Keine Langeweile bei Elefanten, Affen, Robben & Co.
Geschickt zieht Elefantenbulle Yadanar das Heu durch die Öffnungen im Korb.
Sparkasse Heidelberg spendet neue
Beschäftigungsmaterialien
Zoo Heidelberg - Gleich mehrere Reviere im Zoo
Heidelberg freuen sich über neue Beschäftigungsmöglichkeiten für
ihre Tiere. Dank einer Spende der Sparkasse Heidelberg sorgen
beispielsweise im Menschenaffenhaus zwei neue Futterbälle für
Abwechslung. Die Mähnenrobben dürfen sich bald an einem neuen
Spielball im Robbenbecken austoben und im Elefantenhaus gibt es nun
einen zusätzlichen Heukorb. Regelmäßig unterstützt die Sparkasse
Heidelberg den Zoo und seine Projekte mit finanziellen Mitteln.
Dieses Mal wurde das Geld für neue Materialien zur
Tierbeschäftigung verwendet.
Für die Schimpansen und Gorillas im Affen- und Großviehrevier
gibt es insgesamt zwei neue Futterbälle. Diese werden von den
Tierpflegern mit Haferflocken oder Sonnenblumenkernen befüllt und
sind mit kleinen Löchern versehen. Indem die Tiere den im Gehege
aufgehängten Ball schütteln, gelangen sie an die Leckereien, die
erst dann aus dem Ball herausfallen. Damit die Beschäftigung
abwechslungsreich bleibt, füllen die Tierpfleger die Bälle nur von
Zeit zu Zeit. So müssen die klugen Affen erst testen, ob überhaupt
Futter in den Bällen versteckt ist.
Im Robbenbecken entdecken Zoobesucher bald ein neues Spielgerät
für die Mähnenrobben: Dort wird ein großer, schwimmender Ball fest
im Becken verankert. An diesem können sich die verspielten Tiere
„austoben“ oder sich gegenseitig den Ball zuspielen.
Seit
Februar hängt im Elefantenhaus ein zweiter Futterkorb für frisches
Heu. Um an die leckeren Halme ranzukommen, müssen die vier
Jungbullen ihren Rüssel geschickt einsetzen und das Heu durch die
engen Öffnungen im Korb ziehen. Zunächst beäugten die Dickhäuter
den zusätzlichen Korb noch etwas skeptisch, mittlerweile wird er
jedoch gerne aufgesucht.
In der Hoffnung, in einem Futterkorb könnte etwas besonders
Leckeres zu finden sein, „pendeln“ die vier Dickhäuter nun zwischen
den beiden Körben hin und her. Das sorgt für mehr Bewegung und
Abwechslung beim Fressen.
Der Zoo Heidelberg versucht notwendige Ausgaben für den
laufenden Betrieb mit Hilfe von Eintrittsgeldern, sonstige Erlösen
und durch einen laufenden Zuschuss der Stadt Heidelberg zu decken.
Großzügige Spenden wie diese durch die Sparkasse Heidelberg oder
durch viele weitere Einzelpersonen und Unternehmen haben für den
Zoo Heidelberg eine hohe Bedeutung. Sie helfen dabei, zusätzliche
Projekte zu finanzieren, damit der Zoo weiterhin für die Tiere
artgerecht und abwechslungsreich gestaltet werden kann. Die
Spendengelder kommen dabei vorrangig direkt der täglichen Arbeit
mit den Tieren zugute.
Hintergrund zum Thema Tierbeschäftigung:
In modernen Zoos sind Programme zur Tierbeschäftigung, auch
Enrichment genannt, ein wesentlicher Bestandteil der Tierhaltung.
Abwechslungsreiche Beschäftigungsmöglichkeiten sorgen dafür, dass
bei den Tieren keine Langeweile aufkommt und steigern das physische
und psychische Wohlbefinden der Zoobewohner.
Die Tierpfleger lassen sich für geeignete
Tierbeschäftigungsmöglichkeiten einiges einfallen. Sie verstecken
beispielsweise Futter in verschiedenen Kartons, Boxen, Röhren oder
Bällen oder verteilen es großzügig in den Gehegen. Tiertraining,
wie es im Zoo Heidelberg bei den Mähnenrobben und Elefanten
durchgeführt wird, gilt ebenfalls als Enrichment und hilft zudem
tiermedizinische Behandlungen stressfrei für das Tier
durchzuführen. Bei der kommentierten Robbenfütterung können
Zoobesucher das Tiertraining täglich, außer freitags, um 11 Uhr und
um 16 Uhr mitverfolgen.
Tiergarten Heidelberg gGmbH
10.03.2017
Schwarz-weißer Nachwuchs im Zoo Heidelberg
Junge Rhönschafe im Streichelzoo
Junge Rhönschafe im
Streichelzoo
Zoo Heidelberg - Wer an diesen
Tagen den Zoo Heidelberg besucht, sollte unbedingt im Streichelzoo
vorbeischauen. Gleich zwei junge Rhönschafe erfreuen dort die
Besucher. Die jungen Lämmer kamen Ende Februar zur Welt und
springen bereits mit den anderen Schafen und den Zwergziegen auf
der Anlage umher. Wie ihre Mutter, zeigen die beiden Jungtiere
bereits die für Rhönschafe typische Fellfärbung mit den
schwarzgefärbten, unbewollten Köpfen.
„In den nächsten Wochen erwarten wir auch Nachwuchs
bei den Zwergziegen. Da ist dann wieder ganz schön was los im
Streichelzoo“, verrät Tierpflegerin Nadja Lippold. Wann genau das
jedoch der Fall sein wird, ist nicht einfach zu sagen, denn die
Geburt bei den Schafen und Ziegen verläuft nahezu ganz von alleine.
Geburtshilfe wird da selten benötigt.
Im Allgemeinen zieht sich ein trächtiges Schaf oder
eine Ziege in den Stall zurück und kommt dann wieder mit dem
Jungtier heraus. Tierpfleger und Zootierärztin schauen natürlich
bei den trächtigen Tieren und auch beim Nachwuchs stets, ob alles
in Ordnung ist.
Bei den beiden
neugeborenen Lämmern handelt es sich übrigens um ein Männchen und
ein Weibchen. Die jungen Schafe stehen sehr schnell auf eigenen
Beinen und erkunden inzwischen neugierig ihre Anlage. Dank ihres
dichten Fells sind sie für alle Witterungsverhältnisse gut
gewappnet. Schafswolle ist von Natur aus wasserabweisend. So
„imprägniert“ nimmt die Wolle auch bei starkem Regen kein Wasser
auf und trocknet wieder sehr schnell.
Rhönschafe zählen zu einer der ältesten deutschen
Nutztierrassen. Bereits 1844 wurde die hornlose Rasse erstmalig
namentlich erwähnt. Typisch ist die Färbung des Fells: Der Kopf ist
bis über die Ohren schwarz und ohne Wolle. Der Körper und die Beine
sind weiß.
Ab der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts nahm der Bestand der
Rhönschafe in Deutschland stark ab. Es wurde vermehrt Wolle aus
Übersee importiert und auch die französische Einfuhrbeschränkung
für Schaffleisch von 1878 traf die Rasse empfindlich. Infolgedessen
wurde die Zucht dieser robusten und pflegeleichten Tiere
eingestellt, was fast das Aus der Rhönschafe bedeutet hätte.
Ende der
1950er Jahre wurden nur noch ca. 300 Tiere registriert.
Einkreuzungen mit Merinos und Fleischschafen brachten größere Tiere
mit besserer Wolle hervor. Doch bewährte sich die Nachzucht nicht
in den gegebenen Umweltverhältnissen, sodass man diese Versuche zu
Gunsten der Reinzucht einstellte. Inzwischen wurden wieder größere
Herden der Rhönschafe in der Rhön angesiedelt, mittlerweile leben
dort gut 20.000 Tiere.
Auch wenn die Rhönschafe aus dem Rhöngebiet stammen, ist ihr
Name wohl auf einen Übersetzungsfehler zurückzuführen. Kaiser
Napoleon hatte die Schafe 1813 als schmackhafte Fleischlieferanten
mit nach Paris gebracht. Dort wurden sie „mouton de la reine“,
übersetzt „königliches Schaf“, genannt. Im Deutschen wurde daraus
jedoch „Schaf von der Rhön“ - das Rhönschaf.
Seit 1. März hat der Zoo wieder bis 18 Uhr geöffnet.
Da viele Vögel aufgrund der Vorsorgemaßnahmen noch hinter den
Kulissen untergebracht sind, gilt bis einschließlich 17. März
der günstige Wintertarif für den Zooeintritt.
Tiergarten Heidelberg gGmbH
04.03.2017
Heidelberger Orang-Utans ziehen nach Belgien
Mutter SARI mit dem jungen BERANI und Vater UJIAN
Im Zoo Pairi Daiza erhalten Puan, Sari, Ujian und Berani
ein neues Zuhause
Heidelberg/Pairi Daiza (B)- Der Zoo Pairi Daiza
in Belgien hat für die Orang-Utans aus Heidelberg eine komplett
neue Anlage gebaut, die allen Anforderungen der modernen Haltung
dieser intelligenten Menschenaffen gerecht wird. Trotz
Abschiedsschmerz sind die Heidelberger Tierpfleger glücklich, für
die Familie rund um den kleinen Berani, eine so gute neue Heimat
gefunden zu haben. „Wir haben hier in Heidelberg nicht das Geld,
eine vorbildliche Anlage für die Orang-Utans bauen zu können“
bedauert Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann.
Der Zoo Heidelberg hat mit dem Ziel, all seinen Tieren optimale
Lebensbedingungen zu bieten, in den letzten Jahren etliche
Tierarten an andere Zoos abgegeben, um den in Heidelberg
verbleibenden Tieren bessere und größere Gehege zu gestalten. Mit
der Abgabe der charismatischen Orang-Utans verliert der Zoo nun
erneut eine attraktive Tierart. „In Zukunft darf der Zoo nicht
weitere Tierarten verlieren, sondern muss ganz im Gegenteil in die
Vielfalt seines Tierbestandes investieren“ betont Dr.
Wünnemann.
Auch
wenn die Gehege für die Orang-Utans in dem bald 30 Jahre alten
Menschenaffenhaus nicht optimal sind, haben sich die Heidelberger
Tiergärtner viel einfallen lassen, damit es den Tieren gut geht:
Ein intensives Beschäftigungsprogramm fordert die Fähigkeiten der
Orang-Utans immer wieder aufs Neue. Mit Fingermalfarben und Papier
entstehen bei Malstunden interessante Kunstwerke. Im Rahmen einer
Studie zur Kognition (Informationsaufnahme und -verarbeitung)
bei Tieren entwickelte Verhaltensforscherin Dr. Vanessa
Schmitt im Zoo Heidelberg spezielle Geräte, die von den Affen über
einen Touchscreen betätigt werden können. Die intelligenten
Orang-Utans waren die ersten, die an dem Projekt teilnahmen und ihr
beachtliches Können und die Fähigkeit zur Abstraktion zeigten. Wer
seine kognitiven Fähigkeiten mal mit denen der Orang-Utans
vergleichen will, kann sich im Affenhaus selbst an einem
Touch-Screen-Bildschirm versuchen.
Die Planungen für den Umzug begannen bereits im letzten Jahr.
Mehrmals reisten Tierpfleger aus Heidelberg nach Belgien und
schauten nach der Entwicklung der neuen Anlage. Bei Treffen
zwischen Kuratoren und Tierärzten wurden Details zu dem neuen
Gehege in Belgien abgestimmt. Tierpfleger des Zoos Pairi Daiza
besuchten die Orang-Utans in Heidelberg, um die Tiere und ihre
Eigenheiten kennen zu lernen. Der Umzug der Orang-Utans soll noch
in diesem Frühjahr erfolgen. Der exakte Termin steht jedoch noch
nicht fest.
Die
Orang-Utan-Haltung hat in Heidelberg eine lange Tradition. Seit
1973 leben Orang-Utans im Zoo Heidelberg. Gemeinsam mit „Munna“ zog
der Stammvater der Heidelberger Organ-Utans, „Nogger“, als einer
der ersten in das 1989 erbaute Menschenaffenhaus. Nach der ersten
Tochter „Josefine“, die 1975 in Heidelberg geboren wurde, folgten
noch weitere sechs Jungtiere. Noch heute lebt „Puan“ als letzte
Tochter des erfolgreichen Zuchtpaares hier im Zoo.
Der jüngste Nachwuchs in Heidelberg kam erst im letzten Jahr zur
Welt. „Berani“ wurde am 21. März 2016 geboren. Für Mutter „Sari“
ist es das erste Jungtier. Gemeinsam mit „Puan“ kümmert sie sich
sehr gut um den Kleinen, während Vater „Ujian“ sich kaum in die
Erziehung einbringt. „Ujian“, der eindrucksvolle Orang-Utan-Mann
mit dem faszinierend langen Haarkleid wurde stadtbekannt durch eine
besondere Fähigkeit. „Ujian, der pfeifende Orang-Utan“ ist über die
Grenzen Heidelbergs hinaus bekannt. Er hatte sich da Pfeifen selbst
beigebracht und gemeinsam mit seinem Tierpfleger immer wieder
geübt, sodass sogar eine CD mit dem pfeifenden Orang-Utan Ujian
aufgenommen wurde.
Text: Zoo Heidelberg Foto: Heidrun Knigge/Zoo
Heidelberg
10.02.2017
Weihnachten im Zoo Heidelberg
Die Syrischen Braunbären zeigen sich putzmunter auf der Außenanlage.
Am 24. Dezember werden im Raubtierhaus von 11 bis 12 Uhr
Tiergeschichten vorgelesen
Heidelberg- Es ist nicht mehr weit bis
Weihnachten. Mittlerweile sind die Wohnungen festlich dekoriert und
die Weihnachtsbäume bunt geschmückt, die letzten Plätzchen werden
aus dem Ofen geholt. Vor allem bei den Kindern steigt in diesen
Tagen die Spannung auf die Feiertage. Um am Heiligen Abend die Zeit
bis zur Bescherung zu verkürzen, bietet sich vormittags ein Besuch
im Zoo an.
An Heiligabend hat der Zoo Heidelberg von 9 bis 13 Uhr seine
Tore geöffnet. Als besonderes Erlebnis können kleine und große
Zoo-Besucher an diesem Tag im Raubtierhaus tierischen Geschichten
lauschen. Beginn der Lesung ist um 11 Uhr. Direkt im Anschluss
findet ein kurzer Rundgang mit einer kleinen Überraschung für
Zoo-Besucher und Tiere statt. Die Veranstaltung ist kostenlos und
bereits im Zoo-Eintritt enthalten.
Wer vor der Lesung oder auch an den darauffolgenden Tagen eine
Runde durch den winterlichen Zoo drehen will, ist herzlich
willkommen. Auch während der Feiertage und zwischen den Jahren hat
der Zoo geöffnet. Zu dieser Jahreszeit kann ein Zoo-Spaziergang zu
einem besonderen Erlebnis werden. Der kleine Rote Panda ist im nun
blattlosen Geäst besonders gut zu erkennen. Die Trampeltiere tragen
ihr dichtes, wärmendes Winterfell und den Syrischen Braunbären
machen die kalten Temperaturen gar nichts aus – sie sind putzmunter
wie immer. Die beheizten Tierhäuser laden zum ausgiebigen
Beobachten ein: Im Menschenaffenhaus sorgt beispielsweile das neun
Monate alte Orang-Utan Männchen Berani für Aufmerksamkeit. Er wurde
im März 2016 im Zoo Heidelberg geboren und klettert mittlerweile
„wie ein Großer“ geschickt und wagemutig in seinem Gehege
umher.
Eine gute Möglichkeit, noch schnell ein Weihnachtsgeschenk für
Verwandte oder Freunde zu finden, bietet der Zoo-Shop. Dieser ist
am 24. Dezember ebenfalls von 9 bis 13 Uhr geöffnet und führt ein
breites Sortiment an Büchern, Spielen, Kuscheltieren oder
Dekorationsartikeln. Auch Wertgutscheine für den Zoo mit
vielfältigen Möglichkeiten zum Einlösen sind dort erhältlich.
Text: Zoo Heidlberg; Foto: Heidrun Knigge/Zoo
Heidelberg
22.12.2016
Der Abschied des Feldhamsters – Eine Allerweltsart vor dem Aus?
Offener
Informationsabend am Freitag, 28.10.2016
Heidelberg- 2016 war das Jahr des Europäischen
Feldhamsters. Der kleine Nager wurde von der Schutzgemeinschaft
Deutsches Wild zum „Wildtier des Jahres“ ernannt. Im Laufe des
Jahres engagierten sich viele Institutionen verstärkt in der
Vermittlung von Informationen rund um das schutzbedürftige, in
unserer Region heimische Wildtier. Galt er einst als Ernteschädling
und Plage, entwickelte sich der Europäische Feldhamster inzwischen
zu einer vom Aussterben bedrohten heimischen Tierart. Gemeinsam mit
der Deutschen Wildtierstiftung und dem Institut für Faunistik
findet Ende Oktober in Heidelberg das International Hamster
Workgroup Meeting 2016 statt.
Mit einem in Deutschland einzigartigen Artenschutzprojekt
engagieren sich die Stadt Mannheim, das Land Baden-Württemberg und
der Zoo Heidelberg gemeinsam für den Erhalt dieser Tierart. Im Zoo
Heidelberg werden die Feldhamster seit 2004 nachgezüchtet. Das
erfolgreiche Projekt erreicht alljährlich eine gute Nachwuchsquote,
sodass regelmäßig Jungtiere in Mannheim ausgewildert werden können.
Jeden Mai werden Jungtiere des Vorjahres mit elektronischen Chips
zur Identifikation ausgestattet und in vorbereiteten Gebieten
angesiedelt. Einige von ihnen bekommen Senderhalsbänder, mit denen
auch mehrere Monate nach der Auswilderung der jeweilige
Aufenthaltsort bestimmt werden kann. So kann inzwischen mit Hilfe
des Zuchtprogrammes und der einhergehenden Sensibilisierung für die
Bedrohung eine leichte Erholung der Population beobachtet werden.
Das Überleben der Feldhamster bei Mannheim ist jedoch noch nicht
gesichert.
„Wir
möchten die Menschen dafür sensibilisieren, wie wichtig der Erhalt
heimischer Tierarten, und speziell der des Europäischen
Feldhamsters, ist“, erklärt hierzu Projektleiter Dr. Ulrich
Weinhold vom Institut für Faunistik. Gemeinsam mit den Biologen
Lisa Heimann und Marco Sander betreut er die Nachzucht der
meerschweinchengroßen Wildtiere im Zoo. „Um möglichst vielen
Menschen unser Projekt vorzustellen und auf die Bedrohung dieser
Nagetiere hinzuweisen, bieten wir im Vorfeld der Tagung am Freitag
einen offenen Infoabend an. Wir freuen uns, wenn viele
Interessenten dieses Angebot annehmen“, informiert Dr. Weinhold
weiter.
Der Besuch des Infoabends ist kostenlos und findet am Freitag,
28.10.2016, ab 18:30 Uhr im Marsilius Kolleg der Universität
Heidelberg statt. Eine Anmeldung für die Veranstaltung ist nicht
erforderlich. Mit spannenden Vorträgen über die Situation des
Feldhamsters in Deutschland und seine Chancen in Baden-Württemberg
informieren die Deutsche Wildtier Stiftung und das Institut für
Faunistik über die aktuellen Erkenntnisse, die im Rahmen der
Schutzprojekte gewonnen werden.
Ergänzt wird der Infoabend durch die Filmvorführung des
„Making-of“ der preisgekrönten Dokumentation „Feldhamster – mit
vollen Backen durchs Leben“ durch Marco Polo Film.
Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH, Presse Foto: Ulrich
Weinhold und Lisa Heimann/Zoo Heidelberg
26.10.2016
Schüler sammeln „Mehr Handys für Gorillas“
Schülergruppe der Sonnenbergschule Angelbacht mit gesammelten Handys. Ganz links: Daniela Beckert (päd. Leitung der Zooschule), ganz rechts: Fr. Fröhlich (Lehrerin)
Im vergangenen Schuljahr führten die Schülerinnen und Schüler
der 9. Klasse der Sonnenbergschule Angelbachtal im Rahmen des
GUS-Unterrichts (Gesundheit und Soziales) ein Projekt zum Thema
„Was haben Gorillas mit Handys zu tun?“ durch. Nun war es endlich
soweit: Die Schulklasse übergab 73 gesammelte Handys an die
Zooschule Heidelberg.
Heidelberg- Im Rahmen ihres Projektes „Was
haben Gorillas mit Handys zu tun?“ beschäftigten sich die
Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihrer Lehrerin Andrea
Fröhlich ausführlich mit dem Thema des Coltanabbaus. Coltan ist ein
Tantalerz, das u.a. für die Herstellung von Handys benötigt wird.
Coltan wird in großen Mengen im Kongo abgebaut. Mit der daraus
resultierenden Abholzung des Regenwaldes und der Zerstörung des
Lebensraumes der Gorillas setzten sich die Schüler und Schülerinnen
im Rahmen des Projektes mehrere Monate intensiv auseinander. Dazu
besuchten sie im November 2015 die von der Heidelberger Zooschule
angebotene Unterrichtseinheit zum Thema „Mehr Handys für
Gorillas“.
Durch eine an der Sonnenbergschule durchgeführte Umfrage fand
die Schulklasse heraus, dass an ihrer Schule die Gebrauchsdauer
eines Handys im Schnitt bei 1,2 Jahren liegt. Eine
Informationsstellwand informierte die Mitschüler über diese
erschreckenden Tatsachen und im Zuge dazu startete die Klasse eine
Sammelaktion für nicht mehr benötigte Handys. Insgesamt wurden 73
Handys gesammelt, die zum Projektabschluss dem Zoo Heidelberg
übergeben wurden. „Wir sind sehr begeistert, dass sich eine
Lerngruppe so umfassend mit dem Thema Handys und Gorillas
beschäftigt. Ich würde mich sehr freuen, wenn weitere Schulklassen
diesem engagierten Vorbild folgen,“ so Daniela Beckert, die
pädagogische Leiterin der Zooschule.
Seit Jahren können Zoobesucher ihre alten oder defekten Handys
am Ausgang des Menschenaffenhauses in eine extra dafür aufgestellte
Sammelbox legen. Diese Handys werden schlussendlich recycelt, um
auf diese Weise die Nachfrage nach Coltan zu senken. Das recycelte
Tantal steht im Anschluss wieder für die Produktion als wertvoller
Werkstoff zur Verfügung. Von der Recycling-Firma erhält der Zoo für
jedes Handy einen kleinen Betrag, der an ein Projekt zum Schutz der
Menschenaffen geleitet wird (Berggorilla &
Regenwald-Direkthilfe e.V., http://www.berggorilla.org/). Weitere
Informationen zur Zooschule Heidelberg unter www.zooschule-heidelberg.de
Text und Foto: Zooschule Heidelberg, Presse
25.10.2016
Artenschutz beginnt vor der (eigenen) Haustür
Montage der Nistkästen/Bruthilfen für Mauersegler am Zoo-Parkhaus
Zoo Heidelberg beteiligt sich an der europaweiten
Kampagne „Let it grow“
Zoo Heidelberg- Entdecke die Artenvielfalt vor
deiner Haustür und lass es wachsen! Mit diesem Aufruf startet der
Zoo Heidelberg seinen Beitrag zur europaweiten Kampagne der EAZA
(European Associations of Zoos and Aquaria). Im Zweijahres-Rhythmus
starten in den Zoos in ganz Europa Informations- und
Aufklärungskampagnen zum Natur- und Artenschutz, die Schwerpunkte
auf spezielle Themen legen.
Mit der aktuellen Kampagne LET IT GROW, zu Deutsch „lass
es wachsen“ wird das Thema der Biodiversität vor der eigenen Tür
aufgegriffen. Die bis Ende 2017 laufende Kampagne soll das
Bewusstsein für die Vielfalt der Natur im eigenen Umfeld fördern.
Sie soll Möglichkeiten aufzeigen, der Biodiversität Schutz zu
bieten und sie wachsen zu lassen. Artenschutz ist in Europa ebenso
wichtig wie in den tropischen Regenwäldern, denn auch bei uns
sterben alljährlich mehrere Tierarten aus, weil Lebensräume
vernichtet bzw. verändert werden.
Beim Artenschutztag am Sonntag, den 3.
Juli, geben Mitarbeiter des Zoos praktische Anregungen,
wie sich jeder Einzelne an der Kampagne beteiligen kann.
Zoobesucher können sich an unterschiedlichen Infoständen über die
heimische Artenvielfalt und die jeweiligen Bedürfnisse informieren.
Das Zooteam gibt Auskunft über Insekten, Vögel und Amphibien aus
der Region. Bei der kommentierten Waschbärenfütterung erfahren die
Besucher zudem interessante Aspekte über die sogenannten
invasiven Tierarten – also Tiere, die aus ihren ursprünglichen
Heimatgebieten zu uns gebracht wurden, sich inzwischen hier
angesiedelt haben
und so das biologische System beeinflussen.
Anhand großer Modelle kleiner Krabbeltiere wie Fliege, Käfer
oder Schmetterling können Klein und Groß auf Tuchfühlung mit der
Insektenwelt gehen. Am Bienenstand informiert der Imker über sein
Handwerk und die Bienenhaltung, während sich die großen und kleinen
Zoobesucher bei der Herstellung eines eigenen Insektenhotels als
Architekt und Naturschützer über können.
Wer mehr über das Schutzprojekt des Europäischen Feldhamsters
erfahren möchte, trifft an der Hamsterhütte im Zoo die richtigen
Ansprechpartner. Der Schutz der heimischen Artenvielfalt wird
bereits an vielen Stellen im Zoo praktiziert. Im Umfeld der Gehege
finden sich zahlreiche Schlupfwinkel für kleinere heimische
Tierarten. Es gibt Insektenhotels für die Kleinsten und
Nistgelegenheiten für Störche. Vor ein paar Tagen wurden zudem
spezielle Bruthilfen für Mauersegler am Dach des Zoo-Parkhauses
montiert und im gesamten Zoo kann man Nistkästen für Fledermäuse
und einheimische Singvögel entdecken.
Text und Foto: Tiergarten Heidelberg gGmbH, Presse
30.06.2016
Blessbock-Herde im Zoo Heidelberg vergrößert sich
Drei
junge Blessböcke tollen mit der Verwandtschaft auf der
Afrikaanlage
Zoo Heidelberg- In die Blessbock-Herde in Zoo
Heidelberg kommt Bewegung. Der diesjährige Nachwuchs – der jüngste
Bock kam am 22. Juni zur Welt – springt und tollt gemeinsam mit den
Elterntieren bereits auf der Außenanlage umher.
Als typische Fluchttiere unternehmen die Jungtiere gleich nach
der Geburt die ersten Steh- und Gehversuche und stehen wenige
Minuten später schon mehr oder weniger sicher auf den Beinen.
Das erst wenige Tage alte Kalb bleibt trotz aller Neugier noch
nah bei seiner
Mutter und wird
bald mit den anderen Tieren auf der weitläufigen Afrikaanlage
umherstreifen und seine Umgebung erkunden.
Interessant zu beobachten ist das Zusammenspiel mit den anderen
Bewohnern auf der Anlage: In Heidelberg leben die Blessböcke
gemeinsam mit Großen Kudus, Zebras und Straußen auf einem Terrain,
das hinüber bis zu dem Teich der Pelikane reicht. Solche
Vergesellschaftungen sind in modernen Zoos inzwischen üblich, aber
es ist für Besucher und Zoomitarbeiter immer wieder aufs Neue ein
spannendes Bild, die vergesellschafteten Tiere in Interaktion zu
erleben.
Blessböcke verdanken ihren Namen der auffälligen Blesse, die
sich über den gesamten Nasenrücken zieht. Bei den Jungtieren ist
diese jedoch noch nicht ausgebildet: Der Nachwuchs trägt ein
hellbraunes Jugendkleid, mit dem er in den Landschaften seiner
Heimat gut getarnt ist.
Diese Antilopenart ist nur im südlichen Südafrika
heimisch. Die geselligen Paarhufer ernähren sich ausschließlich von
Gräsern und Kräutern, die wegen ihrer schwer verdaulichen
Zusammensetzung wiedergekäut werden müssen.
In Südafrika gab es vom Blessbock Ende des 19. Jahrhunderts nur
noch etwa 2.000 Tiere, er war von der Ausrottung gefährdet. Nur
durch ein besonderes Auswilderungsprogramm von Tieren aus den
ansässigen Tierparks und Zoos konnte der Bestand wieder
stabilisiert werden, sodass inzwischen wieder über 200.000
Blessböcke im südlichen Afrika leben.
Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH, Presse Foto: Heidrun
Knigge und Manuel Stumpf, Zoo Heidelberg
26.06.2016
Neues Blau für die Mähnenrobben - Sanierung des Robbenbeckens im Zoo Heidelberg abgeschlossen
Zoo
Heidelberg- Das Robbenbecken im Heidelberger Zoo erstrahlt
in neuem Glanz: das ehemalige Hellblau, das an ein typisches
Schwimmbecken erinnerte, wurde durch ein tiefes Meeresblau
ersetzt.
Die optische Umgestaltung geschah jedoch nicht, um den
Zoobesuchern ein neues Bild zu bieten, sondern hat einen wichtigen
medizinischen Hintergrund.
Da ein heller Untergrund das UV-Licht sehr stark reflektiert,
erhöht sich die Gefahr von Erkrankungen der Hornhaut bei den
Meeressäugern. Durch einen dunkleren Beckengrund kann dieses Risiko
minimiert werden, wie auch Erfahrungen in anderen Zoos zeigen.
Die
Umgestaltungsmaßnahmen gingen trotz wetterbedingter Verzögerungen
zügig vonstatten, sodass die Zoobesucher nur knapp zwei Wochen auf
die beliebte Robbenvorführung verzichten mussten. Während der
Umbauphase waren die Mähnenrobben im Robbenhaus untergebracht.
Dort verbringen die Robben auch die Zeiten, wenn freitags der
Außenpool abgelassen und gereinigt wird. Um keine Langeweile
aufkommen zu lassen, arbeiteten die Tierpfleger weiterhin täglich
mit ihnen hinter den Kulissen.
Medizinisches Training, Salzwasserbäder und extra Beschäftigung
hielten die Tiere bei Laune.
Diese Woche konnten die Mähnenrobben zum ersten Mal ihren
neugestalteten Außenbereich auskundschaften. Anfangs erkennbar
verhalten erkundeten sie mit Hilfe ihrer sensiblen Barthaare die
Tiefen des Beckens.
Bei der ersten kommentierten Fütterung trauten sie teils dem
neuen Belag besonders in der Flachwasserzone noch nicht ganz und
blieben lieber im tieferen Bereich des Wassers.
Stück für Stück oder vielleicht besser gesagt Fisch für Fisch
arbeiten die Tierpfleger nun daran, den Robben auch dieses Terrain
wieder vertraut zu machen.
Die
Heidelberger Mähnenrobben sind eine südamerikanische Art der
Ohrenrobben. Sie kommen entlang der Küsten Südamerikas vor. An
ihrem kräftigen Gebiss erkennt man, dass die Meeressäuger Raubtiere
sind.
Bei der täglich (außer freitags) stattfindenden kommentierten
Fütterung können sich die Besucher davon besonders eindrucksvoll
überzeugen, wenn der Pfleger tief in das Maul des stattlichen
Bullen Atos blicken lässt.
Gemeinsam bilden Atos, die Weibchen Maike, Sneaky, Lea und Awa
sowie die beiden Jungtieren Carlos und Arielle, die 2014 in
Heidelberg geboren sind, eine der erfolgreichsten Zuchtgruppen
dieser stattlichen Robbenart in einem Zoo. Die informative
Fütterung gehört zu den Highlights eines jeden Zoobesuchs in
Heidelberg.
Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH, Presse Foto: Theresa
Häberle/Zoo Heidelberg
19.06.2016
Außergewöhnliches Flüsterprojekt
Schirmherrin testet selbst die Anlage.
Auszubildende übergeben Flüsterspiegel an den Zoo
Heidelberg
Zoo Heidelberg- Die Anlage mit den beiden ca.
140 cm hohen Parabolspiegeln entstand als europäisches Schulprojekt
der Carl-Bosch-Schule Heidelberg und der Landesberufsschule Hallein
(A) in Zusammenarbeit mit dem Physikalischen und dem
Kirchhoff-Institut der Universität Heidelberg. Gemeinsam
entwickelten Auszubildende und Lehrkräfte diese Anlage als
anschauliche Präsentationsmöglichkeit der Schallübertragung. Die
Umsetzung wurde durch die großzügige Unterstützung von Frau Gerda
Tschira ermöglicht.
Bei der offiziellen
Übergabe, die am Freitag im Rahmen eines kleinen Empfangs im Zoo
stattfand, dankten der Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann und die
Schulleitung beider Schulen besonders den Auszubildenden und
Schülern, die sich sowohl in der Planung als auch in der konkreten
Umsetzung vor Ort einbrachten. Eberhard Wolff, Schuldirektor der
Carl-Bosch-Schule Heidelberg, erläuterte in seiner Ansprache den
Grundgedanken der Zusammenarbeit als positive Ebene für das
kulturelle Verständnis mit dem Nachbarland. Dies bestätigte auch
Manfred Kastner, Landesschulrat für Salzburg, der mit einem Team
der Landesberufsschule Hallein angereist war, in seinen Worten über
die gute Beziehung der beiden Schulen. Frau Gerda Tschira,
Schirmherrin des Projekts, erfreute die Gäste durch die
Zusammenfassung der Projektgeschichte in Gedichtform.
Nachdem die
Auszubildenden selbst den Anwesenden sowohl die Idee und Umsetzung
als auch die Funktion der Flüsterspiegel erklärten, waren alle
eingeladen, es selbst auszuprobieren und vor den Parabolspiegeln
Platz zu nehmen. Der Standort Zoo offenbart interessante
Betrachtungsparallelen zu physikalischen Aspekten. Viele Tiere
machen sich ebenfalls die Schallübertragung durch Nutzung
entsprechender Formen zu nutze. Durch die Verwendung von Höhlen
oder Mulden verstärken verschiedene Tiere den Schall ihrer Rufe und
erreichen dadurch eine akustische Verstärkung.
Hören wurde bereits als
Thema in der Zoo-Ausstellung „So hören Tiere“ aufgenommen, die seit
März im Explo Heidelberg besucht werden kann und nach dem Umzug des
Explo künftig im Zoo zu sehen sein wird. „Die Wahrnehmungsformen
von Tieren und entsprechender Technik über interaktive Objekte zu
vermitteln, ist eine interessante Ergänzung zu den klassischen
Zoothemen“ betont Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann die Idee, das
Objekt im Zoo zu installieren. „Wer bei so manchem Tier genau
hinschaut, kann immer wieder faszinierende Phänomene entdecken, die
sich der Mensch zunutze gemacht und in unterschiedlicher Technik
umgesetzt hat. Und die Natur hat noch wesentlich mehr Raffinesse zu
bieten.“
Es ist die zweite Anlage, die von Auszubildenden der
Carl-Bosch-Schule umgesetzt wurde. Bereits 2015 wurde eine erste
Flüsterspiegelanlage von Auszubildenden und Lehrkräften der
Landesberufsschule Hallein/Salzburg und der Carl-Bosch-Schule sowie
Ausbildern des Kirchhoff- und des Physikalischen Instituts der
Universität Heidelberg an einer Schule für Behinderte in Salzburg
aufgestellt. Und weitere Projekte in Zoos sollen möglichst folgen,
wie von beiden Schulen zu hören war. Text und Foto: Tiergarten
Heidelberg gGmbH, Presse
07.06.2016
Seltener Schopfhirsch im Zoo Heidelberg geboren
Schopfhirsch mit Jungtier
Große Freude über einen kleinen Hirsch
Zoo Heidelberg- Der Heidelberger Zoo ist einer
der wenigen Zoos in Europa, der seltene Schopfhirsche hält. Umso
größer war die Freude, dass es im April erneut Nachwuchs bei diesen
kleinen Paarzehern gab. Mit Trixie haben die Elterntiere
Goofy und Mieke bereits zum sechsten Mal für
Nachwuchs gesorgt. In den Zoos von Magdeburg, Osnabrück und Berlin
leben Nachkommen der Heidelberger Schopfhirsche.
Schopfhirsche erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge zwischen 110 und
160 Zentimeter. Namengebendes Merkmal dieser scheuen Tiere ist der
schwarzbraune Haarschopf am Kopf. Ihr raues Fell ist dunkelbraun
oder dunkelgrau gefärbt, Lippen, Ohrspitzen, die Unterseite des
Schwanzes und manchmal die Augenregion sind leuchtend weiß. Das
kleine Geweih, das nur die Männchen tragen, ist meist gänzlich im
Schopf verborgen.
