Speyer-Kurier
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A MUSICAL CHRISTMAS - 15% Frühbucherrabatt!

Mannheim- Nach dem überragenden Erfolg der MUSICAL CHRISTMAS-Tournee 2016 und der WORLD OF MUSICALS-Tournee 2017 präsentieren die internationalen Künstler im Dezember 2017 erneut eine zweieinhalbstündige Gala voller Glanzpunkte.

Im ersten Teil der Show werden große und emotionale Musical-Hits aus „Evita“, „Elisabeth“, „Cats“, „Phantom der Oper“ u.v.a. zu hören sein.

Im zweiten Teil präsentieren Bühne und Künstler sich dann weihnachtlich. In einer zauberhaften Winter-Weihnachts-Kulisse erklingen die schönsten Weihnachtslieder der Welt: „Jingle Bells“, „O Du Fröhliche“, „White Christmas“, „Stille Nacht“, „Feliz Navidad“, „Oh Tannenbaum“ und viele mehr. Mit einer wunderbaren Songauswahl stimmen die Künstler/innen ihr Publikum auf die „schönste Zeit des Jahres“ ein.

A MUSICAL CHRISTMAS - erleben Sie am am 15.12.2017 um 20 Uhr im Congress Center Rosengarten in Mannheim große Musicalhits und die schönsten Weihnachtslieder der Welt festlich präsentiert in einer bezaubernden Advents-Gala.

Sichern Sie sich bis 28.05.2017 Ihre 15% Frühbucherrabatt.

Tickets bei Rhein Neckar Ticket sowie an allen bekannten VVK-Stellen und versandkostenfrei auf www.musicalchristmas.de / Tickethotline: 0365-5481830.

Text und Foto: Reset Produktion

09.05.2017


ZimmerTheater Speyer sagt DANKE

Prall gefüllter Spielplan für 2017

Speyer- Die Gründer und kreativen Köpfe des ZimmerTheaters Speyer, Nicole Kaufmann und Martin Risse, haben sich aus gesundheitlichen Gründen zum Ende des Monats Januar aus der Arbeit im ZimmerTheater zurückgezogen. Dies bedauern wir zutiefst. Der Förderverein ZimmerTheater e.V. dankt den beiden von Herzen für die Idee und den Aufbau des Theater-Kleinods und vor allem für 10 Jahre unzähliger Theater- und Musikproduktionen, für liebgewonnene Charaktere und nicht zuletzt für Nachdenkliches, Emotionales und viel viel Spaß. Sie haben sich damit unschätzbare Verdienste um die Kultur in Speyer erworben. Wir wünschen Ihnen von Herzen für die Zukunft alles Gute und uns und dem Publikum ein möglichst baldiges Wiedersehen auf unserer Bühne.

Gleichzeitig freuen wir uns, dass wir mit einem attraktiven, prall gefüllten Spielplan und vielen wunderbaren Künstlern den Spielbetrieb des ZimmerTheaters für den Rest der aktuellen Spielzeit weiterführen können, bevor wir in die neue Spielzeit ab September unter neuer künstlerischer Leitung starten.

Gemeinsam mit Martin und Nicole sind wir sehr stolz, dass wir für diese Aufgabe mit Timo Effler einen in der Theaterszene bestens bekannten und allseits geschätzten Fachmann gewinnen konnten. Wir sind überzeugt, dass mit ihm das Zimmertheater auch weiterhin seinen Platz als kleine, feine Bühne für Theater, Musik, Kabarett und anderes behaupten wird. 

Aktueller Spielplan: http://zimmertheater-speyer.de/veranstaltungen/ Text und Foto: ZimmerTheater Speyer e.V.

03.02.2017


Erste Erfolge in der neuen Klasse

Speyer- An diesem Wochenende gingen Klaus Schilling und Monika Marquard-Schilling im Acherner Clubheim an den Start. Dabei tanzten sie zunächst souverän durch die Vorrunde der Senioren III B-Standard Klasse, mit 8 weiteren Paaren, und erreichten schließlich das Finale des Turniers. Dort gaben die Speyerer nochmal ihr Bestes und wurde dafür mit dem 4. Platz belohnt. Isabel Köhler

23.01.2017


Ein Feuerwerk von Musical Highlights zum Jahresbeginn

bk.Speyer-  Einen wundervoll und bezaubernden Abend konnten die Besucher in der ausverkauften Stadthalle Speyer erleben.

Bereits zum zweiten Mal gelingt es dem Veranstalter „CreativTeam“ die Akteure der Musical Highlights in Höchstform zu präsentieren – und es war erneut ein musikalisches Erlebnis.

Auch wenn der Eine oder die Andere sicherlich Petter Bjällö aus Schweden vermisst hat – die neuen Mitglieder des Ensembles sind würdige Nachfolger. Und sie haben von Anfang an das Publikum in ihren Bann gezogen mit einem „Best off“ aus dem Musical „König der Löwen“. Und wer davon nicht begeistert war, der war es spätestens beim Swing Medley – hier ließen die Künstler das Publikum mitswingen. Das Solo aus Elisabeth „Ich gehör nur mir“ schickte Gänsehaut über den Körper und sicherlich hat sich mehr als eine Dame aus dem Publikum dieses wunderbare Kleid gewünscht.

Es war eine abwechslungsreiche und gelungene Mischung aus ruhigen und schwungvollen Stücken – und mit tollen Kostümen, die nicht versucht haben, das Original zu kopieren.

Über eine Stunde sangen und tanzten die Musiker auf der Bühne, bevor sie sich und das Publikum mit Ausschnitten aus Dirty Dancing in die Pause verabschiedeten.

Besonders erfreulich war es, das alle Altersgruppen vertreten waren – die jüngste Besucherin wird um die elf Jahre gewesen sein und die älteste über achtzig. Und wie es schien, haben einige die Karten zu Weihnachten geschenkt bekommen; sicherlich werden sie am Ende des Abends dem Schenker (wenn er nicht persönlich dabei war) im Geiste gedankt haben.

Fulminant begann auch der zweite Teil – Grease ist und bleibt ein Ohrwurm. Sicherlich eines der Highlights der Show war das Starlight Medley – zumal der Veranstalter zwei Künstler verpflichtet hat, die dem Starlight Ensemble in Bochum angehörten.

Alles in allem eine rundum sehr gelungene Vorstellung, die das Publikum mit stehenden Ovationen feierte.

Besonders hervorzuheben ist die Dauer der Veranstaltung – mehr als zweieinhalb Stunden waren die Mitwirkenden für das Publikum da! Da können sich viele Künstler eine Scheibe von abschneiden.

Im nächsten Jahr wird CreativTeam wieder mit den Musical Highlights in die Stadthalle kommen und sicherlich wieder den Besuchern unvergessliche Stunden bereiten. Und es ist ratsam, sich die Karten rechtzeitig im Vorverkauf zu erwerben; Denn Qualität spricht sich herum. Foto: dak

Hier noch die Meinungen von zwei GewinnerInnen unserer Kartenverlosung:  

Die Musical Highlights waren in jeder Hinsicht fantastisch.
Das Bühnenbild war zwar etwas einfach, aber der Beleuchter zauberte so fantastische Effekte, die unterschiedlichen Stimmen der Sänger und die Freude, mit der die Akteure agierten, versetzte das Publikum in eine andere Welt und in eine Superstimmung. Beim Abschlusslied hielt es fast niemanden auf den Sitzen, obwohl das Publikum überwiegend älter war.
Kurzum, es war ein richtig schöner Abend und ich bedanke mich nochmal bei Ihnen dafür!

Die Show war ein gesanglicher Höhepunkt. Ich persönlich hätte mir mehr bekanntere Titel gewünscht. Aber es war ein sehr unterhaltsamer Abend. Vielen Dank nochmals für die Karten.

07.01.2017


Musical Highlights zum Jahresbeginn - Bilderalbum

Musical Highlights kommt mit besonderer Auszeichnung nach Speyer

Speyer- Eine besondere und außergewöhnliche Auszeichnung hat vor wenigen Tagen die Produktion „Musical Highlights“ erhalten, die am 4. Januar 2017 auch in der Stadthalle Speyer gastiert.

Das Messe- und Congress-Centrum Halle Münsterland in Münster zeichnete durch die Geschäftsführerin Dr. Paschke den Produzenten Reinhold Vatter für über 15000 Besucher und mehrere ausverkaufte Veranstaltungen allein in der weit über NRW hinaus bekannten Veranstaltungsstätte aus. Stellvertretend für die beteiligten Künstler und das gesamte Team nahm Dennis LeGree, seit vielen Jahren gefeierter Sänger der Erfolgsproduktion, den Preis mit entgegen.

Die Auszeichnung, eine sternförmige, graviert Metallplatte, ist ab sofort vor der Halle Münsterland auf dem „Star Walk“ verewigt. Er ist seit 2011 besonders erfolgreichen Künstlern und Veranstaltern gewidmet.  Zwischen 2011 und Oktober Das Messe- und Congress-Centrum Halle Münsterland in Münster zeichnete durch die Geschäftsführerin Dr. Paschke den Produzenten Reinhold Vatter für über 15000 Besucher und mehrere ausverkaufte Veranstaltungen allein in der weit über NRW hinaus bekannten Veranstaltungsstätte aus.2016  wurde die Auszeichnung sieben Mal vergeben.  Der neue Preisträger „Musical Highlights“ ist stolz auf diese besondere Ehre, die vorher bereits Udo Jürgens, Eckart von Hirschhausen, Atze Schröder, die Pferdeshow „Apassionata“ und das Russische Staatsballett erfahren haben.

Karten für die Veranstaltung „Musical Highlights“, die seit Start der Show  bereits von einer halben Million Menschen besucht worden ist, sind an allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich. Ausführliche Informationen zur Show finden Interessierte unter www.musical-highlights.com.

Die vielen Musical-Freunde in der Region wird es freuen. Denn die Erfolgsproduktion „Musical Highlights“, die seit mehreren Jahren die Musikbegeisterten  gleich nach der Jahreswende  begeistert und für einen großen Teil ein Fixtermin ist, kommt auch wieder nach Speyer. Natürlich mit einem neuen Programm, das gerade einstudiert wird. Außerdem hat man sich mit weiteren Original-Interpreten und neuer künstlerischer Leitung verstärkt.

„Musical Highlights 2017“ setzt jetzt auf die Stärken von  erstmals sieben Original-Interpreten und eine Programmauswahl, die den Abend zu einem echten Erlebnis für jeden Musicalliebhaber werden lässt. 

Es werden nur die Highlights geboten, für die man sonst viele und auch kostenaufwändige Reisen in die unterschiedlichsten Musicalstädte unternehmen muss. Das Musical kommt also mit „Musical Highlights 2017“ zu den Musikfreunden – dies macht neben der Qualität der Show den Erfolg in den letzten 20 Jahren aus.

Auf der Homepage der Produktion www.musical-highlights.com  gibt es alle Informationen zu den beteiligten Ausnahmekünstlern und deren Tour durch Deutschland und Schweden.

Der Vorverkauf ist eröffnet. Tickets zum Preis von EUR 39,90 bis 49,90 inklusiv aller Gebühren sind bei allen bekannten Vorverkaufsstellen, unter der Hotline 0180-6050400 und unter www.adticket.de erhältlich.

Text: Creativ Team Veranstaltungs GmbH, Presse Foto: Micke Ovesson;,Foto:  MCC Halle Münsterland

15.12.2016


Musical Highlights waren ein echtes Highlight

Gänsehautfeeling und stehender Applaus in der Stadthalle

bk. Speyer- In der sehr gut besuchten Speyerer Stadthalle fand am 07.01.2016 zum ersten Mal diese Veranstaltung statt – veranstaltet von Creativ Team Veranstaltungs GmbH. mit einer Gruppe von Künstlern, die mit ihren vielen Hauptrollen zu den Top-Darstellern der deutschen Musical-Szene gehören Wenn man nach den Publikumsreaktionen geht, hoffen alle Anwesenden, daß es im nächsten Jahr eine Wiederholung gibt.

Begrüßt wurden die Zuschauer mit „Willkommen“ aus dem Musical Cabaret, daß zur Zeit auch im Heidelberger Theater aufgeführt wird. Nach einer einführenden Moderation wurden im „Amerika Block“ Lieder aus West Side Story, Hello Dolly, New York New York und A star is born vorgetragen. Die Moderationen zwischen den einzelnen Blöcken brachten dem Publikum die Geschichte der Musicals näher – eine sehr gute Unterstützung der Lieder.

