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Nationaltheater Mannheim
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Download veröffentlicht: Benefiz-Album Vexations 16

Download veröffentlicht: Benefiz-Album Vexations 16 von »Get Well Soon« und dem Nationaltheater-Orchester

Mannhei- Im Oktober 2016 fanden der Mannheimer Popmusiker Konstantin Gropper mit seinem Musikprojekt »Get Well Soon« und das Nationaltheater-Orchester in der Reihe »Musiksalon // NTM Pop« zu einem ungewöhnlichen Konzert zusammen: Im Opernhaus des Nationaltheater Mannheim spielte das Nationaltheater-Orchester unter der Leitung des Dirigenten Matthew Toogood das Album »Vexations« von Get Well Soon aus dem Jahr 2010 in einer neuen Orchester-Fassung, die Peter Häublein und Roman Vinuesa für das NTM neu arrangiert hatten. Konstantin Gropper und seine Schwester, die Sängerin Verena Gropper, gaben gemeinsam die Gesangspartien.

Bei diesem Konzert ist ein Mitschnitt entstanden, der jetzt und nur noch bis zum 1. Januar 2017 als Live-Album digital per Download unter www.vexations16.com erhältlich ist und 12 Euro kostet. Der komplette Erlös des Verkaufs von »Vexations 16« geht an die Kinderhilfsorganisation »Save The Children« (www.savethechildren.com).

Nationaltheater Mannheim

 

 

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29.12.2016


Das Regionalabo – die neuen Spielpläne sind da!

Gemeinsam von Meckenheim und Hochdorf ins Nationaltheater Mannheim!

Mannheim- Theaterbesuche in geselliger Runde bietet das Regionalabo in 43 Orten in der Kurpfalz. Ehrenamtliche Gruppenleiter vor Ort organisieren den bequemen und sicheren Bustransfer ins Nationaltheater und informieren über den Ablauf. Auf der Fahrstrecke bis nach Mannheim können weitere Abonnenten zusteigen.

Hochdorf-Assenheim ist einer dieser Orte, der ein Regionalabo anbietet. Frau Brigitte Lenz organisiert diese Theaterfahrten ab Meckenheim und gibt gerne Auskunft über Stückeauswahl, Termine, Haltestellen, Abfahrtszeiten etc. unter Telefon 06231-7176.

In der Spielzeit 2016/2017 sieht die Gruppe die Opern Idomeneo von Mozart, Tancredi von Rossini, Wagners Lohengrin, Die Heimkehr von Odysseus von Claudio Monteverdi und Gaetano Donizettis Lucia die Lammermoor. Mit Die Zeitmaschine – Gala zum 60jährigen Jubiläum des NTM Neubaus ist auch ein außergewöhnliches Konzert im Programm.

Im Schauspiel ist Birdland von Simon Stephens, Schillers Die Räuber, Der Brandner Kaspar und das ewig Leben von Kurt Wilhelm und Emilia Galotti von Gotthold Ephraim Lessing zu sehen. Das neue Tanzstück von drei Choreografen unter Leitung des neuen Intendanten Stephan Thoss New steps Bolero  ist ebenfalls im Programm.

Entstanden sind die Regionalabos in den Nachkriegsjahren. Da gab es gemeinnützige Organisationen die Kultur für alle anstrebten, mit Theatern und Konzerthäusern günstige Konditionen aushandelten und sich um den Transfer kümmerten. So haben die Regionalabos in der Kurzpfalz eine langjährige Tradition, die vom Nationaltheater weitergeführt wird.

Kontakt: Frau Brigitte Lenz, Hochdorf-Assenheim, 06231-7176 und in Mannheim Bettina Rochow, 0621-1680-310 / bettina.rochow@mannheim.de.

Nationaltheater Mannheim, Presse

07.09.2016


Ralf Klöter wechselt zur Spielzeit 2017/2018 an die Hamburgische Staatsoper

Mannheim- Der Geschäftsführende Intendant am Nationaltheater Mannheim (NTM), Dr. Ralf Klöter, wird zur Spielzeit 2017/2018 die Position des Geschäftsführenden Direktors an der Hamburgischen Staatsoper übernehmen.

„Ich hätte mich sehr gefreut, wenn Herr Klöter für weitere fünf Jahre hier an zentraler Position am Nationaltheater gewirkt hätte, gratuliere ihm aber zu seiner Berufung nach Hamburg. Der Wechsel an die Hamburgische Staatsoper ist auch eine Wertschätzung für das NTM“, betont Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz. Klöter war seit November 2011 am Nationaltheater erfolgreich tätig, zunächst als Kaufmännischer Direktor und seit März 2013 dann als Geschäftsführender Intendant und erster Eigenbetriebsleiter.

Kulturbürgermeister Michael Grötsch dankt dem gebürtigen Wuppertaler mit beruflichen Stationen in Nürnberg und Kiel für sein Engagement beim Aufbau des neuen Leitungsmodells am Nationaltheater Mannheim: „Durch seine vertrauensvolle Mitwirkung an der Neukonzeption der Führungsaufgaben des Hauses konnte die spezifisch Mannheimer Variante des Mehrintendanten-Modells auf eine solide und nachhaltig funktionsfähige Basis gestellt werden. Ich hätte gerne die Zusammenarbeit mit Herrn Dr. Klöter fortgesetzt, habe aber großes Verständnis für diesen Karrieresprung.“

„Das NTM ist ein Haus, das einen auch nach heutigem Maßstab effizienten Theaterbetrieb ermöglicht und durch seine architektonische Eleganz und Schönheit zu faszinieren weiß“, so Klöter.

Bevor er das NTM zum Ende der Spielzeit 2016/2017 verlässt, werden seine Arbeitsschwerpunkte die weitere Planung und Vorbereitung der Generalsanierung sowie das 60jährige Jubiläum des Theaters am Goetheplatz sein. Im Rahmen von „Hausbesuchen“ gibt er ab Herbst 2016 interessierten Besucherinnen und Besuchern Einblick in diese Themen.

Das Nationaltheater Mannheim, Eigenbetrieb der Stadt Mannheim, wird gefördert durch die Stadt Mannheim und das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg. Text und Foto: Nationaltheater Mannheim, Presse

30.06.2016


Schauspielintendant Burkhard C. Kosminski verlängert bis 2022

Mannheim- Der Gemeinderat der Stadt Mannheim ist in einer Sondersitzung der einstimmigen Empfehlung des Kulturausschusses gefolgt und hat den Vertrag des Schauspielintendanten Burkhard C. Kosminski um weitere fünf Jahre bis zum Sommer 2022 verlängert. Der bisherige Vertrag war bis Sommer 2017 befristet.

Burkhard C. Kosminski kam 2006 als Schauspieldirektor ans Nationaltheater Mannheim. Seit 2013 ist er Schauspielintendant und Eigenbetriebsleiter und leitet in einem fünfköpfigen Intendantenteam das Vierspartenhaus, das als eines der größten und ältesten kommunalen Theater Deutschlands gilt.

Seine wichtige künstlerische Leitlinie am Nationaltheater Mannheim ist neben der Klassiker-Pflege das zeitgenössische Autorentheater. Seit seiner Leitung  sind Stücke von renommierten Autoren wie u.a. Theresia Walser, Ewald Palmetshofer, Ulrike Syha, Felicia Zeller, Marianna Salzmann, Martin Heckmanns,  Roland Schimmelpfennig, Tracy Letts, Tony Kushner, Philipp Löhle, Simon Stephens am NTM ur- oder erstaufgeführt worden. Daneben führt er die Tradition eines jährlich wechselnden Hausautors fort, der für das NTM ein neues Stück entwickelt.

Burkhard C. Kosminski ist Künstlerischer Leiter der Internationalen Schillertage, die am Nationaltheater Mannheim biennal veranstaltet werden und vom 15.-23. Juni 2017 zum 19. Mal stattfinden. 2012 wurde auf seine Initiative die Mannheimer Bürgerbühne gegründet. 2015 fand unter seiner Künstlerischen Leitung das 2. Bürgerbühnenfestival am NTM statt. Zusammen mit Matthias Lilienthal kuratierte er 2014 das Festival Theater der Welt.

Burkhard C. Kosminski konnte unter seiner Intendanz die Zuschauerzahlen am Schauspiel kontinuierlich steigern. In der Spielzeit 2013/2014 verbuchte das Schauspiel die besten Zuschauerzahlen seit 20 Jahren. Zudem erreichte er mit Projekten wie z.B.  „Integration durch kulturelle Teilhabe“ eine weitere Öffnung des Theaters in die Stadt und damit auch eine breite Vernetzung in die Mannheimer Stadtgesellschaft.

Das Nationaltheater Mannheim, Eigenbetrieb der Stadt Mannheim, wird gefördert durch die Stadt Mannheim und das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg. Text und Foto: Nationaltheater Mannheim, Presse

28.06.2016


Ulrike Stöck wird neue Intendantin des Schnawwl am Nationaltheater Mannheim

Nationaltheater Mannheim- Der Kulturausschuss des Gemeinderates der Stadt Mannheim hat Ulrike Stöck in seiner Sondersitzung am 14. Juni zur neuen Spartenintendantin Schnawwl – Junges Nationaltheater des Nationaltheater Mannheim berufen. Ulrike Stöck wird zum Beginn der Spielzeit 2017/2018 ihren Dienst und damit die Nachfolge von Andrea Gronemeyer, die zum Theater der Jugend „Schauburg“ nach München wechselt, antreten.

Ulrike Stöck studierte Germanistik und Jüdische Studien an der Universität Potsdam und arbeitete von 1994 bis 1999 als Regieassistentin am Hans-Otto-Theater u. a. mit Piet Drescher, Beat Fäh und Robert Hunger-Bühler. Dort führte sie auch erstmalig Regie. Von 2001 bis 2004 arbeitete sie als Dramaturgin und Regisseurin u. a. mit Martin Nimz und Sascha Bunge am Theater Senftenberg.

