Erdölbohrungen im Kreis sollten gestoppt werden
Landratskandidat Weinacht solidarisiert sich mit
Otterstadter Bürgern
Otterstadt- Der Landratskandidat Elias Weinacht
nahm am Donnerstag an einer Informationsveranstaltung der
"Interessensgemeinschaft Kein Öl in Otterstadt" und des BUND teil.
Das Thema bewegt die Bürgerinnen und Bürger in Otterstadt bereits
seit Jahren. "Ich danke den vielen engagierten Bürgerinnen und
Bürgern in Otterstadt, die sich gegen diese Erdölbohrungen
aussprechen.
Klar ist: Diese Bohrungen sind eine massive Belastung für Mensch
und Umwelt. Die Bürgerinitiative und der BUND haben eine Vielzahl
von sachlichen Argumenten aufgezählt, warum diese Bohrungen nicht
stattfinden dürfen. Dabei spielen der Lärmschutz, die
gesundheitlichen Risiken für die Menschen, die massive Versiegelung
von Ackerland und der potentielle Verlust von Vernetzungslinien und
somit Biodiversität für mich eine herausragende Rolle. Ich teile
die vorgetragenen Argumente gegen die Erdölbohrungen und
solidarisiere mich mit den Bürgerinnen und Bürgern, die sich gegen
die Erdölbohrungen aussprechen." Zumindest das könne ein
Landratskandidat tun.
07.02.2017
Hochwassersicherer Campingplatz entsteht auf der Kollerinsel
Brühl/Otterstadt- .... am beliebten
Kollersee herrschte wieder einmal großer Andrang. Leider sind die
geringe Anzahl an Parkplätzen und die fehlenden Toiletten ein
permanentes Ärgernis ... < So oder ähnlich lautete das
Fazit wenn in den vergangenen Jahren über die Halbinsel berichtet
wurde: .
Mit dem Neubau eines hochwassersicheren Campingplatzes gehören
diese Mängel endlich der Vergangenheit an. Der Parkplatz wurde von
bislang rd. 70 auf rd. 400 Stellplätze erweitert, was auch an
heißen Ferienwochenenden ausreichend sein sollte. Das Ärgernis,
dass sich bislang viele Strandgäste 'in die Büsche geschlagen
haben' ist ab 2017 vorbei. Der Campingplatzbetreiber wird ab der
Saison 2017 für die Strandbesucher eine öffentliche Toilettenanlage
zur Verfügung stellen. Mit dem Bau eines 'Strand-WC' wird sich die
Hygienesituation ab 2017 am Kollersee wesentlich verbessern, eine
erfreuliche Neuerung - vielleicht die Wichtigste. Der Campingplatz
versichert, dass man lediglich die Betriebskosten verrechnen
wird.
Schöne Lage, sauberes Wasser & vielfältige
Freizeitaktivitäten
Wie fast jeder See bietet auch der Kollersee einen herrlichen
Rundblick. Baden, Wassersport, Segeln und Campen, das sind die
Freizeitmöglichkeiten, die auf der Kollerinsel gleichzeitig
genutzt werden. Vor allem an den Wochenenden pilgern unzählige
Badegäste sowohl aus Baden-Württemberg als auch Rheinland-Pfalz an
den Kollersee, um sich im Badegewässer eine Abkühlung zu gönnen.
"Gute Qualität" meldet ein blaues Zeichen auf dem Schreiben des
Gesundheitsamtes des Rhein-Neckar-Kreises, das in einem Glaskasten
an der Zufahrt aushängt. Damit entspricht der See all den strengen
Anforderungen der Badegewässerverordnung Baden-Württemberg und den
Vorgaben der Europäischen Union.
Das neue Freizeitareal 'Inselcamping Kollersee Brühl'
bietet Verleihmöglichkeiten für Fahrräder & Stehpaddelbretter,
sogenannte Stand Up Paddle Boards, abgekürzt SUP. Indira Ute
Holzmann ist nicht nur studierte Betriebswirtin und für das
Rechnungswesen des Betriebes verantwortlich sondern managt auch die
SUP-Station 'Soul Surfin'. Mit entsprechendem Coaching sind bereits
nach kurzer Zeit kleinere Touren entlang des sich rd. 5 km bis zum
Rhein erstreckenden Seeufers, in die Buchten und um die kleinen
Inseln möglich. Ab 2017 wird Indira Holzmann, wie der Vorname
bereits vermittelt, auch 'Yoga an Land und auf dem Wasser (den SUP
Boards) anbieten.
Neben dem gemütlichen und höchst gesunden Stehpaddeln (weil
nahezu alle Muskeln schonend aktiv sind) vertragen sich
entspannende Freizeitaktivitäten wie Baden, Segeln oder Kanu fahren
perfekt. Nicht akzeptabel sind Reiter oder Modellrennboote
die mit teilweise 50 km/h an Schwimmern vorbei rasen. Der Betreiber
wird in Kürze mit Hinweisschildern auf geregelte und eher
ungeregelte Strandabschnitte hinweisen.
Künftig wird es auch nicht mehr notwendig sein, seine Getränke
mühsam vom Parkplatz an den Strand zu schleppen. Der Camping baut
bis zum Frühjahr ein Bistro das neben 'Finger-food' auch Pizza, Eis
und die üblichen Getränke anbieten wird.
Einige 'technische' Daten:
Lage: 
Linksrheinisch über Otterstadt ganzjährig erreichbare Halbinsel,
jedoch auf der Gemarkung der 'Hufeisengemeinde' Brühl, die 'ihre'
Insel bereits im Ortsmotto führt, nämlich 'links & rechts des
Rheins'. Der Platz liegt knapp 1 km von der Rheinfähre und dem
dortigen Pferdehof 'Kollerinsel Pferdeland' entfernt. Von
Otterstadt sind es nur 3 km, nach Speyer 7 km.
Die 'Zivilisation' kommt von der Pfalz
Ohne die Pfälzer müsste die badische Halbinsel auf Strom &
Wasser verzichten, denn alle Versorgungsleitungen kommen über
Otterstadt. Die Pfälzer Versorgungsbetriebe und der Einzelhandel
dürfen sich in den kommenden Jahren über einige Mehreinnahmen
freuen.
Pfälzer und Kurpfälzer machen's möglich
Ein Staatsvertrag zwischen den Ländern Baden-Württemberg und
Rheinland-Pfalz hat den Bau der hochwassersicheren Warft erst
möglich gemacht, sodass ab 2002 - im Rahmen der Ausbaggerung am
Kollersee - das heutige Gelände aufgeschüttet wurde. Ziel beider
Länder war es, die Umgebung am Kollersee zu renaturieren und die
vielen am Ufer verstreuten, mehr oder weniger 'wilden'
Campingplätze an einem Platz zusammen zu führen.
Anstatt kommunalem Camping private Investoren
Ursprünglich wollten die Gemeinden Brühl & Otterstadt
einen Campingplatz gemeinsam bauen & betreiben. Im Mai 2014 hat
das Land Baden-Württemberg, der Eigentümer der Halbinsel (vertreten
durch den Amtsleiter Müller und seinen Stellvertreter Baumann), mit
zwei Investoren einen Pachtvertrag abgeschlossen. Basis dieses
Vertrages war wiederum ein Zusammentreffen des Brühler
Bürgermeister Dr. Ralf Göck mit dem Organisator und heutigem
Geschäftsführer Günther Schmitt-Köhler aus dem Jahre 2009. Fünf
Jahre der Planung hat es gebraucht bis Schmitt-Köhler, einer von
insgesamt 4 Gesellschaftern, 2014 den Pachtvertrag unterzeichnen
konnte. Ohne die Unterstützung des Landes und insbesondere des
Bürgermeisters Dr. Göck sowie die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit
dem Brühler Gemeinderat wäre der Platz nicht entstanden, lobt
Schmitt-Köhler die positive Zusammenarbeit mit den Behörden.
Naturschutz
Auch die Zusammenarbeit mit Naturschutzbehörden, insbesondere
mit dem NABU und dem Reptilienspezialisten Peter Sandmaier, war
sehr kooperativ, wenn auch kostspielig. Nachdem vorher auf dem
Plateau nur 18 'amtlich registrierte' Eidechsen lebten, dürften es
derzeit das Zehnfache sein, weil die in 2014 & 2015 neu
gebauten 15 Eidechsenhügel und Totholzhaufen ideale Bedingungen für
die Kleinreptilien darstellen. Auch Hasen erfreuen sich an frisch
gepflanztem Grünzeug und Käuze und Eulen machen Jagd auf Mäuse. Die
Befürchtungen der 'Grünen Liste Brühl' in Bezug auf eine negative
'Naturbilanz' auf dem Campingplatz waren - aus Sicht des Betreibers
- unbegründet. Die Konzentration der bislang um den Altrheinarm
angesiedelten Vereine sowie die Verbesserung der hygienischen
Verhältnisse dienen eindeutig zum Vorteil der Umwelt. Auch die
ungeregelte Müllentsorgung, die in der Vergangenheit für unschöne
Müllansammlungen sorgte, versucht der Betreiber künftig zu
verhindern und wird hierzu auch vor Anzeigen nicht
zurückschrecken.
Das 'Biotop' in welches das komplette Oberflächenwasser des
Platzes abgeführt wird hat einen explosionsartigen Aufschwung
genommen. Während es früher nur eine hüfthohe 'Krüppelvegetation'
gab gibt es nun mannshohe Sträuche. Die ansässigen Ringelnattern
und auch Störche erfreuen sich an den Hunderten von Fröschen und
Kröten die sich hier wohl fühlen.
Platzkapazität
Mit insgesamt knapp 180 Platzparzellen zählt der Platz
zum Mittelfeld deutscher Campingplätze. 42 Blockhäuser (davon 2 in
der Vermietung) 12 Mobilheime (davon 6 in der Vermietung) sowie rd.
120 Wohnwagen (davon 2 in der Vermietung) geben ein harmonisch
abgerundetes Gesamtbild. Drei rustikal-luxuriöse Safarilodgezelte
dienen im Rahmen des 'Glamping' (ein Wortspiel aus Glamour &
Camping) der Vermietung. In 2017 kommen zur Vermietung noch 2
'Schlaf-Fässer' sowie 2 Schäferwagen hinzu.
Parkplatz
Die aktuelle Parkfläche für 400 PKW wird ab 2017 um etwa 30
Stellplätze für Wohnmobile erweitert. Dass die Bau- und
Unterhalts-Investitionen über ein moderates Parkentgelt wieder
herein kommen müssen ist verständlich. Der Betreiber versichert,
dass man auch hier 'auf dem Teppich' bleiben wird.
Gebäude
Es steht bereits das Technikhaus in welchem Ende
September zwei große Pumpen angeschlossen werden. Die Spezialpumpen
versorgen den Platz mit Frischwasser bzw. saugen das Abwasser über
eine Vakuumanlage ab. Eine andere, kostengünstigere Bauweise
war auf dem Platz leider nicht umsetzbar. Sobald die Pumpen im
Technikhaus sitzen wird dessen Vorderfront zugemauert.
Neben dem weißen Technikhaus stehen zwei kleine, graue
Blockhäuser die als Lager und Mini-Werkstatt dienen. Der
Platz nutzt zudem einen originellen Hanomag-Oldtimer als rollenden
Werkstattwagen.
Für das neue Sanitärgebäude war bereits das das
Richtfest für die verschiedenen Baufirmen, die sowohl aus dem Raum
Speyer kommen sowie auch aus dem Badnerland.
Das Bistro mit kleinem Biergarten kommt voraussichtlich
als Fertigmodul von der Firma 'Elsässer Holzbauwerte' aus
Mannheim.
Die öffentliche Toilette wurde als Fertigelement bestellt
und im Frühjahr 2017 angeliefert.
Das Thema Bauverzögerung
... war leider ein ständiger und auch teurer Begleiter.
Im Juni waren mehr als 1,5 km offene Gräben mit bis zu 1,40 Meter
Tiefe randvoll mit Wasser gefüllt. Mit einem schmalen Kanu hätte
man den Platz durchaus befahren können. Die notwendigen
Auspumparbeiten dauerten insgesamt mehrere Tage, weil zeitweise,
kaum ausgepumpt, neuer Dauerregen wieder für unbestellte
Nachfüllung sorgte. Fast noch schlimmer als das Abpumpen waren die
nachrutschenden Grabenränder. Auf dem durchnässten Boden war zudem
zeitweise jegliches Arbeiten mit Maschinen unmöglich.
Weil Deutschlands Handwerker ausgebucht sind, gestalteten
sich Terminverschiebungen extrem schwierig. Erschwerend
kommt hinzu, dass die einzelnen Gewerke ineinander greifen, was
bedeutet dass gewisse Folgearbeiten erst nach Vollendung der
Vorarbeiten möglich sind - ein negatives 'Perpetuum mobile'. Kein
Wunder, dass nicht nur die Baufirmen und Schmitt-Köhler genervt
waren, sondern auch die Blockhauseigner die auf einen Sommer mit
Strom- und Wasseranschluss gehofft hatten. Positiv daran: Viele
erkannten dass einiges was als selbstverständlich angesehen wird,
keineswegs selbstverständlich ist! Bei allen Verzögerungen, im
Vergleich zum Berliner Flughafen war der Platz 'quasi' im
Zeitplan.
An der professionellen Planung des Tiefbaus inkl. der
Verlegung der Versorgungsleitungen hat die 'MVV Regioplan' in
Mannheim maßgeblichen Anteil. Der Geschäftsführer Dr. Alexander
Kuhn hat zusammen mit seinem Bauchef Ing. Rainer Gehrig gute Arbeit
geleistet. Den Beiden sind Einsparungen im mittleren 5-stelligen
Bereich zu verdanken.
Ausführende Erdarbeitsfirma war Fa. 'Becker
Landschaftsbau' aus Zuzenhausen. Becker gewann die Ausschreibung
der MVV was sich im Nachhinein als eine sehr gute Auswahl
herausstellte. Ebenfalls positiv hervorzuheben ist 'Fa. Izgec
Elektrotechnik' aus Speyer und der Leitungsspezialist 'BO-Technik'
aus Heilbronn. Mit allen Firmen und deren Mitarbeitern gestaltete
sich die Zusammenarbeit mehr als sehr zufriedenstellend. 'Wie man
in den Wald hinein schreit, so kommt's zurück' umschreibt
Schmitt-Köhler die rundum harmonische Zusammenarbeit, selbst an den
zahlreichen 'Katastrophentagen'.
An die komplette Konzeption eines 'Campingplatzes auf der grünen
Wiese' wagen sich wenige Architekten. Nach fünf vergeblichen
Anläufen mit dem Resultat 'zu komplex' fand sich mit dem
Architekturbüro Thorsten & Günter Bellemann in Rauenberg
Sohn & Vater die das Vorhaben planten und die Erstellung
einiger Gebäude auch in Eigenregie durchführten. Sehr hilfreich war
die Einbeziehung des deutschen 'Campingpapstes' Prof. Dr. Heinrich
Lang aus Tübingen als Gutachter, der dem Platz auch
weiterhin als Berater zur Seite steht.
Über das Thema 'Banken' breiten wir ein höfliches, wenn
auch zähneknirschendes Netz des Schweigen. Schmitt-Köhler, selbst
gelernter Banker und Betriebswirt, sieht für Kleinbetriebe und den
Mittelstand künftig extreme Probleme bei Finanzierungen und dies
selbst dann wenn diese mit einem hohen Anteil von Eigenkapital
hinterlegt sind. Text: Inselcamping Kollersee Brühl; Foto:
dak
25.09.2016
Ein Campingplatz entsteht auf der Kollerinsel - Bilderalbum
Bildhauer Siegfried Keller renoviert Bildstock von 1731
Waldsee- Nach monatelanger Arbeit an dem 1731 aus
gelbem Sandstein geschaffenen Bildstock ist dieser nun wieder an
seinen ursprünglichen Standort in die Berliner Straße in Waldsee
zurückgekehrt.
Der "wandernde Bildstock", hatte seit seiner Errichtung im Jahr
1731 immer wieder wechselnde Standplätze und hatte durch die Umzüge
und äußere Einflüsse schwer gelitten.
Teile wie der Säulenschaft waren beim Umzug wohl zerbrochen und
wurden 1962 unfachmännisch in Beton mit rostenden Eisenankern
versetzt.
Siegfried Keller hat alle Einzelteile von Grund auf in vielen
Arbeitsstunden renoviert.
Rostige Eisendübel wurden entfernt, Risse "vernagelt",
Fehlstellen ergänzt und einen neuen Säulenschaft mit einer sog.
"Entasis", einer Säulenschwellung angefertigt.
Auch Schusslöcher an der kleinen Madonnenfigur wurden
geschlossen.
