Speyer-Kurier
September 2011
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Einwurf

Scheinheiligkeit oder die Angst vor dem Erhalt unseres Wertesystems

von Gerhard Cantzler

Jetzt haben sie wieder Konjunktur - die Scheinheiligen in unserer Gesellschaft. Denn noch hat Papst Benedikt seinen Fuß nicht auf deutschen Boden gesetzt, um seinen Pastoralbesuch zu beginnen und um mit hunderttausenden Katholiken und anderen Christgläubigen ein riesiges Glaubensfest zu feiern, da wird - fast schon reflexartig - auch schon Kritik an den Kosten dieses Ereignisses laut: Zu teuer, Verschwendung von Kirchensteuergeldern, die man besser zur Linderung der Not in der Dritten Welt einsetzen sollte - so prasseln die Vorwürfe auf die Kirchenoberen nieder.

Aber geht es in Wahrheit wirklich darum, die eh knappen Gelder der Kirche statt für “Gemeinschaftsveranstaltungen mit dem Papst” für Hilfsmaßnahmen in der Dritten Welt einzusetzen?

Warum werden dann nicht auch Parteitage abgesagt, warum nicht Fußballspiele der oberen Ligen abgesetzt, deren Durchführung in der einen oder anderen Form, direkt oder auf Umwegen, genauso von der Allgemeinheit finanziert werden müssen? Denn wie anders können bei solchen “Events” die aufwändigen Sicherheitsmaßnahmen gewährleistet werden? Dann könnten Woche für Woche, Monat für Monat viele Millionen Euro in die Dritte Welt überwiesen werden - zur Wohlfahrt von Hungernden und Kranken in der Welt. Die Zahl der Veranstaltungen, die nicht der Gesellschaft als Ganzer, sondern jeweils nur einer einzigen “Interessengruppe” zu Gute kommen, ist Legion. Sie mit zu tragen und ein Stück weit auch mit zu finanzieren erfordert einfach nur eines: Toleranz gegenüber dem Andersdenkenden, gegenüber dem Mitmenschen.

Auf Toleranz haben auch gläubige Christen einen Anspruch, darauf, dass sie sich im Rahmen unserer Gesellschaft mit ihrem Kirchenoberhaupt zusammenfinden dürfen, um aus diesem Zusammentreffen neue Kraft für ihr Bekenntnis in der Öffentlichkeit zu schöpfen. Oder sollte es genau das sein, was die Kritiker in Wirklichkeit verhindern wollen, nämlich dass der Werteverfall in unserer Gesellschaft, der trotz aller Fehler, die Menschen in der Kirche begangen haben und auch weiter tagtäglich begehen werden - weil Fehlen menschlich ist - dass dieser Werteverfall allein durch eine Lehre wie der des Evangeliums aufgehalten werden kann.

Wenn es also ihr wahres Ziel wäre, dem Werteverfall weiteren Vorschub zu leisten, so kann man nur wünschen, dass möglichst viele Gläubige den Einladungen nach Berlin und Erfurt, aufs Eichsfeld und nach Freiburg freudig folgen, um ihrem Papst im gemeinsamen Glauben und in Solidarität zu begegnen und - nebenbei bemerkt - je mehr Teilnehmer dort zusammen kommen, um so geringer wird der Aufwand, den die Kirche letztlich für den einzelnen Pilger aufbringen muss.

Gottgebundenheit und Grundwertebezug

Gedanken zum 11. September 2011

von Gerhard Cantzler

Es gibt so Tage im Leben des Menschen, die brennen sich unauslöschlich ein in sein Bewusstsein - im Guten wie im Schlimmen. Das kann im Guten der Blitzschlag sein, der uns durchfährt beim ersten Zusammentreffen mit der Liebe des Lebens, das kann der Tag der Hochzeit sein oder der Tag der Geburt des ersten Kindes. Im Schlimmen ist es vielleicht die Nachricht vom Tod des Vaters oder der Mutter - aber auch das Verdikt des Arztes, der die Botschaft von der unheilbaren Erkrankung überbringt. Jede einzelne ist eine individuelle Erfahrung, die jeder von uns unterschiedlich erlebt und die jeder für sich bewältigen muss.

Wie aber steht es um derartige Erfahrungen, wenn sie uns kollektiv betreffen? Wenn sie über die gesamte Menschheit kommen - wenn wir alle von ihnen betroffen werden - plötzlich und unvorbereitet?

 

Wissen Sie noch, liebe Leserin, lieber Leser, was Sie am 11. September vor zehn Jahren, nachmittags kurz nach 15.00 Uhr, gemacht haben? Damals, als die Nachricht vom Einschlag des ersten Passagierflugzeuges in die Twin Towers von New York um die Welt raste und als kurz darauf Abermillionen Menschen in aller Welt - alarmiert von diesem unfassbaren Ereignis, das sie zunächst noch nur allzu gerne als tragischen Unglücksfall einzuordnen bereit waren - um dann, vor die Fernsehgeräte geeilt, “live” mit dabei zu sein, als verblendete Terroristen den zweiten Passagierjet in den zweiten Turm des World Trade Centers lenkten?

Zwei voll besetzte Flugzeuge in zwei Hochhäuser voller unbeteiligter, ja unschuldiger Menschen zu lenken, die gerade dabei waren, ihr Tagwerk zu beginnen - das war damals ein zivilisatorischer Tabubruch von historisch einmaliger Dimension, allenfalls vergleichbar dem ersten Einsatz von Giftgas im Ersten Weltkrieg oder dem Abwurf der ersten Atombombe am Ende des Zweiten Weltkrieges. In allen zwei - nein, in allen drei Fällen - ging es eigentlich darum, durch einen bis dahin unvorstellbaren, monströsen Massenmord Angst und Schrecken über einen vermeintlichen Feind und über die gesamte Menschheit zu bringen.

Doch was kann Menschen zu solchen Monster-Verbrechen verleiten, wie wir sie seit dem 11. September 2001 immer häufiger erleben - zuletzt bei dem unfassbaren Massenmord an Kindern und Jugendlichen auf der norwegischen Ferieninsel Utoya. Bei der Suche nach Erklärungen für solch unerklärbares Verhalten sind inzwischen viele Hypothesen aufgestellt worden - keine hat es bislang vermocht, eine befriedigende Antwort zu geben.

Was jedoch bei fast allen Tätern - soweit sie nicht an psychischen Defekten leiden - in auffallendem Maße übereinstimmt, ist die Tatsache, dass sie sich von allen menschlichen Grundwerten, wie sie in unser aller Bewusstsein - man könnte auch sagen in unserem “Gewissen” - hinterlegt sind, so weit losgesagt haben, dass sie ihnen mit uneingeschränkter Ablehnung begegnen.

Vielleicht könnte man es noch einfacher sagen: Die Gottvergessenheit der Täter, die sie jedwede Verantwortung gegen Gott und die Mitmenschen ignorieren ließ, machte ihnen den Weg frei für ihre unfassbaren Taten und ließ die auch in ihrem Gewissen hinterlegten moralischen Schranken wegbrechen.

Der 11. September 2001 sollte uns deshalb als ein Tag im Gedächtnis bleiben, an dem sich unser Fehlverhalten gegen Gott, unsere Mitmenschen und gegen unser eigenes Wertesystem in grauenvoller Weise Ausdruck verschaffte.

In diesem Sinne sollten wir auch diesen zehnten Jahrestag des Anschlags von New York und jeden künftigen 11. September als eine neue, ganz andere und besondere Form eines Buß- und Bettags begreifen - und als einen Tag der Mahnung an uns selbst, unsere Gebundenheit auf Gott hin und unser Grundwertesystem nicht zu vergessen.

Beigeordneter Frank Scheid künftig nicht mehr für sensible Abteilungen der Ordnungsverwaltung zuständig

Nachdem Beigeordneter Frank Scheid die strafrechtliche Verantwortung für sein Fehlverhalten übernommen und sich öffentlich dafür entschuldigt hat, sieht Oberbürgermeister Hansjörg Eger die Voraussetzungen dafür geschaffen, die vorübergehende Suspendierung des Beigeordneten aufzuheben. Scheid wird voraussichtlich am Montag, dem 12. September 2011 wieder seine Dienstgeschäfte aufnehmen.

Die „sensiblen“ Abteilungen der Ordnungsverwaltung „Bürgerdienste einschließlich Führerscheinstelle“ und „Öffentliche Sicherheit und Ordnung“ werden künftig nicht mehr in seinen Zuständigkeitsbereich fallen. Die Verantwortung dafür wird der Oberbürgermeister selbst übernehmen. Nach Abschluss des Disziplinarverfahrens soll endgültig über den künftigen Dezernatszuschnitt des Beigeordneten entschieden werden. Gegebenenfalls sollen ihm äquivalente Aufgaben neu übertragen werden. Oberbürgermeister Eger geht davon aus, dass das verwaltungsinterne Disziplinarverfahren gegen Frank Scheid bis Ende September bzw. Anfang Oktober abgeschlossen werden kann. Stadt Speyer, Pressestelle

Interview der Woche

Zum Deutschlandbesuch von Papst Benedikt XVI. vom 22. bis 25. September 2011

mit Dr. Robert Zollitsch, Erzbischof von Freiburg und Vorsitzender der Deutschen Katholischen Bischofskonferenz

geb. 1938 in Filipovo (Philippsdorf) im ehemaligen Jugoslawien

1946 Vertreibung und Flucht der Familie nach

Oberschüpf, Landkreis Tauberbischofsheim

1953 Umsiedlung der Familie nach Mannheim-Rheinau

1960 - 1964 Studium der Theologie und Philosophie in Freiburg und München

Pastoral-praktische Ausbildung im Priesterseminar St. Peter im Schwarzwald

1965 Priesterweihe in Freiburg durch Erzbischof Dr. Hermann Schäufele

1974 Promotion zum Dr. theol. an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg

1983 Berufung zum Personalreferenten im Erzbischöflichen Ordinariat in Freiburg

2003 Weihe zum 14. Erzbischof der Erzdiözese Freiburg

2008 Wahl zum Vorsitzenden der Deutschen Katholischen Bischofskonferenz

Als Wahlspruch für sein Bischofsamt wählte er sich: “In fidei communione” - “In der Gemeinschaft des Glaubens”

04.10.2011


Als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz ist Erzbischof Dr. Zollitsch verantwortlich für die Vorbereitung und Durchführung des Pastoralbesuchs von Papst Benedikt XVI. Der SPEYER-KURIER sprach mit dem Freiburger Erzbischof über dieses herausragende Ereignis in der Geschichte der deutschen Katholiken.

SPEYER-KURIER: Exzellenz, Herr Erzbischof, im September diesen Jahres erwarten die deutschen Katholiken den Besuch ihres Kirchenoberhauptes. Wie weit sind denn die Vorbereitungen für diesen Pastoralbesuch gediehen?

Erzbischof Dr. Zollitsch: Die Vorbereitungen laufen in allen drei Bistümern, die der Heilige Vater besuchen wird, auf Hochtouren, so dass wir gut vorankommen. Sie können sich vorstellen, dass viele Detailfragen zu klären sind, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten - vor allem für die Pilgerinnen und Pilger, die zu den einzelnen Begegnungen und Gottesdiensten anreisen. Es ist großartig zu erleben, mit welchem beeindruckenden Engagement sich unzählig viele Menschen in unserer Kirche wie auch in den staatlichen Behörden und bei den Sicherheits- und Hilfsdiensten einbringen, damit aus dem Besuch von Papst Benedikt in Deutschland ein großes Fest des Glaubens werden wird.

SPEYER-KURIER: Der Heilige Vater wird im Rahmen seiner Reise auch Station in Ihrem Erzbistum, in Ihrer Bischofsstadt Freiburg machen. Wie bereiten Sie denn die Gläubigen in Ihrer Diözese auf diesen Besuch vor?

Erzbischof Dr. Zollitsch: Zur spirituellen und geistlichen Vorbereitung auf den Besuch des Heiligen Vaters sind in den vergangenen Wochen und Monaten viele bemerkenswerte Sonderpublikationen entstanden: Gebetshefte, Unterrichtsmodelle für die Schulen, theologische Artikel und Anregungen für den Pilgerweg nach Freiburg. Zudem gibt es viele Veranstaltungen und Bildungsangebote. Ich freue mich über die gute Resonanz und lade alle ein, den Besuch des Heiligen Vaters als Impuls zu sehen, sich vertieft mit der Botschaft des Evangeliums und unserem christlichen Glauben zu beschäftigen.

SPEYER-KURIER: Sie haben bei Ihrem kürzlichen Besuch aus Anlass der Priesterweihe in Hockenheim die Gläubigen explizit eingeladen, zu den Gottesdiensten mit dem Papst nach Freiburg zu kommen, um so unmittelbar an diesem Ereignis Anteil zu nehmen. Wie groß ist denn bisher die Resonanz auf Ihre Einladung - bis wann müssen Interessenten ihre Anmeldung eingereicht haben und wie viele Gläubige erwarten Sie sich insgesamt?

Erzbischof Dr. Zollitsch: Für die Gebetsvigil mit den Jugendlichen auf dem Messegelände am Samstagabend (24. September, 19.00 Uhr) und die Eucharistiefeier am Sonntagmorgen (25. September, 10.00 Uhr) auf dem Flugplatz liegen bisher mehr als 90.000 Anmeldungen vor. Alle Pilger aus nah und fern sind herzlich willkommen. Für beide Gottesdienste sind weiterhin kostenlos Eintrittskarten erhältlich, die auf der Internetplattform www.papst-in-deutschland.de bestellt werden können. So haben viele Menschen die einmalige Chance, bei diesem außergewöhnlichen Ereignis dabei zu sein - Junge und Alte, Männer und Frauen, Gesunde und Kranke, Familien, Gruppen...

SPEYER-KURIER: Der Papst wird am Vorabend der großen Eucharistiefeier in Freiburg am Sonntag, dem 25. September, eine Gebetsvigil mit Jugendlichen halten. Mit dieser Gebetsnacht knüpft der Heilige Vater an eine Übung seines Vorgängers, des seligen Papstes Johannes Paul II. an, der ja von vielen jungen Menschen oftmals fast wie ein “Popstar” gefeiert wurde. Was hat sich seitdem im Verhältnis eines Papstes zur Jugend verändert?

Erzbischof Dr. Zollitsch: Ebenso wie dem seligen Papst Johannes Paul II. liegt auch Papst Benedikt die Jugend sehr am Herzen. Das wurde gerade auch Mitte August beim Weltjugendtag in Madrid eindrucksvoll deutlich. Auch der neue Jugendkatechismus “YOUCAT” ist für den Heiligen Vater ein wichtiges Projekt. Er will mit den Jugendlichen in Kontakt treten, nimmt an ihren Fragen, Hoffnungen und Sorgen Anteil und wird nicht müde, für sie die Botschaft des Evangeliums ins Hier und Heute zu übersetzen. Dazu nutzt er auch youtube, facebook und twitter. Papst Benedikt greift viele Themen auf, die junge Menschen bewegen - denken Sie etwa an den Frieden in der Welt oder die Bewahrung der Schöpfung. Die Jugend ist die Zukunft unserer Kirche und die Gebetsvigil mit den Jugendlichen in Freiburg ist ein zentraler Bestandteil seiner Deutschlandreise.

SPEYER-KURIER: Vor seinem Besuch in Freiburg wird der Papst Station in Erfurt und Berlin machen. In beiden Regionen befindet sich die Katholische Kirche - aus unterschiedlichen historischen Gründen - quasi in der Diaspora. Als Vorsitzender der Deutschen Katholischen Bischofskonferenz tragen Sie ja auch Verantwortung für die Katholische Kirche in Deutschland als Ganzes. Was versprechen Sie sich von diesen Besuchen in Berlin und Erfurt?

Erzbischof Dr. Zollitsch: Ich hoffe und wünsche, dass Papst Benedikt durch seine Ansprachen, Begegnungen und Predigten bei den einen neu das Interesse an Gott weckt und die anderen im christlichen Glauben stärkt und ermutigt. Damit immer mehr Menschen in unserer Gesellschaft spüren und erfahren, dass der Glaube an Jesus Christus nicht einengt und bedrückt, sondern frei macht, Halt und Orientierung schenkt, dass mitten im Alltag zu spüren ist, was es heißt: “Wo Gott ist, da ist Zukunft!”

SPEYER-KURIER: Besonders der Besuch in Berlin wird ja von der Weltöffentlichkeit mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgt werden. Hier wird der Heilige Vater vor dem Deutschen Bundestag sprechen. Wenn Sie raten sollten - und das werden Sie sicher: Welche inhaltlichen Fragen sollte der Papst bei dieser Gelegenheit ansprechen - welche sollte er aussparen?

Erzbischof Dr. Zollitsch: Der Heilige Vater wird sicher die richtigen Worte finden - auch ohne meinen Rat. Deutschland ist sein Heimatland, das er sehr gut kennt. Lassen wir uns von Papst Benedikt überraschen!

SPEYER-KURIER: Herr Erzbischof, wir wissen, dass Ökumene für Sie immer ein bedeutendes Thema war. In der Öffentlichkeit scheint es aber in der jüngsten Vergangenheit eher etwas an den Rand gerückt zu sein. Nun besucht der Papst mit Erfurt eine Stadt, in der der Reformator Martin Luther maßgebliche Anstöße für sein Werk erhalten hat, das ja letztlich zur Trennung der Kirche geführt hat. Erwarten Sie sich von diesem Besuch neue Impulse für die (Wieder-)Belebung der Diskussion um die Ökumene und wie weit könnten diese gehen?

Erzbischof Dr. Zollitsch: In Erfurt trifft der Heilige Vater Vertreter der Evangelischen Kirche Deutschlands. Sicher wird von hier ein klares Zeichen ausgehen, dass kein Weg an der Ökumene vorbeiführt. Ich freue mich, dass Papst Benedikt nicht nur mit unseren evangelischen Schwestern und Brüdern sprechen wird, sondern auch gemeinsam mit ihnen betet - für die Einheit der Kirche.

SPEYER-KURIER: Wir erleben derzeit in der Politik dramatische Umorientierungen - wenn wir an die Haltung zur Kernenergie denken oder an die Diskussion über die zukünftige Struktur unseres Schulsystems, gilt das für Deutschland - aber auch weltweit: Da ist etwas in Bewegung gekommen, was wir uns vor kurzem so noch nicht hätten vorstellen können - Sie sprechen das bei Ihren Predigten immer wieder an. Könnten solche Veränderungen in grundsätzlichen Einstellungen auch die Kirche ermutigen, in wichtigen Fragen neue Wege zu gehen: Wir denken vor allem an das “gemeinsame Abendmahl”, aber auch an die “Zulassung wiederverheirateter Geschiedener zu den Sakramenten”. Könnten hier von dem Besuch des Papstes in Erfurt - oder auch in der “liberalen” Stadt Freiburg - neue Signale für die Kirche als Ganzes ausgehen?

Erzbischof. Dr. Zollitsch: Zunächst geht es darum, zu hören, was der Heilige Vater zu sagen hat, um dann die anstehenden Fragen in Ruhe anzusprechen. Hier geht es nicht um schnelle Lösungen, sondern um tragfähige Entscheidungen, die theologisch fundiert für die ganze Weltkirche praktikabel sind. Wir dürfen aber diese Reise des Papstes auch nicht mit Erwartungen überfrachten. Wichtig ist, dass wir in diesen Fragen insgesamt vorankommen. Da bin ich zuversichtlich.

SPEYER-KURIER: In den “neuen” Bundesländern - auch in Thüringen - bewegt sich der Papst - mit Ausnahme eng umgrenzter Regionen wie dem Eichsfeld - auf einem Gebiet, in dem Kirche nach dem Ende der SED-Herrschaft nie mehr zu alter Bedeutung zurückgefunden hat. Kann dieser Besuch, nach Ihrer Meinung, deshalb zu einem Signal für eine neue Christianisierung der Menschen - für eine neue Katholizität - werden oder wird er eher dazu beitragen, dass die Gläubigen in Abgrenzung zu den “Ungläubigen” noch dichter zusammenrücken?

Erzbischof Dr. Zollitsch: Ich bin optimistisch, dass es mit dem Papstbesuch gelingt, weitere Menschen für unseren Glauben zu interessieren und zu begeistern. Der Papst richtet seine Botschaft an alle Menschen.

SPEYER-KURIER: Als Oberhirte einer großen Diözese und Vorsitzender einer wichtigen nationalen Bischofskonferenz haben Sie ja durchaus öfter Gelegenheit, dem Heiligen Vater zu begegnen. Und er ja auch selbst Deutscher ist, kennt er Sie und kennen Sie ihn schon seit langem. Ist das für Sie deshalb “ein Besuch unter Freunden” - oder ist es doch etwas mehr, etwas ganz besonderes, den Papst “bei sich daheim” zu Gast zu haben? Welche Gefühle haben Sie, wenn Sie daran denken?

Erzbischof Dr. Zollitsch: Es ist wie der Besuch eines guten Bekannten und trotzdem ganz außergewöhnlich. Noch nie zuvor war ein Papst in Freiburg zu Gast - da kann man durchaus von einem Jahrhundertereignis sprechen. Schon beim Gedanken daran spüre ich große Freude und Dankbarkeit.

SPEYER-KURIER: Je näher der Besuchstermin rückt, umso mehr wird sicher auch die Anspannung steigen. Was erwarten Sie sich ganz persönlich für diesen Besuch?

Erzbischof Dr. Zollitsch: Ich freue mich auf wegweisende Impulse für die Zukunft unserer Gemeinschaft des Glaubens in der Erzdiözese Freiburg, in Deutschland und in ganz Europa. Wir dürfen erleben, dass die Feier des Glaubens uns zusammenführt und stärkt. Ein solches Fest des Glaubens ist ein Geschenk für uns alle. Ich bin gespannt, wie Papst Benedikt uns in die Zukunft geleitet.

SPEYER-KURIER: Herr Erzbischof, zum Schluss noch eine ganz persönliche Frage: In diesem Jahr feiert unser Speyerer Dom sein 950. Weihejubiläum. Was verbindet Sie als jemand, der quasi in der Nachbarschaft, in Mannheim-Rheinau, aufgewachsen ist, mit diesem Gotteshaus und werden Sie selbst in diesem Jahr “als guter Nachbar” nach Speyer kommen?

Erzbischof Dr. Zollitsch: Mit dem Dom zu Speyer bin ich sehr verbunden. Der “Kaiserdom” fasziniert mich bis heute. Als Schüler und Student habe ich mich an so manchem Sonntag auf mein Fahrrad geschwungen und bin zum Speyerer Dom gefahren. Wegen der Vorbereitungen zum Papstbesuch ist es mir leider nicht möglich, an den “Internationalen Musiktagen Dom zu Speyer” und an der Weihe der neuen Hauptorgel teilzunehmen. Aber zum Höhepunkt der Feierlichkeiten, der Wallfahrtswoche und dem Festgottesdienst am 2. Oktober, werde ich nach Speyer reisen. Darauf freue ich mich schon heute.

SPEYER-KURIER: Dann wünscht Ihnen der SPEYER-KURIER, dass sich Ihre Wünsche für den Besuch Papst Benedikts XVI. In Deutschland und in Freiburg erfüllen mögen und freut sich schon sehr auf Ihren Besuch in Speyer.

Das Gespräch führte Gerhard Cantzler / Alle Fotos: sim

04.10.2011


Bürgermeisterin Monika Kabs: Speyerer City Service als Repräsentant der Stadt Speyer

VFBB e.V. bietet Menschen neue Chancen auf dem Arbeitsmarkt

„Der Speyerer City Service ist als Repräsentant der Stadt Speyer für die Region unentbehrlich. Touristen fühlen sich durch die Ansprache unserer „roten Engel“ auf dem Festplatz in Speyer willkommen geheißen. Das Projekt bietet erwerbslosen Menschen eine Schulung beim Verein zur Förderung der Beruflichen Bildung e.V. (VFBB e.V.) und eröffnet ihnen durch die Praxisarbeit vor Ort neue Chancen auf dem Arbeitsmarkt“. Dies sagte Bürgermeisterin Monika Kabs bei ihrem Besuch des „Speyerer City Service“ am Dienstag, den 06. September 2011 auf dem Festplatz. Das Projekt wird vom VFBB e.V. realisiert und von der Stadt Speyer und dem Jobcenter Vorderpfalz-Ludwigshafen materiell unterstützt.

Das Projekt ist in der Region einzigartig: Ziel ist es, Langzeitarbeitslosen durch die Mitarbeit am Stand neuen Mut zu machen, sie zu stabilisieren und ihnen Wege aufzuzeigen, um in Arbeit zu kommen. In Kooperation mit dem Jobcenter Vorderpfalz-Ludwigshafen erhalten die Projektteilnehmer beim VFBB e.V. eine zweimonatige Schulung in Englisch, Ortskunde und Kommunikation.

Bei Bedarf können sie das Weiterbildungsangebot des VFBB e.V. als Sprungbrett in den Job oder in Ausbildung nutzen: Ein Teilnehmer des „Speyerer City Service“ wechselte in die Schulung „Grundlagen Metall“ und absolviert derzeit in der Lehrwerkstatt der PFW Aerospace AG - Pfalz-Flugzeugwerke seinen Kurs.

Der „Speyerer City Service“ ist neben Projekt „Rückenwind“ seit sechs Jahren eines der erfolgreichsten Projekte beim Verein zur Förderung der Beruflichen Bildung e.V. Mit seinem „ersten Büdchen am Platze“ sind die „roten Engel“, wie die Teilnehmer in ihrem roten City-Service-Hemd auch genannt werden, eine zentrale Anlaufstelle für Touristen: Vom 01. Mai bis 31. Oktober 2011 stehen sie im Schichtbetrieb von 8 bis 18 Uhr ankommenden Touristen und Gästen auf dem Festplatz bei Fragen zur Verfügung.

Ob der Weg zu Sealife, Museumsausstellungen oder Tipps für Events –  der „Speyerer City Service“ liefert Touristen am Festplatz einen perfekten Beratungsservice.

„Langzeitarbeitslose sind häufig frustriert und mutlos. Beim VFBB erhalten sie durch die Schulung und die tägliche Arbeit am Stand eine Tagesstruktur – und schöpfen durch das Gefühl, gebraucht zu werden, neue Kraft“, so Projektleiterin Cornelia Breithaupt.

„Wir wollen, dass Langzeitarbeitslose gute Chancen haben auf eine Rückkehr in den Arbeitsmarkt. Der Speyerer City Service bietet Teilnehmern gute Bedingungen, um die Chancen auf die Integration in den Arbeitsmarkt zu erhöhen“, sagte Alexander Hornschuch, Teamleiter Jobcenter Vorderpfalz-Ludwigshafen.

Kontakt: Doris Eberle, Geschäftsführerin des VFBB e.V. Speyer, Tel.: 06232 / 98 00 - 92, Doris.Eberle@vfbb-speyer.net

Simone Bischof, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit   

06.09.2011


Emotionale Momente bei Speyerer Flugplatzfest

(cr; bb) Speyer. Brütende Hitze am Samstag, die die Luft über der neuen Startbahn zum Flirren brachte, zunehmend unsichere Witterung am Sonntag - dazu eine Vielzahl konkurrenzierender Veranstaltungen in Speyer und in der Region und dennoch: Tausende machten sich an diesem Wochenende auf, um beim diesjährigen Speyerer Flugplatzfest wieder einmal diesen einzigartigen Duft zu schnuppern - diese Mischung aus Kerosin und Bratwurst und um Fluggerät aus gut einem Jahrhundert aus der Nähe bestaunen zu können. Insgesamt schätzte die Flugplatz Speyer/Ludwigshafen GmbH rund 14.000 Besucher, die am Samstag und Sonntag entlang der nun verlängerten Start- und Landesbahn gefeiert haben.

Vom Doppeldecker aus der Zeit vor und während des Ersten Weltkrieges, so wie sie damals auch in Speyer gebaut wurden, bis zum zweistrahligen Geschäftsflugzeug, wie es heute auf dem Speyerer Landeplatz seine Basis hat - dazu eine große Zahl privater Flugzeuge, ein- und zweimotorige, Hoch- und Tiefdecker, historisches und modernes Fluggerät, vieles davon ebenso für kleine Rundflüge bereit gehalten wie die diversen Helikopter, die am Platz selbst stationiert sind oder von auswärts zu dem großen Luftsportereignis in Speyer hinzugestoßen waren. Sie alle verschafften den Flugsportfreunden und den zahlreichen Fans historischer und moderner Technik einmal mehr ein unvergessliches Wochenende. Dicht umlagert Maschinen wie die legendäre Antonov AN 2 mit ihrem 1000 PS leistenden Stern-Motor, ein technisches Meisterwerk bis heute.

Schon am Samstag abend sorgten Ballonfahrer nach Einbruch der Dunkelheit für ein ganz besonderes, emotionales Erlebnis: Das Ballonglühen, bei dem die riesigen Heißluftballons nahezu bewegungslos am Himmel stehen - von innen nur geheimnisvoll erhellt von den zuckenden Flammen des Gasbrenners, der die Hitze zur Erzeugung des Auftriebs erzeugt - lautlos - nur hin und wieder unterbrochen von dem kurzen Zischen des Gasbrenners. Für die, die es zum ersten Mal erlebten, ein unvergessliches Schauspiel, das schließlich noch seine Überhöhung durch ein opulentes Feuerwerk erhielt. Ein würdiger Höhepunkt der Feierlichkeiten zur Indienststellung der neuen, verlängerten Startbahn auf dem Speyerer Landeplatz.

Noch lange blieben die zahlreichen Besucher dieses Ereignisses an diesem Abend sitzen. Und auch die Kleinen durften in dieser Nacht länger aufbleiben, um die zahlreichen, speziell für sie aufgebauten Attraktionen wie Hüpfburg und Hubschrauberkarussell noch weiter ausgiebig in Bewegung zu halten, während sich die “Großen” bei Speisen und Getränken sowie Musik der “Cookielicious Band” aus Karlsruhe noch lange vergnügten.

Mitgemacht haben nicht nur Schausteller, auch die am Flugplatz ansässigen Vereine haben sich präsentiert. Für Kinder gab es allerlei Spaßaktionen; die Speisekarten informierten über eine abwechslungsreiche Küche. Unter anderem mundeten die Kaiserschmarren und der Speyerer Rieslingbraten.

Der Andrang an beiden Tagen brachte die Fahrer der sieben eingesetzten Shuttle-Busse fast in Stress, galt es doch, ziemlich viele Besucher vom Domizil des Flugsportvereins an der Heinkelstraße quer über das Flugplatzgelände zum Flugplatzfest zu chauffieren. Fotos: KieniPress

04.09.2011


Erweiterter Verkehrslandeplatz Speyer seiner Bestimmung übergeben

(cr) Speyer Mit dem gemeinsamen Durchschneiden eines symbolischen Bandes am südlichen Ende des Speyerer Flugplatzes durch den rheinland-pfälzischen Innenminister Roger Lewentz, den Speyerer Oberbürgermeister Hansjörg Eger und den Präsidenten der IHK Pfalz, Willi Kuhn, wurde jetzt der erweiterte Verkehrslandeplatz Speyer seiner Bestimmung übergeben.

Zuvor schon hatten die Repräsentanten der vorgenannten Institutionen in großer Einmütigkeit die Erhöhung der Sicherheit der Flugbewegungen als Grund für die Verlängerung der Rollbahn beschrieben. Dies sei in der fast zwanzigjährigen, heftig umstrittenen Geschichte der Maßnahme nie anders gewesen und deshalb auch durch alle Gerichtsinstanzen positiv beurteilt worden. Nun sei es an der Zeit, so Innenminister Lewentz, dass dies auch von den Gegnern des Ausbaus anerkannt würde und - wie sich auch Oberbürgermeister Eger wünschte - der darüber gestörte Rechtsfriede wieder zurückgewonnen werden müsse. “Die Gräben, die dieses Verfahren in der Stadt aufgerissen haben”, so Eger, “müssen endlich wieder überbrückt werden”. In keinem Falle, so betonte der Oberbürgermeister, diene die Maßnahme dem Ziel, in Speyer einen Regionalflughafen auszubauen. Um dies sicher zu stellen, seien sich die städtischen Gremien einig, dass auch zukünftig weder die Installation eines Instrumentenanflugsystems noch die Einrichtung einer Flugkontrollzone zulässig sei.”Gerade, weil wir keinen Regionalflughafen wollen, haben wir die Tonnage beschränkt und die Nachtflugmöglichkeiten reduziert”, unterstrich Eger, der darauf verwies, dass dadurch andere als die derzeitigen Nutzungskonzepte dauerhaft unmöglich gemacht würden.

Auch IHK-Präsident Willi Kuhn, selbst passionierter Privatpilot, unterstrich die Vorteile, die die neue Start/Landbahn für die Speyerer Bürger habe. Bereits bei seinem ersten Anflug auf die neue Runway 1/6 am Tag der Eröffnung der neuen Rollbahn sei ihm klar geworden, dass dadurch zukünftig die Lärmbelästigungen für die Anlieger am Dom und im Hafengebiet deutlich geringer werden würden.

Auf der anderen Seite zeigte er aber auch Verständnis für den Wunsch von Bürgern nach Naturschutz. Auch für ihn zähle der Auwald zu den schönsten Waldlandschaften überhaupt. Doch die notwendige Kappung von Bäumen zur Gewährleistung der Hindernisfreiheit für die verlängerte Startbahn habe faktisch kaum zu beeinträchtigenden Eingriffen geführt: “Der Auwald steht noch”, betonte Kuhn, “es gab keinen Kahlschlag, die Eingriffe sind behutsam erfolgt und in der Silhouette des Auwaldes kaum noch bemerkbar”. Außerdem seien als Ausgleichsmaßnahme im Angelhöfer Auwald weit über 15.000 Bäume neu angepflanzt worden.

Innenminister Roger Lewentz seinerseits bekannte sich uneingeschränkt zu den Beteiligungsrechten, die für die Bürger geschaffen worden seien, forderte aber von den Gegnern des Flugplatzausbaus, dass sie dann aber auch die Entscheidungen der Gerichte durch alle Instanzen hindurch akzeptieren und aktiv mit tragen müssten.

Doch während sich Vertreter aller Parteien auf dem Gelände des Flugplatzes zu der Notwendigkeit der Maßnahme bekannten, scheint die Angelegenheit für manchen Flugplatzgegener noch lange nicht erledigt. Sie protestierten am Zaun rund um die neue Startbahn mit Trillerpfeifen, Transparenten und Fahnen - in zwar überschaubarer Zahl, offensichtlich aber in einer noch immer unversöhnlicher Art, die trotz aller Bemühungen noch lange keine Befriedigung erwarten lässt. Fotos: KieniPress

02.09.2011


Einwurf

Rückkehr zur Normalität

von Gerhard Cantzler

“Lügenpack”, “Betrüger” - das waren noch die freundlichsten Nettigkeiten, die sich die Teilnehmer an der Einweihungsfeier für die neue Startbahn am Speyerer Flugplatz anhören mußten. Und dabei waren sich doch die Repräsentanten aller maßgebenden Parteien im Lande bei dem Festakt einig, dass die Verlängerung der Startbahn um 450 Meter einzig der von der EU-Kommission geforderten Erhöhung der Sicherheit der Flugbewegungen geschuldet sei. Und auf Flugbewegungen am Platz Speyer - zum Wohl der heimischen Wirtschaft und der Sportfliegerei - möchte auch niemand so einfach verzichten - nur eben nicht bei uns.

Wer von uns möchte schon auf ein, zwei schnelle Urlaubsreisen im Jahr in sonnigere Regionen verzichten - den Lärm der startenden und landenden “Touristenbomber” und ihre Abgasbelastungen für Wälder und Auen aber möchten wir nicht - ihn sollen andere ertragen - typisch “St.-Florians-Prinzip” halt.

Da wäre mehr Ehrlichkeit gegen sich selbst und die Mitmenschen manchmal kein Luxus.

Denn wer in Mainz politisch für den Flugplatz ist, sollte in Speyer nicht auf der anderen Seite des Zaunes dagegen “trillern”.

Das galt auch für die Argumentationsstränge um bzw. gegen den Speyerer Verkehrslandsplatz. Obwohl immer wieder als solcher und nur als solcher apostrophiert, wurde er in öffentlichen Stellungnahmen schon einmal gern als “Flughafen” bezeichnet, wohl wissend, dass dieser Begriff mit dem Speyerer Projekt eben so viel zu tun hat, wie Tante Emmas Hühnerstall im Garten mit einer Hühnerfarm mit vielen hunderttausend Legehennen.

Da scheut man sich auch nicht - “foto-shop” und Co. sei Dank - Bilder so zu “bearbeiten”, dass am Speyerer Flugplatz scheinbar große Passagier-Jets abheben oder man “schießt” rein “zufällig” Bernie Eccleston’s “Jumbolino” ab, der alle zwei Jahre einmal zum Grand Prix von Hockenheim mit Ausnahmegenehmigung landen und wieder starten darf, nur um zu suggerieren, dass mit der verlängerten Startbahn der Weg frei gemacht werde für ein Luftverkehrsaufkommen wie an “Rhein-Main”.

Ja, da fehlt dann doch nur noch die A 380 !

Da sollten wir auf dem Speyerer Flugplatz doch wieder zu mehr Wahrheit und Normalität zurückkehren und bei der Form der Diskussion um ihn ebenfalls.

Hungersnot in Ostafrika: Jetzt spenden!

Dr. Brenda Bohne, Vorsitzende des Beirats für Migration und Integration der Stadt Speyer, sowie Dr. Wolf Böhm rufen die Speyerer Bevölkerung zu Spenden für Ostafrika auf:

Am Horn von Afrika, vor allem in Somalia, Kenia, Äthiopien und Dschibuti, sind zz. zwölf  Millionen Menschen vom Hungertod bedroht!

500.000 Kinder sind akut vom Hunger bedroht. Viele sind stark untergewichtig und mangelernährt. Dass Menschen heutzutage noch an Hunger sterben, wollen und dürfen wir nicht zulassen.

Wir rufen alle Bürgerinnen und Bürger auf: Spenden Sie jetzt und helfen Sie Leben zu retten!

Diese Spenden können beispielsweise an das nationale Bündnis „Aktion Deutschland hilft“  gerichtet werden. Gemeinsames Ziel des Bündnisses „Aktion Deutschland hilft“ ist es, bei großen humanitären Katastrophen zusammen schneller zu helfen!

Mit ihren Spenden ermöglichen und unterstützen die Bürgerinnen und Bürger damit:

-          die Verteilung von Nahrungsmitteln und Schulspeisungen

-          die Bereitstellung von Trinkwasser und Hygieneartikeln

-          die medizinische Hilfe

-          die Kleinbauern mit Saatgut und Schulungen

Kontoinhaber: Aktion Deutschland Hilft

Spenden-Stichwort: Ostafrika

Spendenkonto: 10 20 30

Bank für Sozialwirtschaft, BLZ: 370 205 00

Dieses Bündnis umfasst viele gesellschaftliche Strömungen sowie unterschiedliche Gruppen und Institutionen. Kuratoren sind  Dr. Richard von Weizsäcker, Dr. Frank-Walter Steinmeier, MdB Volker Beck, Vorsitzender des DGB Michael Sommer, MdB Dr. Wolfgang Thierse, der Journalist Dr. Fritz Pleitgen u.v.a.m.

„Aktion Deutschland hilft“ ist ein eingetragener gemeinnütziger Verein, die Spenden sind steuerlich absetzbar. „Aktion Deutschland hilft“ verfügt über das DZI-Spendensiegel.

Eine Zusammenstellung aller anderen  möglichen Spendenkonten  finden Sie im Internet unter „Hungersnot Ostafrika Spendenkonten“

Ihre Spende rettet Leben! Spenden Sie jetzt! Danke, dass Sie helfen!

01.09.2011


Interesse an neuer Elternschule groß

Etwa 500 Schwangere, junge Familien und andere Interessierte machten sich am Samstag, dem 17. September, beim Tag der offenen Tür ein Bild der neuen Elternschule Speyer in der alten Filzfabrik.

Einige von ihnen probierten gleich mal aus, ob ihnen Yoga oder Pilates in der Schwangerschaft gefiel oder meldeten sich für einen der über 40 Kurse rund um Schwangerschaft, Geburt und das Leben mit einem Kleinkind an. Außerdem nutzen vor allem schwangere Besucherinnen die Gelegenheit, mit den vielen Hebammen und Kursanbieterinnen ins Gespräch zu kommen und Fragen zu den Kursen und zur Schwangerschaft zu stellen, während sich die Kinder beim Kinderschminken und Basteln vergnügten oder sich von Clowns unterhalten ließen.

„Besonders freut uns, dass auch viele Anbieter von Kursen rund um Schwangerschaft und Geburt hier waren und Interesse bekundet haben, unsere Räume für ihr Angebot zu nutzen“, so Christiane Warta, Koordinatorin der Elternschule. Bereits kurz nach Eröffnung der zentralen Anlaufstelle im Herzen Speyers beteiligen sich mit dem Yoga Zentrum Yoga Vidya, dem DRK und Gesangspädagogin Judith Janzen verschiedene Anbieter am Programm der Elternschule Speyer. „Wir sind offen für weitere Anbieter, die Kurse für Schwangere oder junge Familien mit Säuglingen oder Kleinkindern abhalten“, erklärt Wolfgang Walter, Geschäftsführer des Diakonissen-Stiftungs-Krankenhauses, das Konzept: „Die Elternschule Speyer soll eine zentrale Anlaufstelle für alle Fragen rund um Schwangerschaft und Geburt sein und sich nicht auf Krankenhaus-Angebote beschränken.“

Um allen Anforderungen gerecht zu werden, hat das Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus in der alten Filzfabrik Räume kind- und familiengerecht eingerichtet. Die vier Kursräume sind hell und freundlich und mit modernster Technik ausgestattet. Sie verfügen über Wickelkommoden und Fußbodenheizung, im Eingangsbereich steht ein Kinderwagenparkplatz zur Verfügung, eine Küche für Ernährungskurse komplettiert die Einrichtung.

Das aktuelle Kursprogramm der Elternschule und Anmeldemöglichkeiten unter www.elternschule-speyer.de

19.09.2011


Verkehrsverein Speyer mit Delegation beim Brezelfest in Kirchhellen

Brezelfest und Brezelfestumzug 2011 in Kirchhellen-Bottrop
Teilnahme einer Delegation des Verkehrsverein Speyer e. V.

Am 05. und 06. September feierten die Kirchhellener Brezelbrüder und Schwestern wieder ihr alle 3 Jahre stattfindendes Brezelfest. Selbstverständlich war der der Verkehrsverein mit einer Delegation zu diesem Ereignis vertreten.

Organisiert wurde die Reise durch das Jubelkomitee des Verkehrsvereines Speyer, um das Team von Karin Hofmann. Ein besonderer Höhepunkt für die Speyerer Delegation, war die Einladung des amtierenden Brezelkönigspaares Christop I. und Melanie I. zum traditionellen Weckruf durch die Brezelwachen. Im Anschluss daran, übergab die Vorsitzende des Verkehrsvereines Speyer, Heike Häussler, dem Oberbürgermeister der Stadt Bottrop, Herrn Bernd Tischler, nach einer kurzen Ansprache den Jubiläumskrug „100 Jahre Brezelfest Speyer“ , zu welchem die Kirchhellener mit einer großen Delegation zu Gast in Speyer waren.

Am Nachmittag begann dann der große Brezelfestumzug, bei welchem sich die Speyerer als Brezel-Ferdinand und Brezel-Christine präsentierten.

Vor den Speyerer „Karren“ haben sich ebenfalls die beiden 2010 neu gewählten Vorsitzenden des Festzugausschusses, Mike Oehlmann und Dennis Peterhans, spannen lassen und Speyerer Flagge gezeigt, immer wieder vom Kirchhellener Schlachtruf; „Und das Volk jubelt…“ angetrieben. Festzugausschuss, Verkehrsverein Speyer e. V.

18.09.2011


Spurensuche mit reinem Wasser

Niki-Schüler setzen Zeichen mit ungewöhnlicher Aktion

Am Freitag nachmittag trafen sich 21 Schüler und Schülerinnen des Nikolaus-von-Weis-Gymnasiums und reinigten das Speyerer Mahnmal für die ermordeten jüdischen Bürger. Das Monument an der Ecke Hellergasse/Karlsgasse, ein großer Gedenkstein mit Baldachin, erinnert an Deportation und Ermordung von 82 Speyerer Juden. Für die Gruppe Jugendlicher des diesjährigen Austauschs mit der israelischen Partnerstadt Yavne ist diese Arbeit jedoch mehr als Pflege der Erinnerung an das Verbrechen aus der Zeit der Nazi-Diktatur. Sie bereiten sich auf den Besuch ihrer Partner im Oktober vor und haben sich auf Spurensuche nach den jüdischen Wurzeln ihrer Heimatstadt begeben. Sie kennen das jüdische Viertel mit der alten Mikwe, wissen von den Baumeistern des 12. Jahrhunderts, die Dom und Synagoge bauten, und bekommen die Vorbereitungen zum neuen Jüdischen Gemeindezentrum mit.

"Wasser, reines Wasser, rein wie im Judentum" sagt Wolf Spitzer, Schöpfer des Mahnmals, auf die Frage, womit Metall und Stein am besten zu reinigen sind. So finden die Schüler am nahen Jakobsbrunnen das Wasser und fangen mit dem Putzen an. Die Idee hierzu hatte Lehrer Uwe Schulz bei einem Rundgang durchs jüdische Speyer. Die Gruppe nimmt das Mahnmal selbst in die Hand, begreift mit den eigenen Händen, was der Künstler zum Ausdruck bringen wollte: Die Steinplatten als Symbol der jüdischen Gemeinschaft sind aus den Fugen geraten, sie stehen aber noch; nur die Namen der Toten liegen am Boden. Der Davidstern ist "verzogen", seine Ecken stumpf oder abgeknickt. Über dem Ganzen steht der Baldachin, der im gebrochenen Verhältnis seiner Streben das Geschehen unter ihm aufnimmt, aber doch im Schutz den Blick zum Himmel, zum Göttlichen bewahrt. Die Hoffnung auf ein Miteinander in Zukunft zeigt das einzige Grün der kleinen Anlage, die niedrige Hecke, die das Denkmal vom wenig attraktiven Platz trennt. Die Jugendlichen zwischen 15 und 18 Jahren wollen mit ihrer Aktion auch ein Zeichen setzen. "Es ist nicht selbstverständlich, ein Denkmal zu putzen. Wir lernen einerseits Respekt vor den Opfern, andererseits werden wir bewusst zur Gestaltung unserer Zukunft gemahnt." sagt Nora, die bei sich zuhause auch eine Partnerin aus Yavne beherbergen wird. Die Koordinatorin des Austauschs, Lehrerin Celia Sütterlin, erklärt diese Gedenkarbeit: "Wir bereiten uns intensiv auf den Besuch vor. Wir wollen schon früh die Fragen nach der jüdischen Vergangenheit in Speyer beantworten. Diese Arbeit am Mahnmal ist dabei behilflich: Gedenkstätten sollen nicht nur örtlich einen Platz haben, sondern auch im übertragenen Sinn. Auch wenn das Mahnmal an ein schwarzes Kapitel der deutschen Geschichte erinnert, braucht die heutige Beschäftigung damit nicht von Leiden oder Schuldgefühl begleitet zu sein. Wir können hier so viel entdecken, bis hin zur bestehenden Freundschaft zwischen Juden und Christen, Israelis und Deutschen, weil der Verlust an Vergangenheit allen gemeinsam ist."

Am Ende haben die Jugendlichen einigen Müll zusammen getragen, etliche Kippen entfernt, verklebte Reste gelöst und das ganze Denkmal gründlich vom Schmutz gereinigt. Vielleicht kann aus dieser Aktion ein Projekt für die Zukunft werden, auf jeden Fall haben sie der Bürgerschaft einen Dienst erwiesen. sü. Foto:sim

16.09.2011


Erste Speyerer Netzwerkkonferenz Ausbildung

Heike Lommel (Volksbank), Thomas Zander (FC 09), Manfred Bug (Johann-Joachim-Becher-Schule) und Direktorin Gabriele Fischer (Nikolaus-von-Weis-Gymnasium) diskutieren Instrumente, die den Übergang Schule-Beruf begleiten.

Lernen vor Ort knüpft Kompetenznetz

Rund 60 Vertreter von Schulen, Vereinen, freien Trägern, Arbeitsagentur, Wirtschaft, Handwerkskammern und IHK konnte Bürgermeisterin Monika Kabs kürzlich (Mittwoch, 8. September) zur ersten Speyerer „Netzwerkkonferenz Ausbildung“, organisiert von Lernen vor Ort, in der Stadthalle begrüßen.

Ziel der Veranstaltung, die zukünftig einmal jährlich stattfinden soll, ist es, die Chancen der Speyerer Schulabsolventen für den Einstieg in die berufliche Ausbildung und das Berufsleben auf das bestmögliche Niveau zu steigern. Hierzu sollen auf kommunaler Ebene zuverlässige Verantwortungsstrukturen geschaffen und ausgebaut sowie Transparenz über Angebote, Akteure und Verantwortlichkeiten hergestellt werden.

Bürgermeisterin Monika Kabs wies in ihrer Begrüßung darauf hin, dass fast ein Viertel der Speyerer Schulabgänger, die eine Berufsausbildung beginnen wollten, im Juni noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz waren. Dem gegenüber stünden selbst für das Ausbildungsjahr 2011 noch eine Reihe offener Ausbildungsplätze. Befragt nach den Gründen für die Nicht-Besetzung, ergab eine Umfrage der IHK Pfalz, dass 71 % der Unternehmen keine geeigneten Bewerbungen vorlagen. Der gleiche Prozentsatz (71,4%) verweise auf die mangelnde Ausbildungsreife der Schulabgänger, erläuterte Kabs.

