftstellerisch so überzeugend und raffiniert inszeniert ist, wie es Olivia Meltz in diesem Thriller gelingt. Genaue Recherchen und historische Studien, machen das umfangreiche Werk nicht nur für Historiker, sondern gerade auch für ein großes Publikum zu einem echten Vergnügen.

Hinter dem Pseudonym ‚Olivia Meltz‘ verbirgt sich ein international erfolgreiches Autorenteam, das bereits viele Bücher in den verschiedensten Sparten veröffentlicht hat und dessen Werke auch auf der Spiegel-Bestseller Liste zu finden waren. Mit der ebenso spannenden wie vergnüglichen Krimireihe ‚Leah & Louis‘ hat Olivia Meltz gezeigt, dass sie auch eingefleischte Krimifans in ihren Bann zu ziehen vermag. Medienagentur Hambur, Presse

Olivia Meltz AAA - Das Manifest der Macht 400 Seiten Hardcover 19,90 € (D) / 20,50 € (A) / CHF 33,80 ISBN: 978-3-940873-37-8 Hansanord Verlag

22.08.2012


Buchvorstellung im Schloss Heidelberg

v.li. n. re.: Bernd Müller (Vermögen und Bau, Amt Mannheim), Reiner Schmidt (Verlag Regionalkultur), OB Dr. Eckart Würzner (Stadt Heidelberg), Dr. Heiko P. Wacker (Buchautor), Andreas Falz (Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg), Dr. Peter Blum (Stadtarchiv Heidelberg) und Dr. Jochen Goetze (Zweitgutachter der Dissertation) auf der Terrasse des neuen Besucherzentrums von Schloss Heidelberg.

„Das Heidelberger Schloss“ von Dr. Heiko P. Wacker

Am Dienstag, 24. April, stellten die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg gemeinsam mit der Stadt Heidelberg eine neue Publikation zur weltberühmten Schlossruine mit dem Titel „Das Heidelberger Schloss. Burg – Residenz – Denkmal“ von Heiko P. Wacker vor. Als Sonderveröffentlichung Nr. 20 des Stadtarchivs Heidelberg ist das reich bebilderte Werk im Verlag Regionalkultur erschienen und kostet 24,80 Euro.

Über seine Forschungsergebnisse zum Heidelberger Schloss berichtet Dr. Wacker am Mittwoch, den 2. Mai, um 19.30 Uhr in einem öffentlichen Vortrag im Schloss Heidelberg, der Eintritt ist frei. 

Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner lobte die gute Zusammenarbeit und betonte, Universität, Stadt und das Land hätten hier gemeinsam Hand in Hand arbeitend ein aktuelles wie facettenreiches Standardwerk zur Stadt- und Landesgeschichte erarbeitet. Der stellvertretende Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Andreas Falz, bezeichnete die vorliegende Publikum als ein besonders attraktives Buch, das wissenschaftlichen Anspruch mit guter Lesbarkeit, ansprechendem Layout in einem vertretbarem Umfang zu einem reellen Preis vereine. Falz dankte besonders dem Autor und dem Verlag Regionalkultur, vertreten durch Geschäftsführer Reiner Schmidt, für die gute und produktive Zusammenarbeit.

Das Buch spiegelte die Geschichte des Heidelberger Schlosses von den Anfängen bis in die Gegenwart und würde somit eine Brücke vom 12. bis ins 21. Jahrhundert schlagen, so Dr. Peter Blum, Stadtarchivdirektor und Herausgeber. Die knappe Darstellung von 900 Jahren Baugeschichte würde eine denkbar breite Öffentlichkeit, vom Fachwissenschaftler bis hin zum Tagestouristen und dem historisch interessierten Laien ansprechen.

Die rund 300 Seiten umfassende Publikation basiert auf einer im Jahre 2010 an der Ruprechts Karls Universität angenommenen, 750 Seiten starken Dissertation. Erstgutachter war der Lehrstuhlinhaber und Institutsdirektor des Seminars für Osteuropäische Geschichte, Prof. Dr. Heinz-Dietrich Löwe, Zweitgutachter Dr. Jochen Goetze, ehemaliger Akademischer Rat am Historischen Seminar mit Forschungsschwerpunkt Geschichte Heidelbergs und der Kurpfalz.

