Ein Jahr SPEYER-KURIER
- von der Freude der Macher
Liebe Leserin, lieber
Leser,
nun ist es also schon
wieder genau ein Jahr her, dass der SPEYER-KURIER am 9.
April 2011 die Bühne der regionalen Medienlandschaft in der
Kurpfalz betrat.
Dass dieser “Auftritt”
sich zu einem so großen und überwältigenden Erfolg gestaltete -
dass wir in dieser kurzen Zeit “Zugriffs-“ und “Klickzahlen” - so
die Terminologie der modernen Internet-Medien - erreichten, wie wir
sie uns in dieser Höhe nie zu träumen gewagt hätten - das verdanken
wir vor allem Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser - Ihrem Interesse
an der Arbeit eines kleinen, aber schlagkräftigen Redaktionsteams
und Ihrer Bereitschaft, unser Angebot, mit dabei zu sein und
“mitzumachen” - als Leser oder als Akteure - tatkräftig
anzunehmen.
In diesem einen Jahr hat
der SPEYER-KURIER “laufen gelernt” und ist zu einem Organ
geworden, das neben der Reflexion der Geschehnisse in der Region
vor allem auch durch eigene Themenfelder und durch seinen ganz
speziellen Blick auf Themen und durch seine Meinung dazu zu
überzeugen versucht.
So ist der
SPEYER-KURIER das wohl einzige Medium in der Kurpfalz mit
regelmäßigen Seiten zum Judentum. Mit der Einweihung der neuen
Moschee in der Brunckstraße im Frühsommer werden nun auch eigene
Seiten zum “Islam” folgen. Sie sehen also, wir nehmen unsere
Verpflichtung ernst, uns für die den religiösen Ansatz in unserer
Gesellschaft prägenden Gruppierungen einzusetzen - und das nicht
nur gegenüber den christlichen Konfessionen.
Und so, wie wir in den
letzten zwölf Monaten Schritt für Schritt immer weitere und neue
Themenfelder für Sie, liebe Leserin, lieber Leser, erschlossen
haben, so wollen wir Sie auch zukünftig mit immer wieder Neuem
überraschen: Eigene Seiten zu den “Schwetzinger Festspielen” werden
unseren kulturellen Anspruch vertiefen, unser in der Vorbereitung
befindliche “Gesundheits-Kurier” die Felder “Ratgeber Forschung und
Wissenschaft” in unserem Blatt mit weiteren thematischen Facetten
versehen.
Und natürlich gilt auch
künftig, was schon so viele Leser angenommen haben: Den
SPEYER-KURIER als ein Forum zum Mitmachen zu
verstehen. So wie sich Leserinnen und Leser in der ganzen Welt mit
einzelnen oder regelmäßigen Beiträgen zu Wort melden, so wollen wir
auch Sie einladen, dabei zu sein, wenn es weiter aufwärts geht mit
dem SPEYER-KURIER.
Bewahren Sie dazu Ihrem
SPEYER-KURIER auch weiterhin Ihre kritische Sympathie und
Ihre Verbundenheit.
Für die Redaktion des
SPEYER-KURIER
Ihr Gerhard
Cantzler
Editorial vom 09.
April 2011
Liebe Leserin, lieber
Leser,
hier stellt sich
Ihnen der SPEYER-KURIER vor - ein neues, regional ausgerichtetes
Medium - und bittet für die Zukunft um Ihre geschätzte
Aufmerksamkeit und Ihre wohlwollende Begleitung.
Dass dies ausgerechnet
heute geschieht, hat zumindest drei gute Gründe - und jeder dieser
Gründe ist gewichtig genug, um ihm einen prominenten Platz in der
Premierenausgabe des SPEYER-KURIER zu sichern.
Der erste Grund: Heute
wird im Historischen Museum der Pfalz die große Salierausstellung
eröffnet, eine Schau, die wie kaum eine andere zuvor neben ihrem
herausragenden kulturhistorischen Rang zugleich für die
Identifizierung der Menschen in unserer Region mit ihrer
Heimat steht.
