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Brezelfest 2015
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„Oazapft is“

Speyerer Brezelfest 2015 nach guter Tradition eröffnet

cr. Speyer- Seit gestern abend geht es wieder so richtig „rund“ auf dem Speyerer Festplatz – und das nicht allein auf dem Riesenrad und den rasant wirbelnden „Rundfahrgeschäften“: Denn Punkt 18:52 Uhr wurde das Brezelfest 2015 – das noch immer „größte Volksfest am Oberrhein“- mit zwei kräftigen Schlägen auf den Zapfhahn durch Oberbürgermeister Hansjörg Eger eröffnet. Zuvor schon galt: Mit „Tamtam“ und viel „Juchu“ folgt' ein Zug dem Brezelbu...“ - jener von Dieter Wenger nach bester Mainzer Manier geschaffenen „schwellköpfigen“ Symbolfigur die Festes, die in diesem Jahr ihren 50. Geburtstag feiern kann:

Ganz vorneweg dabei, wie schon seit Jahrzehnten – manche meinen sogar schon seit dem ersten Brezelfest vor 105 Jahren – gute und bewährte Übung, der Spielmannszug „Rot-Weiß“ unter seinem unverwüstlichen Stabführer Eckhard Krieg, dahinter dann die Festwagen des Verkehrsvereins als dem verantwortlichem Veranstalter des Festes - mitsamt den Stadträten und den Schaustellern, die nun sechs Tage lang für den „Spaß an der Freud“ und die entsprechende Verpflegung dazu sorgen werden.

Mittendrin und eingerahmt von feschen „Dirndl-Dirndln“ und „strammbewadelten“ Lederhosenbuben vom „Dirndl-Lederhosen-Stammtisch“ von Christiane Stamm und Howard Biery und begleitet von den auf zwei geschrumpften „Peitschenknallern“ aus der Speyerer Partnerstadt Ravenna, die sich neuerdings gar mit einer charmanten Tänzerin verstärkt haben: Oberbürgermeister Hansjörg Eger und der Vorsitzende des Speyerer Verkehrsvereins, „Brezeluwe“ Uwe Wöhlert, die sich gemeinsam in einem vom Technik-Museum Speyer zur Verfügung gestellten Cabriolet, einem „Denkmal automobiler Ingenieur- und Designkunst“, einem faszinierenden Zwölf-Zylinder-Maybach, Baujahr 1938, zum Festplatz kutschieren ließen – ein Fahrzeug aus einer Zeit, in der Spritverbrauch wirklich noch die nachrangigste aller Rollen spielte.

Gemeinsam mit dem prächtig gestimmten „Musikverein Mechtersheim“ zog die gutgelaunte Schar fröhlicher Brezelfestfreunde dann - erste knusprig-braune Brezeln werfend - über die festlich geschmückte Maximilianstraße und über den „Museumsbuckel“ hinunter zum Festplatz, um Minuten später in das große Festzelt einzuziehen, wo auf Einladung der Eichbaum-Privatbrauerei bereits die zahlreichen Ehrengäste dieses Abends auf den Einzug warteten.

Dort „schwang“ sich dann als erstes Uwe Wöhlert auf das Podium und an das Mikrophon, um sich bei all denen zu bedanken, die – fast durch die Bank im Ehrenamt – das Brezelfest wieder vorbereitet hätten und in den nächsten Tagen auch für die punktgenaue Durchführung der zahlreichen Programmpunkte Verantwortung tragen würden. Wöhlert ging dabei insbesondere auf die Neuheiten im Ablauf der „2015er Ausgabe“ des Festes ein und lud noch einmal zum Ökumenischen Gottesdienst am Samstag um 18.00 Uhr und zum „Pink Monday“ am Brezelfestmontag um 16.00 Uhr ins Große Festzelt von Sandy Marquitz ein.

Als der „Brezeluwe“ der Symbolfigur des Festes, dem „Brezelbu“ zu dessen Fünfzigsten gratulierte, da brauchte es nicht viel, um die frohgestimmte Schar der Gäste zu „standing ovations“ und einem vielstimmigen „Happy Birthday“ zu animieren.

Wohl innerlich schon ganz auf den ökumenischen Gottesdienst am Samstag eingestellt, begrüßte der Oberbürgermeister sodann „sein Volk“ mit leicht „pastoralen“ Zwischentönen, um dann, bestens gelaunt, mit launischen Worten auch seinerseits noch einmal auf die Highlights des Programms der nächsten Tage zu sprechen zu kommen. Dabei rühmte Eger insbesondere „die Treue“ der Freundschaftskreise aus den Speyerer Partnerstädten, von denen die große Delegation aus dem russischen Kursk unter ihrem Leiter Alexander Sudov bereits an diesem Abend mit auf der Bühne stand.

Doch dann war es endlich soweit: Begleitet von Uwe Wöhlert und dem Geschäftsführer der „Verkehrsverein Speyer Veranstaltungs GmbH“, Claus Rehberger sowie assistiert von den Experten der „Eichbaum-Privat-Brauerei“, Verkaufsdirektor Jochen Schneider und dem regionalen Repräsentanten der Brauerei, Christian Bauer, mit dem, so Wöhlert zuvor, der Verkehrsverein erst kürzlich wieder einen neuen Vertrag über die Lieferung des „köstlich-flüssigen 'Stoffes' für die nächsten Brezelfeste“ abgeschlossen habe, griff der Oberbürgermeister zu zünftiger Lederschürze und Bierschlegel, um mit zwei kräftigen Schlägen den Zapfhahn in das erste 40-Liter Bierfass zu treiben. „Oazapft is!“, tönte es dann durch das Festzelt und schon eilten die fesch „bedirndelten“ Bedienungen von Tisch zu Tisch, um die ersten Krüge mit köstlichem Gerstensaft an die Gäste zu verteilen,

Also dann: Prost ! – und auf schöne und friedliche Brezelfesttage – auf dem Speyerer Festplatz und überall in dieser so unfriedlichen Welt! Foto: pem

10.07.2015


„Teufelskerle“ oder „Engelsbuben“

Speyerer „Dirndl-Lederhosen-Komitee“ meistert auch Herausforderung eines Ökumenischen Gottesdienstes im Festzelt erfolgreich

Von Gerhard Cantzler

Speyer- Was immer die vier „Teufels(?)kerle“ vom „Dirndl- und Lederhosen-Komitee“ des „Verkehrsvereins Speyer e.V.“, Anton Morgenstern, Thomas Zander, Bernd Kopietz und Franz Hammer anpacken - es scheint ihnen zu gelingen. Nach dem von den Vieren – ganz vorne weg von Marktmeister Franz Hammer - initiierten und anlässlich des Brezelfestes 2013 von der bayerischen „Gäubodenstadt“ Straubing abgejagten „Dirndl-Weltrekord“ und nach der - bezogen auf ihre Teilnehmerzahl - größten „Dirndl- und Lederhosen-Polonaise“ der Welt im Vorjahr, mit der sie den zuvor von der Frankenmetropole Nürnberg gehaltenen Rekord „pulverisierten“, wollten es die Mitglieder des Speyerer Komitees in diesem Jahr etwas ruhiger angehen lassen. Dennoch aber – auch, um dem Wunsch und dem Andenken der allzu früh verstorbenen, unvergessenen früheren Vorsitzenden des Verkehrsvereins, Heike Häußler, zu entsprechen, auch in diesem Jahr wieder eine Auflage der noch von ihr angeregten „Nacht der Tracht“ auf die Bretter des Festzeltes auf dem Speyerer Festplatz bringen. Und gottgläubig, wie die Speyerer halt auch sind, sollte die Eröffnung dieser „Nacht“ mit einem stilvollen „Ökumenischen Trachtengottesdienst“ eingeleitet werden.

An diesem Samstagnachmittag war es jetzt soweit - und was wohl niemand angesichts der erneut aufgekommenen Gluthitze für möglich gehalten hätte: Das große, knapp 1.500 Besucher fassende Festzelt war, wie schon bei den gelungenen Weltrekordversuchen der beiden Vorjahre, wieder dicht besetzt, als Punkt 18.00 Uhr aus den Lautsprechern des Zeltes die Glocken aller Speyerer Kirchen zum Gottesdienst riefen. Am Eingang zum Festzelt gab es für jeden Teilnehmer einen Lied- und Ablaufzettel, dazu für jeden eine frische, knusprige Brezel. Jetzt konnten noch in Ruhe Getränke bestellt werden, dann betraten auch schon die drei Zelebranten des Gottesdienstes, Gemeindereferentin Sigrid Sandmeier von der katholischen Dompfarrei und das Evangelische Pfarrerehepaar Christine und Ralph Gölzer - sie Seelsorgerin an der Speyerer Dreifaltigkeitskirche, er Pfarrer an der protestantischen Kirche in Neuhofen – unter der musikalischen Begleitung durch die bewährte „Firma Holunder“ die Bühne des Festzeltes, auf der ein festlich geschmückter Altar errichtet worden war.

In ihrer Eröffnung erinnerte Pfarrerin Gölzer daran, dass die Menschen sich zu allen Zeiten zu festlichen Anlässen auch besonders festlich gekleidet hätten, nicht zuletzt, um damit der Pracht und der Herrlichkeit des lebendigen Gottes gerecht zu werden, der, so die Pfarrerin, „stets unsichtbar mit uns am Tisch sitzt, wenn wir Menschen uns zusammenfinden“.

Die Brezel, so unterstrich ihr Ehemann Pfarrer Ralph Gölzer, solle dazu ein traditionelles Symbol sein, dass die Menschen ihre Hände zum Gebet falten oder ihre Arme kreuzen könnten – viel Symbolik also bei diesem Gottesdienst, zu dem sich neben dem Speyerer Oberbürgermeister Hansjörg Eger und Domkapitular und Dompfarrer Matthias Bender auch Pfarrer Thorsten Heinrich, Leiter der Circus- und Schaustellerseelsorge der „Evangelischen Kirche in Deutschland“ gemeinsam mit seiner „bedirndelten“ Begleiterin, Pfarrerin Kerstin Krause aus Hofheim bei Frankfurt/Main eingefunden hatten.

Pfarrer Krause - bis zur Übernahme dieser ganz besonderen Seelsorge-Aufgabe für Zirkusleute und Schausteller zu Beginn des Jahres 2015 Inhaber verschiedener Pfarrstellen im Raum Leipzig und u.a. auch in der Jugendseelsorge tätig -, beschrieb gegenüber dem SPEYER-KURIER die Qualität und Herausforderung seiner Aufgabe in ihrer besonderen Nähe zu den betroffenen Menschen. „Ein Schausteller-Seelsorger lebt in ganz besonderer Nähe und Vertrautheit mit den Problemen seiner über die gesamte Bundesrepublik verstreuten 'Gemeinde'“, hob der Pfarrer hervor, der dem Anlaß entsprechend in zünftiger, hirschlederner Kniebundhose und mit Karo-Hemd und Trachtenhut in das Bierzelt gekommen war.

Sein in Neuhofen amtierender Kollege Ralph Gölzer hatte indes schon seine Lesungen fortgesetzt und dazwischen seiner Gemeinde immer wieder mit einem riesigen „Bierstein“ zugeprostet. Dann aber entledigte er sich mit schnellen Handgriffen seines „Bäffchens“ - dem zum Talar evangelischer Pfarrer gehörenden Kragens –, zog den Talar aus – und darunter kamen Lederhose, kariertes Hemd und alpenländische Hosenträger zum Vorschein. „Meine Frau ist Bayerin“, erklärte der geborene Saarländer, „und da hat man auch eine Tracht im Schrank“.

Worte aus Psalm 104 sowie das Evangelium nach Johannes zu diesem Sonntag, das sich passenderweise mit einem anderen Fest, mit der „Hochzeit zu Kana“ zum Thema hatte, bildeten die Basis für einen Dialog zwischen Sigrid Sandmeier und Christine Gölzer, aus dem Ralph Gölzer schließlich den Schluss zog, das die Menschen zu allen Zeiten Feste gebraucht hätten, um so den Unterschied zum Alltag zu erspüren. „Ob Vergnügungstag oder Gottesdienst – die Messe hatte und hat bis heute ihren hohen Stellenwert für uns alle“, rief Gölzer seiner Gemeinde zu. „Na dann Prost!“

Von der „Firma Holunder“ musikalisch gekonnt in einer Tonart durch den Gottesdienst begleitet, die so gar nicht dem von sonstigen Gelegenheiten bekannten „Sound“ der Stimmungsband entspricht, ging mit gemeinsam gesprochenem „Vater unser“ und dem Segen der drei Geistlichen die Andacht zu Ende. Die erbetene Kollekte ging übrigens an diesem Tag – auch dies ein Zeichen einer weit über die Grenzen der Konfessionen hinausreichenden Ökumene – an die „Speyerer Flüchtlingshilfe“, von der insbesondere auch muslimische Flüchtlinge profitieren.

Dann ertönte auch schon der Ruf aus der Mitte der „Firma Holunder“: „Party – Party für alle“. Und schon war's genau wie nach den beiden gelungenen Weltrekorden der Vorjahre: „Angeheizt“ von den „Dirndl-Mädels“ und den „Lederhosen-Buben“ „steppte der Bär“ und tobte das Zelt und machte so den Weg frei für eine gelungene, lange „Nacht der Tracht“ - „Da Capo“ in den nächsten Jahren eher wahrscheinlich!

Ach ja: Dann war da doch noch was mit den „Teufelskerlen“ vom Anfang dieses Textes. Angesichts des überaus großen Erfolgs auch dieser Aktion möchte man sie vielleicht passender als „Engelsbuben“ bezeichnen - so gut, wie offensichtlich ihre Beziehungen „nach ganz weit oben“ sind. Foto: dak

12.07.2015


Gottesdienst zum Brezelfest der Speyerer Gedächtniskirche am 12.07.2015

Von Kirchenrat Thomas Niederberger

Predigt zu Lukas 19,1-10 Emol onnerscht uff die Palm gebrocht"

Bibeltext: Wie Jesus erscht emol in de Stadt drin war, wollt er ach durch gonz Jericho durch.

Dort war ´n Monn, des war de Zachäus. Der war vun de Zöllner de Owerschte un der war schwer reich. Un der wollt gucke, was mit dem Jesus is. Awer er hot net viel sehe kenne, do waren nämlich viel, viel Leit, un er selwer war jo e bissl klä ausgfalle.

Do is er vornenausgstabt un is uf ´n Baam geklettert, owenaus, dass er´n a sieht, donn dort hot jo Jesus vorbei kumme misse.

Un wie Jesus dort hi kummt, bleibt er uf emol stehe un guckt nuff un ruft: „Her, Zachäus, kumm emol owe runner, isch det nämlisch heit gern mit der häm gehe, du känscht misch eilade!“
Do iss der schnell owerunner, hot ´n mit hem genumme un hot sisch gfrät wie ´n Schneekönisch.

Awer die onnere: dene hot des gar net gebasst, die hen als draus rumgemosert un sin gar nimmi fertisch worre: „Her, zu so em is der mit hem gange, hätt´ner des gedenkt, Leit, wu mer doch wäß, was dess fer eener is! Also, net se glawe…“

Awwer drin is der Zachäus uf emol gonz ernscht worre un hot noch im Stehe zu unserm Heilond gsaat: „Guck emol, isch mach jetzt folgendes: isch geb die Hälft vun meim Vermege ab an die Arme. Un isch wäß jo, dass isch Leit durch Falschaussage gschadet hab, denne will isch ern Schade vierfach ersetze, ehrlisch.

Do hot Jesus gsaat: Heit is in dem Haus ebbes Kapputtes wieder heil worre, un do seene ner mol: ach des is en Sohn vun unserm Abraham, wu dezu gehert. Ja, ja, isch bin doher kumme, um zu suche un zu rette, was verlore war.

