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Keine Langeweile bei Elefanten, Affen, Robben & Co.

Geschickt zieht Elefantenbulle Yadanar das Heu durch die Öffnungen im Korb.

Sparkasse Heidelberg spendet neue Beschäftigungsmaterialien

Zoo Heidelberg - Gleich mehrere Reviere im Zoo Heidelberg freuen sich über neue Beschäftigungsmöglichkeiten für ihre Tiere. Dank einer Spende der Sparkasse Heidelberg sorgen beispielsweise im Menschenaffenhaus zwei neue Futterbälle für Abwechslung. Die Mähnenrobben dürfen sich bald an einem neuen Spielball im Robbenbecken austoben und im Elefantenhaus gibt es nun einen zusätzlichen Heukorb. Regelmäßig unterstützt die Sparkasse Heidelberg den Zoo und seine Projekte mit finanziellen Mitteln. Dieses Mal wurde das Geld für neue Materialien zur Tierbeschäftigung verwendet.

Für die Schimpansen und Gorillas im Affen- und Großviehrevier gibt es insgesamt zwei neue Futterbälle. Diese werden von den Tierpflegern mit Haferflocken oder Sonnenblumenkernen befüllt und sind mit kleinen Löchern versehen. Indem die Tiere den im Gehege aufgehängten Ball schütteln, gelangen sie an die Leckereien, die erst dann aus dem Ball herausfallen. Damit die Beschäftigung abwechslungsreich bleibt, füllen die Tierpfleger die Bälle nur von Zeit zu Zeit. So müssen die klugen Affen erst testen, ob überhaupt Futter in den Bällen versteckt ist.

Im Robbenbecken entdecken Zoobesucher bald ein neues Spielgerät für die Mähnenrobben: Dort wird ein großer, schwimmender Ball fest im Becken verankert. An diesem können sich die verspielten Tiere „austoben“ oder sich gegenseitig den Ball zuspielen.

Im Elefantenhaus sorgt ein zusätzlicher Heukorb für Abwechslung beim Fressen.Seit Februar hängt im Elefantenhaus ein zweiter Futterkorb für frisches Heu. Um an die leckeren Halme ranzukommen, müssen die vier Jungbullen ihren Rüssel geschickt einsetzen und das Heu durch die engen Öffnungen im Korb ziehen. Zunächst beäugten die Dickhäuter den zusätzlichen Korb noch etwas skeptisch, mittlerweile wird er jedoch gerne aufgesucht.

In der Hoffnung, in einem Futterkorb könnte etwas besonders Leckeres zu finden sein, „pendeln“ die vier Dickhäuter nun zwischen den beiden Körben hin und her. Das sorgt für mehr Bewegung und Abwechslung beim Fressen.

Der Zoo Heidelberg versucht notwendige Ausgaben für den laufenden Betrieb mit Hilfe von Eintrittsgeldern, sonstige Erlösen und durch einen laufenden Zuschuss der Stadt Heidelberg zu decken. Großzügige Spenden wie diese durch die Sparkasse Heidelberg oder durch viele weitere Einzelpersonen und Unternehmen haben für den Zoo Heidelberg eine hohe Bedeutung. Sie helfen dabei, zusätzliche Projekte zu finanzieren, damit der Zoo weiterhin für die Tiere artgerecht und abwechslungsreich gestaltet werden kann. Die Spendengelder kommen dabei vorrangig direkt der täglichen Arbeit mit den Tieren zugute.

Hintergrund zum Thema Tierbeschäftigung:

In modernen Zoos sind Programme zur Tierbeschäftigung, auch Enrichment genannt, ein wesentlicher Bestandteil der Tierhaltung. Abwechslungsreiche Beschäftigungsmöglichkeiten sorgen dafür, dass bei den Tieren keine Langeweile aufkommt und steigern das physische und psychische Wohlbefinden der Zoobewohner.

Die Tierpfleger lassen sich für geeignete Tierbeschäftigungsmöglichkeiten einiges einfallen. Sie verstecken beispielsweise Futter in verschiedenen Kartons, Boxen, Röhren oder Bällen oder verteilen es großzügig in den Gehegen. Tiertraining, wie es im Zoo Heidelberg bei den Mähnenrobben und Elefanten durchgeführt wird, gilt ebenfalls als Enrichment und hilft zudem tiermedizinische Behandlungen stressfrei für das Tier durchzuführen. Bei der kommentierten Robbenfütterung können Zoobesucher das Tiertraining täglich, außer freitags, um 11 Uhr und um 16 Uhr mitverfolgen.

Tiergarten Heidelberg gGmbH

10.03.2017


Schwarz-weißer Nachwuchs im Zoo Heidelberg

Junge Rhönschafe im Streichelzoo

Junge Rhönschafe im Streichelzoo

Zoo Heidelberg - Wer an diesen Tagen den Zoo Heidelberg besucht, sollte unbedingt im Streichelzoo vorbeischauen. Gleich zwei junge Rhönschafe erfreuen dort die Besucher. Die jungen Lämmer kamen Ende Februar zur Welt und springen bereits mit den anderen Schafen und den Zwergziegen auf der Anlage umher. Wie ihre Mutter, zeigen die beiden Jungtiere bereits die für Rhönschafe typische Fellfärbung mit den schwarzgefärbten, unbewollten Köpfen.

„In den nächsten Wochen erwarten wir auch Nachwuchs bei den Zwergziegen. Da ist dann wieder ganz schön was los im Streichelzoo“, verrät Tierpflegerin Nadja Lippold. Wann genau das jedoch der Fall sein wird, ist nicht einfach zu sagen, denn die Geburt bei den Schafen und Ziegen verläuft nahezu ganz von alleine. Geburtshilfe wird da selten benötigt.

Im Allgemeinen zieht sich ein trächtiges Schaf oder eine Ziege in den Stall zurück und kommt dann wieder mit dem Jungtier heraus. Tierpfleger und Zootierärztin schauen natürlich bei den trächtigen Tieren und auch beim Nachwuchs stets, ob alles in Ordnung ist.

Die Jungtiere genießen die ersten wärmenden SonnenstrahlenBei den beiden neugeborenen Lämmern handelt es sich übrigens um ein Männchen und ein Weibchen. Die jungen Schafe stehen sehr schnell auf eigenen Beinen und erkunden inzwischen neugierig ihre Anlage. Dank ihres dichten Fells sind sie für alle Witterungsverhältnisse gut gewappnet. Schafswolle ist von Natur aus wasserabweisend. So „imprägniert“ nimmt die Wolle auch bei starkem Regen kein Wasser auf und trocknet wieder sehr schnell.

Rhönschafe zählen zu einer der ältesten deutschen Nutztierrassen. Bereits 1844 wurde die hornlose Rasse erstmalig namentlich erwähnt. Typisch ist die Färbung des Fells: Der Kopf ist bis über die Ohren schwarz und ohne Wolle. Der Körper und die Beine sind weiß.

Ab der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts nahm der Bestand der Rhönschafe in Deutschland stark ab. Es wurde vermehrt Wolle aus Übersee importiert und auch die französische Einfuhrbeschränkung für Schaffleisch von 1878 traf die Rasse empfindlich. Infolgedessen wurde die Zucht dieser robusten und pflegeleichten Tiere eingestellt, was fast das Aus der Rhönschafe bedeutet hätte.

Neugierig erkunden die beiden Lämmer die AnlageEnde der 1950er Jahre wurden nur noch ca. 300 Tiere registriert. Einkreuzungen mit Merinos und Fleischschafen brachten größere Tiere mit besserer Wolle hervor. Doch bewährte sich die Nachzucht nicht in den gegebenen Umweltverhältnissen, sodass man diese Versuche zu Gunsten der Reinzucht einstellte. Inzwischen wurden wieder größere Herden der Rhönschafe in der Rhön angesiedelt, mittlerweile leben dort gut 20.000 Tiere.

Auch wenn die Rhönschafe aus dem Rhöngebiet stammen, ist ihr Name wohl auf einen Übersetzungsfehler zurückzuführen. Kaiser Napoleon hatte die Schafe 1813 als schmackhafte Fleischlieferanten mit nach Paris gebracht. Dort wurden sie „mouton de la reine“, übersetzt „königliches Schaf“, genannt. Im Deutschen wurde daraus jedoch „Schaf von der Rhön“ - das Rhönschaf.

Seit 1. März hat der Zoo wieder bis 18 Uhr geöffnet.

Da viele Vögel aufgrund der Vorsorgemaßnahmen noch hinter den Kulissen untergebracht sind, gilt bis einschließlich 17. März der günstige Wintertarif für den Zooeintritt.

Tiergarten Heidelberg gGmbH

04.03.2017


Heidelberger Orang-Utans ziehen nach Belgien

Mutter SARI mit dem jungen BERANI und Vater UJIAN

Im Zoo Pairi Daiza erhalten Puan, Sari, Ujian und Berani ein neues Zuhause

Heidelberg/Pairi Daiza (B)- Der Zoo Pairi Daiza in Belgien hat für die Orang-Utans aus Heidelberg eine komplett neue Anlage gebaut, die allen Anforderungen der modernen Haltung dieser intelligenten Menschenaffen gerecht wird. Trotz Abschiedsschmerz sind die Heidelberger Tierpfleger glücklich, für die Familie rund um den kleinen Berani, eine so gute neue Heimat gefunden zu haben. „Wir haben hier in Heidelberg nicht das Geld, eine vorbildliche Anlage für die Orang-Utans bauen zu können“ bedauert Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann.

Der Zoo Heidelberg hat mit dem Ziel, all seinen Tieren optimale Lebensbedingungen zu bieten,  in den letzten Jahren etliche Tierarten an andere Zoos abgegeben, um den in Heidelberg verbleibenden Tieren bessere und größere Gehege zu gestalten. Mit der Abgabe der charismatischen Orang-Utans verliert der Zoo nun erneut eine attraktive Tierart. „In Zukunft darf der Zoo nicht weitere Tierarten verlieren, sondern muss ganz im Gegenteil in die Vielfalt seines Tierbestandes investieren“ betont Dr. Wünnemann.

links PUAN, rechts SARI zusammen mit BERANIAuch wenn die Gehege für die Orang-Utans in dem bald 30 Jahre alten Menschenaffenhaus nicht optimal sind, haben sich die Heidelberger Tiergärtner viel einfallen lassen, damit es den Tieren gut geht: Ein intensives Beschäftigungsprogramm fordert die Fähigkeiten der Orang-Utans immer wieder aufs Neue. Mit Fingermalfarben und Papier entstehen bei Malstunden interessante Kunstwerke. Im Rahmen einer Studie zur Kognition (Informationsaufnahme und -verarbeitung)  bei Tieren entwickelte Verhaltensforscherin Dr. Vanessa Schmitt im Zoo Heidelberg spezielle Geräte, die von den Affen über einen Touchscreen betätigt werden können. Die intelligenten Orang-Utans waren die ersten, die an dem Projekt teilnahmen und ihr beachtliches Können und die Fähigkeit zur Abstraktion zeigten. Wer seine kognitiven Fähigkeiten mal mit denen der Orang-Utans vergleichen will, kann sich im Affenhaus selbst an einem Touch-Screen-Bildschirm versuchen.

Die Planungen für den Umzug begannen bereits im letzten Jahr. Mehrmals reisten Tierpfleger aus Heidelberg nach Belgien und schauten nach der Entwicklung der neuen Anlage. Bei Treffen zwischen Kuratoren und Tierärzten wurden Details zu dem neuen Gehege in Belgien abgestimmt. Tierpfleger des Zoos Pairi Daiza besuchten die Orang-Utans in Heidelberg, um die Tiere und ihre Eigenheiten kennen zu lernen. Der Umzug der Orang-Utans soll noch in diesem Frühjahr erfolgen. Der exakte Termin steht jedoch noch nicht fest.

Der knapp einjährige BERANI ist neugierig auf alles NeueDie Orang-Utan-Haltung hat in Heidelberg eine lange Tradition. Seit 1973 leben Orang-Utans im Zoo Heidelberg. Gemeinsam mit „Munna“ zog der Stammvater der Heidelberger Organ-Utans, „Nogger“, als einer der ersten in das 1989 erbaute Menschenaffenhaus. Nach der ersten Tochter „Josefine“, die 1975 in Heidelberg geboren wurde, folgten noch weitere sechs Jungtiere. Noch heute lebt „Puan“ als letzte Tochter des erfolgreichen Zuchtpaares hier  im Zoo.

Der jüngste Nachwuchs in Heidelberg kam erst im letzten Jahr zur Welt. „Berani“ wurde am 21. März 2016 geboren. Für Mutter „Sari“ ist es das erste Jungtier. Gemeinsam mit „Puan“ kümmert sie sich sehr gut um den Kleinen, während Vater „Ujian“ sich kaum in die Erziehung einbringt. „Ujian“, der eindrucksvolle Orang-Utan-Mann mit dem faszinierend langen Haarkleid wurde stadtbekannt durch eine besondere Fähigkeit. „Ujian, der pfeifende Orang-Utan“ ist über die Grenzen Heidelbergs hinaus bekannt. Er hatte sich da Pfeifen selbst beigebracht und gemeinsam mit seinem Tierpfleger immer wieder geübt, sodass sogar eine CD mit dem pfeifenden Orang-Utan Ujian aufgenommen wurde.

Text: Zoo Heidelberg Foto: Heidrun Knigge/Zoo Heidelberg

10.02.2017


Weihnachten im Zoo Heidelberg

Die Syrischen Braunbären zeigen sich putzmunter auf der Außenanlage. Die Syrischen Braunbären zeigen sich putzmunter auf der Außenanlage.

Am 24. Dezember werden im Raubtierhaus von 11 bis 12 Uhr Tiergeschichten vorgelesen

Heidelberg- Es ist nicht mehr weit bis Weihnachten. Mittlerweile sind die Wohnungen festlich dekoriert und die Weihnachtsbäume bunt geschmückt, die letzten Plätzchen werden aus dem Ofen geholt. Vor allem bei den Kindern steigt in diesen Tagen die Spannung auf die Feiertage. Um am Heiligen Abend die Zeit bis zur Bescherung zu verkürzen, bietet sich vormittags ein Besuch im Zoo an.

An Heiligabend hat der Zoo Heidelberg von 9 bis 13 Uhr seine Tore geöffnet. Als besonderes Erlebnis können kleine und große Zoo-Besucher an diesem Tag im Raubtierhaus tierischen Geschichten lauschen. Beginn der Lesung ist um 11 Uhr. Direkt im Anschluss findet ein kurzer Rundgang mit einer kleinen Überraschung für Zoo-Besucher und Tiere statt. Die Veranstaltung ist kostenlos und bereits im Zoo-Eintritt enthalten.

Wer vor der Lesung oder auch an den darauffolgenden Tagen eine Runde durch den winterlichen Zoo drehen will, ist herzlich willkommen. Auch während der Feiertage und zwischen den Jahren hat der Zoo geöffnet. Zu dieser Jahreszeit kann ein Zoo-Spaziergang zu einem besonderen Erlebnis werden. Der kleine Rote Panda ist im nun blattlosen Geäst besonders gut zu erkennen. Die Trampeltiere tragen ihr dichtes, wärmendes Winterfell und den Syrischen Braunbären machen die kalten Temperaturen gar nichts aus – sie sind putzmunter wie immer. Die beheizten Tierhäuser laden zum ausgiebigen Beobachten ein: Im Menschenaffenhaus sorgt beispielsweile das neun Monate alte Orang-Utan Männchen Berani für Aufmerksamkeit. Er wurde im März 2016 im Zoo Heidelberg geboren und klettert mittlerweile „wie ein Großer“ geschickt und wagemutig in seinem Gehege umher.

Eine gute Möglichkeit, noch schnell ein Weihnachtsgeschenk für Verwandte oder Freunde zu finden, bietet der Zoo-Shop. Dieser ist am 24. Dezember ebenfalls von 9 bis 13 Uhr geöffnet und führt ein breites Sortiment an Büchern, Spielen, Kuscheltieren oder Dekorationsartikeln. Auch Wertgutscheine für den Zoo mit vielfältigen Möglichkeiten zum Einlösen sind dort erhältlich.

Text: Zoo Heidlberg; Foto: Heidrun Knigge/Zoo Heidelberg

22.12.2016


Der Abschied des Feldhamsters – Eine Allerweltsart vor dem Aus?

Offener Informationsabend am Freitag, 28.10.2016

Heidelberg- 2016 war das Jahr des Europäischen Feldhamsters. Der kleine Nager wurde von der Schutzgemeinschaft Deutsches Wild zum „Wildtier des Jahres“ ernannt. Im Laufe des Jahres engagierten sich viele Institutionen verstärkt in der Vermittlung von Informationen rund um das schutzbedürftige, in unserer Region heimische Wildtier. Galt er einst als Ernteschädling und Plage, entwickelte sich der Europäische Feldhamster inzwischen zu einer vom Aussterben bedrohten heimischen Tierart. Gemeinsam mit der Deutschen Wildtierstiftung und dem Institut für Faunistik findet Ende Oktober in Heidelberg das International Hamster Workgroup Meeting 2016 statt.

Mit einem in Deutschland einzigartigen Artenschutzprojekt engagieren sich die Stadt Mannheim, das Land Baden-Württemberg und der Zoo Heidelberg gemeinsam für den Erhalt dieser Tierart. Im Zoo Heidelberg werden die Feldhamster seit 2004 nachgezüchtet. Das erfolgreiche Projekt erreicht alljährlich eine gute Nachwuchsquote, sodass regelmäßig Jungtiere in Mannheim ausgewildert werden können. Jeden Mai werden Jungtiere des Vorjahres mit elektronischen Chips zur Identifikation ausgestattet und in vorbereiteten Gebieten angesiedelt. Einige von ihnen bekommen Senderhalsbänder, mit denen auch mehrere Monate nach der Auswilderung der jeweilige Aufenthaltsort bestimmt werden kann. So kann inzwischen mit Hilfe des Zuchtprogrammes und der einhergehenden Sensibilisierung für die Bedrohung eine leichte Erholung der Population beobachtet werden. Das Überleben der Feldhamster bei Mannheim ist jedoch noch nicht gesichert.

„Wir möchten die Menschen dafür sensibilisieren, wie wichtig der Erhalt heimischer Tierarten, und speziell der des Europäischen Feldhamsters, ist“, erklärt hierzu  Projektleiter Dr. Ulrich Weinhold vom Institut für Faunistik. Gemeinsam mit den Biologen Lisa Heimann und Marco Sander betreut er die Nachzucht der meerschweinchengroßen Wildtiere im Zoo. „Um möglichst vielen Menschen unser Projekt vorzustellen und auf die Bedrohung dieser Nagetiere hinzuweisen, bieten wir im Vorfeld der Tagung am Freitag einen offenen Infoabend an. Wir freuen uns, wenn viele Interessenten dieses Angebot annehmen“, informiert Dr. Weinhold weiter.

Der Besuch des Infoabends ist kostenlos und findet am Freitag, 28.10.2016, ab 18:30 Uhr im Marsilius Kolleg der Universität Heidelberg statt. Eine Anmeldung für die Veranstaltung ist nicht erforderlich. Mit spannenden Vorträgen über die Situation des Feldhamsters in Deutschland und seine Chancen in Baden-Württemberg informieren die Deutsche Wildtier Stiftung und das Institut für Faunistik über die aktuellen Erkenntnisse, die im Rahmen der Schutzprojekte gewonnen werden.

Ergänzt wird der Infoabend durch die Filmvorführung des „Making-of“ der preisgekrönten Dokumentation „Feldhamster – mit vollen Backen durchs Leben“ durch Marco Polo Film.

Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH, Presse Foto: Ulrich Weinhold und Lisa Heimann/Zoo Heidelberg

26.10.2016


Schüler sammeln „Mehr Handys für Gorillas“

Schülergruppe der Sonnenbergschule Angelbacht mit gesammelten Handys. Ganz links: Daniela Beckert (päd. Leitung der Zooschule), ganz rechts: Fr. Fröhlich (Lehrerin)

Im vergangenen Schuljahr führten die Schülerinnen und Schüler der 9. Klasse der Sonnenbergschule Angelbachtal im Rahmen des GUS-Unterrichts (Gesundheit und Soziales) ein Projekt zum Thema „Was haben Gorillas mit Handys zu tun?“ durch. Nun war es endlich soweit: Die Schulklasse übergab 73 gesammelte Handys an die Zooschule Heidelberg.

Heidelberg- Im Rahmen ihres Projektes „Was haben Gorillas mit Handys zu tun?“ beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihrer Lehrerin Andrea Fröhlich ausführlich mit dem Thema des Coltanabbaus. Coltan ist ein Tantalerz, das u.a. für die Herstellung von Handys benötigt wird. Coltan wird in großen Mengen im Kongo abgebaut. Mit der daraus resultierenden Abholzung des Regenwaldes und der Zerstörung des Lebensraumes der Gorillas setzten sich die Schüler und Schülerinnen im Rahmen des Projektes mehrere Monate intensiv auseinander. Dazu besuchten sie im November 2015 die von der Heidelberger Zooschule angebotene Unterrichtseinheit zum Thema „Mehr Handys für Gorillas“.

Durch eine an der Sonnenbergschule durchgeführte Umfrage fand die Schulklasse heraus, dass an ihrer Schule die Gebrauchsdauer eines Handys im Schnitt bei 1,2 Jahren liegt. Eine Informationsstellwand informierte die Mitschüler über diese erschreckenden Tatsachen und im Zuge dazu startete die Klasse eine Sammelaktion für nicht mehr benötigte Handys. Insgesamt wurden 73 Handys gesammelt, die zum Projektabschluss dem Zoo Heidelberg übergeben wurden. „Wir sind sehr begeistert, dass sich eine Lerngruppe so umfassend mit dem Thema Handys und Gorillas beschäftigt. Ich würde mich sehr freuen, wenn weitere Schulklassen diesem engagierten Vorbild folgen,“ so Daniela Beckert, die pädagogische Leiterin der Zooschule.

Seit Jahren können Zoobesucher ihre alten oder defekten Handys am Ausgang des Menschenaffenhauses in eine extra dafür aufgestellte Sammelbox legen. Diese Handys werden schlussendlich recycelt, um auf diese Weise die Nachfrage nach Coltan zu senken. Das recycelte Tantal steht im Anschluss wieder für die Produktion als wertvoller Werkstoff zur Verfügung. Von der Recycling-Firma erhält der Zoo für jedes Handy einen kleinen Betrag, der an ein Projekt zum Schutz der Menschenaffen geleitet wird (Berggorilla & Regenwald-Direkthilfe e.V., http://www.berggorilla.org/). Weitere Informationen zur Zooschule Heidelberg unter www.zooschule-heidelberg.de

Text und Foto: Zooschule Heidelberg, Presse

25.10.2016


Artenschutz beginnt vor der (eigenen) Haustür

Montage der Nistkästen/Bruthilfen für Mauersegler am Zoo-Parkhaus

Zoo Heidelberg beteiligt sich an der europaweiten Kampagne „Let it grow“

Zoo Heidelberg- Entdecke die Artenvielfalt vor deiner Haustür und lass es wachsen! Mit diesem Aufruf startet der Zoo Heidelberg seinen Beitrag zur europaweiten Kampagne der EAZA (European Associations of Zoos and Aquaria). Im Zweijahres-Rhythmus starten in den Zoos in ganz Europa Informations- und Aufklärungskampagnen zum Natur- und Artenschutz, die Schwerpunkte auf spezielle Themen legen.

Mit der aktuellen Kampagne LET IT GROW, zu Deutsch „lass es wachsen“ wird das Thema der Biodiversität vor der eigenen Tür aufgegriffen. Die bis Ende 2017 laufende Kampagne soll das Bewusstsein für die Vielfalt der Natur im eigenen Umfeld fördern. Sie soll Möglichkeiten aufzeigen, der Biodiversität Schutz zu bieten und sie wachsen zu lassen. Artenschutz ist in Europa ebenso wichtig wie in den tropischen Regenwäldern, denn auch bei uns sterben alljährlich mehrere Tierarten aus, weil Lebensräume vernichtet bzw. verändert werden.

Beim Artenschutztag am Sonntag, den  3. Juli, geben Mitarbeiter des Zoos praktische Anregungen, wie sich jeder Einzelne an der Kampagne beteiligen kann. Zoobesucher können sich an unterschiedlichen Infoständen über die heimische Artenvielfalt und die jeweiligen Bedürfnisse informieren. Das Zooteam gibt Auskunft über Insekten, Vögel und Amphibien aus der Region. Bei der kommentierten Waschbärenfütterung erfahren die Besucher zudem interessante  Aspekte über die sogenannten invasiven Tierarten – also Tiere, die aus ihren ursprünglichen Heimatgebieten zu uns gebracht wurden, sich inzwischen hier angesiedelt haben und so das biologische System beeinflussen.

Anhand großer Modelle kleiner Krabbeltiere wie Fliege, Käfer oder Schmetterling können Klein und Groß auf Tuchfühlung mit der Insektenwelt gehen. Am Bienenstand informiert der Imker über sein Handwerk und die Bienenhaltung, während sich die großen und kleinen Zoobesucher bei der Herstellung eines eigenen Insektenhotels als Architekt und Naturschützer über können.

Wer mehr über das Schutzprojekt des Europäischen Feldhamsters erfahren möchte, trifft an der Hamsterhütte im Zoo die richtigen Ansprechpartner. Der Schutz der heimischen Artenvielfalt wird bereits an vielen Stellen im Zoo praktiziert. Im Umfeld der Gehege finden sich zahlreiche Schlupfwinkel für kleinere heimische Tierarten. Es gibt Insektenhotels für die Kleinsten und Nistgelegenheiten für Störche. Vor ein paar Tagen wurden zudem spezielle Bruthilfen für Mauersegler am Dach des Zoo-Parkhauses montiert und im gesamten Zoo kann man Nistkästen für Fledermäuse und einheimische Singvögel entdecken. 

Text und Foto: Tiergarten Heidelberg gGmbH, Presse

30.06.2016


Blessbock-Herde im Zoo Heidelberg vergrößert sich

Drei junge Blessböcke tollen mit der Verwandtschaft auf der Afrikaanlage

Zoo Heidelberg- In die Blessbock-Herde in Zoo Heidelberg kommt Bewegung. Der diesjährige Nachwuchs – der jüngste Bock kam am 22. Juni zur Welt – springt und tollt gemeinsam mit den Elterntieren bereits auf der Außenanlage umher. 

Als typische Fluchttiere unternehmen die Jungtiere gleich nach der Geburt die ersten Steh- und Gehversuche und stehen wenige Minuten später schon mehr oder weniger sicher auf den Beinen.

Das erst wenige Tage alte Kalb bleibt trotz aller Neugier noch nah bei seiner Mutter und wird bald mit den anderen Tieren auf der weitläufigen Afrikaanlage umherstreifen und seine Umgebung erkunden.

Interessant zu beobachten ist das Zusammenspiel mit den anderen Bewohnern auf der Anlage: In Heidelberg leben die Blessböcke gemeinsam mit Großen Kudus, Zebras und Straußen auf einem Terrain, das hinüber bis zu dem Teich der Pelikane reicht. Solche Vergesellschaftungen sind in modernen Zoos inzwischen üblich, aber es ist für Besucher und Zoomitarbeiter immer wieder aufs Neue ein spannendes Bild, die vergesellschafteten Tiere in Interaktion zu erleben.

Blessböcke verdanken ihren Namen der auffälligen Blesse, die sich über den gesamten Nasenrücken zieht. Bei den Jungtieren ist diese jedoch noch nicht ausgebildet: Der Nachwuchs trägt ein hellbraunes Jugendkleid, mit dem er in den Landschaften seiner Heimat gut getarnt ist.

Diese Antilopenart ist nur im südlichen Südafrika heimisch. Die geselligen Paarhufer ernähren sich ausschließlich von Gräsern und Kräutern, die wegen ihrer schwer verdaulichen Zusammensetzung wiedergekäut werden müssen.

In Südafrika gab es vom Blessbock Ende des 19. Jahrhunderts nur noch etwa 2.000 Tiere, er war von der Ausrottung gefährdet. Nur durch ein besonderes Auswilderungsprogramm von Tieren aus den ansässigen Tierparks und Zoos konnte der Bestand wieder stabilisiert werden, sodass inzwischen wieder über 200.000 Blessböcke im südlichen Afrika leben.

Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH, Presse Foto: Heidrun Knigge und Manuel Stumpf, Zoo Heidelberg

26.06.2016


Neues Blau für die Mähnenrobben - Sanierung des Robbenbeckens im Zoo Heidelberg abgeschlossen

Zoo Heidelberg- Das Robbenbecken im Heidelberger Zoo erstrahlt in neuem Glanz: das ehemalige Hellblau, das an ein typisches Schwimmbecken erinnerte, wurde  durch ein tiefes Meeresblau ersetzt.

Die optische Umgestaltung geschah jedoch nicht, um den Zoobesuchern ein neues Bild zu bieten, sondern hat einen wichtigen medizinischen Hintergrund.

Da ein heller Untergrund das UV-Licht sehr stark reflektiert, erhöht sich die Gefahr von Erkrankungen der Hornhaut bei den Meeressäugern. Durch einen dunkleren Beckengrund kann dieses Risiko minimiert werden, wie auch Erfahrungen in anderen Zoos zeigen.

Die Umgestaltungsmaßnahmen gingen trotz wetterbedingter Verzögerungen zügig vonstatten, sodass die Zoobesucher nur knapp zwei Wochen auf die beliebte Robbenvorführung verzichten mussten. Während der Umbauphase waren die Mähnenrobben im Robbenhaus untergebracht.

Dort verbringen die Robben auch die Zeiten, wenn freitags der Außenpool abgelassen und gereinigt wird. Um keine Langeweile aufkommen zu lassen, arbeiteten die Tierpfleger weiterhin täglich mit ihnen hinter den Kulissen.

Medizinisches Training, Salzwasserbäder und extra Beschäftigung hielten die Tiere bei Laune.

Diese Woche konnten die Mähnenrobben zum ersten Mal ihren neugestalteten Außenbereich auskundschaften. Anfangs erkennbar verhalten erkundeten sie mit Hilfe ihrer sensiblen Barthaare die Tiefen des Beckens.

Bei der ersten kommentierten Fütterung trauten sie teils dem neuen Belag besonders in der Flachwasserzone noch nicht ganz und blieben lieber im tieferen Bereich des Wassers.

Stück für Stück oder vielleicht besser gesagt Fisch für Fisch arbeiten die Tierpfleger nun daran, den Robben auch dieses Terrain wieder vertraut zu machen.

Die Heidelberger Mähnenrobben sind eine südamerikanische Art der Ohrenrobben. Sie kommen entlang der Küsten Südamerikas vor. An ihrem kräftigen Gebiss erkennt man, dass die Meeressäuger Raubtiere sind.

Bei der täglich (außer freitags) stattfindenden kommentierten Fütterung können sich die Besucher davon besonders eindrucksvoll überzeugen, wenn der Pfleger tief in das Maul des stattlichen Bullen Atos blicken lässt.

Gemeinsam bilden Atos, die Weibchen Maike, Sneaky, Lea und Awa sowie die beiden Jungtieren Carlos und Arielle, die 2014 in Heidelberg geboren sind, eine der erfolgreichsten Zuchtgruppen dieser stattlichen Robbenart in einem Zoo. Die informative Fütterung gehört zu den Highlights eines jeden Zoobesuchs in Heidelberg.

Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH, Presse Foto: Theresa Häberle/Zoo Heidelberg

19.06.2016


Außergewöhnliches Flüsterprojekt

Schirmherrin testet selbst die Anlage.

Auszubildende übergeben Flüsterspiegel an den Zoo Heidelberg

Zoo Heidelberg- Die Anlage mit den beiden ca. 140 cm hohen Parabolspiegeln entstand als europäisches Schulprojekt der Carl-Bosch-Schule Heidelberg und der Landesberufsschule Hallein (A) in Zusammenarbeit mit dem Physikalischen und dem Kirchhoff-Institut der Universität Heidelberg. Gemeinsam entwickelten Auszubildende und Lehrkräfte diese Anlage als anschauliche Präsentationsmöglichkeit der Schallübertragung. Die Umsetzung wurde durch die großzügige Unterstützung von Frau Gerda Tschira ermöglicht.

Schuldirektor Eberhard Wolff (links) und Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann am FlüsterspiegelBei der offiziellen Übergabe, die am Freitag im Rahmen eines kleinen Empfangs im Zoo stattfand, dankten der Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann und die Schulleitung beider Schulen besonders den Auszubildenden und Schülern, die sich sowohl in der Planung als auch in der konkreten Umsetzung vor Ort einbrachten. Eberhard Wolff, Schuldirektor der Carl-Bosch-Schule Heidelberg, erläuterte in seiner Ansprache den Grundgedanken der Zusammenarbeit als positive Ebene für das kulturelle Verständnis mit dem Nachbarland. Dies bestätigte auch Manfred Kastner, Landesschulrat für Salzburg, der mit einem Team der Landesberufsschule Hallein angereist war, in seinen Worten über die gute Beziehung der beiden Schulen. Frau Gerda Tschira, Schirmherrin des Projekts, erfreute die Gäste durch die Zusammenfassung der Projektgeschichte in Gedichtform.

Nachdem die Auszubildenden selbst den Anwesenden sowohl die Idee und Umsetzung als auch die Funktion der Flüsterspiegel erklärten, waren alle eingeladen, es selbst auszuprobieren und vor den Parabolspiegeln Platz zu nehmen. Der Standort Zoo offenbart interessante Betrachtungsparallelen zu physikalischen Aspekten. Viele Tiere machen sich ebenfalls die Schallübertragung durch Nutzung entsprechender Formen zu nutze. Durch die Verwendung von Höhlen oder Mulden verstärken verschiedene Tiere den Schall ihrer Rufe und erreichen dadurch eine akustische Verstärkung.

Hören wurde bereits als Thema in der Zoo-Ausstellung „So hören Tiere“ aufgenommen, die seit März im Explo Heidelberg besucht werden kann und nach dem Umzug des Explo künftig im Zoo zu sehen sein wird. „Die Wahrnehmungsformen von Tieren und entsprechender Technik über interaktive Objekte zu vermitteln, ist eine interessante Ergänzung zu den klassischen Zoothemen“ betont Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann die Idee, das Objekt im Zoo zu installieren. „Wer bei so manchem Tier genau hinschaut, kann immer wieder faszinierende Phänomene entdecken, die sich der Mensch zunutze gemacht und in unterschiedlicher Technik umgesetzt hat. Und die Natur hat noch wesentlich mehr Raffinesse zu bieten.“

Es ist die zweite Anlage, die von Auszubildenden der Carl-Bosch-Schule umgesetzt wurde. Bereits 2015 wurde eine erste Flüsterspiegelanlage von Auszubildenden und Lehrkräften der Landesberufsschule Hallein/Salzburg und der Carl-Bosch-Schule sowie Ausbildern des Kirchhoff- und des Physikalischen Instituts der Universität Heidelberg an einer Schule für Behinderte in Salzburg aufgestellt. Und weitere Projekte in Zoos sollen möglichst folgen, wie von beiden Schulen zu hören war. Text und Foto: Tiergarten Heidelberg gGmbH, Presse

07.06.2016


Seltener Schopfhirsch im Zoo Heidelberg geboren

Schopfhirsch mit Jungtier

Große Freude über einen kleinen Hirsch

Zoo Heidelberg- Der Heidelberger Zoo ist einer der wenigen Zoos in Europa, der seltene Schopfhirsche hält. Umso größer war die Freude, dass es im April erneut Nachwuchs bei diesen kleinen Paarzehern gab. Mit Trixie haben die Elterntiere Goofy und Mieke bereits zum sechsten Mal für Nachwuchs gesorgt. In den Zoos von Magdeburg, Osnabrück und Berlin leben Nachkommen der Heidelberger Schopfhirsche.

Schopfhirsche erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge zwischen 110 und 160 Zentimeter. Namengebendes Merkmal dieser scheuen Tiere ist der schwarzbraune Haarschopf am Kopf. Ihr raues Fell ist dunkelbraun oder dunkelgrau gefärbt, Lippen, Ohrspitzen, die Unterseite des Schwanzes und manchmal die Augenregion sind leuchtend weiß. Das kleine Geweih, das nur die Männchen tragen, ist meist gänzlich im Schopf verborgen.