In Arbeitsgruppen, in denen unterschiedliche Professionen vertreten waren, wurden gemeinsam bestehende Konzepte zum Übergang Schule – Beruf modifiziert. Ferner wurden im Rahmen einer Ideenwerkstatt Strategien entwickelt, von denen Betriebe wie Schüler profitieren können. Stadt Speyer, Pressestelle

14.09.2011


Neuer Verkehrsrechner und 35 modernisierte Ampelanlagen für die Stadt Speyer

Siemens liefert moderne Verkehrstechnik an den Oberrhein/ Signalanlagen jetzt mit LED-Technik

Die Stadt Speyer verfügt seit Kurzem über einen neuen Verkehrsrechner und 35 modernisierte Ampelanlagen von Siemens. Neben der Energieeinsparung durch LED-Lampen profitieren auch die Verkehrsteilnehmer von der neuen Technik, passt sich die Ampelschaltung doch nun dem jeweiligen Verkehrsaufkommen an. Bei einem Pressegespräch am heutigen Freitag (9.9.) stellten Speyers Oberbürgermeister Hansjörg Eger und Stefan Eckert (Leiter Verkehrstechnik Siemens-Region Mitte) den neuen Verkehrsrechner vor.

Im Zuge der Modernisierungsmaßnahmen wurden 35 Verkehrs- und Fußgänger-Ampelanlagen auf die neue Technik umgerüstet und an den neuen Verkehrsrechner angeschlossen. Fünf der 35 Ampelanlagen wurden mit einem akustischen Signal ausgestattet, das sehbehinderten Bürgern die Freigabe erteilt, die Straße überqueren zu dürfen. Zudem vibriert an diesen Anlagen ein Taster am Ampelmast. Dem Projekt vorausgegangen war ein öffentliches Ausschreibungsverfahren, bei dem Siemens das wirtschaftlichste Angebot abgegeben und den Auftrag für die Erneuerung der Technik erhalten hatte.

„Der neue Verkehrsrechner gibt Anweisungen für die Ampelanlagen vor und überwacht deren Ausführung. Also beispielsweise, welche Steuerprogramme erforderlich sind, damit der Verkehr möglichst zügig durch die Stadt fließt“, so Stefan Eckert, Leiter Verkehrstechnik in der Siemens-Region Mitte, zu der auch die Metropolregion Rhein-Neckar zählt. Zum Einsatz kommen vordefinierte Programme, die je nach Verkehrsaufkommen des jeweiligen Wochentags, der Tageszeit und der Fahrtrichtung variieren.

Dazu gehört auch, dass dem öffentlichen Nahverkehr bevorzugt freie Fahrt gewährt wird.

Dank moderner Funk- und Steuerungstechnik können Busse sich ihre „grüne Welle“ selbst schalten: Eine Funkeinheit im Bus nimmt Kontakt mit der Steuerung der Ampelanlagen auf – und diese erledigt dann von allein alles Notwendige. Keine leichte Aufgabe, denn das Programm muss bei jedem Eingriff auch die Sehbehinderten, Fußgänger, Radfahrer sowie den Fahrzeugverkehr „im Blick behalten“. Neu ist auch die Möglichkeit, die Beschleunigung des Verkehrsflusses automatisch zu überprüfen und etwaige systembedingte Fehler zu beseitigen. Der Verkehrsrechner protokolliert schließlich alle Ereignisse, die dann im Rahmen des Qualitätsmanagements ausgewertet werden.

Auch die 35 erneuerten Ampelanlagen wurden mit modernen Steuergeräten ausgestattet. „Dank LED-Technik sind die roten, gelben und grünen Signalfarben nun bei Sonneneinstrahlung besser zu erkennen, was die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer erhöht“, erklärt Eckert. Übrigens genauso wie die längere Überquerungszeit für Fußgänger, die statt acht Sekunden nun zehn Sekunden zum Wechsel der Straßenseite haben. Weiterer Vorteil: Die LED-Leuchten halten mit einer Lebensdauer von bis zu zehn Jahren deutlich länger als die bisher genutzten Leuchten, die im Halbjahres-Rhythmus ausgetauscht werden mussten. Das Ausfallrisiko der Signalgeber wird somit reduziert, genauso wie die Kosten für den regelmäßigen Lampentausch.

Außerdem helfen die LED-Leuchten, die Stromkosten von Ampelanlagen um bis zu 90 Prozent zu vermindern. In Speyer beträgt das Einsparpotenzial rund 60 Prozent, da die Stadt bereits frühzeitig auf so genannte Niedervolt-Signale umgerüstet hatte. Die Gesamtinvestition der Stadt beläuft sich auf rund eine Million Euro. Rund zwei Drittel der Kosten trägt das Land Rheinland-Pfalz, ein Drittel die Stadt Speyer.

Intelligente Verkehrstechnik ist Teil des Siemens-Umweltportfolios, mit dem das Unternehmen im Geschäftsjahr 2010 einen Umsatz von rund 28 Mrd. EUR erzielte. Das macht Siemens zum weltweit größten Anbieter von umweltfreundlicher Technologie. Kunden haben mit entsprechenden Produkten und Lösungen des Unternehmens im selben Zeitraum 270 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2) eingespart, das ist so viel wie Hongkong, London, New York, Tokio, Delhi und Singapur in Summe an CO2 jährlich ausstoßen. ​Stadt Speyer, Pressestelle Foto: sim

10.09.2011


Weniger ist mehr! FSL GmbH weiterhin für schonenden Umgang mit dem Auwald Speyer

Mit Nachdruck tritt die FSL GmbH Berichten entgegen, wonach bei der Kappung von Bäumen im Auwald geschlampt bzw. sogar bewusst Kürzungen unterlassen wurden.

Richtig ist, dass die Wipfelkürzungen in Absprache mit den Beteiligten so behutsam wie möglich vorgenommen wurden, um die Eingriffe in den Auwald zu minimieren. Deswegen wurden ganz bewusst viele Bäume sehr knapp beschnitten.

Dies hat nun das Luftamt bei einzelnen Bäumen als nicht ausreichend bewertet, sodass nachgeschnitten werden muss. Insgesamt geht es um eine Größenordnung von 10-20 Bäumen, bei denen überwiegend die Kronen nachgeschnitten werden müssen. Nicht aus zu schließen ist, dass davon einzelne Bäume gefällt werden müssen.

Die FSL GmbH hat zum Schutz des Auwaldes in Kauf genommen, dass möglicherweise später einzelne Bäume nachgeschnitten werden müssen. Dafür war und ist die FSL auch bereit, die volle Leistungsfähigkeit des Verkehrslandeplatzes mit etwas Verzögerung auszuschöpfen. Insofern ist für die FSL GmbH nicht nachvollziehbar, warum sie nun für dieses bewusst defensive Agieren im Auwald angegriffen wird. Oberstes Ziel war und ist es, nicht mehr als unbedingt nötig in die Natur einzugreifen. Nach der Beschneidung dieser Bäume gibt es nach Angabe des zuständigen Luftamtes keine Hindernisse mehr, sodass die Start- und Landebahn in vollem Umfang genutzt werden kann. Industrie- und Handelskammer für die Pfalz, Medien und Information

08.09.2011


Einwurf

Ja, is denn scho Weihnachten?

Von Gerhard Cantzler

Liebe Leserin, lieber Leser, der SPEYER-KURIER hofft, dass auch Sie ein schönes Wochenende verleben - das Wetter am heutigen Samstag jedenfalls gab mit 31 Grad im Schatten den hochsommerlichen Rahmen für einen prächtigen Biergartenabend ab - das Altstadtfest einmal mehr den zünftigen Grund. Kann man nur hoffen, dass noch ein paar mehr solcher spätsommerlicher Tage folgen.

Doch eines irritiert schon: Wer an diesem “heißen” Samstag in einem der großen Supermärkte seinen gewohnten Wochenend-Einkäufen nachging, der wollte es fast nicht glauben: Viele Regalmeter voller adventlich-weihnachtlicher Süßwaren sind über Nacht in die Läden eingezogen, scheinen schon am 10. September den Sommer vergessen machen zu wollen - wo gestern noch Eistee, Wasserbälle, Kühlboxen und Badebekleidung die Szenerie beherrschten, breiten sich heute schon Marzipankartoffeln, Printen, Dominosteine und Adventskalender aus.

Wo soll das denn noch hinführen? Müssen wir uns jetzt schon Anfang Dezember auf die ersten Osterartikel einstellen, die dann mitten in einem hoffentlich schneereichen und kalten Januar schon wieder Platz machen müssen für die Hochsommerware der kommenden Saison.

“Aber das war doch schon immer so !” werden Sie sagen. Möglich - aber muss das die Geschäftswelt daran hindern, umzukehren auf ihrem Irrweg, der unseren Kindern jedes Gefühl für Sinn und Inhalt von Jahreszeiten und Festtagen abhanden kommen lässt? Kann denn der Heilige Nikolaus (nicht der Weihnachtsmann oder Santa Claas) nicht einfach wieder zum 6. Dezember oder zum Weihnachtstag ins Haus kommen und die Ostereier erst kurz vor den Ostertagen in die Auslagen gelangen?

Denn eines dürfte überdies sicher sein: Unterm Strich werden durch die Verschiebung der Jahreszeiten ohnedies nicht mehr Nikolause oder Osterhasen umgesetzt - oder?

Rheinschiffsmühle trotz Niedrigwasser zu Wasser gebracht

cr. Speyer. Jetzt ist es also soweit: Die Historische Rheinschiffsmühle, die in den letzten Monaten auf der Speyerer Schiffswerft Braun aufgebaut wurde, hat Wasser unter dem Kiel - richtiger gesagt unter dem Ponton, der sie trägt. Nach dem Stapellauf am heutigen Nachmittag, der sich trotz des niedrigen Wasserstandes im Hafenbecken der Werft problemlos gestaltete, glitt das historische Mühlenbauwerk elegant ins Wasser. Zwei Bugsierboote der Werft rangierten die Schiffsmühle auf ihren letzten Speyerer Liegeplatz, ehe sie am Donnerstag früh kurz nach 08.00 Uhr - vor ein leistungsstarkes Schubschiff vorgespannt - auf ihren Weg rheinabwärts nach Ginsheim verbracht wird. Dort wird sie dann - am Rhein gegenüber Mainz - zukünftig Zeugnis ablegen von einer einst weit verbreiteten, bedeutenden, durch das Aufkommen der Elektrizität aber völlig verdrängten Technologie, den Flussmühlen, die noch zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts das Bild der Ufer entlang strömungsstarker Wasserläufe bestimmten.

Für den “Verein Historische Rheinschiffsmühle Ginsheim e.V.” wird dann ein Traum in Erfüllung gehen, dem die Mitglieder über Jahre nachgejagt sind. Neben einigen Großspenden wie die der Stiftung “Flughafen Frankfurt/Main für die Region” und weiteren institutionellen Spendern, ohne deren Hilfe der Verein das Projekt erst gar nicht in Angriff genommen hätte, freut man sich in Ginsheim aber auch über zahllose Klein- und Sachspenden, die die Verbundenheit der Bevölkerung im hessischen Ried mit diesem Projekt haben augenfällig werden lassen. So hat ein Landwirt eine nennenswerte Menge Getreide bereit gestellt, die nötig ist, um zukünftig Besuchern die Funktionsweise des Mühlenwerkes demonstrieren zu können.

Zunächst aber werden die Ginsheimer “Hobby-Wasser-Müller” erst einmal ihr neues, schwimmendes Bauwerk gebührend feiern: Ganze drei Tage lang wird es am kommenden Wochenende hoch hergehen auf und rund um die Rheinschiffsmühle, denn neben dem unbeirrbaren Verfolgen eines Zieles können sie noch etwas, die hessischen Mühlenfreunde: Das überschwängliche Feiern, wenn sie ihr Ziel erreicht haben. Foto: sim

28.09.2011


Feierlicher Stapellauf der Rheinschiffsmühle

cr. Speyer. Am kommenden Mittwoch, dem 28. September, ist es soweit: Dann wird der Nachbau der alten Rheinschiffsmühle, die in den letzten Monaten auf der Helling der Schiffswerft Braun in Speyer entstanden ist, ihren feierlichen Stapellauf erleben. Zuvor jedoch muss noch das Frachtschiff “Adolf Blatt”, das unterhalb der Rheinschiffsmühle ebenfalls auf der Helling liegt, noch zu Wasser gelassen werden. Dann sollte dem Stapellauf am späten Vormittag des Mittwoch oder am frühen Nachmittag nichts mehr im Wege stehen, wenn, ja wenn - wie der für das Projekt verantwortliche technische Mitarbeiter der Braun-Werft, Volker Engelhardt, mitteilte - der Wasserstand im Hafenbecken der Werft in den nächsten beiden Tagen nicht noch zu sehr absinkt.

Der SPEYER-KURIER wird deshalb den genauen Zeitplan für den Stapellauf noch bekannt geben.

Interessierte Zuschauer beim Stapellauf werden gebeten, die Aktion aus Sicherheitsgründen von der anderen Seite der Werft - von der “Hafenspitze” aus - zu beobachten. Außerdem bestehen von dieser Seite aus auch die besten Perspektiven für Fotografien dieses seltenen Ereignisses.

Am darauffolgenden Donnerstag soll dann die Historische Rheinschiffsmühle - vor ein Schubschiff vorgespannt - von Speyer aus zu ihrem endgültigen Liegeplatz am Rhein vor Ginsheim gegenüber Mainz verbracht werden.

Am Samstag, dem 01. Oktober 2011 wird dann der Initiator und Eigner der Mühle, der “Verein Historische Rheinschiffsmühle Ginsheim e.V.” das einmalige Zeugnis historischer Technologie im Rahmen eines großen Festes in Dienst stellen. Fotos: sim

26.09.2011


Wie Politik und Wirtschaft zusammenarbeiten können - Kursker Autohäuser profitieren von Erfahrungen aus Speyer

Oberbürgermeister Hansjörg Eger mit den früheren Kursker Stadtoberhäuptern Alexander Degtjarov und Juri Iwanov sowie Werner Schick (rechts) und Roland Kern (links)

Zwei Pioniere der Städtepartnerschaft mit Kursk haben diese Woche Oberbürgermeister Hansjörg Eger im Stadthaus besucht: Die beiden ersten demokratisch gewählten Stadtoberhäupter von Kursk, Alexander Degtjarov und Juri Iwanov, weilen zu geschäftlichen Gesprächen in der Domstadt. Beide sind mittlerweile in der Wirtschaft tätig und pflegen gute Kontakte zum Autohaus Cuntz in Speyer. Degtjarov hat vor 22 Jahren zusammen mit dem damaligen Speyerer Stadtoberhaupt Dr. Christian Roßkopf den Partnerschaftsvertrag unterzeichnet und lobt noch heute die intensiven Kontakte zwischen den beiden Städten, die sich auch positiv auf die Entwicklung der Stadt Kursk ausgewirkt hätten. Im Gepäck hatten die beiden Ex-OB´s eine Grußbotschaft des amtierenden Kursker Oberberbürgermeisters Alexander Sakurdajew, der sich für die weitere Intensivierung der Städtepartnerschaft ausspricht. Oberbürgermeister Hansjörg Eger plant im nächsten Jahr seinen Antrittsbesuch in Kursk.

Für den Chef des Autohauses Cuntz, Werner Schick, ist die langjährige Kooperation mit den Kurskern ein gutes Beispiel dafür, wie Politik und Wirtschaft zusammenarbeiten sollten. Er könne sich noch gut an das erste Kursker Autohaus erinnern und hätte eine solche Entwicklung nicht für möglich gehalten. Mittlerweile gibt es eine ganze Automeile mit acht Autohäusern in Kursk. Degtjarov, der damalige Lehrling in Sachen Autohaus, würde mittlerweile zehn mal mehr Autos absetzen als er selbst. Mit den Ideen aus Speyer habe man damals den Autoverkauf in Kursk erst richtig angekurbelt, fügt Roland Kern hinzu, der ebenfalls zu den „Vätern“ der Städteverbindung zwischen Speyer und Kursk gerechnet werden kann.

Neben Speyer haben die Kursker auch die BMW-Welt in München und die Internationale Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt besucht. Aber „Speyer werde mit jedem Besuch schöner“, so Degtjarov, und deshalb komme er auch als Unternehmer immer wieder gerne in die Domstadt. Stadt Speyer, Pressestelle

23.09.2011


Die Rezitation - verlorenes Kunst-Genre für Speyer neu entdeckt

Curt Timm und Werner Schineller gedenken Heinrich von Kleist

von Gerhard Cantzler

Es ist dies ein künstlerisches Genre, dem man in Speyer schon viele Jahre nicht mehr begegnet ist: Die Rezitation, die Darbietung des dramatisierten Wortes, so wie sie jetzt eine kleine Gruppe enthusiastischer Kunstfreunde bei einem Abend mit dem renommierten Schauspieler, Regisseur und - eben - begnadeten Rezitator Curt Timm im Ratssaal des Historischen Rathauses erleben durften. Äußerer Anlass für diese Veranstaltung: Der 200. Todestag von Heinrich von Kleist - Dramatiker, Erzähler, und Lyriker, der am 21. November 1811 gemeinsam mit seiner Begleiterin, der unheilbar an Krebs erkrankten Henriette Vogel am Kleinen Wannsee bei Berlin freiwillig aus dem Leben schied.

Zu Beginn des Rezitationsabends gab der Mitinitiator, der frühere Speyerer Oberbürgermeister und bekannte Literaturfreund Werner Schineller, einen Einblick in das rastlose und dem Grunde nach unglückliche Leben Heinrich von Kleists, dessen große Dramen im Shakespeare’schen Stile “Penthesilea”, “Michael Kohlhaas” oder “Prinz Friedrich von Homburg” einst ebenso zum selbstverständlichen Rüstzeug eines jeden Pennälers gehörten wie seine großen romantischen Lustspiele “Das Käthchen von Heilbronn”, die “Hermannsschlacht” oder “Der zerbrochene Krug”.

Schade, dass diese Werke aus den Lehrplänen heutiger Schulen fast ausnahmslos verschwunden sind und mit ihnen eine Sprache, wie sie ausdrucksvoller nicht sein könnte. Und so tat Schineller sicher recht daran, als er Martin Walser zitierte, der von sich sagte, dass er sein ganzes Leben auf der Suche nach der Stadt gewesen sei, in deren Theater in jeder Spielzeit mindestens eines der Kleist’schen Dramen zur Aufführung komme - denn dort wolle er sofort seinen Wohnsitz nehmen.

Diese außergewöhnliche Sprache Kleist’s zumindest konnten die Besucher des Rezitationsabends für ein paar Stunden in Reinkultur und höchster Qualität genießen. Curt Timm, begnadeter Rezitator und Neu-Speyerer dazu, der vor nicht allzu langer Zeit seinen Alterswohnsitz im Schatten der alten Speyerer Stadtmauer genommen hat, brachte ernste und heitere “Stückchen” aus dem reichen Werk Heinrich von Kleists mit, die er - mit der Erfahrung der eigenen 85 Lebensjahre und dem beruflichen Hintergrund aus zahllosen Theater-, Film- und Fernsehproduktionen, aus mehr als 60 Rundfunk-Hörspielen sowie zuletzt auch zunehmend aus seiner Mitwirkung in den immer beliebter werdenden Hörbüchern, denen er bis heute seine Stimme leiht - in unnachahmlicher Weise zu “zelebrieren” vermag.

Nach den “beiden Tauben” , einem Gedicht von Heinrich von Kleist nach einer Fabel von de Lafontaine, das Timm in rührend-zärtlichem Ton den Liebenden nachempfand, folgte die Erzählung “Unwahrscheinliche Wahrhaftigkeiten”, in der Kleist in drei wahren (?) Geschichten den Nachweis versucht, dass das Wahrscheinliche nicht immer das Wahre sein muss - eine Geschichte, mit der Timm durch seine Diktion die Zuhörer in der vom Autor mitgegebenen Unauflösbarkeit zurücklässt - Wahrheit oder nicht?

Seine ganze, vielseitige Wandelbarkeit konnte Curt Timm bei den beiden Legenden nach Hans Sachs “Gleich und Ungleich” und dem “Branntweinsäufer und die Berliner Glocken” ausspielen, vor allem aber auch bei der abschließenden “Anekdote aus dem letzten preußischen Krieg”, nach der sich schließlich die angespannte Stille des Saales in lautes Gelächter und dankbar lang anhaltenden Beifall entlud.

Die von Pia Darmstädter (Flöte) in gekonnter Form eingestreuten Interludien verschafften den Zuhörern Gelegenheit, die von Curt Timm mit hintergründigem Humor vorgetragenen Texte des großen Dichters Heinrich von Kleist jeweils noch einmal in sich nachwirken zu lassen.

Ein wunderschöner, ein überaus poetischer Abend, von dem man sich wünschen würde, dass er so zu einer festen Einrichtung im Speyerer Kulturleben werden könnte. Die Rezitation - sie sollte in Speyer eine feste Heimstatt finden - bei solchen Initiatoren! Foto: sim

21.09.2011


Lachmuskeln wurden strapaziert beim Paul Tremmel-Abend

Begeisterte Zuhörer beim Paul Tremmel-Abend – was wollte man auch anderes erwarten? Der im gesamten kurpfälzischen Raum durch Funk und Fernsehen bekannte Autor, bannt seine Zuhörer immer wieder auf’s Neue. Der spektakuläre Erfolg seiner sagenhaften Schaffenskraft zeigt sich auch darin, dass von seinen bisher 42 (!) Büchern in Pfälzer Mundart und Versform lediglich noch sechs Titel verfügbar sind.

Knapp 40 Gäste konnte der Vorsitzende des Ortsverbandes Speyer-West der CDU, Georg Emes, beim diesjährigen Pfälzer Abend begrüßen, bei dem im Haus Pannonia neben neuem Wein und Zwiebelkuchen auch deftige Hausmannskost geboten wurde. Mit seinem herzerfrischendem Humor und den in Versform vorgetragenen alltäglichen Geschehnissen gelang es ihm auch diesmal, seinen Zuhörern einen heiteren Abend zu bereiten.

Die mitten aus dem Leben gegriffenen, meist trivialen Szenen erlauben es den Zuhörern, sich darin immer wieder selbst zu erkennen. Vielleicht ist dies gerade das Besondere, das sein Stammpublikum an ihm so schätzt. Wohl unnachahmlich ist sein Talent, auch unspektakuläre Gegebenheiten des menschlichen Zusammenlebens so überzeugend zu vermitteln, dass sie auf Anhieb Jedermann ansprechen. Darüber hinaus sind sie  hervorragend geeignet, die Lachmuskeln zu strapazieren.

Seine in Reime gefassten Betrachtungen verschonen auch unser Gesundheitssystem nicht. So äußert sich im Jenseits ein dortiger Neuankömmling: „Jetzt bin ich schon eine Stunde hier und die da unten operieren mich immer noch...“. Tremmel scheut sich auch nicht, grenzüberschreitende Vergleiche des Schicksals von Ruheständlern zu beschreiben. Ein Rentner in Frankreich etwa lasse sich nicht so leicht hetzen, „... er setzt sich mol erscht in en Schaukelstuhl, ... trinkt Rotwei und spielt Buul...“. Ein deutscher Rentner hingegen würde dies auch gerne tun, höre aber häufig den Standardsatz: „hopp, dethscht mer mol?“...

Der Vorsitzende dankte für den gelungenen Abend sowie die Bereitschaft, angebotene Bücher zu signieren und wünschte dem Autor weiterhin reichliche Einfälle für sein künftiges Schaffen, auf das man sich heute schon freuen dürfe. Georg Emes

21.09.2011


Lionsclub übergibt Spendenschecks an „Schule im Erlich“ und an die „ Pestalozzi-Schule“

Speyer. Mit solch einem enormen Reinerlös hatten selbst die kühnsten Optimisten nicht gerechnet. Auf Initiative des Präsidenten Georg Brauer organisierte der Lions Club Speyer auf der 18-Loch-Anlage des Golfclubs Pfalz in Geinsheim ein Golf-Turnier, bei dem dank zusätzlicher Anreize, wie einer großen Tombola, ein sehr gutes Ergebnis erspielt wurde.Die Lions lassen den Benefizertrag den beiden Speyerer Förderschulen zukommen. Je ein Scheck in Höhe von 6500 Euro überreichte Clubpräsident Brauer nun an die „Schule im Erlich“ und an die „ Pestalozzi-Schule“.

An der Erlichschule gibt es zurzeit eine Maler-,eine Gärtner-,eine Hauswirtschafts-, und eine Metallwerkstatt. Die Finanzierung dieser Werkstätten wird alleine durch Sondermittel aufgebracht, weshalb sich die Schulleitung für diese großherzige Spende des Serviceclubs auch überaus dankbar zeigte. Das Gleiche gilt für die Pestalozzischule, die noch bis zum Winter an zwei Standorten Schüler mit dem Förderbedarf „ganzheitliche Entwicklung“ im Alter von 6 bis 18 Jahren unterrichtet. Am künftig alleinigen Standort im Vogelsgesang steht im Freizeitbereich keine Kletterwand mehr zur Verfügung. Die 6500 Euro - Spende des Lions Club soll nun als Grundstock für die Investition dienen. Bei der Nutzung der Kletterwand soll auch der Alpenverein Hilfestellung leisten.

Allen Speyerer Lionsfreunden und den Golfspielern der benachbarten Clubs –Schifferstadt, Germersheim, Neustadt, Hassloch – dankte Präsident Brauer für die großartige Mithilfe bei der Ausrichtung dieses so erfolgreichen Turniertages.WS Foto: sim

20.09.2011


Aktive Nachbarschaftshilfe im Jugendcafé Speyer West

von links: Frank Arbogast, Benjamin Braun, Anita Bast, Benno Biedermann und Steven Brunk

Was war am Samstag vor dem Jugendcafé Speyer West los?

Jugendliche in Arbeitskleidung, eine Holzbank, zwei Holzstühle, Schleifpapier, Pinsel und Lasur?

„Auf unserem Woogbachfest wurden wir von unserer Nachbarin Frau Anita Bast angesprochen, ob wir ihr mit unseren Jugendlichen helfen können“, so Frank Arbogast Leiter des Jugendcafé Speyer West, „die Holzbank und die Stühle aus ihrem Garten hatten durch die Witterung ein wenig gelitten, so dass sie geschliffen und neu lasiert werden mussten“.

Sofort erklärten sich 3 Jugendliche bereit diese Arbeit zu übernehmen.

Am Samstag um 11 Uhr ging es dann los, die Bank und die Stühle wurden im Garten von Frau Bast abgeholt und zum Jugendcafé Speyer West getragen. Dort wurden sie im ersten Arbeitsschritt geschliffen und gereinigt. Danach wurden sie mehrmals mit einer Holzlasur gestrichen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, die Bank und die Stühle sehen wieder aus wie neu und sind jetzt für die nächsten Jahre vor der Witterung geschützt.

Als Dank hat Frau Bast angeboten den Jugendlichen einen Kuchen zu backen. Darauf und auf zukünftige Aktionen im Jugendcafé freuen sie sich schon sehr.

Benno Biedermann Vorsitzender des Fördervereins für das Haus für Kinder e.V., „Eine wirklich tolle Sache. Die Jugendlichen lernen handwerklich etwas, dass sie in ihrem späteren Berufsleben einsetzen können und unserer Nachbarin konnte dadurch geholfen werden“. Frank Arbogast weiter „wir würden so etwas gerne öfters mit unseren Jugendlichen machen“.

Wer weiß, vielleicht meldet sich der nächste Nachbar schon bald und bittet um Nachbarschaftshilfe. Text und Foto: Frank Arbogast

13.09.2011


Zehn Jahre KiTa Cité de France

Tag der offenen Tür

(bb) Speyer. „Wir lernen für die Zukunft“ - so lautet der Slogan der Kindertagesstätte Cité de France. Und Kinder lernen für ihre Zukunft nun seit zehn Jahren in einem Wohnblock der Gemeinnützigen Wohnungsbau- und Siedlungs-GmbH (GEWO) in der Kämmererstraße. Dieses Jubiläum wollen die Kleinen mit ihren Erzieherinnen, Eltern und interessierten Leuten am kommenden Samstag gebührend feiern.

50 Kinder können sich in der KiTa Cité de France austoben, können die Welt entdecken, ihren Spaß haben, sich auch mal Ruhe gönnen und ihre Fantasie walten lassen, drinnen wie draußen. So gibt es beispielsweise keine „fertigen“ Spiele, die Jungs und Mädchen bauen sich aus verschiedenen Materialien ein „Großraumbüro“ oder sonst was, das ihnen gerade einfällt. Die kommen schon auf Ideen!

Acht Erzieherinnen und die Leiterin der KiTa, Rosi Henrich-Frommherz, kümmern sich um zehn Kleinkinder in der Kindergruppe; das sind die Ein- bis Dreijährigen. Die vierzig Kinder von drei bis sechs Jahren haben ihren eigenen Bereich. Die KiTa nutzt im Wohnblock vier ehemalige Wohneinheiten auf einer Ebene. Räume auf einer weiteren Etage könne die KiTa gut brauchen, betonte die Leiterin im Pressegespräch.

„Damals war außer den Räumen nichts vorhanden“, erinnert die Leiterin an die Anfänge im Jahr 2001. Dass die Kinder und Bewohner des Hauses miteinander klar kommen, hängt auch damit zusammen, dass ursprünglich hier das Projekt „Frauen planen“ gegriffen hat, ein Projekt der GEWO und der Frauenbeauftragten der Stadt Speyer.

Etwas mehr Platz wünscht sich Rosi Henrich-Frommherz und meint, anstelle der benachbarten Garagen könne ein kleiner Erweiterungsbau für die KiTa errichtet werden. Bürgermeisterin Monika Kabs sagte: „Es ist toll, dass wir nun zehn Jahre Bestehen feiern können und wir können stolz auf das sein, was sich hier inzwischen etabliert hat.“ (Foto: sim)

TIPP
„Tag der offenen Tür“ in der KiTa Cité de France, Kämmererstraße 64 (Eingang hinterm Haus) am Samstag, 10. September, von 14 bis 17 Uhr.

06.09.2011


Kinder mit Tatü-Tata begeistert

Tag der Feuerwehr lockte viele Besucher an

(bb) Speyer – Was kann bei einem Fest der Feuerwehr für Kinder schöner sein, als in einem Einsatzfahrzeug zu sitzen und eine Runde in der Umgebung zu drehen. Die Jungs und Mädchen standen Schlange, um eine Fahrt in einem der Feuerwehrautos mit zu machen. Bei manchen Kleinen mussten Papas oder Mamas mitfahren. Es ging von der Feuerwache in die Industriestraße und in Richtung Domgarten, um den Festplatz und das Technik Museum herum und wieder zurück. Diese Tour hat Spaß gemacht, vor allem, weil kurzfristig das Martinshorn eingeschaltet wurde.

Wie alljährlich strömten auch dieses Mal Familien, Freunde, Bekannte und Verwandtschaften zur Freiwilligen Feuerwehr, zum Feuerwehrfest, zum „Tag der offenen Tür“. Und der Regenschauer am Spätnachmittag konnte nicht alle Leute vertreiben, schließlich bot die Fahrzeughalle viele Biertischgarnituren zum Verweilen, Essen und Trinken. Das Areal der Feuerwehr war sehr gut besucht, die Helfer hatten alle Hände voll zu tun.

Das Motto des Tages lautete „Feuerwehr – mehr als nur Löschen“. Mit ihrem Fahrzeugpark informierte die Wehr über die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Präsentiert wurde der 1. Löschzug: ein Messtruppfahrzeug/Gefahrstoffe, ein Hilfeleistungslöschfahrzeug, eine Drehleiter mit Korb, ein Tanklöschfahrzeug und ein Kleineinsatz-Fahrzeug. Mit dabei war ein Boot, das ab und zu auf dem Rhein zu sehen ist. Auch der ABC-Schutz kam zur Schau.

Eine „historische Gruppe“ demonstrierte einen Löscheinsatz nach dem Motto „Brandbekämpfung vor 150 Jahren“. Die Jugendfeuerwehr zeigte, was sie gelernt hat und was sie leisten kann. Das Vorgehen bei einem Verkehrsunfall zwischen einem Wohnwagengespann und einem PKW wurde dargestellt.

Oberbürgermeister Hansjörg Eger verpflichtete per Handschlag den Feuerwehranwärter Denis Bröcker zur Dienstleistung. Brandmeister Wolfgang Schmitt wurde zum Oberbrandmeister befördert, verbunden mit der Bestellung zum Leiter der Facheinheit Fernmeldedienst.

Oberlöschmeister Sigurd Mack wurde zum Brandmeister ernannt und zum Stellvertretenden Leiter der Facheinheit Fernmeldedienst bestellt. Hauptlöschmeister Thorsten Heins gehört nun auch in die Riege der Brandmeister, zudem wurde er zum Gruppenführer der Gruppe 4 bestellt. Fotos: KieniPress

04.09.2011


Empfang im Rathaus

(bb) Speyer – Schon 15 Jahre bestehen freundschaftliche Bande zwischen dem VCS St. Julien/Troyes und dem RC „Vorwärts“ Speyer. Vor fünf Jahren wurde daraus eine partnerschaftliche Beziehung. Nun radelten 24 Franzosen über die Vogesen nach Speyer und zehn Mitglieder des VCS St. Julien reisten mit dem Auto an. Da war es für den Speyerer Club schon wichtig, einen Empfang im Rathaus zu organisieren. Begrüßt wurden die französischen Freunde des Radsports, an der Spitze ihr Präsident Michel Baudouin, von Bürgermeisterin Monika Kabs im ehemaligen Trausaal.

Michel Baudouin und der Vorsitzende des RC „Vorwärts“, Karl-Heinz Hepper, dankten der Verwaltung für den Empfang; der Präsident des VCS konnte einen Bildband der Stadt Speyer von Bürgermeisterin Kabs entgegen nehmen. Die Bürgermeisterin verwies auf den Sport in Speyer und das Engagement der Verwaltung gegenüber den rund 60 Sportvereinen. Als Monika Kabs darüber informierte, dass Speyer im Jahr 2008 den Titel „Die aktivste Stadt Deutschlands“ verliehen bekam, gab es von den Gästen viel Beifall. Als Dolmetscher fungierte Werner Löffler aus Dudenhofen. (Foto: Hild)

03.09.2011


Rentenversicherung: Führungsquartett neu gewählt

Das neue Führungsquartett der Selbstverwaltung (v. l. n. r. Dietmar Muscheid, Hans-Walter Scheurer, Dietmar Wenderoth, Uwe Klemens).

Heute hat die Vertreterversammlung der Deutschen Rentenversicherung Rheinland-Pfalz das Führungsquartett der ehrenamtlichen Selbstverwaltung für die sechsjährige Amtsperiode neu gewählt. Neu in der Führungsriege ist Dietmar Wenderoth, Geschäftsführer der Heidelberger Beton Rhein-Nahe, Bad Kreuznach. Er übernimmt als Vertreter der Arbeitgeber den Vorsitz in der Vertreterversammlung von Uwe Klemens. Klemens, Landesbezirksleiter der Gewerkschaft verdi und Versichertenvertreter, ist nun alternierender Vorsitzender. An der Spitze des Vorstandes stehen für eine weitere Amtszeit Dietmar Muscheid und Hans-Walter Scheurer. Ab Oktober ist DGB-Landeschef Muscheid als Vertreter der Versicherten Vorsitzender. Scheurer, hauptamtlich in leitender Funktion bei der BASF und für die Arbeitgeber in der Selbstverwaltung, wird alternierender Vorsitzender. Hauptamtlich leiten die Verwaltung weiterhin Geschäftsführer Hartmut Hüfken und stellvertretender Geschäftsführer Werner Munhofen. Text und Foto: DRV Rheinland-Pfalz, Presse

30.09.2011


Vertreterversammlung der DRV: Hohe Verantwortung für Rente und Rehabilitation

Ministerin Dreyer warnt vor Altersarmut und “Zuschuss-Rente”

cr. Speyer. Die hohe Verantwortung der Mitglieder der Selbstverwaltung der Deutschen Rentenversicherung Rheinland-Pfalz hob jetzt Malu Dreyer, Staatsministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Demografie des Landes RheinlandPfalz aus Anlass der letzten Vertreterversammlung dieses Gremiums in der laufenden Amtsperiode in Speyer hervor.

“Wer einen Haushalt von gut 5 Milliarden Euro zu verantworten hat,” stellte die Ministerin fest, “bedarf einer hohen Legitimation”. Dafür sprach sie den ehrenamtlich tätigen Vertretern von Versicherten und Arbeitgebern ihre Anerkennung für ihr hohes Engagement in der Rentenversicherung aus.

Zugleich gab sie der aufgrund der letzten Sozialwahlen neu formierten Vertreterversammlung, die aus organisatorischen Gründen von 50 auf jetzt 30 Mitglieder geschrumpft ist, ihre besten Wünsche mit auf den Weg. Dabei bedauerte sie es allerdings, dass es zuletzt aufgrund der geringen Bereitschaft zur Kandidatur für dieses Gremium zu keinen echten Wahlen gekommen sei. “Ich hoffe aber, dass ab 2017, wenn wir die Möglichkeit zur Online-Wahl einführen werden , diese Bereitschaft einen positiven Schub erfahren wird”, betonte die Ministerin, die zugleich darauf verwies, dass die Aufgaben, vor die dieses Gremium gestellt sei, nicht geringer würden. “Wir bewegen uns in eine immer stärker alternde Gesellschaft und wollen gleichzeitig, dass die Menschen länger in Arbeit bleiben”, stellte sie fest. Dies bedeute, dass die politisch Verantwortlichen verstärkt darauf achten müßten, dass den Betroffenen in höherem Maße Rehabilitationsmaßnahmen eröffnet werden müßten, um eine längere Arbeitsfähigkeit zu ermöglichen. Dafür müßten entsprechende zusätzliche Mittel bereit gestellt werden. “Wenn wir zulassen, dass wir in einen zunehmenden Fachkräftemangel steuern, aber gleichzeitig nicht bereit sind, erfahrene Mitarbeiter durch entsprechende Reha-Maßnahmen in Arbeit zu halten, werden wir ein erhebliches Problem bekommen”, mahnte die Ministerin.

Malu Dreyer warnte zugleich vor einem Übergreifen von Altersarmut auf immer breitere Bevölkerungskreise - insbesondere hervorgerufen durch gebrochene Erwerbsbiographien, Kurzarbeitsphasen und Zeitarbeit. “Ich bin grundsätzlich nicht gegenZeitarbeit”, betonte die Ministerin, “jedoch nur unter der Bedingung von “equal pay” und “equal treatment” (gleicher Bezahlung und gleicher Behandlung). Zugleich warnte sie vor Plänen von Bundesarbeitsministerin von der Leyen, die sie als eine Art “Zuschussrente” bezeichnete, die nur der weiteren Gefahr der Altersarmut Vorschub leiste.

Abschließend bedankte sich Malu Dreyer bei Geschäftsführung und allen Mitarbeitern der Deutschen Rentenversicherung Rheinland-Pfalz, dass sie sich trotz zunehmendem Arbeitsdruck in ihrer Motivation nicht hätten beinträchtigen lassen.

Zu einer Kalkulation mit Augenmaß bei der künftigen Festlegung des Beitragssatzes für die Sozialversicherung forderte Vorstandsvorsitzender Hans-Werner Scheurer die politisch Verantwortlichen auf. “Die Folgen der demografischen Entwicklung kommen auf die gesetzliche Rente zu und werden ihren fiskalischen Tribut fordern”, prognostizierte Scheurer und warnte zugleich davor, sozialpolitische Entscheidungen unter zu kurzfristigen Gesichtspunkten zu treffen.

Für die Geschäftsleitung der Deutschen Rentenversicherung Rheinland-Pfalz zog Geschäftsführer Hartmut Hüfken eine positive Bilanz der letzten sechs Jahre. Die Einrichtung habe in dieser Zeit zahlreiche Versicherte hinzugewonnen und ihr flächendeckendes Beratungsnetz weiter ausgebaut. Auch der Ausbau der Reha-Einrichtungen komme gut voran.

In seinem Festvortrag würdigte der Historiker Marc von Miquel die Rolle der Deutschen Rentenversicherung für eine bürgernahe Alterssicherung und effiziente Rehabilitation, so, wie sie sich auch in Rheinland-Pfalz über Jahrzehnte hinweg manifestiert habe. Dabei beleuchtete er die 120jährige Geschichte der Rentenversicherung in Kaiserreich, Nazi- und SED-Diktatur bis hin zum demokratischen Staat nach dem Zweiten Weltkrieg und der Wiedervereinigung.

Mit der Ehrung verdienter Mitglieder der Vertreterversammlung endete der erste Tag der Tagung. Dabei wurden fünf Mitglieder mit der Verdienstmedaille der Deutschen Rentenversicherung für ihre langjährige ehrenamtliche Mitarbeit ausgezeichnet.

Am zweiten Tag schloss sich schließlich die konstituierende Sitzung der für die nächsten sechs Jahre gewählten neuen Vertreterversammlung an. Foto: sim

29.09.2011


Zander: „Wir haben das Recht, stolz zu sein“

Jahreshauptversammlung des FC Speyer 09

(bb) Speyer. Hans Gruber und vier Meistermannschaften geehrt, Professor Dr. Thomas Rabenstein im Aufsichtsrat, Etat 2011/12 genehmigt, weiteren Platz im Visier, noch mehr Ehrenamt gefordert, Satzungsänderungen beschlossen, Annäherung an den „Schwarz-Weiß“, positiver Rückblick: Die Jahreshauptversammlung des FC Speyer 09 machte klar, dass dieser Verein in Speyer eine besondere Größe darstellt, dass er auf die Jugend setzt, die Basis der Erfolge. Das Geschäftsjahr 2010/11 schloss der FCS mit einem Gewinn in Höhe von rund 1.190 Euro ab.

Der Haushalt für 2011/12 sieht Einnahmen in Höhe von 171.300 Euro und Ausgaben in Höhe von 174.800 Euro vor. Sollten die Ausgaben tatsächlich wie geplant höher als die Einnahmen ausfallen, müsse der Verein „hausieren“ gehen, so Schatzmeister Jürgen Doser.

Viel Beifall gab es für Mitglieder und Meistermannschaften, als diese vom Vorstand geehrt wurden. Vorsitzender Thomas Zander gratulierte unter anderem Hans Gruber für 75 Jahre Treue. Der 91-Jährige wurde am 1. August 1936 Mitglied des FV Speyer.

Geehrt wurden für 50 Jahre Mitgliedschaft Karl-Heinz Braun, für 40 Jahre Heinz Unangst, Harald Cridel und Matthias Richter, für 25 Jahre Dieter Bartek und Aurel Popescu. Ehrenurkunden und Präsente nahmen Vertreter der vier Meistermannschaften – erste Mannschaft, E-Jugend U11-1, F1/U9-1, U17/Mädchen – entgegen.

Ehrenurkunden erhielten Helmut Back für herausragende Leistungen an den Pokalspieltagen, Christian Peters und Christian Krüger für ihr hervorragendes Engagement beim Jugend-Camp.

Der Vorsitzende verwies in seinem Rückblick auch auf die Spiele um den Südwest-Pokal, auf das Jugend-Camp und auf die "gelungene" Saison-Eröffnung. Zander: „Wir haben das Recht, stolz zu sein.“ Der Verein habe viel geleistet, er sei finanziell und wirtschaftlich stabil, das Fundament sei die Jugend, so Zander. Allerdings mahnte der Vorsitzende noch mehr ehrenamtliches Engagement an.

Eine positive Bilanz zogen Spielleiter Matthias Richter, Jugendleiter Wolfgang König, der für die Liegenschaften zuständige Peter Spieß, sowie der Vorsitzende des Jugendfördervereins Dr. Manfred Riehl-Chudoba. Allerdings erwähnte Spieß zudem Schäden, die durch Einbrüche entstanden sind. Auch diese Herren appellierten an die Mitglieder und Eltern der Kinder und Jugendlichen, noch mehr freiwillige Arbeit im Verein zu leisten.

Dass mittlerweile Fußballspieler des SV „Schwarz-Weiß“ auf dem Sportpark des FC Speyer 09 trainieren sei ein Hinweis auf einen angedachten Zusammenschluss beider Vereine, deutete Matthias Richter an. Manfred Kniza, zuständig für die Verwaltung, monierte Beitragsrückstände in Höhe von 4.367 Euro. Schatzmeister Doser werde diesen Betrag notfalls auf dem Rechtsweg kassieren und sagte: „Wir können auf dieses Geld nicht verzichten.“

Der Aufsichtsrat lobte die geleistete Arbeit des FCS. Für Dr. Thomas Fetzer, der nicht mehr kandidierte, wählte die Versammlung Professor Dr. Thomas Rabenstein in den Aufsichtsrat. Dr. Axel Wilke und Dekan Friedhelm Jakob gehören dem Aufsichtsrat weiterhin an. Beschlossen wurden neue Formulierungen in der Satzung des Vereins. Um gesteckte Ziele zu erreichen soll ein siebtes Spielfeld eingerichtet und mit dem Eigentümer des vorgesehenen Geländes verhandelt werden, so Peter Spieß (Foto: sim)

29.09.2011


123. VDLUFA-Kongress in Speyer

„Spezialisierte Landwirtschaft – Risiko oder Chance?“

Speyer - Ein reges Interesse des Fachpublikums an seinem in der vergangenen Woche vom 13. bis 16. September 2011 in Speyer veranstalteten internationalen Jahreskongress verzeichnete der Verband Deutscher Landwirtschaftlicher Untersuchungs- und Forschungsanstalten (VDLUFA) e. V.. Mehr als 450 Teilnehmer nutzten die Möglichkeit, sich in Fachvorträgen zum Generalthema  „Spezialisierte Landwirtschaft – Risiko oder Chance“ auf den aktuellen Wissensstand zu bringen und in diesem und drei daran anknüpfenden Workshops das Thema zu vertiefen.

In der Plenarveranstaltung erläuterte Frau Professor Beate Jessel vom Bundesamt für Naturschutz in Bonn den Einfluss der spezialisierten Landwirtschaft auf die Biodiversität und den Naturschutz. Herr Professor Henning Kage (Universität Kiel)  beschrieb die Auswirkungen der Spezialisierung auf die Pflanzenproduktion und Professor Thomas Jungbluth (Universität Stuttgart-Hohenheim) aus Sicht des Tierproduzenten.

Deutlich wurde dabei, dass durch die spezialisierte Landwirtschaft die Produktionskosten stark gesenkt werden können, wodurch sich die Wettbewerbsfähigkeit ganzer Agrarregionen erheblich verbessert. Allerdings steigen, wie Professor Klaus Hoff von der Fachhochschule Bingen erläuterte, mit zunehmender Spezialisierung auch die Risiken der Entstehung von Umweltschäden und Lebensmittelskandalen. Insbesondere in der Diskussion wurde deutlich, dass nur durch den gesellschaftlichen Dialog geklärt werden kann, bis zu welchem Spezialisierungsgrad eines Betriebes noch die gesellschaftliche Akzeptanz besteht, die Folgen mitzutragen. 

Der VDLUFA e. V. vertritt Forschung- und Beratungsinstitutionen sowie Labore in öffentlicher und privater Trägerschaft. Diese decken ein breites fachliches Spektrum ab: im Bereich Pflanzenbau sind dies die Bodenkunde und Pflanzenernährung sowie das Saatgutwesen, im Bereich Tierproduktion die Tierernährung und Futtermitteluntersuchung. Für viele der dem Verband angeschlossenen Labore ist die Lebensmittel-, Futtermittel- und Umweltanalytik wichtiges Betätigungsfeld. Aus diesem Grunde fand auf dem Kongress erstmals der äußerst gut besuchter Workshop „Analytik“ statt, der durch Posterpräsentationen und eine Fachausstellung, an der zwölf Hersteller von Laborgeräten beteiligt waren, ergänzt wurde.

Umweltaspekte wie die Nährstoffverlagerung in das Grundwasser wurden im Bereich Pflanzenernährung insbesondere in einer speziellen Sektion „Lysimeterstudien“ diskutiert. In einer weiteren Sektion befassten sich die Fachleute mit der langfristigen Speicherung von organischem Kohlenstoff im Bodenkörper und der Nährstoffwirkung  von organischen Düngern.

In der Sektion „Saatgutwesen“ fand eine intensive Diskussion von Strategien gegen Zwergsteinbrand (Tilletia controversa) und Steinbrand (Tilletia caries) im ökologischen Getreidebau statt, da diese Krankheiten insbesondere in Süddeutschland zu Ertragsminderung führten. Ein weiteres Schwerpunktthema war die Probenahme bei Gräsersaatgutmischungen.

In der Sektion „Tierische Produktion und Futtermittel“ wurden in Vorträgen und Postern intensiv die Ressourcen schonende Erzeugung und Verwendung von Futtermitteln in der Fütterung landwirtschaftlicher Nutztiere diskutiert. Ein besonderes Augenmerk lag in diesem Jahr auf der Bildung unerwünschter Proteinabbauprodukte während der Silierung von Grünlandaufwüchsen.

Mit einer agrarökologischen Fachexkursion, der die Teilnehmer zu einem örtlichen Gemüsebetrieb, dem Herxheimer Museum, der Versuchsstation der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft Rheinland-Pfalz und dem DLR in Neustadt/Weinstraße  führte, endete am vergangenen Freitag die Tagung.

Die Kurzfassungen aller Vorträge können unter folgenden Link von der Homepage des VDLUFA heruntergeladen werden:

http://www.vdlufa.de/kongress2011/VDLUFA_Kurzfassungen_2011.pdf

Im kommenden Jahr 2012 wird der VDLUFA-Kongress vom 18. bis 21. September in Passau stattfinden.

Pressemitteilung Verband Deutscher Landwirtschaftlicher Untersuchungs- und Forschungsanstalten e.V. (VDLUFA)

28.09.2011


Römisches Grabmal mit keltischem 'th'

Steven Ditsch hält spannenden Vortrag

(bb) Speyer. Einen hochinteressanten Vortrag über römische Grabdenkmäler aus der Pfalz hielt Dr. Steven Ditsch (Impflingen) in der Römischen Abteilung des Historischen Museums der Pfalz. Der Historiker und Archäologe präsentierte dabei sein neuestes Werk, das Buch „Dis Manibus – Die römischen Grabdenkmäler aus der Pfalz“, erschienen im Verlag der Stiftung zur Förderung der Pfälzischen Geschichtsforschung. Eines wurde klar, die Pfalz kann sich auf diesem Feld der Forschung sehen lassen, gab es in dieser Region in Rheinland-Pfalz unter anderem Grabdenkmäler bis zu fünfzehn Metern Höhe.