Der SPEYER-KURIER wird
diese Ausstellung intensiv durch die nächsten Monate begleiten und
dabei immer wieder auch auf vielleicht weniger "nah am Wegesrand"
liegende Spuren hinweisen, die dieses bedeutende
Herrschergeschlecht in Speyer und in unserer näheren
Badisch-Pfälzischen Heimat hinterlassen hat.
Und damit sind wir auch
schon beim zweiten Grund, der für dieses neue Medium spricht. Seit
langem schon beklagen nämlich nicht nur wir, die Macher des neuen
SPEYER-KURIER, dass der Rhein es bis heute noch nicht wieder
geschafft hat, seine Rolle als verbindendes Element in einer einst
einheitlichen Kulturlandschaft zwischen Haardt und Odenwald
zurückzugewinnen - so wie er sie über fast ein Jahrtausend
ausgefüllt hat.
Auch wenn heute gleich
zwei Rheinbrücken Baden und die Pfalz verbinden, so ist der
"Abstand im Kopfe" zwischen vielen Pfälzern und ihren badischen
Nachbarn noch immer so groß wie er sich nach zwei Weltkriegen und
zonaler Trennung nach 1945 entwickelt hat.
Der neue SPEYER-KURIER
will deshalb Beiträge zur Wiedergewinnung dieses verlorenen
einheitlichen kulturellen "Wir-Gefühls" leisten und dazu allen eine
Plattform bieten, die sich wie wir diesem Ziel verpflichtet
fühlen.
Dazu erwarten wir, die
Macher, vor allem auch viel geistige Unterstützung aus Speyer und
der Region - nicht zuletzt auch von dem neuen Speyerer
Oberbürgermeister Hansjörg Eger, der am kommenden Montag auf die
ersten hundert Tage seiner Amtszeit zurückblicken kann
(dritter Grund) und der uns deshalb für ein erstes (und hoffentlich
nicht letztes Gespräch...) zu vielen grundsätzlichen Fragen zur
Verfügung stand.
Der SPEYER-KURIER will
künftig auf dem modernsten medialen Wege, dem Internet, zu Ihnen
nach Hause kommen: Neutral und überparteilich, professionell
gemacht, informativ und mit einer bunten Themenvielfalt.
Dazu wollen wir das
Geschehen in der Region mit ihren zahlreichen Vereinen, Verbänden
und Gemeinschaften, aber auch in den weltlichen und kirchlichen
Gemeinden aktuell widerspiegeln - dies jedoch nicht nur
reflektorisch, sondern auch, indem wir eigene Themen
setzen.
Dazu brauchen wir Sie,
unsere Leser! Nutzen Sie deshalb die vielfältigen Möglichkeiten,
mitzuwirken. Dazu laden wir Sie ausdrücklich ein!
Wir, die Macher, freuen
uns auf Ihre Meinung, aber auch auf Ihre Kritik.
Also: Auf geht's auf einen
täglich aufs Neue inspirierenden und spannenden Rundgang durch die
"schöne neue Welt des SPEYER-KURIER".