Männliche Schopfhirsche haben außerdem verlängerte, bis zu fünf Zentimeter lange Eckzähne am Oberkiefer, die sehr prägnant aus dem Maul ragen. Diese werden als Waffe in Kämpfen um Reviere und Weibchen eingesetzt und können dem Rivalen erhebliche Verletzungen zufügen. Zur Kommunikation untereinander dient ein lautes Fiepen, das das Partnertier und den Nachwuchs unter anderem vor Gefahr warnt. Die Nahrung der Schopfhirsche besteht aus Gräsern, Blättern, Kräutern, Früchten sowie auch Aas. Im Zoo Heidelberg erhalten sie zusätzlich ausgewähltes Gemüse, Haferflocken, Kraftfutter sowie ab und zu ein rohes Ei.

Beheimatet sind Schopfhirsche im zentralen und südlichen China. Ob es im nördlichen Burma noch Bestände gibt, ist nicht bekannt. Es wurden über einen längeren Zeitraum keine Tiere mehr gesichtet. Die Vernichtung ihres Lebensraumes durch Abholzung und Rodung sowie die starken Bejagung sind dafür verantwortlich, dass diese Hirschart als potentiell gefährdet gilt. Nachzuchten dieser seltenen Tiere sind deshalb besonders wertvoll.

Die Schopfhirsche im Zoo Heidelberg leben gemeinsam mit den Kleinen Pandas in einem großen Gehege. Die gemischte Wohngemeinschaft ist ein schönes Beispiel für eine gelungene Vergesellschaftung verschiedener Tierarten in einem Gehege.

Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH, Presse Foto: Petra Medan/Zoo Heidelberg

21.05.2016


Nachwuchs bei Mähnenibissen und Inkaseeschwalben

Im Zoo Heidelberg übernehmen Tierpfleger übergangsweise Elternrolle

Zoo Heidelberg- Der Mähnenibis verdankt seinen Namen dem auffallend langen Federschmuck am Kopf und dem mantelartigen Schultergefieder. Auch als Schopfibis bekannt gehört diese Vogelart zur Familie der Ibisse und Löffler. Seine Heimat ist Madagaskar, wo er paarweise sowohl die Trocken- als auch die Regenwälder bewohnt.

Die ausgesprochenen Bodenbewohner ernähren sich in erster Linie von Insekten und deren Larven, die im Laub und Moos der Waldböden leben. Wegen des Verlusts an Lebensraum und illegaler Bejagung gilt der Mähnenibis als potenziell gefährdet.

Erst seit einigen Jahren werden Mähnenibisse in wenigen europäischen Zoos gehalten. Im Zoo Heidelberg lebt seit 2014 ein Pärchen Mähnenibisse. Nachdem es im Jahr 2000 im Vogelpark Walsrode zur Welterstzucht in menschlicher Obhut kam, war 2014 die Freude groß, dass von dem Heidelberger Pärchen ebenfalls zwei Jungvögel erfolgreich aufgezogen wurden. In diesem Frühjahr legte das Weibchen erneut Eier. Um ein zweites Gelege dieser seltenen Vogelart zu ermöglichen, nahmen die Pfleger diesmal die Eier aus dem Nest, um sie in der Brutmaschine auszubrüten. Nach ca. 23 Tagen schlüpften nun drei Jungvögel. Die Rolle der Eltern, die Jungtiere über den ganzen Tag verteilt zu füttern, übernehmen nun die Pfleger und füttern die Jungvögel bis zu sieben Mal am Tag. Dies dauert nun noch ca. vier Wochen, bis die Tiere flügge werden und dann das Nest verlassen.

Weiteren Nachwuchs im Vogelrevier des Zoo Heidelberg gibt es auch bei den Inkaseeschwalben im Küstenpanorama. Bei den schiefergrauen Vögeln mit knallrotem Schnabel und dem auffallend nach außen gebogenen weißen 5 cm langen Federbüscheln am Schnabel wurden fleißig Eier gelegt.

Da Inkaseeschwalben jedoch besonders anfällig gegenüber dem für Menschen völlig ungefährlichen Erreger der Vogelmalaria sind, wurden auch hier die Gelege zur Handaufzucht entnommen. Im Zoo Heidelberg wurde eine wirksame Methode gefunden, Vögel gegen eine Infektion mit den Erregern der Vogelmalaria zu schützen. Medikamentelle Prophylaxe und Mückenbekämpfung gehen Hand in Hand, um die empfindlichen Inkaseeschwalben zu schützen. Die sechs Jungvögel, die Ende April geschlüpft sind, werden noch etwa 6 - 8 Wochen von den Pflegern mit der Hand aufgezogen, bis sie flügge werden.

Inkaseeschwalben sind an der südamerikanischen Pazifikküste beheimatet und jagen im fischreichen Humboldtstrom. Sie folgen Fischerbooten, um so an Fischreste zu kommen. Auch begleiten sie Seelöwen, Wale und Kormorane, um von ihnen aufgescheuchte Fische zu fangen. Im Zoo Heidelberg kann man die Inkaseeschwalben vergesellschaftet mit anderen Seevögeln in der begehbaren Voliere „Küstenpanorama“ beobachten.

Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH, Presse Foto: (1) Petra Medan, (2) Peter Bastian, (3) Claudia Krauss

13.05.2016


Umzug eines Königpaares

Die Berberlöwen Chalid und Binta aus dem Zoo Hannover kommen nach Heidelberg. Die Berberlöwen Chalid und Binta aus dem Zoo Hannover kommen nach Heidelberg.

Im Zoo Heidelberg halten bald zwei Berberlöwen aus Hannover Einzug

Heidelberg- Stolz trägt Chalid, der Berberlöwe, seine prächtige Mähne. Gemeinsam mit dem Weibchen Binta wird er bald in den Zoo Heidelberg ziehen.

Nachdem die letzte Löwin Anfang März im Alter von 19 Jahren starb, entschied die Zooleitung, sich an der Zucht der seltenen Berberlöwen zu beteiligen. Mit den beiden neuen Löwen zieht damit wahrhaft   königliches     Blut     nach Heidelberg. Bereits Mitte des 20. Jahrhunderts waren die       letzten freilebenden   Berberlöwen   komplett

ausgerottet. Einzig die Tatsache, dass im Privatzoo des marokkanischen Königs ein kleiner Bestand der nordafrikanischen Unterart gehalten wurde, ermöglichte es, die Berberlöwen zu erhalten. Auch wenn die Tiere nicht 100 % die Gene der ursprünglichen Berberlöwen in sich tragen, sind sie der ausgerotteten Unterart sehr ähnlich. Daher wurde für sie ein eigenes Zuchtprogramm aufgebaut.

Der Bestand der Tiere soll über das Erhaltungszuchtprogramm in verschiedenen Zoos ausgebaut werden, sodass möglicherweise in der Zukunft eine Wiederauswilderung in Ihrer ursprünglichen Heimat geplant und organisiert werden könnte. Aktuell leben weltweit nur 99 Berberlöwen in Zoos.

Mit der Übernahme des bereits in der Zucht erfahrenen Löwenpaars aus Hannover wird sich der Zoo Heidelberg an diesem Projekt beteiligen. Die Heidelberger hoffen, dass nach dem Ausbau der neuen Außenanlage Löwennachwuchs das großzügig geplante Gelände nutzen wird. 

Mit dem letzten, ausgebuchten Spendenlauf für die Löwenanlage, der am Sonntag, den 10. April startet, engagieren sich wieder zahlreiche Läufer für diesen Zweck im Zoo Heidelberg. In ein bis drei Runden à 3.050 m im und um den Zoo beweisen Sie Ihr Engagement für die Heidelberger Löwen. Zur Motivation sind alle Besucher eingeladen, die Sportler dabei mit lautem Beifall zu unterstützen. Der Lauf beginnt um 9 Uhr am Löwengehege. Im Rahmen der Siegerehrung, die um ca. 11:45 Uhr stattfinden wird, informiert Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann Besucher und Läufer mit weiteren Details zum Einzug des neuen Heidelberger Königspaares und der Erweiterung der Löwenanlage, die auch die Neugestaltung des angrenzenden Geheges der Stachelschweine und Erdmännchen im Zoo Heidelberg umfasst.

Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH; Foto: Zoo Hannover

09.04.2016


Nachwuchs bei den Orang-Utans in Heidelberg

Sumatra Orang-Utan Sari mit Jungtier Sumatra Orang-Utan Sari mit Jungtier

Mutter Sari brachte im Zoo ein gesundes Baby zur Welt

Heidelberg- In der Orang-Utan-Gruppe im Zoo Heidelberg gibt es Nachwuchs. Und schon in den ersten Tagen heißt es für das Neugeborene: Besonders gut festhalten. So ist es stets dabei, wenn die Mutter mit all ihren Kletterkünsten behände durch das Gehege hangelt.

Bereits mit Hochspannung erwartet, kam in der Nacht vom 20. auf den 21. März 2016 ein Orang-Utan zur Welt. Das neue Jungtier ist das erste seit 22 Jahren, das in Heidelberg geboren wurde. Für Mama Sari ist es das erste Baby. Die 13jährige Sumatra Orang-Utan-Dame hatte die Tierpfleger mit der Schwangerschaft sehr positiv überrascht. Gemeinsam mit Ujian, dem 22jährigen Vater, und der selbst in Heidelberg geborenen Puan, lebt Sari seit 2011 in Heidelberg. Als nun der letzte Schwangerschaftstest bei ihr positiv ausfiel, wurde die Geburt des Nachwuchses ab Mitte März erwartet. Die Tragzeit beträgt bei Orang-Utans 8 - 9 Monate. So konnten ihr die Tierpfleger in den letzten Wochen bereits eine separate Schlafbox vorbereiten, sodass sie nachts getrennt von den beiden anderen ruhen konnte. Als am Montag Mutter und Baby wohlauf waren, war auch bei den Tierpflegern die Freude groß. „Wir sind sehr stolz auf Sari. Sie macht das absolut perfekt.“ berichtet Dominik Winkel, Tierpfleger im Affenrevier des Zoo. „Wir waren alle gespannt, wie sie das Junge annimmt“. Da bei Menschenaffen-Müttern das Aufzuchtverhalten nicht angeboren ist, kann es bei Erstgeborenen vorkommen, dass die Mutter das Jungtier nicht direkt annimmt.

Sumatra Orang-Utan Sari mit JungtierZur Stärkung der Mutter-Kind-Beziehung erhielten die beiden die ersten Tage im Bereich hinter den Kulissen ihre nötige Ruhe. Unter intensiver Beobachtung konnte Sari mit dem Jungtier - durch ein Gitter geschützt - den Kontakt zu Ihren Artgenossen aufnehmen.

Nur mit viel Glück können ab morgen auch die Besucher einen Blick auf das Orang-Utan-Baby erhaschen. Dicht an die Mutter geklammert, verbirgt es sich meist im Fell von Sari. Besonders Ujian ist sichtlich interessiert an dem Nachwuchs und schaut häufig gespannt in das Nachbargehege, wenn Sari gelegentlich mit dem Kleinen in den Innenbereich des Geheges kommt. Das ist jedoch noch sehr selten, denn auch wenn Sari nun oft die Gelegenheit hat, zwischen dem vorderen und hinteren Bereich ihres Geheges zu wechseln, zieht sie es vor, sich mit dem Jungtier für die Besucher nicht einsehbar hinter den Kulissen aufzuhalten. Dort kümmert sich die junge Mutter unbeobachtet von der Öffentlichkeit um das Kleine.

Sumatra Orang-Utan Sari mit JungtierInteressant zu erleben und zu beobachten wird es in den nächsten Monaten, wenn Sari wie ihre Artgenossen wieder mit den PC-gestützten Aufgaben zu den Kognitionsstudien weitermachen wird. Wir wirken sich Muttergefühl und die Fürsorge dem Nachwuchs gegenüber auf ihre Aufmerksamkeit aus. Wird sich das Jungtier bereits im Säuglingsalter ebenfalls an den Aufgaben versuchen?

Zusatzinfo:

Der Sumatra Orang-Utan-Junge stammt über kurze Verwandtschaftsgrade von den ersten (1973) in Heidelberg aufgenommenen Orang-Utans Nogger und Muna ab. Einer ihrer Söhne, der 1981 in Heidelberg geborene Sandokan, ist der Vater von Sari, die 2003 in Moskau geboren wurde und 2011 nach Heidelberg kam. Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH; Fotos: Heidrun Knigge/Zoo Heidelberg

02.04.2016


Traurige Nachricht aus dem Zoo Heidelberg

Die 19jährige Löwin Sita im Zoo Heidelberg Die 19jährige Löwin Sita im Zoo Heidelberg

„Sita“, die 19jährige Löwin ist tot

Heidelberg- Die Löwen im Zoo Heidelberg haben ein sehr hohes Alter erreicht. Im letzten Jahr starben „Josef“, der letzte männliche Löwe der Gruppe, hochbetagt und „Claudia“, die Mutter der Löwengruppe war. Bei ihrem Tod im Januar 2016 war Claudia der älteste Löwe in einem europäischen Zoo. Damit verblieb „Sita“, als letzte Löwin der ehemaligen 5-köpfigen Gruppe, allein im Zoo Heidelberg. Wie ihr Bruder „Josef“ erreichte sie ein stattliches Alter. Mit knapp 20 Jahren war sie die älteste Löwin in einem deutschen Zoo.

Mit steigender Sorge beobachteten die Tierpfleger die Löwin nach dem Tod der Mutter, zu der sie ein besonders enges Verhältnis hatte. Mehr und mehr war zu erkennen, dass sie stark unter dem Verlust ihrer Artgenossen litt. Löwen sind die einzigen Großkatzen, die in einem engen Sozialverbund leben. „Sie reagierte nur noch wenig auf Reize und zeigte sogar gegenüber den ihr vertrauten Tierpflegern starke Unsicherheiten.“ schildert Jörg Kubacki, Leiter des Raubtierreviers, die gemachten Beobachtungen der letzten Wochen.

Diese Erkenntnisse führten dazu, dass die Tierschutzkommission des Zoos, zu der neben der Zootierärztin, der Kuratorin, den Tierpflegern und der Zooleitung auch der Amtstierarzt gehört, eine schwierige Frage zu lösen hatte: „Wie können wir verhindern, dass „Sita“ am Ende ihres langen Lebens leidet?“

Seit einigen Jahren ist bekannt, dass sie mit FIV, einem dem humanen Immundefizienz-Virus (HIV) vergleichbaren Virus, infiziert war. Ihre Brüder „Banka“ und „Cha-Cha“ sind an den Folgen der Infektion bereits 2011 gestorben. Ebenso wird „Sita“ seit 3 Jahren wegen einer chronischen Nierenerkrankung behandelt, die im Alter häufig einen schneller fortschreitenden Verlauf zeigt.

Gemeinsam mit den Tierpflegern und Tierärzten wägten Zooleitung und die Kuratorin des Zoos unterschiedliche Möglichkeiten für die Löwin ab. Ein Umzug in eine andere Löwengruppe oder ein Zuzug eines oder mehrere anderer Löwen, um Sita wieder mit Artgenossen zu vereinen, kam leider nicht in Frage. Der erhebliche Stress, der mit einer Zusammenführung erwachsener Löwen verbunden ist, würde sowohl „Sita“ schwer belasten als auch ein hohes Risiko zu einem raschen Fortschreiten ihrer Erkrankungen bergen. „Sita“ würde die anderen Löwen mit dem FI-Virus infizieren. Sie einfach sich selbst zu überlassen und zuzusehen, wie sie unter der Situation leidet, war ebenfalls keine Alternative für die Tierschutzkommission. Nach Abwägung aller Aspekte kam die Kommission zu dem Ergebnis, dass die Euthanasie die einzige Möglichkeit ist, „Sita“ Leiden zu ersparen. Sie wurde am 2. März narkotisiert und nachfolgend eingeschläfert. Ihr Körper wird nun in einem veterinärmedizinischen Untersuchungsamt untersucht und für wissenschaftliche Zwecke werden Proben entnommen.

„Es war eine schwere Entscheidung für uns alle. „Sita“ ist hier geboren und war uns sehr ans Herz gewachsen.“ betont auch Dr. Klaus Wünnemann, Zoodirektor im Zoo Heidelberg.

Natürlich stellt sich nun die Frage, wie es im Zoo Heidelberg mit der Löwenhaltung weitergeht. Zur Zeit startet der Ausbau der Löwenanlage und in diesem Jahr sollen bereits die ersten Baumaßnahmen auf der Erweiterungsfläche beginnen. „Unser Zoo ganz ohne Löwen ist für mich nur schwer vorstellbar. Wir werden jetzt früher als geplant unsere Kontakte zu anderen Zoos intensivieren, um möglichst zeitnah wieder Löwen im Zoo zu begrüßen“ erklärt Wünnemann die weiteren Maßnahmen hinsichtlich der aktuellen Situation. Text: Zoo Heidelberg; Foto: Heidrun Knigge/Zoo Heidelberg

02.03.2016


Inventurtermin - Der Zoo zählt durch

Rhesusaffen im Zoo Heidelberg Rhesusaffen im Zoo Heidelberg

180 Tierarten leben im Zoo Heidelberg

Heidelberg- Wer schon einmal versucht hat, die Rhesusaffen im Zoo Heidelberg zu zählen, erkennt rasch die Problematik. Immer wieder springt einer auf und läuft woanders hin. Bei den Elefanten, ist das sehr viel einfacher: 1, 2, 3, 4 - Ghandi, Tarak, Yadanar und Ludwig - alle da.

Aber wie ist das nun mit den Rhesusaffen? Wieviele Flamingos leben im Zoo? Die Tierpfleger wissen es genau, denn nahezu jeden Tag kontrollieren sie den Bestand ihrer Schützlinge. Zum Jahresende werden alle Zahlen erfasst, denn auch bei regelmäßiger Kontrolle kann es hin und wieder zu Abweichungen kommen. Wie jedes Jahr sind auch 2015 einige Tiere gestorben oder umgezogen und es gab erfreulichen Nachwuchs und Neuzugänge zu verzeichnen.

Bei den Kubaflamingos wurden beispielsweise drei Jungvögel aufgezogen, die die Kolonie seitdem ergänzen. Damit kann deren Anzahl mit 54 Individuen im Zoo Heidelberg bestätigt werden. Bei den Rußköpfchen schlüpften insgesamt sogar zwölf Jungtiere. Stelzenläufer, Säbelschnäbler, Textorweber und Purpurglanzstare können ebenfalls gute Zuchterfolge verzeichnen. Die drei Nachzuchten bei den Grünwangenamazonen gaben besonderen Grund zur Freude, da diese seltenen Vögel in einem Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) geführt werden.

Das Faultierpaar Fred und Wilma sorgte mit einem gesunden männlichen Jungtier ebenfalls zur Bestandänderung bei. Weitere Nachzuchten gab es bei Kugelgürteltieren, Stachelschweinen, Zebras, Schopfhirschen, Kudus, Ziegen, Schafen, Kängurus, Präriehunden und Roloway-Meerkatzen. Der Nachwuchs bei den seltenen Roloway-Meerkatzen stellt europaweit gesehen ein besonderes Highlight dar: Jedes Jungtier unterstützt die Erhaltung der Art. Der Zoo Heidelberg bleibt mit dem entsprechenden Artenschutzprojekt in Westafrika führend im Kampf um die Zukunft dieser hübschen Primaten, die zu den 25 bedrohtesten Affenarten der Welt zählen. Lokal leistet das auf dem Zoogelände beheimatete Feldhamsterprojekt einen großen Beitrag zum Artenschutz. 2015 wurden in Heidelberg 138 Hamster gezüchtet, die 2016 in der Region ausgewildert werden.

Leider schlagen auch traurige Nachrichten bei der Zooinventur zu Buche. Besonders der Tod des Schimpansen Henry war für das Zooteam ein großer Verlust. Nach einem schweren Bandscheibenvorfall, der zur Lähmung beider Beine führte, starb Henry drei Tage nach der Operation an Herz- und Organversagen. Weitere Abgänge hatte der Zoo unter den älteren Tieren zu verzeichnen. Der Luchs und eine Zebrastute hatten schon Altersrekorde erreicht und aufgrund schwerer Erkrankungen entschloss man sich ebenso wie bei  Löwe Josef zur Euthanasie. Mit fast 20 Jahren gehörte Josef zu den ältesten Löwen, die derzeit in Zoos leben. Das Vogelrevier bedauerte den unerwarteten Verlust eines Palawan-Pfaufasans, der aus einem englischen Zoo übernommen wurde und einige Tage nach seiner Ankunft starb. Ähnlich wie bei einem Revierwechsel im Freiland, führen auch Tiertransporte, obwohl stets das Wohl des Tieres überwacht wird, zu möglichen Stresssituationen, die in Einzelfällen zum Ausbruch latenter Erkrankungen führen können. Tiertransporte sind jedoch zum Austausch von Tieren aus anderen Zoos im Rahmen von Zuchtprogrammen zum Erhalt gefährdeter Tierarten nicht vermeidbar. So wurden eine in der Natur mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits ausgerottete Unterart der Honigpapageien, die Mitchel-Loris, und weitere Vogelarten neu in die Obhut des Heidelberger Zoos übergeben. In die Jungbullen-Gemeinschaft der Asiatischen Elefanten, die ebenso Teil eines Erhaltungszuchtprogrammes bildet, kam wieder Bewegung. Bulle Voi Nam zog zurück in seinen Heimatzoo nach Leipzig. Ludwig, der mit knapp fünf Jahren seine Geburtsgruppe im Zoo München verlassen musste, übernahm das freigewordene „Zimmer“ in der kleinen Elefantengruppe. Im Haustierbereich ergänzen seit letztem Jahr Vertreter des Roten Höhenviehs und der Rhönschafe den Bestand für den künftigen Streichelzoobereich. Zuletzt gingen im Herbst zwei der Seychellen-Riesenschildkröten vorübergehend an den Zoo Karlsruhe.

Nach all diesen Wechseln, die im Laufe des letzten Jahres stattfanden, wurden somit am 31.12.2015 die aktuellen Bestände mit 2669 Tiere in 180 Arten im Zoo Heidelberg erfasst – darunter natürlich auch die 25 Rhesusaffen.

Text: Zoo Heidelberg; Foto: Peter Bastian/Zoo Heidelberg

28.02.2016


Adler im Zoo Heidelberg

Riesenseeadler erkunden ihre frisch renovierte Voliere

Heidelberg- Seit einigen Wochen warteten sowohl Riesenseeadler als auch Mitarbeiter gespannt auf diesen Moment. Nun war es endlich soweit. Die mächtigen Vögel durften wieder in ihr neues altes Zuhause einziehen. Die Renovierung der 210 m² großen Riesenadlervoliere am Ende des Yellowstonesees ist abgeschlossen.

Die alte Sitzbäume wurden entfernt und durch neue ersetzt. Für die Mitarbeiter wurde dies zu einer echten Herausforderung. Unter anderem musst ein vier Meter hoher Baum mit über zwei Meter breiten Querästen von der Flamingoanlage bis in die Voliere manövriert werden. Für den eigens dafür gemieteten Bagger war jdeoch vor dem Eingang in die Voliere der Dienst beendet.

Durch die Tür der Voliere konnte der der neue Sitzbaum nur mit Muskelkraft und viel Geduld getragen werden. Zusätzlich zu vielen neuen Sitzgelegenheiten bekamen die Vögel auch eine neue Nistbox. Am hinteren Ende der Voliere steht nun in 2,6 m Höhe eine etwa 11 m² große Holzhütte auf Stelzen. Diese ergänzt den bisher von den Vögeln nicht als Nistmöglichkeit angenommene Felsvorsprung.

Die Adlervoliere wurde ursprünglich am 7. April 2009 eröffnet. Seitdem wird sie von dem Riesenseeadler-Paar bewohnt. Das fast zwölfjährige Weibchen und das zehneinhalbjährige Männchen kamen 2006 als beschlagnahmte Tiere nach Heidelberg. Damals wurden sie mit dem Ziel, erfolgreich Nachwuchs zu züchten im Europäischen Zuchtbuch aufgenommen. Bisher haben sie sich jedoch für dieses Ziel nicht sonderlich interessiert. Mit der neu gestalteten Voliere, die optimale Bedingungen bietet, besteht große Hoffnung auf den lang ersehnten Nachwuchs.

Riesenseeadler auch Steller-Seeadler sind in Kamtschatka, entlang der Westküste der Beringsee und auf Japan und Korea beheimatet. Dort leben sie meist monogam paarweise zusammen. Derzeit leben nur noch etwa 4.600-5.100 Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum.

Seeadler dienen wegen ihres imponierenden Erscheinungsbildes oft als Wappenvogel wie zum Beispiel der Weißkopfseeadler in den USA. Ihre Lebensgewohnheiten sind aber oft alles andere als imponierend. Anstatt kühn die Lüfte auf der Suche nach Beute zu durchstreifen nutzen Seeadler jede Möglichkeit so einfach wie möglich an Nahrung zu kommen. Da sind die Abfälle von Fischern und Schlachthöfen ebenso begehrt wie angeschwemmtes Aas. Die schönen Vögel lassen sich in ihrer neu gestaltete Voliere im Zoo Heidelberg sehr gut beobachten und es lässt sich leicht erkennen, dass ihr Name auf ihrer beeindruckenden Größe gründet. Mit einem Gewicht von bis zu 9 kg und einer Körperlänge von knapp einem Meter gehören sie zu den größten Greifvögeln. Der alternative Name Steller-Seeadler bezieht sich auf den Naturforscher Georg Wilhelm Steller, der nach einer Expedition in den 1760er Jahren den ersten Riesenseeadler und damit diesen damals unbekannte Vertreter der Greifvögel nach Europa brachte.

Text und Foto: Tiergarten Heidelberg gGmbH, Presse Foto (Riesenseeadler) Heidrun Knigge

20.02.2016


Winterspaziergang im Zoo Heidelberg

Attraktive Perspektiven zum Nebensaisontarif

Heidelberg- Zahlreiche Besucher nutzten die milde Witterung in den letzten Tagen für einen Ausflug in den Zoo Heidelberg. Die nordamerikanischen Präriehunde, die sich bei frostigen Temperaturen in ihrem Bau unter der Erde verkriechen, genießen ebenfalls noch die sonnigen Stunden in der kalten Jahreszeit. Viele Zootiere haben sich bereits ein stattliches Winterkleid zu gelegt und so können die Besucher im Zoo Heidelberg auch in den Wintertagen aktive Zootiere erleben. Wind- und wetterfest zeigen sich beispielsweise die Jungbullen in der Elefanten-WG weiterhin täglich auf der Außenanlage und können im großen Elefantenhaus beobachtet werden. Die Mähnenrobben präsentieren auch in den Wintermonaten ihr Können bei der beliebten Vorführung, die täglich außer freitags stattfindet.

In den Herbst- und Wintermonaten bietet der Zoo zudem günstige Nebensaisontarife und lädt zum Spaziergang ein. Zootiere, deren Lebensraum sich ursprünglich über wärmere Gefilde erstreckt, haben sich ebenfalls an unser Klima angepasst. Sollte es ihnen trotz eines dicken Winterfells einmal zu kühl sein, haben sie im Zoo Heidelberg jederzeit die Möglichkeit, sich in den gut geheizten Häusern aufzuwärmen. Die großen Tierhäuser werden von den Besuchern ebenfalls als Zwischenstopps geschätzt. Dort lässt sich beim winterlichen Zoospaziergang etwas Wärme tanken. Besonders beliebt ist das Menschenaffenhaus. Da die Schimpansen, Orang Utans und Gorillas an kalten Tagen lieber die Innenräume nutzen, kann man dort den mittlerweile viereinhalbjährigen Gorillajungen Kwame beim Spielen und Toben beobachten. Wer gegen 13 Uhr dort reinschaut, kann bei den Orang Utans häufig „Ujian“ beobachten, wie er sich mit unterschiedlichen Aufgaben an einem Touchscreen beschäftigt. Im Rahmen der Kognitionsstudie, die sich mit der Frage „Wie Tiere denken“ beschäftigt, erfasst die Wissenschaftlerin Frau Dr. Vanessa Schmitt gemeinsam mit Studenten seine Vorgehensweise im Umgang mit den gestellten Aufgaben am Computer-Bildschirm.

Die Riesen-Schildkröten sind bereits seit ein paar Wochen komplett in das warme Haus umgezogen, wo man sie gut durch die große Fensterscheibe beobachten kann. Fürsorglich wurden sie, da sie ursprünglich von den warmen Seychellen stammen, bereits mit dem ersten Frost von den Tierpflegern ins Winterquartier umgesiedelt.

Völlig unbeeindruckt von kühlen Temperaturen zeigen sich hingegen die Kälte liebenden Schneeeulen, deren farblich abgestimmtes Gefieder mit dem ersten Schnee voll zur Geltung kommen wird. Ganz und gar nicht tarnfarben leuchten die Roten Flamingos in der winterlichen Landschaft des großen Sees, wo die Besucher sie jetzt bereits von weitem sehen können, was in der kahlen Wintervegetation besonders eindrucksvoll anmutet. Und auch die Roten Pandas lassen sich in den kahlen Bäumen jetzt besonders gut im Geäst durch das rotbraune Fell erkennen.

Nicht minder farbenfroh zeigt sich auch weiterhin das umfangreiche Sortiment des Zooshops, der noch zahlreiche Ideen für das ein oder andere Weihnachtsgeschenk bereithält. Es müssen ja nicht wieder Socken zu Weihnachten sein - im Zoo Heidelberg gibt es einiges mehr, wie auch einige Werbeplakate des Zoos verkünden. Text und Foto: Zoo Heidelberg

03.01.2016


Heidelberger Zoo ändert Eintrittspreise ab 1. Januar 2016

Preisreduzierung bei Jahreskarten für Erwachsene und Kinder – moderate Anhebung der Tageskartentarife

Heidelberg- Zum Jahresbeginn erhöht der Zoo Heidelberg seine Eintrittspreise. Statt 7,80 Euro kostet ab 01.01.2016 die Eintrittskarte für Erwachsene 8,20 Euro, die Kinderkarte wird um 0,20 Euro auf 3,90 Euro angehoben. In der Hauptsaison kostet die Eintrittskarte für Erwachsene 10,20 Euro statt 10,00 Euro, die Kinderkarte wird um 0,10 Euro auf 5,10 Euro erhöht. Die sozial verträglichen Sonderregelungen bleiben weiterhin bestehen: Alle Besucher mit Heidelberg-Pass erhalten freien Eintritt, für Heidelberger Schulen und Kindergärten gibt es besonders günstige Tarife. „Ab Januar erfolgt lediglich eine am Verbraucherpreisindex orientierte Erhöhung. So können steigende Unterhaltskosten aufgrund von Preisentwicklungen bei Futtermitteln und Material sowie höhere Personalkosten ausgeglichen werden.“ begründet Frank-Dieter Heck, kaufmännischer Geschäftsführer des Zoos, die moderate Anhebung der Preise. „Der Zoobesuch bleibt nach wie vor bezahlbar. Besonders nach Einführung der Nebensaisontarife zum Jahresbeginn 2015 haben wir eine noch bessere Übereinstimmung von Angebot und Preis geschaffen.“ so Heck.

Ab 2016 möchte der Zoo außerdem den heutigen Lebenssituationen in der Gesellschaft Rechnung tragen. Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann erklärt: „Neben die klassische Familie im eigentlichen Sinn sind in den letzten Jahren viele andere  Formen der Lebensgemeinschaft getreten. Damit alle Lebens- und Familiengemeinschaften gleich behandelt werden, sollen mittelfristig die Familienjahreskarten entfallen und nur noch Einzeljahreskarten angeboten werden. Parallel dazu werden die Preise für die Jahreseinzelkarten reduziert. Profitieren werden davon insbesondere Alleinerziehende, Pflegeeltern und Großeltern mit Enkeln. Die Besucher können sich auch im neuen Jahr an der kontinuierlichen Entwicklung des größten und wohl schönsten Zoos der Metropolregion erfreuen. Nachdem das schon von außen gut einsehbare Gemeinschaftsgehege der Syrischen Braunbären und Korsakfüchse im Sommer fertiggestellt wurde, erfolgt im neuen Jahr unter anderem der Bau eines neuen Streichelzoos. Als Besonderheit erwarten den Zoobesuchern neben dem hautnahen Erleben von verschiedenen Nutztierrassen didaktische Mitmachstationen, die Kindern und Erwachsenen ein ganz besonderes Erlebnis bieten. „Mehr wird dazu noch nicht verraten.“ erklärt der Zoodirektor mit einem verschmitzten Lächeln. „Wir haben für 2016 ambitionierte Ziele, die das gesamte Team des Zoos fordern werden. Der Umzug und die Integration des Explo in den Zoo sowie der Beginn der Erweiterung der Löwenanlage sind die größten Herausforderungen, denen wir uns im neuen Jahr gerne stellen.“

Text: Zoo Heidelberg; Foto: Peter Bastian

23.12.2015


Leopard im Zoo Heidelberg entdeckt

Familie Kübe gemeinsam mit den Söhnen und Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann (kniend) bei der Übergabe der Skulptur.Oliver und Ursula Kübe spenden Shona-Skulptur

Heidelberg- Wer den Zoo Heidelberg betritt, wird seit gestern von einem Leoparden begrüßt. Die detailliert gestaltete Shona-Skulptur stammt aus Simbabwe und wurde dort von dem Künstler Sidney Magengwa erschaffen.

Dass die Skulptur nun in Heidelberg ihren Ehrenplatz im Eingangsbereich gegenüber der neu gestalteten Bärenanlage erhalten konnte, verdankt der Zoo einem langjährigen Zoofreund und -förderer: Oliver Kübe, der gemeinsam mit seiner Gattin und den Söhnen gestern die offizielle Übergabe an den Zoo vornahm, lernte den Künstler in Heidelberg kennen.

Die Begeisterung für den Kunststil der Shona teilt Oliver Kübe mit seinen Vater Sigfried Kübe. Als engagierter Kunstsammler und Unterstützer des Zoo Heidelberg war Sigfried Kübe selbst bereits des Öfteren in Tengenenge in Simbabwe, wo ihn die Kunst der Shona beeindruckte. Aufgrund seiner Initiative fand vor fünf Jahren die große Shona-Art Ausstellung im Zoo statt und seitdem bietet der Zoo Heidelberg in den Sommermonaten regelmäßig Steinbildhauer-Workshops mit Künstlern aus Simbabwe an. Unter fachkundiger Anleitung erfahren die Teilnehmer die Besonderheiten des Serpentinsteins und erlernen die traditionelle Handarbeit bei der Gestaltung eigener kleiner Kunstwerke.

Oliver und Ursula Kübe gemeinsam mit Dr. Klaus Wünnemann beim Besuch des Künstlers Sidney Magengwa kurz nach der Ankunft des Leoparden im Zoo.Das teils weiche, teils harte Gestein mit vielfältigen Farbnuancierungen zeichnet die Besonderheit jeder einzelnen der Skulpturen aus, die in der internationalen Steinbildhauerszene zu den Highlights gehören. Der neue Leopard, der nun die Besucher in den Zoo geleitet, ist für Oliver und Ursula Kübe mehr als nur eine Skulptur. Der Leopard ist die Quintessenz der Großkatze – eine Paarung von Kraft und Eleganz. Als Sinnbild für Mut und Stärke wurde der Leopard in vielen Kulturen zum Symbol für Krieger und Herrscher. Sein Fell galt und gilt noch heute als Zeichen der Macht.