Vor allem sind nach den Darstellungen des Referenten viele Grabdenkmäler aus der Nordpfalz, aus dem Landkreis Kusel bekannt. Zum Teil stecken derartige Objekte oder Teile von diesen in privaten Anwesen und in Kirchen. Im Speyerer Dom, so ein Hinweis, wurden ebenfalls römerzeitliche Grabsteine, Grabdenkmäler verbaut.

Auf einem der römerzeitlichen Grabdenkmäler weist eine Inschrift das keltische 'th' auf, das, wie das englische 'th' ausgesprochen wird. Eingemeißelt in das Grabmal ist dafür ein 'D' mit einem Querstrich in der Mitte. Auf besondere Denkmäler machte Ditsch unter anderem aus Walsheim, in Mauern von Burganlagen, in Winzerhäusern, in Dunzweiler, in Wachenheim und beispielsweise aus Oberstaufen aufmerksam.

Thema war zudem die Heidelsburg bei Waldfischbach-Burgalben, wohl eine Anlage keltischen Ursprungs. Ein repräsentatives Grabmal aus der Heidelsburg wurde einer Dame mit dem griechischen Namen Eutychia gesetzt; vermutlich war sie eine Sklavin. Ein Grabstein für einen Speyerer Ratsherrn befindet sich ebenfalls im Fundus.

Ditsch verdeutlichte, dass die Gestaltung der Grabdenkmäler viel über die Toten erzählen, dass sie Gutsherren waren, das römische Bürgerrecht besaßen, welchem Berufsstand die Verstorbenen angehörten und und und... Farbig waren die Denkmäler auch, so der Historiker. Imposant muss ein Altargrabbau aus St. Julian gewesen sein. Die Reste lassen, so Ditsch, auf ein Monument schließen, das je Seite eine Länge von vier Metern maß.

Begrüßt wurden das Publikum und der Referent vom Wissenschaftlichen Mitarbeiter des Museums Dr. Werner Transier, die Schlussworte fand der Vorsitzende des Vorstandes der Stiftung Pirmin Spieß. Das Buch „Dis Manibus – Die römischen Grabdenkmäler aus der Pfalz“ sollte jeder erwerben, der sich für die pfälzische Geschichte interessiert.

Auf rund 300 Seiten gibt es jede Menge wichtige Informationen. Viele Abbildungen nach dem Textteil machen das Buch noch spannender. Die Zeichnungen stammen vom Autor. Das großformatige Buch (Hardcover, ISBN 978-3-942189-06-04) kostet 62 Euro. (Foto: bb)

23.09.2011


Sparkassen-Auszubildende unterstützen das Kinder- und Jugendtheater Speyer

Die Kreditkartenberatung hat sich für viele Sparkassenkunden persönlich gelohnt. Davon profitiert nun auch das Kinder- und Jugendtheater Speyer. Der Grund: Im Rahmen ihrer Ausbildung informierten fünf Sparkassen-Azubis Kunden über die Vorteile der Kreditkartennutzung. Für jeden Abschluss sollte eine Spende von 5 Euro an das Kinder- und Jugendtheater gehen. So lösten nun mit großer Freude Daniela Farys, Fabian Grill, Alexander Spies, Susanne Walter und Sabrina Will ihr Versprechen ein und überreichten eine Spende in Höhe von 300 Euro an den Leiter des Kinder- und Jugendtheaters Speyer Matthias Volz. KREIS- UND STADTSPARKASSE SPEYER

21.09.2011


17. Bauernmarkt lässt in Garten Eden blicken "Essen und Trinken sind die drei wichtigsten Dinge"

(bb) Speyer. Dass die Pfalz nur so strotzt vor lauter Überfluss an kulinarischen Genüssen, das zeigten die rund 90 Beschicker in der Maximilianstraße. Gemüsebauern, Winzer, Obstbauern, Grumbeerebaure, Metzger, Pferdemetzger, Käsemacher, Honigmacher und wer sonst noch alles gab auch beim diesjährigen Spey'rer Bauernmarkt den Blick frei in den Garten Eden. Der Schafscherer war umzingelt von Beobachtern, meistens guckten Kinder zu; dem Walter vun de Palz lauschten die Besucher gerne ob seiner flotten Melodien aus einem One-Man-Sammelsurium-Orchester. Besenbinder, Holzschnitzer und Holzzersäger, Gärtner und Seifenmacher und die gute alte Pfalz-Zigarre: einfach alles war da.

Und wer den hübschen Frauen mit den Versucherle vor die Füße lief, der konnte sich an den Häppchen schließlich satt essen. Hier einen Apfelschnutz, dort ein Stück von der Zwetschge, nebenan ein Stückchen Rehwildsalami, einige Scheibchen Weißbrot mit verschiedenen Dipps von zart über deftig bis teuflich scharf. Dann noch ein Scheibchen von einer Birne probiert und einen kleinen Traubenhengel „zum Versuchen“ gerne angenommen. Das Mittagessen war vertilgt. Abgerundet mit einem Gläschen Merlot, dazu einen Woiknorze und der Tag war gerettet. Abschließend im Sitzen einen Espresso hinterher.

Dr. Walter Zwick hieß die Besucher zur Eröffnung vorm Rathaus willkommen. „Ich denke, es ist zwischen dem Dom und dem Altpörtel der schönste Bauernmarkt in Rheinland-Pfalz“, sagte der zweite Vorsitzender des Bauernmarktvereins Speyer. Man dürfe bei aller Freude auf dem Bauernmarkt nicht vergessen, dass eine Milliarde Menschen hungert, betonte Zwick.

Der Präsident der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, Bundestagsabgeordneter Norbert Schindler, hob hervor, dass mit den Lebensmitteln „verantwortlich umgegangen werden muss.“ Die Vorsitzende der Landfrauen, Ilse Wambsganß, verwies auf den Verbraucher-Erzeuger-Dialog, der auf dem Bauernmarkt entstehe. Kritisch merkte Wambsganß an, dass rund 40 Prozent der Nahrungsmittel vernichtet werden.

Oberkirchenrat Rainer Schäfer sagte, dass der Bauernmarkt inzwischen ein Markenzeichen für Speyer sei. Hier treffe noch immer der alte Slogan zu: „Aus deutschen Landen frisch auf den Tisch!“ Weihbischof Otto Georgens plädierte für einen besseren Umgang mit Lebensmitteln, gehe es hier den Menschen besser als in anderen Ländern, wie in Ostafrika.

Die Pfälzische Weinkönigin Karen Storck wünschte nicht nur als gekröntes Oberhaupt der Pfälzischen Weinwirtschaft den Besuchern viel Spaß, sondern auch „als Hobbyköchin“ viel Freude beim Essen und Trinken nach dem Motto „Mit Essen und Trinken per Du!“ Oberbürgermeister Hansjörg Eger fasste sich mit seinem Willkommensgruß kurz, Norbert Schindler und er nahmen die Weinkönigin in die Mitte und überließen ihrer Majestät die Verkündigung der Worte: „Der Bauernmarkt ist hiermit eröffnet!“ Schindler gegenüber dem SPEYER-KURIER: „Essen und Trinken sind die drei wichtigsten Dinge.“

Musikalisch eingestimmt wurden die Honoratioren und Besucher von der Jagdhornbläsergruppe Ludwigshafen. Zum Schluss der Eröffnung bliesen die Musiker das Signal „Zum Essen“. Bald löffelte die Prominenz auf dem Domplatz eine herzhafte „Grumbeersupp“, zu der ein vorzüglicher „Quetschekuche“ gereicht wurde. Den Erlös aus dem Verkauf der Gemüsesorten rund um den Domnapf stifteten Gemüsebauer Eugen Geil (Harthausen) und der Pfalzmarkt (Mutterstadt) dem Deutschen Kinderschutzbund Schifferstadt und Speyer. Organisiert wurde der 17. Bauernmarkt in Speyer von Christiane Kesselring. (Fotos: sim)

17.09.2011


Mit gemeinsamen Zielen in eine europäische Zukunft

MECINE-Konferenz verabschiedet Deklaration von Speyer 2011

 

cr. Speyer. Mit der Unterzeichnung der “Deklaration von Speyer 2011" durch die Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeister der neun im MECINE-Netzwerk zusammengeschlossenen europäischen Mittelstädte ging jetzt die politische Konferenz dieses Gremiums im Speyerer Rathaus zu Ende, bei der auf der Basis gleichgerichteter Erfahrungen und Herausforderungen Wege in eine gemeinsame europäische Zukunft entwickelt wurden. (Den originalen, englischen Wortlaut der Deklaration finden Sie im Anhang zu diesem Artikel).

Mit Blick auf die in drei Arbeitgruppen gewonnenen Erkenntnisse forderte Netzwerk-Berater Ian Hill die Konferenzteilnehmer dazu auf, für jede ihrer Städte einen Aktionsplan aufzustellen, der allerdings so ausgelegt sein müsse, dass seine Ziele dann auch realisiert werden könnten. Die Zeiten des “reinen Informationsaustauschs zwischen den Mitgliedsstädten” seien vorbei, so Hill, jetzt sei es an der Zeit, gemeinsam konkrete inhaltliche Pläne zu entwickeln. “Wenn Sie für Ihre Stadt einen solchen Plan aufstellen, werden sich auch Wege zu seiner Finanzierung auftun”, riet Hill den Kommunalpolitikern, warnte allerdings zugleich davor, die eigenen Ziele zu hoch zu stecken. “Nur so können Sie vermeiden, dass es zu Frustrationen kommt”. Hill empfahl weiterhin, die ins Auge gefassten Projekte zunächst auf die Jahre bis 2015 zu beschränken, weil für das Jahr 2014 mit neuen Förderrichtlinien durch die EU zu rechnen sei.

Des weiteren unterstrich er die Wichtigkeit, die Aktivitäten von MECINE mehr als bisher öffentlich bekannt zu machen. Auch eine Publikation mit den Ergebnissen der Speyerer Tagung sollte veröffentlicht und unter anderem auch den nationalen und europäischen Behörden zur Kenntnis gebracht werden. Oberbürgermeister Eger, zugleich Vorsitzender der Konferenz, kündigte an, dass die Stadt Speyer gemeinsam mit ihrem Partner DHV bereits die Veröffentlichung einer solchen Druckschrift fest vereinbart habe.

In einer abschließenden Pressekonferenz zeigte sich Eger gemeinsam mit seinem Kollegen Bas Verkerk aus dem niederländischen Delft angetan von den verschiedenartigen Erkenntnissen, die die Mitglieder von MECINE aus den Erfahrungen der anderen Städte hätten ziehen können. “Es war ein großartiges Geben und Nehmen”, unterstrich Eger, “Erfahrungen - wie wir sie z. B. bei der Energiewende gemacht haben, geben wir gerne zum Nutzen unserer Partner weiter - Fehler, die andere bei ihren Projekten gemacht haben, brauchen wir dank dieser Zusammenarbeit nicht zu wiederholen”.

Diese Erfahrungen könnten insbesondere auch neuen Mitgliedern von MECINE zugute kommen, die sich insbesondere aus südeuropäischen Ländern, vor allem aber auch aus Mittel- und Osteuropa um eine Mitgliedschaft in der Vereinigung bemühten. “Als MECINE gegründet wurde,” so erläuterte der Speyerer Projektkoordinator Dr. Matthias Nowack, galt noch das Ziel, dass aus jedem Land nur eine Mittelstadt der Vereinigung beitreten solle. “Von diesem Grundsatz möchten wir eigentlich nicht abrücken”, so der Städtische Pressesprecher, der allerdings auch auf die große Zahl europäischer Länder hinwies, die bisher noch keinen Vertreter in das Netzwerk entsandt hätten. “Was in jedem Fall auch weiterhin Gültigkeit haben sollte, ist die herausragende kulturelle und historische Bedeutung, die eine Stadt für die Geschichte ihres Landes haben muss, wenn sie MECINE beitreten will.”

Ein bemerkswerter “gemeinsamer Nenner”, der - gemeinsam mit der bisher bei allen MECINE-Städten gegebenen Anwesenheit einer universitären Einrichtung in der Stadt - eine hohe Messlatte für zukünftige Kandidaten legt. Foto:sim

MECINE Network

Europe Medium-Sized Cities

The Speyer Declaration 2011

Towards a smart, sustainable and inclusive Europe

The cities of Chartres, Delft, Evora, Joensuu, Linköping, Ravenna, Roskilde, Speyer and Tönsberg are pleased to renew and re-invigorate their long-standing collaboration in the framework of the MECINE network.

In light of the changes in the European Union’s priorities, and the importance of the EU 2020 strategy, the cities make a commitment for further cooperation to promote:

- Smart growth, by encouraging the development of the economy of our cities, and by encouraging cooperation with our universities and learning institutes

- Sustainable growth, by addressing the sustainable development of our cities to make them clean and pleasant places to live and work.

- Inclusive growth, by encouraging the inclusion of minority groups and migrants, to make our cities open and welcome places to live and work.

In particular, over the upcoming years, the cities will, within the MECINE network:

- Promote the importance of medium-sized cities in Europe, and the contribution which they can make to a diverse and vibrant Europe

- Cooperate to learn from each other in order to improve our social, economic and environmental performance

- Develop a programme of conferences and seminars which allow for the exchange of knowledge and good practice

- Develop new projects to cooperate on the development of young people and their contribution to city life

Speyer, September, 16th 2011

The Mayors of the MECINE Europe Medium-Sized Cities

16.09.2011


Einwurf

Raus aus der Anonymität - MECINE braucht mehr Öffentlichkeit und ehrenamtliches Engagement

von Gerhard Cantzler

Es war sicher einer jener Glücksfälle, wie sie ein noch so weit voraus planender Kalender nicht zu berücksichtigen vermag, dass Speyer - seit zehn Jahren Mitglied im Netzwerk MECINE - ausgerechnet in diesem Jahr den Vorsitz in dieser Vereinigung inne hat, in dem die Stadt auch der 900. Wiederkehr der Verleihung der bürgerlichen Freiheitsrechte gedenkt. Und so konnte die hochkarätige Diskussion im Speyerer Rathaus nahezu nahtlos an das Ereignis von vor 900 Jahren anknüpfen, hat MECINE doch nach zehn Jahren gegenseitigen Kennenlernens der Mitgliedsstädte nun doch einen Status erreicht, wo man nach der Phase der gegenseitigen Information nun gemeinsame Projekte in Angriff nehmen kann.

Das umschreibt auch die “Deklaration von Speyer 2011", die jetzt die Stadtoberhäupter aus neun bedeutenden europäischen Mittelstädten unterzeichneten.

Doch was jetzt aber auch in Angriff genommen werden muss, ist eine wirkungsvolle Öffentlichkeitsarbeit für das Netzwerk, denn wer in Speyer weiß schon, was MECINE ist und was es will. Wer weiß schon in der Stadt, welche anderen, bedeutenden europäische Mittelstädte dieser illustren Gemeinschaft angehören. Es ist höchste Zeit, dass uns Speyerern bewusst wird, dass wir uns in MECINE gemeinsam mit Städten wie der niederländischen Porzellanmetropole Delft oder mit dem dänischen Roskilde - dem legendären Mekka eines der größten alljährlichen Folk-Festivals der Welt - in einer Interessensgemeinschaft bewegen, mit diesen in einem Boot sitzen.

Und noch ein weiteres: Ein solches - so sehr auf Bildung und Wissen basiertes - Projekt wie MECINE sollte verstärkt auch der bürgerschaftlichen Mitwirkung geöffnet werden. Wenn wir sehen, wie viel ehrenamtliches Engagement es in unserer Stadt gibt, dann kann man fast sicher sein, dass die Einbeziehung Ehrenamtlicher auch in Projekte von MECINE ein genialer Schachzug sein könnte, um die Grundsätze des Netzwerkes in immer mehr Gehirnen von Bürgern unserer Stadt zu verankern. Potential hierfür findet sich in Speyer sicher reichlich - und wann wäre es sinnvoller zu aktivieren als in dieser Woche, wo man ohnedies auf allen Ebenen das ehrenamtliche Engagement zu würdigen bemüht ist.

Macht Stadtluft noch frei?

MECINE-Städte auf der Suche nach gemeinsamen Wegen in die Zukunft

cr. Speyer. Mit einem nachdrücklichen Plädoyer für eine bessere Finanzausstattung der Kommunen und für mehr fiskalischen Dispositionsfreiraum startete jetzt die diesjährige Konferenz des “Netzwerkes MECINE” für mittelgroße Städte in Europa, die unter der Leitung der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer DHV und der Stadt Speyer - derzeit Sprecherin des Netzwerkes - noch bis zum Freitag im Speyerer Rathaus zusammengetreten ist.

“Macht Stadtluft noch frei?” mit dieser Frage knüpfte Oberbürgermeister Hansjörg Eger gleich zu Beginn der Konferenz an die Feierlichkeiten zum 900. Jubiläum der Bürgerrechte der Speyerer Bürgerschaft an, wie sie in goldenen Buchstaben über dem Eingang zum Dom geschrieben stehen. “Diese Bürgerrechte haben bis heute nichts von ihrer Bedeutung verloren”, betonte Eger, bedauerte aber zugleich, dass den Kommunen heute das Geld fehle, um all das zu bezahlen, was nicht sie, sondern was andere - an vorderster Front der Bund und zunehmend auch die EU - ihnen an Verpflichtungen auferlegten. Um so wichtiger sei es deshalb, dass die Mitglieder von MECINE sich darüber Gedanken machten, wie die Zukunft dieser Mittelstädte aussehen könnte und wie sie diese Zukunft im gemeinsamen Miteinander gestalten könnten.

In seiner Einführung wies Prof. Dr. Stefan Fisch, Rektor der DHV auf die Bedeutung der Hochschulen hin, die in unterschiedlicher Ausprägung in allen Mitgliedsstädten von MECINE ihre Wirkung entfalteten. Dies sei, so der Rektor, nur eine der Gemeinsamkeiten der Mitgliedsstädte, die es noch stärker zu vernetzen gelte. In diesem Zusammenhang ging auch er noch einmal auf die Speyerer Freiheitsrechte von vor 900 Jahren ein, die er als Auftakt “einer frühen Form der Verwaltungsreform” bezeichnete, weil das Machtvakuum, das der Verzicht auf bischöfliche Privilegien hervorgerufen hatte, durch neue Verwaltungsstrukturen ausgefüllt werden mußte.

In seinen weiteren Ausführungen begrüßte Prof. Dr. Fisch Professoren und Mitarbeiter der chinesischen Hochschule für Verwaltungswissenschaften in Bejing, die derzeit an der DHV in Speyer gemeinsam mit ihren Speyerer Kollegen an einem Plan arbeiteten, die Zahl der chinesischen Verwaltungsebenen zu reduzieren.

In einem kurzen Statement wies der Rektor der chinesischen Hochschule, Prof. Wang Yukai darauf hin, dass es Chinesen gewesen seien, die schon lange vor dem Abendland die entscheidenden Erfindungen der Menschheit gemacht hätten. Dann aber sei China in seiner Entwicklung weit hinter die westeuropäischen Länder zurückgefallen. Dies gelte auch für den Verstädterungsgrad, der in Europa heute längst bei über 90 % der Wohnbevölkerung liege, in China aber erst knapp 50 % erreicht habe. “In China muss allerdings eine Mittelstadt mindestens 500.000 Einwohner haben, um als solche zu gelten - eine Großstadt mehr als eine Million”, betonte Prof. Wang Yukai, der allerdings auch nicht umhinkam, darauf zu verweisen, dass diese Städte inzwischen viele ähnliche Probleme hätten wie ihre westlichen Nachbarn: Verstopfte Innenstädte, Klima- und Umweltprobleme und eine zunehmend ältere Bevölkerung in den Städten. “Auch wenn wir in unserer Entwicklung noch nicht soweit gekommen sind wie die Städte im Westen, so haben wir doch heute schon Probleme, die in ihren Dimensionen denen in Ihren Städten durchaus vergleichbar sind”, rief er den Vertretern der MECINE-Städte zu.

In ihrem Einführungsreferat über “die Zukunft der kommunalen Selbstverwaltung in Europa” zeigte Prof. Dr. Sabine Kuhlmann vom Lehrstuhl für Vergleichende Verwaltungswissenschaften an der DHV in Speyer die unterschiedlichen Traditionen und Kulturen in den Kommunalverwaltungen europäischer Länder und Regionen auf: Dies bedeute für nordeuropäische Staaten bis hin zu bestimmten Bundesländern in Deutschland “Big is beautiful - Größe ist wivhtig”, während in südeuropäischen/süddeutschen Regionen eher die “small scales” größere Tradition hätten. Allerdings habe sich die Kommunalverwaltung in diesen Ländern in den letzten Jahren stark reformiert. So würden immer mehr Funktionen in der öffentlichen Verwaltung privatisiert, Leistungssteigerungen durch moderne Formen des Managements angestrebt und eine Dezentralisierung von Staatsfunktionen durch Regionalisierung betrieben. Schließlich kämen auch immer öfter territoriale Gebietsreformen - auf freiwilliger wie auf verordnetem Wege - ins Gespräch.

Als eine große Herausforderung für die kommunalen Verwaltungen in der Zukunft bezeichnete Prof’in Kuhlmann die Tendenz, ihnen immer mehr Aufgaben bei gleichzeitiger Mittelkürzung aufzuerlegen. Die Gebietskörperschaften seien deshalb dazu aufgerufen, noch mehr Kreativität einzusetzen, um verstärkt Aufgaben auf übergemeindlicher Ebene zu bewältigen. Allerdings warnte sie davor, dezentrales Handeln zum Prinzip zu erheben: Wo dies nicht verantwortlich funktioniere - wie in der Umweltverwaltung - sollte man es besser lassen.

Mit großem Nachdruck sprach sich die Professorin für eine Verbesserung der Finanzausstattung der Kommunen aus und nannte hier als positive Beispiele Schweden und Frankreich, wo bis zu 60% der erhobenen Steuern den Kommunen zuflössen. Die Nationalstaaten seien in der Verpflichtung, die Kommunen finanziell so auszustatten, dass sie die ihnen übertragenen Aufgaben verantwortlich erfüllen könnten.

In einem weiteren Referat stellte der Sprecher des Oberbürgermeisters und städtische Beauftragte für das MECINE-Netzwerk, Dr. Matthias Nowack, das Umfeld Speyers im Bund europäischer Mittelstädte vor. Neben der Tatsache, dass alle Städte über eine Hochschule verfügten, wies er auf die Tatsache hin, dass sie alle eine wertvolle historische Vergangenheit hätten - Kaiser- und Königsstädte gewesen seien und oft über bedeutende Kathedralen verfügten. Was sie heute auszeichne, sei ihre meist kleinräumliche Struktur und die Art, wie sie in einem größeren Umfeld ihre zahlreichen kulturellen Nischen gefunden hätten.

Als gemeinsame Risiken beschrieb Dr. Nowack die latente Finanzschwäche der MECINE-Städte, ihre zunehmend problematische, demographische Struktur und die in einigen Fällen feststellbare, fehlende Einbettung in regionale Kooperationen. Schließlich warnte er er vor einer Überbewertung des Tourismus in der urbanen Wirtschaftsstruktur: “Wir dürfen unsere Städte nicht zu lebenden Museen werden lassen”, warnte er, betonte aber zugleich die Bedeutung, die Einrichtungen wie Museen, Theater und Galerien gerade auch für die ansässige Bevölkerung hätten.

Der SPEYER-KURIER wird über den weiteren Fortgang der Konferenz berichten, zu deren Höhepunkt die Oberbürgermeister der beteiligten europäischen Mittelstädte eine “Speyerer Erklärung” unterzeichnen werden.

Gerade für die Mittelstädte mit ihrer großen Attraktivität als Wohnstädte sei es wichtig, ihren Wohnungsbestand durch ständige Renovierungen attraktiv zu erhalten. Dazu bedürfe es einer langfristigen Ausbaustrategie, um die Stadt als einen attraktiven Ort zu erhalten, an dem die Menschen wohnen möchten. Fotos: sim

15.09.2011


Busanbindung des Cura-Centers soll überprüft werden

Bei der bevorstehenden Fortschreibung des derzeitigen Liniennetzes für die Stadtbusse müsse auch geprüft werden, ob das Cura-Center an das Busnetz angebunden werden könne. Dies erklärte der Vorsitzende der CDU-Stadtratsfraktion nach Beratungen in der Fraktion über die Zukunft des öffentlichen Personennahverkehrs in Speyer. Damit werde ein Stadtratsbeschluss aus dem letzten Jahr umgesetzt, der auf einen Antrag der CDU-Fraktion zurückgehe. In diesem Antrag habe seine Fraktion verlangt, die städtebaulichen Veränderungen der letzten Jahre mit zu betrachten und nicht einfach nur das bestehende System fortzuführen. Zu den städtebaulichen Veränderungen gehöre auch das, was im Westen der Stadt an neuen Einrichtungen entstanden sei.

Die CDU-Fraktion erwarte von der Verwaltung, dass dem Stadtrat verschiedene Varianten über unterschiedliche Linienführungen und deren Kosten vorgelegt werden. Eine der Varianten müsse die Anbindung des Cura-Centers beinhalten. Dann solle die Öffentlichkeit die Gelegenheit erhalten, über diese Varianten zu diskutieren. Danach solle der Stadtrat abschließend entscheiden. Genau dieses Vorgehen sehe der CDU-Antrag aus dem letzten Jahr vor. Dr. Gofffried Jung

13.09.2011


Imkerfest am Bienenlehrstand

Am vergangenen Sonntag fand auf dem Vereinsgelände des Imkervereins Speyer das Imkerfest 2011 statt.
Zahlreiche Besucher kamen trotz regnerischem Wetter auf den zwischen Dudenhofen und Hanhofen im Wald liegenden Bienenlehrstand des Imkervereins Speyer.
Interessante Informationstafeln und Stände luden die Besucher zum Verweilen und sich Informieren ein. Fachmännisch erklärten Imker des Vereins den Besuchern das Leben und die Arbeit der Bienen. An einem speziell für das Beobachten der Bienen verglasten Bienenkasten, nutzten viele Besucher die Möglichkeit, Einblick in das Leben der Bienen im Bienenstock zu nehmen.
Ein besonderes Highlight war das Bienenwettfliegen. Ausfliegende Bienen wurden eingefangen und mit einer Nummer versehen. Jeder Teilnehmer konnte mit einen kleinen Einsatz von 50 Cent auf eine gezeichnete Biene wetten. Diese wurden dann ca. 500m entfernt ausgesetzt. Es gewann derjenige, dessen Biene zuerst zum Stock zurückkam.
Als Preis gab es für den Sieger ein Pfund Honig. Für die Kinder wurde der Bau eines Insektenhotels und eine Bienenballfragespiel angeboten.
Eine reichhaltige Tombola mit kleinen gefüllten Honiggläsern als Lose rundete das gesellige Angebot ab.
Die Besucher konnten sich aus einem reichhaltigen kulinarischen Angebot von Bratwürsten bis zum Lammbraten, Kuchen, Kaffee und klassischen Getränke stärken.
Rundum ein gelungenes Fest mit vielen interessierten Besuchern und dem ein oder anderen zukünftigen möglichem Jungimker.
Wer mehr zu Bienen, Ihrer Nützlichkeit und zur Imkerei wissen möchte, kann sich gerne an den 1. Vorsitzenden des Imkervereins Speyer, Herrn Prof. Dr. Aldag, Tel.: 06232-98122, E-Mail: aldag.biendu@gmx.de wenden. Frank Ableiter

21.09.2011


Astrid-Lindgrens Näs

(von Jürgen Schaaf)

Gleich neben dem Theater- und Vergnügungspark „Astrid-Lindgrens-Welt“ im småländischen Vimmerby liegt das Geburtshaus von Astrid Lindgren. Ursprünglich von ihrem Vater als ehemaliger Pfarrhof gepachtet, konnte die Familie Ericsson im Laufe der Zeit das Anwesen erwerben. In ihren letzten Jahren nutzte Astrid Lindgren das Haus ihrer Kindheit und Jugend als  „sommarställe“, als sommerliches Ferienhaus. Glücklicherweise fand sie in der Scheune noch die alten Möbel von damals und richtete das Wohnhaus wieder so ein, wie sie es aus ihrer Kindheit kannte. Heute ist das Haus ein Museum und Astrid-Lindgren-Fans haben die Möglichkeit, im  Rahmen einer Führung das Erdgeschoss des Haus zu besichtigen. Schnell wird klar, wo so manche Idee aus den Büchern Lindgrens ihren Ursprung haben. Fotografieren ist allerdings streng verboten. Knapp 100 Meter um die Ecke entfernt, liegt das Astrid-Lindgren-Museum, ein moderner Bau im Pavillon-Stil,  „Astrid-Lindgren’s Näs“ genannt. Dort werden Leben und die Werke von Astrid-Lindgren vorgestellt, ein spannendes Erlebnis für Kinder und ihre Eltern. Natürlich könenn Astrid-Lindgren-Bücher und andere Devotionalien im Foyer mit angebauten Café erworben werden, ein gutes Marketing-Konzept ist alles. In einem Nebengebäude trifft man auf einen weiteren Schweden, der sich inzwischen bei Jung und Alt  großer Beliebtheit erfreut: Sven Nordqvist,  Zeichner und Bilderbuchautor, der sich auch in Deutschland mit „Findus und Pettersson“ und „Mamma Muh“  einen Namen gemacht hat. Hier kann der Besucher Original-Manuskripte und Zeichnungen sehen, Mamma Muh in ihrer Entstehungsphase oder Studien zu Pettersson und Findus. In einem kleinem Nebenraum ist Pettersons Tischlerschuppen nachgebaut mit so manchem liebenswerten Details, die Kinder und Erwachsene aus den zahlreichen Büchern kennen. Dort lernt man unter anderem, dass Sven Nordqvist sehr akribisch mit seinen Zeichnungen umgeht und selbst sein größter Kritiker ist. Beim kleinsten Fehler wird alles noch einmal neu gezeichnet.
Småland wäre kein Småland ohne Astrid-Lindgrens Michel und Sven Nordqvists Pettersson und Findus, die uns in eine Welt mit roten Holzhäusern mit weißen Balken und Schnitzwerk eintauchen lassen und so als Botschafter die Idylle einer schwedischen Provinz bzw. Landschaft auch über die eigenen Landesgrenzen hinaus vermittelt und neugierig macht auf mehr. Ein Grund, dass immer mehr Touristen aus dem europäischen Ausland den Weg suchen dorthin, wo Schweden mancher Meinung nach am Schwedischten ist.
Mit diesen Eindrücken treten wir den Rückweg an. Zurück gen Süden geht es durch grüne, einsame und mystische Wälder, durch Felder und Wiesen aufgelockert, mit einem der bekannten Lieder Astrid-Lindgrens auf den Lippen.

26.10.2011


Zu Besuch bei Pippi, Michel und Co.

(von Jürgen Schaaf)

Michel, Madita, Karlsson oder Pippi Lotta Viktualia Langstrumpf, wer kennt sie nicht, die Figuren aus den Erzählungen der schwedischen Autorin Astrid Lindgren. Nicht nur in den zahlreichen Büchern kann man die außergewöhnlichen Figuren treffen. Wer gerne einmal Pippi und Michel von Angesicht zu Angesicht begegnen möchte,  der hat dazu die Möglichkeit in Vimmerbys „Astrid-Lindgren-Welt“. Der Vergnügungspark wurde 1981 eröffnet und versteht sich als Theater-und Themen-Park. Täglich  sind zahlreiche Schauspieler und Musiker im Park unterwegs, um die Zuschauer in kurzen Theaterstücken auf zahlreichen Themen-Bühnen zu unterhalten. Oft begegnet man Pippi und Michel auch einfach so im Vorübergehen, irgenwo in den vielen, liebevoll hergestellten Kulissen aus den Astrid-Lindgren Geschichten – alles im Verhältnis 1:3. Natürlich ist der Park touristisch gut erschlossen, Restaurants, Imbiss-Buden und auch der eine oder andere Eis-Kiosk  sind immer gleich um die Ecke zu finden. Devotionalien gibt es zu Hauf,  von der Michel Mütze und Büchse bis zur Postkarte und kompletten Pippi-Kostüm.

Highlights sind sicherlich die musikalischen Theateraufführungen, die einem Kurz-Musical gleichen, alle natürlich auf Schwedisch, aber dennoch für die vielen ausländischen Touristen ohne Sprachkenntnisse gut verständlich. Da halten die Piraten Pippis Pappa gefangen, um von ihm das Versteck des Schatzes zu erpressen, Michel und Ida spielen und arbeiten auf dem Katthult-Hof und die Ronjas Räuberbande zieht gerne mal durchs Publikum auf Beutezug.  Über 450.000 Besucher aus dem In- und Ausland zieht es jedes Jahr nach Vimmerby, um in die Welt Astrid Lindgrens abzutauchen.  Nach den Aufführungen dürfen die Besucher, vor allem die Kinder, selbst in die Rollen schlüpfen und in den Kulissen herumturnen und klettern.


Geld verdienen wollte Astrid Lindgren selbst  nicht mit dem Park, der zu 84 Prozent der Saltkråkan AB und zu 16 % der Stadt Vimmerby gehört. Aber der Autorin war es wichtig, dass die Kinder, die als Schauspieler die Sommerferien über im Park mit dabei sind, alle aus Vimmerby oder der nächsten Umgebung kommen. Und denen macht es sichtlich genauso viel Spass wie den erwachsenen Schauspielern, in die eine oder andere Rolle in Astrid-Lindgrens Welt zu schlüpfen.

21.09.2011


Von Skåne nach Småland

von Jürgen Schaaf

Malerisch ist der Weg von der Westküste des südschwedischen Skåne (dt. Schonen) nach Vimmerby in der Provinz Småland. Der Name Småland stammt noch aus dem Mittelalter und heisst wörtlich übersetzt: ”Kleine Länder”, in denen damals eine eigene Ratsversammlung, das Thing,  abgehalten werden durfte.  Die Smålander sollen die schwedischen Schwaben sein, geizig und sparsam. Dennoch zäumen  prachtvollen Häuser die Straßen entlang einer abwechslungsreichen Landschaft, in der sich saftige Wiesen, steinige Äcker und dunkle Wälder abwechselt. Trollskogen – Zauberwald wird daher der Wald mit seinen Felsen aus der Eiszeit gerne genannt. Im Abendlicht scheint so manchen Findling plötzlich im Spiel der Schatten zum Leben zu erwachen und regte schon in alten Zeiten die Phantasie der Menschen an. Stoff also für viele Geschichten und Sagen, in denen man Trollen, Graugnomen und Unterirdischen begegnet. Eine Erfolgsgeschichte war die des Småländers Ingvar Kamprad, der ursprünglich aus der Nähe der südsmåländischen Stadt Ljungby stammt. Ursprünglich handelte der Unternehmer mit Streichhölzern und Kugelschreibern. 1947 nahm er auch Möbel in sein Sortiment auf – der Rest ist Geschichte. Der Name  IKEA setzt sich zusammen aus den Initialen Kamprads und dem Anfangsbuchstaben seines Elternhofes Elmtaryd und seines Heimatdorfes Agunnaryd bei Ljungby, wo er aufwuchs. Auf dem Weg gen Nordosten kommen wir an Växjö vorbei, der Hauptstadt der historischen Provinz Småland. Die Universitätsstadt ist auch Hauptstadt des sogenannten Glasreiches, zu dem bekannte Glasbläser-Manufakturen wie Boda Nova und Orrefors gehören. Växjö liegt am Schnittpunkt zweier Seen. Der Name ist vermutlich aus den schwedischen Worten väg (Weg) und sjö (See) entstanden, da im Winter die Bauern über den zugefrorenen See zum Markt kamen. Weiter geht die Reise und plötzlich zeigen Wegweiser zu Städchen,  deren Namen wohl vertraut klingen: Hultsfred, Lönneberga, Mariannelund und schliesslich Vimmerby. Schon einige Kilometer vor dem Stadtrand begrüßt auf einer großen Holztafel ein übergroßes Konterfei von Pippi Langstrumpf den Reisenden: „Välkommen till Vimmerby“ heisst es da und läßt kein Zweifel dran, daß die Stadt sehr stolz auf ihr weltbekanntes Kind ist: Astrid Lindgren. Vimmerby selbst ist eine schwedische Kleinstadt mit pitoresken Ecken, die ihre Wurzeln  in der Wikingerzeit hat. Heute ist Vimmerby eine lebende Kleinstadt mit Handel, Kultur und natürlich vielen Freizeitangeboten. Die Stadt, in der Astrid Lindgren ihre Kindheit verbrachte, lockt im Sommer tausende ausländischer Touristen an, die eine Reise antreten in ein Schweden, wie man es aus den Geschichten und Erzählungen von Astrid Lindgren her kennt. Und um diese Geschichten auch heute noch den Kindern und Erwachsenen erlebbar zu machen, wurde am Stadtrand von Vimmerby die Astrid-Lindgren-Welt, ein Theater-Vergnügungspark, installiert. Was es dort alles zu sehen und erleben gibt, folgt im nächsten Teil.

05.09.2011


Krapperups Slott und das anrüchige Mölle

Die Halbinsel Kullaberg – oder Kullaberget wie der Schwede sagt – ist jedes Jahr Ziel tausender Touristen sowohl aus dem In- und Ausland.

Der Guide Michelin hat Kullaberg sogar in Sachen schwedische Sehenswürdigkeiten mit drei Sternen ausgezeichnet. Am Öresund gelegen kann man bei schönem Wetter von der Halbinsel hinüber nach Dänemark blicken und je nach Tageszeit sieht man die Fähre nach Oslo vorbeiziehen. Aber nicht nur das Naturreservat  mit seinen Buchen- und Fichtenwäldern hat seine Reize, sehenswert sind auch die kleinen Fischer- und Häfenstädtchen entlang der Küste. Früher gehörte die ganze Region zu Schloss Krapperup – eines der ältesten und wichtigsten Aldelssize Schonens mit Wurzeln, die zurück ins 12. Jahrhundert gehen. Noch heute kann man der ehemaligen Burg und jetzt Schloss Krapperups einen Besuch abstatten. Den Besucher erwartet ein naturromantischer Park mit plätschernden Bächen, verschnörkelten Pfaden und exotischen Bäumen. Auf dem Weg durch Kullabygden, wie die Gesamtheit der Dörfer und Städchen auch genannt wird, verleiten landschaftliche Details immer wieder zu innehalten und staunen. Nicht nur zum Staunen animierte das Städchen Mölle, nur wenige Kilometer vom Schloss entfernt gelegen, bereits Anfang des 19.Jahrhunderts. Damals wurde Mölle weit über die Grenzen Schwedens hinaus bekannt und berühmt - oder eher vielleicht berüchtigt. Während aus der Sicht der damaligen Moralapostel noch überall in der zivilisierten Welt Zucht und Ordnung herrschten, gingen im südschwedischen Mölle Männer mit Frauen unerhörterweise gemeinsam im Meer baden – in Badeanzügen versteht sich. Bald sprach sich diese Freiheit über die Grenzen von Schweden hinaus herum und - obwohl verpönt – kamen immer mehr Sommergäste aus dem In- und Ausland nach Mölle, um sich möglichen Naturbeobachtungen zu widmen. Dem konnte auch der deutsche Kaiser Wilhelm II. nicht widerstehen und kam selbst 1907 auf eine Inspektion vorbei – und nach ihm erst recht die deutschen Touristen. Bereits 1910 wurde ein Direktzug Berlin-Mölle eingerichtet. Heute ist die Zeit der Sonderzüge passé, die Badestrände locken aber noch immer. Nur ungern verlassen wir das träumerische Mölle mit seinem blauen Himmel und den angenehmen 25 Grad und machen uns auf den Weg vorbei an malerischen Kirchen und Schlössern nach Småland, wo Schweden so malerisch sein soll, wie die Autorin Astrid Lindgren es in ihren Geschichten immer wieder beschreibt. Mehr davon im nächsten Abschnitt unserer Reportage. (Fortsetzung folgt)

23.08.2011


Tümmler, Keramik und Riesling in Schonen

Der nächste Morgen verspricht ein sonniger Tag zu werden. Weiter geht es von Flensburg über die Grenze nach Dänemark. Auf dem Weg nach Südschweden nehmen wir diesmal nicht die Vogelfluglinie Lübeck-Puttgarden-Rödby-Kopenhagen sondern fahren über das Brücken-Trio, den kleinen und großen Belt bei Kolding und Odense und schliesslich als weiterer sehenswerter Höhepunkt die Öresund-Brücke. Diese verbindet seit Anfang des neuen Jahrtausend die dänische Hauptstadt Kopenhagen mit Schwedens drittgrößter Stadt Malmö. Die Brückengebühren kosten in eine Richtung im Verbund umgerechnet ca. 70 Euro, im Vergleich zu dem in den letzten Jahren stark angestiegenen Fährpreis von ca. 110 Euro für beide Fähren Puttgarden-Rödby und Helsingör-Helsingborg sicherlich trotz des längeren Anfahrtsweges eine Alternative. Und das Erleben und die Aussicht in schwindelnder Höhe über dem Meer macht die Mehrkilometer sicherlich wett, zumal beide Strecken ungefähr den gleichen Zeitaufwand mit sich bringen.

In Malmös Stadtteil Lindishamn machen wir auf unsere Reise durch den schwedischen Südwesten einen kurzen Mittagsstopp am eigens eingerichteten Öresund-Rastplatz und bestaunen vom Festland aus die 8 km lange Brücke, die die beiden skandinavischen Länder  miteinander verbindet.

Dann geht es weiter entlang der E6 hoch nach Helsingborg. Die Stadt Helsingborg hat ihre Wurzeln bereits im Mittelalter und war im Laufe der Jahrhunderte als wichtige Stadt im Öresund immer mal wieder schwedisch oder dänisch. Auf einer Seekarte betrachtet, meinten die Seeleute an dieser Meeresenge einen Kopf mit Hals zu erkennen. Die Bewohner der  beiden Küstenstreifen wurden daher schnell als Halsningar oder später dann Hälsnigar bezeichnet. Die errichtete Burg auf der einen Seite des Sundes wurde schliesslich zur Burg der Hälsningar, zur Hälsingarborg und schliesslich zu Helsingborg. Die Stadt am Ohr des imaginären Kopfes nannte man Helsingör. Hier  sieht man heute noch das Schloss, das bereits Shakespeare als Vorlage von Hamlet diente. 

Fährt  man von Helsingborg weiter entlang der Bundesstrasse 111, kommt man nach Höganäs. Die Kleinstadt ist landesweit für seine Keramik bekannt, im Outlet-Center der Höganas-Keramik-Fabrik kann der Besucher das eine oder andere Schnäppchen machen. Nachdem inzwischen auch die Glas-Manufaktur Orrefors eingegliedert wurde, ist die Auswahl an skandinavischen Design sehr groß.

Zum Bummeln an der Westküste lädt neben idyllischen Fischerdörfern auch das Naturreservat Kullaberget am Ende  der Landspitze ein. Neben  Wanderungen, Tauch- und Klettertouren kann man dort auch eine Bootstour zu den Tümmlern, den Delfinen im Öresund, buchen.

Auf der Rückseite der Landzunge, am südöstlichen Teil des Naturreservates, liegt das idyllische Fischerdorf Arild, benannt nach dem gleichnamigen Heiligen mit  einer ihm gewidmeten Kapelle. Dort  hängen noch die Modelle der Segelschiffe von der Decke, mit denen die Seeleute vor über hundert Jahren auf das Meer hinausgefahren sind - in der Hoffnung auf göttlichen Beistand für Schiff und Besatzung.

Die alten Seemannshäuser aus der Zeit der letzten Jahrhundertwende lassen den Besucher wegträumen, zurück in eine längst vergangene Zeit. Das alte Hotel "Mor Cilla" gleich in Hafennähe war das älteste Sommerfrische-Hotel Schwedens, inzwischen wird es von der schwedischen Kirche als Seminarhaus benutzt. Auf Annehmlichkeiten wie Spa und Golf muß der Sommergast mit entsprechendem Reisekasse in Arild nicht verzichten. Die Hotels in Arild bieten alles, was das Herz begehrt. Will man den Abend gemütlich beschliessen, kann man bei einem der drei Weingüter am Ortsrand den hauseigenen schwedischen Riesling verkosten. Natürlich gibt es auch Weine aus südlicheren Lagen, und gemütlich im Freien zwischen Weingut und Reben lässt sich der Sonnenuntergang in der südschwedischen Provinz Schonen erst recht genießen.

(Fortsetzung folgt)

12.08.2011


Flammkuchen in der Flensburger Förde

(Eine Reisereportage von Jürgen Schaaf)

Wer den Namen Flensburg hört, denkt oft zuerst an die Verkehrssünderkartei in der Stadt nahe der dänischen Grenze. Doch Flensburg kann als Stadt mit Flair mit viel mehr punkten. Auf unserer Reise in den Norden Europas führt uns der Weg von Speyer nach Skandinavien durch den Hamburger Elbtunnel hoch in den Landkreis Schleswig, in dem die kreisfreie Stadt Flensburg - oder Flensborg auf dänisch - an der  Flensburger Förde liegt. Neben einem maritimen Ambiente mit zahlreichen Segelbooten am Kai vor gefälliger Häuserfasade fällt  der zweite Blick auf - ein Weindorf aus  Zelten und Buden aus Rheinland-Pfalz. Winzer aus Rheinhessen und der Pfalz sind zirkusgleich den Sommer über in ganz Deutschland unterwegs, um für die süddeutsche Weinkunst zu werben.  Für das Weingut Seeber aus St. Martin eine gute Möglichkeit, auf die eigene Produkte  hinzuweisen  und das eine oder andere Anschlussgeschäft zu tätigen. Zum Pfälzer Wein darf natürlich der Saumagen und der  Elsäßer Flammkuchen nicht fehlen, und die gibts gleich am Stand nebenan unweit der Hafenmole.

Flensburg hat als  drittnördlichste Stadt Deutschland eine dänisch-deutsche Vergangenheit. Noch heute sehen sich viele der knapp 89.000 Einwohnern als Dänen, was sich auch in der Innenstadt widerspiegelt. In den zahlreichen Cafes und Restaurant gibt es die Speisekarte zweisprachig und auch die Bedienung beherrscht beide Sprachen problemlos. Die Preise sind erstaunlich moderat, vor allem der  Fisch schmeckt hervorragend in der norddeutschen Hafenstadt. Dazu passt ein Flensburger Pils, aber die dunkle Variante, die bei uns im Süden nicht vertreten ist. Auf dem Weg nach Norden lohnt sich ein Reisestopp in Flensburg für eine Nacht allemal und stellt einen ersten Höhepunkt unserer Reise nach Schweden dar. Übernachtungen sind bereits ab 25 Euro pro Person zu haben. Entspannt und ausgeruht setzen wir am nächsten Morgen unsere Reise gen Norden fort. (Fortsetzung folgt)  

12.08.2011


„Samstagmorgen“: „Islam in Deutschland“

„Muslimische Präsenz als Herausforderung an Gesellschaft und Glauben“

Neustadt (is). „Islam in Deutschland - Muslimische Präsenz als Herausforderung an Gesellschaft und Glauben“ lautet das Thema beim „Samstagmorgen“ am 17. September (9 bis 13 Uhr) im Herz-Jesu-Kloster Neustadt. Das Thema „Islam in Deutschland“ beschäftigt insbesondere seit den Anschlägen vom 11. September 2001 und den umstrittenen Thesen Thilo Sarrazins viele Menschen. Referent in Neustadt ist Matthias Böhm, Doktorand an der katholisch-theologischen Fakultät der Universität Mainz.

In Deutschland leben rund 3,8 bis 4,3 Millionen Muslime, darunter sind die türkischstämmigen Migranten die größte Gruppe. Die Muslime bilden damit die zahlenmäßig größte Glaubensgemeinschaft nach Christen katholischer und evangelischer Konfession. Die muslimisch-religiöse Landschaft ist sehr vielfältig. Neben den Sunniten, der größten Gruppe, sind Schiiten und Aleviten aufzuzählen. Es gibt verschiedene Verbände und Dachorganisationen, die den Vertretungsanspruch für die Sunniten erheben.

Bei der Akademietagung soll in einer ersten Einheit beleuchtet werden, woher die Muslime in Deutschland kommen, welche Gruppierungen und Verbände bestehen und was eine islamisch gelebte Alltagspraxis ausmacht. In einer zweiten Einheit sollen neben dem Blick auf aktuelle Fragestellungen wie Moscheebau oder islamische Studien insbesondere die Rolle der katholischen Kirche und die Themen des christlich-islamischen Dialogs vorgestellt und diskutiert werden.

Weitere Information und Anmeldung: Herz-Jesu-Kloster Neustadt, Telefon 0 63 21/87 50. Es wird ein Kostenbeitrag von zehn Euro erhoben. Bischöfliches Ordenariat, Pressestelle

01.09.2011


Beck: Kirche soll sich in gesellschaftliche Debatten einmischen

Ministerpräsident fordert beim Zukunftskongress der Landeskirche mutigere Stellungnahmen

Kaiserslautern (lk). Für den rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck sollen möglichst viele „Kirchen im Dorf bleiben“, damit die Kirche weiterhin nahe bei den Menschen wirken könne. In Anbetracht der vielfältigen Lebensverhältnisse und persönlichen Schicksale blieben Seelsorge, Diakonie, Jugendarbeit und Bildung wichtige Elemente des kirchlichen Engagements, das in seiner Bedeutung für das Gemeinwesen nicht hoch genug eingeschätzt werden könne. Gemeinsam mit Pfarrer Steffen Bauer sprach Beck als „Mutmacher“ bei der Abschlussandacht des Zukunftskongresses der Evangelischen Kirche der Pfalz in der Stiftskirche in Kaiserslautern.

Bei allen notwendigen Debatten über Struktur und Finanzfragen dürfe die Nähe zu den Menschen niemals aus dem Auge verloren werden, sagte Beck. Die Kirche sei kein Selbstzweck, sondern habe einen göttlichen Auftrag. Hierzu gehöre das an Bibel und Tradition orientierte Zeugnis der Kirchen und ihrer Mitglieder in den aktuellen gesellschaftlichen Debatten. „Als Politiker wünsche ich mir bisweilen mutigere und entschiedenere Stellungnahmen. Sie können dann die Grundlage für eine eigene, an den christlichen Werten orientierte Entscheidungsfindung sein“, sagte Beck.