Die Interpreten waren bestens aufgestellt und erhielten immer wieder stürmischen Applaus – die Soli waren herausragend. „Engel aus Kristall“ aus den „Drei Musketieren“, vorgetragen von Petter Bjällö, da bekam man im Publikum richtig Gänsehaut. „Gold von den Sternen“ aus „Mozart“, interpretiert von Magdalena Hettinger, „Circle of Life“ aus „König der Löwen“, gesungen von Dennis LeGree und mein persönliches Highlight; das Duett aus „Tanz der Vampire“ „Totale Finsternis“. Wobei Highlight in diesem Fall bedeutet, daß es aus vielen wunderbaren Liedern für mich die meiste Bedeutung hatte und auf keinen Fall die Leistung der anderen Interpreten schmälern soll.

Der Abend war viel zuschnell vorbei – gerne hätte man noch länger gelauscht. Selten sind drei Stunden so schnell vergangen und die Darsteller wurden mit verdienten Standing Ovations verabschiedet – wie gesagt – In  der Hoffnung auf ein Wiedersehen.

Freundlicherweise haben einige Kartengewinner uns ihre Eindrücke geschrieben, die wir in Auszügen gerne veröffentlichen:

Vorab , es war ein fantastischer Abend gewesen, wir haben ihn sehr genossen.

Tolle Stimmen, tolle Tanzshow, tolle Outfits, ...............1 Highlight nach dem anderen und das für 3 Stunden.

Egal ob lustiges oder anspruchsvolleres Musical, es war für jeden etwas dabei.

Starlight Express , Phantom der Oper, Cats , König der Löwen und Tanz der Vampire waren als Klassiker fantastisch, allerdings als Höhepunkt empfanden wir „Engel aus Kristall“ ,aus den 3 Musketieren bekannt, von dem wir bis zu dem Abend noch nie etwas gehört hatten.

Die 3 Stunden waren so schnell vorbei, wir hätten nochmal so lange hören können. (Birgit M. aus Böhl-Iggelheim)

Ich habe die Show mit meiner 13 jährigen Tochter besucht. Am besten haben ihr die Disney – Musicals „ Ariel“, „ Das Dschungelbuch“  und  ganz besonders „Der König der Löwen“ gefallen.  Aber auch alle anderen nachgespielten Musicals  sowie die immer wieder wechselnden Beleuchtungseffekte und die schönen Kleider waren atemberaubend. Man bekam immer wieder Gänsehaut, da der Gesang der Darsteller einfach nur Klasse war.

Für meine Tochter und mich war es ein unvergesslicher Abend. Auch das ganze Publikum war begeistert, zu erkennen am stehenden Applaus zum Schluss. (Sabine D. aus Speyer)

Die Stadthalle in Speyer ist technisch für derartige Veranstaltung trotz ihres Alters immer noch sehr gut geeignet, die Sicht von allen Plätzen ist ausgezeichnet.

Beeindruckt haben mich die Bühnenelemente, eine einzige Lichtshow, bei der wunderbare Effekte und damit Stimmungen im Einklang mit der Musik geschafffen wurden. Ganz großes Kompliment hier an Regie und Technik.

Der Aufbau der Show war sehr gut und durchdacht, die kurzen Erläuterungen zu den einzelnen Musicalblöcken gut gemacht.

Tolle Leistungen waren von den meisten Mitgliedern des Ensembles zu sehen, allen voran Sabine Neibersch, Dennis LeGree und dem Daniel Dodd-Ellis(?) und in weiten Teilen auch Petter Bjällö.

"The winner takes it all", ein Duett aus dem "Phantom der Oper", "Summertime" aus "Borgy and Bess" und ein Titel aus "König der Löwen" - das war Gänsehautgefühl pur.

Stücke wie "Macavity" aus Cats, "Superkalifragilistikexpialigetisch" aus "Mary Poppins" oder "Willkommen" aus "Cabaret" - um nur einige Beispiele zu nennen - machten einfach nur Spaß beim Zuhören und Zuschauen.

Allerdings gab es auch einige wenige Wermutstropfen: insbesondere die tiefen Bässen waren bei manchen Stücken sehr schlecht ausgesteuert, das bereitete fast körperlich Schmerzen.

Einige Gesangspassagen wären eindringlicher gewesen mit dem vom Komponisten im Einzelfall auch vorgesehenen "piano" - ob es hier Fehler der Technik oder Gesangsschwäche der Sängerin ursächlich waren, vermag ich nicht zu sagen. Allgemein galt hinsichtlich der Lautstärke: manchmal ist ein bischen weniger einfach mehr.

Wenig beeindruckend, um nicht zu sagen, grenzwertig -  vor allem wenn man die Originalversion aus Duisburg kennt - war zum Beispiel der Gesang von "Fantine". Ähnliches gilt für die in meinen Augen recht eigenwillige Version des Titelsongs aus "Die Schöne und das Biest", Xavier Naidoo ließ grüßen. Aber das waren zum Glück Ausnahmen.

Insgesamt hat sich das gesamte Team in der zweiten Hälfte nochmals merklich gesteigert und ging erst nach 2 Zugaben von der Bühne. Es ließ ein sehr zufriedenes bis begeistertes Publikum zurück. So war beim Verlassen der Stadthalle mehrfach zu hören: "Hat Spaß gemacht", "Wenn die nächstes Jahr wieder kommen, kann man da wieder hingehen, gell?", "Geil".

Sehr sympathisch fand ich zum Abschluss den Dank des Ensembles an die eigene Mannschaft im Hintergrund, aber auch an die Beschäftigten der Stadthalle. Nochmals herzlichen Dank für die Karten. (Martina D. aus Eppelheim) Foto: pem

17.01.2016


Theater und Orchester Heidelberg - Die Spielzeit 2015/16 ist eröffnet!

Mitarbeiter/Innen im Theater auf der Bühne des Alten SaalsHeidelberg- Am Montag, 07. September, trafen sich um 10.00 Uhr die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Theaters und Orchesters Heidelberg im Alten Saal. Der Bürgermeister für Familie, Soziales und Kultur der Stadt Heidelberg, Dr. Joachim Gerner, sowie Intendant Holger Schultze eröffneten die neue Spielzeit 2015/16, die mit einem reichhaltigen Programm auf das Publikum wartet und begrüßten die Mitarbeiter/Innen aller Abteilungen und Sparten. Der Intendant legte in seiner Rede den absoluten Schwerpunkt auf die gesellschaftspolitische Situation in Deutschland und der Welt.

Er wies darauf hin, dass ein engagierter Spielplan derzeitig nicht ausreiche, um auf die Verhältnisse aufmerksam zu machen. Auch in Heidelberg halten sich zahlreiche Flüchtlinge auf, die auf ihre Weiterreise bzw. auf ihre Integration in der Stadt warten, und die unserer Hilfe bedürfen. Es sei wichtig, sich auch individuell um diese Menschen zu kümmern und dem rechten Populismus dem Kampf anzusagen. Holger Schultze rief jeden einzelnen Mitarbeiter auf, seine Reserven zu prüfen, ob und wie die Kulturschaffenden sich auch persönlich für diese Menschen einsetzen können. Dr. Joachim Gerner unterstützte dieses Anliegen und gab Tipps an wen sich Interessierte wenden können und wo sich Anlaufstationen für unterschiedliche Gebiete befinden. Holger Schultze sowie die Leiterin der Verwaltung des Theaters, Andrea Bopp, hießen 44 neue Mitarbeiter/Innen in Mitarbeiter/Innen im Theater auf der Bühne des Alten Saalsdieser Spielzeit willkommen, die u. a. aus 10 europäischen Nachbarländern, den USA, aus Südkorea sowie dem Iran das bereits internationale Ensemble des Theaters verstärken werden. Last but not least wurde selbstverständlich auch der neue Generalmusikdirektor der Stadt, Elias Grandy, herzlich begrüßt, der sich auf die bevorstehende Premiere von "Le nozze di Figaro“, seine erste Opernpremiere in Heidelberg, freut und darauf außerordentlich gespannt ist. (Die Matinee zur Premiere findet bereits am Sonntag, 13.09. 11.00 Uhr, im Foyer statt.) Nun darf das Theaterpublikum auf die ersten Premieren und Wiederaufnahmen von besonders erfolgreichen Stücken der vergangenen Saison gespannt sein. Los geht es mit Figaros „Le nozze di Figaro“ am 18.09. um 19.30 Uhr (Stückeinführung: 18.45 Uhr), der Wiederaufnahme von Pipsa Lonkas „These little town blues are melting away“ im Zwinger1, dem Themenpaket: „Ludunija – Rätselhafte Spuren“ am 23.09. im Zwinger3 sowie der Komödie „Der nackte Wahnsinn“ am 24.09. im Alten Saal.

Die neue Spielzeit ist gestartet und der Kartenvorverkauf läuft. Natürlich besteht auch die Möglichkeit sich für ein Abonnement zu entscheiden und dieses an der Theaterkasse abzuschließen.

Text: Theater und Orchester Heidelberg, Presse Foto: Annemone Taake

08.09.2015


Theater und Orchester Heidelberg - Schlosssaison natürlich auch für die Jüngsten!

Massoud Baygan (Wache), David Grimaud (Wache), Benjamin Nowitzky (Wache), Anouk Wagener (Wache), Mehmet Ali Berber (Sheriff von Nottingham)„Robin Hood“ kämpft für Recht und Freiheit über den Dächern von Heidelberg (ab 5 Jahre)

Uraufführung / Premiere So 22.06.2014, 17.00 Uhr, Heidelberger Schloss / Koniferengarten

(Fassung und Regie Maike Krause)

Heidelberg- Die Einführungsmatinee auf dem Heidelberger Schloss war bereits ein voller Erfolg. Zahlreiche Besucher/innen fanden am Sonntag, 08.06., den Weg in den Schlosshof, um sich von den Mitarbeiter/innen des Theaters und Orchesters Heidelberg über die bevorstehende Freilichtsaison informieren zu lassen und erste Kostproben des Programmes präsentiert zu bekommen. Am 15.06. ging es nun richtig los. Als erstes stand am 15. Juni die Opengala „Sieh, der Himmel lacht!“ mit zahlreichen musikalischen Highlights aus der Welt der Oper auf dem Sommerprogramm. Aber nun sollen natürlich nicht nur die Erwachsenen ihren Spaß haben. Deshalb hat sich auch in diesem Jahr das Junge Theater wieder ans Werk gemacht und eine neue dramatisierte Fassung der Abenteuer des legendären Kämpfers für Recht und Freiheit Robin Hood in Szene gesetzt, der im 13. Jahrhundert in England zur Legende wurde. Ob es diese sagenumwobene Figur wirklich gab, ist nicht bekannt. Der abenteuerliche Stoff ist aber fast jedem Kind bekannt. Robin Hood steht für die Gerechtigkeit. Er bestiehlt die Reichen, um deren Besitz an die Armen zu verteilen. Natürlich wird er so zum Gesetzesbrecher. Auch wenn es der ‚Held‘ aus seiner Sicht natürlich anders sieht. Mehmet Ali Berber (Sheriff von Nottingham), David Grimaud (Wache), Massoud Baygan (Wache), Anouk Wagener (Wache), Benjamin Nowitzky (Wache)

Robin ist Anführer einer Bande sogenannter ‚Vogelfreier‘, die sich in den Sherwood Forest zurückgezogen hat. Als ausgezeichneter Bogenschützen kämpft Robin Hood gegen die Herrscher, die das Volk unterdrücken. Schon seit langem ist er dem Sheriff ein Dorn im Auge. Hat dieser ihn gerade gefangen, wird er schon wieder von Marian, der Tochter des Barons, die Robin Hood liebt, befreit. Jedoch bei aller Liebe zu ihrem Helden: für ein Leben im Wald ist sie noch nicht bereit und bleibt im Schloss ihres Vaters. Während Robin Hood neue Raubzüge begeht und seine Bande im Wald vergrößert, brütet der Sheriff einen neuen Plan aus, um den »Outlaw« ein für alle Mal einzufangen. Wer beim Bogenschießen gewinnt, bekommt Marian zur Frau. Natürlich darf Robin Hood bei diesem Turnier nicht fehlen. Ob er in die Falle geht oder nicht, kann man ab dem 22. Juni auf dem Heidelberger Schloss erleben… Erstmals kämpft Robin Hood allerdings nicht im Sherwood Forest sondern im Koniferengarten des Schlosses. Kleine und große Zuschauer/innen dürfen mehr als gespannt sein.