Predigt: Ehr liewe Leit, Freunde vum Wort Gottes, awer ach die, wu skeptisch sinn, des is so e Gschischt fer uns heit, die dut uns emol gut, weil se so gut ausgeht.

Heitzudaach kommt jo des Gfiel allmählich in uns hoch: Es kennt soi, dass net alle Gschischte, wu mer ogfange hän, gut ausgehen. Wonn´d zum Beispiel uff die Euro-Gschischt guckst, wu heit vielleicht entschiede wärd, wie´s mit de Grieche weitergeht. Oder: Waren mer net emol in die Richtung unterwegs: kän Krieg mehr in Europa, un ach möglichscht in de gonze Welt net? Sieht ehr so aus, als ded des onnerscht ausgehe im Moment. Monscher hot gdenkt: „mit 65 bin isch im Ruhestond!“, muss jetzt awer umdenke un länger schaffe. Unseräner is jo groß worre mit dem Motto: „Eisch soll´s emol besser gehe! De Fortschritt wärds rischte!“ Die Zuversicht, dass des so weitergeht, hot awer gelitte.

Monsche mänen sogar, net bloß die Lage, ach die Mensche deden alleweil schleschter werre … Awer do in unserm Fall, bei dem Zachäus, do isses onnerscht, do wird en schleschte Mensch besser, un do werd was Kapputtes wieder heil, ebbes, was net gut gange is, des geht uf emol wieder. Schun klasse, vielleischt dud do was uf uns abfärwe, wonn mer heit om Dag vum Brezelfescht uns den Zachäus nejers agucken.

E Gschischt, wu gut ausgeht. Awer, natierlisch, do hots domols a genung Leit gewe, die a dodemit net zufriede waren un gemault un gscholte un sisch ufgeregt hen. Ja, was willscht do mache? Des will isch emol glei om Ofang bespresche, dass mer die Sach mit de schleschte Laune donn los henn un uns uf den Zachäus konzentriere kennen: Also, s gibt immer Leit, die was auszusetze hen, do derfschder s Lewe net vergelle losse. Du konnscht mache, was´d willscht, irgendener is immer net zufriede. Wonn du druf wate willscht, dass all mit der zufriede sin, donn konnscht lang wate un werscht driwwer alt un grau un faltisch un hoscht nix devu ghat. De Berti Vogts, alter Fußballweltmäster un später National-Trainer, wu arg kritisiert worre is, der hot des emol so gsaat: „Sogar wann isch iwwers Wasser laafe ded, wär bestimmt ener do, wu sägt: do, gugn o, noch nedd emol schwimme konner!“

Besonders wonn du e bissel aus der raus gehscht un disch engaschierscht irgendwu, schun taucht ener uf, dem du´s net recht gemacht hoscht. Des kenne mer jo all: „Was, di singt jetzt ach im Kerchechor – die dät emol besser ehr Better rauslege morgens un de Rase gscheit mähe. Do siehts aus bei dene!“ - Ä klänes Beischbiel vum Dorf, in Speyer iss des sischer onnerscht.

Oder: du hoscht n wunderbare Kuche gebacke fer s Gemeindefescht – du hätscht jo a was anneres mache kenne – awer du hoscht der Zeit genumme un Mih gemacht un es is ach wirklisch gut gelunge. Sage mer mol – ee Nusstort, mmmhmm! Die Leit lowen disch, monsche sagen a ent viel, weil´s ihne shcmeckt unse de Mund voll hän,  awer is net immer eener debei, wu kumt un gonz spitz segt: „Nusskuche? – Ihhh, Niss vertrach isch net, do gitzelts mer glei uff de Zung, des kon isch net hawe!“ – So, jetzt hoschts!

Un do isses jetzt wischtisch, dass du der des net so zu Herze nimmscht. Isch wäß, de eent konn des besser, mit dem onnere geht des noch mit hem un owends noch mit ins Bett, un wonn alles ruhisch is, heert der uff emol wieder: „Nusskuche? - Ihhh!“, un kummt sisch schun fascht schuldisch vor, dass er ach noch n Nusskuche gebacke  un gschtiftet hot – un er Leit: so weit darf´s efach net kumme unner uns!

Un deswsege schlag isch zum eene vor, dass mer e bissel uf unsern Ton achten, in dem mer was sagen. De Ton macht die Musik, e bissel nett, e bissl lieb was gsaat, konns sogar kritisch sei und dud doch net weh, sondern hilft weiter. Ä Beischbiel: Du willscht uff´s Brezelfescht un doi Fraa mänt: „Isch muss misch noch e bissl uffbrezzle!“ un geht e paar Minute ins Bad. Sie kummt noch ennere halwe Stunn raus unfrogt stolz: „Un, wie sin moi Hoor?“ Do musscht donn net glei saage: „Ach liewi Zeit, wie siehscht doo du aus?“ Du muscht a net liege, du suchscht en nette Ton raus: „Oh, Schatz, heit iss ders awer kreativ gelunge. So e Frisur hot net jeder!“

Zum onnere kennen mer jetzt uf den Zachäus gucke, der macht des eigendlisch gonz gut:  die Leit sin drauß un knottern, awer der is deheem un verzehlts Jesus, was er vor hot un ach des, was  net so gut war. Do kennen die drauß zetere wie se wenn: wonn du n Platz hoscht, wu´d wäscht, do bin isch dehem, do g´her isch hie, do konn isch die Där zu mache un die Nörgler missen drauß bleiwe.  Un wonn du donn noch jemond hoscht, dem´d alles verzehle konnscht uhne Angscht hawe zu misse: was denkt´n der jetzt vun mer?… donn hoscht du´s gut! Wonn´d so dro bischt, donn konnscht m liewe Gott danke fer den Mensch, wu du hoscht, mit dem du des mache konnscht!  Un wonn du gar niemand hoscht, dem du so vertraue konscht, - jetzt muscht nadierlisch uffbasse, vielleischt mänscht du a bloß, dass´d niemand hioscht ----  falls es wer doch tatsächlisch so is, donn is dess zwar schad, awer ken Weltunergang, donn ach fer disch is ener do, so wie er fer den Zachäus ach do war domols. Er laaft zwar nimmi rum, awer do isser…Des is es allerwichtigschte, wie Jesus am Schluss segt: „Isch bin kumme, um zu suche un zu rette, was verlore iss!“ Un wonn sisch jemond gonz verlore fiehlt, net verzweifle, s’is schun viel Leit so gange, jeder hot emol so e Phase! Un ’s darf mer heit kenner do raus gehe, wu net wenigschtens des g´hört hot: dass ener kumme is, speziell fer die, wu sisch verlore fiehlen, damit er se sucht un finnt, un damit se nimmi so verlore sinn!…

Vielleischt is uner uns ach n Finanzbeamte wu ufgrund vun seiner Arbeit alle Freunde verlore hot…. Zachäus, n Steuereintreiwer, en Reiwer (steckt jo im Wort drin), war s äner. Mer kenntn do jetzt viel erkläre iwwer die Zeit domols, iwer de Zoll un die Steier bei dene Römer un iwwer die Religion un wie so n Monn wie der Zachäus  zwar reisch worre is in dene schwere Zeite, awer sisch kä Freunde gemacht hot. In de Schul erklär isch des als alles, awer mer sin jo heit net in de Schul. Uf jeden Fall war des so a Art Kriegsgewinnler, der hot die Situation ausgenutzt un viel Leit viel Geld abgenumme domols, Es war also so´n rischtische Stinkstiwwl, der Zachäus, un gar net beliebt, regelrecht verhasst war der. Die junge Leit dädn heit sage, des war än MoF, en „Mensch ohne Freund“. Un jetzt bassiert also mit dem was, des zeigt: ach die gröschte Stinkstiwwl sinn oft gar net so glicklisch mit sisch un dedn sisch gern ännere, wärn a gern liewe, normale Leit un dedn gern dezughöre. Awer des is net immer so efach. Er traut sisch awer un kummt emol dezu zu dem Menscheauflauf, der sisch do um Jesus entwickelt.

Er wollt jo blos emol gucke, er het sich wohl nie getraut, den Jesus selwer zu sich einzulade, bloß emol gucke, …

Donn war er a noch zu klää, un do hab isch jo volles Mitgefiehl als laafender Metersiebzisch.

Er laft vornenaus: du muscht amol im Lewe vorne naus laafe kenne – net newenaus, des machen viel, des bringt nix. Also: emol vornenaus laafe, a net immer bloß hinenoch… un donn geht der jo kerzegrad de Baam nuff! Wie en kleene Bu, er scheniert sisch net, un uns fallt oi, dass Jesus jo gsat hot: Wonn ehr net wern wie die Kinner, kummener net ins Reich Gottes! Der kleene Zachäus geht de Baam hoch! Mer muss sich net immer abfinne demit, wonn die Situation net ideal is.

Wonn du jetzt mänscht, du bischt zu klä, du bischt zu dumm, du bischt zu arm, ….net uffgewe!  S gibt immer e Meglischkeit, was draus zu mache! Monschmol beruhische mer uns selwer mit so Ausrede: ja, wonn isch so viel Geld hätt wie der do oder so viel Zeit hätt, wie die do, donn, ja, was mer donn alles mache  deden. Wonn isch so begabt wär, donn…. Wonn isch noch emol jung wär, donn…. Ach du liewe Zeit, was isch alles mache däd. Hätte, hätte, Fahrradkette!

Ja, der Zachäus, der is halt klä, donn macht der ach emol was ugewöhnlisches, un schun spielt des gar kä Roll mehr, dass er so klä is. Un donn hot er natierlisch a e bissl Glick, weil Jesus zu ihm ruffguckt un ihn donn ruft… Des häßt, Zufall is des net, donn Jesus mänts halt gut mit uns, awer ach, wonn du es mit jemand anerscht wie mit ihm zu du hoscht: glab dro, dass des Lewe der ach e bissl nochhelfe konn, mach de erschte Schritt, un du werscht erlewe, dass die Dinge oft in doim Sinn weitergehn. Versteckl disch net, sondern geh nuff uff de Baam, wonn der was wischtisch is, de Rescht kummt monschmol vun selwer, un wonn net, donn probierschts halt noch emol.

Ja, un wonns donn emol e bissl laaft, donn wern doch unglaublische Kräfte frei. Was mer net fer möglisch ghalte hot, konn uf emol passiere. Der Stinkstiwwl vun Zachäus, der jo doch noch n gute Kern in sisch ghat hot – wie er endllisch emiol sisch uffrafft, wie er donn a noch vun Jesus ernscht genumme werd, un wie er nimmi allä is, sondern ausgereschlt in soim Haus kehrt Jesus oi un hört ihm zu, ja, do werd er uf ämol in gonz onnere. Er gibt soi Fehler zu, er gibt soi Geld her – beim Geld hört jo die Freundschaft uff, segt mer. Do sieht mer mol, wie ernscht es dem Zachäus war: vierfach will er soi Betriegereie zurückbezahle. Die Hälft vun soim Vermege schenkt er a noch her an die Arme.

Ja, un Jesus bringt noch emol uff de Punkt, was do bassiert is: Do war so viel kabutt im Lewe vun dem Zachäus, un jetzt is es heil worre.  E Gschischt, wu gut ausgeht. Fascht e bissl wie bei de Rosemarie Pilcher, gell, dere ehr Gschischte gehen a immer gut aus Sundag owends im Fernsehe, awer des is halt bloß im Fernsehe! Awer mer vertrauen im Lewe druf, in de Näh vun Jesus, do konns gehe. Donn was verlore is, darf hoffe, un was kabutt is, soll heil werre. Er hots uns gsat, mer glawen em un versuchen’s. Amen.

12.07.2015


Brezelfescht 2015 - Die "ungehaltene" Predigt von Dekan i.R. Friedhelm Jakob

„Geh uff die annere zu“

Ihr liewe Leit!

Des mit der Predischt hot’s so uff sich ghabt. Im Programm steht an äner Stell Dekan u.A.: Des häßt Dekan uffem Abstellgleis. So hab ich mich zumindescht die halb Woch gfiehlt. Am Dienstach Midach hab ich mich higsetzt un all moi Gedanke in so en schäne Entwurf gepackt. Als ich dann noch so drei Stunn zufriede war mit dem, was so uffem Papier gstanne hot, hab ich gedenkt: Machscht emol e Paus. Im Vertraue: Ich wollt e gut Glässel Woi trinke; ich hab mer nämlich grad die neie Sorte vun meine Verwandte in Gennem gholt. Awwer wie ich grad uffsteh – ich verzehl eich werklich kä Märcher - hab ich uff emol agfange zu zittere: erscht an de recht Hand un noch ganz korzer Zeit an beide Ärm und dann am ganze Körber. Ich hätt en Ventilator ersetze kenne. Ich bin dann ganz schnell hochgange un hab gedenkt: Leg dich e bissl hi, es dut der sicher gut. Na ja an was denkscht in so em Moment: Vielleicht en kläne Hitzestich, hab ich doch in der schäne Sunn de Rase gemäht… Als es awwer net besser worre is, hot moi Fra befohle: Fiewer messe! Des bassiert bei uns noch noch de ganz klassich Method: Noi in de Bobbes! Un was is raus kumme: glatte 40. Jetzt wisst er ach, warum mir klassisch messen: Unter de Achsle, wie die feine Leit, muss mer jo immer was dezu rechle. Un wenn des dann 39,5 agezeigt hätt, hätt mer gsacht: Net so schlimm, wartscht ab.

Am friehe Morsche gleich zum Arzt. Ich bin kaum aus em Bett kumme. Na un dann hot der gsacht: Erisipel, uff pälzisch kann ich des net sache. Vielleicht het mer frieher gsacht: Der hot e bes Bä – wie bei allem. In hedem Fall hab ich gleich gewisst, was die Stunn gschlache hot. Kurzum: des Fiewer wurd e bissl besser. Awwer erscht am Dunnerschdach Owend sin zumindescht e paar Lebensgeischter zurick gegrabbelt.

Na ja, wie gsacht die Pflicht hab ich jo gemacht. Awwer des is jo wie beim Eistanze: Die Pflicht kann sich kaum änner agucke, erscht bei de Kür krieschen die Leit ganz fröhliche Ache. Awwer obs bei mir zur Kür bis Sundach noch langt. In jedem Fall hab ich dem Niederberger Thomas vum Landeskirchrat herzlich zu danke, der hott uff moi Afroch nämlich gfunkt: Kä Problem, ich det dich vertrete:

Ma muss halt uff die Leit zugehe, wie de heidisch Titel meiner Predischt sacht un wie mer grad gsunge hän: Geh uff annere zu. Un des hot ach was mit der Losung fer des Johr  zu tue: Nmmt ennanner a wie Christus eich agenumme hot zum Herrgott soim Lob. .

Wenn mer des Wörtel genau bedenkt, geht’s gar net so arsch um Menschefreundlichkeit, sondern eher um Gottverantwortlichkeit.

Un genau den Gedanke bringt ach des Liedel zum Ausdruck, des mer ewe gsunge hänn.

Do wert erscht emol klar gsacht, dass die Erd net unser isch. Obwohl mer jo oft genuch so dun als hett jeder enzelne die fer sich. Klar isch: jeder vun uns hot se nur uff Zeit un deswesche solle mer all mitnant ganz sorgsam mit ihr umgehe. De Papst Franziskus hot zu der Sach iwwrischens grad e Enzyklika gschriwwe: Laudato Si, häßt die. Basst gut zum Franziskus, des Liedel hämmer im Kindergottesdientscht  immer wieder gsunge.. Jedenfall kann ich eich des Bichel nur empfehle – ob  Katholik oder Protestant oder sunscht wer. Ach die Knausrische kennen sichs leischte: 6,95 is bezahlbar und lese loßt sichs ach ganz gut.