Der Ministerpräsident sprach den rund 650 Teilnehmern des Kongresses Mut zu, sich weiter für eine menschenfreundliche Kirche einzusetzen und dankte ihnen „stellvertretend für die vielen haupt- und ehrenamtlich Engagierten in der Evangelischen Kirche der Pfalz.“

Für Steffen Bauer vom Institut für Organisationsentwicklung in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau soll es bei den Reformprozessen in der Kirche in erster Linie um Inhalte und nicht nur um Gebäude oder Personal gehen. Freilich dürften die finanziellen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen nicht außer Acht gelassen werden, die pfälzische Landeskirche sei jedoch „auf diesem Feld weiter, weil klarer, einheitlicher, strukturierter als Andere“.

Bauer, der als Berater auch in pfälzischen Kirchenbezirken tätig ist, bescheinigte den Verantwortlichen auf den verschiedenen Ebenen, motiviert und engagiert zu sein, „sich aber mitunter das Leben ganz schön schwer zu machen“. Ereignisse wie der Zukunftskongress seien eine Gelegenheit, miteinander zu sprechen und sich gegenseitig zu bereichern. „Um etwas Gutes auf den Weg zu bringen, braucht es Begegnung und Austausch“, sagte Bauer.

Die ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter ermutigte Bauer dazu, Gewohnheiten des Gemeinde- und Kirchenlebens zu unterbrechen und sich nicht immer mehr aufzuladen. „Wo Neues entstehen soll, da müssen wir uns auch fragen, was wir stattdessen weglassen “, sagte Bauer.

Beim Zukunftskongress der Evangelischen Kirche der Pfalz in Kaiserslautern präsentierten sich einen Tag lang rund 80 Gemeindeprojekte. Sieben Foren bildeten die landeskirchlichen Themenbereiche wie Jugendarbeit, Bildung und Diakonie ab. Zum Auftakt des Kongresses, zu dem rund 650 Teilnehmer kamen, betonte Kirchenpräsident Christian Schad, dass in den vergangenen Jahren vor allem auf die Verluste geschaut worden sei – „weniger Menschen, weniger Kirchenmitglieder, weniger Geld“. Das dürfe jedoch nicht den Blick verstellen für gegenläufige Entwicklungen. Religion und Kirche gewännen an Bedeutung und neuer Aufmerksamkeit.

Hinweis: Die Liste der Pfälzer Projekte bei geistreich.de findet sich unter www.evkirchepfalz.de/glaube-und-leben/geistreich.html.

Wolfgang Schumacher, Kirchenrat - Pressesprecher und Öffentlichkeitsreferent der Evangelischen Kirche der Pfalz, Speyer www.evkirchepfalz.de

04.09.2011


Bischof und Katholikenrat starten Dialogprozess

Vollversammlung in Neustadt - Bischof Wiesemann: "Ermutigendes Zeichen"
Neustadt- Bei der Vollversammlung des Diözesan-Katholikenrates am Wochenende im Herz-Jesu-Kloster Neustadt gaben Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und Maria Faßnacht, Vorsitzende des Laiengremiums, den Startschuss zu einem auf mehrere Jahre angelegten Dialogprozess für das gesamte Bistum Speyer. Verlorenes Vertrauen bei den Menschen zurückzugewinnen und uns „auf unser Selbstverständnis als Volk Gottes zu besinnen“, darin sieht Maria Faßnacht eine zentrale Motivation für den Dialogprozess. Erst vor einigen Wochen hatte die Deutsche Bischofskonferenz in Mannheim den „Kirchendialog“ bundesweit begonnen. Das Bistum Speyer ist eine der ersten Diözesen, die diese Initiative mit einem eigenen Konzept aufgreift.

Den Beginn der Dialoginitiative der Bischofskonferenz in Mannheim nannte Bischof Wiesemann ein „ermutigendes Zeichen“. Die Notwendigkeit zum Dialog ergebe sich nicht nur zwischen „oben“ und „unten“, sondern in der „gesamten Breite des Gottesvolkes“. Ein solcher Prozess sei jedoch nur fruchtbar, wenn er als ein geistliches Geschehen begriffen werde, in dem die Zuversicht gelte, „dass der Geist Gottes wirkt“. Der Bischof stellte die Frage, ob es nur an „vermeintlich restriktiven Kirchenleitungen“ liege, dass manches von den „weitreichenden und visionären“ Grundlagen, die das Zweite Vatikanum und die Würzburger Synode geschaffen hätten, noch nicht überall Wirklichkeit geworden sei. Wiesemann vermutet, dass in der deutschen Kirche mit ihren Gruppen, Verbänden und Institutionen manches auch zu sehr „vereinsrechtlich ausdiskutiert“ worden sei und man sich manchmal vielleicht an weniger entscheidenden Fragen abgearbeitet habe.“ Es gehe heute um eine grundlegende Veränderung, hinter der auch Fragen wie etwa nach dem Zölibat zurückträten. Schließlich sei die Kirche noch nie in ihrer Geschichte auf eine wirklich säkularisierte oder gar atheistische Welt und Gesellschaft getroffen, in der sie zu bestehen und Zeugnis zu geben habe. In diesem Zusammenhang verwies Wiesemann unter anderem auf die Bedeutung von geistlichen Gemeinschaften, auch unter dem Aspekt des Miteinanders von Klerikern und Laien.

Auch Dr. Stephan Vesper, Generalsekretär des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (Zdk) und Gast bei der Versammlung des Katholikenrates, kam in seinem Redebeitrag auf den Mannheimer Auftakt des Dialogs zu sprechen. „Wir brauchen den Dialog, nicht nur das Gespräch“, zitierte Vesper ZdK-Präsident Alois Glück. „Es ist wichtig, dass wir in einer guten Weise miteinander sprechen und Konfrontationen aufbrechen. Vesper nannte die Frage nach den Zusammenlegungen von Gemeinden eine „bedrängende“ Herausforderung. „Wir dürfen die Kirche vor Ort nicht zumachen“, betonte er, wobei er zuerst nicht kirchliche Gebäude im Blick habe. Es gehe um die Frage, „wie die Kirche zu den Menschen kommt“. Dies könne letztlich nur durch Menschen geschehen. Dabei wollte der ZdK-Generalsekretär auch „sperrige Fragen" , wie Diakonat der Frau und „Viri probati“, nicht ausgeklammert wissen. Darüber müsse gesprochen werden, das müsse in den Blick kommen. „

Wie Katholikenratsvorsitzende Faßnacht deutlich machte, wird es im Rahmen des Dialogprozesses zahlreiche Impulse, Veranstaltungen und Angebote geben, unter anderem einen gemeinsamen Brief von Katholikenrat und Bischof an die im November neu gewählten Pfarrgemeinderäte, verbunden mit der Einladung ihre Gedanken, Hoffnungen und Visionen in Zukunftsbriefen festzuhalten. Der Bischof wird die einzelnen Pfarrverbände besuchen, es wird mehrere große Dialogveranstaltungen geben und Aktionen speziell für Jugendliche.

Der Gesprächsprozess läuft im Zeichen der Brücke. „Wir müssen diese Brücke jedoch nicht selbst bauen, sondern Christus hat die Brücke für uns gebaut, er ist die Brücke“, sagte Wiesemann zum Symbol der Brücke. „Das ist das Symbol des Füreinander und des Zueinander.“ Bischöfliches Ordenariat Speyer

05.09.2011


Ute Garth in seelsorglichen Dienst ausgesandt

Beauftragungsfeier mit Weihbischof Georgens im Dom zu Speyer
Speyer- Weihbischof Otto Georgens hat am Sonntag im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes im Speyerer Dom die neue Pastoralassistentin Ute Garth (Maikammer) offiziell in den seelsorglichen Dienst des Bistums Speyer ausgesandt. „Werden Sie zum Segen für die vielen, die in den Gemeinden auf Sie warten“, sagte der Weihbischof zu Beginn der Feier im voll besetzten Dom und dankte Frau Garth für ihre Bereitschaft, sich beauftragen zu lassen. Die Theologin, 1984 in Speyer geboren, ist seit dem 1. August in der Pfarreiengemeinschaft Queidersbach im Einsatz, einer der vier Projektpfarreien im Hinblick auf das Zukunftskonzept „Gemeindepastoral 2015“.

In seiner Predigt ging der Weihbischof auf das Tagesevangelium (Matthäus 18,15-20) ein und betonte, dass in der christlichen Tradition „die Sünder zurechtweisen“ als ein „Werk der Barmherzigkeit“ gelte. Im Neuen Testament, so Georgens, habe „Zurechtweisung“ eine andere Bedeutung als im heutigen Sprachgebrauch. „Zurechtweisung meint nicht, den anderen herunterzumachen, sondern ihm die Augen für seine wahre Situation öffnen. Es meint nicht, den anderen bloßstellen, sondern ihn mit Güte umgeben.“

Der Weihbischof verwies darauf, dass das Evangelium die unerhörte Zusage gebe, dass wirkliche Vergebung, wirkliche Versöhnung, wirklicher Neuanfang möglich sei. Jesus gehe sogar so weit, dass er sage: „Alles, was auch nur zwei von euch auf Erden gemeinsam erbitten, werden sie von meinem Vater im Himmel erhalten.“ Dies bedeute: „Wenn wir nicht allein, jeder für sich, um Erhörung unserer privaten Wünsche bitten, sondern zur Einheit finden und alle dasselbe wollen – nämlich das, was dem Aufbau des Reiches Gottes dient – dann wird uns nichts unmöglich sein.“ Dann würden sich Herzen und Zustände verändern. „Dann wird sich ein Stück Welt um uns verändern, und wir werden anderen den Weg weisen können“, schloss Weihbischof Georgens seine Predigt.

Mit Handschlag und Überreichung der Heiligen Schrift beauftragte Georgens anschließend Frau Garth zu ihrem Dienst. Für die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes sorgten eine Band und ein Projektchor unter der Leitung von Christian Knoll sowie Domorganist Markus Eichenlaub an der Orgel. An der Feier nahmen auch pastorale Mitarbeiter/innen des Bistum teil, die vor 25 Jahren ihre Beauftragung erhalten hatten, sowie Schüler/innen aus Polen, die sich derzeit in der Pfalz aufhalten.

Im Bistum Speyer gibt es zurzeit insgesamt 107 Pastoralassistenten/-referenten und 133 Gemeindeassistenten/-referenten. Etwa die Hälfte ist in der Pfarrseelsorge tätig, rund ein Drittel als Religionslehrerin oder Religionslehrer, die übrigen arbeiten in der außerordentlichen Seelsorge in Krankenhäusern und Gefängnissen oder als Bildungsreferenten und in der kirchlichen Verwaltung. Die Pastoralassistenten erhielten ihre Ausbildung im Theologiestudium an einer Universität und in einem zweijährigen pastoralpraktischen Kurs im Priesterseminar in Speyer; die Gemeindeassistenten studierten drei Jahre an einer Fachhochschule für Praktische Theologie oder an einer Fachakademie und absolvierten ein Praxisjahr in einer Gemeinde. Bischöfliches Ordenariat Speyer, Pressestelle

05.09.2011


Von Bufdi bis Fröbelturm: Diakonissen feiern Jahresfest

Mit Gospelgottesdienst und einem abwechslungsreichen Programm präsentierten sich die Diakonissen Speyer-Mannheim und ihre Einrichtungen bei strahlendem Sonnenschein auf ihrem Jahresfest am 4. September.

Speyer- Pünktlich zum Gottesdienst im Mutterhauspark strahlte die Sonne und Pfarrer Christof Naef vom Diaconis - Diakonissenhaus Bern ging in seiner Predigt auf die Bedeutung diakonischer Arbeit ein, die Mitarbeitende heute in Fortführung der Diakonissentradition für Menschen tun. Für die musikalische Begeleitung des Gottesdienstes sorgten der Spiritualchor Spirit of Sound aus Schwegenheim und der Speyerer Posaunenchor. Die Kollekte in Höhe von über 1.600 Euro geht an die Diakoniekatastrophenhilfe Ostafrika, „um Menschen zu helfen, deren Not für uns kaum vorstellbar ist“, so Pfarrer Dr. Werner Schwartz, Vorsteher der Diakonissen Speyer-Mannheim.

Im Anschluss an den Gottesdienst sorgten Einrichtungen der Alten- und Behindertenhilfe, der Krankenhäuser und Schulen sowie die Diakonische Gemeinschaft, das Hospiz und die Jugendhilfe mit den Kindertagesstätten für Information und Unterhaltung.

Vor allem die Kinder hatten viel Spaß mit Riesenseifenblasen und Kunstparcours, einem Trommelworkshop, Gipsen für Kinder und zahlreichen Spiel- und Bastelangeboten. Aber auch für Erwachsene gab es nicht nur Informationen über die Angebote und Arbeitsbereiche der verschiedenen Einrichtungen: Sie nutzten beispielsweise die Gelegenheit eines Gesundheitschecks beim Labor des Diakonissen-Stiftungs-Krankenhauses und übten sich am Stand des Mannheimer Diakoniekrankenhauses in laparoskopischem Operieren und Wiederbelebung. Großer Beliebtheit erfreute sich der Fröbelturm, an dem die Diakonische Gemeinschaft demonstrierte, was Menschen gemeinsam erreichen können.

Dr. Werner Schwartz nutzte die Gelegenheit, auf die Möglichkeiten des Bundesfreiwilligendienstes bei den Diakonissen Speyer-Mannheim einzugehen und in einem Interview mit den letzten verbliebenen sowie ehemaligen Zivildienstleistenden zu erfahren, dass der Zivildienst vielen von ihnen wichtige Orientierungshilfe für den weiteren beruflichen und Lebensweg war. Er denke, dass den jungen Menschen durch Aussetzen des Zivildienstes eine gute Möglichkeit genommen werde, „sich gewissermaßen gezwungenermaßen außerhalb von Schule und Elternhaus zu orientieren und für Menschen einzusetzen“, so Michael Hemmerich, der durch seinen Zivildienst bei den Diakonissen Speyer-Mannheim einen neuen beruflichen Weg einschlug und heute im Sozialdienst des Krankenhauses tätig ist und sich als Vorsitzender der Mitarbeitervertretung engagiert.

Abgerundet wurde das Jahresfest durch zahlreiche Vorführungen sowie Essen und Getränke, Kaffee und Kuchen, bevor der Chor der Fachschule für Sozialwesen mit seinem Konzert einen Höhe- und Schlusspunkt des traditionellen Jahresfestes setzte.

Foto-1: Gut besuchter Gottesdienst unter freiem Himmel. Pfarrer Christof Naef, Oberin S. Isabelle Wien und Pfarrer Dr. Werner Schwartz (v. l.) nahmen auf der Jubiläumsbank der Kaiserswerther Generalkonferenz Platz, die in diesem Jahr ihr 150jähriges Bestehen feiert.

Foto-2: Das Jahresfest bot viel Unterhaltung für Groß und Klein, hier beim Trommelworkshop des Hauses für Kinder.

Foto-3: Auch Oberbürgermeister Hansjörg Eger hatte viel Spaß beim laparoskopischen Operieren

Dr. Katja Jewski, Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit www.diakonissen.de

05.09.2011


Einwurf

Scheinheiligkeit oder die Angst vor dem Erhalt unseres Wertesystems

von Gerhard Cantzler

Jetzt haben sie wieder Konjunktur - die Scheinheiligen in unserer Gesellschaft. Denn noch hat Papst Benedikt seinen Fuß nicht auf deutschen Boden gesetzt, um seinen Pastoralbesuch zu beginnen und um mit hunderttausenden Katholiken und anderen Christgläubigen ein riesiges Glaubensfest zu feiern, da wird - fast schon reflexartig - auch schon Kritik an den Kosten dieses Ereignisses laut: Zu teuer, Verschwendung von Kirchensteuergeldern, die man besser zur Linderung der Not in der Dritten Welt einsetzen sollte - so prasseln die Vorwürfe auf die Kirchenoberen nieder.

Aber geht es in Wahrheit wirklich darum, die eh knappen Gelder der Kirche statt für “Gemeinschaftsveranstaltungen mit dem Papst” für Hilfsmaßnahmen in der Dritten Welt einzusetzen?

Warum werden dann nicht auch Parteitage abgesagt, warum nicht Fußballspiele der oberen Ligen abgesetzt, deren Durchführung in der einen oder anderen Form, direkt oder auf Umwegen, genauso von der Allgemeinheit finanziert werden müssen? Denn wie anders können bei solchen “Events” die aufwändigen Sicherheitsmaßnahmen gewährleistet werden? Dann könnten Woche für Woche, Monat für Monat viele Millionen Euro in die Dritte Welt überwiesen werden - zur Wohlfahrt von Hungernden und Kranken in der Welt. Die Zahl der Veranstaltungen, die nicht der Gesellschaft als Ganzer, sondern jeweils nur einer einzigen “Interessengruppe” zu Gute kommen, ist Legion. Sie mit zu tragen und ein Stück weit auch mit zu finanzieren erfordert einfach nur eines: Toleranz gegenüber dem Andersdenkenden, gegenüber dem Mitmenschen.

Auf Toleranz haben auch gläubige Christen einen Anspruch, darauf, dass sie sich im Rahmen unserer Gesellschaft mit ihrem Kirchenoberhaupt zusammenfinden dürfen, um aus diesem Zusammentreffen neue Kraft für ihr Bekenntnis in der Öffentlichkeit zu schöpfen. Oder sollte es genau das sein, was die Kritiker in Wirklichkeit verhindern wollen, nämlich dass der Werteverfall in unserer Gesellschaft, der trotz aller Fehler, die Menschen in der Kirche begangen haben und auch weiter tagtäglich begehen werden - weil Fehlen menschlich ist - dass dieser Werteverfall allein durch eine Lehre wie der des Evangeliums aufgehalten werden kann.

Wenn es also ihr wahres Ziel wäre, dem Werteverfall weiteren Vorschub zu leisten, so kann man nur wünschen, dass möglichst viele Gläubige den Einladungen nach Berlin und Erfurt, aufs Eichsfeld und nach Freiburg freudig folgen, um ihrem Papst im gemeinsamen Glauben und in Solidarität zu begegnen und - nebenbei bemerkt - je mehr Teilnehmer dort zusammen kommen, um so geringer wird der Aufwand, den die Kirche letztlich für den einzelnen Pilger aufbringen muss.

Berufen zum Dienstamt in der Kirche

Bischof spendete fünf Diakonen das Weihesakrament

Speyer-  Durch Handauflegung und Gebet hat Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann am Samstagmorgen im Dom zu Speyer zwei Priesteramtskandidaten und drei Bewerbern für den Ständigen Diakonat das Sakrament der Diakonenweihe gespendet. Dominik Geiger (29) aus Leimersheim und Daniel Sevo (28) aus Dannstadt sind nach Abschluss des Theologiestudiums zur Zeit im pastoral-praktischen Teil ihrer Ausbildung und werden im kommenden Sommer die Priesterweihe empfangen. Die drei Ständigen Diakone, die einen theologischen Fernkurs und ebenfalls eine pastoralpraktische Ausbildung absolviert haben, werden künftig nebenberuflich in der Pfarrseelsorge tätig sein: Eric Dietenhöfer (43) in der Pfarreiengemeinschaft Kaiserslautern - St. Theresia mit Dansenberg und Hohenecken, Hans-Jürgen Erb (53) in der Pfarreiengemeinschaft Zweibrücken mit Bubenhausen und Ixheim sowie Michael Geiger (42) in der Pfarreiengemeinschaft Weyher mit Hainfeld, Flemlingen, Burrweiler und Gleisweiler.

In seiner Predigt bezeichnete Bischof Wiesemann das Dienen, die Diakonie, als wesentliche Grundlage der Kirche. Er verwies auf das Beispiel Jesu im Lukasevangelium, der nach der Berufung der Apostel auf dem Berg mit diesen hinabstieg in die Ebene - „auf Augenhöhe mit den Menschen“, um sich ihren Nöten, Krankheiten, Fragen, Hoffnungen und Sehsüchten auszusetzen. Die Botschaft vom Reich Gottes werde unmittelbar erfahrbar in der Zuwendung zu den Menschen. So bilde die verausgabende Liebe die Herzmitte des Dienstamtes, zu dem Jesus berufe, ob als Priester oder als Diakon. Es sei schön, dass sich in dieser Feier sowohl zwei Priesteramtskandidaten, die sich mit dem Versprechen der Ehelosigkeit in die ungeteilte Hingabe an Christus stellten, als auch drei Ehemänner, Väter und im Beruf Stehende in diesen Dienst berufen ließen. „Sie machen den Menschen Mut und geben Ihnen Hoffnung, Sie trösten und stärken Sie mit dem Wort Gottes, Sie reichen ihnen die Kommunion und stehen ihnen bei in den Nöten ihres Lebens“, rief der Bischof den Weihekandidaten zu.

An dem festlichen Weihegottesdienst nahmen viele Gläubige aus den Heimatgemeinden der fünf Diakone, aber auch eine große Zahl Priester und Diakone aus dem ganzen Bistum teil. Für die musikalische Gestaltung sorgten Domkapellmeister Markus Melchiori, Domorganist Markus Eichenlaub, eine Schola aus Priesteramtskandidaten und Bewerbern für den Ständigen Diakonat sowie der Kinder- und Jugendchor „Südpfalzlerchen“ aus Herxheim.

Die Diakonenweihe ist die unterste Stufe des Weiheamtes in der katholischen Kirche. Von ihrem Ursprung her ist sie die Beauftragung zum sozialen Dienst an den Armen und Kranken. Der Diakon - die Bezeichnung geht auf das griechische Wort für "Dienen" zurück - hat aber auch besondere Aufgaben im liturgischen Bereich: Er kann das Taufsakrament spenden, der Feier der Trauung vorstehen, Begräbnisse leiten und in der Eucharistiefeier predigen. Für den Priesterberuf ist die Weihe zum Diakon die notwendige Vorstufe. Dagegen steht der Ständige Diakonat, der haupt- oder nebenberuflich ausgeübt wird, auch verheirateten Männern offen. Bischöfliches Ordenariat Speyer, Pressestelle

11.09.2011


Michael Gärtner stellt sich der Wahl zum Oberkirchenrat

Speyer- Die Kirchenregierung der Evangelischen Kirche der Pfalz hat der Landessynode den Ludwigshafener Dekan Michael Gärtner als Bewerber für das Amt eines geistlichen Oberkirchenrates vorgeschlagen. Das hat der Vorsitzende der Kirchenregierung, Kirchenpräsident Christian Schad, am Donnerstag bekannt gegeben.

Die Landessynode wählt im November. Die Wahl wurde notwendig, da Oberkirchenrat Rainer Schäfer Ende dieses Jahres aus Altergründen ausscheidet. Gärtner ist in Hamburg geboren und studierte in Wuppertal und Heidelberg evangelische Theologie. Der promovierte Kirchengeschichtler war Religionslehrer am Herzog-Wolfgang-Gymnasium in Zweibrücken und Pfarrer in Ludwigshafen-Oggersheim. Seit 1995 ist Gärtner Dekan des Kirchenbezirks Ludwigshafen.

Dem Landeskirchenrat als oberste Behörde zur Leitung und Verwaltung der Landeskirche gehören neben dem Kirchenpräsidenten als Vorsitzendem drei geistliche und zwei weltliche Oberkirchenräte an. Ihre Amtszeit beträgt sieben Jahre. Sie leiten die einzelnen Dezernate des Landeskirchenrats. Der Landeskirchenrat tagt wöchentlich. EVANGELISCHE KIRCHE DER PFALZ, Presse- und Öffentlichkeitsreferat, Speyer

15.09.2011


„Benedikt-Ostafrikafonds“: Nachhaltige Hilfe für Notleidende

Bischof Wiesemann ruft zur Unterstützung von Spendenprojekt auf

Speyer-  Aus Anlass des Besuches von Papst Benedikt XVI. in Deutschland vom 22. bis zum 25. September startet die Deutsche Bischofskonferenz eine Spendenkampagne zugunsten der notleidenden Menschen in Ostafrika. Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann hat die Gläubigen im Bistum Speyer dazu aufgerufen, das Spendenprojekt zu unterstützen.

„Die Menschen in Ostafrika brauchen gerade angesichts der momentanen katastrophalen Lage unsere Aufmerksamkeit und Unterstützung“, betont der Bischof. Ziele der Spendenaktion seien nachhaltige Hilfe und die Friedensförderung in Ostafrika. Es gehe darum, „nicht nur die akute Not, sondern auch deren längerfristige Ursachen zu bekämpfen, vor allem Bürgerkriege, die mangelnde Infrastruktur, die schlechte medizinische Versorgung und die fehlenden Bildungsmöglichkeiten“. Papst Benedikt XVI., so Bischof Wiesemann, habe alle Menschen zur Solidarität mit den Opfern von Kriegswirren, Hunger und Dürre aufgerufen. „Helfen wir mit, dass die Vision einer gerechten und friedvollen Welt auch für die Menschen in Ostafrika Wirklichkeit werden kann“, bittet der Bischof.

Die Spendenmittel werden in einem „Benedikt-Ostafrikafonds“ gesammelt, der anlässlich des Papst-Besuches ins Leben gerufen wurde. Spenden sind ab sofort möglich im Internet unter www.benedikt-ostafrikafonds.de oder unter der Spenden-Hotline 01805-151 102 (14 Cent pro Minute aus dem deutschen Festnetz).
Bischöfliches Ordenariat Pressestelle, Speyer

16.09.2011


Geweiht zum Lobpreis Gottes

Neue Hauptorgel des Speyerer Domes in Dienst genommen

Speyer-  „Orgel, geheiligtes Instrument, stimm an das Lob Gottes, unseres Schöpfers und Vaters!“ Mit diesem Segenswort und der Besprengung der Prospektpfeifen mit Weihwasser gab Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann am Sonntag der neuen Hauptorgel des Speyerer Domes die Weihe. Dann war es soweit: Erstmals füllten in einem Gottesdienst die Klänge des neuen Instrumentes in festlichem Es-Dur den gewaltigen Innenraum der Kathedrale.

Dass eine neue Domorgel in Dienst genommen werden kann, ist ein seltenes Ereignis. So strömten schon anderthalb Stunden vor Beginn des nachmittäglichen Weihegottesdienstes die Gläubigen in Scharen in die romanische Kathedrale. Zu der Feier waren Gäste aus ganz Deutschland angereist, darunter auch Bundeskanzler a.D. Dr. Helmut Kohl und Mitglieder der Familie Quandt, die der Kanzler vor dreizehn Jahren als Sponsor für die neue Orgelanlage gewonnen hatte. Den Beginn des Vespergottesdienstes mussten Dombläser, Domchor, Domsingschule und Schola Cantorum Saliensis musikalisch noch ohne die Orgel bestreiten. Erst nach der Segnung, zu der sich Bischof Wiesemann mit dem liturgischen Dienst zur Orgelempore hoch begab, konnte Domorganist Markus Eichenlaub die neue Seifert-Orgel erstmals zum Lob Gottes erklingen lassen: mit dem Präludium Es-Dur von Johann Sebastian Bach, das mit der dazugehörigen Fuge den Lobgesang „Nun jauchzt dem Herren, alle Welt“ von Chor und Gemeinde umrahmte.

In seiner Predigt hob Bischof Wiesemann hervor, dass die neue Orgel „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst“ der Menschen vor den lebendigen Gott bringe. So stelle sie in gewisser Weise „die ganzen Klangfarben der zu Gott rufenden und von ihm ins Leben gerufenen Menschheit, die ganze Weite des Lobpreises der Kirche und die ganze Tiefe der von Gott eingehauchten Seele“ dar. Die Kirchenmusik habe die einzigartige Fähigkeit, das Gemüt für die Gegenwart und Herrlichkeit Gottes zu öffnen. “Der Mensch wird so berührt, dass er in die Ahnung dessen geführt wird, was ihn grundsätzlich überschreitet und gleichzeitig erfüllt. Es entsteht in diesem Akt der Erschütterung etwas, was wir in unserer Macher-Gesellschaft kaum noch kennen: Ehrfurcht.“ So fordere auch die neue Orgel mit ihren berührend subtilen und ihren überwältigend kraftvollen Klangfarben, mit ihrer überraschend unmittelbaren Präsenz in der fast unauslotbaren Weite, Tiefe und Höhe dieser romanischen Kathedrale „zum Größten und Besten heraus, was in uns steckt“.

Ausdrücklich dankte der Bischof allen, „die auf dem langen Weg bis zum heutigen Tag mit ihrem Einsatz und ihrer Spende dieses der Größe und Bedeutung unserer Kathedrale angemessene Instrument ermöglicht und die Verwirklichung dieses Projekts immer wieder vorangetrieben haben“. Und er fügte den Wunsch an: „Möge unsere neue Orgel für lange Zeiten uns ein wahrer Inspirator sein, so dass ihre vom Wind durchwehten Pfeifen uns helfen, unser Inneres für den Atem Gottes zu öffnen, und das Gotteslob, das nun schon nahezu ein Jahrtausend lang in diesem Dom erklingt, so frisch bleibe wie am ersten Tag.“

Mit der „Fanfare“ von Percy Whitlock stellte das neue Instrument am Ende des Gottesdienstes seine klangliche Vielfalt und kraftvolle Präsenz noch einmal eindrucksvoll unter Beweis. Zuvor aber dankte Domdekan Dr. Christoph Kohl im Namen des Domkapitels allen, die den Bau der Orgelanlage ermöglicht hatten: An erster Stelle Bundeskanzler a. D Kohl und der Spenderfamilie Quandt, aber auch allen Wegbereitern wie dem verstorbenen Vorsitzenden der Kaiserdomstiftung, Dr. Paul Wienadt, und dem früheren Domorganisten Leo Krämer. Dankesworte richtete er ebenso an alle, die an Konzeption und Bau der neuen Hauptorgel mitwirkten, die Orgelbauer der Werkstatt Seifert in Kevelaer, Professor Gottfried Böhm, auf den die Prospektgestaltung zurückgeht, den wissenschaftlichen Beirat und die „Orgel-Kommission“, das Dombauamt, das Architekturbüro Professor Dr. Johannes Cramer und die beteiligten Firmen, schließlich Domkapellmeister Markus Melchiori, Domorganist Eichenlaub und seinen Stellvertreter Christoph Keggenhoff, die das Projekt fachlich begleiteten. Bischöfliches Ordenariat Pressestelle, Speyer

Zuvor schon hatte Markus Eichenlaub mit Beispielen von Orgelmusik aus unterschiedlichen Epochen, die er mit großer Sensibilität in die Liturgie der Vesper einbettete, erste Annährungen an das neue Instrument eröffnet. Das begann mit dem Großmeister der sakralen Orgelmusik, Johann Sebastian Bach, dessen Präludium und Fuge Es-Dur, BWV 552, als erstes Werk auf dem neuen Instrument erklang.

César Francks “Fantasie A-Dur” aus den “Trois pièces pour grand orgue” eröffnete dann einen völlig anderen musikalischen Kosmos und gab Eichenlaub die Möglichkeit, einen weiteren Strauß aus der Vielfalt der diesem Instrument innewohnenden Stimmen und Farben erblühen zu lassen.

Wie zur Vorstellung eines solchen neuen Orgelwerkes prädestiniert - die “Suite pour le Magnificat de Second Ton” des aus Deutschland stammenden und in Paris im Umfeld des großen Louis Marchand zu Ehren gekommenen Jean-Adam Guilain, die Eichenlaub im Wechsel mit dem abschnittsweise von der Schola gesungenen Magnificat so strukturierte, dass er so weitere Registergruppen zum Klingen bringen konnte. Ein ausgezeichneter Ansatz, das neue Instrument den begeisterten Orgelfreunden quasi “im Schnelldurchlauf” näher zu bringen - ein Ansatz auch, der Lust machte auf mehr Orgelmusik auf dem neuen Instrument. cr. - Fotos: sim, Bischöfliches Ordenariat

Über das erste Konzert am Weihetag wird der SPEYER-KURIER noch ausführlich berichten.

18.09.2011


„Ein Danklied sei dem Herrn“

25 Jahre Karmelitinnenkloster in Speyer

von Franz Gabath

Speyer- Mir einem feierlichen Festamt, zelebriert von Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann, feierten die Schwestern vom Karmelitinnenkloster den 25. Jahrestag ihrer Klosterweihe in Speyer.

„ Diese Jubiläum passt gut in das Jubiläumsjahr 2011 in dem wir die Weihe unseres Domes feierlich begehen“ betonte Bischof Wiesemann. So drückt auch der Name des Klosters „Maria Mutter der Kirche“ den Bezug zur Gottesmutter aus, der ja auch der Kaiser- und Mariendom geweiht ist. Ein Aspekt der auch das Vatikanische Konzil zum Ausdruck brachte in dem sie die besondere Stellung Mariens als Mutter Gottes und Mutter der Kirche ausdrücklich herausstellte.

Dr. Wiesemann dankte besonders auch seinen Vorgängern im Amt, Dr. Kardinal Friedrich Wetter und Dr. Anton Schlembach, die die Gründung des Klosters in Speyer sehr gefördert haben. „Sie sind ein Segen für die Stadt und unsere ganze Diözese“ betonte der Bischof zu den Schwestern gewandt. „Ihr Wirken mag so manchem nutzlos erscheinen, dem ihr Wirken in Arbeit und Gebet nicht bekannt ist und sich so nicht erschließt“ ergänzte der Bischof. Im Namen „Mutter der Kirche“ liegt schon der Auftrag des Karmelklosters begründet, in Verborgenheit Gebet leben und auf diese Weise ganz für Gott und die Menschen da zu sein.

Dr. Wiesemann betonte ausdrücklich seine von Anfang an bestehende Verbundenheit zum Kloster. Besonders die Begegnungen mit der 2008 verstorbenen „Mutter Magdalena von Jesus dem Gekreuzigten, die als Priorin 21 Jahre die Geschicke des Klosters gelenkt hatte, waren nach seinen Worten eine tiefe Erfahrung für die er sehr dankbar ist.

Die Speyerer Karmelitinnen kommen ursprünglich aus Hauenstein. Nachdem das dortige Kloster für die immer zahlreich werdenden Schwestern zu klein wurde, rief der damalige Bischof von Speyer und spätere Erzbischof von München und Freising, Dr. Friedrich Wetter, die Schwestern in eine Neugründung in seine Bischofstadt. 16 Schwestern wechselten seinerzeit von Hauenstein nach Speyer. Sein Nachfolger im Bischofsamt, Dr. Anton Schlembach, setzte das Werk fort und ist bis heute seinen Karmelitinnen väterlich verbunden. Auch das Wohlwollen das der damalige Oberbürgermeister von Speyer, Dr. Christian Roßkopf, dem Vorhaben entgegenbrachte wird in einem Flyer, den die Schwestern zum Jubiläum herausgegeben haben, besonders betont. Darin drücken die Karmelitinnen auch ihre Verbundenheit zu Speyer aus „hier sind wir seit 25 Jahren ganz daheim“ und sagen „von ganzem Herzen Dank für die vielfältige Hilfe so vieler Menschen in vielfältiger Weise“.

Am 20 September 1986 wurde das Kloster durch Kardinal Dr. Friedrich Wetter auf den Namen „Maria, Mutter der Kirche“ geweiht. Und viele der Festgottesdienstbesucher erinnern sich noch gut an die Einweihungsfeier und den Tag der offen Tür an dem gas neue Kloster besichtigt werden konnte. Die Karmelschwestern leben in strengster Klausur. Dennoch steht ihre Tür für Ratsuchende jederzeit offen. Ihren Lebensunterhalt verdienen die Schwestern durch den Verkauf u. A. von Karten und Kerzen aus eigener Produktion die auch nach individuellen Wünschen zu den verschiedensten Anlässen, wie Hochzeit Ehejubiläen, Geburtstage, Erstkommunion sowohl für Kirchengemeinden als auch Einzelpersonen, gefertigt werden.

Auch das Kloster in Speyer fand über die Jahre immer wieder Menschen, die sich ganz in den Dienst von Gebet und Arbeit in dieser kontemplativen Ordensgemeinschaft, die Anfang des 13.Jh. auf dem Berg Karmel in Palästina gegründet wurde,  stellen wollten. Die heilige Teresa von Avila reformierte die Ordensgemeinschaft in der Einsamkeit und Gemeinschaft die Grundlage für das Gebet bilden. So sind hier Einsamkeit, Schweigen und aufrichtige Liebe zueinander in einer kleinen in Klausur lebenden Gemeinschaft, die Voraussetzungen um diesem Ziel näher zu kommen.

So wurden die Räume in Speyer auch zu klein und es wurde ein Tochterkloster gesucht und in Wemding, im Ries, nahe Nördlingen, auch gefunden. So verlies ein Teil der Speyerer Schwestern die Domstadt um in Bayern eine neue Heimat zu finden. Die Kontakte der Schwestern zu ihrer alten Wirkungsstätte sind sehr sehr eng. Auch Freunde des Karmels aus der Pfalz besuchen immer wieder Schwestern in Wemding zu denen geistig freundschaftliche Bindungen bestehen.

Als Erinnerung an dieses Jubiläum erhielt jeder Gottesdienstbesucher eine Kerze, eine Karte und ein Foto vom Speyerer Karmel. Bild fg

20.09.2011


Historische Reise durch das Speyerer „Marienland“

„Marienverehrung im Dom und Bistum Speyer“: Professor Ammerich referierte in der Domkrypta

Speyer- Als „Marienland“ stellte Professor Dr. Hans Ammerich am Dienstagabend in der Domkrypta die Diözese Speyer vor. „Von den 31 im Bistum Speyer liegenden Wallfahrtsstätten sind - mit dem Mariendom - 17 der Gottesmutter geweiht“, so der Leiter des Speyerer Bistumsarchivs in seinem Vortrag über „Marienverehrung im Dom und Bistum Speyer“. Mit der geistlich-informativen Veranstaltung, die die Schola Cantorum Saliensis unter der Leitung von Christoph Keggenhoff musikalisch begleitete, wurde die Vortragsreihe im Vorfeld des Domweihjubiläums fortgesetzt.

Die Marienverehrung reicht - wie Ammerich ausführte - bis in die frühe Zeit des Christentums zurück. Schon aus dem zweiten Jahrhundert nach Christus finden sich in der Priscilla-Katakombe in Rom erste Darstellungen. Im vierten Jahrhundert wurden die ersten Marienfeste gefeiert. Im achten Jahrhundert verehrten viele Bistümer im fränkischen Reich Maria als ihre Patronin. Diesem Brauch folgte auch das Bistum Speyer. Ausgangs- und zugleich zentraler Punkt der Marienverehrung im Bistum ist der Dom in Speyer. Die älteste Erwähnung stammt aus dem Jahre 650.

Seit wann der Dom ein Gnadenbild besaß, lässt sich nicht eindeutig klären. Das Siegel des Speyerer Domkapitels aus dem 12. Jahrhundert zeigt jedenfalls eine thronende Muttergottesfigur. Es sei möglich, so der Archivdirektor, dass die Darstellung weitgehend einem im Dom befindlichen Gnadenbild entsprach. Diese Skulptur überstand den Dombrand von 1689 unbeschadet. Fürstbischof Limburg-Stirum (1770-1797) ließ außerdem eine Nachbildung des alten Bildes über der Vorhalle in einer Nische unter der Kuppel aufstellen; diese befindet sich heute im so genannten Kaisersaal über der Vorhalle des Domes. Im Verlauf der Französischen Revolution wurde das Gnadenbild zusammen mit anderen Statuen, Paramenten und Chorbüchern 1794 verbrannt. Lediglich ein Beinchen des Jesuskindes blieb erhalten. Erst zum 900-jährigen Jubiläum der Grundsteinlegung des Domes im Jahr 1930 erhielt die Kathedrale ein neues Gnadenbild - eine Stiftung Papst Pius’ XI.

Die Wallfahrt nach Speyer setzte nach Darstellung Ammerichs schon bald nach der Domweihe 1061 ein. Einen besonderen Auftrieb erhielt die Marienverehrung nach dem Besuch Bernhards von Clairvaux an Weihnachten 1146 in der Speyerer Kathedrale. Das 14. und noch mehr das 15. Jahrhundert brachten eine starke Entfaltung der Marienverehrung. Durch die Förderung der Marienwallfahrtsorte suchte man die Volksfrömmigkeit zu stärken. Die Glaubensspaltung im 16. Jahrhundert bewirkte einen starken Rückgang der Marienverehrung. Im 18. Jahrhundert setzte eine neue Blüte ein. Dazu trug auch bei, dass die pfälzischen Kurfürsten, die am Ende des 17. Jahrhunderts zum Katholizismus zurückgekehrt waren, die Muttergotteswallfahrt zur Loretokapelle von Oggersheim einrichteten. Die Französische Revolution brachte erneut eine Änderung der Verhältnisse. Das alte Bistum Speyer wurde aufgelöst, der Speyerer Dom auf Abbruch verkauft, die zahlreichen Klöster in der Diözese aufgehoben, die Wallfahrten unmöglich gemacht. Im 19. Jahrhundert - das Bistum Speyer war 1817/21 wiedererrichtet worden - erwies sich vor allem Bischof Nikolaus von Weis (1842-1869) als großer Marienverehrer. Während seines Episkopats wurde der Dom in Speyer von Johann Schraudolph und seinen Schülern mit Bildern aus dem Marienleben ausgestattet.

Ammerich, den Generalvikar Dr. Franz Jung als „derzeit besten Kenner der Bistumsgeschichte“ vorgestellt hatte, beendete seine historische Reise durch die Jahrhunderte mit einem Überblick über „Marienwallfahrten in der Diözese Speyer heute“. Neben bedeutenden Wallfahrtsorten wie Maria Rosenberg, Oggersheim und Blieskastel dokumentiert eine ganze Reihe kleiner Marienheiligtümer die eingangs zitierte Aussage vom Bistum Speyer als „Marienland“. Bischöfliches Ordenariat Pressestelle, Speyer

21.09.2011


Wichtiger Impuls für Ökumene

Bischof Wiesemann wertet Ökumenetreffen in Erfurt als historisches Ereignis

Erfurt/Speyer-  Als einen wichtigen Impuls auf dem Weg zur Einheit der Kirchen hat der Speyerer Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann das heutige ökumenische Treffen im Rahmen des Besuches von Benedikt XVI. in Deutschland bezeichnet. „Dass sich der Papst im Augustinerkloster Erfurt, wo Martin Luther Mönch geworden war, mit dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland zu einem gemeinsamen Gespräch und zur Feier eines Gottesdienstes getroffen hat, war an sich schon ein historisches Ereignis.“ Wiesemann nahm als Mitglied der Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz und als Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK) an der ökumenischen Feier teil.

Nicht überraschend sei, so der Bischof, dass sich manche der Erwartungen, die im Vorfeld an das Ökumenetreffen geknüpft wurden, als zu hoch erwiesen hätten. Der Papst habe zurecht deutlich gemacht, dass der Glaube nicht wie ein Vertragswerk ausgehandelt werden könne, sondern dass die Einheit im Gebet errungen werden müsse. Er habe dazu ermutigt, die bereits bestehenden großen Gemeinsamkeiten nicht aus dem Auge zu verlieren, und er habe auf die gemeinsamen Aufgaben hingewiesen: in der Gesellschaft miteinander den Glauben an Gott zu bezeugen und für den Menschen und seine unantastbare Würde einzutreten. Sehr wichtig sei auch seine Mahnung gewesen, nicht dem Säkularisierungsdruck nachzugeben und modern zu werden durch eine „Verdünnung des Glaubens“. Bischöfliches Ordenariat Pressestelle, Speyer Foto: sim

23.09.2011


Ökumenischer Kurs in der Pfalz und Saarpfalz bestätigt

Kirchenpräsident wertet Gespräch in Erfurt als Rückendeckung für Praxis des Miteinanders

Homburg- Als Bestätigung des ökumenischen Kurses der Evangelischen Kirche der Pfalz und des Bistums Speyer hat Kirchenpräsident Christian Schad das Ergebnis des Gesprächs zwischen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und dem Papst gewertet. Das Treffen in Erfurt sei „eine deutliche Rückendeckung  für unsere Praxis des Miteinanders“, sagte Schad am Freitag Abend bei einem Empfang des Landeskirchenrates im saarländischen Homburg.

Zwar  habe Benedikt XVI. in Erfurt theologische Streitfragen wie die gemeinsame Abendmahlsfeier ausgespart, stattdessen aber die Gemeinsamkeiten von Protestanten und Katholiken betont. Der Papst habe sowohl die grundlegende Einheit als auch das Wirken Martin Luthers gewürdigt, sagte Schad. Er erinnerte daran, dass die Basis der Zusammenarbeit, „das Wort Gottes, und die von den Kirchen wechselseitig anerkannte Taufe ist.“  Gerade das sakramentale Band der Einheit dokumentiere, „dass die Zugehörigkeit zu Christus umfassender ist, als die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Konfessionskirche“, sagte der Kirchenpräsident.

Der katholische Dekan von Homburg, Pirmin Weber, sah in der Erfurter Begegnung der beiden Konfessionsvertreter ein „Zeichen der Hoffnung“. Es gelte die gute Zusammenarbeit an der Basis fortzusetzen, zumal durch die in beiden Kirchen initiierten strukturellen Reformprozesse  ähnliche Herausforderungen zu bewältigen seien. Weber erinnerte daran, dass bis zum pfälzischen ökumenischen Kirchentag 2015 in Speyer ein „ökumenischer Leitfaden“ entstehen soll, der die praktischen Fragen des Miteinanders regelt. „Die Zeit dafür ist reif, die Menschen, die uns anvertraut sind, warten darauf“, sagte Weber.    

Schad und Weber sprachen bei einem Empfang des Landeskirchenrates anlässlich der Visitation des Protestantischen Kirchenbezirks Homburg in der Stadtkirche Homburg.

Presse-und Öffentlichkeitsreferat der Evangelischen Kirche der Pfalz, Landeskirchenrat, Speyer

 

 

24.09.2011


Gebetsbildchen zum Domweihjubiläum

„Gottes Tempel seid ihr“: Impulse zum Innehalten und Gebet

Speyer- Mehrfach hat das Bistum Speyer zum „Geistlichen Jahr 2011“ bereits Gebetsimpulse in allen Pfarreien der Pfalz und Saarpfalz verteilt. Auch zum Höhepunkt des „Geistlichen Jahres“, dem Domweihjubiläum und der Wallfahrtswoche zum Dom, ist jetzt ein solches Gebetsbildchen aufgelegt worden. Das Faltkärtchen - im handlichen Format fürs Portemonnaie – ziert ein Foto der Ostseite der romanischen Kathedrale. Zum Innehalten und Gebet regen ein Wort des heiligen Augustinus, ein Gebet sowie das Motto des „Geistlichen Jahres“ an: „Gottes Tempel seid ihr“. Mit diesem Zitat aus dem ersten Korinther-Brief will die Diözese daran erinnern, "dass alle Christinnen und Christen Wohnung des Heiligen Geistes sind, dass der Heilige Geist durch alle wirkt und die Kirche aufbaut", so Generalvikar Dr. Franz Jung

Das Gebetsbildchen steht auf den Internetseiten des Bistums www.bistum-speyer.de (Menü Dom/Salierjahr – Geistliches Jahr/Domweihfest 2.10.) zum Download zur Verfügung. Bischöfliches Ordenariat Pressestelle, Speyer

26.09.2011


Nachhaltiger Umgang mit Lebensmitteln

Zum Erntedankfest ins Bewusstsein rücken - Ökumenischer Gottesdienst mit Oberkirchenrat Schäfer

Speyer/Ramstein Einen nachhaltigen Umgang mit Natur und Lebensmitteln fordert Pfarrer Sascha Müller anlässlich des bevorstehenden Erntedankfestes. Eine qualitativ und quantitativ gute Nahrungsmittelversorgung sei keine Selbstverständlichkeit, sondern das Ergebnis harter Arbeit, erklärt Müller, der bei der Evangelischen Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft für den Bereich Kirche im ländlichen Raum verantwortlich ist. Ein ökumenischer Gottesdienst mit dem Kuratoriumsvorsitzenden der Landwirtschaftlichen Familienberatung der Kirchen (LFBK), Oberkirchenrat Rainer Schäfer, findet im Rahmen des Landeserntedankfestes des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd am Sonntag, 2. Oktober, auf dem Ramsteiner Bauernmarkt statt. Mitgestaltet wird der Gottesdienst um 11 Uhr im Bürgerhaus von Prodekan Steffen Kühn (Bistum Speyer), dem Gospelchor Schopp, den Kuseler Jagdhornbläsern sowie Landfrauen und Landjugendlichen.

Auch bei schwierigen Witterungseinflüssen und zum Teil unverschuldet schwierigen Rahmenbedingungen gelinge es den Landwirten immer wieder, qualitativ hochwertig und mengenmäßig ausreichend die Nahrungsmittelversorgung zu sichern. Die Verbraucher wüssten dies nicht immer zu schätzen, so Müller. Das würden Dumpingpreise im Nahrungsmittelbereich und hohe Wegwerfquoten belegen. „Der Erntedanksonntag gibt Gelegenheit, dies ins Bewusstsein zu rücken und dankbar zu sein“, sagt Müller. Mit ihrem Schwerpunktthema „Gutes Leben braucht gutes Klima“ wolle die Evangelische Arbeitsstelle einen Beitrag dazu leisten, Aspekte der Produktion, des Handels und des Verbrauchs von Lebensmitteln ins Bewusstsein zu rücken.

In mehreren Gemeinden der pfälzischen Landeskirche werden zu Erntedank besondere Familiengottesdienste mit Taufen und Tauferinnerungen gefeiert, wie beispielsweise in Theisbergstegen im Kirchenbezirk Kusel. Dort habe das Thema Taufe seit drei Jahren einen hohen Stellenwert, erklären die Pfarrer Lars und Simone Stetzenbach. „Wir beobachten mittlerweile den Trend, die Kinder wieder im ersten Lebenshalbjahr zur Taufe zu bringen.“ Dies geschehe vielleicht in dem Bewusstsein, dass „nach der Taufe das gemeindliche Leben für Eltern und Kinder nicht aufhört“. Auch in Dreisen im Kirchenbezirk Kirchheimbolanden werden Kinder im Erntedankgottesdienst getauft: fünf Geschwister zwischen acht Monaten und zwölf Jahren.