Text: Theater und Orchester Heidelberg Foto: Susanne Reichardt

20.06.2014


Jim Knopf wieder auf Stippvisite in Speyer

Jim Knopf und der Lokomtivführer Lukas und das Kölner Tournee-Theater „Histrionia“ auf der Jagd nach der „Wilden 13“

jüs. Speyer -Bereits im letzten Jahr konnte die Theatertruppe um Regisseurin Dominique Christine Fürst mit „Jim Knopf“ in Speyer Erfolge feiern. Für die Ex-Speyererin und Niki-Absolventin immer wieder ein schönes Erlebnis, in der alten Heimat aufzutreten. In diesem Jahr machen sich Jim Knopf (Annemarie Lüke) und Lukas der Lokomotivführer (Thomas Ficker) im gut gefüllten Pfarrsaal von St. Konrad mit den beiden Lokomotiven Emma und Molly auf den Weg, um Jims Herkunft zu ergründen.  Dabei treffen sie auf ihrem Weg nach China zum Goldenen Drachen der Weisheit – ehemals Frau Mahlzahn - natürlich wieder alte Bekannte wie den Scheinriesen Herr Tur Tur und den Halbdrachen Nepomuk. Natürlich gilt es in den zwei Stunden Spielzeit einige Abenteuer zu bestehen und einige knifflige Aufgaben zu lösen, bis die Herkunft von Jims Herkunft endlich nach der Begegnung mit der Wilden 13 in Sicht ist und Jim sich als Königskind entpuppt.

In in der diesjährigen Fortsetzung gelang es den neun Schauspielern erneut, die Musical-Vorlage von Christian Berg mit Musik von Konstantin Wecker mit viel Spass kindgerecht zu präsentieren. Bemerkenswert auch wieder das liebevoll gestaltete Bühnenbild von Anne Dorwarth ist , nicht zu opulent und nicht zu mager, gerade richtig, um nicht von der Spiel-Handlung abzulenken.

Wer die Buchvorlage von Michael Ende kennt, wartet immer gespannt auf die nächste Szene und deren Umsetzung. Nicht gerade leicht, diese doch speziellen Charaktere in einem Theaterstück auf die Bühne zu bringen.

Regisseurin Dominique Christine Fürst schafft es trotzdem mit dem einen oder anderen erzählerischen Kunstgriff, ohne dabei den Zuschauer aus der Handlung zu reißen. Und so wird die knapp zweistündigeVorstellung – durch eine Brezelpause unterbrochen – für die jungen Zuschauer nie langweilig  und vergeht wie im Flug. 

Wer mehr über das Tournee-Theater Histrionia erfahren möchte, hat dazu Gelegenheit unter: http://www.histrionia.de  Foto: jüs

05.02.2014


Grandioser Musicalabend mit anrührenden Darbietungen

MUSICAL-Highlights am 08.01.2014 in der Stadthalle in Speyer

bk.Speyer- Leider war die Speyerer Stadthalle zu diesem höhrenswerten Konzertabend nicht ausverkauft, als die CREATIV TEAM Veranstaltungs GmbH aus Lippetal ihre Veranstaltung präsentierte. Ein bunt gemischtes Publikum, vom Schulmädchen bis zum hohen Alter erlebte bezaubernde Highlights aus bekannten oder auch wenig bekannten Musicals.

Mit einem „Good Morning“ aus dem Musical „Singing in the rain” startete die Veranstaltung. Nach dem Lied wurden die Besucher selbstverständlich mit einem „Guten Abend“ begrüßt und die Interpreten stellten sich gegenseitig vor. Dabei waren Janina Goy, die bis zum Herbst 2012 im Udo Jürgens Musical „Ich war noch niemals in New York“ verpflichtet war. Petter Bjällö aus Schweden ist bereits in so vielen Musicals aufgetreten, daß man hier gar nicht alle aufzählen kann. Er war in der Finalrunde „Musical Showstar 2008“ mit Thomas Gottschalk im ZDF zu sehen. Nadja Jägard, ebenfalls aus Schweden, ist erstmals auf den deutschen Bühnen zu sehen. Daniel Dodd-Ellis aus den USA arbeitete mit Künstlern wie Patrick Nuo und Xavier Naidoo zusammen. Ellen Wawrzyniak aus Deutschland kann auch schon auf eine reiche Musicalerfahrung zurückblicken. Dennis LeGree aus Amerika – auch er mit Musicalerfahrung – begeisterte im Jahr 2012 in der Fernsehsendung „The Voice of Germany“ Millionen von Zuschauern und wurde dort schnell zum Publikumsliebling. Also alles hochkarätige Interpreten, die ihr Handwerk verstehen und neben der sängerischen und tänzerischen Qualität auch mit viel Ausdrucksstärke punkten können. Zwischen den einzelnen Liedern gab jeweils einer der Interpreten einen kurzen Abriß über das Musical, aus dem das Lied stammte. So war jeder gleich im Bilde – sehr gelungen!

Ein erster Höhepunkt war das Duett „Wenn ich tanzen will“ aus Elisabeth. Hier litt man förmlich mit der Kaiserin, die so unglücklich war. Ganz anders als beim Lied „Ich will so sein wie Du“ aus dem Dschungelbuch – dort wurde fröhlich mitgeklatscht. Als krönenden Abschluß des ersten Teils wurde ein Medley von Udo Jürgens dargebracht.

Nach der Pause ein weiteres tolles Medley aus „We will rock you“ – und das taten die Darsteller. Da blieb niemand ruhig auf seinem Stuhl sitzen – es wurde mitgewippt und mitgeswingt. Auch der große Block mit Ausschnitten aus den Andrew Lloyd Webber Musicals war einfach grandios. „Circle of life“ aus König der Löwen ein weiterer Höhepunkt. Die Abba Lieder aus Mamma Mia waren ebenso fantastisch wie „Motown the Musical“ – mein persönlicher Favorit.

Anhaltender Applaus und Standing Ovations waren der verdiente Lohn für großartig aufgelegte Interpreten.

Alles in allem ein gelungener Abend mit einem fantastisch aufgelegten Ensemble und einem rundum zufriedenen Publikum, das heiter und beschwingt die Stadthalle verließ und sicher noch oft an diesen Abend zurückdenken wird.

Wenn Sie jetzt traurig sind, weil Sie diese Veranstaltung verpasst haben – im nächsten Jahr kommt die Veranstaltung wieder nach Speyer – wäre eine Eintrittskarte dafür nicht auch ein schönes Weihnachtsgeschenk? Foto: pem

10.01.2014


Kinder hauchen biblischem Stoff neues Leben ein

Musical „König David“ überzeugte durch gelungenen Mix aus Erzählung, Musik, Schauspiel und Tanz

Speyer- Zwei gut besuchte und vom Publikum mit viel Applaus bedachte Aufführungen des Kindermusicals „König David“ zeigten die Kinder- und Jugendkantorei der Dommusik, das Speyerer Kinder- und Jugendtheater und die Klosterschule St. Magdalena am Wochenende in der Kirche des Priesterseminars am Germansberg.

Der Autor und Komponist Thomas Riegler führt den Zuschauern in dem Musical die Schlüsselszenen aus dem Leben König Davids vor Augen: die Erwählung und Berufung durch Gott, den Konflikt mit König Saul, Davids Rückkehr und Aufstieg zum König von Israel. Aber auch die dunklen Seiten seines Lebens werden gezeigt: der Ehebruch mit Batseba und der Mord an ihrem Ehemann Uria, gefolgt von Schuld, Reue und Vergebung. David ist keineswegs perfekt, aber ein Menschen mit einem großen Vertrauen und einer großen Liebe zu Gott. Gekonnt übersetzt Thomas Riegler die Höhen und Tiefen, die Dramatik im Leben König Davids in eine spannende Geschichte, abwechslungsreich dargeboten mit den Mitteln der Erzählung, der Musik, des Tanzes und der szenischen Darstellung.

Die Inszenierung von Regisseur Matthias Folz überzeugte durch Einfachheit, Klarheit und originelle Ideen, zum Beispiel wenn König David das Bad der Batseba im Schattenspiel verfolgt. Domkantor Alexander Lauer fügte, unterstützt von einer siebenköpfigen Band, die Chorstücke, Tanzszenen und Gesangssolos stimmig und mit einem sicheren Gespür für Überraschungseffekte zusammen. Unter seiner Leitung präsentierte sich die Kinder- und Jugendkantorei der Dommusik als eine fröhliche und vitale Gemeinschaft, die für die Kinder- und Jugendarbeit in der Stadt Speyer eine wesentliche Bereicherung darstellt. Während bei den Gottesdiensten und Konzerten im Dom häufig Regungslosigkeit und Geduld gefordert sind, genossen es die Kinder und Jugendlichen sichtlich, zu mehreren Stücken des Musicals zu tanzen und die Szenen schauspielerisch zu gestalten. Die Auswahl des Stücks „König David“ war für sie ein Anreiz, nicht nur gesanglich, sondern auch schauspielerisch aus sich herauszugehen. Dem Publikum bot sich Gelegenheit mitzuerleben, wie hier Gemeinschaft wächst – musikalisch wie menschlich.

Die Erzählung von König David, aufgeschrieben im Alten Testament der Bibel, wurde an diesem Wochenende im Speyerer Priesterseminar zu neuem Leben erweckt. Sie wurde für die mitwirkenden Kinder und Jugendlichen, aber auch für die Angehörigen, Freunde und sonstigen Besucher, die als Zuschauer gekommen waren, in ihrer emotionalen Tiefe spürbar und erlebbar gemacht. Das ist kein kleiner Gewinn in einer Zeit, in der immer weniger Menschen mit den großen Erzählungen der christlichen Tradition vertraut sind. „Evangelisierung“ wird in dem Konzept „Gemeindepastoral 2015“ des Bistums Speyer als eine zentrale Perspektive für die zukünftige Seelsorge beschrieben. Die Dommusik und das Musical „König David“ haben dafür einen Vorgeschmack geboten. is

30.09.2013


Gier und Maßlosigkeit erzeugen soziale Not

Was Schauspieler und Regisseur des Ensembles der Wormser Nibelungenfestspiele 2012 zum Stück und zur aktuellen Brisanz von „Das Vermögen des Herrn Süß“ sagen.

Von Robert Schöpfer

Teresa WeißbachTeresa Weißbach (Herzogin Marie-Auguste): „Ich freue mich unheimlich dabei zu sein und von all den erfahrenen Kolleginnen und Kollegen zu lernen…. . Es ist mittlerweile mein zweites Engagement hier. Daran [anhand dieses Stückes, Anm.] kann man sehen, was Macht macht, wie Intrigen gesponnen werden, wie versucht wird zu manipulieren. Und ich finde, dies sind alles aktuelle Themen. Die wirtschaftliche Situation ist nicht die beste und das hat natürlich Konsequenz für die Politik. Die Gesamtlage wirkt beängstigend. …“

Anja KruseAnja Kruse (Frau von Götz): „Meine Figur hat einen schönen Bogen: Frau von Götz mutiert von der kleinen Bittstellerin, die Geld für die Ausbildung ihres Sohnes zusammenkratzt, zur eiskalten Geschäftsfrau, die sich mit entsprechendem Körpereinsatz nach oben schläft und hinterher auch den nicht mehr kennt [Jüd Süß, Anm.], der ihr damals geholfen hat… . Das hat durchaus Bezug zur Realität. Sie ist eine Opportunistin; dies verurteile ich moralisch sehr. Moralisch kann man nicht immer mit den Wölfen heulen, sondern sollte auch mal Stellung beziehen, wenn es nötig ist und man sollte nie die vergessen, die einem dorthin geholfen haben, wo man jetzt ist. …“

Peter StriebeckPeter Striebeck „Isaak Landauer“: „Die Figur, die ich spiele ist, unter anderem, Finanzmogul. Landauer warnt Süß vor unguten Entwicklungen und vor den machtgierigen und eifersüchtigen Personen im Umfeld des Herzogs von Württemberg, indem er auffordert, dieser möge sich nicht allzu sehr in die Sonne stellen. Es gibt in diesem Stück Parallelen zu unserer Finanzmisere. Ich hoffe, dass irgendjemand die Lösung zu dieser Schuldenkrise findet- es werden zu viele Notoperationen gemacht, mit den ganzen Rettungsschirmen, die sich da aufspannen. Keiner weiß, wie soll das ganze Geld jemals zurückbezahlt werden. Man braucht gute Geschäftsleute, die einem aus der Krise helfen. Von dieser Krisensituation sind wir alle betroffen; sie greift direkt in unser aller Leben ein. Wir spüren es zwar alle noch nicht, aber wir befürchten es. …“