Leider sind viele Unterarten des Leoparden heute von der Ausrottung bedroht. Der Amur-Leopard ist die seltenste Großkatze der Welt, von der es im Freiland weniger als 100 Tiere gibt. Umso wertvoller ist es für Familie Kübe, dieses Symbol für Stärke dem Zoo zu übergeben. „Mit der Skulptur möchten wir dem Zoo Heidelberg ein Zeichen an die Hand geben, das den Besucher die Schönheit der Spezies in ihrer Form wiedergibt.“ erklärt Oliver Kübe. „Wir alle sollten uns stets daran erinnern, dass das Aussterben jeder einzelnen Art die Welt um ein Stück Vielfalt ärmer macht. Wir sind froh, dass der Zoo sich um den Arterhalt bedrohter Tierarten sorgt und unterstützen die Projekte immer gerne.“

Oliver,Ursula und Sigfried Kübe gemeinsam mit Dr. Klaus Wünnemann beim Besuch des Künstlers Sidney Magengwa kurz nach der Ankunft des Leoparden im Zoo.Zoodirektor Dr. Wünnemann dankte Familie Kübe für die großzügige Spende an den Zoo, die im neugestalteten Eingangsbereich einen weiteren Blickfang für Besucher bietet. Bereits an mehreren Stellen können die Besucher Tierskulpturen aus Simbabwe endecken. Darunter auch ein neues, eindruckvoll großgestaltetes Werk, denn nicht nur der Leopard stammt aus den Händen von Sidney Magengwa, einem der bedeutesten Tierbildhauer aus Simbabwe. Wer in den letzten Monaten einen Rundgang im Zoo unternahm, konnte in der Nähe der Elefantenanlage die „Geburt“ einer Giraffe beobachten. Im Laufe von knapp drei Monaten verwandelte sich ein über fünf Tonnen schwerer Serpentinstein unter den geübten Händen von Sidney Magengwa in eine über drei Meter hohe Giraffe. Wo diese im Zoo Heidelberg letztlich ihren Standort finden wird, will Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann noch nicht verkünden. Nur eines lässt er lächelnd anklingen: „Es wird hoffentlich nicht die einzige Giraffe im Zoo Heidelberg bleiben.“

Zoo Heidelberg, Presse

14.11.2015


Außergewöhnliches Praktikum im Zoo Heidelberg für Studenten

...bei der Erkundung des Baus der Präriehunde (Gideon Bergheim, Katharina Thoma)Studienkurs Tiergartenbiologie

Heidelberg- Einmal im Jahr bietet der Zoo Heidelberg Studenten der Biowissenschaften an der Universität Heidelberg im Kurs „Tiergartenbiologie“ die Möglichkeit, hinter die Kulissen des Zoos zu schauen.

Das Seminar mit anschließendem Praktikum erfreut sich großer Beliebtheit, da man hier in einen Bereich der Biologie hineinschnuppern kann, von dem man im Studium sonst kaum etwas mitbekommt. Die Zoologie nimmt in den meisten Biologiestudiengängen nur einen geringen Anteil ein. So entstand der Kurs Tiergartenbiologie, der nun schon seit über zehn Jahren angeboten wird. In diesem Jahr nahmen wieder neun Studenten daran teil.

Viele der Studenten waren sich zuvor nicht genau bewusst, was sie im Praktikum erwartet. Von den Aufgaben eines Tierpflegers hatten sie eine ungefähre Vorstellung. Doch welche Aufgaben hat ein Biologe im Zoo, was macht ein Zoopädagoge und wie sieht der Alltag eines Zootierarztes aus?

In all diese Bereiche erhalten die Praktikumsteilnehmer Einblick und ihnen wird vermittelt, wie ein Zoo arbeitet und welche Aufgaben er hat. Das beinhaltet zunächst detaillierte Informationen während unterschiedlicher Führungen und Vorträge zu Themen wie Zoopädagogik, Verhaltensforschung und Zootiermedizin.

Selbst aktiv werden die Studenten im anschließenden Praktikum, nachdem sie bestimmten Tierarten zugeteilt wurden, mit denen sie sich zwei Wochen intensiv beschäftigen.

In diesem Jahr waren es Strauße, Kakadus, Rote Pandas und Präriehunde. Die Studenten sollten für ihre Tierart ein spezielles Beschäftigungsprogramm entwickeln, ein ideales Gehege und die passende Beschilderung entwerfen und eine Unterrichteinheit zu der jeweiligen Tierart vorbereiten. Dazu mussten sich die Gruppen zunächst Grundwissen zu ihrer Tierart erarbeiten und typische Verhaltensmuster durch Beobachtung identifizieren. Sie setzten dabei unterschiedliche Methoden der Verhaltensforschung ein, in die sie zuvor eine theoretische Einführung bekamen. Die Fokusmethode konzentriert sich auf ein Tier, das durchgehend über eine gewisse Zeit beobachtet wird. Bei der Scanmethode wird bei der Beobachtung einer ganzen Gruppe in Zeitabstanden notiert, was die einzelnen Individuen gerade tun.

Dabei ist eine wissenschaftliche und nicht emotionale Bewertung des Verhaltens besonders wichtig. Fehler können auftreten, wenn die Tiere vermenschlicht werden und ihr Verhalten dadurch falsch interpretiert wird. Was für den Menschen wie ein Lachen klingt kann bei manchen Tieren ein Warnruf sein und ein scheinbares Grinsen kann Aggression bedeuten.

Nachdem sich die Studenten mit dem jeweiligen Verhalten vertraut gemacht hatten, sollte ein Konzept entwickelt werden, um die Tiere vermehrt zu natürlichen Verhaltensweisen, wie z.B. die Futtersuche, zu motivieren. Dazu wurden passend zu der Tierart denkbare Beschäftigungsmöglichkeiten entwickelt und den Tieren präsentiert. Dadurch konnte evaluiert werden, wie die Beschäftigung angenommen wurde. Danach folgte erneut die Beobachtung, ob die Tiere überhaupt Interesse zeigen und ob sich die Zeit verlängert oder die Frequenz signifikant erhöht, in der die gewünschte Verhaltensweisen ausgeführt werden.

Nicht alle Ideen stießen bei den Tieren gleich auf Interesse und so kamen die Studenten, wie so oft in der Wissenschaft, nur mit „Versuch und Irrtum“ voran. Das kann frustrierend sein und war keine einfache Aufgabe, die die Studenten jedoch mit großer Kreativität lösten.

Studenten mit geschultem Blick bei der Beobachtung der Roten Panda (v.l.: Fabian Göte, Annika Baum, Nadine Schnepf)Da auch die Gehege einen entscheidenden Einfluss auf das Wohlbefinden der Tiere haben und der Zoo konstant bemüht ist, seine Gehege zu optimieren, sollten die Studenten auch Gehege für ihre jeweilige Tierart planen. Dabei stellte sich die generelle Frage nach einem idealen Gehege. Es sollte möglichst gut alle Bedürfnisse einer speziellen Tierart erfüllen, deren natürlichen Lebensraum abbilden, gleichzeitig sicher sein und für den Zoobesucher gut einsehbar. Außerdem sollte es für die Tierpfleger gut zugänglich und möglichst leicht zu reinigen sein. Klingt kompliziert? Ist es auch. Gehege, speziell größere Anlagen, wie die neue Bärenanlage im Zoo Heidelberg, erfordern oft mehrere Jahre in der Planung.

Bei den Präriehunden hatten die Studenten eine tolle Idee. Um herauszufinden, wie ein optimales Gehege aussehen könnte, wollten sie das Gangsystem, das sich die Präriehunde unterirdisch gegraben haben, genauer erforschen. Sie verwandten dazu ein Endoskop und erlangten so über die kleine Kamera einen ganz neuen Einblick in das Leben der Präriehunde, das sich Großteils unterirdisch abspielt. „Es war toll mal einen Blick hinter die Zookulissen zu bekommen“ berichtet eine der Studentinnen gegen Ende des Praktikums.

Sandra Reichler, Kuratorin im Zoo Heidelberg und Betreuerin des Praktikums, äußert sich ebenfalls positiv: „Das Praktikum bringt allen etwas. Den Studenten Erfahrungen und den Tieren tolle Beschäftigungsmöglichkeiten, die ihr Leben bereichern.“

Text und Foto: Tiergarten Heidelberg gGmbH, Presse

16.09.2015


Erfahrungsaustausch im Zoo Heidelberg

Über 70 Vogelpfleger aus ganz Deutschland kamen nach Heidelberg

Heidelberg- Das Treffen der Vogelpfleger fand in diesem Jahr im Zoo Heidelberg statt. Über den BdZ (Berufsverband der Zootierpfleger e.V.) finden die jährlichen Treffen wechselnd in den angeschlossenen Zoos, Tiergärten und Vogelparks statt. Die über 70 Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, sich mit den Heidelberger Vogelpflegern im Zoo auszutauschen.

Besonders die Konzepte des Zoo Heidelberg zur künftigen Vogelhaltung, die von den Vogelpflegern des Zoos, Alexandra Dussel, Nadja Lippold, Chantal Lorenz und Simon Borchardt, vorgestellt wurden, trafen auf großes Interesse bei den Zuhörern.

Vogelkurator Simon Bruslund stellte das vom Zoo unterstützte außergewöhnliche Niasbeo-Artenschutzprojekt und die aktuellen Erfolge vor. Er berichtete ebenfalls über die richtungsweisende Arbeit der Spezialistengruppe für Papageien, der inzwischen mehr als 35 Personen weltweit angehören.

Weitere Vorträge zu aktuellen Themen wie Vogelgrippe und Kupierverbot, aber auch zu den Anforderungen bei der Haltung verschiedener Vogelarten boten viel Potenzial für einen regen Austausch der Vogelpfleger untereinander.

Im Rahmen einer Versteigerungsaktion unter den Gästen, bei der verschiedene Zoo- und Vogelbücher sowie weitere kleinere Gegenstände von den Teilnehmern selbst zur Verfügung gestellt wurden, kamen, nicht zuletzt dank einer großzügigen Aufrundung des BdZ, insgesamt 1.500 € zusammen. 1.000 € davon gehen an das Niasbeoprojekt und das Cikananga-Projekt in Indonesien wird mit 500 € unterstützt.

Auf einer abschließenden Führung durch den Zoo konnten sich die Teilnehmer am Sonntag ein umfassendes Bild von der Vielfalt und Gestaltung der Vogelhaltung im Zoo Heidelberg machen. Nach dem 2-tägigen Treffen stimmten alle Teilnehmer darin überein, dass das Treffen ein voller Erfolg war und die angereisten Gäste nahmen viele Anregungen mit nach Hause.

13.09.2015


Freunde fürs (Er)Leben

Gerhard Bartelmus, Hans-Jürgen Pföhler und Dr. Dietrich Lorenz (v.l.n.r.) überreichen 15.000 Euro-Spendenscheck an Dr. Klaus Wünnemann (links) für die geplante Löwenanlage Gerhard Bartelmus, Hans-Jürgen Pföhler und Dr. Dietrich Lorenz (v.l.n.r.) überreichen 15.000 Euro-Spendenscheck an Dr. Klaus Wünnemann (links) für die geplante Löwenanlage

Tiergartenfreunde übergeben Spendenscheck über 15.000 Euro an Zoo Heidelberg

Heidelberg- Die Veränderungen im Zoo erfreuen auch die Mitglieder des Tiergartenfreunde Heidelberg e.V., der den Zoo bereits seit über 80 Jahren unterstützt. Besonders die in Kürze fertiggestellte Erweiterung der Bärenanlage zeigt die eingeschlagene Richtung der Zoo-Entwicklungen in den nächsten Jahren.

Leben live erleben ist für Zoo-Direktor Dr. Klaus Wünnemann mehr als nur ein Slogan, mit dem der Zoo seine Philosophie nach außen zeigt. „Mit der Planung der Baumsavanne für die Löwen haben wir uns erneut Großes vorgenommen. Die Gestaltung einer nahezu realistisch anmutenden Safari-Atmosphäre für die Besucher soll jedem Gast das Gefühl vermitteln, von einem sicheren Aussichtspunkt die Tiere in freier Natur zu beobachten.“ erklärt der Zoo-Direktor das nächste große Bauprojekt. „Wichtig ist uns dabei ebenso das Wohlbefinden der Tiere und eine tiergerechte Umgebung.“

Dass dies ganz im Sinn der Tiergartenfreunde ist, dokumentiert nicht nur deren langjährige Treue zu „ihrem“ Zoo, sondern zeigt sich auch in der großzügigen Spende, die gestern von den Vorstandsmitgliedern überreicht wurde. Mit dem Scheck in Höhe von 15.000 Euro im Gepäck ist dies bereits der dritte Beitrag, den die Tiergartenfreunde für das Projekt Löwen übergeben. Bereits im Februar 2012 und August 2013 folgte der Verein dem Spendenaufruf für die lang anstehende Neugestaltung der Löwenanlage, die auch die angrenzend lebenden Stachelschweine und Erdmännchen einschließen wird.

„Heute konnten wir bereits an der sehr einladend gestalteten Bärenanlage erkennen, wie gut die Finanzmittel für die Projekte im Zoo eingesetzt werden. Es ist schön zu wissen, dass wir dazu beitragen.“ betont Dr. Dietrich Lorenz, 1. Vorsitzender der Tiergartenfreunde. Da sind sich auch Jürgen Pföhler, Schatzmeister und Gerhard Bartelmus, 2. Vorsitzender einig. „Wir unterstützen den Zoo gerne mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln. Letztlich ist es für uns alle ein Gewinn, wenn sich der Tiergarten konstant weiterentwickelt. Unseren Mitgliedern liegt die Löwen-Außenanlage ebenso am Herzen und wir freuen uns, wenn das Projekt im nächsten Jahr umgesetzt wird.“ ergänzt Pföhler. Dennoch stehen viele Maßnahmen der geplanten Löwenanlage vor der grundsätzlichen Entscheidung der Umsetzung. Die Mittel, die für die einzelnen Elemente und Bestandteile der Löwenanlage benötigt werden, sind noch nicht komplett gesichert. Wünnemann, der sich herzlich für die Spende bei den Vertretern der Tiergartenfreunde bedankte, ist sich bewusst, dass notfalls das ein oder andere Element vorerst zurückgestellt werden muss. „Wir werden versuchen, für die innovativen Ideen zur Gestaltung von Gehege und Besucherbereich noch weitere Sponsoren zu finden und haben noch etwas Zeit, um auch über unseren Spendenaufruf auf der Zoo-Webseite einen Teil der Leistungen zu finanzieren, die nicht über den Zoo, die anteilige Finanzierung unseres Hauptgesellschafters, der Stadt Heidelberg und die bereits erhaltenen Spenden abgedeckt werden können.“

Tiergartenfreunde Heidelberg e.V.

Mit Hilfe von Mitgliedsbeiträgen und vielen Kleinspenden unterstützt der Verein der Tiergartenfreunde e.V. seit seiner Gründung im Jahr 1933 zentrale Projekte des Zoos. Im Verein finden Menschen zueinander, denen die Entwicklung des Heidelberger Zoos am Herzen liegt. Vereinsmitglieder erhalten vergünstigte Jahreskarten und werden über die kostenlose Zusendung der Mitgliederzeitung „ZOO aktuell“ regelmäßig aktuell über unterschiedliche Zoo-Themen informiert. Neben Aktionen im Zoo werden auch spezielle Führungen, Vorträge und gegen Kostenbeteiligung organisierte Tagesausflüge in andere Zoologische Gärten angeboten. Weiterführende Informationen unter www.tiergartenfreunde.de

Spendeninfo

Wer den Bau des neuen Löwengeheges finanziell unterstützen möchte, kann seine Spende auf das Konto des Zoo Heidelberg, IBAN-Nr. DE65 6725 0020 0000 0159 11, bei der Sparkasse Heidelberg mit dem Stichwort „Löwenanlage“ überweisen. Ab 200 Euro stellt der Tiergarten eine Zuwendungsbescheinigung aus. Im Verwendungszweck dann bitte auch die Kontaktdaten vermerken. Text und Foto: Zoo Heidelberg

09.05.2015


Zooschule als Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet

Die Zooschule Heidelberg wurde am 9. April als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt gewürdigt.

Die Auszeichnung wurde von Bürgermeister Wolfgang Erichson im Namen der Geschäftsstelle der UN-Dekade übergeben. Diese Ehrung erhalten ausschließlich Projekte, die sich in nachahmenswerter Weise für die Erhaltung der biologischen Vielfalt einsetzen.

Heidelberg- Die Zooschule Heidelberg (unter Trägerschaft von Initiative Zooerlebnis e.V.) bringt mit ihrer Bildungsarbeit den Zoobesuchern die biologische Vielfalt nahe und sensibilisiert sie für deren Schutz. Sogar die jüngsten Teilnehmer (z.B. Kindergartenkinder) erleben hautnah in die Fülle der Tierwelt und erfahren spielerisch, warum es wichtig ist, die Natur zu schützen. Die breitgefächerten Bildungsmaßnahmen der Zooschule richten sich dabei nicht nur an Kinder, sondern auch an Jugendliche und Erwachsene.

Mit dieser vorbildlichen Tätigkeit setzt die Zooschule ein bedeutendes Zeichen für das Engagement für die biologische Vielfalt in Deutschland. Dieser Einsatz hat die Juroren und Jurorinnen des UN-Dekade-Wettbewerbs sehr beeindruckt. Daher entschieden sie sich, die Zooschule mit dem Qualitätssiegel „UN-Dekade-Projekt“ zu ehren. Neben einer Urkunde und einem Auszeichnungsschild erhält die Zooschule Heidelberg einen „Vielfalt-Baum“, der symbolisch für die bunte Vielfalt und einzigartige Schönheit der Natur steht, zu deren Erhaltung die Zooschule einen wertvollen Beitrag leistet.

Die Auszeichnung als offzielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt wurde der Zooschule am 9. April von Bürgermeister Wolfgang Erichson überreicht.

„Eine unserer Aufgabe als Bildungseinrichtung im Zoo besteht darin, auf die Vielfalt der Natur aufmerksam zu machen, die Besucher über die Gründe ihrer Bedrohungen zu informieren und ihnen Optionen für ein bewussteres Handeln zu geben“ sagt Daniela Vogt, pädgogische Leiterin der Zooschule Heidelberg. Vogt hofft, dass die Auszeichnung für Aufmerksamkeit sorgt und sich möglichst viele Menschen von den Aktivitäten der Zooschule begeistern lassen – und vielleicht sogar selbst im Schutz der biologischen Vielfalt aktiv werden.

Die Vereinten Nationen haben das Jahrzehnt von 2011 bis 2020 als UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgerufen. Die Dekade soll die Umsetzung des UN-Übereinkommens von 1992 unterstützen. Ziel ist es, den weltweiten Rückgang der biologischen Vielfalt aufzuhalten. Dazu soll auch das gesellschaftliche Bewusstsein gefördert werden. Genau hier setzt die deutsche UN-Dekade an: Sie möchte mehr Menschen für die Erhaltung der biologischen Vielfalt, unserer natürlichen Lebensgrundlage, gewinnen. Ein Schwerpunkt ist daher die Auszeichnung von vorbildlichen Projekten. Die Mitwirkenden setzen sich für die biologische Vielfalt ein, indem sie sie schützen, nachhaltig nutzen oder ihren Wert vermitteln.

Hintergrundinformation: Biologische Vielfalt
Biologische Vielfalt ist alles, was zur Vielfalt der belebten Natur beiträgt: Arten von Tieren, Pflanzen, Pilzen und Mikroorganismen – einschließlich der Wechselwirkungen zur unbelebten Umwelt, innerhalb der Arten und zwischen den Arten – sowie die genetische Vielfalt innerhalb der Arten und die Vielfalt ihrer Lebensräume. Biologische Vielfalt ist die Grundlage einer langfristig gesicherten Existenz des menschlichen Lebens auf der Erde.

Mehr Informationen finden Sie unter http://www.undekade-biologischevielfalt.de.

Hintergrundinformation:  Zooschule Heidelberg

Die Zooschule Heidelberg steht unter der Trägerschaft des gemeinnützigen Vereins „Initiative Zooerlebnis e.V.“ und ist somit eine der wenigen privaten Einrichtungen ihrer Art in Deutschland. Bis zu 50 ausgebildete Zoobegleiter, sogenannte Zooranger, führen die Veranstaltungen für kleine und große Zoobesucher auf dem Gelände des Heidelberger Tiergartens durch.

Ganzjährig bietet die Zooschule begleitete Rundgänge für Kindergartenkinder, Schulklassen und sonstige Besuchergruppen sowie themengebundenen Unterricht für Schüler aller Schulformen an. Ein weiterer Schwerpunkt des zoopädagogischen Angebotes liegt auf der Organisation von Ferienaktionen, Kindergeburtstagen und Sonderveranstaltungen (Zoo-Ostern, Zoo-Camp, Aktive Wintertage etc.). Zudem gibt es spezielle Angebote für behinderte Menschen sowie für Erwachsene/Senioren. Regelmäßig werden in der Zooschule auch Veranstaltungen zur Fort- und Weiterbildung von Multiplikatoren durchgeführt. Die Zooschule Heidelberg ermöglicht ihren Teilnehmern im Rahmen des pädagogischen Angebots das hautnahe Erleben von Zootieren. Ziel der Arbeit ist es dabei stets, sowohl Kinder als auch Erwachsene für den Arten- und Naturschutz zu sensibilisieren und sie von deren Wichtigkeit zu überzeugen. Dies ist einer der Gründe, weshalb sich die Heidelberger Zooschule heute als Einrichtung zur Bildung für nachhaltige Entwicklung versteht. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.zooschule-heidelberg.de Text und Foto: Zooschule Heidelberg, Presse weitere Fotos: Heidrun Knigge

10.04.2015


Neulinge im Streichelzoo in Heidelberg

Junge Zicklein im Zoo Heidelberg

Heidelberg- Nicht gerade kleinlaut, eher klein und laut ist der neue Nachwuchs im Zoo Heidelberg, der seit kurzem im Streichelzoobereich meckert und blökt. Ein Teil des zahlreichen Zwergziegennachwuchses hält sich noch vorzugsweise im warmen Stall auf. Die jungen Zicklein wachsen dank der guten Milch ihrer Mütter kräftig heran und einige haben gemeinsam, wie das kleine Schwarznasen-Lamm, bereits den Weg ins Freie gewagt.  Tollpatschig erkunden die Kleinen gemeinsam das Gehege des Streichelzoos. Wenn die Witterung es erlaubt, kommt in Kürze die gesamte Kinderschar nach draußen.

Beim Anblick der Kleinen mit den winzig kleinen Hornansätzen kommen nicht nur Kinder in Streichellaune. Die kleinwüchsigen, afrikanischen Zwergziegen mit ihren Kulleraugen, dem zierlichen Näschen und dem kleinen runden Körper wecken auch bei erwachsenen Besuchern das Fürsorgeverhalten. Dieser natürlichen Empfindung können die Besucher mit Füttern und Streicheln gerne nachkommen. Für die Fellpflege hat das Zoo-Team zwei Kisten mit Bürsten aufgestellt und los geht’s. Das tut nicht nur den Ziegen gut, sondern ist auch für die Kinder ein großer Spaß. 

Afrikanische Zwergziegen sind ursprünglich von West- bis Ostafrika verbreitet, werden in Herden von 50 bis 1000 Tieren gehalten und dienen vor allem der Versorgung mit Fleisch und Milch. Die werden nur vierzig bis fünfzig Zentimeter groß und wiegen ausgewachsen gerade mal 25 Kilogramm. Es gibt sie in den Farbschlägen braun, grau, weiß und schwarz, die meisten Tiere haben allerdings ein geschecktes Fell. Nachwuchs gibt es bei den Zwergziegen mehrmals im Jahr, da sich die Tiere das ganze Jahr über paaren. Die Tragezeit beträgt 5 Monate und die Ziegen werfen je Geburt 1 - 3 Junge. Zwergziegen können im Abstand von 8 Monaten werfen, die Entwöhnung findet bereits nach nur 4 Monaten statt. Zwergziegen können zwischen 15 und 20 Jahre alt werden. Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH, Presse Fotos: Heidrun Knigge 2015

07.03.2015


Zoo Heidelberg bietet Zimmerservice der besonderen Art

Frühjahrsputz auf höchster Stufe

Heidelberg - „Unterstützung für junge Familien mit Kinderwunsch“ wäre ein passendes Leitmotto für die freiwilligen Helfer im Zoo Heidelberg gewesen, die mit Leitern, kleinen Besen und einer Schubkarre einen außergewöhnlichen Rundgang im Zoo unternahmen. Ihr Blick fiel dabei dieses Mal nicht auf die Tiere in den Gehegen, sondern auf die zahlreichen Bäume der Parkanlage.

Nicole Bruslund, die Koordinatorin der Freiwilligen Zoo-Helfer, hatte zum Aktionstag aufgerufen. „Im Zoo gibt es weitaus mehr Tiere, als wir in unserer Auflistung nennen können. Jeden Sommer haben wir zahlreiche Sommergäste in den Nistkästen.“ verrät die engagierte Zoo-Mitarbeiterin, die sich über die große Beteiligung an den Aktionstagen freute.

„Als wir uns letzten Sonntag erneut an die verschiedenen Nistkästen machten, waren alle schon ganz gespannt, welche interessanten Überraschungen wir dieses Mal entdecken werden.“ berichtet Bruslund und teilt mit, dass die aufgehängten Nistkästen nicht ausschließlich von Zugvögeln genutzt werden „Da hatte beispielsweise ein kleines Nagetier seine Winterration gebunkert.“

 

Anhand der unterschiedlichen Nestzusammensetzung könne man sogar erkennen, wo genau sich die einzelnen Nistkästen befinden. In der Nähe der großen Vogelvolieren sind die Nester häufig mit bunten weichen Federn ausgekleidet, die direkt aus der Nachbarschaft eingesammelt werden. An anderer Stelle findet man eine Fellausstattung oder eine eher rustikale Variante mit Blattwerk und Ästchen. „Jedes Mal, wenn wieder ein Nistkasten heruntergehoben wurde, waren alle ganz gespannt, wie es darin aussehen würde. So macht Frühjahrsputz Spaß.“ berichtet Bruslund über die Stimmung während der Aktionstage und ruft alle Gartenbesitzer auf, jetzt ebenfalls vorsichtig den Zimmerservice in den eigenen Nistkästen vorzunehmen.

Da die Tiere die gesammelten Utensilien nach Verlassen des Nestes nicht herausnehmen, stockt der nächste Bewohner dann einfach auf. Häufig befinden sich jedoch noch Altlasten im Untermaterial oder es haben sich in der Zwischenzeit Parasiten dort breit gemacht. In manchen Nistkästen ist schon kein Platz mehr für weitere Bewohner und das gesammelte Material verwittert und wird von Maden befallen.

Im Augenblick sind die meisten Nistkästen noch unbewohnt. Wer also im eigenen Garten seinen Gästen einen Gefallen tun möchte, sollte sich jetzt ebenfalls mal die Nistgelegenheiten anschauen und vorsichtig reinigen. Allerdings sollten Gartenbesitzer die Aktion dennoch behutsam angehen und mit möglichen Wintergästen rechnen, die die trockenen Plätze als Winterquartier übernommen haben. Text und Bild: Zoo Heidelberg, Presse

01.03.2015


Junge Hüpfer im Zoo Heidelberg

Auch das zweite Jungtier ist jetzt aus dem Sack

Heidelberg- „Waren das etwa zwei Füße? Ist das ein Ohr oder ein Schwanz, der aus dem Beutel ragt?“ In der letzten Woche war es endlich soweit: Das zweite Jungtier verließ den Beutel seiner Känguru-Mutter und erkundete mit ersten kleinen Hüpfern das Gehege. Immer ganz dicht in der Nähe der Mutter sichert es sich den Rückweg und nutzt die Möglichkeit, blitzschnell wieder zurück in die schützende Beutelhöhle zu schlüpfen.

Wissenschaftlich als Macropodiae, "Großfüßer", bezeichnet, erklärt sich auch durchaus die Tatsache, dass mit zunehmender Größe des Jungtieres häufig mal die Füße aus dem Beutel schauten. Wenn es sich ebenso gut entwickelt wie das bereits etwas ältere Jungtier, wird es bald ebenfalls nur noch den Kopf in den Beutel seiner Mutter strecken, um zu trinken. Speziell die kräftigen, langen Hinterbeine mit dem muskulösen Schwanz als Stabilisator, ermöglichen Kängurus, weite Sprünge von bis zu 10 Meter zu machen. Dabei benötigen Sie nur minimalen Kraftaufwand und können so weite Strecken zurücklegen. In ihrer australischen Heimat vertreten Kängurus die grasfressenden Huftiere anderer Kontinente, wie beispielsweise in Afrika die Antilopen, und füllen somit diese ökologische Nische. Und auch wenn manche der Kängurus im Zoo Heidelberg eine graue Fellfarbe besitzen, gehören dort allesamt der Familie der Roten Kängurus an. „Hier im Zoo stehen die hübschen Tiere mit den von langen Wimpern umrandeten Augen stellvertretend für die Ordnung der Beuteltiere.“ berichtet Sandra Reichler, wissenschaftliche Assistentin und Kuratorin im Zoo Heidelberg. Bemerkenswert sei bei Beuteltieren vor allem die besondere Embryonalentwicklung. Nach einer für die Größe der Tiere außergewöhnlich kurzen Tragezeit von vier bis fünf Wochen, kommt der Nachwuchs bereits auf die Welt. Noch blind kriecht der nur etwa 2-3 cm großes Embryo (vergleichbar mit einem Gummibärchen), vom Geruchssinn geleitet, selbständig den Bauch hinauf in den Beutel der Mutter. Dies geschieht meist nahezu unbemerkt und lässt sich lediglich an der „Schleimspur/Kriechspur“ auf dem Bauch des Muttertiers erkennen. Im Beutel angekommen, sucht sich der Embryo eine der vier Zitzen, die in seinem Mund anschwillt und so eine feste Verbindung zwischen Mutter und Jungtier herstellt.

Erst nach weiteren vier Monaten, in der das Jungtier nahezu konstant gesäugt wird, schauen die ersten Körperteile aus dem Beutel heraus. Dies erklärt auch, dass nicht jede Geburt von den Tierpflegern sofort bemerkt wird. Das Geschlecht des Neuzugangs in der Känguruherde steht noch nicht fest. Ob es wie das ältere Jungtier ebenfalls ein Weibchen wird und selbst später einen Beutel besitzen wird, stellt sich erst in einigen Monaten heraus. Interessierte Tierpaten werden hierzu gerne informiert, denn wie einige der anderen Kängurus im Zoo Heidelberg auch, suchen diese beiden jungen Roten Riesenkängurus noch liebevolle Tierpaten.

In der freien Natur wäre eine solche Patenschaft durchaus ebenfalls nützlich, da dort ein eigenartiges Verhalten der Fluchttiere beobachtet werden kann. Bei extremer Gefahr wird auf der Flucht durchaus mal eines der Jungtiere „unsanft vor die Tür gesetzt“ und erst später mit etwas Glück wieder eingesammelt. Zum Glück kommt das jedoch sehr selten vor, da Riesenkängurus seit der Ausrottung des Beutelwolfes keine natürlichen Feinde haben. Der größte Feind ist der Mensch und sein Auto. Andere Tiere trauen sich nicht heran, da die Fußschläge der Riesenkängurus sehr präzise und sehr kräftig sein können. Dennoch sind auch diese genügsamen Grasfresser von Hunger aufgrund von Hitze- und Trockenheitsperioden in ihrer Heimat ebenfalls bedroht.

Wer sich für Tierpatenschaften interessiert oder noch kurz vor Weihnachten ein außergewöhnliches Geschenk sucht, kann sich auf der Webseite des Zoo unter www.zoo-heidelberg.de oder anhand der Patenschaftsbroschüre direkt im Zoo hierzu gerne informieren.

Bild und Text: Zoo Heidelberg

06.12.2014


Alle klagen über das Wetter – der Zoo nicht!

Heidelberg- Es ist zu kühl für die Jahreszeit, es regnet immer mal wieder, Strandbäder melden die Flaute. Ganz anders sieht es im Zoo Heidelberg aus: Noch ein paar gute Tage zum Monatsende und der August wird zum Rekordmonat mit über 70.000 Besuchern. „Zu dem guten Ergebnis tragen viele Faktoren bei. Das Wetter ist ein ganz wichtiger Grund, sich für einen Zoobesuch zu entscheiden.“ erklärt Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann.

Wie sieht das Ideale Zoowetter aus: Im Winter, zu Beginn des Frühjahrs und im Herbst deckt sich dies mit dem allgemeinen Empfinden: Sonnenschein, laue Temperaturen, nicht zu windig. Ab Mai etwa hat der Zoo aber ein ganz anderes Wunschwetter als die meisten Bürger: Nicht zu warm, gelegentliche Regenschauer – vorzugsweise abends und nachts, das ist das Wetter, das die Entscheidung für einen Zoobesuch begünstigt.

„Bei über 26°Celcius gehen viele Menschen lieber ins Schwimmbad als in den Zoo. Bei uns ist dann doch etwas mehr Kleidung erforderlich, die Zoobesucher laufen mehr und das abkühlende Bad steht auch nicht auf dem Programm.“ weiß Dr. Wünnemann um die Gründe. „Ab 30°Celcius aufwärts ist bei uns „tote Hose“ und im Tiergarten-Schwimmbad tanzt der Bär.“ Aber alleine auf das Wetter kommt es nicht an: „Die Menschen gehen dorthin, wo sie wissen, dass sie eine schöne Zeit erleben – dieser Abstimmung mit den Füßen stellen wir uns jeden Tag.“ Für viele Mitarbeiter des Zoos ist jetzt Hochsaison: Die Servicekräfte beantworten neben ihrer Tätigkeit an der Kasse, im Zooshop oder an den Drehkreuzen tausende von Fragen, die Gärtner pflegen die Grünanlagen mit Rasenmäher, Heckenschere und Hacke – und freuen sich, dass sie dank des regelmäßigen Regens nicht noch zusätzlich gießen müssen. Gerade im Frühjahr und Sommer, wenn alles wächst und blüht – auch das Unkraut –, kommen die Zoogärtner mit der Arbeit kaum noch hinterher. Das relativ kühle Wetter ist aber auch gut für die Tierbeobachtung: „Selbst Zebras und Elefanten, die an hohe Temperaturen gut angepasst sind, machen bei großer Hitze lieber Siesta als umherzutollen. Die einzigen Tiere, denen es auch der heißeste Heidelberger Sommer wenig ausmacht, sind die Flamingos – sie können ein bewundernswert breites Temperaturspektrum genießen: Am Natronsee brüten Flamingos bei über 50°Celcius im Schatten – nur gibt es dort keinen Schatten und die Vögel stehen in praller Sonne in einer über 60° warmen ätzenden Lauge. Dieselben Tiere sind aber auch in Hochlandseen anzutreffen, die nur wenige Grad kalt sind. Am liebsten schaue ich jetzt den Waschbären zu, die ihre neue Anlage erkunden, den Schweinen und den jungen Rosalöfflern, die mit ihrem Löffelschnabel immer geschickter umzugehen lernen.“ verrät Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann.

Zoo Heidelberg, Tiergartenstraße, 3, 69120 Heidelberg, www.zoo-heidelberg.de, zooinfo@heidelberg.de, Tel.: 06221-64550

Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH, Presse Foto: Peter Bastian

30.08.2014


Verheerender Diebstahl wirft Artenschutzprojekt in Indonesien um Jahre zurück

Verheerender Diebstahl wirft Artenschutzprojekt in Indonesien um Jahre zurück

Simon Bruslund, Kurator, Zoo Heidelberg

Heidelberg/Java- Seit 2011 unterstützt der Zoo Heidelberg das Erhaltungszucht- und Wiederauswilderungsprogramm des Schwarzflügelstars (Sturnus melanopterus) auf der Insel Java in Indonesien. Dieser Art teilt mit einigen anderen - auf indonesischen Inseln endemischen - Vogelarten das traurige Schicksal, durch Wilderei akut vom Aussterben bedroht zu sein. Der einst häufig vorkommende schwarz-weiß gefärbte Starenvogel ist heute kaum noch in der Natur vorzufinden. Zwar sind immer noch geeignete Lebensräume vorhanden, aber wegen der jahrtausendlangen Tradition in Indonesien, Vögel privat in Käfigen zu halten, sind die Wälder von bestimmten Arten buchstäblich leergefangen.