In folgenden Kirchengemeinden wird u.a. Erntedank mit besonderen Gottesdiensten gefeiert:

Kirchenbezirk Bad Bergzabern

Billigheim: nach dem Gottesdienst Mittagessen für die Gemeinde. Gleiszellen: 10 Uhr Familiengottesdienst mit Kindergottesdienst und Tauferinnerung für die Täuflinge der Jahre 2006 bis 2008. Haltbare Lebensmittel können in den Gottesdienst mitgebracht werden. Sie werden der Tafel in Landau gespendet. Ingenheim: nach dem Gottesdienst um 10 Uhr Erntedankmarkt mit Programm und Ausstellern rund um die Kirche. Klingenmünster: 9. Oktober, 10 Uhr, Erntedankfest mit Familiengottesdienst und Abendmahl, gestaltet vom Kindergarten zum Thema: „Komm bau ein Haus“ und dem Chor "Lichörchen".

Kirchenbezirk Bad Dürkheim

Dackenheim: 23. Oktober, Erntedankfest mit den Konfirmanden und dem Kindergottesdienst. Deidesheim: Nach dem Erntedankgottesdienst gemeinsames Mittagessen im Gemeindehaus zu Gunsten von „Brot für die Welt“. Freinsheim: 23. Oktober, Erntedankfest mit den Konfirmanden und dem Kindergottesdienst. Gönnheim: 10.30 Uhr, Erntedankgottesdienst mit dem Posaunenchor beim Kelterhausfest des Gesangvereins in der Winzerscheune des Weingutes Karl Meinhardt Sohn.

Kirchenbezirk Frankenthal

Friedenskirche Frankenthal: 10 Uhr Erntedankgottesdienst, anschließend gemeinsames Essen im Gemeindehaus. Lutherkirche Frankenthal: 11 Uhr Familiengottesdienst, anschließend Eintopfessen. Versöhnungskirche Frankenthal: Nach dem Familiengottesdienst um 10 Uhr gemeinsames Essen. Zwölf-Apostel-Kirche Frankenthal: 10 Uhr Familiengottesdienst mit den Konfirmanden, Thema: „den Tisch für alle decken“, anschließend „Suppe-Löffeln“. Eppstein: nach dem Familiengottesdienst um 11.30 Uhr ökumenisches Eintopfessen im Foyer der Grundschule. Heßheim: 10 Uhr Familiengottesdienst, danach Obst- und Gemüseverkauf der Kindergottesdienst-Kinder im Hof des Gemeindehauses sowie Erntedank-Buffet. Mörsch: 10 Uhr Familiengottesdienst mit dem Singkreis, 12 Uhr Erntedankmittagessen im Gemeindehaus.

Kirchenbezirk Kaiserslautern

Apostelkirche: Erntedankgottesdienst mit dem Kirchenchor und geschmücktem Altar. Christuskirche Kaiserslautern: 11 Uhr Familiengottesdienst, gestaltet von der Kinderkirche unter dem Motto „Die Konferenz der Tiere“. Anschließend gemeinsames Essen, für das der Frauenkreis marktfrisches Gemüse zubereitet. Die Gemeinde sammelt haltbare Lebensmittel für Bedürftige. Dansenberg: Familiengottesdienst mit dem Obst- und Gartenbau-Verein. Hohenecken: Gottesdienst zum Thema "Brot für die Welt". Pauluskirche: Ökumenischer Familiengottesdienst mit Agape-Mahl. Evangelische und katholische Kindertagesstätte beteiligen sich mit dem Spiel "Gottes Tisch ist reich gedeckt".

Kirchenbezirk Kirchheimbolanden

Börrstadt: 11 Uhr, Familiengottesdienst mit dem Kindergottesdienst, Abendmahl und Taufe, anschließend Imbiss. Dannenfels: 9.30 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl mit der Kindertagesstätte, anschließend Suppenessen in der Scheune des Hauses Linn. Dreisen: Abendmahlgottesdienst um 10.30 Uhr mit Taufen von fünf Kindern zwischen acht Monaten und zwölf Jahren - eine Konfirmandin und ihre vier Geschwister. Die Konfirmandengruppe gestaltet den Gottesdienst mit.

Kirchenbezirk Kusel

Theisbergstegen: Familiengottesdienst mit Taufe, gestaltet von den Kindergruppen der Kirchengemeinde. Im Anschluss Suppenessen ins Gemeindehaus.

Kirchenbezirk Landau

Lukaskirche Landau: 10.15 Uhr, Erntedankgottesdienst mit Abendmahl zur Eröffnung des Gemeindefestes. Stiftskirche Landau: 10 Uhr, Gottesdienst zum Thema "LebensMittelWasser" zur gleichnamigen Wanderausstellung von Brot für die Welt. Gastpredigt Pfarrer Dieter Weber vom Diakonischen Werk Pfalz, Liturgie Pfarrerin Gerlinde Wnuck-Schad. Mit Landauer Kantorei, Jugend- und Bläserkantorei unter Leitung von Stiftskantor Stefan Viegelahn. Anschließend Erntedankmarkt im Gemeindehaus mit gemeinsamem Mittagessen. Der Erlös und Kollekte gehen an die Sudanhilfe. Im Foyer des Gemeindehauses Mitmach-Aktion von „Brot für die Welt“ mit ökologischem Fußabdruck und Bücherstand der Stadtmission. Birkweiler: 16. Oktober, 10 Uhr, Erntedankgottesdienst, 11.30 Uhr ökumenischer Kindergartengottesdienst, anschließend gemeinsames Erntedankessen. Bornheim: 23. Oktober, 10.30 Uhr, Erntedankfeier im Dorfgemeinschaftshaus mit der Hubertusmesse, gespielt von den Jagdhornbläsern Landau, anschließend werden „Pälzer Fläschknepp“ gereicht (Anmeldung für das Mittagessen bei Friedhelm Kunz, Telefon: 06348-1290). Dammheim: 10.15 Uhr, Erntedankgottesdienst mit dem Kindergarten, anschließend Kuchenverkauf. Edenkoben: Familiengottesdienst mit Abendmahl und Taufe, an dem die Kinder der protestantischen Kindertagesstätte "Himmelsleiter" sowie Kirchen- und Posaunenchor mitwirken. Essingen: 16. Oktober, 10.15 Uhr Erntedankgottesdienst mit dem Männergesangverein, anschließend „ökumenischer Gulascheintopf“ in der Dalberghalle. Mörlheim: 10 Uhr, Erntedankfeier mit Abendmahl. Queichheim: 14.30 Uhr, Erntedankfeier mit Vorstellung der Präparanden. Anschließend Kaffeetrinken für die ganze Gemeinde und Tombola des Kirchenbauvereins. Siebeldingen: Erntedankgottedienst am 23. Oktober, 10 Uhr, mit Taufen und Chor. Wollmesheim: 30. September, 14.30 Uhr, Erntedankfeier am Landschaftsweiher für Kinder, Eltern und Großeltern der Kita "Zaubernuss" mit anschließendem Picknick.

Kirchenbezirk Lauterecken

Jettenbach: 10.30 Uhr, Dorfplatz, Familiengottesdienst mit „Apfelaktion“ und Anspiel unter dem Motto „Denk an – Danken“ in Zusammenarbeit mit der protestantischen Kindertagesstätte anlässlich des Dorffestes.

Kirchenbezirk Ludwigshafen

Dietrich-Bonhoeffer-Zentrum: Gottesdienst unter dem Motto „segensreich“ mit Taufe und Tauferinnerung und Beteiligung des Kindergartens, der neue Bundesfreiwillige der Gemeinde stellt sich vor, anschließend Brunch im Gemeindehaus. Ludwigshafen-Mitte, Melanchthonkirche: 10 Uhr, afrikanisch-deutscher Gottesdienst zum Erntedankfest mit Taufe und anschließendem gemeinsamen Mittagessen (afrikanisch-deutsches Buffet). Pfingstweide: 10.15 Uhr Familiengottesdienst mit Kindergartenbeteiligung, anschließend Suppenessen zugunsten von Brot für die Welt.

Kirchenbezirk Neustadt

Martin-Luther-Kirche Neustadt: Familiengottesdienst mit anschließendem gemeinsamem Erntedankessen; Eröffnung der Aktion „Action Kids“ in Zusammenarbeit mit der Kindernothilfe für Kinder in Sambia und Bolivien. Lachen: Erntedankgottesdienst mit Kirchenchor und Abendmahl. Maikammer: Erntedankfest mit besonderer liturgischer Gestaltung, wie z.B. Abendmahl vor der Predigt. Speyerdorf: Erntedankgottesdienst mit Kinderchor und Agape-Mahl. Weidenthal-Frankenstein: Erntedankgottesdienst mit Abendmahl, der protestantische Kindergarten lädt anschließend zum Erntedankessen ein. Der Erlös fließt in die Umgestaltung des Kindergartens.

Kirchenbezirk Obermoschel

Obermoschel: Nach dem Gottesdienst gemeinsames Mittagessen im Gemeindehaus.

Kirchenbezirk Otterbach

Katzweiler: 10.15 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl und Erntedankgaben örtlicher Bauern. Mackenbach: 10 Uhr Familiengottesdienst mit Kirchenchor und Kindergottesdienst. Anschließend Kartoffelsuppe und Waffeln. Der Erlös ist für die Hungerhilfe in Ostafrika bestimmt. Mehlbach: 9 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl und Erntedankgaben.

Kirchenbezirk Pirmasens

Münchweiler: Erntedankfest und 50. Jubiläum der protestantischen Kirche. Die Präparandengruppe aus Münchweiler, Merzalben und Leimen stellt sich der Gemeinde vor, Dekanin Waltraud Zimmermann-Geisert hält die Festpredigt, die musikalische Gestaltung hat der Gesangverein "Harmonie". Nach dem Gottesdienst Sektempfang, anschließend Mittagessen im Vereinsheim, Ausstellung und Informationen zur Geschichte von Kirche und Gemeinde.

Kirchenbezirk Winnweiler

Breunigweiler: 10.30 Uhr Erntedankfest in der Dorfgemeinschaftshalle mit Mittagessen und Wunschkonzert. Winnweiler: 10 Uhr Familiengottesdienst mit dem Team des Kindergottesdienstes.

Kirchenbezirk Zweibrücken

Brenschelbach: Erntedankfeier mit Gemeindefest. Contwig: Familiengottesdienst mit Konfirmanden. Dietrichingen: Gottesdienst mit anschließendem Kaffetrinken der Landfrauen. Hornbach: Erntedankgottesdienst in der Klosterkirche. Stambach: Familiengottesdienst mit dem Team des Kindergottesdienstes.EVANGELISCHE KIRCHE DER PFALZ Pressereferat, Speyer

28.09.2011


„Missa festiva Spirensis“ zum Domweihfest

Werk des Eichstätter Domkapellmeisters Christian Matthias Heiß wird am Sonntag uraufgeführt

Speyer Einen ganz besonderen musikalischen Akzent erhält der Festgottesdienst zum 950-jährigen Weihejubiläum des Speyerer Domes: In der Feier am Sonntag, 2. Oktober (10 Uhr), wird die „Missa festiva Spirensis" für Chor, Bläser und Orgel uraufgeführt.

Das Werk - eine Vertonung des Messordinariums - hatte das Speyerer Domkapitel aus Anlass des Jubiläums bei dem Eichstätter Domkapellmeister Christian Matthias Heiß in Auftrag gegeben. Die „Speyerer Festmesse“ ruft - wie Anwesenheit des Eichstätter Bischofs Dr. Gregor Maria Hanke - in Erinnerung, dass die Weihe des salischen Kaiserdomes am 4. Oktober 1061 von dem damaligen Eichstätter Bischof Gundekar, einem Verwandten des salischen Kaiserhauses, vorgenommen wurde.

In der Messe sind Motive aus der Ostersequenz „Victimae paschali laudes“ und das Anfangsmotiv der marianischen Antiphon „Salve regina“ verarbeitet. Die Ostersequenz wird Wipo von Burgund (gestorben nach 1046) zugeschrieben, der Hofkaplan und Hofhistoriograph der Salierkaiser war und die Sequenz vermutlich in Speyer verfasst hat. Die Schlussanrufungen des „Salve regina“ („o clemens, o pia, o dulcis Virgo Maria“) hat der Legende nach der heilige Bernhard von Clairvaux erstmals im Dom zu Speyer angefügt.

Eine weitere Uraufführung ist zum Auszug geplant: Auf der Hauptorgel wird am Sonntag erstmals eine Vertonung des „Salve Regina“ erklingen, die der Osnabrücker Domorganist Dominique Sauer für das neue Instrument aus der Orgelwerkstatt Seifert komponiert hat. Zu Gehör kommt in dem Festgottesdienst zudem das „Jubilate Deo“ von Colin Mawby. Für die musikalische Gestaltung der Feier sorgen der Domchor, Mädchen und Knaben der Domsingschule und die Dombläser unter Leitung von Domkapellmeister Markus Melchiori sowie die von Christoph Keggenhoff geleitete Schola Cantorum Saliensis und Domorganist Markus Eichenlaub (Orgel).
Bischöfliches Ordenariat Pressestelle, Speyer

29.09.2011


Busanbindung Cura-Center

MdL Axel Wilke für bessere Anbindung

Für eine mittelfristig bessere Anbindung des Cura-Centers an das Liniennetz des Stadtbusverkehrs spricht sich CDU-Landtagsabgeordneter Dr. Axel Wilke in Reaktion auf die Mitteilung der Stadtverwaltung vom Donnerstag aus. Bei der großen Zahl älterer Menschen, die die Ärzte dort aufsuchen, ist eine Entfernung von fast 300 m nicht optimal, umso mehr als der Fußweg über die vielbefahrene Kreuzung Landwehr-/Kurt-Schumacher- und Iggelheimer Straße führt. Man müsse zwar dafür Verständnis haben, dass im derzeitigen Busliniennetz mit seiner engen Verzahnung der verschiedenen Linien und ihrer Fahrpläne für eine bessere Anbindung kein Raum ist, doch wenn mit dem Auslaufen der Linienkonzessionen im Jahr 2013 der Stadtverkehr neu vergeben werden muss, kann und muss auch der Linienplan überarbeitet werden. „Dann steht die bessere Anbindung des Cura-Centers ganz oben an“, so Wilke. Der Abgeordnete erinnert daran, dass der Stadtrat bereits im Februar 2010 auf Antrag der CDU die Verwaltung beauftragt hat, gemeinsam mit den Verkehrsbetrieben das Busliniennetz mit Rücksicht auf die städtebaulichen Entwicklungen der letzten Jahre zu optimieren. Wünschenswert sei dabei auch neben der besseren Anbindung des  Cura-Center auch eine bessere Erreichbarkeit des Rheinufer-Nord und des Normand-Geländes. Verbesserungsbedürftig sei im übrigen auch die Anbindung des Lyautey-Geländes an die S-Bahn-Station Nord/West. „Die ist erst dann zufriedenstellend, wenn es möglich ist, statt auf einem Trampelpfad auf einem befestigten Fußweg unter der Landwehrbrücke hindurch zum Cura-Center und den weiteren Betrieben zu gelangen“, so Wilke. Bürgerbüro Dr. Axel Wilke MdL

04.09.2011


Schreiben des CDU-Kreisvorstandes an OB Eger

Herrn

Oberbürgermeister

Hansjörg Eger

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

lieber Herr Eger,

in seiner letzten Sitzung hat sich der Vorstand des CDU-Kreisverbandes Speyer mit der Großbaustelle Postgalerie und der damit verbunden Verkehrsproblematik befasst.

Zunächst gilt es festzuhalten, dass der CDU-Kreisverband Speyer den Beginn der Baumaßnahmen an der Postgalerie begrüßt, wird damit doch deutlich, dass sich die politisch Verantwortlichen, anders als man bisher immer glauben machen wollte, intensiv um dieses Projekt bemüht haben. Die CDU Speyer ist sich sicher, dass die Postgalerie nach Abschluss der Bauarbeiten erheblich zur Verbesserung der Einkaufsituation in Speyer beitragen werde.

Dass es mit den angesprochenen Baumaßnahmen zu Verkehrsproblemen kommen musste, war absehbar und muss infolge zukünftiger Optimierung von Einkaufsmöglichkeiten leider hingenommen werden.

Umso mehr setzt sich die CDU Speyer dafür ein, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um der vorhandenen Verkehrsproblematik Herr zu werden.

Aus diesem Grunde darf ich Sie, sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, bitten, sich bei der Deutschen Bahn dafür zu verwenden, dass die Schließungszeit der Bahnübergänge Mühlturm- und Schützenstraße auf ein Minimum reduziert wird. Eine Schließung der beiden Bahnübergänge sollte erst dann erfolgen, wenn die Durchfahrt der Züge unmittelbar bevor steht.

Ein weiteres Gefahrenpotential wird bei der Querung des Bahnübergangs in der Mühlturmstraße gesehen. Von der Mühlturmstraße kommend erkennt man – insbesondere bei Gegenverkehr – erst sehr spät, dass sich die Fahrzeuge von der Schützenstraße her zurück stauen. Sehr oft kann man beobachten, dass die Autofahrer auf den Bahnübergang einfahren und dort warten müssen, auch wenn dies nicht erlaubt ist.

Abhilfe könnte hier vielleicht eine mobile Ampelanlage an der Einmündung in die Schützenstraße bringen, die den Verkehr aus der Mühlturmstraße schneller abfließen lässt.

06.09.2011


Verbleib des Spezialpionierbataillons in Speyer MdL Axel Wilke schreibt an Kurt Beck

In wenigen Wochen wird der Bundesverteidigungsminister bekannt geben, welche Bundeswehrstandorte infolge der Wehrreform mit der Aussetzung der Wehrpflicht und der Reduzierung der Mannstärke der Bundeswehr geschlossen werden sollen. Zu den gefährdeten Standorten gehört dabei auch die Speyerer Kurpfalzkaserne, weil auch bei den beiden Spezialpionierbataillonen, die es derzeit bei der Bundeswehr noch gibt, der Rotstift angesetzt werden soll.

Mutmaßlich soll nur eines von ihnen bestehen bleiben. Aus Sicht des Speyerer CDU-Landtagsabgeordneten spricht dabei Entscheidendes dafür den Speyerer Standort zu erhalten. Nur Speyer verfüge über einen Wasserübungsplatz, die technische Ausstattung sei hervorragend, und Speyer verfüge im Gegensatz zu Husum über eine intakte Infrastruktur. Gerade in den letzten Jahren habe die Bundeswehr in die Kurpfalzkaserne viel investiert, sowohl in die technische Anbindung wie in die Liegenschaft. Es wäre Geldverschwendung, nach diesen Investitionen nun den Standort aufzugeben. Dies solle auch Ministerpräsident Beck (SPD) mit in das Gespräch nehmen, das er am kommenden Montag, 19. September mit Bundesverteidigungsminister de Maizière (CDU) wegen der rheinland-pfälzischen Bundeswehrstandorte führt. In einem an Beck adressierten Brief hat Wilke darum gebeten, dass dieser sich besonders für die Interessen der Speyerer Einheit einsetzt. „Die Bundeswehr ist in der Region Speyer bestens verwurzelt“, verweist Wilke auf die zahlreichen Kompaniepatenschaften auch von Umlandgemeinden wie Römerberg und Schifferstadt. Die Speyerer Soldaten leisten bei den Auslandseinsätzen der Bundeswehr hervorragende Arbeit, würden aber auch in einem inländischen Katastrophenfall, z.B. einer Hochwasserkatastrophe am Rhein, wichtige Aufgaben übernehmen können.

„Aus einem Gespräch, das die CDU-Landtagsfraktion in der vergangenen Woche mit dem Bundesverteidigungsminister in Berlin geführt hat, habe ich die Information mitgenommen, dass erst am vorletzten Wochenende Oktober die endgültigen Entscheidungen getroffen werden, deshalb ist es wichtig, jetzt noch einmal mit Nachdruck für den Verbleib der Speyerer Spezialpioniere zu kämpfen“, so Wilke. Wahlkreisbüro Dr. Axel Wilke MdL

14.09.2011


Monika Kabs erneut FU-Vorsitzende

Keine Kaffeekränzchen sondern Politik

bb.Speyer- Monika Kabs wurde erneut zur Vorsitzenden der Frauen Union Speyer (FU) gewählt. Im Feuerbachhaus haben alle Mitglieder für die Bürgermeisterin votiert. In einem umfassenden Rückblick auf die Aktivitäten in den abgelaufenen drei Geschäftsjahren machte Monika Kabs deutlich, dass Frauen Union nicht Kaffeekränzchen und Kuchen backen sondern Politik bedeutet.

Mit Stolz verwies die bisherige und neue Vorsitzende darauf, dass immer mehr Frauen mit Erfolg in der Politik, auch auf Landes- und Bundesebene, tätig seien. Jede zweite Position auf der Kandidatenliste der Speyerer CDU für die vergangene Kommunalwahl habe eine Frau besetzt. Von fünfzehn Sitzen der CDU-Stadtratsfraktion werden sieben von Frauen eingenommen, betonte Kabs.

Was die Frauen Union für die Partei leiste, sei nicht zu unterschätzen, sagte die Vorsitzende. So hätten unter anderem die Unionsfrauen im OB-Wahlkampf den Kandidaten der CDU „handfest unterstützt“. Es gelte, stets „neue Themen anzupacken und neue Wege zu gehen“, mahnte Kabs an. Ihr Dank galt den Vorstandskolleginnen und Helfern, die mitgearbeitet und ihr „den Rücken frei gehalten“ haben.

Ein Referat zum Thema „Gleichstellung und Frauenförderung“ hielt die Landtagsabgeordnete Marlies Kohnle-Gres. Als Vertreter der Partei nahm der Vorsitzende der CDU-Stadtratsfraktion Dr. Gottfried Jung an der Jahreshauptversammlung teil. Besonders begrüßen konnte Kabs die Ehrenvorsitzende der Speyerer Frauen Union, Elisabeth Stützel. Die Wahlen zum neuen Vorstand leitete Hans-Jürgen Engberding. Foto: bb


Der neue Vorstand der FU Speyer

Monika Kabs - Vorsitzende
Angela Magin – 1. Stellv. Vorsitzende
Inge Höhl – 2. Stellv. Vorsitzende
Beisitzerinnen:
Fanny Avril
Gerlinde Drees
Roswitha Hattab
Heidemarie Henke
Silvia Hoffmann
Rosemarie Keller-Mehlem
Christina Körnig

28.09.2011


Sitzung in großer Eintracht und Harmonie

Stadtrat für Beitritt zum Entschuldungsfonds des Landes Rheinland-Pfalz

sk. Speyer. War es die getragene Stimmung zu Beginn der Sitzung, als der Stadtrat seines verstorbenen Mitglieds Manfred Ofer gedachte und danach dessen Nachfolger Christian Regenauer auf sein Amt verpflichtete oder war es die Abwesenheit bzw. verspätete Ankunft verschiedener Ratsmitglieder, die sonst für ihre unbändige Diskussionsfreude bekannt sind - die gestrige Stadtratssitzung jedenfalls verlief in seltener Harmonie und Eintracht. Und das, obwohl durchaus schwergewichtige Themen auf der Tagesordnung standen. So schlossen sich die Ratsmitglieder nahezu Punkt für Punkt den Beschluss-Empfehlungen der Verwaltung an.

Das zeigte sich bereits bei der Diskussion über den Beitritt der Stadt Speyer zum Entschuldungsfonds des Landes Rheinland-Pfalz, dem letztlich alle Ratsmitglieder zustimmten - mit Ausnahme zweier BGS-Ratsherren, die die Empfehlung der Verwaltung ablehnten, weil der Entschuldungsfonds nach ihrer Überzeugung kein geeignetes Mittel sei, die Stadt von ihren Schulden zu befreien. Dem hielten die Sprecher der anderen Fraktionen entgegen, dass die Stadt letztlich keine Alternative habe, als sich diesem Vorschlag anzuschließen, weil so die Kassenkredite der Stadt, die sich zum Bezugszeitpunkt Ende 2009 auf 4,6 Millionen Euro beliefen, durch Zuschüsse des Landes und durch Mittel des kommunalen Finanzausgleichs um zwei Drittel verringert werden könnten.

Angenommen wurde hierzu ein Antrag der Grünen, zur Erstellung einer Liste von Einsparungen, wie sie die “Spielregeln” des Entschuldungsfonds zum Erbringen des städtischen “Drittels” des Fonds vorsehen, eine Arbeitsgruppe aus Rat und Verwaltung zu gründen. Dies war um so einfacher durchzusetzen, als dieser Antrag, so CDU-Fraktionsvorsitzender Dr. Gottfried Jung, auf einen nahezu gleichlautenden Antrag der CDU bereits aus dem November letzten Jahres traf. Auch die SPD konnte sich zu diesem Verfahren verstehen, weil sonst, so ihr Sprecher Gustav Pade, die Gefahr bestehe, dass die für die kommunalen Haushalte zuständige Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion in Trier der Stadt ihrerseits einen rigorosen Sparkurs auferlegen könnte.

Einstimmig angenommen wurde die Beschlussempfehlung der Verwaltung für eine europaweite Neuausschreibung des ÖPNV (Öffentlicher Personennahverkehr) in Speyer. Durch dieses Verfahren erwartet sich die Stadt, so Oberbürgermeister Hansjörg Eger, Planungs- und Kostensicherheit für den städtischen Haushalt in den nächsten Jahren. In diesem Zusammenhang wies der Oberbürgermeister darauf hin, dass die jährliche Fahrleistung des Speyerer ÖPNV derzeit bei 608.000 Kilometer liege. Nachdem aber in der letzten Zeit zahlreiche Forderungen nach Ausweitung der Strecken vorgetragen wurden - z.B. Anschluss des CURA-Centers - seien die Voraussetzungen für eine Neuausscheibung, so OB Eger, gegeben.

Nahezu ohne Diskussion ging auch die Behandlung des Tagesordnungspunktes “Ehemaliges Marienheim” über die Bühne. Hier stand den Ratsmitgliedern jetzt ein Modell der Baumaßnahme zur Verfügung, an dem sie auch die von den Anwohnern geforderte Zurückversetzung der Tiefgarageneinfahrt erkennen konnten. Bei zwei Enthaltungen aus den Reihen der Grünen wurde die jetzt vorgelegte Planung auf eine wohl letzte, auf zwei Wochen verkürzte, Auslegungerunde geschickt.

Anders bei dem Projekt “Ehemaliger Güterbahnhof”: Nachdem der Bauausschuss hierzu in seiner letzten Sitzung beschlossen hatte, aus seiner Mitte eine Arbeitsgruppe zur nochmaligen Diskussion dieser für das Stadtbild bedeutenden Maßnahme zu bilden, wurde der Tagesordnungspunkt abgesetzt und auf die nächste Ratssitzung verschoben, um die Ergebnisse der Arbeitsgruppe in die Beratung des Stadtrates einfließen zu lassen.

Noch keine beschlussreifen Vorstellungen gibt es auch zur Aufstellung eines neuen Verkehrsentwicklungsplanes für die Stadt. Hier zeigte das mit der Planung beauftragte Ingenieurbüro gestern eine Reihe von Veränderungsmöglichkeiten zum gegenwärtigen Zustand auf, die letztlich immer wieder darin mündeten, dass Veränderungen in der Verkehrsführung, die einen Stadtteil entlasten, fast zwangsläufig zu einer Belastung anderer Stadtteile führen müßten. (Hätten Sie’s gedacht?)

Um hierzu auch die Meinungen der Bürger einzuholen, soll deshalb in den kommenden Wochen jeweils Samstags ein Bus an verschiedenen Stellen in der Stadt Station machen, um dort die Ideen aus der Bürgerschaft einzusammeln und um so vielleicht “den Stein der Weisen” zu finden. Auch diese Überlegungen sollen dann in die Beratungen des Rates zur endgültigen Aufstellung des Verkehrsplanes einfließen, die für den kommenden Sommer vorgesehen ist. Foto: sim

30.09.2011


Sieben junge Leute starten bei der Stadt Hockenheim ihre Ausbildung

Natalie sieht es schlicht als ihre Berufung an, Lena wandelt auf den Spuren ihres Vaters und für Guido ist es eine Chance nach langer Suche - so unterschiedlich ihre Beweggründe sind, so gemeinsam ist auf der anderen Seite der Weg, den sie nun beschreiten: Insgesamt sieben neue Auszubildende und Berufspraktikanten starteten heute, 1. September, ihre Ausbildung bei der Stadt Hockenheim.

„Die Stadt Hockenheim fördert gute Leute. Unsere Auszubildenden haben bei uns sehr gute berufliche Aussichten. Schließlich werden wir bis 2020 etwa 40 Prozent unserer bisherigen Mitarbeiter aus Altersgründen verlieren. Wer sich bewährt, hat bei uns gute Chancen“, sagte Oberbürgermeister Dieter Gummer bei der Begrüßung der neuen Auszubildenden.

Er wünschte den sieben Neulingen in der Verwaltung viel Erfolg, aber vor allem auch viel Spaß. „Wir möchten von unseren Mitarbeitern möglichst die besten Leistungen abrufen. Denn unsere Mitarbeiter sind die Botschafter unserer Verwaltung. Gute Leistungen bringen nur zufriedene Mitarbeiter. Dafür können Sie mit der Ausbildung, die Sie heute beginnen, einen wichtigen Grundstein legen“, so Gummer weiter.

Guido Borger, Lena Eisinger, Lena Förderer, Natalie Siehler, Felix Weis, Lena Weber und Alina Zahn beginnen ihre Ausbildung bzw. Praktikum in unterschiedlichen Bereichen innerhalb der Stadtverwaltung. Ihren Ausbildungsplatz haben sie sowohl direkt im Rathaus als auch in der Verwaltung der Stadtwerke, im Aquadrom oder in den Betriebshöfen der Stadtwerke. Unterschiedlich sind auch die Ausbildungsziele, die die sieben neuen Mitarbeiter verfolgen: Von Industriekauffrau über Fachangestellter für Bäderbetriebe bis hin zum Anerkennungspraktikum für Erzieherinnen reicht die Bandbreite der möglichen Ausbildungsstellen.

Derzeit sind bei der Stadt Hockenheim 18 Auszubildende beschäftigt. In diesem Jahr haben vier Auszubildende mit Erfolg ihre Prüfung abgeschlossen.Stadtverwaltung Hockenheim, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

01.09.2011


Erste LED-Straßenleuchten in Hockenheim

Dass Hockenheim mit dem Ring eine beliebte Teststrecke für Fahrzeuge aller Art besitzt, ist bekannt. Seit kurzem gibt es aber eine weitere Teststrecke – und zwar für die Straßenbeleuchtung. Über dem Fußweg zwischen Contistraße/Alex-Möllerstraße und Waldstraße brennen seit kurzem 20 Leuchten mit moderner LED-Technik. „Mit dieser Teststrecke wollen wir unsere Erfahrungen auf dem Gebiet der LED-Technik erweitern und Rückschlüsse ziehen, ob sich diese neue Art der Straßenbeleuchtung für Hockenheim lohnt“, so Oberbürgermeister Dieter Gummer.

„Die Entwicklung bei LED-Straßenleuchten ist in den vergangenen zwei Jahren rasant verlaufen. Die Kosten für die Leuchten haben sich verringert, die Qualität ist gestiegen. Deshalb haben wir uns entschieden, dass es nun Sinn macht, die Technik auch hier in Hockenheim zu testen“, erklärt Reinhard Brenner, Elektromeister bei den Stadtwerken Hockenheim. Zusammen mit dem Bauamt der Stadt haben er und sein Team die neue Leuchten installiert.

Für die jetzige Teststrecke zwischen Contistraße/Alex-Möllerstraße und Waldstraße habe man sich entschieden, so Stadtbaumeister Stulken, weil hier sowieso ein Ersatz der bisherigen Leuchten angestanden hätte. Derzeit sind von den rund 3.000 Straßenlaternen in Hockenheim noch einige mit alten HQL–Lampen, also Quecksilberdampflampen, ausgestattet. Da diese jedoch wegen des Quecksilber-Gehaltes nur noch bis 2015 lieferbar sind, habe man sukzessive in den vergangenen Jahren in Hockenheim schon auf die erprobte Technik der NAV-Lampen, der Natriumdampfhochdrucklampe, umgerüstet, die an dem gelben Licht zu erkennen sind.

Schon die NAV-Lampen sind im Vergleich zu den alten HQL-Lampen wesentlich energieschonender. Bei gleicher Lichtleistung konnten die Watt-Zahlen um etwa ein Drittel reduziert werden. Die LED-Beleuchtung soll gegenüber der gelben NAV-Lampe ebenfalls eine Ersparnis um ein weiteres Drittel bringen.

Die neuen LED-Leuchten, so die Überlegungen, sollten zunächst in einem reinen Wohngebiet getestet werden, nicht im viel befahrenen Straßenbereich. Ausgestattet sind die LED-Leuchten der Teststrecke mit durchschnittlich 18 Watt. Der Anbieter der Lampen, für den man sich in Hockenheim entschieden hat, bietet eine Garantie für die Brenndauer von ca. 100.000 Brennstunden oder rund 20 Jahre.

„Da es bisher keine Langzeiterfahrungen mit LED-Leuchten bei Städten und Kommunen gibt, war uns diese Garantie wichtig“, so Brenner. Im Schnitt brennen die Lampen jährlich ca. 4.000 Stunden.

Ganz so problemlos wie das Auswechseln von defekten Leuchtmitteln bei den derzeitigen Straßenlampen ist das bei der neuen LED-Technik allerdings nicht. Denn Leuchte und Lampe sind bei der LED-Technik aufeinander abgestimmt. Bei der Auswechslung, die bisher bei der konventionellen Technik in der Regel alle vier Jahre ansteht, muss bei der LED-Technik das gesamte Elektromodul ausgetauscht werden. Denn Leuchten und Lampen von verschiedenen Herstellern sind derzeit nicht kompatibel.

Durch diese Verschmelzung von Leuchte und Lampe bei der LED-Technik bindet man sich wesentlich stärker an einen Lieferanten. Zwar werden inzwischen Umrüstsätze angeboten, bei denen man LED-Leuchten in bereits vorhandene Straßenlaternen einbauen könnte. Bei den Straßenlaternen in der Innenstadt in Hockenheim zum Beispiel wäre dies aber nur sehr schwer möglich wegen der besonderen Mastform.

Die Anschaffung der LED-Leuchten, so die Planung bei der Stadt, soll sich in einigen Jahren durch die Energieeinsparung gerechnet haben. Dann lässt sich auch abschätzen, wie der Aufwand bei Wartung und Reparatur zu bewerten ist. Neben den eigenen Erfahrungen, so Brenner, beobachte man zudem den Markt sehr genau. Das Tempo bei den Innovationen sei enorm. Die Teststrecke, da sind sich Brenner und Stulken einig, kommt genau zum richtigen Zeitpunkt: Sollte die Zukunft der Straßenbeleuchtung in der LED-Technik liegen, dann habe man einen ersten wichtigen Schritt getan, um nun in der Praxis zu testen. Sylvie Rese, Stadtverwaltung Hockenheim, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit www.hockenheim.de

02.09.2011


Abendkontrolle – Kontrolleure gucken in die Töpfe

André Neise von der Lebensmittelkontrolle und Ordnungsamtsleiterin Doris Trautmann

Der Duft von gegrilltem Fleisch wabert durch die heiße Abendluft, das Licht einer bunten Lampionkette bahnt sich schummrig seinen Weg durch die beginnende Dämmerung. Nach ein paar Schritten ist der schwach beleuchtete Messingkasten neben der schweren dunklen Eingangstür zu erkennen, in dem zwei helle Blätter hängen. Vor dem Kasten angelangt, dringen durch die Tür laute Stimmen. Geschirr klappert, es bricht Gelächter aus.

„Das passt, hier stehen sowohl Speisen als auch Getränke auf der Karte“, wendet sich Doris Trautmann nach einem Blick in den Kasten an ihre drei Kollegen. André Neise, der mit seiner Tasche vorangeht, zieht die Eingangstür nach außen auf. Seine drei Begleiter folgen ihm ins Haus. Wildes Stimmengewirr empfängt die Gruppe, dazu leise Unterhaltungsmusik. Eine Kellnerin läuft, beladen mit einem Tablett voller Gläser, an ihnen vorbei.

An der Seite des Raumes schaut der Wirt hinter dem Schanktresen hervor. Doris Trautmann, Ordnungsamtsleiterin bei der Stadt Hockenheim, tritt an den Tresen heran. „Guten Abend, wir sind heute mal nicht tagsüber hier, sondern zur Abendkontrolle.“ Der Wirt zieht überrascht die Augenbrauen nach oben.

„Könnte ich bitte Ihr Schankbuch sehen?“ fragt Trautmann weiter. Der Wirt taucht unter den Tresen, holt ein DinA4- gebundenes Heft hervor und reicht es der Ordnungsamtsleiterin. „Wir haben erst vor ein paar Tagen unsere Schankanlage gereinigt“, erklärt er, während Trautmann das Buch durchblättert.

In der Zwischenzeit hantiert André Neise an seinen Koffer, der fast wie ein Pilotenkoffer aussieht. Er öffnet das große Fach und holt verschiedene kleine Plastikflaschen und Aufkleber hervor. Dann baut er das Material neben der Schankanlage auf – der Tresen sieht nun fast wie ein kleines Chemielabor aus. „So, jetzt testen wir uns durch“, verkündet der Lebensmittelkontrolleur. Dem Wirt und seiner Angestellten huscht ein kleines Lächeln über das Gesicht. „Das hätten Sie auch gleich sagen können, dass Sie was trinken wollen“, scherzt der Schankwirt. Neise lächelt zurück und gibt eine der Plastikflaschen an den Wirt. „Genau, deshalb jetzt auch nur Ihr Bestes. Wir starten mit Pils“, ordnet er locker an.

Die Atmosphäre hat sich entspannt. Die vier Kontrolleure können in aller Ruhe ihrer abendlichen Arbeit nachgehen. Erst seit kurzem haben sie sich entschlossen, nicht nur tagsüber, sondern auch in den Abendstunden gemeinsam in der Gastronomie der Verwaltungsgemeinschaft „auf Streife“ zu gehen. Gemeinsam heißt, dass Ordnungsamt, Lebensmittelkontrolle vom Kreis, Baurechtsamt und Polizei auf einmal eine Gaststätte, eine Kneipe oder einen Imbiss unter die Lupe nehmen.

„Wer eine Gaststätte führt, der muss eben vieles beachten. Da muss natürlich Ordnung herrschen bei der Herstellung der Speisen und Getränke. Das ist dann eher der Bereich der Lebensmittelkontrolle. Aber auch andere Dinge müssen stimmen“, erläutert Trautmann, weshalb man gemeinsam unterwegs ist.

Die anderen Dinge, das ist dann z. B. die Sache mit den Raucherräumen. Geschlossen müssen sie sein, sauber abgetrennt von den Nichtraucherräumen, selbst wenn gerade niemand drinnen ist und raucht. Oder die Feuerlöscher, die je nach Größe des Lokals sowohl im Gastraum als auch in der Küche zugänglich sein müssen.

„Wichtig ist auch, dass die Fluchtwege ausgeschildert und vor allem frei sind“, erklärt Martin Paetsch vom Baurechtsamt. Nicht nur einmal habe er erlebt, dass im Fluchtweg ungesicherte Gasflaschen oder anderes gelegen hätten. „Wenn es dann zu einem Brand käme und die Leute nicht rauskommen, dann kann so eine Nachlässigkeit Menschenleben kosten“, macht er die Wichtigkeit der unangemeldeten Kontrollen deutlich.

Während er die Fluchtwege kontrolliert, macht sein Kollege Kai-Uwe Bechtel von der Polizei sich auf den Weg zu den aufgestellten Spiel- und Zigarettenautomaten. Kurz beugt er sich unter den Automaten, dann ist er zufrieden. Die Steuermarken sind aufgeklebt, der Automat mit Jugendschutz versehen. Aber plötzlich erregt etwas Anderes seine Aufmerksamkeit: Im Raucherraum sitzt eine Gruppe von jungen Leuten. „Na, ob die wirklich alle schon rauchen dürfen…“, murmelt Bechtel vor sich hin und steht auch schon am Tisch. „Guten Abend, Polizei. Die Ausweise bitte.“ Die Gruppe zückt ihre Geldbörsen und reicht dem Polizisten ihre Ausweise zur Kontrolle. Glück gehabt – hier ist keiner unter 18 Jahren, alle können in Ruhe weiteressen und –rauchen. Bechtel geht zurück an den Tresen.

Hier sind inzwischen Doris Trautmann vom Ordnungsamt und André Neise von der Lebensmittelkontrolle fast fertig. Trautmann hat die Speise- und Getränkekarte auf die notwendige Ausweisung von Zusatzstoffen und Qualitätsbezeichnungen überprüft. Neise hat, nachdem er mit dem Etikettieren der Bierproben fertig ist, noch einen Blick in die Küche geworfen.

Eine kleine Taschenlampe, ein Fotoapparat und seine erfahren Augen– das sind die Zutaten, mit denen er in der Regel in den Küchen auskommt. Ob abgelaufene Lebensmittel, verdreckte Schneidbretter, ungeputzte Schränke oder mit Schimmelsporen versetzte Kühlgeräte – dem aufmerksamen Blick vom Kontrolleur entgeht selten etwas.

„Es geht um die Gesundheit der Gäste. Verdorbene Speisen können gefährlich sein“, sagt Neise, während er mit seiner Taschenlampe sorgfältig die Dichtungen der Kühlschränke abfährt, in die Schubladen leuchtet oder Besteck aus dem Abtropfbecken hinausnimmt, um zu schauen, ob auch darunter alles sauber ist. Die Erfahrung zeigt: Leider ist nicht immer alles in Ordnung.

Verschimmelte Essens- und Gemüsereste hinter Schränken, verdreckte Schüsseln, in denen Salat zubereitet wird oder auch versportes Fleisch, weil das Kühlgerät nicht richtig sauber gemacht wurde und Schimmel angesetzt hat – das alles gehört zum Alltag des Lebensmittelkontrolleurs. „Im schlimmsten Fall muss ich den Laden dann einfach dicht machen, wenn eine akute Gefährdung für die Gäste vorliegt. Ansonsten gibt es bei schweren Verstößen ein empfindliches Ordnungsgeld, und natürlich kontrollieren wir in angemessenem Abstand, ob sich die Zustände geändert haben“, schildert der Kontrolleur das weitere Vorgehen, während er aus der Küche wieder zurück in den Schankraum tritt.

Dort stehen die Plastikflaschen mit den Bierproben, sauber etikettiert, inzwischen in der Kühltasche, die Kontrolle wurde vom Wirt quittiert. „Dann sind wir hier fertig“, fragt Ordnungsamtsleiterin Trautmann in die Runde? Einstimmiges Nicken. Die Gruppe wendet sich zur Tür. „Noch einen schönen Abend“ ruft der Wirt hinterher. „Wiedersehen“, antworten die Kontrolleure automatisch – aber ob der Wirt sich das auch wirklich wünscht?

„In der Regel haben die Gastwirte sehr viel Verständnis für unsere Arbeit – mehr als ihre Gäste. Die sehen das als Schikane an, da gibt es zum Teil massive Anfeindungen bis hin zu Beleidigungen. Die Gastwirte dagegen wissen, dass wir nur unseren Job machen und ja unterwegs sind, damit schwarze Schafe keine Chance in der Gastronomie haben“, fasst Trautmann zusammen.

Trotzdem, so Trautmann nachdenklich, gab es auch schon Situationen, in denen sie am liebsten die Kontrolle abgebrochen hätte. Zum Beispiel, wenn erst vor kurzem ein schwerer Schicksalsschlag, wie etwa ein Todesfall in der Familie, den Gastwirt ereilt hat. „Man weiß von diesen Dingen vorher nichts. Und wenn ein Lokal geöffnet hat, dann müssen wir auch kontrollieren, wenn wir schon da sind. Ansonsten könnte man uns mit Recht vorwerfen, dass wir nicht unparteiisch sind. Aber solche Situationen tun uns selbst sehr leid“, erklärt die Leiterin des Ordnungsamtes.

Am Auto angekommen, werden schnell noch die Plastikflaschen mit den Bierproben in einer Kühlbox verstaut. Dann steigt die Vierergruppe wieder in den Wagen ein – weiter zur nächsten Gaststätte, um Raucherräume, Küchen, Schankanlagen, Fluchtwege und Jugendschutz zu kontrollieren. Stadtverwaltung Hockenheim, Presse

09.09.2011


Ingrid Hübner und Helga Sturm in den Ruhestand verabschiedet

Ingrid Hübner und Helga Sturm verbindet der Tag, an dem beide in den Ruhestand gehen. Denn beide feierten am 31. August nach jahrzehntelanger Tätigkeit bei der Stadt ihren Abschied. Beide verbindet auch ihre Tätigkeit: Während Helga Sturm dafür sorgte, dass in Lehrschwimmbecken und Rudolf-Harbig-Halle alles seine Ordnung hatte, tat Ingrid Hübner dies im Freizeit- und Familienbad Aquadrom.

Eines unterscheidet die beiden Frauen aber vehement: Während Ingrid Hübner weiterhin zuhause auf ihr großes Bett nicht verzichten möchte, hat Helga Sturm inzwischen umgesattelt: Nach ihrem Umzug hat sie sich auf ein kleineres verlegt. „Meine Enkel sind inzwischen so groß, dass die ihr eigenes Bett haben“, erklärt die Witwerin. Ihre zwei Kinder, ein Sohn und eine Tochter, wohnen auch in Hockenheim. Und da bleibt der Besuch der drei Enkel sicher auch in Zukunft für die 65-Jährige nicht aus.

„Ich freue mich darauf, nun Zeit zu haben, um viel mit meiner Tochter zu unternehmen“, blickt Sturm optimistisch in die Zukunft. Trotzdem fällt ihr der Abschied von der Stadt nicht leicht. „22 Jahre arbeiten bei der Stadt ohne Streit, da tut das Scheiden weh“, bestätigte die rüstige Rentnerin, mit wie viel Engagement sie ihre Arbeit ausgeübt hat. Besonders die Zusammenarbeit und der tägliche Austausch mit ihren langjährigen Kollegen werden ihr fehlen.

Oberbürgermeister Dieter Gummer dankte den beiden Damen ausdrücklich für die gute Zusammenarbeit. 22 Jahre war Helga Sturm bei der Stadt beschäftigt. Nach der Schule absolvierte die gebürtige Hockenheimerin ihre Ausbildung in der Hauswirtschaftsschule, bevor sie jahrelang bei der Gema Hockenheim tätig war.

Ingrid Hübner war zunächst bei der Schildkröt AG und der Künzler GmbH beschäftigt, bevor sie vor zwölf Jahren als Badewärterin im Aquadrom anfing. Die 63-Jährige erinnert sich gerne an ihre Anfangszeit zurück: Viel Spaß habe die Arbeit gemacht, das Arbeiten an Samstagen und Sonntagen war selbstverständlich. Die schnelllebige Welt machte jedoch auch vor dem Aquadrom nicht halt: Man merke, dass das Anspruchsdenken der Gäste immer weiter steige. „Zerruppe kannst Dich net“, zieht sie Bilanz.

Oberbürgermeister Gummer schloss in seine Abschiedsworte den Wunsch ein, dass die beiden Neuruheständler möglichst gute Erinnerungen an ihre Arbeit behalten mögen. „Natürlich gehören auch negative Erfahrungen zu einem langen Berufsleben dazu. Aber auch negative Erfahrungen haben durchaus einen Sinn, wenn man aus ihnen für das Leben lernen kann“, so Gummer. Auch der Vertreter des Personalrates, Frank Herrmann, dankte den Kolleginnen für ihre lange Tätigkeit bei der Stadt.

Ganz die Verbindung werden beide wohl auch in Zukunft nicht verlieren: Ingrid Hübner und Helga Sturm freuen sich schon auf den Pensionärsausflug der Stadt im Oktober. Schließlich schwärmen beide noch immer von so manchem Betriebsausflug der vergangenen Jahre. Und einig sind sie sich auch da über ihren Favoriten: Am schönsten war es beim großen Fest in der Blockhütte von Kleinaspach. Stadtverwaltung Hockenheim

19.09.2011


Spenden statt Geschenke – rund 4.000 Euro für den Nothilfefonds

Menschen in besonderen Notlagen unbürokratisch helfen – das war der Gedanke, der vor einiger Zeit zur Gründung des Nothilfefonds des Oberbürgermeisters von Hockenheim führte. Anlässlich seines 60. Geburtstages hat Oberbürgermeister Dieter Gummer statt anderer Geschenke um eine Spende für den Fonds gebeten – und diesem Wunsch kamen zahlreiche Gratulanten gerne nach. Rund 4.000 Euro an Spenden sind zusammengekommen.

„Ich möchte allen Unterstützern von Herzen danken. Egal ob kleiner oder großer Betrag – Sie helfen Menschen, die unverschuldet in Not geraten sind“, dankte Gummer allen Spendern. Es freue ihn, so der Oberbürgermeister weiter, dass Werte wie Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft hier in Hockenheim gelebt werden. „Diese Erfahrung habe ich nicht erst anlässlich meines Geburtstages machen können. Schon früher gab es außergewöhnliche Geschichten. Es gibt ein Beispiel, bei dem Privatleute selber keine Geschenke für sich gewollt haben, sondern stattdessen darum gebeten haben, Geld für den Fonds zu spenden. Ich finde, dieses Engagement für die Gesellschaft ist vorbildhaft“, so Gummer. Stadtverwaltung Hockenheim, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

20.09.2011


Ein Jahr Zehntscheune - Der Umzug hat sich für die Bibliothek gelohnt

Ein gutes Jahr ist es nun her, dass die Stadtbibliothek ihren neuen Standort inmitten des Herzens von Hockenheim bezogen hat. Unter tatkräftiger Mithilfe von Bauhof-Mitarbeitern und beherzt ausleihenden Lesern bestritten die Mitarbeiter der Bibliothek Anfang Juli 2010 den Umzug in einem beispiellosen Kraftakt aus ihren Räumen in der Schubertstraße in das neue Domizil in der Zehntscheune um.

Dieter Reif, Leiter der Stadtbibliothek, zieht aus fachlicher Sicht ein positives Resümee unter das vergangene Jahr. Der Medienbestand, der vor dem Umzug einer kräftigen Verschlankung unterzogen worden war, hat bis Anfang Juli bereits wieder um ca. 2000 auf 36.300 Medien zugelegt In Bezug auf den Start in der Zehntscheune. Aktuell liegt die Zahl sogar bei 37.500 Medien.