Michael LeschMichael Lesch „Demler, ein Pächter“: „Das Stück spielt am damaligen württembergischen Hof. Dieser lebt auf verschwenderischem Fuße. In der Folge sind die Finanznöte immens, wie bei unserem Staat- dieser gibt ja auch immer mehr aus, als er einnimmt, deshalb haben wir diese großen Defizite; genauso wie in weiteren europäischen Staaten. Und nun taucht dieser Joseph Süß Oppenheimer auf und sagt, er könne ihre Finanzprobleme lösen, indem er eine allgemeine Besteuerung der privilegierten Stände vorschlägt. Die finden dies überhaupt nicht prickelnd, zetteln sozusagen eine Revolte gegen diesen Mann an und geben gleichzeitig diese Steuern an die Ärmsten der Armen weiter, also die Figur, die ich im Stück repräsentiere und die wiederum müssen diese Steuer weiter an die Gutsherren entrichten. Zum Schluss ändert sich zwar die Regierung, jedoch nicht die Steuerbelastung… . Eine Gesellschaft wird aufgefressen von Steuern… . Ich kann in diesem Bezug nur auf die wachsende Zahl der Zeitarbeiter hinweisen. Die Vollbeschäftigung wird weniger; man ersetzt Vollzeitjobs durch Teilzeitjobs, um die Produktivität zu steigern und die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu garantieren. Da kann man schon Parallelen zu heutigen Entwicklungen ziehen. In der Geschichte wiederholt sich alles, nur unter anderen Vorzeichen. …“

Tom QuaasTom Quaas: „Joseph Süß Oppenheimer“: „Die heutige Politik bezieht Dieter Wedel in das Stück mit ein. Ich spiele eine Figur, den findigen Kopf, das kaufmännische Talent, einen der sich schuldig macht, dies auch wahrnimmt und darunter leidet, aber zunehmend in die Mühlen der Macht gerät. Das ist die Spannung an der der Rolle…. . Ich bin angefüllt mit Informationen; er ist ja sehr belesen und kennt viele aus Politik und Bankwesen… . Wir sind so aktuell und nun habe ich die verantwortungsvolle Aufgabe, dies zu personifizieren- sowohl sympathisch, als auch mit diesem kritischen Auge… . Es ist auch interessant zu betrachten, wie haben manche ihr Geld gemacht und vielleicht ist es auch gut, dass manche so viel Steuern bezahlen. …“

Dieter WedelDieter Wedel (Regisseur): „…wichtig ist, dass man neben dem Anspruch auch gute Unterhaltung macht- sicherlich auch keine leichte Zerstreuung… . Wir reden [im Stück, Anm.] über einen Finanzmakler, der eine Vision hat und der sagt, der Staat muss aus der Verschuldung raus, sonst kann er sich nicht mehr bewegen; es müssen Reformen durchgeführt werden. Mit diesen Reformen bekommt er Probleme mit denen an deren Privilegien er rüttelt. Das ist zu allen Zeiten immer das Gleiche gewesen und die versuchen, irgendein Mittel zu finden, um diesen Mann an den Karren zu fahren, finden es nicht, bis sie entdecken, dass er Jude ist… . Dieser Mann wird plötzlich über eine Hetze, die überall entsteht, in den Medien und den Zeitungen unmöglich gemacht. Dann gibt es einen unsäglichen Justizmord. Aber wie schwer es natürlich auch ist, Veränderungen durchzuführen, wie leicht sich Menschen verhetzen lassen und wie groß das Bedürfnis ist, wenn es Probleme gibt, einen Schuldigen zu präsentieren…das haben wir in den letzten Jahren ein paar Mal erlebt, das wird auch so weiter gehen. Es ist gut, wenn man so etwas einmal im Theater bewusst macht. …“

„Das Vermögen des Herrn Süß“ ist eine Neufassung des Stückes „Die Geschichte des Joseph Süß Oppenheimer, genannt Jud Süß“ von Dieter Wedel und Joshua Sobol (UA: Nibelungen-Festspiele 2011) Foto: rosch

04.08.2012


Deutsche Topschauspieler zum Anfassen

Bei der Fotoprobe im Vorfeld der Wormser Nibelungenfestspiele präsentiert sich das Ensemble im „familiären Umfeld“

Von Robert Schöpfer

Man wandelt auf sanft beleuchteten Gartenpfaden direkt durch die Grünanlage am Wormser Dom. Eine imposante, in alle Richtungen verzweigte, kleine, fast schon etwas kitschig wirkende weiße Zeltstadt mit einer kleinen Zikaden-Anlage breitet sich vor dem Auge des Schauspielinteressierten aus. Nach etlichen weiteren Metern führt der Weg etwas abschüssig in den Eingangsbereich des Zuschauerbereichs hinab. Schließlich öffnet sich die optisch imposante Kulisse der transportablen Bühne der Wormser Nibelungenfestspiele, mit dem beeindruckenden Westchors des Wormser Doms im Hintergrund, vor dem Betrachter. Die eigentliche Bühne hat für ein Schauspiel enorme Ausmaße und ist zweistöckig. Eine lange, zweigeteilte Treppe führt von diesem Bereich in die Mitte des Auftrittsbereichs hinab. Die Zuschauertribüne ragt steil nach oben und bietet mehr als 1200 Zuschauern Platz.

Die ersten Reihen sind jedoch an diesem Nachmittag mit Foto- und Filmkameras besetzt, deren Besitzer eifrig Bilder-, Ton- und Filmmaterial aufnehmen. Die eigentlichen Protagonisten der Szene, die Schauspieler des diesjährigen Ensembles der Wormser Nibelungenfestspiele, sowie Regisseur Dieter Wedel, unterhalten sich angeregt mit lokal und überregional für den Kulturbereich bekannten Zeitungs-, Rundfunk- und Fernsehjournalisten.

Alljährlich geht es vor dieser Festspielkulisse vertraut, familiär, dabei effektiv und professionell zu, wenn die Bereichsleitung der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Nibelungenfestspiele gGmbH der Stadt Worms, allen voran die sympathische und effizient arbeitende Monika Liegmann, die Mitarbeiter von Zeitung, Funk und Fernsehen zur Medienprobe, das heißt zu einem Gesamtdurchlauf des aktuellen Stückes lädt. „Wir bemühen uns allen Pressemitarbeitern einen idealen Rahmen für Ihre Berichterstattung zu geben“, weiß die sowohl eloquente, als auch bei allen Mitwirkenden sehr gern gesehene Festspielsprecherin aber auch, dass ein über die vergangenen Jahre ausgezeichnet eingespieltes Team ihren Rücken stärkt. Zuvor ist eine traditionelle Interviewrunde angesagt. Bekannte Schauspieler wie Tom Quaas, der ehemalige „Landarzt“ Walter Plathe, „Kaspar Hauser“, der Wormser André Eisermann, Charakterdarsteller Dieter Laser, Peter Striebeck säumen die Szene und sind in der Nibelungenstadt dabei, wenn „Das Vermögen des Herrn Süß“, am heutigen Freitagabend seine Premiere haben wird. Anja Kruse, die aus vielerlei deutschen Produktionen wie der „Schwarzwaldklinik“ oder dem „Forsthaus Falkenau“ bekannt ist, die frühere Hauptfigur der ARD-Serie „Der Fahnder“, Michael Lesch und hoffnungsvolle Talente wie Henrike von Kuick, Marie Zielke und Teresa Weissbach lassen ebenfalls Vorfreude auf die Neuinszenierung des Stückes aus dem vergangenen Jahr- „Die Geschichte des Joseph Süß Oppenheimer, genannt Jud Süß“- aufkommen.

Der langjährige Festival-Regisseur Dieter Wedel hat den Anspruch das Besondere zu wagen. Mit diesem Stück sucht er im Jahre 2012 nach den Zusammenhängen zwischen historischen und aktuellen Krisen aus der ästhetischen Sichtweise der frühen dreißiger Jahre des vorigen Jahrhunderts; damals sorgte der Zusammenbruch der Banken für den Ruin der Gesamtsystems. Es geht um den „Tanz um den Vulkan“ vor seinem Ausbruch, um Intrige, Verschwörung, gnadenlosen Opportunismus, Antisemitismus und Justizmord. „Geld verdirbt nicht den Charakter, es zeigt den Charakter…“, bringt Wedel die aktuelle Brisanz seines Stückes auf den Punkt.

„Das Vermögen des Herrn Süß“ wird vom 3. Bis 19. August am Westchor des Wormser Doms aufgeführt. Einlass ist 20:15 Uhr, Beginn: 20:45 Uhr. Tickets gibt es sonntags bis donnerstags von 29 bis 89 Euro und an Freitagen und Samstagen von 39 bis 99 Euro, unter der Tickethotline 01805/337171 sowie unter www.nibelungenfestspiele.de. Inhaber der CLEWR CARD erhalten 10% Ermäßigung auf zwei Eintrittskarten bei Buchung über 01805/337171 sowie beim TicketService Worms. Rollstuhlfahrer buchen ihre Tickets ausschließlich unter 06241/2000-450 oder unter tickets@nibelungenfestspiele.de. Wird eine Übernachtung oder spezielle Arrangements, wie beispielsweise das „Nibelungen-Dinner“ oder das „Essen im Park“ gewünscht, sind diese unter 06241/2000-334 zu bestellen.  Weitere Informationen über das Gesamtprogramm des Festivals gibt es ebenfalls unter der offiziellen Homepage. 

03.08.2012


Musical-Chor „Euro Voices“ probt für „Musical Swings“

„Bitte Einsteigen“ beim neuesten Projekt des GV Lyra Speyer

Echte Musicalstimmung kommt auf, wenn der bekannte Musicalchor „Euro Voices“ der Lyra Speyer für sein nächstes großes Konzert am 15. September im Bürgerhaus Ludwigshafen-Oppau probt. Treffpunkt ist jeden Mittwoch um 20 Uhr in der Cafeteria des Seniorenstifts im Mausbergweg 110 in Speyer.

Allen Interessierten, die Spaß am Singen haben, sich aber nicht gleich fest einem Verein anschließen möchten, bietet sich durch das aktuelle Chorprojekt die Möglichkeit, an einem der bekannten hochklassigen Konzerte des Chors teilzunehmen.

Das Motto „Musical Swings“ steht für eine Kombination aus Musicalhighlights wie dem „Phantom der Oper“, „Tarzan“, „Tanz der Vampire“ und vielen anderen sowie mitreißenden Swingklassikern. Wie immer werden die Sängerinnen und Sänger von einem hochklassigen Orchester, gebildet aus Berufsmusikern des Nationaltheaters Mannheim, begleitet.

Stargast des Abends ist Claudia Fiddicke. Die Sopranistin glänzte kürzlich mit einem Gastauftritt beim jüngsten Konzert der Lyra mit Musicaldiva Angelika Milster und riss das Publikum zu Begeisterungsstürmen hin. Ihre Fans dürfen sich auf ein Programm freuen, in dem die Künstlerin ihre ganze Bandbreite vom klassischem Musical bis hin zu mitreißenden Jazzstücken aus der Swingära präsentieren wird. Zu den Höhepunkten zählen sicher auch ihre gemeinsamen Stücke mit dem Chor, die – wie alle anderen Titel auch - jeweils eigens für diese Auftritte von dem russischen Starpianisten Dmitrij Koscheew arrangiert werden.

Wer jetzt Lust aufs Mitmachen bekommen hat: weitere Informationen gibt es unter www.lyra-speyer.de oder bei Chorsprecherin Manuela Seipel unter 06236/54256

14.05.2012


Jim Knopf und Lukas zu Besuch im Nikolaus-von-Weis-Gymnasium

Von Jürgen Schaaf

Speyer. Einen Ausflug nach Lummerland, China und in die Drachenstadt konnten die kleinen Zuschauer bei der Vorstellung: „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ im Nikolaus von Weis-Gymnasium machen. Eingeladen hatt das Kölner Tournee-Theater „Histrionia“, die im letzten Jahr bereits mit „Piratten“ in Speyer Erfolge feiern durfte.

Pünktlich um 11 Uhr begann die Vorstellung in der Aula des Gymnasium, wo ein  etwas verwirrter König Alfons der Viertel-vor-Zwölfte (Valesca Fischer) die zahlreichen Kinder und ihre Eltern in Lummerland begrüßte. Genau wie im Buch von Michael Ende kommt es wie es kommen muss: Nachdem ein Paket, mit dem kleinen Jim Knopf als Inhalt, fälschlicherweise bei Frau Waas in Lummerland angekommen ist, beschliesst König Alfons der Viertel-vor-Zwölfte, dass die Insel für einen Untertanen mehr zu klein wird und will Dampflok Emma abschaffen. Lukas, der Lokomotivführer, überzeugend gespielt von Thomas Ficker, beschliesst, sich mit Emma heimlich davon zu machen. Aber nicht ohne Jim Knopf (Annemarie Lüke), denn der will seinen Freund nicht alleine ziehen lassen. Und so gehen beide mit einer kalfarterten Emma auf große Reise, kommen nach China, wo sie dem Kaiser helfen und schliesslich seine Tochter aus den Klauen des Drachen „Frau Mahlzahn“ in der Drachenstadt zu befreien. Die wird – gefangen – schliesslich zu einem Goldenen Drachen und rät den beiden Helden, die inzwischen das Heimweh gepackt hat, auf dem Rückweg nach Lummerland noch eine schwimmende Insel abzuschleppen. Womit das Platzproblem auf Lummerland gelöst ist und sich alle wieder glücklich vereint sehen.