Männliche Schopfhirsche haben außerdem verlängerte, bis zu fünf
Zentimeter lange Eckzähne am Oberkiefer, die sehr prägnant aus dem
Maul ragen. Diese werden als Waffe in Kämpfen um Reviere und
Weibchen eingesetzt und können dem Rivalen erhebliche Verletzungen
zufügen. Zur Kommunikation untereinander dient ein lautes Fiepen,
das das Partnertier und den Nachwuchs unter anderem vor Gefahr
warnt. Die Nahrung der Schopfhirsche besteht aus Gräsern, Blättern,
Kräutern, Früchten sowie auch Aas. Im Zoo Heidelberg erhalten sie
zusätzlich ausgewähltes Gemüse, Haferflocken, Kraftfutter sowie ab
und zu ein rohes Ei.
Beheimatet sind
Schopfhirsche im zentralen und südlichen China. Ob es im nördlichen
Burma noch Bestände gibt, ist nicht bekannt. Es wurden über einen
längeren Zeitraum keine Tiere mehr gesichtet. Die Vernichtung ihres
Lebensraumes durch Abholzung und Rodung sowie die starken Bejagung
sind dafür verantwortlich, dass diese Hirschart als potentiell
gefährdet gilt. Nachzuchten dieser seltenen Tiere sind deshalb
besonders wertvoll.
Die Schopfhirsche im Zoo Heidelberg leben gemeinsam mit den
Kleinen Pandas in einem großen Gehege. Die gemischte
Wohngemeinschaft ist ein schönes Beispiel für eine gelungene
Vergesellschaftung verschiedener Tierarten in einem Gehege.
Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH, Presse Foto: Petra
Medan/Zoo Heidelberg
21.05.2016
Nachwuchs bei Mähnenibissen und Inkaseeschwalben
Im Zoo Heidelberg übernehmen Tierpfleger
übergangsweise Elternrolle
Zoo Heidelberg- Der Mähnenibis verdankt seinen
Namen dem auffallend langen Federschmuck am Kopf und dem
mantelartigen Schultergefieder. Auch als Schopfibis bekannt gehört
diese Vogelart zur Familie der Ibisse und Löffler. Seine Heimat ist
Madagaskar, wo er paarweise sowohl die Trocken- als auch die
Regenwälder bewohnt.
Die ausgesprochenen Bodenbewohner ernähren sich in erster Linie
von Insekten und deren Larven, die im Laub und Moos der Waldböden
leben. Wegen des Verlusts an Lebensraum und illegaler Bejagung gilt
der Mähnenibis als potenziell gefährdet.
Erst seit einigen Jahren werden Mähnenibisse in
wenigen europäischen Zoos gehalten. Im Zoo Heidelberg lebt seit
2014 ein Pärchen Mähnenibisse. Nachdem es im Jahr 2000 im Vogelpark
Walsrode zur Welterstzucht in menschlicher Obhut kam, war 2014 die
Freude groß, dass von dem Heidelberger Pärchen ebenfalls zwei
Jungvögel erfolgreich aufgezogen wurden. In diesem Frühjahr legte
das Weibchen erneut Eier. Um ein zweites Gelege dieser seltenen
Vogelart zu ermöglichen, nahmen die Pfleger diesmal die Eier aus
dem Nest, um sie in der Brutmaschine auszubrüten. Nach ca. 23 Tagen
schlüpften nun drei Jungvögel. Die Rolle der Eltern, die Jungtiere
über den ganzen Tag verteilt zu füttern, übernehmen nun die Pfleger
und füttern die Jungvögel bis zu sieben Mal am Tag. Dies dauert nun
noch ca. vier Wochen, bis die Tiere flügge werden und dann das Nest
verlassen.
Weiteren Nachwuchs im Vogelrevier des Zoo Heidelberg gibt es
auch bei den Inkaseeschwalben im Küstenpanorama. Bei den
schiefergrauen Vögeln mit knallrotem Schnabel und dem auffallend
nach außen gebogenen weißen 5 cm langen Federbüscheln am Schnabel
wurden fleißig Eier gelegt.
Da Inkaseeschwalben jedoch besonders anfällig
gegenüber dem für Menschen völlig ungefährlichen Erreger der
Vogelmalaria sind, wurden auch hier die Gelege zur Handaufzucht
entnommen. Im Zoo Heidelberg wurde eine wirksame Methode gefunden,
Vögel gegen eine Infektion mit den Erregern der Vogelmalaria zu
schützen. Medikamentelle Prophylaxe und Mückenbekämpfung gehen Hand
in Hand, um die empfindlichen Inkaseeschwalben zu schützen. Die
sechs Jungvögel, die Ende April geschlüpft sind, werden noch etwa 6
- 8 Wochen von den Pflegern mit der Hand aufgezogen, bis sie flügge
werden.
Inkaseeschwalben sind an der südamerikanischen Pazifikküste
beheimatet und jagen im fischreichen Humboldtstrom. Sie folgen
Fischerbooten, um so an Fischreste zu kommen. Auch begleiten sie
Seelöwen, Wale und Kormorane, um von ihnen aufgescheuchte Fische zu
fangen. Im Zoo Heidelberg kann man die Inkaseeschwalben
vergesellschaftet mit anderen Seevögeln in der begehbaren Voliere
„Küstenpanorama“ beobachten.
Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH, Presse Foto: (1) Petra
Medan, (2) Peter Bastian, (3) Claudia Krauss
13.05.2016
Umzug eines Königpaares
Die Berberlöwen Chalid und Binta aus dem Zoo Hannover kommen nach Heidelberg.
Im Zoo Heidelberg halten bald zwei
Berberlöwen aus Hannover Einzug
Heidelberg- Stolz trägt Chalid,
der Berberlöwe, seine prächtige Mähne. Gemeinsam mit dem Weibchen
Binta wird er bald in den Zoo Heidelberg ziehen.
Nachdem die letzte Löwin Anfang März im Alter von
19 Jahren starb, entschied die Zooleitung, sich an der Zucht der
seltenen Berberlöwen zu beteiligen. Mit den beiden neuen Löwen
zieht damit wahrhaft königliches Blut
nach Heidelberg. Bereits Mitte des 20.
Jahrhunderts waren die letzten
freilebenden Berberlöwen komplett
ausgerottet. Einzig die Tatsache, dass im Privatzoo des
marokkanischen Königs ein kleiner Bestand der nordafrikanischen
Unterart gehalten wurde, ermöglichte es, die Berberlöwen zu
erhalten. Auch wenn die Tiere nicht 100 % die Gene der
ursprünglichen Berberlöwen in sich tragen, sind sie der
ausgerotteten Unterart sehr ähnlich. Daher wurde für sie ein
eigenes Zuchtprogramm aufgebaut.
Der Bestand der Tiere soll über das
Erhaltungszuchtprogramm in verschiedenen Zoos ausgebaut werden,
sodass möglicherweise in der Zukunft eine Wiederauswilderung in
Ihrer ursprünglichen Heimat geplant und organisiert werden könnte.
Aktuell leben weltweit nur 99 Berberlöwen in Zoos.
Mit der Übernahme des bereits in der Zucht
erfahrenen Löwenpaars aus Hannover wird sich der Zoo Heidelberg an
diesem Projekt beteiligen. Die Heidelberger hoffen, dass nach dem
Ausbau der neuen Außenanlage Löwennachwuchs das großzügig geplante
Gelände nutzen wird.
Mit dem letzten, ausgebuchten Spendenlauf für die Löwenanlage,
der am Sonntag, den 10. April startet, engagieren sich wieder
zahlreiche Läufer für diesen Zweck im Zoo Heidelberg. In ein bis
drei Runden à 3.050 m im und um den Zoo beweisen Sie Ihr Engagement
für die Heidelberger Löwen. Zur Motivation sind alle Besucher
eingeladen, die Sportler dabei mit lautem Beifall zu unterstützen.
Der Lauf beginnt um 9 Uhr am Löwengehege. Im Rahmen der
Siegerehrung, die um ca. 11:45 Uhr stattfinden wird, informiert
Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann Besucher und Läufer mit weiteren
Details zum Einzug des neuen Heidelberger Königspaares und der
Erweiterung der Löwenanlage, die auch die Neugestaltung des
angrenzenden Geheges der Stachelschweine und Erdmännchen im Zoo
Heidelberg umfasst.
Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH; Foto: Zoo
Hannover
09.04.2016
Nachwuchs bei den Orang-Utans in Heidelberg
Sumatra Orang-Utan Sari mit Jungtier
Mutter Sari brachte im Zoo ein gesundes Baby zur
Welt
Heidelberg- In der Orang-Utan-Gruppe im Zoo
Heidelberg gibt es Nachwuchs. Und schon in den ersten Tagen heißt
es für das Neugeborene: Besonders gut festhalten. So ist es stets
dabei, wenn die Mutter mit all ihren Kletterkünsten behände durch
das Gehege hangelt.
Bereits mit Hochspannung erwartet, kam in der Nacht vom 20. auf
den 21. März 2016 ein Orang-Utan zur Welt. Das neue Jungtier ist
das erste seit 22 Jahren, das in Heidelberg geboren wurde. Für Mama
Sari ist es das erste Baby. Die 13jährige Sumatra Orang-Utan-Dame
hatte die Tierpfleger mit der Schwangerschaft sehr positiv
überrascht. Gemeinsam mit Ujian, dem 22jährigen Vater, und der
selbst in Heidelberg geborenen Puan, lebt Sari seit 2011 in
Heidelberg. Als nun der letzte Schwangerschaftstest bei ihr positiv
ausfiel, wurde die Geburt des Nachwuchses ab Mitte März erwartet.
Die Tragzeit beträgt bei Orang-Utans 8 - 9 Monate. So konnten ihr
die Tierpfleger in den letzten Wochen bereits eine separate
Schlafbox vorbereiten, sodass sie nachts getrennt von den beiden
anderen ruhen konnte. Als am Montag Mutter und Baby wohlauf waren,
war auch bei den Tierpflegern die Freude groß. „Wir sind sehr stolz
auf Sari. Sie macht das absolut perfekt.“ berichtet Dominik Winkel,
Tierpfleger im Affenrevier des Zoo. „Wir waren alle gespannt, wie
sie das Junge annimmt“. Da bei Menschenaffen-Müttern das
Aufzuchtverhalten nicht angeboren ist, kann es bei Erstgeborenen
vorkommen, dass die Mutter das Jungtier nicht direkt annimmt.
Zur
Stärkung der Mutter-Kind-Beziehung erhielten die beiden die ersten
Tage im Bereich hinter den Kulissen ihre nötige Ruhe. Unter
intensiver Beobachtung konnte Sari mit dem Jungtier - durch ein
Gitter geschützt - den Kontakt zu Ihren Artgenossen aufnehmen.
Nur mit viel Glück können ab morgen auch die Besucher einen
Blick auf das Orang-Utan-Baby erhaschen. Dicht an die Mutter
geklammert, verbirgt es sich meist im Fell von Sari. Besonders
Ujian ist sichtlich interessiert an dem Nachwuchs und schaut häufig
gespannt in das Nachbargehege, wenn Sari gelegentlich mit dem
Kleinen in den Innenbereich des Geheges kommt. Das ist jedoch noch
sehr selten, denn auch wenn Sari nun oft die Gelegenheit hat,
zwischen dem vorderen und hinteren Bereich ihres Geheges zu
wechseln, zieht sie es vor, sich mit dem Jungtier für die Besucher
nicht einsehbar hinter den Kulissen aufzuhalten. Dort kümmert sich
die junge Mutter unbeobachtet von der Öffentlichkeit um das
Kleine.
Interessant zu erleben und zu beobachten wird es in den
nächsten Monaten, wenn Sari wie ihre Artgenossen wieder mit den
PC-gestützten Aufgaben zu den Kognitionsstudien weitermachen wird.
Wir wirken sich Muttergefühl und die Fürsorge dem Nachwuchs
gegenüber auf ihre Aufmerksamkeit aus. Wird sich das Jungtier
bereits im Säuglingsalter ebenfalls an den Aufgaben versuchen?
Zusatzinfo:
Der Sumatra Orang-Utan-Junge stammt über kurze
Verwandtschaftsgrade von den ersten (1973) in Heidelberg
aufgenommenen Orang-Utans Nogger und Muna ab. Einer ihrer Söhne,
der 1981 in Heidelberg geborene Sandokan, ist der Vater von Sari,
die 2003 in Moskau geboren wurde und 2011 nach Heidelberg kam.
Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH; Fotos: Heidrun Knigge/Zoo
Heidelberg
02.04.2016
Traurige Nachricht aus dem Zoo Heidelberg
Die 19jährige Löwin Sita im Zoo Heidelberg
„Sita“, die 19jährige Löwin ist tot
Heidelberg- Die Löwen im Zoo Heidelberg haben
ein sehr hohes Alter erreicht. Im letzten Jahr starben „Josef“, der
letzte männliche Löwe der Gruppe, hochbetagt und „Claudia“, die
Mutter der Löwengruppe war. Bei ihrem Tod im Januar 2016 war
Claudia der älteste Löwe in einem europäischen Zoo. Damit verblieb
„Sita“, als letzte Löwin der ehemaligen 5-köpfigen Gruppe, allein
im Zoo Heidelberg. Wie ihr Bruder „Josef“ erreichte sie ein
stattliches Alter. Mit knapp 20 Jahren war sie die älteste Löwin in
einem deutschen Zoo.
Mit steigender Sorge beobachteten die Tierpfleger die Löwin nach
dem Tod der Mutter, zu der sie ein besonders enges Verhältnis
hatte. Mehr und mehr war zu erkennen, dass sie stark unter dem
Verlust ihrer Artgenossen litt. Löwen sind die einzigen Großkatzen,
die in einem engen Sozialverbund leben. „Sie reagierte nur noch
wenig auf Reize und zeigte sogar gegenüber den ihr vertrauten
Tierpflegern starke Unsicherheiten.“ schildert Jörg Kubacki, Leiter
des Raubtierreviers, die gemachten Beobachtungen der letzten
Wochen.
Diese Erkenntnisse führten dazu, dass die Tierschutzkommission
des Zoos, zu der neben der Zootierärztin, der Kuratorin, den
Tierpflegern und der Zooleitung auch der Amtstierarzt gehört, eine
schwierige Frage zu lösen hatte: „Wie können wir verhindern, dass
„Sita“ am Ende ihres langen Lebens leidet?“
Seit einigen Jahren ist bekannt, dass sie mit FIV, einem dem
humanen Immundefizienz-Virus (HIV) vergleichbaren Virus, infiziert
war. Ihre Brüder „Banka“ und „Cha-Cha“ sind an den Folgen der
Infektion bereits 2011 gestorben. Ebenso wird „Sita“ seit 3 Jahren
wegen einer chronischen Nierenerkrankung behandelt, die im Alter
häufig einen schneller fortschreitenden Verlauf zeigt.
Gemeinsam mit den Tierpflegern und Tierärzten wägten Zooleitung
und die Kuratorin des Zoos unterschiedliche Möglichkeiten für die
Löwin ab. Ein Umzug in eine andere Löwengruppe oder ein Zuzug eines
oder mehrere anderer Löwen, um Sita wieder mit Artgenossen zu
vereinen, kam leider nicht in Frage. Der erhebliche Stress, der mit
einer Zusammenführung erwachsener Löwen verbunden ist, würde sowohl
„Sita“ schwer belasten als auch ein hohes Risiko zu einem raschen
Fortschreiten ihrer Erkrankungen bergen. „Sita“ würde die anderen
Löwen mit dem FI-Virus infizieren. Sie einfach sich selbst zu
überlassen und zuzusehen, wie sie unter der Situation leidet, war
ebenfalls keine Alternative für die Tierschutzkommission. Nach
Abwägung aller Aspekte kam die Kommission zu dem Ergebnis, dass die
Euthanasie die einzige Möglichkeit ist, „Sita“ Leiden zu ersparen.
Sie wurde am 2. März narkotisiert und nachfolgend eingeschläfert.
Ihr Körper wird nun in einem veterinärmedizinischen
Untersuchungsamt untersucht und für wissenschaftliche Zwecke werden
Proben entnommen.
„Es war eine schwere Entscheidung für uns alle. „Sita“ ist hier
geboren und war uns sehr ans Herz gewachsen.“ betont auch Dr. Klaus
Wünnemann, Zoodirektor im Zoo Heidelberg.
Natürlich stellt sich nun die Frage, wie es im Zoo Heidelberg
mit der Löwenhaltung weitergeht. Zur Zeit startet der Ausbau der
Löwenanlage und in diesem Jahr sollen bereits die ersten
Baumaßnahmen auf der Erweiterungsfläche beginnen. „Unser Zoo ganz
ohne Löwen ist für mich nur schwer vorstellbar. Wir werden jetzt
früher als geplant unsere Kontakte zu anderen Zoos intensivieren,
um möglichst zeitnah wieder Löwen im Zoo zu begrüßen“ erklärt
Wünnemann die weiteren Maßnahmen hinsichtlich der aktuellen
Situation. Text: Zoo Heidelberg; Foto: Heidrun Knigge/Zoo
Heidelberg
02.03.2016
Inventurtermin - Der Zoo zählt durch
Rhesusaffen im Zoo Heidelberg
180 Tierarten leben im Zoo Heidelberg
Heidelberg- Wer schon einmal versucht hat, die
Rhesusaffen im Zoo Heidelberg zu zählen, erkennt rasch die
Problematik. Immer wieder springt einer auf und läuft woanders hin.
Bei den Elefanten, ist das sehr viel einfacher: 1, 2, 3, 4 -
Ghandi, Tarak, Yadanar und Ludwig - alle da.
Aber wie ist das nun mit den Rhesusaffen? Wieviele Flamingos
leben im Zoo? Die Tierpfleger wissen es genau, denn nahezu jeden
Tag kontrollieren sie den Bestand ihrer Schützlinge. Zum Jahresende
werden alle Zahlen erfasst, denn auch bei regelmäßiger Kontrolle
kann es hin und wieder zu Abweichungen kommen. Wie jedes Jahr sind
auch 2015 einige Tiere gestorben oder umgezogen und es gab
erfreulichen Nachwuchs und Neuzugänge zu verzeichnen.
Bei den Kubaflamingos wurden beispielsweise drei Jungvögel
aufgezogen, die die Kolonie seitdem ergänzen. Damit kann deren
Anzahl mit 54 Individuen im Zoo Heidelberg bestätigt werden. Bei
den Rußköpfchen schlüpften insgesamt sogar zwölf Jungtiere.
Stelzenläufer, Säbelschnäbler, Textorweber und Purpurglanzstare
können ebenfalls gute Zuchterfolge verzeichnen. Die drei
Nachzuchten bei den Grünwangenamazonen gaben besonderen Grund zur
Freude, da diese seltenen Vögel in einem Europäischen
Erhaltungszuchtprogramm (EEP) geführt werden.
Das Faultierpaar Fred und Wilma sorgte mit einem gesunden
männlichen Jungtier ebenfalls zur Bestandänderung bei. Weitere
Nachzuchten gab es bei Kugelgürteltieren, Stachelschweinen, Zebras,
Schopfhirschen, Kudus, Ziegen, Schafen, Kängurus, Präriehunden und
Roloway-Meerkatzen. Der Nachwuchs bei den seltenen
Roloway-Meerkatzen stellt europaweit gesehen ein besonderes
Highlight dar: Jedes Jungtier unterstützt die Erhaltung der Art.
Der Zoo Heidelberg bleibt mit dem entsprechenden Artenschutzprojekt
in Westafrika führend im Kampf um die Zukunft dieser hübschen
Primaten, die zu den 25 bedrohtesten Affenarten der Welt zählen.
Lokal leistet das auf dem Zoogelände beheimatete Feldhamsterprojekt
einen großen Beitrag zum Artenschutz. 2015 wurden in Heidelberg 138
Hamster gezüchtet, die 2016 in der Region ausgewildert werden.
Leider schlagen auch traurige Nachrichten bei der Zooinventur zu
Buche. Besonders der Tod des Schimpansen Henry war für das Zooteam
ein großer Verlust. Nach einem schweren Bandscheibenvorfall, der
zur Lähmung beider Beine führte, starb Henry drei Tage nach der
Operation an Herz- und Organversagen. Weitere Abgänge hatte der Zoo
unter den älteren Tieren zu verzeichnen. Der Luchs und eine
Zebrastute hatten schon Altersrekorde erreicht und aufgrund
schwerer Erkrankungen entschloss man sich ebenso wie bei Löwe
Josef zur Euthanasie. Mit fast 20 Jahren gehörte Josef zu den
ältesten Löwen, die derzeit in Zoos leben. Das Vogelrevier
bedauerte den unerwarteten Verlust eines Palawan-Pfaufasans, der
aus einem englischen Zoo übernommen wurde und einige Tage nach
seiner Ankunft starb. Ähnlich wie bei einem Revierwechsel im
Freiland, führen auch Tiertransporte, obwohl stets das Wohl des
Tieres überwacht wird, zu möglichen Stresssituationen, die in
Einzelfällen zum Ausbruch latenter Erkrankungen führen können.
Tiertransporte sind jedoch zum Austausch von Tieren aus anderen
Zoos im Rahmen von Zuchtprogrammen zum Erhalt gefährdeter Tierarten
nicht vermeidbar. So wurden eine in der Natur mit hoher
Wahrscheinlichkeit bereits ausgerottete Unterart der
Honigpapageien, die Mitchel-Loris, und weitere Vogelarten neu in
die Obhut des Heidelberger Zoos übergeben. In die
Jungbullen-Gemeinschaft der Asiatischen Elefanten, die ebenso Teil
eines Erhaltungszuchtprogrammes bildet, kam wieder Bewegung. Bulle
Voi Nam zog zurück in seinen Heimatzoo nach Leipzig. Ludwig, der
mit knapp fünf Jahren seine Geburtsgruppe im Zoo München verlassen
musste, übernahm das freigewordene „Zimmer“ in der kleinen
Elefantengruppe. Im Haustierbereich ergänzen seit letztem Jahr
Vertreter des Roten Höhenviehs und der Rhönschafe den Bestand für
den künftigen Streichelzoobereich. Zuletzt gingen im Herbst zwei
der Seychellen-Riesenschildkröten vorübergehend an den Zoo
Karlsruhe.
Nach all diesen Wechseln, die im Laufe des letzten Jahres
stattfanden, wurden somit am 31.12.2015 die aktuellen Bestände mit
2669 Tiere in 180 Arten im Zoo Heidelberg erfasst – darunter
natürlich auch die 25 Rhesusaffen.
Text: Zoo Heidelberg; Foto: Peter Bastian/Zoo
Heidelberg
28.02.2016
Adler im Zoo Heidelberg
Riesenseeadler erkunden ihre frisch renovierte
Voliere
Heidelberg- Seit einigen Wochen warteten sowohl
Riesenseeadler als auch Mitarbeiter gespannt auf diesen Moment. Nun
war es endlich soweit. Die mächtigen Vögel durften wieder in ihr
neues altes Zuhause einziehen. Die Renovierung der 210 m² großen
Riesenadlervoliere am Ende des Yellowstonesees ist
abgeschlossen.
Die alte Sitzbäume wurden entfernt und durch neue ersetzt. Für
die Mitarbeiter wurde dies zu einer echten Herausforderung. Unter
anderem musst ein vier Meter hoher Baum mit über zwei Meter breiten
Querästen von der Flamingoanlage bis in die Voliere manövriert
werden. Für den eigens dafür gemieteten Bagger war jdeoch vor dem
Eingang in die Voliere der Dienst beendet.
Durch die
Tür der Voliere konnte der der neue Sitzbaum nur mit Muskelkraft
und viel Geduld getragen werden. Zusätzlich zu vielen neuen
Sitzgelegenheiten bekamen die Vögel auch eine neue Nistbox. Am
hinteren Ende der Voliere steht nun in 2,6 m Höhe eine etwa 11 m²
große Holzhütte auf Stelzen. Diese ergänzt den bisher von den
Vögeln nicht als Nistmöglichkeit angenommene Felsvorsprung.
Die Adlervoliere wurde ursprünglich am 7. April 2009 eröffnet.
Seitdem wird sie von dem Riesenseeadler-Paar bewohnt. Das fast
zwölfjährige Weibchen und das zehneinhalbjährige Männchen kamen
2006 als beschlagnahmte Tiere nach Heidelberg. Damals wurden sie
mit dem Ziel, erfolgreich Nachwuchs zu züchten im Europäischen
Zuchtbuch aufgenommen. Bisher haben sie sich jedoch für dieses Ziel
nicht sonderlich interessiert. Mit der neu gestalteten Voliere, die
optimale Bedingungen bietet, besteht große Hoffnung auf den lang
ersehnten Nachwuchs.
Riesenseeadler auch Steller-Seeadler sind in Kamtschatka,
entlang der Westküste der Beringsee und auf Japan und Korea
beheimatet. Dort leben sie meist monogam paarweise zusammen.
Derzeit leben nur noch etwa 4.600-5.100 Tiere in ihrem natürlichen
Lebensraum.
Seeadler dienen wegen ihres imponierenden
Erscheinungsbildes oft als Wappenvogel wie zum Beispiel der
Weißkopfseeadler in den USA. Ihre Lebensgewohnheiten sind aber oft
alles andere als imponierend. Anstatt kühn die Lüfte auf der Suche
nach Beute zu durchstreifen nutzen Seeadler jede Möglichkeit so
einfach wie möglich an Nahrung zu kommen. Da sind die Abfälle von
Fischern und Schlachthöfen ebenso begehrt wie angeschwemmtes Aas.
Die schönen Vögel lassen sich in ihrer neu gestaltete Voliere im
Zoo Heidelberg sehr gut beobachten und es lässt sich leicht
erkennen, dass ihr Name auf ihrer beeindruckenden Größe gründet.
Mit einem Gewicht von bis zu 9 kg und einer Körperlänge von knapp
einem Meter gehören sie zu den größten Greifvögeln. Der alternative
Name Steller-Seeadler bezieht sich auf den Naturforscher Georg
Wilhelm Steller, der nach einer Expedition in den 1760er Jahren den
ersten Riesenseeadler und damit diesen damals unbekannte Vertreter
der Greifvögel nach Europa brachte.
Text und Foto: Tiergarten Heidelberg gGmbH, Presse Foto
(Riesenseeadler) Heidrun Knigge
20.02.2016
Winterspaziergang im Zoo Heidelberg
Attraktive
Perspektiven zum Nebensaisontarif
Heidelberg- Zahlreiche Besucher nutzten die
milde Witterung in den letzten Tagen für einen Ausflug in den Zoo
Heidelberg. Die nordamerikanischen Präriehunde, die sich bei
frostigen Temperaturen in ihrem Bau unter der Erde verkriechen,
genießen ebenfalls noch die sonnigen Stunden in der kalten
Jahreszeit. Viele Zootiere haben sich bereits ein stattliches
Winterkleid zu gelegt und so können die Besucher im Zoo Heidelberg
auch in den Wintertagen aktive Zootiere erleben. Wind- und
wetterfest zeigen sich beispielsweise die Jungbullen in der
Elefanten-WG weiterhin täglich auf der Außenanlage und können im
großen Elefantenhaus beobachtet werden. Die Mähnenrobben
präsentieren auch in den Wintermonaten ihr Können bei der beliebten
Vorführung, die täglich außer freitags stattfindet.
In den Herbst- und Wintermonaten bietet der Zoo zudem günstige
Nebensaisontarife und lädt zum Spaziergang ein. Zootiere, deren
Lebensraum sich ursprünglich über wärmere Gefilde erstreckt, haben
sich ebenfalls an unser Klima angepasst. Sollte es ihnen trotz
eines dicken Winterfells einmal zu kühl sein, haben sie im Zoo
Heidelberg jederzeit die Möglichkeit, sich in den gut geheizten
Häusern aufzuwärmen. Die großen Tierhäuser werden von den Besuchern
ebenfalls als Zwischenstopps geschätzt. Dort lässt sich beim
winterlichen Zoospaziergang etwas Wärme tanken. Besonders beliebt
ist das Menschenaffenhaus. Da die Schimpansen, Orang Utans und
Gorillas an kalten Tagen lieber die Innenräume nutzen, kann man
dort den mittlerweile viereinhalbjährigen Gorillajungen Kwame beim
Spielen und Toben beobachten. Wer gegen 13 Uhr dort reinschaut,
kann bei den Orang Utans häufig „Ujian“ beobachten, wie er sich mit
unterschiedlichen Aufgaben an einem Touchscreen beschäftigt. Im
Rahmen der Kognitionsstudie, die sich mit der Frage „Wie Tiere
denken“ beschäftigt, erfasst die Wissenschaftlerin Frau Dr. Vanessa
Schmitt gemeinsam mit Studenten seine Vorgehensweise im Umgang mit
den gestellten Aufgaben am Computer-Bildschirm.
Die Riesen-Schildkröten sind bereits seit ein paar
Wochen komplett in das warme Haus umgezogen, wo man sie gut durch
die große Fensterscheibe beobachten kann. Fürsorglich wurden sie,
da sie ursprünglich von den warmen Seychellen stammen, bereits mit
dem ersten Frost von den Tierpflegern ins Winterquartier
umgesiedelt.
Völlig unbeeindruckt von kühlen Temperaturen zeigen sich
hingegen die Kälte liebenden Schneeeulen, deren farblich
abgestimmtes Gefieder mit dem ersten Schnee voll zur Geltung kommen
wird. Ganz und gar nicht tarnfarben leuchten die Roten Flamingos in
der winterlichen Landschaft des großen Sees, wo die Besucher sie
jetzt bereits von weitem sehen können, was in der kahlen
Wintervegetation besonders eindrucksvoll anmutet. Und auch die
Roten Pandas lassen sich in den kahlen Bäumen jetzt besonders gut
im Geäst durch das rotbraune Fell erkennen.
Nicht minder farbenfroh zeigt sich auch weiterhin das
umfangreiche Sortiment des Zooshops, der noch zahlreiche Ideen für
das ein oder andere Weihnachtsgeschenk bereithält. Es müssen ja
nicht wieder Socken zu Weihnachten sein - im Zoo Heidelberg gibt es
einiges mehr, wie auch einige Werbeplakate des Zoos verkünden.
Text und Foto: Zoo Heidelberg
03.01.2016
Heidelberger Zoo ändert Eintrittspreise ab 1. Januar 2016
Preisreduzierung bei Jahreskarten für Erwachsene und
Kinder – moderate Anhebung der Tageskartentarife
Heidelberg- Zum Jahresbeginn erhöht der Zoo
Heidelberg seine Eintrittspreise. Statt 7,80 Euro kostet ab
01.01.2016 die Eintrittskarte für Erwachsene 8,20 Euro, die
Kinderkarte wird um 0,20 Euro auf 3,90 Euro angehoben. In der
Hauptsaison kostet die Eintrittskarte für Erwachsene 10,20 Euro
statt 10,00 Euro, die Kinderkarte wird um 0,10 Euro auf 5,10 Euro
erhöht. Die sozial verträglichen Sonderregelungen bleiben weiterhin
bestehen: Alle Besucher mit Heidelberg-Pass erhalten freien
Eintritt, für Heidelberger Schulen und Kindergärten gibt es
besonders günstige Tarife. „Ab Januar erfolgt lediglich eine am
Verbraucherpreisindex orientierte Erhöhung. So können steigende
Unterhaltskosten aufgrund von Preisentwicklungen bei Futtermitteln
und Material sowie höhere Personalkosten ausgeglichen werden.“
begründet Frank-Dieter Heck, kaufmännischer Geschäftsführer des
Zoos, die moderate Anhebung der Preise. „Der Zoobesuch bleibt nach
wie vor bezahlbar. Besonders nach Einführung der Nebensaisontarife
zum Jahresbeginn 2015 haben wir eine noch bessere Übereinstimmung
von Angebot und Preis geschaffen.“ so Heck.
Ab 2016 möchte der Zoo außerdem den heutigen Lebenssituationen
in der Gesellschaft Rechnung tragen. Zoodirektor Dr. Klaus
Wünnemann erklärt: „Neben die klassische Familie im eigentlichen
Sinn sind in den letzten Jahren viele andere Formen der
Lebensgemeinschaft getreten. Damit alle Lebens- und
Familiengemeinschaften gleich behandelt werden, sollen
mittelfristig die Familienjahreskarten entfallen und nur noch
Einzeljahreskarten angeboten werden. Parallel dazu werden die
Preise für die Jahreseinzelkarten reduziert. Profitieren werden
davon insbesondere Alleinerziehende, Pflegeeltern und Großeltern
mit Enkeln. Die Besucher können sich auch im neuen Jahr an der
kontinuierlichen Entwicklung des größten und wohl schönsten Zoos
der Metropolregion erfreuen. Nachdem das schon von außen gut
einsehbare Gemeinschaftsgehege der Syrischen Braunbären und
Korsakfüchse im Sommer fertiggestellt wurde, erfolgt im neuen Jahr
unter anderem der Bau eines neuen Streichelzoos. Als Besonderheit
erwarten den Zoobesuchern neben dem hautnahen Erleben von
verschiedenen Nutztierrassen didaktische Mitmachstationen, die
Kindern und Erwachsenen ein ganz besonderes Erlebnis bieten. „Mehr
wird dazu noch nicht verraten.“ erklärt der Zoodirektor mit einem
verschmitzten Lächeln. „Wir haben für 2016 ambitionierte Ziele, die
das gesamte Team des Zoos fordern werden. Der Umzug und die
Integration des Explo in den Zoo sowie der Beginn der Erweiterung
der Löwenanlage sind die größten Herausforderungen, denen wir uns
im neuen Jahr gerne stellen.“
Text: Zoo Heidelberg; Foto: Peter Bastian
23.12.2015
Leopard im Zoo Heidelberg entdeckt
Oliver und Ursula
Kübe spenden Shona-Skulptur
Heidelberg- Wer den Zoo Heidelberg betritt,
wird seit gestern von einem Leoparden begrüßt. Die detailliert
gestaltete Shona-Skulptur stammt aus Simbabwe und wurde dort von
dem Künstler Sidney Magengwa erschaffen.
Dass die Skulptur nun in Heidelberg ihren Ehrenplatz im
Eingangsbereich gegenüber der neu gestalteten Bärenanlage erhalten
konnte, verdankt der Zoo einem langjährigen Zoofreund und
-förderer: Oliver Kübe, der gemeinsam mit seiner Gattin und den
Söhnen gestern die offizielle Übergabe an den Zoo vornahm, lernte
den Künstler in Heidelberg kennen.
Die Begeisterung für den Kunststil der Shona teilt Oliver Kübe
mit seinen Vater Sigfried Kübe. Als engagierter Kunstsammler und
Unterstützer des Zoo Heidelberg war Sigfried Kübe selbst bereits
des Öfteren in Tengenenge in Simbabwe, wo ihn die Kunst der Shona
beeindruckte. Aufgrund seiner Initiative fand vor fünf Jahren die
große Shona-Art Ausstellung im Zoo statt und seitdem bietet der Zoo
Heidelberg in den Sommermonaten regelmäßig Steinbildhauer-Workshops
mit Künstlern aus Simbabwe an. Unter fachkundiger Anleitung
erfahren die Teilnehmer die Besonderheiten des Serpentinsteins und
erlernen die traditionelle Handarbeit bei der Gestaltung eigener
kleiner Kunstwerke.
Das teils weiche,
teils harte Gestein mit vielfältigen Farbnuancierungen zeichnet die
Besonderheit jeder einzelnen der Skulpturen aus, die in der
internationalen Steinbildhauerszene zu den Highlights gehören. Der
neue Leopard, der nun die Besucher in den Zoo geleitet, ist für
Oliver und Ursula Kübe mehr als nur eine Skulptur. Der Leopard ist
die Quintessenz der Großkatze – eine Paarung von Kraft und Eleganz.
Als Sinnbild für Mut und Stärke wurde der Leopard in vielen
Kulturen zum Symbol für Krieger und Herrscher. Sein Fell galt und
gilt noch heute als Zeichen der Macht.
Leider sind viele Unterarten des Leoparden heute von der
Ausrottung bedroht. Der Amur-Leopard ist die seltenste Großkatze
der Welt, von der es im Freiland weniger als 100 Tiere gibt. Umso
wertvoller ist es für Familie Kübe, dieses Symbol für Stärke dem
Zoo zu übergeben. „Mit der Skulptur möchten wir dem Zoo Heidelberg
ein Zeichen an die Hand geben, das den Besucher die Schönheit der
Spezies in ihrer Form wiedergibt.“ erklärt Oliver Kübe. „Wir alle
sollten uns stets daran erinnern, dass das Aussterben jeder
einzelnen Art die Welt um ein Stück Vielfalt ärmer macht. Wir sind
froh, dass der Zoo sich um den Arterhalt bedrohter Tierarten sorgt
und unterstützen die Projekte immer gerne.“
Zoodirektor Dr.