Speyerer und ihre Gäste mit Urkunde über Eintrag ins „Guiness-Buch der Weltrekorde“ für 1973 Dirndl (plus ein paar hundert vor dem Zelt) ausgezeichnet
Überraschung zum Brezelfest 2014: Polonaise vom Postplatz
bis auf's Brezelfest
Von Gerhard Cantzler
Speyer- Das gut 300 Jahre alte Historische
Speyerer Rathaus erbebte fast in seinen Grundfesten, als jetzt der
Verkehssverein Speyer e.V. gemeinsam mit seinen Gästen den nunmehr
auch offiziell bestätigten und durch eine von
Bürgermeisterin Monika Kabs in Vertretung des
kurzfristig verhinderten Oberbürgermeisters Hansjörg
Eger ausgehändigte Urkunde *** besiegelten Eintrag des
„Dirndl-Weltrekords Speyer 2013“ in das
„Guiness-Buch der Weltrekorde“ feierte und bei dieser Gelegenheit
auch gleich noch den Schleier über dem Geheimnis um die nächste
„Großtat“ des rührigen Speyerer Vereins beim Brezelfest 2014
lüftete:
Am Brezelfestsamstag 2014 – so planen es die Veranstalter – soll
sich nämlich ein schier endloser Lindwurm in Form einer
„choreographierten Polonaise“ tanzend vom Postplatz über die
Maximilianstraße zum Festplatz bewegen, durch die Standreihen des
Rummelplatzes und durch das Große Festzelt ziehen und anschließend
diesen Tag zur „Dirndl- und Lederhosen-Nacht“ machen - ganz so, wie
es die unvergessene und allzu früh verstorbene langjährige
Vorsitzende des Verkehrsvereins Speyer,Heike Häußler, quasi als ihr Vermächtnis angeregt
hatte.
Überhaupt Heike Häußler: Ihr Name - ihr
Andenken - waren allgegenwärtig an diesem Abend im Historischen
Ratssaal - angefangen bei dem Moment, als fast auf den Tag genau
vor einem Jahr der Speyerer Brezelfest-Marktmeister Franz
Hammer bei einer Sitzung des Vorstandes des
Verkehrsvereins mit der bei seinem Besuch beim Straubinger
„Gäubodenfest“ geborenen Idee herausrückte, mit einem eigenen
Speyerer „Dirndl-Weltrekord-Versuch“ die bisherige Rekordmarke der
Bayern zu überbieten. Heike Häußler - zunächst doch noch etwas
skeptisch angesichts der hoch gesteckten Erwartung, in Speyer und
in der Pfalz den bestehenden, offiziellen Weltrekord der
Straubinger aus dem Jahr 2012 von stolzen 1167 Dirndl-Trägerinnen
„knacken“ zu können - stellte sich dann aber rasch, wie immer, wenn
sie von einer Sache überzeugt war, „an die Spitze der Bewegung“,
stürzte sich als eine der ersten in ein neues Dirndl, um mit der
Parole „Speyer holt den Weltrekord“ diese Aktion bis zu ihrer
erfolgreichen Umsetzung am 13 Juli 2013 mit aller Kraft
voranzutreiben.
1973 Dirndl-Trägerinnenn – so lautete dann an
diesem Tag der neue Weltrekord – nach dem strengen Regelwerk der
„Guinness-Organisation“ ermittelt und von dieser jetzt auch
offiziell anerkannt.... Und die Speyerer und ihre Gäste
hatten diesen Weltrekord in die Domstadt geholt ! Chapeau
!. Wahrlich eine überwältigende, eine magische
Zahl, mit der selbst kühnste Träumer im Vorfeld so wohl nicht
gerechnet hätten, mussten doch schließlich am Ende sogar
noch einige hundert weitere Besucherinnen aus Sicherheitsgründen -
nach dem Motto „Wir müssen leider draussen bleiben“ - vom Betreten
des randvoll besetzten Zeltes abgehalten werden mussten. „Das waren
bange Minuten“, erinnerte sich jetzt der designierte Nachfolger von
Heike Häußler und langjährige Stellvertretende Vorsitzende des
Verkehrsvereins, Uwe Wöhlert, an diesen gewaltigen
Ansturm. „Als die Eingangs-Schleußen geöffnet wurden, da strömten
die „bedirndelten“ Damen wie nach einem Dammbruch in das aus diesem
Anlass wesentlich vergrösserte und von der Sonne „gut geheizte“
Festzelt“, konnte Wöhlert berichten – viele fröhliche Menschen und
noch mehr Frauen, die schon kurz nach dem Einlass auf den Tischen
und Bänken tanzten“.