Die Jim-Knopf-Inszenierung der Theatergruppe „Histrionia“ ist reizend und charmant umgesetzt. Regisseurin Dominique Christine Fürst, die als Schülerin bereits im „Niki“ die Schulbank drückte und dort erste Theatererfahrungen machte, bedient sich der Musical-Vorlage von Christian Berg, der das Stück zusammen mit Konstantin Wecker für Kinder geschrieben hat.

Alle Schauspieler haben einen Heidenspass beim Spielen und verstehen es gekonnt, das Publikum, vor allem die zahlreichen Kinder im Zuschauerraum, mit ihrem Spiel zu fesseln und aktiv in die Erzählung einzubinden. Das Bühnenbild von Anne Dorwarth ist liebevoll gestaltet, nicht zu opulent und nicht zu mager, gerade richtig, um nicht von der Spiel-Handlung abzulenken. Michal Endes Stück glänzt von ungewöhnlichen Figuren wie dem Drache Nepomuk oder dem Riese in der Wüste, der beim Näherkommen immer kleiner wird. Nicht gerade leicht, diese doch speziellen Charaktere in einem Theaterstück auf die Bühne zu bringen. Regisseurin Dominique Christine Fürst schafft es trotzdem mit dem einen oder anderen erzählerischen Kunstgriff, ohne dabei den Zuschauer aus der Handlung zu reisen. Und so wird die 90 Minuten-Vorstellung – durch eine Brezelpause unterbrochen – für die jungen Zuschauer nie langweilig  und vergeht wie im Flug.  Glücklich und zufrieden hoffen nun viele nach der Vorstellung auf die Fortsetzung „Die wilde Dreizehn“, die zur Zeit gerade in der Vorbereitung ist. Sicherlich wieder ein Besuch wert. Mehr über das Tournee-Theater Histrionia unter: http://www.histrionia.de Foto: jüs

02.05.2012


MGV “Lyra 1867” präsentiert mit Angelika Milster erneut einen Weltstar in Speyer

Grand Dame” des Musicals mit hochrangigen Partnern zu Gast in der Stadthalle

p.m. Speyer. Seit vielen Jahren schon beeindruckt er immer wieder durch die Einladung höchstrangiger musikalischer Gäste als Glanzpunkte seiner alljährlichen Gala-Konzerte: Der traditionsreiche Speyerer Männergesangverein “Lyra 1867 e.V.” - inzwischen längst zum Gemischten Chor weiterentwickelt, durch den schon Weltstars wie Iwan Rebroff, Olivia Molina, Günther Wewel oder Gunther Emmerlich in den vergangenen Jahren den Weg in die Domstadt gefunden haben. Diesmal war es die “Grande Dame” des deutschen Musicals, Angelika Milster, die sich mit diesem denkwürdigen Abend in die lange Reihe großartiger Sänger-Kollegen und Entertainer bei den “Lyra”-Konzerten einfügen wollte. Und dass die Trägerin zahlloser Auszeichnungen von der “Goldenen Europa” über diverse “Goldenen Schallplatten” bis hin zum “Echo” ein echter Profi ist, bewies sie nicht zuletzt dadurch, dass sie sich schließlich durch das enthusiastische Publikum sogar noch zu fünf heftig umjubelten Zugaben motivieren ließ. Ein echter “Superstar” also, die - gelernt ist halt doch gelernt!

Instrumental begleitet wurde die großartige Musical-Lady - sie kam im mecklenburgischen Neustrelitz zur Welt und wuchs in Hamburg auf, wo sie auch ihre ersten musikalischen “Gehversuche” unternahm - von dem mit Berufsmusikern aus dem gesamten Rhein-Neckar-Raum vorzüglich besetzten “Deutschen Tonfilmorchester” unter dem Speyerer Frank Ringleb.

Hinzu gesellten sich noch die trotz einer veritablen Erkältung bis zum Schluss kaum stimmliche “Verschleißerscheinungen” zeigende, mit einer prächtigen, dunkel eingefärbten Sopranstimme ausgestattete Claudia Fiddicke, begleitet von dem russischen Pianisten Dimitrij Koscheew - und dann natürlich die zurecht auf diesen Abend stolzen Sängerinnen und Sänger des Gastgebers: Der Gemischte Chor des “MGV Lyra 1867 Speyer e.V.” und dem aus dieser Chorgemeinschaft hervorgegangenen “Modern Choir”, den “Euro Singers”.

Unter der bewährten Leitung von Wolfgang Herzing präsentierten sie dem begeisterten Publikum in der restlos ausverkauften Speyerer Stadthalle - man hätte wohl gut und gern noch ein zweites derartiges Konzert “verkaufen” können - ein Programm, bei dem nach einer ausgefeilten Dramaturgie ein Höhepunkt den nächsten jagte - und sich mitreißende, oft zum Mitklatschen (und Mitsummen) animierende Titel geschickt mit Besinnlich-Nachdenklichem abwechselten.

Dabei reichten die “Nummern” von Antonin Dvoraks “Mondlied” aus der Romantischen Oper “Rusalka” bis hin zu “I will always love you” der Pop-Queen Whitney Houston. Ein eindrucksvoller Schlußakzent dann das berühmte, von “der Milster” unnachahmlich interpretierte “Don’t cry for me, Argentina” aus dem Welterfolgsmusical “Evita” von Andrew Lloyd Webber, bei dem die sehr persönliche Stimme der Künstlerin den Zuhörern noch ein weiteres Mal kalte Schauer über den Rücken trieb.

Ein großartiger, begeisternder Abend, den da die “Lyra”-Chöre sich selbst und ihren Gästen beschieden: Mit engagiert dargebotenen, schwungvollen Auszügen aus “Jesus Christ Superstar” - seit Jahren “Ohrwürmer” für jeden Musical-Freund präsentierten sie ebenso überzeugend wie mit ihren Background-Chören bei den zahlreichen anderen Musical-Nummern - für Laien-Chöre durch die Bank große Herausforderungen, denen sich die Sängerinnen und Sänger aller Ensembles mit Bravour stellten.

Kleiner Wermutstropfen auch an diesem Abend: Die unzulänglichen akustischen und klimatechnischen Gegebenheiten im Großen Saal der Stadthalle, wo die hinteren Reihen in dem dichtbesetzten Theatersaal dafür, dass sie die Moderationen Wolfgang Herzings kaum noch verstehen konnten, zumindest mit einströmender Frischluft bestens versorgt wurden - kurz: Es zog wieder einmal wie die berühmt-berüchtigte Hechtsuppe - schade eigentlich! Foto: pem

16.04.2012


BEST OF MUSICAL – GALA 2012 am 06. und 07.03. in der SAP-Arena Mannheim

Grandioser Tourauftakt für BEST OF MUSICAL – GALA 2012

5.000 begeisterte Zuschauer feiern Tourstart von Europas größter Musicalgala – Mehr als 40 Künstler und Live-Orchester auf spektakulärer 500 qm-Bühne – Finale mit brandneuem Musical ROCKY – Prominente Gäste in der 02 World Hamburg beeindruckt von Ausnahme-Inszenierung

Hamburg- Mit Standing Ovations hat das Publikum gestern Abend, am 4. Februar 2012, in der 02 World Hamburg den Tourauftakt von BEST OF MUSICAL – GALA 2012 gefeiert. Unter den rund 5.000 Premierenzuschauern waren auch zahlreiche prominente Gäste und ließen sich von den Highlights der beliebtesten Musicals mit den Top-Solisten der Original-Produktionen von Stage Entertainment begeistern. So genossen den spektakulären Premierenabend unter anderem Schauspielerin Stephanie Stumph, die 26-malige Deutsche Meisterin der Rhythmischen Sportgymnastik Magdalena Brzeska, die Girl-Band Queensberry und der amerikanische Disney-Star Matthew „Mdot“ Finley.

Die Premierenvorstellung wurde immer wieder von Szenenapplaus für die Solisten, das Live-Orchester und das gesamte Ensemble, insgesamt mehr als 40 Künstler auf der 500 qm großen Bühne, begleitet. Fast drei Stunden dauert die Neu-Inszenierung von BEST OF MUSICAL und steht in diesem Jahr unter dem Motto „Movie Meets Musical“. Die Produktion begeistert mit großen Ensemblenummern und romantischen Balladen aus bekannten Filmen wie Dreamgirls, Disneys Der König der Löwen, Tanz der Vampire, Rebecca, Dirty Dancing, Mamma Mia!, Tarzan, einem bezaubernden Disney-Medley und bekannten Songs aus Burlesque und Moulin Rouge sowie Sister Act. Europas größte Musicalgala besticht außerdem durch aufwändige Original-Kostüme, beeindruckende Projektionen und Spezialeffekte.

Höhepunkt der Show am Premierenabend war das Finale! Erstmals gab es einen Eindruck von dem für November 2012 angekündigten brandneuen Musical ROCKY. Und zum Schluss: Strahlende Gesichter, tosender Applaus und Standing Ovations für eine Musicalgala der Extraklasse.  

„Pia Douwes begeistert mich“, schwärmt Magdalena Brzeska „Sie in so vielen verschiedenen Rollen zu sehen, ist ein einzigartiges Erlebnis“. Carsten Spengemann stimmt in den Lobgesang mit ein: „Einfach großartig! Das Liveorchester auf der Bühne bildet den Rahmen dieser perfekt arrangierten Produktion.“ Und Leonore Bartsch von der Band Queensberry schwärmt: „Hier ist der Name Programm: ganz großes Kino!“ Auch der amerikanische Disney-Star Matthew „Mdot“ Finley zeigte sich begeistert: „Wow! Great show! I love it!“

Von Hamburg aus geht BEST OF MUSICAL – GALA 2012 bis einschließlich 18. März 2012 auf Tournee in elf weitere deutsche Städte. Karten für alle Gastspielorte sind telefonisch unter 01805/4444 (0,14 €/Min. aus dem dt. Festnetz, abweichende Tarife aus den Mobilfunknetzen sind möglich), im Internet unter www.musicals.de und an den bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich. Die Tickets kosten zwischen € 29,90 und € 84,90 zzgl. Gebühren, Kinder bis einschließlich 14 Jahre erhalten eine Ermäßigung von 20 Prozent.

Tourdaten

Mannheim      SAP Arena   06. und 07. März 2012

Frankfurt        Festhalle    13. und 14. März 2012

BEST OF MUSICAL – GALA 2012 Tickets & Informationen unter 01805 – 44 44* oder www.musicals.de *(0,14 €/Min. aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunkpreis max. 0,42 €/Min.)

Zum Video:

 

08.02.2012


Best of Musical Gala 2012 in der SAP Arena Mannheim

die vier Hauptdarstellerinnen in MOULIN-ROUGEbk.Mannheim- Gestern Abend war es wieder so weit – die neue Aufführung der beliebten “Best of Musical Gala 2012” wurde auf der Bühne in Mannheim vorgestellt. Über 150 Personen sorgten hinter den Kulissen dafür, das die Vorstellung problemlos über die Bühne gehen konnte. Das Equipment für diese aufwendige Show wird in 17 Trucks transportiert – davon sind sechs! Trucks mit Beleuchtung und Truss (Trage- und Aufbaukonstruktionen in der Veranstaltungstechnik) beladen, sechs Trucks für die Bühnendekoration, zwei Trucks für Soundtechnik, ein Thermotruck für die Orchesterinstrumente (damit sie keine Frostschäden bekommen), ein Truck für je vier Waschmaschinen und Wäschetrockner sowie das gesamte Merchandisematerial und Büroequipment und weiterer Truck für alle Kostüme. Der Aufbau für eine Veranstaltung dauert 36 Stunden – der Abbau dagegen nur sechs Stunden.

Tanz der VampireErwartungsfroh strömten die Besucher in die Halle und bekamen ein grandioses Opening zu sehen – mit „Hunderttausend Watt“ wurden sie gleich auf den Abend eingestimmt. Als nächstes begeisterten die „Dreamgirls“ mit ihren fantastischen Stimmen. Ein absolutes Highlight waren Ausschnitte aus dem erfolgreichsten Musical „König der Löwen“. Allerdings war auch der Auftritt der Vampire aus „Tanz der Vampire“ grandios. Die schauspielerische Leistung aller Darsteller, verbunden mit dem wunderbar vorgetragenen Gesang, sorgte für Gänsehaut bei den Zuschauern. Dann betrat Pia Douwes die Bühne – „Rebecca“  stand als nächstes auf dem Programm. Ihre kristallklare Stimme in Verbindung mit ihrem Auftritt – ein weiterer absoluter Höhepunkt. Quirlig und bunt wurde es dann mit „Dirty Dancing“ – die Freude der Mitwirkenden beim Tanzen übertrug sich auf die Zuschauer und die berühmte Szene, bei der Johnny Baby über seinem Kopf schweben lässt, ließ die Zuschauer aufseufzen – so viele schöne Erinnerungen kamen zurück. Genau so bunt und mitreißend war der Auftritt von Elisabeth Hübert, Pia Douwes, Alexander Klaws, Yngve Gasoy-Romdal und DMJ mit dem super aufgelegten Emsemble bei „Mamma Mia“. Beschwingt ging es dann in die Pause – und wohin man auch schaute – alle Zuschauer hatten den grauen Alltag bereits zu diesem Zeitpunkt weit hinter sich gelassen und waren bestens gelaunt.