Im zwäte Vers geht’s dann dodrum, dass de liewe Gott uns alle Männel oder Weiwel Muckis gewe hot,  dass mer was in Bewegung bringe kennen – so ganz phisikalisch. Muckis hän awwer ach annere Viecher – un so em Ochs in freier Wildbahn wollt ich net begeschne.  De liewe Gott hot uns awwer zu de Muckis noch – unnerschiedlich dosiert – de Grips dezu gewe.. Un unsern Geischt soll des genau ach umsetze: Soi Erd zu gestalte und die Mietsach gut zu verwalte..

Zu dem Thema passend hab ich am  Freidach Morschen en schäne Beitrag vun em katholische Parre im SWR 1 ghert (meischtens gut!!!):

Do hot e alte Frau e eischene Todesanzeich uff gewe. Dodrin hot se gschriwwe:

Ich zieh zum letschte Mol um

Mit ihrer Geburt hot se en Mietvertrag unnerschriwwe,

der sei jetzt abgeloffe.

Sie hot Agherische und Freundinne eigelade, an dem Umzuch teilzunehme, warnt awwer ach devor, Gschenke mitzubringe.

In de nei Wohnung sei kän Platz fer Iwwerflissisches..

Die Fra sieht also ihr Lewe wie en Mietvertrach.

Im Rahme des Mietvertrags kann mer alles ordentlich nutze.

Gleichzeitisch wäs se awwer ach: Sie kann net mache wie se will, vor allem net die avertraute Sache verkumme losse.

Awwer sie derf sich drin wohlfiehle

Un noch eigene Vorstellunge eirichte.

Als Mieterin is ihr also die Sach avertraut.

Sie wäs awwer: Irgendwann muss ich des Objekt verlasse.

Dass sie alles so positiv gsähne hot, hot mit em Vermieter zu tue.

De Partner war nämlich ihrn Herrgott.

Er hot fer sie alles ordentlich hergericht.

Un ach an de letschte Umzuch hot de Vermieter gedenkt.

Denn ach dort war ihrn Herrgott ihrn Wohnungsgewwer.

Irgendwie hot die Todesanzeich iwwerhaupt net traurisch gewirkt.

 

Jetzt muss isch mich awwer langsam dummle. Ich hab noch gar nix zu moim Thema gsacht. (Na ja de Umzuch hot jo noch e bissl Zeit.

Des Thema steht nämlich im dritte Vers. Un den gucke mer uns vum End her a:

Friede kannscht stets wage

 

Ich geb zu: Schä gsunge, awwer schwer gemacht. Ich beobacht jetzt bewusst die Weltgschicht schun gut 55 Johr – ihr misst jetzt net nochrechne, ich war en Frih-Entwickler. (Als mich als 11jährische mein Cousin Hans, er ist als Zeuge unner uns, gfrocht hot: Fritzel, was willschten emol werre, hab ich wie aus de Pistol gschosse gsacht: Bundekanzler) Was hots domols alles an Konflikte gewwe. Vun de Kuba-Krise iwwer de Vietnamkrisch bis zu all dene Konflikte heit. Erspart mers, des alles uffzuzehle. Un was wars End vum Lied: E paar sin immer gut rauskumme, einische hän ach gut verdient, awwer die meischte – egal wu – trachen heit noch schwer, wenn se iwwerhaupt iwwerlebt hän. Do hän immer widder einische gemänt: die Mietsach Erd, die ghert ganz allä mir…

De Unnerschied zu heit – des macht die Sach natirlich iwwerhaupt net besser – ma hot die Hinnergrind gekennt und gewisst gege was ma protestiert hot.

Awwr heit:

Fascht jeder kennt des Wort Grexit – awwer was steckt denn werklich dehinner.

IS – zwä schäne Buchstabe: grusslisch wies kaum grusslischer geht, awwer wer is en do wirklich gege wen un warum?

Un ganz hinne in de Ukraine, wu jo ach emol die Deitsche schä mitgemischelt hän: Was is en do werklich los…?

Kurzum: Wenn mer der Mietsach Erd net grad selwer de Grutze rumdrehe wollen, gibt’s kän annere Weg: Mir missen Friede wage. Uff alle Ebene.
Un das kann nur häße – ob persönlich oder politisch: Geh uff de annere zu. Such zu deim Ich e Du und mach dodrau e Wir. Uff hochdeitsch sach ich des all meine Brautpaare. Do is es jo ach gleich verstännlich. Awwer des gilt fer alle Lebensbereiche.

Un um des zuschaffe, sacht des Versel noch was ganz Wischdisches: Mir missen unser Panzer ablege, mit dene mer uns so gern absicheren.

-        Ich nenn do mol als erschtes die Iwwerheblichkeit, Do fallen mer vor allem so Fernsehsendunge oi, die ganz viel Leit gucken. Wenn ich schun seh, wie en Herr Bohlen Leit äfach fertisch macht. Welches Recht nimmt sich der Kerl dann do raus.

Jetzt muss ich eich awwer was verzehle: Ich hab emol im Google – ihr werren des Ding im Internet kenne – Camp David ageglickt. Ich hab gewißt, dass do 1979 de Präsident Carter en Versuch gemacht hot, e Friedensabkumme zwische Israle un Ägypte zu mache. Tatsächlich kannscht des alles im fünfte Punkt lese, awwer devor un lang dennoch gabs nix anneres als Klamotte.

Uffgepasst: ich stand mit meiner Frau in em Gschäft un hab e paar Jeans aprobiert. A, do hänn mer welche gut gepasst un schä ausgsehe hän se ach un runner gsetzt waren se dezu. . Uff emol sacht moi Fra ganz zaghaft: Des is Camp David, die Marke vom Dieter Bohlen. Ich hab die Hos schun halwwer aus, do hab ich kurz nochgedenkt un mer gsacht: Was kann die Hos dezu un außerdem kann ich dann hi un widder uff den eitle Simpel enner …na ihr wisst schun.

-        Der zwäte Panzer, an den ich gedenkt hab, is Scham. Net jeder Panzer is hart. Scham ghert dezu. Manche Leit sin im Lewe so verschichtert, dass se gar net aus ihrm – vielleicht sache mer besser – Schneckehaus rauskraweln. Die hän irgendwie Angscht. Des kann mer net äfach so wegblose. Trotzdem will ich an so Neit appelliere: Nemmt eier Herz in zwä Hand un es geht was…

-        Un des dritte – en ganz harte Panzer – is die Sturheit. Weil der mich domols…; …die do driwwe…; …wenn ich an dem soi Alte denk… Es gibt genuch Bespiele, warum mer sacht: Uff den – ich zugehe – nie un nimmer.

Es gibt ganz sicher noch ganz annere Panzer, mit dene ma sich abschotte dut. Un domit wird aus dem Uffenaner zugehe nix. Un natirlich ach nix mit dem „Nehmt ennanner a.“ Ihr wisst: Die Losung fer des Johr.

Das es klar is: Friede is nur zu schaffe, wenn Mensche uffenanner zugehen. Des kann mer net mit erhobenem Zeigefinger schaffe un schun gar net erzwinge.  Net politisch un net im kläne, wie in de Familie oder unter Nochborsleit. Awwer – un des sach ich ganz klar: En annere Wesch gibt’s ach net.

Allerdings muss uns klar soi: Wenn aus ich un du e Wir werre soll, wie’s in dem Liedel häßt, dann is ach klar: Es kann net de ent uff de annere zugehe. Der laaft sich jo dabisch. Des uffener zu gilt immer fer mindeschtens zwaä. Nur änner muss halt de erschte Schritt mache.

Wenn awwer in dere Kerch heit nur zwä de erschte Schritt wage würden aus ihrm Panzer raus: Dann wer des fer mich wie Ostere…

Des is noch e gutes letztes Stichwort. Mir kennen uns die Welt un die Menschen net schä rede, do lischee mer uns alle ebes in die eigen Dasch. Deswesche hot des Liedel ach noch e vierte Stroh.

Vielleicht hab ich die net so gut iwwersetzt. Im Hochdeitsche häßt des nämlich: Verlier nicht die Geduld; inmitten aller Schuld, ist Gott am Werke; denn der in Jesus Christ ein Mensch geworden ist, bleibt unsere Stärke,

Noch emol, des uffenanner zugehe, is manchmal ganz schä schwer; gar nix äfaches. Un mer kann ach viel falsch mache. Un manchmal sogar schuldisch werre.

Awwer: Mir Chrischteleit wissen was vun Vergebung. Un uff die känne mer uns verlosse, wenn mer unsern Herrgott ehrlich drum bitten.

Korzum: Gehen uffenanner zu. Des Lewwe is zu korz, Un als Chrischt wäß ich ach: de liwwe Gott klatscht do owwe in die Händ bei jedem Schritt uffenaner zu.

Mer hot awwer en gude Freund – er is leider schun vun uns gange gfunkt: Im Himmel is es im Moment arg still!!!

Loßt’s e bissl lauter werre!

A m e n

12.07.2015


Dekan i.R. Friedhelm Jakob und seine „ungehaltene“ Predigt zum Brezelfest 2015

Beim traditionellen Gottesdienst „uff Pälzisch“ muss Kirchenrat Thomas Niederberger in die Bresche springen

cr. Speyer- Für viele Speyerer und ihre Freunde „vunn auswärds“, die vielfach schon seit langen Jahren in herzlicher Verbundenheit zum Speyerer „Nationalfest“ in die Domstadt pilgern, ist er schon längst ein echtes Highlight des Brezelfest-Programms: Der traditionelle Gottesdienst „in Pälzer Mundart“, mit dessen witzig-hintergründigen Predigten sich der beliebte langjährige, zwischenzeitlich jedoch in den Ruhestand gewechselte Dekan Friedhelm Jakob einen guten und unvergänglichen Namen gemacht hat. Auch in diesem Jahr hatte der „Schweechemer Buu“ schon Wochen vor dem Brezelfest über seinem diesjährigen Predigttext gebrütet, hatte ent- und wieder verworfen und letztlich doch zu einer Fassung gefunden, die ihn selbst und sicher auch seine gespannte Gemeinde wieder rundum zufriedengestellt hätte.

Ja, hätte, hätte...- denn dann überkam den Kirchenmann wenige Tage vor Beginn des Brezelfestes eine akute Erkrankung mit schweren Fieberschüben. Befreundete „Medizinmänner“ wurden zu Rate gezogen und versuchten ihre Kunst an dem noch immer ungeduldigen Patienten, wollte der emeritierte Dekan doch auch in diesem Jahr wieder unbedingt auf die Kanzel der Gedächtniskirche steigen. Mal schien eine Therapie anzuschlagen und es ging ihm besser - dann aber verschlechterte sich sein Zustand wieder. Doch als sich gestern erneut ein Rückfall einstellte, da entschloß sich Friedhelm Jakob dann doch schweren Herzens, einen „Ersatzmann“ in Person des geborenen Haßlocher Leiters des Amtes für Religionsunterricht in der Protestantischen Landeskirche der Pfalz, Kirchenrat Thomas Niederberger, zu bitten, für ihn in die Bresche zu springen.

Doch da „ä guudi Preddischd“ nie ungehört verhallen oder gänzlich ungelesen bleiben sollte, druckt der SPEYER-KURIER wie schon in den Jahren zuvor die geistlich-geistreichen Gedanken und hintersinnigen Anmerkungen von Friedhelm Jakob zum Brezelfest 2015 im Folgenden im Wortlaut ab und sorgt so dafür, dass auch eine „ungehaltene Predigt“ zu guter Letzt doch noch das Licht der Öffentlichkeit erreicht.

Heute war es deshalb also an Kirchenrat Thomas Niederberger, quasi „aus dem Stand“ heraus einen auf die speziellen Speyerer „Brezelfest-Verhältnisse“ passenden Predigttext zu entwickeln. Denn einfach nur die Predigt eines anderen „nachzubeten“, das geht überhaupt nicht und ist gegen die Berufsehre des Theologen. Ausgewählt hatte Niederberger deshalb für seine Predigt die Geschichte vom Zöllner Zachäus, der, körperlich „zu kurz geraten“, auf einen Baum klettert, um so Jesus und seine Jünger besser sehen zu können. Und der Messias blickt, sicher kein Zufall, zu ihm empor und verkündet ihm - im heutigen Gottesdienst in reinstem Pfälzisch - „bei Dir will ich heit oikehre“.

Selbst die Initiative ergreifen statt ewig nur jammern, nörgeln und unzufrieden sein – auch das Gute im eigenen Leben dankbar erkennen - das sei unter aderem die Botschaft dieser Geschichte, so betonte Niederberger in seiner Auslegung des Neuen Testaments, in der er durchaus auch Parallelen zum menschlichen Alltag heute und Anspielungen zu aktuellen politischen und gesellschaftlichen Ereignissen zog. Seine köstlichen Beispiele veranlassten seine Gemeinde immer wieder zu spontanen „Freudenausbrüchen“ - ein guter Start in einen frohgestimmten Brezelfestsonntag also, der seit jeher als einer der Höhepunkte des ganzen Festes gilt.

Doch lesen Sie selbst auch die Predigt von Kirchenrat Thomas Niederberger im Wortlaut im SPEYER-KURIER

Wie schon in den Jahren zuvor ergänzte Presbyterin Angela Magin wieder - in bestem „Schbeiermer Pälzisch“ vorgetragen – die Gebete und Lesungen der Liturgie von Thomas Niederberger - keine Angst, Herr Kirchenrat, auch Ihr „Pälzisch“ mit leicht Haßlocher Einschlag braucht durchaus keinen Dolmetscher!.... Und die von Robert Sattelberger an der monumentalen Kleuker-Orgel der Gedächtniskirche wieder großartig begleiteten Lieder, (um)gedichtet u.a. vom (Noch)Vorsteher der „Diakonissen Speyer-Mannheim“, Pfarrer Werner Schwartz und Friedhelm Jakob persönlich, brauchten ohnedies keine Übersetzungen, denn die Speyerer und ihre Gäste sind halt doch mehr oder weniger alle „pälzisch-polyglott“.

Es war wieder eine nachdenklich-vergnügliche Stunde, die Friedhelm Jakob und seine Helfer da vorbereitet hatten und die dank der kurzfristigen Hilfe von Kirchenrat Niederberger zu einem echten „Erfolgserlebnis des Glaubens nach Pälzer Art“ wurde. Dafür bedankte sich nicht nur der Städtische Beigeordnete und Mitglied im Vorstand des Verkehrsvereins Speyer, Frank Scheid, bei allen Akteuren und lud den Kirchenrat zudem dazu ein, am morgigen Montag beim traditionellen Frühschoppen des Verkehrsvereins „die offiziellen Weihen“ eines Mitwirkenden beim Brezelfest zu empfangen.