Der Zoo Heidelberg unterstützt zusammen mit anderen Zoos die Bemühungen zur Erhaltung dieser bedrohten Arten. Die Vögel werden in Indonesien gezüchtet und in gesicherten Gegenden wieder ausgewildert. Der Zoo hilft nicht nur mit finanziellen Mitteln, sondern vor allem auch durch sein Knowhow in der Vogelzucht. Im Chikananga Conservation Breeding Center, einer Auffangstation, die sich in Chikananga im zentralen Java befindet, arbeitet ein internationales Team aus deutschen und indonesischen Tierpflegern hart dafür, die seltenen endemischem Singvögel artgerecht zu pflegen und zu züchten. Jährlich werden einige Nachzuchten der Schwarzflügelstare ausgewildert und deren Überleben von Wissenschaftlern akribisch verfolgt und somit auch der Erfolg des Projekts dokumentiert.

In der vergangenen Woche wurde in der Zuchtanlage eingebrochen. Die Diebe haben die jungen Schwarzflügelstare, die für Auswilderung vorgesehen waren, und einen Großteil der wertvollen Zuchtpaare entwendet. Die Tiere sind wahrscheinlich für die lokalen Märkte in Indonesien vorgesehen, wo es eine große Nachfrage nach den traditionell gehaltenen Vögeln gibt. Es werden hohe Preise gezahlt, gerade wenn die Tiere in der Natur nicht mehr zu finden sind. Mitarbeiter von Chikananga bezeichnen die Schwarzflügelstare als „lebende Status Symbole“. Insgesamt sind 160 Stare verschwunden und damit die Mehrheit des gesamten gesicherten Weltbestands. Es wird vermutet, dass eine hochkriminelle Bande dahinter steckt und dass man nur von Glück sprechen kann, dass keine Menschen während des Raubüberfalls verletzt wurden. Mit den Behörden geht nun die Suche los, die Tiere wiederzufinden. Eine Belohnung wurde bereits für Informationen, die die Rückgabe der Stare ermöglichen, zu Verfügung gestellt.

Für die Mitarbeiter in der Chikananga sowie die vielen internationalen Unterstützer, so auch dem Zoo Heidelberg, hat diese katastrophale Situation dem Kampf um den Erhalt der Schwarzflügelstare eine neue Brisanz verliehen. Nur mit noch mehr Entschlossenheit und mehr Mitteln für die Sicherheitslage der Tiere sowohl in der Zuchtanlage, als auch in den Auswilderungsbereichen wird es gelingen, ihre Zukunft zu sichern.

Der Artenschutz-Fond des Zoo Heidelberg unterstützt jedes Jahr Artenschutzprojekte weltweit mit einem Schwerpunkt für hochgradig bedrohte Primaten in Westafrika und Lebensraumerhaltung auf Madagaskar. Dennoch stehen gerade viele kleine und oft übersehene Arten ganz kurz vor der endgültigen Ausrottung. Es gehört zu den Verantwortungen der Zoos dazu, sich auch für solche Arten, die nicht immer zu den Besucherlieblingen gehören, einzusetzen.

Für weiterführende Fragen zu den indonesischen Vogelarten des Arterhaltungsprojektes oder Unterstützung für Vogelschutzprojekte im Zoo Heidelberg stehen Ihnen unser Kurator für Vögel, Simon Bruslund, gerne zur Verfügung. Email: simon.bruslund@heidelberg.de

Zoo Heidelberg, Tiergartenstraße, 3, 69120 Heidelberg, www.zoo-heidelberg.de, zooinfo@heidelberg.de, Tel.: 06221-64550

Foto: Schwarzflügelstar von Florian Richter, Chikananga Conservation Breeding Center

06.07.2014


Verband Deutscher Zoodirektoren beschließt neuen Namen und neue Satzung

Die Mitglieder des Verbands Deutscher Zoodirektoren (VDZ) e.V. haben bei ihrer Jahrestagung im westfälischen Münster über eine neue Satzung abgestimmt. Diese beinhaltet unter anderem die Umbenennung der Vereinigung in Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) e.V.

Köln– Das Ergebnis war eindeutig: Mit nur zwei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen beschlossen die Mitglieder des Verbandes Deutscher Zoodirektoren e.V. bei ihrer Jahrestagung in Münster eine neue Satzung und Beitragsordnung sowie eine Namensänderung. In Zukunft wird die Vereinigung Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) e.V. heißen. Damit möchte man zum Ausdruck bringen, dass der Verband die wissenschaftlich geleiteten Zoologischen Gärten an sich repräsentiert.

Die neu beschlossene Satzung beinhaltet eine klare Definition des Verbandszwecks. Im Vordergrund steht dabei der verantwortungsbewusste Betrieb zoologischer Gärten und der damit verbundene Tier-, Arten- und Umweltschutz. „Die Basis unserer Arbeit ist die artgerechte Haltung und Zucht von Wildtieren. Darüber hinaus fördern der VdZ und seine Mitglieder wissenschaftliche Forschungsprojekte, die sich mit diesen Themen beschäftigen“, sagt Theo Pagel, Präsident des VdZ.

Die Kategorie „korrespondierende Mitglieder“ ermöglicht nun auch Mitarbeitern der mittleren Führungsebene eine Mitgliedschaft. Außerdem ist die Möglichkeit einer assoziierten Mitgliedschaft in der Satzung verankert. Durch sie können auch andere Zooverbände oder Organisationen wie z.B. der Berufsverband der Zootierpfleger (BdZ) beitreten. Außerdem schreibt die neue Satzung vor, dass im Vorstand ab jetzt immer ein Mitglied aus Österreich und der Schweiz vertreten sein muss. Darüber hinaus sollen ebenso Vertreter aus wissenschaftlichen und kaufmännischen Bereichen Teil des erweiterten Vorstands sein.

Neben der neuen Satzung haben die Mitglieder des Verbandes auch Änderungen in der Beitragsordnung beschlossen. Der jährliche Mitgliedsbeitrag ist erhöht worden und liegt nun zwischen 1.500 und 15.000 Euro. Die Beitragshöhe orientiert sich individuell an der wirtschaftlichen Stärke der Mitglieder. „Der Weg für eine besser ausgestattete Geschäftsstelle mit Büro in Berlin ist somit geebnet. Die zusätzlichen finanziellen Mittel ermöglichen uns eine noch intensivere Auseinandersetzung mit den Themen tiergerechte Haltung sowie Arten- und Naturschutz. Wir werden noch professioneller“, sagt Pagel.

Der VdZ blickt auf eine über hundertjährige Tradition zurück. Der Verband wurde 1887 bei der ersten Konferenz der deutschen zoologischen Gärten gegründet. Doch erst nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt der VdZ 1951 erstmals eine Satzung. Im Laufe der Jahre öffnete sich die älteste Zoovereinigung der Welt für immer mehr Mitglieder. Ende der 1960er-Jahre zunächst für Zoodirektoren aus den deutschsprachigen Nachbarländern, später auch für wissenschaftliche Mitarbeiter. Das erklärte Ziel: Gemeinsamer Einsatz für das Wohl der Tiere: Nur wer Tiere kennt wird Tiere schützen!

Text: Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) e.V., Presse

25.06.2014


Farbenfroher Osterspaß im Zoo Heidelberg – Langohren im Einsatz

Das schöne Wetter lockt viele Besucher in den Zoo Heidelberg und sorgt bei Mensch und Tier für angenehme Frühlingsgefühle.

Heidelberg- Unter den wärmenden Sonnenstrahlen haben Tulpen und Hyazinthen die Grünflächen des Zoos in bunte Teppiche verwandelt. Am Ostersonntag dürfen sich die Kinder auf etwas ganz Besonderes freuen: Ein lebensgroßer Osterhase verwöhnt die kleinen Zoobesucher mit leckeren Überraschungseiern.

Damit jedes Kind auch eines abbekommt, hat er zwei fleißige Assistentinnen, die sich ebenfalls durch lange Ohren auszeichnen. Die Poitou-Eselstuten Madeleine und Yvette tragen große Weidenkörbe auf ihren Rücken, die prall gefüllt sind mit Überraschungseiern. Kleine Zoobesucher können sich also auf das süße Geschenk freuen und als Dankeschön die braven Eselstuten mit ein paar Streicheleinheiten hinter ihren grandiosen Ohren verwöhnen.

Beim Hühnerstall in unmittelbarer Nähe zum Streichelzoo gibt es eine weitere Attraktion zu bestaunen: Pünktlich zu Ostern sind kleine, goldgelbe Hühnerküken geschlüpft. Die flauschigen Federbällchen leben gemeinsam mit jungen Kaninchen und Meerschweinchen in einem durch ein großes Fenster einsehbaren Innengehege, das weich und warm mit Stroh und Hobelspänen ausgepolstert ist. Auch nebenan im Streichelzoo ist ordentlich was los. Dort wartet eine Riesenschar buntgescheckter, neugieriger Ziegenjunge auf aufgeweckte Kinder. Nachwuchs hat sich außerdem bei den Roten Riesenkängurus, den Schopfhirschen, vielen Vogelarten und bei den Waschbären eingestellt. Mit viel Glück kann man durch die Scheibe des Waschbärenhauses einen Blick auf die winzigen Zwillinge erhaschen.
Ein weiteres Highlight im Zoo Heidelberg sind die vielen Weißstörche, die sich in diesem Jahr an 16 Nestern auf dem Gelände des Zoos zu schaffen machen. Die Brutzeit hat bereits begonnen und endet Anfang August. Das Gelege wird von beiden Partnern über 30 Tage lang bebrütet und nach zirka zwei Monaten verlassen die Jungvögel das Nest.

Es gibt also viele bunte Gründe, an Ostern den Zoo zu besuchen.

Text: Zoo Heidelberg; Foto: Känguru mit Jungtier © Heidrun Knigge; Junge Ziege © Susanne Fischer

14.04.2014


Große Freude im Zoo Heidelberg – Zuchterfolg bei den hochbedrohten Roloway-Meerkatzen

Die winzige Roloway-Meerkatze ist erst fünf Tage alt und unternimmt bereits erste selbstständige Krabbelversuche.

Heidelberg- Natürlich freut man sich im Zoo Heidelberg über jedes gesunde Jungtier, doch der erneute Zuchterfolg bei den hochbedrohten Roloway-Meerkatzen ist nicht nur für die Zoomitarbeiter etwas ganz Besonderes. Die Geburt der kleinen Meerkatze, deren Geschlecht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht feststeht, ist ein großer Erfolg für das Europäische Erhaltungszuchtprogramm dieser schönen, aber leider fast ausgerotteten Affenart aus Westafrika.

In der Kleinfamilie geht es harmonisch zu. Bereits wenige Stunden nach der Geburt „zeigte“ Mutter Manou ihren jüngsten Nachwuchs den Besuchern, was immer darauf hindeutet, dass sich die junge Familie entspannt und sicher fühlt. In den ersten Wochen klammert sich das Jungtier fast ausschließlich an den Bauch der Mutter, bevor es dann alleine seine Umgebung erkundet und Zoobesucher durch kecke Spielversuche begeistert. Roloway-Meerkatzen sind tagaktive Baumbewohner und leben in Haremsgruppen, die aus einem dominanten Männchen, mehreren Weibchen und deren Nachwuchs bestehen.
Die kleine Roloway-Meerkatze, die am 24. Februar geboren wurde, zählt zu den seltensten Tieren in menschlicher Obhut weltweit. Sie stehen durch Bejagung und Rodung riesiger Flächen der Regenwälder am Rande des Aussterbens. Die schönen, eleganten Tiere mit ihren langen, weißen Bärten, dem schwarz-braun glänzenden Fell und flinken Bewegungen kommen nur noch im Regenwald der östlichen Elfenbeinküste und dem westlichen Ghana vor. In den sumpfigen Waldresten im Grenzgebiet beider Länder konnte in den letzten Jahren mit Hilfe vom Zoo Heidelberg und dem Artenschutzprojekt WAPCA ein kleiner Bestand nachgewiesen werden. Es ist wahrscheinlich die größte Restpopulation dieser faszinierenden Affenart auf der Welt. So zählt die Roloway-Meerkatze zu den 25 bedrohtesten Affenarten der Welt. Eine Jury der bedeutendsten Primatologen und Naturschützer hat sie schon zum vierten Mal auf diese von „Conservation International“ herausgegebene Liste gewählt – ein zweifelhafter Ruhm.

Kein Zoo in Nordamerika, Asien oder Australien hält diese hochbedrohte Tierart. Der Zoo Heidelberg züchtete in den letzten zehn Jahren 13 Tiere nach und ist damit die bedeutendste Zuchtstätte weltweit. In Heidelberg leben zwei Gruppen Roloway-Meerkatzen. Eine Gruppe mit vier Tieren lebt im kleinen Affenhaus, die andere Gruppe mit dem jüngsten Nachwuchs bewohnt ein Gehege im Menschenaffenhaus. „An wohl keiner anderen Tierart lässt sich so gut verdeutlichen, wie wichtig der Zoo für den Arten- und Naturschutz ist“, resümiert Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann. „Mit den Roloway-Meerkatzen als Flaggschiff wollen wir durch unsere Arbeit ihren Lebensraum schützen, der zu den artenreichsten Regionen der Erde zählt. Sind wir beim Schutz der Roloway-Meerkatze erfolgreich, können hunderte von Arten vor der Ausrottung bewahrt werden“.

Infokasten Artenschutzprojekt WAPCA

Um ein endgültiges Aussterben wildlebender Populationen zu verhindern, wurde bereits im Jahre 2001 vom Zoo Heidelberg das Artenschutzprogramm „West African Primate Conservation Action“ (WAPCA) ins Leben gerufen, das sich ganz dem Schutz der Primatenarten dieses sensiblen Lebensraums verschrieben hat. WAPCA wird vom Zoo Heidelberg aus koordiniert. Mit Spenden und festen Beiträgen der WAPCA Mitgliedzoos wird unter anderem das Primatenzentrum „Endangered Primate Breeding Centre“ in Accra, der Hauptstadt Ghanas finanziert. Hier werden illegal gehaltene und beschlagnahmte bedrohte Affenarten aufgenommen und auch nachgezüchtet.

Das Engagement von WAPCA ist langfristig angelegt. An dem Projekt beteiligen sich neben dem Zoo Heidelberg elf weitere europäische Zoos sowie die Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP). Das WAPCA-Projekt vereinigt verschiedene Herangehensweisen zum Schutz der bedrohten Primaten. So gehören zu den wichtigsten Aufgaben die Durchführung von Tierbestandaufnahmen, Ausbildung und Bezahlung von Wildhütern, Förderung von organisiertem Ökotourismus, Einrichtung von Schutzgebieten, Aufklärung der lokalen Bevölkerung über den Schutz der Affen und das Betreiben des Primatenzentrums für beschlagnahmte Affen im Zoo in Accra, das für die Öffentlichkeitsarbeit genutzt wird. Schulklassen besuchen die Affengehege und übernehmen Patenschaften für die Tiere, dadurch bekommen sie einen anderen Bezug zu den einheimischen Affen, die sie bisher nur als Fleischangebot auf den Märkten kannten. Sie erfahren etwas über die Lebensweise der einheimischen Tierarten, ihre Bedrohung und was nachhaltige Nutzung der Ressourcen im Land bedeutet. Aber auch für die erwachsene lokale Bevölkerung stellt das Primatenzentrum mittlerweile ein lohnenswertes und informatives Ausflugsziel dar.
Zoo Heidelberg, Presse; Foto: Petra Medan

02.03.2014


Zoo Heidelberg: Mandarinenten auf Brautschau

Löffelenten-Erpel (© Simon Bruslund)Heißes Werben bei strenger Kälte: Während die meisten Zootiere die kalten Tage eher gemütlich verbringen, bricht im Winter die Zeit der balzenden Enten an. Auf dem Flamingo- und Yellowstone-See des Heidelberger Zoos ist derzeit richtig viel los – insbesondere die Balz der bunt gefiederten Mandarinenten ist ein beeindruckendes Schauspiel.

Heidelberg- Obwohl die Brutzeit der meisten Wasservögel erst im Frühling beginnt, stellen die Erpel ihr farbenfrohes Gefieder schon jetzt zur Schau, um während der Wintermonate die Weibchen zu beeindrucken. „Dahinter steckt ein geschickter Trick der Evolution“, erklärt Simon Bruslund, der Leiter des Vogelreviers.

„Die bunten Erpel fallen Raubtieren natürlich eher ins Auge als die schlicht braunen Weibchen. Überstehen sie dennoch den ganzen Winter unbeschadet, zeugt dies von ihrer Vitalität und ihren Überlebensinstinkten“. Genau dies ist für die Weibchen ein klares Signal für einen passenden und gesunden Partner.

Im Balzkleid tragen die auffällig gezeichneten Mandarinenten-Männchen deutlich verlängerte Kopf- und Wangenfedern in grüner, goldgelber, weißer und purpurglänzender Farbe. Ebenso markant sind die auf dem Rücken segelartig nach oben gerichteten goldgelben Fahnen der Armschwingen. Der Schnabel ist leuchtend rot, die Beine gelblich oliv gefärbt.Mandarinenten-Pärchen. Gut zu sehen sind das Schlichtkleid des Weibchens und das auffällige, farbenprächtige Balzgefieder des Erpels (© Peter Bastian)

Die Balz der Mandarinenten ist äußerst sehenswert: In kleinen Gruppen präsentieren die Erpel ihr prächtiges Gefieder, legen ihre Köpfe in die Federsegel und versuchen damit, die Gunst der Weibchen zu erringen. „Sie steigern sich dabei gegenseitig hoch – ein faszinierendes Naturschauspiel, insbesondere bei Sonnenschein. Das muss man einfach einmal gesehen haben“, schwärmt Bruslund.

Auf den Seen des Zoos tummeln sich zurzeit aber auch die Erpel von Braut-, Kolben-, Schell-, Spatel-, Krick- und Eiderenten in auffälligem Gefieder. Ihr heißes Werben wird begleitet von den hellen Balzrufen der Eiderenten. Zu Beginn der Brutzeit im Frühjahr ist der ganze Zauber dann allerdings auch schon wieder vorbei.

Die Erpel kommen in die Mauser und tragen fortan ebenfalls wieder ein schlichteres Gefieder, um bei der Aufzucht der Jungen keine Beutegreifer anzulocken. Deshalb empfiehlt Simon Bruslund: „An einem sonnigen Wintertag sollten Besucher unbedingt die Gelegenheit nutzen, um die Balz der Enten auf den Seen unseres Zoos zu beobachten und sich von der Symphonie der Farben mitreißen zu lassen!“

Text: Zoo Heidelberg, Presse Bild: siehe Copyright

01.01.2014


Zoo Heidelberg. Anpassung der Eintrittspreise ab 1. Januar 2014

Heidelberg- Zum Jahresbeginn erhöht der Zoo Heidelberg seine Eintrittspreise. „Die allgemeine Preisentwicklung zwingt auch den Zoo dazu, die Eintrittspreise anzuheben“, begründet der kaufmännische Geschäftsführer des Zoos Frank-Dieter Heck die veränderten Preise. Dennoch bleibt ein Zoobesuch bezahlbar. Statt 8,40 Euro zahlen Erwachsene ab 2014 9,00 Euro, die Kinderkarte kostet dann statt 4,20 Euro 30 Cent mehr. Auch bleibt es bei weiteren wichtigen sozial verträglichen Sonderregelungen: Alle Besucher mit Heidelberg-Pass erhalten freien Eintritt, für Schulen und Kindergärten gibt es besonders günstige Tarife.

„Der Zoo Heidelberg hat seine Eintrittspreise in den letzten Jahren immer orientiert am Lebenshaltungskostenindex angepasst“, so Heck. Mit diesen moderaten Erhöhungen und dem Zuschuss der Stadt Heidelberg konnten nur Teile der Preisentwicklung aufgefangen werden, die gestiegenen Energiekosten und der erhöhte Aufwand nach den Investitionen der letzten Jahre aber nicht. Das neue Elefantenhaus und die Erweiterung der Elefantenanlage, das Schimpansengehege und das gigantische Spielschiff „Arche Noah“ finden sich im Eintrittspreis noch nicht wieder. Im bundesweiten Vergleich der Zoos sind die Eintrittspreise im Zoo Heidelberg sehr gering. Vor 30 Jahren lagen die Eintrittspreise des Zoo Heidelberg deutlich über dem Schnitt der deutschen Zoos, heute liegen sie deutlich darunter, obwohl der Zoo Heidelberg in den letzten Jahren immer attraktiver geworden ist. Der Zoobesuch kostet zwischen der Hälfte und einen Viertel gegenüber anderen Live-Veranstaltungen (Theater, Konzerte, etc.) oder gar Erlebnisbädern und Freizeitparks. „Wenn man dann bedenkt, dass es sich beim Zoo um eine kombinierte Freizeit- und Bildungseinrichtung handelt, bekommen die Besucherinnen und Besucher für ihr Geld viel geboten“, betont Heck.
Für die Heidelberger gibt es eine Reihe von Vergünstigungen: Alle Inhaber des Heidelberg Passes können den Zoo kostenlos besuchen. Die sehr günstigen Jahreskarten für Familien und Kinder rechnen sich bereits beim vierten Zoobesuch.

Auch im nächsten Jahr wird sich im Zoo Heidelberg vieles tun: Bereits in wenigen Wochen wird das neue Waschbärengehege an der Jugendherberge fertig sein. Das von außen einsehbare Gemeinschaftsgehege der syrischen Braunbären und Korsakfüchse soll ab Frühjahr 2014 vergrößert werden. „Außerdem ist der erste Teil unseres Entwicklungsgeländes in Vorbereitung; dort entsteht ein ganz besonderer Streichelzoo“, blickt Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann bereits voraus in das Jahr 2015. Ausstellungen, Artenschutztage und viele Aktionen stehen ebenso auf dem Programm wie die weitere Entwicklung des Tierbestandes. Die Gärtner haben bereits über 10.000 Blumenzwiebeln gesteckt, damit das neue Jahr bunt beginnt.

„Das Ziel für 2014 ist klar: Wir wollen unsere Aufgaben noch besser erfüllen und jeden Zoobesucher für den Natur- und Artenschutz begeistern!“ fasst Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann zusammen.

Eintrittspreise 2014

Tageskarten

Erwachsene 9,00 EUR

Kinder/Jugendliche 3 bis unter 18 Jahre 4,50 EUR

Schüler, Studenten, Behinderte, Begleitpersonen von
Behinderten (jeweils mit Ausweis) 6,70 EUR

Familien-Kleingruppenkarte A (1 Erwachsener mit max. 4
Kinder/Jugendliche) 15,70 EUR

Familien-Kleingruppenkarte B (2 Erwachsene mit max. 4

Kinder/Jugendliche) 24,70 EUR

Schulen und Kindergärten

(pro angefangene 10 Ki./Jug. ist eine Betreuungsperson frei)

Kinder/Schüler unter 18 Jahren 4,10 EUR

Jahreskarten (Gültigkeit 12 Monate ab Kaufdatum)

Familie (Vater, Mutter und eigene Kinder unter 18 Jahren) 90,00 EUR

Erwachsene 45,00 EUR

Ermäßigte mit Ausweis 33,50 EUR

Kinder/Jugendliche von 3 bis unter 18 Jahren 18,00 EUR

Sondertarife

Heidelberger Schulen 1,60 EUR

Jahreskarten für Heidelberger Kindergärten 125,00 EUR

Freier Eintritt für Besucher mit dem Heidelberg-Pass, Blinde und deren Begleitperson.

Kombiticket Zoo Heidelberg, Zoo Landau, Zoo Karlsruhe

Erwachsene 15,00 EUR

Kinder 7,50 EUR

Hinweis: Unsere Eintrittspreise sind gültig ab 01.01.2014

Zoo Heidelberg, Presse

27.12.2013


Zoo Heidelberg: „Ein Tag bei den Tieren“ – das etwas andere Zooerlebnis

Besuch bei den friedlichen Seychellen-Riesenschildkröten. Die mächtigen Tiere genießen sanfte Berührungen.Wer möchte nicht gerne einmal hinter die Kulissen eines zoologischen Garten schauen, imponierende Riesenschildkröten, mächtige Mähnenrobben oder possierliche Erdmännchen hautnah erleben, den Tierpflegern bei ihrer Arbeit helfen und ihnen dabei Löcher in den Bauch fragen? Mit dem Programm „Ein Tag bei den Tieren“ bietet der Zoo Heidelberg faszinierende Einblicke in das Leben seiner Tiere jenseits der Besucherwege.

Heidelberg- Das Angebot garantiert eine spannende und abwechslungsreiche Zeit im Zoo und detaillierte Informationen aus erster Hand. „Sehr viele Besucher wünschen sich, den Tieren näher zu kommen als dies bei einem normalen Zoobesuch möglich ist“, bestätigt Zookuratorin Sandra Reichler, die sich um die Koordinierung des Programms kümmert. „Um die zahlreichen Anfragen für unser Team machbar und auch für die Tiere erträglich zu halten, haben wir diese Aktion für besonders interessierte Menschen entwickelt, die wir jetzt auch mit konkreten Terminen ab April 2014 in allen fünf Revieren anbieten“.

Beim Reinigen der Kamelanlage kommt man den Tieren mitunter recht nahe.Buchbar ist „ein Tag bei den Tieren“ als Gutschein für sich selbst oder zum Verschenken. Das Angebot kostet pauschal 250,- Euro und gilt für eine Person (plus eine Begleitperson auf Wunsch). Die Besucher dürfen den Tierpfleger für etwa vier Stunden bei seiner Arbeit begleiten und, wenn sie möchten, auch tatkräftig unterstützen. So erhält man einen tiefen Einblick in den spannenden Alltag eines qualifizierten Tierpflegers sowie der Zootiere und lernt deren Charakter kennen. Allerdings kann ein direkter Kontakt zu den Tieren nicht in jedem Fall garantiert werden. Wo es möglich ist, wird der Tierpfleger den Gast jedoch an die Tiere heranführen beziehungsweise sie füttern lassen.

Bei den Poitou-Eseln. Die sanften Riesen lassen sich gerne striegeln.Menschenaffen, Raubtiere, Vögel, Elefanten oder Huftiere – der Interessierte hat die Qual der Wahl, denn der Besuch ist in allen Revieren des Heidelberger Zoos möglich und gleichermaßen interessant: Zum Raubtierrevier gehören nicht nur Löwen, Tiger, Mähnenrobben oder Erdmännchen, sondern auch die friedlichen Riesenschildkröten und wolligen Alpakas, im Affenrevier leben Gorillas, Orang-Utans und Schimpansen, aber auch die hoch bedrohten schönen Roloway Meerkatzen und weitere Tierarten wie Gürteltiere und Weißbauchigel. Im Afrikahaus trifft man Antilopen, Zebras und Pelikane, im Elefantenrevier begeistern die temperamentvollen asiatischen Elefantenbullen. Das Vogelrevier beherbergt die schönsten und seltensten Vögel aus aller Welt – aber was viele nicht wissen: Zu diesem Revier gehören auch Faultiere, Binturongs, Gürtelvaris und Kurzkrallenotter. Im Haustier- bzw. Großviehrevier trifft man auf viele liebenswerte Zootiere, denen man wirklich hautnah begegnen kann wie Poitou-Esel, Schweine, Ziegen, Schafe und Ponys, aber auch Kängurus und Präriehunde.

„Der Tag bei den Tieren“ ist für Interessierte ab 16 Jahre geeignet, im Haustier- bzw. Großviehrevier dürfen aber schon Kinder ab 10 Jahre in Begleitung eines Erwachsenen teilnehmen. Die Anzahl der Termine ist begrenzt, deshalb ist eine frühzeitige Anmeldung (direkt unter 06221-645519) erforderlich. Das Angebot bezieht sich jeweils auf das ganze Revier und nicht auf einzelne Tierarten (Ausnahme Elefanten). Empfehlenswert sind feste Schuhe sowie robuste Kleidung, die auch Staub vertragen kann. Die genauen Arbeitsabläufe sind von Revier zu Revier und von Tag zu Tag ein wenig unterschiedlich. Nach dem Besuch in einem der Reviere haben die Teilnehmer die Möglichkeit, den Rest des Tages kostenfrei im Zoo zu verbringen. Weitere Informationen zum Angebot und den Terminen können auf der Webseite des Zoos: http://www.zoo-heidelberg.de/ein-tag-bei-den-tieren-das-etwas-andere-zooerlebnis abgerufen werden.

Übrigens: Wer noch ein außergewöhnliches Weihnachtsgeschenk für den Gabentisch sucht, das nicht nur beim Auspacken Freude macht, wird hier fündig. Text und Foto: Zoo Heidelberg.

14.12.2013


Zoo Heidelberg: Abenteuer pur – Mit lauten Hurra-Rufen wurde das riesige Spielschiff eröffnet

Im Zoo Heidelberg gibt es eine neue Attraktion: Auf dem Spielplatzgelände am Parkhaus segelt ein riesiges Schiff ganz aus Holz.

Heidelberg- Schon beim ersten Anblick kommt man aus dem Staunen nicht heraus. Meterhohe Segelmasten ragen in den Himmel, das Schiff erstreckt sich auf eine Länge von über 60 Meter. Die Firma „Künstlerische Holzgestaltung Bergmann“ verwirklichte mit der „Arche Noah“ im Zoo Heidelberg ein unkonventionelles Spielgerät, das Kindern einzigartige Spielerlebnisse bietet. Ab sofort ist die Arche zum Entern bereit.

„… drei, zwei, eins, null – und jetzt entern!“ Als Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann am Mittwoch bei strahlendem Sonnenschein das neueste Spielgerät des Zoos eröffnete, gab es für die 50 Kinder kein Halten mehr. Mit lauten Hurra-Rufen erklommen sie die „Arche Noah“, ein Spielschiff mit gigantischen Ausmaßen. In Sekundenschnelle hatten sie den Bauch des Schiffes erobert, krabbelten begeistert durch die Kriechgänge und flitzten durch die Gitterröhren in luftige Höhen nach oben. Bürgermeister Wolfgang Erichson, der gemeinsam mit Klaus Wünnemann die Arche Noah offiziell zum Bespielen frei gab, freute sich sichtlich mit den Kindern. „Das Spielschiff ist ein weiteres Schmuckstück im Zoo und ich bedanke mich dafür, dass der Zoo die Arche Noah den Kindern der Region geschenkt hat“.

Entworfen und gebaut wurde das neue Spielschiff von der Firma „Künstlerische Holzgestaltung Jürgen Bergmann“, die seit 1990 auf einem ehemaligen Waldbauernhof an der polnischen Grenze in der Nähe von Görlitz Objekte wie Baumhäuser und komplette Spiellandschaften herstellt.

Im Inneren des 60 Meter langen Holzbauchs verbergen sich mit Trampolin, Kriech- und Klettergängen, Seilen und Schaukeln wahre Schätze. „Weiterhin gibt es eine Futterkammer, ein Lager und einen Tierarztraum – einfach alles, was man braucht, wenn man mit Tieren auf hoher See unterwegs ist“, erklärt der Zoodirektor und fügt hinzu: „Die Arche ist durchaus ein Symbol für den Zoo. Schließlich gehört es zu unseren wichtigsten Aufgaben, den Besuchern zu zeigen, wie man die Vielfalt der Natur bewahren und die Tiere retten kann“.
Die Arche besteht aus unterschiedlichen, witterungsbeständigen Hölzern wie Robinie, Lärche und Eiche. Natürlich entspricht die gesamte Anlage den hohen Anforderungen für Sicherheitsstandards und wurde vor der Eröffnung nach den gültigen Regeln der Technik geprüft und abgenommen.
Die Arche im Zoo Heidelberg ist das längste Schiff, das die Firma je gebaut hat und in dieser Anlage einzigartig. Da werden Kinderträume wahr.

Text und Foto: Zoo Heidelberg www.zoo-heidelberg.de

04.11.2013


Zoo Heidelberg - Speckgesunder Nachwuchs bei den Mähnenrobben

Der kleine Pedro ist schon ein echter Dickkopf

Heidelberg- Bei den Mähnenrobben im Zoo Heidelberg gibt es Nachwuchs: Bereits am 21. Juli brachte Robbenweibchen Holly nach einer Tragzeit von knapp einem Jahr ihr erstes Jungtier zur Welt. Der Nachwuchs ist ein Bulle und hat von den Pflegern den Namen „Pedro“ bekommen. Sobald das Robbenbaby an Land und im Wasser geschickt genug ist, kommt es gemeinsam mit seiner Mutter zur Gruppe. Bis dahin können Zoobesucher den knuffigen Wonneproppen im „Mutter-Kind-Becken“ bei seinen Tauch- und Schwimmübungen beobachten.

Die Fütterung der mächtigen Mähnenrobben gehört zu den Highlights bei einem Besuch im Zoo Heidelberg. Seit Kurzem aber stiehlt ein kleiner, schwarzer Wonneproppen den „Großen“ die Schau. Es handelt sich um das gerade mal acht Wochen alte Mähnenrobbenbaby „Pedro“. Der kleine Bulle ist quicklebendig und übt mit seiner Mutter Holly im Mutter-Kind-Becken schwimmen und tauchen, denn das will gelernt sein. Entgegen der allgemeinen Annahme können junge Seelöwen nicht von Anfang an gut schwimmen. So wird eine junge Robbe in den ersten drei Wochen fast komplett an Land versorgt. Erst nach dem ersten Haarwechsel fängt es an, der Mutter ins Wasser zu folgen. Auch der Speiseplan sieht für einige Zeit keinen Fisch vor. Mähnenrobbenjunge werden von ihren Müttern fast ein ganzes Jahr lang gesäugt, bevor die Kleinen lernen, selbst Fisch zu fressen. Die Milch von Mähnenrobben enthält 35 Prozent Fett. So nimmt es kein Wunder, dass Pedro sein Geburtsgewicht von acht Kilo schon mehr als verdoppelt hat und die Speckröllchen an seinem kleinen Leib zunehmen. Pedro ist das erste Kind der vierjährigen Holly und das zweite Kind von Papa Atos, dem mächtigen Mähnenrobbenbullen und Chef der Gruppe.


Generell werden nach der Geburt Mutter und Kind zunächst für einige Wochen im Robbenhaus und auf der separaten Außenanlage von der übrigen Gruppe getrennt gehalten, um den beiden eine ungestörte Aufzucht zu gönnen und das Risiko eines Unfalls zu vermeiden. Erst dann dürfen Mutter und Kind zurück in die Mähnenrobbengruppe. „Diese Integration ist jedes Mal mit einigem Risiko verbunden“, sagt Jörg Kubacki, Leiter des Robben- und Raubtierreviers. „Im allgemeinen Tumult einer großen Mähnenrobbengruppe kann es passieren, dass das kleinste Jungtier sich verletzt oder beim Spielen mit den anderen im Wasser ertrinkt. Daher ist es wichtig, dass die junge Robbe sowohl an Land wie auch im Wasser schon möglichst sicher und geschickt ist, bevor es zu den Artgenossen in die Gruppe kommt“.

Info:

Die Heidelberger Mähnenrobbengruppe ist seit vielen Jahren und mit derzeit sieben Tieren eine der größten und erfolgreichsten Zuchtgruppen in einem deutschen Zoo. Die mächtigen Meeressäuger, deren Verbreitungsgebiet sich entlang der Pazifikküste Südamerikas von Peru bis Feuerland und entlang der Atlantikküste bis nach Südbrasilien erstreckt, gelten im Gegensatz zu den zierlicheren Kalifornischen Seelöwen als aggressiver und schwierig im Umgang. Daher werden sie auch deutlich seltener in Zoos gehalten. Mähnenrobben sind Wasserraubtiere und zählen zu den Giganten der Meere. Ausgewachsene Mähnenrobbenbullen können ein Gewicht von 500 Kilo erreichen. Auch dies ist als Anpassung an ihren kalten Lebensraum zu verstehen, denn große Körper kühlen langsamer aus als kleine.