Eine neue
Basisplatte und das Sichtbarmachen der unterschiedlichen
Beschriftungen im Sockelbereich lassen den "wandernden Bildstock",
wieder stolz als sichtbares Zeichen für gelebten Glauben der
Waldseer Ahnen auf sich aufmerksam machen.
Text und Foto: Siegrief Keller
17.09.2016
Spannung pur beim 63. Internationalen Altriper Sandbahnrennen
Packende Zweikämpfe und brenzlige Situationen im "Altriper
Ei"
bk.Altrip- Nach einem Jahr Pause war es wieder
so weit – in Altrip wurde das Rennen um den „Goldenen Römer“
ausgefahren. Bei herrlichstem Wetter waren etwa 6.000
Zuschauer gekommen, um spannenden Rennsport zu sehen. Eine
tatkräftige Mannschaft unter der Führung des langjährigen 1.
Vorsitzenden, Karl-Martin Gensinger, hat auch in diesem Jahr wieder
viel Freizeit geopfert, um alles aufs Perfekteste
vorzubereiten.
Mit am Start waren die besten internationalen Gespanne sowie
nationale Solo- und Seitenwagen. Veranstalter war wie immer der MSC
Altrip, der unter großen Anstrengungen die Bahn auf den neuesten
Stand gebracht hatte. Und diese Bahn stand 1a da – das bestätigten
alle Fahrer.
An politischer Prominenz waren anzutreffen der Landrat des
Rhein-Pfalz- Kreises Clemens Körner, der Landtagsabgeordnete
Johannes Zehfuß und der Verbandsbürgermeister Otto Reiland.
Bei der Fahrervorstellung bekam jeder Teilnehmer eine
Flasche Altriper Kurvekratzer überreicht – oder besser gesagt in
seinen Rennoverall gesteckt.
Im Vorfeld sprachen wir mit überaus sympathischen und
aufgeschlossenen Weltmeister 2015 Jannick de Jong, der zum ersten
Mal, aber sicher nicht zum letzten Mal in Altrip teilnahm. Um es
vorweg zu nehmen – er hatte im Anfang Schwierigkeiten, sich im
„Altriper Ei“ zurecht zu finden und kam in seinen ersten beiden
Läufen nur auf den vierten Platz. Dann jedoch gelang es ihm, zwei
Mal den zweiten Platz zu erreichen und damit konnte er am Rennen um
den „Goldenen Römer“ teilnehmen, wo er den dritten Platz
erreichte.
Eine Schrecksekunde gab es, als Markus Eibl mitsamt seinem
Motorrad über die Bande stürzte. Einige bange Sekunden vergingen,
bevor sich der Fahrer auf eigenen Beinen und dem Publikum winkend
zu Fuß auf den Weg zurück ins Fahrerlager begab.
Das Publikum war total begeistert und zufrieden mit diesem
hochklassigen Rennsport, der geboten wurde. Sicher freuen sich alle
auf den 15. Juni 2017, an dem das 64. Internationale
Altriper ADAC Sandbahnrennen stattfinden wird. Und wer dieses Jahr
nicht dabei war, hat wirklich etwas verpasst und sollte sich den
nächsten Termin am Besten schon jetzt in seinen Kalender eintragen.
Foto: pem
Sehen Sie im Anschluß die Ergebnisse der einzelnen Rennen:
.
27.05.2016
Vorbereitungen abgeschlossen
Großartiges
Starterfeld sorgt für Spannung
pm.Altrip- Nach einem Jahr Zwangspause findet
in diesem Jahr wieder das traditionelle Sandbahnrennen am 26. Mai
(Fronleichnam) in Altip statt. Insgesamt stehen 19 Rennen auf dem
Programm. Höhepunkt ist sicherlich der "Finallauf" um den goldenen
Römer.
Wie der Vorsitzende des MSC Altrip Karl-Martin Gensinger auf
einer Pressekonferenz mitteilte war eine große Kraftanstrenung
notwendig um die Rennbahn und die Sitzplätze wieder in einen
würdigen Zustand zu versetzen. 100 000 qm des Vereinsgeländes
mussten in Schuss gebracht werden. Hierzu und am Veranstaltungstag
waren und sind jede Menge Helfer notwendig. Es ist, so Gensinger,
heutzutage nicht immer einfach die Leute zu finden und zu
motivieren.
Für das Herrichten der Bahn wurden 150 Tonnen geriebener Sand
aus Albersweiler (Pfalz) angefahren, auf der Bahn verteilt und
festgewalzt.
Ohne das Engagement von Sponsoren und Spendern wäre eine solche
Traditionsveranstaltung nicht mehr möglich. Alleine für die
"Bahnrenovierung" musste der Verein 4.200 Euro
aufbringen. Hinzu kommen noch die Antritts- und Preisgelder
der Fahrer.
Dem MSC Altrip ist erneut gelungen, so Gensinger, ein ilustres
Starterfeld unter anderem mit dem amtierenden Weltmeister Jannik de
Jong aus den Niederlanden zu verpflichten. Weiterhin sind der
Sieger von 2014, Glen Phillips aus England, nationale Meister und
auch Newcomer am Start.
Bleibt nur dem MSC Altrip zu wünschen, dass das Wetter mitspielt
und tausende rensportbegeisterte Zuschauer die Bahn
säumen.
63. Int. Altriper ADAC Sandbahnrennen Fronleichnam
26.05.2016
Langbahn offene Veranstaltung
Int. Solo und Gespanne
B Solo und Gespanne
Zeitplan
TRAINING ab 9:00 UHR
RENNEN ab 13:30 UHR
Preise (bleiben
auch weiterhin familienfreundlich)
Erwachsene:
13,00 €
Ermäßigte
Karte:
7,00 €
(Schüler / Jugendliche bis 15 Jahre)
Kinder bis 12
Jahre:
frei
Tribünenkarte:
10,00 €
Nicht abgeholte Tribünenkarten gehen am Renntag ab 13:00
Uhr in den freien Verkauf.
Campingplatz
Zelt:
5,00 €
Campingplatz Caravan/
Wohnwagen: 10,00
€
Auf dem verfügbaren Campinggelände steht kein Strom- und
Wasseranschluss zur Verfügung
Hier die Starterlisten zum
ausdrucken:
Vorläufiges Starterfeld I-Solo 
Vorläufiges Starterfeld I-Seitenwagen 
Vorläufiges Starterfeld B-Solo 
Vorläufiges Starterfeld B-Seitenwagen 
19.05.2016
„Wo es raunt, geistert und spukt“
Geschichte und
Geschichtchen aus Altrip, Neuhofen,Waldsee und
Otterstadt
Altrip- So lautet der Titel eines 74-seitigen
Büchleins des Altriper Hobbyhistorikers Wolfgang Schneider, das
dieser Tage erschienen ist. Das reichlich mit aktuellen Farbfotos
versehene Bändchen ist nicht nur für „Erzähl-mir-was-Situationen“
von Kindern und Enkelkindern zum Vorlesen geeignet, sondern auch
für Erwachsene, die sich wieder einst gehörte Sagen und
Geschichten ins Gedächtnis rufen wollen. Neben bekannten
Sagen, wie „Die Hammelgeschichte von Waldsee“, „Die Männlein von
Altrip“, „Die weiße Frau von Neuhofen“ und „Die Otterstadter
Stickelspitzer“ , sollen auch vielfach „verschollene“
Geschichten sowie neuere Geschichtchen dem Vergessensein entrissen
werden. So etwa über den Wilddieb aus Neuhofen, der dem Kitschhut
begegnete oder die rostigen Nägel von ALTA RIPA, über die 200
bewaffneten „Neihöffer“ Bauern, die in Waldsee einfielen und eine
Hammelherde entführten und wie die Otterstadter Karpfenübergabe an
Schifferstadt einst tatsächlich war.
Die örtlichen Sagen und Geschichten gehören übrigens auch zum
Unterrichtsstoff der Grundschulen.
Die Publikation ist in einer Auflage von 500 Exemplaren ist in
den Bürgerbüros der Ortsgemeinden Altrip, Neuhofen, Otterstadt und
Waldsee der Verbandsgemeinde Waldsee erhältlich und kostet 8,00
Euro. Wolfgang Schneider
26.05.2015
Freie Demokraten müssen wieder in den Landtag einziehen
FDP-Kreisvorsitzender Konrad Reichert zum Direktkandidaten
im Wahlkreis 37 - Mutterstadt bestimmt
spk. Waldsee- Auf ihrer Mitgliederversammlung
in Waldsee wählten jetzt die Mitglieder des FDP-Kreisverbandes des
Rhein-Pfalz-Kreises ihren langjährigen Kreisvorsitzenden
Konrad Reichert aus Maxdorf einstimmig und in geheimer
Wahl zum Direktkandidaten für die Wahl zum nächsten
rheinland-pfälzischen Landtag im Wahlkreis 37, Mutterstadt am 13.
März 2016. Mit dem gleichen, überwältigenden Ergebnis wurde an
diesem Abend auch Marc Hauck, FDP-Vorsitzender des
Gemeindeverbandes Dannstadt-Schauernheim, zu Reicherts Vertreter
als B-Kandidat bestimmt.
Oberstes Ziel
der bevorstehenden Wahlen, so betonten Reichert und
Hauck bei dieser Gelegenheit übereinstimmend, sei
es, dass die FDP bei der Landtagswahl wieder in das Landesparlament
zurückkehre. Dafür wolle man sich in dem anstehenden Wahlkampf
gemeinsam und mit ganzer Kraft einsetzen. Reichert erinnerte daran,
dass die Liberalen von 1987 bis 2006 - insgesamt also 19 Jahre lang
- den verschiedenen Landesregierungen in Rheinland-Pfalz angehört
haben. Dabei sei es in dieser gesamten Zeit mit dem Land stetig und
ohne jeden Skandal aufwärts gegangen - zum Wohle der Bürgerinnen
und Bürger. Mit der absoluten Mehrheit der SPD hätten sich dann
aber die bekannten Probleme und die unsäglichen Geldverschwendungen
wie beim Nürburgring oder bei den Flugplätzen in Hahn und
Zweibrücken eingestellt.
Heute nun stehe das Land bei seiner Infrastruktur vor gewaltigen
Problemen : Mit Schlaglöchern übersäte Straßen, marode Brücken wie
in Ludwigshafen oder an der Schiersteiner Brücke in Mainz stünden
nur beispielhaft für eine verfehlte Politik. Denn gute und
funktionierende Verkehrswege seien die Grundvoraussetzung für eine
prosperierende Wirtschaft, betonte Reichert. Ohne gute Verkehrswege
gebe es keine wirtschaftliche Entwicklung, keinen Handel, und damit
keine zusätzlichen Arbeitsplätze, zeigten sich Reichert und Hauck
einig. Allein in Rheinland-Pfalz habe sich laut Rechnungshofbericht
2014 im kommunalen Verkehrsbereich ein Investitionsstau von über
800 Mio. Euro angehäuft, so Reichert weiter.
„Wenn wir uns für die Ganztagsbetreuung der Kinder in den Kitas
einsetzen, dann wollen wir, dass Beruf und Familie besser
miteinander vereinbar werden“, so Reichert mit Blick auf ein
anderes, drängendes politisches Thema. Gute und frühe Bildung sei
inzwischen eine wesentliche Voraussetzung für die Schaffung neuer
Arbeitsplätze. „Sonst macht alles andere nur wenig Sinn“, so
Reichert.
Unter Hinweis auf die in jüngster Zeit deutlich gestiegene Zahl
der Einbrüche im Kreisgebiet sowie der Zunahme von
Trickbetrügereien insbesondere gegenüber älteren Menschen wies der
Reichert darauf hin, dass es gerade im ländlichen Raum wichtig sei,
dass die Zahl der Polizeidienststellen nicht noch weiter
ausgedünnt, sondern eher wieder verstärkt werden müsse.
Auch ein vernünftiges Konzept für die Energiewende sei in
Rheinland-Pfalz derzeit noch nicht in Sicht. Die Grünen wollten
Wald abholzen lassen, um dort Windkrafträder aufzustellen. „Was für
eine „grüne“ Idee!“, wundert sich da der liberale Redner, der nicht
versäumen wollte, darauf zu verweisen, dass selbst wenn die
Windkrafträder im Pfälzer Wald genehmigt worden wären, es noch
lange kein Konzept dafür gegeben hätte, auf welchem Weg - über
welche Stromtrassen – die dort gewonnenen Energiemengen im Land
hätten verteilt werden sollen.
Ein weiteres Thema, das Reichert schon seit langem am Herzen
liegt, sind die Musikschulen in Rheinland-Pfalz. Immerhin war der
FDP-Kreisvorsitzende von 2006 bis 2014 als ehrenamtlicher
Kreisbeigeordneter im Rhein-Pfalz-Kreis für Kultur und Sport auch
für die Musikschulen zuständig und weiß, wovon er spricht, wenn er
mit Nachdruck davor warnt, bei solchen und ähnlichen Einrichtungen
die freiwilligen Leistungen der Kommunen zu kürzen oder gar ganz zu
streichen, nur weil der kommunale Haushalt hochgradig defizitär
ist. „Musikunterricht wirkt sich bei Kindern überaus positiv auf
ihre künftige Entwicklung und ihr Leistungsvermögen aus“,
unterstrich Reichert. Das belegten viele Studien und auch im
Abschlussbericht der „Enquete-Kommission Kultur“ vom 11. Dezember
2007 sei auf diesen Zusammenhang ausführlich hingewiesen worden.
„Wenn wir die beste Bildung für unsere Kinder wollen, ist es
dringend notwendig, neben vielen anderen Maßnahmen im
Bildungsbereich auch die öffentlichen Musikschulen so zu stärken,
dass keine Aufsichtsbehörde von den Kommunen verlangen kann,
öffentliche Musikschulen in ihrem Bildungsauftrag zu beschneiden“,
so Reichert.
Auch die Berufliche Bildung müsse gestärkt und in ihrem
Stellenwert der akademischen Bildung gleichgestellt werden,
forderte Reichert. „Unsere Gesellschaft braucht nicht allein
akademische, sondern ebenso dringend auch berufliche Fachkräfte“.
Deshalb müssten die Berufsbildenden Schulen gestärkt und besser
ausgestattet werden. Nicht zuletzt deshalb fordere die FDP ein
„Schulfreiheitsgesetz“, durch das die Schulen Budgethoheit
erhalten, um mehr Lehrer selbst auswählen und auch selbst über die
schulische Ausstattung entscheiden zu können. „Individuellere
Gestaltungsspielräume der Schulen fördern nämlich deren Qualität
und ermöglichen es ihnen, thematische Schwerpunkte für ein besseres
Unterrichtsangebot zu setzen“, zeigte sich Reichert überzeugt.
Schließlich kam Reichert auch auf das aktuell heiß diskutierte
Thema der Vorratsdatenspeicherung zu sprechen und warnte davor,
dadurch die gesamte Bevölkerung kollektiv zu „potentiellen
Verbrechern“ zu stempeln. Über das Sammeln solcher Daten seien in
der Vergangenheit noch keine Verbrechen verhindert oder
Aufklärungsquote erhöht worden, so Reichert. Diese Tatsache könne
auch nicht durch den Hinwies beschwichtigt werden, dass heute in
unserer modernen Kommunikationsgesellschaft noch weit mehr Daten
gespeichert würden. Reichert plädierte deshalb dafür, viel mehr
dazu beizutragen, dass die massenhaften Datenspeicherungen in den
neuen Medien verhindert werden - sei es durch entsprechende
Gesetze, durch noch frühere und bessere Aufklärung oder durch die
Unterstützung und Förderung der Entwicklung geeigneter Techniken
und Software-Systeme.
Grundsätzlich gelte hier für die Liberalen, dass das
informationelle Selbstbestimmungsrecht der Menschen unangetastet
bleiben müsse.
Am Ende seines mit viel Beifall bedachten Referats kam Reichert
noch auf den Zustand der Kommunalen Selbstverwaltung zu sprechen,
die er durch den enormen Anstieg der Verschuldung und durch die
Übertragung immer weiterer Aufgaben auf Städte und Gemeinden durch
Bund und Land einer wachsenden Gefahr ausgesetzt sieht. Diese
Entwicklung müsse in den latent unterfinanzierten Kommunen zu
unterfinanzierten Schulen, Feuerwehren und und letztlich zu einer
Überforderung durch die wachsenden Sozialaufgaben führen. Und
natürlich drohten dadurch auch alle freiwilligen Leistungen, wie
die wichtige Vereinsförderung, die Bibliotheken und die
Kulturangebote unter dem Einfluss dieser Entwicklung immer stärker
zurückgefahren zu werden, bis sie dann eines nicht allzu fernen
Tages komplett abgeschafft seien.