Alexander Klaws als TarzanNach der Pause eröffnet „Tarzan“ mit einer großen Affengruppe den zweiten Teil. Akrobatisch auf höchstem Niveau mit einem (wie bereits den ganzen Abend ) schönen Bühnenbild. „Rapunzel – Neu verföhnt“ begeisterte die Zuschauer ebenso wie das „Disney Medley“. „Burlesque/Moulin Rouge“ – ein weiterer absoluter Höhepunkt an diesem an Höhepunkten wirklich reichen Abend – die fantastischen Sänger und die absolut professionellen Tänzer – ein Augen- und Ohrenschmaus. „Sister Act“ rundete die Vorstellung ab – zu diesem Zeitpunkt hielt es keinen Besucher mehr auf seinem Stuhl – Standing Ovations für einen Abend außerhalb des Gewöhnlichen belohnten alle Mitwirkenden, die daraufhin noch einen Titel aus „Rocky“ vorstellten.

Heute Abend haben Sie noch einmal die Möglichkeit, sich in Mannheim selbst davon zu überzeugen, wie gelungen diese Veranstaltung ist. Die nächsten Vorstellungen sind in Leipzig am 09. bis 11. März, dann folgt Frankfurt am 13. + 14. März und der Abschluß ist in Köln am 16. + 18. März.

Lassen auch Sie sich verzaubern! Foto: Stage Entertainment

07.03.2012


“Blueprint” im Theater am Puls in Schwetzingen

cr. Speyer. Eine Theaterpremiere der besonderen Art steht am Samstag, dem 14. Januar 2012 um 20.00 Uhr auf dem Spielplan des Städtischen “theaters am puls” im Bassermann-Haus in der Schwetzinger Marstallstraße. Dann geht nämlich Tatjana Rese’s Drama “Blueprint” - die Bühnenfassung des Erfolgsromans der in Speyer geborenen und heute in Lübeck lebenden Autorin Charlotte Kerner über die Bretter des kleinen, aber feinen Theaters.

Das Ein-Personen-Stück - gespielt von Beate Krist - beschreibt in der Inszenierung von Joerg Steve Mohr das Schicksal der Komponistin Iris, die an einer unheilbaren Krankheit leidet und sich deshalb dazu entschließt, sich selbst klonen zu lassen, um damit ihr außergewöhnliches Talent der Welt zu erhalten. Iris und ihre Tochter Siri werden dadurch zu eineiigen Zwillingen und sind doch zugleich Mutter und Tochter. Als “blueprint” - als Kopie der Mutter - lebt Siri zunächst ein von ihrer Mutter bereits vorgelebtes Leben, bis Siri hinter das Geheimnis ihrer eigenen Identität kommt.

Als “einen der aufregendsten Beiträge zur Diskussion um die Gen-Technologie” - so charakterisierte die “Saarbrücker Zeitung” das inzwischen bereits in der 3. Auflage erschienene Werk. Der bereits im Jahr 2000 mit dem Deutschen Jugendbuchpreis und in der Folge mit vielen anderen Auszeichnungen “geschmückte” Roman geht - wie jetzt auch die dramatisierte Bühnenfassung - auf die Möglichkeiten und Grenzen der Reproduktion des menschlichen Genoms ein und überschreitet so die Grenzen zwischen Realität und Fiktion - ein literarisches Genre, das die Autorin und Wissenschaftsjournalistin Charlotte Kerner bei zahlreichen ihrer Werke - zuletzt bei “Jane reloaded” - immer wieder in spannender Weise umsetzt.

Der SPEYER-KURIER hat in seinem “Interview der Woche” vom 5. Dezember 2011 Charlotte Kerner und ihr inzwischen viele Titel umfassendes literarisches Oeuvre ausführlich vorgestellt.

Weitere Vorstellungen von “Blueprint” im “theater am puls” in Schwetzingen am 27. Januar, am 26. Februar und am 17. März 2012. Foto: theater am Puls

11.01.2012


“Theatermagier” Achim Freyer hat sein Spiel gewonnen

Mewes, Jesatko, Müller

Mannheimer “Rheingold” verspricht gelungene Tetralogie

von Gerhard Cantzler

Hat der “alte Theatermagier” es doch wieder geschafft und sein Spiel gewonnen - Achim Freyer, der am Samstag abend nach der Premiere des “Rheingold” von Richard Wagner am Nationaltheater in Mannheim - genau wie sein ganzes Ensemble - frenetisch gefeiert wurde. Viele - an manchen Tagen sogar er selbst (Vergl. SPEYER-KURIER “Interview der Woche - Achim Freyer” vom 19.10.2011) - hatten zuvor gezweifelt, ob es überhaupt möglich sein könnte, einen so komplexen Stoff wie den “Ring des Nibelungen” in der kurzen zur Verfügung stehenden Zeit und dann auch noch ganz unter dem Eindruck einer anderen, überaus erfolgreichen “Ring”-Produktion - der von Los Angeles - noch einmal - anders und nicht weniger schlüssig - auf die Bühne zu bringen. Nach dem ersten Abend der Tetralogie weiß man, dieser “Ring” wird ein Ereignis - Mannheim als “Wagner-Spielort” ist wieder Spitze und auf das Wagner-Jahr 2013 bestens vorbereitet.

Das Geheimnis dieses Erfolges: Achim Freyer verzichtet aus Zeit- und wohl auch aus Kostengründen auf opulente - das Auge korrumpierende - Bühnenbilder und rückt statt dessen die Menschen und ihre Interaktionen in den Mittelpunkt - in ihren Handlungen nur von wenigen, stützenden Versatzstücken auf der Bühne verstärkt. Trotz der knappen Probenzeit verwendete Freyer dann allerdings wohl viele Stunden auf die Lichtführung, die auch in dieser Inszenierung viele Handlungsstränge und Requisiten vollwertig zu ersetzen vermag. Dazu die Drehbühne, die in ihrer quälenden Langsamkeit den Lauf der Erdenscheibe zu symbolisieren vermag - auf ihr Figurinen, die die Protagonisten des Stückes widerspiegeln.

Wie bei Achim Freyer gewohnt, kommen auch bei dieser “Rheingold”-Produktion das Bühnenbild und die Kostüme aus einer, aus seiner Hand, und dienen ihm, ebenso wie das ausgeklügelte Lichtkonzept, als Werkzeuge bei der Umsetzung seiner beziehungsreichen Personenregie. Weiß und Schwarz - Gut gegen Böse bestimmt die Szenerie, Vergrößerungen bis ins Groteske - wie bei den Geschlechtsmerkmalen der Rheintöchter, aber auch wie bei Fafner und Fasolt, dem Riesengeschlecht - Verkleinerungen wie bei den Zwergen Alberich und Mime - intelligent gemacht durch Stilmittel, wie sie Freyer gerne benutzt: Übergroße Körperaufbauten einerseits, künstlich erzielte Verkleinerungsposen durch die an den Knien angesetzten Füße andererseits.

Natürlich - wer könnte es ihnen angesichts der geringen Probezeiten verdenken - konnte es dem einen oder anderen Darsteller unterlaufen, dass er die rechte Hand und den linken Arm verwechselte, als Wotan dem Zwerg Alberich den ominösen Ring entwindet. Aber sonst? Viele gelungen umgesetzte Einfälle: Die Rheintöchter im Eingangsbild, in luftiger Höhe wie auf überdimensionalen Schaukeln schwebend, die Projektion der Göttin Erda auf ein ikonenhaft vom Schnürboden herab gelassenes Medaillon projiziert - Achim Freyer hat sich mit diesem “Rheingold” - wie so oft in seinem langen Leben als Regisseur - ein gigantisches Märchen geschaffen, mit viel berührendem Ernst, aber auch nicht ohne das eine oder andere ironische Augenzwinkern über das dem Stoff und der Musik innewohnende Pathos.

Auch musikalisch glänzt dieses “Rheingold” mit durchgängig hoher Qualität: Eine Ensemble-Leistung, die keine Vergleiche scheuen muss. Natürlich, wenn es möglich ist, fast alle Partien aus dem eigenen Haus zu besetzen, dann können nicht alle Solisten, die vielleicht schon am nächsten Tag wieder italienisches oder französisches Fach singen müssen, den besonderen Ansprüchen an Timbre und Durchschlagskraft genügen, die ein Richard Wagner nun einmal stellt. Die Sänger der Hauptpartien - und gibt es anderes als Hauptpartien im “Rheingold”? - aber waren für die Besonderheiten des Wagner’schen Duktus bestens präpariert: Thomas Jesatko, - inzwischen auch “Bayreuth-gestählter” Haus-Bass-Bariton in Mannheim - der sich - der obersten Gottheit Wotan angemessen - mit edlem, lyrisch eingefärbtem Timbre präsentierte, sollte nun aber doch hervorgehoben werden. Ansonsten kann man fast ausnahmslos alle Mitwirkenden auf ein gleiches , hohes Niveau stellen: Thomas Berau als Donner, Simone Schröder als Erda sowie die beiden, naiv-dümmlichen “Riesen” In-Sung Sim (Fafner) und Hans-Peter Scheidegger (Fasolt). Sie überzeugten durch ihre Agilität, ihre großartige Spielfreude - auch auf der Hinterbühne - ebenso wie die beiden mit heldisch-hellem Timbre ausgestatteten Tenöre Uwe Eikötter als Mime und Jürgen Müller als Loge, letzterer wie ein im Wortsinne roter Faden durch den Abend führend. Bleibt Karsten Mewes zu benennen - ein darstellerisch durchgängig quirrliger und auch stimmlich rundherum überzeugender Alberich.

Bei den Damen fanden die Rheintöchter Katharina Göres, Anna-Theresa Moeller und Andrea Szánto - aus luftiger Höhe herab singend - erst nach und nach zu ihrem ganzen Können - kein Wunder, wenn sich unter einem ein Angst einflößender Abgrund von gut zehn Metern bis zum Bühnenboden auftut. Tief bewegend Simone Schröder als die die heraufdämmernde Tragödie vorhersehende Erda. Edna Prochnik schließlich als Fricka und Juhan Tralla als Froh rundeten eine überzeugende Ensembleleistung ab, die durch ihre durchgängige Qualität und weniger durch andernorts oft störendes Leistungsgefälle überzeugte.

Auch das Orchester der Mannheimer Oper präsentierte sich einmal mehr prächtig disponiert - GMD Dan Ettinger - sicher auch ein Aspirant für “höhere Wagner-Weihen” - zeigte sich wohl beeindruckt von der Monumentalität der fast leeren Bühne über sich und präsentierte einen Wagner - eher schlank und ohne überflüssiges “Fett” - frei von unnötigem Pathos - vielleicht sogar ein ganz klein wenig distanziert. Dem Premierenpublikum gefiel diese Interpretation - es dankte den Musikern, die Achim Freyer in der Dramaturgie der “Vorhänge” gleichberechtigt mit Sängern und Leitungsteam auf die Bühne holte, langanhaltend und herzlich. Da waren dann übrigens auch schon wieder die kleinen “Kiekser” der Hörner vergessen - die “Glücksspiralen” waren halt an diesem Abend nicht immer eins mit ihren Spielern.