Jedoch: „Nach dem Fest ist vor dem Fest“, so Uwe
Wöhlert – deshalb müsse man wohl in Speyer damit rechnen,
dass sich die von dem Speyerer Rekord tief beeindruckten
Straubinger den Weltrekord im nächsten Jahr wieder zurück an
die Donau holen wollen.
In Speyer habe man sich deshalb schon wieder etwas neues
einfallen lassen – doch dazu wollte Wöhlert später das „völlig
verrückte, einzigartige und wunderbare Dirndl-Komittee“ aus der
Mitte seines Vorstandes zu Wort kommen lassen., das wohl auch die
Organisation der Veranstaltung 2014 besorgen wird,
Diese vier „tapferen“ Weltrekord-Jäger“ mit Anton
Morgenstern an der Spitze – Uwe Wöhlert: „Der Anton wird
von Jahr zu Jahr jünger“ - kongenial unterstützt von Bernd
Kopietz, dem „stillen Schaffer im Hintergrund“ - dem
„Drahtzieher des Ganzen“, Franz Hammer - „der
Franz, der kann's, und der Franz ist ein Hammer“, sowie von
Thomas Zander, dem „Leiter der Orga-Crew“
- sie wollten zuvor nämlich erst noch all den
unzähligen Spendern und Sponsoren, sowie den freiwilligen Helfern
danken, ohne die das „Großereignis Dirndl-Wettbewerb“ so nie zu
„stemmen“ gewesen wäre: Den Sponsoren und Stiftern der zahlreichen
Sachpreise und den mehr als 50 Stewards um Philipp
Markgraf und seinen „Round Tablern“ sowie der von
„Guiness“ zwingend vorgeschriebenen juristischen Abteilung um die
Speyerer Rechtsanwälte Alfred Boltz und
Michael Kuhnlein und – für „Brief und Siegel“ auf
Ergebnis und Protokollen – die notarielle Beurkundung durch Notar
und Stadtratsmitglied Dr. Axel Wilke MdL.
Dann natürlich der unermüdlichen „Allzweck-Waffe“ Howard Biery,
der, so Franz Hammer, mit seinen frechen Sprüchen als
„unkomplizierter, lustiger Moderator“ die Stimmung im Zelt noch
zusätzlich angeheizt habe. Natürlich wurden auch die offiziellen
Dienststellen nicht vergessen – die Stadtverwaltung, Polizei und
Stadtwerke, die Feuerwehr und das THW.
Und schließlich kam Thomas Zander auf eine
„junge, bunte Truppe“ zu sprechen – die
„Dirndl-Mädels“ um Christiane Stamm
- die seit dem Frühlingsfest im Mai keine Gelegenheit
ausließen, um mit ihrem mitreißenden, getanzten „Dirndl-Flash-Mob“ die Menschen in der Stadt „in
Bewegung zu versetzen“.. Und wie nachhaltig dies sein kann, zeigte
sich nicht zuletzt daran, dass sich schon bald nach dem Brezelfest
ein „Speyerer Dirndl-Stammtisch“ mit eben dieser Christiane Stamm
als Präsidentin konstituierte, dessen Mitglieder sich nach der
Weihnachtspause am 21. Februar 2014 wieder im „Maximilians“ treffen
- „Gäste und neue Mitglieder sind herzlich willkommen“, so Thomas
Zander.
Ja, und genau in diesem Kreis, an diesem Tisch dürfte
wohl – inspiriert von der Idee von Heike Häußler –
auch der Ablauf der „Super-Riesen-Monster-Polonaise“ am 12. Juli
2014 „ausgekocht“ worden sein. Und da dafür auch kräftig trainiert
werden muss, rief Thomas Zander die anwesenden Gäste dazu auf,
schon mal zu probbieren, wie's geht. Rasch formierte sich der
frohgestimmte Zug und tanzte sich durch die verschiedenen Säle des
Historischen Rathauses, drehten noch eine Schleife und noch eine
Runde, bis man sich, schon ein ganz klein wenig außer Puste
angesichts der Anstrengung dieses Tanzes an einem köstlichen Imbiss
und einer breiten Auswahl an Getränken labte.