Auch die Zahl der aktiven Leser ist gestiegen. Von Juli letzten Jahres bis diesen Juli haben 3.400 aktive Leser, also Nutzer mit mindestens einer Ausleihe, mehr als 110.000 Ausleihen getätigt. Seit Jahresbeginn zählt die Bibliothek bereits wieder 2.800 aktive Leser. Insgesamt sind mittlerweile 13.300 Mitbürgerinnen und Mitbürger als Leser registriert.

Dass neuer Standort und neues Domizil der Bibliothek von der Bevölkerung angenommen werden, zeigt sich auch in der Zahl der Neuanmeldungen. Bewegten sich diese in den Jahren vor dem Umzug recht stabil zwischen 500 und 600 Anmeldungen pro Jahr, haben sich von Juli 2010 bis Juli 2011 fast 1.000 neue Leser angemeldet. Das bedeutet im Schnitt vier neue Nutzer pro Öffnungstag.

In der Zehntscheune werden auch die Besucherzahlen der Bibliothek erhoben. Die monatliche Besucherzahl bewegt sich konstant über 5.000. Besuchsstärkster Monat war bisher der Februar 2011 mit rund 5.700 Besuchern. Ein ausgesprochener Lieblings-Wochentag für Bibliotheksbesuche lässt sich nicht erkennen, die Öffnungstage von Dienstag bis Freitag sind alle ähnlich gut frequentiert. Da aber Dienstag erst ab 15 Uhr geöffnet ist, ist hier der stündliche Andrang naturgemäß etwas größer.

Untersucht man die Nutzung zu den verschiedenen Tageszeiten, so kommen die meisten Nutzer zwischen 15 und 18 Uhr, Besuchsstärkster Tag war bislang der 23. Februar 2011, ein Mittwoch: Fast 500 Besucher (488) waren an diesem Tag in der der Bibliothek, statistisch betrachtet also jede Stunde rund 80 Personen bei sechs Öffnungsstunden.

Nicht jeder Besucher der Bibliothek leiht etwas aus. So ist besonders bei Jugendlichen die Jugendbibliothek im Dachgeschoß mit den dort untergebrachten Internet-Arbeitsplätzen ein beliebter Anlaufpunkt. Bei 60.000 Besuchern im Jahr könnte man rein rechnerisch feststellen, dass jeder Hockenheimer rund dreimal jährlich die Stadtbibliothek besucht. Bleibt als Fazit nur die Feststellung, dass sich für die Bibliothek der Umzug in die wieder aufgebaute Zehntscheune auf jeden Fall gelohnt hat! Stadtverwaltung Hockenheim

21.09.2011


Knapp geschlagen: Hockenheimer Hallenfußballer verpassen das Treppchen beim Behördenturnier

Das bessere Torverhältnis war entscheidend – und deshalb musste sich die Mannschaft der Stadtverwaltung Hockenheim beim Behördenfußballturnier am Wochenende mit dem 4. Platz begnügen, statt auf’s Treppchen zu kommen. Dabei hatte sich die Fünfertruppe im letzten Spiel gegen die Mannschaft der Stadt Speyer mit einem Sieg noch einmal an den dritten Platz herangekämpft. Doch die Gemeinde Altlussheim hatte die bessere Hintermannschaft: Nur ein Gegentor bei sieben Spielen zierte ihre Bilanz.

Vielleicht war es das Eigentor eines Abwehrspielers, das nach starkem Auftakt der Hockenheimer Mannschaft schließlich doch nicht den gewünschten Erfolg brachte. Letztlich, so Bürgermeister Zimmermann bei der anschließenden Pokalvergabe, zählte beim Behördenturnier aber nicht Sieg oder Niederlage. Der Spaß am Sport und das gemeinsame Erlebnis standen im Vordergrund des Hallenfußballturniers für Behörden und Rettungsmannschaften. Er dankte den Teilnehmern und den Stadtwerken Hockenheim, die als Sponsor das Turnier unterstützten.

Der erste Platz ging an die Stadt Walldorf, die neben dem Siegerpokal auch den Wanderpokal entgegennahmen. Platz 2 errang die Mannschaft der Stadt Hemsbach, Dritter wurde Altlussheim. Die Stadt Hockenheim musste sich mit Platz 4 begnügen, gefolgt von den Mannschaften der Gemeinde Oftersheim, der Stadt Speyer und der Freiwilligen Feuerwehr Hockenheim.

Beim Turnier spielte jede Mannschaft gegeneinander, die Spielzeit betrug jeweils zehn Minuten. Den Wanderpokal wollen die Walldorfer beim nächsten Turnier verteidigen – sollten sie das dreimal in Folge schaffen, gehört der „Pott“ ihnen. Doch das, da ist sich die Hockenheimer Mannschaft sicher, wird der Walldorfer Mannschaft beim nächsten Turnier nicht gelingen. Presse Stadtverwaltung Hockenheim

21.09.2011


Alte Hockenheimer Bücher werden in der Bibliothek ausgestellt

Bürgermeister Werner Zimmermann und Bibliotheksleiter Dieter Reif vor der neuen Ausstellungsvitrine

Ein Stück Hockenheimer Geschichte wird wieder lebendig: Zwei historische Bücher, die jahrzehntelang eine gewichtige Rolle in Hockenheim gespielt haben, werden seit Neuestem in der Stadtbibliothek Hockenheim präsentiert. Ein „Missale Romanum“ - ein römisches Messbuch - und eine Altarbibel können in einer Ausstellungsvitrine im 1. Obergeschoss der Stadtbibliothek besichtigt werden. „Bücher und Geschichte – dafür steht unsere Zehntscheune. Es freut mich, dass wir diese beiden besonderen Bücher nun an diesem Ort zeigen können, der passender kaum sein könnte“, so Bürgermeister Zimmermann anlässlich der offiziellen Vorstellung der neuen Ausstellungsvitrine.

Beide Bücher waren lange Zeit der Öffentlichkeit nicht zugänglich, nachdem sie „ihren Dienst“ in den jeweiligen Kirchengemeinden beendet hatten. Die Bücher stammen aus der Mitte des 19. Jahrhunderts und waren jahrzehntelang Begleiter der Hockenheimer Bevölkerung. Aus der Altarbibel etwa wurde in Zeiten der alten Lutherhauskirche sonntags das Wort Gottes verkündet. Auch bei der Taufe oder der Konfirmation begleitete das Buch das Leben vieler Hockenheimer. Das „Missale Romanum“ war vor allem für Generationen von Ministranten im wahrsten Sinne des Wortes eine „schwere Kost“, denn sie schleppten das Buch über die Altarstufen, bevor aus ihm die Messe gefeiert wurde – damals noch in lateinischer Sprache, da dies vor dem zweiten vatikanischen Konzil so üblich war.

Die Bücher wurden dem Verein für Heimatgeschichte und der Stadtbibliothek von den beiden Kirchengemeinden zur Verfügung gestellt. Die Ausstellungsvitrine, in denen die beiden geschichtsträchtigen Werke nun direkt mit Ausblick auf das Gemeindezentrum St. Christopherus zu bewundern sind, wurde durch eine Privatinitiative von Herbert Reisinger finanziert. Statt Geburtstagsgeschenken bat er um Spenden für die Vitrine, die er dann der Allgemeinheit stiftete. Presse, Stadtverwaltung Hockenheim

28.09.2011


Infoveranstaltung zur gesplitteten Abwassergebühr

(v. l.): die Fachexperten Thorsten Schwing (Schwing & Neureither) und Werner Siebert (Pöyry GKW GmbH), Bürgermeister Werner Zimmermann, der zuständige Mitarbeiter im Rathaus Michael Notheisen (stellvertretender Leiter der Kämmerei).

Es gab eine Sorge, die die Grundstückseigentümer bei der gut besuchten Informationsveranstaltung in der Stadthalle zur neuen gesplitteten Abwassergebühr immer wieder äußerten: Ist die gesplittete Abwassergebühr nicht eine neue zusätzliche Gebühr, die versteckt eingeführt wird? In diesem Punkt gaben die Referenten eindeutig Entwarnung: Mit der gesplitteten Abwassergebühr werden die anfallenden Kosten nur anders aufgeteilt – es wird aber keine zusätzliche Gebühr eingeführt.

„Es ist gesetzlich festgelegt, dass wir mit den Abwassergebühren kein zusätzliches Geld für andere Dinge einnehmen dürfen“, machte Bürgermeister Werner Zimmermann deutlich, dass die Abwassergebühren nicht für Straßenbau, Kindergärten oder sonstige Dinge verwendet werden. Hier werden ausschließlich die Kosten umgelegt, die tatsächlich bei der Abwasserbeseitigung und –reinigung entstehen. Darunter fallen z. B. der Bau bzw. die Sanierung von Abwasserkanälen, die Kosten für die Kläranlage wie etwa Stromkosten für die Pumpen oder die Reinigung der Kanäle im Herbst.

Dieser Kostenblock, der durch das Abwassersystem entsteht, wird auf alle Haushalte in Hockenheim aufgeteilt. Teilte man die Kosten bisher danach auf, wie viel Frischwasser man bezogen hat, so muss nun in allen Kommunen Baden-Württembergs nach dem Gerichtsbeschluss des Verwaltungsgerichtshofs Baden-Württemberg die Abwassergebühr neu aufgeteilt werden: Ein Teil des Kostenblocks nach Frischwasserverbrauch, der andere Teil nach der Größe der versiegelten Fläche.

„Sinn der neuen Aufteilung ist, dass die Gebühren gerechter werden“, erläuterte Fachreferent Werner Siebert von der Pöyry GKW GmbH. Grund für den höchstrichterlichen Spruch war nämlich - laut Thorsten Schwing von der ebenfalls beauftragten Fachfirma Schwing & Dr. Neureither - die Klage eines Bürgers aus Baden-Württemberg, der sich bei der alten Gebührenerhebung benachteiligt sah. Denn während die Eigentümer von Ein- und Mehrfamilienhäusern relativ hohe Gebühren zahlen mussten, kamen große Industriebetriebe bisher relativ günstig weg.

Denn Handel und Industrie verfügen zwar über große befestigte Flächen wie etwa Asphaltparkplätze, über die viel Regenwasser in die Kanalisation abgeleitet wird. Für diese große Menge an Wasser mussten sie aber bisher vergleichsweise wenig zahlen. Denn Berechnungsmaßstab war ja der Frischwassergebrauch, und der ist in der Regel im Vergleich zum Privathaushalt nicht in dem Maße größer, wie ein Betrieb tatsächlich durch die großen befestigten Flächen und die entsprechenden Wassermengen die Kanalisation beansprucht.

Deshalb wird die gesplittete Abwassergebühr eingeführt, die nun zwei Abrechnungsblöcke hat: Zum Einen wie bisher nach dem Frischwasserbezug, zum Anderen aber eben genau auch den Regenwasserbezug über die Ermittlung der befestigten Flächen auf dem Grundstück.

Die Verwaltungsgemeinschaft hatte sich entschieden, die befestigten Flächen in Hockenheim durch eine Befliegung zu ermitteln. Die dabei gewonnenen Daten wurden in Erhebungsbögen übertragen, die nun an alle Grundstückseigentümer und Hausbesitzer in Hockenheim übermittelt wurden. „Wir sind nun auf Ihre Mithilfe angewiesen“, erklärte Experte Schwing. Bürgermeister Zimmermann ergänzte: „Wenn Fehler, dann ist das nicht böse Absicht. Bei der Vielzahl der erhobenen Daten können aber einzelne Fehler unterlaufen. Bitte haben Sie dafür Verständnis, unsere Mitarbeiter helfen gerne.“

Rund 70.000 Flächen mit über 1 Million Einzeldaten müssen zur Einführung der gesplitteten Abwassergebühr verarbeitet werden. Eine Herausforderung bei der Auswertung der Luftbilder, so Schwing, sei die Verschattung gewesen. Deshalb sei es z. B. nicht immer eindeutig möglich gewesen, die richtige Dachfläche zu ermitteln oder die Bodenbeschaffenheit eindeutig festzustellen.

„Bei der Beantwortung des Erhebungsbogens sollten Sie deshalb immer zunächst die Frage stellen: Ist meine Fläche überhaupt an die Kanalisation angeschlossen? Denn nur dann ist sie gebührenrelevant. Danach sollten Sie die Frage klären: Welches Baumaterial habe ich verwendet, um dann die jeweilige Klasse der Befestigung festzulegen“, erklärte Schwing. Abgabefrist für den Erhebungsbogen ist Montag, 24. Oktober. Danach werden die geänderten Daten eingearbeitet, damit die Gebührenbescheide mit der neuen gesplitteten Abwassergebühr Anfang kommenden Jahres versendet werden können.

Die Bürgersprechstunden, bei denen individuelle Probleme besprochen werden können, finden noch bis 21. Oktober 2011 im Rathaus, Raum 218, von Montag bis Freitag, jeweils 8.30 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr, am Mittwoch bis 18 Uhr statt. Wer einen Termin vereinbart, wird vorrangig beraten. Termine können unter 06205 21-225 vereinbart werden. Termine am Samstagvormittag werden nur nach vorheriger Anmeldung vergeben.

Hinweis: Für die Sprechstunden nachmittags und samstags bitte den Eingang in der Hofeinfahrt des Rathauses nutzen. Stadtverwaltung Hockenheim, Presse 

29.09.2011


„Jung und Alt“ trifft sich jetzt auch mittwochs

Die Reaktionen waren so positiv, dass es jetzt auch am kommenden Mittwoch, 5. Oktober, von 16 bis 18 Uhr in der Zehntscheune heißt: Begegnung zwischen „Jung & Alt“. Die Idee, die dahinter steckt, ist einfach: Kommen, gemeinsam etwas unternehmen und nach einer halben, einer, zwei, oder … Stunden Erlebnis wieder nach Hause gehen. Keine Anmeldung, keine Verpflichtung, sondern einfach nur zusammen sein.

Die Bandbreite der Sachen, die gemacht werden, ist weit: Basteln, spielen, vorlesen, forschen, lernen – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Die Teilnehmer bestimmen das Programm. „Wir freuen uns auf neue Mitmacher. Mit dem zusätzlichen Termin am Mittwoch möchten wir auch ausdrücklich Familien mit älteren Kindern und Jugendliche zu uns einladen. Statt alleine zuhause herumzusitzen, gibt es hier Spiele, Unterhaltung und Spaß“, so Agendabeauftragte Ruth Kupper.

Welches Angebot gemacht wird, bleibt den Anwesenden überlassen. Handy-Unterricht von Jugendlichen für Senioren ist genauso möglich wie umgekehrt ein „Coaching“ von Älteren für junge Leute, z. B. darüber, worauf es im beruflichen Bereich ankommt.

„Wir wollen die Menschen zusammenbringen. Und das eben auf diese lockere Art hier in der Zehntscheune“, betont Kupper. „Mitmacher“ sind jederzeit herzlich willkommen. Aber auch neue „Vorleser“, „Mitspieler“ oder „Vorbastler“ sind herzlich eingeladen. Eventuelle Materialkosten können nach Absprache gegebenenfalls ersetzt werden.

Die Begegnung „Jung und Alt“ findet jeden 3. Samstag im Monat von 10 bis 12 Uhr und jetzt zusätzlich jeden 1. Mittwoch im Monat von 16 bis 18 Uhr statt. Die Gruppe der Lokalen Agenda möchte damit die Begegnung zwischen den Altersstufen in Hockenheim verstärken. Die Gruppe „Begegnung Jung & Alt“ hatte sich neu nach der Zukunftswerkstatt gebildet. Als ein Ergebnis der Zukunftswerkstatt war gefordert worden, die Generationen in Hockenheim mehr miteinander in Kontakt zu bringen. Die Gruppe möchte mit ihren Aktivitäten versuchen, dieses Ziel zu erreichen.

Weitere Informationen bei Ruth Kupper (Agenda-Beauftragte), Tel. 06205-21 209, Mail: r.kupper@hockenheim.de. Stadtverwaltung Hockenheim, Presse

30.09.2011


Zurück zur Wasserfarbe

Besuch bei Klaus Fresenius im "offenen Atelier"


(bb) Speyer. Alter Postweg, Haus Nr. 1, ein Gebäudekomplex, in dem etliche Unternehmen und Künstler ihre Arbeitsräume haben. Klaus Fresenius hat sich ziemlich oben breit gemacht, im dritten Obergeschoss. Er ist einer der Künstler, die auch am kommenden Wochenende ihre Ateliers öffnen – anlässlich der „Tage der offenen Ateliers“. Oben angekommen, heißt es durchatmen. Und bevor man auf die Kunst und das Sammelsurium, das ein Künstler braucht, blickt, sollte man einen Blick durchs Fenster genießen – über die ganze Stadt.

Klaus Fresenius und seine Frau Barbara nehmen die Besucher mit einem Handschlag in Empfang. Persönliche Begrüßung ist angesagt. Und schon sind die beiden in ihrem Element. Das Herzblut lässt beide begeisternd erklären, deuten und erzählen. Das erste, auf was Barbara und Klaus Fresenius hinweisen, ist die Rückkehr zur Wasserfarbe, also wieder weg von der Tusche.

Es sind meistens die für Fresenius typischen Pinselstrich-Menschen, die der Speyerer Maler zeigt: Singles, Paare und Familien. Der Einfluss Chinas ist unverkennbar, schließlich war Fresenius vier mal im „Reich der Mitte“, um zu arbeiten. Die chinesische Kunst inspirierte, beeinflusste ihn. An einer Wand hängen daher zwei Rollbilder nach China-Art.

Spaßig ist's mit einer Papierrolle, aus deren Mitte ein Rundholz ragt, an dem sich ein größerer Pilz festgemacht hat, der vom einstigen Baum profitierte. Ein Schmarotzer war er also. Dem Pilz zog Fresenius einen Damenstrumpf über und nennt das Werk schmunzelnd „Richard Wagner“, weil Wagner so viel komponiert habe, dass alle seine Werke wohl auf die Papierrolle passen würden, der Komponist von Geldgebern gelebt und stets Damenbekanntschaften gemacht habe.

Die Witwe des Pfälzer Mundartdichters, Schriftstellers, Übersetzers und Publizisten Arno Reinfrank, Jeanette Koch-Reinfrank (London) bewahre einen Schuldschein von Wagner auf; den Betrag habe dieser nie zurück gezahlt, merkte Klaus Fresenius lächelnd im Gespräch mit dem SPEYER-KURIE an. (Fotos: bb)

18.09.2011


Einwurf

Herzlichen Glückwunsch, Christian Reif !

Und herzlichen Glückwunsch nach Iggelheim !

Auch der siebte Platz bei einer Weltmeisterschaft ist ein großer Erfolg, auch wenn man Ihnen vor dem Finale im Weitsprung nur zu gerne eingeredet hätte, dass für Sie nach dem überraschenden Europameistertitel nur noch der Weltmeistertitel in Frage käme.

Herzlichen Glückwunsch deshalb zum siebten Platz, zeigt der doch, dass auch ein Spitzensportler kein Automat ist, der Leistungen einfach so nach Bedarf abrufen kann. Denn wer das vermag, könnte leicht in Verdacht geraten, mit unerlaubten Mitteln nachgeholfen zu haben, um Schwankungen in der Tagesform einfach “wegzubügeln”.

Das haben Sie nicht nötig, Christian Reif und deshalb noch einmal:

Herzlichen Glückwunsch zum siebten Platz - wir Pfälzer sind stolz auf Sie!”

Ausbildung schafft Zukunft - 36. Ökumenischer Hungermarsch

Böhl-Iggelheim „Ausbildung schafft Zukunft“, so lautet das Motto des diesjährigen ökumenischen Hungermarsches in Böhl-Iggelheim. Seit 1975 ist dies der 36. ökumenische Hungermarsch dieser Art. Bisher wurden weltweit für 35 unterschiedliche Hilfsprojekte über 1,8 Millionen €uro gesammelt und in nachhaltige Einrichtungen investiert.

In eindrucksvoller Weise wurde das diesjährige Hungermarschprojekt in Iggelheim von  Dr. Walter Zwick vorgestellt. Dr. Zwick arbeitet nach seiner Pensionierung in der Landwirtschaftlichen Versuchsstation der BASF in Limburgerhof, an verschiedensten landwirtschaftlichen Projekten in Kambodscha und auf den Philippinen. Auf Grund seiner Initiative wurde das diesjährige Hungermarschprojekt ausgewählt. Ziel bei all dieser Arbeit ist es mit der Kombination von Geld und Hilfe, Hilfe zur Selbsthilfe zu schaffen.

Obwohl die Philippinen zu den aufstrebenden Ländern Südostasiens gerechnet werden, gehören sie zu den, aus europäischer Sicht gesehen, ärmeren Ländern. Es herrscht ein starker wirtschaftlicher Gegensatz zwischen einer kleinen reichen Oberschicht und der breiten Bevölkerungsmehrheit. In der Hauptstadt Manila etwa gibt es einerseits die sauberen und glitzernden Wolkenkratzerstadtteile von Makati mit zahlreichen inter- nationalen Unternehmen, auf der anderen Seite aber auch viele ausgedehnte Elendsgebiete. Aber nicht nur in den Slums der Großstädte, sondern besonders auch in den ländlich geprägten Gebieten ist die Armut allgegenwärtig.

Der Projektstandort Legazpi liegt im Norden der Philippinen, ca. 500 km von Manila entfernt, in der ländlichen Region Bicol. Der weitaus größte Teil der Menschen in dieser Region lebt von der Landwirtschaft. Aufgrund veralteter Anbautechniken und Abhängigkeit von Zwischenhändlern sind die Erträge der meist kleinen Familienbetriebe sehr gering und reichen kaum zum Überleben. Hinzu kommen erschwerte Anbaubedingungen, da die Region sehr hügelig ist und der Boden weitgehend aus Vulkanerde besteht. Die Region Bicol ist eine der ärmsten auf den Philippinen. Die Jugendlichen aus den Familien der Kleinbauern haben nach Abschluss der 10. Klasse keine Möglichkeit, eine weiterführende Schule zu besuchen oder für andere Berufe in der Region ausgebildet zu werden. Ohne jede Perspektive verlassen sie ihre Heimat und hoffen in Manila oder anderen Großstädten auf eine bessere Zukunft. Leider endet auch dort der Weg für viele perspektivlos und ohne Einkommen in den Slums.

Die Salesianer Don Boscos (SDB) sind seit 1953 auf den Philippinen und unterhalten dort insgesamt 46 Ausbildungs- und Bildungseinrichtungen, sowie Zentren für junge Menschen. Um die Flucht der Jugendlichen vom Land in die Städte mit ihren fatalen Folgen zu stoppen, bieten die SDB seit 2001mit der Don Bosco Landwirtschaftsschule in Legazpi Lernberufe im landwirtschaftlichen Bereich (Landbau, Land- und Elektrotechnik) an. 100 Auszubildende bereiten sich jährlich auf neue Methoden vor, die an die Bedürfnisse der Bauern der Bicol-Region angepasst sind und die Erträge stabilisieren oder steigern. Somit verbessern sich die Lebensbedingungen der jungen Frauen und Männer und ihrer Familien. Mit einer fundierten Ausbildung und Jobperspektiven in der Landwirtschaft müssen sie ihre Heimat nicht verlassen und enden nicht in den Slums der Großstädte. Die Landwirtschaftsschule ist das einzige Ausbildungszentrum dieser Art in der Gegend und genießt einen guten Ruf. 90 % der Absolventen haben innerhalb der ersten drei Monate eine Anstellung im landwirtschaftlichen Bereich gefunden. Ziel des Hungermarsches 2011 ist es die Ausbildung an der Landwirtschaftsschule zu verbessern, dringende Investitionen in Gebäude und Maschinen durchzuführen und die Futtermittelproduktion zu optimieren.

Die Spender können sicher sein, dass der gesamte Erlös auf „Heller und Pfennig“ ohne jeglichen Abzug die Empfänger erreicht. Wie in den vergangenen Jahren auch, erfolgt nach Durchführung des Projekts eine detaillierte Berichterstattung. Gewährsleute vor Ort, in diesem Fall die Salesianerpatres vom Orden „Don Bosco“ bieten dafür die Gewähr.

Der diesjährige Hungermarsch findet am 09. Oktober statt. Start ist zwischen 9:00 – 12:00 Uhr am Naturfreundehaus Iggelheim, Hahnhoferstr. 222. In den kommenden Wochen wird das Hungermarschprojekt in Schulen der umliegenden Ortschaften, in den Gottesdiensten in den Kirchen und bei diversen Veranstaltungen vorgestellt.  Weitere Angaben sind unter www.hungermarsch-boehl-iggelheim.de abrufbar oder bei Bernd Kiefer Tel: 06324 6616

Spendenkonto Hungermarsch 2011 bei der Kreissparkasse Rhein-Pfalz BLZ 545 501 20, Konto Nr.  51 95 95 Wort und Bild kajef

07.09.2011


Auszeichnungen an der PGS plus

Böhl-Iggelheim- Vorbildliches Verhalten und Engagement im Schulalltag zahlen sich aus. Vor Antritt der Fahrt nach England sprach Lehrer Reinhard Farris im Namen der Peter-Gärtner- Realschule plus und des Fördervereins den Schülerinnen Nicola Fuchs, Desirée Zercher (10a) sowie Jacqueline Ehi und Michelle Dreizehnter (10b) seine Anerkennung für ihr ausgesprochen vorbildliches Verhalten im Schulaltag aus. In Anwesenheit der übrigen Teilnehmer der Englandfahrt, die zum zweiten Mal stattfindet, erhielten die jungen Damen eine Urkunde und einen Zuschuss zur Fahrt von je 100 Euro. Wort und Bild PGS

13.09.2011


20 Jahre Partnerschaft mit Wahagnies

Archivbild fg, Bürgermeister Jean-Marie Ruant, Peter Christ

Böhl-Iggelheim- Am nächsten Wochenende feiert die Gemeinde Böhl-Iggelheim die 20-jährige Gemeindepartnerschaft zwischen der französischen Gemeinde Wahagnies und Böhl-Iggelheim. Am Samstagabend, 24. September 2011, um 19 Uhr findet in der Wahagnieshalle ein Festabend statt.

Feiern Sie mit uns die Freundschaft mit unserer Partnergemeinde Wahagnies. Freuen Sie sich auf einen unterhaltsamen Abend mit den Stage Devils der VT Böhl, einem Schaufahren der Kunstradfahrer des RCV Böhl, dem Kulturverein DorfArt und der Band Rolling Cube. Die Musicalgroup entführt Sie an dem Abend kurzzeitig in die Welt der Musicals. Außerdem erwartet Sie ein Tanz der deutschen Spitzenklasse durch die Böhler Hängsching. Musikalisch wird der Abend durch den Musikverein Iggelheim sowie dem Gemischten Chor des MGV Böhl umrahmt.  Auch wird uns die Zither-Solistin Gaby Kiessling mit zauberhaften Melodien unterhalten. Das offizielle Programm wird mit einem Feuerwerk beendet. 

Für das leibliche Wohl sorgt an dem Abend die Böhler Hängsching und bietet Ihnen: Schnitzel oder Geschnetzeltes mit passenden Beilagen und Salaten, Italienischen Salat, Käsewürfel, Lachsbrötchen, dazu Bier, Wein und verschiedene alkoholfreie Getränke. Des Weiteren erwartet Sie eine Cocktailbar und ein Kuchenbuffet.

Für die bessere Planung des Abends bittet die Gemeindeverwaltung Böhl-Iggelheim alle Interessierten, die Karten im Voraus zu erwerben. Die Karten können an den folgenden Verkaufsstellen für 3 € erworben werden:

Kreuz-Apotheke, Hauptstraße 26, Ortsteil Böhl

Schreibwaren Zipp, Hauptstraße 9, Ortsteil Böhl

Neue Apotheke, Am Bahnhofsplatz, Ortsteil Böhl

Obst- und Gemüsegeschäft Benz, Luitpoldstraße 1, Ortsteil Iggelheim

Schreibwaren Titz, Luitpoldstraße 64, Ortsteil Iggelheim

Rehbach-Apotheke, Buschgasse 35, Ortsteil Iggelheim

Rathaus, Am Schwarzweiher 7, Böhl-Iggelheim

Gemeindeverwaltung Böhl-Iggelheim Stabstelle „Wirtschaftsförderung und Standortmarketing

16.09.2011


„deutsch-französisch art & dialog“,

Vernissage im Kreativhaus anlässlich des Partnerschaftsjubiläums.

von Franz Gabath

Böhl–Iggelheim Anlässlich des  20-jährigen Jubiläum der Partnerschaft mit der französischen Gemeinde Wahagnies fand eine Ausstellung des Kunstkreises Böhl-Iggelheim in Zusammenarbeit mit der Gemeinde, unter dem Motto „deutsch-französisch art & dialog“, im Kreativhaus in der Haßlocherstraße 6 statt.

Künstler aus Böhl-Iggelheim und Wahagnies traten in einen künstlerischen Dialog über Malerei und Bildhauerei. Jean-Marc Devermelle, Liliane Dujardin und Bernard Leleu aus Frankreich, so wie Monika Denig, Patrick Kästner, Rosina Riegler und Gunnar Seeler aus Böhl-Iggelheim stellten ihre Werke einem großen Publikum vor und kamen mit diesem in eine lebhafte Diskussion.

Bürgermeister Peter Christ konnte neben den Künstlern aus Frankreich und aus seiner Heimatgemeinde und den vielen Besucherinnen und Besuchern, Bürgermeister Jean-Marie Ruant aus Wahagnies, Altbürgermeister Reinhard Roos, mit Gemahlin, so wie den Landrat des Rhein-Pfalz-Kreises, Clemens Körner mit seiner Gattin  begrüßen. Besonders freute sich der Ortschef über die vielen Kinder die mit Eltern und Großeltern gekommen waren.  

Die Wände der, von Tina Krauß liebevoll restaurierten und zu Seminarräumen ausgebauten Scheune, waren dekoriert mit den Arbeiten der Künstler. Auch im dem im Garten aufgebaute Zelt waren Kunstwerke ausgestellt. Das ganze weitläufige Gelände stellte eine Kunstausstellung dar. Alle Stilrichtungen, ob Aquarellzeichnungen, Ölmalerei, Collagen, Acrylkunst, Gegenständliches bis Abstraktes wurde den Besuchern geboten. Jean Mark Devermelle hatte für seine Zeichnungen auch Motive aus Böhl-Iggelheim, wie das alte Rathaus oder die Gemeindeverwaltung gewählt. Eine Hommage an Böhl-Iggelheim, die sehr wohlwollend registriert wurde.

Patrik Kästner, ein Steinbildhauer aus Böhl-Iggelheim hatte seine Kunstwerke im weitläufigen Areal des Gartens des Kreativhauses, in dem die die zahlreichen Gäste lustwandel konnten, verteilt.    

Ein besonderes Highlight wurde den Besuchern an diesem Tag geboten. Die Kinder aller fünf in der Gemeinde beheimateten Kitas, sowie die kleinen Künstlerinnen und Künstler die am Jugendaustausch der Gemeinden Böhl-Iggelheim und Wahagnies, der im Juli in der Jugendfreizeitstätte des Rhein-Pfalz-Kreises in Mechtersheim stattgefunden hatte, haben Holzplatten der Größe 15x15 Zentmeter bemalt die zu einem Gesamtkunstwerk zusammengefügt wurden. Die Idee hierzu entstand im Kunstkreis und wurde zuerst durchaus skeptisch diskutiert. Aber unter dem Motto „Kinderhand schafft die schönsten Kunstwerke – man muss sie nur machen lassen“ wurde die Idee dann dankenswerter Weise doch in die Tat umgesetzt. Und der Erfolg gab den Initiatoren mehr als recht. Mehr als herzlicher Beifall war der Lohn der Arbeit. Und die von Bürgermeister Christ an die kleinen Künstler verteilten Süßigkeiten wurden meist sofort verspeist – was auch Sinn der Sache war.

  Die gesamten bemalten Holzplättchen sind Teil eines Mosaiks von 3,9 x 0,9m. Es besteht aus insgesamt 156 Quadraten von denen die ersten 25 Quadrate von Rosina Riegler, die auch das Gesamtkunstwerk erklärte, gestaltet wurden. Viele Platten zeigen Motive aus Böhl-Iggelheim, wie z.B. die drei Türme aus Böhl, die Färberinnen aus Iggelheim, den deutschen Adler oder die Tabakpflanze. Der Riese, oder die Besenbinder aus Wahagnies, der französische Hahn sind Symbole aus der französischen Partnergemeinde. Beide verbinden die Flaggen, Hochzeitspaare und die Handballer auf deren Initiative die Partnerschaft schon vor über 40 Jahren gegründet wurde. Rosina Rieger und Klaus Hofmann setzten in mühevoller Kleinarbeit das ganze Mosaik zusammen.

Enthüllt wurde das Mosaik neben den Bürgermeistern der beiden Partnergemeinden von den zahlreich erschienenen Kindern so wie Martina Eisel und Sabine Tigießer.

Das Mosaik wurde der Gemeinde übergeben und wird seinen würdigen Platz in der Wahagnies-Halle finden.

Das passende Ambiente zum Fest der Begegnung der Künstler untereinander und mit ihren Gästen, im Anwesen des Kreativhauses,  lieferte die Pflanzenwelt Dienst mit spätsommerlicher Pflanzendekoration. Der Förderverein der katholischen Kita St. Simon und Judas Thaddäus verwöhnte die Gäste mit leckeren Gaumenfreuden. Für den Ohrenschmaus sorgte das Jazzduo „Take Two“, Roman-Jean Szopinski am Saxofon und Lukas Klamm am Klavier.

Am Samstag den 24. September 2011 um 19:00 Uhr wird anlässlich der Feier der 20-jährigen Partnerschaft zwischen Böhl-Iggelheim und Wahagnies ein großer Festabend, zu der die gesamte Bevölkerung eingeladen ist  in der Wahagnies-Halle stattfinden. Eine große Abordnung aus der französischen Partnerschaft wird dazu erwartet. Bilder fg 

19.09.2011


Fit für die Bewerbung. 3. Berufsinformationstag an der Peter-Gärtner-Realschule plus.

Großes Interesse der Schüler. Fachleute aus der Wirtschaft standen Rede und Antwort.

Böhl-Iggelheim Wie bewerbe ich mich richtig? Was ist bei einer Bewerbung wichtig? Wie verhalte ich mich beim Vorstellungsgespräch? Wie wichtig und hilfreich ist ein Praktikum? Wie läuft ein Einstellungstest ab? Wie und wo finde ich überhaupt einen Ausbildungsplatz und was sind die Voraussetzungen dazu? Fragen über Fragen die einer Antwort bedurften und an einem Informationstag an der Peter-Gärtner-Realschule plus, Schülerinnen und Schülern der Klassenstufen 8 bis 10 beantwortet wurden.

Magdalena Czwojdrak hatte mit ihren Lehrerkolleginnen und Kollegen ein interessantes und abwechslungsreiches Angebot zusammengestellt. Zahlreiche Firmen und Institutionen aus der Region konnten zur Mitwirkung gewonnen werden. „Nach den guten Erfahrungen in den letzten Jahren haben wir uns entschlossen die Veranstaltung auch in diesem Jahr wieder durchzuführen“ bemerkte Magdalena Czwojdrak „Wir glauben einfach, dass es ein wichtiges Thema für die Schülerinnen und Schüler ist und ihnen damit ein Rüstzeug für ihre zukünftige Bewerbung um einen Ausbildungsplatz mitgegeben wird“ ergänzte die Schulleitein Lisa Kasprowiak.

Herr Paul Damm von der Handwerkskammer informierte in seinem Vortrag über die Möglichkeiten der Berufsorientierung. Er betonte die Wichtigkeit von Praktikas, zum einen die, die von der Schule angeboten werden, aber auch von freiwilligen Informationen und Tätigkeiten in Firmen. Diese Freiwilligkeit, in den Bewerbungsunterlagen erwähnt, macht immer einen positiven Eindruck. Bei dem HWK Handwerk wurden sowohl Vorträge angeboten als auch praktische Übungen wie das Training eines Vorstellungsgespräches geübt. Das Gleiche gilt für Herrn Franz von der  Deutschen Rentenversicherung. Frau Lochner von der IHK referierte unter dem Thema „Dein Weg“ über den Werdegang vom Schüler über die Bewerbung zum Azubi.  Herr Lang-Zörner von der Agentur für Arbeit  gab praktische Tipps zu den vielfältigen Fragen über Vorstellung und Bewerbung. Die Referate fanden regen Zuspruch. Vor den Sälen bildeten sich regelmäßig  Schlangen von Schülerinnen und Schülern, die auf den nächsten Vortrag warteten.

Die berufsbildende Schule aus Neustadt, so wie die FOS Schifferstadt informierten über  ihr breitgefächertes Weiterbildungsangebot. Desgleichen informierte der in Speyer ansässige  Verein zur Förderung der Beruflichen Bildung e.V. (VFBB e.V.), über die Hilfen die Schülern ohne Abschluss und Lehrstelle zu teil werden können

Die Technischen Werke Ludwigshafen stellten nicht nur ihre Ausbildungsberufe vor. Hier standen auch Azubis Rede und Antwort. Und diese Möglichkeit wurde von den Schülern recht ausgiebig genutzt. Die Techniker-Krankenkasse klärte die 10 Klassen über Ausbildungsplätze auf und gab Infos zur Versicherung. Dass die Landwirtschaftskammer vielfältige Ausbildungsplätze vermittelt, dürfte den Wenigsten bekannt gewesen sein.

Erfreulicherweise werden die Teilnehmenden Firmen am Infotag der PGS immer mehr. So waren die  Thüga Energienetzte mit Auszubildenden und der Leiterin für Öffentlichkeitarbeit, Petra Kuchenbecker, zu ersten Mal vertreten. Und auch die in Schifferstadt ansässige Firma KSI Klaus Stahl hatte mit Maximilian Liebisch einen sachkundigen und kompetenten Ansprechpartner an die PGS geschickt. Die Firma Stahl ist hauptsächlich auf die industrielle Beschichtungstechnik spezialisiert. Maximilian Liebisch erzählte stolz, dass seine Firma die Stahlkonstruktion der Kuppel im Berliner Reichstag beschichtet und damit wetterunabhängig gemacht hat.

Bei der Ausführung eines echten Einstellungstests rauchten so manche Köpfe, besonders bei der Beantwortung der Mathematikaufgaben, zu deren Lösung kein Taschenrechner verwendet werden durfte. Und in einem simulierten Vorstellungsgespräch, zu dem die Bewerberinnen und Bewerber eine Bewerbungsmappe mitbringen mussten, wurde bei den Herren Conrad und Fritz  die Praxis geübt.

Dass die Bundeswehr ein so weitgefächertes Ausbildungsangebot für Schulabgänger bereit hält erstaunte die Mehrzahl der Schülerinnen und Schüler.

Ein interessanter und informativer Tag, so wurde das Angebot von den Teilnehmern beurteilt, das bestimmt in das feste Programm der Peter-Gärtner-Realschule plus aufgenommen werden wird. Wort und Bild kajef

07.09.2011


Der gute Geist im Rathaus geht.

Christa Bug in den Ruhestand verabschiedet.

Böhl-Iggelheim- Im Rahmen des jährlichen Grillfestes der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung wurde Christa Bug in den Ruhestand verabschiedet. 30 Jahre wirkte Christa Bug in der Zentrale und war hier die erste Anlaufstelle im Rathaus, wie Bürgermeister Peter Christ, in seiner Laudatio bemerkte. Alle freudigen Ereignisse, wie Geburten, aber auch die traurigen, wenn Bürger den Tod eines Verwandten anzeigen mussten, bekam Christa Bug als erstes mit. Umsicht und Freundlichkeit im Umgang mit den Bürgern kennzeichneten die Wirkungsweise von Christa Bug.

1946 in Wiesental geboren begann Christa Bug eine Ausbildung, was damals noch Lehre hieß, zur Bürogehilfin in Hambach. Nach mehreren beruflichen Stationen in Speyer, bei der BASF in Ludwigshafen, und in Böhl-Iggelheim, wurde Christa Bug, die sich zwischenzeitlich auch weitergebildet hatte, als Halbtagskraft in der Zentrale der Gemeindeverwaltung fest angestellt.

„Nicht nur für die Bürgerinnen und Bürger war ich der persönliche Ansprechpartner. Wer im Rathaus außerhalb der Dienstzeiten anrief, hörte mich auf Band“ bemerkte die rüstige Pensionistin. „ Ich war sozusagen die Stimme der Gemeindeverwaltung“ fügte Christa Bug lachend hinzu.

Der Liebe wegen zu ihrem Mann Walter 1967 nach Böhl-Iggelheim gezogen, hat die Mutter einer Tochter diesen Schritt nie bereut. Engagiert in der Mitarbeitervertretung begleitete Christa Bug im Personalrat die Stelle der zweiten Vorsitzenden. Nach dem Landesgleichstellungsgesetz für die Bediensteten der Verwaltung (LGG) wurde ihr die Stelle als Gleichstellungsbeauftragte übertragen. Und nach der GemO (Gemeindeordnung das heißt für Böhl-Iggelheimer Bürgerinnen) hat sie auch seit 13.03.2007 das Amt der Gleichstellungsbeauftragten der gesamten Gemeinde Böhl-Iggelheim inne. Ein Amt, das Christa Bug nach eigener Aussage viel Freude macht und das sie auch noch bis 2014 ausüben wird. Ihr politisches, über Jahrzehnte dauernde, Engagement in der SPD wird Christa Bug weiterhin pflegen. „Und nun bin ich Rentnerin und freue mich auf die Zeit nach dem Beruf“ bemerkte Christa Bug lachend, wo bei es doch ein wenig verdächtig in den Augenwinkeln schimmerte.

Die Mitarbeiter ehrten ihre langjährige Kollegin, die sich ausdrücklich kein Abschiedsgeschenk gewünscht hatte, aber dennoch mit einem geschmiedeten Blumenständer.Wort und Bild kajef

07.09.2011


Dr. Schropp neuer 1. Vorsitzender. Ernst Herrmann Ehrenvorsitzender

Mitgliederversammlung bei der FWG

von Franz Gabath

Böhl-Iggelheim Der 1. Vorsitzende der Freien Wähler Gemeinschaft (FWG) Ernst Herrmann konnte 15 Mitglieder im Vereinsheim des  Schützenclub Böhl in der Lindenstraße begrüßen. In seinem Rechenschaftsbericht betonte Herrmann die gute Ratsarbeit die von den 4 Gemeinderatsmitgliedern der FWG geleistet wird. Darüberhinaus erwähnte er die rege Beteiligung der Parteimitglieder am „Dreck- weg- Tag“ der Gemeinde. Die traditionelle „Winterwanderung“ führte dieses Jahr unter der sachkundigen Führung des langjährigen Vorsitzenden des Heimat- und Museumsvereins, Theo Brendel, durch die Böhler Denkmalzone. Diese beliebte Wanderung wird weiterhin fester Bestandteil bleiben. Mit Theo Brendel wird für das Jahr 2012 wieder ein Thema mit Bezug auf die Böhl-Iggelheimer Historie ausgewählt werden.

Auch die Beteiligung am Lätareumzug mit dem Thema “Gast aus Holland“ war nach den Worten von Herrmann als Erfolg zu werten. Für den Umzug im Jahr 2012, der „Olympiade“ als großes Thema hat, ist schon eine originelle Idee in Bearbeitung. Es wird allerdings keinen Infostand zum Lätarefest mehr aufgebaut werden.

Ernst Herrmann wünscht sich ein größeres Engagement, vor allem jüngerer Mitbürgerinnen und Mitbürgern, bei der FWG. „Wir müssen um junge Menschen werben, die bereit sind sich für die Allgemeinheit und für die Belange unserer Gemeinde einzusetzen“ war der eindringliche Appell Hermanns zu einer verstärkten Mitgliederwerbung.

Ernst Herrmann legte das Amt des ersten Vorsitzenden in der Mitgliederversammlung nieder. Heinz Gust, der routiniert und zügig die Neuwahl leitete, hielt eine Laudatio auf den mittlerweile 75-jährigen, aber immer noch sehr rüstigen und agilen, Ernst Herrmann. Er erwähnte den selbstlosen Einsatz von Hermann in 35 Jahren Mitgliedschaft bei der FWG, in 26 Jahre Gemeinderatsarbeit, als Fraktionsvorsitzender, in den verschiedensten Ausschussen und als Schiedsmann in der Gemeinde. „Sie haben sich immer zum Wohle der Mitbürger eingesetzt, ihren Sachverstand nie zur eigenen Profilierung eingesetzt. Solche Menschen braucht ein funktionierendes Gemeinwesen“ betonte Gust. „Sie haben sich für die Gemeinde und deren Menschen, große Dienste erworben“ war das Fazit von Gust.

Zum neuen 1. Vorsitzenden wurde einstimmig Dr. Alfons Schropp gewählt. Man merkte Dr. Schropp dann sichtlich die Freude an, als erste Amtshandlung Ernst Hermann zum Ehrenvorsitzenden der FWG ernennen zu können.

Thomas Huber konnte von einer erfreulich guten Kassenlage berichten. Die Kassenprüfer Hermann Philipp und Barbara Linder-Lunke erteilten ein uneingeschränktes Lob und die Entlastung der Vorstandschaft erfolgte einstimmig.

Die Mitgliederversammlung diente auch zur Ehrung verdienter Mitglieder. So erhielten für 25-jährigen Mitgliedschaft Rolf Fichtel, Karl-Heinz  Remle und Herbert Schlenz die Urkunde. Für 50 Jahre Mitgliedschaft wurden Rolf Bohrmann und Gerhard Meffle ausgezeichnet. Für Hans Bohrmann erfolgte die Ehrung posthum. Bild: fg

07.09.2011


„Ab dem 20. Kind kostet der Bauplatz nichts“. Empfang für die Neubürger in der Gemeinde Böhl-Iggelheim

Einer liebgewordenen Tradition folgend hatte Bürgermeister Peter Christ, die im Jahr 2011 neu zugezogenen Bürgerinnen und Bürger,  eingeladen.

Von Franz Gabath

Böhl-Iggelheim- Über 30 Damen und Herren, die neu in die Gemeinde zugezogen waren, konnte der Ortchef im Foyer  der Wahagnies-Halle begrüßen. Neben dem Beigeordneten Bernd Johann, Karl-Heinz Hasenstab war leider wegen eines Krankenhausaufenthaltes verhindert, standen Mitglieder des Gemeinderates, Vertreterinnen und Vertreter der Kirchen, des Jugendgemeinderates und die Fachbereichsleiter der Verwaltung zu Gesprächen und Informationen zur Verfügung. Eine Vielzahl von Informationsschriften mit Orts- und Kreisplänen ergänzte das Angebot.

Der neue protestantische Pfarrer aus Böhl, Tim Kaufmann, war hier in Doppelfunktion, einmal als Vertreter seiner Kirchengemeinde und dann selbst als Neubürger vertreten. Er war mit seiner Frau und dem erst einige Wochen alten Nachwuchs gekommen. Besonders gab Bürgermeister Peter Christseine Freude kund, dass er junge Familien mit Kindern begrüßen konnte.

Der Ortschef stellte an Hand einer Bildschirmpräsentation die Gemeinde vor. Er verwies auf die gute Verkehrsinfrastruktur, bezüglich Straßen und Bahnanbindung. „Wir liegen zentral im Ballungsgebiet der Metropolregion Rhein Neckar, nach Speyer, Neustadt, Ludwigshafen, Mannheim oder auch Heidelberg sind es mit PKW oder S-Bahn jeweils nur wenige Minuten“ hob Peter Christ hervor. „E halwie Stund vun de Haardt, e halwie Stund vum Rhoi, do losst sich in Igglem recht gut soi“ zitierte er den unvergessenen Heimatdichter Franz Zehfuß.

Christ betonte die gute Grundversorgung was Geschäfte, Ärzte Handwerksbetriebe und Dienstleister betrifft. Für junge Familien mit Kinder bietet Böhl-Iggelheim eine reichhaltige Angebotspalette. Fünf Kindertagesstätten, zwei Grundschulen sowie die „Peter-Gärtner-Realschule plus“ bieten ein hohes Bildungsangebot.  „Wir sind im Rhein-Pfalz-Kreis Vorbild was die Kindertagesstätten betrifft. Mit Beginn des neuen Kindergartenjahres gibt es Ganztagsplätze, genügend Plätze für 2-jährige und unter 2-jährige Kinder“ betonte Christ nicht ohne Stolz. „Im Jahr 2011 investieren wir nochmal 1 Million Euro für die Kitas am Ort“ ergänzte Christ.

Und Bauwillige im Baugebiet Böhl Ost IV erhalten pro Kind 5 Prozent Nachlass auf den Kaufpreis. „Also, ab dem 21. Kind gibt es Bauplatz und noch Geld von der Gemeinde“ wie Peter Christ humorvoll unter dem Gelächter der Gäste betonte.

Siebzig Vereine sorgen dafür, dass in Böhl-Iggelheim immer „etwas los ist“. „Die Böhl-Iggelheimer feiern halt gerne“ war das Fazit von Christ

Auch für die reiferen Jahrgänge gibt es mit dem Seniorenclub, dem Seniorenzentrum sowie dem Seniorenbeirat reichlich Angebote. Bei Brezeln, Sekt und diversen Getränken war dann noch genügend Gelegenheit sich näher kennen zu lernen und mit den Vertretern von Verwaltung, Gemeinderat und Kirchen in Kontakt zu treten.Bild: fg

09.09.2011


Iggelheimer Kindertagestättenkinder sind "Bibliotheksfit". Spielerisch den Umgang mit Büchern erlernt

Böhl-Iggelheim Die Schulanfänger der Kindertagesstätte St. Simon und Judas Thaddäus in Iggelheim besuchten an vier Nachmittagen die Katholische öffentliche Bücherei in der Rottstraße 33. Zu Beginn jeden Besuches wurde den aufmerksamen Kindern jeweils  ein Buch vorgelesen. Spannend gestaltete die Leiterin der Bücherei Frau Brigitte Klein und ihre Mitarbeiterinnen Frau Michaela Bott und Birgit Schmitt die Suche nach den für die Kinder geeigneten Büchern in der Bücherei. Und dann durften die kommenden Leseratten selbst ausleihen. Ausgestattet mit einem persönlichen Leseausweis wurde  den Kindern der Ausleihvorgang erklärt. Stolz wurden dann die ersten Bücher selbst gebucht, welche die Kinder nach Hause mitnehmen durften um sich diese von Mama oder Papa vorlesen zu lassen.