Seit 2004 ist sie freischaffende Regisseurin und Dramaturgin im Kinder- und Jugendtheater, u. a. am Stadttheater Konstanz, der Comedia Köln, dem Theater Heidelberg, dem Volkstheater Rostock, dem Landestheater Linz und am Stadttheater Bremerhaven.

Hinzu kommen eigene freie Produktionen in Berlin z. B. Lothar Trolles Die 81 Minuten des Fräulein A. und Günther Eichs Träume, ein Tanztheater zu Heiner Müllers Hamletmaschine am Berliner Tacheles oder die Arbeit an Jugendprojekten u. a. für das Chemnitzer Festival Kammer machen. 2011 nahm sie am Autorenprojekt Boxenstopp der Werkstatttage des Kinder- und Jugendtheaters in Leipzig teil.

Mit Clyde und Bonnie von Holger Schober war sie 2010 zum Theatertreffen NRW eingeladen und für den Kölner Theaterpreis und den Kurt-Hackenberg-Preis für Politisches Theater nominiert. Seit der Spielzeit 2011/2012 leitet sie das JUNGE STAATSTHEATER Karlsruhe und ist auch dort als Regisseurin tätig.

Kulturbürgermeister Michael Grötsch zeigt sich sehr erfreut über das Votum des Kulturausschusses: „Mit Ulrike Stöck konnten wir eine herausragende und erfahrene Leitung für das Junge Nationaltheater gewinnen. Ich bin überzeugt, dass sie neue Impulse setzen und die erfolgreiche Arbeit des Hauses weiterdenken wird.“

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Das Nationaltheater Mannheim, Eigenbetrieb der Stadt Mannheim, wird gefördert durch die Stadt Mannheim und das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg. Text : Nationaltheater Mannheim, Presse Foto: NTM, Katy Otto

16.06.2016


David Müller erhält den Arnold-Petersen-Preis

Mannheim- Der mit 5.000 Euro dotierte Arnold-Petersen-Preis geht in diesem Jahr an den Schauspieler David Müller. Der Preis zur Förderung des künstlerischen Nachwuchses wurde 1992 von dem Unternehmer Roland Ernst und einem Freundeskreis gegründet. Die Roland-Ernst-Stiftung verleiht den Preis inzwischen zum 22. Mal. Benannt ist der Preis nach dem langjährigen und 2013 verstorbenen Mannheimer Generalintendanten Arnold Petersen. Der Preis wird für eine herausragende künstlerische Nachwuchsleistung an ein Ensemblemitglied des Nationaltheaters Mannheim vergeben.

David Müller wurde im österreichischen Baden bei Wien geboren. 2013 schloss er sein Studium an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover ab. Während seines Studiums gastierte er in Bremen und am Jungen Theater in Hannover.

Seit der Spielzeit 2013/2014 ist er festes Ensemblemitglied am Nationaltheater Mannheim, wo er u.a. in Schillers Die Räuber, Das schwarze Wasser (UA) von Roland Schimmelpfennig, In den Westen (UA) von Thomas Arzt oder Brilliant Adventures (DSE) von Alistair McDowell zu sehen war. In der laufenden Spielzeit steht David Müller u.a. in Santa Monica (UA) von Akin Sipal, Die heilige Johanna der Schlachthöfe von Bertolt Brecht, Leonce und Lena von Georg Büchner und Der Brandner Kaspar und das ewig´ Leben auf der Bühne. 

In den Vorjahren erhielten Cornelia Ptassek, Sven Prietz, Veronika Kornova-Cardizzaro, Dascha Trautwein, Katharina Göres, Brian McNeal, Nikola Diskić, Sascha Tuxhorn und Eunju Kwon den Preis.                

Die Preisverleihung findet zu Beginn der kommenden Spielzeit statt. Ein genauer Termin wird rechtzeitig bekannt gegeben.

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Das Nationaltheater Mannheim, Eigenbetrieb der Stadt Mannheim, wird gefördert durch die Stadt Mannheim und das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.

Text: Nationaltheater Mannheim, Presse Foto: Hans Jörg Michel

08.06.2016


Neuer Hausautor am Nationaltheater Mannheim

Akin E. Sipal wird in der Spielzeit 2016/2017 Hausautor am Nationaltheater Mannheim

Mannheim- Mit Friedrich Schiller begann die Geschichte der Hausautoren am Nationaltheater Mannheim:  nach der Uraufführung der Räuber am 13. Januar 1782 verpflichtete Intendant Freiherr von Dalberg den jungen Schiller als Theaterdichter. Das Engagement lief vom 1. September 1783 bis zum 31. August 1784.

Mit der Spielzeit 1996/1997 wurde die Institution des Hausautors wieder eingeführt. Dank der Freunde und Förderer des Nationaltheaters Mannheim e.V. wird seit 1996 der Aufenthalt eines Hausautors ermöglicht, der für das Nationaltheater ein neues Stück entwickelt. Für die Spielzeit 2016/2017 konnte Akin E. Şipal gewonnen werden.

Akın E. Şipal wurde 1991 in Essen geboren und studiert bildende Kunst mit Studienschwerpunkt Film an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg. 2012 erschien sein erstes Stück Vor Wien, für das er den bundesweiten Wettbewerb »In Zukunft« gewann. Für Santa Monica erhielt er 2013 den Förderpreis für Literatur der Hamburger Kulturbehörde. Das Stück wurde am 1. März 2015 in der Regie von Tarik Goetzke am Nationaltheater Mannheim uraufgeführt. Am Theater Bremen entstand 2015 in Zusammenarbeit mit der Regisseurin Selen Kara und dem Musiker Torsten Kindermann Istanbul, ein Liederabend über Sezen Aksu.

Şipals drittes Theaterstück Kalami Beach ist ein Auftragswerk für das Nationaltheater Mannheim und feiert zu Beginn der Spielzeit 2016/2017 Premiere im Studio des Nationaltheaters.

Şipal ist zudem als Drehbuchautor an diversen Kurz- und Langfilmen beteiligt, die auf Festivals wie Festival des Films du Monde de Montréal, Internationale Hofer Filmtage, Internationales Kurzfilmfestival Hamburg oder Dok Leipzig zu sehen sind.

Santa Monica (UA) von Akin E. Şipal wird am 7. Mai um 20.00 Uhr im Studio des Nationaltheater Mannheim wiederaufgenommen. Weitere Termine: 17. Mai, 9., 21. und 28. Juni 2016

Hausautoren am Nationaltheater Mannheim seit 1996/1997:

Thomas Köck (2105/2016)

Anne Lepper (2014/2015)

Theresia Walser (2013/2014)

Felicia Zeller (2012/2013)

Philipp Löhle (2011/2012)

Ewald Palmetshofer (2010/2011)

Ulrike Syha (2009/2010)

Jan Neumann (2008/2009)

Christoph Nußbaumeder (2007/2008)

Reto Finger (2006/2007)

Tine Rahel Völcker (2005/2006)

Tim Crouch (2004/2005)

Rebekka Kricheldorf (2003/2004)

Andri Beyeler (2002/2003)

Vera Kissel (2001/2002)

Direktorenwechsel, kein Hausautor (2000/2001)

Feridun Zaimoglu (1999/2000)

Werner Fritsch (1998/1999)

Simone Schneider (1997/1998)

Albert Ostermeier (1996/1997)

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Text: Nationaltheater Mannheim; Foto: Christian Kleiner

02.05.2016


Hausautor Thomas Köck erhält Kleist-Förderpreis

Mannheim- Thomas Köck, der in der laufenden Spielzeit als Hausautor am NTM engagiert ist, ist mit dem Kleist-Förderpreis für junge Dramatiker ausgezeichnet worden. Mit der Vergabe würdigte die Jury das Stück paradies fluten.

Die Stadt Frankfurt (Oder) vergab den mit 7.500 Euro dotierten Preis zusammen mit dem Kleist Forum, den Ruhrfestspielen Recklinghausen und der Dramaturgischen Gesellschaft. Die Auszeichnung ist für junge deutschsprachige Autoren gedacht. Insgesamt hatten sich 127 Autoren beworben.

Die Preisverleihung findet am 6. Oktober in Frankfurt (Oder) im Rahmen der Kleist-Festtage statt. Am gleichen Tag wird auch die Inszenierung des Stückes paradies fluten (Premiere im Juni bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen) gezeigt.

paradies fluten ist der erste Teil einer Klimatrilogie, deren zweiter Teil paradies hungern im Herbst am Landestheater Marburg uraufgeführt wurde. Der dritte Teil ist gerade in Arbeit.

Mit jenseits von fukuyama  gewann Thomas Köck den Osnabrücker Dramatikerpreis 2013. Das Stück feierte im Mai 2015 in der Inszenierung des Hausregisseurs Dominic Friedel im Studio des Nationaltheaters Premiere. Im Februar 2015 erhielt Köck für sein Stück Isabelle Huppert (geopfert wird immer) den Stückepreis des Else-Lasker-Schüler-Dramatikerpreises.

In der laufenden Spielzeit veranstaltet Thomas Köck in der Lobby Werkhaus des Nationaltheaters  einen monatlichen Salon mit dem Titel Statisten, Geister und Geliebte.

Anlässlich des Themenschwerpunkts Klima, Natur und Mensch im Rahmen der Klimatage (21.-23. Januar 2016) am NTM hat er in seinem Salon am 22. Januar PD Dr. Oliver Müller sowie den renommierten Wissenschaftsjournalisten Christian Schwägerl zu Gast, Autor der Bücher "Menschenzeit", "11 drohende Kriege" und "Die analoge Revolution".  Im Anschluss wird Thomas Köck gemeinsam mit SchauspielerInnen aus seiner noch nicht uraufgeführten Klima-Trilogie lesen.