Also: Wer geglaubt hat, das Brezelfest 2013 sei nicht mehr zu
toppen, dem kann man nur zurufen: „Wartet erst einmal das
Brezelfest 2014 ab !“.
Und Heike Häußler, die Unvergessene - sie wird in der Erinnerung
so vieler Speyerer Brezelfestbesucher sicher auch bei der nächsten
Auflage des Festes mit dabei sein – und die alten, zünftigen
Brezelfest-Fans wird’s von Herzen freuen. Foto: pem
*** die Urkunde der „Guinesss World Record Corp.“ über
den „Dirndl-Weltrekord 2013 “ können Sie sich, versehen mit Ihrem
Namen, gegen eine Gebühr von 25 Euro, herunterladen und ausdrucken
überhttp://www.guinnessworldrecords.com/store
Speyer holt Weltrekord mit offiziell 1973 registrierten Dirndl-Trägerinnen
Riesige
Begeisterung – tolles Engagement – und ein fulminanter Erfolg
-Beobachtungen rund um einen großartigen Tag für
Speyer
von Gerhard Cantzler
Speyer- Es zeichnete sich schon früh ab, dass
die Speyerer und ihre Gäste den Weltrekordversuch am Samstag
erfolgreich bestehen würden. Der alte Rekord von 1176
Dirndl-Trägerinnen sollte „geknackt“ werden und dazu gab es allen
Grund zur Zuversicht. Denn wer am Samstag nachmittag gegen 17.30
Uhr in Richtung Festplatz fuhr, der sah sie schon aus allen
Richtungen anrücken, die feschen Dirndl-Trägerinnen – zu Fuß, im
Auto oder mit dem Fahrrad, einzeln oder in Gruppen. Und rund um den
Ort des „Events“ - bei einem Guiness-Book-Rekordversuch ist
natürlich (D)Englisch die offizielle „Amtssprache“ - vor dem Großen
Festzelt waren die Bierbänke schon randvoll gefüllt, drängten sich
Damen aller Altersgruppen dicht an dicht in der heißen Sonne. Und
selbst Gehbehinderte hatten es sich nicht nehmen lassen und sich
mit Krücken zum Festplatz „geschleppt“ – es musste also
gelingen.
Drinnen im
Zelt derweil letzte, zum Teil hektische Vorbereitungen: Die
Stewards beziehen ihre Positionen, die Jury um Notar Dr.
Axel Wilke MdL – pflichtgemäss um die Einhaltung und
ordnungsgemässe Dokumentation der strengen, von der
„Guiness-Book-Organisation“ vorgegebenen Regularien bemüht –
überprüft noch einmal die Armbändchen, legt die Protokolle zurecht,
während Wolfgang Schuch und sein Assistent vom
„Offenen Kanal Speyer“ ihre Kameras einrichten, mit denen die Ein-
und Ausgänge des Zeltes während der gesamten Dauer des Versuchs
ohne Unterbrechung penibel aufgezeichnet werden sollen. Gegenüber
an einem Extra-Tisch begrüßt Pressesprecher Dr. Matthias
Nowack die „Pressemeute“ aus nah und fern, händigt ihnen
ihre Arbeitsausweise aus und zeigt ihnen den Weg zu dem für sie
reservierten Bereich rechts neben der Bühne. Die
„medizinische Abteilung“ um Dr. Clemens
Spiekermann checkt noch einmal die „Erste-Hilfe-Koffer“ -
sogar ein Defibrillator ist zur Stelle - dazwischen - teils mehr,
teils weniger angespannt - die Mitglieder des „Dirndl-Kommittees“
des Verkehrsvereins: Anton Morgenstern, der
Vorsitzende, selbst im dichtesten Getümmel der anströmenden
Dirndl-Welt, immer noch die Ruhe selbst. Bernd
Kopietz, wie immer unauffällig, aber extrem effektiv,
Thomas Zander, überall gleichzeitig anzutreffen –
stets das Handy am Ohr (ob der Mann sich wohl für diesen Tag hat
clonen lassen?) und dann Franz Hammer, der das
Ganze vor fast einem Jahr „angezettelt“ hatte, als er in seiner
Eigenschaft als Speyerer Marktmeister das Straubinger Gäubodenfest
besuchte und dort den Gewinn des „Dirndl-Weltmeistertitels“ durch
die Niederbayern miterlebte. Er scheint so langsam am Rande seiner
Belastbarkeit angekommen – es will ja auch jeder etwas von ihm
wissen – sein Handy klingelt unentwegt – Franz hier, Franz da,
Franz hinten, Franz vorne - fast so wie bei Rossinis „Figaro“.