Die Mannheimer Opernfreunde erlebten mit dem neuen “Rheingold” einen fasziniereden Opernabend. Das konnte auch ein flegelhafter Zwischenrufer nicht trüben, der - nach dem Motto “Wenn ich auch selbst nichts kann, dann will ich doch wenigstens einmal auffallen” meinte, ungefragten Kommentar geben zu müssen. Früher hätte man so einen einfach aus dem Saal geworfen - heute ist das Publikum toleranter und quittierte seine unqualifizierte Einlage mit allem übertönendem, lang anhaltendem Applaus für das gesamte Ensemble. Fotos: © Hans Jörg Michel

01.11.2011


Vorhang über dem Mannheimer “Rheingold” gelüftet

cr. Mannheim. Jetzt ist es also bald soweit: Am kommenden Freitag, dem 28. Oktober 2011 um 19.30 Uhr hebt sich im Nationaltheater Mannheim der Vorhang zur Premiere von “Rheingold”, des ersten Teils der mit Spannung erwarteten Neuinszenierung von Richard Wagners “Ring des Nibelungen”. Wohl nie zuvor ist eine Produktion an dem traditionsreichen Haus unter so spektakulären Bedingungen entstanden - Starregisseur Achim Freyer, kürzlich erst zum “Opernregisseur des Jahres” gewählt, hatte die Produktion kurzfristig übernommen, nachdem Christoph Nel kurz vor der Sommerpause ausgestiegen war. Eigentlich “ein Ding der Unmöglichkeit”, wie viele Experten meinten. Was Achim Freyer selbst von diesen Umständen hält, hat dem SPEYER-KURIER in einem ausführlichen “Interview der Woche” dargelegt

Am Dienstag nun war Generalprobe für “das Rheingold”. Die Bühnenfotos, die uns das Nationaltheater Mannheim freundlicherweise zur Verfügung stellte, sollen den Leserinnen und Lesern des SPEYER-KURIER einen ersten Eindruck von dieser Opernproduktion vermitteln - aber: Selber hingehen - selber ansehen ist ohne Alternative. Deshalb ist doch in den kommenden Wochen mal wieder ein Opernabend angesagt, oder? Alle Fotos: Hans Jörg Michel

 

25.10.2011


LiveZeit brilliert mit skurriler Komödie

jüs.Speyer. Mit ihrer neuen Komödie „Liebling es ist angerichtet“ präsentiert die Theatergruppe der Protestantischen Kirchengemeinde Schwegenheim ihrem Publikum ein Menü der Extraklasse. Das kurzweilige Stück aus der Feder der Autorin Uschi Schilling ist ein Feuerwerk der verbalen Genüsse und voll von Situationskomik, angereichert mit schonungsloser Selbstironie und gewagten Pointen. Die Schwegenheimer Schauspieler von LiveZeit setzen das Stück mit viel Spielfreude professionell und gekonnt um und schaffen es bereits in der ersten Szene, den eignen Spass am Stück an das Publikum weiterzugeben.

Die Boulevard-Komödie in drei Akten erzählt die Geschichte von Julia Sander, die  eigentlich im Innendienst bei der Sitte arbeitet und unerwarteter Weise von ihrer Tante Frieda eine Pension erbt. Die ist in Wirklichkeit allerdings ein Freudenhaus mit bunten und skurrilen Bewohnern als Mieter, wunderbar und detailverspielt von den Akteuren dargestellt. Als die neue Besitzerin in Begleitung ihres Verlobten Horatio Schmölzer ihr Erbe begutachten will und sogar wegen einem Rohrbruch zuhause einige Tage in der geerbten Pension wohnen möchte, haben die Bewohner alle Hände voll zu tun, die Wahrheit des Etablissements zu vertuschen... Foto: jüs

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27.09.2011


Jona und die Kurrendesänger

Kinderchor der Gedächtniskirche mit Kinder-Musical

cr. Speyer. Mit einer in jeder Beziehung gelungenen, ganz entzückenden Musical-Fassung der alttestamentarischen Legende vom Propheten Jona präsentierte sich jetzt in gleich zwei restlos ausverkauften - fast möchte man sagen - übervollen Vorstellungen der Kinderchor der Kantorei an der Gedächtniskirche im Martin-Luther-King Haus in Speyer. Nicht nur Eltern, Großeltern und Verwandten ging das Herz auf bei so viel geballter Musizier- und Spielfreude, wie sie die kleinen Künstler - jeder einzelne im Rahmen des seinem Alter gemäß Leistbaren - mit Begeisterung über die Rampe brachten.

Simone Pepping-Sattelberger und ihr Mann, Kirchenmusikdirektor Robert Sattelberger hatten es unternommen, den Stoff in eine Kindgerechte Fassung zu gießen und ihn dann auch noch mit sparsamsten Mitteln, aber doch in jeder Phase bestens verständlich, in Szene zu setzen. Eine gewaltige Herausforderung an die beiden Musikpädagogen, bei der sie zeigen konnten, wie weit es ihre kleinen Sängerinnen und Sängern in der kurzen Zeit seit Gründung des Chores schon gebracht haben. Eine gewaltige Herausforderung aber auch, wenn man bedenkt, wie schwierig es oft schon ist, zwei oder drei Kinder in diesem Alter “im Zaum zu halten” und was es bedeutet, “eine halbe Hundertschaft” sicher und diszipliniert durch das gut anderthalb Stunden dauernde Stück zu führen.

Es ist die Geschichte des Propheten Jona - sängerisch und mimisch gekonnt dargestellt von Anna Schmidl - der, ungehorsam gegenüber seinem Gott, statt die Bürger der sündigen Stadt Ninive zur Umkehr zu mahnen, sich lieber übers Meer davon machen will (“Nach Spanien wollte ich längst schon einmal reisen...”), dann aber nach einem Sturm, in dem er die Stimme seines Gottes wieder erkennt und sich selbst zum Opfer für die Schiffsbesatzung anbietet, im Bauch eines Walfisches landet, der ihn dann - ausgerechnet am Meeresstrand bei Ninive - wieder ausspeit, so dass er seinem Auftrag, die sündige Stadt zu bekehren, am Ende doch noch nachkommen kann. Happyend muss sein - gerade auch im Kindermusical.

Vom Vorschul- bis zum jungen Erwachsenenalter präsentierten sich die jungen Sängerinnen und Sänger in zum Teil mitreißenden, rhythmisierten Songs, in die hin und wieder auch das Auditorium einstimmen konnte. Vom “heiligen”, choralmäßigen Ton der “Gottesstimmen”, von älteren Chorsängerinnen qualitätvoll dargeboten, über die raubeinig daherkommende Schiffsbesatzung, mit der Jona zu entkommen versucht, jede Gruppe zeigte ein vorzügliches, altersgemäß stimmliches Können und ungemein viel Spaß beim Agieren auf der Bühne. Den Sattelbergers wächst hier ein Nachwuchs für ihre verschiedenen Chorformationen heran, auf den man sich jetzt schon freuen darf.

Das zeigte sich auch bei der “majestätischen Gruppe” aus König Friedenslicht (Felix Cantzler), Königin Niezufrieden (Hannah Daniel) und Prinzessin Ziemlichzickig (Marie Beck), der ewig tanzwütigen Königstochter, ständig auf der Jagd nach einem geeigneten Ehemann. Besonders der König löste mit seinem durchaus anspruchsvollen und ausdrucksstarken Auftritt - zwischen Rapper und Chorknabe angesiedelt - im Saal wahre Begeisterungsstürme aus.

Viele wären noch zu benennen, die die beiden Vorstellungen für die Zuschauer - aber sicher auch für die Mitwirkenden selbst - zu einem unvergesslichen Erlebnis machten: Stellvertretend sei noch die eindrucksvoll für Gewitter und Sturm sorgende “Gewitter-AG” genannt und - nicht zu vergessen - die Jimmy Hering Retscher Experience Band - die gemeinsam mit Robert Sattelberger am Keyboard für die instrumentale Ummalung des abwechslungsreichen Musicals sorgten.

Ein überaus amüsanter Nachmittag für Zuhörer und Zuschauer, für den man sich - ganz im Stile des ausgelegten Programmes - eigentlich bei allen bedanken möchte, die sich vor und hinter den Kulissen, auf und neben der Bühne für das Zustandekommen und das Gelingen dieses - wie würde es Reinhard Mey sagen - herrlichen “Stücks Musik, von Hand gemacht” eingesetzt haben. Fotos: sc

18.09.2011


„Die Bännelhosse“

Theatergruppe  Dudenhofen mit Welturaufführung

von Franz Gabath

Dudenhofen- Viele der zahlreichen Besucherinnen und Besucher in der Festhalle in Dudenhofen dürften sich zuerst unter der „Bännelhosse“ nicht unbedingt gleich etwas vorstellen gekonnt haben. Dass es sich dabei um ein figurbetonendes Kleidungsstück, vornehmlich von Damen unter Hosen, aber auch zur Stimulierung ihres Gatten, getragen wird, wurde aber dann gleich zu Beginn der fast dreistündigen Vorstellung klar.

Und diese Kleidungstück, das mit minimalstem Stoff-oder Seidenaufwand auskommt:vorne wennisch- hinne nix“, sorgte dann für allerlei Verwirrung und Missverständnisse.

Heribert Schieser, alias Volker Werling, ein eigentlich durch und durch solider Ehemann ist in Schwierigkeiten. Um es seiner Frau Monika, alias Gabriele Gräfe, leichter zu machen zu ihrer kranken Mutter zu fahren, schwindelt er sei auch er sei nicht zu Hause, sondern auf Geschäftsreise in Berlin. So kommt er zu dem Schluss „geschäftlich bin ich eigentlich in Berlin – geschlechtlich aber in Dudenhofen“! Diese Geschäftsreiselüge hat ungeahnte Folgen. Kaum ist seine Frau zu ihrer kranken Mutter gefahren, rückt ihm die beste Freundin seiner Frau Silva, gespielt von Sieglinde Körner, deren Mann Mattias, gegeben von Heinrich Dennhardt, sich wirklich auf Geschäftsreise befindet, auf die Pelle. Die Versuchung, seiner attraktiven Nachbarin zu erliegen, ist für Heribert zwar riesengroß, doch er wiedersteht standhaft allen Versuchungen.

Und dann beginnt das Verwirrspiel. Silvia lässt auf dem Sofa von Heribert einen ominösen String liegen den ihr ihr Mann geschenkt hat. Er sollte eigentlich zur Verführung des standhaften Heribert dienen. Die früher vom Urlaub heimgekommene polnische Hausangestellte Mandy, Alexa Volk, findet die "Bännelhosse", zieht die falschen Schlüsse und macht ihrem Chef erpresserisch die Hölle heiß. Nachdem der vermeintlich  gehörnte Ehemann, früher von der Geschäftsreise zurück, auftaucht mutmaßt Mandy ein Verhältnis beider Ehemänner miteinander. Als dann noch ein Einbrecher, Günter Krieger, so wie der Geliebte von Mandy, Walter Schweickert, auftauchen, nimmt das ganze Schicksal seinen kuriosen Verlauf. Die eine Bännelhos geht immer wieder verloren, dann plötzlich tauchen deren Zwei auf – Überraschung folgt auf Überraschung – Pointe auf Pointe. Natürlich, wie bei all solch köstlichen Verwirrstücken, lösen sich zum Schluss alle Irrungen und Wirrungen auf und es herrscht wieder eitel Sonnenschein unter allen Akteuren.

Die Zuhörerschaft kommt aus dem Lachen nicht heraus. Im wahrsten Sinn des Wortes mussten sich Manche den Bauch vor Lachen halten. Stürmischer Szenenapplaus, als auch am Schluss der Vorstellung,  zeigt die Begeisterung der Zuschauer.

Das Stück stammt aus der Feder von Edeltraut Müller, einer Schauspielerin vom Ludwigshafener Prinzregentheater die schon mehrere Stücke geschrieben hat und auch sonst schriftstellerisch tätig ist. Die Aufführung in Dudenhofen war nicht nur die Premiere der Theatergruppe Dudenhofen in dieser Spielzeit. Die „Bännelhosse“ wurde überhaupt erst das erste Mal auf der Bühne aufgeführt. Somit erlebten die Premierenbesucher noch die Welturaufführung der „Bännelhos“. Edeltraud Müller, die selbst der Aufführung beiwohnte zeigte sich sehr beeindruckt von der Leistung der Schauspieler. Mit Einigen aus der Theatergruppe stand Edeltraud Müller schon selbst auf der Bühne und ist mit ihnen freundschaftlich verbunden ist. Auch sie brach immer wieder in schallendes Lachen aus.

Die Leistung einzelner Schauspieler herauszuheben würde den anderen nicht gerecht werden. Im musikalischen Sektor würde man sagen:“Ein hervorragender Chor mit überdurchschnittlichen Solisten die die Vorgabe ihres Dirigenten, in diesem Fall Regisseur Andreas Burger, taktgenau umsetzten. Unterstützt wurde dass Ensemble durch Brigitte Dambach und Malanie Rausch, den Damen im „Flüsterhäuschen“. Nicht zu vergessen Helmut Vögeli als Hausmeister, der die Zeit „bis der Bus kommt“ humorvoll überbrückte. Klaus Magin zeichnete für das anspruchsvolle Bühnenbild verantwortlich, Tanja Dambach steuerte die Technik und Silvia Hartz setzte die Akzente bei Maske und Frisuren.

Wer „Die Bännelhosse“ am Freitag nicht besuchen konnte hat dazu während der gesamten Spielzeit noch an einigen Terminen Gelegenheit.

Termine der weiteren Aufführungen: 16./17./18./23./24./25./30. September sowie 01./02. Oktober. Freitags und samstags um 20 Uhr und sonntags um 19 Uhr.