Die nächste Vorstellung jenseits von fukuyama am NTM: 9. Februar, 20.00 Uhr, Studio

www.nationaltheater-mannheim.de; Kartentelefon: 0621 – 16 80 150

Text: Nationaltheater Mannheim; Foto: Christian Kleiner

19.01.2016


Zwischen Rollendebüt und sängerischer Idealgestaltung

Marina Rebeka und Wookyung Kim lassen Mannheimer Galavorstellung von Puccinis „La Bohème“ zu unvergesslichem musikalischem Ereignis werden

Von Gerhard Cantzler

Mannheim- Sie zählen seit Jahren schon zu den Erfolgsgaranten in der mit dieser Spielzeit zu Ende gehenden Ära und Programmverantwortung des jetzt in den Ruhestand wechselnden Mannheimer Operndirektors Prof. Dr. Klaus-Peter Kehr: Die festlichen Opernabende, zu denen das Haus am Friedrichsring jeweils sechsmal pro Spielzeit sein „opernverrücktes“ Publikum einlädt. Das probate Rezept dazu: Lade Dir zwei absolute Weltstars ihres jeweiligen sängerischen Faches in die Quadratestadt ein und stelle ihnen neben dem bewährten NTM-Orchester bewährte Mitglieder des hauseigenen Sängerensembles zur Seite. Wenn dann auch noch - wie jetzt bei der festlichen Vorstellung von Giacomo Puccinis „La Bohème“ - eine der meist gespielten, weil neben Mozarts „Zauberflöte“ weltweit zu Recht beliebtesten Opern auf die Bühne gestellt wird, dann ist der Erfolg wohl vorprogrammiert.

Mit dem koreanischen Tenor Wookyung Kim und der aus der lettischen Hauptstadt Riga stammenden Sopranistin Marina Rebeka war es den Mannheimern gelungen, für diese Vorstellung gleich zwei international hochrangige, gefeierte Ausnahmesänger zu gewinnen, von denen der eine, Wookyung Kim, mit seinem einmaligen Timbre und seiner sängerisch überwältigenden wie darstellerisch zwingenden Wiedergabe der Partie des Rodolfo längst weltweit zu den meist gefeierten Interpreten dieser Rolle zählt, während seine Partnerin, die inzwischen auf den Opernbühnen und Konzertpodien der Welt gefeierte Marina Rebeka an diesem Abend mit ihrer sängerischen Umsetzung der Partie der zwischen Leidenschaft und Agonie schwankenden Mimi in Mannheim gar ihr Rollendebüt feiern konnte.

Sicher: Die Wiederaufnahme einer bereits im Jahr 1975 - damals in der Regie von Friedrich Meyer-Oertel entstandenen Produktion – birgt immer auch gewisse Risiken in sich: Sind die die üppig-schwelgerischen Bühnenbilder und die Kostüme, die den Zuschauer in längst vergangene Zeiten versetzen, heute noch zeitgemäß? Sind die einem solchen Grosswerk der Opernliteratur mit seiner „Ohrwurm-verdächtigen“ Melodienvielfalt und den ihm innewohnenden Sentimentalitäten Menschen unserer ach so rationalen, heutigen Denk- und Gefühlswelten überhaupt noch zu vermitteln? Wie's jetzt wieder in Mannheim überdeutlich wurde, kann hier nur ein begeistert-uneingeschränktes „Ja“ die Antwort auf solche Zweifel sein.

Am Opernhaus des Nationaltheaters Mannheim hat jetzt sicher auch die uneingeschränkt hoch zu bewertende Ensemble-Leistung dazu beigetragen, dass sich die beiden gefeierten Protagonisten im Kreise ihrer Kolleginnen und Kollegen bestens „aufgehoben“ fühlen konnten und nicht, wie dies oft genug bei solchen Aufführungen geschieht, als „einsame Spitzen“, herausragend aus einem eher durchschnittlich agierenden Team, fühlen müssen. Nein, auch Mitwirkende aus „der zweiten Reihe“ wie die als Musetta einmal mehr brillierende Eunju Kwon oder die bestens besetzte, „tiefe Männerriege“ - Jorge Lagunes als Maler Marcello, Joachim Goltz als Musiker Schaunard, Bartosz Urbanowicz als Philosoph Colline und Valentin Anikin als Hausherr Benoit - überzeugten im Ensemble ebenso wie mit ihren solistischen Einwürfen. Sie alle komplettierten die typischerweise auch in Mannheim mit drei weiteren Landsleuten von Wookyung Kim besetzte Phalanx koreanischer Gesangssolisten aus Dong-Seok Im als Parpignol, Jun-Ho Lee als Pflaumenverkäufer und Chi Kyung Kim als Sergeant.

„International unterwegs“ ist inzwischen auch der musikalische Leiter dieses Abends, Peter Tilling, der nach seinem überraschenden Durchbruch bei den Bayreuther Festspielen 2011, wo er für Thomas Hengelbrock mit der Leitung des „Tannhäuser“ einspringen konnte, inzwischen eine feste Größe in vielen Opernhäusern ist. Als Vertreter einer eher expressionistisch geprägten Musiksprache neigt er jedoch mitunter durchaus dazu, seinen Orchestern so manches Mal „viel“, vielleicht auch „zu viel Leine“ zu lassen. Etwas mehr Differenzierung, um die sich zumindest Marina Rebeka und Wookyung Kim redlich bemühten, täte da sicher auch der intensiv-sensiblen Puccini-Komposition „gut“, bei der sich schwelgerischer Ausdruck und die Realisierung anspruchsvollster Pianissimo-Stellen in schwindelerregenden Höhen zu unvergleichlicher musikalischer Schönheit zusammenfinden.

Und noch eine weitere Anmerkung: Um einen solchen „Brocken“ wie die „Bohème“ auf allen Positionen „gut aus der Versenkung“ zu holen, sollte man den Mitwirkenden selbst nur für eine einmalige Wiederaufnahme ausreichend Probenzeit „gönnen“. Sicher – für die internationalen „Profis“ aus der Welt der routinierten Solisten und des Ensembles mag dies Alltag sein, jedoch beim Kinderchor zum Beispiel, den Peter Tilling koordinativ kaum „in einen Sack“ zu bringen vermochte, hätte man den Mitwirkenden getrost mehr Zeit lassen dürfen.

Und schließlich noch eine allerletzte, kritische Bemerkung, die insbesondere im ersten Akt an Relevanz gewann: Das die wunderbaren Puccini'schen Klänge beinahe übertönende Getrampel der lebhaft und hektisch umherlaufenden Mitwirkenden auf den Bühnen wäre sicher leicht auf ein erträgliches Maß zu reduzieren, wenn man über die Bretter einen trittschalldämmenden Belag auslegen würde. So aber mussten die Zuhörer diese Mischung aus wohlklingenden Schönklängen und lautstarkem, lärmendem Getrampel eher als störend empfinden.

Das war's dann aber auch schon, was es an diesem wirklich „festlichen Opernabend“ auszusetzen gab. Ansonsten nur purer stimmlicher Wohlklang – ganz „große Oper“ eben - genau so, wie wir alle sie uns zu hören und zu erleben wünschen.

Foto: Nationaltheater Mannheim Archiv

05.01.2016


Mit jugendlichem Elan und musikalischer Intelligenz

Opernhaus des NTM präsentiert mit Alexander Soddy höchst ambitionierten neuen Generalmusikdirektor 

cr./spk. Mannheim- Gerade in dem so anspruchsvollen internationalen Opernbetrieb ist es durchaus keine Selbstverständlichkeit, wenn der Inhaber einer hohen Leitungsfunktion an einem Opernhaus am Ende seiner Amtszeit gebeten wird, nicht nur seinen eigenen Nachfolger auszuwählen, sondern dazu auch noch wesentliche Teile des künftigen Spitzenpersonals des Hauses. An der renommierten Oper des „Nationaltheaters Mannheim“ NTM - vor kurzem erst von einer Fachjury internationaler Musikjournalisten zum „Opernhaus des Jahres 2015“ gewählt - ist diese Situation, die auf allen Seiten auf einem hohen Maß an gegenseitigem Vertrauen basieren muss, jetzt eingetreten.  

Als sich nämlich im vergangenen Jahr herauskristallisierte, dass der inzwischen 75jährige Musikwissenschaftler und Regisseur Prof. Dr. Klaus-Peter Kehr zum Ende der Spielzeit 2015/16 sein schon seit dem Jahr 2005 bekleidetes Amt als Operndirektor und seit 2013 als Opernintendant am NTM aus Altersgründen aufgeben würde, da bat Bürgermeister Michael Grötsch - in der Quadratestadt zuständig für die Bereiche Wirtschaft, Arbeit, Soziales und vor allem für Kultur - den international renommierten (Musik)Theatermann Prof. Klaus-Peter Kehr, einen geeigneten Nachfolger für sein eigenes Amt vorzuschlagen und darüber hinaus auch unter den Besten ihres Faches potentielle Interessenten für die Positionen des Operndirektors sowie des Generalmusikdirektors auszuwählen.  

Nachdem mit dem designierten Opernintendanten Albrecht Puhlmann sowie mit Marvin Wendt, der zeitgleich mit diesem ab der Spielzeit 2016/17 als Operndirektor in das Leitungsteam des NTM eintreten wird, bereits erste, „starke Pflöcke“ eingeschlagen waren, konnte nun mit dem Engländer Alexander Soddy auch der neue, musikalisch hauptverantwortliche Generalmusikdirektor des Vier-Sparten-Theaters am Mannheimer Friedrichs-Ring vorgestellt werden, der dank des heute im Rahmen seiner Vorstellung im Beisein der Presse unterzeichneten Fünf-Jahres-Vertrages dem Haus bis mindestens 2022 verbunden sein wird. 