Den „Patienten des Tages“ aber, Friedhelm Jakob, begleiteten sicher alle guten Wünsche der vielen Besucherinnen und Besucher dieses Gottesdienstes, verbunden mit der Hoffnung, ihn beim Brezelfest im kommenden Jahr wieder in bewährter Weise auf der Kanzel der Gedächtniskirche erleben zu dürfen. Foto: gc

12.07.2015


27. Brezelfest-Straßenlauf bei angenehmen Sommertemperaturen

Hauptlauf nach dem StartSpitzenläufer des LC Haßloch dominierten den Hauptlauf des 27. TSV-Brezelfest-Straßenlaufes in Speyer

Speyer- Der überzeugende Sieger Marius Meyfarth setzte sich sofort nach dem Start von Oberbürgermeister Eger an die Spitze des Feldes und gewann nach drei Laufrunden in 26:01,6 Minuten vor Florian Michael vom gleichen Verein. Bei den Damen trug sich die „Vorwärts“-Läuferin Eva Katz aus Speyer die Siegerliste ein. Mit ihrer Siegerzeit von 29:44,8 Minuten belegte sie im Gesamtfeld Platz 24 und verwies die Zweitplatzierte  Lena Bey aus Waiblingen knapp aber doch sicher auf Platz zwei. Die beiden Gesamtsieger erhielten als Preis eine Speyerer Riesenbrezel der Bäckerei Berzel und alle drei Erstplatzierten der Frauen und Männer Gutscheine von Venice Beach Speyer. Insgesamt erreichten im Hauptlauf 772 Starterinnen und Starter die Ziellinie in unmittelbarer Nähe des Domes.Nach dem Zieleinlauf: v.l.: 1013 Tobias Hahn (Ladenburg) Platz 7, 901 Emil Leibrock (Haßloch) Platz 5, 1098 Georg Jehle (Königsfeld) Platz 4, 902 Sieger Marius Meyfarth (Haßloch), 903 Zweiter Florian Michael (Haßloch)

Wegen einer Baustelle in Höhe der Salzgasse war eine Änderung des Laufkurses der drei Cityrunden unvermeidlich. Organisator Herbert Kotter entschied sich für die Einbeziehung der gesamten Wormser Straße in die Laufstrecke und das Überqueren des „Geschirrplätzels“. Besonderen Reiz hatten die Läufer auf der Maximilianstraße, weil diese in beiden Richtungen durchlaufen wurde. So konnten sie den Lauf als Teilnehmer und Zuschauer miterleben, obwohl es beim Überrunden dann doch gelegentlich eng wurde. Aber es hat gefallen, besonders auf der Zielgeraden, als die Spitzenläufer und Herbert Kotter als Fahrrad-Begleiter das Feld von hinten aufrollten. Der Streckenrekord war wegen der kürzeren Laufstrecke nicht zu verbessern.

Lars Kegler (Lauf mit Herz) –Platz 12- sowie die Neubeck-Läufer Thomas Kleinböhl (16) und Thorsten Wahl (18) waren die am besten platzierten Speyerer Starter. Das größte Teilnehmerfeld stellte Mann + Hummel. Auch BKB & Kollegen, der RC Vorwärts, Automobile Neubeck, Lidl Speyer, TE Connectivity, Mrs. Sporty, die Universität Speyer, „Speyer fairwandeln“ und besonders die Rheinpark-Family stellten starke Kontingente. Erfolgreiche Newcomer waren die  „Orthopädie Kurpfalz“ und ihr mitlaufender Chef Prof. Dr. Heisel sowie der hessische TV Echzell, der seinen Jahresausflug mit einem Trip zum Brezelfest und einer Laufteilnahme verband.

In der Betriebewertung ließen sich BKB & Kollegen den Siegerpokal von Intersport Scheben dank eines ausgeglichenen Läuferfeldes nicht nehmen. Sie verwiesen Neubeck Automobile und Mann + Hummel auf die Plätze. Insgesamt kamen 34 Teams in die Betriebewertung. Eichbaum-Präsente konnte das Organisationsteam den großen und erfolgreichen Teams überreichen. Zahlreiche Erfrischungsstationen rund um die Laufstrecke von Lidl, Scheben und Venice Beach sowie den Wanderfreunden Speyer brachten herliche Labung während und nach dem Lauf. Besonders begehrt war Kotter’s Dusche am Ziel bei mit 28 Grad ganz guten Sommer-Temperaturen.

Die McDonald’s-Familienwertung gewann Familie Becker-Miko vor Familie Hidegkuti und Familie Dreßing. Party-Gutscheine waren ihr Lohn. Im Übrigen konnten sich die drei Erstplatzierten aller Klassen über Preise von Lidl, der Sparkasse Vorderpfalz und dem Verkehrsverein Speyer freuen. Von 1.223 Gemeldeten erreichten 1.051 das Ziel.

Kinderlauf am StartIlona Kotter nahm vor dem Start bereits mehr als 800 Voranmeldungen  entgegen. Nachmeldungen für alle Läufe können am Veranstaltungstag bis ca. 30 Minuten vor den Startzeiten abgegeben werden. 387 Nachmeldungen gingen am Lauftag noch ein. Ältester Teilnehmer war Max Hinssen.

Vor dem Hauptlauf startete Oberbürgermeister Behm im Beisein des TSV-Vorsitzenden Wolfgang Behm bereits den Bambinilaug über 500 m und den Kinderlauf über rund 1.500 m. Start und Ziel waren auch hierfür der große Bogen der Sparkasse Vorderpfalz und dem Flattermann von Neubeck. Leichtathleten des TSV begleiteten die Kleinsten anfangs und gaben Laufhilfen. In  der Mitte der Maximilianstraße wartete der fahrbare Big Mac als Wendemarke. Im Bambinilauf siegte Gabor Schenk von den TSV-Handball-Minis bei den Jungs und Marie-Sofie Fischer vom VfK Schifferstadt vor der ebenfalls für die Handballerinnen des TSV startenden Leonie Schröder. 147 Zieleinläufe waren im Bambinilauf zu verzeichnen, darunter zahlreiche Starter von Kita St. Joseph und St. Hedwig sowie der Rheinpark-Familiy. Sie und die Läufer des Kinderlaufes durften Fußbälle und Sporttaschen des Schuhhauses Bödeker und Gutscheine von McDonalds in Empfang nehmen. Bücherwurm Klaus Belendorff sorgte mit seinen Spezialpreisen für ein besonderes Hallo und die Sieger-Medaillen von Eckhard Krieg fanden auch ihre Abnehmer. Der Kinderlauf über 1.500 m wurde in verschiedenen Altersgruppen ausgewertet und geprägt von Bastian Hirschfeld aus Speyer. Er gewann vor Matthias Schuster vom Hans-Purrmann-Gymnasium und Jonas Kaufmann. Bei den Mädchen waren Annika Müller, Sophia Raether und Matilda Heisel die Schnellsten.

Unverzichtbar sind die Organisationen  wie Polizei-, Rettungs- und Sanitätsdiensten, THW oder auch die Freiwillige Feuerwehr Speyer sowie die zahlreichen ehrenamtlichen TSV-Helferinnen und Helfer  vor und hinter den Kulissen. Gerade die Rettungsdienste standen aufgrund des Waldbrandes unter besonderer Anspannung. Daher Ihnen ein besonderes Dankeschön. Für den Fotodienst war Mathias Heibel mit seinem Team vor Ort.  Kotters Helferinnen und Helfern galt sein besonderer Dank.

Kontakte, Voranmeldungen, Auskünfte:

www.brezelfestlauf.de, Mail: herbert.kotter@gmx.de.    Ergebnisdienst: www.br-timing.de

Text: Herbert Kotter; Foto: dak; Herbert Kotter

15.07.2015


Speyerer Brezelfestumzug bei „angenehmem“ Wetter einmal mehr ein gelungenes Ereignis

25.000 bis 30.000 (plus?) Zuschauer feiern kräftig mit

cr. Speyer- Genau 100 Zugnummern – die traditionelle „Zug-En(d)te“ mit der Nummer 101 musste in diesem Jahr entfallen, weil der Rockmusikerverein Speyer mangels Helferinnen und Helfer „die Beinchen (und was sich darüber anschließt) nicht in die Höh'“ brachten, um den untrennbar zu dem Ententier gehörenden Festwagen aufzurüsten – dazu „Polizei-offiziell" und deshalb auch eher konservativ geschätzt und letztendlich auch mit den beiden Zugmarschallen Mike Oehlmann und Dennis Peterhans einvernehmlich „gezählte“ 25.000 bis 30.000 begeisterte Zuschauerinnen und Zuschauer am Wegesrand – der Brezelfestumzug 2015 erwies sich einmal mehr als gelungenes Ereignis und ein großartiger Publikumsmagnet.

Immer mehr erweisen sich dabei die prächtig ausgeführten Festwagen des Verkehrsvereins mit ihren überdimensionalen Symbolen des Brezelfestes als das tragende Gerüst des Zuges, zwischen die sich einmal mehr großartig aufspielende Musikkapellen in großer Besetzung, Spielmannszüge und Guggemusiken ebenso einreihten, wie die unzähligen Carnevals- und Sportvereine sowie die wachsende Zahl der Mittelaltergruppen, für die Speyer schon seit langem am zweiten Juli-Sonntag zu einem fixen, unumstößlichen Termin geworden ist.

Da sind Vereine wie der TSV Speyer mit seinen schier unzähligen Abteilungen, die allein schon einen ganzen Festzug gestalten könnten. Da waren aber auch einmal mehr Königinnen und Prinzessinnen „en masse“ am Start, die - zumeist im chicen Cabriolet - durch die Stadt kutschiert wurden – da waren aber auch die riesigen, mitunter sogar mehrteiligen Festwagen, von denen herab sich die Stadtoberen um Oberbürgermeister Hansjörg Eger und Bürgermeisterin Monika Kabs sowie die Verantwortlichen des Verkehrsvereins um ihren Vorsitzenden Uwe Wöhlert darin zu überbieten versuchten, pausenlos Brezeln und „Kamelle“ unter „ihr Volk“ zu bringen.

„Keine besondern Vorkommnisse – alles ruhig und friedlich abgelaufen“ - so meldete der Einsatzleiter der Polizei schon kurz nach der Auflösung des Zuges am Festplatz. Dass sich - rechtzeitig auf dem Höhepunkt der Mittagshitze - eine dünne Wolkendecke vor die Sonne schob, mag ein weiterer Grund dafür gewesen sein, dass die am Wegesrand dicht an dicht aufgereihten Zuschauer, die zu Beginn des Umzuges noch nach etwas Schatten Ausschau hielten und deshalb auch schon einmal von einer Straßenseite auf die andere wechselten, diesen Sonntagnachmittag und damit den Brezelfestumzug einfach nur noch als das empfanden, was er nach dem Willen seiner Veranstalter auch sein sollte: Ein unterhaltsames, schönes und angenehmes Fest für alle.

Und das spiegelt sich sicher auch in den zahlreichen Bildern wieder, die unsere Fotografen heute geschossen haben und die wir ihnen – portionsweise – an den nächsten Brezelfesttagen noch präsentieren werden – denn wie heißt es doch so richtig? „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.....“ - also: Viel Spaß beim Betrachten und vielleicht finden auch Sie sich in einem der Bilder wieder. Fotos: gc/dak.

12.07.2015


Speyerer Brezelfest auch in den nächsten ein-, zweihundert Jahren gesichert

Traditioneller Stammtisch am Brezelfestmontag wieder mit vielen Ehrengästen - Rekordergebnis bei der traditionellen Bildversteigerung

cr. Speyer- Gestern Mittag, Punkt 13:03 Uhr: Nach minutenlangem, geradezu verbissenem Bieterwettstreit läßt Dr. Thorsten Hauguth, amtierender Präsident von „Round Table 63“ in Speyer, den imaginären „Hammer“ über dem Gebot von Regina Ellmaurer für das „Brezelfestbild 2015“ fallen: 15.500 Euro – ein Preis, wie er in dieser Höhe bislang nie zuvor erzielt werden konnte. Gemeinsam mit den 600 Euro für die Brezelfest-Buttons und dem Erlös aus dem Verkauf des Brezelfest-Weines kommt jetzt das Ziel der Tabler, damit die aufwändige Seilbahn in dem neuen Klettergarten der im kommenden Jahr einhundertjährigen Speyerer Walderholung finanzieren zu können, in greifbare Nähe.

Mit einem Vorgebot von Franz Hammer mit 3.000 Euro gestartet, das schon im Vorfeld von Mike Oehlmann auf 3.800 und von Anton Morgenstern auf glatte 4.000 Euro erhöht worden war, ging es bei der gestrigen Versteigerung Schlag auf Schlag: Sparkasse Vorderpfalz 4.500, Anton Morgenstern 5.000, Mike Oehlmann 5.500 Euro, dann wieder die Sparkasse Vorderpfalz, die auf 5.800 Euro erhöhte, ehe sich dann auch Jürgen Sievert von „Palatina Geocon“ mit einem Gebot von 6.000 Euro in den Bieterwettstreit einklinkte. 6.300 Euro dann wieder von der Sparkasse Vorderpfalz, 6.700 von „Palatina Geocon“, dazwischen die „Volksbank Kur- und Rheinpfalz“, die ihr Gebot mit 7.000 Euro platzierte, ehe die Gebote – 7.500, 8.000 und schließlich 8.500 Euro - munter zwischen „Palatina Geocon“ und der „Sparkasse Vorderpfalz“ hin und her wogten. Als dann Noch-Sparkassen-Vorstand Uwe Geske 8.700 Euro bot, meinte ein Besucher am Nachbartisch: „Der will scheint's noch ämol Geld fir soi aldi Firma ausgewwe“. Doch schon ging's munter weiter: Jürgen Sievert - 9.000 Euro, Sparkasse Vorderpfalz - 9.500 und noch einmal „Geocon“ mit 9.600 Euro. Punkt 12:58 Uhr bot Uwe Geske für die Sparkasse Vorderpfalz 10.000 Euro, Sekunden später überboten von Peter Kinscherff von „Römerhaus Schifferstadt“ mit 10.300 Euro.

Mit 10.600 Euro schaltete sich dann auch die spätere Gewinnerin, Regina Ellmaurer in das „Bietergefecht“ ein und hatte – noch einmal hin, noch einmal her – rasch die bisherige Bestmarke bei einer Bildversteigerung zum Brezelfest von 12.600 Euro übertroffen. So langsam steigerte sich die Spannung ins unerträgliche und konzentrierte sich schließlich auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen von Peter Kinscherff und Regina Ellmaurer, aus dem schließlich Regina Ellmaurer unter dem Jubel ihres sie umgebenden Freundeskreises als Siegerin hervorging.

Vor dieser aufregenden Auktion hatte der Vorsitzende des Verkehrsvereins Speyer e.V., Uwe Wöhlert, bereits „zum Einüben“ eines der seltenen Exemplare des „Skandal-Buttons“ aus dem Jahr 1988 „unter den Hammer“ gebracht, das das Ehrenmitglied des Verkehrsvereins, Hans „Hänschen“ Gruber, sich aus seiner Sammlung und von seinem Herzen „gerissen“ hatte. Auch hier wogte das Bietergefecht nach einem Einstiegsgebot von Uwe Wöhlert mit 100 Euro in kleineren Steigerungsschritten hin und her, ehe ihn die ob ihres „Sieges“ überglücklichen Eheleute Hess bei einem Zuschlag von 600 Euro ihr eigen nennen konnten.

Zu Beginn des vergnüglichen Vormittags – er konnte wegen eines Kommunikationsproblems mit dem dann bestens aufgelegten Duo Dr. Beutelspacher/ Hering Cerin erst gut eine halbe Stunde nach dem ausgedruckten Termin beginnen, hatte „Brezeluwe“ Uwe Wöhlert die gut 180 „handverlesenen“ Gäste dieser Traditionsveranstaltung des Verkehrsvereins wie immer im Biergarten der Familie Dingeldein hinter dem „Schwarzwaldhaisl“ begrüßt, an ihrer Spitze Speyers Oberbürgermeister Hansjörg Eger und die Mitglieder des Stadtvorstandes, Bürgermeisterin Monika Kabs und Beigeordneten Frank Scheid. Zum ersten Mal mit dabei auch Scheids Nachfolgerin Steffi Seiler, die am kommenden Donnerstag im Rahmen der Stadtratssitzung in ihr neues Amt eingeführt werden wird.

Einen besonderen Gruß hatte Wöhlert für den Speyerer Ehrenbürger und früheren Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz und Thüringen, Prof. Dr. Bernhard Vogel parat - sein spezieller Willkommensgruß galt auch den Abgeordneten Norbert Schindler MdB und Dr. Axel Wilke MdL, dessen neuer Kollege Walter Feiniler sich wegen eines Termins in Mainz entschuldigen lassen musste (Zwischenruf eines Tischnachbarn: „Do siehschd ämol, wer was schaffe muss...“).