Der Autor, Heiko P. Wacker studierte ab 1995 Mittlere und Neuere Geschichte sowie Philosophie an der Ruprecht Karls Universität, das er 2001 mit dem Magisterexamen abschloss. Seit 2001 ist Wacker freiberuflich für verschiedene Printmedien (Zeitungen, Zeitschriften, Presseagenturen) in kulturwissenschaftlichen und Technik/Verkehr betreffenden Themenbereichen tätig. 2010 erfolgte der erste Kontakt zwischen dem Autor und dem Herausgeber, dem Stadtarchiv – über Bernd Müller, Leiter des Amts Mannheim, Vermögen und Bau, wurde der Kontakt zu den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg (SSG) hergestellt. Die SSG waren maßgeblich für die finanzielle Förderung und damit für die Realisierung des Projekts verantwortlich. Öffentlichkeitsarbeit & Kulturmanagementfür die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg

25.04.2012


Wo kommen die Worte her – Neue Gedichte für Kinder und Erwachsene

Herausgegeben von Hans-Joachim Gelberg im Beltz & Gelberg Verlag

ISBN 978-3-407-79986-9

Sag, wo kommen die Worte her? Und was war zuerst da… das Wort oder das Bild?

Über 200 Autoren und Illustratoren ließen sich von diesem Motiv inspirieren und fanden ihre ganz eigenen Antworten. Entstanden ist eine einzigartige Sammlung von Gedichten und Bildern aller Art: hintergründig, auch rätselhaft, komisch, kritisch oder einfach direkt.

Viele davon erstmals veröffentlicht, laden sie Kinder und Erwachsene zum Nachspüren und Mitmachen ein.

Dieses Buch kann Kinder und Erwachsene gleichermaßen begeistern. Es ist keines, daß nach einmal lesen in das Regal geräumt wird und niemals wieder in Hand genommen. Es kann ein Begleiter werden, der geduldig darauf wartet, hervorgeholt und beachtet zu werden und dem es leichtfällt, gute Laune zu erzeugen. Einfache und trotzdem wunderschöne Sprache – Bilder, die Kinder und Erwachsene gleichermaßen ansprechen.

 

Als kleine Kostprobe eines meiner Lieblingsgedichte aus diesem Buch – geschrieben von Martin Auer:

 

Im Anfang war das Wort

Das allererste Wort war Nein.

Es kann ja gar nicht anders sein.

Das Ja lässt alles, wie es war,

doch Nein schafft Neues wunderbar.

 

Das allerzweite Wort war Du,

und dann kam erst das Ich dazu.

Ich ohne Du gibt keinen Sinn,

denn Du erst zeigst mir, wer Ich bin.

 

Vom dritten weiß man’s nicht genau,

vielleicht war’s Himmel oder Frau,

Glück, Liebe oder Apfelbaum,

vielleicht vergehen oder Traum.

 

Oder hier noch eines – ein Gedicht (oder zumindest einzelne Worte daraus), das einem immer wieder in den Sinn kommt. Geschrieben hat es Kristian Pech und es heißt:

Schwieriger Zwerg

Der Zwerg wohnt in einem Berg

Der Berg ist ein Zwergberg

Der Zwerg ist ein Bergzwerg

Dem Bergzwerg im Zwergberg

Gehört ein Zwergbergwerk

Das Zwergbergwerk des Bergzwergs

Im Zwergberg ist ein

Zwergbergs-Bergzwergs-Zwergbergwerk

Der Bergzwerg im Zwergberg

mit dem Zwergbergwerk ist ein

Zwergbergs-Zwergbergwerks-Bergzwerg

Der Zwergbergs-Zwergbergwerks-Bergzwerg

mit dem Zwergbergs-Bergzwergs-Zwergbergwerk

sucht dringend eine einfache Zwergin

 

Wetten, daß Ihnen in den nächsten Tagen ständig der Bergzwerg in Kopf herum spukt? Barbara Kemmerich

24.04.2012