Alexander Soddy, derzeit noch Chefdirigent am Stadttheater in Klagenfurt, wird ab der Spielzeit 2016/2017 als neuer Generalmusikdirektor die Nachfolge des scheidenden GMD Dan Ettinger antreten. „Ich bin überzeugt, dass Alexander Soddy einen echten Gewinn für das Opernhaus unserer Stadt darstellen wird“, zeigte sich Bürgermeister Grötsch anläßlich der Vertragsunterzeichnung überzeugt. Der künftige GMD habe in dem Auswahlverfahren nicht allein die Entscheidungsträger von seiner hohen musikalisch-künstlerischen Kompetenz überzeugen können, sondern auch eine große Zustimmung bei den Mitgliedern des Orchesters gefunden, sodass er sich gegen alle weiteren, hochqualifizierten Mitbewerber durchsetzen konnte. „Um so mehr freue auch ich mich, dass wir Alexander Soddy als Generalmusikdirektor für fünf Jahre verpflichten konnten", so der Kulturbürgermeister weiter.

„Mit Alexander Soddy haben wir einen GMD gefunden, der die Notwendigkeit von Ensemble und Repertoire künstlerisch lebt und sie vorbildlich miteinander in Einklang zu bringen vermag“, so auch Albrecht Puhlmann, designierter Opernintendant am NTM, der im weiteren seiner Hoffnung Ausdruck gab, „dass wir, indem wir Soddy für mindestens fünf Jahre an unser Haus verpflichten konnten, es möglich machen, gemeinsam die künstlerischen Geschicke der Oper am Nationaltheater Mannheim nachhaltig prägen zu können".

Soddy wurde 1982 in Oxford/ England geboren und absolvierte in seiner Heimatstadt zunächst eine Ausbildung als Chorsänger am Magdalen College. Daneben studierte er an der Royal Academy of Music Dirigieren und Gesang und war Klavierschüler von Michael Dussek. Im Anschluss daran studierte er Musikwissenschaft und Analyse an der Cambridge University mit einem Chorstipendium des Selwyn College. Nach Abschluss seines Studiums wurde er 2004 direkt als Korrepetitor und Dirigent an das „National Opera Studio“ in London engagiert und erhielt in der Folge zahlreiche Auszeichnungen und Preise.

Im Oktober 2005 wurde er als Korrepetitor an die Hamburgische Staatsoper engagiert, wo er schon nach kurzer Zeit zum 1. musikalischen Assistenten von Generalmusikdirektorin Simone Young berufen wurde, die schon kurz darauf um die Dirigierverpflichtung sowohl an der Hamburgischen Staatsoper als auch bei den Hamburger Philharmonikern erweitert wurde.

Von 2008 bis 2010 leitete Alexander Soddy schließlich im Internationalen Opernstudio der Hamburgischen Staatsoper die Produktionen von Cavallis „La Calisto“, zeitgenössische Opern von Christian Jost und John Tavener sowie Jean Philipp Rameaus „Les Indes Galantes“.

In der Saison 2008/2009 debütierte er an der Staatsoper Hamburg mit Mozarts „Die Zauberflöte“ und erntete damit seinen ersten großen Erfolg. In der Saison 2009/2010 folgten die musikalische Leitung der Opern „L'elisir d'amore“, „Hänsel und Gretel“, „Il Barbiere di Siviglia“ und erneut „Die Zauberflöte“.

Von 2010 bis 2012 war Soddy schließlich in Hamburg als Kapellmeister engagiert und dirigierte unter anderem „La Boheme“, „Rigoletto“, „Don Giovanni“, „Bliss“ des australischen Komponisten Peter Carey, „La Traviata“ sowie „Lucia di Lammermoor“. Zudem gab er mit Mozarts „Die Zauberflöte“ sein Debüt sowohl an der Bayerischen Staatsoper München als auch an der Staatsoper Berlin. In der darauf folgenden Saison debütierte er an der Royal Swedish Opera Stockholm mit „La Bohème“.

In der Spielzeit 2012/2013 stellte er sich dann dem Publikum am Stadttheater der Kärntner Landeshauptstadt Klagenfurt mit Neuproduktionen von Webers „Der Freischütz“ sowie mit Mozarts „Idomeneo“ vor. Als Gast an der Staatsoper Hamburg dirigierte er „Die Fledermaus“, „Don Giovanni“ und Gounods „Faust“. In der Neuproduktion des „Ring des Nibelungen“ in Bayreuth 2013 bis 2015 übernahm er dazu die musikalische Studienleitung  an der Seite von Kirill Petrenko.

Ab der Spielzeit 2013/14 trat Soddy die Position des Chefdirigenten am Stadttheater Klagenfurt an und leitete dort mit größtem persönlichen Erfolg die Neuproduktionen von „Rosenkavalier“ und „Macbeth“. In derselben Spielzeit gastierte er auch an der Staatsoper Hamburg mit einer Neuproduktion von Bizets „Carmen“. Im gleichen Jahr folgte in Klagenfurt noch eine Produktion von Prokofievs „Die Liebe zu den drei Orangen“.

2014/2015 gab Alexander Soddy mit „La Cenerentola“ sein Debüt an der Oper Frankfurt. Und leitete in Klagenfurt die Premieren von „Fledermaus“, „Cavalleria rusticana“ / „Pagliacci“ und „Les Dialogues des Carmelites“. 

In der laufenden Spielzeit kehrte Alexander Soddy dann mit Webers „Der Freischütz“ und „Die Zauberflöte“ an die Staatsoper Berlin sowie mit „Madame Butterfly“ an die Königliche Oper Stockholm zurück. An der Oper Köln wird Soddy in Kürze das erste Mal mit „La Cenerentola“ auftreten. Weitere Debüts in der kommenden Spielzeit sind neben seiner Rückkehr an die Bayerische Staatsoper auch an der Staatsoper Wien und der Semperoper in Dresden geplant. 

Entscheidung für Mannheim sehr leicht gefallen“ 

„Meine Entscheidung, nach Mannheim zu kommen, ist mir sehr leicht gefallen“, erklärte der künftige Mannheimer GMD bei dem Pressegespräch, sei das Nationaltheater Mannheim doch ein Haus mit unbestreitbarer Tradition, bedeutenden Vorgängern sowie ein Kunstinstitut, das nicht allein in der Vergangenheit lebe, sondern das die Tradition und „das Erbe immer wieder aufs Neue erfindet und weiterträgt“, so der sympathische, jungenhafte Dirigent. In Albrecht Puhlmann und seinem Team sei er in Mannheim auf „Theatermenschen“ gestoßen, mit denen es vom ersten Gespräch an eine selbstverständliche Übereinstimmung in den wesentlichen Fragen gegeben habe. „In diesem Sinne kann ich es kaum erwarten, dass die Arbeit, und vor allem das Musizieren, hier so richtig losgeht!", so Alexander Soddy, der sich schon kurz nach dem Pressetermin voll Erwartung zu einem ausführlichen Gedankenaustausch mit „seinem“ künftigen Orchester traf. 

Über die Pläne Soddy's für seine Auftaktsaison wird der SPEYER-KURIER noch in der zweiten Hälfte der Spielzeit 2015/16 in einem ausführlichen Gespräch berichten. Für den Augenblick nur so viel: Der „neue GMD“ nimmt seine neue Herausforderung in Mannheim offensichtlich sehr ernst. Er will noch rechtzeitig vor Beginn seiner ersten Spielzeit mit seiner Familie in die Metropolregion umziehen und damit eine „umfassende Repräsentanz an seiner neuen Wirkungsstätte“ sicherstellen. Dazu werde auch die Übernahme der Leitung von mindestens der Hälfte der geplanten „Akademiekonzerte“ zählen, ohne dass er darüber „auswärtige“ Engagements vernachlässigen werde. „Denn ein Haus wie das Mannheimer bezieht sein Renommee auch aus den Gastspielen seiner Dirigenten“, hob er abschließend hervor – und der Mehrung der Qualität des eigenen Ensembles kann dies alle Male dienen. Fotos: gc

10.11.2015


Das Nationaltheater Mannheim zieht Bilanz der Spielzeit 2014/2015

Mannheim- Das Nationaltheater zählte in der Spielzeit 2014/2015 insgesamt 373.421 Besucher in 1.299 gespielten Vorstellungen. Mit den Besucherzahlen knüpft das NTM an seine bisherigen Spitzenzahlen von 2010/2011 an.

„Wir verzeichnen die besten Besucherzahlen seit vier Jahren, sieht man von der vorangegangenen Spielzeit ab, die durch das Festival Theater der Welt maßgeblich gekennzeichnet war. Vergleicht man außerdem die 1.299 Vorstellungen mit den zurückliegenden  Spielzeiten der vergangenen Jahre, so ist eine deutliche Steigerung erkennbar. Die belegt, dass das Haus seinen urbanitäts- und identifikationsstiftenden Auftrag, Angebote für alle Bürgerinnen und Bürger zu schaffen, nicht nur in künstlerisch-qualitativ herausragender, sondern auch in quantitativer Hinsicht voll aufgreift“, so der Geschäftsführende Intendant Dr. Ralf Klöter.

Die Oper verzeichnete in der Spielzeit 2014/2015, auf die sich die im Oktober 2015 erhaltenen Auszeichnungen Opernhaus des Jahres sowie Uraufführung des Jahres von Lucia Ronchettis Esame di mezzanotte beziehen, bei 276 Vorstellungen insgesamt 177.184 Besucher. Dies entspricht rund 5.900 Zuschauern mehr als in der Spielzeit 2012/2013, in der turnusgemäß ebenfalls kein Mannheimer Mozartsommer stattfand und daher im direkten Vergleich zur Spielzeit 2014/2015 steht. Auch die Neuproduktionen Die lustige Witwe, La Wally oder Wake up and dream – Ein Cole-Porter-Songbook waren beim Opernpublikum sehr beliebt und stießen auf große Nachfrage.