Dann – Punkt
18.00 Uhr - die Schleussen am Festzelt öffnen sich und die
„bedirndelten“ Damen drängeln, stürzen, rennen ins Festzelt -
Armband entgegennehmen, den zur Erinnerung an alle
Teilnehmer(innen) ausgehändigten Halsschmuck in Form eines
Mini-Bierkruges und den Getränke-Gutschein „fassen“, die
Registrierung und die Kontrolle durch die gar „gestrenge“ Jury
passieren und dann einen Platz suchen. Viele haben sich zum Treffen
im Zelt verabredet, suchen in dem Getümmel oft vergebens die
Freundinnen – ein „begleitetender“ Mann ruft einem anderen zu: „Ich
such moi Fraa!“ – darauf der andere trocken: „Such der doch ääni
aus – es sinn jo genuch do“.
Rasch füllt sich das Zelt. Schon kurz vor halb sieben
signalisiert Protokollführer Peter Durchholz, dass
bereits die ersten tausend Armbändchen ausgegeben sind. Und der
Andrang ebbt noch lange nicht ab.
Von der Bühne
herab heizt Howard Biery der Damenwelt im Saal
inzwischen schon kräftig ein und die höchst originelle
„Firma Hollunder“ unterstützt ihn dabei mit allem,
was ihre Instrumente hergeben. Um 18.30 Uhr proben die Damen
bereits den „ersten Aufstand“ - tanzen auf den Bänken, singen,
tanzen, klatschen rhythmisch. Für die Bedienungen im Bierzelt ist
kaum noch ein Durchkommen. Wer noch nie an einem Abend in einem
Zelt auf dem „Münchener Oktoberfest“ war – an diesem Tag kann er
sich in Speyer einen bleibenden Eindruck davon verschaffen.
Um 18.45 Uhr muss Anton Morgenstern
bekanntgeben, dass das Zelt wegen Überfüllung zur Sicherheit der
Anwesenden geschlossen werden muss. Sein Hinweis geht in dem lauten
Johlen der Damen fast unter. Jetzt folgen die alles entscheidenden
Minuten: Ein Böllerschuss, auf der Bühne von Bernd
Kopietz abgefeuert, signalisiert, dass die „entscheidenden
zehn Minuten“ dieses Abends begonnen haben – die Zählung der
Teilnehmerinnen.
Als dann –
eben zehn Minuten später - ein zweiter Schuss das Ende der
„Zählzeit“ anzeigt, dauert es gerade noch fünf Minuten, bis
Notar Dr. Axel Wilke sich mit dem Ergebnis einen
Weg auf die Bühne gebahnt hat: Es ist geschafft – und mehr als nur
das: Mit 1973 registrierten Dirndl-Trägerinnen hat Speyer den
angepeilten Weltrekord bei weitem übertroffen und damit die
bisherige Rekordzahl der Straubinger von 1176 geradezu
„pulverisiert“. Nur 23 Teilnehmerinnen konnten nicht in die Wertung
genommen, mussten disqualifiziert werden und gut 600 mussten „wegen
Überfüllung des Zeltes“ draußen bleiben. Schade sicher für all die,
die zu spät gekommen waren. Aber mit einem so überwältigenden
Ergebnis hatten wohl auch die größten Optimisten beim Speyerer
Verkehrsverein nicht gerechnet. Doch auch die, die nicht mehr ins
Zelt reinkamen, dürfen sich als Siegerinnen fühlen – jede von ihnen
hat gezeigt, dass sie mit großem Engagement zu diesem Erfolg
beitragen wollte.