Damit aber sterbe die kommunale Selbstverwaltung am Ende
insgesamt. Und dem dürfe das Land nicht tatenlos zusehen. Foto:
kor
19.05.2015
Kinder verzaubern Sparkassen-Weihnachtsbaum in Waldsee
Jetzt kann das Weihnachtsfest kommen: Kinder der kommunalen Kindertagesstätte Tausendfüßler Waldsee schmückten den Weihnachtsbaum der Geschäftsstelle Waldsee der Sparkasse Vorderpfalz
Waldsee- Inzwischen ist es eine lieb gewonnene
Tradition geworden: Jedes Jahr schmücken Kindergärten mit viel Mühe
und eigenen Gestaltungsmitteln die Weihnachtsbäume der Sparkasse
Vorderpfalz.
In der Sparkassen-Geschäftsstelle Waldsee verzauberten Kinder
der kommunalen Kindertagesstätte Tausendfüßler Waldsee gemeinsam
mit der kommissarischen Leiterin Barbara Feil den grünen Tannenbaum
in ein wahres Kunstwerk. Voller Begeisterung waren die kleinen
Künstler eifrig bei der Sache. 
Und nach dem Schmücken versammelten sich die Kinder zum
Gruppenfoto vor dem Weihnachtsbaum.
Das Team der Geschäftsstelle Waldsee bedankte sich für die tolle
Aktion mit Geschenken bei den Kindern und einer Spende in Höhe von
100 Euro an den Kindergarten. Die Mitarbeiter und Kunden der
Sparkasse in Waldsee sind sich einig: So viel Eifer und Kreativität
wird das Christkind bestimmt belohnen.
Text und Foto: Sparkasse Vorderpfalz
01.12.2014
„Geste der Wertschätzung für Bundeswehr und die 'Helden des 20. Juli 1944'“
Altbundeskanzler Dr. Helmut Kohl eröffnet
eindrucksvolle Ausstellung in der Kulturhalle Waldsee.
Von Gerhard Cantzler
Waldsee- Dass es sich Altbundeskanzler
Dr. Helmut Kohl nicht hatte nehmen lassen, zur Eröffnung
der von ihm selbst initiierten und noch während seiner Amtszeit
konzipierten Wanderausstellung „Aufstand des Gewissens“ gemeinsam
mit Ehefrau Dr. Maike Kohl-Richter in die
Kulturhalle nach Waldsee zu kommen, das dürfen sich „seine
Bundeswehr“ als Veranstalter dieser Präsentation getrost als
besondere Ehre und Zeichen seiner engen Verbundenheit, und die
Männer des zivilen und militärischen Widerstandes in der Zeit des
Nationalsozialismus als bewegende Referenz des „Vaters der
Deutschen Einheit“ für die „Helden des Widerstandes“ zurechnen
lassen. Sie, so betonte Dr. Kohl an diesem Tag einmal mehr, könnten
jungen Menschen auch heute noch ebenso als Vorbilder dienen wie
allen zukünftigen Generationen.
Am Montag abend allerdings war es, als wäre der Altkanzler noch
immer in Amt und Würden: Rund um die Waldseer Kulturhalle herrschte
schon den ganzen Tag über Ausnahmezustand – an jeder
Straßenkreuzung waren Angehörige des Speyerer
Spezialpionierbataillons 464 postiert, um den zahlreich anrollenden
Ehrengästen aus Politik, Wirtschaft und Militär den Weg zum
Veranstaltungsort zu weisen. Kradfahrer von Feldjägern und Polizei
„flitzten“ durch die Waldseer Straßen, rund um die Kulturhalle
mischten sich die Uniformen der heute zur Streitkräftebasis
zugehörigen Waffengattungen mit uniformierten Polizeibeamten der
Schutzpolizei und den nur durch ihren „Knopf“ am Anzugrevers
erkennbaren Kriminalbeamten und Personenschützern. Mit gewohnter,
militärischer Präzision und Routine wurden die Ehrengäste am
Eingang zur Kulturhalle von Offizieren in Empfang genommen und in
den Saal geleitet, die zahlreich erschienenen Medienvertreter von
Fernsehen, Funk und schreibender Presse in ihre Plätze eingewiesen.
Kurz: Es war noch einmal so wie in alten Zeiten, als Dr. Helmut
Kohl regelmäßig seine zahlreichen Staatsgäste aus der ganzen Welt
nach Speyer und in die Pfalz führte.
Kurz vor Beginn der Eröffnungsfeier gab es dann – im
Gegensatz zur ursprünglichen Ankündigung – doch noch eine kleine
Änderung im „generalstabsmäßig“ festgelegten Programmablauf: Der
Altbundeskanzler und seine Begleitung betraten den inzwischen dicht
gefüllten Ausstellungsraum nun doch nicht, wie angekündigt, durch
einen Seiten-, sondern - es wäre ja anders auch noch schöner
gewesen – durch den ihm angemessenen Haupteingang der
Ausstellungshalle. Deshalb gab es kurzzeitig aufgeregte Bewegung in
der Phalanx der erschienenen Fernsehteams und Fotografen, noch eine
Umgruppierung, und dann konnte der in seiner Pfälzer Heimat noch
immer unverändert hoch geschätzte und beliebte Ehrengast unter dem
frenetischen Beifall der anwesenden Gäste in die Kulturhalle
einziehen.
Angesichts der großen Zahl prominenter Ehrengäste, die der
Einladung seiner Einheit zu dieser Veranstaltung gefolgt waren,
beschränkte sich Oberstleutnant Stefan Jeck,
Kommandeur des Speyerer Spezialpionierbataillons 464 und bei diesem
Anlass militärischer Gastgeber, zunächst auf die Begrüßung der
Landtagsabgeordneten Friederike Ebli (SPD) und
Johannes Zehfuß (CDU), des Landrats des
Rhein-Pfalz-Kreises, Clemens Körner sowie des
Speyerer Oberbürgermeisters Hansjörg Eger. Auf
militärischer Seite galt sein besonderer Gruß Generalmajor
Hans-Erich Antoni, dem Kommandeur des Logistikkommandos
der Bundeswehr in Erfurt, zu dem auch die Speyerer Pioniere
zählen.
Unter den weiteren Gästen sah man aber auch die Bürgermeisterin
von Schifferstadt, Ilona Volk, ihre Speyerer
Kollegin Monika Kabs sowie, aus den Reihen der
„Ehemaligen“, den früheren Landtagsvizepräsidenten Peter
Schuler, Regierungspräsident i.R. Dr. Paul
Schädler den früheren Oberbürgermeister von Speyer,
Werner Schineller und den ehemaligen
Standortältesten der Speyerer Pioniere, Oberst i.R. August
Holzki – sie alle in ihren früheren Funktionen mit den
Speyerer Pionieren über viele Jahre aufs engste verbunden.
Der erste Dank des Kommandeurs galt sodann Otto
Reiland, dem Bürgermeister von Waldsee, der Patengemeinde
seiner 6. Kompanie, für die uneingeschränkte Unterstützung, die er
dem Ausstellungsprojekt gewährt habe. Mit Blick auf den Gegenstand
der Ausstellung betonte Jeck, dass alle Menschen – unabhängig von
ihrer Verantwortung in Staat und Gesellschaft – dazu aufgerufen
seien, „uns durch unser Gewissen und unsere Bindung an Recht,
Demokratie und Freiheit gegen eine Tyrannei wie die des NS-Regimes
zu erheben“ - auch wenn dies mit Gefahr für Leib und Leben
verbunden sei.
Gerade für Soldaten sei das Thema „Aufstand des Gewissens“ von
herausragender Bedeutung, so Jeck, begründe der Militärische
Widerstand doch zu recht eine der drei Traditionssäulen der
Bundeswehr und die „Innere Führung“, nach deren Grundsätzen es
„bedingungslosen Gehorsam“ heute nicht mehr geben dürfe, sondern
statt dessen Befehle kritisch zu reflektieren und an an dem
Wertekanon des Rechtsstaates zu messen seien.
Mit dem Bruch ihres dem Diktator geschworenen Eides hätten die
Offiziere des 20. Juli 1944 ein außergewöhnliches Maß an Moral, Mut
und Opferbereitschaft gezeigt, betonte der Oberstleutnant, der
ihnen dafür den „allertiefsten Respekt“ der heutigen Soldaten
zollte. Dieser Respekt müsse jedoch auch all den vielen Soldaten
und Zivilisten gelten, die Widerstand geleistet hätten, ohne dass
ihre Aktivitäten so bekannt geworden seien wie die der Offiziere um
die Obersten Henning von Tresckow und Claus Graf Schenk von
Stauffenberg.
Ihm als (vermutlich letztem d. Red.) Kommandeur der
Speyerer Pioniere sei es wichtig gewesen, diese Ausstellung, die
bereits seit 1998 durch Deutschland „tourt“, noch vor der Auflösung
des Bataillons nach Waldsee zu bringen. Damit wolle man noch einmal
unterstreichen, dass Soldaten stets nach Speyer und in die Region
gehört hätten – nicht einfach nur als Teil eines öffentlichen
Bildes, sondern weil sie als Bürger und Soldaten einander stets
freundschaftlich verbunden gewesen seien. „Wir haben einander
geholfen und sind für einander da gewesen“, betonte Jeck. Knapp
anderthalb Jahre vor der Außerdienststellung des Bataillons wolle
er deshalb den Bürgern in der Region mit dieser
öffentlichkeitswirksamen Veranstaltung für das jahrzehntelange
freundschaftliche Miteinander noch einmal von Herzen „Danke“
sagen.
An den Altkanzler gewandt, bedankte sich Jeck, dass Dr.
Kohl bereitwillig die Schirmherrschaft über diese Ausstellung
übernommen habe. Damit unterstreiche der seine große Verbundenheit
mit der Bundeswehr, mit den Speyerer Pionieren und dem Thema
„Widerstand im Dritten Reich“. „Für uns, die Soldaten des
Spezialpionierbataillons 464, ist dies wenige Monate vor der
Auflösung im kommenden Jahr noch einmal eine sehr große, eine ganze
besondere Ehre“, schloß Jeck respektvoll.
Zu Beginn seines Grußwortes bedankte sich der Hausherr der
Kulturhalle, Waldsees Verbandsbürgermeister Otto
Reiland bei Oberstleutnant Jeck und
Oberstabsfeldwebel Andreas Kurz, die sich dafür
stark gemacht hätten, diese zeitgeschichtlich bedeutsame Schau in
Waldsee zu zeigen. Dadurch, so betonte Reiland mit einem
Augenzwinkern, sei es möglich geworden, die Erweiterung des Foyers
in und die Neugestaltung des Vorplatzes vor der Kulturhalle früher
als ursprünglich geplant fertigzustellen. „Denn wenn der
Bundeskanzler kommt, dann geht halt alles viel, viel
schneller“.
An diesen gewandt, gab Reiland seiner großen Freude darüber
Ausdruck, dass er ihn – so wie früher so oft – wieder einmal in
seiner neuformierten Verbandsgemeinde begrüßen dürfe, die nach der
kürzlich erfolgten kommunalen Gebietsreform um die beiden
Ortsgemeinden Neuhofen und Altrip gewachsen sei.
Zum Inhalt der Ausstellung selbst plädierte Reiland dafür,
den 20. Juli nicht allein zu einem rein historischen Gedenkdatum
werden zu lassen. So wie diese Ausstellung müsse dieser Tag in
jedem Jahr neu daran erinnern, dass es auch in der Nazi-Diktatur
Menschen gegeben habe, die zwar in das damals herrschende System
eingebunden gewesen seien, die aber dennoch das Attentat wagten, um
damit die Massenmorde an Juden und anderen Minderheiten sowie einen
verheerenden, erkennbar nicht mehr zu gewinnenden Krieg zu beenden.
„Wäre der Anschlag gelungen, dann hätten Millionen Zivilisten und
Soldaten vor Tod und Verwundung, tausende Städte vor ihrer
Zerstörung bewahrt werden können“, stellte Reiland fest und sprach
sich deshalb nachdrücklich dagegen aus , die Ausstellung zukünftig
in einem „Depot verstauben zu lassen“.
Jochen Hartloff, rheinland-pfälzischer
Staatsminister für Justiz und Verbraucherschutz, wies auch
seinerseits auf die Notwendigkeit des richtigen Umgangs mit der
Geschichte hin, könnten doch aus ihr auch heute noch Lehren für die
Zukunft gezogen werden. Die entscheidende Lehre aus dem Attentat
des 20. Juli 1944 sei es, dass Menschen nicht nur als Täter oder
Mitläufer zum Verbrechen fähig seien, sondern in gleicher Weise
auch zum Widerstand. Zwar könnten Ereignisse wie derzeit in der
Ukraine, in Syrien oder im Gaza-Streifen mitunter den Glauben an
diese Fähigkeit der Menschheit zum Frieden schwinden lassen, gerade
aber dann gelte es, auf den Mut und die Selbstlosigkeit der Männer
des 20. Juli zu blicken.
Dass Widerstand in der Nazi-Zeit auch „im Kleinen“
stattfand, darauf verwies der auch für das Speyerer Bataillon
zuständige Inspekteur der Streitkräftebasis der Bundeswehr,
Vizeadmiral Manfred Nielson, als er – wohl für die
meisten der anwesenden Gäste überraschend – an eine kleine zivile
Widerstandsgruppe, die „Speyerer Kameradschaft“ erinnerte, die
damals in der Waldseer Gaststätte „Zur Pfalz“ zusammengekommen sei,
um Informationen über ihre verbotenen und strafbewehrten Kontakte
mit Kriegsgefangenen sowie über die Meldungen der „Feindsender“
auszutauschen. Auf den Tag genau vor 75 Jahren, am 15. September
1939, so erinnerte Vizeadmiral Nielson, sei mit dem bekennenden
„Zeugen Jehova“ August Diekmann der erste Kriegsdienstverweigerer
in der Zeit der NS-Diktatur im Konzentrationslager Sachsenhausen
hingerichtet worden – am gleichen Tag hätten in der polnischen
Stadt Przemyśl Einsatzgruppen der deutschen Sicherheitspolizei und
des SD ein Massaker an etwa 600 Juden begangen.
Beim Schirmherrn der Ausstellung, Bundeskanzler a.D. Dr. Kohl,
bedankte sich der Vizeadmiral für die „große Geste der
Wertschätzung“, die er den „Männern des 20. Juli“ und der
Bundeswehr immer wieder habe zuteil werden lassen. Dabei habe der
Historiker Dr. Helmut Kohl wie kein anderer Politiker stets für die
deutsche Einheit gekämpft, die ihm schließlich „zum Lebenselexier“
geworden sei. „Ihre Visionen vom geeinten Deutschland, Herr
Bundeskanzler, und einem geeinten Europa sind Wirklichkeit
geworden“, so Manfred Nielson, der dem Altkanzler auch für seine
Bemühungen um die Integration der Soldaten in die Zivilgesellschaft
dankte. „Gerade hier in der Pfalz ist diese Integration immer
wieder ganz besonders gut gelungen“.
Die Ausstellung, so schloß Vizeadmiral Nielson seine
Ausführungen, berichte von Mut, Entschlossenheit und Zivilcourage,
werbe für „Hin- statt Wegschauen“ und sei so nicht nur für die
Soldaten, sondern für jedes Mitglied der Gesellschaft ein Ort
moralischer Orientierung.
Mit einem ebenso spannenden wie informativen Vortrag führte
sodann der Militärhistoriker Oberstleutnant Dr. Peter
Popp, Dozent an der Offiziersschule der Luftwaffe in
Fürstenfeldbruck, in die von ihm maßgeblich mit gestaltete
Ausstellung ein. Auch er machte noch einmal deutlich, welcher
Terror, welche Verluste an Menschen und Sachwerten hätten vermieden
werden können, wenn das Attentat vom 20. Juli 1944 geglückt wäre.
Besonders eindrucksvolle dabei die Zahlen, mit denen er den
Nachweis führte, dass im Zweiten Weltkrieg bis zum Tag des
Anschlages allein in Deutschland pro Tag durchschnittlich 1588
Menschen gestorben seien – danach bis zum Ende des Krieges seien es
im Mittel pro Tag 16.641 Deutsche gewesen.
Lesen Sie den Vortrag von Oberstleutnant Dr. Peter
Popp im Wortlaut im SPEYER-KURIER.

Mit großer Spannung erwartet dann schließlich das gut
zehnminütige, in freier Rede vorgetragene Statement des
Altkanzlers, in dem er trotz seiner noch immer nachwirkenden
schweren Erkrankung ein glühendes Bekenntnis zu einer in die
Zukunft weisenden Erinnerungskultur für die „Helden des 20. Juli
1944“ ablegte. „Ich bin froh und dankbar für jede Gelegenheit,
über das Schicksal unserer Soldaten nachzudenken“, betonte Dr.