Zum besseren Transport des Lesematerials  hatte jedes Kind einen Rucksack als Geschenk erhalten.

Eine von den jungen Leseratten selbst gestaltete Laufkarte dokumentierte den Weg an den 4 Tagen.

Am zweiten Tag stand Zuhören im Mittelpunkt. Schmunzeln bis lautes Lachen rief die Lektüre vom „Schutzbengel“ Hieronymus hervor. Diese treibt als Engel auf den Himmelswolken allerlei Schabernack und den Hl. Petrus zur schieren Verzweiflung.  Es dauert geraume Zeit, bis Hieronymus die Prüfung zum Schutzengel besteht und auf Erden vielen Kindern aus misslichen Lagen helfen kann.

An allen Tagen begleitet der Leserabe Friedolin, der seinen Platz auf einem rosanen Tuch in der Mitte des Stuhlkreises hatte und von Büchern, Cassetten und Spielen umgeben war, die Kinder durch den Tag.

Der große Wissensdurst der Kinder wurde am dritten Tag gestillt. Jedes Kind hatte sein Lieblingskuscheltier dabei und durfte darüber erzählen. Viel Heiterkeit riefen die Erzählungen der Kinder hervor, die mit ganzem Herzen bei der Sache waren. Dann wurden Tierbücher verteilt und paarweise blätterte man interessiert in den Sachbüchern. „Was fressen denn die Tiere, wo lieben sie, wie groß sind sie“, Fragen über Fragen. Den Damen von Büchereiteam wurde Einiges abverlangt. Auch über Sachbücher zu den Themen wie Weltall, Ritter und Dinosaurier, die Kinder im Vorschulalter besonders interessieren, wurde informiert und vor allen die Standplätze dieser Bücher in der Bücherei erklärt. Mit Begeisterung wurde natürlich das gelernte Ausleihprozedere sofort auch in der Praxis erprobt.

Am letzten Tag zeigten Frau Schmitt und Frau Bott an Hand eines Gedächtnisspiels, welche Medien noch in der Bücherei vorgehalten werden und ausgeliehen werden können: Kassetten, CDs, Spiele, Zeitschriften, Videos. Und die Geschichte von der Kuh Liselotte, die alle Postboten erschreckte weil sie gerne selbst die Post austragen wollte, rief noch einmal helle Begeisterung bei den Kindern hervor.

Dann kam die große Stunde. Stolz nahmen die Kinder ihre Urkunden und Lesesausweise, die sie nun zum selbständigen Ausleihen in der Bücherei berechtigen, entgegen.  Nun sind sie also „Bifit “ und können selbständig Bücher ausleihen.

 Gerne greifen die Mitarbeiterinnen der Katholischen Öffentlichen Bücherei in  Iggelheim die vorhandene Wissbegier der Kinder durch eine solche Aktion in Zusammenarbeit mit den Kindertagesstätten auf. Spielerisch werden die Kinder an das Lesen und an den Umgang mit Büchern herangeführt. Mit dieser Aktion wird auch einem Anliegen vieler Eltern Rechnung getragen. „Leseförderung sollte schon sehr früh betrieben werden, schon dann wenn Kinder auf das Medium Buch aufmerksam werden. Leseförderung beginnt nicht erst mit dem Schuleintritt“ betont Frau Klein ausdrücklich! Auch an dem landesweiten Projekt „Lesesommer Rheinland-Pfalz“, das Kinder frühzeitig zum Lesen motivieren soll, hat sich die Bücherei mit ihrem engagierten Team auch in diesem Jahr wieder  beteiligt.

Die Katholische öffentliche Bücherei arbeitet auch sehr eng mit der Jakob-Heinrich-Lützel-Grundschule zusammen. In regemäßigen Abständen wird dort eine Bücherkiste mit neuen Büchern aktualisiert, die die Grundschulkinder ausleihen können.

Neben der Katholischen Bücherei im Ortsteil Böhl ist die Katholische Bücherei in Iggelheim die einzige am Ort. Die große Zahl von ca. 12 000 Ausleihungen im Jahr dokumentiert die Qualität des weitgefächerten Buchbestandes und die Beliebtheit der Einrichtung. Daher werden beide Büchereien im Ort jährlich mit einem namhaften finanziellen Beitrag von der Gemeinde unterstützt.

Kostenlos können Erwachsene, Jugendliche und Kinder zu den Öffnungszeiten Mittwoch von 15:30 – 18:00 Uhr und  am Sonntag von 09:30 – 11:30 Uhr sämtliche Medien ausleihen. Bild und Wort :kajef

10.09.2011


Tag des offenen Gartens bei der „lila Tomate“

Von Franz Gabath

Böhl-Iggelheim- Zweimal im Jahr, im Frühjahr und Herbst, deklarieren Gärtner aus der Pfalz und dem Elsass den „Tag der offenen Gärten“. Am Sonntag stand der Garten von Staudengartenmeisterin Melanie Grabner in der Goethestraße 9 im Ortsteil Böhl für interessierte Gartenfreunde offen. Und den ganzen Tag kamen interessierte Gäste nicht nur aus Böhl-Iggelheim um sich umzusehen und zu informieren. Viele Besucher aus Nachbargemeinden hatten den wunderschönen Sommertag zu einer Radtour nach Böhl genutzt.

Melanie Grabner ist als Autorin. des in Fachkreisen sehr geschätzten Buch „Chili, Paprika und Peperoni“. weit über die Grenzen ihrer Heimatgemeinde bekannt Von vielen ihrer zahlreichen Kunden wird die symphytische, immer strahlende, junge Dame liebevoll als „lila Tomate“ bezeichnet. Sie  will ihre Leser für den Anbau und den Genuss von den vitaminreichen Chili, Paprika und Peperoni begeistern. Gemüsearten, die schon vor 6000 Jahren von den Menschen geschätzt wurden, wie Melanie Grabner glaubhaft versichert.. Und aus dem im Buch enthaltenen Rezeptteil sind schmackhafte Gerichte nach zu kochen.

Die Leidenschaft für die genannten Gemüsesorten ist in ihrem großen Garten zu bewundern. Hier  reifen Auberginen, Brokkoli, gelbe Zitronengurken und mexikanische Minigurken. Über zweihundert verschiedene alte Sorten werden von Melanie Grabner selbst angebaut.

In kleinen Gewächshäusern und im Freiland werden darüber hinaus unzählige Tomatensorten angepflanzt.  Hier gibt es so illustre Sorten wie Purple Russia, Liguria Mallorca, Schwarzer Prinz, Harzfeuer, Zuckerbusch oder Radaubruder. Eine in die Hunderte gehende Artenvielfalt hat Melanie Grabner anzubieten. Wenn auch der Anbau all dieser Sorten den Rahmen des Gartens sprengen würde, so ist doch für den Rest das, aus den Früchten gewonnene, Saatgut vorhanden. Besonders betont Grabner, dass all ihre Pflanzen über die Kerne weitervermehrt und ohne umweltschädigende Stoffe weitervermehrt werden.

Dies betonte auch Roland Wüst, Vorsitzender des in Haßloch ansässigen Vereins „Freie-Saaten.Org.e.V. der sich dem Erhalt sowie der Verfügbarkeit alter pflanzlicher und tierischer Ressourcen zur Aufgabe gemacht hat. Roland Wüst war mit einer unerschöpflichen Saatgutauswahl in Böhl vertreten.

Liebevoll waren an langen Tischen die verschiedensten Gemüsen und Tomaten präsentiert und bezeichnet. Proben konnten verkostet werden. Der ganzen Garten in seiner Pracht, in dem auch Apfel- und Birnbäume stehen, konnte durchwander und bewundert werden.

Und Melanie Grabner so wie Roland Wüst gaben auf alle Fragen fachkundige Antworten, so dass die meisten Besucher was Gemüse- und Tomatenanbau betrifft schlauer nach Hause gingen. Bild: fg

12.09.2011


Tag des offenen Denkmals. Begehung der Böhler Denkmalzone.

Von Franz Gabath

Böhl-Iggelheim- Seit Jahren beteiligt sich der  Böhl-Iggelheimer Heimat und Museumsverein e.V. am bundesweiten „Tag des offenen Denkmals“. Waren in den letzen Jahren die beiden Iggelheimer Museen oder Teile des historischen Ortskernes Ziel der Angebote, so besuchten die zahlreichen Interessierten in diesem Jahr die Böhler Denkmalzone.

Als fachkundiger Führer fungierte Theo Brendel, langjähriger Vorsitzender und Ehrenmitglied des  Heimat- und Museumsverein Böhl-Iggelheim e.V., ein ausgewiesener  Kenner der Dorfgeschichte beider Ortsteile, Bei warmem Sommerwetter konnte Theo Brendel ca. 35 interessierte Bürgerinnen und Bürger auf dem neugestalteten Ortsmittelpunkt in Böhl begrüßen. In der Böhler Denkmalzone befinden sich neben, den sich gegenüberstehenden katholischen und evangelischen Kirchen ca. ein Dutzend Häuser die dem Denkmalschutz unterliegen. Wenn sich auch in der Hauptstraße einige denkmalswürdige Häuser befinden, so sind die meisten diese Gebäude in der Kirchenstraße und in der Ludwigstraße beheimatet.

Von den ehemals vier Kirchen mit Synagoge in Böhl sind heute die neu renovierte evangelische und die im neugotischen Stil erbaute katholische Kirche übriggeblieben. Diese sind architektonisch symbolhast über den neuen Ortsmittelpunkt mit einem rot abgesetzten Pflasterbelag verbunden und weisen so auch auf die ökumenischen Aufgaben hin, die beiden Kirchen obliegen. Aus der katholischen Gemeinde ging der spätere Pfarrer Karl Eugen Breitling, ein nach vorhandenen Schulunterlagen hochbegabter Schüler, hervor. Pfarrer Breitling war der Pfarrer der die Hl. Edith Stein nach ihrem Übertritt vom Judentum zum katholischen Glauben, in Bad Bergzabern taufte. Bedeutsam das links von der Kirche im Jahr 1759 errichtete Steinkreuz..

Zum Ensemble um die katholische Kirche gehört das 1760 erbaute Pfarrhaus. Dieses wird z. Z. aufwendig von Privathand renoviert. Bei Ausschachtungsarbeiten wurden hier Gegenstände gefunden die im historischen Museum in Speyer gesichtet, datiert und konserviert werden. 2012 zum Tag des offenen Denkmals sollen diese Fundstücke ausgestellt und das Gebäude der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.  Neben Kirche, Pfarrhaus steht das alte Gemeindehaus, das auch die Wohnung  des Nachtwächters beinhaltete. Dieses Gebäude wird zurzeit noch bis Ende des Jahres von der ökumenischen Sozialstation genutzt.

Dahinter steht das älteste Wohnhaus im Rhein-Pfalz-Kreis, eine Tatsache auf die die Gemeinde Böhl-Iggelheim besonders stolz ist. An Hand der Untersuchung der Eichenbalken und der Holzringe konnte die Bauzeit auf die Jahre 1580/81 datiert werden. Zahlreiche detaillierte Verzierungen wie Andreaskreuz, Mannzeichen und Sonnenrad an den umlaufenden Balken zeugen auch von einem gewissen Wohlstand den die Erbauer gehabt haben mussten.

Am Platz, unweit der evangelischen Kirche, an dem die ehemalige Synagoge stand erinnert nur noch ein Gedenkstein an das Jüdische Gotteshaus und die einstmals auch in Böhl und Iggelheim vorhandene jüdische Gemeinde. Die Synagoge wurde am 09.11.1938 von den Nazis zerstört und dem Erdboden gleichgemacht.

In der Kirchenstraße sind sowohl Steinhäuser als auch Fachwerkgebäude als denkmalswürdig anerkannt. So ist das im neuklassizistischen Stil 1875, als protestantisches Pfarrhaus, erbaute Eckhaus Nr. 1 eindeutig der so genannten „Gründerzeit“ nach 1870/ 71 zuzuordnen. Das in Massivbauweise 1880 erbaute Anwesen Nr. 51 wurde bis auf den heutigen Tag nicht verändert. Die Fachwerkhäuer zeigen sehr oft Andreaskreuze und Mannfiguren in der Balkenführung. Besonders schön zu sehen am Haus Nr. 3, erbaut 1586-1591 das nur etwa 5 Jahre jünger ist als das älteste Haus.

Neben der Architektur der einzelnen Häuser und deren Bedeutung wies Brendel auch besonders auf die einzelnen Bauweisen hin. Von den so genannten Dreiseitenhöfen, wie das Haus Nr.10, sind einige noch vorhanden. Dass es im 18. Jahrhundert schon Bauvorschriften zur Schonung des Waldes gab war den meisten der interessierten Zuhörerschaft auch nicht bekannt. Eichenholz durfte am Fachwerk nur für die Wetterseiten des Hauses verwendet werden. Für den Innenausbau war Weichholz zu verwenden.

Das Anwesen Kirchenstraße 20, ein giebelständiger rechtsbündiger Fachwerksbau von 1816, ein Anwesen von erhabenem Gepräge,  ist wohl das höchste Fachwerk-Wohnhaus im Landkreis.

An einigen Gebäuden finden sich mächtige, imposante Hoftore. So ist aus der Ausführung des Tores am Anwesen Nr. 41 in oberhessischer Bauweise darauf zu schließen, dass Zimmerleute aus der Gegend um den Vogelsberg auf der Walz in Böhl tätig waren und nach ihren Plänen und Baustielen fertigten.

Erwähnenswert die Anwesen in der Ludwigstraße. Die zweiteilige rundbogige Toranlage von 1597, das einzige am Ort vorhandene Beispiel einer Toranlage aus der Renaissance, am Haus Nr. 1, zeigt einen Wappenstein, sehr wahrscheinlich das Zeichen des Steinmetzes,  im Scheitelpunkt der Einfahrt und aus Sandstein gehauene Neidköpfe an den Seiten. Eine Tafel erinnert daran, dass hier Otto Bohrer eine Kartonagen- und Zigarrenkistenfabrik betrieb.

Das Haus Ludwigsstraße 4 stellt einen giebelständigen  Fachwerkbau von 1746 mit linksbündigem Wohnhaus eines Hofes dar. Die K-Streben der Mannfiguren und die rautenverzierte Fensterbrüstung im Obergeschoß sind typische Fachwerkkonstruktionen aus jener Zeit. Die zweiteilige Toranlage ist rundbogig und wurde auch 1746 erbaut

Aber nicht nur über die Architektur wurde gesprochen und es entspann sich oft ein lebhafter Dialog über Geschichte und die Bewohner mancher Anwesen. So konnte Theo Brendel auch mit der Mähr aufräumen die Verzierungen am Haus Nr. 7 in der Kirchenstraße würden auf ein Backhaus hindeuten. Diese, wohl irgendwann von einem Lehrer hervorgebrachte und immer weiter verbreitete, Deutung entbehrt jeglicher historischer Grundlage. Das gleiche gilt für das Schloss derer von Oppeln, das in Böhl gestanden haben soll. Es gibt im deutschen Adel keine von „Oppelns“ und die Ruinen die mit dem Schloss in Verbindung gebracht werden, stammen nachweislich aus römischer Zeit.

So schloss die lehrreiche Exkursion nach über zwei Stunden mit dem Dank an Theo Brendel für seine kurzweiligen, immer wieder mit Anekdoten durchmischten Ausführungen. Bilder: fg.

12.09.2011


„From Jesus Christ to Superstar“

Konzert des Gospelchor Böhl-Iggelheim. Gospel und Spirituals vom Feinsten.

von Franz Gabath

Böhl-Iggelheim-Begeistert verließen die über einhundertzwanzig Zuhörerinnen und Zuhörer die Böhler protestantische Pfarrkirche. Eineinhalb Stunden Hörgenuss lagen hinter ihnen. Die sechsundzwanzig Sängerinnen und Sänger des Gospelchores Böhl-Iggelheim unter der Leitung von Karsten Skötsch überzeugten das applausfreudige Publikum voll und ganz.

Ein breiter musikalischer Bogen spannte sich von Musical über traditionelle Gospellieder bis hin zu Songs von Superstars wie den Beatles oder Bette Middler. Schon der Beginn mit dem Kanon „Calypso Gloria“ von Emily Crocker, bei dem die Männer im Chorraum standen und drei Damenformationen von der Empore aus sangen, war ein gelungener Auftakt. Das zweite Lied „Nun danket all“ ist der Titel eines evangelischen Chorals, den der Eilenburger Geistliche Martin Rinckart (1586–1649) 1630 anlässlich der Hundertjahrfeier der „Augsburger Konfession“ verfasst hat, und zählt zu den bekanntesten deutschsprachigen Kirchenliedern. Der Text kommt von Paul Gerhard, dem wohl eifrigsten Kirchenliedschreiber, der ja 2007 seinen 400. Geburtstag feierte.

Gospel, Spirituals, hervorgegangen aus der Musik der Sklaven in den Südstaaten der USA, wurde deutlich beim Song„ That lucky oldsun“. Er beschreibt den Arbeitsalltag der Sklaven in Amerika. Sie mussten damals schwer arbeiten und hatten nicht unbedingt Freude an ihrer Arbeit, aber was sie im Überfluss hatten, war Freude am Singen und Freude an Gott. Weare not alone und Sound of water gehören in die gleiche Songkathegorie. Und man meinte wirklich Wasser plätschern zu hören.

Das Lied “Lord I believe in you trägt eine ganz einfache Botschaft mit sich: Herr ich glaube an dich!

Im beschwingten “Letyour light shine wird der Zuhörer ermutigt sein Licht scheinen zu lassen, freundlich zu sein, zu helfen, wo immer wir können und die Liebe Gottes, die er in jeden einzelnen von uns gelegt hat, weiter zu tragen

Bei all den Liedern spürte man die Freude und Begeisterung des Chores an ihrem Tun und sie folgten taktgenau der Führung von Karsten Skötsch. Und diese Freude sprang immer wieder auf das Publikum über, das immer wieder mit klatschte.  

PeaceandHappiness - “Herecomesthe Sun” sorgte für sommerliche Flower-Power-Stimmung. sollte mitnehmen auf eine Reise zu den Blumenkindern aus der Zeit, als man Blumen im Haar trug und freie Liebe propagierte. Here Comes the Sun ist ein Lied, das von George Harrison komponiert wurde. Es wurde am 26. September 1969 auf dem Beatles-Album Abbey Road veröffentlicht. Das Stück zählt neben Something zu Harrisons bekanntesten Werken und war sicherlich auch vielen von Iden Besuchern bekannt.

Aus dem Musical „Jesus Christ Superstar“ ist „I don’tknowhowtolovehim“. eines der bekanntesten Soli, vom Chor hervorragend umgesetzt. Dies gilt gleichermaßen für Lean on me” und From a distance”, einen Song den Bette Middler zu Zeiten des Golfkrieges geschrieben hat.

„Halleluja”  ein Lied das schon weit über 3000 Jahre in den Charts ist folgte.  Eine getragene Version des kanadischen Songwriters Leonard Cohen. Heute gibt es mehr als 100 offizielle Cover-Versionen von Cohens "Halleluja",

“Rock a my soul” schmissig und fetzig gesungen zeigte hier die Qulität der Bässe.  Mit „Let us sing a joyful song”,  “African alleluja“, eine Hommage an die afrikanische Lebensfreude endete das Konzert, nicht ohne vorher noch die stürmisch geforderten Zugaben zu gewähren.

Überleitende und erklärende Texte zu den einzelnen Lieder sprach: Torsten Möller. Am Klavier begleiteten Regina Klehr so wie Barbara Potschatka.

Wer den kurz vor dem Konzert einsetzenden Regen scheute und zu Hause blieb, hatte etwas versäumt.Bild fg   

 

13.09.2011


Kerwe in Iggelheim. Eröffnung mit Fassbieranstich. Reichhaltiges Festprogramm mit an vier Tagen

Böhl-Iggelheim- Die letzten vier Tage stand Iggelheim ganz im Zeichen der Kerwe. Mit dem traditionellen Fassbieranstich eröffnete Bürgermeister Peter Christ das Fest. Pünktlich um 15 Uhr eröffnete der Musikverein Iggelheim, unter der Leitung von Uschi Wolf, die kleine Feierstunde. Bürgermeister Peter Christ konnte viele Bürgerinnen und Bürger aus der Gemeinde auf dem Dorfplatz begrüßen.

Drei Mal drei Böllerschüsse der „Original Haßlocher Böllerschützen“ waren das unüberhörbare Zeichen, dass die Kerwe eröffnet war.

„Freibier ist das einzige Bier, dass seit Jahrhunderten im Preis stabil geblieben ist“ bemerkte der Ortchef unter dem Beifall der Anwesenden. Christ betonte besonders den Einsatz der vielen Vereine, der dazu beitragen wird, die Kerwe auch dieses Jahr zu einem Erlebnis werden zu lassen. Nachdem der Musikverein Iggelheim unter seiner Uschi Wolf die Festbesucher musikalisch eingestimmt hatte, schritt Peter Christ  zum Fassbieranstich. Gekonnt, mit einem Schlag, trieb Peter Christ den Hahn in das Fass

Das  neue, letztes Jahr entwickelte  Konzept, jeden Abend auf der Bühne Live Musik der verschiedensten musikalischen Stilrichtungen zu bieten war auch in diesem Jahr ein voller Erfolg. So fand „MeiersMan“ mit Rock aus den 80er bis 2010 schon am Freitagabend bei nicht so gutem Wetter auf der Bühne auf dem Kerweplatz ihr Publikum. Die Band „Hey Stoopid“ begeisterte am Sonntagabend. Zum Frühschoppen hatte hier schon die „Musikalgroup“ aus Iggelheim aufgespielt. Echte Iggelheimer Jungs sind die „Friiischoppler“ eine Gruppe die aus dem Karnevalverein „die Igglemer Bessem“ hervorgegangen ist und ein weitgefächertes musikalisches Angebot für ihr Publikum bereithält. Die richtige Untermalung für den Kerwebesuch am Sonntagnachmittag. Eine Rock-Coberband stellen „READY´N´ROCK“ dar. Rock der 60er 70er ist ihr Metier.

Die Heimatmuseen „Altes Rathaus“ in  der Langgasse und „Altes Schulhaus“ in der Sandgasse hatten am Sonntag geöffnet und gaben Einblick in die historische Dorfgeschichte. Die Gäste wurden auch vom Heimat und Museumsverein im Hof der alten Schule mit Kaffe und Kuchen verwöhnt.  Die katholischen Frauen luden am Montag zu Kaffee und Kuchen bei Fam. Schwarz  in der Goldböhlstraße und das gleiche Angebot hatte der Förderverein der evangelischen Kita „Windrose“ im neueröffneten Evangelischen Gemeindezentrum nahe am Kerweplatz schon am Sonntag parat.

Im Schulhof der Jakob-Heinrich-Lützel-Schule hatten die Traktorfreunde Böhl-Iggelheim einen kleinen Bauernmarkt organisiert. Neben landwirtschaftlichen Produkten wie Obst, Pflanzen, Knoblauch oder Zwiebeln waren auch die verschiedensten Dekoartikel im Angebot. Besondere Aufmerksamkeit erfreuten sich alte Handwerkstechniken wie das spinnen mit dem Spinnrad, das Filzen oder aber Techniken aus dem Tabakanbau, wie das Rollen von Zigarren das früher auch in Iggelheim industriell ausgeführt wurde. Und so mancher Besucher erinnerte sich noch an das Tabakeinfassen, das in vielen Nebenerwerbsbetrieben mit Tabakanbau nach dem Brechen der Blätter nötig war um den Tabak im Speicher oder der Scheune zum trocknen auf zu hängen. „Fünf Pennig hen mer fer e Bandlier als Kinner griegt“ war von älteren Besuchern zu hören. Besonders bei den Kindern wurden die Tiere des Geflügelzuchtvereins bestaunt.

Eine große Zahl alter Traktoren war in langen Reihen zum 3. Oldtimer-Traktor-Treffen aufgestellt und erfreute nicht nur die Kinder. Manch Erwachsenen schlug das Herz höher, wenn der Veteran, ein Lanz Bulldogg aus dem Jahre 1939, vorgewärmt mit der Lötlampe, seinen unverwechselbaren Sound von sich gab.

Anlässlich des 20 jährigen Bestehens der Partnerschaft zwischen Böhl-Iggelheim und der französischen Gemeinde Wahagnies weilte eine Delegation von Handballer bei ihren Sportfreunden vom TSV Iggelheim. Im Kreativhaus in der Haßlocherstraße 6 wurde eine Kunstausstellung von Künstlern aus Wahagnies und Böhl-Iggelheim mit Vernissage eines eigens angefertigten Mosaiks gezeigt (Speyer-Kurier berichtete).

Am Kerwemontag erfreuten sich die schon legendären Kerwemontagsfrühschoppen beim Gesangverein Liederkranz, beim TSV oder beim VfB wieder größter Beliebtheit. Und die zahlreichen Schausteller boten  vom Schießstand, Kinderkarussell oder Auto-Scooter für Groß und Klein vielfältigsten Unterhaltungsmöglichkeiten.

Bei spätsommerlichen milden Temperaturen endete die Kerwe am Dienstag mit der musikalischen Unterhaltung durch einen DJ auf dem Kerweplatz.Wort + Bild fg

21.09.2011


Seniorennachmittag der Gemeinde

Abwechslungsreiches Programm des Seniorenbeirates.

Böhl-Iggelheim- Der Seniorenbeirat der Gemeinde Böhl-Iggelheim hatte zu einem gemütlichen Nachmittag in das Foyer der Wahagnies-Halle eingeladen. Über 100 erwartungsvolle ältere Bürgerinnen und Bürger waren der Einladung gefolgt, so dass jeder Platz besetzt war. Heinz Staffen, der 1. Vorsitzende des Seniorenclub Schwarzweiherhof freute sich besonders über die vielen Besucher die mit dem Pflegepersonal und dem Leiter Herrmann- Josef Tomas, so wie dem stellvertretenden Leiter Christian Schramm, aus dem Seniorenheim gekommen waren. Weiter galt sein besonderer Willkommensgruß Altbürgermeister Reinhard Roos, der auch nach seiner aktiven Dienstzeit weiterhin die Seniorenarbeit in der Gemeinde tatkräftig unterstützt.

Der 2. Beigeordnete, Bernd Johann, vertrat die Gemeindespitze. Bürgermeister Peter Christ war terminlich und Karl-Heinz Hasenstab krankheitsbedingt entschuldigt.

Auch die Pflegedienstleiterin der ökumenischen Sozialstation, Brigitte Gandert-Gemlich, so wie der Leiter des Seniorenbeirates der Gemeinde Haßloch, Siegfried Klein, weilte unter den Gästen. Mit dem Seniorenbeirat der Gemeinde Haßloch erhofft sich Heinz Staffen eine gedeihliche Zusammenarbeit.

Heinz Staffen wies weiter auf die mannigfachen Angebote hin, die der Seniorenbeirat für die älteren Mitbürger bereithält. Bei Problemen mit Formularen, Behörden oder sozialen Einrichtungen erhalten Ratsuchende Unterstützung. Seniorenfrühstücke und ein mannigfaches Vortragsangebot sind im Angebot. Vorträge von Spezialisten z.B. Krankenkassen, der LVA, oder der Polizei über die neuesten Verkehrsvorschriften, wurden vor kurzem angeboten und waren gut besucht. Auch die Bahn informierte vor Ort über die Fahrkartenautomaten und deren Bedienung und wird das in Kürze wieder tun. Denn eine neue Generation dieser „Blechtrottel“ ist angekündigt. 

Liebevoll hatte Elisabeth Lintl die Tische mit herbstlicher Dekoration versehen, was allgemeine Bewunderung hervorrief. Die Mitglieder des Seniorenbeirates bewirteten ihre Gäste mit Kaffee und leckerem selbstgebackenem Kuchen. Herbert Hengler, der 1. Vorsitzende des Seniorenbeirates der Gemeinde, hatte mit seinen Mitstreiterinnen und Mitstreitern ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt.

Wie schon bei vielen Veranstaltungen des Seniorenbeirates waren auch in diesem Jahr die Kinder der protestantischen Kindertagesstätte „Vogelnest“ vertreten. Ihr Tanz um  Garten und Früchte die der liebe Gott so trefflich wachsen lässt, ging so richtig zu Herzen der Seniorinnen und Senioren. Den Kindern merkte man die Freude an mit der sie ganz konzentriert bei der Sache waren. Zwei Roller, neben Süßigkeiten, waren der verdiente Lohn für die Mühen, die das Einstudieren der Tänze mit Sprache und Gesang, sicher bedeutet hatten

Ein besonderes Schmankerl hatte Christian Schramm von Seniorenzentrum zu bieten  Er hatte keine Kosten und Mühen gescheut um internationale Stars nach Böhl-Iggelheim zu bringen. So waren Mirelle Mathieu, Lena Valaitis, Gitte Henning, Conny Froboess, Doris Day, Nana Mouskourie und als Höhepunkt Howard Carpendale mit ihren größten Hits zu erleben. Ein herzerfrischender Playbackspaß den die sechs Damen mit dem einen Herrn, allesamt Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Seniorenzentrums darboten. Die dargebotenen „Ohrwürmer“ wurden dann auch kräftig mitgesungen. Ein Hauch von „großer Welt“ durchzog das Foyer der Wahagnies-Halle.

Christian Schramm begeisterte mit seinen Solodarbietungen mit dem Saxophon. Dominik Krug jonglierte mit Bällen, Reifen und Diabolo. Frau Helgard Gilster babbelte pfälzisch. Ihre Erlebnisse „ aus Kindermund“ die sie selbst als langjährige Betreuerin der betreuenden Grundschule erlebt hatte, rissen die aufmerksamen Seniorinnen und Senioren zu Lachsalven hin. So mancher der betagten Gäste wähnte sich in seine Kindertage zurückversetzt. Und die Geschichte des Pfälzers, der einem Nordlicht den Weg zum Winzerverein erklärt, war einfach umwerfend.

Musikalisch fanden die „Sorgenbrecher“, Heinz Staffen und Reinhard Ritter, immer wieder den richtigen Ton. Mit alten Melodien aus der Jugendzeit der älteren Generation bis zu modernen Rhythmen verleiteten sie ihr applausfreudiges Publikum immer wieder zum mitsingen und zum schunkeln.

So freuten sich die meisten der Besucherinnen und Besucher schon auf die nächste Veranstaltung die Herbert Hengler mit seinem rührigen Team organisieren wird. Wort + Bild fg     .

22.09.2011


„Brüderlichkeit zwischen den Völkern“

20 Jahre Partnerschaft mit Wahagnies. Hohe Auszeichnung an Jean-Marie Ruant

von Franz Gabath

Böhl-Iggelheim- Das vergangene Wochenende stand ganz im Zeichen der Partnerschaft mit der französischen Gemeinde Wahagnies im Norden Frankreichs. Eine vierzigköpfige Besuchergruppe aus Wahagnies, an der Spitze Bürgermeister Jean-Marie Ruant, wohnte in Böhl-Iggelheimer Gastfamilien. Die französischen Gäste wurden bei ihrer Ankunft von Bürgermeister Peter Christ bei einem Sektempfang herzlich begrüßt und waren in der „Liederkranzhalle“ des Gesangvereins Liederkranz in der Mühlwiesenstraße zum Mittagessen eingeladen.

Der Höhepunkt des Besuchsprogrames war sicher der große Jubiläumsabend anlässlich der 20 Jahre dauernden Partnerschaft zwischen Böhl-Iggelheim und Wahagnies. Bürgermeister Peter Christ gab seiner Freude Ausdruck, dass  die Wahagnies-Halle bis auf den letzten Platz gefüllt war. Zeigt dies doch, dass die Partnerschaft nicht eine Sache der Verwaltungen, sondern der Menschen in Böhl-Iggelheim und Wahagnies ist, eine gelebte Partnerschaft, wie Christ sich ausdrückte. Neben dem 2. Beigeordneten Bernd Johann, Karl-Heinz Hasenstab war krankheitsbedingt entschuldigt, den Mitgliedern des Gemeinderates aller im Rat vertretenen Parteien, Altbürgermeister Reinhard Roos  und natürlich den französischen Gästen, galt sein besonderer Willkommensgrüß dem Landrat des Rhein-Pfalz-Kreises, Clemens Körner.  

Eindrucksvoll zeichnete Peter Christ die Stationen der Partnerschaft nach. Die Anfänge liegen über 40 Jahre zurück und sind auf die Initiative der Handballer vom TSV Iggelheim und Wahagnies zurückzuführen. Viele Freundschaften, ja sogar Ehen, sind im Laufe der Jahrzehnte entstanden. Vor 20 Jahren wurde dann die Partnerschaft offiziell zwischen dem damaligen Bürgermeister von Böhl-Iggelheim, Reinhard Roos und Jean-Marie Ruant, dem Bürgermeister von Wahagnies in der französischen Partnerstadt ins Leben gerufen. „Ich war damals als Musiker vom Musikverein mit dabei und sehr beeindruckt“ schilderte Bürgermeister Christ seine Erinnerungen.

Die vielfältigsten Initiativen haben sich entwickelt. So vergaß Christ nicht die Arbeit des Böhl-Iggelheimer Partnerschaftsverein, mit seinem sehr engagierten Vorsitzenden Norbert Stuhlfauth, zu erwähnen. Jugendaustausche, erst diese Jahr wieder in der Jugendfreizeitstätte des Landkreises in Mechtersheim, (der Speyer-Kurier berichtete), Teilnahme an den jeweiligen Neujahrsempfängen der Partnergemeinden, so wie immer wieder stattfindende Bürgerreisen stehen nach Meinung des Ortschef für eine gelebte Partnerschaft die bei den Menschen angekommen ist. Die beiden Musikvereine aus Iggelheim und Wahagnies pflegen regen Kontakt und auch das kulturelle Leben findet zusammen.

So haben erst am 18. September 2011 Künstler aus Wahagnies und Böhl-Iggelheim im Kreativhaus in der Haßlocherstraße 6 eine gemeinsame, weit über Böhl-Iggelheim hinaus, beachtete Ausstellung durchgeführt in der auch die Vernissage des von Kindern und Künstlern gestaltete Mosaik stattfand (der Speyer Kurier berichtete). Im Rahmen der Feierlichkeiten zum Partnerschaftsjubiläum in Wahagnies am 14. bis 17. Oktober 2011 wird wieder eine gemeinsame Kunstausstellung in Wahagnies sein. Zu diesem Jubiläumswochenende wird eine Bürgerreise durchgeführt bei auch die deutschen Besucher Gäste in französischen Familien sein werden.

Zur Bekräftigung der Partnerschaft wurde die Urkunde erneuert und von beiden Bürgermeistern in einem feierlichen Akt unterzeichnet. Bürgermeister Jean-Marie Ruant gab, wie Peter Christ auch, seiner Hoffnung Ausdruck, dass auch die Partnerschaft zwischen Böhl-Iggelheim und Wahagnies ein Baustein auf dem Weg zu einem vereinten und vor allem friedlichen und ausgeglichenen Europa sein möge. „Brüderlichkeit zwischen Völkern müssen wir anstreben“ betonte der französische Gast mit Nachdruck. „Es lebe Deutschland, es lebe Frankreich, es lebe Europa“ war die Botschaft beider Bürgermeister. Danach intonierte der Musikverein Iggelheim, unter seinem Dirigenten Johann Kern, die Nationalhymnen Frankreichs und Deutschlands. Es war beachtlich, dass viele der Besucher die Hymnen der anderen Nation mitsingen konnten.

Eine ganz Besondere Ehrung erfuhr Jean-Marie Ruant. Im Namen vom Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz, Kurt Beck, konnte der Landrat des Rhein-Pfalz-Kreises, Clemens Körner, dem Bürgermeister von Wahagnies für dessen besondere Verdienste für die Deutsch- Französische Partnerschaft die Verdienstmedaille von Rheinland-Pfalz überreichen. Eine Ehrung, die der französische Gast mit sichtlicher Rührung entgegennahm.

Martina Eisel von der Gemeindeverwaltung hatte mit Böhl-Iggelheimer Vereinen ein reichhaltiges Unterhaltungsprogramm zusammengestellt. Den großen musikalischen Rahmen spannte der Musikverein Iggelheim, der auch mit hervorragenden Solisten bestückt ist, unter der präzisen Stabführung von Johann Kern. Gaby Kiesling zeigte ihre professionellen, stürmisch beklatschten Fertigkeiten an der Zither, einem gewiss nicht leicht mit großer Perfektion zu beherrschendem Instrument.

Der gemischte Chor des MGV Böhl traf mit dem Gefangenenchor aus Nabucco, besonders aber mit dem zum Mitschunkeln einladenden „Rot rot  sind die Rosen“ und dem Funikuli, funikula, den Geschmack des applausfreudigen Publikums. Die „Mousicalgroup“ entführte in das Reich der Musical und „Rolling Cube“ der Musikschule Leicht hatte Musik für die jüngere Generation dabei.

Für die optischen Akzente sorgten dann die Tänzerinnen und Tänzer der „Stage Devils“ vom VT Böhl mit ihrem rasanten, oftmals ausgezeichneten Schautanz. Saskia Fickler, Tina Hartmann und Lena Wolf, drei noch junge aber schon hochdekorierte Tanzmariechen der „Böhler Hängsching“ wirbelten über die Bühne. Ein Höhepunkt stellen ohne Übertreibung die Kunstradfahrer vom RCV Böhl dar. Zu welchen Höchstleistungen schon die  Kinder und Jugendliche, mit und auf der Rad vollbringen ist schier unglaublich. Folgerichtig ist der RCV Böhl auch national und international eine Größe im Kunstradsport. Nationale und internationale Titel zeugen von der hervorragenden Arbeit die in diesem Verein betrieben wird. Der Kulturverein „DorfArt“ interpretierte das Märchen vom Aschenputtel in einer bestimmt eigenwillig, zu Lachsalven hinreisenden, zu nennenden Art. Einfach köstlich das Spiel mit einem gläsernen Schuh, der sich dann Glasstiefel herausstellte aus dem auch trefflich Sekt zu schlürfen war.

Die Damen  und Herren des Karnevalverein „Die Böhler Hängsching“ hatten unter Regie ihres 1. Vorsitzenden Clemens Kreitner, die Bewirtung der Gäste übernommen. Darüber hinaus hatten die Karnevalisten die Tische mit herbstlichen Motiven und deutschen und französischen Fähnchen liebevoll geschmückt.

Werner Ollig führte charmant, witzig und souverän durch den Abend. Begleitet wurde er dabei von Valentina Zugck, die als Dolmetscherin fungierte, genau wie Agnes Carmels.

Der Jubiläumsabend endete mit einem fulminanten Feuerwerk, eine Hommage an die französischen Gäste, bei denen dieses Spektakel zu jedem Fest gehört.

Die Teilnehmer an der Bürgerreise am 14. Oktober sind jetzt schon gespannt was sie in Wahagnies erwarten wird. Das Programm unterliegt von französischer Seite strengster Geheimhaltung, gibt nur zu Spekulationen Anlass. (der Speyer-Kurier wird diese Reise begleiten) Bilder fg

27.09.2011


„Schieß dein Glück nicht in den Wind“

Aktionstag an der Peter-Gärtner-Realschule plus

von Franz Gabath

Böhl-Iggelheim- Wenn auch mit einigen Minuten Verspätung sich vom Schulhof der Peter-Gärtner-Realschule plus in Böhl-Iggelheim die über 60 grünen Luftballons in die Luft erhoben, so war der Aktionstag „Spielsucht „ nach Aussage der Schülerinnen und Schüler ein voller Erfolg.

Das Landesprojekt „Spielsucht ist ein deutschlandweites Projekt an dem sich in Rheinland-Pfalz 16 Stellen und Institutionen beteiligen. Zum zweiten Mal diente der landesweite Aktionstag der Prävention von Glücksspielsucht.

Die Fachstelle „Glücksspielsucht“ des Hauses der Diakonie in Ludwigshafen und die Fachstelle „Spielsucht“ der Jugend und Drogenberatungsstelle Nidro in Speyer waren am Aktionstag beteiligt. Martin Hügel von der Nidro in Speyer und Kay Toewe von der Diakonie in Ludwigshafen waren an die Schulleitung der Peter-Gärtner-Realschule plus zur Durchführung des Aktionstages herangetreten und fanden offenen Ohren. „Die PGS liegt im Schnittpunkt der Gebiete die sowohl die Nidro, als auch die Diakonie in Ludwigshafen mit unserer Beratungs- du Präventionsarbeit abdecken“ erklärte Martin Hügel.

In den zwei 10. Klassen erarbeiteten die 60 Schülerinnen und Schüler in Präventions­workshops gemeinsam mit den Fachberatern die Gefahren des Glücksspiels. Wenn auch bei den Schülern der PGS kein akutes Suchtverhalten festzustellen ist, so ist die Gefahr in eine Spielabhängigkeit zu geraten doch sehr groß, was auch von vielen der Jugendlichen bestätigt wurde. Ein Euro ist gleich in einen Spielautomaten geworfen und die Gewinnerwartung ist hoch –„beim nächsten Spiel klappt es bestimmt“ – so dass sich die Spirale leicht in Richtung Spielsucht dreht. Erkannt wird das erst oft an der bald eintretenden Geldnot. Die meisten Automaten sind in Lokalen oder Spielhallen aufgestellt und es ist trotz Jugendschutzgesetz ein Leichtes auch für Jugendliche, die oft noch älter wirken als sie tatsächlich sind, an die Glückspielautomaten zu gelangen.

Aber nicht nur in der realen Welt lauern die Gefahren in die Abhängigkeit abzudriften. „Die Gefahr an Onlinespielen, zumeist den „Ballerspielen“ hängen zu bleiben ist eine nicht zu unterschätzen“ betonte Martin Hügel eindringlich. Hier ist die Abhängigkeit nicht sofort da, diese baut sich langsam, oft über Jahre auf, wie die beiden Sozialpädagogen erklärten. Aber es gibt auch schon 13-, 14-Jährige die schwer von den Spielen loskommen, Stunden vor dem PC verbringen und ihre schulischen Aufgaben vernachlässigen.

Die Teilnehmer am Aktionstag verbringen nach eigenen Angaben die meiste Zeit am PC nicht mit spielen, sonder bewegen sich eher in den sogenannten „sozialen Netzwerken“. Aber die Gefahr auch hier „hängen zu bleiben“ darf nicht unterschätzt werden. Und in einigen Familien wird noch richtig gemeinsam gespielt, „Brettspiele und so“ wie einige der Jugendlichen ausdrücklich betonten.

Es war dann doch etwas später als „5 vor 12“ als die über Luftballone mit der Aufforderung „Schieß Dein Glück nicht in den Wind“, so wie an vielen Orten im Land vom Hof der  Peter- Gärtner-Realschule in den stahlblauen Himmel stiegen.

Veranstaltet wurde der Aktionstag gemeinsam mit der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG)

Die Fachstelle Glückspielsucht bei der Nidro in Speyer ist unter der Tel.Nr.  06232 260 47,

die Fachstelle Glückspielsucht bei der Diakonie in Ludwigshafen unter der Tel.Nr. 0621 5204 457 zu erreichen Bilder fg

30.09.2011


TSV-Karawane gen Heuchelheim

TSV IggelheimLeichtathletik

Böhl-Iggelheim Am 04.09. war kaum noch ein TSV-Leichtathlet im heimischen Iggelheim, denn sage und schreibe 24 kleine und große Sportler nahmen am ATB-Sportfest in Heuchelheim überaus erfolgreich teil. So gingen zahlreiche weibliche erste 3-Kampf-Plätze an Angela Kröger (W45/926 Punkte), Claudia Wagner (W35/837 Punkte), Sarah Hahn (Frauen/1171 Punkte), Patricia Benek (W10/1097 Punkte) und Lisa-Marie Valceschini (W9/875 Punkte). Bei den männlichen Teilnehmern siegten Edgar Christ (M60/1529 Punkte), Harald Kröger (M45/783 Punkte), Jürgen Christ (Männer/1161 Punkte), Timo Kröger (MJA/1146 Punkte), Robin Strohmaier (MJB/1346 Punkte), Julian Melder (M15/1268 Punkte) und Finn Bundenthal (M9/765 Punkte). Zweitplatzierungen gingen an Stefan Feick (MJB) mit 1171 Punkten, Tim Brendel (M11) mit 932 Punkten, Lisa Frugah (W11) mit 1108 Punkten, Kim Frugah (W9) mit 701 Punkten und das jüngste Neumitglied Chiara Kaczmarek (W7) mit 564 Punkten. Den letzten Podestplatz mit Bronze erkämpfte sich Thalea Baumgartner (W8) mit 563 Punkten. Platz 4 ging an Kevin Wagner (M10) mit 428 Punkten, Platz 5 an seinen 8-jährigen Bruder Patrick mit 439 Punkten, Elena Löchner (W10) mit 984 Punkten, Madlen Naumann (W9) mit 653 Punkten und Erstwettkämpferin Marie Pachner (W8) mit 543 Punkten. Platz 6 wurde es für Annika Wind (W9) mit 651 Punkten.

Nach den 3-Kämpfen, die vom ausrichtenden Verein sehr zügig voranschritten, folgten die sehr spannenden Langläufe. Besonders zu erwähnen sind bei den Siegerinnen und Siegern der flotte Endspurt von Sarah Hahn über 800 m in 3:11 min, der rasante Lauf von Elena Löchner in 3:19 min, Lisa-Marie Valceschini in 3:38 min und Chiara Kaczmarek in 4:08 min. Auch bei den Jungs ging es ordentlich zur Sache. So überzeugte Stefan Feick über 1000 m in einem spannenden Zweikampf auf den letzten 100 Metern in 3:19 min und der überaus laufstarke erst 9 Jahre alte Finn Bundenthal auf 800 m in nur 3:11 min. Tim Brendel war mit 3:13 min über 800 m zwar auch überaus schnell auf der Bahn, konnte jedoch nur Platz 2 erzielen. Auch der jüngste TSV-Athlet Patrick Wagner erkämpfte sich in 3:36 min Silber genau wie Madlen Naumann in 3:42 min. Jeweils Platz 3 über 800 m wurde es für Lisa Frugah in 3:36 min und Patricia Benek in 3:39 min. Annika Wind wurde Vierte in 3:55 min und Kim Frugah Sechste in 4:22 min.

Den krönenden Abschluss bildeten die 4x50m-Pendelstaffeln, aus denen einmal mehr die erfolgreichen C-Schüler/innen Brendel, L. Frugah, Benek und Löchner in 33,2 s als herausragende Sieger hervorgingen. Auch die D-Schüler/innen Wind, Bundenthal, K. Frugah und Valceschini siegten in phantastischen 37,1 s. Nochmals Platz 5 ging an die Mannschaft Iggelheim 2 der D-Schüler/innen in 40,2 s.Bild: tsv

07.09.2011


Liam Radetz und Claudia Wagner Pfalzmeister

TSV Iggelheim Leichtathletik

Böhl-Iggelheim- Am ersten Septemberwochenende standen die Pfalz-Mehrkampfmeisterschaften in Neustadt an. Liam Radetz (MJB) nahm äußerst erfolgreich am zweitägigen 10-Kampf teil. Bereits am ersten Tag beendete er den Fünfkampf als Pfalzmeister und ging insgesamt auch nach dem 2. Tag unangefochten als Sieger hervor. In den meisten Disziplinen landete Liam weit vor seinen Konkurrenten, wie z. B. im Kugelstoßen mit der 5 kg schweren Kugel mit pers. Bestleistung und neuem Vereinsrekord von 14,40 m, Weitsprung mit 5,86 m, Hochsprung mit 1,68 m, 400-m-Lauf in sehr guten 54,11 s, Diskuswurf auf 40,53 m, Speerwurf von 42,57 m, 100-m-Sprint in 12,13 s, 110 m Hürden in 17,21 s, Stabhochsprung mit 2,50 m und im 1500-m-Lauf in 5:17,70 min. Dies ergaben für den neuen pfälzischen Zehnkampfkönig insgesamt sehr gute 5559 Punkte.

Mit dieser beachtlichen Gesamtleistung dürfte er für die Deutschen Mehrkampfmeisterschaften des DTB in Einbeck am Iggelheimer Kerwewochenende gut gerüstet sein.

Claudia Wagner (W35) nahm bereits in der letzten Augustwoche an den Pfalz-Seniorenmeisterschaften in Kaiserslautern sehr erfolgreich teil und gewann über 100m, im Weitsprung, Kugelstoßen und Diskuswurf mit persönlichen Bestleistungen 4 Pfalztitel.Bild:tsv

09.09.2011


O´zapft is. Oktoberfest beim Musikverein Musketiere

Böhl-Iggelheim- Wie das große Vorbild in München so feiern die Musiker vom Musikverein Musketiere mit ihren Gästen schon im September ihr Oktoberfest. Und die zahlreichen Besucherinnen und Besucher im Hof der Johannes-Fink-Grundschule in Böhl brauchten ihren Besuch nicht zu bereuen. Gemütlich ging es zu unter den mächtigen Bäumen an denen bunte Lichterketten befestigt waren. Auch das Wetter spielte bestens mit. Eine laue Sommernacht war Garant für ein fröhliches Volksfest.

Musikalisch zeigten die Musikerinnen und Musiker unter der sicheren Stabführung von Ralf Claaßen ihr breitgefächertes Repertoire. Natürlich nahm die Blasmusik dem Anlass gemäß den breitesten Raum ein. „Südböhmische Polka“, die„Winzerpolka“, oder die „Amtsgerichtspolka“ waren genau nach dem Geschmack des Publikums wie die zackig vorgetragenen Märsche, „Bozener Bergsteiger Marsch“, oder “Alte Kameraden“.

Einen besonderen Gag hatten sich die Musiker einfallen lassen. Bei den „Tiroler Holzhackeckern“ musste Bürgermeister Peter Christ einen Stamm durchsägen. Christ war als 1.Vorstand des Musikvereins Iggelheim, mit dessen Dirigent Johann Kern und einer großen Abordnung Vereinsmusiker auf dem Böhler Oktoberfest vertreten.