Das Schauspiel kann an seinen Besucherrekord der Vorspielzeit anknüpfen. Insgesamt 125.011 Zuschauer besuchten insgesamt 555 Vorstellungen. Allein bei den Schillertagen waren 21.000 Zuschauer zu Besuch. Vergleicht man die Spielzeit 2014/2015 mit der Spielzeit 2012/2013, in der die biennal ausgerichteten Internationalen Schillertage ebenfalls stattfanden, konnte die Gesamtbesucherzahl um rund 3.200 Zuschauer gesteigert werden. Insbesondere die Produktionen Herrinnen (UA), Homo faber, Viel Lärm um Nichts, Emilia Galotti oder Die Räuber wurden vom Publikum besonders gut angenommen und sorgten für ein volles Schauspielhaus.

Das Kevin O´Day Ballett Nationaltheater Mannheim steigerte im Vergleich zur Spielzeit 2013/2014 seine Besucherzahlen um 6.327 auf 30.878 Zuschauer. In 63 Vorstellungen begeisterte das Ballettensemble sein Publikum u.a. mit PURE, 2 Gents oder Casanova. Gleichzeitig konnte das Ballett seine Einnahmen um rund 114.000 € erhöhen.

In 2014/2015 knüpfte der Schnawwl  ebenfalls an seinen Besucherrekord an. In 384 gespielten Vorstellungen strömten 30.552 Besucher zu den Spielstätten des Schnawwl. Publikumslieblinge waren hier u.a. die Neuproduktionen Schreimutter oder Du Hitler(DSE) sowie die Repertoirevorstellungen Freche Fläche (UA) und König Hamed und das furchtlose Mädchen.  Seit der laufenden Spielzeit 2015/2016 wird der Schnawwl zusammen mit der Jungen Oper und dem Jungen Tanz als vierte Sparte des Nationaltheaters unter dem Begriff Junges Nationaltheater geführt. 

Die Auswertung und Veröffentlichung der Zahlen erfolgt dem Standard des Deutschen Bühnenvereins, der alle Gastspiele, Sonderveranstaltungen und vollständige Rahmenprogramme mit einbezieht. Alle aufgeführten und weiterführenden Zahlen werden im Frühjahr 2016 in der Jahresstatistik des Deutschen Bühnenvereins veröffentlicht.

www.nationaltheater-mannheim.de; Kartentelefon: 0621 – 16 80 150

Text und Foto: Nationaltheater Mannheim

09.10.2015


Oper des Nationaltheaters Mannheim erhält zweifache Auszeichnung

Die Fachzeitschrift  »Opernwelt« zeichnet das Nationaltheater Mannheim in diesem Jahr doppelt aus: die Oper wurde zum ersten Mal in der Geschichte des Nationaltheaters zum Opernhaus des Jahres gekürt. Die Uraufführung von Lucia Ronchettis Esame di mezzanotte wurde zur Uraufführung des Jahres gewählt. 

Mannheim- Grund zur großen Freude am Nationaltheater Mannheim: die Kritikerumfrage der Fachzeitschrift Opernwelt würdigt die Oper mit zwei der höchsten Auszeichnungen. Nach dem 2. Platz in der Kategorie Opernhaus des Jahres 2013 verliehen die 50 unabhängigen Fachjournalisten aus Europa und den USA der Oper in Mannheim in diesem Jahr den 1. Platz. 

„Den Titel Opernhaus des Jahres teilen sich in diesem Jahr die Oper Frankfurt und das Nationaltheater Mannheim. Es werden damit zwei Häuser gewürdigt, die sich durch eine von ihren Intendanten Bernd Loebe und Klaus-Peter Kehr über Jahre hin konsequent gepflegte Ensemblekultur sowie eine Spielplangestaltung zwischen Tradition und Innovation auszeichnen, bei der die Entwicklung der hauseigenen Kräfte im Mittelpunkt steht“, heißt es in der Pressemitteilung von Opernwelt.

Der Titel Uraufführung des Jahres ging an Lucia Ronchettis Esame di mezzanotte. Das Auftragswerk des Nationaltheaters in der Regie von Achim Freyer wurde im Mai 2015 in Mannheim uraufgeführt.

„Kein Zufall, dass auch die Uraufführung des Jahres aus einem Opernhaus des Jahres kommt: die Groteske Esame di mezzanote der italienischen Komponistin Lucia Ronchetti. Ein hochintelligentes, spielerisches, witziges Stück über ein brandaktuelles Thema – die Angst (und die Gefahr), dass wir unser kulturelles Gedächtnis verlieren. Ein Abend, der am Mannheimer Nationaltheater auf Anhieb zündete. Der Mentor im Hintergrund: Klaus-Peter Kehr. Er begleitet das Projekt von den ersten Ideen bis zur Bühnenreife“, so Albrecht Thiemann von Opernwelt.

„Wir freuen uns sehr über die Bestätigung, die die Mannheimer Oper und alle, die sie möglich machen, durch diese Auszeichnungen erfahren. Einmal mehr wird durch sie die herausgehobene Stellung des Mannheimer Nationaltheaters in der deutschen Theaterlandschaft deutlich“, so Opernintendant Prof. Dr. Klaus-Peter Kehr und Operndirektor Lutz Wengler.

Bereits in den vergangenen beiden Jahren erhielten Der Idiot von Mieczyslaw Weinberg (2013 ) und Adriana Hölszkys Oper Böse Geister  (2014) am Nationaltheater Mannheim die Auszeichnung Uraufführung des Jahres. Der Opernchor wurde 2014 zum Opernchor des Jahres gewählt.   

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Text: Nationaltheater Mannheim; Foto: Esame di mezzanotte: Hans Jörg Michel

30.09.2015


Aufzeichnung von Mieczyslaw Weinbergs Der Idiot am Nationaltheater Mannheim erscheint am 1.10.2015 auf CD

Mannheim- Mieczysław Weinbergs letzte Oper Der Idiot entstand 1986/1987 und wurde am 16. Mai 2013 in der Regie von Regula Gerber am Nationaltheater Mannheim erstmals vollständig aufgeführt. Das Echo von Publikum und Presse war überwältigend. Bei der Kritikerumfrage der Fachzeitschrift Opernwelt wurde das Stück  zur Uraufführung des Jahres 2013 gewählt.

Die Wiederaufnahme in der Spielzeit 2013/2014 wurde am 12. und 31. Januar 2014 vom SWR aufgezeichnet. Am 9. Februar 2014 (SWR 2) sowie am 15. Februar 2014 (Deutschlandradio Kultur) wurde das Stück in voller Länge im Radio ausgestrahlt.

Die Aufzeichnung erscheint nun bei note 1 music gmbh auf CD. Zu erwerben gibt es die CD ab 1. Oktober für 36,99 € im Handel, oder ab sofort an der Theaterkasse des Nationaltheaters zum Preis von 34,- €.

Besetzung: Fürst Lew Nikolajewitsch Myschkin: Juhan Tralla - Nastassja Filippowna Baraschkowa: Ludmila Slepneva - Parfjon Semjonowitsch Rogoschin: Steven Scheschareg - Lukjan Timofejewitsch Lebedjew: Lars Møller - Iwan Fjodorowitsch Jepantschin: Bartosz Urbanowicz - Jelisaweta Prokofjewna Jepantschina: Elzbieta Ardam - Aglaja: Anne-Theresa Møller - Alexandra: Tamara Banješević - Adelaida: Diana Matthes - Gawrila Ardalionowitsch Iwolgin (Ganja): Uwe Eikötter - Warwara (Warja): Tatjana Rjasanova - Afanassi Iwanowitsch Tozkij: Bryan Boyce – Grinder: Jeongkon Choi

Musikalische Leitung: Thomas Sanderling

Die nächste Vorstellung am NTM ist am 11. März 2016, 18.30 Uhr, Opernhaus

www.nationaltheater-mannheim.de; Kartentelefon: 0621 – 16 80 150

Text und Foto: Nationaltheater Mannheim, Presse

25.09.2015


Nationaltheater Mannheim: Projekt "Integration durch kulturelle Teilhabe", Premiere am 03.10.2015

Integration durch kulturelle Teilhabe:

Ein Blick von der Brücke von Arthur Miller // Mannheim Arrival von Peter Michalzik (Mitarbeit Lea Gerschwitz)

Premiere am 3. Oktober, 18.30 Uhr, Schauspielhaus

Mannheim- Schauspielintendant Burkhard C. Kosminski hat am Nationaltheater Mannheim ein Projekt ins Leben gerufen, das versucht, der humanitären Katastrophe der Flüchtlingsströme nach Europa mit einem künstlerischen und integrativen Programm zu begegnen. Maßgeblich unterstützt wird das Projekt vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, der Stadt Mannheim und der BASF SE; es  entsteht außerdem in enger Zusammenarbeit mit Vertretern des Runden Tischs Flüchtlinge in Mannheim und der IHK Rhein-Neckar.

Das Projekt Integration durch kulturelle Teilhabe besteht aus zwei eigenständigen Modulen: Modul 1 führt den Gedanken der Mannheimer Bürgerbühne konsequent fort und fokussiert auf die kulturelle Bildung und Partizipation der in der Metropolregion Rhein-Neckar untergebrachten Flüchtlinge aus aller Welt. Durch Teilhabe an einem Kunstprojekt wird den Flüchtlingen der Einstieg in die Zivilgesellschaft erleichtert.