In Heidelberg zeigen diese imposanten Tiere nicht nur zweimal täglich bei der Fütterung, zu welchen Kunststücken man sie mit viel Geduld und Fingerspitzengefühl bringen kann, sie sorgen auch seit 1999 regelmäßig für Nachwuchs. Prominentes Mitglied ist der prächtige Bulle Atos, der 2005 in Heidelberg geboren wurde. Sein Markenzeichen ist der mit Bravur vorgeführte Flossenstand. Bei den Bullen sieht man die auffällige Mähne, die dieser Tierart ihren Namen gibt.

Text: Zoo Heidelberg, Presse Foto: Petra Medan

11.09.2013


Zoo Heidelberg: Tiergartenfreunde spenden 15.000 Euro für den Umbau des Löwengeheges

Mitglieder des Vorstands der Tiergartenfreunde überreichen Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann den Scheck in Höhe von 15.000 Euro. Mitglieder des Vorstands der Tiergartenfreunde überreichen Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann den Scheck in Höhe von 15.000 Euro.

Heidelberg- Der Verein der Tiergartenfreunde Heidelberg e.V. überreichte dem Zoo einen Scheck in Höhe von 15.000 Euro für den geplanten Umbau des Löwengeheges. „Ich bedanke mich ganz herzlich für die Spende und freue mich, dass sich die Tiergartenfreunde so engagiert und tatkräftig unseren wichtigen Projekten annehmen“, sagte Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann bei der Scheckübergabe. Wünnemann hofft, dass weiterhin viele Spenden für den Umbau der Anlage zusammenkommen. Deshalb stehen auch beim Zoo Spendenaktionen für die Löwen im Vordergrund. Auf der Webseite wurde eine Online-Spendenmöglichkeit eingerichtet und im April fand ein „Löwen-Spendenlauf“ statt, an dem 300 Läufer mit Begeisterung teilnahmen.

In den letzten Jahren unterstützte der Verein der Tiergartenfreunde viele wichtige Bauvorhaben des Zoos wie den Neubau des Elefantenhauses, den Umbau der Präriehundanlage und viele andere Projekte mehr. „Nachdem es den Tiergartenfreunden gelungen ist, den Bau des Elefantenhauses mit 100.000 Euro zu fördern, haben wir zusammen mit dem Zoo Überlegungen angestellt, in welchem Bereich die Unterstützung der Tiergartenfreunde zu einer Verbesserung der Haltungsbedingungen und langfristig zur Förderung des Tier- und Naturschutzes weiterhin beitragen kann. Schnell waren wir uns einig, dass das Vorhaben des Zoos, die Löwen-Außenanlage zu vergrößern ein Thema ist, das auch unseren Mitgliedern am Herzen liegt“, betont Gerhard Bartelmus, 2. Vorsitzender der Tiergartenfreunde.


Infobox Verein der Tiergartenfreunde e.V.

Mit Hilfe von Mitgliedsbeiträgen und Spenden unterstützt der Verein der Tiergartenfreunde e.V. seit seiner Gründung im Jahr 1933 zentrale Projekte des Zoos. Im Verein finden Menschen zueinander, denen die Entwicklung „ihres“ Zoos am Herzen liegt. Der Verein bietet seinen Mitgliedern unter anderem kostenlosen Zugang in den Zoo, die kostenlose Zusendung der Mitgliederzeitung „Zoo aktuell“, Führungen, Vorträge und gegen Kostenbeteiligung organisierte Tagesausflüge in andere Zoologische Gärten. Weiterführende Informationen unter www.tiergartenfreunde.de

Zoo Heidelberg, Presse; Foto: Zoo Heidelberg, Susanne Fischer

05.08.2013


Zoo Heidelberg: Für Besucher ist das Füttern der Zootiere ausdrücklich verboten

Hinweisschild „Füttern Verboten“ im Zoo Heidelberg mit klaren Erklärungen für den Zoobesucher: Tierfreunde füttern Zootiere nichtHeidelberg- Der Zoo Heidelberg bietet eindrucksvolle Erlebnisse mit Tieren und – wo immer möglich – den Besuchern einen direkten Kontakt zum Tier.

Leider gefährden einige wenige Besucher mit ihrem falschen Verhalten diese Erlebnisse und Kontakte. Hinweistafeln mit der Aufforderung „Bitte nicht füttern“ und „Nicht über die Absperrung klettern“ sind keine Gängelei gegenüber tierliebenden Zoobesuchern. Ganz im Gegenteil, es gibt handfeste Gründe. Absperrungen schützen Tier und Mensch. Tiere, die von Zoogästen gefüttert werden, können ernsthaft erkranken. Was vielleicht gut gemeint ist, kann für einzelne Zootiere sogar tödlich enden. Erlaubt ist das Füttern nur dort, wo spezielle Futterautomaten aufgestellt sind.

Ausgestreckte Hand eines Orang-Utans. Füttern durch Zoobesucher ist verboten. Es fördert unerwünschtes Verhalten, Zootiere können davon schwer erkranken  
Foto: Susanne Fischer. „Och, nur ein kleines Stück Schokolade“, „der Orang-Utan mag Kaugummi, der streckt doch die Hand danach aus“, „so ein Apfel kann wohl nicht schaden“, so oder so ähnlich lauten die Antworten von „ertappten“ Zoobesuchern, spricht man sie unmittelbar auf ihr Verhalten an. Leider aber kann jeder zugesteckte oder ins Gehege geworfene Gegenstand, sei es etwas Essbares oder ein vermeintliches Spielzeug, den Tieren schaden. Man stelle sich nur einmal vor, auf welche Menge es sich summiert, wenn nur 10 Prozent der Besucher an einem gutbesuchten Sonntag – das sind etwa 350 Gäste – ihr Stückchen Zucker an Ziegen oder Esel verfüttern. Darüber hinaus führen auch Lebensmittel, die allgemein als „gutes Futter“ angesehen werden, zu Schäden; Brot zum Beispiel kann bei Wiederkäuern böse Koliken hervorrufen. Selbst Obst wie eine Banane hat im Gehege der Gorillas nichts zu suchen, da es viel zu energiehaltig ist. Im schlimmsten Fall endet die Ignoranz des Fütterungsverbots mit dem Tod eines Tieres. „Wir sind sehr froh darüber, dass sich die meisten Besucher daran halten oder auch unser Anliegen unterstützen, indem sie unvernünftige Besucher bitten, sich an die Vorschriften zu halten“, erklärt Zootierärztin Dr. Julia Stockklausner. „Das Wohlbefinden der Tiere ist uns sehr wichtig, deshalb erhalten alle unsere Tiere sorgfältig zusammengesetztes und auf ihre speziellen Bedürfnisse angepasstes Futter durch die Pfleger. Die Menge des Futters ist genau berechnet. Das Füttern durch Besucher ist also klar im Interesse der Tiere verboten, im ganzen Zoo weisen Schilder darauf hin“. Dennoch beobachten Zoomitarbeiter immer wieder, wie sich Besucher über die Hinweisschilder hinwegsetzen, Absperrungen überklettern oder Gegenstände in die Gehege werfen.

Die Pfleger wissen am besten, was für ihre Schützlinge gut ist. Hier erhält Binturong-Weibchen „Bibsi“ vom Pfleger ein Stückchen Obst
Foto: Peter BastianZoodirektor Dr. Klaus Wünnemann nimmt dazu klar Stellung: „Der Zoo Heidelberg bietet eindrucksvolle Erlebnisse mit Tieren und – wo immer möglich – den Besuchern direkten Kontakt zum Tier. Leider gefährden einige wenige Besucher mit ihrem falschen Verhalten diese Erlebnisse und Kontakte. Es wäre überaus schade, wenn wir zum Schutz unserer Tiere wieder zu massiven Absperrungen zurückkehren und begehbare Gehege schließen müssten“.

Unerlaubtes, zusätzliches Füttern durch Zoobesucher kann aber nicht nur zu Erkrankungen, Allergien oder gar zum Tod eines Tieres führen und macht die Einhaltung artgerechter Diäten unmöglich. Auch lernen die Tiere durch die Besucher sehr rasch, dass es Leckereien gibt, wenn sie betteln. Dieses Bettelverhalten führt zu Futterneid und provoziert Aggressionen zwischen den Tieren. Nicht zuletzt erhöht es auch das Verletzungsrisiko für die fütternden Besucher.

Natürlich ist es bei jedem Zoobesuch immer ein einzigartiges und äußerst unterhaltsames Erlebnis, Tiere bei der Fütterung zu erleben. Deshalb werden bei einigen Zootieren feste Fütterungszeiten durch die Pfleger angeboten. Nahezu alle Tierarten erhalten darüber hinaus aber auch über den gesamten Tag verteilt kleinere Futterrationen. Außerdem befinden sich beim Streichelzoo, bei der Löwenanlage, dem Yellowstone-See und dem Flamingosee Behälter mit speziellem Tierfutter. Für einen kleinen Betrag können Besucher dort Futter ziehen, um Ziegen, Enten und Fische zu füttern. Für Tier und Mensch ganz sicher ein Genuss ohne Reue. Das Futter ist gesund und von der Menge genau berechnet – sind die Futterautomaten an einem besucherstarken Tag bereits am Nachmittag leer, werden sie auch nicht mehr aufgefüllt, wenn die Tiere schon ihre Tagesration bekommen haben.

Infokasten Fütterungszeiten Zoo Heidelberg


11.00 Uhr Robbenfütterung mit Robbentraining (außer freitags)

15.00 Uhr Pelikanfütterung (nicht im Winter)

15.45 Uhr Fütterung der Stachelschweine und Waschbären

16.00 Uhr Robbenfütterung mit Robbentraining (außer freitags)

16.30 Uhr Fütterung im Raubtierhaus (außer samstags)

Zoo Heidelberg, Presse

24.07.2013


Zoo Heidelberg: Ein Paradies für Weißstörche

Ein Paradies für Störche

Heidelberg - Ihr eifriges Klappern ist weithin zu hören und die Steilanflüge auf ihre Nester sind von beeindruckender Akrobatik – der Zoo Heidelberg entwickelt sich zur großen Freude seiner Mitarbeiter und Besucher immer mehr zu einem regelrechten Paradies für Weißstörche. Was viele nicht wissen: Lebensraumverlust, Strommasten und die Folgen des Klimawandels setzen den Beständen dieser attraktiven Vogelart stark zu. Deshalb freut sich der Zoo umso mehr, dass es in diesem Jahr im Zoo einen Storchenrekord gibt: Gezählt wurden bislang acht Nester sowie zwei weitere angefangene. Auf mehr als fünf Horsten wird sicher gebrütet, und auch im Umfeld des Zoos, auf dem Gelände des TSG 78, hat sich ein Storchenpaar niedergelassen. Weißstörche brüten bevorzugt auf Hausdächern, Türmen oder Bäumen. Gerne nehmen Sie auch künstliche Nestunterlagen wie Wagenräder an. Die Brutzeit beginnt im April und endet Anfang August. Das Gelege wird von beiden Partnern über 30 Tage lang bebrütet und nach zirka zwei Monaten verlassen die Jungvögel das Nest. Da ein Storchenpaar seinem Horst über Jahrzehnte treu bleibt und der Nestbau nie abgeschlossen wird, kann der Horst eine Höhe von mehreren Metern erreichen. Kein anderer europäischer Vogel betreibt einen derart großen Nestbau.

Dass der Weißstorch, auch als Meister Adebar und Klapperstorch bekannt, sich im Zoo Heidelberg sehr wohl fühlt, hat seine guten Gründe. Bereits Ende der 90er Jahre wurden mit Hilfe engagierter Naturschützer des NABU die ersten Nester im Zoo aufgestellt und von den Störchen begeistert angenommen. Seither werden die Tiere von Mitarbeitern des NABU regelmäßig gezählt und die Jungtiere beringt. Das Beringen ist nicht immer so einfach, wie Dr. Michael Preusch, Facharzt für Innere Medizin am Universitätsklinikum Heidelberg und ehrenamtlich für den NABU im Bereich Wanderfalkenschutz tätig, zu berichten weiß. An manche Nester gelangt man nur mit Hilfe eines Hubsteigers. Oben am Nest angekommen, wird der menschliche Eindringling von wilden Scheinangriffen der Eltern umflogen, während sich die Jungvögel tief in das Nest drücken. Das Beringen geht dann aber sehr schnell und hinterlässt bei den Tieren keinen bleibenden Eindruck. Nur mit Hilfe der Beringung ist zu erkennen, woher die Störche kommen – auf den Nestern des Zoos brüten mehrheitlich sogenannte Freiflieger, die direkt aus Afrika kommen, aber auch Störche aus dem Mannheimer Luisenpark sind gern gesehene Gäste. Daneben gibt es auch Störche, die ortständig sind und nicht mehr ziehen. Diese „Nichtzieher“ entstammen von Zuchtprogrammen; der Zugdrang bei Störchen entfällt bereits nach einem Jahr in Menschenobhut. Dann werden sie ortständig. Die Mehrheit der Störche, so Preusch, zieht über zwei Wege: Die „Westzieher“ fliegen bei Gibraltar über das Mittelmeer, um in Westafrika vom Senegal bis zum Tschadsee den Winter zu verbringen. Die „Ostzieher“ fliegen über den Bosporus, das Jordantal und die Sinaihalbinsel nach Afrika. Von dort aus geht der Zug weiter in Richtung Ostafrika.

Der Storch ist zweifelslos ein Sympathieträger, vielerorts gilt der Weißstorch auch als Glücksbringer. Und wie wir alle wissen, ist es der Klapperstorch, der die kleinen Kinder bringt. Michael Preusch hat dazu auch einen entsprechenden Vorschlag: „Es wäre einfach wunderbar, wenn wir auf der Heidelberger Frauenklinik eine Storchenplattform anbieten könnten“. Na, das würde doch wirklich passen.

Infokasten Weißstörche

Weißstörche sind 80 bis 100 cm lang und haben eine Flügelspannweite von etwa 200 bis 220 cm und haben trotz ihrer Größe ein Gewicht von gerade einmal etwa 2,5 bis 4,5 Kilogramm. Bis auf die schwarzen Schwungfedern ist das Federkleid blütenweiß. Schnabel und Beine sind rötlich. Die Stimme des Weißstorchs ist sehr schwach ausgeprägt. Er verständigt sich durch Klappern mit dem Schnabel. Das beeindruckende Balzritual etwa geht mit ausgiebigen, gemeinsamen Schnabelklappern einher, dabei wird der Hals weit nach hinten gebogen. Geklappert wird aber auch zur Begrüßung des Partners am Nest und zur Verteidigung gegen Nestkonkurrenten. Zoo Heidelberg, Presse

04.05.2013


Zoo Heidelberg: Noch mehr Platz für die vier „jungen Wilden“

Die vier Elefantenbullen erkunden ihr erweitertes Terrain. Neu für sie sind nicht nur der Flächenzuwachs und die steile Böschung zum Training ihrer motorischen Fähigkeiten; neben Sand haben sie nun auch einen zusätzlichen Belag aus Naturboden Die vier Elefantenbullen erkunden ihr erweitertes Terrain. Neu für sie sind nicht nur der Flächenzuwachs und die steile Böschung zum Training ihrer motorischen Fähigkeiten; neben Sand haben sie nun auch einen zusätzlichen Belag aus Naturboden

Elefanten-Außenanlage wurde erweitert

Heidelberg- Zoobesucher konnten in den letzten Wochen beobachten, dass auf der Außenanlage der Elefanten im Zoo Heidelberg ordentlich gegraben und gebaut wurde. Der weitere Ausbau der Elefantenaußenanlage war schon lange geplant und macht die ohnehin großzügig gestaltete Anlage für Tier und Mensch nun noch attraktiver: Zum einen haben die vier jungen Elefantenbullen mit einer zusätzlichen Fläche von 600 Quadratmeter noch mehr Platz zur Verfügung; zum anderen vergrößert sich auch die Fläche, von der aus die Zoobesucher in das Gehege der beliebten Elefanten einblicken können.
Für die Erweiterung des ersten Bauabschnitts bewegten die Bagger über tausend Tonnen Erde und schufen so eine Böschung, von der die Elefanten in akrobatischer Manier nach unten in einen neu angelegten Trockengraben gelangen können. Drei Meter hohe Mauerscheiben, die mit Elektrozaun gesichert sind, trennen die Elefanten von den Besuchern. Die tatkräftigen Zoohandwerker hatten sprichwörtlich alle Hände voll zu tun. Wolfgang Müller, gärtnerischer Leiter im Zoo, betont, „dass die vorhandene Bepflanzung erhalten blieb und die alten Bäume geschützt wurden“. Der schöne Baumbestand – dazu zählen vor allem zwei alte Linden – bietet den Dickhäutern nun gerade an heißen Tagen den begehrten Schatten.
Pünktlich zu Ostern und im Zeitplan konnten die vier Dickhäuter zum ersten Mal ihr neues Terrain erkunden. Ihrem Erkundungstrieb dabei zuzuschauen ist die helle Freude. Gandhi, mit sieben Jahren der jüngste der vier Elefantenbullen, erwies sich bei der Ersterkundung des neuen Terrains als der mutigste. Mit gestreckten Beinen, zurückgelehntem Oberkörper und wild rüsselnd spähte er zunächst vorsichtig die künstlich geschaffene Böschung hinunter und entschloss sich nach der Begutachtung voller Elan, den steilen Hang hinunter zu robben. Danach hievte er seine zwei Tonnen Gewicht wieder nach oben, um dem abwartenden Trio „Voi Nam“, „Tarak“ und „Thai“ von seinen Erfahrungen zu „berichten“. Es ist immer wieder faszinierend, die stille Kommunikation der Tiere zu beobachten. Zur Verständigung mit Artgenossen nutzen Elefanten zu zwei Dritteln Infraschall-Laute. Diese für Menschen unhörbaren Schwingungen werden sowohl durch die Luft als auch durch das Erdreich übertragen.

Der jüngste Elefantenbulle Gandhi erkletterte die Böschung als ersterNach erfolgreicher Verständigung machten sich dann alle Viere zum Ab- und Aufstieg bereit. „Das ist das Besondere an der Vergrößerung der Außenanlage“, freut sich Revierleiter Stefan Geretschläger, „ab sofort können wir und die Besucher bei den Elefanten noch weitere motorische Fähigkeiten beobachten als das bislang der Fall war. Denn nicht nur für die jungen Elefantenbullen bietet das erweiterte Terrain mit der Böschung und einer neu geschaffenen Schlammsuhle Abwechslung. Die Besucher können die Elefanten nun aus einer zusätzlichen Perspektive beobachten, da sie sich auf dem gleichen Niveau wie die Tiere befinden“.

In einem zweiten Bauabschnitt soll dann das alte Elefantenhaus abgerissen und an der Stelle eine Trainingswand für die klugen Tiere errichtet werden. Für Besucher wird die Anlage dann noch interessanter, wenn sie aus nächster Nähe das medizinische Training der Elefanten beobachten können.

Info: Das Haus und die Außenanlage der Elefanten-WG

Das neue Elefantenhaus (500 qm, eröffnet im Juni 2010)  trägt den vielfältigen Bedürfnissen der Tiere Rechnung. In diesem finden die Tiere unter anderem

  • einen großen Innenpool (das Badebecken umfasst 50.000 Liter)

  • eine beheizte „Sporthalle“ mit Sandboden und vielfältigen Beschäftigungsmöglichkeiten

  • Boxen: eine Box mit 60 qm, 2 Boxen à 40 qm, 1 Box mit 30 qm, Zugang zur

  • 2000 qm großen Außenanlage mit Badebecken und zahlreichen Beschäftigungs- und Rückzugsmöglichkeiten, zusätzlich nun die Erweiterung um weitere 600 qm mit Böschung, Graben und Schlammsuhle

zoo-heidelberg.de Text und Fotos: Zoo Heidelberg

06.04.2013


Zoo Heidelberg – Der Kindersegen hält an. Faultier „Bam-Bam“ ist da!

Im Zoo Heidelberg herrscht derzeit ein wahrer Kindersegen: Nach den Erdmännchen, den Goldgelben Löwenäffchen, den Schafen und afrikanischen Zwergziegen sorgte nun auch das Faultierpaar „Wilma“ und „Fred“ für Nachwuchs. Das kleine Zweifingerfaultier kam Anfang März zur Welt und wurde von den Tierpflegern „Bam-Bam“ getauft. Für den Zoo Heidelberg ist es die zweite Nachzucht bei dieser ungewöhnlichen Tierart, die ihr Leben kopfüberhängend in den Bäumen verbringt. Der 2011 geborene „Pebbles“ ist schon vor einiger Zeit in einen französischen Zoo umgezogen.
Faultiere verbringen die ersten Wochen ihres Lebens gut versteckt und festgeklammert am kuscheligen Bauchfell der Mutter – aber mit etwas Glück können Zoobesucher den Nachwuchs mit der großen Stupsnase und den braunen Knopfaugen durch die Scheibe im Innengehege der Südamerikavoliere beobachten. Ist „Bam-Bam“ ein Junge oder ein Mädchen? „Man kann das bei Faultieren erst sehr spät erkennen“, so Revierleiter Thomas Bersch, „das wird wahrscheinlich noch einige Monate dauern“.

Obwohl Faultiere Einzelgänger sind, hegen „Wilma“ und „Fred“ ein inniges Verhältnis, was man daran erkennt, dass die beiden sich oft einen Ast gemeinsam teilen. Im Hinblick auf ihren gemeinsamen Nachwuchs verhalten sich die beiden ungewöhnlich, denn normalerweise hält sich ein Faultiermännchen von dem Weibchen mit Nachwuchs fern. In den Zoos wird deshalb oft das Männchen für eine gewisse Zeit von Mutter und Kind getrennt. Wilma und Fred hingegen kuscheln gemeinsam mit ihrem Nachwuchs so eng, dass kaum zu erkennen ist, wo ein Faultier beginnt und das andere aufhört – ein Verhalten, das sehr selten beobachtet wird.

Sobald sich die Temperatur auf mindestens 15 Grad stabil eingependelt hat, darf die Faultierfamilie wieder das Außengehege mitbenutzen. In der begehbaren Voliere hangeln die Faultiere dann umgeben von vorwitzigen Guirakuckucken und farbenprächtigen Grünwangen-Amazonen gemächlich an den Ästen entlang.

In freier Wildbahn leben Zweifingerfaultiere in den Baumkronen der tropischen Regenwälder von Mittelamerika und dem Amazonasbecken bis zum südlichen Brasilien. Mit ihren bis zu 7,5 Zentimeter langen Sichelklauen sind sie perfekt an ein kopfüberhängendes Leben in den Astgabeln angepasst. Darauf weist auch der Scheitel hin, den die Tiere auf dem Bauch tragen, damit das Regenwasser seitlich ablaufen kann. Ihr Name kommt ebenfalls nicht von ungefähr: Zweifingerfaultiere dösen bis zu 20 Stunden pro Tag und bewegen sich bevorzugt im Zeitlupentempo. In ihrer Heimat dient diese scheinbar „faule“ Lebensweise aber durchaus einem wichtigen Zweck, nämlich der Tarnung vor Feinden, zum Beispiel vor Jaguaren oder Harpyien, das sind die riesigen Urwaldadler Südamerikas.
Im Regelfall gibt es für Faultiere keine Veranlassung, sich schneller zu bewegen. Vor Feinden sind sie bestens getarnt und für ihre Nahrung – junge Blätter, Blüten und Früchte – müssen sie keine weiten Strecken zurücklegen. Wenn die ruhigen Tiere dann aber einmal aktiv werden, sind überraschte Blicke bei den Zoobesuchern vorprogrammiert! Doch auch die beste Tarnung schützt nicht vor allem: Wie viele Bewohner der tropischen Regenwälder sind auch Faultiere durch die Abholzung ihres Lebensraumes bedroht. Zoo Heidelberg, Presse

25.03.2013


Zoo Heidelberg erhöht Eintrittspreise geringfügig

Neue Eintrittspreise ab 1. Januar 2013

Zum Jahresbeginn erhöht der Zoo Heidelberg seine Eintrittspreise. „Die allgemeine Preisentwicklung zwingt auch den Zoo dazu, die Eintrittspreise geringfügig anzuheben“, begründet der kaufmännische Geschäftsführer des Zoos Frank-Dieter Heck die veränderten Preise. Dennoch bleibt ein Zoobesuch bezahlbar. Statt 8,20 Euro zahlen Erwachsene ab 2013 8,40 Euro, die Kinderkarte kostet dann statt 4,10 Euro, 10 Cent mehr. Auch bleibt es bei weiteren wichtigen sozial verträglichen Sonderregelungen: Alle Besucher mit Heidelberg-Pass erhalten freien Eintritt, für Schulen und Kindergärten gibt es besonders günstige Tarife.

Auch im nächsten Jahr wird sich im Zoo Heidelberg vieles tun: Das von außen einsehbare Gemeinschaftsgehege der syrischen Braunbären und Korsakfüchse wird 2013 vergrößert. Bereits im Bau ist die Erweiterung der Außenanlage der Elefanten, die nicht nur den Elefanten zugutekommt, sondern mit neuen Einblicken die grauen Stars des Zoos noch besser erleben lässt. In Vorbereitung sind ein interessantes Gehege für Waschbären und Verbesserungen im Spielplatzbereich und Gastronomie. „Spannend wird es auch zu beobachten, wie in 2013 der erste Teil unseres Entwicklungsgeländes Formen annimmt und dort ein ganz besonderer Streichelzoo entsteht“, blickt Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann voraus. Ausstellungen im Afrikahaus und viele Aktionen rund um die Löwen stehen ebenso auf dem Programm wie die weitere Entwicklung des Tierbestandes: Das neue Tigerpaar „Tila“ und „Asim“ bringt frischen Wind ins Raubtierhaus und einige neue Volierenbewohner sollen folgen. Die Gärtner haben bereits über 10.000 Blumenzwiebeln gesteckt, damit das neue Jahr bunt beginnt.

„Das Ziel für 2013 ist klar: Wir wollen unsere Aufgaben noch besser erfüllen und jeden Zoobesucher für den Naturschutz begeistern!“ fasst Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann zusammen. Zoo Heidelberg, Presse; Foto: Heidrun Knigge

Eintrittspreise 2013:

20.12.2012


Der Heidelberg-Zoo-Kalender 2013 ist erschienen

Zwölf Mal Freude schenken mit Elefant, Kea & Co.

Der Zookalender 2013 mit ausdruckstarken Bildern von den Bewohnern des Heidelberger Zoos ist da! In Kooperation mit Sponsor City-Druck Heidelberg und dem Verein der Tiergartenfreunde e.V. ist ein Jahreskalender im Format A 3 entstanden, der jeden Raum schmückt: Ob die jungen Elefantenbullen Voi Nam und Thai Rüssel an Rüssel in einem Gespräch vertieft sind, Rosa Löffler ihr prachtvolles Gefieder zeigen oder ein syrischer Braunbär elegant durchs Wasser pflügt – jede Aufnahme präsentiert einen ganz besonderen Ausschnitt aus der Artenvielfalt im Zoo Heidelberg. Die Tierfotografien ergeben eine schöne Gesamtkomposition, die gleichermaßen ins Wohnzimmer, Kinderzimmer, Büro oder das Wartezimmer der Arztpraxis passt.

Tierfotografien sind sehr beliebt; um Tiere zu fotografieren, braucht man neben fotografischem Geschick aber auch viel Geduld. Das wissen all jene, die sich an dem Fotowettbewerb der Tiergartenfreunde in diesem Jahr beteiligt haben. Die Jury hatte es nicht leicht, die schönsten Bilder aus den 180 eingesandten Fotos auszuwählen. Einige der Fotos aus dem Wettbewerb schmücken nun den Kalender, der für 9,95 Euro im Zooshop erhältlich ist. Der Erlös kommt den Tieren des Heidelberger Zoos zu Gute.

14.11.2012


Stadtwerke Heidelberg bleiben Goldsponsor vom Heidelberger Zoo

Am 30. Oktober haben die Stadtwerke Heidelberg und der Zoo Heidelberg sich gegenseitig bestätigt, ihre bisherige, erfolgreiche Zusammenarbeit fortzusetzen und einen neuen Kooperationsvertrag bis zum 30. Juni 2013 unterzeichnet. Die Stadtwerke Heidelberg hatten ihre Kooperation mit dem Zoo im Jahr 2011 als erster Goldsponsor überhaupt gestartet und unterstützen ihren Partner seitdem mit Geld- und Sachleistungen. Im Zuge ihres Sponsorings haben sie auch die Patenschaft für die Mähnenrobbe Awa übernommen.

In der neuen Phase der Zusammenarbeit soll unter anderem ein Energielehrpfad für Kinder entwickelt werden. Mit dem Kooperationsvertrag haben sich zwei starke Partner in der Region zusammengeschlossen, die für mehr Lebensqualität und ein attraktives Angebot weit über die Heidelberger Stadtgrenzen hinaus stehen. Zoo Heidelberg, Presse


14.11.2012


Ein lehrreiches Jahr geht zu Ende, ein neues beginnt: FÖJ im Zoo Heidelberg

Zwei, die sich prima verstehen. Die „FÖJ-ler“ Anthea Wöhrstein und Annika Munz bei den Alpakas

„Langeweile im Zoo ist ein Fremdwort“, schwärmt Annika Munz, und fasst damit in wenigen Worten ihr Jahr im Zoo als „FÖJ“ zusammen. Das „Freiwillige Ökologische Jahr“, kurz FÖJ, bietet Schulabgängern die Möglichkeit, die Zeit zwischen Schulabschluss und Studium oder Ausbildung sinnvoll zu überbrücken. Am 31. August 2012 endet für die Teilnehmer das FÖJ 2011/2012 und die „Neuen“ stehen schon in den Startlöchern. Für die scheidenden FÖJ ist es ganz selbstverständlich, ihre Nachfolger einzuarbeiten, bevor sie sich schweren Herzens verabschieden.

Der Zoo Heidelberg und die Zooschule Initiative Zooerlebnis e. V. bieten jährlich drei FÖJ-Stellen an: Im Garten- und Handwerksbereich, im Schnittstellenbereich Wissenschaft und Öffentlichkeitsarbeit sowie im pädagogischen Bereich der Zooschule. Bei allen drei Stellen ist das Aufgabenspektrum sehr vielfältig und es wird eine monatliche Vergütung bezahlt.

Während bei der Einsatzstelle „Garten und Handwerk“ überwiegend körperliche Arbeit im Vordergrund steht und handwerkliches Geschick von Vorteil ist, sind bei den beiden anderen beiden Stellen vor allem kommunikative Fähigkeiten und PC-Kenntnisse wichtig. Auch sollte man bereit sein, an Wochenenden, etwa bei Sonderaktionen und Veranstaltungen, zu arbeiten. Dafür aber gibt es selbstverständlich einen Stundenausgleich. Nur durch ein gutes Erscheinungsbild und gepflegte Beschilderungen können dem Zoobesucher wichtige Botschaften zum naturgerechten und nachhaltigen Umgang mit der Umwelt vermittelt werden. Wer wie Annika Munz im Bereich Öffentlichkeitsarbeit und Wissenschaft ein FÖJ absolviert, entwirft Plakate sowie Schilder zu Tier- und Artenschutzprojekten und bringt diese im Zoo an den passenden Stellen auch an. Der europäische Zoo- und Aquarienverband EAZA führt jedes Jahr eine Kampagne durch, mit der die Besucher auf dringende Probleme im internationalen Natur- oder Artenschutz informiert werden. Der jeweilige Schwerpunkt muss für die Zoobesucher mit Beschilderung, Ausstellungen und anderen Aktionen interessant umgesetzt werden. Natürlich gilt es, an besonderen Aktionstagen auch tatkräftig mit anzupacken und für die Zoobesucher als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen.

Bei der Einsatzstelle „Garten“ ist ein grüner Daumen förderlich, denn es steht vor allem das Erscheinungsbild des Parks im Vordergrund. So ist die Pflege von Pflanzungen ebenso notwendig wie die Mitwirkung im Handwerksbereich und den Zoowerkstätten. In der Zooschule beinhaltet das Aufgabenfeld die Tierpflege der Zooschultiere (zum Beispiel Bartagame und Stabschrecken), die telefonische Sprechstunde und die Unterstützung des Zooschulteams in allen Belangen.

Allen Stellen gemeinsam ist, dass die Teilnehmer neue, spannende Erfahrungen machen und eine Menge an ökologischem Wissen mitnehmen. „Man lernt sehr viel über sich selbst“, resümiert Annika Munz. „Es ist ein tolles Gefühl zu wissen, dass ich viele Herausforderungen bewältigt habe und von all dem werde ich auch in Zukunft profitieren. Ich weiß jetzt, wie die Berufswelt funktioniert. Aber ob es noch etwas Vergleichbares gibt, das genauso spannend ist, wie ein Zoo, weiß ich nicht“.


Wie bewerben?

Bewerbungen für ein einjähriges FÖJ nicht an den Zoo richten, sondern ausschließlich an die Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg. Auf deren Internetseite www.foej-bw.de gibt es alle wichtigen Informationen. Zoo Heidelberg, Presse

03.09.2012


Zoo Heidelberg. Freude in Hectors Harem – heiß ersehnter Nachwuchs bei den Hulmanen

Das Warten hat sich gelohnt. Nach mehr als fünf Jahren kann sich der Zoo Heidelberg endlich wieder über Nachwuchs bei den Hanuman-Languren freuen. Die Hanuman-Languren, die auch als Hulmane bezeichnet werden, zählen als Kulturfolger und heilige Tiere zu den bekanntesten Affenarten auf dem indischen Subkontinent. Vielen Menschen sind die Hulmane von Bildern indischer Tempelanlagen geläufig, wo die dort als heilig verehrten Tiere oft in großen Gruppen anzutreffen sind.

Das Kleine, dessen Geschlecht noch unbekannt ist, kam am 28. Juli zur Welt und verbringt seitdem die meiste Zeit an Mamas Bauch gekuschelt. Von dort aus schaut es mit großen, neugieren Augen in die Welt. Mit seiner zart-rosa Haut, die nur von wenig Fell bedeckt ist, hat es noch nicht viel mit seinen erwachsenen Verwandten gemein: Die Langurenart imponiert dem Betrachter mit prächtigem silbrig-grauen Fell und einem dunklen Gesicht, umrandet von einem weißen Haarkranz.

Für das Affenweibchen ist es zwar der erste Nachwuchs, aber die neue Mutterrolle bereitet ihr keine Schwierigkeiten: Liebevoll umsorgt sie ihr Neugeborenes, und auch die anderen Weibchen der Gruppe kümmern sich, wie bei diesen Schlankaffen üblich, mit um die Aufzucht des Jungtiers.

Dieser schöne Zuchterfolg erfreut den Zoo umso mehr, da Vater Hector erst im Dezember 2011 in den Zoo Heidelberg einzog. Der hübsche Hector, der vorher im Zoo Ostrava (Tschechien) lebte, wurde zudem nicht gerade mit offenen Armen empfangen: Die vier Weibchen und zwei kastrierten Männchen taten sich anfangs schwer mit dem Neuzugang. Nur zögerlich akzeptierten sie ihn als neuen Haremschef. Bedenkt man allerdings die durchschnittliche Tragezeit bei Hulmanen, die zwischen 190 und 200 Tagen liegt, muss Hectors sanfter Charme die betreffende Dame doch recht schnell überzeugt haben.

Das Ergebnis dieser Liaison können die Zoobesucher nun im kleinen Affenhaus bewundern, auch wenn die Mutter sich noch öfter mit ihrem Nachwuchs zurückzieht.

Die Hanuman-Languren ernähren sich ausschließlich vegetarisch, Beeren, Blätter und Samen stehen auf dem Speiseplan. Ihr Magen weist eine einzigartige Besonderheit auf. Er ist in vier Kammern unterteilt, um die schwerverdauliche Zellulose zersetzen zu können und ähnelt deshalb dem Magen der Wiederkäuer. Zoo Heidelberg, Presse

09.08.2012


Hallo, wer lacht denn da? Die „Lachenden Hänse“ im Zoo Heidelberg

Bei einem Besuch im Zoo Heidelberg hört man schon von weitem, besonders in den Morgen- und Abendstunden, durchdringendes Lachen. Es sind aber weder Tierpfleger noch Besucher, die sich da vor Lachen auszuschütten scheinen. Folgt der Besucher den markanten Lauten, so gelangt er an das große Gehege der neuseeländischen Bergpapageien, den Keas. Seit Anfang Juli 2012 lebt in der Voliere nun auch eine neue Vogelart mit einem im Verhältnis zum Körper großem Kopf und kräftigem Schnabel. Es ist der „Lachende Hans“, und seine Rufe erinnern an das Gelächter von Menschen – daher hat er auch seinen Namen.