Kohl, „ und genau dazu können dieser Abend und diese
Ausstellung beitragen “.
Ehe er sich dann gemeinsam mit seiner Begleitung unter der
Führung von Dr. Peter Popp auf einen Rundgang durch die in sechs
Abschnitte gegliederte und rund 60 Stationen umfassende Ausstellung
begab, gab Dr. Kohl seiner Hoffnung Ausdruck, dass sich möglichst
viele Besucher, vor allem auch möglichst viele Schülerinnen und
Schüler, mit den Inhalten der Schau auseinandersetzen mögen, in der
die Entwicklung des „Dritten Reichs“ von seiner Vorgeschichte bis
zum Untergang dargestellt wird.
Und zumindest dieser Wunsch des Altkanzlers scheint sich
zu erfüllen: Schon am ersten Tag nach der Eröffnung der
Ausstellung, die von einem Blechbläser-Sextett des Heeresmusikkorps
Veitshöchsheim musikalisch umrahmt wurde, kamen sechs Schulklassen,
eine umfangreiche Gruppe Soldaten der Speyerer Garnison sowie
zahlreiche Einzelbesucher in die Waldseer Kulturhalle. Und das
beste: Die Besucher nahmen das Gezeigte nicht einfach nur zur
Kenntnis, sondern sie kamen untereinander und mit den die Schau
kuratierenden Soldaten der Speyerer Spezialpioniere in zum Teil
lebhafte Gespräche, in denen die Soldaten immer wieder ihr
Verständnis vom „Bürger in Uniform“ eindrucksvoll unter Beweis
stellten.
Die sehenswerte Ausstellung ist noch bis zum 28. September 2014,
täglich von 9 – 18 Uhr in der Kulturhalle Waldsee zu sehen. Der
Eintritt ist frei. Für Gruppen wird Anmeldung unter Tel.
06232-316-2601 empfohlen. Foto: gc
17.09.2014
Vortrag zur Eröffnung der Ausstellung „Aufstand des Gewissens“ in Waldsee am 15. September 2014
Von OTL Dr. Peter Andreas Popp (Lehrstabsoffizier
Militärgeschichte und Politische Bildung an der Offizierschule der
Luftwaffe in Fürstenfeldbruck)
Herr Bundeskanzler,
Meine Damen und Herren,
„medias in res“, d.h. ohne lange Anrede, obliegt es mir als
gelerntem Historiker und Offizier der Luftwaffe, Ihnen eine
Hinführung zur mittlerweile vieljährigen Ausstellung des
Militärgeschichtlichen Forschungsamtes zu vermitteln.
Sie hatte in dieser Form mit hinterleuchteten Tafeln ihre
Premiere vor über 16 Jahren in MÜNCHEN, dem Ort, den die Nazis
einstmals wegen des missglückten Hitler-Ludendorff-Putsches als
„Hauptstadt der Bewegung“ deklarierten, und sie ist heute in
ausstellungstechnisch wirklich sehr gut erhaltener Form zu sehen in
WALDSEE nördlich SPEYER: SPEYER, der alten Kaiserstadt mit dem
nicht unweit gelegenen Hambacher Schloss als Freiheitsort der
deutschen Geschichte. Das erfreut.
Verehrte Anwesende: Manche von Ihnen mögen es befürchten wegen
der buchstäblichen „Stehzeit“, die Ihnen bei dieser
Ausstellungseröffnung wohl aus organisatorischen Gründen abverlangt
wird: Jetzt kommt der ausführliche Fachvortrag eines Historikers,
und die haben bekanntlich nicht nur viel zu reden, sondern immer
vieles und profundes zu sagen.
Dieser ausführliche Fachvortrag erfolgt nicht, denn dann liefe
ich wohl Gefahr, dass angesichts der Umstände Interesse womöglich
in Resistenz, um nicht zu sagen, in aktiven Widerstand
umschlägt.
Doch „en passant“ und womöglich mit einem schlurigen Testat
eines „eingeflogenen“ Historikers soll und darf die Ausstellung nun
auch nicht eröffnet werden: Denn dazu ist das Thema einfach zu
ernst und wirklich zu wichtig.
Ich will Ihnen also kurz die vielfältigen Facetten dieser
Ausstellung präsentieren und Ihnen damit einen Zugang und die
bessere Möglichkeit fürs Nachfragen eröffnen.
Das Militärgeschichtliche Forschungsamt (MGFA, heute ZMSBw –
Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der
Bundeswehr) schuf in Ergänzung seiner Buchproduktion vor Jahren –
es war Anfang der 1980er Jahre mit Einrichtung seiner
Bildungsabteilung – zwei große Wanderausstellungen. Die trugen die
Titel „Aufstand des Gewissens“ und „Deutsche Jüdische
Soldaten“. Beide Ausstellungen wurden Mitte / Ende der 1990-er
Jahre in eine wissenschaftlich und technisch überarbeitete Form
gebracht.
Doch damit erschöpfen sich nicht die Gemeinsamkeiten:
· Beiden Wanderausstellungen
des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes gilt seit Jahren
besonderes öffentliches Interesse.
· Beide Ausstellungen
behandeln alles andere als einfache Themen der deutschen
Geschichte.
· Und obwohl jeweils
eigenständige Themen behandelt werden, berühren sich beide
Ausstellungen doch in signifikanter Weise.
Am Beispiel dieser Ausstellung aufgezeigt: Gegen die
Unmenschlichkeit des verbrecherischen NS-Regimes, welche ihren
Gipfel in der zu sehr großem Teil vollzogenen industriellen
Vernichtung der europäischen Juden und anderer vom Regime als
„lebensunwert“ eingestufter fand, setzten die Männer und Frauen des
Widerstandes ihr Wollen und Handeln entgegen.
Ihr erklärtes Ziel war – wie es in ihrem Regierungsprogramm hieß
– „die Wiederherstellung der vollkommenen
Majestät des Rechts".
Es ging ihnen also um nichts mehr und nichts weniger als die
Existenz des Rechtsstaates. Ohne Recht und Gerechtigkeit konnte und
kann eine wirklich menschliche Ordnung nämlich nicht
existieren.
Dies, meine Damen und Herren, ist alles andere als ein Thema der
Vergangenheit!
Wir betrachten den Widerstand gegen Hitler und das NS-Regime
mittlerweile in zeitlicher Distanz von bald einem dreiviertel
Jahrhundert. Trotz des sehr hohen Altersdurchschnitts unserer
Gesellschaft, weit als zwei Drittel der heute lebenden Deutschen
sind nach Hitler geboren und aufgewachsen. Somit ist – wenn man
einmal von dem Teil der Deutschen absieht, die nach den braunen
Machthabern die roten Machthaber erleben mussten – der Mehrzahl der
Deutschen das unmittelbare Erleben der Diktatur fremd.
Demokratie und freiheitlicher Rechtsstaat sind in unserem Land
inzwischen zu einer selbstverständlichen Gewohnheit geworden.
Vielleicht liegt es auch daran, dass es den großen Freiheitsakt in
Form einer geglückten Revolution in der deutschen Geschichte erst
mit dem Epochenjahr 1989/90 gab und leider mit dem Epochenjahr
1848/49 nicht gegeben hatte....? Gleichwie, bei manchen scheint
Demokratie und freiheitlicher Rechtsstaat schon zu einer „Ware mit
Verteilcharakter“ geworden zu sein. Nebenbei bemerkt: Dieses
erleichtert es dann, die zweite Diktatur totalitären Charakters auf
deutschem Boden im 20. Jahrhundert nicht als Unrechtsstaat zu
begreifen.
Wehrhafte Demokratie heißt, den Unrechtscharakter sowohl der
braunen als auch der roten Diktatur klar zu benennen. Ich betone
dies ganz bewusst als Soldat, Offizier und Lehrender.
Schließlich legen wir Soldaten unseren Eid darauf ab, „der
Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen, und das Recht und die
Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen.“ Seien
Sie davon überzeugt: Es gelingt besser, wenn man weiß, was der
Rechtsstaat verkörpert und was ein Unrechtsregime prägt. In den
Worten eines der größten Philosophen des 20. Jahrhunderts, Sir Karl
Popper: es geht immer um „die offene Gesellschaft und ihre
Feinde“.
Diktaturen, zumal totalitäre, stellen geschlossene politische
Systeme dar. Die bewusste Auseinandersetzung mit dem Zwanzigsten
Juli 1944 durchbricht diesen Kreis hermetischer Abgeschlossenheit
und trägt damit zur Entwicklung des Rechtsstaatsbewusstseins in
Deutschland ganz entscheidend bei. Darum auch die Ausstellung.
Nun geben Diskussionen über das Thema "Widerstand im
Nationalsozialismus" immer wieder zu erkennen, wie schwierig es
mitunter ist, die Zeitgebundenheit und die Handlungsbedingungen der
Akteure zu vermitteln. Das gilt gerade für die Soldaten im
Widerstand gegen den NS-Staat.
Warum? Nicht wenige von ihnen hatten die nationalsozialistische
Machtergreifung anfangs und folgend in den ersten Jahren ja
durchaus mit Sympathie begleitet und selbst noch die
Aufrüstungspolitik Hitlers mitgetragen. Die Weimarer Republik,
dieses gescheiterte Experiment in Sachen Demokratie, war ihre Sache
nicht gewesen!
Für die historische Forschung ist diese Verstrickung des
militärischen Widerstandes in das NS-Regime eine längst bekannte
Tatsache. Für den Nicht-Historiker – nennen wir ihn den naiven
Betrachter damaligen Geschehens – wirkt es noch immer irgendwie
befremdlich.
Historische Forschung bringt als Vorteil sachgebunden mit sich,
dass emotionale Distanz die Erkenntnis befördert. Der Befund bleibt
derselbe - in direkter Zielansprache formuliert: Wir haben es am
Ende der Weimarer Republik mit einem eklatanten Versagen der
Funktionseliten in Deutschland zu tun – Versagen auch des Militärs.
Und das darf der zweiten Demokratie in Deutschland, der der
Bundesrepublik einfach nicht mehr widerfahren. Nebenbei bemerkt:
Auch darum historisch-politische Bildung in den Streitkräften, und
das bitte nicht in mikro-ökonomischer Perspektive.
Hitler und die Seinen beim Wort genommen, so hätte man von
vornherein erkennen können, worauf die Sache dann hinauslief. Einem
Mann aus dem Volke, dem Werkzeugmacher Georg Elser aus dem
schwäbischen Heidenheim an der Brenz ist es ja gelungen. Und das
war eben keine hochgestellte Persönlichkeit im soziologischen
Sinne. Er verfügte gleichwohl über soziale Intelligenz, indem er
erkannte, dass Hitler und die Seinen gemeinschaftszerstörend
wirkten.
Meine Damen und Herren, worum geht es in der Politik. Es geht in
der Politik um Macht, es geht aber auch noch um etwas anderes,
nämlich um das Prinzip ‚Verantwortung’ im Rahmen
ethischer/moralischer Standards. Und hier bieten diejenigen unter
den Militärs ein gutes Anschauungsfeld,
· denen anfangs trotz
erheblich getrübten Blickes auf Hitler und die Nazis oder auch aus
machtpolitischer Verblendung in weiterreichender Wirkung des
Deutschen Kaiserreiches, welches den Ersten Weltkrieg ja
mitzuverantworten hatte, der Blick getrübt war und
· die dann doch noch im
Widerstand gegen Hitler und seine Schergen „die Kurve
kriegten“.
Historische Forschung und Geschichtsunterricht müssen Fragen
stellen und zum Nachdenken anregen. Das erfordert Erklärung, das
erfordert Zeit, das zerstört Mythen, das befördert die Erkenntnis
und fördert zuweilen Emotion.
Wir dürfen uns dann aber als Ergebnis keine Lichtgestalten
erwarten. Wir haben es mit handelnden Subjekten in ihren jeweiligen
Lebensumständen zu tun. Und diese Tatsache sollte berücksichtigt
werden gerade dann, wenn es darum geht, Persönlichkeiten für
traditionswürdig oder traditionsunwürdig zu erachten.
Die anfänglich von den Militärs euphorisch begrüßte „Sache mit
dem ‚Dritten Reich’“ lief von vornherein schief. Entscheidend ist,
den historischen Kontext freizulegen, der diese Erkenntnis
verbaute. Und dazu muss man etwas weiter ausholen. Es geht dann um
die Frage von Militär und aufgeklärtem Geistesgut, gerade weil die
Nazis ihre Herrschaft als Gegenstück zur Staatsform der Aufklärung,
die Demokratie nämlich, verstanden.
Sobald der historische Kontext freigelegt ist, dann kann nach
dem Beurteilen auch geurteilt werden. Natürlich nicht
so wie es Roland Freisler tat, der Vorsitzende Richter des
„Volksgerichtshofes“. Ihn in seiner brutal geifernden Art vor
Augen, kann man einfach nicht umhin, denen Respekt zu zollen, denen
trotz anfänglicher Vernebelung des Geistes und Berauschung der
Sinne, es dann doch noch gelang, in sich die Erkenntnis reifen zu
lassen und sich sodann gegen diese finstere, den deutschen Namen
beschmutzende Diktatur zu erheben.
Meine Damen und Herren. Nach abendländisch-christlichem
Verständnis hat der Mensch immer die Wahl der Entscheidung in
seiner individuellen Verantwortung vor Gott und – wenn Sie nicht an
Gott glauben können – vor der Natur des Menschen. Unsere
Entscheidungen sind beeinflusst durch Werte und Interessen.
Dies muss vorausgeschickt werden, weil die neuere Forschung zum
Thema ‚Widerstand’ in dreierlei Hinsicht spezifisch geprägt ist.
Die Ausstellungsmacher waren damit unmittelbar konfrontiert:
1. Die Forschung lässt mitunter etwas
außer acht lässt, dass die Klärung des Wortes ‚Widerstand’
natürlich auch die Frage aufwirft: Wogegen wird Widerstand
geleistet wird und vor allem wofür?
2. Sie fasst den Widerstandsbegriff
erheblich weiter, als es in früheren Jahren der Fall war.
‚Widerstand’ umschließt demnach nicht nur das gesamte politische
Spektrum, sondern auch die Vielfalt seiner Erscheinungsformen.
3. Ein Drittes kommt hinzu: Als Lehrer
werde ich fast immer von meinen Schülern gefragt: „Wie verhält
es sich denn mit der Desertion von Soldaten. Ist das Widerstand,
noch dazu vorbildhafter?“ Die Frage ist hochpolitisch, es geht
um den Vorwurf des Verrats von Kameraden. Sie wurde über Jahre
hinweg im Deutschen Bundestag äußerst kontrovers diskutiert. Die
letzten Urteile der Wehrmachtsjustiz, die gegen Deserteure, sind
mittlerweile durch unser Parlament generell für nichtig von Anfang
an erklärt worden.
Den Primat der Politik vor Augen äußern sich Soldaten ungern zu
Fragen aktueller Politik. Freilich, als mündiger Staatsbürger in
Uniform und noch dazu gefragt von Schülern, da Lehrender im Fach
„Militärgeschichte“, will ich der delikaten Frage nicht
ausweichen.
Ich kann der Frage auch nicht ausweichen, weil es beim
militärischen Widerstand gegen Hitler und das NS-Regime ja auch um
etwas geht, aus dem sich das Traditionsverständnis der Bundeswehr
speist. Konkret, der militärische Widerstand gegen Hitler und das
NS-Regime bildet eine von drei Traditionssäulen der Bundeswehr.
Authentisch kann ich als Lehrer nur sein, wenn ich meinen
Schülern die Antwort differenziert gebe. Sie also zum Nachdenken
und nicht zum Nachplappern anrege.
Zu 1: Widerstand wogegen und wofür
Bei der Schaffung einer politischen Alternative zum NS-Regime
muss man wissen, was die Alternative im positiven Sinne bedeutete.
Konkret: die Kommunisten haben sehr wohl Widerstand geleistet. Doch
ihr politischer Alternativentwurf verkörperte leider nicht eine
rechtsstaatliche Ordnung, sondern den Ersatz von einer totalitären
Diktatur durch die andere. Vom ‚braunen’ Regen in die ‚rote’ Traufe
also. Im Sinne demokratisch werthaft orientierter
historisch-politischer Bildung kann dies nicht die Alternative sein
– was natürlich nicht heißt, diese Sparte der Gegnerschaft gegen
das NS-Regime zu ignorieren. Würde man den Widerstand der
Kommunisten ignorieren, so betriebe man Geschichtsklitterung. Doch
die Frage nach dem „wozu?“ von deren Widerstand muss sehr wohl
gestellt werden.