Heike
Häußler dankte dafür öffentlich, Oberbürgermeister
Hansjörg Eger auf Rückfrage des
SPEYER-KURIER, allen Damen, die mit ihrer
Teilnahme einen großartigen Beitrag dazu geleistet hätten, das
Ansehen und das Image der Stadt weiter zu heben. Wie bereits
gemeldet, kündigte die Chefin des Verkehrsvereins spontan an,
künftig einen festen „Dirndl-Tag“ in das Programm des Brezelfestes
aufzunehmen.
Und die
unterlegenen Straubinger? Die zeigten sich als faire Verlierer: Ihr
Sprecher, der CSU-Stadtrat Albert Solleder,
gratulierte Speyer und den Speyerern herzlich, „versprach“ aber
zugleich, dass für die Niederbayern nun die Parole gelte, dass der
Weltrekord wieder zurückgeholt werden müsse. Das wird aber sicher
nicht ganz leicht werden bei dem, was die Speyerer vorgelegt haben
und was sie vor allem auch noch hätten aufbieten können, wenn denn
nur das Zelt groß genug gewesen wäre. Wie würde ein anderer großer
Bayer sagen? „Schau'n mer mal!“ - Der Wettbewerb zwischen Speyer
und Straubing jedenfalls verspricht spannend zu werden in den
kommenden Jahren....
Aus nah und
fern kamen die Teilnehmer(innen) übrigens nach Speyer – vermutlich
die weiteste Anreise dürfte eine Dame aus dem südafrikanischen
Kapstadt gehabt haben, die ihre Deutschland-Reise eigens auf Anfang
Juli verlegt hatte, um bei diesem Ereignis, von dem sie via
Internet aus dem SPEYER-KURIER erfahren hatte, mit
dabei zu sein.
Im Festzelt“ tobte derweil der Bär“: Die Bekanntgabe der
Gewinner der wertvollen Preise, die der Verkehrsverein für diesen
Tag zusammengetragen hatte, - der erste Preis war, höchst
beziehungsreich, eine Reise für zwei Personen zum Oktoberfest nach
München – ging fast in dem Lärm der jubelnden, singenden, tanzenden
Dirndlfrauen unter.
Es war ein großer Tag für Speyer und für sein Brezelfest, dem
die rund 2.500 Damen in ihren schmucken Dirndln ein ganz anderes
Gepränge gaben, als das sonst der Fall war: Irgendwie festlicher,
irgendwie stimmungsvoller – und auch das ist ein vielleicht
bleibender Wert. Foto:pem; gc
14.07.2013
Speyer ist Weltmeister
Die
Brezelfeststadt erreicht mit 1973 gewerteten Dirndln bravourös sein
gestecktes Ziel
Speyer ist Weltmeister Als Notar Dr.
Axel Wilke heute abend um exakt 19.00 Uhr mit dem Ergebnis
des Dirndl-Wettbewerbs 2013 auf die Bühne des Großen Festzeltes auf
dem Speyerer Festplatz trat und Moderator Howard
Biery das notariell besiegelte Ergebnis der Auszählung
bekannt gab, da stand es fest: Mit genau 1973 gezählten und und für
rechtens beglaubigten Dirndl-Trägerinnen haben die Speyerer und
ihre Gäste den alten Weltrekord der niederbayrischen
„Gäubodenstadt“ Straubing mit 1176 im Vorjahr gezählten Dirndln
geradezu „pulverisiert“. Genau 1973 „bedirndelte“ Damen waren in
die Wertung gekommen – 23 mussten leider disqualifiziert werden –
und das schönste: Wohl noch weit mehr als 600 standen vor dem
Festzelt, die nicht mehr in die Wertung genommen werden konnten,
weil die Veranstalter das Festzelt wegen Überfüllung schließen
mussten.