Aus der näheren und weiteren Umgebung waren die Verbands-, bzw. Ortsbürgermeister Theo Reiland (OVG Otterstadt/Waldsee), Theo Hoffmann (VG Deidesheim) und Peter Eberhard (OG Dudenhofen) zu dem beliebten Frühschoppen nach Speyer gekommen. Seitens der „Ehemaligen auf der Politikerbank“ galt Wöhlerts Gruß dem früheren Speyerer Oberbürgermeister Werner Schineller und seinem langjährigen Bürgermeister Hanspeter Brohm, dem er – nachträglich noch – auch zu seinem 70. Geburtstag gratulieren konnte.

Hochrangig „besetzt“ auch wieder die Bänke der Speyerer Geistlichkeit mit Bischof Dr. Karl Wiesemann und Weihbischof Otto Georgens sowie Dompfarrer Matthias Bender und - evangelischerseits - Dekan Markus Jäckle.

Und eigentlich hätte es ja jeder der rund 180 Gäste verdient gehabt, auch an dieser Stelle einzeln und individuell erwähnt zu werden – doch aus Zeitgründen musste sich Wöhlert am Ende seiner langen Grußliste nur noch auf zwei Gäste beschränken, für die dieser Brezelfest-Stammtisch wohl der letzte in ihrer Amtszeit war: Die beiden Oberstleutnante aus der Kurpfalz-Kaserne Stefan Jeck und Jürgen Manthey, deren Wirkungsstätte bekanntlich zum Jahresende geschlossen wird. Ihnen rief Wöhlert, der selbst bei den Speyerer Pionieren „gedient“ hatte, unter dem langanhaltenden Beifall der Runde ein herzliches „Anker wirf“ zu – den Gruß aller Pioniere - und versicherte ihnen, dass für sie für alle Zeiten in Speyer ein Ankerplatz reserviert sei.

Danach galt es noch den Unzähligen zu danken, die sich auch in diesem Jahr wieder um die Vorbereitung und Organisation des Brezelfestes verdient gemacht hätten: Neben den Mitgliedern seines Vorstandes und des Beirates des Verkehrsvereines nannte Wöhlert hier insbesondere Dr. Thorsten Hauguth, den Präsidenten von „Round Table 63“ und die verdiente Präsidentin des „Dirndl-Lederhosen-Stammtischs“, Christiane Stamm.

Begrüßen konnte Wöhlert schließlich auch den Ehrenvorsitzenden des Verkehrsvereins, Willy Grüner und das Ehrenmitglied „Hänschen“ Gruber. Und zu guter Letzt galt sein besonderer Gruß dem Kaiserslauterner „Friedensradler“ Hans Herbrand, der am Sonntag zum 30. Mal am Brezelfestumzug teilnahm und in diesem Jahr an vorderster Stelle sogar den Zug anführte. Ebenso herzlich begrüßte er die Eheleute Ursula und Dr. Franz Becker, die als „Fastnachtsverrückte“ mit ihrem „Fides Carnevalsclub“ Ketsch seit Jahren schon quasi das Abonnement für den „schönsten und kreativsten Festwagen“ innehätten.

Und schließlich musste der Vorsitzende auch noch einen ganz besonderen Gast willkommen heißen: Den „Brezelbuu“, der in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag feiern kann und mit ihm sein „alter ego“ - den, der ihn tagtäglich zum Leben erweckt: Andreas Linner, den Träger dieser rund 50 Kilogramm schweren Figur – Respekt für diesen „Kraftakt“!

Dank sagte Wöhlert schließlich auch allen, die ihren Beitrag zum Gelingen des Festes leisteten: Den drei Geistlichen, die am Samstag so vortrefflich den ersten und hoffentlich nicht letzten) ökumenischen Trachtengottesdienst im Festzelt zelebriert hatten, Kirchenrat Thomas Niederberger, der für den erkrankten „Altdekan“ Friedhelm Jakob eingesprungen war - „Alles Gute auch, Herr Dekan und baldige vollständige Genesung!“ Der Grundsatz, dass Kirche zu den Menschen gehen müsse, habe sich in beiden Gottesdiensten bestätigt, unterstrich Wöhlert, und die vielen Besucher hätten dem Verkehrsverein als ihrem Initiator recht gegeben. Das habe sich auch am Samstag Abend gezeigt, als „Night fever“ im Dom und der Ökumenische Gottesdienst auf dem Festplatz beide ihre „Fans“ gefunden hätten.

Auch das Wetter habe – bis dato zumindest – optimal mitgespielt und der Stadt den Rahmen für einen wiederum prächtigen Festzug geschenkt, für den sich Wöhlert ausdrücklich bei Mike Oehlmann und Dennis Peterhans bedankte.

Jetzt gelte es nur noch, den „Pink Monday“ am Nachmittag des Montages zu bestehen, mit dem der Verkehrsverein auch selbst ein „starkes Zeichen für Toleranz“ setzten wolle – dann endlich könnten sich auch die engagierten Mitglieder seines Vorstandes am letzten Tag des Festes, am Dienstag ganz und endgültig dem Feiern hingeben. Dann bleibe ihm als Vorsitzendem des Verkehrsvereins Speyer nur noch, allen Mitarbeitern und Helfern, darunter in den letzten Tagen vor dem Fest auch „gefühlt der Hälfte aller Städtischen“ Dank und Anerkennung zu sagen für ihre Unterstützung.

Apropos „Toleranz“: In seinem anschließenden „kurzen“ Grußwort – auf die gut 40minütige Festrede wollte er angesichts der bereits fortgeschrittenen Zeit dankenswerterweise verzichten - kam der Oberbürgermeister gleich zu Beginn auf die Grundwerte des neuen Stadtmarketing-Konzeptes zu sprechen, von denen sich Toleranz und Lebenslust an diesen Brezelfesttagen in ganz besonderer Weise gespiegelt hätten. Mit Blick auf den gelungenen Ökumenischen Trachtengottesdienst am Samstag bezeichnete es Eger als „einen Ausbund an Toleranz“, wenn ein Saarländer – Pfarrer Ralph Gölzer – am Altar im Festzelt das Evangelium „ufff Pfälzisch“ vorgelesen habe.

Bezogen auf seine Ankündigung bei der Vorstellung des neuen Stadt-Marketingkonzeptes, alle „Großveranstaltungen in der Stadt auf den Prüfstand stellen zu wollen“, konnte Eger die Verantwortlichen des Verkehrsvereins und alle Freunde des Brezelfestes beruhigen: Das Speyerer „Nationalfest“ bleibe von diesen Überlegungen unberührt, weil es seit langem schon zum „kulturellen Erbe“ der Stadt gehöre. „Wir Speyerer sind stolz auf unser Brezelfest“, betonte Eger, bündelten sich in ihm doch gleich drei „Tugenden“ des neuen Konzeptes: Die Affinität zur Kunst durch die alljährliche Versteigerung eines bildnerischen Kunstwerkes zugunsten eines sozialen Zwecks - die Aufführung von Musik der unterschiedlichsten Stilrichtungen auf dem Festplatz und schließlich die „gelebte Toleranz der Speyerer“, die auch beim diesjährigen Brezelfest wieder „punkten“ könne. Bestens ausgestattet mit solchen Grundwerten sei das Speyerer Brezelfest deshalb wohl auch in den nächsten 100, eher sogar 200 Jahren gesichert.

Bevor dann der mit Spannung erwartete Höhepunkt des Stammtischs, die Versteigerung des Brezelfestbildes - in diesem Jahr geschaffen von der Künstlerin Gerdi König – und des „Skandalbuttons“ aufgerufen wurden, ergriff Dr. Heinz-Dieter Jakumeit Mikrophon und die Gelegenheit, um die Gewinner in den verschiedenen Kategorien des Festzuges bekanntzugeben, die eine fünfköpfige Jury unter der Leitung von Klaus Steckmann ausgewählt hatte.

Dabei hatte es die Jury bei den Festwagen auch in diesem Jahr nicht schwer.

Der „Fides Carnevalsclub Ketsch e.V.“ errang einmal mehr – diesmal mit „seiner gelben Sippe der Simpsons“ den ersten Preis und eine Prämie von 300 Euro, gefolgt vom „Carnevalsverein „Rheinfunken Speyer“ (200 Euro) und dem „Round Table Club Speyer“ (100 Euro)

Bei den Fußgruppen siegte die „Weiberbratenvereinigung Berghausen 1706“ (300 Euro Prämie) vor dem „Speyerer Kinder- und Jugendzirkus Bellissima Polaris e.V.“ (200 Euro und der Historischen Gruppe der „Freiwilligen Feuerwehr Speyer“ (100 Euro).

Um der wachsenden Vielfalt bei den Musikgruppen gerecht zu werden, habe sich, so Dr. Jakumeit, die Jury in diesem Jahr entschlossen, in dieser Kategorie die Zahl der Sieger von einem auf zwei zu erhöhen. Der 1. Preis und eine Prämie von 200 Euro ging hier an den Spielmannszug der „königlich-bayerischen Landwehr“, gefolgt von der Music- und Showband der „Jokusgarde Mainz-Kastell“, die sich über eine Zuwendung von100 Euro freuen darf. Foto: pem

14.07.2015


Toleranz und Lebenslust konstitutive Bestandteile des Speyerer Alltags

Der erste „Pink Monday“ macht nach erster, zögerlicher Annäherung „Lust auf mehr“

gero. Speyer- Gestern Mittag, 16.30 Uhr: Laut Programm ist das Große Festzelt des „Geburtstagskindes des Tages“, Sandy Marquitz – er feierte gestern seinen 28. Geburtstag - schon seit gut einer halben Stunde geöffnet für die erwarteten Besucherscharen zum ersten „Pink Monday“. Doch aus dem nur spärlich beleuchteten Festzelt dringt nur laute Disco-Musik nach draußen und die wenigen Gäste, die sich schon ins Zelt „verirrt“ haben, werden so langsam unruhig: Sollte der mit Spannung erwartete „Pink Monday“ am Ende gar ausfallen? Zuversichtlich bestellt ein älterer Speyerer dennoch ein Bier und erblickt dann den kleinen Programmzettel auf dem Biertisch, auf dem geschrieben steht: (Erst) 19.00 Uhr Eröffnung durch Lady Michel – Grußwort des Oberbürgermeisters. Also gilt auch hier: „Wer zu früh kommt, den bestraft das Leben“ - für unseren Speyerer also noch Zeit, einen kleinen Bummel über den Rummelplatz zu machen.

Zwei Stunden später – unser Speyerer ist wieder zurück: So langsam füllt sich das Große Festzelt. Wer rechtzeitig einen Tisch bestellt hat - und das waren immerhin achtzig an der Zahl - trinkt nicht nur zuerst an diesem Abend, sondern hat auch den besten Blick auf die in alle Richtungen „ausladenden“ vier „Damen“ vom „Rhein-Neckar-Theater“ in Mannheim-Sandhofen. In der Saalmitte haben die „Matadore“ des Verkehrsvereins um „Brezeluwe“ Uwe Wöhlert ihren Tisch bezogen – an den Rändern des Mittelblocks, wo Linken-Stadtrat Aurel Popescu gleich zwei Tische reserviert hat, um dort mit seinen Freunden erkennbar Position zu beziehen gegen die zuvor im Internet aufgetauchten Schmähungen und Verunglimpfungen der Veranstaltung und ihrer Macher, posieren inzwischen die Aktricen mit prominenten Speyerern wie dem Beigeordneten Frank Scheid – es soll Toleranz gelten an diesem Abend – Toleranz gegenüber jedweder sexueller Orientierung. Nur eines soll nicht gelten an diesem Abend: Miesepetrigkeit und schlechte Laune.

Lady Cèline Bouvier, mit „Klarnamen“ Markus Beisel, hat gar ihren Vater mitgebracht, denn auch „sie“/er feiert an diesem Tag Geburtstag, wird 36 Jahre alt. Er/sie hat sich an diesem Tag für ihren Auftritt in Speyer extra-fein „aufgebrezelt“ und im Vorfeld schon für sich und ihre drei Kolleg“innen“ Dirndl genäht, um mit den Speyerern mithalten zu können

Um Punkt 19.00 Uhr erklimmt Oberbürgermeister Hansjörg Eger die Bühne – und muss erst einmal auf ein weiteres, kleines Podest klettern, um mit „Lady Michel aus Ibiza“ mithalten zu können, die schon ohne ihre schwindelerregenden High Heels mehr als 1.90 Meter misst. „Für uns Speyerer sind Toleranz und Lebenslust konstitutive Bestandteile unseres Alltags“, unterstreicht Eger. Und deshalb stünden beide Begriffe ganz weit vorne auf der Liste der Eigenarten dieser Stadt, wie sie auch in dem neuen Stadt-Marketingkonzept festgeschrieben seien. „So nett wie hier bin ich noch in keiner Stadt empfangen worden“, freut sich „Lady Michel“, als sie/ihn der Oberbürgermeister am Ende seiner Begrüßung herzlich umhalst.

Und dann stehen sie alle vier auf der Bühne: Lady Cèline Bouvier und Lady Michel – dazu die wallende „Dolores von Cartier“ und - last but not least - das „Küken“ der Truppe, der Gesangsstar Francesca Gabiano, für die DJ Waltraud alias Holger Staffa für den richtigen, krachenden Sound sorgt.

„Wir wollen mit unseren Auftritten niemand provozieren“, betont Lady Cèline Bouvier in einer kurzen Pause gegenüber dem SPEYER-KURIER. „Wir sind heut' einzig und allein nach Speyer gekommen, um den Menschen Spaß zu bereiten und vielleicht bei dem einen oder anderen von ihnen auch ein Gefühl dafür zu wecken, dass auch Schwule und Lesben einfach nur Menschen sind, die gerne mit anderen feiern – mit Homos ebenso wie mit Heteros. Wenn dies heute Abend am Ende unserer Show die Besucher hier im Saal mitnehmen, dann haben wir unser Ziel erreicht“.

Und schon muss sie wieder zurück auf die Bühne, wo es erneut schwungvoll weitergeht: Auf der Bühne und mehr und mehr auch auf den Tischen und Bänken des Festzeltes, wo die Unsicherheit der anfangs nur die Szenerie Beobachtenden so langsam echter Begeisterung weicht, die sich in lautstarken Jubelgesängen Luft macht.

Die Verkehrsvereins-Oberen jedenfalls waren sich am Ende dieses Premierenabends einig: Der „Pink Monday“ hat sich gestern schon bei seiner ersten Auflage einen festen Platz im Brezelfest-Programm errungen.

Und auch unser älterer Speyerer war's zufrieden: „Kloor war's“, lobt er – und, höchstes Lob eines Pfälzers: „'s war ämol was anneres“, meint er, als er gegen 22.00 Uhr das Festzelt verlässt. Nicht, dass ihm die nachfolgende und noch lange währende Party mit DJ Waltraud nicht gefallen hätte – nein, ihm war sie dann nur doch ein wenig zu laut - und Helene Fischers „atemlos“ ist ohnedies nicht sein „Fall“. Foto: gc

14.07.2015


Sehr erfolgreicher Brezelfestbuttonverkauf des Round Tables

Speyer- Das Wetter am Donnerstag und Freitag spielte dem Round Table und dem Verkehrsverein in die Karten. Nachdem die ersten Scharchen am Donnerstag rund um den Festplatz an die Frau/den Mann gebracht worden waren, hieß es am Freitagabend „die Buttons sind alle leider ausverkauft“.

Die Tabler hatten damit, mit der tollen Unterstützung unserer Bürgermeisterin Monika Kabs, ihr Verkaufstalent unter Beweis gestellt, sodass sich nun der Tisch voll auf die Beteiligung am Brezelfestumzug konzentrieren kann.