Der „Lachende Hans“ ist der größte Vertreter der Familie der Eisvögel. In seiner Heimat Australien wird er „Kookaburra“ genannt. Und weil er so regelmäßig immer um die gleiche Zeit ruft, trägt er noch einen zweiten Namen: „Buschmanns-Uhr“. Auch in der Mythologie der Aborigines spielen die Kookaburras eine besondere Rolle. So besagt zum Beispiel eine Legende, dass jeder bestraft wird, der den Vogel beleidigt.

Das „Gelächter“ der Vögel, das sie mit Vorliebe im Chor vortragen, beginnt zunächst recht leise und steigert sich irgendwann zu einem dröhnenden Geschrei, das ihnen dazu dient, ihr Territorium abzugrenzen.

Kookaburras werden bis zu 48 Zentimeter groß, Flügel und Schwanz sind ziemlich kurz, ihr Gefieder ist am Rücken braun-grau, am Bauch und Hals weiß gefärbt. Männchen und Weibchen sind äußerlich kaum zu unterscheiden. Hat sich ein Pärchen gefunden, so bleiben sie sich ein Leben lang treu. Ihre Eier brüten sie abwechselnd gemeinsam aus und auch bei der Aufzucht sind immer beide Elternvögel beteiligt.

Das Kookaburra-Pärchen bewohnt im Zoo Heidelberg gemeinsam mit den Keas ein großes Gehege. Die lebhaften und neugierigen Keas sind grundsätzlich nicht allzu zartfühlend, wenn es um das Zusammenleben mit anderen Tieren geht. Ihr Spieltrieb und Ihre Intelligenz verleiten sie gerne dazu zu testen, wie weit sie bei neuen Mitbewohnern gehen können. Doch schon nach recht kurzer Zeit wurden die beiden Kookaburras akzeptiert und inzwischen ist die gemischte Wohngemeinschaft ein schönes Beispiel für eine gelungene Vergesellschaftung verschiedener Vogelarten in einem Gehege. Text und Foto: Zoo Heidelberg, Presse

07.08.2012


Seltener gefiederter Nachwuchs im Zoo Heidelberg

Der Klapperstorch war in den letzten Wochen im Vogelrevier im Zoo Heidelberg fleißig unterwegs und hat nicht nur seinen Verwandten, den Schwarzstörchen, sondern auch dem Sonnenrallen-Pärchen ein gesundes Küken beschert. Beide Jungtiere sind wohlauf und werden von ihren Eltern hingebungsvoll umsorgt und beschützt.

Sonnenrallen gehören in zoologischen Gärten zu den Vogelarten, die nicht so häufig zur Brut schreiten und deren Bestand in einem Europäischen Zuchtbuch betreut wird. Deshalb ist man im Zoo Heidelberg besonders froh über die erfolgreiche Nachzucht dieser schönen Vogelart aus den Tropen Lateinamerikas. Ihr Lebensraum sind Fluss- und Seeufer innerhalb tropischer Regenwälder. Das Gefieder der Sonnenralle ist markant schwarz, weiß, rotbraun und gelblich gemustert. Auffällig sind die großen Augenflecke auf der Flügeloberseite. Wenn sie ihre großen, runden Flügel auffächert, etwa während der Balz oder in Drohstellung, kommt diese Zeichnung erst voll zur Geltung.
Die Aufzucht teilt sich das monogam lebende Elternpaar fair unter sich auf: Beide sind zu gleichen Teilen für das Brüten zuständig, wobei der nicht-brütende Elternteil seinen Partner –und inzwischen auch das noch flauschige Jungtier – mit Futter versorgt. Vermeintlichen Gefahren stellen sich die Eltern todesmutig in den Weg – fauchend, mit geschwellter Brust und aufgestelltem Schwanz gehen sie auf alles und jeden los, der sich zu nahe an das Nest heran wagt. Das muss auch Faultier „Wilma“ auf ihren Spaziergängen durch das Gehege gelegentlich am eigenen Leib erfahren. Sie weicht dem mit Moos gestalteten Nest aus, zeigt sich ansonsten vom Imponiergehabe des wütenden, jedoch gerade einmal rund 200 Gramm schweren Vogels aber sichtlich unbeeindruckt. Die Drohgebärden sind trotzdem gerechtfertigt, denn die kleinen Küken sind sehr unselbstständig und werden erst nach 22 bis 30 Tagen flügge. In dieser Zeit sind sie besonders anfällig für Gefahren und deswegen auf den Schutz der Elterntiere angewiesen.

Auch die Schwarzstorcheltern leben monogam und kümmern sich abwechselnd um ihren Nachwuchs, der bereits das metallisch-glänzende schwarze Gefieder ausbildet, das für den Schwarzstorch so typisch ist. Die ersten drei bis vier Wochen steht er unter ständiger Beobachtung seiner Eltern, die, genau wie die Sonnenralle, etwaige Eindringlinge energisch abwehren. Hierbei zeigen die sehr stimmbegabten Vögel vollen Körpereinsatz: Unterstützt durch stöhnende Rufe vollführen sie mit schlängelnden Kopfbewegungen einen regelrechten „Tanz“, um ihre Feinde zu beeindrucken.

Im Gegensatz zu seinem Verwandten, dem Weißstorch, ist der Schwarzstorch ein Kulturflüchter, der sehr scheu ist und besonders in der Paarungs- und Brutzeit ausgesprochen sensibel auf Störungen reagiert. Deswegen ist die Nachzucht dieser empfindlichen Vögel besonders schwierig. Schon vor drei Jahren hatten die Schwarzstörche hoffnungsvolle Brutversuche gestartet, doch bis heuer musste der Zoo auf den ersten Aufzuchterfolg warten. Umso glücklicher ist man im Vogelrevier über das schwarzgefiederte Junge: „Das Revier ist sehr stolz, nach so vielen Jahren gesunden Nachwuchs zu haben, der von den Eltern aufgezogen wird“, berichtet Thomas Bersch, Leiter des Vogelreviers.

Die Sonnenrallen leben in der Südamerika-Voliere neben dem Elefantenhaus. Sie teilen sich das Freiflug-Gehege mit verschiedenen anderen Vogelarten und der Faultier-Familie. Die Schwarzstörche sind zusammen mit den Waldrappen in den Ibis-Volieren bei der Robbenanlage untergebracht. Zoo Heidelberg, Presse; Foto: Thomas Bersch

19.07.2012


Besucher sind begeistert vom Zoo Heidelberg

Für viele Besucher eines der Highlights im Zoo Heidelberg - das Elefantenhaus und die jungen Elefantenbullen; hier Voi Nam und Tarak beim Baden

Touristische und wirtschaftliche Bedeutung des Zoos für Heidelberg höher als angenommen

Die unabhängige Befragung der „Arbeitsgruppe für empirische Bildungsforschung e.V.“ (Heidelberg) zur Zufriedenheit der Besucher mit dem Zoo Heidelberg macht deutlich: Die Besucher sind begeistert von dem, was ihnen der Heidelberger Zoo zu bieten hat. Insgesamt wird der Zoo mit einer überragenden Gesamtnote von 1,75 beurteilt. Weit über 80% der befragten Zoobesucher beurteilten ihren Tag im Zoo mit „sehr gut“ oder „gut“. Darüber hinaus zeigt das Ergebnis aber auch, dass der Zoo für die Stadt Heidelberg wirtschaftlich und auch touristisch an Bedeutung gewinnt.

Die Arbeitsgruppe für empirische Bildungsforschung konzipierte gemeinsam mit dem Zoo einen Fragebogen, der mit knapp 40 Fragen ein detailliertes Bild des Publikums erhob. In drei Erhebungszeiträumen in den Monaten August und September/Oktober 2011 und Februar 2012 wurden mehr als 1.700 Personen befragt. Die Auswertung der dabei gewonnenen Fragebögen ergab detaillierte Ergebnisse zur Zufriedenheit mit dem Zoobesuch, zur Herkunft des Publikums, zum Anteil von Familien mit Kindern und zur Familienfreundlichkeit des Zoos. Erhoben wurde auch die Bewertung des Eintrittspreises, der Anteil von touristischen Besuchern und die weiteren Aktivitäten in Heidelberg, die mit dem Zoobesuch verbunden wurden.

Besonderes Highlight des Zoos ist nach Meinung der Besucher das im Sommer 2010 eröffnete Elefantenhaus. Aber auch sonst sieht sich der Zoo im Aufwind: Sehr viele der Befragten lobten die positive Entwicklung der gesamten Zooanlage in den letzten Jahren. Auch die Familienfreundlichkeit des Heidelberger Zoos bekommt durchweg positive Noten: Insgesamt 84% stimmten durchschnittlich mit „sehr gut“ oder „gut“. Da der Zoo vorrangig von Familien mit kleinen Kindern besucht wird, sind die vorhandenen Spielmöglichkeiten ein wichtiger Faktor für das positive „Freizeiterlebnis Zoo“. Diese hohe Akzeptanz des Zoos macht sich auch bei der Bewertung des Eintrittspreises bemerkbar: Kaum jemand findet den Zoo zu teuer, 83% finden den Eintrittspreis angemessen oder sogar günstig.

Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann freut sich über das Ergebnis der repräsentativen Befragung, „weil die Besucher die Entwicklung unseres Zoos positiv wahrnehmen und dies nun auch durch eine unabhängige Befragung bestätigt wurde“.

Sehr interessant ist das Ergebnis hinsichtlich der Anziehungskraft und damit letztlich auch der wirtschaftlichen Bedeutung des Zoos für die Stadt Heidelberg: 20 Prozent des Publikums kam direkt aus Heidelberg. Legt man die Gesamtbesucherzahl des Jahres 2011 (600.000) zu Grunde, waren das 120.000 Personen. 480.000 Besucher kamen jedoch von weiter her. Unter ihnen ist die größte Gruppe (31% bzw. 180.000 Personen) aus der Umgebung im 20 Kilometer-Umkreis der Stadt. Noch einmal 10% kamen aus den Städten Mannheim und Ludwigshafen. Fasst man diese drei Gruppen als „Rhein-Neckar-Publikum“ zusammen, so macht dieses Publikumssegment rund 61% aus. Aus dem übrigen Baden-Württemberg und dem übrigen Rheinland-Pfalz kamen 24% der Besucher.

Von weiter weg kamen Besucher aus Hessen (9%), andere Bundesländer und Ausland (6%), das sind hochgerechnet 90.000 Besucher pro Jahr.

Von besonderem Interesse war daher, ob die nicht-Heidelberger Besucher – außer dem Zoobesuch – am gleichen Tag noch etwas anderes in Heidelberg unternommen haben. Ergebnis: Je nach Herkunft waren zwischen 30% und 60% aller Befragten am Tag des Zoobesuchs auch sonst noch in der Stadt unterwegs. Die wichtigste Aktivität war der Besuch der Heidelberger Altstadt, oft verbunden mit einem Einkaufsbummel und auch der Besichtigung des Schlosses. Auf die Gesamtbesucherzahl im Jahr 2011 hochgerechnet, haben 30.000 Personen ihren Zoobesuch mit einem Restaurantbesuch verbunden und 10.000 mit einer Hotelübernachtung.

Dr. Ulrich Paatsch von der Heidelberger „Arbeitsgruppe für empirische Bildungsforschung“ betont, dass der Heidelberger Zoo in erster Linie ein Magnet für die Bevölkerung in und um Heidelberg ist. „Das Ergebnis zeigt aber auch, wie weiträumig der Zoo Heidelberg inzwischen als Tagesausflugsziel genutzt wird. Vor allem im Sommer trifft man Tagesausflügler und Kurzurlauber an, die aus dem übrigen Baden-Württemberg, Hessen und aus Rheinland-Pfalz stammen. Das ist ein deutlicher Beleg für die hohe Attraktivität des Heidelberger Zoos als Ausflugsziel“. Zoo Heidelberg, Presse; Foto: Heidrun Knigge

06.07.2012


Zoo Heidelberg: Service-Center feierlich eröffnet. Zoobesuch beginnt nun schon im Parkhaus

Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann, der kaufmännische Direktor des Zoos Frank-Dieter Heck, Architekt Wolfgang Kessler und der Heidelberger Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner(v.l.)freuen sich über die Eröffnung des Service-Center

Die Wetterfee meinte es gut, als pünktlich zur offiziellen Eröffnung des neuen Service-Centers die Wolken aufbrachen. Afrikanischer Trommelwirbel begrüßte die Gäste, ein Fantasiewesen mit Löwengesicht – ein in Bodypaintkunst bemalter junger Mann – durchschritt die Menge auf Stelzen und begeisterte Jung und Alt.

Nach weniger als einem Jahr Bauzeit ist der ungewöhnliche Gebäudekomplex, der das Parkhaus, den Zooeingang und den neuen, großzügigen Zoo-Shop integriert, für die Besucher geöffnet. Bereits Ende März 2012 ging das 3,3 Millionen Euro teure Zoo-Parkhaus in Betrieb. Weitere 1,9 Millionen Euro hat der neue Eingangsbereich samt Zoo-Shop gekostet. Neu ist, dass der Zooshop, der von Schleichtieren über ausgewählte Kinderbücher bis hin zu Accessoires ein großes Sortiment bietet, nun auch von Kunden besucht werden kann, die nur einkaufen möchten.

In seiner Begrüßung lobte Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann seine Mitarbeiter, „die sich mit Ideen, Können und Erfahrung eingebracht haben“. Frank-Dieter Heck, kaufmännischer Geschäftsführer, bedankte sich bei den beteiligten Firmen: „Die Integration einer Gebäudehülle für ein Parkhaus, einen Zooeingang und Shop ist überhaupt nicht alltäglich“, so Heck. Dem konnte sich der Heidelberger Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner nur anschließen. „Mein besonderer Glückwunsch geht an alle, die das Projekt verwirklicht haben. Das war ein wegweisender Schritt“.

Besucher des Zoos parken nicht mehr auf einem normalen Parkplatz, der überall sein könnte. Schon bei der Einfahrt in das 399 Plätze bietende Parkhaus werden sie von riesigen Bildern der Elefanten und Zebras begrüßt. Die gesamte Nord-Außenfassade zur Straße hin wurde mit Aluminium-Lamellen verkleidet, die von der einen Seite eine Elefantenherde zeigen und von der anderen Seite eine Zebraherde. Ein wahrer Blickfang. Schon bei der Annäherung an das Treppenhaus des Parkhauses wird der Besucher erneut auf den Zoo eingestimmt: Die einzelnen Etagen sind thematisch gestaltet: Ganz oben segeln Adler, Bussarde und Schwalben durch das lichte Blau des Himmels, eine Etage tiefer klettern Steinbock und Gämse über die Felsen des Gebirges, auf den unteren Stockwerken folgen die Affen im Regenwald, Löwe, Flusspferd, Elefant & Co in der Savanne und Delfine und Robben des Meeres. Dem optischen Eindruck steht der akustische nicht nach: Über Lautsprecher auf allen Etagen wird vom schrillen Schrei des Adlers über das Löwengebrüll bis zum Zwitschern der Delfine auch das Ohr auf Zoo gestimmt. Im Erdgeschoss befinden sich nicht nur die Parkscheinautomaten, auch ein Geldautomat der Sparkasse steht rund um die Uhr zur Verfügung. Dann betritt der Besucher den Zoo-Eingang. Wer nach langer Autofahrt ein dringendes Bedürfnis spürt, findet die ersten Toiletten bereits vor der Zookasse. Die Besucher können sich anhand von Faltblättern und Bildschirmen über die wichtigsten Fakten und Neuigkeiten vorinformieren und die Goldstachelmäuse in ihrem geräumigen Terrarium bewundern, bevor sie eine Eintrittskarte lösen.

„Das neue Service-Center“, so der Zoodirektor, „setzt einen neuen Maßstab. Jetzt muss es weitergehen. Zur Erweiterung des Zoo gibt es keine Alternative.“

Zoo Heidelberg, Presse; Foto Eröffnung: Mario Maag; Foto: Parkhausebenen: Antje Hoyer

15.06.2012


Riesen-Ferkelei im Zoo Heidelberg

„Ferkeltankstelle“

Mitte März erblickten im Zoo Heidelberg 13 quicklebendige Ferkel das Licht der Welt.

Der tierische Nachwuchs hält seitdem Mutterschweine und natürlich auch Tierpfleger auf Trapp. Mamaschwein „Paula“, eine Mischung aus dem bekannten Iberico-Schwein, gebar fünf quirlige Mädchen, die sie mit ganzer Kraft gegenüber der anderen Schweinemutter „Lisbeth“ verteidigt. Lisbeth, ein hübscher Mix aus Wildschwein und „Wollsau“, gebar drei weibliche und fünf männliche Ferkel. Lisbeth und Paula sind von ihrem Wesen sehr unterschiedlich. Lisbeth ist ruhiger und gelassener als die nervöse Paula. Dieses Verhalten ist bei Lisbeth erblich bedingt, da sie zur Hälfte ein Wildschwein ist. Beide sind zum ersten Mal Mutter geworden und versorgen ihre Rasselbande vorbildlich.

Der Vater von allen Ferkeln ist ein Schwäbisch-Hällisches Landschwein. Diese Rasse ist für ihre Schwarzfärbung am Kopf, Hals und den Hinterbeinen bekannt. Darum sehen die Ferkel im Zoo Heidelberg gar nicht so aus wie ein rosa Marzipanschwein, sondern besitzen diese markante Musterung.

Mit ihren süßen Knautschnasen erkunden die sieben Wochen alten Ferkel neugierig ihre neue Umgebung. Die verspielten Jungtiere fühlen sich pudelwohl und gehen, wie richtige Schweine, ihren Lieblingsbeschäftigungen nach: buddeln, grunzen, sich suhlen und sich an ihren Mamas kuscheln. Wenn es ihnen nach dem Spielen draußen zu kalt wird, flitzen die Kleinen selbstständig in den Stall und wärmen sich an der Wärmelampe auf. Ihre Mütter bleiben meistens alleine noch draußen.

Im Laufe der Jahrhunderte haben sich weltweit verschiedene Schweinerassen entwickelt. Die Züchtungen richteten sich nach den Bedürfnissen der Menschen, der der jeweiligen Zeit und den Umständen. Über viele Rassen gibt es daher nur noch rudimentäre Informationen, einige sind bereits ausgestorben.

Im Zoo Heidelberg leben nicht nur exotische Tiere aus fernen Ländern sondern auch Tiere aus unserem direktem Umfeld, über die wir viel lernen können: Hühner, Ziegen, Esel, Ponys, Schafe, Bronzeputen und Schweine. Schweine sind ganz anders als viele Menschen denken. Sie sind neugierige Tiere und erforschen ihre Umgebung sehr genau. Sie sind charmant, intelligent und einfach liebenswert.

Wer die süßen Ferkel im Zoo Heidelberg besuchen möchte, findet sie am Eselgehege in unmittelbarer Nähe des Spielplatzes. Zoo Heidelberg, Presse; Foto: Madeleine Brandt

26.04.2012


Gesundes Gorilla-Kind geboren

Die Kinderschar in der Gorilla-Gruppe im Zoo Heidelberg wird immer größer: Am Samstag, den 14. April ist im Zoo Heidelberg ein kleiner Gorilla geboren worden, zehn Monate nachdem Kwame, Spross von N’Gambe, auf die Welt kam.

Die 26 Jahre alte Mutter Zsa-Zsa und ihr Neugeborenes sind wohlauf, zeigen sich aber selten den Besuchern.

Zsa-Zsa kümmert sich liebevoll um ihr Kind und ist sehr entspannt. „So ruhige erste Tage eines neugeborenen Gorillas erleben wir selten“, freut sich Sandra Reichler, Kuratorin des Zoos. Man weiß vorher nie, wie die Mutter, auch eine erfahrene, mit dieser besonderen Situation umgeht. Zsa-Zsa macht alles richtig: Sie hält das Junge und legt es, wenn sie schläft, auf ihrem Bauch. Sie sucht sehr häufig die Ruhe der Schlafräume im Menschenaffenhaus auf und macht ihrem älterem Sohn Banjoko unmissverständlich klar, dass er mit dem Neugeborenen nichts zu schaffen hat. Besondere Freude kam bei den Tierpflegern auf, als sie sahen, dass der Kleine sofort und vor allem ausreichend trinkt.

In der Gorilla-Gruppe im Zoo Heidelberg leben neben dem aktuellen Nachwuchs sieben Westliche Flachland-Gorillas. Der stattliche Silberrücken Bobo (19 Jahre) führt eine Gruppe aus drei Weibchen – N’Gambe, Doba und Zsa-Zsa und vier Jungtiere. Banjoko wurde im Dezember 2006 geboren, Kiki im April 2007, Kwame im Juni 2011 und nun im April 2012 der jüngste Nachwuchs, der wahrscheinlich ein Junge ist. Bobo ist der Vater aller Jungtiere.

In den nächsten Tagen wird Zsa-Zsa mit Ihrem Kind wahrscheinlich nicht so oft zu sehen sein. Gorillas sind sehr sensibel, was Veränderungen betrifft. Gerade an dem bevorstehenden Wochenende könnte der Zoo eventuell den Zugang zu den Gorillagehegen sperren, damit die ganze Gruppe, vor allem aber Mutter und Kind, genug Ruhe finden. Aber das hängt ganz davon ab, wie sich Zsa-Zsa verhält. Bislang ist sie die Ruhe selbst und die Gruppe ist sehr entspannt. Zoo Heidelberg, Presse; Foto: Heidrun Knigge, aufgenommen einen Tag nach der Geburt des Kleinen.

19.04.2012


Zoo Heidelberg: Küstenpanorama erstrahlt in neuem Glanz / Nordseefeeling im Zoo Heidelberg

„Das ist ja wie an der Nordsee!“, rufen viele Besucher begeistert, kaum haben sie, dem Schrei der Möwen folgend, das Küstenpanorama des Zoos betreten.

Die kleine Anlage mit dem großen Erholungseffekt ist eine der attraktivsten Anlagen im Zoo Heidelberg und wurde gerade in wochenlanger Arbeit liebevoll saniert. In der begehbaren Voliere für zahlreiche See- und Watvögel fühlt sich der eher an hügelige Landschaften und Wälder gewöhnte Süddeutsche an seinen letzten Urlaub an der Küste erinnert. Die naturgetreue Atmosphäre bewirkt sogar, dass viele Besucher Salz auf den Lippen schmecken, obwohl nur Süßwasser verwendet wird. Die perfekte Kulisse mit Leuchtturm und reetgedecktem Häuschen, das Klatschen der Wellen an den kleinen, weißen Sandstrand, wildes Möwengeschrei und der leichte Geruch nach Fisch machen das Erlebnis vollkommen und formt einen idyllischen Ausschnitt des Nationalparks Deutsches Wattenmeer.

Besonders schön: Seit der Sanierung können sich Zoobesucher nun wie Urlauber in originalen Strandkörben entspannen, Meeresrauschen und Vogelruf inklusive.

Ein neues Netz spannt sich über den roten Leuchtturm im Miniformat, der gleichzeitig ein beliebter Aussichtspunkt für die Möwen und Inkaseeschwalben ist und das reetgedeckte Fischerhäuschen dient zahlreichen Vögeln als warme Rückzugsmöglichkeit.

Im Zoo Heidelberg lebt eine Vielzahl von Meeresvögeln. Austernfischer oder Eiderente bestechen durch auffällige Farben, Stelzenläufer und Säbelschnäbler  kleiden sich klassisch schwarz-weiß, Möwen sind meist in ein zurückhaltendes Grau-Weiß gekleidet, machen aber mit durchdringender Stimme auf sich aufmerksam. Die typischen Verhaltensweisen der Nahrungssuche zeigen auch die Watvögel im Küstenpanorama. Im sauberen Sand und regelmäßig gewechselten Wasser finden sie zwar nur wenig Nahrungsteilchen, ihr angeborenes Suchverhalten können sie dort aber bestens ausleben. Satt werden sie durch Weichfuttermischung, bestehend aus Insekten und Garnelenschrot, angereichert mit Hackfleisch. Zusätzlich wirft der Pfleger mehrmals täglich kleine Fische in das Wasser, die innerhalb kürzester Zeit von den verschiedenen Vögeln erbeutet werden.

Der Besucher spürt: auch in Mitteleuropa gibt es Wildnis. Das Wattenmeer, das vom niederländischen Ijsselmeer bis zur süddänischen Nordseeküste reicht, ist ein einzigartiger Lebensraum, der in dieser Form an keiner anderen Küste der Welt zur finden ist. Zum Ökosystem Wattenmeer gehört nicht nur das eigentliche Watt, das im Wechsel von Ebbe und Flut trocken fällt und wieder überflutet wird. Salzwiesen, Dünen, Strände und Geestkliffs sind weitere Lebensraumtypen des Mosaiks, das die einzigartige Vielfalt des Wattenmeeres prägt. Die Idylle des tierreichen Nationalparks, den wir als Touristen so gerne besuchen, sollte uns jedoch auch für seine Gefährdung sensibilisieren. Verschmutzungen und Vergiftungen sind ständige Belastungen des Wattenmeers. Im Juni 2009 wurde das Wattenmeer in die UNESCO-Liste des Welterbes der Menschheit aufgenommen.

Die Frühlingsgefühle sind in der Vogelwelt ausgeprägt und werden lautstark und tänzerisch gezeigt. Die Säbelschnäbler zeigen besonders auffällige Balzspiele. Sie stellen sich im Kreis auf, verbeugen sich, streichen mit ihren Schnäbeln über den Boden, trampeln und schreien erregt. Dieses für uns seltsam anmutende Verhalten führt bei den Säbelschnäblern dazu, dass sich die Paare für die Brutsaison finden und gegenseitig stimulieren. Das Nest ist meist nur eine mit trockenen Halmen ausgelegte Mulde im Sand, in der die vier gefleckten Eier von beiden Elterntieren ausgebrütet werden.

Der wohl schönste und auffälligste Vogel im Heidelberger Küstenpanorama ist die Inkaseeschwalbe mit dem markanten roten Schnabel, deren lange weiße Federn am Schnabelansatz an einen Schnurbart erinnern. Wie ihr Name schon verrät, ist die Heimat dieser Seeschwalbenart die Küste Südamerikas von Peru bis Chile. Ihre Haltung und vor allem ihre Zucht hat in Heidelberg allerdings Tradition, so dass auch diese an den deutschen Küsten nicht vorkommende Vogelart die Anlage am Neckar bewohnt.

Nach Verlassen der Freiflugvoliere bietet sich den Besuchern ein schöner Blick durch die bullaugenähnlichen Fenster auf die Küstenlandschaft, eine Perspektive, die vor allem Kinder besonders lieben. Text und Foto: Zoo Heidelberg, Presse

29.03.2012


Zoo Heidelberg: Tiergartenfreunde spenden für das neue Löwengehege

Der Verein der Tiergartenfreunde e.V. überreichte gestern dem Zoo Heidelberg einen ersten Scheck in Höhe von 8.000 Euro für den geplanten Umbau des Löwengeheges. „Ich bedanke mich ganz herzlich für die Spende. Ich freue mich, dass sich die Tiergartenfreunde so engagiert und tatkräftig unserem neuen Projekt annehmen“, sagte Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann.

Mit Hilfe von Mitgliedsbeiträgen und Spenden unterstützt der Verein der Tiergartenfreunde e.V. seit seiner Gründung im Jahr 1933 wichtige Projekte des Zoos. Im Verein finden Menschen zueinander, denen die Entwicklung „ihres“ Zoos am Herzen liegt. Der Verein bietet seinen Mitgliedern unter anderem kostenlosen Zugang in den Zoo, die kostenlose Zusendung der Mitgliederzeitung „Zoo aktuell“, Führungen, Vorträge und gegen Kostenbeteiligung organisierte Tagesausflüge in andere Zoologische Gärten.

„Nachdem es den Tiergartenfreunden gelungen ist, den Bau des Elefantenhauses mit 100.000 Euro zu fördern, haben wir zusammen mit dem Zoo Überlegungen angestellt, in welchem Bereich die Unterstützung der Tiergartenfreunde zu einer Verbesserung der Haltungsbedingungen und langfristig zur Förderung des Tier- und Naturschutzes weiterhin beitragen kann. Schnell waren wir uns einig, dass das Vorhaben des Zoos, die Löwen-Außenanlage zu vergrößern und einer neuen Gestaltung zuzuführen ein Thema ist, das auch unseren Mitgliedern am Herzen liegt“, betont Gerhard Bartelmus, 2. Vorsitzender der Tiergartenfreunde.

Seit dem Jahr 2005 unterstützte der Verein nicht nur den Bau des Elefantenhauses, sondern finanzierte auch den Umbau der Präriehundanlage mit 10.000 Euro sowie ein für die tierärztliche Praxis notwendiges Inkubationsgerät in Höhe von 3.100 Euro.

Direktor Dr. Klaus Wünnemann hofft, dass möglichst viele Spenden für die Löwenanlage zusammenkommen, damit die Bauarbeiten schnell beginnen können. Dabei fasst der Zoo den Winter 2012/2013 ins Auge, um die Grünfläche östlich des Raubtierhauses völlig umzugestalten. Die Vergrößerung der Fläche wird neben einer reichhaltigen Strukturierung ihren Teil zu einem artgerechten und erfüllten Leben der Tiere beitragen.
Um die zahlreichen Ideen realisieren zu können, benötigt der Zoo dringend finanzielle Unterstützung. Die Kosten von knapp 1 Million Euro kann der Tiergarten nicht alleine stemmen. Die Vision des Zoos einer lebensecht gestalteten Umgebung und einem spektakulären Zuschauererlebnis ist daher nur durch zahlreiche Spenden möglich. Zoo Heidelberg, Presse; Foto: Annika Munz

Bildlegende v.l.n.r.:

Dr. Dietrich Lorenz, 1. Vorsitzende Verein der Tiergartenfreunde Heidelberg e.V.

Hans-Jürgen Pföhler, Schatzmeister Verein der Tiergartenfreunde Heidelberg e.V.

Dr. Klaus Wünnemann, Direktor Zoo Heidelberg

Dr. Ursula Lorenz, Verein der Tiergartenfreunde Heidelberg e.V.

Gerhard Bartelmus, 2. Vorsitzende Verein der Tiergartenfreunde Heidelberg e.V.

25.02.2012


Zoo Heidelberg: Familienzuwachs bei den Keas

Keas sind sehr intelligent und neugierig und spielen mit allen Gegenständen, die sie finden.

Krallen wie Steigeisen, ein Schnabel wie ein schmaler Eispickel und ein eher unscheinbares, überwiegend olivfarbenes Gefieder – das ist der Kea, der einzige alpine Papagei der Erde. Trotz eisiger Kälte sind im Zoo Heidelberg vor wenigen Tagen gleich drei junge Keas geschlüpft, die geschützt in der Bruthöhle bei Mama aufwachsen. Durch eine eigens dafür angebrachte Kamera können Zoobesucher über einen Bildschirm am Gehege die Szenerie innerhalb des Brutkastens beobachten. Im Vergleich zu ihren Eltern, die ein überwiegend olivgrünes Federkleid tragen, sehen die Jungen noch aus, als wären sie in Watte gepackt. In der mit Stroh versehenen Bruthöhle ist die Kea Mama ständig damit beschäftigt, ihre Jungen sauber und warm zu halten.

Überhaupt ist ein Besuch bei der Kea-Rasselbande immer unterhaltsam und lohnenswert. Im Zoo Heidelberg kann man den lebendigen Papageien trotz der Temperaturen beim Spielen zu schauen, da ihnen die kalten Temperaturen nichts ausmachen. Die Keas sind wahre Spaßvögel mit einem ausgeprägten Spieltrieb und gelten in ihrer Heimat Neuseeland auch als die Clowns der Berge.

Die äußerst intelligenten Papageien sind in der Lage, Werkzeuge zu nutzen und sind technisch durchaus begabt. So gelingt Ihnen das Öffnen von versperrten Mülltonnen mühelos und was von neuseeländischen Touristen unbewacht liegengelassen wird,  wird von ihnen untersucht und sorgfältig zerlegt. Text und Foto: Zoo Heidelberg, Presse

17.02.2012


Zoo Heidelberg. In der Kälte lässt es sich gut kuscheln

Rote Pandas beim Kuscheln

Seit zwei Wochen hat uns die Kälte voll im Griff. Aber was machen die Tiere im Zoo, wenn Sie weder eine heiße Tasse Kakao haben, noch Mütze und Schal?

Die meisten Tiere kommen mit den Temperaturen erstaunlich gut durch den Tag. Und so wird auch für den Zoobesucher die Kälte sicherlich nicht zum Nachteil, denn für einen schönen Spaziergang mit Aufwärmen zwischendurch in den Tierhäusern ist der Zoo jetzt im Winter und während der Faschingsferien ideal. Bis auf den Hamster, der sich zum Winterschlaf ins Heu einbuddelt, und die nordamerikanischen Präriehunde, die sich unter der Erde in ihrem Bau verkriechen, sind alle Heidelberger Zootiere zu erleben. Die Kamele haben sich bereits im Herbst ein schönes und dickes Fell zugelegt und die Mähnenrobben nutzen die angenehme Temperatur ihres Wasserbeckens, um sich aufzuwärmen. Einzig die Menschenaffen sind bei diesen Temperaturen ausschließlich im Haus anzutreffen. Die Tiere des Afrikahauses wie Zebras und Kudus sind stundenweise im Freien. Auch die vier Elefantenbullen nutzen für einige Stunden Ihre Außenanlage, sind aber öfter in ihrem komfortablen Haus ganz nah zu erleben. Andere kälteempfindliche Tiere, wie zum Beispiel die Kängurus oder zahlreiche Vogelarten des Zoos, sind „auf Durchgang“. Das heißt, sie können zwischen ihrem Innen- und Außengehege frei wählen und sich in ihren Häusern wann immer sie möchten aufwärmen.

Es gibt aber auch noch andere Strategien. So lassen sich die Roten Pandas ihre Paarungszeit von den klirrenden Temperaturen nicht vermiesen – ganz im Gegenteil. Ganz nach der Devise „Kuscheln gegen die Kälte“ sieht man sie in wärmender Umarmung im Geäst sitzen. Zoo Heidelberg, Presse; Foto: Heidrun Knigge

 

09.02.2012


Zählen, wiegen und messen – der Heidelberger Zoo macht tierische Inventur

Einmal im Jahr werden im Zoo nicht nur die Besucher gezählt, sondern auch die Tiere, Futtersäcke, Werkzeuge, Reinigungsmittel und vieles mehr. Während es bei Gegenständen oder Futter meist wenig Überraschendes gibt, ist die Tierinventur für die Zoomitarbeiter immer wieder spannend. Kein Zoobewohner kann sich verstecken, nicht die fixeste Inkaseeschwalbe bleibt unentdeckt. „Im letzten Jahr konnten wir uns über zahlreichen gesunden Nachwuchs freuen“, berichtet Sandra Reichler, wissenschaftliche Assistentin im Zoo und verantwortlich für die Tierinventur, „darunter auch Nachwuchs von seltenen und bedrohten Tierarten“. Die kleine Roloway-Meerkatze, die am 11. März 2011 das Licht der Welt erblickte, gehört zu den etwa 30 Tieren, die in den Zoos weltweit gehalten werden. Der Zoo Heidelberg hält mit sieben Tieren damit ein Viertel des Weltbestandes der Roloway-Meerkatzen in menschlicher Obhut. Im Juni wurde Gorilla-Junge „Kwame“ geboren, mit „Pebbles“ gab es den ersten Nachwuchs von Faultierpaar „Wilma“ und „Fred“. Mehrfacher Nachwuchs bei den possierlichen Erdmännchen entzückte die Besucher und Mähnenrobbenbaby „Awa“, im Juli geboren, planschte und schwamm sich rasch in alle Herzen. Weiterhin gab es Nachwuchs bei den Stachelschweinen, Kamelen, großen Kudus und Kaiserschnurrbarttamarinen. Einmalig in Europa war die Geburt von Schopfhirsch „Maya im Oktober.