Zu 2: der erweiterte Widerstandsbegriff
Ist Widerstand dasselbe wie resistentes Verhalten? Man kann
darüber natürlich trefflich streiten, ob mit dem
erweiterten Widerstandsbegriff nicht der wahre Kern, nämlich die
Tat zur Beseitigung des Tyrannen und seiner Lakaien verwässert
wird.
Sicher ist, daß die Grenzen zwischen Mitmachen und
Nicht-Mitmachen fließend waren, und daß es auch ein erstaunliches
Spektrum widersetzlicher Verhaltensweisen im Alltag gab. Doch
Widerstand lässt sich letztlich nicht nur als Haltung definieren,
sondern als Handeln, das aus ethischen, politischen, religiösen,
sozialen oder individuellen Motiven darauf abzielte, zum Ende des
Regimes beizutragen.
Im Sinne dieses erweiterten Verständnisses von Widerstand
beschränkt sich die Ausstellung nicht allein auf den (in
Anführungszeichen) “großen” Widerstand, wie er von hochrangigen
Offizieren verdeckt und generalstabsmäßig geplant und organisiert
wurde. Zwar gilt das Hauptinteresse ihren spektakulären
Unternehmungen, die dann im Umsturzversuch vom 20. Juli 1944
gipfelten. Das ist letztlich erklärbar schon anhand der Bedeutung
der Tat vom 20. Juli.
Die Ausstellung lenkt den Blick freilich auch auf Formen des
Widerstand einzelner, auch einfacher Soldaten. Er entsteht im
Gefolge des Kriegserlebnisses, oft genug verknüpft mit der
Konfrontation mit den NS-Verbrechen aus eigener Anschauung.
Zu 3: Ist dann Desertion dasselbe wie Widerstand?
Im Sinne eines erweiterten Widerstandsbegriffes JA. Im Sinne des
militärischen Widerstandes grundsätzlich NEIN. Beachten Sie bitte,
dass ich jetzt ausdrücklich nicht in juristischer Absicht
argumentiere, obwohl ich mich des juristischen Wortes
„grundsätzlich“ bediene. Es bedeutet, dass es durchaus Ausnahmen
von der Regel geben kann.
Es ist eine militärgeschichtliche Erfahrungstatsache, dass
Desertion für Militärs einen Horror verkörpert - ganz gleich, wem
das Militär im Einzelfall dient. Sie ist dysfunktional. Sie
untergräbt die soldatische Ordnung, sie ist gegen die
Kameradschaft, weil dadurch das Leben von Kameraden gefährdet
wird.
ABER: Wenn man sich nur ansatzweise vor Augen hält,
· welche Kumpanei die
Militärs im ‚Dritten Reich’ mit Hitler eingegangen sind – hier nur
das Stichwort: Rasse- und Vernichtungskrieg im Osten -;
· die dort praktizierten
verbrecherischen Befehle, die 1944 zunehmend auch im Süden und im
Westen Europas griffen;
· die deutsche
Militärgerichtsbarkeit[1] mit
ihren exorbitanten Todesurteilen;
· insbesondere die
Standgerichten am Ende des Krieges,
dann kann Desertion aus einer individuellen Perspektive
plausibel und nachvollziehbar werden.
Jeder von uns weiß, dass man in seine Mitmenschen letztlich
nicht hineinschauen kann. Es gibt solche und solche Motive. Doch
bevor ich urteile im Sinne von verurteilen – bislang sprach
ich bei diesem emotionalisierenden Thema immer im Sinne von
beurteilen! - dann muss ich mir die Frage stellen:
„Wie hätte ich mich verhalten in der
Erkenntnis, dass ich von Hitler und den Seinen „verraten und
verkauft“ worden bin?“
Ich empfehle zur Vorbeugung von Selbstgerechtigkeit in der einen
wie der anderen Richtung genaue Prüfung! Sehr genaue! Vielleicht
kann zur Orientierung das Buch von Horst KRÜGER dienen mit dem
Titel „Das zerbrochene Haus“. Es erschien bereits
1964.
Anhand des delikaten Themas „Desertion“ wird überdeutlich, worin
die fatale Qualität von totalitären Diktaturen liegt: in der
Zerstörung von Werten. Wir hatten es gerade in Deutschland, bedingt
durch die doppelte Diktaturerfahrung und im Einstieg erleichtert
durch die Gewaltkultur des Ersten Weltkrieges, mit einem
hochpotenzierten Zerstörungsgrad von Werten zu tun. Es sind Werte,
ohne die das menschliche Zusammenleben einfach nicht möglich ist.
Dazu wären zu zählen die Begriffe:
· Treue, Tugend, Disziplin,
Ehre;
· Vaterland und Nation,
· Gemeinschaft, Gemeinsinn
und Solidarität.
Wie kann ich mir in einem verbrecherischen Regime individuelle
Würde und Autonomie bewahren? Wie kann ich mir noch in Spiegel
schauen, wo doch totalitäre Herrschaft nach dem Muster funktioniert
„Mitgehangen – Mitgefangen“; ich also schuldhaft verstrickt werde,
damit das System funktioniert.
Ein herausragendes Beispiel, dass es gelingen kann, liefert
Hauptmann Wilhelm, genannt Wilm Hosenfeld.
Als Angehöriger der deutschen Garnison Warschau hatte Hosenfeld
während des Zweiten Weltkrieges zahlreiche vom NS-Regime verfolgte
Polen – Juden und Christen – vor der sicheren Ermordung gerettet,
indem er sie in seinem Dienstbereich versteckte.
In der Endphase der zunehmend brutaler gewordenen deutschen
Herrschaft in Warschau, als diese im Spätsommer 1944 durch den sog.
Warschauer Aufstand zeitweise gefährdet war, nutzte Hosenfeld
seinen Spielraum als Vernehmungsoffizier und bewahrte gefangene
polnische Aufständische vor der sicheren Ermordung durch die
SS-Soldateska.
Der Nachlass „Wilm Hosenfeld“ wurde dem Militärgeschichtlichen
Forschungsamt leider erst zugänglich bei Fertigstellung der
Ausstellung „Aufstand des Gewissens“. Und so konnte diese wichtige
Facette militärischen Widerstands erst richtig in Buchform hernach
verarbeitet werden.
Einen ersten bildlichen Eindruck von der Person dieses
bemerkenswerten deutschen Offiziers vermittelt Ihnen diese
Ausstellung mit dem Titel „Aufstand des Gewissens“ immerhin. Auf
Tafel 26 finden Sie sein Portrait und einen Auszug aus seinem
Tagebuch, der Hosenfelds Charakter und Denkweise gut erkennen
läßt.
Warum, so werden Sie sich fragen, weise ich ausdrücklich auf die
Person von Hauptmann Hosenfeld hin? – Ganz einfach deshalb, weil er
mit seinen Rettungsaktionen repräsentativ für eine besondere Form
des Widerstandes von Soldaten gegen das NS-Regime steht, die
weniger bekannt und anerkannt ist, Zu Unrecht steht sie gemeinhin
noch immer im Schatten des organisierten Widerstandes einer
Militäropposition, deren Verschwörung schließlich im Attentat und
Umsturzversuch des 20. Juli 1944 gipfelte.
Wie gingen die Deutschen mit der Tatsache um, dass es neben dem
nationalsozialistischen Deutschland noch ein anderes Deutschland
gab? Sie taten und sie tun sich schwer damit.
Die Deutschen in den 1950er und 1960er Jahren hatten erhebliche
Probleme mit dem „Zwanzigsten Juli“. Stauffenberg wusste
darum, bevor er zur Tat schritt: „Es ist Zeit, dass jetzt
etwas getan wird. Derjenige allerdings, der etwas zu tun wagt, muss
sich bewusst sein, dass er wohl als Verräter in die deutsche
Geschichte eingehen wird. Unterlässt er jedoch die Tat, dann wäre
er ein Verräter vor seinem eigenen Gewissen.“
Bundespräsident Theodor Heuss, der den 8. Mai 1945 bei Gründung
unserer Bundesrepublik mit den Worten charakterisierte:
die „tragischste und fragwürdigste Paradoxie“ der deutschen
Geschichte „weil wir erlöst und vernichtet in einem gewesen
sind“, musste den Deutschen einschließlich
den damaligen Angehörigen der Bundeswehr mehrfach ins Gewissen
reden, sich dem 20. Juli positiv zu stellen. Zum Traditionsbestand
der Bundeswehr gehört der „Zwanzigste Juli“ immerhin seit dem
(Ersten) Traditionserlass von 1965.
Im Zwanzigsten Juli kristallisiert sich die eigentliche
Militäropposition, die zurecht im Mittelpunkt der Ausstellung
steht. Das Bemühen dieser Militärs, das verbrecherische NS-Regime
zu stürzen, ließ die Militäropposition zum Symbol für ein besseres
Deutschland werden.
Bedenken wir kurz, wie schwierig „Deutschlands langer Weg nach
Westen“ (Heinrich August WINKLER) in der ersten Hälfte des 20.
Jahrhunderts verlief.
Die Tragik der ersten deutschen Demokratie, der Weimarer
Republik, liegt nicht zuletzt auch darin, dass sich
Konservativismus und Demokratie fast durchwegs diametral
gegenüberstanden. Den überwiegend national-konservativen
Trägern der Militäropposition stand nicht der Sinn nach Rückkehr
zur Demokratie. Ihre Erfahrung mit Demokratie beschränkte sich auf
jene wenigen Jahre der sog. Weimarer Republik. Mit ihr aber
verbanden die allermeisten konservativen, kaiserzeitlich geprägten
Oppositionellen nur traumatische Erinnerungen an politisches und
wirtschaftliches Chaos. Es war, wie der Publizist und Historiker
Joachim C. Fest einmal bemerkte, ein „langer Weg zum
Zwanzigsten Juli“. Und so erfolgte die Distanzierung von
Persönlichkeiten aus den alten Eliten, der Reichswehr und der
höheren Bürokratie vom NS seit 1938 in einem schwierigen
Lernprozess
Zum Teil muss gefragt werden, ob ihr Ideal eine freiheitliche
und pluralistische Staats- und Gesellschaftsordnung war, wie sie
uns heute selbstverständlich ist. Die Frage nicht zu
stellen, ja auch dies würde Geschichtsklitterung bedeuten!
Die Männer und Frauen des 20. Juli mögen sich nicht begeistert
haben für die parlamentarische Demokratie der späteren
Bundesrepublik Deutschland. Ob sie sich in diesem deutschen Staat
wohlgefühlt hätten, kann zu Recht angezweifelt werden. Doch eines
können sie für sich sehr wohl in Anspruch nehmen: nämlich den
Wiedereintritt des deutschen Volkes in die Gemeinschaft der
zivilisierten Nationen gewollt und auch moralisch vorbereitet zu
haben.
Meine Damen und Herren, wir sind es gewohnt eine Tat nur dann zu
würdigen, wenn sie mit Erfolg behaftet ist. Doch kann man
eine Tat allein und immer nach ihrem Erfolg zu beurteilen? Nein:
die Ethik bliebe ansonsten auf der Strecke!
Wie stünde denn das deutsche Volk, insbesondere das Militär,
heute da, hätte es den Zwanzigsten Juli nicht gegeben? Wie viele
Leben und wie viel Sachwerte hätten überlebt, wenn das Attentat
erfolgreich gewesen wäre?
Der später immer wieder erhobene Vorwurf an die
Militäropposition, sie habe auch nur eine Diktatur durch eine
andere ersetzen wollen, verblaßt demgegenüber, abgesehen davon, daß
er sachlich so nicht richtig ist. Ihr Denken war orientiert an der
Verfassungswelt des deutschen Konstitutionalismus im 19.
Jahrhundert, die eben noch nicht den engen und untrennbaren
Zusammenhang von Rechtsstaat, Sozialstaat und Demokratie kannte. Im
Übrigen hätten sich wohl kaum gestandene Sozialdemokraten wie
Julius Leber und Wilhelm Leuschner aktiv einer Sache verschrieben,
die letztlich nicht die ihre gewesen wäre.
Persönlichkeiten wie Claus Graf Schenk von Stauffenberg, Henning
von Tresckow, Ludwig Beck, Julius Leber und andere scheiterten zwar
im Augenblick der Tat - aber sie waren es, die geistige und
moralische Fundamente für das demokratische Gebäude Bundesrepublik
Deutschland legten.
Wir haben es nicht mit Ikonen zu tun, sondern mit Menschen.
Artikel 1, Absatz 1 unseres über 65 Jahre alten Grundgesetzes
formuliert „Die Würde des Menschen ist unantastbar, sie zu
achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen
Gewalt.“ Demgegenüber verblassen wirklich die Einwände, die
gegen Männer des Zwanzigsten Juli gemeinhin vorgebracht werden in
Relativierung der Tat:
· „Eidverletzung“ und damit
„Verrat“
· Aktion zu spät und / oder
opportunistisch
· Antidemokratische /
elitistische Einstellung der Akteure
· Verwicklung der Akteure in
das NS-Regime und den Genozid
· Nichtberücksichtigung der
alliierten Deutschlandpolitik (unconditional surrender)
· Ignoranz des Faktors
„Sowjetunion“
· Inkaufnahme der Gefahr
eines Bürgerkrieges
All diese Punkte sind unerheblich, wenn man sich nur vor Augen
hält, wie viele Menschen und wie viele materielle Werte hätten
gerettet werden können, die zwischen dem 20. Juli 1944 und dem 8.
Mai 1945 getötet und verloren gingen.
|
Vor dem 20.07.1944
|
20.07.44 – 08.05.45
|
|
|
|
Dt. Soldaten
|
2.696.633
|
2.355.285
|
Dt. Zivilisten
|
2,8 Mio.
|
4,8 Mio.
|
Jeden Tag kamen seit dem Juli 1944 durchschnittlich 16.641
Menschen deutscher Staatsangehörigkeit um, vorher durchschnittlich
1.588 Menschen. Auch im Hinblick auf die Mordmaschinerie waren die
Opferzahlen 1944/1945 noch enorm hoch.
Es sind dies Zahlen, die jeden wehrhaften Demokraten
sensibilisieren müssten, gerade auch dann, wenn sich anlässlich der
auf den 20. Juli ganz bewusst gelegten Gelöbnissen junger Soldaten
vor dem Reichstagsgebäude –Datum und Ort sind einer Parlamentsarmee
wie der Bundeswehr mehr als würdig! – gewaltorientiertes
Protestgeschrei erhebt.
Abschließend ganz kurz im Sinne der „geographischen“
Orientierung zur Gliederung der Ausstellung "Aufstand des
Gewissens": Sie ist in sechs größere thematische Einheiten
eingeteilt, erkennbar an unterschiedlichen Farbverläufen. Ein
einleitendes Kapitel skizziert zunächst Entstehung und Wesen der
NS-Diktatur, – dies mit einem besonderen Augenmerk auf das
problematische Miteinander von politischer und militärischer
Führung ab 1933.
Dem eigentlichen Thema widmen sich die drei daran anschließenden
Themengruppen “Anfänge militärischen Widerstandes”, “Militärischer
Widerstand im Krieg” und “Attentat und Umsturzversuch vom 20. Juli
1944”. Sie versuchen, die Entstehung und Entwicklung des
militärischen Widerstandes ab 1938 in großen Zügen, aber dennoch in
differenzierender Betrachtungsweise zu erfassen.
Deutlich tritt hier der dem militärischen Widerstand
eigentümliche Prozeßcharakter hervor, wie er durch drei Phasen
markiert ist:
· Zunächst das Jahr 1938 von
der innenpolitischen Blomberg-Fritsch-Krise und der
außenpolitischen Sudeten-Krise im Frühjahr bis zum Münchner
Abkommen Ende September – dem jähen Ende der ersten
Staatstreichplanungen;
· dann die Phase der ersten
Kriegshälfte von 1939-1941 – nicht zuletzt wegen der deutschen
Waffenerfolge alles andere als eine Hochzeit der
Militäropposition;
· und schließlich die Phase
der zweiten Kriegshälfte von 1942-1944, mit der sich infolge der
Erfahrungen des Vernichtungskrieges gegen die Sowjetunion, aber
auch durch die Wende des Kriegsglücks die Bedingungen für den
Widerstand entscheidend veränderten.
Eine Ausstellung über den militärischen Widerstand wäre
unvollständig, würde sie mit dem 20. Juli 1944 abbrechen. So setzt
die hier vorliegende Fassung gerade was die Nach- und
Wirkungsgeschichte des 20. Juli betrifft, besondere Akzente in
Gestalt ihrer beiden letzten Themengruppen. Die eine nimmt sich des
Schicksals der Verschwörer und ihrer Angehörigen an. Die Bilder von
der Hinrichtungsstätte Berlin-Plötzensee sowie der in ‚Sippenhaft’
internierten und verschleppten Familienangehörigen führen die ganze
Dimension des menschlichen Leides vor Augen, die das Regime in
seiner Rachsucht verursachte.