Der Speyerer Round Table wird auf Zugnummer 3 vertreten sein und freut sich auf jeden Besuch!

Zudem möchten die Tabler auch noch auf die Versteigerung des Brezelfestbildes am Montag, um 11:00 Uhr, am Schwarwaldhaisel hinweisen. Jeder, der am diesjährigen Brezelfestbild von Frau König interessiert ist, ist herzlich eingeladen an der Versteigerung teilzunehmen. Alle Einnahmen aus dem Verkauf von Buttons, Brezelfestwein und Brezelfestbild gehen zugunsten der neuen Seilbahn auf dem Spielplatz der Walderholung.

Text und Foto: Timothy Starratt

11.07.2015


Dirndl-, Lederhosen- und Landhausmode - Video der Modenschau

SPEYER-KURIER präsentiert Modenschau mit den neuesten Modellen aus dem Speyerer Modehaus Demmer

spk. Speyer- Mit einer ganz besonderen Neuheit wird am kommenden Samstag, dem 11. Juli, im Rahmen des Brezelfestes 2015 die diesjährige, zwischenzeitlich schon zu einer kleinen Tradition herangereifte „Nacht der Tracht“ in den Festzelten und Biergärten auf dem Speyerer Festplatz gestartet. Dann wird nämlich Punkt 18.00 Uhr das große Speyerer Stadtgeläut, das sonst nur am Vorabend des 1. Advents und in der Weihnachts- und Neujahrsnacht erklingt, die Besucher des „größten Volksfestes am Oberrhein“ zum ersten „Ökumenischen Trachtengottesdienst“ in das große Festzelt rufen. Zwar leider nur von der „Konserve“ werden dann die Glocken aller Kirchen der Stadt die Menschen dazu einladen, vor einer schier endlosen Brezelfestnacht eine Stunde lang innezuhalten und sich der Ruhe und Besinnung hinzugeben. Dompfarrer Matthias Bender und das evangelische Pfarrerehepaar Christine und Ralf Gölzer werden in Pfälzer und Saarländer Mundart Lesungen und Predigt halten, dieweil die Gottesdienstbesucher mit Ausnahme einiger eigens angekündigten Stellen in der Liturgie weiterhin ihr kühles Bier und ihre knusprigen Brezeln genießen können.

Tragen werden die Speyerer BesucherInnen und ihre Gäste „vunn auswärds“ auch an diesem Abend wieder ihre in diesen Tagen längst zum Straßenbild der Stadt gehörenden, alpenländisch geprägten Dirndl-, Lederhosen- und Landhausmoden – doch auch T-Shirt und Jeans seien bei diesem Anlass natürlich erlaubt, beteuern die Veranstalter. „Auf die richtige Grundeinstellung zum Beten und zum Feiern kommt es an“, so der Initiator dieses Gottesdienstes, Marktmeister Franz Hammer.

Doch Hand aufs Herz: So richtig „chic und in“ fühlen sich „Frau und Mann“ doch nur in der richtigen, modischen Ausstattung. Und für die hat das Speyerer Dirndl-, City- und Landhausmodengeschäft Demmer mit seinen Niederlassungen in Heidelberg, Mannheim, Ludwigshafen und Landau schon lange vor der „Nacht der Tracht“ eine reiche Auswahl der neuesten Modelle zusammengetragen und sie schon einmal bei einer umfangreichen Modenschau am 3. Mai beim „Speyerer Frühlingsfest“ präsentiert. (Der SPEYER-KURIER berichtete über diesen Event in Wort und Bild in seiner Ausgabe vom 17. Mai 2015).

An diesem Tag war übrigens auch ein Film-Team unserer Zeitung mit „am Start“. Was den Kollegen dabei an Neuem und besonders Sehenswertes aufgefallen ist, das zeigt der nachfolgende Film – gerade noch rechtzeitig, um sich selbst in den nächsten Tagen unter fachkundiger Beratung noch ein neues, bezauberndes Outfit bei Demmer-City- und Landhausmoden zusammenstellen zu können. 

Also: Nichts wie los - Mode shoppen, zum Gottesdienst kommen und anschließend und in den nächsten Tagen feiern, feiern und nochmals feiern. Viel Spaß dabei. Foto: gc

Zum Video

09.07.2015


„Unterhaltung der ganz anderen Art“

„Pink Monday“ lädt Schwule, Lesben und Heterosexuelle zu frecher Party auf dem Brezelfest ein

cr. Speyer- Sie sind schon ein tolerantes und weltoffenes Völkchen - die Speyerer. Und so war es auch kein Wunder, dass die Ankündigung des Vorstandes des „Verkehrsvereins Speyer e.V.“, zum ersten Mal in der über hundertjährigen Geschichte dieses „größten Volksfestes am Oberrhein“ am 13. Juli 2015 an 16.00 Uhr auf dem Festplatz einen „Pink Monday für Schwule, Lesben und Heteros“ zu feiern, keinerlei Reaktionen hervorrief – zumindest keine negativen. Allenfalls, dass sich der eine oder andere darüber mokierte, dass es auch für diese Veranstaltung wieder ein englischer Begriff sein musste, um diesem „neuen Kind“ einen passenden Namen zu geben.

Wie die Verantwortlichen des Brezelfestausschusses jetzt mitteilten, wird der „Pink Monday“ in einem eigenen Partyzelt auf dem Speyerer Festplatz stattfinden. Eingeladen sind dazu gleichermaßen Schwule, Lesben und Heteros - kurz alle, die Freude am gemeinsamen Feiern haben. Geboten werden soll zu dieser „außergewöhnliche Veranstaltung mit Volksfestcharakter“ - so beschreibt sie der Verkehrsverein - ein „buntes und freches Programm“ aus Gesang, Comedy, Varieté und Stimmungsmusik. In der von „Gayvent“ in Kooperation mit „Event-Tent“ organisierten Party werden die u.a. aus dem Mannheimer „Rhein-Neckar-Theater“ bekannten Travestie-Künstler Céline Bouvier, Dolores von Cartier, Francesca Galiano, Melanie Haag und die Partymusik von Dj Waltraud inmitten des traditionsreichen Speyerer Brezelfestes für „Unterhaltung der ganz anderen Art“ sorgen.

Ziel des „Pink Monday“ soll es sein, in Speyer einen Event zu schaffen, von dem sich alle Freunde des Brezelfestes angesprochen fühlen sollen – egal, ob jung oder alt, ob schwul, ob lesbisch oder hetero. Der „Pink Monday“ wolle seine Besucherinnen und Besucher einfach nur niveauvoll unterhalten, begeistern und dabei Toleranz und Offenheit fördern.

Das Speyerer Brezelfest als „größtes Volksfest am Oberrhein“ mit seiner Ausstrahlung weit über die Grenzen der Metropolregion Rhein-Neckar hinaus, greife damit auf seine lange Tradition zurück, immer wieder Neues und Ungewöhnliches zu bieten. Mit dem „Pink Monday“ wollten die Verantwortlichen in Speyer zugleich auch ein Zeichen für Offenheit und Toleranz setzen – ein Bedürfnis, das auch für viele andere Bereiche unserer Gesellschaft ein immer wichtigeres Anliegen werde. „Für uns ist diese Veranstaltung ein Experiment, dessen Gelingen wir aber optimistisch entgegensehen“, hatte Verkehrsvereins-Vorsitzender Uwe Wöhlert kürzlich bei der Vorstellung des Gesamtprogramms des diesjährigen Brezelfestes unterstrichen. Denn die Speyerer seien nicht nur nach Wöhlerts fester Überzeugung bereit, mit jedem ausgelassen, aber friedlich zu feiern – gleichgültig, mit welcher sexuellen Orientierung und Präferenz er auf den Festplatz kommt.

Übrigens: DER EINTRITT zum „PINK MONDAY“ IST FREI!

Außerdem gibt es noch die Möglichkeit, Tische für den „Pink Monday“ zu reservieren! Doch auch hier gilt: Schnell die besten Plätze sichern! Denn wer zuerst kommt... trinkt zuerst.....

Reservierungen und weitere Informationen: http://pinkmonday.gayvent.de/

03.07.2015


Ökumenischer Gottesdienst zur 'Nacht der Tracht' und „Pink Monday“

Neues und viel Bewährtes zum Speyerer Brezelfest 2015

cr. Speyer- Bei allen Fans und Freunden des Speyerer Brezelfestes weist die „Erwartungskurve“ jetzt so langsam wieder steil nach oben. Denn schon in drei Wochen geht das traditionsreiche, „größte Volksfest an Oberrhein“ seinem Höhepunkt und Abschluss entgegen. Höchste Zeit also, dass der Vorstand des für Organisation und Durchführung des Brezelfestes verantwortlichen „Verkehrsvereins Speyer e.V.“ jetzt bei einem Pressegespräch in der „Domhof Hausbrauerei“ den Schleier über dem wiederum gelungenen „Mix“ aus neuen und den seit Jahren gut eingeführten Attraktionen des Festes lüftete. Dazu konnte Verkehrsverein-Vorsitzender Uwe Wöhlert gemeinsam mit dem Geschäftsführer der „Verkehrsverein Speyer Veranstaltungs GmbH“, Claus Rehberger, wieder ein vielseitig-buntes Programm für Jung und Alt, für Gläubige und Ungläubige sowie – erstmals in der 116jährigen Geschichte des Brezelfestes – für Menschen unterschiedlicher sexueller Orientierung aufblättern.

Nach den beiden von den Speyerern errungenen Weltrekorden für die größte Zahl von „Dirndl-Trägerinnen unter einem Zeltdach“ im Jahr 2013 und der weltweit „längsten Polonaise von Dirndlträgerinnen und Lederhosen-Trägern“ 2014 wird es in diesem Jahr am Brezelfestsamstag zwar keinen erneuten Weltrekordversuch, dafür aber – ganz im Sinne und dem Wunsch der unvergessenen Heike Häußer auf ihrem letzten Brezelfest entsprechend - wieder eine lange „Nacht der Tracht“ geben. Eingeleitet wird diese – zumindest nach Speyerer Zählweise - längst zu einer „festen Tradition“ gewordene „Nacht der Tracht“ durch einen Ökumenischen Gottesdienst am Samstag, dem 11.07.2015 um 18.00 Uhr im Großen Festzelt, den seitens der evangelischen Kirche das Pfarrerehepaar Christine und Ralf Gölzer (Dreifaltigkeitskirche) in Saarpfälzer Mundart und katholischerseits Dompfarrer Matthias Bender und Gemeindereferentin Sigrid Sandmeier (Dompfarrei) gestalten werden. Zu diesem Gottesdienst, der mit dem Vollgeläute aller Speyerer Kirchen – wenn auch nur von der „Konserve“ zugespielt – eröffnet wird, sind natürlich auch „Nicht-TrachtenträgerInnen" eingeladen. Und noch ein Hinweis: Bei diesem so ganz anderen Vorabend-Gottesdienst sind - außer während der von den Geistlichen angekündigten liturgischen Höhepunkten - der „fortgesetzte Genuss von Bier und Brezeln“ ausdrücklich erlaubt.

Zwei Tage später, am Montagnachmittag, dem 13.07.2015, ab 16.00 Uhr gehört das Große Festzelt unter der „Headline“- unter dem Titel - „Pink Monday“ ganz den „Gays, Lesbians and Friends“ - den „Schwulen und Lesben“ - die dort auf Einladung von Festwirt Sandy Marquitz eine rauschende „Party(nacht) mit DJ“ feiern wollen. „Für uns ist das ein absolutes Experiment“, meinte Uwe Wöhlert zu dieser Idee des Festwirts, der davon berichtet, dass sich solche Partys auf anderen Volksfesten zum „echten Renner“ entwickelt hätten. „Außerdem sind uns alle Menschen - unabhängig von ihrem Glauben, ihrer politischen Überzeugung oder ihrer sexuellen Orientierung, als Gäste auf dem Brezelfest gleichermaßen herzlich willkommen – vorausgesetzt, sie bringen gute Laune mit“, so der Verkehrsvereins-Chef weiter.

Ansonsten wartet auf die Brezelfest-Gäste wieder viel Vertrautes. Doch aufgepasst: Eröffnet wird das Fest – inzwischen auch schon „traditionell“ - bereits am Donnerstag, dem 9. Juli 2015 um 18.30 Uhr mit dem Festbieranstich durch den Speyerer Oberbürgermeister Hansjörg Eger, der dabei sachkundig vom Vorsitzenden des „Verkehrsvereins Speyer“, Uwe Wöhlert, unterstützt wird. Zuvor schon werden beide im offenen Oldtimer-Cabriolet gemeinsam mit einem fröhlichen Tross aus Festwagen, Fußgruppen sowie musikalisch begleitet vom Fanfarenzug „Rot-Weiß“ und dem „Musikverein Mechtersheim“ vom Altpörtel über die bei guten Wetter sicher wieder dicht mit Zuschauern gesäumte Hauptstraße zum Festplatz ziehen, wo die Schausteller ihren Besuchern schon ab 16.00 Uhr einen ersten Vorgeschmack auf ihr reichhaltiges Angebot an Kulinarischem und Mobilem – mit zahlreichen aufregenden Fahrgeschäften also – geben werden.

Der darauffolgende Freitag ist dann den Speyerern und ihren Freunden zum Feiern vorbehalten, die dann „unter sich“ den Festplatz bevölkern und sich schon auf die nachfolgenden turbulentenTage vorbereiten können.

Denn ab Samstag, dem 13.07. geht’s dann so langsam wirklich richtig rund: Dann trifft sich schon ab 13.00 Uhr die „schwarze Medienzunft“ zum traditionellen „Journalisten-Stammtisch“ mit Vertretern von Politik und Wirtschaft im Großen Festzelt, ehe sich eine Stunde später, um 14.00 Uhr, ehemalige Schulklassen nach eigener Vereinbarung zu ihrem alljährlichen „Klassentreffen“ zusammenfinden. Am Nachmittag des gleichen Tages „läuft“ auf den Plätzen des Fußballvereins „FC Speyer 09“ das Brezelfeststurnier – das Endspiel ist für 17.30 Uhr eingeplant.

Dann geht’s für alle zum Gottesdienst ins Großen Feszelt, dem sich die lange, vergnügliche „Nacht der Tracht“ anschließen wird.

„Großkampftag“ auf vielen Bühnen dann auch am Sonntag, dem 12.07.2015: Los geht’s schon um 10.00 Uhr mit „Boxen im Festzelt“, wo eine Mannschaft des AV 03 aus Speyer auf eine Auswahl aus Bayern trifft. Gleichzeitig lädt der „SKC Herz Dame“ am „Speyerer Woiständel“ zu einem zünftigen Preisschafkopf-Turnier ein, während sich die Freunde geistreich-gepflegter Pfälzer Mundart, die sich schon lange wieder auf die „Kerch uff pälzisch“ mit dem „Schweechemer Buu“ und langjährigen Speyerer Dekan Friedhelm Jakob „in de Retschkeerch“ - Jung-Speyerern besser bekannt als „Gedächtniskirche der Protestation“ gefreut haben, geistiche Erbauung für die nächsten Tage holen.

Um 11.30 Uhr starten dann mit dem „Bambini-Straßenlauf“ die Wettläufe in den verschiedenen Altersklassen quer durch die Innenstadt – um 11.40 Uhr der Kinder- und Jugendlauf, ehe um 12.00 Uhr der „27. Internationale Speyerer Brezelfest-Straßenlauf“ auf die Strecke geschickt wird.

„Mit viel Tamm Tamm… & Juhuuu…, feiern wir 50 Jahre Brezlbu …“!