Wünnemann dankte Familie Kübe für die großzügige Spende an den Zoo,
die im neugestalteten Eingangsbereich einen weiteren Blickfang für
Besucher bietet. Bereits an mehreren Stellen können die Besucher
Tierskulpturen aus Simbabwe endecken. Darunter auch ein neues,
eindruckvoll großgestaltetes Werk, denn nicht nur der Leopard
stammt aus den Händen von Sidney Magengwa, einem der bedeutesten
Tierbildhauer aus Simbabwe. Wer in den letzten Monaten einen
Rundgang im Zoo unternahm, konnte in der Nähe der Elefantenanlage
die „Geburt“ einer Giraffe beobachten. Im Laufe von knapp drei
Monaten verwandelte sich ein über fünf Tonnen schwerer
Serpentinstein unter den geübten Händen von Sidney Magengwa in eine
über drei Meter hohe Giraffe. Wo diese im Zoo Heidelberg letztlich
ihren Standort finden wird, will Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann
noch nicht verkünden. Nur eines lässt er lächelnd anklingen: „Es
wird hoffentlich nicht die einzige Giraffe im Zoo Heidelberg
bleiben.“
Zoo Heidelberg, Presse
14.11.2015
Außergewöhnliches Praktikum im Zoo Heidelberg für Studenten
Studienkurs Tiergartenbiologie
Heidelberg- Einmal im Jahr bietet der Zoo
Heidelberg Studenten der Biowissenschaften an der Universität
Heidelberg im Kurs „Tiergartenbiologie“ die Möglichkeit, hinter die
Kulissen des Zoos zu schauen.
Das Seminar mit anschließendem Praktikum erfreut sich großer
Beliebtheit, da man hier in einen Bereich der Biologie
hineinschnuppern kann, von dem man im Studium sonst kaum etwas
mitbekommt. Die Zoologie nimmt in den meisten Biologiestudiengängen
nur einen geringen Anteil ein. So entstand der Kurs
Tiergartenbiologie, der nun schon seit über zehn Jahren angeboten
wird. In diesem Jahr nahmen wieder neun Studenten daran teil.
Viele der Studenten waren sich zuvor nicht genau bewusst, was
sie im Praktikum erwartet. Von den Aufgaben eines Tierpflegers
hatten sie eine ungefähre Vorstellung. Doch welche Aufgaben hat ein
Biologe im Zoo, was macht ein Zoopädagoge und wie sieht der Alltag
eines Zootierarztes aus?
In all diese Bereiche erhalten die Praktikumsteilnehmer Einblick
und ihnen wird vermittelt, wie ein Zoo arbeitet und welche Aufgaben
er hat. Das beinhaltet zunächst detaillierte Informationen während
unterschiedlicher Führungen und Vorträge zu Themen wie
Zoopädagogik, Verhaltensforschung und Zootiermedizin.
Selbst aktiv werden die Studenten im anschließenden Praktikum,
nachdem sie bestimmten Tierarten zugeteilt wurden, mit denen sie
sich zwei Wochen intensiv beschäftigen.
In diesem Jahr waren
es Strauße, Kakadus, Rote Pandas und Präriehunde. Die Studenten
sollten für ihre Tierart ein spezielles Beschäftigungsprogramm
entwickeln, ein ideales Gehege und die passende Beschilderung
entwerfen und eine Unterrichteinheit zu der jeweiligen Tierart
vorbereiten. Dazu mussten sich die Gruppen zunächst Grundwissen zu
ihrer Tierart erarbeiten und typische Verhaltensmuster durch
Beobachtung identifizieren. Sie setzten dabei unterschiedliche
Methoden der Verhaltensforschung ein, in die sie zuvor eine
theoretische Einführung bekamen. Die Fokusmethode konzentriert sich
auf ein Tier, das durchgehend über eine gewisse Zeit beobachtet
wird. Bei der Scanmethode wird bei der Beobachtung einer ganzen
Gruppe in Zeitabstanden notiert, was die einzelnen Individuen
gerade tun.
Dabei ist eine wissenschaftliche und nicht emotionale Bewertung
des Verhaltens besonders wichtig. Fehler können auftreten, wenn die
Tiere vermenschlicht werden und ihr Verhalten dadurch falsch
interpretiert wird. Was für den Menschen wie ein Lachen klingt kann
bei manchen Tieren ein Warnruf sein und ein scheinbares Grinsen
kann Aggression bedeuten.
Nachdem sich die Studenten mit dem jeweiligen Verhalten vertraut
gemacht hatten, sollte ein Konzept entwickelt werden, um die Tiere
vermehrt zu natürlichen Verhaltensweisen, wie z.B. die Futtersuche,
zu motivieren. Dazu wurden passend zu der Tierart denkbare
Beschäftigungsmöglichkeiten entwickelt und den Tieren präsentiert.
Dadurch konnte evaluiert werden, wie die Beschäftigung angenommen
wurde. Danach folgte erneut die Beobachtung, ob die Tiere überhaupt
Interesse zeigen und ob sich die Zeit verlängert oder die Frequenz
signifikant erhöht, in der die gewünschte Verhaltensweisen
ausgeführt werden.
Nicht alle Ideen stießen bei den Tieren gleich auf Interesse und
so kamen die Studenten, wie so oft in der Wissenschaft, nur mit
„Versuch und Irrtum“ voran. Das kann frustrierend sein und war
keine einfache Aufgabe, die die Studenten jedoch mit großer
Kreativität lösten.
Da
auch die Gehege einen entscheidenden Einfluss auf das Wohlbefinden
der Tiere haben und der Zoo konstant bemüht ist, seine Gehege zu
optimieren, sollten die Studenten auch Gehege für ihre jeweilige
Tierart planen. Dabei stellte sich die generelle Frage nach einem
idealen Gehege. Es sollte möglichst gut alle Bedürfnisse einer
speziellen Tierart erfüllen, deren natürlichen Lebensraum abbilden,
gleichzeitig sicher sein und für den Zoobesucher gut einsehbar.
Außerdem sollte es für die Tierpfleger gut zugänglich und möglichst
leicht zu reinigen sein. Klingt kompliziert? Ist es auch. Gehege,
speziell größere Anlagen, wie die neue Bärenanlage im Zoo
Heidelberg, erfordern oft mehrere Jahre in der Planung.
Bei den Präriehunden hatten die Studenten eine tolle Idee. Um
herauszufinden, wie ein optimales Gehege aussehen könnte, wollten
sie das Gangsystem, das sich die Präriehunde unterirdisch gegraben
haben, genauer erforschen. Sie verwandten dazu ein Endoskop und
erlangten so über die kleine Kamera einen ganz neuen Einblick in
das Leben der Präriehunde, das sich Großteils unterirdisch
abspielt. „Es war toll mal einen Blick hinter die Zookulissen zu
bekommen“ berichtet eine der Studentinnen gegen Ende des
Praktikums.
Sandra Reichler, Kuratorin im Zoo Heidelberg und Betreuerin des
Praktikums, äußert sich ebenfalls positiv: „Das Praktikum bringt
allen etwas. Den Studenten Erfahrungen und den Tieren tolle
Beschäftigungsmöglichkeiten, die ihr Leben bereichern.“
Text und Foto: Tiergarten Heidelberg gGmbH, Presse
16.09.2015
Erfahrungsaustausch im Zoo Heidelberg
Über 70
Vogelpfleger aus ganz Deutschland kamen nach
Heidelberg
Heidelberg- Das Treffen der Vogelpfleger fand
in diesem Jahr im Zoo Heidelberg statt. Über den BdZ (Berufsverband
der Zootierpfleger e.V.) finden die jährlichen Treffen wechselnd in
den angeschlossenen Zoos, Tiergärten und Vogelparks statt. Die über
70 Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, sich mit den Heidelberger
Vogelpflegern im Zoo auszutauschen.
Besonders die Konzepte des Zoo Heidelberg zur künftigen
Vogelhaltung, die von den Vogelpflegern des Zoos, Alexandra Dussel,
Nadja Lippold, Chantal Lorenz und Simon Borchardt, vorgestellt
wurden, trafen auf großes Interesse bei den Zuhörern.
Vogelkurator Simon Bruslund stellte das vom Zoo unterstützte
außergewöhnliche Niasbeo-Artenschutzprojekt und die aktuellen
Erfolge vor. Er berichtete ebenfalls über die richtungsweisende
Arbeit der Spezialistengruppe für Papageien, der inzwischen mehr
als 35 Personen weltweit angehören.
Weitere Vorträge zu aktuellen Themen wie Vogelgrippe und
Kupierverbot, aber auch zu den Anforderungen bei der Haltung
verschiedener Vogelarten boten viel Potenzial für einen regen
Austausch der Vogelpfleger untereinander.
Im Rahmen einer Versteigerungsaktion unter den Gästen, bei der
verschiedene Zoo- und Vogelbücher sowie weitere kleinere
Gegenstände von den Teilnehmern selbst zur Verfügung gestellt
wurden, kamen, nicht zuletzt dank einer großzügigen Aufrundung des
BdZ, insgesamt 1.500 € zusammen. 1.000 € davon gehen an das
Niasbeoprojekt und das Cikananga-Projekt in Indonesien wird mit 500
€ unterstützt.
Auf einer abschließenden Führung durch den Zoo konnten sich die
Teilnehmer am Sonntag ein umfassendes Bild von der Vielfalt und
Gestaltung der Vogelhaltung im Zoo Heidelberg machen. Nach dem
2-tägigen Treffen stimmten alle Teilnehmer darin überein, dass das
Treffen ein voller Erfolg war und die angereisten Gäste nahmen
viele Anregungen mit nach Hause.
13.09.2015
Freunde fürs (Er)Leben
Gerhard Bartelmus, Hans-Jürgen Pföhler und Dr. Dietrich Lorenz (v.l.n.r.) überreichen 15.000 Euro-Spendenscheck an Dr. Klaus Wünnemann (links) für die geplante Löwenanlage
Tiergartenfreunde übergeben Spendenscheck über 15.000
Euro an Zoo Heidelberg
Heidelberg- Die Veränderungen im Zoo erfreuen
auch die Mitglieder des Tiergartenfreunde Heidelberg e.V., der den
Zoo bereits seit über 80 Jahren unterstützt. Besonders die in Kürze
fertiggestellte Erweiterung der Bärenanlage zeigt die
eingeschlagene Richtung der Zoo-Entwicklungen in den nächsten
Jahren.
Leben live erleben ist für Zoo-Direktor Dr. Klaus Wünnemann mehr
als nur ein Slogan, mit dem der Zoo seine Philosophie nach außen
zeigt. „Mit der Planung der Baumsavanne für die Löwen haben wir uns
erneut Großes vorgenommen. Die Gestaltung einer nahezu realistisch
anmutenden Safari-Atmosphäre für die Besucher soll jedem Gast das
Gefühl vermitteln, von einem sicheren Aussichtspunkt die Tiere in
freier Natur zu beobachten.“ erklärt der Zoo-Direktor das nächste
große Bauprojekt. „Wichtig ist uns dabei ebenso das Wohlbefinden
der Tiere und eine tiergerechte Umgebung.“
Dass dies ganz im Sinn der Tiergartenfreunde ist, dokumentiert
nicht nur deren langjährige Treue zu „ihrem“ Zoo, sondern zeigt
sich auch in der großzügigen Spende, die gestern von den
Vorstandsmitgliedern überreicht wurde. Mit dem Scheck in Höhe von
15.000 Euro im Gepäck ist dies bereits der dritte Beitrag, den die
Tiergartenfreunde für das Projekt Löwen übergeben. Bereits im
Februar 2012 und August 2013 folgte der Verein dem Spendenaufruf
für die lang anstehende Neugestaltung der Löwenanlage, die auch die
angrenzend lebenden Stachelschweine und Erdmännchen einschließen
wird.
„Heute konnten wir bereits an der sehr einladend gestalteten
Bärenanlage erkennen, wie gut die Finanzmittel für die Projekte im
Zoo eingesetzt werden. Es ist schön zu wissen, dass wir dazu
beitragen.“ betont Dr. Dietrich Lorenz, 1. Vorsitzender der
Tiergartenfreunde. Da sind sich auch Jürgen Pföhler, Schatzmeister
und Gerhard Bartelmus, 2. Vorsitzender einig. „Wir unterstützen den
Zoo gerne mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln. Letztlich
ist es für uns alle ein Gewinn, wenn sich der Tiergarten konstant
weiterentwickelt. Unseren Mitgliedern liegt die Löwen-Außenanlage
ebenso am Herzen und wir freuen uns, wenn das Projekt im nächsten
Jahr umgesetzt wird.“ ergänzt Pföhler. Dennoch stehen viele
Maßnahmen der geplanten Löwenanlage vor der grundsätzlichen
Entscheidung der Umsetzung. Die Mittel, die für die einzelnen
Elemente und Bestandteile der Löwenanlage benötigt werden, sind
noch nicht komplett gesichert. Wünnemann, der sich herzlich für die
Spende bei den Vertretern der Tiergartenfreunde bedankte, ist sich
bewusst, dass notfalls das ein oder andere Element vorerst
zurückgestellt werden muss. „Wir werden versuchen, für die
innovativen Ideen zur Gestaltung von Gehege und Besucherbereich
noch weitere Sponsoren zu finden und haben noch etwas Zeit, um auch
über unseren Spendenaufruf auf der Zoo-Webseite einen Teil der
Leistungen zu finanzieren, die nicht über den Zoo, die anteilige
Finanzierung unseres Hauptgesellschafters, der Stadt Heidelberg und
die bereits erhaltenen Spenden abgedeckt werden können.“
Tiergartenfreunde Heidelberg e.V.
Mit Hilfe von Mitgliedsbeiträgen und vielen Kleinspenden
unterstützt der Verein der Tiergartenfreunde e.V. seit seiner
Gründung im Jahr 1933 zentrale Projekte des Zoos. Im Verein finden
Menschen zueinander, denen die Entwicklung des Heidelberger Zoos am
Herzen liegt. Vereinsmitglieder erhalten vergünstigte Jahreskarten
und werden über die kostenlose Zusendung der Mitgliederzeitung „ZOO
aktuell“ regelmäßig aktuell über unterschiedliche Zoo-Themen
informiert. Neben Aktionen im Zoo werden auch spezielle Führungen,
Vorträge und gegen Kostenbeteiligung organisierte Tagesausflüge in
andere Zoologische Gärten angeboten. Weiterführende Informationen
unter www.tiergartenfreunde.de
Spendeninfo
Wer den Bau des neuen Löwengeheges finanziell unterstützen
möchte, kann seine Spende auf das Konto des Zoo Heidelberg,
IBAN-Nr. DE65 6725 0020 0000 0159 11, bei der Sparkasse Heidelberg
mit dem Stichwort „Löwenanlage“ überweisen. Ab 200 Euro stellt der
Tiergarten eine Zuwendungsbescheinigung aus. Im Verwendungszweck
dann bitte auch die Kontaktdaten vermerken. Text und Foto: Zoo
Heidelberg
09.05.2015
Zooschule als Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet
Die Zooschule Heidelberg wurde am 9. April als
offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt
gewürdigt.
Die Auszeichnung wurde von Bürgermeister Wolfgang Erichson im
Namen der Geschäftsstelle der UN-Dekade übergeben. Diese Ehrung
erhalten ausschließlich Projekte, die sich in nachahmenswerter
Weise für die Erhaltung der biologischen Vielfalt einsetzen.
Heidelberg- Die Zooschule Heidelberg (unter
Trägerschaft von Initiative Zooerlebnis e.V.) bringt mit ihrer
Bildungsarbeit den Zoobesuchern die biologische Vielfalt nahe und
sensibilisiert sie für deren Schutz. Sogar die jüngsten Teilnehmer
(z.B. Kindergartenkinder) erleben hautnah in die Fülle der Tierwelt
und erfahren spielerisch, warum es wichtig ist, die Natur zu
schützen. Die breitgefächerten Bildungsmaßnahmen der Zooschule
richten sich dabei nicht nur an Kinder, sondern auch an Jugendliche
und Erwachsene.
Mit dieser vorbildlichen Tätigkeit setzt die Zooschule ein
bedeutendes Zeichen für das Engagement für die biologische Vielfalt
in Deutschland. Dieser Einsatz hat die Juroren und Jurorinnen des
UN-Dekade-Wettbewerbs sehr beeindruckt. Daher entschieden sie sich,
die Zooschule mit dem Qualitätssiegel „UN-Dekade-Projekt“ zu ehren.
Neben einer Urkunde und einem Auszeichnungsschild erhält die
Zooschule Heidelberg einen „Vielfalt-Baum“, der symbolisch für die
bunte Vielfalt und einzigartige Schönheit der Natur steht, zu deren
Erhaltung die Zooschule einen wertvollen Beitrag leistet.
Die Auszeichnung als offzielles Projekt der UN-Dekade
Biologische Vielfalt wurde der Zooschule am 9. April von
Bürgermeister Wolfgang Erichson überreicht.
„Eine
unserer Aufgabe als Bildungseinrichtung im Zoo besteht darin, auf
die Vielfalt der Natur aufmerksam zu machen, die Besucher über die
Gründe ihrer Bedrohungen zu informieren und ihnen Optionen für ein
bewussteres Handeln zu geben“ sagt Daniela Vogt, pädgogische
Leiterin der Zooschule Heidelberg. Vogt hofft, dass die
Auszeichnung für Aufmerksamkeit sorgt und sich möglichst viele
Menschen von den Aktivitäten der Zooschule begeistern lassen – und
vielleicht sogar selbst im Schutz der biologischen Vielfalt aktiv
werden.
Die Vereinten Nationen haben das Jahrzehnt von 2011 bis 2020 als
UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgerufen. Die Dekade soll die
Umsetzung des UN-Übereinkommens von 1992 unterstützen. Ziel ist es,
den weltweiten Rückgang der biologischen Vielfalt aufzuhalten. Dazu
soll auch das gesellschaftliche Bewusstsein gefördert werden. Genau
hier setzt die deutsche UN-Dekade an: Sie möchte mehr Menschen für
die Erhaltung der biologischen Vielfalt, unserer natürlichen
Lebensgrundlage, gewinnen. Ein Schwerpunkt ist daher die
Auszeichnung von vorbildlichen Projekten. Die Mitwirkenden setzen
sich für die biologische Vielfalt ein, indem sie sie schützen,
nachhaltig nutzen oder ihren Wert vermitteln.
Hintergrundinformation: Biologische Vielfalt
Biologische Vielfalt ist alles, was zur Vielfalt der belebten Natur
beiträgt: Arten von Tieren, Pflanzen, Pilzen und Mikroorganismen –
einschließlich der Wechselwirkungen zur unbelebten Umwelt,
innerhalb der Arten und zwischen den Arten – sowie die genetische
Vielfalt innerhalb der Arten und die Vielfalt ihrer Lebensräume.
Biologische Vielfalt ist die Grundlage einer langfristig
gesicherten Existenz des menschlichen Lebens auf der Erde.
Mehr Informationen finden Sie unter http://www.undekade-biologischevielfalt.de.
Hintergrundinformation: Zooschule Heidelberg
Die Zooschule Heidelberg steht unter der Trägerschaft des
gemeinnützigen Vereins „Initiative Zooerlebnis e.V.“ und ist somit
eine der wenigen privaten Einrichtungen ihrer Art in Deutschland.
Bis zu 50 ausgebildete Zoobegleiter, sogenannte Zooranger, führen
die Veranstaltungen für kleine und große Zoobesucher auf dem
Gelände des Heidelberger Tiergartens durch.
Ganzjährig bietet die Zooschule begleitete Rundgänge für
Kindergartenkinder, Schulklassen und sonstige Besuchergruppen sowie
themengebundenen Unterricht für Schüler aller Schulformen an. Ein
weiterer Schwerpunkt des zoopädagogischen Angebotes liegt auf der
Organisation von Ferienaktionen, Kindergeburtstagen und
Sonderveranstaltungen (Zoo-Ostern, Zoo-Camp, Aktive Wintertage
etc.). Zudem gibt es spezielle Angebote für behinderte Menschen
sowie für Erwachsene/Senioren. Regelmäßig werden in der Zooschule
auch Veranstaltungen zur Fort- und Weiterbildung von
Multiplikatoren durchgeführt. Die Zooschule Heidelberg ermöglicht
ihren Teilnehmern im Rahmen des pädagogischen Angebots das hautnahe
Erleben von Zootieren. Ziel der Arbeit ist es dabei stets, sowohl
Kinder als auch Erwachsene für den Arten- und Naturschutz zu
sensibilisieren und sie von deren Wichtigkeit zu überzeugen. Dies
ist einer der Gründe, weshalb sich die Heidelberger Zooschule heute
als Einrichtung zur Bildung für nachhaltige Entwicklung versteht.
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.zooschule-heidelberg.de
Text und Foto: Zooschule Heidelberg, Presse weitere Fotos:
Heidrun Knigge
10.04.2015
Neulinge im Streichelzoo in Heidelberg
Junge Zicklein
im Zoo Heidelberg
Heidelberg- Nicht gerade kleinlaut, eher klein
und laut ist der neue Nachwuchs im Zoo Heidelberg, der seit kurzem
im Streichelzoobereich meckert und blökt. Ein Teil des zahlreichen
Zwergziegennachwuchses hält sich noch vorzugsweise im warmen Stall
auf. Die jungen Zicklein wachsen dank der guten Milch ihrer Mütter
kräftig heran und einige haben gemeinsam, wie das kleine
Schwarznasen-Lamm, bereits den Weg ins Freie gewagt.
Tollpatschig erkunden die Kleinen gemeinsam das Gehege des
Streichelzoos. Wenn die Witterung es erlaubt, kommt in Kürze die
gesamte Kinderschar nach draußen.
Beim Anblick
der Kleinen mit den winzig kleinen Hornansätzen kommen nicht nur
Kinder in Streichellaune. Die kleinwüchsigen, afrikanischen
Zwergziegen mit ihren Kulleraugen, dem zierlichen Näschen und dem
kleinen runden Körper wecken auch bei erwachsenen Besuchern das
Fürsorgeverhalten. Dieser natürlichen Empfindung können die
Besucher mit Füttern und Streicheln gerne nachkommen. Für die
Fellpflege hat das Zoo-Team zwei Kisten mit Bürsten aufgestellt und
los geht’s. Das tut nicht nur den Ziegen gut, sondern ist auch für
die Kinder ein großer Spaß.
Afrikanische Zwergziegen sind ursprünglich von West- bis
Ostafrika verbreitet, werden in Herden von 50 bis 1000 Tieren
gehalten und dienen vor allem der Versorgung mit Fleisch und Milch.
Die werden nur vierzig bis fünfzig Zentimeter groß und wiegen
ausgewachsen gerade mal 25 Kilogramm. Es gibt sie in den
Farbschlägen braun, grau, weiß und schwarz, die meisten Tiere haben
allerdings ein geschecktes Fell. Nachwuchs gibt es bei den
Zwergziegen mehrmals im Jahr, da sich die Tiere das ganze Jahr über
paaren. Die Tragezeit beträgt 5 Monate und die Ziegen werfen je
Geburt 1 - 3 Junge. Zwergziegen können im Abstand von 8 Monaten
werfen, die Entwöhnung findet bereits nach nur 4 Monaten statt.
Zwergziegen können zwischen 15 und 20 Jahre alt werden. Text:
Tiergarten Heidelberg gGmbH, Presse Fotos: Heidrun Knigge
2015
07.03.2015
Zoo Heidelberg bietet Zimmerservice der besonderen Art
Frühjahrsputz auf höchster Stufe
Heidelberg - „Unterstützung für junge Familien
mit Kinderwunsch“ wäre ein passendes Leitmotto für die freiwilligen
Helfer im Zoo Heidelberg gewesen, die mit Leitern, kleinen Besen
und einer Schubkarre einen außergewöhnlichen Rundgang im Zoo
unternahmen. Ihr Blick fiel dabei dieses Mal nicht auf die Tiere in
den Gehegen, sondern auf die zahlreichen Bäume der Parkanlage.
Nicole Bruslund, die Koordinatorin der Freiwilligen Zoo-Helfer,
hatte zum Aktionstag aufgerufen. „Im Zoo gibt es weitaus mehr
Tiere, als wir in unserer Auflistung nennen können. Jeden Sommer
haben wir zahlreiche Sommergäste in den Nistkästen.“ verrät die
engagierte Zoo-Mitarbeiterin, die sich über die große Beteiligung
an den Aktionstagen freute.
„Als wir uns letzten Sonntag erneut an die verschiedenen
Nistkästen machten, waren alle schon ganz gespannt, welche
interessanten Überraschungen wir dieses Mal entdecken werden.“
berichtet Bruslund und teilt mit, dass die aufgehängten Nistkästen
nicht ausschließlich von Zugvögeln genutzt werden „Da hatte
beispielsweise ein kleines Nagetier seine Winterration
gebunkert.“
Anhand der unterschiedlichen Nestzusammensetzung könne man sogar
erkennen, wo genau sich die einzelnen Nistkästen befinden. In der
Nähe der großen Vogelvolieren sind die Nester häufig mit bunten
weichen Federn ausgekleidet, die direkt aus der Nachbarschaft
eingesammelt werden. An anderer Stelle findet man eine
Fellausstattung oder eine eher rustikale Variante mit Blattwerk und
Ästchen. „Jedes Mal, wenn wieder ein Nistkasten heruntergehoben
wurde, waren alle ganz gespannt, wie es darin aussehen würde. So
macht Frühjahrsputz Spaß.“ berichtet Bruslund über die Stimmung
während der Aktionstage und ruft alle Gartenbesitzer auf, jetzt
ebenfalls vorsichtig den Zimmerservice in den eigenen Nistkästen
vorzunehmen.
Da die Tiere die gesammelten Utensilien nach Verlassen des
Nestes nicht herausnehmen, stockt der nächste Bewohner dann einfach
auf. Häufig befinden sich jedoch noch Altlasten im Untermaterial
oder es haben sich in der Zwischenzeit Parasiten dort breit
gemacht. In manchen Nistkästen ist schon kein Platz mehr für
weitere Bewohner und das gesammelte Material verwittert und wird
von Maden befallen.
Im Augenblick sind die meisten Nistkästen noch unbewohnt. Wer
also im eigenen Garten seinen Gästen einen Gefallen tun möchte,
sollte sich jetzt ebenfalls mal die Nistgelegenheiten anschauen und
vorsichtig reinigen. Allerdings sollten Gartenbesitzer die Aktion
dennoch behutsam angehen und mit möglichen Wintergästen rechnen,
die die trockenen Plätze als Winterquartier übernommen haben.
Text und Bild: Zoo Heidelberg, Presse
01.03.2015
Junge Hüpfer im Zoo Heidelberg
Auch das zweite Jungtier ist jetzt aus dem
Sack
Heidelberg- „Waren das etwa zwei Füße? Ist das
ein Ohr oder ein Schwanz, der aus dem Beutel ragt?“ In der letzten
Woche war es endlich soweit: Das zweite Jungtier verließ den Beutel
seiner Känguru-Mutter und erkundete mit ersten kleinen Hüpfern das
Gehege. Immer ganz dicht in der Nähe der Mutter sichert es sich den
Rückweg und nutzt die Möglichkeit, blitzschnell wieder zurück in
die schützende Beutelhöhle zu schlüpfen.
Wissenschaftlich als Macropodiae, "Großfüßer",
bezeichnet, erklärt sich auch durchaus die Tatsache, dass mit
zunehmender Größe des Jungtieres häufig mal die Füße aus dem Beutel
schauten. Wenn es sich ebenso gut entwickelt wie das bereits etwas
ältere Jungtier, wird es bald ebenfalls nur noch den Kopf in den
Beutel seiner Mutter strecken, um zu trinken. Speziell die
kräftigen, langen Hinterbeine mit dem muskulösen Schwanz als
Stabilisator, ermöglichen Kängurus, weite Sprünge von bis zu 10
Meter zu machen. Dabei benötigen Sie nur minimalen Kraftaufwand und
können so weite Strecken zurücklegen. In ihrer australischen Heimat
vertreten Kängurus die grasfressenden Huftiere anderer Kontinente,
wie beispielsweise in Afrika die Antilopen, und füllen somit diese
ökologische Nische. Und auch wenn manche der Kängurus im Zoo
Heidelberg eine graue Fellfarbe besitzen, gehören dort allesamt der
Familie der Roten Kängurus an. „Hier im Zoo stehen die hübschen
Tiere mit den von langen Wimpern umrandeten Augen stellvertretend
für die Ordnung der Beuteltiere.“ berichtet Sandra Reichler,
wissenschaftliche Assistentin und Kuratorin im Zoo Heidelberg.
Bemerkenswert sei bei Beuteltieren vor allem die besondere
Embryonalentwicklung. Nach einer für die Größe der Tiere
außergewöhnlich kurzen Tragezeit von vier bis fünf Wochen, kommt
der Nachwuchs bereits auf die Welt. Noch blind kriecht der nur etwa
2-3 cm großes Embryo (vergleichbar mit einem Gummibärchen), vom
Geruchssinn geleitet, selbständig den Bauch hinauf in den Beutel
der Mutter. Dies geschieht meist nahezu unbemerkt und lässt sich
lediglich an der „Schleimspur/Kriechspur“ auf dem Bauch des
Muttertiers erkennen. Im Beutel angekommen, sucht sich der Embryo
eine der vier Zitzen, die in seinem Mund anschwillt und so eine
feste Verbindung zwischen Mutter und Jungtier herstellt.
Erst nach weiteren vier Monaten, in der das Jungtier
nahezu konstant gesäugt wird, schauen die ersten Körperteile aus
dem Beutel heraus. Dies erklärt auch, dass nicht jede Geburt von
den Tierpflegern sofort bemerkt wird. Das Geschlecht des Neuzugangs
in der Känguruherde steht noch nicht fest. Ob es wie das ältere
Jungtier ebenfalls ein Weibchen wird und selbst später einen Beutel
besitzen wird, stellt sich erst in einigen Monaten heraus.
Interessierte Tierpaten werden hierzu gerne informiert, denn wie
einige der anderen Kängurus im Zoo Heidelberg auch, suchen diese
beiden jungen Roten Riesenkängurus noch liebevolle Tierpaten.
In der freien Natur wäre eine solche Patenschaft durchaus
ebenfalls nützlich, da dort ein eigenartiges Verhalten der
Fluchttiere beobachtet werden kann. Bei extremer Gefahr wird auf
der Flucht durchaus mal eines der Jungtiere „unsanft vor die Tür
gesetzt“ und erst später mit etwas Glück wieder eingesammelt. Zum
Glück kommt das jedoch sehr selten vor, da Riesenkängurus seit der
Ausrottung des Beutelwolfes keine natürlichen Feinde haben. Der
größte Feind ist der Mensch und sein Auto. Andere Tiere trauen sich
nicht heran, da die Fußschläge der Riesenkängurus sehr präzise und
sehr kräftig sein können. Dennoch sind auch diese genügsamen
Grasfresser von Hunger aufgrund von Hitze- und Trockenheitsperioden
in ihrer Heimat ebenfalls bedroht.
Wer sich für Tierpatenschaften interessiert oder noch kurz vor
Weihnachten ein außergewöhnliches Geschenk sucht, kann sich auf der
Webseite des Zoo unter www.zoo-heidelberg.de oder
anhand der Patenschaftsbroschüre direkt im Zoo hierzu gerne
informieren.
Bild und Text: Zoo Heidelberg
06.12.2014
Alle klagen über das Wetter – der Zoo nicht!
Heidelberg- Es ist zu kühl für die Jahreszeit, es
regnet immer mal wieder, Strandbäder melden die Flaute. Ganz anders
sieht es im Zoo Heidelberg aus: Noch ein paar gute Tage zum
Monatsende und der August wird zum Rekordmonat mit über 70.000
Besuchern. „Zu dem guten Ergebnis tragen viele Faktoren bei. Das
Wetter ist ein ganz wichtiger Grund, sich für einen Zoobesuch zu
entscheiden.“ erklärt Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann.
Wie sieht das Ideale Zoowetter aus: Im Winter, zu
Beginn des Frühjahrs und im Herbst deckt sich dies mit dem
allgemeinen Empfinden: Sonnenschein, laue Temperaturen, nicht zu
windig. Ab Mai etwa hat der Zoo aber ein ganz anderes Wunschwetter
als die meisten Bürger: Nicht zu warm, gelegentliche Regenschauer –
vorzugsweise abends und nachts, das ist das Wetter, das die
Entscheidung für einen Zoobesuch begünstigt.
„Bei über 26°Celcius gehen viele Menschen lieber
ins Schwimmbad als in den Zoo. Bei uns ist dann doch etwas mehr
Kleidung erforderlich, die Zoobesucher laufen mehr und das
abkühlende Bad steht auch nicht auf dem Programm.“ weiß Dr.
Wünnemann um die Gründe. „Ab 30°Celcius
aufwärts ist bei uns „tote Hose“ und im
Tiergarten-Schwimmbad tanzt der Bär.“ Aber alleine auf das Wetter
kommt es nicht an: „Die Menschen gehen dorthin, wo sie wissen, dass
sie eine schöne Zeit erleben – dieser Abstimmung mit den Füßen
stellen wir uns jeden Tag.“ Für viele Mitarbeiter des Zoos ist
jetzt Hochsaison: Die Servicekräfte beantworten neben ihrer
Tätigkeit an der Kasse, im Zooshop oder an den Drehkreuzen tausende
von Fragen, die Gärtner pflegen die Grünanlagen mit Rasenmäher,
Heckenschere und Hacke – und freuen sich, dass sie dank des
regelmäßigen Regens nicht noch zusätzlich gießen müssen. Gerade im
Frühjahr und Sommer, wenn alles wächst und blüht – auch das Unkraut
–, kommen die Zoogärtner mit der Arbeit kaum noch hinterher. Das
relativ kühle Wetter ist aber auch gut für die Tierbeobachtung:
„Selbst Zebras und Elefanten, die an hohe Temperaturen gut
angepasst sind, machen bei großer Hitze lieber Siesta als
umherzutollen. Die einzigen Tiere, denen es auch der heißeste
Heidelberger Sommer wenig ausmacht, sind die Flamingos – sie können
ein bewundernswert breites Temperaturspektrum genießen: Am
Natronsee brüten Flamingos bei über 50°Celcius im Schatten – nur
gibt es dort keinen Schatten und die Vögel stehen in praller Sonne
in einer über 60° warmen ätzenden Lauge. Dieselben Tiere sind aber
auch in Hochlandseen anzutreffen, die nur wenige Grad kalt sind. Am
liebsten schaue ich jetzt den Waschbären zu, die ihre neue Anlage
erkunden, den Schweinen und den jungen Rosalöfflern, die mit ihrem
Löffelschnabel immer geschickter umzugehen lernen.“ verrät
Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann.
Zoo Heidelberg, Tiergartenstraße, 3, 69120
Heidelberg, www.zoo-heidelberg.de,
zooinfo@heidelberg.de, Tel.:
06221-64550
Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH, Presse Foto:
Peter Bastian
30.08.2014
Verheerender Diebstahl wirft Artenschutzprojekt in Indonesien um Jahre zurück
Verheerender Diebstahl wirft Artenschutzprojekt in
Indonesien um Jahre zurück
Simon Bruslund, Kurator, Zoo Heidelberg
Heidelberg/Java- Seit 2011 unterstützt der Zoo
Heidelberg das Erhaltungszucht- und Wiederauswilderungsprogramm des
Schwarzflügelstars (Sturnus melanopterus) auf der Insel Java in
Indonesien. Dieser Art teilt mit einigen anderen - auf
indonesischen Inseln endemischen - Vogelarten das traurige
Schicksal, durch Wilderei akut vom Aussterben bedroht zu sein. Der
einst häufig vorkommende schwarz-weiß gefärbte Starenvogel ist
heute kaum noch in der Natur vorzufinden. Zwar sind immer noch
geeignete Lebensräume vorhanden, aber wegen der jahrtausendlangen
Tradition in Indonesien, Vögel privat in Käfigen zu halten, sind
die Wälder von bestimmten Arten buchstäblich leergefangen.
Der Zoo Heidelberg unterstützt zusammen mit anderen Zoos die
Bemühungen zur Erhaltung dieser bedrohten Arten. Die Vögel werden
in Indonesien gezüchtet und in gesicherten Gegenden wieder
ausgewildert. Der Zoo hilft nicht nur mit finanziellen Mitteln,
sondern vor allem auch durch sein Knowhow in der Vogelzucht. Im
Chikananga Conservation Breeding Center, einer Auffangstation, die
sich in Chikananga im zentralen Java befindet, arbeitet ein
internationales Team aus deutschen und indonesischen Tierpflegern
hart dafür, die seltenen endemischem Singvögel artgerecht zu
pflegen und zu züchten. Jährlich werden einige Nachzuchten der
Schwarzflügelstare ausgewildert und deren Überleben von
Wissenschaftlern akribisch verfolgt und somit auch der Erfolg des
Projekts dokumentiert.