Das Schlußkapitel der Ausstellung gilt dem Vermächtnis des
Widerstandes. Ohne den Anspruch einer Rezeptionsgeschichte erheben
zu wollen, wird zunächst schlaglichtartig beleuchtet,
· wie die öffentliche
Auseinandersetzung um die Bewertung des militärischen Widerstandes
die junge Bundesrepublik in der Phase ihrer Identitätsfindung
geprägt hat,
· wie schwer es fiel, der
positiven Würdigung des Widerstandes gegen die bekannten
Verratsvorwürfe allmählich dann doch weitgehende Anerkennung zu
verschaffen.
· Und wie unterschiedlich
hiervon diese Würdigung in der DDR ausfiel, wo aufgrund besonderer
ideologischer Voreingenommenheit historische Erkenntnis sich lange
Zeit einem staatlich verordneten Geschichtsbild unterordnen
mussten.
Das Kapitel schließt - unter anderem - mit einem Bilddokument
aus der Zeit nach der deutschen Wiedervereinigung. Es zeigt den
Bendler-Block in Berlin, wo im Gebäudekomplex der ehemaligen
Staatsstreichzentrale heute symbolträchtig der zweite Dienstsitz
des Bundesministers der Verteidigung und die Gedenkstätte Deutscher
Widerstand unter einem Dach vereint sind.
Die allerletzte Tafel schließlich erinnert in Form zahlreicher
Portraits an hingerichtete und ermordete Widerstandskämpfer und
–kämpferinnen unter der Überschrift “Sie gaben Ihr Leben für
die Wiederherstellung der vollkommenen Majestät des
Rechts”, was auf die bekannte Kernforderung im politischen
Programm der Verschwörer des 20. Juli Bezug nimmt.
Mit dieser Botschaft, die als konkretes Vermächtnis des
Widerstandes verstanden wird, klingt die Ausstellung aus. Sie sieht
damit als geistiges Erbe des Widerstandes speziell die
Verpflichtung zur Wahrung der Rechtsstaatlichkeit, einem
Grundpfeiler jeder Demokratie. In weiterem Sinn beinhaltet dies
nichts weniger als die Mahnung für uns Soldaten, für Menschenwürde
und Menschenrechte einzutreten und jeder Form von Intoleranz und
Menschenverachtung, Haß oder Gewalt entschieden
entgegenzutreten.
In den Worten von Generaloberst Ludwig Beck, dem deutschen
Staatsoberhaupt falls das Attentat gelungen wäre: „Ihr soldatischer
Gehorsam hat dort eine Grenze, wo ihr Wissen, ihr Gewissen und ihre
Verantwortung die Ausführung eines Befehls verbietet.“ (Denkschrift
vom 16. Juli 1938)
Meine Damen und Herren, soweit die einführenden Worte. Ich danke
für Ihre Aufmerksamkeit.
[1] Die NS-Militärjustiz verurteilte etwa 1,5
Millionen Soldaten in ihren insgesamt etwa 1.300 Gerichten. Sie
verurteilte rund 30.000 Soldaten zum Tode; vollstreckt wurden etwa
23.000 Todesurteile. Der Zahl von 30.000 Verurteilungen der Justiz
der Wehrmachtsjustiz stehen im Ersten Weltkrieg gerade 150
Todesurteile der deutschen Militärjustiz gegen deutsche Soldaten
gegenüber, von denen 48 vollstreckt wurden. Der Vergleich wird noch
drastischer, wenn man die Zahl der Todesurteile der westlichen
Alliierten im Zweiten Weltkrieg heranzieht: die amerikanischen
Streitkräfte exekutierten 146 eigene Soldaten, die französischen
102, die britischen 40. Japan 22.253. Nur noch die sowjetischen
Militärtribunale übertrafen die Wehrmachtsrichter. 157.000
Todesurteile wurden zwischen 1941 und 1944 von sowjetischen
Militärtribunalen gegen Angehörige der Roten Armee verhängt.
18.09.2014
Praxisnaher Beitrag zur Gesundheitsbildung:„Kids-an-die-Knolle“
Erntestart mit Bildungsministerin Doris Ahnen an der
Hermann-Gmeiner-Grundschule in Waldsee
Waldsee- cr. Den durchaus
spannenden Verlauf einer kompletten Vegetationsperiode bei
heimischen Kartoffeln – vom Ausbringen der Pflanzkartoffeln im
frühen Mai bis zur Ernte in diesen Tagen – das konnten, so wie
Schulgemeinschaften von 118 weiteren Grundschulen in
Rheinland-Pfalz in diesem Jahr - auch 36 Grundschulkinder der
dritten Klassender Hermann-Gmeiner-Grundschule im
pfälzischen Waldsee erleben. Und für die Kinder das aufregendste:
Zum Erntestart der landesweiten Aktion „Kids an die Knolle“ kam –
im Freizeitdress in Jeans und Turnschuhen und damit so ganz und
garnicht im alltäglichen ministeriablen Outfit – die
rheinland-pfälzische Bildungsminsterin Doris
Ahnen nach Waldsee – locker, fröhlich und in ihrer
sympathischen Art ganz schnell im besten Kontakt mit den Kindern.
„Ich weiß, wie man Kartoffeln kocht und wie man Kartoffelpurree,
Kartoffelsal und Bratkartoffeln macht“, erklärte sie den gespannt
lauschenden Kindern, „aber wie man die „Grumbeeren“ erntet - das
müsst Ihr mir jetzt zeigen – und wenn ich etwas falsch mache, dann
müsst Ihr mir das auch sagen“.
Und schon konnte es losgehen: Genau wie Georg
Riede, der Vorsitzende der
Erzeugergemeinschaft „Pfälzer Grumbeere“ „rammte“
die Ministerin ihre Grabgabel in den sandigen Boden des
Schulgartens und – traf - genau wie neben ihr auch der
„Kartoffel“-Fachmann Georg Riede eine Kartoffel „mitten ins Herz“.
„Eins zu eins“, feixte da auch der Böhler Landtagsabgeordnete und
gelernte Landwirt Johannes Zehfuß MdL, der
gemeinsam mit zahlreichen weiteren Ehrengästen im Schulgarten der
Grundschule von Schulleiterin Nadine Wübbe begrüßt
worden war. Doch rasch hatte auch die Politikerin „den Bogen raus“,
grub einen Wurzelstock voll herzhafter „Pälzer Grumbeere“ nach dem
anderen aus der Gartenerde, die von den Kindern mit viel Hallo aus
dem Boden aufgelesen wurden.
119 Schulen aus ganz Rheinland-Pfalz, so Doris
Ahnen - jetzt wieder ganz in der Rolle der für die
Schulbildung der Kinder im Lande zuständige Ministerin – werden in
den nächsten Tagen mit ihrer „Grumbeere“-Ernte dem Waldseer
Beispiel folgen. Insgesamt seien in der laufenden Saison bei dem
landesweiten Schulgartenprojekt rund eine Tonne Pflanzkartoffeln
gesetzt worden. Genau wie bei den „Profis auf dem Acker“ habe das
kalte Frühjahr den Saisonstart und damit auch die Ernte in den
Schulgärten verzögert – sicher auch eine der vielen Erfahrungen,
die die Kinder im Rahmen dieses Projektes sammeln konnten.. Dadurch
dürfte auch die Erntemenge in den Schulgärten – so die Schätzungen
der Erzeugergemeinschaft „Pfälzer Grumbeere“ – mit einer
Gesamterntemenge von etwa zwölf Tonnen um etwa zehn Prozent
niedriger ausfallen als im vergangenen Jahr.
Das wichtigste Ziel des Projektes aber - so waren sich die
Mainzer Ministerin und der Vorsitzende der Pfälzischen
Erzeugergemeinschaft einig – sei dennoch erreicht worden: „Kids an
die Knolle“ habe Schülern auf praxisnahe Art und Weise
Ernährungswissen nahe gebracht und ihnen darüber hinaus viel Spaß
gemacht. „Gesundes Ernährungsverhalten ist ein wichtiges Thema für
die Schulen“, betonte die Bildungsministerin. Das Projekt wirke
zudem nachhaltig, weil es seit mehreren Jahren ein sehr praxisnaher
Beitrag zur Gesundheitsbildung sei und dazu auf unterschiedlichen
Ebenen ansetze. Die Schülerinnen und Schüler erhielten dadurch
nicht nur wichtige Informationen, vom Anbau über die Pflege bis zur
Ernte dieses Grundnahrungsmittels - sie würden darüber hinaus auch
mit seiner Verarbeitung in der Küche vertraut gemacht und könnten
so auch ganz direkt erfahren, was alles für eine gesunde und
natur-belassene Ernährung getan werden muss. „Und das macht ihnen
allen sichtlich Spaß!“, freute sich Doris Ahnen mit den Gästen. Den
beteiligten Lehrkräften – an ihrer Spitze Nadine
Wübbe und Veronika Ziegler, die während
der hochsommerlich-heißen Ferienwochen, in denen die meisten
Schülerinnen und Schüler mit ihren Eltern an den Stränden im Süden
oder Norden weilten, regelmäßig von ihrem Wohnort in Speyer zu der
Kartoffel-Kultur in Waldsee gefahren sei, um die Pflanzen vor dem
„Verursten“ zu bewahren.
„Die
Erntebilanz und das positive Feedback von Lehrern und Eltern auf
das Projekt „Kids an die Knolle“ zeigen, dass Kinder von sechs bis
zwölf Jahren hier sehr praktisch den Wert gesunder
Grundnahrungsmittel kennenlernen können“, lobte Georg
Riede das Engagement der Pädagoginnen.
Und damit der Unterricht auch weiterhin „kriminell“ gut,
abwechslungsreich und lecker gestaltet werden könne, hatte er
namens der Erzeugergemeinschaft „Pfälzer Grumbeere“ der Waldseer
Grundschule „Rätselhafte Grumbeere“ - den neuen, spannenden
„Schüler-Mitratekrimi“ des Schifferstadter Kinderbuchautors Harald
Schneider – mitgebracht, der fächerübergreifend Impulse in den
Unterricht einbringen soll. Mit ihrer Teilnahme an dem begleitenden
Gewinnspiel können die Kids zudem für ihre eingereichten
Projektdokumentationen eine exklusive Krimi-Lesung mit Harald
Schneider gewinnen. Die besten Arbeiten gewinnen - de Preisträger
werden nach Abschluss der Ernte benachrichtigt. Im Rahmen des
Schulgartenprojekts bekommen die teilnehmende Schulen zudem
kostenlos Pflanzkartoffeln sowie erklärendes Unterrichtsmaterial
zur Verfügung gestellt.
Nach so viel interessanter Information suchten die
Grundschulkinder und ihre Gäste unter dem im Schulkof
aufgeschlagenen Zelt Schutz vor der eher hoch- als süätsommerlich
herunter „dengeldnen“ Sonne. Denn in der Zwischenzeit hatten Lehrer
und Eltern aus den geernteten Kartoffeln ein köstliches
Mittagsbüffet zubereitet: Von einer kräftigen Kartoffelsuppe, die
sich u.a. auch Ministerin Doris Ahnen munden ließ über den leckeren
Kartoffelsalat mit Würstchen – ganz nach dem Geschmack des
Landtagsabgeordenten Johannes Zehfuß - bis hin zur Pfälzer
Spezialität „Gequellte mit weisse Kääs“ - köstlich schmeckte es
Groß und Klein, auch der Ministerin, die ihr Bekenntniis zur
"Pfälzer Brumbeere" unter anderem auch mit der Entgegennahme des
originalen "Pfälzer Grumbeere"-T-Shirts aus den Händen von Peter
Schmitt, Geschäftsführer der Erzeugermeinschaft, anschaulich
dokumentierte .
„Kids an die Knolle“ wird von der Erzeugergemeinschaft „Pfälzer
Grumbeere“ in Kooperation mit dem Deutschen
Kartoffel-Handelsverband (DKHV) durchgeführt und vom
rheinland-pfälzischen Landwirtschaftsministerium sowie auch vom
Bildungsministerium Rheinland-Pfalz unterstützt. Mehr Inforamtionen
unter www.pfaelzer-grumbeere.de/kids-an-die-knolle
08.09.2013
Elfriede Benedix wird 70
Zehn Jahre
lang gehörte sie dem Bezirkstag Pfalz an
Otterstadt- Die
CDU-Kommunalpolitikerin Elfriede Benedix aus Otterstadt feiert am
30. Juni ihren 70. Geburtstag. Von 1999 bis 2009 gehörte sie dem
Bezirkstag Pfalz an. Sie war Mitglied im Ausschuss für Schule und
Weiterbildung, im Werksausschuss LUFA/Ausschuss für Landwirtschaft,
Forst und Umwelt und im Rechnungsprüfungsausschuss; außerdem
engagierte sie sich im Verwaltungsrat des Pfalzklinikums für
Psychiatrie und Neurologie sowie in der Verbandsversammlung des
Zweckverbands Pfalzmuseum für Naturkunde.
Elfriede Benedix wurde 1943 im Sudetenland, dem
heutigen Tschechien, geboren. Nach der Vertreibung 1945 siedelten
sich ihre Eltern zunächst in der Oberpfalz, 1950 dann in der Pfalz
in Otterstadt an, wo sie auch heute noch zu Hause ist. Bei der BASF
in Ludwigshafen wurde sie zur Chemielaborantin ausgebildet und
arbeitete dort insgesamt zehn Jahre lang bis 1969 im Labor und in
der Produktion. Danach widmete sie sich ganz dem Familienleben und
zog drei eigene sowie zwei Pflegekinder groß. Von 1993 an war sie
zehn Jahre lang wieder für ein umweltanalytisches Labor tätig.
Vor 40 Jahren trat Elfriede Benedix in die CDU ein.
Zunächst engagierte sie sich im Verbandsgemeinderat, von 1984 bis
2004 gehörte sie, langjährig als Fraktionssprecherin, dem
Ortsgemeinderat von Otterstadt an. 1999 wurde sie in den Bezirkstag
Pfalz gewählt, 2001 in den Kreistag berufen. Darüber hinaus war bis
2011 Elfriede Benedix stellvertretende CDU-Kreisvorsitzende des
Rhein-Pfalz-Kreises. Ihr Hauptaugenmerk liegt auf allen Fragen rund
um die Umwelt, insbesondere was die Wasser- und Bodenqualität im
Hinblick auf schadstofffreies Obst und Gemüse anbelangt; aber auch
dem Bereich der Bildung gilt ihr Engagement. Außerdem ist sie
Mitglied im Seniorenbeirat des Rhein-Pfalz-Kreises und zuständig
für das Seniorenbüro der Kreisverwaltung. Text und Foto:
Bezirksverbands Pfalz
27.06.2013
Super - EAV ist zurück in Otterstadt
bk.Otterstadt- Am Samstag, den 15.06.2013 war es
so weit – EAV, der Grund aller OTTER-ROCK-Konzerte, war wieder
zurück. Der Otterstadter Bürger, Dr. Lothar Daum, hatte sich 2004
den Wunsch erfüllt, seine Lieblingsband in sein Heimatdorf zu
holen. Seitdem hatte ihn das „Konzertorganisationsvirus“ gepackt
und er hat damit allen Gästen seiner Konzerte viel Freude bereitet.
Herzlichen Dank dafür!
So konnten begeisterte Zuschauer schon unter anderem Truck Stop,
J.B.O., Guildo-Horn, Brings, die Apokalyptischen Reiter und
Saltatio Mortis erleben.
Was auch immer wieder schön und besonders ist - die
außergewöhnliche Atmosphäre der Sommerfesthalle mit dem direkt
angeschlossenen Biergarten. Perfekt aufeinander eingespielte
örtliche Vereine bewirten die Gäste schnell und zu günstigen
Preisen mit Getränken und Speisen. Auch nach dem Konzert trifft man
sich dort gerne und lässt die vergangenen Stunden Revue
passieren.
Als Vorband trat Aspen Eve auf, die das Publikum mit eingängigen
Liedern sofort zum mitsingen animierte und damit bestens auf EAV
einstimmte. Zum Abschluß ihres Programms kam „An Tagen wie diesen“
und alle Zuhörer sangen mit.
Bestens gelaunt warteten alle dann auf EAV – und wie immer
begeisterte die Band die Zuschauer sofort. Viele bekannte Lieder
und weiter steigende Stimmung – es war einfach nur toll, grandios,
wunderbar! Vielen Dank an die Band und an Dr. Lothar Daum – wie
schade, daß auch der schönste Abend einmal zu Ende gehen muss.