Die Tierinventur einmal im Jahr dient dazu, die ständig beobachteten und notierten Veränderungen im Tierbestand mit der tatsächlichen Zählung abzugleichen und eventuelle Abweichungen zu überprüfen. Da kann es schon mal passieren, dass das Geschlecht eines Tieres kurz nach der Geburt doch falsch bestimmt worden war oder dass der Verlust einer Ente durch einen Fuchs erst bei der Inventur bemerkt wird. Mehrere Tage mühten sich die Tierpfleger, um alle Tiere zu erfassen, aber nicht jede Tierart ist dabei so kooperativ und leicht zu zählen wie zum Beispiel ein Zebra. Die flinken Rhesusaffen wollen nie stillhalten und entwischen keck in alle Richtungen und die Vögel fliegen sowieso alle durcheinander. Trotz solcher „Widrigkeiten“ müssen alle Tiere sorgfältig aufgenommen werden. Zur Inventur zählt zum Beispiel bei den Mähnenrobben auch, dass sie gewogen werden, um so die Entwicklung, den Gesundheitszustand oder eine eventuelle Trächtigkeit zu überwachen. Dank einer neuen Waage klappt das für Tier und Pfleger reibungslos. Mähnenrobbenbulle Atos, der mit seinen sechs Jahren fast die Pubertät hinter sich gebracht hat, wiegt stolze 320 Kilo. Kaum zu glauben, dass der jetzt bereits mächtige Bulle in den nächsten Jahren weitere 200 Kilo zunehmen kann.

Am 31.12.2011 lebten im Zoo Heidelberg insgesamt 1301 Tiere in 170 Arten, das entspricht in etwa dem Bestand vom Vorjahr. Die größte Tiergruppe sind die Vögel, die mit 89 Arten und 526 Individuen vertreten sind, dicht gefolgt von den Säugetieren mit 62 Arten und 440 Individuen.

Einige Tiere sind gestorben, wie die beiden Löwenmänner Banka und Tschatscha und der Sumatra-Tiger Sabu. Aber es kamen auch gewichtige Neuzugänge, wie im April der fünfjährige Elefantenbulle Gandhi aus Kopenhagen, der in die Gruppe der Jungbullen-WG sehr gut integriert ist. Auch Sari, ein charmantes und lebhaftes Orang-Utan Weibchen aus dem Zoo Moskau, hat sich seit ihrer Ankunft im Oktober 2011 bereits prächtig eingelebt. Mit gleich fünf weiblichen Rotbauchmakis ist eine neue und liebenswerte Tierart an den Neckar gezogen. Die dunkelbraun gefärbten Rotbauchmakis mit ihren kugelrunden, leuchtenden Augen zählen zu den Lemuren, eine Primatenart, die nur auf Madagaskar heimisch ist.

„Insgesamt kann der Zoo Heidelberg auf ein äußerst erfolgreiches Jahr in der Tierhaltung zurückblicken“ so Zoodirektor Dr. Klaus Wünnenmann. „Wir hoffen, dass wir im Jahr 2012 so weitermachen können!“ Zoo Heidelberg, Presse

Hinweise zu den Fotos: Im Juni wurde Gorilla-Junge „Kwame“ geboren (Foto: Heidrun Knigge), mit „Pebbles“ gab es den ersten Nachwuchs von Faultierpaar „Wilma“ und „Fred“ (Foto: Thomas Bersch). Mehrfacher Nachwuchs bei den possierlichen Erdmännchen (Foto: Antje Hoyer) entzückte die Besucher und Mähnenrobbenbaby „Awa“ (H. Knigge), im Juli geboren, planschte und schwamm sich rasch in alle Herzen.

19.01.2012


Zoo Heidelberg: Artenschutz heißt Leben retten

Neben den für viele Menschen attraktiven „Flaggschiffarten" wie Sumatra-Tiger oder Orang-Utan ist eine Vielzahl unscheinbarer Tierarten von den Bedrohungen genauso betroffen.

Der Schutz der natürlichen Vielfalt ist eine der wichtigsten Aufgaben unserer Zeit. Immer stärker greift der Mensch in die Natur ein, weltweit weicht der Lebensraum vieler Tier- und Pflanzenarten den menschlichen  Aktivitäten, werden Tiere aus unterschiedlichen Gründen gejagt und getötet. Hilfe ist dringender nötig denn je. Die besten Zoos in aller Welt reagieren auf diese Probleme und haben sich zur Aufgabe gesetzt, den Artenschutzgedanken durch direkte Schutzbemühungen und durch Bildung ihrer Besucher voranzutreiben.

„Der Zoo Heidelberg zählt den Artenschutz zu seinen Kernaufgaben“, betont Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann. Die Bestände mancher Tierarten sind in freier Wildbahn so rückläufig, dass sie nur durch die Haltung und gezielte Vermehrung in Menschenobhut vor der Ausrottung bewahrt werden können. Der Zoo Heidelberg bietet Lebensraum für viele bedrohte Tierarten. „Wenn immer möglich, stellen wir im Zoo gezüchtete Tiere zur Wiederansiedlung zur Verfügung“, erklärt die Biologin Sandra Reichler. Die bei der Haltung und Zucht gewonnenen, wissenschaftlichen Erkenntnisse kommen auch den Artgenossen in freier Wildbahn zugute. Dazu wurden zentral koordinierte Europäische Erhaltungszuchtprogramme (EEP) geschaffen, an denen sich viele Zoos beteiligen. Der Zoo Heidelberg nimmt aktuell an 17 Europäischen Erhaltungszuchtprogrammen teil und das Team des Zoos am Neckar arbeitet aktiv in Erhaltungszuchtprogrammen vieler Arten wie Gorillas und asiatischen Elefanten mit. Sandra Reichler führt das Zuchtbuch der seltenen Asiatischen Goldkatze. „Wichtig ist vor allem die Zusammenarbeit mit Schutzprojekten in Südostasien, damit diese wunderschöne Katzenart vor der Ausrottung bewahrt werden kann“, so Reichler. Die Zerstörung des Tropischen Regenwaldes, aber auch die Jagd auf ihr rotgoldenes Fell haben die Asiatische Goldkatze selten werden lassen. Neben der Zucht bedrohter Tiere leistet auch die Bildung der Zoobesucher einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz. Besonders die Programme der Zooschule legen großen Wert auf die Vernetzung von naturwissenschaftlichem Wissen und handlungsorientierten Naturschutz.

Außerdem beteiligt sich der Zoo Heidelberg an den jährlichen Artenschutzabkommen des Europäischen Zooverbands (EAZA). Mit Unterschriften und Sammlungen werden dringende Naturschutzprobleme wie die Ausrottung der Menschenaffen bekannt gemacht und Aktionen zum Schutz der betroffenen Tiere gestartet. Die nächste EAZA-Kampagne 2012 widmet sich bedrohten Tierarten in Südostasien. Im Zoo Heidelberg sind viele Tiere aus Südostasien beheimatet, zum Beispiel die scheue und schöne Goldkatze, die neugierigen Binturongs oder die quirligen Kurzkrallenotter.

Zusätzlich zu den Aktivitäten in Heidelberg beteiligt sich der Zoo an verschiedenen Projekten innerhalb (In-situ) der natürlichen Lebensräume bedrohter Tierarten. Dafür wird ein fester Etat bereitgestellt. Die Zoobesucher unterstützen mit einem Teil Ihrer Eintrittsgelder die Artenschutzprogramme des Zoos. So flossen im Jahr 2011 über 50.000 Euro der Zooeinahmen sowie Spenden der laufenden Kampagnen direkt in Artenschutzprojekte. Seit über 10 Jahren engagiert sich der Zoo in Westafrika. In den letzten Resten der westafrikanischen Regenwälder leben die seltensten Affen Afrikas. Unter ihnen ist auch die elegante Roloway-Meerkatze, die im Zoo Heidelberg gehalten wird. 2001 hat der Zoo dort die „West African Primate Conservation Action“, kurz WAPCA, gegründet, um durch Naturschutz und Umweltbildung in Ghana und der Elfenbeinküste die bedrohten Affenarten vor der Ausrottung zu bewahren.

Der Zoo Heidelberg kümmert sich aber auch um ein Artenschutzprojekt direkt vor unserer Haustür. Kaum einer weiß, dass der Feldhamster in unseren Breiten fast ausgestorben ist. Zusammen mit dem Mannheimer Artenhilfsprogramm für den Feldhamster werden die Tiere im Zoo Heidelberg nachgezüchtet, um dann die Jungtiere wieder in geeigneten Lebensräumen des Rhein-Neckar-Raumes auszuwildern.

Beide „in-situ-Projekte“ des Zoos wurden vom Weltzooverband WAZA mit dem „Zertifikat für In-situ-Artenschutz“ als beispielhaft ausgezeichnet.

Neben Roloway-Meerkatze und Feldhamster stehen aktuell bedrohte Tierarten Madagaskars, der Philippinen und die Mähnenrobben Südamerikas im Fokus. Zusätzlich hilft ein Notfallfond, falls weitere Projekte dringend finanzielle Hilfe benötigen.

Jeder Einzelne kann einen Beitrag zur Bewahrung der Natur – auch vor der eigenen Haustür – leisten. „Wenn jeder unserer 600.000 Zoobesucher den Zoo mit ein wenig mehr Engagement für den Naturschutz verlässt als er ihn betreten hat, dann haben wir ein ganz wichtiges Ziel erreicht,“ resümiert Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann.  Zoo Heidelberg, Presse; Foto: Sumatra-Tigerdame Kim: Rose von Selasinsky; Orang-Utan Ujian: Heidrun Knigge

06.01.2012


Zoo Heidelberg – Ein erfolgreiches Jahr 2011

Es gab viele schöne Ereignisse im Zoo Heidelberg in diesem Jahr. Unter anderem die Geburt eines gesunden Gorillakindes (im Bild der kleine „Kwame“).

Seit seiner Eröffnung im Jahr 1934 konnte der Zoo Heidelberg noch nie so viele Besucher willkommen heißen wie 2011 – rund 610.000 Menschen besuchten in diesem Jahr den Zoo. „Ausschlaggebend für das hervorragende Ergebnis war in erster Linie das gute Zoowetter im Frühjahr und Herbst und der nicht zu heiße Sommer. Aber auch die steigende Attraktivität des Zoos durch Neubauten wie das Elefantenhaus oder die Vergrößerung der Schimpansen-Außenanlage dürfte viele zusätzliche Besucher angelockt haben“, freut sich Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann. „Das Ziel ist, uns auf diesem Niveau zu etablieren“.

Im Trend liegt dabei mehr denn je das Jahresticket, berichtet Wünnemann. Unter den Besuchern sind inzwischen rund 2.500 Familien der Region, die eine solche Dauerkarte erworben haben. Dass der Zoo weit über die Stadtgrenzen beliebt ist, zeigt die Statistik, nach der die Besucher aus allen Städten und Gemeinden der Metropolregion und zunehmend aus anderen Bundesländern kommen.

Der kaufmännische Geschäftsführer Frank-Dieter Heck sieht in der hohen Besucherzahl auch eine Verpflichtung für den Zoo: „Die Infrastruktur für die Besucher muss weiter verbessert werden“. So wird sich im nächsten Jahr im Zoo Heidelberg vieles tun. Das neue Service-Zentrum, das ein zooeigenes Parkhaus mit 397 Plätzen, den Zooeingang und Zoo-Shop verbindet, soll im Frühjahr 2012 eröffnet werden. Vom Auto gelangen die Besucher direkt in das Eingangsgebäude, wo sie alle Informationen finden und im Zooshop nach Lust und Laune stöbern können. Der jetzige Eingangsbereich des Zoos wird völlig neu gestaltet. Das von außen einsehbare Gemeinschaftsgehege der syrischen Braunbären und Korsakfüchse wird vergrößert und den Besucher erwarten interessante neue Einblicke in die Tierwelt. Der bisher vom Zooshop genutzte gläserne Kubus wird zum Cafe umgestaltet und die Anzahl der Besuchertoiletten deutlich erhöht. Auch soll 2012 mit dem Umbau der Löwenanlage begonnen werden. Die neue Anlage wird neben der sechsfachen Fläche mit einer reichhaltigen Struktur ihren Teil zu einem artgerechten und erfüllten Leben der Tiere beitragen. Es bleibt spannend im Zoo Heidelberg. Foto: Heidrun Knigge

30.12.2011


Zuwachs bei den großen Kudus im Zoo Heidelberg

Die beiden neuen Kudu-Weibchen Sabi und Arusha

„Papa, haben die denen die Ohren lang gezogen?“, ist eine häufig gestellte Frage von Kindern, wenn Sie das erste Mal einen „großen Kudu“ sehen. Neben den dunklen Glanzaugen zählen die riesigen, runden Ohren der „großen Kudus“ sicher zu den auffälligen Merkmalen dieser schönen, afrikanischen Antilopenart. Die markanten Ohren haben eine durchaus wichtige Funktion. Kudus sind sehr scheu und mit ihren großen, beweglichen Ohren können sie verdächtige Geräusche aus beträchtlicher Entfernung wahrnehmen und entsprechend reagieren. Sie können sogar die Ohren nach hinten drehen und so hören, was hinter ihnen passiert.

Im Zoo Heidelberg sind vor kurzem zwei Kudu-Weibchen aus dem Zoo Hoyerswerda eingezogen. Die 2003 geborene Arusha und ihre 2008 geborene Tochter Sabi bilden nun mit dem prächtigen Kudubock Kaito, dem Weibchen Stobi und deren Sprössling Tawanda eine kleine Herde. Die Kudus in Heidelberg teilen sich mit Zebras, Blessböcken und Pelikanen die bei den Besuchern sehr beliebte weitläufige Afrika-Anlage. Die Anlage ist das größte Gehege des Zoos und vermittelt einen Eindruck des Zusammenlebens verschiedener Huftiere der afrikanischen Savanne.

Da die zwei Neuankömmlinge bislang aber nie mit anderen Tieren eine Anlage geteilt haben, müssen sie von den Pflegern behutsam an die weiteren Bewohner der Afrikaanlage gewöhnt werden. Deshalb wurden Sie zunächst mit den anderen Kudus, anschließend mit den Blessböcken und nun mit der Zebraherde zusammengelassen. Das Staunen war in den ersten Tagen auf beiden Seiten entsprechend groß, sie leben sich aber zunehmend gut in die Gemeinschaft ein.

Der große Kudu mit einer Schulterhöhe von zirka 150 Zentimeter bewohnt in kleinen Familienverbänden die Baumsavannen vom Nil bis an die südliche Spitze Afrikas. Die hübschen Tiere sind schlank und hochbeinig, ihre Grundfarbe ist graubraun. An den Flanken laufen 6-10 weiße Streifen von der Rückenmitte nach unten. Ein weißer Streifen bildet auf dem Rücken einen Aalstrich, ein weiterer Strich verbindet die Augen. Die Kuduböcke tragen ein markantes, schraubenförmiges Gehörn, das über ein Meter lang werden kann – ein Grund, warum sie bei Jägern sehr beliebt sind. Zoo Heidelberg, Presse

15.12.2011


Zoo Heidelberg: Erwachende Liebe bei asiatischen Schönheiten

Der Zoo Heidelberg kann sich über zwei wichtige Ereignisse bei den extrem seltenen Asiatischen Goldkatzen freuen. Seit Mitte September hat der sechsjährige Goldkatzenkater „Saigon“ mit der 14 Jahre alten „Vung-Tau“ eine neue Partnerin gefunden. Nach intensiven Bemühungen ist es gelungen, eine genetisch besonders wertvolle weibliche Goldkatze aus dem Allwetter-Zoo Münster in den Zoo Heidelberg zu holen. Mit seiner vorhergehenden Partnerin verstand sich Saigon weniger gut und trotz zweijähriger Versuche wollte sich das Paar nicht aneinander gewöhnen. Das Goldkatzenpaar im Allwetter-Zoo Münster hatte sich zwar gut verstanden, aber nicht gezüchtet. Aus diesem Grund einigten sich die Zooverantwortlichen auf einen Partnertausch.

Und nun bahnt sich zur großen Freude der Tierpfleger im dichten Dschungelgrün des Geheges eine romantische Liebesgeschichte zwischen den asiatischen Schönheiten an: Sie kuscheln und schnurren und lecken sich gegenseitig ihr goldfarbenes Fell – eindeutige Anzeichen für erblühende Liebesgefühle. Die beiden sind bereits mehrere Stunden am Tag gemeinsam im Gehege, nachts werden sie aber zur Sicherheit noch abgetrennt.

Es mag übertrieben klingen, die erfolgreiche Annäherung der Katzen so zu betonen. Selbstverständlich ist das regelrecht zärtliche Beieinander jedoch ganz und gar nicht. Von Seiten der Tierpfleger war Fingerspitzengefühl, Erfahrung und Engagement nötig, die wertvollen Goldkatzen in ihren ersten kritischen Wochen des Kennenlernens zu begleiten. Die hochbedrohten Asiatischen Goldkatzen sind extrem scheue Einzelgänger. Die Zucht in Menschenobhut gelingt nicht überall. Zurzeit gibt es in Europa auch nur acht Zoos, die Goldkatzen halten. Deshalb kommt der überraschend guten Beziehung zwischen „Saigon“ und „Vung-Tau“ eine besondere Bedeutung zu, auch im Hinblick auf Nachwuchs.

Die Haltung und Zucht von Goldkatzen hat im Zoo Heidelberg Tradition. Seit 35 Jahren gilt der Zoo als das Zentrum für die Zucht dieser schönen Tiere. Seit 2002 übernimmt der Zoo Heidelberg die Verantwortung für das gesamte Zuchtmanagement der Asiatischen Goldkatze in Europa. Koordinatorin für das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP) ist Sandra Reichler, Kuratorin des Zoos. Die Aufgaben eines EEPs sind vielfältig. Die Daten sämtlicher in den Zoos Europas jemals gehaltenen Goldkatzen müssen zusammengetragen und in ein spezielles Computerprogramm eingegeben werden. Dieses Zuchtbuch enthält wichtige Informationen über die Verwandtschaftsverhältnisse, die durchschnittliche Lebenserwartung, die Wurfgröße und die Geschlechtsreife der Goldkatzen. Aus diesen Informationen werden dann Empfehlungen zur Zucht, zur Abgabe und zum Tausch einzelner Individuen an alle Halter weitergegeben. Auch Haltungsempfehlungen für diese wertvolle und schwierig zu haltende Kleinkatzenart wurden von der Biologin erarbeitet. „Wir sind Anlauf- und Sammelstelle für alle wissenschaftlichen Daten, die zu Asiatischen Goldkatzen in den Zoos und auch im Freiland aufgenommen werden. Sie werden hier bearbeitet und dann an alle interessierten Wissenschaftler und Kollegen weitergeleitet“ erklärt Sandra Reichler. „Wichtig ist vor allem die Zusammenarbeit mit Schutzprojekten in Südostasien, damit diese wunderschöne Katzenart vor der Ausrottung bewahrt werden kann.“ Die Zerstörung des Tropischen Regenwaldes, aber auch die Jagd auf ihr rotgoldenes Fell haben die Asiatische Goldkatze selten werden lassen. Neben dem Tiger gehört sie zu den am stärksten gefährdeten Katzen des Tropischen Asien. Zoo Heidelberg, Presse

07.12.2011


Neue Eintrittspreise im Zoo Heidelberg ab 2012

Auch im nächsten Jahr wird sich im Zoo Heidelberg vieles tun: Das neue Service-Zentrum, das ein zooeigenes Parkhaus mit 397 Plätzen, den Zooeingang und Zoo-Shop verbindet, soll im Frühjahr 2012 eröffnet werden. Vom Auto gelangen die Besucher direkt in das Eingangsgebäude, wo sie alle Informationen finden und im Zooshop nach Lust und Laune stöbern können. Der jetzige Eingangsbereich des Zoos wird völlig neu gestaltet. Das von außen einsehbare Gemeinschaftsgehege der syrischen Braunbären und Korsakfüchse wird vergrößert und den Besucher erwarten interessante neue Einblicke in die Tierwelt. Der bisher vom Zooshop genutzte gläserne Kubus wird zum Cafe umgestaltet und die Anzahl der Besuchertoiletten deutlich erhöht. Auch soll 2012 mit dem Umbau der Löwenanlage begonnen werden. Die neue Anlage wird neben der sechsfachen Fläche mit einer reichhaltigen Struktur ihren Teil zu einem artgerechten und erfüllten Leben der Tiere beitragen.

Eine erste Veränderung steht direkt zu Jahresbeginn an: Ab dem 1. Januar 2012 werden die Eintrittspreise um drei Prozent leicht erhöht. „Wie alle anderen auch müssen wir auf steigende Preise und Kosten reagieren“, betont Frank-Dieter Heck, kaufmännischer Geschäftsführer des Zoos. Statt acht Euro zahlen Erwachsene ab 2012 8,20 Euro, die Kinderkarte kostet dann statt 4 Euro 10 Cent mehr. Eine Kleingruppenkarte lohnt sich beim Familienbesuch ab dem 2. Kind, eine Jahreskarte lohnt sich ab dem 5. Besuch und die Jahreskarten für Familien und Kinder sogar ab dem 4. Besuch pro Jahr. Auch bleibt es bei weiteren wichtigen sozial verträglichen Sonderregelungen: Alle Besucher mit Heidelberg-Pass erhalten freien Eintritt, für Heidelberger Schulen und Kindergärten gibt es besonders günstige Tarife. Zoo Heidelberg, Presse

30.11.2011


Nachwuchs bei den seltenen Schopfhirschen im Zoo Heidelberg

Als Jörg Kubacki, Leiter des Robben- und Raubtierreviers, bei seiner frühmorgendlichen Runde am 15. Oktober die Tür zum Schopfhirsch-Stall öffnete, glaubte er zunächst, seinen Augen nicht zu trauen. Gebettet auf einem Lager aus Stroh lag ein frisch geborenes Schopfhirschkalb. Mit dem Nachwuchs hatte niemand gerechnet, umso größer war die Freude über die Geburt der kleinen „Maya“. Da Vater „Goofy“ in diesem Jahr einen komplizierten Beinbruch hatte, musste man annehmen, dass er körperlich für lange Zeit nicht in der Lage wäre, mit seiner Partnerin „Mieke“ für Nachwuchs zu sorgen. Inzwischen ist der Bruch gut verheilt und Mutter Mieke kümmert sich liebevoll um die kleine Maya.

Schopfhirsche sind im südlichen und zentralen China sowie in Myanmar in tropischen und subtropischen Bergwäldern verbreitet und in Zoos sehr selten. Der Zoo Heidelberg ist einer von nur fünf Zoos in Europa, der Schopfhirsche hält und im Jahr 2011 ist der Zoo Heidelberg wahrscheinlich der einzige europaweit, in dem ein Schopfhirschkind geboren wurde.

Da der Lebensraum der seltenen Hirschart durch Abholzung immer weiter vernichtet wird, sind Zoonachzuchten sehr wertvoll für den Fortbestand dieser schönen Tiere. Zur Sicherheit wurde das Jungtier mit seiner Mutter zunächst im Innenstall untergebracht. Nach zwei Wochen kamen Mutter und Kind in ein Absperrgehe getrennt von Vater Goofy und den Kleinen Pandas. Die Kleinen Pandas sind zwar nicht bedrohlich für die Schopfhirsche, hätten aber das Kleine verletzen können. Seit dieser Woche ist die junge Familie auch gemeinsam auf der Außenanlage zu sehen. Zwar leben die dämmerungs- und nachtaktiven Schopfhirsche in freier Wildbahn einzelgängerisch und gelten als sehr scheu. Die Schopfhirsche im Heidelberger Zoo äußern hingegen ein auffällig soziales Verhalten und zeigen sich öfter dem Besucher.

Die drei Schopfhirsche bewohnen im Zoo Heidelberg gemeinsam mit den Kleinen Pandas ein großes Gehege. Von Frühjahr bis Spätherbst gesellt sich zu ihnen ein Trupp griechischer Landschildkröten. Die gemischte Wohngemeinschaft ist ein schönes Beispiel für eine gelungene Vergesellschaftung verschiedener Tierarten in einem Gehege.

Schopfhirsche erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 110 bis 160 Zentimeter. Ihr raues Fell ist dunkelbraun oder dunkelgrau gefärbt, die Lippen, die Ohrspitzen, die Unterseite des Schwanzes und manchmal die Augenregion sind leuchtend weiß. Namensgebendes Merkmal dieser hübschen Tiere ist der schwarzbraune, hohe Haarschopf am Kopf. Das Geweih, das nur die Männchen tragen, besteht aus zwei kleinen Spießen, die meist gänzlich im Schopf verborgen sind. Männchen haben außerdem verlängerte, bis zu fünf Zentimeter lange, obere Eckzähne, die aus dem Maul ragen.

Zur Kommunikation untereinander dient ein lautes Fiepen. Die Nahrung der Schopfhirsche besteht aus Gräsern, Blattwerk, Kräutern, Früchten sowie auch Aas. Im Heidelberger Zoo erhalten sie zusätzlich ausgewähltes Gemüse, Haferflocken, Kraftfutter sowie ab und zu ein rohes Ei oder Hundefutter. Zoo Heidelberg, Presse; Foto: Jörg Kubacki

24.11.2011


Zoo Heidelberg. Auch Jungelefant Tarak mag Halloween

Jetzt im Herbst ist der große rote Kürbis, kunstvoll zur schaurig-gruseligen Fratze geschnitzt, das Symbol für das Halloweenfest schlechthin. Kürbisse erfreuen sich nicht nur bei uns Menschen großer Beliebtheit. Auch die Tiere im Zoo Heidelberg freuen sich über die jahreszeitliche Bereicherung ihres Speiseplans und viele von ihnen lieben das schmackhafte Gemüse. Die vier jungen Elefantenbullen bevorzugen den Kürbis zum Spielen und Kaputtmachen. Dieser wird zunächst begutachtet, auf dem Boden hin- und her gerollt, dann mit dem kräftigen Fuß in rüsselgerechte Teile zerstoßen, um schließlich verspeist zu werden. Besonders der kleinste Elefant Tarak zeigt sich von dem roten und leckeren Ball begeistert. Und da er am 28. Oktober seinen sechsten Geburtstag hat, soll er auch ein bisschen feiern dürfen – natürlich mit eigenem Kürbis. Ob er des nachts allerdings auch einen geheimnisvoll leuchteten Halloween-Kürbis zu schätzen wüsste, bezweifeln die Pfleger: „Er würde nachts wahrscheinlich beim bloßen Anblick einer solcher Fratze laut trompetend Schutz bei seinem großen Freund „Voi Nam“ suchen und ihn vorschicken“, schmunzelt Tobi Kremer, Pfleger im Elefantenrevier.

Der Herbst bietet den Besuchern eine besonders schöne Zeit im Zoo. Tierbeobachtungen sind in der ruhigeren Jahreszeit bei noch milden Temperaturen besonders gut möglich und man lässt sich gerne von dem gelassenen Treiben inspirieren. Die abwechslungsreiche Parklandschaft des Zoos zeigt sich inzwischen in warmen Herbsttönen. Besonders schön sind das leuchtende Gelb des amerikanischen Gelbholzbaums mitten auf der Flamingowiese und die in verschiedenen Rottönen schimmernden Amberbäume. Ein Highlight bietet sicherlich die Ausstellung beeindruckender Steinskulpturen aus Zimbabwe. Die 25 großen und 20 kleineren Skulpturen verteilen sich auf dem gesamten Zoogelände und sind bis September 2012 zu bewundern. Im Raubtierhaus können kleine und große Zoobesucher das Leben der Erdmännchen beobachten, die, so scheint es, ohne Unterlass Ihren Lieblingsbeschäftigungen nachgehen: Scharren, fressen, spielen. Empfehlenswert ist die eindrucksvolle Ausstellung von Heidrun Knigge über die Heidelberger Gorillafamilie im Afrikahaus.

Die beliebten „Zoo-Ferien“ für Schüler während der Herbstferien sind zwar inzwischen ausgebucht, aber die Zooschule hat ein weiteres interessantes Angebot für aktive Winterschläfer im Programm, für das man sich jetzt anmelden kann – die „aktiven Wintertage“. Die „aktiven Wintertage“ sind ein Ganztagsangebot der Zooschule im Dezember und Januar. Zooeintritt, Getränke und Mittagessen sind in der Ticketgebühr enthalten. Die Kinder beschäftigen sich schwerpunktmäßig mit dem Verhalten von Tieren im Winter. Die Themen Tierwanderungen, Winterruhe, Winterstarre und Winteraktivität werden dabei ebenso bearbeitet wie die Frage, was die exotischen Zootiere im Winter machen. Vielfältige Aktivitäten, wie z.B. das Reinigen von Nistkästen und der Besuch des Zoos hinter den Kulissen, runden das Angebot ab. Tickets erhält man im Vorverkauf an der Zookasse. Zoo Heidelberg, Presse

28.10.2011


Von Moskau nach Heidelberg: Ankunft des neuen Orang-Utan-Weibchen „Sari“ im Zoo Heidelberg

Tierpflegerin Helena Kirrilova arbeitet im Zoo Moskau, dem ältesten und größten Zoo Russlands, und ist zum ersten Mal in ihrem Leben außerhalb Russlands unterwegs. Sie reist mit einer rothaarigen, ungewöhnlichen Begleiterin, die aber während des Fluges von Moskau nach Frankfurt nicht neben ihr sitzt, sondern in einer geräumigen Kiste im klimatisierten Bauchraum des Flugzeuges untergebracht ist.

Die Begleiterin von Helena heißt „Sari“ und ist ein achtjähriges Orang-Utan-Weibchen aus dem Zoo Moskau, das künftig im Zoo Heidelberg mit ihren Artgenossen „Ujian“ und „Puan“ gemeinsam viele Jahre verbringen soll.

Das Innengehege der Orang-Utan Gruppe wird für die ersten Wochen zunächst zweigeteilt, so dass sich die drei vorsichtig aneinander gewöhnen können. Die Tierpfleger entscheiden dann, wann sie alle drei zum ersten Mal zusammenlassen. „Sari“ hat „Heidelberger Blut“. Ihr Vater „Sandokan“ kam im Zoo Heidelberg zur Welt, bevor er in den Zoo Moskau zog und dort für Nachkommen sorgte.

Alle Fotos von „Sari“ von Heidrun Knigge;

22.10.2011


Rotbauchmakis – Eine neue Tierart ist in den Zoo Heidelberg gezogen

Rotbauchmakis kuscheln gerne, das sieht der Zoobesucher auf den ersten Blick. Man könnte meinen, es handele sich um ein einziges dunkelbraunes Knäuel, das es sich auf der Astgabel gemütlich gemacht hat. Bei näherem Hinsehen entdeckt man dann aber zwei kugelrunde Augenpaare, die einem neugierig betrachten. Seit wenigen Wochen leben im Zoo Heidelberg gleich fünf weibliche Rotbauchmakis, drei von ihnen kommen aus dem Zoo Valencia und die beiden anderen aus dem Zoo Verona. Rotbauchmakis zählen zu den Lemuren, eine Primatenart, die nur auf Madagaskar heimisch ist. Der Name dieser Tierart leitet sich übrigens von den „Lemures“ ab. Lemures waren in der römischen Religion die Geister von Verstorbenen. Der Bezeichnung spielt auf die oft nächtliche Lebensweise dieser Tiere ab und auf ihre großen, intensiv blickenden und leuchtenden Augen.

Jetzt ist es an der Zeit, dass sich die beiden Damengruppen aneinander gewöhnen und zu einem Familienverbund zusammenwachsen. „Nach anfänglichen Streitereien, die üblich sind, um die Rangordnung zu klären, akzeptieren die fünf Weibchen sich inzwischen“, freut sich Tierpfleger Simon Borchardt. Die Tiere sind den Pflegern gegenüber sehr zutraulich und fressen gerne auch aus der Hand. Ihr Speiseplan ist wohl ausgewogen und vitaminreich: So erhalten sie aus der Futterküche des Zoos einen gesunden Mix aus gekochtem Gemüse und Obst, vor allem Äpfel, sowie frisch zubereitetem Milchbrot und hin und wieder auch Hundepellets. Der Futterplan orientiert sich dabei immer an den natürlichen Gegebenheiten der Ursprungsländer und an den Erfahrungen von Zoo-Experten.

Rotbauchmakis erreichen eine Länge von 75 bis 93 cm, wobei der Schwanz mit bis zu 53 cm länger ist als ihr Körper. Ihr Fell ist lang und sehr dicht, damit der Regen daran abperlen kann. Ihren Namen verdanken die geschickten und flinken Kletterer dem rötlichen Bauchfell der Männchen. Der Bauch der Jungtiere und Weibchen ist dagegen weiß-grau gefärbt.

Die Heimat der Rotbauchmakis, Madagaskar, ist die viertgrößte Insel der Erde, liegt vor der Ostküste Afrikas und beherbergt eine einzigartige Flora und Fauna. Über 80 Prozent aller madagassischen Tier- und Pflanzenarten kommen an keinem anderen Ort der Welt vor. Jedoch sind die Tage vieler dieser Tiere und Pflanzen gezählt, denn ihre Lebensräume schrumpfen in einem rasanten Tempo. Seit der Besiedelung durch den Menschen vor etwa 2000 Jahren ist dieses Naturparadies nahezu zerstört worden. Waldgebiete werden großflächig abgeholzt, um Land für Rinderhaltung und für landwirtschaftliche Ertragsflächen zu gewinnen, und um das wertvolle Holz der Bäume wirtschaftlich zu nutzen. Laut dem Auswärtigem Amt sind bei der Abholzung von Edelhölzern zwischen Februar 2009 bis Februar 2010 mindestens 1.187 Container mit Edelhölzern (geschätztes Gesamtvolumen zirka 36.730 Tonnen) illegal exportiert worden. Die instabile politische Lage führt zudem dazu, dass von der Vorgängerregierung geplante umweltpolitische Programme und der Ausbau von Schutzflächen nur sehr zögernd umgesetzt werden.

Und so ist auch der Lebensraum der Rotbauchmakis, die Tropischen Regenwälder im Osten Madagaskars, bis auf wenige Waldreste vernichtet. Die Art wird deshalb als „gefährdet“ eingestuft und der Zoo in Mulhouse führt das Europäische Erhaltungszuchtprogramm für diese hübschen Tiere. Im Zoo Heidelberg sind noch weitere äußerst seltene Tierarten aus Madagaskar zu bewundern. Die eleganten und kräftigen Fossa, die größten Landraubtiere der Insel, und die ebenfalls zu den Raubtieren zählenden Ringelschwanzmungos mit ihrem glänzenden weinroten Fell und einem buschigen schwarz-rot gestreiften Schwanz.

Steffanie Richter, Zoo Heidelberg, Presse; Fotos: Thomas Bersch, Leiter Vogelrevier Zoo Heidelberg

13.10.2011


Pebbles ist da – entzückender Nachwuchs mit Knopfaugen und Stupsnase bei Faultierpaar Wilma und Fred

Dunkelbraune Knopfaugen blinzeln aus dichtem Fell, die große Stupsnase beschnüffelt schon alles, was in seine Reichweite kommt – das ist Pebbles, das am 23. August im Zoo Heidelberg geborene Zweifingerfaultier. Es ist der erste Nachwuchs von Faultierpaar Wilma und Fred und gedeiht prächtig und so gemächlich, wie es sich für ein Faultier gehört. Bislang war es gar nicht so einfach, Klein-Pebbles zu beobachten und zu fotografieren, da neugeborene Faultiere sich in den ersten vier Wochen gut versteckt im kuscheligen Bauchfell der Mutter festklammern. Für den Zoo Heidelberg ist es die erste Nachzucht bei dieser ungewöhnlichen Tierart, die ihr Leben kopfüberhängend in den Bäumen verbringt. Aber wie so vieles im Leben der Faultiere braucht auch das eigenständige Abhängen seine Zeit: Erst mit frühestens sechs Monaten versucht der Nachwuchs kopfüber in der eigenen Astgabel hängen. Bei den Mitarbeitern des Vogelreviers, zu deren Schützlingen neben einer Vielzahl an Vogelarten auch die asiatische Kurzkrallenotterfamilie und die Faultiere zählen, hat nun das große Rätselraten begonnen: Ist es ein Junge oder ein Mädchen? „Man kann das bei Faultieren erst sehr spät erkennen“, so Revierleiter Thomas Bersch, „das wird noch viele Monate dauern.“ Innerhalb der Südamerika-Voliere bewohnen die Faultiere ein eigenes Innengehege, aus dem sie sich, sobald das Thermometer fünfzehn Grad übersteigt, nach eigenem Belieben hinausangeln können. So stehen die Chancen für Besucher, die Familie in der Voliere zu beobachten, an warmen und trockenen Herbsttagen ganz gut.