Wenn auch „In München steht ein Hofbräuhaus“, „das Kufsteinlied“, oder die „Rauschende Birken“ zum mitschunkeln animierten so war die nur die eine Seite des Musikangebotes der Musketiere. Bei der  „Biene Maja“ meinte man  das Gesumse in den Bäumen zu hören. Uns auch der „Wild Cat Blues”, “Speedy Gonzalez“, „Tango Souveniers“, so wie besonders  „YMCA” zeigen eine ganz andere musikalische Stilrichtung, die die Musketiere trefflich beherrschen.

Und “Auf ihr Brieder in die Palz” darf auch bei einem bayerischen Oktoberfestabend nicht fehlen. Schließlich hat nach dem Verständnis vieler Pfälzer Bayern zur Pfalz gehört und nicht wie in den Schulen gelehrt, umgekehrt

Nicht nur akustisch, auch kulinarisch hatten die fleißigen Helferinnen und Helfer  Treffliches zu bieten. Bayerische Spezialitäten wie Nürnberger Bratwürste, Leberkäs, Obazda so wie Weißwürste waren im breitgefächerten Angebot. Dazu gab es fränkisches Bier, aber Franken liegt ja bekanntlich auch in Bayern.

Dem Anlass gerecht waren die Musikerinnen so wie die Helferinnen in schmucken Dirndln und die Herren zünftig in Krachledernen gekleidet. So endete ein gemütlicher Abend nach fast fünf Stunden. Und mit „Sag danke schön“ und „Bis bald auf Wiedersehn“ verabschiedeten sich die Musiker nicht ohne den Hinweis auf ihr nächstes Konzert, das am 29. Oktober 2011 in der protestantischen Kirche in Böhl stattfinden wird. Wort und Bild fg

12.09.2011


Speisegaststätte des TSV Iggelheim mit neuer Leitung

Bild: fg von Links Sabina Schäfer, Jürgen Haupt, Karlos Kupper, Ute Meister, Roland Bruckert, Christina Seufert

Karlos Kupper international erfahrener Gastronom

Von Franz Gabath

Böhl-Iggelheim- Nach über 2 Monaten, in der die Gaststätte des TSV 1884 Iggelheim e. V. nur an bestimmten Tagen geöffnet war und von Vereinsmittgliedern betrieben wurde, steht ab dem 14. September wieder ein absoluter Profi hinter dem Tresen und am Herd. Der 58-jähreige Karlos Kupper ist ein international erfahrener Meister seines Fachs.

Nach seiner Ausbildung im „Kempinski“ in München war Kupper über 20 Jahre in fast allen Ländern Westeuropas unterwegs. Daher auch der französische Name „Petite Salle“ dem er der Gaststätte in der Jahnstraße 2 gegeben hat.

Viele Jahre stand der Mann mit dem markanten Schnauzbart im Dienste des Deutschen Sportbundes. Als einen seiner Höhepunkte bezeichnet Kupper seine Tätigkeit als Koch der Olympiamannschaft bei den, mit „Vucko“ unvergessenen, Winterspielen 1984 in Sarajevo. In gleicher Funktion  stand die Tennisakademie auf Mallorca einige Jahre unter seiner Leitung. Auch Namibia war eine seiner Stationen im Dienste des Deutschen Sportbundes.

In Frankreich wurde seine Kreativität mit einer Goldmedaille für eine von ihm kreierte Soße ausgezeichnet.

Karlos Kupper war für das „Maggi Kochstudio“ einer der ersten Fernsehköche in Deutschland. Und seine Augen blitzen wenn er von den Events erzählt, die er mit seinem Team für den Altbundeskanzler Helmut Kohl in Oggersheim ausrichten konnte.

Nach den Gründen für seine Bewerbung nach Böhl-Iggelheim gefragt, kommt es wie aus der Pistole geschossen. „Ich bin ein Fastnachtsverrückter! Und nachdem ich von der rührigen Karnevalsabteilung, der „Igglemer Bessem“ im TSV gehört habe, stand mein Entschluss fest“ meinte Kupper lachend. „Der Sport und die Fastnacht sind mein Lebensinhalt“ fügt der Gastronom an.

Nach seinen Aussagen ist es sein Ziel die Speisegaststätte des TSV wieder zu einer bevorzugten Adresse zu machen. Das Ambiente des 80 m2 großem Restaurant mit dem über 70 m2 großen und hellen Wintergarten so wie einem Biergarten von 50 m2 bieten dafür die besten Voraussetzungen. Internationale Spezialitäten sind, wie bodenständige regionale Gerichte, auf der reichhaltigen Speisekarte zu finden. Zu den bevorstehenden Kerwetagen vom 18. bis 20. September wird Karlos Kupper zusätzlich Hirschgulasch mit Knödeln und Rotkraut anbieten. Darüber hinaus empfiehlt sich Kupper für die Ausrichtung von Festlichkeiten. „Von groß bis klein“ wie der sympathische Gastronom erklärt.

Karlos Kupper denkt nach eigenen Aussagen die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Besonders beeindruckt hat ihn die Freundlichkeit die ihm überall entgegenschlägt. „Ob beim Metzger oder Bäcker, überall grüßen mich die Leute und unterhalten sich. Das bin ich so in dieser Form gar nicht gewöhnt“ unterstreicht Kupper die Richtigkeit seiner Entscheidung.

„Wir glauben mit Karlos Kupper den Richtigen für unsere Gaststätte gefunden zu haben betont Jürgen Haupt, der 1. Vorsitzende des TSV. „Und dass unsere Suche nach so kurzer Zeit von solchem Erfolg gekrönt war, freut uns besonders“ fügt Roland Bruckert, der für die Öffentlichkeitsarbeit des TSV zuständig ist, hinzu. „Ein Sport- und Fastnachtsverrückter, der zudem ein renommierter Gastronom ist passt bestimmt zu uns“ betonen Beide unisono.

Die Öffnungszeiten des Restaurants sind. Montag bis Freitag     von 11 Uhr bis 24 Uhr 

Samstag und Sonntag  von 10 Uhr bis 24 Uhr

Dienstag     Ruhetag

Kontaktaufnahme: Tel:  06324 64272,  E-Mail  PetiteSalle@aol.com

13.09.2011


Bestleistungen über Bestleistungen

TSV Iggelheim Leichtathletik

Böhl-Iggelheim- Am 11. September war es wieder so weit. Über 20 Leichtathleten nahmen am Dannstadter Sportfest teil und fast jeder fuhr mit einer persönlichen Bestleistung (PB) nach Hause. Lag es an der Dannstadter Luft oder der tollen Anlage? Der betreuende Trainer Edgar Christ (M60) landete die Kugel auf PB von 8,68 m. Die Co-Trainerin Claudia Wagner (F35) stieß die Kugel auf 6,54 m und Sarah Hahn (F20) auf 7,78 m, sie sprang 4,18 m und lief auf 100 m 14,4 s. Alle drei starteten ohne Konkurrenz und holten sich den Sieg. Nach wochenlangen Weitsprungproblemen erzielte Julian Melder (M15) sogar eine PB mit guten 5,45 m und im Kugelstoßen waren es 10,25 m, beide Male siegte er. Tags zuvor waren er und Judith Regel (W13-800 m in 2:51,09 min) bereits beim Landesjugendsportfest in Neuwied aktiv und hier stieß er die Kugel auf PB von 10,78 m (100m-Sprint in 12,88 s). Im 3-Kampf holte sich TSV-As Patricia Benek (F10) den Sieg mit ihren tollen Leistungen im 50m-Lauf in 8,0 s, Weitsprung mit 3,72 m und Ballwurf von enormen 29,00 m. Ihre gleichaltrige Teamkameradin Elena Löchner folgte auf Platz 2 mit ihren durchweg hervorragenden Bestleistungen im 50-m-Sprint in 7,9 s, Weitsprung mit 3,92 m und Ballwurf von 23,50 m. Maik Platz (M12) wurde jeweils Dritter im Weitsprung mit 3,71 m und im 75-m-Sprint in 12,5 s. Auch der 11-jährige Tim Brendel erkämpfte sich Bronze und hatte sogar zwei PB im Weitsprung mit erstmaligem Überschreiten der 4-m-Marke auf 4,05 m und im Ballwurf mit fantastischen 41,50 m, die 50 m lief er in 8,2 s. Ebenfalls Platz 3 ging an Finn Bundenthal (M9), der 3,22 m sprang und den Ball 32,50 m warf, was beides PB waren, 9,0 s lief er auf 50 m. Bronze auch für das Sprungtalent Lisa Frugah (F11), die eine super PB von 3,95 m sprang, in 7,9 s auf 50 m sprintete und den Ball 27,00 m weit warf. Die letzte Bronzemedaille gab es dann noch für das TSV-Küken Chiara Kaczmarek (F7), die durchweg PB hatte im Sprint in 9,9 s, Weitsprung mit 2,46 m und beim Ballwurf auf 14,50 m. Rang 4 wurde es für Karolin Schöpke (F10), die pers. Bestleistungen im 50m-Lauf in 8,2 s und im Weitsprung mit 3,80 m vorweisen konnte, im Ballwurf waren es 22,00 m. Patrick Wagner (M8), der PB im Weitsprung mit 2,73 m und im Ballwurf mit 15,00 m erzielte, kam auf Platz 6, ebenso Lisa-Marie Valceschini (F9) mit PB im 50m-Lauf in 8,5 s.

Mittelfeldplatzierungen gab es für: Kevin Wagner (M10) hatte eine PB im 50-m-Lauf in 10,1 s, Kim Frugah (F9) mit PB im 50-m-Sprint in 9,1 s und  Weitsprung mit 2,76 m, Madlen Naumann (F9) mit PB auf 50 m in 9,3 s und Weitsprung mit 2,96 m, Annika Wind (F9), Thalea Baumgartner (F8) mit PB im Weitsprung mit 2,57 m, Marie Pachner (F8) mit PB im Ballwurf mit 11,50 m, Leonie Chantal Mühlbeyer (F8) und Cora Handrich (F7) mit durchweg PB, die erstmals an einem Sportfest teilnahmen.

Nach den Einzel- und 3-Kämpfen fanden die beliebten 4x50m-Pendelstaffeln statt, bei denen es bei den C-Schülerinnen wegen zeitgleichem Zieleinlauf mit Mundenheim in 32,2 s zu einem Entscheidungslauf kam. Diesmal zog die TSV-Riege den Kürzeren bzw. unterlag denkbar knapp in 32,5 s und musste sich mit Rang 2 begnügen. Die D-Schüler kamen auf Platz 3 in 39,9 s und die D-Schülerinnen auf Rang 4 in 36,8 s.

Bei der Auswertung des Mannschaftspokals erreichte der TSV mit 17444 Punkten Rang 4 und bei der Mannschaftswertung D-Schülerinnen wurde es Platz 5 mit 3427 Punkten.

15.09.2011


Eselwanderung der Naturfreunde Iggelheim

Böhl-Iggelheim- Am 11. September haben die Naturfreunde Iggelheim eine Herbstwanderung für Jung und Alt organisiert. Nachdem wir uns am Naturfreundehaus in der Hahnhoferstraße 222 getroffen haben, fuhren wir gemeinsam zur Villa Ludwigshöhe, wo die Esel Paul und Kasper schon auf uns warteten und gerade unser Picknick aufgeladen bekamen. Ein kleiner Teil der Wandergruppe fuhr mit der Sesselbahn zur Burgruine, der größere Teil der Gruppe erklomm den Berg zur Burg gemeinsam mit den Eseln. Besonders für die Kinder war es ein großer Spaß, die Esel zu führen und immer wieder mit frisch gepflücktem Laub oder gelesenen Kastanien zu füttern. Nach einer kurzen Trinkpause mit Aussicht von der Ruine über die Rheinebene ging die Wanderung weiter Richtung Ludwigsturm. Ein großer Tisch vor einer kleinen Schutzhütte bot uns eine super Möglichkeit unser Picknick aufzubauen und zu genießen. Stefan und Madeleine hatten wirklich an alles gedacht, von der Pfälzer Worscht bis zum Senf und Gurken über Brot und Käse und natürlich hat auch die Schorle nicht gefehlt! Neidische Blicke anderer Wanderer steigerte unseren Genuss noch mehr. Frisch gestärkt wanderten wir wieder zurück zur Burg, von wo aus die Seilbahn diesmal einen größeren Teil der Gruppe ins Tal beförderte. Allerdings mussten die Esel nicht wie gedacht alleine mit ihren Führern den Berg absteigen sondern wurden von einem großen Teil der Kinder und ihren Eltern begleitet. Zum Abschluss trafen wir uns nochmal am Naturfreundehaus und ließen den Tag ausklingen. Jetzt durften auch die Wolken ihre Schleusen öffnen, nachdem wir den ganzen Tag von der Sonne verwöhnt wurden! Wort und Bild nf

16.09.2011


Radetz und Melder Deutsche Vizemeister

TSV Iggelheim Leichtathletik

Böhl-Iggelheim  Der 17./18. September stand im Zeichen der TSV-Leichtathletik-Krönung, nämlich der Deutschen Mehrkampfmeisterschaften des Deutschen Turnerbundes im niedersächsischen Einbeck. Darauf hin trainiert und qualifiziert hatten sich Liam Radetz, Julian Melder, Robin Strohmaier und Sarah Hahn, die mit Trainer Hans Koob und Familien angereist waren. Bereits am ersten Tag fand der Einzelwettkampf Schleuderballwerfen statt, bei dem von Liam Radetz (M17) eine persönliche Bestweite und Vereinsrekord von 63,14 m erzielt wurde. Diese Weite (viermal über 60 m) brachte ihm den Vizetitel ein. Julian Melder (M15) stand ihm hier nicht nach, denn auch er schleuderte den 1-kg-Ball auf eine Überraschungsbestweite von 53,06 m (viermal über 50 m) und neuen Vereinsrekord, was auch ihm den Vizetitel  bescherte. Großer Jubel also gleich am ersten Tag.

Am Sonntag zeigte das Allroundtalent Liam wieder einmal, was in ihm steckt, denn auch hier wurde er Deutscher Vizemeister im 5-Kampf. Seine beiden besten Disziplinen, persönliche Bestleistungen und Vereinsrekord waren das Kugelstoßen mit grandiosen 14,93 m und der Schleuderballwurf mit nochmaliger Steigerung auf 63,94 m. Beim 100-m-Sprint waren es 11,98 s, Weitsprung 6,08 m und im abschließenden 1000-m-Lauf 3:00,9 min. Auch seine Gesamtpunktzahl von 61,68 Punkten bedeutet neuen TSV-Vereinsrekord.

Julian begann den Wettkampf mit einem sehr guten 100-m-Lauf in 12,58 s, hatte aber beim anschließenden Weitsprung wiederholt Anlaufprobleme und musste sich mit einem schwachen Resultat zufrieden geben; das Kugelstoßen mit 10,30 m, der Schleuderballwurf von 48,52 m und sein persönlicher Bestleistungslauf über 1000 m in 3:24,0 min konnten das leider nicht mehr ausgleichen und so fand er sich auf Platz 15 wieder. Robin Strohmaier (M16) konnte wegen Fußproblemen seine Leistungen von der Nachquali in Bad Dürkheim nur knapp bestätigen und kam mit 12,70 s im 100-m-Lauf, Weitsprung mit 5,07 m, Kugelstoßen mit 9,14 m, Schleuderballwurf von 41,79 m und dem 1000-m-Lauf in 3:24,7 min auf Rang 18. Die einzige weibliche TSV-Vertretung fand durch Sarah Hahn (W20) statt. Sie hatte bis aufs Kugelstoßen persönliche Jahresbestleistungen. So lief sie auf 100 m in 14,20 s, sprang 4,28 m, stieß die Kugel auf 6,92 m, warf den Schleuderball auf 33,75 m und lief die 1000 m in 3:51,5 min, was sie auf Rang 20 brachte.

Trainer Hans Koob zog eine abschließende positive Bilanz und konnte zufrieden nach Hause fahren. Wort und Bild TSV

21.09.2011


Riesen Teilnehmerfeld bei TSV-Vereinsmeisterschaften

TSV Iggelheim Leichtathletik

Böhl-Iggelheim Das letzte sonnige Septemberwochenende nutzte der TSV Iggelheim, um seine Vereinsmeisterschaften auszutragen. Dank zahlreicher fleißiger Helfer war der TSV-Platz von den Herbstvorboten befreit worden und es gab keine Hindernisse. Nach einer Begrüßung durch Abteilungsleiter Hans Koob konnten die rund 70 Teilnehmer  pünktlich um 13.30 Uhr mit den Kurzstreckenläufen beginnen.

In den Einzeldisziplinen fielen besonders die Diskuswürfe von Liam Radetz mit 42,11 Meter und Julian Melder mit pers. Bestweite von 32,00 Meter auf. Auch Stefan Feick und Luka Kröger zeigten außerordentliche Bestleistungen in allen Disziplinen.

TSV-Vereinsmeister/innen 2011 der einzelnen Mehrkampfklassen dürfen sich folgende Sportler nennen:

Männlich: Christian Feick (MJA/3-Kampf), Liam Radetz (MJB/4-Kampf), Robin Strohmaier (MJB/3-Kampf), Julian Melder (M15/4-Kampf), Luka Kröger (M15/3-Kampf), Mike Pachner (M14/3-Kampf), Gerrit Glanzner (M13/3-Kampf), Maik Platz (M12/3-Kampf), Tim Brendel (M11), Marcel Imo (M10), Finn Bundenthal (M9), Patrick Wagner (M8), Lukas Hahn (M7), Dennis Imo (M6)

Weiblich – alle im 3-Kampf: Maike Zwingmann (W15), Christiane Hey (W13), Lisa Frugah (W11), Patricia Benek (W10), Lisa-Marie Valceschini (W9), Lea-Michelle Weinerth (W8), Chiara Kaczmarek (W7), Miriam Pachner (W6), Lorraine Kuhn (W5)

Aktive und Senioren: Andreas Sundheimer (M30/3-Kampf), Jochen Christ (M30/-4Kampf), 3-Kämpfe: Stefan Belle (M40), Harald Kröger (M45), Dieter Kuhn (M50), Peter Feick (M55), Edgar Christ (M60), Daniela Jessl (F), Sarah Hahn (F/4-Kampf), Claudia Wagner (W35), Angela Kröger (W45),

Zahlreich waren auch die Vizevereinsmeister wie z. B. Stefan Feick (MJB/4-Kampf), 3-Kämpfer: Simon Schmitt (M12), Jonas Schmitt (M10), Simon Schafft (M9), Vincent Mischke (M8), Samuel Mischke (M7), Katharina Ohler (W11), Elena Löchner (W10), Annika Wind (W9), Thalea Baumgartner (W8), Cora Handrich (W7), Sarah Naumann (W6), Fabian Hey (MJB), Wolfgang Strohmaier (M50), Werner Schmitt (M60)

Mit Langstreckenläufen von 800 Meter und 1000 Meter für Schülerinnen und Schüler sowie mit den Einzeldisziplinen Kugelstoßen, Hochsprung und Diskuswerfen wurden die Vereinsmeisterschaften beendet.

Die Vereinsmeister 2011 erhalten ihre Urkunden und Medaillen bei der diesjährigen Jahresabschlussfeier am 19. November in der TSV-Halle.

28.09.2011


Arthur Meier-Schenk verstorben

Im Schweizer Wallisellen ist bereits am 2. September der Unternehmer Arthur Meier-Schenk verstorben. Er war Direktor der Meier-Schenk AG (Holding) und Mitte der 80-er Jahre Geschäftsführer der Isovit Dämmstoff-GmbH in Speyer. In dieser Zeit wurde auch die Meier-Schenk Stiftung gegründet, deren Erträge noch heute zur Unterhaltung der altenheimverbundenen Wohnungen im Mausbergweg und des Seniorenstiftes Bürgerhospital verwendet werden. Meier-Schenks soziales Engagement in Speyer wurde 1991 mit der Verdienstmedaille der Stadt Speyer gewürdigt.

Das British Rock Festival vor 40 Jahren (Teil 1)

Speyer für drei Tage Mekka des Pop und Rock

Von Bernhard Bumb, Fotos: Claus König

Die „68er“ krempelten die westliche Gesellschaft in vielen Bereichen um. Neben den konservativen, eingefahrenen Strukturen entwickelte sich seit Mitte der 1960er Jahre einerseits eine zum Teil gewaltbereite (Studenten-)Bewegung, die auf ihre Weise, zum Beispiel Steine werfend, eine andere Welt verwirklichen wollte, und andererseits die Bewegung der Hippies, der Blumenkinder, die mit freier Liebe, freiem Sex und globaler Gewaltlosigkeit („Make Love, Not War“) dem Sinn des Lebens näher kommen wollte, die mit einer neuen Musik ihre Botschaft verkündete, die auch eine Friedensbotschaft war.

Beide Massenbewegungen, die ihren Höhepunkt um 1968 erreichten, daher „68er“, hatten im Sinn, das überkommene Weltbild, das Establishment abzuschaffen. Die „Revolutionäre“ nahmen eine anti-familiäre, anti-religiöse/kirchliche und anti-bürgerliche“ Position ein. Vor allem sorgten der Vietnamkrieg, der „Prager Frühling“, die Ermordung des Pastors und Schwarzenführers Martin Luther King am 4. April 1968 in Memphis/Tennessee, sowie die Kubanische Revolution für Aufbruchstimmung, fürs Aufbrechen der herrschenden Ordnung.

Ein Meilenstein der Hippiebewegung war „Woodstock“, ein Open-Air-Concert in den USA, das alles pop- und rockmäßig bisher Dagewesene in den Schatten stellte: 500.000 Fans machten sich auf den Weg zu ihrer Musik, zu Hendrix, Joplin, Santana, The Who, zu Melanie Safka, zu Ten Years After, Joan Baez (prangerte in Woodstock die Ungerechtigkeiten in der Welt an), Joe Cocker, Grateful Dead und anderen Größen der Szene.

Und dann Speyer: 30.000 Blumenkinder, Haschbrüder, Friedensstifter und Tütenraucher pilgerten vor vierzig Jahren in die pfälzische Domstadt, um ihre Musik zu feiern – sie schrieben deutsche Pop- und Rock-Geschichte. Speyer erlebte eines der größten Pop- & Rock-Festivals in Deutschland der damaligen Zeit.

Der SPEYER-KURIER blickt in einem zweiteiligen Beitrag auf das Wochenende des British-Rock-Festivals zurück, das vom 3. bis 5. September 1971 Speyer so bunt machte, wie die Stadt bisher wohl nie war, die Redaktion erinnert an das Davor und Danach.

„Kreisende Haschpfeifen“, „Heerlager in Pop“, „Feuerwerke musikalischer Brillanz“ schrieb die nicht mehr existierende „Speyerer Tagespost“ bezüglich der Rock- und Pop-Festivals in Speyer. Mit dabei war die einstige Schülerzeitung „Parabel“ am Friedrich-Magnus-Schwerd-Gymnasium. Noch als Schüler jenes Gymnasiums voran der Veranstaltungsmanager Matthias „Mao“ Hoffmann. Sein Engagement machte aus der Stadt Speyer in kürzester Zeit ein „Mekka für anspruchsvolle Rockveranstaltungen“. „Wonderland“, „The Rattles“, „Nine Days Wonder“, „Jeronimo“, „Space Odetty“ und andere – Hoffmann holte sie alle nach Speyer.

„So viele Beat-Großveranstaltungen in ganz kurzer Zeit...gab es in der Stadthalle noch nicht...der große Saal war brechend voll“, hieß es, als eine Band nach der anderen – unter anderem die „Lords“ – die „Gute Stube“ der Stadt aufmischte. Am 22. November '69 brachten die „Magicians“ mit ihrer Version des dritten Brandenburgischen Konzerts von Johann S. Bach rund 800 Pop-Fans in der Stadthalle zum Ausflippen.

Die angekündigten Bands „Colosseum“, „East of Eden“ und „Livin' Blues“ blieben – obwohl angekündigt – beim ersten Konzert der „Parabel“ fern. Da waren die etwa 5.000 Besucher des Pop-Festivals auf der Rheinhalbinsel im Süden Speyers schon enttäuscht, nahmen es aber mit den „Lückenfüllern“ gelassen hin. Unterstützung bekam „Mao“ vom City-Club Speyer; dessen damaliger Vorsitzender ist der Herausgeber des SPEYER-KURIER, Peter Müller. Ein Gramm Haschisch wurde in jenen Tagen mit 4,50 Mark – Pi mal Daumen 2,25 Euro – gehandelt.

Etwa 3.000 Pop-Freaks ließen sich am 1. Juni '71 auf der Wiese der Rheinhalbinsel zwischen dem „Geruch von Rheinwasser, gerösteter Bratwurst und süßem Haschisch“ nieder. Nun lief es für „Mao“ besser, das „Open Air Monster Concert“ funktionierte. Ein lächelnder, vollbärtiger Pop-Jünger in ein bodenlanges Gewand gehüllt, beschuht mit Sandalen, schlich durch die Reihen und spielte Jesus. Mit jointverklärten Augen räkelten sich Hippies im saftigen Gras, stießen ab und zu Freudenschreie aus. Auf der Bühne gaben die Bands alles. Das Ding war ein Erfolg, Hoffmann setzte diesen mit dem großen British-Rock-Festival in Kooperation mit MAMA-Concerts (Frankfurt) im September fort.

Maximal zehntausend Besucher sollten auf das Festivalgelände, auf die Rheinhalbinsel gelassen werden. Mehr nicht. Es kamen 30.000 Rock- und Pop-Fans aus halb Europa und Übersee angereist. Im Nu waren fast alle Freiflächen im Osten und Süden Speyers zugeparkt, inklusive Bereiche des Domgartens. In Pilgerscharen wallten Hippies vom Bahnhof kommend durch die „via triumphalis“ auf den Dom zu und dem Festivalgelände entgegen.

Es war ein bunter Lindwurm. Die Passanten verhielten sich so, als wäre alles normal. Gut, so manches Blumenkind zog schon die Blicke der Spey'rer auf sich, wurde bewundert oder man schüttelte den Kopf nach dem Motto: „So ebbes! Des hot's frijer net gäwe!“

Bald hieß es: Bäckereien ausverkauft, Metzgereien beinahe ausverkauft, Getränkeregale so gut wie leer – auch in den Tankstellen. Ein bombastisches Geschäft machten die Rauschgifthändler. Deswegen musste ein „Zelt für Drogenopfer“ errichtet werden. „East of Eden“ und „Curved Air“ gaben den Pop-Jüngern die musikalische Dröhnung. Die als Highlight angekündigte Band „Deep Purble“ wurde – oh jeh! – ausgepfiffen, weil sie „weich und gefühlvoll improvisierte“, anstatt reinzuhauen. Der britische Rocksänger Ian Gillan war dabei.

Auch sie spielten bei diesem Festival auf: Rory Gallagher (irischer Gitarrist und Liederschreiber, +1995), Heaven, Osibisa, Fleetwood Mac, Groundhogs (1971 Vorgruppe der „Rolling Stones“), Beggar's Opera (schottische Progressive-Rock-Band), Achim Reichel (Gründer der Band „The Rattles“), Ashton, Daddy Longlegs, Family & Roger Chapman.

Grundsätzlich lag und lief man halbnackt herum, einer machte im napoleonischen Outfit auf sich aufmerksam, andere erinnerten eher an Indianer. Männer trugen lange Haare oder einen wuscheligen Afrolook, der Jesusbart war „in“. Fürs Bad in den Wogen des Rheins fielen die Hüllen gänzlich. Die Infrastruktur ließ sehr, sehr zu wünschen übrig.

Was blieb von diesem friedlichen Festival? Müll, überall Müll, der erst nach Tagen komplett beseitigt war. Und es blieb etwas Ärger für den Veranstalter mit der Stadtverwaltung, hauptsächlich wegen der Teilnehmerzahl und wegen städtischen Gebühren, und wegen der Vergnügungssteuer.

Was folgte? Rock- und Popkonzerte fanden in Speyer künftig in kleineren Rahmen statt. Beim Rockfestival 1986 kamen gerade mal etwa einhundert Fans in der Stadthalle zusammen – die Band „Speyer Verschnitt“ traf mit ihrem Song „Diese Stadt ist tot“ voll ins Schwarze, denn poppig und rockig war in Speyer eigentlich nichts mehr los (Fortsetzung folgt).

06.09.2011


Das British Rock Festival vor 40 Jahren (Teil2/Schluss)

Die normative Kraft des Faktischen

Von Bernhard Bumb, Fotos Claus König

Der Schwarze trug eine bunt gescheckte Hose, Jesus-Latschen, eine lederne Fransenjacke und einen speckigen Cowboyhut, beschreibt eine Zeitung einen der 30.000 Rock- und Pop-Pilger, die vor vierzig Jahren in Speyer einfielen, um im Süden der Stadt das British-Rock-Meeting zu erleben, eines der größten Open-Air-Concerte der damaligen Zeit. Dieser Schwarze aus den USA machte sich auf nach Speyer, an den „deutschen Mississippi“, zum „Daddy Rhine“. Ob er zu jener Gruppe junger Amerikaner gehörte, die mit Pfälzer Weißwein, Hartwurst und Camembert samt US-Flagge durch die Stadt wallte?

Pop-Jünger, Hippies und Barfüßige kreuzten im „Zigeuner-Look“ auf. „Die Langhaarigen“ wurden sie genannt. Nur mit einer Arschbreite Abstand lagen sie auf der Rheinhalbinsel, auf der das Meeting stattgefunden hat, nebeneinander im Gras. Jeder baute sein Zelt auf oder half mit, ein Mehr-Personen-Zelt aufzustellen. Gebaut wurde, wo es beliebte. Dann hieß es Körperpflege – im Rhein. An das Anlegen von Pfaden dachte niemand; wer mal raus wollte aus der Menschenmasse, der stieg einfach über die Fans hinweg.

Bemerkungen einiger Passanten in der Stadt: „Gucken sie sich doch bloß diese Gammler an!“ – „Speyer ist viel zu klein, die sollen in die Wüste gehen!“ – „Do werd's Zeit, dass de Adolf widder kummt“ (Für die Nichtwisser: gemeint ist der Diktator Adolf Hitler) – „Des sin doch Dreckschweine!“ Autos wurden im Domgarten geparkt. Fast jeder freie Platz zwischen Dom und Festival diente als Abstellplatz.

In Alarmbereitschaft wurde die Werksfeuerwehr der Elf-Erdölraffinerie versetzt. Die Geschäftsleitung befürchtete, dass Fans übers Firmengelände zum Meeting gelangen wollen. Das Deutsche Rote Kreuz war nicht mehr in der Lage, alleine Hilfe zu leisten. Die Bundeswehr wurde seitens der Stadt gebeten, ein Zelt für Drogenopfer aufzustellen.

Nach offiziellen Angaben seien etwa einhundert junge Leute wegen Rauchmittelkonsum medizinisch behandelt worden, darunter etliche schwere Fälle, einige wurden in Krankenhäuser eingeliefert. Sie kamen, um „Frieden zu tanken“, kifften sich jedoch krank. Auch die Krankenhäuser sind nicht rechtzeitig informiert worden, somit waren diese nicht optimal gerüstet. Was friedlich begann, sei ein wüstes Durcheinander zwischen Dreck und Drogen geworden, hieß es im Nachhinein.

Ein Pop-Jünger hatte eine Spendenkasse „Für Hasch“ aufgestellt. Ein Gramm Haschisch kostete fünf bis sechs Mark, rund drei Euro, ein Gramm Mescalin schon zehn Mark, aus heutiger Sicht zirka fünf Euro.

Die vorgesehenen 15 Damen- und 18 Herrentoiletten wurden nirgends gesehen. Nur drei Toiletten standen herum – man ging ins Gebüsch. Der Ordner waren zu wenige, denn es kamen ja 30.000 Leute, statt nur 10.000, wie angedacht. Schließlich wurden zusätzliche Ordnungskräfte angefordert. Angeblich waren es dann rund 160 Jungs, die für – so gut es ging – geordnete Verhältnisse sorgten.

Veranstalter, Stadtverwaltung und Polizei haben mit diesem Ansturm nicht gerechnet. „Wir sind über die Veranstaltung selbst nicht glücklich, aber wir sind glücklich über ihren Verlauf“, sagte Oberbürgermeister Dr. Christian Roßkopf. Die Stadt sei erst zehn Tage vorm Termin eingeschaltet worden. Dass mehr Besucher als die zugebilligten 10.000 kamen, habe man nicht verhindern können, so der damalige OB. Roßkopf sprach von der „Normativen Kraft des Faktischen“ – Auf Deutsch: Das hatte man nicht im Griff.

Roßkopf: „Wir müssen akzeptieren, dass ein Teil der Gesellschaft sich so eben wohlfühlt.“ Bürgermeister Stefan Scherpf sagte, dass die Stadt für derartige Veranstaltungen nicht geeignet sei. Er stellte zudem fest, dass das Meeting friedlich verlaufen sei.

Die damalige Inhaberin des Café Schlosser auf der Maximilianstraße, Maria Schlosser, betonte, dass die Hippies zuvorkommend, nett, tadellos und höflich waren – „Die benahmen sich besser, als viele Touristen.“ Das Café Schlosser hatte für die Festivalbesucher „extra um 6 Uhr“ aufgemacht.

„Am Tag danach“ blieb vom Festival auf der Rheinhalbinsel nur der Abfall, dessen Menge an sich eine Sensation war, weil Speyer so viel Müll auf einem Haufen noch nie gesehen hatte. Zwar war der Abfall auf und rund ums Festivalgelände konzentriert, aber die Hinterlassenschaften der Popfans waren verstreut bis in die Stadt, in Straßen und Gassen – auf den Rückzugswegen der Dreißigtausend. Der Bahnhof war von den Blumenkindern eingenommen.

Zum Schluss ging es um „zig Tausend Mark“, um die Kosten der Abfallbeseitigung und um die Kosten für die Schadensregulierung. Einerseits verlief das Meeting friedlich, ohne Panik, ohne Sicherheitsprobleme, ohne Hektik, andererseits wurde dem Veranstalter (MAMA Frankfurt) der Vorwurf gemacht, seine Pflichten als Organisator gründlich versäumt zu haben.

Das British Rock Meeting war längst vorbei, die Normalität des Alltags hatte in Speyer wieder Einzug gehalten, da schnappte die Polizei einen Betrüger. Ein junger Mann aus Gießen, einer der Pop-Jünger, schaufelte ein Grab und „beerdigte“ ein Moped, mit dem er von Hanau nach Speyer knatterte, um das Festival zu erleben.

Allerdings war die „Huddl“ so stark beschädigt, dass er sich nicht traute, die Maschine wieder zurück zu bringen. Er dachte, wenn ich das Moped verschwinden lasse, quasi für immer und ewig, dann melde ich einen Diebstahl bei der Polizei und die Versicherung wird dem Eigentümer den Schaden ersetzen. Leider, leider ging dieser Plan nicht auf. (Schluss)
Quellen: Speyerer Tagespost, September 1971; Die Rheinpfalz - Ausgabe Speyer, September 1971

12.09.2011


Einwurf

Es ging auch mal gewaltfrei...

Von Gerhard Cantzler

Es ist schon gut, wenn man sich ab und zu die Zeit nimmt, sich zu besinnen. Das gilt auch, wenn wir in diesen Tagen daran denken, dass es gerade vierzig Jahre her ist, dass sich am Speyerer Altrheinufer über 30.000 Rock- und Popfans aus ganz Europa zu einem unvergesslichen musikalischen Wochenende versammelten (der SPEYER-KURIER lässt dieses Ereignis in einem mehrteiligen Bericht gerade wieder lebendig werden) Und als wir uns jetzt in der Redaktion unter dem Rubrum “Wisst ihr noch?” an dieses Ereignis erinnerten und jeder seine eigenen Geschichte aus dem Gedächtnis hervorkramte, da fiel uns plötzlich etwas auf, was wir Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser nicht vorenthalten möchten.

Es war die vorbildliche Gewaltlosigkeit dieser Tage am Speyerer Rheinufer, die uns auffiel. Außer ein paar Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz - heute würde man sagen, es wurde hier und da ein Joint geraucht, worüber sich heute niemand mehr aufregen würde - und am Ende ein gewaltiger Berg Abfall auf der “Stätte der Tat” zurückblieb, hatten Polizei und Ordnungsamt wenig Grund zum Klagen. Gut: Der eine oder andere Gast verrichtete seine Notdurft in den Hecken eines der Gärten an den Anmarschwegen - nicht gerade nett, nicht gerade hygienisch - aber vergleichen Sie das einmal mit den Berichten über derartige Veranstaltungen in unseren Tagen: Da rücken schon im Vorfeld ganze Hundertschaften von Bundes- und Bereitschaftspolizei an, um nach dem Motto “nicht der Förster, sondern die Angst vorm Förster hütet den Wald” handgreifliche Auseinandersetzungen schon im Keim zu ersticken, was dann am Ende dennoch oft genug nicht gelingt. Da werden bei Einlasskontrollen als Waffen verwendbare Gegenstände in großer Menge sichergestellt - sicher nicht, um darauf Musik zu machen - und da muss inzwischen schon der Alkoholkonsum, der oft genug exzessivste Formen annimmt, von vorne herein verboten werden.

Was ist in diesen vierzig Jahren in unserer Gesellschaft geschehen, dass Gewalt und exzessiver Alkoholmissbrauch bei uns fast schon zum Alltag gehört?

Diese Gesellschaft sind wir alle, jeder einzelne von uns. Und deshalb sollten wir uns an Events erinnern wie das Rock und Pop-Festival vor vierzig Jahre - nicht um in nostalgischen Erinnerungen zu schwärmen, sondern um zu bedenken, dass eine solche Veranstaltung auch ohne Gewalt und ohne “Suff” “über die Bühne” gehen kann - und dabei vielleicht sogar noch Spaß machen kann, so wie den Freaks vor vierzig Jahren...

Jubiläumsgast in Salierschau

v.l.n.r.: Werner Schieneller, Vorsitzender des Stiftungsvorstandes, Ehepaar Ursel und Klaus Demel, Tochter Kerstin Demel und Kuratorin Sabine Kaufmann.

Historisches Museum der Pfalz begrüßt 100.000sten Besucher

"Das ist ja eine Überraschung", freute sich Klaus Demel aus Heddesheim als er heute als 100.000ster Besucher der Ausstellung "Die Salier. Macht im Wandel" begrüßt wurde. "Wir kennen das Historische Museum der Pfalz schon seit vielen Jahren und sind immer interessiert an großen Ausstellungen in der Region." Die Salierschau wolle er heute zusammen mit Ehefrau Ursel und Tochter Kerstin anschauen.

Noch bis zum 30. Oktober haben Besucher die Gelegenheit im Historischen Museum der Pfalz anhand seltener Originale aus dem 11. und 12. Jahrhundert die Zeit der salischen Herrscher nachzuerleben. Dann kehren die kostbaren Exponate zurück an ihre Heimatstandorte wie dem Vatikan, nach Cambridge, Lucca, Lüttich, Basel, Bremen, Goslar oder Köln. "Wir freuen uns sehr über das große Interesse unserer Besucher an der Salier-Schau und möchten uns mit der Begrüßung unseres Jubiläumsgastes stellvertretend bei all unseren Gästen und den vielen Reisegruppen herzlich bedanken", erklärte Kuratorin Sabine Kaufmann.

Als nächstes Ausstellungsprojekt zeigt das Historische Museum der Pfalz die Ausstellung "Ägyptens Schätze entdecken. Meisterwerke aus dem Ägyptischen Museum Turin".  Historisches Museum der Pfalz Speyer, Foto: Peter Haag-Kirchner, Hist. Museum

22.09.2011


GoGreen-Zertifikat für Sparkasse Speyer

Jörg Bahls (l.) und Klaudia Lassota (r.) von der Deutschen Post überreichen das GoGreen-Zertifikat an Uwe Geske (2.v.l.) und Stefan Stark von der Kreis- und Stadtsparkasse Speyer.
Seit Juli letzten Jahres versendet die Kreis- und Stadtsparkasse Speyer ihre Post Co2-neutral. Jährlich sind dies weit über 250.000 Briefsendungen, die durch die Deutsche Post klimafreundlich verschickt werden. Allein im letzten Jahr kompensierte das Kreditinstitut damit insgesamt weit über 5 t CO2 durch GOGREEN Produkte und Services. Lobende Worte, ein herzliches Dankeschön und das GoGreen-Zertifikat überbrachte Jörg Bahls, Niederlassungsleiter der Deutschen Post an Uwe Geske, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse.

"Als regionale Sparkasse, die nicht nur bei Geld- und Wertpapieranlagen nachhaltig berät, sind wir sehr stolz darauf, unseren Kunden diesen zusätzlichen klimaneutralen Service ohne Mehrkosten zu bieten und so einen eigenen und langfristigen Beitrag zum Klimaschutz leisten zu können", betont Geske. Für die Sparkasse ist der klimaneutrale Versand mit dem Service GOGREEN der Deutschen Post ein wichtiger Bestandteil ihrer Nachhaltigkeits-Maßnahmen. Daneben setzt das Kreditinstitut etwa auf die Reduzierung des Energie- und Trinkwasserverbrauchs, die Nutzung von Papier aus verantwortungsvoller Waldbewirtschaftung sowie Fahrzeuge mit geringem Co2-Ausstoß.

Hintergrund:
Bei GOGREEN -Sendungen werden die Co2-Emissionen von der Übergabe der Sendungen über den Transport bis zur Auslieferung vollständig ausgeglichen. Für diesen Ausgleich setzt die Deutsche Post Emissionsgutschriften aus international anerkannten Klimaschutzprojekten ein. Mit dem Klimaschutzprogramm werden beispielsweise eine Wasserkraftanlage in Brasilien, ein Biomassekraftwerk in Indien oder die Stromproduktion mit Windenergie statt mit Kohlekraftwerken in China unterstützt. „Mit unseren Produkten und Services bieten wir sowohl Privat- als auch Geschäftskunden die Möglichkeit, ihren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten", erläutert Jörg Bahls, Niederlassungsleiter der Deutschen Post, den Erfolg von GoGreen. Um den Co2-Ausstoß im eigenen Unternehmen zu reduzieren, arbeitet das Logistikunternehmen an der Optimierung seiner Luft- und Bodenflotten sowie an der Entwicklung innovativer Technologien. Bis zum Jahr 2020 soll so der Co2-Ausstoß des Konzerns pro verschicktem Brief, pro transportiertem Container und pro genutztem Quadratmeter Fläche um 30 Prozent gesenkt werden.
KREIS- UND STADTSPARKASSE SPEYER, Öffentlichkeitsarbeit

13.09.2011


“Brillen Hammer” vorne...

Brillantere Sicht durch i.Scription Technologie

von Gerhard Cantzler

Sie stellt einen wahren Quantensprung bei der Verbesserung der optischen Anpassung der Brille an die Augen dar: Die i.Scription-Technolgie, die jetzt der führende deutsche Brillenhersteller Zeiss zur Steigerung der Präzision seiner Brillengläsern auf den Markt bringt. Bei der Entwicklung dieser neuartigen Technologie wurde das Oberkochener Traditionsunternehmen von den Brillen-Experten des Speyerer Fachgeschäftes “Brillen Hammer” unterstützt, die quasi die Rückkopplung des neuen Systems an die Praxis - also an die vielfältigen unterschiedlichen Erfordernisse an die Brillengläser herstellten.

Kein Wunder, dass die Niederlassung von “Brillen Hammer” im Speyerer Cura-Center weltweit zu den ersten Brillengeschäften zählte, die für die Vermessung der Augen und die Ermittlung der notwendigen Korrektur-Werte nicht mehr das bislang übliche, oft langwierige Annäherungsverfahren in maximal 0,25 Dioptrien-Schritten benutzte, sondern dazu den neuen i.Profiler, das Herzstück der i.Scription-Technologie einsetzte.

Mit dem i.Profiler werden die Augen in einer nur Millisekunden dauernden Infrarot-Messung - der innovativen Wellenfront-Technologie - nicht nur auf die typischen Augenfehler wie Kurz- oder Weitsichtigkeit untersucht, sondern es wird darüber hinaus das individuelle Profil des jeweiligen Auges erhoben. Die so gewonnenen Analysedaten, die Korrekturen im 0,01 Dioptrien-Bereich erlauben, werden in ein aufwändiges Rechnerverfahren übersetzt, aus dem dann - in Verbindung mit den Ergebnissen der klassischen Augenprüfung - die Brillengläser gefertigt werden, die in ihrer individuellen Passgenauigkeit alles bisher Gekannte in den Schatten stellen.

Für den Verbraucher führt diese neue Technologie zu einem klareren, schärferen und dadurch entspannteren Sehen - Farben werden in neuer Brillanz - lebendig und intensiv - wahrgenommen. Und das beste: Die Sehfähigkeit in der Nacht, bei schwierigen Lichtverhältnissen oder bei entgegen kommenden Fahrzeugen mit blendenden Scheinwerfern wird optimiert.

Für Frank-Andreas Hammer, Geschäftsführer von “Brillen Hammer” waren die Vorteile dieser neuen Technologie für seine Kunden so überzeugend, dass er sich gleich im ersten Schritt für die Ausrüstung seiner sechs Brillen-Geschäfte in der Vorderpfalz mit der innovativen i.Scription-Technologie entschloss und damit zu den ersten 600 von gut 12.000 Optik-Läden in Deutschland mit dieser Technologie überhaupt zählen.

09.09.2011


Mit neuen Trikots auf Punktejagd

Sparkasse Speyer versorgt 10 Jugendmannschaften

"Holt euch eure Trikots", unter diesem Motto hatte die Kreis- und Stadtsparkasse Speyer im März zum 6. Mal in Folge Kinder- und Jugendmannschaften aus den fünf olympischen Ballsportarten Fußball, Handball, Basketball, Volleyball und Hockey aufgerufen, sich um insgesamt 10 komplette Trikotsätze zu bewerben. Die Gewinner stehen jetzt fest. Sie wurden unter den 56 Bewerbungen gezogen.

"Es gehört zur Geschäftsphilosophie der Sparkasse Speyer, sich in allen relevanten Bereichen des gesellschaftlichen Lebens vor allem auch für die jungen Menschen in der Region zu engagieren", betont Vorstandsmitglied Uwe Wöhlert, bei der Übergabe der Trikotsätze. Wöhlert weiter: "Mit unserer Trikot-Aktion möchten wir das Engagement der Vereine in Speyer und dem südlichen Rhein-Pfalz-Kreis würdigen, denn Sport und insbesondere der Vereinssport verbindet die Menschen in unserer Region. Die Begleiteffekte des Sports, Kinder in ihrer Bewegung zu fördern, aber auch Teamgeist, Leistungsbewußtsein, "fair play" und Sozialbindungen sind wichtige Eigenschaften, die Kinder und Jugendliche im Sport lernen und die wir gerne mit unserer Trikot-Spende fördern möchten. Sportförderung im Breiten-, Schul-, Vereins- und teilweise Spitzensport durch die Sparkasse Speyer ist daher seit vielen Jahren ein wichtiger Teil unseres vielfältigen Gesellschaftlichen Engagements", bekennt Wöhlert.

Im Einzelnen spielen ab der kommenden Saison folgende Teams in neuem Outfit, bestehend aus Trikots in den gewünschten Vereinsfarben, Hosen und Socken. Zusätzlich gibt es je eine große Teamtasche sowie einen guten Spielball für die jeweilige Sportart.

Die Gewinner 2011

Fußball:
ASV Harthausen (D-Jugend)
FV 1920 Dudenhofen (U 11 Mädchen)
ASV Waldsee (C-Jugend)
JSG Römerberg (B-Jugend)
FC Speyer 09 (B2-Jugend)
Spvgg Rot-Weis Speyer ( G-Jugend)

Handball:
TG Waldsee (weibl. A-Jugend)

Basketball:
SG Towers (U10 männlich)

Volleyball:
TSV Speyer (weibl. D/E-Jugend)

Hockey:
HC Blau-Weiß Speyer (Mädchen C)


KREIS- UND STADTSPARKASSE SPEYER, Foto: sim

23.09.2011


Sparkasse Speyer: Vorstandsteam ist wieder komplett

(v.r.n.l.): Uwe Geske (Vorstandsvorsitzender), Steffen Reinemund, Michael Bug, Manfred Schäfermeier und Uwe Wöhlert (Vorstandsmitglied).

Steffen Reinemund (32), Leiter Direktion Firmenkunden/ Gewerbekunden, wurde zum stellvertretenden Vorstandsmitglied der Kreis- und Stadtsparkasse Speyer ernannt. Er nimmt vom 1. Oktober 2011 an die bisher vakante Position ein und komplettiert damit die Vorstandsriege an der Seite von Uwe Geske (Vorstandsvorsitzender), Uwe Wöhlert (Vorstandsmitglied) und den beiden Stellvertretern Manfred Schäfermeier (Leiter Direktion Recht) und Michael Bug (Leiter Direktion Privatkunden).

"Mit Steffen Reinemund wurde eine engagierte Führungspersönlichkeit und ein versierter Finanz-Experte mit bemerkenswerter Qualifikation, hervorragender Expertise im Bereich Firmen- und Gewerbekunden und strategischer Weitsicht vom Verwaltungsrat der Sparkasse für diese verantwortungsvolle Aufgabe bestellt", kommentiert Uwe Geske, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse, die Berufung. Geske: "Steffen Reinemund besitzt unser uneingeschränktes Vertrauen. Wir freuen uns darauf gemeinsam mit ihm für die Kunden der Sparkasse und für die Region weiterhin erfolgreiche Arbeit zu leisten. Damit bleiben wir in allen Finanzfragen mit Vorstandskompetenz für unsere Kunden vor Ort präsent".

Der besonderen Verantwortung einer regional orientierten Sparkasse ist sich Reinemund bewusst. "Ich werde meinen Beitrag dazu leisten, die Sparkasse Speyer als innovativen und modernen Finanzpartner weiterzuentwickeln", verspricht Reinemund und ergänzt "denn Kontinuität, Kompetenz, Verlässlichkeit, Fairness und Qualität werden auch künftig das Partnerschaftsprinzip der Sparkasse Speyer kennzeichnen". KREIS- UND STADTSPARKASSE SPEYER, Öffentlichkeitsarbeit http://www.sparkasse-speyer.de 

26.09.2011