Für alle, die nicht dabei waren – selber schuld, da habt Ihr
echt etwas verpasst. Sobald wir wissen, wer im nächsten Jahr
auftritt, geben wir Euch Bescheid – und wenn Ihr dann nicht kommt,
sagt nicht, wir hätten nicht informiert! Foto: pem
17.06.2013
Mit aufwändigen Funktionsmodellen Integration Behinderter ins Berufsleben geschafft
Landrat Körner auf Besichtigungstour bei ScaleArt in
Waldsee
cr. Speyer. Einen eindrucksvollen Einblick in die Arbeit
eines Integrationsbetriebes der ganz besonderen Art konnte sich
heute eine Delegation aus Kommunalpolitikern, Wirtschaftsvertretern
und Sozial- und Arbeitsmarktexperten unter Führung des Landrates
des Rhein-Pfalz-Kreises, Clemens Körner, in Waldsee
verschaffen. Einmal im Monat, so der Landrat, besuche er in seiner
Eigenschaft als Vorsitzender der Wirtschaftsförderungsgesellschaft
des Landkreises einen solchen Integrationsbetrieb - doch was ihm
hier in Waldsee geboten wurde, war schon etwas ganz
außergewöhnliches: Bei der Modellbau-Manufaktur „ScaleArt“ nämlich
sind 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – die Hälfte von ihnen mit
unterschiedlichen Behinderungen – mit Konstruktion und Fertigung
von Funktionsmodellen von Nutzfahrzeugen und Baumaschinen im
Maßstab 1/14,5 beschäftigt.
ScaleArt-Geschäftsführer Bernd Brand
erklärte bei einem informativen Rundgang durch sein seit 15 Jahren
auf diesem Feld tätigen Unternehmen, dass die von ihm gefertigten
Modelle in allen Details ihren großen Vorbildern entsprächen. Dazu
müsse man auf die Originalpläne der Hersteller zurückgreifen, die
ScaleArt allerdings zuvor käuflich erwerben und zusätzlich auch
noch von jedem produzierten Modell zusätzlich eine Lizenzgebühr von
7 Prozent abführen müsse. Bei Preisen ab 2.000 Euro für einen
Bausatz und 4.000 Euro für ein fertig aufgebautes Modell einer
Sattelzugmaschine – bei den Baumaschinen werden leicht auch
fünfstellige Preise erreicht – kommen hier durchaus erhebliche
Summen zusammen, die an die Lizenzgeber abgeführt werden
müssen.
Weit über 200.000 Einzelteile umfasst inzwischen der
Lagerbestand der Waldseer Modellbau-Manufaktur – alles Teile, die
im eigenen Haus konstruiert, die zu erheblichen Teilen auch dort
gefertigt bzw, bei Spezialfirmen in ganz Deutschland in Auftrag
gegeben werden. Alles – außer den Elektromotoren – baut man in
Waldsee selbst, 30 bis 40 Arbeitsstunden müssen aufgewandt werden,
um ein solches Modell herzustellen, modernste computergesteuerte
Maschinen und Automaten sind als nützliche Helfer im Einsatz.
Arno Weber, ehrenamtlicher Beauftragter des Kreises
für die Integration Behinderter, zeigte sich begeistert von den
Chancen, die seinen Schützlingen bei ScaleArt geboten würden. Und
auch Bürgermeister Otto Reiland von der Verbandsgemeinde
Waldsee lobte Bernd Brand für seine vorbildliche Initiative.
Dann – im Keller des Unternehmens – kam „das Kind im Manne“ bei
den Besuchern zum Durchbruch. Dort hat Bernd Brand nämlich eine
„Teststrecke“ aufgebaut, auf der die bei ScaleArt gebauten
Fahrzeuge ihr Können demonstrieren können. Da pacen dann mit
Blinklicht und voll aufgeblendeten Scheinwerfern Absetzkipper
durchs Gelände, ein Caterpillar lädt Erde auf einen Transporter –
bergauf und bergab fahren die Modellfahrzeuge, die sich aus
bestimmten Blickwinkeln von ihren „großen“ Originalen kaum
unterscheiden lassen.
Von den großen Nutzfahrzeug-Herstellern wurden die
Modelle aus Waldsee früher oft als opulente Give-aways an die
Kunden verschenkt. In Zeiten von „compliance“ aber ist das
inzwischen verpönt; Bernd Brand musste seinen Produkten deshalb
andere Vertriebswege suchen. Heute sind es begeisterte
Privatkunden, die die Bausätze oder Fertigmodeelle aus Waldsee
bestellen – Fahrschulen auch, die sie als Demonstrationsobjekte im
Unterricht einsetzen. Gut 2.000 solcher Modell-Laster, Radlader und
Planierraupen - ca. 150 pro Jahr, haben in den letzten 15 Jahren
ihren Weg aus Waldsee in alle Welt gefunden – auf Automobilmessen
sind sie immer wieder dicht umlagerter Anziehungspunkte vieler
Besucher. In Zeiten von Internet wird der hohe Qualitätsstandard
der Waldseer Modelle in vielen Foren und Plattformen gerühmt.
Bei einem Treffen am rechteckigen, „runden“ Tisch im Rathaus der
Verbandsgemeinde Waldsee hatten die Teilnehmer der
Besichtigungstour dann noch einmal Gelegenheit, sich über das beim
Rundgang bei ScaleArt Gesehene auszutauschen. Dabei zeigte sich
Landrat Körner tief beeindruckt von der Kreativität im Hause
ScaleArt und von der Art, wie Behinderte in diese Arbeiten
einbezogen werden.
Bürgermeister Reiland nutzte die Gelegenheit, noch einmal
daran zu erinnern, dass die neue Verbandsgemeinde, der neben
Otterstadt/Waldsee zukünftig auch die Gemeinden Altrip und Neuhofen
angehören werden, dann mit rund 24.000 Einwohnern die größte im
Rhein-Pfalz-Kreis sein werde. Reiland erinnerte auch daran, dass es
in Waldsee neben dem Integrationsbetrieb ScaleArt auch einen von
der Evangelischen Kirchengemeinde betriebenen integrativen
Kindergarten gebe. „Wir kennen uns deshalb gut aus mit Integration
und Inklusion“, so Reiland.
Bernd Brand schilderte dann noch einmal den Weg, den ScaleArt
mit seinem Entschluss, auf Integration zu setzen, gegangen sei.
Wichtig sei es dabei allerdings gewesen, dass alle Verantwortlichen
für dieses Konzept an einem Strang ziehen. „Wenn man so etwas nicht
zu seinem eigenen Projekt macht, dann wird das nichts“, räumte der
Firmenchef ein, der allerdings Klage darüber führte, dass es auch
für einen Integrationsbetrieb inzwischen schwierig geworden sei,
Mitarbeiter zu finden. Und noch eines: Nachdem die Verbindungen
seines Hauses zum Truckhersteller MAN „eingeschlafen“ seien,
wünsche er sich eine engere Kooperation mit Daimler-Benz, das in
Rheinland-Pfalz, in Wörth, das größte LKW-Werk der Welt
unterhalte.
„Integrationsbetriebe stehen im direkten Wettbewerb zu Firmen
ohne behinderte Mitarbeiter“. Das betonte Theodor Ohler vom
Integrationsamt Landau des Landesamtes für Soziales, Jugend und
Versorgung Rheinland-Pfalz. Seine Behörde habe den Aufbau von
ScaleArt aufmerksam begleitet und sieht in ihm ein in seiner Art
vorbildliches Unternehmen. „Solche Betriebe sollten mindestens 25 %
behinderte Mitarbeiter haben“, so Ohler, „50 % halten wir für
allerdings für eine Obergrenze, die man nicht überschreiten sollte,
um die Funktionalität eines solchen Unternehmens nicht zu
überlasten“. Solche Konzepte würden sich deshalb insbesondere für
kleinere und mittlere Betriebe eignen, weil dort die Nähe der
Leitungsebenen zu den Mitarbeitern am Größten sei. Solchen
Unternehmen würden deshalb auch umfangreiche Förderungen zuteil, so
im Rahmen des Programms „Budget für Arbeit“ eine 70prozentige
Übernahme der Lohnkosten oder bei dem „Bundesprogramm Inklusion“,
das auf die Ausbildung junger Menschen und Arbeitsloser jenseits
von 50 Jahren ausgerichtet sei. Foto: gc
05.12.2012
Unterrichtsmaterialien für verbesserte emotionale und soziale Kompetenz
LBS und
Sparkassen fördern Projekt zur Gewaltprävention an
Grundschulen
cr. Speyer. Über einen Koffer voller
Unterrichtsmaterialien konnten sich jetzt die Schülerinnen und
Schüler der Hermann-Gmeiner-Grundschule in Waldsee freuen. Im
Auftrag des rheinland-pfälzischen Ministeriums für Bildung,
Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur hat dazu das Pädagogische
Landsinstitut in Rheinland-Pfalz das Projekt “Ich und Du und Wir”
entwickelt, für das die Sparkassen gemeinsam mit der LBS - der
Landesbausparkasse Rheinland-Pfalz - die Patenschaft übernommen
haben. Damit wollen die beiden Einrichtungen einen wirksamen
Beitrag zur Gewaltprävention an Grundschulen leisten.
Ziel dieses Projektes ist es vor allem, die
Persönlichkeitsentwicklung von Schülerinnen und Schülern zu fördern
und sie in ihrer emotionalen und sozialen Kompetenz zu stärken.
Dazu nimmt das Projekt unter anderem die Wahrnehmung und Stärkung
der eigenen Persönlichkeit , die Wertschätzung Anderer und die
Gestaltung von Gemeinschaft in den Blick. Für dieses Projekt haben
Schulpsychologen des Landes Rheinland-Pfalz gemeinsam mit
Lehrkräften das Programm “Ich und Du und Wir” entwickelt.
Für die
Hermann-Gmeiner-Grundschule in Waldsee liegt sie Patenschaft bei
der LBS und der Kreis- und Stadtsparkasse Speyer, als deren
Vertreter jetzt Christian Ahlring, Pressesprecher der LBS in Mainz
und Michael Bug, Leiter der Direktion Privatkunden der Kreis- und
Stadtsparkasse Speyer, den Koffer mit den Unterrichtsmaterialien
übergaben.
Die beiden Paten, LBS und Sparkassen, stellen für
das Projekt, das ab dem 1. Schuljahr zum Einsatz kommen kann, in
den kommenden fünf Jahren insgesamt 125.000 Euro zur Verfügung.
Damit sollen landesweit Patenschaften an 250 Grundschulen
ermöglicht werden. Foto: Kienipress
03.02.2012
Neujahrskonzert der CDU Waldsee
„ Mit Walzermelodien ins neue
Jahr“
von Franz Gabath
Waldsee- Viele Besucherinnen und Besucher
von befreundeten CDU Ortverbänden des Umlandes, aber
auch Gäste ohne Parteibuch, waren der Einladung des CDU
Ortsverbandes Waldsee zum Neujahrskonzert gefolgt. Die erst vor
wenigen Jahren liebevoll stilvoll zum katholischen Pfarrzentrum
umgebaute Pfarrscheune, die wahrlich gute Stube der katholischen
Pfarrgemeinde, war das richtige Ambiente und bot den
stimmungsvollen Rahmen für das zweistündige Konzert.
Mit den beiden Künstlern, Annette Schneider-Wagner und ihren
Ehemann Michael Wagner, hatten die Organisatoren zwei Künstler
eingeladen, die mit ihrem lyrischem Sopran und lyrischem Tenor
perfekte Umsetzung der anspruchsvollen Sologesangstücke, wie auch
der Duette garantierten. Beide Künstler sind aus der Speyerer
Domsingschule hervorgegangen, wo sie bei Domkapellmeister
Bernhard Weck ihre gesangliche Ausbildung erhielten. Dass
Pianistin Christine Cantzler die Klavierbegleitung wegen Krankheit
nicht ausführen konnte wurde bedauert, aber der ehemalige
Domkapellmeister und Domorganist Professor Leo Krämer war sicher
keine „Ersatzlösung". Der Name Leo Krämer, ein international
anerkannter Künstler, bürgt immer für höchste Qualität.
Bemerkenswert, dass die CDU aus Waldsee nicht lange nach
geeigneten Gesangsvirtuosen suchen musste. Ist doch Michael Wagner
nicht nur Künstler, sondern begleitet auch das Amt des
Stadtvorstandes der CDU aus Speyer. Ein perfekte Symbiose aus
Politik und Kunst.
„Mit Walzermelodien ins neue Jahr“ war das Motto des Abends. So
war es nur folgerichtig, dass Wien, der Stadt, die nicht nur
politisch eine ganze Ära in Europa bestimmt hat, immer auch mit der
Musik und hier besonders auch mit dem Walzer in Verbindung gebracht
wird, ein breiter musikalischer Raum gegeben wurde.
Wenn auch Michel Wagner zu Beginn aus dem „Bettelstudent“ von
Carl Millöcker verriet: „Ich knüpfte manche zarte Bande“ und
melancholisch dann vom Soldaten am Wolgastrand aus „der Zarewitsch“
von Franz Lehar sang, folgte sehr bald dann mit „Bist du´s lachende
Glück Franz“ vom gleichen Komponisten, der Übergang zur
österreichischen Donaumetropole.
Als Annette Schneider-Wagner im Prater die Bäume, aus der
Feder von Robert Stolz, erblühen lies, glaubte man in einen Fiaker
zu sitzen und durch herrlich blühenden Baumbestand des Wiener Parks
zu fahren. Man roch förmlich den Duft der Blüten auf dem Weg nach
Sievering in die blühenden Weinberge hinaus und dort, wo die
richtigen Wiener gerne zum Heurigen gehen, ein Viertel Wein zu
genießen. Als Michael Wagner aus „Wien du Stadt meiner
Träume“ von Rudolf Siecznyki. die hübschen Mädchen Wiens
besang folgte mit „Wien wird erst schön bei Nacht“ von
Robert Stolz, die Zeit der Verliebten. Und wer schon einmal in
einer lauen Sommernacht auf dem Kahlenberg, dem Hausberg von Wien,
stand, ein hübsches Mädchen im Arm halten durfte, das Lichtermeer
Wiens zu seinen Füßen liegen sah, der wird diese Augenblicke nie
vergessen. Der Schreiber dieser Zeilen weiß wovon er spricht.
Mit diesem Mädchen ist er inzwischen fast 44 Jahre
verheiratet. Auch nicht wie von Robert Stolz beschrieben „In
Wien gibt´s manch winziges Gasserl“ durch das man zu winzigen
Platzerl gelangt um himmlische Küsse unterm Sternenzelt
auszutauschen.
Und mit „Hanni hutsch´n geh´n (tanzen gehen), wie es Edmund
Eysler in Noten fasste, wäre dann nur folgerichtig. Michael Wagner
lud dazu besonders Hanni Fuchs, die Gattin des CDU Vorsitzenden von
Waldsee, ein. Besonders als Dank für die vorbildliche Organisation
des Konzertes die in ihren Händen lag, wie Michael Wagner betonte.
Leider konnte er nicht, wie im Lied gesungen, einige Runden
auf dem Prater Ringesspiel drehen, oder gar im Riesenrad einige
bezaubernde Eindrücke gewinnen.
Die Feststellung von Michael, aus „Der Vater aus Dingsda“
von Eduard Künnecke, „Ich bin nur ein armer Wandergesell“ konterte
Annette mit der Feststellung „Du sollst der Kaiser meiner Seele
sein“ aus „Der Favorit“ von Robert Stolz. Die Aussage „Dein
ist mein ganzes Herz“ aus „Das Land des Lächelns“ von Franz Lehar
endete dann in der Liebe die eine Himmelsmacht ist, wie sie Johann
Strauß im Zigeunerbaron besingen lässt. Der stete Wunsch nach
tanzen kommt im Duett „Einmal möchte ich wieder tanzen aus Emmerich
Kalmans „Gräfin Mariza“ zum Ausdruck.
In den bunten Straus aus unvergesslichen Walzermelodien
waren Leo Fall mit „Ein Walzer muss es sein“ aus „Die Rose von
Stambul“, Johann Strauß mit „Du liegst in meinem Arm“ aus „Ein
Nacht in Venedig“, so wie aus der Lustigen Witwe von Franz Lehar,
„Lippen schweigen“ eingebunden, mit dem das Neujahrskonzert endete.
Ein Konzert, in den sich in den lang anhaltenden Schlussapplaus
viele „Bravorufe“ mischten, was die Künstler zu zwei Zugaben
zwang.