In der vergangenen Woche wurde in der Zuchtanlage
eingebrochen. Die Diebe haben die jungen Schwarzflügelstare, die
für Auswilderung vorgesehen waren, und einen Großteil der
wertvollen Zuchtpaare entwendet. Die Tiere sind wahrscheinlich für
die lokalen Märkte in Indonesien vorgesehen, wo es eine große
Nachfrage nach den traditionell gehaltenen Vögeln gibt. Es werden
hohe Preise gezahlt, gerade wenn die Tiere in der Natur nicht mehr
zu finden sind. Mitarbeiter von Chikananga bezeichnen die
Schwarzflügelstare als „lebende Status Symbole“. Insgesamt sind 160
Stare verschwunden und damit die Mehrheit des gesamten gesicherten
Weltbestands. Es wird vermutet, dass eine hochkriminelle Bande
dahinter steckt und dass man nur von Glück sprechen kann, dass
keine Menschen während des Raubüberfalls verletzt wurden. Mit den
Behörden geht nun die Suche los, die Tiere wiederzufinden. Eine
Belohnung wurde bereits für Informationen, die die Rückgabe der
Stare ermöglichen, zu Verfügung gestellt.
Für die Mitarbeiter in der Chikananga sowie die vielen
internationalen Unterstützer, so auch dem Zoo Heidelberg, hat diese
katastrophale Situation dem Kampf um den Erhalt der
Schwarzflügelstare eine neue Brisanz verliehen. Nur mit noch mehr
Entschlossenheit und mehr Mitteln für die Sicherheitslage der Tiere
sowohl in der Zuchtanlage, als auch in den Auswilderungsbereichen
wird es gelingen, ihre Zukunft zu sichern.
Der Artenschutz-Fond des Zoo Heidelberg unterstützt jedes Jahr
Artenschutzprojekte weltweit mit einem Schwerpunkt für hochgradig
bedrohte Primaten in Westafrika und Lebensraumerhaltung auf
Madagaskar. Dennoch stehen gerade viele kleine und oft übersehene
Arten ganz kurz vor der endgültigen Ausrottung. Es gehört zu den
Verantwortungen der Zoos dazu, sich auch für solche Arten, die
nicht immer zu den Besucherlieblingen gehören, einzusetzen.

Für weiterführende Fragen zu den indonesischen Vogelarten des
Arterhaltungsprojektes oder Unterstützung für Vogelschutzprojekte
im Zoo Heidelberg stehen Ihnen unser Kurator für Vögel, Simon
Bruslund, gerne zur Verfügung. Email: simon.bruslund@heidelberg.de
Zoo Heidelberg, Tiergartenstraße, 3, 69120 Heidelberg,
www.zoo-heidelberg.de,
zooinfo@heidelberg.de, Tel.:
06221-64550
Foto: Schwarzflügelstar von Florian Richter, Chikananga
Conservation Breeding Center
06.07.2014
Verband Deutscher Zoodirektoren beschließt neuen Namen und neue Satzung
Die Mitglieder des Verbands Deutscher
Zoodirektoren (VDZ) e.V. haben bei ihrer Jahrestagung im
westfälischen Münster über eine neue Satzung abgestimmt. Diese
beinhaltet unter anderem die Umbenennung der Vereinigung in
Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) e.V.
Köln– Das
Ergebnis war eindeutig: Mit nur zwei Gegenstimmen und zwei
Enthaltungen beschlossen die Mitglieder des Verbandes Deutscher
Zoodirektoren e.V. bei ihrer Jahrestagung in Münster eine neue
Satzung und Beitragsordnung sowie eine Namensänderung. In Zukunft
wird die Vereinigung Verband der Zoologischen Gärten (VdZ)
e.V. heißen. Damit möchte man zum Ausdruck bringen, dass der
Verband die wissenschaftlich geleiteten Zoologischen Gärten an sich
repräsentiert.
Die neu
beschlossene Satzung beinhaltet eine klare Definition des
Verbandszwecks. Im Vordergrund steht dabei der
verantwortungsbewusste Betrieb zoologischer Gärten und der damit
verbundene Tier-, Arten- und Umweltschutz. „Die Basis unserer
Arbeit ist die artgerechte Haltung und Zucht von Wildtieren.
Darüber hinaus fördern der VdZ und seine Mitglieder
wissenschaftliche Forschungsprojekte, die sich mit diesen Themen
beschäftigen“, sagt Theo Pagel, Präsident des VdZ.
Die Kategorie
„korrespondierende Mitglieder“ ermöglicht nun auch Mitarbeitern der
mittleren Führungsebene eine Mitgliedschaft. Außerdem ist die
Möglichkeit einer assoziierten Mitgliedschaft in der Satzung
verankert. Durch sie können auch andere Zooverbände oder
Organisationen wie z.B. der Berufsverband der Zootierpfleger (BdZ)
beitreten. Außerdem schreibt die neue Satzung vor, dass im Vorstand
ab jetzt immer ein Mitglied aus Österreich und der Schweiz
vertreten sein muss. Darüber hinaus sollen ebenso Vertreter aus
wissenschaftlichen und kaufmännischen Bereichen Teil des
erweiterten Vorstands sein.
Neben der neuen
Satzung haben die Mitglieder des Verbandes auch Änderungen in der
Beitragsordnung beschlossen. Der jährliche Mitgliedsbeitrag ist
erhöht worden und liegt nun zwischen 1.500 und 15.000 Euro. Die
Beitragshöhe orientiert sich individuell an der wirtschaftlichen
Stärke der Mitglieder. „Der Weg für eine besser ausgestattete
Geschäftsstelle mit Büro in Berlin ist somit geebnet. Die
zusätzlichen finanziellen Mittel ermöglichen uns eine noch
intensivere Auseinandersetzung mit den Themen tiergerechte Haltung
sowie Arten- und Naturschutz. Wir werden noch professioneller“,
sagt Pagel.
Der VdZ blickt auf
eine über hundertjährige Tradition zurück. Der Verband wurde 1887
bei der ersten Konferenz der deutschen zoologischen Gärten
gegründet. Doch erst nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt der VdZ
1951 erstmals eine Satzung. Im Laufe der Jahre öffnete sich die
älteste Zoovereinigung der Welt für immer mehr Mitglieder. Ende der
1960er-Jahre zunächst für Zoodirektoren aus den deutschsprachigen
Nachbarländern, später auch für wissenschaftliche Mitarbeiter. Das
erklärte Ziel: Gemeinsamer Einsatz für das Wohl der Tiere: Nur wer
Tiere kennt wird Tiere schützen!
Text: Verband der Zoologischen
Gärten (VdZ) e.V., Presse
25.06.2014
Farbenfroher Osterspaß im Zoo Heidelberg – Langohren im Einsatz
Das schöne
Wetter lockt viele Besucher in den Zoo Heidelberg und sorgt bei
Mensch und Tier für angenehme Frühlingsgefühle.
Heidelberg- Unter den wärmenden
Sonnenstrahlen haben Tulpen und Hyazinthen die Grünflächen des Zoos
in bunte Teppiche verwandelt. Am Ostersonntag dürfen sich die
Kinder auf etwas ganz Besonderes freuen: Ein lebensgroßer Osterhase
verwöhnt die kleinen Zoobesucher mit leckeren
Überraschungseiern.
Damit jedes Kind auch eines abbekommt, hat er zwei fleißige
Assistentinnen, die sich ebenfalls durch lange Ohren auszeichnen.
Die Poitou-Eselstuten Madeleine und Yvette tragen große Weidenkörbe
auf ihren Rücken, die prall gefüllt sind mit Überraschungseiern.
Kleine Zoobesucher können sich also auf das süße Geschenk freuen
und als Dankeschön die braven Eselstuten mit ein paar
Streicheleinheiten hinter ihren grandiosen Ohren verwöhnen.
Beim Hühnerstall in unmittelbarer Nähe zum Streichelzoo
gibt es eine weitere Attraktion zu bestaunen: Pünktlich zu Ostern
sind kleine, goldgelbe Hühnerküken geschlüpft. Die flauschigen
Federbällchen leben gemeinsam mit jungen Kaninchen und
Meerschweinchen in einem durch ein großes Fenster einsehbaren
Innengehege, das weich und warm mit Stroh und Hobelspänen
ausgepolstert ist. Auch nebenan im Streichelzoo ist ordentlich was
los. Dort wartet eine Riesenschar buntgescheckter, neugieriger
Ziegenjunge auf aufgeweckte Kinder. Nachwuchs hat sich außerdem bei
den Roten Riesenkängurus, den Schopfhirschen, vielen Vogelarten und
bei den Waschbären eingestellt. Mit viel Glück kann man durch die
Scheibe des Waschbärenhauses einen Blick auf die winzigen Zwillinge
erhaschen.
Ein weiteres Highlight im Zoo Heidelberg sind die vielen
Weißstörche, die sich in diesem Jahr an 16 Nestern auf dem Gelände
des Zoos zu schaffen machen. Die Brutzeit hat bereits begonnen und
endet Anfang August. Das Gelege wird von beiden Partnern über 30
Tage lang bebrütet und nach zirka zwei Monaten verlassen die
Jungvögel das Nest.
Es gibt also viele bunte Gründe, an Ostern den Zoo
zu besuchen.
Text: Zoo Heidelberg; Foto: Känguru mit
Jungtier © Heidrun Knigge; Junge Ziege © Susanne Fischer
14.04.2014
Große Freude im Zoo Heidelberg – Zuchterfolg bei den hochbedrohten Roloway-Meerkatzen
Die winzige Roloway-Meerkatze ist erst fünf Tage alt und
unternimmt bereits erste selbstständige
Krabbelversuche.
Heidelberg- Natürlich freut man
sich im Zoo Heidelberg über jedes gesunde Jungtier, doch der
erneute Zuchterfolg bei den hochbedrohten Roloway-Meerkatzen ist
nicht nur für die Zoomitarbeiter etwas ganz Besonderes. Die Geburt
der kleinen Meerkatze, deren Geschlecht zum jetzigen Zeitpunkt noch
nicht feststeht, ist ein großer Erfolg für das Europäische
Erhaltungszuchtprogramm dieser schönen, aber leider fast
ausgerotteten Affenart aus Westafrika.
In der Kleinfamilie geht es harmonisch zu. Bereits
wenige Stunden nach der Geburt „zeigte“ Mutter Manou ihren jüngsten
Nachwuchs den Besuchern, was immer darauf hindeutet, dass sich die
junge Familie entspannt und sicher fühlt. In den ersten Wochen
klammert sich das Jungtier fast ausschließlich an den Bauch der
Mutter, bevor es dann alleine seine Umgebung erkundet und
Zoobesucher durch kecke Spielversuche begeistert.
Roloway-Meerkatzen sind tagaktive Baumbewohner und leben in
Haremsgruppen, die aus einem dominanten Männchen, mehreren Weibchen
und deren Nachwuchs bestehen.
Die kleine Roloway-Meerkatze, die am 24. Februar geboren wurde,
zählt zu den seltensten Tieren in menschlicher Obhut weltweit. Sie
stehen durch Bejagung und Rodung riesiger Flächen der Regenwälder
am Rande des Aussterbens. Die schönen, eleganten Tiere mit ihren
langen, weißen Bärten, dem schwarz-braun glänzenden Fell und
flinken Bewegungen kommen nur noch im Regenwald der östlichen
Elfenbeinküste und dem westlichen Ghana vor. In den sumpfigen
Waldresten im Grenzgebiet beider Länder konnte in den letzten
Jahren mit Hilfe vom Zoo Heidelberg und dem Artenschutzprojekt
WAPCA ein kleiner Bestand nachgewiesen werden. Es ist
wahrscheinlich die größte Restpopulation dieser faszinierenden
Affenart auf der Welt. So zählt die Roloway-Meerkatze zu den 25
bedrohtesten Affenarten der Welt. Eine Jury der bedeutendsten
Primatologen und Naturschützer hat sie schon zum vierten Mal auf
diese von „Conservation International“ herausgegebene Liste gewählt
– ein zweifelhafter Ruhm.
Kein Zoo
in Nordamerika, Asien oder Australien hält diese hochbedrohte
Tierart. Der Zoo Heidelberg züchtete in den letzten zehn Jahren 13
Tiere nach und ist damit die bedeutendste Zuchtstätte weltweit. In
Heidelberg leben zwei Gruppen Roloway-Meerkatzen. Eine Gruppe mit
vier Tieren lebt im kleinen Affenhaus, die andere Gruppe mit dem
jüngsten Nachwuchs bewohnt ein Gehege im Menschenaffenhaus. „An
wohl keiner anderen Tierart lässt sich so gut verdeutlichen, wie
wichtig der Zoo für den Arten- und Naturschutz ist“, resümiert
Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann. „Mit den Roloway-Meerkatzen als
Flaggschiff wollen wir durch unsere Arbeit ihren Lebensraum
schützen, der zu den artenreichsten Regionen der Erde zählt. Sind
wir beim Schutz der Roloway-Meerkatze erfolgreich, können hunderte
von Arten vor der Ausrottung bewahrt werden“.
Infokasten Artenschutzprojekt WAPCA
Um ein endgültiges Aussterben wildlebender
Populationen zu verhindern, wurde bereits im Jahre 2001 vom Zoo
Heidelberg das Artenschutzprogramm „West African Primate
Conservation Action“ (WAPCA) ins Leben gerufen, das sich ganz dem
Schutz der Primatenarten dieses sensiblen Lebensraums verschrieben
hat. WAPCA wird vom Zoo Heidelberg aus koordiniert. Mit Spenden und
festen Beiträgen der WAPCA Mitgliedzoos wird unter anderem das
Primatenzentrum „Endangered Primate Breeding Centre“ in Accra, der
Hauptstadt Ghanas finanziert. Hier werden illegal gehaltene und
beschlagnahmte bedrohte Affenarten aufgenommen und auch
nachgezüchtet.
Das Engagement von WAPCA ist langfristig angelegt.
An dem Projekt beteiligen sich neben dem Zoo Heidelberg elf weitere
europäische Zoos sowie die Zoologische Gesellschaft für Arten- und
Populationsschutz (ZGAP). Das WAPCA-Projekt vereinigt verschiedene
Herangehensweisen zum Schutz der bedrohten Primaten. So gehören zu
den wichtigsten Aufgaben die Durchführung von Tierbestandaufnahmen,
Ausbildung und Bezahlung von Wildhütern, Förderung von
organisiertem Ökotourismus, Einrichtung von Schutzgebieten,
Aufklärung der lokalen Bevölkerung über den Schutz der Affen und
das Betreiben des Primatenzentrums für beschlagnahmte Affen im Zoo
in Accra, das für die Öffentlichkeitsarbeit genutzt wird.
Schulklassen besuchen die Affengehege und übernehmen Patenschaften
für die Tiere, dadurch bekommen sie einen anderen Bezug zu den
einheimischen Affen, die sie bisher nur als Fleischangebot auf den
Märkten kannten. Sie erfahren etwas über die Lebensweise der
einheimischen Tierarten, ihre Bedrohung und was nachhaltige Nutzung
der Ressourcen im Land bedeutet. Aber auch für die erwachsene
lokale Bevölkerung stellt das Primatenzentrum mittlerweile ein
lohnenswertes und informatives Ausflugsziel dar.
Zoo Heidelberg, Presse; Foto: Petra Medan
02.03.2014
Zoo Heidelberg: Mandarinenten auf Brautschau

Heißes Werben bei strenger Kälte: Während die meisten
Zootiere die kalten Tage eher gemütlich verbringen, bricht im
Winter die Zeit der balzenden Enten an. Auf dem Flamingo- und
Yellowstone-See des Heidelberger Zoos ist derzeit richtig viel los
– insbesondere die Balz der bunt gefiederten Mandarinenten ist ein
beeindruckendes Schauspiel.
Heidelberg- Obwohl die Brutzeit
der meisten Wasservögel erst im Frühling beginnt, stellen die Erpel
ihr farbenfrohes Gefieder schon jetzt zur Schau, um während der
Wintermonate die Weibchen zu beeindrucken. „Dahinter steckt ein
geschickter Trick der Evolution“, erklärt Simon Bruslund, der
Leiter des Vogelreviers.
„Die bunten Erpel fallen Raubtieren natürlich eher
ins Auge als die schlicht braunen Weibchen. Überstehen sie dennoch
den ganzen Winter unbeschadet, zeugt dies von ihrer Vitalität und
ihren Überlebensinstinkten“. Genau dies ist für die Weibchen ein
klares Signal für einen passenden und gesunden Partner.
Im Balzkleid tragen die auffällig gezeichneten
Mandarinenten-Männchen deutlich verlängerte Kopf- und Wangenfedern
in grüner, goldgelber, weißer und purpurglänzender Farbe. Ebenso
markant sind die auf dem Rücken segelartig nach oben gerichteten
goldgelben Fahnen der Armschwingen. Der Schnabel ist leuchtend rot,
die Beine gelblich oliv gefärbt.
Die Balz der Mandarinenten ist äußerst sehenswert:
In kleinen Gruppen präsentieren die Erpel ihr prächtiges Gefieder,
legen ihre Köpfe in die Federsegel und versuchen damit, die Gunst
der Weibchen zu erringen. „Sie steigern sich dabei gegenseitig hoch
– ein faszinierendes Naturschauspiel, insbesondere bei
Sonnenschein. Das muss man einfach einmal gesehen haben“, schwärmt
Bruslund.
Auf den Seen des Zoos tummeln sich zurzeit aber
auch die Erpel von Braut-, Kolben-, Schell-, Spatel-, Krick- und
Eiderenten in auffälligem Gefieder. Ihr heißes Werben wird
begleitet von den hellen Balzrufen der Eiderenten. Zu Beginn der
Brutzeit im Frühjahr ist der ganze Zauber dann allerdings auch
schon wieder vorbei.
Die Erpel kommen in die Mauser und tragen fortan
ebenfalls wieder ein schlichteres Gefieder, um bei der Aufzucht der
Jungen keine Beutegreifer anzulocken. Deshalb empfiehlt Simon
Bruslund: „An einem sonnigen Wintertag sollten Besucher unbedingt
die Gelegenheit nutzen, um die Balz der Enten auf den Seen unseres
Zoos zu beobachten und sich von der Symphonie der Farben mitreißen
zu lassen!“
Text: Zoo Heidelberg, Presse Bild: siehe
Copyright

01.01.2014
Zoo Heidelberg. Anpassung der Eintrittspreise ab 1. Januar 2014

Heidelberg- Zum Jahresbeginn
erhöht der Zoo Heidelberg seine Eintrittspreise. „Die allgemeine
Preisentwicklung zwingt auch den Zoo dazu, die Eintrittspreise
anzuheben“, begründet der kaufmännische Geschäftsführer des Zoos
Frank-Dieter Heck die veränderten Preise. Dennoch bleibt ein
Zoobesuch bezahlbar. Statt 8,40 Euro zahlen Erwachsene ab 2014 9,00
Euro, die Kinderkarte kostet dann statt 4,20 Euro 30 Cent mehr.
Auch bleibt es bei weiteren wichtigen sozial verträglichen
Sonderregelungen: Alle Besucher mit Heidelberg-Pass erhalten freien
Eintritt, für Schulen und Kindergärten gibt es besonders günstige
Tarife.
„Der Zoo Heidelberg hat seine Eintrittspreise in
den letzten Jahren immer orientiert am Lebenshaltungskostenindex
angepasst“, so Heck. Mit diesen moderaten Erhöhungen und dem
Zuschuss der Stadt Heidelberg konnten nur Teile der
Preisentwicklung aufgefangen werden, die gestiegenen Energiekosten
und der erhöhte Aufwand nach den Investitionen der letzten Jahre
aber nicht. Das neue Elefantenhaus und die Erweiterung der
Elefantenanlage, das Schimpansengehege und das gigantische
Spielschiff „Arche Noah“ finden sich im Eintrittspreis noch nicht
wieder. Im bundesweiten Vergleich der Zoos sind die Eintrittspreise
im Zoo Heidelberg sehr gering. Vor 30 Jahren lagen die
Eintrittspreise des Zoo Heidelberg deutlich über dem Schnitt der
deutschen Zoos, heute liegen sie deutlich darunter, obwohl der Zoo
Heidelberg in den letzten Jahren immer attraktiver geworden ist.
Der Zoobesuch kostet zwischen der Hälfte und einen Viertel
gegenüber anderen Live-Veranstaltungen (Theater, Konzerte, etc.)
oder gar Erlebnisbädern und Freizeitparks. „Wenn man dann bedenkt,
dass es sich beim Zoo um eine kombinierte Freizeit- und
Bildungseinrichtung handelt, bekommen die Besucherinnen und
Besucher für ihr Geld viel geboten“, betont Heck.
Für die Heidelberger gibt es eine Reihe von Vergünstigungen: Alle
Inhaber des Heidelberg Passes können den Zoo kostenlos besuchen.
Die sehr günstigen Jahreskarten für Familien und Kinder rechnen
sich bereits beim vierten Zoobesuch.
Auch im nächsten Jahr wird sich im Zoo Heidelberg
vieles tun: Bereits in wenigen Wochen wird das neue
Waschbärengehege an der Jugendherberge fertig sein. Das von außen
einsehbare Gemeinschaftsgehege der syrischen Braunbären und
Korsakfüchse soll ab Frühjahr 2014 vergrößert werden. „Außerdem ist
der erste Teil unseres Entwicklungsgeländes in Vorbereitung; dort
entsteht ein ganz besonderer Streichelzoo“, blickt Zoodirektor Dr.
Klaus Wünnemann bereits voraus in das Jahr 2015. Ausstellungen,
Artenschutztage und viele Aktionen stehen ebenso auf dem Programm
wie die weitere Entwicklung des Tierbestandes. Die Gärtner haben
bereits über 10.000 Blumenzwiebeln gesteckt, damit das neue Jahr
bunt beginnt.
„Das Ziel für 2014 ist klar: Wir wollen unsere
Aufgaben noch besser erfüllen und jeden Zoobesucher für den Natur-
und Artenschutz begeistern!“ fasst Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann
zusammen.
Eintrittspreise 2014
Tageskarten
Erwachsene 9,00 EUR
Kinder/Jugendliche 3 bis unter 18 Jahre 4,50
EUR
Schüler, Studenten, Behinderte, Begleitpersonen
von
Behinderten (jeweils mit Ausweis) 6,70 EUR
Familien-Kleingruppenkarte A (1 Erwachsener mit
max. 4
Kinder/Jugendliche) 15,70 EUR
Familien-Kleingruppenkarte B (2 Erwachsene mit max.
4
Kinder/Jugendliche) 24,70 EUR
Schulen und Kindergärten
(pro angefangene 10 Ki./Jug. ist eine
Betreuungsperson frei)
Kinder/Schüler unter 18 Jahren 4,10 EUR
Jahreskarten (Gültigkeit 12 Monate ab
Kaufdatum)
Familie (Vater, Mutter und eigene Kinder unter 18
Jahren) 90,00 EUR
Erwachsene 45,00 EUR
Ermäßigte mit Ausweis 33,50 EUR
Kinder/Jugendliche von 3 bis unter 18 Jahren 18,00
EUR
Sondertarife
Heidelberger Schulen 1,60 EUR
Jahreskarten für Heidelberger Kindergärten 125,00
EUR
Freier Eintritt für Besucher mit dem
Heidelberg-Pass, Blinde und deren Begleitperson.
Kombiticket Zoo Heidelberg, Zoo Landau, Zoo
Karlsruhe
Erwachsene 15,00 EUR
Kinder 7,50 EUR
Hinweis: Unsere Eintrittspreise sind gültig ab
01.01.2014
Zoo Heidelberg, Presse
27.12.2013
Zoo Heidelberg: „Ein Tag bei den Tieren“ – das etwas andere Zooerlebnis
Wer möchte nicht gerne einmal hinter die Kulissen eines
zoologischen Garten schauen, imponierende
Riesenschildkröten, mächtige Mähnenrobben oder possierliche
Erdmännchen hautnah erleben, den Tierpflegern bei ihrer Arbeit
helfen und ihnen dabei Löcher in den Bauch fragen? Mit dem Programm
„Ein Tag bei den Tieren“ bietet der Zoo Heidelberg faszinierende
Einblicke in das Leben seiner Tiere jenseits der Besucherwege.
Heidelberg- Das Angebot garantiert
eine spannende und abwechslungsreiche Zeit im Zoo und detaillierte
Informationen aus erster Hand. „Sehr viele Besucher wünschen sich,
den Tieren näher zu kommen als dies bei einem normalen Zoobesuch
möglich ist“, bestätigt Zookuratorin Sandra Reichler, die sich um
die Koordinierung des Programms kümmert. „Um die zahlreichen
Anfragen für unser Team machbar und auch für die Tiere erträglich
zu halten, haben wir diese Aktion für besonders interessierte
Menschen entwickelt, die wir jetzt auch mit konkreten Terminen ab
April 2014 in allen fünf Revieren anbieten“.
Buchbar
ist „ein Tag bei den Tieren“ als Gutschein für sich selbst oder zum
Verschenken. Das Angebot kostet pauschal 250,- Euro und gilt für
eine Person (plus eine Begleitperson auf Wunsch). Die Besucher
dürfen den Tierpfleger für etwa vier Stunden bei seiner Arbeit
begleiten und, wenn sie möchten, auch tatkräftig unterstützen. So
erhält man einen tiefen Einblick in den spannenden Alltag eines
qualifizierten Tierpflegers sowie der Zootiere und lernt deren
Charakter kennen. Allerdings kann ein direkter Kontakt zu den
Tieren nicht in jedem Fall garantiert werden. Wo es möglich ist,
wird der Tierpfleger den Gast jedoch an die Tiere heranführen
beziehungsweise sie füttern lassen.
Menschenaffen, Raubtiere, Vögel, Elefanten oder Huftiere –
der Interessierte hat die Qual der Wahl, denn der Besuch ist in
allen Revieren des Heidelberger Zoos möglich und gleichermaßen
interessant: Zum Raubtierrevier gehören nicht nur Löwen, Tiger,
Mähnenrobben oder Erdmännchen, sondern auch die friedlichen
Riesenschildkröten und wolligen Alpakas, im Affenrevier leben
Gorillas, Orang-Utans und Schimpansen, aber auch die hoch bedrohten
schönen Roloway Meerkatzen und weitere Tierarten wie Gürteltiere
und Weißbauchigel. Im Afrikahaus trifft man Antilopen, Zebras und
Pelikane, im Elefantenrevier begeistern die temperamentvollen
asiatischen Elefantenbullen. Das Vogelrevier beherbergt die
schönsten und seltensten Vögel aus aller Welt – aber was viele
nicht wissen: Zu diesem Revier gehören auch Faultiere, Binturongs,
Gürtelvaris und Kurzkrallenotter. Im Haustier- bzw. Großviehrevier
trifft man auf viele liebenswerte Zootiere, denen man wirklich
hautnah begegnen kann wie Poitou-Esel, Schweine, Ziegen, Schafe und
Ponys, aber auch Kängurus und Präriehunde.
„Der Tag bei den Tieren“ ist für Interessierte ab
16 Jahre geeignet, im Haustier- bzw. Großviehrevier dürfen aber
schon Kinder ab 10 Jahre in Begleitung eines Erwachsenen
teilnehmen. Die Anzahl der Termine ist begrenzt, deshalb ist eine
frühzeitige Anmeldung (direkt unter 06221-645519) erforderlich. Das
Angebot bezieht sich jeweils auf das ganze Revier und nicht auf
einzelne Tierarten (Ausnahme Elefanten). Empfehlenswert sind feste
Schuhe sowie robuste Kleidung, die auch Staub vertragen kann. Die
genauen Arbeitsabläufe sind von Revier zu Revier und von Tag zu Tag
ein wenig unterschiedlich. Nach dem Besuch in einem der Reviere
haben die Teilnehmer die Möglichkeit, den Rest des Tages kostenfrei
im Zoo zu verbringen. Weitere Informationen zum Angebot und den
Terminen können auf der Webseite des Zoos:
http://www.zoo-heidelberg.de/ein-tag-bei-den-tieren-das-etwas-andere-zooerlebnis
abgerufen werden.
Übrigens: Wer noch ein außergewöhnliches
Weihnachtsgeschenk für den Gabentisch sucht, das nicht nur beim
Auspacken Freude macht, wird hier fündig. Text und Foto: Zoo
Heidelberg.
14.12.2013
Zoo Heidelberg: Abenteuer pur – Mit lauten Hurra-Rufen wurde das riesige Spielschiff eröffnet
Im Zoo
Heidelberg gibt es eine neue Attraktion: Auf dem Spielplatzgelände
am Parkhaus segelt ein riesiges Schiff ganz aus Holz.
Heidelberg- Schon beim ersten
Anblick kommt man aus dem Staunen nicht heraus. Meterhohe
Segelmasten ragen in den Himmel, das Schiff erstreckt sich auf eine
Länge von über 60 Meter. Die Firma „Künstlerische Holzgestaltung
Bergmann“ verwirklichte mit der „Arche Noah“ im Zoo Heidelberg ein
unkonventionelles Spielgerät, das Kindern einzigartige
Spielerlebnisse bietet. Ab sofort ist die Arche zum Entern
bereit.
„… drei, zwei, eins, null – und jetzt entern!“ Als Zoodirektor Dr.
Klaus Wünnemann am Mittwoch bei strahlendem Sonnenschein das
neueste Spielgerät des Zoos eröffnete, gab es für die 50 Kinder
kein Halten mehr. Mit lauten Hurra-Rufen erklommen sie die „Arche
Noah“, ein Spielschiff mit gigantischen Ausmaßen. In
Sekundenschnelle hatten sie den Bauch des Schiffes erobert,
krabbelten begeistert durch die Kriechgänge und flitzten durch die
Gitterröhren in luftige Höhen nach oben. Bürgermeister Wolfgang
Erichson, der gemeinsam mit Klaus Wünnemann die Arche Noah
offiziell zum Bespielen frei gab, freute sich sichtlich mit den
Kindern. „Das Spielschiff ist ein weiteres Schmuckstück im Zoo und
ich bedanke mich dafür, dass der Zoo die Arche Noah den Kindern der
Region geschenkt hat“.
Entworfen und
gebaut wurde das neue Spielschiff von der Firma „Künstlerische
Holzgestaltung Jürgen Bergmann“, die seit 1990 auf einem ehemaligen
Waldbauernhof an der polnischen Grenze in der Nähe von Görlitz
Objekte wie Baumhäuser und komplette Spiellandschaften
herstellt.
Im Inneren des 60 Meter langen Holzbauchs verbergen
sich mit Trampolin, Kriech- und Klettergängen, Seilen und Schaukeln
wahre Schätze. „Weiterhin gibt es eine Futterkammer, ein Lager und
einen Tierarztraum – einfach alles, was man braucht, wenn man mit
Tieren auf hoher See unterwegs ist“, erklärt der Zoodirektor und
fügt hinzu: „Die Arche ist durchaus ein Symbol für den Zoo.
Schließlich gehört es zu unseren wichtigsten Aufgaben, den
Besuchern zu zeigen, wie man die Vielfalt der Natur bewahren und
die Tiere retten kann“.
Die Arche besteht aus unterschiedlichen, witterungsbeständigen
Hölzern wie Robinie, Lärche und Eiche. Natürlich entspricht die
gesamte Anlage den hohen Anforderungen für Sicherheitsstandards und
wurde vor der Eröffnung nach den gültigen Regeln der Technik
geprüft und abgenommen.
Die Arche im Zoo Heidelberg ist das längste Schiff, das die Firma
je gebaut hat und in dieser Anlage einzigartig. Da werden
Kinderträume wahr.
Text und Foto: Zoo Heidelberg www.zoo-heidelberg.de
04.11.2013
Zoo Heidelberg - Speckgesunder Nachwuchs bei den Mähnenrobben
Der kleine Pedro ist schon ein echter
Dickkopf
Heidelberg- Bei den
Mähnenrobben im Zoo Heidelberg gibt es Nachwuchs: Bereits am 21.
Juli brachte Robbenweibchen Holly nach einer Tragzeit von knapp
einem Jahr ihr erstes Jungtier zur Welt. Der Nachwuchs ist ein
Bulle und hat von den Pflegern den Namen „Pedro“ bekommen. Sobald
das Robbenbaby an Land und im Wasser geschickt genug ist, kommt es
gemeinsam mit seiner Mutter zur Gruppe. Bis dahin können
Zoobesucher den knuffigen Wonneproppen im „Mutter-Kind-Becken“ bei
seinen Tauch- und Schwimmübungen beobachten.
Die Fütterung der mächtigen Mähnenrobben gehört zu
den Highlights bei einem Besuch im Zoo Heidelberg. Seit Kurzem aber
stiehlt ein kleiner, schwarzer Wonneproppen den „Großen“ die Schau.
Es handelt sich um das gerade mal acht Wochen alte Mähnenrobbenbaby
„Pedro“. Der kleine Bulle ist quicklebendig und übt mit seiner
Mutter Holly im Mutter-Kind-Becken schwimmen und tauchen, denn das
will gelernt sein. Entgegen der allgemeinen Annahme können junge
Seelöwen nicht von Anfang an gut schwimmen. So wird eine junge
Robbe in den ersten drei Wochen fast komplett an Land versorgt.
Erst nach dem ersten Haarwechsel fängt es an, der Mutter ins Wasser
zu folgen. Auch der Speiseplan sieht für einige Zeit keinen Fisch
vor. Mähnenrobbenjunge werden von ihren Müttern fast ein ganzes
Jahr lang gesäugt, bevor die Kleinen lernen, selbst Fisch zu
fressen. Die Milch von Mähnenrobben enthält 35 Prozent Fett. So
nimmt es kein Wunder, dass Pedro sein Geburtsgewicht von acht Kilo
schon mehr als verdoppelt hat und die Speckröllchen an seinem
kleinen Leib zunehmen. Pedro ist das erste Kind der vierjährigen
Holly und das zweite Kind von Papa Atos, dem mächtigen
Mähnenrobbenbullen und Chef der Gruppe.
Generell werden nach der Geburt Mutter und Kind zunächst für einige
Wochen im Robbenhaus und auf der separaten Außenanlage von der
übrigen Gruppe getrennt gehalten, um den beiden eine ungestörte
Aufzucht zu gönnen und das Risiko eines Unfalls zu vermeiden. Erst
dann dürfen Mutter und Kind zurück in die Mähnenrobbengruppe.
„Diese Integration ist jedes Mal mit einigem Risiko verbunden“,
sagt Jörg Kubacki, Leiter des Robben- und Raubtierreviers. „Im
allgemeinen Tumult einer großen Mähnenrobbengruppe kann es
passieren, dass das kleinste Jungtier sich verletzt oder beim
Spielen mit den anderen im Wasser ertrinkt. Daher ist es wichtig,
dass die junge Robbe sowohl an Land wie auch im Wasser schon
möglichst sicher und geschickt ist, bevor es zu den Artgenossen in
die Gruppe kommt“.
Info:
Die
Heidelberger Mähnenrobbengruppe ist seit vielen Jahren und mit
derzeit sieben Tieren eine der größten und erfolgreichsten
Zuchtgruppen in einem deutschen Zoo. Die mächtigen Meeressäuger,
deren Verbreitungsgebiet sich entlang der Pazifikküste Südamerikas
von Peru bis Feuerland und entlang der Atlantikküste bis nach
Südbrasilien erstreckt, gelten im Gegensatz zu den zierlicheren
Kalifornischen Seelöwen als aggressiver und schwierig im Umgang.
Daher werden sie auch deutlich seltener in Zoos gehalten.
Mähnenrobben sind Wasserraubtiere und zählen zu den Giganten der
Meere. Ausgewachsene Mähnenrobbenbullen können ein Gewicht von 500
Kilo erreichen. Auch dies ist als Anpassung an ihren kalten
Lebensraum zu verstehen, denn große Körper kühlen langsamer aus als
kleine.
In Heidelberg zeigen diese imposanten Tiere nicht
nur zweimal täglich bei der Fütterung, zu welchen Kunststücken man
sie mit viel Geduld und Fingerspitzengefühl bringen kann, sie
sorgen auch seit 1999 regelmäßig für Nachwuchs. Prominentes
Mitglied ist der prächtige Bulle Atos, der 2005 in Heidelberg
geboren wurde. Sein Markenzeichen ist der mit Bravur vorgeführte
Flossenstand. Bei den Bullen sieht man die auffällige Mähne, die
dieser Tierart ihren Namen gibt.
Text: Zoo Heidelberg, Presse Foto: Petra
Medan
11.09.2013
Zoo Heidelberg: Tiergartenfreunde spenden 15.000 Euro für den Umbau des Löwengeheges
Mitglieder des Vorstands der Tiergartenfreunde überreichen Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann den Scheck in Höhe von 15.000 Euro.