Zweifingerfaultiere hängen bevorzugt an ihren bis zum 7,5 Zentimeter langen Sichelklauen als zusammengeknäultes Bündel in einer Astgabel. Bis zu 20 Stunden am Tag wird im Halbschlaf gedöst oder richtig geschlafen! In den verbleibenden Stunden zeigen sich die Tiere durchaus von ihrer aktiven Seite, was so manchen Besucher dann doch überrascht. Ihren einprägsamen Namen haben die Tiere aber aufgrund ihrer langsamen Bewegungsweise erhalten, mit der sie sich, wahrhaft in Zeitlupentempo, durch das Geäst der Bäume hangeln. Sie hilft ihnen nicht aufzufallen, damit Jaguare und vor allem Harpyien, die riesigen Urwaldadler Südamerikas, nicht auf sie aufmerksam werden. Faultiere bewohnen die Baumkronen der tropischen Regenwälder von Mittelamerika und dem Amazonasbecken bis zum südlichen Brasilien. Da in diesen Gegenden ihre Nahrung an jungen Blättern, Blüten und Früchten in ausreichender Menge um sie herum wächst, haben sie keine Veranlassung, sich schnell zu bewegen. Soweit die Nahrung nicht mit dem Maul unmittelbar erreichbar ist, wird sie mit den Krallen herangezogen und gemächlich abgefuttert. Faultiere sind – wie viele Bewohner der tropischen Regenwälder – durch die Abholzung ihres Lebensraums direkt in ihrer Existenz bedroht. Steffanie Richter, Marketing & Public Relations, Zoo Heidelberg

21.09.2011


Stadtwerke Heidelberg übernehmen Patenschaft von Mähnenrobbenbaby »Awa«

v.l.: Frank-Dieter Heck, kaufmännischer Geschäftsführer Zoo Heidelberg; Jörg Kubacki, Leiter Robben- und Raubtierrevier; Katharina Schimek und Maria Homfeldt, Stadtwerke Heidelberg, Steffanie Richter, Zoo Heidelberg

Die Stadtwerke Heidelberg haben die Patenschaft für das Mähnenrobbenbaby »Awa« übernommen – und durften als Kooperationspartner und erster Goldsponsor des Zoos den Namen für den Nachwuchs vorschlagen. Normalerweise sind die Tierpfleger dafür zuständig, denn sie wissen am besten, auf was ihre neugeborenen Schützlinge Tiere hören. Die Mitarbeiter der Stadtwerke Heidelberg haben intensiv nach einem geeigneten Namen gesucht: „Klangvoll sollte er sein – und auch noch passen, wenn aus dem Tierbaby eine ausgewachsene Robbendame geworden ist“, erläutert Katharina Schimek, Leiterin des Marketing und Privatkundenvertriebs der Stadtwerke Heidelberg. „Außerdem haben wir einen Namen gesucht, der einen inhaltlichen Bezug hat.“ Mit dem Namen »Awa« wurden sie schließlich fündig. »Awa« ist hebräischen Ursprungs und bedeutet Wasser – und darin ist das Jungtier schon ganz in seinem Element.

Das am 16. Juli geborene Robbenbaby übt noch im „Mutter-Kind-Becken“ gemeinsam mit Mama Lea ungestört das Schwimmen und Tauchen. Erst dann dürfen Mutter und Kind zurück in die Mähnenrobbengruppe. Diese Integration ist jedes Mal mit einigem Risiko verbunden, denn im allgemeinen Tumult einer großen Mähnenrobbengruppe kann es passieren, dass das kleinste Jungtier sich verletzt oder beim Spielen mit den anderen im Wasser ertrinkt. Daher ist es wichtig, dass die junge Robbe sowohl an Land wie auch im Wasser schon möglichst sicher und geschickt ist, bevor es zu den Artgenossen in die Gruppe kommt.

Die Heidelberger Mähnenrobbengruppe ist mit sieben Tieren eine der größten und erfolgreichsten Zuchtgruppen in einem deutschen Zoo. Die mächtigen Meeressäuger, deren Verbreitungsgebiet sich entlang der Pazifikküste Südamerikas von Peru bis Feuerland und entlang der Atlantikküste bis nach Südbrasilien erstreckt, gelten im Gegensatz zu den zierlicheren Kalifornischen Seelöwen als aggressiver und schwierig im Umgang. In Heidelberg zeigen diese imposanten Tiere nicht nur zweimal täglich bei der Fütterung, zu welchen Kunststücken man sie mit viel Geduld und Fingerspitzengefühl bringen kann, sie sorgen auch seit 1999 regelmäßig für Nachwuchs. Prominentes Mitglied ist der prächtige Bulle Atos, der 2005 im Heidelberger Zoo geboren wurde. Sein Markenzeichen ist der mit Bravur vorgeführte Flossenstand.

Die Tierpaten sind eine fast genauso bunt gemischte Gesellschaft wie ihre Patenkinder. Die Paten sind Einzelpersonen, Institutionen oder Firmen, die mit ihrem finanziellen Beitrag den Zoo und seine Tiere unterstützen. Über 300 Tiere aus dem Zoo Heidelberg haben bereits Paten gefunden, aber bei einem Bestand von über 1000 Tieren sind noch viele patenlos. „Die Tierpaten tragen ganz wesentlich dazu bei, dass der Zoo die Haltungsbedingungen für seine Tiere verbessern kann“, erklärt Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann. Dabei orientieren sich die Patenschaftsbeiträge an den Pflegekosten der Tiere. Da liegen die Elefanten mit 5.000 Euro pro Jahr deutlich an der Spitze, aber auch ein Löwe verspeist mühelos über eine Tonne Fleisch jährlich und ist mit 2.500 Euro kein billiges Patentier. Auch das Gemüse, das die Gorillas eimerweise verzehren, kostet sein Geld, dazu kommen noch Kletterseile, Hartplastikbälle und anderes Spielzeug. Als Anerkennung für die Unterstützung erhalten die Paten einen Patenpass, eine Urkunde sowie ausführliche Informationen zu ihrem Schützling und werden zum jährlichen Patenfest eingeladen.

Die Stadtwerke Heidelberg engagieren sich als erster Goldsponsor des Zoos mit Geld- und Sachleistungen für ihren Kooperationspartner. Mit dem Kooperationsvertrag vom Juni dieses Jahres haben sich zwei starke Partner in der Region zusammengeschlossen, die für mehr Lebensqualität und ein attraktives Angebot weit über die Heidelberger Stadtgrenzen hinaus stehen. Presse Zoo Heidelberg

12.09.2011


Wieder Nachwuchs bei der Erdmännchen-Familie im Zoo Heidelberg

Innig kuscheln sich drei possierliche Erdmännchen am Bauch von Mama, um gleich darauf neugierig ihre Umgebung zu erforschen. „Wir sind begeistert von unserer lebhaften Kinderschar“, freut sich Jörg Kubacki, Leiter des Robben- und Raubtierreviers. „Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr haben wir Nachwuchs. Die drei Jungtiere sind quicklebendig und gesund. Mit insgesamt elf Tieren haben wir nun eine richtige Erdmännchen-Großfamilie“. Die Zoobesucher drücken sich vor Begeisterung an der großen Scheibe die Nase platt, um so nahe wie möglich das quirlige Treiben zu beobachten. „Die sind so süß, Mama“, ertönt es aus Kinderkehlen. Erdmännchen zählen zu den Lieblingen im Zoo, nicht nur für Kinder. Es macht einfach großen Spaß, die geselligen Tiere mit ihrem ausgeprägten Sozialverhalten zu beobachten.

Auch wenn sie nicht so aussehen, so handelt es sich bei den Erdmännchen um echte Raubtiere. Zoologisch gesehen gehören sie zu den Schleichkatzen und tatsächlich wird ihr typisches Raubtiergebiss mit Beutetieren bis zur Größe einer Eidechse oder eines Vogels mühelos fertig. Sie fressen aber auch Früchte und Insekten oder graben nach Würmern und Skorpionen.

Die Kleinen wurden bereits am 12. August geboren, aber als Nesthocker verlassen die anfänglich noch nackten und blinden Jungtiere den Bau erst mit etwa zwei bis drei Wochen zum ersten Mal. Nun säugt das Weibchen seine Sprösslinge regelmäßig außerhalb der Höhle, während der Vater Mutter und Kinder sorgsam mit den Schneidezähnen putzt. Ein weiteres Männchen hält währenddessen auf seinem Aussichtspunkt Wache, damit dem jungen Familienglück nichts geschieht. Die in trockenen Regionen im südlichen Afrika beheimateten Erdmännchen leben in Wohngemeinschaften und machen alles gemeinsam und zwar je enger desto lieber: Schlafen, scharren, fressen und ausgiebig in der Sonne baden. Beim Schlafen kuscheln sie sich neben- und übereinander, damit möglichst wenig Wärme verloren geht. Ein Erdmännchen hält immer Wache. „Männchen“ machend, oft auf einer erhöhten Position um die gesamte Umgebung im Blick zu haben, hält der Wächter Ausschau nach potentiellen Feinden. Die Schwanzspitze dient dabei als Stütze. Sobald ein Raubvogel oder eine Schlange entdeckt wird, gibt er einen kurzen, schrillen Warnlaut ab, woraufhin die gesamte Gruppe blitzschnell im Bau verschwindet oder Deckung unter Büschen und Wurzeln sucht. Dieses Verhalten ist auch bei den Erdmännchen im Zoo Heidelberg zu beobachten, obwohl sie sicher noch nie einem ernstzunehmenden Feind begegnet sind. Steffanie Richter, Marketing & Public Relations, Zoo Heidelberg

08.09.2011


Zoo Heidelberg: Frecher kleiner Flossenflitzer frisst bald frische Fische

Gehört die Fütterung der mächtigen Mähnenrobben für viele Zoobesucher zu einem der Highlights, so stiehlt neuerdings ein frecher kleiner Wonneproppen den „Großen“ die Schau. Es handelt sich um ein gerade Mal vier Wochen altes Mähnenrobbenbaby, dessen speckgesunder Anblick unmittelbares Entzücken und Schutzinstinkte wachruft. Aber nicht nur das. Das Robbenmädchen ist quicklebendig und flitzt auf seinen kleinen Torpedoflossen so schnell es nur kann um den Beckenrand, so dass Mutter „Lea“ ihre liebe Mühe und alle Flossen voll zu tun hat.

Dabei soll die junge Mähnenrobbe jetzt vor allem schwimmen üben. Und auch das klappt schon sehr gut. Denn entgegen der allgemeinen Annahme können junge Seelöwen nicht von Anfang an gut schwimmen. Die ersten drei Wochen wird das Jungtier fast komplett an Land versorgt. Erst nach dem ersten Haarwechsel fängt es an, der Mutter ins Wasser zu folgen. Und auch der Speiseplan sieht für einige Zeit keinen Fisch vor. Mähnenrobbenjunge werden von ihren Müttern ein ganzes Jahr lang gesäugt, bevor die Kleinen lernen, selbst Fisch zu fressen. Inzwischen übt das am 16. Juli geborene Robbenbaby im „Mutter-Kind-Becken“ gemeinsam mit Mama Lea ungestört das Schwimmen und Tauchen. Die Kleine ist das zweite Kind von Lea und das erste Kind von Papa Atos. Generell werden nach der Geburt Mutter und Kind zunächst für einige Wochen im Robbenhaus und auf der separaten Außenanlage von der übrigen Gruppe getrennt gehalten, um den beiden eine ungestörte Aufzucht zu gönnen und das Risiko eines Unfalls zu vermeiden. Erst dann dürfen Mutter und Kind zurück in die Mähnenrobbengruppe. Diese Integration ist jedes Mal mit einigem Risiko verbunden, denn im allgemeinen Tumult einer großen Mähnenrobbengruppe kann es passieren, dass das kleinste Jungtier sich verletzt oder beim Spielen mit den anderen im Wasser ertrinkt. Daher ist es wichtig, dass die junge Robbe sowohl an Land wie auch im Wasser schon möglichst sicher und geschickt ist, bevor es zu den Artgenossen in die Gruppe kommt.

Die Heidelberger Mähnenrobbengruppe ist mit sieben Tieren eine der größten und erfolgreichsten Zuchtgruppen in einem deutschen Zoo. Die mächtigen Meeressäuger, deren Verbreitungsgebiet sich entlang der Pazifikküste Südamerikas von Peru bis Feuerland und entlang der Atlantikküste bis nach Südbrasilien erstreckt,

gelten im Gegensatz zu den zierlicheren Kalifornischen Seelöwen als aggressiver und schwierig im Umgang. Daher werden sie auch deutlich seltener in Zoos gehalten. Mähnenrobben sind Wasserraubtiere und zählen zu den Giganten der Meere. Ausgewachsene Mähnenrobbenbullen können ein Gewicht von 500 Kilo erreichen. Auch dies ist als Anpassung an ihren kalten Lebensraum zu verstehen, denn große Körper kühlen langsamer aus als kleine.

In Heidelberg zeigen diese imposanten Tiere nicht nur zweimal täglich bei der Fütterung, zu welchen Kunststücken man sie mit viel Geduld und Fingerspitzengefühl bringen kann, sie sorgen auch seit 1999 regelmäßig für Nachwuchs. Prominentes Mitglied ist der prächtige Bulle Atos, der 2005 im Heidelberger Zoo geboren wurde. Sein Markenzeichen ist der mit Bravur vorgeführte Flossenstand. Daneben besitzt er die Fähigkeit des Spielens der Mundharmonika. Im Gegensatz zur zweijährigen Holly, die dafür ihre Nase verwendet, setzt der Bulle hierfür ganz konservativ auf seinen Mund. Zoo Heidelberg, Fotos: Heidrun Knigge

15.08.2011


Zoo Heidelberg: Eine Liebesgeschichte der besonderen Art

Eine „Liebesgeschichte“ der besonderen Art spielt sich derzeit im Heidelberger Zoo ab. Seit März dieses Jahres wird die Zebraherde des Tiergartens durch die Stute Kijana ergänzt und zählt nun neben dem Männchen fünf weibliche Tiere.

Kijana verträgt sich ausgesprochen gut mit Hengst Ngoro und schürt somit Hoffnungen, dass sie die angestrebte Rolle der Zuchtstute erfüllen kann. Das Ganze erscheint zunächst nicht besonders ungewöhnlich, zumindest solange man Kijanas Vorgeschichte nicht kennt. Die Damara-Zebrastute lebte zuvor im Zoo Krefeld, wo sie ein sehr aggressives Verhalten sowohl gegenüber ihren Artgenossen als auch ihren Pflegern an den Tag legte. Dies ging sogar so weit, dass sie vom Rest der Herde isoliert werden musste. Da Zebras aber ausgesprochen soziale Herdentiere sind, war dieser Zustand nicht über einen längeren Zeitraum haltbar. Als mögliche Ursache für die Verhaltensauffälligkeit Kijanas wurde die Sozialstruktur der Krefelder Zebragruppe vermutet. Diese bestand aus einem Hengst und einer weiteren Stute, die beide jünger sind als Kijana. Normalerweise ist es die Rolle des Hengstes seine Damen zu dominieren und so für Ruhe in der Herde zu sorgen. Auf Grund des Altersunterschiedes gelang dies jedoch nicht.

Der Heidelberger Hengst Ngoro hat eine ganz andere Lebensgeschichte. Er kam in jungen Jahren in die Heidelberger Zebraherde. Jedoch wurde er von den alteingesessenen Stuten Heidi, Hilda und Angela zunächst nicht als Herdenführer und bis heute nicht als Paarungspartner akzeptiert. Die drei Damen verbindet von jeher eine enge, stabile Freundschaft. Sie stehen fast immer einträchtig beieinander, weshalb sie von den Zoomitarbeitern liebevoll „Die drei von der Tankstelle“ genannt werden. Inzwischen tritt Ngoro innerhalb der Herde sehr dominant auf, was in der Vergangenheit bisweilen soweit ging, dass er andere Bewohner der Savannenlandschaft, wie die Blessböcke, angriff. Durch die Integration Kijanas erhoffte man sich nun, dass sie sich unterordnen und ihre alten Verhaltensmuster ablegen würde. Tatsächlich neutralisieren sich die beiden starken Zebrapersönlichkeiten gegenseitig, denn Ngoro muss all seine überschüssige Energie darauf verwenden, Kijana im Zaum zu halten. Der Hengst hat inzwischen das Interesse an dem Damentrio Heidi, Hilda und Angela gänzlich verloren und hält seine neue Favoritin getreu dem Motto „Spiel nicht mit den Schmuddelstuten“ mit vollem Körpereinsatz von ihnen fern. Ansonsten haben sich die Hoffnungen auf ein friedliches Miteinander innerhalb der Herde bestens erfüllt. Zoo Heidelberg, Presse, Foto:Rose von Selasinsky

29.07.2011


Vom hässlichen Entlein zum stolzen Flamingo

Bildnachweis: Heidrun Knigge

So mancher Zoobesucher wundert sich derzeit über die flauschigen grauen Federknäuel, die sich seit kurzem zwischen den Roten Flamingos tummeln und den langbeinigen, auffälligen Tieren auf den ersten Blick nicht so recht ähnlich sehen wollen. Dabei handelt es sich jedoch nicht etwa um hässliche Entlein sondern tatsächlich um Flamingo-Jungtiere.

Innerhalb kürzester Zeit konnte sich der Zoo Heidelberg über dreifachen Flamingonachwuchs freuen. Am 4., 6. sowie am 15. Juli schlüpfte jeweils ein Junges. Inzwischen haben die Küken ihre Nester verlassen und bilden, da sie meist beieinander stehen, fast schon eine Art Kindergarten. Obwohl die Jungtiere nur wenige Tage voneinander trennen sind deutliche Unterschiede hinsichtlich der Entwicklung zu erkennen. Das Kleinste stakst noch sehr unbeholfen durchs Wasser und kämpft auf dem rutschigen Untergrund am Rande der Flamingoinsel mit dem Gleichgewicht. Küken Nummer zwei hingegen übt sich bereits fleißig im einbeinigen Stehen, was bisweilen jedoch noch recht wackelig aussieht. Das älteste Junge hingegen verlässt seine Altersgenossen durchaus einmal und möchte wohl schon zu den „Erwachsenen“ gehören. Für seine aufmüpfige Art erntet es hin und wieder auch mal einen leichten Kopfstoß von den älteren Vögeln. Nach ausgiebigen Erkundungen kehren die Kleinen wieder in ihre kegelförmigen Nester zurück, um sich auszuruhen. Dort werden sie zumeist von mindestens einem Elternteil bewacht. Das Ausbrüten und die Aufzucht der Küken ist unter Flamingos übrigens Sache beider Elternteile, wobei je Paar nur ein Ei gelegt wird. Mutter und Vater wärmen das Ei zunächst abwechselnd und auch das Füttern nach dem Ausschlüpfen wird von beiden übernommen. Dazu wird in der Speiseröhre eine spezielle Nährflüssigkeit gebildet, die den Jungen eingegeben wird.

Erst nach und nach wandeln die mausgrauen Küken ihr Aussehen hin zur gewohnten Erscheinung eines eleganten, farbenprächtigen Flamingos. Die typische, abgeknickte Form des Schnabels entwickelt sich erst nach zirka zwei Monaten, bis dahin sind die Jungen von der Versorgung durch die Eltern abhängig. Im Alter von zwei Jahren dann nimmt das Gefieder die charakteristische rote Farbe an. Dies wird durch rote Farbstoffe, die die Vögel in freier Wildbahn über den Verzehr kleiner Krebstierchen erhalten, verursacht. Im Teich des Zoo Heidelberg finden die Flamingos diese Krebse zwar ebenfalls, jedoch reicht die Menge für die Anzahl der Vögel nicht aus. Deshalb werden zusätzlich entsprechende Farbstoffe zugefüttert, um zu gewährleisten, dass sich die leuchtendrote Kolonie nicht in eine unscheinbare Gruppe hässlicher Entlein verwandelt. Marketing & Public Relations, Zoo Heidelberg

22.07.2011


Vierfacher Nachwuchs bei der Erdmännchen-Familie im Zoo Heidelberg

Innig kuscheln sich vier possierliche Erdmännchen am Bauch von Mama, um gleich darauf neugierig ihre Umgebung zu erforschen. „Wir sind ganz begeistert von unserer gesunden Kinderschar“, freut sich Jörg Kubacki, Leiter des Robben- und Raubtierreviers. „Mit insgesamt neun Tieren haben wir nun eine quicklebendige Erdmännchen-Großfamilie. Da ist immer was los, immer wird irgendwo gebuddelt, gespielt und umher geflitzt“. Zoobesucher können das bestätigen – Erdmännchen zählen zu den Lieblingen im Zoo, nicht nur für Kinder. Es macht einfach großen Spaß, die geselligen Tiere mit ihrem ausgeprägten Sozialverhalten zu beobachten.

Auch wenn sie nicht so aussehen, so handelt es sich bei den Erdmännchen um echte Raubtiere. Zoologisch gesehen gehören sie zu den Schleichkatzen und tatsächlich wird ihr typisches Raubtiergebiss mit Beutetieren bis zur Größe einer Eidechse oder eines Vogels mühelos fertig. Sie fressen aber auch Früchte und Insekten oder graben nach Würmern und Skorpionen.

Die Kleinen wurden bereits am 15. Mai geboren, aber als Nesthocker verlassen die anfänglich noch nackten und blinden Jungtiere den Bau erst mit etwa zwei bis drei Wochen zum ersten Mal. Nun säugt das Weibchen seine Sprösslinge regelmäßig außerhalb der Höhle, während der Vater Mutter und Kinder sorgsam mit den Schneidezähnen putzt. Ein weiteres Männchen hält währenddessen auf seinem Aussichtspunkt Wache, damit dem jungen Familienglück nichts geschieht. Die in trockenen Regionen im südlichen Afrika beheimateten Erdmännchen leben in Wohngemeinschaften und machen alles gemeinsam und zwar je enger desto lieber: Schlafen, scharren, fressen und ausgiebig in der Sonne baden. Beim Schlafen kuscheln sie sich neben- und übereinander, damit möglichst wenig Wärme verloren geht. Ein Erdmännchen hält immer Wache. „Männchen“ machend, oft auf einer erhöhten Position um die gesamte Umgebung im Blick zu haben, hält der Wächter Ausschau nach potentiellen Feinden. Die Schwanzspitze dient dabei als Stütze. Sobald ein Raubvogel oder eine Schlange entdeckt wird, gibt er einen kurzen, schrillen Warnlaut ab, woraufhin die gesamte Gruppe blitzschnell im Bau verschwindet oder Deckung unter Büschen und Wurzeln sucht. Dieses Verhalten ist auch bei den Erdmännchen im Zoo Heidelberg zu beobachten, obwohl sie sicher noch nie einem ernstzunehmenden Feind begegnet sind. Text und Foto: Zoo Heidelberg

22.06.2011


Nachwuchs bei den Kaiserschnurrbarttamarinen

Der Zoo Heidelberg freut sich über Nachwuchs bei den Kaiserschnurrbarttamarinen. Ihren Namen verdanken die kleinen Krallenaffen aus Südamerika ihrem langen weißen Schnurrbart, der links und rechts wie gezwirbelt absteht und an den Deutschen Kaiser Wilhelm II erinnern soll. Allerdings weisen die Bartspitzen der kleinen Affen nach unten. Der Schweizer Zoologe Emil Goeldi, der die Art für die Wissenschaft beschrieb, gab ihm den Artnamen „imperator“ wohl als Scherz. Aus dem Scherz wurde ein Name, der nach den Regeln der wissenschaftlichen Nomenklatur die Jahrhunderte überdauern wird. Bei den Kaiserschnurrbarttamarinen tragen auch die Damen einen Bart, und selbst die Jungtiere bekommen ihn lange bevor sie erwachsen sind.

Mutter „Aurora“ und Vater „Rinaldo“ leben seit 2010 im Zoo Heidelberg und für die beiden ist es der erste gemeinsame Nachwuchs. Das Anfang April geborene Äffchen wird von beiden Elternteilen gleichermaßen liebevoll umsorgt. Wie bei allen Krallenaffenarten ist väterliche Fürsorge ganz normal und die Männchen beteiligen sich intensiv an der Jungenaufzucht. Besucher können beobachten, wie der Vater das Jungtier auf dem Rücken trägt und regelmäßig der Mutter zum Säugen überreicht. Mit rund drei Monaten wird der Nachwuchs entwöhnt und gegen Ende des zweiten Lebensjahres sind die Tiere geschlechtsreif.

Die kleine Familie lebt in einem Gehege im Kleinen Affenhaus neben den Roloway-Meerkatzen. Sie teilen sich ihr Revier derzeit mit einer vierköpfigen Familie Zwergseidenaffen, die kleinsten echten Affen, die es auf der Welt gibt.

Kaiserschnurrbarttamarine gehören zu den Krallenaffen, kleine, allesfressende Primaten, die ausschließlich in Südamerika vorkommen. Ihre Fingernägel sind zu Krallen umgeformt, mit denen die Tiere nicht nur gut klettern können, sie ritzen damit auch die Rinde von Bäumen an, um an die begehrten Baumsäfte zu gelangen. Auf ihrem Speisezettel stehen aber auch Früchte, Frösche, Vogeleier und Insekten, die sie geschickt mit ihren kleinen Händen fangen. Die hübschen Äffchen durchstreifen die oberen Baumschichten des Regenwaldes in kleinen Familiengruppen von bis zu zehn Tieren. Durch die Zerstörung ihres Lebensraumes werden sie im Freiland immer seltener, in den Zoologischen Gärten gibt es ein Erhaltungszuchtprogramm, das die koordinierte Nachzucht der Tamarine beaufsichtigt. Der Zoo Heidelberg nimmt seit 2011 am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) für den Kaiserschnurrbarttamarin teil.

03.06.2011


Die produktivste Ecke des Zoos: Nachwuchs bei den Kängurus, Präriehunden und afrikanischen Zwergziegen

Im Zoo Heidelberg trägt der Weg zwischen Streichelgehege und Präriehunden einen neuen Spitznamen: Babygasse. Denn in jedem Gehege sind Jungtiere angekommen: Bei den Präriehunden hat sich quirliger Nachwuchs eingestellt. Zwei der possierlichen Nagetiere wurden bereits gesichtet. Aber da Präriehunde sich gerne auch in ihren Höhlen aufhalten, kann es gut sein, dass in den nächsten Tagen noch weitere der flinken Zwerge mit ihrer Spielfreude die Zoobesucher erfreuen. Der Name Präriehund ist irreführend – denn mit Hunden haben die geselligen Tiere nichts zu tun. Präriehunde sind keine Raubtiere, sondern Nagetiere, die zur Familie der Hörnchenartigen gehören. Als solche sind sie verwandt mit den Murmeltieren und den Streifenhörnchen. Ihren Namen haben sie wegen ihrer bellenden Rufe erhalten. Sie leben in den weiten Gras- und Steppenlandschaften Nordamerikas. Zum Schutz gegen Kälte und vor Feinden wie Greifvögeln, Silberdachsen oder Kojoten legen die Präriehunde unterirdische Höhlen und weit verzweigte Tunnelsysteme an. Präriehunde sind soziale Tiere, die ihre unterschiedlichen Aufgaben an alle Familienmitglieder verteilen: Sie pflegen sich gegenseitig das Fell und helfen sich bei der Betreuung der Jungtiere. Auch werden die Eingänge zu ihren „Wohnungen“ immer bewacht. Entdeckt ein Präriehund einen möglichen Feind, so stößt er einen „bellenden“ Ruf aus, woraufhin sich alle Präriehunde verstecken.

Nebenan bei den Roten Riesenkängurus gibt es ebenfalls Nachwuchs. Während die älteren Jungtiere schon auf dem Gelände umher hüpfen, zieht der jüngste „Joey“ – wie die Kängurujungen in Australien genannt werden – noch den schützenden Beutel von Mama vor. Kängurubabies kommen als winzige, gering entwickelte Wesen zur Welt und wiegen bei der Geburt weniger als eine Maus. Sie müssen in den ersten Lebensstunden den Weg durch das Fell in den mütterlichen Beutel allein bewältigen. Dort angekommen, saugen sie sich erst einmal an einer der beiden Zitzen fest und sind für über drei Monate nicht zu sehen. Danach beginnt die Phase, in der sich das kleine Känguru jetzt befindet. Die Außenwelt wird aus dem Beutel heraus erkundet, der Beutel aber noch kaum verlassen. Mal schaut ein Bein oder Schwanz heraus und manchmal ist sogar ein kleiner Kopf mit Ohren zu sehen – oder von jedem etwas gleichzeitig. Erschreckte Zoobesucher haben schon angerufen, ob das Kleine auch gesund ist und sich hoffentlich nichts gebrochen hat. Der Zoo kann beruhigen: Es erfreut sich bester Gesundheit und ist gelenkig wie alle kleinen Kängurus. Es dauert nicht mehr lange, dann beginnt es den „Außendienst“. Von seinen Exkursionen kehrt das Jungtier aber immer wieder rasch in den mütterlichen Beutel zurück. Die Roten Riesenkängurus sind die größten Beuteltiere der Welt und stammen aus den trockenen Regionen Inneraustraliens.

Noch ein Gehege weiter im Streichelzoo gibt es wieder viele Ziegenkinder, die nur darauf warten, von den Menschenkindern gestriegelt und gestreichelt zu werden. Presse Zoo Heidelberg

26.05.2011


Seltener Nachwuchs bei den Stachelschweinen

„Schön, ist es auf der Welt zu sein, sagt die Biene zu dem Stachelschwein …“. So trällerten Roy Black und Anita Anfang der 1970er Jahre ihren berühmten Kinderliedschlager. Ähnlich erfreut äußerte sich Jörg Kubacki, Leiter des Robben- und Raubtierreviers, als er am 21. März ein gerade geborenes, winziges Stachelschweinkind erblickte. Gut 20 Jahre ist es her, seit der Zoo Heidelberg das letzte Mal Nachwuchs bei den Stachelschweinen vermelden konnte. Nachzuchten von Stachelschweinen sind in der Zoo-Welt recht selten. Umso größer ist nun die Freude über das weibliche Jungtier, das sich in den ersten Wochen mit seinen Eltern im schützenden Innengehege aufgehalten hat. Sehr zum Entzücken der Zoobesucher wagt das Kleine nun immer häufiger die ersten Schritte nach draußen. Im Zoo Heidelberg leben vier Stachelschweine gemeinsam mit den Waschbären in einem Gehege. Bei der täglichen Fütterung um 15.45 Uhr kann man dann alle Mitglieder der quirligen Wohngemeinschaft beim gemeinsamen Mahl beobachten. „Das Jungtier wird in den ersten Monaten von den Eltern nicht aus den Augen gelassen. Beide kümmern sich sehr gut um Ihren Nachwuchs und der Vater zeigt einen ausgeprägten Schutzinstinkt“, berichtet Kubacki.

Stachelschweine sind trotz ihres namengebenden Stachelkleides nicht mit dem heimischen Igel verwandt. Zwar ist das auffälligste Merkmal des Stachelschweins das dichte Fell aus Stacheln und Spießen – und so lange Stacheln hat sonst kein anderes Tier. Ihre nächsten Verwandten sind aber, man mag es kaum glauben, die Meerschweinchen. Sie gehören zu den Nagetieren und dort zur Familie der Stachelschweine. Die beeindruckenden Stacheln können bis zu 40 Zentimeter lang werden, mit denen sich das Stachelschwein geschickt gegen Angreifer wehren kann. Die Stacheln stoßen dann aneinander und erzeugen ein lautes, rasselndes Geräusch.

12.05.2011


Große Freude im Zoo Heidelberg – Roloway-Meerkatzenbaby geboren

Die kleine Roloway-Meerkatze, die am 11. März 2011 das Licht der Welt erblickt hat, gehört zu den etwa 30 Tieren, die in den Zoos weltweit gehalten werden. Der Zoo Heidelberg hält mit sieben Tieren damit ein Viertel des Weltbestandes der Roloway-Meerkatzen in menschlicher Obhut. In Heidelberg dürfen sich die Besucher regelmäßig über Nachwuchs bei den Roloway-Meerkatzen freuen.

Nur noch wenige dieser schönen Tiere leben in ihren Heimatländern Ghana und der Elfenbeinküste. Die Roloway-Meerkatze steht kurz vor der Ausrottung. Mit seinem Artenschutzprojekt WAPCA e.V. engagiert sich der Zoo seit vielen Jahren für den Schutz der bedrohten Primatenarten vor Ort. Neben kleinen Erfolgen gibt es aber immer wieder Rückschläge. Wildfleisch gehört zur bevorzugten Nahrung nicht nur in Westafrika. Die erlegten Tiere werden weltweit exportiert, es ist ein regelrechter Wildfleischhandel entstanden, der für zahlreiche Tierarten in den Wäldern Afrikas das baldige Aus bedeuten könnte. An wohl kaum einer anderen Tierart lässt sich so gut verdeutlichen, wie wichtig der Zoo für den Arten- und Naturschutz ist. Der Zoo Heidelberg hält zwei Gruppen Roloway-Meerkatzen. Eine lebt im kleinen Affenhaus, die andere bewohnt ein Gehege im Menschenaffenhaus. Mit ihren langen weißen Bärten und ihren flinken Sprüngen durchs Geäst gehören sie zu den beliebtesten und elegantesten Tieren im Zoo. Dazu kommt, dass man sie außer im Zoo Heidelberg nur noch in München und in einigen französischen Zoos sehen kann.

Deshalb ist die Geburt der kleinen Meerkatze, deren Geschlecht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht feststeht, ein großer Erfolg für das Europäische Erhaltungszuchtprogramm dieser seltenen und ausgesprochen schönen Affenart aus Westafrika. Für Mama Manou, eine äußerst fürsorgliche Mutter, ist es bereits das vierte Kind. Der Vater der ersten Jungtiere war noch das Männchen Yaya, das leider vor einigen Jahren starb. Lange musste der Zoo auf ein unverwandtes neues Männchen aus einem anderen Zoo warten bis im letzten Jahr „Owen“ aus Doue la Fontaine in Frankreich als neuer Zuchtpartner für Manou an den Neckar kam. Alle Hoffnung lag auf ihm, würde er als neuer Partner von Manou akzeptiert werden? Vertragen sich die beiden Tiere? Doch die Sorge war unbegründet, es war Liebe auf den ersten Blick und das Resultat daraus springt nun durch das Gehege.

In den ersten Wochen klammert sich das Jungtier fast ausschließlich an den Bauch der Mutter. Seit kurzem erkundet es seine Umgebung schon alleine und begeistert die Zoobesucher durch kecke Spielversuche.

Nicht nur bei der Zucht in Menschenobhut ist der Heidelberger Zoo führend, auch den Schutz der Tiere in ihren Heimatländern Ghana und Elfenbeinküste hat der Zoo Heidelberg zu seinen wichtigsten Aufgaben gemacht. Doch die Situation in Ghana ist dramatisch, betont Kuratorin Sandra Reichler: „Wenn das Roloway-Jungtier sechs Jahre alt sein wird und damit im fortpflanzungsfähigen Alter, könnten diese wunderschönen Tiere in Ghana bereits ausgestorben sein“.

Text: Marketing & Public Relations Zoo Heidelberg

Fotos: Heidrun Knigge

 

 

27.04.2011