Nur zufriedene Gäste traten den Heimweg an und so mancher Gast
wird sich den Termin 29. November 2012 notieren, wenn Annette
Schneider- Wagner, Michael Wagner wieder zum Adventskonzert
konzertieren, vielleicht wieder mit Leo Krämer oder der wieder
genesenden Christina Cantzler. Bilder: fg
24.01.2012
„Wir freuen uns auf viel Leben im Haus“
Im
Rhein-Pfalz-Stift ist der Alltag eingekehrt / Kunterbunter
Veranstaltungskalender
Der Jahreswechsel ist vielerorts die Zeit der Besinnung und der
Rückschau – so auch im Rhein-Pfalz-Stift, das im September in
Waldsee eröffnet hat. Die neue Pflegeeinrichtung im Neubaugebiet
Lausbühl bietet 85 vollstationäre und Kurzzeitpflegeplätze. Die
Einzelzimmer sind ebenso wie die großzügigen Gemeinschaftsräume
hell und freundlich gestaltet, das moderne Hausgemeinschaftskonzept
sorgt für reges Leben innerhalb des Hauses. Wir haben mit der
Heimleiterin Angelika Kortyka gesprochen.
Frau Kortyka, haben Sie sich bereits in Waldsee
eingelebt?
Angelika Kortyka: Ja, auf alle Fälle! Wir wurden hier so
freundlich in der Gemeinde aufgenommen. Viele Vereine kamen schon
zu uns ins Haus und haben uns und die Bewohner besucht oder nutzen
unsere Räumlichkeiten für Veranstaltungen. Wir freuen uns schon auf
die kommenden Monate – unser Veranstaltungskalender ist prall
gefüllt und wir hoffen, dass wir viele Gäste im Rhein-Pfalz-Stift
begrüßen dürfen. Darüber hinaus gibt es bereits Pläne für
regelmäßige Angebote für Groß und Klein.
Und die Bewohner fühlen sich wohl im
Rhein-Pfalz-Stift?
Angelika Kortyka: Natürlich ist der Umzug von den eigenen
Wänden in eine Pflegeeinrichtung immer ein großer und sehr
emotionaler Schritt. Doch unsere Bewohner leben sich hier wirklich
schnell ein und fühlen sich sichtlich wohl. Das liegt zum einen
sicherlich daran, dass die Zimmer ganz nach eigenem Geschmack
eingerichtet und gestaltet werden können. Wir bieten eine
Grundmöblierung an – bis auf das Pflegebett ist aber alles
individuell veränderbar. Zum anderen liegt das sicher an unserem
hochmotivierten Team. Alle Kollegen sorgen sehr liebevoll dafür,
dass sich unsere Bewohner hier wohlfühlen – wie in einer großen
Familie.
Haben Sie denn noch Platz für Neuaufnahmen?Und wie sieht es
aus mit dem Verkauf der Pflegeapartments?
Angelika Kortyka: Wir haben natürlich langsam angefangen
– das Haus war neu, das Team war neu, da musste sich erstmal alles
zusammenfinden. Und für die Bewohner ist es hilfreich, wenn sie
ganz in Ruhe einziehen und alles erkunden können. Das braucht Zeit
– und die geben wir unseren Bewohnern genauso wie uns. Deshalb
haben wir durchaus noch Kapazitäten frei und freuen uns auf noch
mehr Leben im Haus. Die Pflegeapartments sind binnen kurzer Zeit
verkauft gewesen – sehr zur Freude des Investors.
Was bieten Sie denn überhaupt alles an im
Rhein-Pfalz-Stift?
Angelika Kortyka: Neben der klassischen vollstationäre
Pflege nehmen wir auch Gäste in Kurzzeitpflege auf, eventuell
werden wir unser Angebot noch um Tages- und Nachtpflege erweitern –
hier kommt es auf die Nachfrage an. Und natürlich überlassen wir
unsere Cafeteria oder andere Gemeinschaftsräume gerne für
Veranstaltungen aller Art. Das Rhein-Pfalz-Stift ist ein offenes
Haus, eine Begegnungsstätte für Jung und Alt.

Kontakt:
Rhein-Pfalz-Stift
Sophie-Scholl-Str. 1
67165 Waldsee
Telefon 06 236 / 44 94-0
E-Mail rheinpfalzstift@dus.de
www.avendi-Senioren.de
29.12.2011
Rauch wabert durch den Raum - Feuerwehr in vier Minuten vor Ort
Während dem Abendessen im Wohnbereich „Lausbühl“ wabert
plötzlich Rauch durch den Raum, binnen kürzester Zeit breitet er
sich aus; das Zimmer einer bettlägerigen Bewohnerin ist völlig
verqualmt. Schnell erfolgt der Anruf bei der örtlichen Feuerwehr,
und nur 4 Minuten später biegt das Einsatzfahrzeug mit Blaulicht
und Martinshorn um die Ecke - ein Szenario, das so hoffentlich
niemals Realität wird. Im RHEIN-PFALZ-STIFT in Waldsee wurde kurz
vor der Eröffnung der Ernstfall geprobt. Die „Bewohner“ werden von
den Mitarbeitern der stationären Pflegeeinrichtung dargestellt,
fürs Abendessen sorgt Heimleiterin Angelika Kortyka. Und bei Pizza
stimmen sich die Kollegen auf ihre Rollen ein, haben sichtlich
Spaß.
Doch dann wird es ernst. Im dichten Rauch ist die Hand vor Augen
nicht mehr zu sehen. Erzeugt wird er von einer Nebelmaschine, die
in regelmäßigen Abständen für Nachschub sorgt, so dass der
komplette Wohnbereich binnen kürzester Zeit eingenebelt ist. Wie
die Hobby-Schauspieler schnell feststellen, ist es doch
beängstigend, hier auszuharren, bis die Feuerwehrleute mit
Atemschutzgerät endlich zu ihnen vorgedrungen sind.
Im Einsatz sind heute die Wehren aus Altrip und Neuhofen –
einige Einsatzkräfte aus Waldsee, die die Rettung per Drehleiter
vom Dach üben wollten, werden schon kurz nach dem Eintreffen wieder
abgezogen: Ein echter Einsatz hat Vorrang.
Nach und nach werden die „verletzten Bewohner“ aus der
Wohnküche geborgen, zu Fuß oder auf Tragen ins Freie geschafft.
Alle treffen sich am Sammelfahrzeug, wo sie mit Decken und
Getränken versorgt werden – inzwischen hat es angefangen zu regnen,
die wärmenden Umhänge kommen also gerade recht. Um die Ecke biegt
ein Notarztwagen, in dem ein bewusstloser „Bewohner“ und die
„Verletzten“ versorgt werden. Am Sammelpunkt wird derweil
kontrolliert, ob alle „Bewohner“ geborgen sind, auf Listen werden
die Namen notiert sowie der Ort, wo sie aufgefunden wurden. Dann
der Schreck: Zwei „Bewohner“ fehlen. Schnell machen sich die
Einsatzkräfte auf die Suche, nachdem die Lage im Haus unter
Kontrolle ist. Auch die beiden Damen sind bald in Sicherheit.
Der Regen und der Temperatursturz zieht die Mitarbeiter des
RHEIN-PFALZ-STIFT bald ins Haus. Hier wird noch fleißig Hand
angelegt, bis alles wieder verstaut ist, Schläuche eingerollt und
Tragen oder Leitern eingepackt sind. Beim anschließenden
gemeinsamen Umtrunk sind sich alle einig: Die Übung hilft, um auf
einen eventuellen Ernstfall besser vorbereitet zu sein. Und auch
für das junge Team der Pflegeeinrichtung war der schauspielerische
Einsatz eine tolle Erfahrung – „das macht einen schon
nachdenklich“, „gut, dass wir das mal so erlebt haben, wie es ist,
in so einem verqualmten Raum zu sein“ und „man hat überhaupt nichts
gesehen, da kann man schon in Panik geraten“ war im Anschluss an
die Übung zu vernehmen. „Das hat uns sicher auch noch mehr
zusammengeschweißt“, ist sich Einrichtungsleiterin Angelika Kortyka
sicher und blickt zuversichtlich in die Zukunft des
RHEIN-PFALZ-STIFT, in das Anfang September mit den ersten Bewohnern
Leben einziehen wird.Susanne Frank Fotos:sim
27.08.2011
Rosaroter Rock
J.B.O. und Stainless Quo in
Otterstadt
Von Horst Priebe
Die Luft roch süßlicher, die T-Shirts leuchteten rosaroter
und die Musik war lauter: J.B.O. war im Dorf! Zum mittlerweile
dritten Mal holte Dr. Lothar Daum die Spaßrocker aus Erlangen in
die Otterstadter Sommerfesthalle. Die Halle mit dem davor
arrangierten Biergarten und den Verpflegungsständen ist eine
optimale Location für solche Veranstaltungen. Es entsteht ein
gewisser Open-Air-Charakter und doch ist man größtenteils
wetterunabhängig. Deshalb tat der zwischenzeitlich düstere Himmel
der Stimmung von 1.600 Party-Wütigen, oft in rosaroten Bandshirts
gekleideten Fans, keinen Abbruch.
Zunächst heizte „Stainless Quo“ als Vorgruppe die
Stimmung an. Bestens geeignete Musik zum mitsingen und mittanzen,
denn die Texte und Riffs sind wohl jedem, der der Ü30-Fraktion
angehört, mehr als geläufig. Nach einer Verschnaufpause kam dann
endlich J.B.O. Auf die Bühne. Das Publikum ging begeistert mit bei
den neuesten Werken von der aktuellen CD „I don’t like metal…“,
aber die Halle begann zu kochen als Frontmann Hannes “G.Laber”
Holzmann in breitestem fränkischen Dialekt meinte: „Ihr seids doch
alle nur gekommen um den alten Scheiß zu hörn!“
In gekonnter Manier zelebrierten die Musiker ihre bekannten Hits
und sogar das fränkische Bier und der gute, alte „Bolle“, der sich
immer so köstlich amüsiert, wurden von den Fans begeistert
angenommen. J.B.O.-ler sind textsicher, das haben sie den ganzen
Abend lang bewiesen. Gegen Ende des Konzerts erschienen die drei
den Abend bestimmenden Buchstaben J.B.O. als übergroße Luftballone
im Hintergrund der Bühne und die Halle dankte es mit tosendem
Applaus.
Dem über das ganze Gesicht strahlende Lothar Daum war anzusehen,
dass er diesen Abend sichtlich genoss und auf Nachfrage
versicherte, dass es mit dem „Otter-Rock“ weitergehen wird. Daum:
„Das waren bisher acht Konzerte und zehn will ich auf alle Fälle
machen. Herr Daum, we want more, we want more!!! Fotos: Bettina
Hammond
25.07.2011
Geschichte der Verbandsgemeinde Rheinauen
Die Verbandsgemeinde Rheinauen ist im Zuge der Verwaltungsreform
im Juli 2014 durch das Landesgesetz über die freiwillige Bildung
der neuen Verbandsgemeinde Waldsee vom 22. November 2013 aus den
bislang selbstständigen Gemeinden Altrip und Neuhofen sowie der
Verbandsgemeinde Waldsee (alt), bestehend aus den Ortsgemeinden
Waldsee und Otterstadt, gebildet worden.
Die Verbandsgemeinde hieß vom 01.07.2014 bis 31.12.2015
Verbandsgemeinde Waldsee, da sich vor Beschluss des Fusionsgesetzes
die betroffenen Gemeinden auf keinen Namen einigen konnten. Im
Fusionsgesetz wurde festgelegt, dass innerhalb eines Jahres nach
der Neubildung der endgültige Name zu bestimmen ist. Nach der
Durchführung einer Meinungsumfrage in der neuen Verbandsgemeinde
und den gefassten Beschlüssen über den Vorschlag eines Namens in
den einzelnen Gremien der Verbands- und Ortsgemeinden, welche sich
bis auf die Ortsgemeinde Waldsee für den Namen Verbandsgemeinde
Rheinauen ausgesprochen haben, wurde im November 2015 vom Landtag
entschieden, den endgültigen Namen der Verbandsgemeinde auf
Rheinauen festzulegen. Ein entsprechendes Gesetz wurde
verabschiedet.
Bereits im Dezember 2011 wurde die freiwillige Vereinbarung
zwischen der Verbandsgemeinde Waldsee (alt) und der Gemeinde Altrip
abgeschlossen. Zu diesem Zeitpunkt wollte Neuhofen mit Limburgerhof
fusionieren. Durch einen Bürgerentscheid in Limburgerhof kam diese
Fusion nicht zustande, so dass Neuhofen der neuen Verbandsgemeinde
Waldsee zugeordnet wurde.
Als Hauptsitz der Verbandsgemeindeverwaltung wurde das Rathaus
in Waldsee vereinbart, die Verbandsgemeindekasse sowie die
Verbandsgemeindewerke sind im Rathaus in Altrip untergebracht,
weiter sind in den Ortsgemeinden Altrip und Neuhofen Bürgerbüros
eingerichtet worden. Die Verbandsgemeinde Rheinauen gehört dem
Landkreis Rhein-Pfalz-Kreis an.
Die Gemeinden liegen am linken Rheinufer im vorderpfälzischen
Tiefland. Der Rhein und das Rheinvorland haben die Entwicklung der
Gemeinden zu allen Zeiten maßgeblich mitgeprägt, vom Fischfang in
den früheren Jahrhunderten, über die Landwirtschaft bis hin zur
heutigen Nutzung als Naherholungsgebiete.
Verschiedene Bodenfunde im Gemarkungsbereich lassen darauf
schließen, dass bereits um 2.000 v. Chr. Menschen sich in diesem
Raum angesiedelt haben. Ebenso weisen Funde von römischen Gräbern
und die durch die westliche Gemarkung verlaufende „Römerstrasse“
auf diese Ansiedlungen hin.
Ortsgemeinde Waldsee
Wahrscheinlich beginnt die Geschichte der Ortsgemeinde Waldsee
im 6. oder 7. Jahrhundert. Zum ersten Mal wird der Ort anno 1229
als Walahesheim im Zusammenhang mit einem Ritter namens Widegowe
erwähnt. Dieser edle Recke ist schon 1203 urkundlich gesichert. Aus
Walahesheim wurde eines Tages Waltzheim. Über 700 Jahre unterstand
Waldsee dem fürstbischöflichen Hochstift Speyer. Das Dialekt machte
aus -heim zunächst -sem und schließlich -se, also Waltzse, dann
Waldsee. Mit einem See hat der Ortsname also gar nichts zu tun.
Obwohl doch ein See in der Nähe existierte. Und dieses Gewässer
sorgte dafür, dass die Waldseer "Hämmel" genannt werden. Ein
Schäfer führte eine Herde Hämmel Waldseer Bauern über den
zugefrorenen See, doch das Eis brach unter dem Gewicht der Tiere,
die fast alle untergingen und ertranken. Mit dem benachbarten
Otterstadt bildet Waldsee die Verbandsgemeinde Waldsee. Ein
Höhepunkt des geselligen Lebens in der Ortsgemeinde Waldsee ist der
alljährliche Fasnachtsumzug am Fasnachtsdienstag. -bb- Weitere
Informationen: http://www.waldsee.de/
Ortsgemeinde Otterstadt
Die Ortsgemeinde Otterstadt wird zwar erstmals 1020 in einer
Urkunde des Speyerer Bischofs Walter genannt, wurde aber schon im
7. oder 8. Jahrhundert als fränkische Siedlung gegründet.
Landesherren des Dorfes waren die Speyerer Bischöfe, die direkte
Herrschaft übte jedoch das St.-Guido-Stift in Speyer aus, dem
Otterstadt zu 100 Prozent gehörte - von 1090 bis 1797. Im
Dreißigjährigen Krieg und im Pfälzischen Erbfolgekrieg (1689) wurde
Otterstadt zerstört. Seit 1972 ist der Ort Teil der
Verbandsgemeinde Waldsee. Bekannt sind die Otterstadter als
"Stickelspitzer". Den Uznamen haben sie einem Betrüger zu
verdanken, der ihnen weiß machte, dass eine Bahnstrecke nach
Otterstadt gebaut werde. Daraufhin haben die Otterstadter jede
Menge Holzpfähle an einem Ende zugespitzt, also Stickel
hergestellt, um mit diesen die Bahntrasse abzustecken. Eines Tages
war der Betrüger mit einer Investitionssumme, die er von den
Bürgern vorab kassierte, verschwunden. An diese Geschichte erinnert
der Stickelspitzerbrunnen. Und noch einen interessanten Brunnen
gibt es in Otterstadt: der Ottertritschenbrunnen. Es muss ja nicht
nur die Elwetritschen im Pfälzerwald geben! -bb- Weitere
Informationen: www.otterstadt.de
28.05.2016