Heidelberg- Der Verein der
Tiergartenfreunde Heidelberg e.V. überreichte dem Zoo einen Scheck
in Höhe von 15.000 Euro für den geplanten Umbau des Löwengeheges.
„Ich bedanke mich ganz herzlich für die Spende und freue mich, dass
sich die Tiergartenfreunde so engagiert und tatkräftig unseren
wichtigen Projekten annehmen“, sagte Zoodirektor Dr. Klaus
Wünnemann bei der Scheckübergabe. Wünnemann hofft, dass weiterhin
viele Spenden für den Umbau der Anlage zusammenkommen. Deshalb
stehen auch beim Zoo Spendenaktionen für die Löwen im Vordergrund.
Auf der Webseite wurde eine Online-Spendenmöglichkeit eingerichtet
und im April fand ein „Löwen-Spendenlauf“ statt, an dem 300 Läufer
mit Begeisterung teilnahmen.
In
den letzten Jahren unterstützte der Verein der Tiergartenfreunde
viele wichtige Bauvorhaben des Zoos wie den Neubau des
Elefantenhauses, den Umbau der Präriehundanlage und viele andere
Projekte mehr. „Nachdem es den Tiergartenfreunden gelungen ist, den
Bau des Elefantenhauses mit 100.000 Euro zu fördern, haben wir
zusammen mit dem Zoo Überlegungen angestellt, in welchem Bereich
die Unterstützung der Tiergartenfreunde zu einer Verbesserung der
Haltungsbedingungen und langfristig zur Förderung des Tier- und
Naturschutzes weiterhin beitragen kann. Schnell waren wir uns
einig, dass das Vorhaben des Zoos, die Löwen-Außenanlage zu
vergrößern ein Thema ist, das auch unseren Mitgliedern am
Herzen liegt“, betont Gerhard Bartelmus, 2. Vorsitzender der
Tiergartenfreunde.
Infobox Verein der Tiergartenfreunde
e.V.
Mit Hilfe von Mitgliedsbeiträgen und Spenden
unterstützt der Verein der Tiergartenfreunde e.V. seit seiner
Gründung im Jahr 1933 zentrale Projekte des Zoos. Im Verein finden
Menschen zueinander, denen die Entwicklung „ihres“ Zoos am Herzen
liegt. Der Verein bietet seinen Mitgliedern unter anderem
kostenlosen Zugang in den Zoo, die kostenlose Zusendung der
Mitgliederzeitung „Zoo aktuell“, Führungen, Vorträge und gegen
Kostenbeteiligung organisierte Tagesausflüge in andere Zoologische
Gärten. Weiterführende Informationen unter www.tiergartenfreunde.de
Zoo Heidelberg, Presse; Foto: Zoo
Heidelberg, Susanne Fischer
05.08.2013
Zoo Heidelberg: Für Besucher ist das Füttern der Zootiere ausdrücklich verboten
Heidelberg- Der Zoo
Heidelberg bietet eindrucksvolle Erlebnisse mit Tieren und – wo
immer möglich – den Besuchern einen direkten Kontakt zum Tier.
Leider gefährden einige wenige Besucher mit ihrem
falschen Verhalten diese Erlebnisse und Kontakte. Hinweistafeln mit
der Aufforderung „Bitte nicht füttern“ und „Nicht über die
Absperrung klettern“ sind keine Gängelei gegenüber tierliebenden
Zoobesuchern. Ganz im Gegenteil, es gibt handfeste Gründe.
Absperrungen schützen Tier und Mensch. Tiere, die von Zoogästen
gefüttert werden, können ernsthaft erkranken. Was vielleicht gut
gemeint ist, kann für einzelne Zootiere sogar tödlich enden.
Erlaubt ist das Füttern nur dort, wo spezielle Futterautomaten
aufgestellt sind.
„Och,
nur ein kleines Stück Schokolade“, „der Orang-Utan mag Kaugummi,
der streckt doch die Hand danach aus“, „so ein Apfel kann wohl
nicht schaden“, so oder so ähnlich lauten die Antworten von
„ertappten“ Zoobesuchern, spricht man sie unmittelbar auf ihr
Verhalten an. Leider aber kann jeder zugesteckte oder ins Gehege
geworfene Gegenstand, sei es etwas Essbares oder ein vermeintliches
Spielzeug, den Tieren schaden. Man stelle sich nur einmal vor, auf
welche Menge es sich summiert, wenn nur 10 Prozent der Besucher an
einem gutbesuchten Sonntag – das sind etwa 350 Gäste – ihr
Stückchen Zucker an Ziegen oder Esel verfüttern. Darüber hinaus
führen auch Lebensmittel, die allgemein als „gutes Futter“
angesehen werden, zu Schäden; Brot zum Beispiel kann bei
Wiederkäuern böse Koliken hervorrufen. Selbst Obst wie eine Banane
hat im Gehege der Gorillas nichts zu suchen, da es viel zu
energiehaltig ist. Im schlimmsten Fall endet die Ignoranz des
Fütterungsverbots mit dem Tod eines Tieres. „Wir sind sehr froh
darüber, dass sich die meisten Besucher daran halten oder auch
unser Anliegen unterstützen, indem sie unvernünftige Besucher
bitten, sich an die Vorschriften zu halten“, erklärt Zootierärztin
Dr. Julia Stockklausner. „Das Wohlbefinden der Tiere ist uns sehr
wichtig, deshalb erhalten alle unsere Tiere sorgfältig
zusammengesetztes und auf ihre speziellen Bedürfnisse angepasstes
Futter durch die Pfleger. Die Menge des Futters ist genau
berechnet. Das Füttern durch Besucher ist also klar im Interesse
der Tiere verboten, im ganzen Zoo weisen Schilder darauf hin“.
Dennoch beobachten Zoomitarbeiter immer wieder, wie sich Besucher
über die Hinweisschilder hinwegsetzen, Absperrungen überklettern
oder Gegenstände in die Gehege werfen.
Zoodirektor
Dr. Klaus Wünnemann nimmt dazu klar Stellung: „Der Zoo Heidelberg
bietet eindrucksvolle Erlebnisse mit Tieren und – wo immer möglich
– den Besuchern direkten Kontakt zum Tier. Leider gefährden einige
wenige Besucher mit ihrem falschen Verhalten diese Erlebnisse und
Kontakte. Es wäre überaus schade, wenn wir zum Schutz unserer Tiere
wieder zu massiven Absperrungen zurückkehren und begehbare Gehege
schließen müssten“.
Unerlaubtes, zusätzliches Füttern durch Zoobesucher
kann aber nicht nur zu Erkrankungen, Allergien oder gar zum Tod
eines Tieres führen und macht die Einhaltung artgerechter Diäten
unmöglich. Auch lernen die Tiere durch die Besucher sehr rasch,
dass es Leckereien gibt, wenn sie betteln. Dieses Bettelverhalten
führt zu Futterneid und provoziert Aggressionen zwischen den
Tieren. Nicht zuletzt erhöht es auch das Verletzungsrisiko für die
fütternden Besucher.
Natürlich ist es bei jedem Zoobesuch immer ein
einzigartiges und äußerst unterhaltsames Erlebnis, Tiere bei der
Fütterung zu erleben. Deshalb werden bei einigen Zootieren feste
Fütterungszeiten durch die Pfleger angeboten. Nahezu alle Tierarten
erhalten darüber hinaus aber auch über den gesamten Tag verteilt
kleinere Futterrationen. Außerdem befinden sich beim Streichelzoo,
bei der Löwenanlage, dem Yellowstone-See und dem Flamingosee
Behälter mit speziellem Tierfutter. Für einen kleinen Betrag können
Besucher dort Futter ziehen, um Ziegen, Enten und Fische zu
füttern. Für Tier und Mensch ganz sicher ein Genuss ohne Reue. Das
Futter ist gesund und von der Menge genau berechnet – sind die
Futterautomaten an einem besucherstarken Tag bereits am Nachmittag
leer, werden sie auch nicht mehr aufgefüllt, wenn die Tiere schon
ihre Tagesration bekommen haben.
Infokasten Fütterungszeiten Zoo
Heidelberg
11.00 Uhr Robbenfütterung mit Robbentraining
(außer freitags)
15.00 Uhr Pelikanfütterung (nicht im Winter)
15.45 Uhr Fütterung der Stachelschweine und
Waschbären
16.00 Uhr Robbenfütterung mit Robbentraining
(außer freitags)
16.30 Uhr Fütterung im Raubtierhaus
(außer samstags)
Zoo Heidelberg, Presse
24.07.2013
Zoo Heidelberg: Ein Paradies für Weißstörche
Ein Paradies für Störche
Heidelberg
- Ihr eifriges Klappern ist weithin zu hören und die Steilanflüge
auf ihre Nester sind von beeindruckender Akrobatik – der Zoo
Heidelberg entwickelt sich zur großen Freude seiner Mitarbeiter und
Besucher immer mehr zu einem regelrechten Paradies für Weißstörche.
Was viele nicht wissen: Lebensraumverlust, Strommasten und die
Folgen des Klimawandels setzen den Beständen dieser attraktiven
Vogelart stark zu. Deshalb freut sich der Zoo umso mehr, dass es in
diesem Jahr im Zoo einen Storchenrekord gibt: Gezählt wurden
bislang acht Nester sowie zwei weitere angefangene. Auf mehr als
fünf Horsten wird sicher gebrütet, und auch im Umfeld des Zoos, auf
dem Gelände des TSG 78, hat sich ein Storchenpaar niedergelassen.
Weißstörche brüten bevorzugt auf Hausdächern, Türmen oder Bäumen.
Gerne nehmen Sie auch künstliche Nestunterlagen wie Wagenräder an.
Die Brutzeit beginnt im April und endet Anfang August. Das Gelege
wird von beiden Partnern über 30 Tage lang bebrütet und nach zirka
zwei Monaten verlassen die Jungvögel das Nest. Da ein Storchenpaar
seinem Horst über Jahrzehnte treu bleibt und der Nestbau nie
abgeschlossen wird, kann der Horst eine Höhe von mehreren Metern
erreichen. Kein anderer europäischer Vogel betreibt einen derart
großen Nestbau.
Dass der
Weißstorch, auch als Meister Adebar und Klapperstorch bekannt, sich
im Zoo Heidelberg sehr wohl fühlt, hat seine guten Gründe. Bereits
Ende der 90er Jahre wurden mit Hilfe engagierter Naturschützer des
NABU die ersten Nester im Zoo aufgestellt und von den Störchen
begeistert angenommen. Seither werden die Tiere von Mitarbeitern
des NABU regelmäßig gezählt und die Jungtiere beringt. Das Beringen
ist nicht immer so einfach, wie Dr. Michael Preusch, Facharzt für
Innere Medizin am Universitätsklinikum Heidelberg und ehrenamtlich
für den NABU im Bereich Wanderfalkenschutz tätig, zu berichten
weiß. An manche Nester gelangt man nur mit Hilfe eines Hubsteigers.
Oben am Nest angekommen, wird der menschliche Eindringling von
wilden Scheinangriffen der Eltern umflogen, während sich die
Jungvögel tief in das Nest drücken. Das Beringen geht dann aber
sehr schnell und hinterlässt bei den Tieren keinen bleibenden
Eindruck. Nur mit Hilfe der Beringung ist zu erkennen, woher die
Störche kommen – auf den Nestern des Zoos brüten mehrheitlich
sogenannte Freiflieger, die direkt aus Afrika kommen, aber auch
Störche aus dem Mannheimer Luisenpark sind gern gesehene Gäste.
Daneben gibt es auch Störche, die ortständig sind und nicht mehr
ziehen. Diese „Nichtzieher“ entstammen von Zuchtprogrammen; der
Zugdrang bei Störchen entfällt bereits nach einem Jahr in
Menschenobhut. Dann werden sie ortständig. Die Mehrheit der
Störche, so Preusch, zieht über zwei Wege: Die „Westzieher“ fliegen
bei Gibraltar über das Mittelmeer, um in Westafrika vom Senegal bis
zum Tschadsee den Winter zu verbringen. Die „Ostzieher“ fliegen
über den Bosporus, das Jordantal und die Sinaihalbinsel nach
Afrika. Von dort aus geht der Zug weiter in Richtung Ostafrika.
Der Storch ist
zweifelslos ein Sympathieträger, vielerorts gilt der Weißstorch
auch als Glücksbringer. Und wie wir alle wissen, ist es der
Klapperstorch, der die kleinen Kinder bringt. Michael Preusch hat
dazu auch einen entsprechenden Vorschlag: „Es wäre einfach
wunderbar, wenn wir auf der Heidelberger Frauenklinik eine
Storchenplattform anbieten könnten“. Na, das würde doch wirklich
passen.
Infokasten Weißstörche
Weißstörche sind 80 bis 100 cm lang und haben
eine Flügelspannweite von etwa 200 bis 220 cm und haben trotz
ihrer Größe ein Gewicht von gerade einmal etwa 2,5 bis
4,5 Kilogramm. Bis auf die schwarzen Schwungfedern ist das
Federkleid blütenweiß. Schnabel und Beine sind rötlich. Die Stimme
des Weißstorchs ist sehr schwach ausgeprägt. Er verständigt sich
durch Klappern mit dem Schnabel. Das beeindruckende Balzritual etwa
geht mit ausgiebigen, gemeinsamen Schnabelklappern einher, dabei
wird der Hals weit nach hinten gebogen. Geklappert wird aber auch
zur Begrüßung des Partners am Nest und zur Verteidigung gegen
Nestkonkurrenten. Zoo Heidelberg, Presse
04.05.2013
Zoo Heidelberg: Noch mehr Platz für die vier „jungen Wilden“
Die vier Elefantenbullen erkunden ihr erweitertes Terrain. Neu für sie sind nicht nur der Flächenzuwachs und die steile Böschung zum Training ihrer motorischen Fähigkeiten; neben Sand haben sie nun auch einen zusätzlichen Belag aus Naturboden
Elefanten-Außenanlage wurde erweitert
Heidelberg- Zoobesucher konnten in den letzten
Wochen beobachten, dass auf der Außenanlage der Elefanten im Zoo
Heidelberg ordentlich gegraben und gebaut wurde. Der weitere Ausbau
der Elefantenaußenanlage war schon lange geplant und macht die
ohnehin großzügig gestaltete Anlage für Tier und Mensch nun noch
attraktiver: Zum einen haben die vier jungen Elefantenbullen mit
einer zusätzlichen Fläche von 600 Quadratmeter noch mehr Platz zur
Verfügung; zum anderen vergrößert sich auch die Fläche, von der aus
die Zoobesucher in das Gehege der beliebten Elefanten einblicken
können.
Für die Erweiterung des ersten Bauabschnitts bewegten die Bagger
über tausend Tonnen Erde und schufen so eine Böschung, von der die
Elefanten in akrobatischer Manier nach unten in einen neu
angelegten Trockengraben gelangen können. Drei Meter hohe
Mauerscheiben, die mit Elektrozaun gesichert sind, trennen die
Elefanten von den Besuchern. Die tatkräftigen Zoohandwerker hatten
sprichwörtlich alle Hände voll zu tun. Wolfgang Müller,
gärtnerischer Leiter im Zoo, betont, „dass die vorhandene
Bepflanzung erhalten blieb und die alten Bäume geschützt wurden“.
Der schöne Baumbestand – dazu zählen vor allem zwei alte Linden –
bietet den Dickhäutern nun gerade an heißen Tagen den begehrten
Schatten.
Pünktlich zu Ostern und im Zeitplan konnten die vier Dickhäuter zum
ersten Mal ihr neues Terrain erkunden. Ihrem Erkundungstrieb dabei
zuzuschauen ist die helle Freude. Gandhi, mit sieben Jahren der
jüngste der vier Elefantenbullen, erwies sich bei der Ersterkundung
des neuen Terrains als der mutigste. Mit gestreckten Beinen,
zurückgelehntem Oberkörper und wild rüsselnd spähte er zunächst
vorsichtig die künstlich geschaffene Böschung hinunter und
entschloss sich nach der Begutachtung voller Elan, den steilen Hang
hinunter zu robben. Danach hievte er seine zwei Tonnen Gewicht
wieder nach oben, um dem abwartenden Trio „Voi Nam“, „Tarak“ und
„Thai“ von seinen Erfahrungen zu „berichten“. Es ist immer wieder
faszinierend, die stille Kommunikation der Tiere zu beobachten. Zur
Verständigung mit Artgenossen nutzen Elefanten zu zwei Dritteln
Infraschall-Laute. Diese für Menschen unhörbaren Schwingungen
werden sowohl durch die Luft als auch durch das Erdreich
übertragen.
Nach erfolgreicher
Verständigung machten sich dann alle Viere zum Ab- und Aufstieg
bereit. „Das ist das Besondere an der Vergrößerung der
Außenanlage“, freut sich Revierleiter Stefan Geretschläger, „ab
sofort können wir und die Besucher bei den Elefanten noch weitere
motorische Fähigkeiten beobachten als das bislang der Fall war.
Denn nicht nur für die jungen Elefantenbullen bietet das erweiterte
Terrain mit der Böschung und einer neu geschaffenen Schlammsuhle
Abwechslung. Die Besucher können die Elefanten nun aus einer
zusätzlichen Perspektive beobachten, da sie sich auf dem gleichen
Niveau wie die Tiere befinden“.
In einem zweiten Bauabschnitt soll dann das alte
Elefantenhaus abgerissen und an der Stelle eine Trainingswand für
die klugen Tiere errichtet werden. Für Besucher wird die Anlage
dann noch interessanter, wenn sie aus nächster Nähe das
medizinische Training der Elefanten beobachten können.
Info: Das Haus und die Außenanlage der
Elefanten-WG
Das neue Elefantenhaus (500 qm, eröffnet im Juni 2010)
trägt den vielfältigen Bedürfnissen der Tiere Rechnung. In diesem
finden die Tiere unter anderem
-
einen großen Innenpool (das Badebecken umfasst
50.000 Liter)
-
eine beheizte „Sporthalle“ mit Sandboden und
vielfältigen Beschäftigungsmöglichkeiten
-
Boxen: eine Box mit 60 qm, 2 Boxen à 40 qm, 1 Box
mit 30 qm, Zugang zur
-
2000 qm großen Außenanlage mit Badebecken und
zahlreichen Beschäftigungs- und Rückzugsmöglichkeiten, zusätzlich
nun die Erweiterung um weitere 600 qm mit Böschung, Graben und
Schlammsuhle
zoo-heidelberg.de Text und
Fotos: Zoo Heidelberg
06.04.2013
Zoo Heidelberg – Der Kindersegen hält an. Faultier „Bam-Bam“ ist da!
Im Zoo Heidelberg
herrscht derzeit ein wahrer Kindersegen: Nach den Erdmännchen, den
Goldgelben Löwenäffchen, den Schafen und afrikanischen Zwergziegen
sorgte nun auch das Faultierpaar „Wilma“ und „Fred“ für Nachwuchs.
Das kleine Zweifingerfaultier kam Anfang März zur Welt und wurde
von den Tierpflegern „Bam-Bam“ getauft. Für den Zoo Heidelberg ist
es die zweite Nachzucht bei dieser ungewöhnlichen Tierart, die ihr
Leben kopfüberhängend in den Bäumen verbringt. Der 2011 geborene
„Pebbles“ ist schon vor einiger Zeit in einen französischen Zoo
umgezogen.
Faultiere verbringen die ersten Wochen ihres Lebens gut versteckt
und festgeklammert am kuscheligen Bauchfell der Mutter – aber mit
etwas Glück können Zoobesucher den Nachwuchs mit der großen
Stupsnase und den braunen Knopfaugen durch die Scheibe im
Innengehege der Südamerikavoliere beobachten. Ist „Bam-Bam“ ein
Junge oder ein Mädchen? „Man kann das bei Faultieren erst sehr spät
erkennen“, so Revierleiter Thomas Bersch, „das wird wahrscheinlich
noch einige Monate dauern“.
Obwohl Faultiere Einzelgänger sind, hegen „Wilma“
und „Fred“ ein inniges Verhältnis, was man daran erkennt, dass die
beiden sich oft einen Ast gemeinsam teilen. Im Hinblick auf ihren
gemeinsamen Nachwuchs verhalten sich die beiden ungewöhnlich, denn
normalerweise hält sich ein Faultiermännchen von dem Weibchen mit
Nachwuchs fern. In den Zoos wird deshalb oft das Männchen für eine
gewisse Zeit von Mutter und Kind getrennt. Wilma und Fred hingegen
kuscheln gemeinsam mit ihrem Nachwuchs so eng, dass kaum zu
erkennen ist, wo ein Faultier beginnt und das andere aufhört – ein
Verhalten, das sehr selten beobachtet wird.
Sobald sich die Temperatur auf mindestens 15 Grad
stabil eingependelt hat, darf die Faultierfamilie wieder das
Außengehege mitbenutzen. In der begehbaren Voliere hangeln die
Faultiere dann umgeben von vorwitzigen Guirakuckucken und
farbenprächtigen Grünwangen-Amazonen gemächlich an den Ästen
entlang.
In freier Wildbahn leben Zweifingerfaultiere in den
Baumkronen der tropischen Regenwälder von Mittelamerika und dem
Amazonasbecken bis zum südlichen Brasilien. Mit ihren bis zu 7,5
Zentimeter langen Sichelklauen sind sie perfekt an ein
kopfüberhängendes Leben in den Astgabeln angepasst. Darauf weist
auch der Scheitel hin, den die Tiere auf dem Bauch tragen, damit
das Regenwasser seitlich ablaufen kann. Ihr Name kommt ebenfalls
nicht von ungefähr: Zweifingerfaultiere dösen bis zu 20 Stunden pro
Tag und bewegen sich bevorzugt im Zeitlupentempo. In ihrer Heimat
dient diese scheinbar „faule“ Lebensweise aber durchaus einem
wichtigen Zweck, nämlich der Tarnung vor Feinden, zum Beispiel vor
Jaguaren oder Harpyien, das sind die riesigen Urwaldadler
Südamerikas.
Im Regelfall gibt es für Faultiere keine Veranlassung, sich
schneller zu bewegen. Vor Feinden sind sie bestens getarnt und für
ihre Nahrung – junge Blätter, Blüten und Früchte – müssen sie keine
weiten Strecken zurücklegen. Wenn die ruhigen Tiere dann aber
einmal aktiv werden, sind überraschte Blicke bei den Zoobesuchern
vorprogrammiert! Doch auch die beste Tarnung schützt nicht vor
allem: Wie viele Bewohner der tropischen Regenwälder sind auch
Faultiere durch die Abholzung ihres Lebensraumes bedroht. Zoo
Heidelberg, Presse
25.03.2013
Zoo Heidelberg erhöht Eintrittspreise geringfügig
Neue
Eintrittspreise ab 1. Januar 2013
Zum Jahresbeginn erhöht der Zoo Heidelberg seine
Eintrittspreise. „Die allgemeine Preisentwicklung zwingt auch den
Zoo dazu, die Eintrittspreise geringfügig anzuheben“, begründet der
kaufmännische Geschäftsführer des Zoos Frank-Dieter Heck die
veränderten Preise. Dennoch bleibt ein Zoobesuch bezahlbar. Statt
8,20 Euro zahlen Erwachsene ab 2013 8,40 Euro, die Kinderkarte
kostet dann statt 4,10 Euro, 10 Cent mehr. Auch bleibt es bei
weiteren wichtigen sozial verträglichen Sonderregelungen: Alle
Besucher mit Heidelberg-Pass erhalten freien Eintritt, für Schulen
und Kindergärten gibt es besonders günstige Tarife.
Auch im nächsten Jahr wird sich im Zoo Heidelberg
vieles tun: Das von außen einsehbare Gemeinschaftsgehege der
syrischen Braunbären und Korsakfüchse wird 2013 vergrößert. Bereits
im Bau ist die Erweiterung der Außenanlage der Elefanten, die nicht
nur den Elefanten zugutekommt, sondern mit neuen Einblicken die
grauen Stars des Zoos noch besser erleben lässt. In Vorbereitung
sind ein interessantes Gehege für Waschbären und Verbesserungen im
Spielplatzbereich und Gastronomie. „Spannend wird es auch zu
beobachten, wie in 2013 der erste Teil unseres Entwicklungsgeländes
Formen annimmt und dort ein ganz besonderer Streichelzoo entsteht“,
blickt Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann voraus. Ausstellungen im
Afrikahaus und viele Aktionen rund um die Löwen stehen ebenso auf
dem Programm wie die weitere Entwicklung des Tierbestandes: Das
neue Tigerpaar „Tila“ und „Asim“ bringt frischen Wind ins
Raubtierhaus und einige neue Volierenbewohner sollen folgen. Die
Gärtner haben bereits über 10.000 Blumenzwiebeln gesteckt, damit
das neue Jahr bunt beginnt.
„Das Ziel für 2013 ist klar: Wir wollen unsere
Aufgaben noch besser erfüllen und jeden Zoobesucher für den
Naturschutz begeistern!“ fasst Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann
zusammen. Zoo Heidelberg, Presse; Foto: Heidrun Knigge
Eintrittspreise 2013: 
20.12.2012
Der Heidelberg-Zoo-Kalender 2013 ist erschienen
Zwölf Mal Freude
schenken mit Elefant, Kea & Co.
Der Zookalender 2013 mit ausdruckstarken Bildern von den
Bewohnern des Heidelberger Zoos ist da! In Kooperation mit Sponsor
City-Druck Heidelberg und dem Verein der Tiergartenfreunde e.V. ist
ein Jahreskalender im Format A 3 entstanden, der jeden Raum
schmückt: Ob die jungen Elefantenbullen Voi Nam und Thai Rüssel an
Rüssel in einem Gespräch vertieft sind, Rosa Löffler ihr
prachtvolles Gefieder zeigen oder ein syrischer Braunbär elegant
durchs Wasser pflügt – jede Aufnahme präsentiert einen ganz
besonderen Ausschnitt aus der Artenvielfalt im Zoo Heidelberg. Die
Tierfotografien ergeben eine schöne Gesamtkomposition, die
gleichermaßen ins Wohnzimmer, Kinderzimmer, Büro oder das
Wartezimmer der Arztpraxis passt.
Tierfotografien sind sehr beliebt; um Tiere zu
fotografieren, braucht man neben fotografischem Geschick aber auch
viel Geduld. Das wissen all jene, die sich an dem Fotowettbewerb
der Tiergartenfreunde in diesem Jahr beteiligt haben. Die Jury
hatte es nicht leicht, die schönsten Bilder aus den 180
eingesandten Fotos auszuwählen. Einige der Fotos aus dem Wettbewerb
schmücken nun den Kalender, der für 9,95 Euro im Zooshop erhältlich
ist. Der Erlös kommt den Tieren des Heidelberger Zoos zu Gute.
14.11.2012
Stadtwerke Heidelberg bleiben Goldsponsor vom Heidelberger Zoo
Am 30.
Oktober haben die Stadtwerke Heidelberg und der Zoo Heidelberg sich
gegenseitig bestätigt, ihre bisherige, erfolgreiche Zusammenarbeit
fortzusetzen und einen neuen Kooperationsvertrag bis zum 30. Juni
2013 unterzeichnet. Die Stadtwerke Heidelberg hatten ihre
Kooperation mit dem Zoo im Jahr 2011 als erster Goldsponsor
überhaupt gestartet und unterstützen ihren Partner seitdem mit
Geld- und Sachleistungen. Im Zuge ihres Sponsorings haben sie auch
die Patenschaft für die Mähnenrobbe Awa übernommen.
In der neuen Phase der Zusammenarbeit soll unter anderem ein
Energielehrpfad für Kinder entwickelt werden. Mit dem
Kooperationsvertrag haben sich zwei starke Partner in der Region
zusammengeschlossen, die für mehr Lebensqualität und ein
attraktives Angebot weit über die Heidelberger Stadtgrenzen hinaus
stehen. Zoo Heidelberg, Presse
14.11.2012
Ein lehrreiches Jahr geht zu Ende, ein neues beginnt: FÖJ im Zoo Heidelberg
Zwei, die sich prima verstehen. Die „FÖJ-ler“ Anthea Wöhrstein und Annika Munz bei den Alpakas
„Langeweile im Zoo ist ein Fremdwort“, schwärmt
Annika Munz, und fasst damit in wenigen Worten ihr Jahr im Zoo als
„FÖJ“ zusammen. Das „Freiwillige Ökologische Jahr“, kurz FÖJ,
bietet Schulabgängern die Möglichkeit, die Zeit zwischen
Schulabschluss und Studium oder Ausbildung sinnvoll zu überbrücken.
Am 31. August 2012 endet für die Teilnehmer das FÖJ 2011/2012 und
die „Neuen“ stehen schon in den Startlöchern. Für die scheidenden
FÖJ ist es ganz selbstverständlich, ihre Nachfolger einzuarbeiten,
bevor sie sich schweren Herzens verabschieden.
Der Zoo Heidelberg und die Zooschule Initiative
Zooerlebnis e. V. bieten jährlich drei FÖJ-Stellen an: Im Garten-
und Handwerksbereich, im Schnittstellenbereich Wissenschaft und
Öffentlichkeitsarbeit sowie im pädagogischen Bereich der Zooschule.
Bei allen drei Stellen ist das Aufgabenspektrum sehr vielfältig und
es wird eine monatliche Vergütung bezahlt.
Während bei der Einsatzstelle „Garten und Handwerk“
überwiegend körperliche Arbeit im Vordergrund steht und
handwerkliches Geschick von Vorteil ist, sind bei den beiden
anderen beiden Stellen vor allem kommunikative Fähigkeiten und
PC-Kenntnisse wichtig. Auch sollte man bereit sein, an Wochenenden,
etwa bei Sonderaktionen und Veranstaltungen, zu arbeiten. Dafür
aber gibt es selbstverständlich einen Stundenausgleich. Nur durch
ein gutes Erscheinungsbild und gepflegte Beschilderungen können dem
Zoobesucher wichtige Botschaften zum naturgerechten und
nachhaltigen Umgang mit der Umwelt vermittelt werden. Wer wie
Annika Munz im Bereich Öffentlichkeitsarbeit und Wissenschaft ein
FÖJ absolviert, entwirft Plakate sowie Schilder zu Tier- und
Artenschutzprojekten und bringt diese im Zoo an den passenden
Stellen auch an. Der europäische Zoo- und Aquarienverband EAZA
führt jedes Jahr eine Kampagne durch, mit der die Besucher auf
dringende Probleme im internationalen Natur- oder Artenschutz
informiert werden. Der jeweilige Schwerpunkt muss für die
Zoobesucher mit Beschilderung, Ausstellungen und anderen Aktionen
interessant umgesetzt werden. Natürlich gilt es, an besonderen
Aktionstagen auch tatkräftig mit anzupacken und für die Zoobesucher
als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen.
Bei der Einsatzstelle „Garten“ ist ein grüner
Daumen förderlich, denn es steht vor allem das Erscheinungsbild des
Parks im Vordergrund. So ist die Pflege von Pflanzungen ebenso
notwendig wie die Mitwirkung im Handwerksbereich und den
Zoowerkstätten. In der Zooschule beinhaltet das Aufgabenfeld die
Tierpflege der Zooschultiere (zum Beispiel Bartagame und
Stabschrecken), die telefonische Sprechstunde und die Unterstützung
des Zooschulteams in allen Belangen.
Allen Stellen gemeinsam ist, dass die Teilnehmer
neue, spannende Erfahrungen machen und eine Menge an ökologischem
Wissen mitnehmen. „Man lernt sehr viel über sich selbst“, resümiert
Annika Munz. „Es ist ein tolles Gefühl zu wissen, dass ich viele
Herausforderungen bewältigt habe und von all dem werde ich auch in
Zukunft profitieren. Ich weiß jetzt, wie die Berufswelt
funktioniert. Aber ob es noch etwas Vergleichbares gibt, das
genauso spannend ist, wie ein Zoo, weiß ich nicht“.
Wie bewerben?
Bewerbungen für ein einjähriges FÖJ nicht an den
Zoo richten, sondern ausschließlich an die Landeszentrale für
politische Bildung Baden-Württemberg. Auf deren Internetseite
www.foej-bw.de gibt es alle wichtigen
Informationen. Zoo Heidelberg, Presse
03.09.2012
Zoo Heidelberg. Freude in Hectors Harem – heiß ersehnter Nachwuchs bei den Hulmanen
Das Warten
hat sich gelohnt. Nach mehr als fünf Jahren kann sich der Zoo
Heidelberg endlich wieder über Nachwuchs bei den Hanuman-Languren
freuen. Die Hanuman-Languren, die auch als Hulmane bezeichnet
werden, zählen als Kulturfolger und heilige Tiere zu den
bekanntesten Affenarten auf dem indischen Subkontinent. Vielen
Menschen sind die Hulmane von Bildern indischer Tempelanlagen
geläufig, wo die dort als heilig verehrten Tiere oft in großen
Gruppen anzutreffen sind.
Das Kleine, dessen Geschlecht noch unbekannt ist,
kam am 28. Juli zur Welt und verbringt seitdem die meiste Zeit an
Mamas Bauch gekuschelt. Von dort aus schaut es mit großen,
neugieren Augen in die Welt. Mit seiner zart-rosa Haut, die nur von
wenig Fell bedeckt ist, hat es noch nicht viel mit seinen
erwachsenen Verwandten gemein: Die Langurenart imponiert dem
Betrachter mit prächtigem silbrig-grauen Fell und einem dunklen
Gesicht, umrandet von einem weißen Haarkranz.
Für das Affenweibchen ist es zwar der erste
Nachwuchs, aber die neue Mutterrolle bereitet ihr keine
Schwierigkeiten: Liebevoll umsorgt sie ihr Neugeborenes, und auch
die anderen Weibchen der Gruppe kümmern sich, wie bei diesen
Schlankaffen üblich, mit um die Aufzucht des Jungtiers.
Dieser
schöne Zuchterfolg erfreut den Zoo umso mehr, da Vater Hector erst
im Dezember 2011 in den Zoo Heidelberg einzog. Der hübsche Hector,
der vorher im Zoo Ostrava (Tschechien) lebte, wurde zudem nicht
gerade mit offenen Armen empfangen: Die vier Weibchen und zwei
kastrierten Männchen taten sich anfangs schwer mit dem Neuzugang.
Nur zögerlich akzeptierten sie ihn als neuen Haremschef. Bedenkt
man allerdings die durchschnittliche Tragezeit bei Hulmanen, die
zwischen 190 und 200 Tagen liegt, muss Hectors sanfter Charme die
betreffende Dame doch recht schnell überzeugt haben.
Das Ergebnis dieser Liaison können die Zoobesucher
nun im kleinen Affenhaus bewundern, auch wenn die Mutter sich noch
öfter mit ihrem Nachwuchs zurückzieht.
Die Hanuman-Languren ernähren sich ausschließlich
vegetarisch, Beeren, Blätter und Samen stehen auf dem Speiseplan.
Ihr Magen weist eine einzigartige Besonderheit auf. Er ist in vier
Kammern unterteilt, um die schwerverdauliche Zellulose zersetzen zu
können und ähnelt deshalb dem Magen der Wiederkäuer. Zoo
Heidelberg, Presse
09.08.2012
Hallo, wer lacht denn da? Die „Lachenden Hänse“ im Zoo Heidelberg
Bei einem Besuch im
Zoo Heidelberg hört man schon von weitem, besonders in den Morgen-
und Abendstunden, durchdringendes Lachen. Es sind aber weder
Tierpfleger noch Besucher, die sich da vor Lachen auszuschütten
scheinen. Folgt der Besucher den markanten Lauten, so gelangt er an
das große Gehege der neuseeländischen Bergpapageien, den Keas. Seit
Anfang Juli 2012 lebt in der Voliere nun auch eine neue Vogelart
mit einem im Verhältnis zum Körper großem Kopf und kräftigem
Schnabel. Es ist der „Lachende Hans“, und seine Rufe erinnern an
das Gelächter von Menschen – daher hat er auch seinen Namen.
Der „Lachende Hans“ ist der größte Vertreter der
Familie der Eisvögel. In seiner Heimat Australien wird er
„Kookaburra“ genannt. Und weil er so regelmäßig immer um die
gleiche Zeit ruft, trägt er noch einen zweiten Namen:
„Buschmanns-Uhr“. Auch in der Mythologie der Aborigines spielen die
Kookaburras eine besondere Rolle. So besagt zum Beispiel eine
Legende, dass jeder bestraft wird, der den Vogel beleidigt.
Das „Gelächter“ der Vögel, das sie mit Vorliebe im
Chor vortragen, beginnt zunächst recht leise und steigert sich
irgendwann zu einem dröhnenden Geschrei, das ihnen dazu dient, ihr
Territorium abzugrenzen.