Der
Initiator des Weltrekordversuchs, Franz Hammer und
seine Mitstreiter vom „Dirndl-Kommittee“ des Verkehrsvereins,
Anton Morgenstern, Bernd Kopietz und Thomas Zander
fielen sich überglücklich in die Arme und tanzten minutenlang auf
der Bühne. Der Saal kochte – die Damen, die schon seit kurz nach
18.00 Uhr von Howard Biery so richtig in Stimmung gebracht worden
waren, standen längst auf Tischen und Bänken - eine Stimmung, die
jeden mitriss. Selbst Margaret Boiselle-Vogler,
dienstälteste Stadträtin und oft genug als die „Grande Dame“ der
Speyerer Kommunalpolitik apostrophiert, hielt es nicht länger auf
dem Sitz aus – mit den Offiziellen von Stadt und Verkehrsverein
tanzte sie auf der Bank zu den mitreißend-schmissigen Klängen der
„Firma Hollunder“.
Heike Häußler,
Vorsitzende des Speyerer Verkehrsvereins, zeigte sich
überwältigt von dem zwar erhofften, in dieser Höhe aber dann doch
sicher von niemand erwarteten Ausgang des Wettbewerbs und versprach
unter tosendem Beifall des Saales für das kommende Jahr zum
Bretzelfest einen eigenen „Dirndl-Tag“. Und wie von OB Eger unter
anderem auch bei der Eröffnung des Festes am Donnerstag abend
wieder festgestellt, wird ja alles, was in Speyer mindestens
zweimal stattfindet, gerne zur Tradition. Also: Ein neuer Höhepunkt
im Speyerer Festkalender könnte heute geboren worden sein. Der
Oberbürgermeister selbst hielt sich in diesem Augenblick mit einer
Stellungnahme zurück, sprach jedoch gegenüber dem SPEYER-KURIER den
teilnehmenden Damen seinen Respekt und seine Anerkennung aus. „Sie
haben diese Leistung vollbracht, die Speyer sicher einmal mehr weit
über seine Grenzen hinaus bekannt machen wird“, betonte er.
Mit einem
lautstarken „Hallo Speyer – Hallo Weltmeister!“ trat der
Straubinger Stadtrat Albert Solleder ans Mikrophon
und gratulierte – ganz Typ „fairer Verlierer“ - den Speyerern sehr
herzlich zu diesem grandiosen Erfolg.
Für heute aber wollen wir jetzt erst einmal die feiernden
Offiziellen und die glücklichen Teilnehmerinnen und Mitinhaberinnen
des neuen Weltrekords mit ihrem Glück und ihrer Seligkeit allein
lassen – soviel Erfolg will erst eimal verkraftet werden.
Eine ausführliche Nachlese zu diesem großen Tag für Speyer, sein
Brezelfest und die „Dirndl-Weltmeisterschaft“ 2013 wird der
SPEYER-KURIER deshalb, wie üblich mit vielen
Fotos, in seinen nächsten Ausgaben nachreichen.
Nur noch soviel: Alle Dirndl-Trägerinnen, die heute mit von der
Partie waren – also auch die, die es heute nicht mehr in das Zelt
geschafft haben, sind eingeladen, am morgigen Sonntag unter
Zugnummer 19 einen imposanten Pulk von Dirndln tragenden Damen zu
bilden. Treffpunkt ist um 13.00 Uhr auf dem Platz
vor dem weithin sichtbaren Hochhaus „Max und Moritz“ in der
Friedrich-Ebert-Straße/Ecke Iggelheimer Straße in Speyer-West.
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