Unter diesem – leicht holprigen - Motto wird am Brezelfest-Sonntag ab 13:30 Uhr auch der erneut 101 Zugnummern umfassende Brezelfest-Umzug mit über 2.500 Mitwirkenden von der Burgstraße über die Friedrich-Ebert-Straße, die Wormser Landstraße, Hirschgraben, Bahnhofstraße, Postplatz, Maximilianstraße und Domplatz zum Festplatz ziehen.15 Musikkapellen, Spielmanns- und Fanfarenzüge sowie Guggemusiken, rund 50 Festwagen, Festfuhrwerke und Kutschen, u.a. von der „Eichbaum Brauerei“ und der „Hausbrauerei Domhof“ sowie zahlreiche Fußgruppen haben die beiden Zugmarschalle Mike Oehlman und Dennis Peterhans wieder für dieses Mammutereignis aktivieren können. Gespannt sein darf man dabei schon heute auf den Festwagen der Sparlasse Vorderpfalz, die in diesem Jahr ein leibhaftiges „Space-Shuttle“ auf den Weg durch die Stadt schicken wird, mit dem sie in Wettbewerb um den Sieg für den originellsten Festwagen gegen die in den letzten Jahren auf Platz 1 der Siegerliste abbonnierten Wagenbauer des ambitionierten „Carnevalclubs Ketsch“ treffen wollen.

Wichtig ist den beiden Organisatoren des fröhlichen Lindwurms auch wieder der Aufruf an die Speyerer Jugend, sich als Fahnen- oder Festzeichenträger zur Verfügung zu stellen. Am Tag des Umzugs erfolgt ab 12:30 Uhr die Ausgabe der Festzeichen am THW-Fahrzeug in der Burgstraße / Ecke Josef-Schmitt-Straße. Für seine Mühe erhält dabei jeder mitwirkende Jugendliche einTaschengeld in Höhe von 20,00 Euro, das er im Anschluss an den Festzug auf dem Festplatz sicher gut „umsetzen“ kann.

Denn dort haben die Marktmeister: Franz Hammer und Bernd Kopietz wieder einen höchst attraktiven „Platz“ gestaltet, für den sie überaus interessante Fahrgeschäfte, aber auch verlockende Restaurationsbetriede gewinnen konnten. Erstmals in Speyer vertreten ist dabei das Fahrgeschäft „Devil Rock“ - für leichtes Magenkribbeln sorgen, so Hammer und Kopietz, auch eine Fahrt im „Ultimate“, mit dem „Flipper“ oder mit der „Wilden Maus“. Das erst im Jahr 2014 neu konstruierte Laufgeschäft „Crazy Island“ wird seine Besucher ein- übers andere Mal in Staunen versetzen - nichts für schwache Nerven dagegen die „Geister-Villa“, die sich über zwei Ebenen erstreckt.

Daneben werden auch wieder die bewährten Fahrgeschäfte wie Auto-Skooter, Riesenrad und Kinderfahrgeschäfte mit dabei sein. Selbstverständlich werden auch wieder viele Stammbeschicker - darunter auch viele Speyerer mit ihren Geschäften - z.B. mit Imbissständen, Süßwaren, Spiel- und Unterhaltungsständen auf dem Festplatz Station machen.

Zwischen all diesen Geschäften präsentiert sich auch 2015 wieder der „Brezelfest-Shop“ des Verkehrsvereins mit zahlreichen Brezelfestartikeln an zentraler Stelle auf dem Festplatz. Ehrenamtliche Helfer bieten dort ein breites Sortiment an Souvenirs für alle Altersklassen an. Neu aufgelegt, so die beim Verkehrsverein für diesen Stand verantwortliche Karin Hofmann bei dem Pressegespräch, wurde das beliebte vergoldete Brezel-Halskettchen, das auch in einer versilberten Version erhältlich ist. Für Kinder gibt es neue, bunte Schirmmützen.

Live-Musik erklingt übrigens an allen sechs Festagen wieder an gleich drei Standorten: im Festzelt von Sandy Marquitz, im Biergarten von Peter Koch und im Musikbiergarten von Dirk Scholz.

Ein ganz besonderes Highlight auf dem Festplatz verspricht auch in diesem Jahr wieder der „Brezelfestplatz en miniature“ im Maßstab 1:90 zu werden, den der Römerberger Thorsten Hein gemeinsam mit seinen Freunden wieder um viele Details erweitiert hat.

Diesen „Rummelplatz im Kleinen“ werden auch noch die Brezelfestbesucher an den folgenden beiden Tagen bewundern können: So am Montag, dem 13.07., wenn um 11.00 Uhr bei dem nun wirklich traditionsreichen „Frühschoppen“ im Zelt des „Schwarzwaldhaisl“ der Familie Dingeldein erste „Manöverkritik“ über das „Brezelfest 2015“ gehalten und um Punkt 12.00 Uhr mittags das in diesem Jahr von der Künstlerin Gerdi König geschaffene Brezelfestbild zur Versteigerung kommt. Tendenz dabei nach den ersten Vorabgeboten: Eher mehr....!

Am Nachmittag treffen sich dann die „Speyerer Betriebe zum gemeinsamen fröhlichen Tun“ mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. An diesem Tag halten die Schausteller übrigens vielfältige „Sonderangebote an ihren eigens gekennzeichneten Ständen“ bereit.

Ja, und dann ist an diesem Tag auch noch der „Pink Monday“ - mehr davon siehe oben....

Am Abschlußtag, am Brezelfest-Dienstag, dem 14.07 treffen sich dann nichr nur die Speyerer Seniorinnen und Senioren zum Treff in ihrer Altersgruppe. Nein, auch für alle anderen ist dieser Tag noch einmal Gelegenheit, kräftig durchzustarten, ist doch von 14.00 bis 19.00 Uhr wieder „Familientag“ mit vergünstigten Preisen sowie der Möglichkeit zur Einlösung der bei der Glücksradaktion gewonnenen Gutscheine angesagt. Denn:

Das Glücksrad dreht sich auch beim Brezelfest 2015 wieder -

denn auch zum Brezelfest 2015 wird sich wieder an 3 Samstagen – erstmals am 27.06., sodann am 04.07. und schließlich auch noch am 11.07.2015 - jeweils von 11.00 bis 13.00 Uhr an der „Alten Münze“ das Glücksrad drehen. Dabei werden insgesamt 2.700 Gutscheine kostenlos zur Verlosung kommen - je zur Hälfte Verzehrgutscheine und für die Benutzung der Fahrgeschäfte. Alle Gutscheine sind von den Schaustellern gespendet.und können am „Tag der Familien“, am Dienstag, 14.07.2015 von 14.00 Uhr bis 19.00 Uhr eingelöst werden.

Und schließlich noch ein letzter Rat der Experten vom Verkehrsverein Speyer zum Brezelfest 2015:

Kommen Sie mit „Bus & Bahn des VRN zum Brezelfest“ - Der Verkehrsverein hat wieder zusätzliche S-Bahnen geordert und auch die Kosten hierfür übernommen, damit die Festgäste auch noch nach Mitternacht und „mit ein paar Bier im Bauch“ die Heimfahrt in Richtung Neustadt, Mannheim und Germersheim antreten können. Ab dem Hauptbahnhof Speyer bringen Busse der Rheinpfalzbus GmbH die Fahrgäste im 15-Minuten- Takt zum Festplatz und wieder zurück. Die Busse der Brezelfestlinie fahren bis nach Mitternacht zwischen Festplatz und Bahnhof und weiter über Speyer-West nach Speyer-Nord.

Fahr- und Linienpläne können unter www.vrn.de eingesehen werden.

Doch jetzt nur noch ein paar Tage die Vorfreude genießen und dann uns allen viel Spaß beim Brezelfest 2015

Mehr zum Festprogramm und allen Aktionen: www.brezelfest-speyer.de und in der umfangreichen Brezelfest-Zeitung, die – gestaltet von Frank Scheid und Petra Hochreither - in einer Auflage von über 50.000 Stück in alle Haushalte in der Vorderpfalz und im „Badischen“ verteilt wird. Foto: gc

Und hier noch einmal das Brezelfest-Programm im Überblick

Donnerstag 09.07. - Eröffnung Brezelfest

16:00 Uhr Die Schausteller öffnen ihre Fahrgeschäfte, Biergärten und Verkaufsstände auf dem Festplatz.

18:00 Uhr Auffahrt Festwagen VVS vom Altpörtel zum Festplatz unter Begleitung OB Eger, Fußgruppe VVS mit Brezeln, Fanfarenzug Rot-Weiß und Musikverein Mechtersheim.

18:30 Uhr Offizielle Eröffnung im Festzelt mit Festreden von OB Hans Jörg Eger und Uwe Wöhlert und Fassbieranstich durch OB Eger.

20:30 Uhr Die vereinigten Speyerer Diskjockeys heizen im Festzelt ein.

 

Samstag 11.07.

13:00 Uhr Journalistenstammtisch im Festzelt

14:00 Uhr Ein Klasse(n)treffen

17:30 Uhr Endspiel des Brezelfestturniers beim FC Speyer 09

18:00 Uhr Ökumenischer Trachten-Gottesdienst im Festzelt

19:00 Uhr „Nacht der Tracht“ auf dem Festplatz

 

Sonntag 12.07.

10:00 Uhr Boxen im Festzelt – AV 03 Speyer gegen Auswahl aus Bayern

10:00 Uhr Preisschafkopf SKC Herz Dame beim Speyerer Woiständel

10:00 Uhr „Kerch uff pälzisch“ mit Friedhelm Jakob in „de Retscherkerch“

11:30 Uhr Bambini-Straßenlauf in der Innenstadt

11:40 Uhr Kinder-/Jugendlauf

12:00 Uhr 27. Internationaler Brezelfest-Straßenlauf

13:30 Uhr Start des großen Brezelfestumzuges (siehe sep. Text)

 

Montag 13.07.

12:00 Uhr Öffentliche Versteigerung des Brezelfestbildes 2015 im Biergarten hinter dem „Schwarzwaldhaisl“ - Künstlerin: Gerdi König

12:00 Uhr bis 18:00 Uhr -Traditionell „Tag der Betriebe“ mit Sonderangeboten bei gekennzeichneten Schaustellern

16.00 Uhr Pink Monday, Gays, Lesbians and Friends, Party mit DJ im Festzelt

 

Dienstag 14.07.

14:00 Uhr Senioren-Nachmittag im Festzelt

14:00 Uhr bis 19:00 Uhr – Familien-Nachmittag mit vergünstigten Preisen (im Ermessen der Schausteller) und Einlösung der Gutscheine aus der Glücksradaktion

22:30 Uhr Brillant-Feuerwerk – Abschuss auf der Klipfelsau

Zum Brezelfest-Quiz

23.06.2015


Sparkasse Vorderpfalz gibt 24. Brezelfest-Postkarte heraus

Hoher Sammlerwert durch limitierte Auflage

Speyer-  Was wäre das Speyerer Brezelfest ohne den Festumzug durch die Speyerer Innenstadt, das Höhenfeuerwerk oder den Brezelfestlauf. Und was wäre ein Brezelfest ohne die offizielle Brezelfest-Postkarten.

Sparkasse Vorderpfalz gibt 24. Brezelfest-Postkarte heraus, die ganz im Zeichen des 50. Geburtstages des Brezelbu steht.

Vom Festplatz aus gehen sie in alle Welt, grüßen Speyerer und Nicht-Speyerer vom größten Volksfest am Oberrhein.

Auch in diesem Jahr gibt die Sparkasse Vorderpfalz die aktuelle Ansichtkarte heraus, die ganz im Zeichen des 50. Geburtstages des Brezelbu steht. Die mittlerweile 24. Brezelfest-Postkarte ist mit einer limitierten Auflage von 3.000 Stück kostenlos - solange Vorrat reicht - in allen Geschäftsstellen der Sparkasse Vorderpfalz in Speyer erhältlich.

Weitere Informationen im Internet unter www.brezelfest-speyer.de.

Text und Foto: Sparkasse Vorderpfalz

15.06.2015


„Mit Tamtam und Juchhu – fuffzisch Jahre Brezelbu“

Traditionelle Bierprobe für das Brezelfest attestiert Festbier 2015 höchste Qualität

spk. Speyer- 12,9 Prozent Stammwürze, 5,6 Prozent Alkohol und 24 Bittereinheiten – das sind die Geschmacksmerkmale, die auch in diesem Jahr wieder das Brezelfestbier zu einem so einzigartigen Genusserlebnis machen. Darüber waren sich jetzt die gut hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmer der traditionellen Bierprobe einig, zu der die für das „vollmundig-würzige“ Geniesser-Getränk verantwortliche „Eichbaum-Privat-Brauerei“ und der „Verkehrsverein Speyer e.V. in den Augustinersaal der Sparkasse Vorderpfalz eingeladen hatten.

„Der Countdown läuft“, so Verkehrsvereins-Vorsitzender Uwe Wöhlert, der – ehe er mit zwei Schlägen mit dem Bierschlegel auf den Zapfhahn das erste Fass des köstlichen Gebräus anzapfte - auf die vielen Aufgaben hinwies, die seine Mitstreiter und er selbst noch bis zur Eröffnung des „größten Volksfestes am Oberrhein“ am Donnerstag, dem 9. Juli 2015 um 18.30 Uhr, „abzuarbeiten“ haben.

Begrüßen konnte Uwe Wöhlert neben Oberbürgermeister Hansjörg Eger die Bürgermeisterin Monika Kabs, den Beigeordneten Frank Scheid und  Franz Zirker, den Beigeordneten der Verbandsgemeinde Römerberg-Dudenhofen.

Beifall gab es für die Begrüßung der Ehrenmitglieder, allen voran Hans Gruber, der es sich auch in diesem Jahr nicht nehmen lies, bei der Brezelfestbierprobe dabei zu sein - genausowenig wie seine "Kollegen" Karl Keim, Manfred Ruhl, Günter Wedekind, Franz-Joachim Bechmann, Fritz Hochreither und Anton Morgenstern.

Gerne berichte Wöhlert, dass mit dem langjährigen Vertragspartner der Eichbaum Privatbrauerei der Vertrag weiter verlängert wurde. "Wir fügen weitere fünf Jahre zu der Erfolgsgeschichte hinzu. Lassen Sie mich Herrn Schneider als Verkaufsleiter herzlich danken. Ich erhebe mein Glas auf die Privatbrauerei Eichbaum".

Jochen Schneider, Verkaufsleiter der Privatbrauerei Eichbaum dankte ebenfalls den Anwesenden für ihr Kommen und ihr Interesse am Brezelfest, das in den letzen Jahren sehr viel Freude bereitet hatte.

Die Dirndl & Lederhosenpolonaise im vergangenen Jahr hat nach dem riesengroßen medialen Erfolg im Jahre 2013 mit dem Dirndl-Weltrekord ein weiteres Ausrufezeichen für die Veranstaltungen in der Region, aber auch überregional gesetzt.

Mit den vorgenannten Aktionen ist der Veranstalter, der Speyerer Verkehrsverein, auf dem richtigen Wege, das traditionelle Brezelfest auch weiterhin fest im Bewußtsein der Speyerer Bürger zu verankern und auch neue Besucherschichten zu erschliessen.

Herr Wöhlert, lassen Sie sich nicht beirren! Gehen Sie mit Ihren Mitstreitern diesen Weg weiter.

Erfolgreiche Veranstalter müssen sich öffnen und müssen permanent neue Wege gehen, ohne aber natürlich die eigentliche Tradition zu vernachlässigen.

Gerne haben wir nach intensiven Gesprächen mit dem Veranstalter des Brezelfestes der Veranstaltungs GmbH des Verkehrsvereins Speyer, mit den Herren Wöhlert und Rehberger, den Vertrag bis zum 31.12.2020 verlängert. Wir werden Ihnen, wie in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten, ein treuer, verlässlicher und leistungsstarker Partner sein.