Modul 2 zielt auf die Entwicklungschancen eines solchen Kunstprojektes und erprobt – in Zusammenarbeit mit der Stadt Mannheim und weiteren lokalen Partnern – seine Konsequenzen für die wirtschaftlichen und sozialen Aspekte der Integration von Flüchtlingen.

Modul 1

Schauspielintendant Burkhard C. Kosminski inszeniert Arthur Millers modernen Klassiker Ein Blick von der Brücke mit Schauspielern aus seinem Ensemble in Kooperation mit der Mannheimer Bürgerbühne. Millers Eifersuchtsdrama schildert das schwierige Los von Menschen, die nach entbehrungsreicher Flucht das Land ihrer Verheißung erreichen. Der schwierigen Situation ihrer Herkunft entkommen, müssen sie in der neuen Heimat Neid und Missgunst erleben und sind täglich in Gefahr, als Illegale denunziert und abgeschoben zu werden. Es bildet sich ein explosives Gemisch, das direkt in die Katastrophe führt.

Teil der Inszenierung sind ein Chor und eine Band aus Flüchtlingen, die unter der musikalischen Leitung von Hans Platzgumer und Markus Sprengler in regelmäßigen Workshops den musikalischen roten Faden durch die Inszenierung entwickelten. 

Parallel dazu entstand aus Interviews mit Flüchtlingen der zweite Teil des Theaterabends, Mannheim Arrival. Die Geschichten von Flüchtlingen – aus ihrem Alltag zuhause, Berichte von ihrer Familie, Erfahrungen aus ihren Ländern, aber auch die Geschichte ihrer Flucht, ihre Wahrnehmung von Deutschland etc. – werden vom Journalisten und Autor Peter Michalzik unter der Mitarbeit von Lea Gerschwitz aufgeschrieben und zu einem Theatertext verdichtet.

In Szene gesetzt werden die Geschichten durch Schauspieler des Ensembles. Die Flüchtlinge werden dabei ebenfalls auf der Bühne präsent sein; die Schauspieler stehen als Paten für die Flüchtlinge und ihre Geschichten und geben den Flüchtlingen ein Gesicht und ihrer Geschichte eine Stimme. Bei jeder der Vorstellungen wird zudem ein/e andere/r GastschauspielerIn das Ensemble unterstützen und einen der Texte von Mannheim Arrival lesen. Bisher haben Ulrike Folkerts (Premiere am 3.10.), Peter Rühring (8.10.), André Jung (17.10.), Walter Sittler (30.10.) sowie Ulrich Matthes, Dominique Horwitz und Nicole Heesters zugesagt.

Der Kontakt mit den Flüchtlingen sowie die Auswahl der Spieler bzw. Geschichten geschahen in engem Austausch mit den vermittelnden Vertretern des Runden Tischs Flüchtlinge in Mannheim.

Den Auftakt des Projekts in der Öffentlichkeit bildet die Premiere von Ein Blick von der Brücke und Mannheim Arrival am Tag der Deutschen Einheit 2015.

Der Theaterabend startet mit dem Vortrag Flüchtlingskrise: Einschätzungen, Sackgassen und Handlungsperspektiven von Prof. em. Dr. Klaus J. Bade. „Die weltweiten Fluchtbewegungen haben eine nie gekannte Dimension erreicht, die selbst diejenige der Fluchtbewegungen nach dem Zweiten Weltkrieg übertrifft: Es gibt heute nicht eine weltweite ›Flüchtlingskrise‹, sondern eine Weltkrise, die Fluchtbewegungen erzeugt. Wenn man diese Weltkrise bekämpfen will, darf man sich nicht nur um die Begrenzung ihrer Folgen kümmern. Es geht auch um die Analyse und Bekämpfung der Ursachen unfreiwilliger Wanderungen. Denn der Migrationsdruck wird anhalten und der Kraft von Millionen Verzweifelten können die bröckelnden Mauern der reichen ›Festung Europa‹ nicht standhalten, solange deren politische Architekten nur in Kategorien von Sicherheitspolitik und Gefahrenabwehr denken.“ (Prof. em. Dr. Klaus J. Bade)

Den Abschluss bildet ein Begegnungsfest im Theatercafé des Nationaltheaters mit Flüchtlingen, Organisationen und Vereinen, die sich im Bereich der Flüchtlingshilfe engagieren, und den Zuschauern.

Das Theater als Gastgeber ist dabei vor allem bestrebt, die besonderen Talente und Fähigkeiten der Flüchtlinge in die gemeinsame Arbeit und in die Stadtgesellschaft einzubringen, um dadurch einen wichtigen Beitrag zur Integration der neuen Mitbürgerinnen und Mitbürger zu leisten. Die Zusammenarbeit mit lokalen Bündnissen für Flüchtlingshilfe ist dabei für das Gelingen des Projekts von großer Bedeutung, um die Erfahrungen und Kenntnisse in der Arbeit mit Flüchtlingen mit in den Prozess des Kunstprojekts einbringen zu können.

Geplant sind weiterhin flankierende Projekte im Rahmen der Bürgerbühne, die den Kontakt und Austausch zwischen Bürgern und Flüchtlingen herstellen und intensivieren. Geplant sind hier u.a. Workshops oder Clubs im Rahmen der Mannheimer Bürgerbühne, an denen Flüchtlinge und Bürger gemeinsam teilnehmen oder die von Flüchtlingen angeleitet werden.

Der Doppelabend geht nach der Premiere regulär ins Abo-Repertoire des Nationaltheaters über. An drei weiteren Terminen in der Spielzeit 2015/2016 wird der Abend unter verschiedenen thematischen Schwerpunkten von einem Vortrag sowie im Anschluss einem Begegnungsfest verknüpft.

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Der Migrationsforscher, Publizist und Politikberater Prof. em. Dr. Klaus J. Bade lehrte bis 2007 Neueste Geschichte an der Universität Osnabrück und lebt seither in Berlin. Er war u.a. Begründer des Osnabrücker Instituts für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS), des bundesweiten interdisziplinären Rates für Migration (RfM), der ebenfalls bundesweiten Gesellschaft für Historische Migrationsforschung (GHM), stellv. Vorsitzender des Sachverständigenrates der Bundesregierung für Migration und Integration (Zuwanderungsrat) 2004/05 und von Ende 2008 bis Mitte 2012 Gründungsvorsitzender des von ihm konzipierten Sachverständigenrates deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR) in Berlin. Bade war Fellow/Gastprofessor an den Universitäten Harvard und Oxford, an der Niederländischen Akademie der Wissenschaften sowie am Wissenschaftskolleg zu Berlin. Er hat zu Migration und Integration in Geschichte und Gegenwart viele Forschungsprojekte geleitet, einige Dutzend Bücher sowie einige hundert kleinere Schriften veröffentlicht und für sein Engagement in Forschung und kritischer Politikbegleitung diverse Auszeichnungen erhalten, u.a. das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse. Sein letztes Buch erschien unter dem Titel Kritik und Gewalt. Sarrazin-Debatte, ‚Islamkritik‘ und Terror in der Einwanderungsgesellschaft, Wochenschau-Verlag Schwalbach i. T.

Peter Michalzik studierte Germanistik, Philosophie, Geschichte und Theaterwissenschaft. Von 2000 bis 2013 arbeitete Michalzik im Feuilleton der Frankfurter Rundschau. Zuvor war er als freier Journalist für die Süddeutsche Zeitung, Der Spiegel, Focus, das Börsenblatt des Deutschen Buchhandels und diverse Rundfunkanstalten tätig. Außerdem schrieb Michalzik mehrere Bücher, zuletzt eine Biografie über Heinrich von Kleist. Davor veröffentlichte er „Die sind ja nackt!“, ein Buch über das zeitgenössische Theater. Michalzik war Mitglied verschiedener Jurys, unter anderem beim Berliner Theatertreffen und den Mülheimer Theatertagen. Bei der Wiesbadener Biennale „Neue Stücke aus Europa“ 2014 war er als künstlerischer Leiter tätig. Bei den Autorentheatertagen am Deutschen Theater Berlin 2015 war er Sprecher der Jury und ist seit 2014 Mitglied im Kuratorium des Kulturfonds Frankfurt/Rhein-Main. Darüber hinaus unterrichtet Peter Michalzik zurzeit an der Frankfurter Hochschule für Musik und Darstellende Kunst und am Salzburger Mozarteum.

Lea Gerschwitz studierte Geschichte und Deutsche Literatur in Berlin sowie Dramaturgie in Frankfurt am Main und Stockholm. Sie assistierte und hospitierte am Theater an der Parkaue in Berlin, an der Oper und am Schauspiel Frankfurt. Am Nationaltheater Mannheim war sie von 2012 bis 2015 fest als Dramaturgieassistentin/Dramaturgin engagiert. Seit dieser Spielzeit ist sie als freie Dramaturgin tätig.

Modul 2

Das Nationaltheater Mannheim geht mit seinem Programm noch einen Schritt weiter: Ziel ist – in Zusammenarbeit mit Partnern aus Stadtpolitik und Wirtschaft – die soziale und berufliche Integration der beteiligten Flüchtlinge durch Kultur. Die an der Theateraufführung mitwirkenden Flüchtlinge bekommen Bildungsgutscheine. In diesem Zusammenhang erhalten sie individuelle, auf das jeweilige Bildungsniveau zugeschnittene Qualifikationsangebote, wie z.B. Sprachförderung oder berufsvorbereitende Kurse. Das Nationaltheater arbeitet hierbei eng mit Einrichtungen wie dem Interkulturellen Bildungszentrum Mannheim und der Abendakademie zusammen, die langjährige Erfahrung in der Arbeit mit Flüchtlingen haben. Ferner versucht das NTM  und seine Partner auch  Ausbildungs- oder Arbeitsplätze bei Unternehmen der Metropolregion Rhein-Neckar zu vermitteln.