Mehr Infos unter: www.theatergruppedudenhofen.de Bilder fg

17.09.2011


„Zwei wie Bonnie & Clyde“ - mehr Unterhaltung geht nicht

(bb) Speyer. Ein Banküberfall ist kriminell, verwerflich, eine Straftat und kann durchaus tödliche Folgen haben. Mit Björn Luithardt und Dominique C. Fürst macht ein Banküberfall – was heißt ein Banküberfall? –, machen drei Überfälle an einem Abend, laut Regieanweisung von Freitag bis Montag, viel Spaß. Die gehen nämlich auf sehr humorvolle Weise voll daneben.

Manni, der angibt, wie die Überfälle ablaufen sollen, und Chantal, eine anscheinend dumme und begriffsstutzige Tussi, sorgen mit dem Mehr-Akter „Zwei wie Bonnie & Clyde“ vom ersten Wort bis zum letzten Vorhang ausschließlich für Heiterkeit. Das Publikum muss fast unaufhörlich lachen – und wie!

Es fängt damit an, dass Manni und Chantal jubelnd ob ihres Erfolges mit einer Plastiktüte, vermeintlich voll Geld, in eine verlassene Lagerhalle kommen, in der sie untertauchen, und in den Radionachrichten hören, dass zwei Bankräuber anstatt der Tüte mit dem Geld, das sie erbeuteten, die Einkaufstüte einer Kundin versehentlich mitgenommen haben.

„Hast Du das gehört von den beiden Idioten?“, fragt Manni. Wie dämlich, aber auch! Nun, als „Bonnie & Clyde“ ihre Beute zählen wollen, packt Chantal die Tüte aus: zwei Rollen Klopapier, zwei Fertiggerichte und ein Pfund Kaffee... Was dann folgt sind herrliche Sketche: Weitere Banküberfälle werden übungshalber durchgespielt, bei denen Chantal sich immer wieder „dumm“ anstellt, den Manni zur Verzweiflung bringt, und zwar so, dass das Publikum schon fast weinen muss vor Freude.

Klar, dass der letzte Banküberfall ebenfalls danebengehen muss. Dazu beigetragen hat unter anderem die Strumpfmaske von Manni. Statt einer reißfesten Strumpfhose verpasst ihm Chantal eine schwarze blickdichte Strumpfhose. So geht beim Überziehen dieses Teils aus der „Sicht“ des Räubers plötzlich das Licht in der Bank aus...

Schließlich wird das Räuber-Duo in der Lagerhalle fündig: eine Plastiktüte mit zig tausend Euro fällt ihnen in die Hände und nun geht's ans gegenseitige Austricksen. Am Schluss ist Manni der Dumme und Chantal macht sich mit der Kohle auf und davon. Bevor Manni schnallt, was abgeht, hat die Polizei den Schuppen umzingelt...

Schade, dass nur wenige Leute den Weg ins Ägidienhaus gefunden haben. Nicht nur Björn und Dominique, haben eine unterhaltsame Meisterleistung vollbracht, auch die Regisseurin Melanie Spielmann unterstrich mit der Aufführung ihr Können. (Foto: sim)

08.09.2011


Piratten auf großer Fahrt im Ägidienhaus

(jüs) Speyer Die Piratten sind los im Speyerer Ägidienhaus, und manchem jungen Zuschauer wird es da schnell auch mal mulmig, wenn er mit der Besatzung der „Stumbraut“ unter dem Kommando von Ratten-Käpt’n Kralle vor der Küste Spaniens und Afrikas auf große Fahrt geht. Der hat mit seiner Besatzung gerade eine spanische Prinzessin entführt und will von deren Vater natürlich ein großes Lösegeld erpressen,  „grad so wie es die Pirattenehre verlangt“. Prinzessin Angelina Maria Cecilia Katharina Rateuill schafft es an Bord recht schnell, die Manschaft um den Finger zu wickeln. Selbstbewußt zeigt sie, dass sie keine verwöhnte Prinzessin und Landratte ist, sondern sich auch beim Kartenspiel locker gegen „freie Piratten“ behaupten kann. Natürlich kommt es, wie es einer Seeräuber-Geschichte mit entführter Prinzessin kommen muß: Die kleinste Piratte Pimpf und die Prinzessin verlieben sich ineinander. Dann geht alles drunter und drüber an Bord: Der kleine Pimpf erpresst Käpt’n Kralle, der sich als sein Vater entpuppt, und will ihn zwingen, die Prinzessin gehen zu lassen. Der Käp’t ist natürlich mit allen Wassern der sieben Meere gewaschen und setzt die Prinzessin mit dem Boot auf einer einsamen Insel aus und nicht an der spanischen Küste, wie alle bis dahin glaubten. Ein fataler Fehler des durchtriebenen Käpt’ns, der nicht mit der Sympathie seiner Mannschaft für Angelina gerechnet hat. Es kommt zur Meuterei und der Spiess wird umgedreht: Pimpf wird zum neuen Käpt’n, Angelina will nicht mehr zurück in ihr langweiliges Prinzessinnenleben und gemeinsam mit der Pirattenbraut segelt die Mannschaft der „Sturmbraut“ gen Afrika, um einen Goldschatz zu bergen, den Käpt’n Ratte dort vergraben hat.
Die Theater-Truppe „Pekuli Pikularum“ von Histrionia, einem jungen Tourneetheater aus Köln, hat sich bei der Umsetzung des Theaterstücks von Frank Piotraschke für Kinder viel Mühe gemacht. In einem bezaubernden und dateilreichen,  von der Speyererin Anne Dorwarth gestalteten Bühnenbild, spielen die Schauspieler mit Hingabe in beeindruckenden Kostümen hre Pirattenrollen und lassen bei Jung und Alt keine Langeweile aufkommen. Treffsicher finden die Schauspieler ihren Ton auch bei den Musikstücken, die die Szenen erweitern und verdeutlichen. Für Regie und musikalische Überbarbeitung zeichnet Dominique Christine Fürst verantwortlich. Für sie sind die Aufführungen in Speyer als ehemalige Schülerin und Mitglied des Nikolaus-von-Weis-Gymnasiums wie ein Heimkommen. Die anderen Schauspieler kennt sie aus der freien Kölner Theaterszene, teilweise aus dem Studium. Insgesamt eine harmonische Truppe, der man den Spass am Spiel anmerkt. Und so hofft man auf eine Fortsetzung von Piratten, denn schliesslich will der Zuschauer wissen, wie es mit den Prinzessin Angelina und den Piratten weitergeht.
Ein Wiedersehen mit der Theater-Truppe „Pekuli Pikularum“ gibt es bereits im Dezember. Dann kommt  sie  mit „Jim Knopf“ in die Aula des Speyerer Nikolaus-von-Weis-Gymnasiums. Foto: sim

07.09.2011


Aus künstlerischem “Supergau” könnte Glücksfall werden

von links: Dan Ettinger, Generalmusikdirektor - Regula Gerber, Generalintendantin - Achim Freyer, Regisseur und Prof. Klaus-Peter Kehr, Operndirektor

Star-Regisseur Achim Freyer übernimmt Mannheimer “Ring des Nibelungen”

von Gerhard Cantzler

Eine Neuproduktion von Richard Wagners “Ring des Nibelungen” - sie zählt schon seit der Uraufführung des vier hochgradig fordernde Opernabende umfassenden Gesamtwerks im Jahr 1876 zu den größten Herausforderungen, denen sich ein Opernhaus stellen kann. Und mehr als einmal mußten solche Produktionen auf halbem Wege abgebrochen werden, weil sich die gewaltige Aufgabe, dieses Gesamtkunstwerk für alle Beteiligten zufriedenstellend auf die Bühne zu bringen, letztlich nicht realisieren ließ.

So geschehen jetzt auch am Nationaltheater in Mannheim, wo die Leitung des Opernhauses und der für dieses Werk engagierte - 1944 in Stuttgart geborene - Regisseur und Schauspieler Christof Nel “wegen unterschiedlicher Sichtweisen, die im Arbeitsprozess nicht in Übereinstimmung gebracht werden konnten”, ihre Zusammenarbeit während der bereits laufenden Bauproben sowie den ersten Proben mit den Sängern vorzeitig beenden mußten.

Eigentlich der “Supergau” schlechthin für jedes Opernhaus - doch für die Mannheimer könnte sich diese im Grunde bedauerliche Entwicklung dank weiterer Zufälle zum “Glücksfall” wenden. Denn eigentlich wollte das Mannheimer Opernhaus seinen “Ring” in Koproduktion mit der Oper in Los Angeles herstellen und wäre damit automatisch mit einem der ganz Großen der zeitgenössischen Opernregie zusammen gekommen: Mit Achim Freyer, der in Los Angeles eine sensationelle und weltweit gefeierte Fassung des “Rings” präsentiert hatte. Doch diese Fassung nach Mannheim zu übernehmen, erwies sich rasch - aus finanziellen Gründen, aber auch wegen der völlig unterschiedlichen Bühnenformate in Mannheim und in Los Angeles - als wirtschaftlich nicht darstellbar. Das hätte einfach zu viele Um- und Neubauten erfordert, so dass eine Neukonzeption am Ende nicht nur origineller, sondern auch kostengünstiger erschien.

Doch das Thema “Ring des Nibelungen” ließ Achim Freyer damit nicht los. Das Opernhaus in Budapest konnte ihn als Regisseur für eine gemeinsame “Ring”-Produktion mit der Staatsoper in Seoul (Südkorea) verpflichten - erste Vorbereitungsarbeiten waren auch hierzu schon am Laufen - ein völlig neues und eigenständiges Inszenierungskonzept für zwei Bühnen, die wiederum nur halb so groß sind wie die in Mannheim, war fix und fertig. Doch dann wurde die Produktion, von der auch eine Verfilmung vorgesehen war, “aus kulturpolitischen Gründen”, wie es hieß, “gecancelled” - “Ein Glück für beide Seiten”, wie Achim Freyer heute betont. Denn eigentlich hoffte der 77jährige, vielbeschäftigte Regisseur nun auf etwas Ruhe, wollte sich eine Auszeit in Italien gönnen und der Leidenschaft frönen, die sein “erstes Leben” markierte - die Malerei.

Dort, an der Staffelei in Italien, erreichte ihn der “Notruf” aus der Quadratenstadt, dort konnte ihn der Mannheimer Operdirektor Prof. Klaus-Peter Kehr davon überzeugen, dass er am Nationaltheater gebraucht würde. Und - wie man es von Achim Freyer nicht anders erwarten durfte - er sagte nach kurzer Bedenkzeit zu: Aus Verantwortung dem Werk gegenüber, das er wie kaum ein anderer durchdrungen hat - und aus Zuneigung und Verbundenheit mit dem Mannheimer Opernhaus, das ihm schon so manch stilprägende Inszenierung verdankt.

Natürlich kann Freyer nur wenige Stunden nach seinem “Ja-Wort” zu dieser Produktion noch kein fertiges Regie-Konzept für “seinen neuen Mannheimer Ring” auf den Tisch legen. Wer das von ihm erwartet, nimmt Werk und Regisseur nicht wirklich ernst. Und so konnte er bei einem Pressegespräch, zu dem Generalintendantin Regula Gerber voller Stolz und Freude über ihren gelungenen “Coup” kurzfristig eingeladen hatte, einfach nur die ganze Bandbreite der Möglichkeiten anreißen, die ihm die Mannheimer Bühne - und ein “überschaubarer” Etat - für dieses Werk eröffnen: Vom mit großem Gestus daherkommenden “Ausstattungsstück” mit großer Statisterie bis hin zu einem auf Kammerspielgröße reduzierten Format, das sich einzig auf die Sänger konzentriert.

Gemeinsam mit dem musikalischen Leiter der Gesamtproduktion, Generalmusikdirektor Dan Ettinger, stellt Achim Freyer, der auch für Bühnenbild und Kostüme verantwortlich zeichnen wird, ein absolut “starkes Team” dar - ein Regisseur und ein Dirigent, die ihre Sänger und Musiker nicht durch autoritäre Strenge und Disziplin, sondern vielmehr durch überzeugende Argumente, aber auch spürbare Menschenliebe zu führen verstehen.

Und so dürfen sich die Opernfreunde in Mannheim und in der Region sicher schon jetzt auf den 28. Oktober freuen, wenn der erste Teil der Tetralogie “Das Rheingold” seine Premiere erleben wird. Noch in der Spielzeit 2011/12 folgt dann der zweite Teil, “die Walküre” - die Teile drei und vier, “Siegfried” und “Götterdämmerung”, folgen in der darauf folgenden Spielzeit, so dass der neue Mannheimer “Ring” rechtzeitig zum 200. Geburtstag seines Komponisten Richard Wagner in Gänze aufgeführt werden kann. Fotos: hm

15.07.2011