Ich wünsche uns heute ein paar angenehme Stunden, viele interessante Gespräche im Augustinersaal und freue mich darauf, Sie am Donnerstag, den 09.07.2015 im Festzelt Marquitz zur offiziellen Eröffnung des diesjährigen Brezelfestes begrüßen zu dürfen."

Uwe Wöhlert trug noch aus dem Grußwort unseres OB für das gerade entstehende Festprogramm folgenes Zitat vor: 

Vum Fritz vum Hasepuhl:

Und wannd e Paar geknuschbert hoscht,

dann kannscht aa dischtig berschte…

Für Nichtpfälzer frei übersetzt::

Nach dem Genuss von einigen Speyerer Brezeln,

schmeckt Eichbaumbier ganz besonders gut.

Recht hat er, der Fritz. Und dazu lädt das Brezelfest herzlich ein. Bier und Brezel, auf zum Brezelfest. Die magischen drei B.

Nach den beiden von der „erfolgreichen Jagd auf Rekorde“ geprägten Brezelfest-Samstagen der Jahre 2013 und 2014 – die Speyerer jagten 2013 der bayrischen „Gäuboden-Metropole“ Straubing den „Dirndl-Weltrekord“ und ein Jahr später der fränkischen Hauptstadt Nürnberg den Rekord für die längste „Dirndl-Lederhosen-Polonaise aller Zeiten“ ab - soll es in diesem Jahr beschaulicher zugehen: Statt lautstarker Gaudi- und Schunkel-Blasmusik sollen zu Beginn der „Nacht der Tracht“ des Jahres 2015 im Großen Festzelt bei einem ökumenischen Gottesdienst traditionelle Kirchenlieder und Lesungen aus der Heiligen Schrift erklingen – begleitetet vom Vollgeläute der Speyerer Kirchen, wie es sonst nur zu Beginn des Kirchenjahres am Samstag vor dem Ersten Advent zu vernehmen ist – eine Idee, die der Vorsitzende des Verkehrsvereins persönlich kreiert hat. Nach dem „Segen“ und dem letzten „Amen“ dieses Abends soll es dann nahtlos übergehen in eine lange, zünftig-fröhliche „Nacht der Tracht“ für alle Dirndl- und Lederhosen-TrägerInnen, aber auch für all jene, die „in Zivil“ auf dem Festplatz auflaufen.

Dieser etwas verhalteneren Tonart am Samstag zum Trotz wird es dennoch auch in diesem Jahr wieder etwas besonderes zu feiern geben: Der „Speyerer Brezelbu“, Symbol des Brezelfestes und „on top“ des Brezelbrunnens auf dem Königsplatz personifiziert dargestellt, feiert in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag. Dies wollen die Verantwortlichen für das Fest nicht „ungefeiert“ auf sich beruhen lassen und haben deshalb den großen Festzug am Sonntag unter das beziehungsreiche Motto „Mit Tamtam und Juchhu – fuffzisch Jahre Brezelbu“ gestellt.

Ein Sprüchlein noch zum Schluss,

ich jetzt zum Ende kommen muss.

Ich weiß Ihr Leut’ ihr habt jetzt Durst,

das ist mir wirklich heut nicht Wurst.

Gleich schlag ich rein den Zapf-Hahne,

wenn’s gelingt ich dann ganz sicher ahne,

dann fließt ins Maß das Eichbaumbier,

ich weiß darum seid ihr heut hier.

Hier in der Kreis- und Stadtsparkass’ von Speyer.

Bei dieser schönen Festbierfeier.

Ich weiß, es heißt heut’ Sparkass’ Vorderpfalz,

da reimt sich nur Hopfen und Malz, Gott erhalt’s.

Den Gerstensaft den wollen wir heut’ loben,

lass uns heut Abend reden, singen und auch toben.

wir feiern wieder unser Brezelfest bald,

der Brezelbu wird heuer fünfzig Jahre alt.

Dann viel Spaß bei Brezelfest-Geburtstagsfeier,

in unserer schönen Dom- und Brezelstadt Speyer

Ihr liewe Mädle, ihr liewe Buwe,

das wünscht euch heut’ der Brezel-Uwe.

Gute Nachrichten also nicht nur für die gestandenen Biertester dieses Probeabends, sondern für alle Speyerer samt ihren Gästen, die das Festbier „über den grünen Klee“ lobten, obwohl kurzfristig auch noch ein anderes Thema die launische Diskussiosrunden der Teilnehmer überlagerte. Es ging nämlich noch einmal um das diesjährige Brezelfestbild, für das Marktmeister Franz Hammer schon am Tage seiner Präsentation ein Anfangsgebot von 3.000 Euro abgegeben hatte. Jetzt legte zunächst Zugmarschall Mike Oehlmann mit 3.800 Euro eindrucksvoll nach, musste sich dann aber durch den „Doyen“ des „Dirndl-Lederhosen-Komittees“, Hotelier Anton Morgenstern toppen lassen, der noch einmal zusätzliche 200 Euro drauflegen will – wenn, ja wenn er denn den Zuschlag für das Bild erhalten sollte.

Es verspricht also, ein wahrlich spannender und kurzweiliger Vormittag zu werden, wenn das Kunstwerk von Gerdi König am Brezelfestmontag, dem 13. Juli 2015, Punkt 12.00 Uhr mittags zugunsten von Spielgeräten für die Walderholung „unter den Hammer“ kommt . Aufregend - gell, Herr Hammer? Foto: pem

07.06.2015


„Speyerer Nationalfest“ wirft seine „Schatten“ voraus

Brezelfestbild 2015 der Speyerer Malerin Gerdi König nebst allen „Devotionalien“ präsentiert

Von Gerhard Cantzler

Speyer- „Jo, isch dann schunn ball widder Brezelfeschd?“ - das mag sich so mancher Speyerer gefragt haben, als er gestern nachmittag am Altpörtel - am Ladengeschäft von Messerschmied Hermann Preuß vorbei - um die Ecke von der Hauptstraße in die Gutenbergstraße einbog. Denn dort hatten die rührigen 'Mannen' des „Round Table Clubs 64 Speyer“ um ihren Präsidenten Dr. Thorsten Hauguth ein mobiles Zelt aufgebaut, unter dem auf einer Staffelei das Brezelfestbild 2015 aufgestellt war. Kreative Schöpferin dieser gelungenen Arbeit ist in diesem Jahr die in Speyer geborene passionierte Malerin und Kunsterzieherin an der „Realschule Plus“ in Germersheim, Gerdi König - und ihr Werk zeigt alles, was halt so auf ein gelungenes Brezelfestbild gehört: Der Rahmen ganz in den Speyerer Stadtfarben rot und weiß gehalten - darüber die stilisierte Grabkrone des Domgründers Konrad II - dazu natürlich eine große Brezel, ein gläserner „Stein“ Bier, aber auch zwei Flaschen Wein, den die Künstlerin dem schäumenden Festbier vorzieht, und schließlich – eigentlich gar nicht so von der Malerin gewollt – hat sich sogar noch eine leibhaftige Dirndltägerin in das bunte Stilleben eingeschlichen. Kein Wunder also, dass da die anwesenden Mitglieder des „Dirndl-Lederhosen-Kommitees“, Anton Morgenstern, Franz Hammer und Bernd Kopietz mehr als nur begeistert sind. Als dann Franz Hammer, „Erfinder“ des „Dirndl-Weltrekords“ von 2013 und „Anstifter“ der „Weltrekord-Dirndl-Polonaise“ 2014, sogleich auch noch ein Eingangsgebot für die Versteigerung des Bildes beim traditionellen Frühschoppen am Brezelfestmontag, dem 13. Juli 2015, abgab, waren „Hurra“ und Überraschung wohl gleich groß: 3.000 Euro – da war klar, auch diese Versteigerung für einen guten Zweck verspricht, ein neuer Erfolg f+r die „Tabler“ zu werden.

Auch für die versammelte Vorstandschaft des „Verkehrsvereins Speyer e.V.“ um ihren Vorsitzenden Uwe Wöhlert und dem Geschäftsführer der „Verkehrsverein Speyer Veranstaltungs GmbH“, Claus Rehberger, waren die allgemeine Begeisterung über das Bild und das Einstiegsgebot gute Zeichen für ein wiederum gelingendes Brezelfest 2015.

Wie Gerdi König, die an der Kunsthochschule in Karlsruhe Bildende Kunst studiert hat, im Gespräch mit dem SPEYER-KURIER mitteilte, ist ihr soviel Lebensfreude ausstrahlende Bild in den eigentlich ach so „dunklen“ Wintermonaten November und Dezember 2014 entstanden - immer nur der eigenen Intuition der Künstlerin folgend, ihrer Arbeitsweise entsprechend von außen nach innen zur Bildmitte hin komponiert

„En miniature“ gibt es das Bild natürlich auch in diesem Jahr wieder auf dem schon traditionellen Brezelfest-Button, der zum seit Jahren unveränderten Preis von 2,00 Euro abgegeben wird. Und auch der Brezelfestwein, in diesem Jahr ein fruchtig-frischer Riesling aus dem Traditionsweingut „Geheimer Rat von Bassermann-Jordan“ in Deidesheim, geschmückt mit einem eigens entwickelten Etikett mit der Reproduktion des Bildes von Gerdi König, wird wieder zum seit Jahren unveränderten Preis von 10 Euro (jeweils abgepackt in Sechser-Kartons) angeboten. Und schließlich gibt’s auch in diesem Jahr wieder eine limitierte Auflage der Reproduktion des Brezelfestbildes zum Preis von 20,00 Euro.

Wie Dr. Hauguth mitteilte, werden die aus all diesen Brezelfest-“Devotionalien“ erwarteten Einnahmen einem Projekt zufließen, das den „Tablern“ ganz besonders am Herzen liegt, wird es doch in vollem Umfang den jüngsten Speyerern zugute kommen: Der „Round Table Club“ will damit nämlich aus Anlass des 100. Geburtstages der „Speyerer Walderholung“ im Jahr 2016 dieser Einrichtung eine Doppel-Seilbahn zur Ergänzung ihres geplanten „Niedrig-Seil-Parcours“ spendieren.

Also zugegriffen: Buttons gekauft, Brezelfestwein genossen und schließlich mitgeboten bei der Versteigerung am 13. Juli auf dem Festplatz. Bis dahin viel Vorfreude auf das „Brezelfest 2015“ - und man sieht sich – auf dem Speyerer Festplatz!     Foto: gc

21.05.2015


Mit chicen Dirndl-und Landhausmoden aufs Brezelfest eingestimmt

Ökumenischer Gottesdienst zur Eröffnung der „Nacht der Tracht“ am 11. Juli 2015 angekündigt

cr. Speyer- Sie wollten sich trotz der alles andere als sonnigen Witterung ihren „Spaß an der Freude“ nicht nehmen lassen - die gut 20 großen und kleinen Models, die beim letzten Frühlingsfest vor dem Speyerer Modehaus Demmer auf der Maximilianstraße am Alten Marktplatz die neuesten Trends in Sachen Dirndl- und Landhausmoden präsentierten. Denn kaum hatte Moderator Howard Biery Punkt 14.00 Uhr in bewährter Manier den Startschuss zum ersten Durchgang dieser inzwischen schon zu einer festen Tradition im Event-Kalender der Domstadt gewordenen Modenschau gegeben, da öffnete der Himmel seine Schleußen und schickte einen sanften, aber anhaltenden Landregen herab. Doch die enthusiastischen Akteure schreckte dies ebensowenig wie die begeisterten Zuschauer, hatten doch die beiden Organisatoren dieser Schau, Ilka und Frederick Demmer, in weiser Voraussicht Vorsorge getroffen und im Gegensatz zu den Vorjahren, als bei strahlendem Sonnenschein der Laufsteg im rechten Winkel in die Maximilianstraße hineinragte, den Catwalk entlang der Schaufensterfront unter dem schützenden Vordach aufgebaut, so dass die Schaufensterpuppen im Ladeninneren bei dem bunt bewegten Treiben im Freien gleichberechtigt „mitspielen“ konnten – eine wirklich gute Idee. Ja, und für die Zuschauer waren unter den schützenden Dächern mehrerer Pagodenpavillions Sitzbänke aufgebaut - beste Voraussetzungen also, um die gezeigte Mode ungestört auf sich wirken zu lassen.

Unter den wohlwollenden Blicken des Speyerer Oberbürgermeisters Hansjörg Eger, der sich inzwischen in den rasch wachsenden Pulk der Zuschauer eingereiht hatte, ging's dann los mit einem ersten Durchgang mit alpenländischer Trachtenmode – zünftige Lederhosen in allen Längen und in vielen regionalen Stilrichtungen - dazu unterschiedlichste Janker, Westen und vielen schmückenden Details - „Bavaria“ und „Austria“ lassen herzlich grüßen.

Was dann folgte, war Dirndl-Mode „at it's best“ - das attraktivste, was Doris und Hans-Jürgen Demmer für ihre Kundinnen und Kunden bei den einschlägigen Fachmessen an den „Hotspots“ der Branche in Salzburg und München gefunden haben. Kräftige Farben, aber auch pastellige Töne bestimmen das Bild in dieser Saison und setzen sich selbst bei den kleinsten Dirndlträgerinnen durch. Wohl selten zuvor präsentierte sich das beliebte, traditionelle alpenländische „G'wand“ so glanzvoll wie heuer....

Doch dass „Demmer-Moden“ auch auf dem mehr sportiv bestimmten Feld der „Landhausmoden“ für seine Kundinnen und Kunden wieder die absoluten Top-Trends aufgespürt hat, zeigte dann ein weiterer Durchgang, bei dem höchst chice Landhausmoden für sportliche wie exclusive Auftritte gezeigt wurden.

Bei dieser Veranstaltung, die traditionell schon einen ersten öffentlichen Vorgeschmack auf das kommende Brezelfest geben will, ließen „drei Viertel“ des in den „Weltrekord-Schlachten“ an den Brezelfest-Samstagen der beiden Vorjahre „kampferprobten“ „Dirndl-Kommittees - Anton Morgenstern, Franz Hammer und Bernd Kopietz – Thomas Zander hatte sich krankheitsbedingt entschuldigen lassen müssen (deshalb: Gute Besserung, lieber Thomas!“) schon einmal das diesjährige „Dirndl-Topereignis“ „aufblitzen“. Wie Franz Hammer mitteilte, soll nämlich die diesjährige „Nacht der Tracht“ am Brezelfestsamstag, dem 11. Juli aus Anlass des „Jahres der Ökumene 2015“ mit einem ökumenischen Gottesdienst im Großen Festzelt auf dem Festplatz eröffnet werden, zu dem natürlich auch Besucherinnen und Besucher „in Zivil“ Zutritt haben werden. Danach soll die Nacht, ganz so, wie es sich ihre Initiatorin, die unvergessene Verkehrsvereins-Vorsitzende Heike Häußler, noch kurz vor ihrem Tod gewünscht hatte, ganz den feiernden Dirndl- und LederhosenträgerInnen gehören, die dann gemeinsam mit ihren Freunden im üblichen „Freizeitlook“, ein paar fröhliche Stunden verleben werden.

Doch mit „Dirndl oder Lederhose“ ist auch eine solche Nacht sicher noch ein Stück weit authentischer macht deshalb noch mehr Spaß. Wie das möglich wird, das konnten die Speyerer und alle Brezelfestfreunde jetzt schon einmal bei der oben beschriebenen Modenschau bewundern.

Doch da „ein Bild meist mehr sagt als tausend Worte“ zeigt Ihnen der SPEYER-KURIER im folgenden Bilderalbum noch einmal die aktuellen Trends der Trachten- und der Landhausmoden-Saison 2015 - nicht in einem, sondern, wie Sie's bei uns gewohnt sind, in vielen Bildern. Foto: gc

17.05.2015