Das Programm im Kontext der Spielzeiten 2015/2016 und 2016/17

Das o.g. Programm steht im Kontext eines inhaltlichen Schwerpunkts der kommenden zwei Spielzeiten. Neben Ein Blick von der Brücke und Mannheim Arrival werden sich weitere zwei Schauspielproduktionen inhaltlich mit dem Thema „Festung Europa“ befassen. Den Auftakt machte am 17. September 2015 die Uraufführung des Stückauftrages Phantom (Ein Spiel) an den renommierten Dramatiker Lutz Hübners und seine Co-Autorin Sarah Nemitz. Die beiden Autoren spielen die Brüche und gegenseitigen Vorurteile der Migrationsgesellschaft anhand des Falls eines Babys, das in einer Fast Food-Filiale zurückgelassen wird, durch.

Der Regisseur Volker Lösch macht seit Jahren deutschlandweit mit seinen Bürgerchören Furore, die er in Neuinszenierungen von Klassikern zum Einsatz bringt und die Stoffe dadurch ins Heute holt. Seine Inszenierungen werden bei renommierten Festivals gezeigt und 2009 wurde seine Inszenierung Marat, was ist aus unserer Revolution geworden? zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Er wird nun erstmals am Nationaltheater Mannheim arbeiten und Aischylos‘ Die Schutzflehenden mit einem Bürgerchor realisieren. Am Ende der Spielzeit wird das Nationaltheater zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni 2016 in einer Schwerpunktwoche alle Produktionen zeigen und ein thematisches Rahmenprogramm anbieten, das sich die Thematik aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet.

Gefördert durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg und die Stadt Mannheim

Mit freundlicher Unterstützung der BASF SE

 

 

 

 

 

In Kooperation mit dem Runden Tisch Flüchtlinge in Mannheim und der IHK Rhein-Neckar

Text und Foto: Nationaltheater Mannheim, Presse

24.09.2015


Das Nationaltheater verabschiedet sich in die Sommerpause

Mannheim- Gestern, 30. Juli, verabschiedete sich das Nationaltheater Mannheim mit den Vorstellungen Der Idiot in der Oper und PURE im Ballett in die Sommerferien. Im Studio geben die Ensemblemitglieder Michaela Klamminger, Dascha Trautwein, Sascha Tuxhorn, Thorsten Danner und Ralf Dittrich ihre letzte Vorstellung und verabschieden sich mit einem eigenen musikalischen Programm in der Vorstellung Alla Hopp! von ihrem Mannheimer Publikum. Mit 34 Premieren in Oper,  Schauspiel, Ballett und Junges Nationaltheater sowie rund 65 Wiederaufnahmen in allen Sparten startet das Nationaltheater dann ab 14. September in seine 237. Spielzeit.

Nach einer sechswöchigen Sommerpause hebt sich Mitte September wieder der Vorhang. Die Oper wird mit der Wiederaufnahme von Blues Brothers – Im Auftrag des Herrn am 18. September die Opernsaison eröffnen, gefolgt von Puccinis Turandot am 19. September und dem Eröffnungskonzert Der Ring an einem Abend am 20. September unter der musikalischen Leitung von Alois Seidlmeier. Am 24. Oktober bringt die Oper die erste Premiere auf die Bühne: Hans Werner Henzes Die Bassariden in der Inszenierung von Frank Hilbrich, der am Nationaltheater zuletzt Benjamin Brittens The Turn of the Screw inszenierte. Die Proben zu den Bassariden sind schon in vollem Gange.

Die ersten Premieren im Schauspiel werden bereits ab 17. September zu sehen sein: Lutz Hübners Phantom (Ein Spiel) in der Inszenierung des ehemaligen Ensemblemitglieds Tim Egloff wird im Schauspielhaus auf die Bühne gebracht. Am 25. September zeigt das Schauspiel die unverheiratete (DE) von seinem ehemaligen Hausautor Ewald Palmetshofer, der dafür den Mülheimer Dramatikerpreis erhielt.

Die erste Premiere des Jungen Nationaltheaters ist am 26. September mit der Uraufführung Mannheimification (UA). Das Kevin O’Day Ballett Nationaltheater Mannheim startet am 8. Oktober mit der Wiederaufnahme 2 Gents in die Saison, bevor am 6. November Alpha-Omega (UA) von Kevin O´Day uraufgeführt wird.

Am 27. September feiert das Nationaltheater ab 14.00 Uhr sein traditionelles Theaterfest um den Beginn der neuen Spielzeit zu feiern und sein Publikum willkommen zu heißen. Weitere Informationen zum Programm erhalten Sie ab Anfang September.

Das NTM wünscht allen einen schönen Sommer!

www.nationaltheater-mannheim.de; Kartentelefon: 0621 – 16 80 150

Nationaltheater Mannheim, Presse

:: Wir sind in den T H E A T E R F E R I E N vom 31. Juli bis 13. September 2015 ::

31.07.2015


Integration durch kulturelle Teilhabe

„Ein Blick von der Brücke“ von Arthur Miller und „Mannheim Arrival“ von Peter Michalzik unter Mitwirkung von Flüchtlingen am NTM

spk. Mannheim- Mit einem vielversprechenden Ansatz versucht das Schauspiel des Nationaltheaters Mannheim, einen Beitrag zur Integration von Flüchtlingen und Asylbewerbern zu leisten. Der Mannheimer Schauspielintendant Burkhard C. Kosminski präsentierte jetzt gemeinsam mit Theresia Bauer, der Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst in Baden-Württemberg, dem Mannheimer Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz sowie Anna Barbara Dell von der Initiative „Save Me“ planten das Projekt „Integration durch kulturelle Teilhabe“, das ab Herbst 2015 am Nationaltheater starten soll.

Wie Kosminski erläuterte, versuche das Projekt, der humanitären Katastrophe der Flüchtlingsströme aus Vorderasien und Afrika nach Europa mit einem künstlerischen und integrativen Programm zu begegnen. Dieses Programm, das am 3. Oktober 2015, am „Tag der deutschen Einheit“, seine Premiere feiern wird, wird nach Angabe Kosminskis aus zwei eigenständigen Modulen bestehen: Modul 1 wird dabei den Gedanken der „Mannheimer Bürgerbühne“ konsequent fortführen und den Blick auf die kulturelle Bildung und Partizipation der in der Metropolregion Rhein-Neckar untergebrachten Flüchtlinge aus aller Welt fokussieren. Durch Teilhabe an einem Kunstprojekt solle so den Flüchtlingen der Einstieg in die Zivilgesellschaft erleichtert werden.

Modul 2 ziele auf die Entwicklungschancen eines solchen Kunstprojektes und erprobe - in Zusammenarbeit mit der Stadt Mannheim und mit weiteren lokalen Partnern - seine Konsequenzen für die wirtschaftlichen und sozialen Aspekte der Integration von Flüchtlingen.

Im Modul 1 inszeniert Schauspielintendant Burkhard C. Kosminski Arthur Millers modernen Klassiker „Ein Blick von der Brücke“ mit Schauspielern aus seinem Ensemble in Kooperation mit der Mannheimer Bürgerbühne. Millers Eifersuchtsdrama schildert beziehungsreich das schwierige Los von Menschen, die nach einer entbehrungsreichen Flucht „das Land ihrer Verheißung“ erreichen. Der schwierigen Situation ihrer Herkunft entkommen, müssen sie in der neuen Heimat Neid und Missgunst erleben und sind täglich in Gefahr, als Illegale denunziert und abgeschoben zu werden. So bildet sich ein explosives Gemisch, das schließlich direkt in eine Katastrophe einmündet. Teil dieser Inszenierung ist auch ein Chor aus Flüchtlingen, die unter der musikalischen Leitung von Hans Platzgumer und Markus Sprengler in regelmäßigen Workshops den musikalischen „roten Faden“ durch die Inszenierung entwickeln.

Parallel dazu entsteht derzeit aus Interviews mit Flüchtlingen, die der Journalist und Autor Peter Michalzik aufgeschrieben und zu einem Theatertext verdichtet hat, der zweite Teil dieses Theaterabends: „Mannheim Arrival“ - Geschichten von Flüchtlingen, die von ihrem Alltag zuhause in der alten Heimat handeln, Berichte von ihren Familien, aber auch die höchst dramatischen Geschichten ihrer Flucht sowie ihrer Wahrnehmung von Deutschland. Sie alle werden durch Schauspieler des Mannheimer Ensembles eindrucksvoll in Szene gesetzt. Doch auch Flüchtlinge werden dabei auf der Bühne präsent sein - ihnen stehen die Berufsschauspieler als Paten zur Seite und geben so den Flüchtlingen ein Gesicht und ihren Geschichten eine Stimme.

Die genaue künstlerische Ausarbeitung ist noch offen und wird sich erst im Laufe des Interview- und Probenprozesses endgültig entwickeln. Der Kontakt mit den Flüchtlingen sowie die Auswahl der Spieler bzw. ihrer Geschichten passieren in engem Austausch mit den vermittelnden Vertretern des „Runden Tischs Flüchtlinge in Mannheim“.

Den Auftakt des Projekts in der Öffentlichkeit bildet die Premiere von „Ein Blick von der Brücke“ und „Mannheim Arrival“ am 25. Jahrestag des „Tages der Deutschen Einheit“ am 3. Oktober 2015. Dieser Theaterabend wird mit einem Vortrag zur aktuellen Situation von Flüchtlingen in Europa eröffnet, gefolgt von der Premiere der beiden dramatischen Stücke von Artur Miller und Peter Michalzik. Den Abschluss wird dann ein Begegnungsfest im Unteren Foyer des Nationaltheaters bilden, zu dem neben den Zuschauern dieser Vorstellung auch Flüchtlinge sowie Organisationen und Vereine eingeladen sind, die sich im Bereich der Flüchtlingshilfe engagieren.