Kookaburras
werden bis zu 48 Zentimeter groß, Flügel und Schwanz sind ziemlich
kurz, ihr Gefieder ist am Rücken braun-grau, am Bauch und Hals weiß
gefärbt. Männchen und Weibchen sind äußerlich kaum zu
unterscheiden. Hat sich ein Pärchen gefunden, so bleiben sie sich
ein Leben lang treu. Ihre Eier brüten sie abwechselnd gemeinsam aus
und auch bei der Aufzucht sind immer beide Elternvögel
beteiligt.
Das Kookaburra-Pärchen
bewohnt im Zoo Heidelberg gemeinsam mit den Keas ein großes Gehege.
Die lebhaften und neugierigen Keas sind grundsätzlich nicht allzu
zartfühlend, wenn es um das Zusammenleben mit anderen Tieren geht.
Ihr Spieltrieb und Ihre Intelligenz verleiten sie gerne dazu zu
testen, wie weit sie bei neuen Mitbewohnern gehen können. Doch
schon nach recht kurzer Zeit wurden die beiden Kookaburras
akzeptiert und inzwischen ist die gemischte Wohngemeinschaft ein
schönes Beispiel für eine gelungene Vergesellschaftung
verschiedener Vogelarten in einem Gehege. Text und Foto: Zoo
Heidelberg, Presse
07.08.2012
Seltener gefiederter Nachwuchs im Zoo Heidelberg
Der
Klapperstorch war in den letzten Wochen im Vogelrevier im Zoo
Heidelberg fleißig unterwegs und hat nicht nur seinen Verwandten,
den Schwarzstörchen, sondern auch dem Sonnenrallen-Pärchen ein
gesundes Küken beschert. Beide Jungtiere sind wohlauf und werden
von ihren Eltern hingebungsvoll umsorgt und beschützt.
Sonnenrallen gehören in zoologischen Gärten zu den
Vogelarten, die nicht so häufig zur Brut schreiten und deren
Bestand in einem Europäischen Zuchtbuch betreut wird. Deshalb ist
man im Zoo Heidelberg besonders froh über die erfolgreiche
Nachzucht dieser schönen Vogelart aus den Tropen Lateinamerikas.
Ihr Lebensraum sind Fluss- und Seeufer innerhalb tropischer
Regenwälder. Das Gefieder der Sonnenralle ist markant schwarz,
weiß, rotbraun und gelblich gemustert. Auffällig sind die großen
Augenflecke auf der Flügeloberseite. Wenn sie ihre großen, runden
Flügel auffächert, etwa während der Balz oder in Drohstellung,
kommt diese Zeichnung erst voll zur Geltung.
Die Aufzucht teilt sich das monogam lebende Elternpaar fair unter
sich auf: Beide sind zu gleichen Teilen für das Brüten zuständig,
wobei der nicht-brütende Elternteil seinen Partner –und inzwischen
auch das noch flauschige Jungtier – mit Futter versorgt.
Vermeintlichen Gefahren stellen sich die Eltern todesmutig in den
Weg – fauchend, mit geschwellter Brust und aufgestelltem Schwanz
gehen sie auf alles und jeden los, der sich zu nahe an das Nest
heran wagt. Das muss auch Faultier „Wilma“ auf ihren Spaziergängen
durch das Gehege gelegentlich am eigenen Leib erfahren. Sie weicht
dem mit Moos gestalteten Nest aus, zeigt sich ansonsten vom
Imponiergehabe des wütenden, jedoch gerade einmal rund 200 Gramm
schweren Vogels aber sichtlich unbeeindruckt. Die Drohgebärden sind
trotzdem gerechtfertigt, denn die kleinen Küken sind sehr
unselbstständig und werden erst nach 22 bis 30 Tagen flügge. In
dieser Zeit sind sie besonders anfällig für Gefahren und deswegen
auf den Schutz der Elterntiere angewiesen.
Auch die
Schwarzstorcheltern leben monogam und kümmern sich abwechselnd um
ihren Nachwuchs, der bereits das metallisch-glänzende schwarze
Gefieder ausbildet, das für den Schwarzstorch so typisch ist. Die
ersten drei bis vier Wochen steht er unter ständiger Beobachtung
seiner Eltern, die, genau wie die Sonnenralle, etwaige
Eindringlinge energisch abwehren. Hierbei zeigen die sehr
stimmbegabten Vögel vollen Körpereinsatz: Unterstützt durch
stöhnende Rufe vollführen sie mit schlängelnden Kopfbewegungen
einen regelrechten „Tanz“, um ihre Feinde zu beeindrucken.
Im Gegensatz zu seinem Verwandten, dem Weißstorch,
ist der Schwarzstorch ein Kulturflüchter, der sehr scheu ist und
besonders in der Paarungs- und Brutzeit ausgesprochen sensibel auf
Störungen reagiert. Deswegen ist die Nachzucht dieser empfindlichen
Vögel besonders schwierig. Schon vor drei Jahren hatten die
Schwarzstörche hoffnungsvolle Brutversuche gestartet, doch bis
heuer musste der Zoo auf den ersten Aufzuchterfolg warten. Umso
glücklicher ist man im Vogelrevier über das schwarzgefiederte
Junge: „Das Revier ist sehr stolz, nach so vielen Jahren gesunden
Nachwuchs zu haben, der von den Eltern aufgezogen wird“, berichtet
Thomas Bersch, Leiter des Vogelreviers.
Die Sonnenrallen leben in der Südamerika-Voliere
neben dem Elefantenhaus. Sie teilen sich das Freiflug-Gehege mit
verschiedenen anderen Vogelarten und der Faultier-Familie. Die
Schwarzstörche sind zusammen mit den Waldrappen in den
Ibis-Volieren bei der Robbenanlage untergebracht. Zoo
Heidelberg, Presse; Foto: Thomas Bersch
19.07.2012
Besucher sind begeistert vom Zoo Heidelberg
Für viele Besucher eines der Highlights im Zoo Heidelberg - das Elefantenhaus und die jungen Elefantenbullen; hier Voi Nam und Tarak beim Baden
Touristische und wirtschaftliche Bedeutung
des Zoos für Heidelberg höher als angenommen
Die unabhängige Befragung der „Arbeitsgruppe für
empirische Bildungsforschung e.V.“ (Heidelberg) zur Zufriedenheit
der Besucher mit dem Zoo Heidelberg macht deutlich: Die Besucher
sind begeistert von dem, was ihnen der Heidelberger Zoo zu bieten
hat. Insgesamt wird der Zoo mit einer überragenden Gesamtnote von
1,75 beurteilt. Weit über 80% der befragten Zoobesucher beurteilten
ihren Tag im Zoo mit „sehr gut“ oder „gut“. Darüber hinaus zeigt
das Ergebnis aber auch, dass der Zoo für die Stadt Heidelberg
wirtschaftlich und auch touristisch an Bedeutung gewinnt.
Die Arbeitsgruppe für empirische Bildungsforschung
konzipierte gemeinsam mit dem Zoo einen Fragebogen, der mit knapp
40 Fragen ein detailliertes Bild des Publikums erhob. In drei
Erhebungszeiträumen in den Monaten August und September/Oktober
2011 und Februar 2012 wurden mehr als 1.700 Personen befragt. Die
Auswertung der dabei gewonnenen Fragebögen ergab detaillierte
Ergebnisse zur Zufriedenheit mit dem Zoobesuch, zur Herkunft des
Publikums, zum Anteil von Familien mit Kindern und zur
Familienfreundlichkeit des Zoos. Erhoben wurde auch die Bewertung
des Eintrittspreises, der Anteil von touristischen Besuchern und
die weiteren Aktivitäten in Heidelberg, die mit dem Zoobesuch
verbunden wurden.
Besonderes Highlight des Zoos ist nach Meinung der
Besucher das im Sommer 2010 eröffnete Elefantenhaus. Aber auch
sonst sieht sich der Zoo im Aufwind: Sehr viele der Befragten
lobten die positive Entwicklung der gesamten Zooanlage in den
letzten Jahren. Auch die Familienfreundlichkeit des Heidelberger
Zoos bekommt durchweg positive Noten: Insgesamt 84% stimmten
durchschnittlich mit „sehr gut“ oder „gut“. Da der Zoo vorrangig
von Familien mit kleinen Kindern besucht wird, sind die vorhandenen
Spielmöglichkeiten ein wichtiger Faktor für das positive
„Freizeiterlebnis Zoo“. Diese hohe Akzeptanz des Zoos macht sich
auch bei der Bewertung des Eintrittspreises bemerkbar: Kaum jemand
findet den Zoo zu teuer, 83% finden den Eintrittspreis angemessen
oder sogar günstig.
Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann freut sich über das
Ergebnis der repräsentativen Befragung, „weil die Besucher die
Entwicklung unseres Zoos positiv wahrnehmen und dies nun auch durch
eine unabhängige Befragung bestätigt wurde“.

Sehr interessant ist das Ergebnis hinsichtlich der
Anziehungskraft und damit letztlich auch der wirtschaftlichen
Bedeutung des Zoos für die Stadt Heidelberg: 20 Prozent des
Publikums kam direkt aus Heidelberg. Legt man die
Gesamtbesucherzahl des Jahres 2011 (600.000) zu Grunde, waren das
120.000 Personen. 480.000 Besucher kamen jedoch von weiter her.
Unter ihnen ist die größte Gruppe (31% bzw. 180.000 Personen) aus
der Umgebung im 20 Kilometer-Umkreis der Stadt. Noch einmal 10%
kamen aus den Städten Mannheim und Ludwigshafen. Fasst man diese
drei Gruppen als „Rhein-Neckar-Publikum“ zusammen, so macht dieses
Publikumssegment rund 61% aus. Aus dem übrigen Baden-Württemberg
und dem übrigen Rheinland-Pfalz kamen 24% der Besucher.
Von weiter weg kamen Besucher aus Hessen (9%),
andere Bundesländer und Ausland (6%), das sind hochgerechnet 90.000
Besucher pro Jahr.
Von besonderem Interesse war daher, ob die
nicht-Heidelberger Besucher – außer dem Zoobesuch – am gleichen Tag
noch etwas anderes in Heidelberg unternommen haben. Ergebnis: Je
nach Herkunft waren zwischen 30% und 60% aller Befragten am Tag des
Zoobesuchs auch sonst noch in der Stadt unterwegs. Die wichtigste
Aktivität war der Besuch der Heidelberger Altstadt, oft verbunden
mit einem Einkaufsbummel und auch der Besichtigung des Schlosses.
Auf die Gesamtbesucherzahl im Jahr 2011 hochgerechnet, haben 30.000
Personen ihren Zoobesuch mit einem Restaurantbesuch verbunden und
10.000 mit einer Hotelübernachtung.
Dr. Ulrich Paatsch von der Heidelberger
„Arbeitsgruppe für empirische Bildungsforschung“ betont, dass der
Heidelberger Zoo in erster Linie ein Magnet für die Bevölkerung in
und um Heidelberg ist. „Das Ergebnis zeigt aber auch, wie
weiträumig der Zoo Heidelberg inzwischen als Tagesausflugsziel
genutzt wird. Vor allem im Sommer trifft man Tagesausflügler und
Kurzurlauber an, die aus dem übrigen Baden-Württemberg, Hessen und
aus Rheinland-Pfalz stammen. Das ist ein deutlicher Beleg für die
hohe Attraktivität des Heidelberger Zoos als Ausflugsziel“. Zoo
Heidelberg, Presse; Foto: Heidrun Knigge
06.07.2012
Zoo Heidelberg: Service-Center feierlich eröffnet. Zoobesuch beginnt nun schon im Parkhaus
Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann, der kaufmännische Direktor des Zoos Frank-Dieter Heck, Architekt Wolfgang Kessler und der Heidelberger Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner(v.l.)freuen sich über die Eröffnung des Service-Center
Die Wetterfee meinte es gut, als pünktlich zur offiziellen
Eröffnung des neuen Service-Centers die Wolken aufbrachen.
Afrikanischer Trommelwirbel begrüßte die Gäste, ein Fantasiewesen
mit Löwengesicht – ein in Bodypaintkunst bemalter junger Mann –
durchschritt die Menge auf Stelzen und begeisterte Jung und
Alt.
Nach weniger als einem Jahr Bauzeit ist der
ungewöhnliche Gebäudekomplex, der das Parkhaus, den Zooeingang und
den neuen, großzügigen Zoo-Shop integriert, für die Besucher
geöffnet. Bereits Ende März 2012 ging das 3,3 Millionen Euro teure
Zoo-Parkhaus in Betrieb. Weitere 1,9 Millionen Euro hat der neue
Eingangsbereich samt Zoo-Shop gekostet. Neu ist, dass der Zooshop,
der von Schleichtieren über ausgewählte Kinderbücher bis hin zu
Accessoires ein großes Sortiment bietet, nun auch von Kunden
besucht werden kann, die nur einkaufen möchten.
In
seiner Begrüßung lobte Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann seine
Mitarbeiter, „die sich mit Ideen, Können und Erfahrung eingebracht
haben“. Frank-Dieter Heck, kaufmännischer Geschäftsführer, bedankte
sich bei den beteiligten Firmen: „Die Integration einer
Gebäudehülle für ein Parkhaus, einen Zooeingang und Shop ist
überhaupt nicht alltäglich“, so Heck. Dem konnte sich der
Heidelberger Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner nur anschließen.
„Mein besonderer Glückwunsch geht an alle, die das Projekt
verwirklicht haben. Das war ein wegweisender Schritt“.
Besucher des Zoos parken nicht mehr auf einem
normalen Parkplatz, der überall sein könnte. Schon bei der Einfahrt
in das 399 Plätze bietende Parkhaus werden sie von riesigen Bildern
der Elefanten und Zebras begrüßt. Die gesamte Nord-Außenfassade zur
Straße hin wurde mit Aluminium-Lamellen verkleidet, die von der
einen Seite eine Elefantenherde zeigen und von der anderen Seite
eine Zebraherde. Ein wahrer Blickfang. Schon bei der Annäherung an
das Treppenhaus des Parkhauses wird der Besucher erneut auf den Zoo
eingestimmt: Die einzelnen Etagen sind thematisch gestaltet: Ganz
oben segeln Adler, Bussarde und Schwalben durch das lichte Blau des
Himmels, eine Etage tiefer klettern Steinbock und Gämse über die
Felsen des Gebirges, auf den unteren Stockwerken folgen die Affen
im Regenwald, Löwe, Flusspferd, Elefant & Co in der Savanne und
Delfine und Robben des Meeres.
Dem optischen
Eindruck steht der akustische nicht nach: Über Lautsprecher auf
allen Etagen wird vom schrillen Schrei des Adlers über das
Löwengebrüll bis zum Zwitschern der Delfine auch das Ohr auf Zoo
gestimmt. Im Erdgeschoss befinden sich nicht nur die
Parkscheinautomaten, auch ein Geldautomat der Sparkasse steht rund
um die Uhr zur Verfügung. Dann betritt der Besucher den
Zoo-Eingang. Wer nach langer Autofahrt ein dringendes Bedürfnis
spürt, findet die ersten Toiletten bereits vor der Zookasse. Die
Besucher können sich anhand von Faltblättern und Bildschirmen über
die wichtigsten Fakten und Neuigkeiten vorinformieren und die
Goldstachelmäuse in ihrem geräumigen Terrarium bewundern, bevor sie
eine Eintrittskarte lösen.
„Das neue Service-Center“, so der Zoodirektor,
„setzt einen neuen Maßstab. Jetzt muss es weitergehen. Zur
Erweiterung des Zoo gibt es keine Alternative.“
Zoo Heidelberg, Presse; Foto Eröffnung: Mario
Maag; Foto: Parkhausebenen: Antje Hoyer
15.06.2012
Riesen-Ferkelei im Zoo Heidelberg
„Ferkeltankstelle“
Mitte März erblickten im Zoo Heidelberg 13
quicklebendige Ferkel das Licht der Welt.
Der tierische Nachwuchs hält seitdem Mutterschweine
und natürlich auch Tierpfleger auf Trapp. Mamaschwein „Paula“, eine
Mischung aus dem bekannten Iberico-Schwein, gebar fünf quirlige
Mädchen, die sie mit ganzer Kraft gegenüber der anderen
Schweinemutter „Lisbeth“ verteidigt. Lisbeth, ein hübscher Mix aus
Wildschwein und „Wollsau“, gebar drei weibliche und fünf männliche
Ferkel. Lisbeth und Paula sind von ihrem Wesen sehr
unterschiedlich. Lisbeth ist ruhiger und gelassener als die nervöse
Paula. Dieses Verhalten ist bei Lisbeth erblich bedingt, da sie zur
Hälfte ein Wildschwein ist. Beide sind zum ersten Mal Mutter
geworden und versorgen ihre Rasselbande vorbildlich.
Der Vater von allen Ferkeln ist ein
Schwäbisch-Hällisches Landschwein. Diese Rasse ist für ihre
Schwarzfärbung am Kopf, Hals und den Hinterbeinen bekannt. Darum
sehen die Ferkel im Zoo Heidelberg gar nicht so aus wie ein rosa
Marzipanschwein, sondern besitzen diese markante Musterung.
Mit ihren süßen Knautschnasen erkunden die sieben
Wochen alten Ferkel neugierig ihre neue Umgebung. Die verspielten
Jungtiere fühlen sich pudelwohl und gehen, wie richtige Schweine,
ihren Lieblingsbeschäftigungen nach: buddeln, grunzen, sich suhlen
und sich an ihren Mamas kuscheln. Wenn es ihnen nach dem Spielen
draußen zu kalt wird, flitzen die Kleinen selbstständig in den
Stall und wärmen sich an der Wärmelampe auf. Ihre Mütter bleiben
meistens alleine noch draußen.
Im Laufe der Jahrhunderte haben sich
weltweit verschiedene Schweinerassen entwickelt. Die Züchtungen
richteten sich nach den Bedürfnissen der Menschen, der der
jeweiligen Zeit und den Umständen. Über viele Rassen gibt
es daher nur noch rudimentäre Informationen, einige sind bereits
ausgestorben.
Im Zoo Heidelberg leben nicht nur exotische Tiere
aus fernen Ländern sondern auch Tiere aus unserem direktem Umfeld,
über die wir viel lernen können: Hühner, Ziegen, Esel, Ponys,
Schafe, Bronzeputen und Schweine. Schweine sind ganz anders als
viele Menschen denken. Sie sind neugierige Tiere und
erforschen ihre Umgebung sehr genau. Sie sind charmant,
intelligent und einfach liebenswert.
Wer die süßen Ferkel im Zoo Heidelberg besuchen
möchte, findet sie am Eselgehege in unmittelbarer Nähe des
Spielplatzes. Zoo Heidelberg, Presse; Foto: Madeleine
Brandt
26.04.2012
Gesundes Gorilla-Kind geboren
Die
Kinderschar in der Gorilla-Gruppe im Zoo Heidelberg wird immer
größer: Am Samstag, den 14. April ist im Zoo Heidelberg ein kleiner
Gorilla geboren worden, zehn Monate nachdem Kwame, Spross von
N’Gambe, auf die Welt kam.
Die 26 Jahre alte Mutter Zsa-Zsa und ihr
Neugeborenes sind wohlauf, zeigen sich aber selten den
Besuchern.
Zsa-Zsa kümmert sich liebevoll um ihr Kind und ist
sehr entspannt. „So ruhige erste Tage eines neugeborenen Gorillas
erleben wir selten“, freut sich Sandra Reichler, Kuratorin des
Zoos. Man weiß vorher nie, wie die Mutter, auch eine erfahrene, mit
dieser besonderen Situation umgeht. Zsa-Zsa macht alles richtig:
Sie hält das Junge und legt es, wenn sie schläft, auf ihrem Bauch.
Sie sucht sehr häufig die Ruhe der Schlafräume im Menschenaffenhaus
auf und macht ihrem älterem Sohn Banjoko unmissverständlich klar,
dass er mit dem Neugeborenen nichts zu schaffen hat. Besondere
Freude kam bei den Tierpflegern auf, als sie sahen, dass der Kleine
sofort und vor allem ausreichend trinkt.
In der Gorilla-Gruppe im Zoo Heidelberg leben neben
dem aktuellen Nachwuchs sieben Westliche Flachland-Gorillas. Der
stattliche Silberrücken Bobo (19 Jahre) führt eine
Gruppe aus drei Weibchen –
N’Gambe, Doba
und Zsa-Zsa und vier Jungtiere.
Banjoko wurde im Dezember 2006 geboren,
Kiki im April 2007, Kwame im Juni
2011 und nun im April 2012 der jüngste Nachwuchs, der
wahrscheinlich ein Junge ist. Bobo ist der Vater aller
Jungtiere.
In den nächsten Tagen wird Zsa-Zsa mit Ihrem Kind wahrscheinlich
nicht so oft zu sehen sein. Gorillas sind sehr sensibel, was
Veränderungen betrifft. Gerade an dem bevorstehenden Wochenende
könnte der Zoo eventuell den Zugang zu den Gorillagehegen sperren,
damit die ganze Gruppe, vor allem aber Mutter und Kind, genug Ruhe
finden. Aber das hängt ganz davon ab, wie sich Zsa-Zsa verhält.
Bislang ist sie die Ruhe selbst und die Gruppe ist sehr entspannt.
Zoo Heidelberg, Presse; Foto: Heidrun Knigge, aufgenommen
einen Tag nach der Geburt des Kleinen.
19.04.2012
Zoo Heidelberg: Küstenpanorama erstrahlt in neuem Glanz / Nordseefeeling im Zoo Heidelberg
„Das ist ja
wie an der Nordsee!“, rufen viele Besucher begeistert, kaum haben
sie, dem Schrei der Möwen folgend, das Küstenpanorama des Zoos
betreten.
Die kleine Anlage mit dem großen Erholungseffekt
ist eine der attraktivsten Anlagen im Zoo Heidelberg und wurde
gerade in wochenlanger Arbeit liebevoll saniert. In der begehbaren
Voliere für zahlreiche See- und Watvögel fühlt sich der eher an
hügelige Landschaften und Wälder gewöhnte Süddeutsche an seinen
letzten Urlaub an der Küste erinnert. Die naturgetreue Atmosphäre
bewirkt sogar, dass viele Besucher Salz auf den Lippen schmecken,
obwohl nur Süßwasser verwendet wird. Die perfekte Kulisse mit
Leuchtturm und reetgedecktem Häuschen, das Klatschen der Wellen an
den kleinen, weißen Sandstrand, wildes Möwengeschrei und der
leichte Geruch nach Fisch machen das Erlebnis vollkommen und formt
einen idyllischen Ausschnitt des Nationalparks Deutsches
Wattenmeer.
Besonders schön: Seit der Sanierung können sich
Zoobesucher nun wie Urlauber in originalen Strandkörben entspannen,
Meeresrauschen und Vogelruf inklusive.
Ein neues Netz spannt sich über den roten
Leuchtturm im Miniformat, der gleichzeitig ein beliebter
Aussichtspunkt für die Möwen und Inkaseeschwalben ist und das
reetgedeckte Fischerhäuschen dient zahlreichen Vögeln als warme
Rückzugsmöglichkeit.
Im Zoo Heidelberg lebt eine Vielzahl von
Meeresvögeln. Austernfischer oder Eiderente bestechen durch
auffällige Farben, Stelzenläufer und Säbelschnäbler kleiden
sich klassisch schwarz-weiß, Möwen sind meist in ein
zurückhaltendes Grau-Weiß gekleidet, machen aber mit
durchdringender Stimme auf sich aufmerksam. Die typischen
Verhaltensweisen der Nahrungssuche zeigen auch die Watvögel im
Küstenpanorama. Im sauberen Sand und regelmäßig gewechselten Wasser
finden sie zwar nur wenig Nahrungsteilchen, ihr angeborenes
Suchverhalten können sie dort aber bestens ausleben. Satt werden
sie durch Weichfuttermischung, bestehend aus Insekten und
Garnelenschrot, angereichert mit Hackfleisch. Zusätzlich wirft der
Pfleger mehrmals täglich kleine Fische in das Wasser, die innerhalb
kürzester Zeit von den verschiedenen Vögeln erbeutet werden.
Der
Besucher spürt: auch in Mitteleuropa gibt es Wildnis. Das
Wattenmeer, das vom niederländischen Ijsselmeer bis zur
süddänischen Nordseeküste reicht, ist ein einzigartiger Lebensraum,
der in dieser Form an keiner anderen Küste der Welt zur finden ist.
Zum Ökosystem Wattenmeer gehört nicht nur das eigentliche Watt, das
im Wechsel von Ebbe und Flut trocken fällt und wieder überflutet
wird. Salzwiesen, Dünen, Strände und Geestkliffs sind weitere
Lebensraumtypen des Mosaiks, das die einzigartige Vielfalt des
Wattenmeeres prägt. Die Idylle des tierreichen Nationalparks, den
wir als Touristen so gerne besuchen, sollte uns jedoch auch für
seine Gefährdung sensibilisieren. Verschmutzungen und Vergiftungen
sind ständige Belastungen des Wattenmeers. Im Juni 2009 wurde das
Wattenmeer in die UNESCO-Liste des Welterbes der Menschheit
aufgenommen.
Die Frühlingsgefühle sind in der Vogelwelt
ausgeprägt und werden lautstark und tänzerisch gezeigt. Die
Säbelschnäbler zeigen besonders auffällige Balzspiele. Sie stellen
sich im Kreis auf, verbeugen sich, streichen mit ihren Schnäbeln
über den Boden, trampeln und schreien erregt. Dieses für uns
seltsam anmutende Verhalten führt bei den Säbelschnäblern dazu,
dass sich die Paare für die Brutsaison finden und gegenseitig
stimulieren. Das Nest ist meist nur eine mit trockenen Halmen
ausgelegte Mulde im Sand, in der die vier gefleckten Eier von
beiden Elterntieren ausgebrütet werden.
Der wohl schönste und auffälligste Vogel im
Heidelberger Küstenpanorama ist die Inkaseeschwalbe mit dem
markanten roten Schnabel, deren lange weiße Federn am
Schnabelansatz an einen Schnurbart erinnern. Wie ihr Name schon
verrät, ist die Heimat dieser Seeschwalbenart die Küste Südamerikas
von Peru bis Chile. Ihre Haltung und vor allem ihre Zucht hat in
Heidelberg allerdings Tradition, so dass auch diese an den
deutschen Küsten nicht vorkommende Vogelart die Anlage am Neckar
bewohnt.
Nach Verlassen der Freiflugvoliere bietet sich den
Besuchern ein schöner Blick durch die bullaugenähnlichen Fenster
auf die Küstenlandschaft, eine Perspektive, die vor allem Kinder
besonders lieben. Text und Foto: Zoo Heidelberg,
Presse
29.03.2012
Zoo Heidelberg: Tiergartenfreunde spenden für das neue Löwengehege
Der Verein der
Tiergartenfreunde e.V. überreichte gestern dem Zoo Heidelberg einen
ersten Scheck in Höhe von 8.000 Euro für den geplanten Umbau des
Löwengeheges. „Ich bedanke mich ganz herzlich für die Spende. Ich
freue mich, dass sich die Tiergartenfreunde so engagiert und
tatkräftig unserem neuen Projekt annehmen“, sagte Zoodirektor Dr.
Klaus Wünnemann.
Mit Hilfe von Mitgliedsbeiträgen und Spenden
unterstützt der Verein der Tiergartenfreunde e.V. seit seiner
Gründung im Jahr 1933 wichtige Projekte des Zoos. Im Verein finden
Menschen zueinander, denen die Entwicklung „ihres“ Zoos am Herzen
liegt. Der Verein bietet seinen Mitgliedern unter anderem
kostenlosen Zugang in den Zoo, die kostenlose Zusendung der
Mitgliederzeitung „Zoo aktuell“, Führungen, Vorträge und gegen
Kostenbeteiligung organisierte Tagesausflüge in andere Zoologische
Gärten.
„Nachdem es den Tiergartenfreunden gelungen ist,
den Bau des Elefantenhauses mit 100.000 Euro zu fördern, haben wir
zusammen mit dem Zoo Überlegungen angestellt, in welchem Bereich
die Unterstützung der Tiergartenfreunde zu einer Verbesserung der
Haltungsbedingungen und langfristig zur Förderung des Tier- und
Naturschutzes weiterhin beitragen kann. Schnell waren wir uns
einig, dass das Vorhaben des Zoos, die Löwen-Außenanlage zu
vergrößern und einer neuen Gestaltung zuzuführen ein Thema
ist, das auch unseren Mitgliedern am Herzen liegt“, betont Gerhard
Bartelmus, 2. Vorsitzender der Tiergartenfreunde.
Seit dem Jahr 2005 unterstützte der Verein nicht
nur den Bau des Elefantenhauses, sondern finanzierte auch den Umbau
der Präriehundanlage mit 10.000 Euro sowie ein für die
tierärztliche Praxis notwendiges Inkubationsgerät in Höhe von 3.100
Euro.
Direktor Dr. Klaus Wünnemann hofft, dass möglichst
viele Spenden für die Löwenanlage zusammenkommen, damit die
Bauarbeiten schnell beginnen können. Dabei fasst der Zoo den Winter
2012/2013 ins Auge, um die Grünfläche östlich des Raubtierhauses
völlig umzugestalten. Die Vergrößerung der Fläche wird neben einer
reichhaltigen Strukturierung ihren Teil zu einem artgerechten und
erfüllten Leben der Tiere beitragen.
Um die zahlreichen Ideen realisieren zu können, benötigt
der Zoo dringend finanzielle Unterstützung. Die Kosten von
knapp 1 Million Euro kann der Tiergarten nicht alleine stemmen. Die
Vision des Zoos einer lebensecht gestalteten Umgebung und einem
spektakulären Zuschauererlebnis ist daher nur durch zahlreiche
Spenden möglich. Zoo Heidelberg, Presse; Foto: Annika
Munz
Bildlegende v.l.n.r.:
Dr. Dietrich Lorenz, 1. Vorsitzende Verein der Tiergartenfreunde
Heidelberg e.V.
Hans-Jürgen Pföhler, Schatzmeister Verein der Tiergartenfreunde
Heidelberg e.V.
Dr. Klaus Wünnemann, Direktor Zoo Heidelberg
Dr. Ursula Lorenz, Verein der Tiergartenfreunde Heidelberg
e.V.
Gerhard Bartelmus, 2. Vorsitzende Verein der Tiergartenfreunde
Heidelberg e.V.
25.02.2012
Zoo Heidelberg: Familienzuwachs bei den Keas
Keas sind sehr intelligent und neugierig und spielen mit allen Gegenständen, die sie finden.
Krallen wie Steigeisen, ein Schnabel wie ein
schmaler Eispickel und ein eher unscheinbares, überwiegend
olivfarbenes Gefieder – das ist der Kea, der einzige alpine Papagei
der Erde. Trotz eisiger Kälte sind im Zoo Heidelberg vor wenigen
Tagen gleich drei junge Keas geschlüpft, die geschützt in der
Bruthöhle bei Mama aufwachsen. Durch eine eigens dafür angebrachte
Kamera können Zoobesucher über einen Bildschirm am Gehege die
Szenerie innerhalb des Brutkastens beobachten. Im Vergleich zu
ihren Eltern, die ein überwiegend olivgrünes Federkleid tragen,
sehen die Jungen noch aus, als wären sie in Watte gepackt. In der
mit Stroh versehenen Bruthöhle ist die Kea Mama ständig damit
beschäftigt, ihre Jungen sauber und warm zu halten.
Überhaupt ist ein Besuch bei der Kea-Rasselbande
immer unterhaltsam und lohnenswert. Im Zoo Heidelberg kann man den
lebendigen Papageien trotz der Temperaturen beim Spielen zu
schauen, da ihnen die kalten Temperaturen nichts ausmachen. Die
Keas sind wahre Spaßvögel mit einem ausgeprägten Spieltrieb und
gelten in ihrer Heimat Neuseeland auch als die Clowns der
Berge.
Die äußerst intelligenten Papageien sind in der
Lage, Werkzeuge zu nutzen und sind technisch durchaus begabt. So
gelingt Ihnen das Öffnen von versperrten Mülltonnen mühelos und was
von neuseeländischen Touristen unbewacht liegengelassen wird,
wird von ihnen untersucht und sorgfältig zerlegt. Text und
Foto: Zoo Heidelberg, Presse
17.02.2012
Zoo Heidelberg. In der Kälte lässt es sich gut kuscheln
Rote Pandas beim Kuscheln
Seit zwei Wochen hat uns die Kälte voll im Griff. Aber
was machen die Tiere im Zoo, wenn Sie weder eine heiße Tasse Kakao
haben, noch Mütze und Schal?
Die meisten Tiere kommen mit den Temperaturen
erstaunlich gut durch den Tag. Und so wird auch für den Zoobesucher
die Kälte sicherlich nicht zum Nachteil, denn für einen schönen
Spaziergang mit Aufwärmen zwischendurch in den Tierhäusern ist der
Zoo jetzt im Winter und während der Faschingsferien ideal. Bis auf
den Hamster, der sich zum Winterschlaf ins Heu einbuddelt, und die
nordamerikanischen Präriehunde, die sich unter der Erde in ihrem
Bau verkriechen, sind alle Heidelberger Zootiere zu erleben. Die
Kamele haben sich bereits im Herbst ein schönes und dickes Fell
zugelegt und die Mähnenrobben nutzen die angenehme Temperatur ihres
Wasserbeckens, um sich aufzuwärmen. Einzig die Menschenaffen sind
bei diesen Temperaturen ausschließlich im Haus anzutreffen. Die
Tiere des Afrikahauses wie Zebras und Kudus sind stundenweise im
Freien. Auch die vier Elefantenbullen nutzen für einige Stunden
Ihre Außenanlage, sind aber öfter in ihrem komfortablen Haus ganz
nah zu erleben. Andere kälteempfindliche Tiere, wie zum Beispiel
die Kängurus oder zahlreiche Vogelarten des Zoos, sind „auf
Durchgang“. Das heißt, sie können zwischen ihrem Innen- und
Außengehege frei wählen und sich in ihren Häusern wann immer sie
möchten aufwärmen.
Es gibt aber auch noch andere Strategien. So lassen
sich die Roten Pandas ihre Paarungszeit von den klirrenden
Temperaturen nicht vermiesen – ganz im Gegenteil. Ganz nach der
Devise „Kuscheln gegen die Kälte“ sieht man sie in wärmender
Umarmung im Geäst sitzen. Zoo Heidelberg, Presse; Foto: Heidrun
Knigge
09.02.2012
Zählen, wiegen und messen – der Heidelberger Zoo macht tierische Inventur
Einmal im Jahr werden im Zoo nicht nur die Besucher gezählt,
sondern auch die Tiere, Futtersäcke, Werkzeuge, Reinigungsmittel
und vieles mehr. Während es bei Gegenständen oder Futter meist
wenig Überraschendes gibt, ist die Tierinventur für die
Zoomitarbeiter immer wieder spannend. Kein Zoobewohner kann sich
verstecken, nicht die fixeste Inkaseeschwalbe bleibt unentdeckt.
„Im letzten Jahr konnten wir uns über zahlreichen gesunden
Nachwuchs freuen“, berichtet Sandra Reichler, wissenschaftliche
Assistentin im Zoo und verantwortlich für die Tierinventur,
„darunter auch Nachwuchs von seltenen und bedrohten Tierarten“. Die
kleine Roloway-Meerkatze, die am 11. März 2011 das Licht der Welt
erblickte, gehört zu den etwa 30 Tieren, die in den Zoos weltweit
gehalten werden. Der Zoo Heidelberg hält mit sieben Tieren
damit ein Viertel des Weltbestandes der Roloway-Meerkatzen in
menschlicher Obhut. Im Juni wurde Gorilla-Junge „Kwame“
geboren, mit „Pebbles“ gab es den ersten Nachwuchs von
Faultierpaar „Wilma“ und „Fred“. Mehrfacher Nachwuchs bei den
possierlichen Erdmännchen entzückte die Besucher und
Mähnenrobbenbaby „Awa“, im Juli geboren, planschte und schwamm sich
rasch in alle Herzen. Weiterhin gab es Nachwuchs bei den
Stachelschweinen, Kamelen, großen Kudus und
Kaiserschnurrbarttamarinen. Einmalig in Europa war die Geburt von
Schopfhirsch „Maya im Oktober.
Die Tierinventur einmal im Jahr dient dazu, die
ständig beobachteten und notierten Veränderungen im Tierbestand mit
der tatsächlichen Zählung abzugleichen und eventuelle Abweichungen
zu überprüfen. Da kann es schon mal passieren, dass das Geschlecht
eines Tieres kurz nach der Geburt doch falsch bestimmt worden war
oder dass der Verlust einer Ente durch einen Fuchs erst bei der
Inventur bemerkt wird. Mehrere Tage mühten sich die Tierpfleger, um
alle Tiere zu erfassen, aber nicht jede Tierart ist dabei so
kooperativ und leicht zu zählen wie zum Beispiel ein Zebra. Die
flinken Rhesusaffen wollen nie stillhalten und entwischen keck in
alle Richtungen und die Vögel fliegen sowieso alle durcheinander.
Trotz solcher „Widrigkeiten“ müssen alle Tiere sorgfältig
aufgenommen werden. Zur Inventur zählt zum Beispiel bei den
Mähnenrobben auch, dass sie gewogen werden, um so die Entwicklung,
den Gesundheitszustand oder eine eventuelle Trächtigkeit zu
überwachen. Dank einer neuen Waage klappt das für Tier und Pfleger
reibungslos. Mähnenrobbenbulle Atos, der mit seinen sechs Jahren
fast die Pubertät hinter sich gebracht hat, wiegt stolze 320 Kilo.
Kaum zu glauben, dass der jetzt bereits mächtige Bulle in den
nächsten Jahren weitere 200 Kilo zunehmen kann.
Am 31.12.2011 lebten im Zoo Heidelberg insgesamt
1301 Tiere in 170 Arten, das entspricht in etwa dem Bestand vom
Vorjahr. Die größte Tiergruppe sind die Vögel, die mit 89 Arten und
526 Individuen vertreten sind, dicht gefolgt von den Säugetieren
mit 62 Arten und 440 Individuen.
Einige Tiere sind gestorben, wie die beiden
Löwenmänner Banka und Tschatscha und der Sumatra-Tiger Sabu. Aber
es kamen auch gewichtige Neuzugänge, wie im April der fünfjährige
Elefantenbulle Gandhi aus Kopenhagen, der in die Gruppe der
Jungbullen-WG sehr gut integriert ist. Auch Sari, ein charmantes
und lebhaftes Orang-Utan Weibchen aus dem Zoo Moskau, hat sich seit
ihrer Ankunft im Oktober 2011 bereits prächtig eingelebt. Mit
gleich fünf weiblichen Rotbauchmakis ist eine neue und liebenswerte
Tierart an den Neckar gezogen. Die dunkelbraun gefärbten
Rotbauchmakis mit ihren kugelrunden, leuchtenden Augen zählen zu
den Lemuren, eine Primatenart, die nur auf
Madagaskar heimisch ist.
„Insgesamt kann der Zoo Heidelberg auf ein äußerst
erfolgreiches Jahr in der Tierhaltung zurückblicken“ so Zoodirektor
Dr. Klaus Wünnenmann. „Wir hoffen, dass wir im Jahr 2012 so
weitermachen können!“ Zoo Heidelberg, Presse
Hinweise zu den Fotos: Im Juni wurde
Gorilla-Junge „Kwame“ geboren (Foto: Heidrun Knigge), mit „Pebbles“
gab es den ersten Nachwuchs von Faultierpaar „Wilma“ und
„Fred“ (Foto: Thomas Bersch). Mehrfacher Nachwuchs bei den
possierlichen Erdmännchen (Foto: Antje Hoyer) entzückte die
Besucher und Mähnenrobbenbaby „Awa“ (H. Knigge), im Juli geboren,
planschte und schwamm sich rasch in alle Herzen.
19.01.2012
Zoo Heidelberg: Artenschutz heißt Leben retten
Neben den für viele Menschen attraktiven „Flaggschiffarten" wie Sumatra-Tiger oder Orang-Utan ist eine Vielzahl unscheinbarer Tierarten von den Bedrohungen genauso betroffen.
Der Schutz der natürlichen Vielfalt ist eine der wichtigsten
Aufgaben unserer Zeit. Immer stärker greift der Mensch in die Natur
ein, weltweit weicht der Lebensraum vieler Tier- und Pflanzenarten
den menschlichen Aktivitäten, werden Tiere aus
unterschiedlichen Gründen gejagt und getötet. Hilfe ist dringender
nötig denn je. Die besten Zoos in aller Welt reagieren auf diese
Probleme und haben sich zur Aufgabe gesetzt, den
Artenschutzgedanken durch direkte Schutzbemühungen und durch
Bildung ihrer Besucher voranzutreiben.
„Der Zoo Heidelberg zählt den Artenschutz zu seinen
Kernaufgaben“, betont Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann. Die Bestände
mancher Tierarten sind in freier Wildbahn so rückläufig, dass sie
nur durch die Haltung und gezielte Vermehrung in Menschenobhut vor
der Ausrottung bewahrt werden können. Der Zoo Heidelberg bietet
Lebensraum für viele bedrohte Tierarten. „Wenn immer möglich,
stellen wir im Zoo gezüchtete Tiere zur Wiederansiedlung zur
Verfügung“, erklärt die Biologin Sandra Reichler. Die bei der
Haltung und Zucht gewonnenen, wissenschaftlichen Erkenntnisse
kommen auch den Artgenossen in freier Wildbahn zugute. Dazu wurden
zentral koordinierte Europäische Erhaltungszuchtprogramme
(EEP) geschaffen, an denen sich viele Zoos beteiligen. Der
Zoo Heidelberg nimmt aktuell an 17 Europäischen
Erhaltungszuchtprogrammen teil und das Team des Zoos am Neckar
arbeitet aktiv in Erhaltungszuchtprogrammen vieler Arten wie
Gorillas und asiatischen Elefanten mit. Sandra Reichler führt das
Zuchtbuch der seltenen Asiatischen Goldkatze.
„Wichtig ist vor allem die Zusammenarbeit mit
Schutzprojekten in Südostasien, damit diese wunderschöne Katzenart
vor der Ausrottung bewahrt werden kann“, so Reichler. Die
Zerstörung des Tropischen Regenwaldes, aber auch die Jagd auf ihr
rotgoldenes Fell haben die Asiatische Goldkatze selten werden
lassen. Neben der Zucht bedrohter Tiere leistet auch die Bildung
der Zoobesucher einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz. Besonders
die Programme der Zooschule legen großen Wert auf die Vernetzung
von naturwissenschaftlichem Wissen und handlungsorientierten
Naturschutz.
Außerdem beteiligt sich der Zoo Heidelberg an den
jährlichen Artenschutzabkommen des Europäischen Zooverbands (EAZA).
Mit Unterschriften und Sammlungen werden dringende
Naturschutzprobleme wie die Ausrottung der Menschenaffen bekannt
gemacht und Aktionen zum Schutz der betroffenen Tiere gestartet.
Die nächste EAZA-Kampagne 2012 widmet sich bedrohten Tierarten in
Südostasien. Im Zoo Heidelberg sind viele Tiere aus Südostasien
beheimatet, zum Beispiel die scheue und schöne Goldkatze, die
neugierigen Binturongs oder die quirligen Kurzkrallenotter.
Zusätzlich zu
den Aktivitäten in Heidelberg beteiligt sich der Zoo an
verschiedenen Projekten innerhalb (In-situ) der natürlichen
Lebensräume bedrohter Tierarten. Dafür wird ein fester Etat
bereitgestellt. Die Zoobesucher unterstützen mit einem Teil Ihrer
Eintrittsgelder die Artenschutzprogramme des Zoos. So flossen im
Jahr 2011 über 50.000 Euro der Zooeinahmen sowie Spenden der
laufenden Kampagnen direkt in Artenschutzprojekte. Seit über 10
Jahren engagiert sich der Zoo in Westafrika. In den letzten Resten
der westafrikanischen Regenwälder leben die seltensten Affen
Afrikas. Unter ihnen ist auch die elegante Roloway-Meerkatze, die
im Zoo Heidelberg gehalten wird. 2001 hat der Zoo dort die „West
African Primate Conservation Action“, kurz WAPCA, gegründet, um
durch Naturschutz und Umweltbildung in Ghana und der Elfenbeinküste
die bedrohten Affenarten vor der Ausrottung zu bewahren.
Der Zoo Heidelberg kümmert sich aber auch um ein
Artenschutzprojekt direkt vor unserer Haustür. Kaum einer weiß,
dass der Feldhamster in unseren Breiten fast ausgestorben ist.
Zusammen mit dem Mannheimer Artenhilfsprogramm für den Feldhamster
werden die Tiere im Zoo Heidelberg nachgezüchtet, um dann die
Jungtiere wieder in geeigneten Lebensräumen des Rhein-Neckar-Raumes
auszuwildern.
Beide „in-situ-Projekte“ des Zoos wurden vom
Weltzooverband WAZA mit dem „Zertifikat für In-situ-Artenschutz“
als beispielhaft ausgezeichnet.
Neben Roloway-Meerkatze und Feldhamster stehen
aktuell bedrohte Tierarten Madagaskars, der Philippinen und die
Mähnenrobben Südamerikas im Fokus. Zusätzlich hilft ein
Notfallfond, falls weitere Projekte dringend finanzielle Hilfe
benötigen.
Jeder Einzelne kann einen Beitrag zur Bewahrung der
Natur – auch vor der eigenen Haustür – leisten. „Wenn jeder unserer
600.000 Zoobesucher den Zoo mit ein wenig mehr Engagement für den
Naturschutz verlässt als er ihn betreten hat, dann haben wir ein
ganz wichtiges Ziel erreicht,“ resümiert Zoodirektor Dr. Klaus
Wünnemann. Zoo Heidelberg, Presse; Foto:
Sumatra-Tigerdame Kim: Rose von Selasinsky; Orang-Utan Ujian:
Heidrun Knigge
06.01.2012
Zoo Heidelberg – Ein erfolgreiches Jahr 2011
Es gab viele schöne Ereignisse im Zoo Heidelberg in diesem Jahr. Unter anderem die Geburt eines gesunden Gorillakindes (im Bild der kleine „Kwame“).
Seit seiner Eröffnung im Jahr 1934 konnte der Zoo Heidelberg
noch nie so viele Besucher willkommen heißen wie 2011 – rund
610.000 Menschen besuchten in diesem Jahr den Zoo. „Ausschlaggebend
für das hervorragende Ergebnis war in erster Linie das gute
Zoowetter im Frühjahr und Herbst und der nicht zu heiße Sommer.
Aber auch die steigende Attraktivität des Zoos durch Neubauten wie
das Elefantenhaus oder die Vergrößerung der Schimpansen-Außenanlage
dürfte viele zusätzliche Besucher angelockt haben“, freut sich
Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann. „Das Ziel ist, uns auf diesem
Niveau zu etablieren“.
Im Trend liegt dabei mehr denn je das Jahresticket,
berichtet Wünnemann. Unter den Besuchern sind inzwischen rund 2.500
Familien der Region, die eine solche Dauerkarte erworben haben.
Dass der Zoo weit über die Stadtgrenzen beliebt ist, zeigt die
Statistik, nach der die Besucher aus allen Städten und Gemeinden
der Metropolregion und zunehmend aus anderen Bundesländern
kommen.
Der kaufmännische Geschäftsführer Frank-Dieter Heck
sieht in der hohen Besucherzahl auch eine Verpflichtung für den
Zoo: „Die Infrastruktur für die Besucher muss weiter verbessert
werden“. So wird sich im nächsten Jahr im Zoo Heidelberg vieles
tun. Das neue Service-Zentrum, das ein zooeigenes Parkhaus mit 397
Plätzen, den Zooeingang und Zoo-Shop verbindet, soll im Frühjahr
2012 eröffnet werden. Vom Auto gelangen die Besucher direkt in das
Eingangsgebäude, wo sie alle Informationen finden und im
Zooshop nach Lust und Laune stöbern können. Der
jetzige Eingangsbereich des Zoos wird völlig neu gestaltet. Das von
außen einsehbare Gemeinschaftsgehege der syrischen Braunbären und
Korsakfüchse wird vergrößert und den Besucher erwarten interessante
neue Einblicke in die Tierwelt. Der bisher vom Zooshop genutzte
gläserne Kubus wird zum Cafe umgestaltet und die Anzahl der
Besuchertoiletten deutlich erhöht. Auch soll 2012 mit dem Umbau der
Löwenanlage begonnen werden. Die neue Anlage wird neben der
sechsfachen Fläche mit einer reichhaltigen Struktur ihren Teil zu
einem artgerechten und erfüllten Leben der Tiere beitragen. Es
bleibt spannend im Zoo Heidelberg. Foto: Heidrun
Knigge
30.12.2011
Zuwachs bei den großen Kudus im Zoo Heidelberg
Die beiden neuen Kudu-Weibchen Sabi und Arusha
„Papa, haben die denen die Ohren lang gezogen?“, ist
eine häufig gestellte Frage von Kindern, wenn Sie das erste Mal
einen „großen Kudu“ sehen. Neben den dunklen Glanzaugen zählen die
riesigen, runden Ohren der „großen Kudus“ sicher zu den auffälligen
Merkmalen dieser schönen, afrikanischen Antilopenart. Die markanten
Ohren haben eine durchaus wichtige Funktion. Kudus sind
sehr scheu und mit ihren großen, beweglichen Ohren können sie
verdächtige Geräusche aus beträchtlicher Entfernung wahrnehmen und
entsprechend reagieren. Sie können sogar die Ohren nach hinten
drehen und so hören, was hinter ihnen passiert.
Im Zoo Heidelberg sind vor kurzem zwei
Kudu-Weibchen aus dem Zoo Hoyerswerda eingezogen. Die 2003 geborene
Arusha und ihre 2008 geborene Tochter Sabi bilden nun mit dem
prächtigen Kudubock Kaito, dem Weibchen Stobi und deren Sprössling
Tawanda eine kleine Herde. Die Kudus in Heidelberg teilen sich mit
Zebras, Blessböcken und Pelikanen die bei den Besuchern sehr
beliebte weitläufige Afrika-Anlage. Die Anlage ist das
größte Gehege des Zoos und vermittelt einen Eindruck des
Zusammenlebens verschiedener Huftiere der afrikanischen
Savanne.
Da die zwei Neuankömmlinge bislang aber nie
mit anderen Tieren eine Anlage geteilt haben, müssen sie von den
Pflegern behutsam an die weiteren Bewohner der
Afrikaanlage gewöhnt werden. Deshalb wurden Sie zunächst mit den
anderen Kudus, anschließend mit den Blessböcken und nun mit der
Zebraherde zusammengelassen. Das Staunen war in den ersten Tagen
auf beiden Seiten entsprechend groß, sie leben sich aber zunehmend
gut in die Gemeinschaft ein.
Der große Kudu mit einer Schulterhöhe von zirka 150
Zentimeter bewohnt in kleinen Familienverbänden die Baumsavannen
vom Nil bis an die südliche Spitze Afrikas. Die hübschen Tiere sind
schlank und hochbeinig, ihre Grundfarbe ist graubraun. An den
Flanken laufen 6-10 weiße Streifen von der Rückenmitte nach unten.
Ein weißer Streifen bildet auf dem Rücken einen Aalstrich, ein
weiterer Strich verbindet die Augen. Die Kuduböcke tragen ein
markantes, schraubenförmiges Gehörn, das über ein Meter lang werden
kann – ein Grund, warum sie bei Jägern sehr beliebt sind. Zoo
Heidelberg, Presse
15.12.2011
Zoo Heidelberg: Erwachende Liebe bei asiatischen Schönheiten
Der Zoo Heidelberg
kann sich über zwei wichtige Ereignisse bei den extrem seltenen
Asiatischen Goldkatzen freuen. Seit Mitte September hat der
sechsjährige Goldkatzenkater „Saigon“ mit der 14 Jahre alten
„Vung-Tau“ eine neue Partnerin gefunden. Nach intensiven Bemühungen
ist es gelungen, eine genetisch besonders wertvolle weibliche
Goldkatze aus dem Allwetter-Zoo Münster in den Zoo Heidelberg zu
holen. Mit seiner vorhergehenden Partnerin verstand sich Saigon
weniger gut und trotz zweijähriger Versuche wollte sich das Paar
nicht aneinander gewöhnen. Das Goldkatzenpaar im Allwetter-Zoo
Münster hatte sich zwar gut verstanden, aber nicht gezüchtet. Aus
diesem Grund einigten sich die Zooverantwortlichen auf einen
Partnertausch.
Und nun bahnt sich zur großen Freude der
Tierpfleger im dichten Dschungelgrün des Geheges eine romantische
Liebesgeschichte zwischen den asiatischen Schönheiten an: Sie
kuscheln und schnurren und lecken sich gegenseitig ihr goldfarbenes
Fell – eindeutige Anzeichen für erblühende Liebesgefühle. Die
beiden sind bereits mehrere Stunden am Tag gemeinsam im Gehege,
nachts werden sie aber zur Sicherheit noch abgetrennt.
Es mag übertrieben klingen, die erfolgreiche
Annäherung der Katzen so zu betonen. Selbstverständlich ist das
regelrecht zärtliche Beieinander jedoch ganz und gar nicht. Von
Seiten der Tierpfleger war Fingerspitzengefühl, Erfahrung und
Engagement nötig, die wertvollen Goldkatzen in ihren ersten
kritischen Wochen des Kennenlernens zu begleiten. Die hochbedrohten
Asiatischen Goldkatzen sind extrem scheue Einzelgänger. Die Zucht
in Menschenobhut gelingt nicht überall. Zurzeit gibt es in Europa
auch nur acht Zoos, die Goldkatzen halten. Deshalb kommt der
überraschend guten Beziehung zwischen „Saigon“ und „Vung-Tau“ eine
besondere Bedeutung zu, auch im Hinblick auf Nachwuchs.
Die Haltung und Zucht von Goldkatzen hat im Zoo
Heidelberg Tradition. Seit 35 Jahren gilt der Zoo als das Zentrum
für die Zucht dieser schönen Tiere. Seit 2002 übernimmt der Zoo
Heidelberg die Verantwortung für das gesamte Zuchtmanagement der
Asiatischen Goldkatze in Europa. Koordinatorin für das Europäische
Erhaltungszuchtprogramm (EEP) ist Sandra Reichler, Kuratorin des
Zoos. Die Aufgaben eines EEPs sind vielfältig. Die Daten sämtlicher
in den Zoos Europas jemals gehaltenen Goldkatzen müssen
zusammengetragen und in ein spezielles Computerprogramm eingegeben
werden. Dieses Zuchtbuch enthält wichtige Informationen über die
Verwandtschaftsverhältnisse, die durchschnittliche Lebenserwartung,
die Wurfgröße und die Geschlechtsreife der Goldkatzen. Aus diesen
Informationen werden dann Empfehlungen zur Zucht, zur Abgabe und
zum Tausch einzelner Individuen an alle Halter weitergegeben. Auch
Haltungsempfehlungen für diese wertvolle und schwierig zu haltende
Kleinkatzenart wurden von der Biologin erarbeitet. „Wir sind
Anlauf- und Sammelstelle für alle wissenschaftlichen Daten, die zu
Asiatischen Goldkatzen in den Zoos und auch im Freiland aufgenommen
werden. Sie werden hier bearbeitet und dann an alle interessierten
Wissenschaftler und Kollegen weitergeleitet“ erklärt Sandra
Reichler. „Wichtig ist vor allem die Zusammenarbeit mit
Schutzprojekten in Südostasien, damit diese wunderschöne Katzenart
vor der Ausrottung bewahrt werden kann.“ Die Zerstörung des
Tropischen Regenwaldes, aber auch die Jagd auf ihr rotgoldenes Fell
haben die Asiatische Goldkatze selten werden lassen. Neben dem
Tiger gehört sie zu den am stärksten gefährdeten Katzen des
Tropischen Asien. Zoo Heidelberg, Presse
07.12.2011
Neue Eintrittspreise im Zoo Heidelberg ab 2012
Auch im nächsten Jahr wird sich im Zoo Heidelberg vieles tun:
Das neue Service-Zentrum, das ein zooeigenes Parkhaus mit 397
Plätzen, den Zooeingang und Zoo-Shop verbindet, soll im Frühjahr
2012 eröffnet werden. Vom Auto gelangen die Besucher direkt in das
Eingangsgebäude, wo sie alle Informationen finden und im
Zooshop nach Lust und Laune stöbern können. Der
jetzige Eingangsbereich des Zoos wird völlig neu gestaltet. Das von
außen einsehbare Gemeinschaftsgehege der syrischen Braunbären und
Korsakfüchse wird vergrößert und den Besucher erwarten interessante
neue Einblicke in die Tierwelt. Der bisher vom Zooshop genutzte
gläserne Kubus wird zum Cafe umgestaltet und die Anzahl der
Besuchertoiletten deutlich erhöht. Auch soll 2012 mit dem Umbau der
Löwenanlage begonnen werden. Die neue Anlage wird neben der
sechsfachen Fläche mit einer reichhaltigen Struktur ihren Teil zu
einem artgerechten und erfüllten Leben der Tiere beitragen.
Eine erste Veränderung steht direkt zu Jahresbeginn
an: Ab dem 1. Januar 2012 werden die Eintrittspreise um drei
Prozent leicht erhöht. „Wie alle anderen auch müssen wir auf
steigende Preise und Kosten reagieren“, betont Frank-Dieter Heck,
kaufmännischer Geschäftsführer des Zoos. Statt acht Euro zahlen
Erwachsene ab 2012 8,20 Euro, die Kinderkarte kostet dann statt 4
Euro 10 Cent mehr. Eine Kleingruppenkarte lohnt sich beim
Familienbesuch ab dem 2. Kind, eine Jahreskarte lohnt sich ab dem
5. Besuch und die Jahreskarten für Familien und Kinder sogar ab dem
4. Besuch pro Jahr. Auch bleibt es bei weiteren wichtigen sozial
verträglichen Sonderregelungen: Alle Besucher mit Heidelberg-Pass
erhalten freien Eintritt, für Heidelberger Schulen und Kindergärten
gibt es besonders günstige Tarife. Zoo Heidelberg,
Presse
30.11.2011
Nachwuchs bei den seltenen Schopfhirschen im Zoo Heidelberg
Als
Jörg Kubacki, Leiter des Robben- und Raubtierreviers, bei seiner
frühmorgendlichen Runde am 15. Oktober die Tür zum
Schopfhirsch-Stall öffnete, glaubte er zunächst, seinen Augen nicht
zu trauen. Gebettet auf einem Lager aus Stroh lag ein frisch
geborenes Schopfhirschkalb. Mit dem Nachwuchs hatte niemand
gerechnet, umso größer war die Freude über die Geburt der kleinen
„Maya“. Da Vater „Goofy“ in diesem Jahr einen komplizierten
Beinbruch hatte, musste man annehmen, dass er körperlich für lange
Zeit nicht in der Lage wäre, mit seiner Partnerin „Mieke“ für
Nachwuchs zu sorgen. Inzwischen ist der Bruch gut verheilt und
Mutter Mieke kümmert sich liebevoll um die kleine Maya.
Schopfhirsche sind im südlichen und zentralen China
sowie in Myanmar in tropischen und subtropischen Bergwäldern
verbreitet und in Zoos sehr selten. Der Zoo Heidelberg ist einer
von nur fünf Zoos in Europa, der Schopfhirsche hält und im Jahr
2011 ist der Zoo Heidelberg wahrscheinlich der einzige europaweit,
in dem ein Schopfhirschkind geboren wurde.
Da der Lebensraum der seltenen Hirschart durch
Abholzung immer weiter vernichtet wird, sind Zoonachzuchten sehr
wertvoll für den Fortbestand dieser schönen Tiere. Zur Sicherheit
wurde das Jungtier mit seiner Mutter zunächst im Innenstall
untergebracht. Nach zwei Wochen kamen Mutter und Kind in ein
Absperrgehe getrennt von Vater Goofy und den Kleinen Pandas. Die
Kleinen Pandas sind zwar nicht bedrohlich für die Schopfhirsche,
hätten aber das Kleine verletzen können. Seit dieser Woche ist die
junge Familie auch gemeinsam auf der Außenanlage zu sehen. Zwar
leben die dämmerungs- und nachtaktiven Schopfhirsche in freier
Wildbahn einzelgängerisch und gelten als sehr scheu. Die
Schopfhirsche im Heidelberger Zoo äußern hingegen ein auffällig
soziales Verhalten und zeigen sich öfter dem Besucher.
Die drei Schopfhirsche bewohnen im Zoo Heidelberg
gemeinsam mit den Kleinen Pandas ein großes Gehege. Von Frühjahr
bis Spätherbst gesellt sich zu ihnen ein Trupp griechischer
Landschildkröten. Die gemischte Wohngemeinschaft ist ein schönes
Beispiel für eine gelungene Vergesellschaftung verschiedener
Tierarten in einem Gehege.
Schopfhirsche erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von
110 bis 160 Zentimeter. Ihr raues Fell ist dunkelbraun oder
dunkelgrau gefärbt, die Lippen, die Ohrspitzen, die Unterseite des
Schwanzes und manchmal die Augenregion sind leuchtend weiß.
Namensgebendes Merkmal dieser hübschen Tiere ist der schwarzbraune,
hohe Haarschopf am Kopf. Das Geweih, das nur die Männchen tragen,
besteht aus zwei kleinen Spießen, die meist gänzlich im Schopf
verborgen sind. Männchen haben außerdem verlängerte, bis zu fünf
Zentimeter lange, obere Eckzähne, die aus dem Maul ragen.
Zur Kommunikation untereinander dient ein lautes
Fiepen. Die Nahrung der Schopfhirsche besteht aus Gräsern,
Blattwerk, Kräutern, Früchten sowie auch Aas. Im Heidelberger Zoo
erhalten sie zusätzlich ausgewähltes Gemüse, Haferflocken,
Kraftfutter sowie ab und zu ein rohes Ei oder Hundefutter. Zoo
Heidelberg, Presse; Foto: Jörg Kubacki
24.11.2011
Zoo Heidelberg. Auch Jungelefant Tarak mag Halloween
Jetzt im
Herbst ist der große rote Kürbis, kunstvoll zur schaurig-gruseligen
Fratze geschnitzt, das Symbol für das Halloweenfest schlechthin.
Kürbisse erfreuen sich nicht nur bei uns Menschen großer
Beliebtheit. Auch die Tiere im Zoo Heidelberg freuen sich über die
jahreszeitliche Bereicherung ihres Speiseplans und viele von ihnen
lieben das schmackhafte Gemüse. Die vier jungen Elefantenbullen
bevorzugen den Kürbis zum Spielen und Kaputtmachen. Dieser wird
zunächst begutachtet, auf dem Boden hin- und her gerollt, dann mit
dem kräftigen Fuß in rüsselgerechte Teile zerstoßen, um schließlich
verspeist zu werden. Besonders der kleinste Elefant Tarak zeigt
sich von dem roten und leckeren Ball begeistert. Und da er am 28.
Oktober seinen sechsten Geburtstag hat, soll er auch ein bisschen
feiern dürfen – natürlich mit eigenem Kürbis. Ob er des nachts
allerdings auch einen geheimnisvoll leuchteten Halloween-Kürbis zu
schätzen wüsste, bezweifeln die Pfleger: „Er würde nachts
wahrscheinlich beim bloßen Anblick einer solcher Fratze laut
trompetend Schutz bei seinem großen Freund „Voi Nam“ suchen und ihn
vorschicken“, schmunzelt Tobi Kremer, Pfleger im
Elefantenrevier.
Der Herbst bietet den Besuchern eine besonders schöne Zeit im
Zoo. Tierbeobachtungen sind in der ruhigeren Jahreszeit bei noch
milden Temperaturen besonders gut möglich und man lässt sich gerne
von dem gelassenen Treiben inspirieren. Die abwechslungsreiche
Parklandschaft des Zoos zeigt sich inzwischen in warmen
Herbsttönen. Besonders schön sind das leuchtende Gelb des
amerikanischen Gelbholzbaums mitten auf der Flamingowiese und die
in verschiedenen Rottönen schimmernden Amberbäume. Ein Highlight
bietet sicherlich die Ausstellung beeindruckender
Steinskulpturen aus Zimbabwe. Die 25 großen
und 20 kleineren Skulpturen verteilen sich auf dem gesamten
Zoogelände und sind bis September 2012 zu bewundern. Im
Raubtierhaus können kleine und große Zoobesucher das Leben der
Erdmännchen beobachten, die, so scheint es, ohne Unterlass Ihren
Lieblingsbeschäftigungen nachgehen: Scharren, fressen, spielen.
Empfehlenswert ist die eindrucksvolle Ausstellung von Heidrun
Knigge über die Heidelberger Gorillafamilie im Afrikahaus.
Die beliebten „Zoo-Ferien“ für Schüler während der Herbstferien
sind zwar inzwischen ausgebucht, aber die Zooschule hat ein
weiteres interessantes Angebot für aktive Winterschläfer im
Programm, für das man sich jetzt anmelden kann – die „aktiven
Wintertage“. Die „aktiven Wintertage“ sind ein Ganztagsangebot der
Zooschule im Dezember und Januar. Zooeintritt, Getränke und
Mittagessen sind in der Ticketgebühr enthalten. Die Kinder
beschäftigen sich schwerpunktmäßig mit dem Verhalten von Tieren im
Winter. Die Themen Tierwanderungen, Winterruhe, Winterstarre und
Winteraktivität werden dabei ebenso bearbeitet wie die Frage, was
die exotischen Zootiere im Winter machen. Vielfältige Aktivitäten,
wie z.B. das Reinigen von Nistkästen und der Besuch des Zoos hinter
den Kulissen, runden das Angebot ab. Tickets erhält man im
Vorverkauf an der Zookasse. Zoo Heidelberg, Presse
28.10.2011
Von Moskau nach Heidelberg: Ankunft des neuen Orang-Utan-Weibchen „Sari“ im Zoo Heidelberg
Tierpflegerin Helena
Kirrilova arbeitet im Zoo Moskau, dem ältesten und größten Zoo
Russlands, und ist zum ersten Mal in ihrem Leben außerhalb
Russlands unterwegs. Sie reist mit einer rothaarigen,
ungewöhnlichen Begleiterin, die aber während des Fluges von Moskau
nach Frankfurt nicht neben ihr sitzt, sondern in einer geräumigen
Kiste im klimatisierten Bauchraum des Flugzeuges untergebracht
ist.
Die Begleiterin von Helena heißt „Sari“ und ist ein achtjähriges
Orang-Utan-Weibchen aus dem Zoo Moskau, das künftig im Zoo
Heidelberg mit ihren Artgenossen „Ujian“ und „Puan“ gemeinsam viele
Jahre verbringen soll.
Das Innengehege der
Orang-Utan Gruppe wird für die ersten Wochen zunächst zweigeteilt,
so dass sich die drei vorsichtig aneinander gewöhnen können. Die
Tierpfleger entscheiden dann, wann sie alle drei zum ersten Mal
zusammenlassen. „Sari“ hat „Heidelberger Blut“. Ihr Vater
„Sandokan“ kam im Zoo Heidelberg zur Welt, bevor er in den Zoo
Moskau zog und dort für Nachkommen sorgte.
Alle Fotos von „Sari“ von Heidrun Knigge;
22.10.2011
Rotbauchmakis – Eine neue Tierart ist in den Zoo Heidelberg gezogen
Rotbauchmakis
kuscheln gerne, das sieht der Zoobesucher auf den ersten Blick. Man
könnte meinen, es handele sich um ein einziges dunkelbraunes
Knäuel, das es sich auf der Astgabel gemütlich gemacht hat. Bei
näherem Hinsehen entdeckt man dann aber zwei kugelrunde Augenpaare,
die einem neugierig betrachten. Seit wenigen Wochen leben im Zoo
Heidelberg gleich fünf weibliche Rotbauchmakis, drei von ihnen
kommen aus dem Zoo Valencia und die beiden anderen aus dem Zoo
Verona. Rotbauchmakis zählen zu den Lemuren, eine Primatenart, die
nur auf Madagaskar heimisch ist. Der Name dieser Tierart leitet
sich übrigens von den „Lemures“ ab. Lemures waren in der römischen
Religion die Geister von Verstorbenen. Der Bezeichnung spielt auf
die oft nächtliche Lebensweise dieser Tiere ab und auf ihre großen,
intensiv blickenden und leuchtenden Augen.
Jetzt ist es an der Zeit, dass sich die beiden Damengruppen
aneinander gewöhnen und zu einem Familienverbund zusammenwachsen.
„Nach anfänglichen Streitereien, die üblich sind, um die
Rangordnung zu klären, akzeptieren die fünf Weibchen sich
inzwischen“, freut sich Tierpfleger Simon Borchardt. Die Tiere sind
den Pflegern gegenüber sehr zutraulich und fressen gerne auch aus
der Hand. Ihr Speiseplan ist wohl ausgewogen und vitaminreich: So
erhalten sie aus der Futterküche des Zoos einen gesunden Mix aus
gekochtem Gemüse und Obst, vor allem Äpfel, sowie frisch
zubereitetem Milchbrot und hin und wieder auch Hundepellets. Der
Futterplan orientiert sich dabei immer an den natürlichen
Gegebenheiten der Ursprungsländer und an den Erfahrungen von
Zoo-Experten.
Rotbauchmakis erreichen eine Länge von 75 bis 93 cm, wobei der
Schwanz mit bis zu 53 cm länger ist als ihr Körper. Ihr Fell ist
lang und sehr dicht, damit der Regen daran abperlen kann. Ihren
Namen verdanken die geschickten und flinken Kletterer dem rötlichen
Bauchfell der Männchen. Der Bauch der Jungtiere und Weibchen ist
dagegen weiß-grau gefärbt.
Die Heimat
der Rotbauchmakis, Madagaskar, ist die viertgrößte Insel der Erde,
liegt vor der Ostküste Afrikas und beherbergt eine einzigartige
Flora und Fauna. Über 80 Prozent aller madagassischen Tier- und
Pflanzenarten kommen an keinem anderen Ort der Welt vor. Jedoch
sind die Tage vieler dieser Tiere und Pflanzen gezählt, denn ihre
Lebensräume schrumpfen in einem rasanten Tempo. Seit der
Besiedelung durch den Menschen vor etwa 2000 Jahren ist dieses
Naturparadies nahezu zerstört worden. Waldgebiete werden
großflächig abgeholzt, um Land für Rinderhaltung und für
landwirtschaftliche Ertragsflächen zu gewinnen, und um das
wertvolle Holz der Bäume wirtschaftlich zu nutzen. Laut dem
Auswärtigem Amt sind bei der Abholzung von Edelhölzern zwischen
Februar 2009 bis Februar 2010 mindestens 1.187 Container mit
Edelhölzern (geschätztes Gesamtvolumen zirka 36.730 Tonnen) illegal
exportiert worden. Die instabile politische Lage führt zudem dazu,
dass von der Vorgängerregierung geplante umweltpolitische Programme
und der Ausbau von Schutzflächen nur sehr zögernd umgesetzt
werden.
Und so ist auch der Lebensraum der Rotbauchmakis, die Tropischen
Regenwälder im Osten Madagaskars, bis auf wenige Waldreste
vernichtet. Die Art wird deshalb als „gefährdet“ eingestuft und der
Zoo in Mulhouse führt das Europäische Erhaltungszuchtprogramm für
diese hübschen Tiere. Im Zoo Heidelberg sind noch weitere äußerst
seltene Tierarten aus Madagaskar zu bewundern. Die eleganten und
kräftigen Fossa, die größten Landraubtiere der Insel, und die
ebenfalls zu den Raubtieren zählenden Ringelschwanzmungos mit ihrem
glänzenden weinroten Fell und einem buschigen schwarz-rot
gestreiften Schwanz.
Steffanie Richter, Zoo Heidelberg, Presse; Fotos:
Thomas Bersch, Leiter Vogelrevier Zoo Heidelberg
13.10.2011
Pebbles ist da – entzückender Nachwuchs mit Knopfaugen und Stupsnase bei Faultierpaar Wilma und Fred
Dunkelbraune
Knopfaugen blinzeln aus dichtem Fell, die große Stupsnase
beschnüffelt schon alles, was in seine Reichweite kommt – das ist
Pebbles, das am 23. August im Zoo Heidelberg geborene
Zweifingerfaultier. Es ist der erste Nachwuchs von Faultierpaar
Wilma und Fred und gedeiht prächtig und so gemächlich, wie es sich
für ein Faultier gehört. Bislang war es gar nicht so einfach,
Klein-Pebbles zu beobachten und zu fotografieren, da neugeborene
Faultiere sich in den ersten vier Wochen gut versteckt im
kuscheligen Bauchfell der Mutter festklammern. Für den Zoo
Heidelberg ist es die erste Nachzucht bei dieser ungewöhnlichen
Tierart, die ihr Leben kopfüberhängend in den Bäumen verbringt.
Aber wie so vieles im Leben der Faultiere braucht auch das
eigenständige Abhängen seine Zeit: Erst mit frühestens sechs
Monaten versucht der Nachwuchs kopfüber in der eigenen Astgabel
hängen. Bei den Mitarbeitern des Vogelreviers, zu deren
Schützlingen neben einer Vielzahl an Vogelarten auch die asiatische
Kurzkrallenotterfamilie und die Faultiere zählen, hat nun das große
Rätselraten begonnen: Ist es ein Junge oder ein Mädchen? „Man kann
das bei Faultieren erst sehr spät erkennen“, so Revierleiter Thomas
Bersch, „das wird noch viele Monate dauern.“ Innerhalb der
Südamerika-Voliere bewohnen die Faultiere ein eigenes Innengehege,
aus dem sie sich, sobald das Thermometer fünfzehn Grad übersteigt,
nach eigenem Belieben hinausangeln können. So stehen die Chancen
für Besucher, die Familie in der Voliere zu beobachten, an warmen
und trockenen Herbsttagen ganz gut.
Zweifingerfaultiere
hängen bevorzugt an ihren bis zum 7,5 Zentimeter langen
Sichelklauen als zusammengeknäultes Bündel in einer Astgabel. Bis
zu 20 Stunden am Tag wird im Halbschlaf gedöst oder richtig
geschlafen! In den verbleibenden Stunden zeigen sich die Tiere
durchaus von ihrer aktiven Seite, was so manchen Besucher dann doch
überrascht. Ihren einprägsamen Namen haben die Tiere aber aufgrund
ihrer langsamen Bewegungsweise erhalten, mit der sie sich, wahrhaft
in Zeitlupentempo, durch das Geäst der Bäume hangeln. Sie hilft
ihnen nicht aufzufallen, damit Jaguare und vor allem Harpyien, die
riesigen Urwaldadler Südamerikas, nicht auf sie aufmerksam werden.
Faultiere bewohnen die Baumkronen der tropischen Regenwälder von
Mittelamerika und dem Amazonasbecken bis zum südlichen Brasilien.
Da in diesen Gegenden ihre Nahrung an jungen Blättern, Blüten und
Früchten in ausreichender Menge um sie herum wächst, haben sie
keine Veranlassung, sich schnell zu bewegen. Soweit die Nahrung
nicht mit dem Maul unmittelbar erreichbar ist, wird sie mit den
Krallen herangezogen und gemächlich abgefuttert. Faultiere sind –
wie viele Bewohner der tropischen Regenwälder – durch die Abholzung
ihres Lebensraums direkt in ihrer Existenz bedroht. Steffanie
Richter, Marketing & Public Relations, Zoo Heidelberg
21.09.2011
Stadtwerke Heidelberg übernehmen Patenschaft von Mähnenrobbenbaby »Awa«
v.l.: Frank-Dieter Heck, kaufmännischer Geschäftsführer Zoo Heidelberg; Jörg Kubacki, Leiter Robben- und Raubtierrevier; Katharina Schimek und Maria Homfeldt, Stadtwerke Heidelberg, Steffanie Richter, Zoo Heidelberg
Die Stadtwerke Heidelberg haben die Patenschaft für
das Mähnenrobbenbaby »Awa« übernommen – und durften als
Kooperationspartner und erster Goldsponsor des Zoos den Namen für
den Nachwuchs vorschlagen. Normalerweise sind die Tierpfleger dafür
zuständig, denn sie wissen am besten, auf was ihre neugeborenen
Schützlinge Tiere hören. Die Mitarbeiter der Stadtwerke Heidelberg
haben intensiv nach einem geeigneten Namen gesucht: „Klangvoll
sollte er sein – und auch noch passen, wenn aus dem Tierbaby eine
ausgewachsene Robbendame geworden ist“, erläutert Katharina
Schimek, Leiterin des Marketing und Privatkundenvertriebs der
Stadtwerke Heidelberg. „Außerdem haben wir einen Namen gesucht, der
einen inhaltlichen Bezug hat.“ Mit dem Namen »Awa« wurden sie
schließlich fündig. »Awa« ist hebräischen Ursprungs und bedeutet
Wasser – und darin ist das Jungtier schon ganz in seinem
Element.
Das am 16.
Juli geborene Robbenbaby übt noch im „Mutter-Kind-Becken“ gemeinsam
mit Mama Lea ungestört das Schwimmen und Tauchen. Erst dann dürfen
Mutter und Kind zurück in die Mähnenrobbengruppe. Diese Integration
ist jedes Mal mit einigem Risiko verbunden, denn im allgemeinen
Tumult einer großen Mähnenrobbengruppe kann es passieren, dass das
kleinste Jungtier sich verletzt oder beim Spielen mit den anderen
im Wasser ertrinkt. Daher ist es wichtig, dass die junge Robbe
sowohl an Land wie auch im Wasser schon möglichst sicher und
geschickt ist, bevor es zu den Artgenossen in die Gruppe kommt.
Die Heidelberger Mähnenrobbengruppe ist mit sieben
Tieren eine der größten und erfolgreichsten Zuchtgruppen in einem
deutschen Zoo. Die mächtigen Meeressäuger, deren Verbreitungsgebiet
sich entlang der Pazifikküste Südamerikas von Peru bis Feuerland
und entlang der Atlantikküste bis nach Südbrasilien erstreckt,
gelten im Gegensatz zu den zierlicheren Kalifornischen Seelöwen als
aggressiver und schwierig im Umgang. In Heidelberg zeigen diese
imposanten Tiere nicht nur zweimal täglich bei der Fütterung, zu
welchen Kunststücken man sie mit viel Geduld und
Fingerspitzengefühl bringen kann, sie sorgen auch seit 1999
regelmäßig für Nachwuchs. Prominentes Mitglied ist der prächtige
Bulle Atos, der 2005 im Heidelberger Zoo geboren wurde. Sein
Markenzeichen ist der mit Bravur vorgeführte Flossenstand.
Die Tierpaten sind eine fast genauso bunt gemischte
Gesellschaft wie ihre Patenkinder. Die Paten sind Einzelpersonen,
Institutionen oder Firmen, die mit ihrem finanziellen Beitrag den
Zoo und seine Tiere unterstützen. Über 300 Tiere aus dem Zoo
Heidelberg haben bereits Paten gefunden, aber bei einem Bestand von
über 1000 Tieren sind noch viele patenlos. „Die Tierpaten tragen
ganz wesentlich dazu bei, dass der Zoo die Haltungsbedingungen für
seine Tiere verbessern kann“, erklärt Zoodirektor Dr. Klaus
Wünnemann. Dabei orientieren sich die Patenschaftsbeiträge an den
Pflegekosten der Tiere. Da liegen die Elefanten mit 5.000 Euro pro
Jahr deutlich an der Spitze, aber auch ein Löwe verspeist mühelos
über eine Tonne Fleisch jährlich und ist mit 2.500 Euro kein
billiges Patentier. Auch das Gemüse, das die Gorillas eimerweise
verzehren, kostet sein Geld, dazu kommen noch Kletterseile,
Hartplastikbälle und anderes Spielzeug. Als Anerkennung für die
Unterstützung erhalten die Paten einen Patenpass, eine Urkunde
sowie ausführliche Informationen zu ihrem Schützling und werden zum
jährlichen Patenfest eingeladen.
Die Stadtwerke Heidelberg engagieren sich als
erster Goldsponsor des Zoos mit Geld- und Sachleistungen für ihren
Kooperationspartner. Mit dem Kooperationsvertrag vom Juni dieses
Jahres haben sich zwei starke Partner in der Region
zusammengeschlossen, die für mehr Lebensqualität und ein
attraktives Angebot weit über die Heidelberger Stadtgrenzen hinaus
stehen. Presse Zoo Heidelberg
12.09.2011
Wieder Nachwuchs bei der Erdmännchen-Familie im Zoo Heidelberg
Innig
kuscheln sich drei possierliche Erdmännchen am Bauch von Mama, um
gleich darauf neugierig ihre Umgebung zu erforschen. „Wir sind
begeistert von unserer lebhaften Kinderschar“, freut sich Jörg
Kubacki, Leiter des Robben- und Raubtierreviers. „Bereits zum
zweiten Mal in diesem Jahr haben wir Nachwuchs. Die drei Jungtiere
sind quicklebendig und gesund. Mit insgesamt elf Tieren haben wir
nun eine richtige Erdmännchen-Großfamilie“. Die Zoobesucher drücken
sich vor Begeisterung an der großen Scheibe die Nase platt, um so
nahe wie möglich das quirlige Treiben zu beobachten. „Die sind so
süß, Mama“, ertönt es aus Kinderkehlen. Erdmännchen zählen zu den
Lieblingen im Zoo, nicht nur für Kinder. Es macht einfach großen
Spaß, die geselligen Tiere mit ihrem ausgeprägten Sozialverhalten
zu beobachten.
Auch wenn sie nicht so aussehen, so handelt es sich bei den
Erdmännchen um echte Raubtiere. Zoologisch gesehen gehören sie zu
den Schleichkatzen und tatsächlich wird ihr typisches
Raubtiergebiss mit Beutetieren bis zur Größe einer Eidechse oder
eines Vogels mühelos fertig. Sie fressen aber auch Früchte und
Insekten oder graben nach Würmern und Skorpionen.
Die Kleinen wurden bereits am 12. August geboren, aber als
Nesthocker verlassen die anfänglich noch nackten und blinden
Jungtiere den Bau erst mit etwa zwei bis drei Wochen zum ersten
Mal. Nun säugt das Weibchen seine Sprösslinge regelmäßig außerhalb
der Höhle, während der Vater Mutter und Kinder sorgsam mit den
Schneidezähnen putzt. Ein weiteres Männchen hält währenddessen auf
seinem Aussichtspunkt Wache, damit dem jungen Familienglück nichts
geschieht. Die in trockenen Regionen im südlichen Afrika
beheimateten Erdmännchen leben in Wohngemeinschaften und
machen alles gemeinsam und zwar je enger desto
lieber: Schlafen, scharren, fressen und ausgiebig in der
Sonne baden. Beim Schlafen kuscheln sie sich neben- und
übereinander, damit möglichst wenig Wärme verloren geht.
Ein Erdmännchen hält immer Wache. „Männchen“
machend, oft auf einer erhöhten Position um die gesamte Umgebung im
Blick zu haben, hält der Wächter Ausschau nach potentiellen
Feinden. Die Schwanzspitze dient dabei als Stütze. Sobald ein
Raubvogel oder eine Schlange entdeckt wird, gibt er einen kurzen,
schrillen Warnlaut ab, woraufhin die gesamte Gruppe blitzschnell im
Bau verschwindet oder Deckung unter Büschen und Wurzeln sucht.
Dieses Verhalten ist auch bei den Erdmännchen im Zoo Heidelberg zu
beobachten, obwohl sie sicher noch nie einem ernstzunehmenden Feind
begegnet sind. Steffanie Richter, Marketing & Public
Relations, Zoo Heidelberg
08.09.2011
Zoo Heidelberg: Frecher kleiner Flossenflitzer frisst bald frische Fische
Gehört die Fütterung
der mächtigen Mähnenrobben für viele Zoobesucher zu einem der
Highlights, so stiehlt neuerdings ein frecher kleiner Wonneproppen
den „Großen“ die Schau. Es handelt sich um ein gerade Mal vier
Wochen altes Mähnenrobbenbaby, dessen speckgesunder Anblick
unmittelbares Entzücken und Schutzinstinkte wachruft. Aber nicht
nur das. Das Robbenmädchen ist quicklebendig und flitzt auf seinen
kleinen Torpedoflossen so schnell es nur kann um den Beckenrand, so
dass Mutter „Lea“ ihre liebe Mühe und alle Flossen voll zu tun
hat.
Dabei soll die junge Mähnenrobbe jetzt vor allem
schwimmen üben. Und auch das klappt schon sehr gut. Denn entgegen
der allgemeinen Annahme können junge Seelöwen nicht von Anfang an
gut schwimmen. Die ersten drei Wochen wird das Jungtier fast
komplett an Land versorgt. Erst nach dem ersten Haarwechsel fängt
es an, der Mutter ins Wasser zu folgen. Und auch der Speiseplan
sieht für einige Zeit keinen Fisch vor. Mähnenrobbenjunge werden
von ihren Müttern ein ganzes Jahr lang gesäugt, bevor die Kleinen
lernen, selbst Fisch zu fressen. Inzwischen übt das am 16. Juli
geborene Robbenbaby im „Mutter-Kind-Becken“ gemeinsam mit Mama Lea
ungestört das Schwimmen und Tauchen. Die Kleine ist das zweite Kind
von Lea und das erste Kind von Papa Atos. Generell werden nach der
Geburt Mutter und Kind zunächst für einige Wochen im Robbenhaus und
auf der separaten Außenanlage von der übrigen Gruppe getrennt
gehalten, um den beiden eine ungestörte Aufzucht zu gönnen und das
Risiko eines Unfalls zu vermeiden. Erst dann dürfen Mutter und Kind
zurück in die Mähnenrobbengruppe. Diese Integration ist jedes Mal
mit einigem Risiko verbunden, denn im allgemeinen Tumult einer
großen Mähnenrobbengruppe kann es passieren, dass das kleinste
Jungtier sich verletzt oder beim Spielen mit den anderen im Wasser
ertrinkt. Daher ist es wichtig, dass die junge Robbe sowohl an Land
wie auch im Wasser schon möglichst sicher und geschickt ist, bevor
es zu den Artgenossen in die Gruppe kommt.
Die Heidelberger
Mähnenrobbengruppe ist mit sieben Tieren eine der größten und
erfolgreichsten Zuchtgruppen in einem deutschen Zoo. Die mächtigen
Meeressäuger, deren Verbreitungsgebiet sich entlang der
Pazifikküste Südamerikas von Peru bis Feuerland und entlang der
Atlantikküste bis nach Südbrasilien erstreckt,
gelten im Gegensatz zu den zierlicheren
Kalifornischen Seelöwen als aggressiver und schwierig im Umgang.
Daher werden sie auch deutlich seltener in Zoos gehalten.
Mähnenrobben sind Wasserraubtiere und zählen zu den Giganten der
Meere. Ausgewachsene Mähnenrobbenbullen können ein Gewicht von 500
Kilo erreichen. Auch dies ist als Anpassung an ihren kalten
Lebensraum zu verstehen, denn große Körper kühlen langsamer aus als
kleine.
In Heidelberg zeigen diese imposanten Tiere nicht
nur zweimal täglich bei der Fütterung, zu welchen Kunststücken man
sie mit viel Geduld und Fingerspitzengefühl bringen kann, sie
sorgen auch seit 1999 regelmäßig für Nachwuchs. Prominentes
Mitglied ist der prächtige Bulle Atos, der 2005 im Heidelberger Zoo
geboren wurde. Sein Markenzeichen ist der mit Bravur vorgeführte
Flossenstand. Daneben besitzt er die Fähigkeit des Spielens der
Mundharmonika. Im Gegensatz zur zweijährigen Holly, die dafür ihre
Nase verwendet, setzt der Bulle hierfür ganz konservativ auf seinen
Mund. Zoo Heidelberg, Fotos: Heidrun Knigge
15.08.2011
Zoo Heidelberg: Eine Liebesgeschichte der besonderen Art
Eine „Liebesgeschichte“ der besonderen Art spielt sich derzeit
im Heidelberger Zoo ab. Seit März dieses Jahres wird die Zebraherde
des Tiergartens durch die Stute Kijana ergänzt und zählt nun neben
dem Männchen fünf weibliche Tiere.
Kijana verträgt sich ausgesprochen gut mit Hengst
Ngoro und schürt somit Hoffnungen, dass sie die angestrebte Rolle
der Zuchtstute erfüllen kann. Das Ganze erscheint zunächst nicht
besonders ungewöhnlich, zumindest solange man Kijanas Vorgeschichte
nicht kennt. Die Damara-Zebrastute lebte zuvor im Zoo Krefeld, wo
sie ein sehr aggressives Verhalten sowohl gegenüber ihren
Artgenossen als auch ihren Pflegern an den Tag legte. Dies ging
sogar so weit, dass sie vom Rest der Herde isoliert werden musste.
Da Zebras aber ausgesprochen soziale Herdentiere sind, war dieser
Zustand nicht über einen längeren Zeitraum haltbar. Als mögliche
Ursache für die Verhaltensauffälligkeit Kijanas wurde die
Sozialstruktur der Krefelder Zebragruppe vermutet. Diese bestand
aus einem Hengst und einer weiteren Stute, die beide jünger sind
als Kijana. Normalerweise ist es die Rolle des Hengstes seine Damen
zu dominieren und so für Ruhe in der Herde zu sorgen. Auf Grund des
Altersunterschiedes gelang dies jedoch nicht.
Der Heidelberger Hengst Ngoro hat eine ganz andere
Lebensgeschichte. Er kam in jungen Jahren in die Heidelberger
Zebraherde. Jedoch wurde er von den alteingesessenen Stuten Heidi,
Hilda und Angela zunächst nicht als Herdenführer und bis heute
nicht als Paarungspartner akzeptiert. Die drei Damen verbindet von
jeher eine enge, stabile Freundschaft. Sie stehen fast immer
einträchtig beieinander, weshalb sie von den Zoomitarbeitern
liebevoll „Die drei von der Tankstelle“ genannt werden. Inzwischen
tritt Ngoro innerhalb der Herde sehr dominant auf, was in der
Vergangenheit bisweilen soweit ging, dass er andere Bewohner der
Savannenlandschaft, wie die Blessböcke, angriff. Durch die
Integration Kijanas erhoffte man sich nun, dass sie sich
unterordnen und ihre alten Verhaltensmuster ablegen würde.
Tatsächlich neutralisieren sich die beiden starken
Zebrapersönlichkeiten gegenseitig, denn Ngoro muss all seine
überschüssige Energie darauf verwenden, Kijana im Zaum zu halten.
Der Hengst hat inzwischen das Interesse an dem Damentrio Heidi,
Hilda und Angela gänzlich verloren und hält seine neue Favoritin
getreu dem Motto „Spiel nicht mit den Schmuddelstuten“ mit vollem
Körpereinsatz von ihnen fern. Ansonsten haben sich die Hoffnungen
auf ein friedliches Miteinander innerhalb der Herde bestens
erfüllt. Zoo Heidelberg, Presse, Foto:Rose von
Selasinsky
29.07.2011
Vom hässlichen Entlein zum stolzen Flamingo
Bildnachweis: Heidrun Knigge
So mancher Zoobesucher wundert sich derzeit über die flauschigen
grauen Federknäuel, die sich seit kurzem zwischen den Roten
Flamingos tummeln und den langbeinigen, auffälligen Tieren auf den
ersten Blick nicht so recht ähnlich sehen wollen. Dabei handelt es
sich jedoch nicht etwa um hässliche Entlein sondern tatsächlich um
Flamingo-Jungtiere.
Innerhalb kürzester Zeit konnte sich der Zoo
Heidelberg über dreifachen Flamingonachwuchs freuen. Am 4., 6.
sowie am 15. Juli schlüpfte jeweils ein Junges. Inzwischen haben
die Küken ihre Nester verlassen und bilden, da sie meist
beieinander stehen, fast schon eine Art Kindergarten. Obwohl die
Jungtiere nur wenige Tage voneinander trennen sind deutliche
Unterschiede hinsichtlich der Entwicklung zu erkennen. Das Kleinste
stakst noch sehr unbeholfen durchs Wasser und kämpft auf dem
rutschigen Untergrund am Rande der Flamingoinsel mit dem
Gleichgewicht. Küken Nummer zwei hingegen übt sich bereits fleißig
im einbeinigen Stehen, was bisweilen jedoch noch recht wackelig
aussieht. Das älteste Junge hingegen verlässt seine Altersgenossen
durchaus einmal und möchte wohl schon zu den „Erwachsenen“ gehören.
Für seine aufmüpfige Art erntet es hin und wieder auch mal einen
leichten Kopfstoß von den älteren Vögeln. Nach ausgiebigen
Erkundungen kehren die Kleinen wieder in ihre kegelförmigen Nester
zurück, um sich auszuruhen. Dort werden sie zumeist von mindestens
einem Elternteil bewacht. Das Ausbrüten und die Aufzucht der Küken
ist unter Flamingos übrigens Sache beider Elternteile, wobei je
Paar nur ein Ei gelegt wird. Mutter und Vater wärmen das Ei
zunächst abwechselnd und auch das Füttern nach dem Ausschlüpfen
wird von beiden übernommen. Dazu wird in der Speiseröhre eine
spezielle Nährflüssigkeit gebildet, die den Jungen eingegeben
wird.
Erst nach und nach wandeln die mausgrauen Küken ihr
Aussehen hin zur gewohnten Erscheinung eines eleganten,
farbenprächtigen Flamingos. Die typische, abgeknickte Form des
Schnabels entwickelt sich erst nach zirka zwei Monaten, bis dahin
sind die Jungen von der Versorgung durch die Eltern abhängig. Im
Alter von zwei Jahren dann nimmt das Gefieder die charakteristische
rote Farbe an. Dies wird durch rote Farbstoffe, die die Vögel in
freier Wildbahn über den Verzehr kleiner Krebstierchen erhalten,
verursacht. Im Teich des Zoo Heidelberg finden die Flamingos diese
Krebse zwar ebenfalls, jedoch reicht die Menge für die Anzahl der
Vögel nicht aus. Deshalb werden zusätzlich entsprechende Farbstoffe
zugefüttert, um zu gewährleisten, dass sich die leuchtendrote
Kolonie nicht in eine unscheinbare Gruppe hässlicher Entlein
verwandelt. Marketing & Public Relations, Zoo
Heidelberg
22.07.2011
Vierfacher Nachwuchs bei der Erdmännchen-Familie im Zoo Heidelberg
Innig
kuscheln sich vier possierliche Erdmännchen am Bauch von Mama, um
gleich darauf neugierig ihre Umgebung zu erforschen. „Wir sind ganz
begeistert von unserer gesunden Kinderschar“, freut sich Jörg
Kubacki, Leiter des Robben- und Raubtierreviers. „Mit insgesamt
neun Tieren haben wir nun eine quicklebendige
Erdmännchen-Großfamilie. Da ist immer was los, immer wird irgendwo
gebuddelt, gespielt und umher geflitzt“. Zoobesucher können das
bestätigen – Erdmännchen zählen zu den Lieblingen im Zoo, nicht nur
für Kinder. Es macht einfach großen Spaß, die geselligen Tiere mit
ihrem ausgeprägten Sozialverhalten zu beobachten.
Auch wenn sie nicht so aussehen, so handelt es sich bei den
Erdmännchen um echte Raubtiere. Zoologisch gesehen gehören sie zu
den Schleichkatzen und tatsächlich wird ihr typisches
Raubtiergebiss mit Beutetieren bis zur Größe einer Eidechse oder
eines Vogels mühelos fertig. Sie fressen aber auch Früchte und
Insekten oder graben nach Würmern und Skorpionen.
Die Kleinen wurden bereits am 15. Mai geboren, aber als
Nesthocker verlassen die anfänglich noch nackten und blinden
Jungtiere den Bau erst mit etwa zwei bis drei Wochen zum ersten
Mal. Nun säugt das Weibchen seine Sprösslinge regelmäßig außerhalb
der Höhle, während der Vater Mutter und Kinder sorgsam mit den
Schneidezähnen putzt. Ein weiteres Männchen hält währenddessen auf
seinem Aussichtspunkt Wache, damit dem jungen Familienglück nichts
geschieht. Die in trockenen Regionen im südlichen Afrika
beheimateten Erdmännchen leben in Wohngemeinschaften und
machen alles gemeinsam und zwar je enger desto
lieber: Schlafen, scharren, fressen und ausgiebig in der
Sonne baden. Beim Schlafen kuscheln sie sich neben- und
übereinander, damit möglichst wenig Wärme verloren geht.
Ein Erdmännchen hält immer Wache. „Männchen“
machend, oft auf einer erhöhten Position um die gesamte Umgebung im
Blick zu haben, hält der Wächter Ausschau nach potentiellen
Feinden. Die Schwanzspitze dient dabei als Stütze. Sobald ein
Raubvogel oder eine Schlange entdeckt wird, gibt er einen kurzen,
schrillen Warnlaut ab, woraufhin die gesamte Gruppe blitzschnell im
Bau verschwindet oder Deckung unter Büschen und Wurzeln sucht.
Dieses Verhalten ist auch bei den Erdmännchen im Zoo Heidelberg zu
beobachten, obwohl sie sicher noch nie einem ernstzunehmenden Feind
begegnet sind. Text und Foto: Zoo Heidelberg
22.06.2011
Nachwuchs bei den Kaiserschnurrbarttamarinen
Der Zoo
Heidelberg freut sich über Nachwuchs bei den
Kaiserschnurrbarttamarinen. Ihren Namen verdanken die kleinen
Krallenaffen aus Südamerika ihrem langen weißen Schnurrbart, der
links und rechts wie gezwirbelt absteht und an den Deutschen Kaiser
Wilhelm II erinnern soll. Allerdings weisen die Bartspitzen der
kleinen Affen nach unten. Der Schweizer Zoologe Emil Goeldi, der
die Art für die Wissenschaft beschrieb, gab ihm den Artnamen
„imperator“ wohl als Scherz. Aus dem Scherz wurde ein Name, der
nach den Regeln der wissenschaftlichen Nomenklatur die Jahrhunderte
überdauern wird. Bei den Kaiserschnurrbarttamarinen tragen auch die
Damen einen Bart, und selbst die Jungtiere bekommen ihn lange bevor
sie erwachsen sind.
Mutter „Aurora“ und Vater „Rinaldo“ leben seit 2010
im Zoo Heidelberg und für die beiden ist es der erste gemeinsame
Nachwuchs. Das Anfang April geborene Äffchen wird von beiden
Elternteilen gleichermaßen liebevoll umsorgt. Wie bei allen
Krallenaffenarten ist väterliche Fürsorge ganz normal und die
Männchen beteiligen sich intensiv an der Jungenaufzucht. Besucher
können beobachten, wie der Vater das Jungtier auf dem Rücken trägt
und regelmäßig der Mutter zum Säugen überreicht. Mit rund drei
Monaten wird der Nachwuchs entwöhnt und gegen Ende des zweiten
Lebensjahres sind die Tiere geschlechtsreif.
Die kleine Familie lebt in einem Gehege im Kleinen
Affenhaus neben den Roloway-Meerkatzen. Sie teilen sich ihr Revier
derzeit mit einer vierköpfigen Familie Zwergseidenaffen, die
kleinsten echten Affen, die es auf der Welt gibt.
Kaiserschnurrbarttamarine gehören zu den
Krallenaffen, kleine, allesfressende Primaten, die ausschließlich
in Südamerika vorkommen. Ihre Fingernägel sind zu Krallen
umgeformt, mit denen die Tiere nicht nur gut klettern können, sie
ritzen damit auch die Rinde von Bäumen an, um an die begehrten
Baumsäfte zu gelangen. Auf ihrem Speisezettel stehen aber auch
Früchte, Frösche, Vogeleier und Insekten, die sie geschickt mit
ihren kleinen Händen fangen. Die hübschen Äffchen durchstreifen die
oberen Baumschichten des Regenwaldes in kleinen Familiengruppen von
bis zu zehn Tieren. Durch die Zerstörung ihres Lebensraumes werden
sie im Freiland immer seltener, in den Zoologischen Gärten gibt es
ein Erhaltungszuchtprogramm, das die koordinierte Nachzucht der
Tamarine beaufsichtigt. Der Zoo Heidelberg nimmt seit 2011 am
Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) für den
Kaiserschnurrbarttamarin teil.
03.06.2011
Die produktivste Ecke des Zoos: Nachwuchs bei den Kängurus, Präriehunden und afrikanischen Zwergziegen
Im Zoo Heidelberg
trägt der Weg zwischen Streichelgehege und Präriehunden einen neuen
Spitznamen: Babygasse. Denn in jedem Gehege sind Jungtiere
angekommen: Bei den Präriehunden hat sich quirliger Nachwuchs
eingestellt. Zwei der possierlichen Nagetiere wurden bereits
gesichtet. Aber da Präriehunde sich gerne auch in ihren Höhlen
aufhalten, kann es gut sein, dass in den nächsten Tagen noch
weitere der flinken Zwerge mit ihrer Spielfreude die Zoobesucher
erfreuen. Der Name Präriehund ist irreführend – denn mit Hunden
haben die geselligen Tiere nichts zu tun. Präriehunde sind keine
Raubtiere, sondern Nagetiere, die zur Familie der Hörnchenartigen
gehören. Als solche sind sie verwandt mit den Murmeltieren und den
Streifenhörnchen. Ihren Namen haben sie wegen ihrer bellenden Rufe
erhalten. Sie leben in den weiten Gras- und Steppenlandschaften
Nordamerikas. Zum Schutz gegen Kälte und vor Feinden wie
Greifvögeln, Silberdachsen oder Kojoten legen die Präriehunde
unterirdische Höhlen und weit verzweigte Tunnelsysteme an.
Präriehunde sind soziale Tiere, die ihre unterschiedlichen Aufgaben
an alle Familienmitglieder verteilen: Sie pflegen sich gegenseitig
das Fell und helfen sich bei der Betreuung der Jungtiere. Auch
werden die Eingänge zu ihren „Wohnungen“ immer bewacht. Entdeckt
ein Präriehund einen möglichen Feind, so stößt er einen „bellenden“
Ruf aus, woraufhin sich alle Präriehunde verstecken.
Nebenan bei den Roten Riesenkängurus gibt es
ebenfalls Nachwuchs. Während die älteren Jungtiere schon auf dem
Gelände umher hüpfen, zieht der jüngste „Joey“ – wie die
Kängurujungen in Australien genannt werden – noch den schützenden
Beutel von Mama vor. Kängurubabies kommen als winzige, gering
entwickelte Wesen zur Welt und wiegen bei der Geburt weniger als
eine Maus. Sie müssen in den ersten Lebensstunden den Weg durch das
Fell in den mütterlichen Beutel allein bewältigen. Dort angekommen,
saugen sie sich erst einmal an einer der beiden Zitzen fest und
sind für über drei Monate nicht zu sehen. Danach beginnt die Phase,
in der sich das kleine Känguru jetzt befindet. Die Außenwelt wird
aus dem Beutel heraus erkundet, der Beutel aber noch kaum
verlassen. Mal schaut ein Bein oder Schwanz heraus und manchmal ist
sogar ein kleiner Kopf mit Ohren zu sehen – oder von jedem etwas
gleichzeitig. Erschreckte Zoobesucher haben schon angerufen, ob das
Kleine auch gesund ist und sich hoffentlich nichts gebrochen hat.
Der Zoo kann beruhigen: Es erfreut sich bester Gesundheit und ist
gelenkig wie alle kleinen Kängurus. Es dauert nicht mehr lange,
dann beginnt es den „Außendienst“. Von seinen Exkursionen kehrt das
Jungtier aber immer wieder rasch in den mütterlichen Beutel zurück.
Die Roten Riesenkängurus sind die größten Beuteltiere der Welt und
stammen aus den trockenen Regionen Inneraustraliens.
Noch ein Gehege weiter im Streichelzoo gibt es
wieder viele Ziegenkinder, die nur darauf warten, von den
Menschenkindern gestriegelt und gestreichelt zu werden. Presse
Zoo Heidelberg
26.05.2011
Seltener Nachwuchs bei den Stachelschweinen
„Schön, ist es auf der Welt zu sein, sagt die Biene zu dem
Stachelschwein …“. So trällerten Roy Black und Anita Anfang der
1970er Jahre ihren berühmten Kinderliedschlager. Ähnlich erfreut
äußerte sich Jörg Kubacki, Leiter des Robben- und Raubtierreviers,
als er am 21. März ein gerade geborenes, winziges
Stachelschweinkind erblickte. Gut 20 Jahre ist es her, seit der Zoo
Heidelberg das letzte Mal Nachwuchs bei den Stachelschweinen
vermelden konnte. Nachzuchten von Stachelschweinen sind in der
Zoo-Welt recht selten. Umso größer ist nun die Freude über das
weibliche Jungtier, das sich in den ersten Wochen mit seinen Eltern
im schützenden Innengehege aufgehalten hat. Sehr zum Entzücken der
Zoobesucher wagt das Kleine nun immer häufiger die ersten Schritte
nach draußen. Im Zoo Heidelberg leben vier Stachelschweine
gemeinsam mit den Waschbären in einem Gehege. Bei der täglichen
Fütterung um 15.45 Uhr kann man dann alle Mitglieder der quirligen
Wohngemeinschaft beim gemeinsamen Mahl beobachten. „Das Jungtier
wird in den ersten Monaten von den Eltern nicht aus den Augen
gelassen. Beide kümmern sich sehr gut um Ihren Nachwuchs und der
Vater zeigt einen ausgeprägten Schutzinstinkt“, berichtet
Kubacki.
Stachelschweine sind trotz
ihres namengebenden Stachelkleides nicht mit dem heimischen Igel
verwandt. Zwar ist das auffälligste Merkmal des Stachelschweins das
dichte Fell aus Stacheln und Spießen – und so lange Stacheln hat
sonst kein anderes Tier. Ihre nächsten Verwandten sind aber, man
mag es kaum glauben, die Meerschweinchen. Sie gehören zu den
Nagetieren und dort zur Familie der Stachelschweine. Die
beeindruckenden Stacheln können bis zu 40 Zentimeter lang werden,
mit denen sich das Stachelschwein geschickt gegen Angreifer wehren
kann. Die Stacheln stoßen dann aneinander und erzeugen ein lautes,
rasselndes Geräusch.
12.05.2011
Große Freude im Zoo Heidelberg – Roloway-Meerkatzenbaby geboren
Die kleine Roloway-Meerkatze, die am 11. März 2011 das Licht der
Welt erblickt hat, gehört zu den etwa 30 Tieren, die in den Zoos
weltweit gehalten werden. Der Zoo Heidelberg hält mit sieben Tieren
damit ein Viertel des Weltbestandes der Roloway-Meerkatzen in
menschlicher Obhut. In Heidelberg dürfen sich die Besucher
regelmäßig über Nachwuchs bei den Roloway-Meerkatzen freuen.
Nur noch wenige dieser schönen Tiere leben in ihren
Heimatländern Ghana und der Elfenbeinküste. Die Roloway-Meerkatze
steht kurz vor der Ausrottung. Mit seinem Artenschutzprojekt WAPCA
e.V. engagiert sich der Zoo seit vielen Jahren für den Schutz der
bedrohten Primatenarten vor Ort. Neben kleinen Erfolgen gibt es
aber immer wieder Rückschläge. Wildfleisch gehört zur bevorzugten
Nahrung nicht nur in Westafrika. Die erlegten Tiere werden weltweit
exportiert, es ist ein regelrechter Wildfleischhandel entstanden,
der für zahlreiche Tierarten in den Wäldern Afrikas das baldige Aus
bedeuten könnte. An wohl kaum einer anderen Tierart lässt sich so
gut verdeutlichen, wie wichtig der Zoo für den Arten- und
Naturschutz ist. Der Zoo Heidelberg hält zwei Gruppen
Roloway-Meerkatzen. Eine lebt im kleinen Affenhaus, die andere
bewohnt ein Gehege im Menschenaffenhaus. Mit ihren langen weißen
Bärten und ihren flinken Sprüngen durchs Geäst gehören sie zu den
beliebtesten und elegantesten Tieren im Zoo. Dazu kommt, dass man
sie außer im Zoo Heidelberg nur noch in München und in einigen
französischen Zoos sehen kann.
Deshalb ist die Geburt der kleinen Meerkatze, deren Geschlecht
zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht feststeht, ein großer Erfolg für
das Europäische Erhaltungszuchtprogramm dieser seltenen und
ausgesprochen schönen Affenart aus Westafrika. Für Mama Manou, eine
äußerst fürsorgliche Mutter, ist es bereits das vierte Kind. Der
Vater der ersten Jungtiere war noch das Männchen Yaya, das leider
vor einigen Jahren starb. Lange musste der Zoo auf ein unverwandtes
neues Männchen aus einem anderen Zoo warten bis im letzten Jahr
„Owen“ aus Doue la Fontaine in Frankreich als neuer Zuchtpartner
für Manou an den Neckar kam. Alle Hoffnung lag auf ihm, würde er
als neuer Partner von Manou akzeptiert werden? Vertragen sich die
beiden Tiere? Doch die Sorge war unbegründet, es war Liebe auf den
ersten Blick und das Resultat daraus springt nun durch das
Gehege.
In den ersten Wochen klammert sich das Jungtier fast
ausschließlich an den Bauch der Mutter. Seit kurzem erkundet es
seine Umgebung schon alleine und begeistert die Zoobesucher durch
kecke Spielversuche.
Nicht nur bei der Zucht in Menschenobhut ist der Heidelberger
Zoo führend, auch den Schutz der Tiere in ihren Heimatländern Ghana
und Elfenbeinküste hat der Zoo Heidelberg zu seinen wichtigsten
Aufgaben gemacht. Doch die Situation in Ghana ist dramatisch,
betont Kuratorin Sandra Reichler: „Wenn das Roloway-Jungtier sechs
Jahre alt sein wird und damit im fortpflanzungsfähigen Alter,
könnten diese wunderschönen Tiere in Ghana bereits ausgestorben
sein“.
Text: Marketing & Public Relations Zoo
Heidelberg
Fotos: Heidrun Knigge
27.04.2011