Talente und Fähigkeiten von Flüchtlingen nutzen

Mit dem Projekt, so Kosminski, wolle das Theater als Gastgeber insbesondere die Talente und Fähigkeiten der Flüchtlinge in die gemeinsame Arbeit und in die Stadtgesellschaft einbringen, um dadurch einen wichtigen, auf ihre individuelle Kreativität abzielenden Beitrag zur Integration der neuen Mitbürgerinnen und Mitbürger in Mannheim zu leisten. Wie Kosminski weiter hervorhob, sei dabei die Zusammenarbeit mit lokalen Bündnissen für Flüchtlingshilfe für das Gelingen des Projekts von größter Bedeutung, um so die Erfahrungen und Kenntnisse in der Arbeit mit Flüchtlingen mit in den Entstehungsprozess des Kunstprojekts einbringen zu können.

Geplant sind im weiteren flankierende Projekte im Rahmen der „Mannheimer Bürgerbühne“, die den Kontakt und den Austausch zwischen Bürgern und Flüchtlingen herstellen und intensivieren will. Geplant sind hier u.a. Workshops und Clubs im Rahmen der „Mannheimer Bürgerbühne“, an denen Flüchtlinge und Bürger gemeinsam teilnehmen oder die auch von Flüchtlingen angeleitet werden.

Dieser Doppelabend wird nach seiner Premiere regulär ins Abonnement-Repertoire des Nationaltheaters übernommen. An drei Terminen in der Spielzeit 2015/2016 wird die Produktion unter verschiedenen thematischen Schwerpunkten mit einem Vortrag sowie im Anschluss daran jeweils mit einem Begegnungsfest verknüpft.

Gerade im „Modul 2“ will das Nationaltheater Mannheim mit seinem Programm aber noch einen Schritt weitergehen: Ziel sei es hier, so Burkhard C. Kosminski, in Zusammenarbeit mit Partnern aus Stadtpolitik und Wirtschaft die soziale und berufliche Integration der beteiligten Flüchtlinge durch ihre Teilhabe am kulturellen Leben der Stadt zu vertiefen. Die an der Theateraufführung mitwirkenden Flüchtlinge würden dazu „Bildungsgutscheine“ erhalten, mit denen sie individuell auf ihr jeweiliges Bildungsniveau zugeschnittene Qualifikationsangebote, wie z.B. für ihre Sprachförderung oder für berufsvorbereitende Kurse in Anspruch nehmen können.

Das Nationaltheater und seine Partner wie die BASF und die IHK Mannheim versuchten darüber hinaus, Ausbildungs- oder Arbeitsplätze bei Unternehmen der Metropolregion Rhein-Neckar zu vermitteln. Bei diesem Integrationsprozess, wie auch bei dem vorhergegangenen Kunstprojekt, werden die Flüchtlinge von einem erfahrenen Projektkoordinator betreut und beraten.

Kunst- und Wissenschaftsministerin Bauer würdigte das Mannheimer Projekt, weil es sich engagiert „einer der bedeutsamsten Herausforderungen unserer heutigen Gesellschaft“ annehme. „Denn viel zu selten hören wir nämlich die Stimmen jener, über die wir in Politik und Gesellschaft so oft und so viel reden“, betonte Bauer, die die „radikale Teilhabe“ von Flüchtlingen an einer Theaterproduktion als ein „grenzüberschreitendes Wagnis“ lobte, das anzupacken sich aber lohnen werde. Mit dieser Arbeit mit Flüchtlingen auf der Bühne, die höchsten künstlerischen Ansprüchen gerecht werden müsse, beschreite das NTM einen vöiig neuartigen Weg zu einer gelingenden Integration von Menschen aus fremden Kulturkreisen.

„Realistisch betrachtet, werden die gegenwärtig zu erlebenden Flüchtlingsbewegungen kein temporäres Phänomen bleiben“, betonte die Heidelberger „Grünen“-Politikerin, die sich deshalb auch dafür aussprach, Integration als eine dauerhafte und gleichberechtigte Einbeziehung der Flüchtlinge in unsere Gesellschaft zu begreifen - als weit mehr als nur „ein Dach über dem Kopf und ausreichend zu essen“.

Zugleich entspreche das Mannheimer Projekt aber auch der Zielsetzung grün-roter Kulturpolitik in Baden-Württemberg, die Freiräume für Kultureinrichtungen vergrößern und diejenigen von ihnen stärken wolle, die sich engagiert an solch höchst innovative Projekte heranwagten. Verbunden mit einer Zuschuß-Zusage in Höhe von 75.000 Euro bekannte sich die Ministerin auch dazu, dass Projekte wie das Mannheimer viel Unterstützung und Sympathie benötigten, aber auch die Hilfe von ehrenamtlich tätigen Institutionen wie z.B. „Save me“ in Mannheim.

„Ihr Projekt ist hochgradig dazu geeignet, unseren Blick auf Flüchtlinge nachhaltig zu verändern, aber auch zugleich den Blick der Flüchtlinge auf die sie aufnehmende Gesellschaft“, schloß Bauer ihre Ausführungen.

Auch der Mannheimer Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz zeigte sich - drei Tage vor der Stichwahl um seine zweite Amtszeit als OB - tief beeindruckt von dem Projekt „seiner“ Bühne, das mit dem Versuch, in die Stadtgesellschaft hineinzuwirken, Antworten auf die grundsätzliche Frage nach der „Relevanz von Theater“ zu geben versuche. In einem zweiten Gedanken bezeichnete Dr. Kurz das Theater als „Treiber gesellschaftlicher Entwicklungen“ zu denen in der Zeit um das Jahr 2005 auch die lange umstrittene Erkenntnis gehört habe, dass Deutschland längst zu einem Einwanderungsland geworden sei. Schließlich lobte Dr. Kurz auch die konsequente Vernetzung der Akteure in der Stadt, die sich um Flüchtlinge kümmerten und schloß in diesen Kreis neben den zahlreichen ehrenamtlichen Helfern auch ausdrücklichlich die IHK Mannheim, die BASF in Ludwigshafen, aber auch seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Fachbereiches „Arbeit und Soziales“ mit ein.

Anna Barbara Dell, Sprecherin der Initiative „Save me“ am „Runden Tisch für Flüchtlinge in Mannheim“ - eine Ausgründung von „Pro Asyl“ durch das „Flüchtlingshochkommissariats der UNO“ - erinnerte an erste Bemühungen im Jahr 2010, Flüchtlinge bei ihren ersten Schritten – bei der Wohnungssuche, bei Behördengängen oder bei der Suche nach der richtigen Schule oder KiTa für ihre Kinder - in Mannheim zu begleiten. Diese Arbeit habe sich inzwischen durch die wachsende Zahl der Zuzüge deutlich ausgeweitet. Heute seien zehn ehrenamtliche Helferinnen und Helfer für „Save me“ aktiv, d.h. quasi ganztags in der Flüchtlingshilfe unterwegs - 90 Patinnen und Paten würden die Ankömmlinge auf ihren ersten Schritten durch ihre neue Lebenswelt begleiten und unterstützen. Eines der größten Probleme dabei sei die Tatsache, dass auch viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ausländamtes kaum Englisch sprechen würden und so die Kommunikation überaus schwierig sei.

An die internationale Politik gerichtet, sprach sich Anna Barbara Dell auch grundsätzlich für die Schaffung von freien und legalen Wegen für Flüchtlinge nach Europa aus.

Das Projekt im Kontext der Spielzeit 2015/2016

Das Flüchtlings-Projekt des NTM stehe aber auch im Kontext eines inhaltlichen Schwerpunktes der Spielzeit 2015/2016 seines Hauses, stellte Schauspielintendant Kosminski abschließend heraus. Denn neben „Ein Blick von der Brücke“ und „Mannheim Arrival“ - dort stehen zwischen 9 und 13, bzw. im „stummen Chor“ des zweiten Stückes 20 bis 35 Flüchtlinge auf der Bühne -, werden sich weitere zwei Schauspielproduktionen in der kommenden Spielzeit inhaltlich mit dem Thema "Festung Europa" befassen. Den Auftakt macht dazu gleich am 17. September 2015 die Uraufführung eines „Stückauftrages“ an den renommierten Dramatiker Lutz Hübners und seine Co-Autorin Sarah Nemitz. Die beiden Autoren spielen darin die Brüche und gegenseitigen Vorurteile der Migrationsgesellschaft durch, die sie anhand des Falls eines Babys schildern, das in einer Fast Food-Filiale zurückgelassen wird.

Der Regisseur Volker Lösch macht seit Jahren deutschlandweit mit seinen Bürgerchören Furore, die er in Neuinszenierungen von Klassikern zum Einsatz bringt und dadurch die Stoffe ins 'Hier und heute“ holt. Seine Inszenierungen werden bei renommierten Festivals gezeigt und 2009 wurde seine Inszenierung von „Marat, was ist aus unserer Revolution geworden?“ zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Er wird nun erstmals am Nationaltheater Mannheim arbeiten und Aischylos' „Die Schutzflehenden“ mit einem Bürgerchor aus EU-Zuwanderern - vornehmlich aus Bulgarien und Rumänien - realisieren. Diese Kooperation mit der Mannheimer Bürgerbühne wird mit ihrer Premiere im Mai 2016 die thematische Spielzeit beschließen. Foto: gc

03.07.2015


DVD zur Dokumentation des Neuen Mannheimer Rings erscheint am 2. Juli

Mannheim- Ab 2. Juli ist die DVD zur Dokumentation des Neuen Mannheimer Rings exklusiv an der Theaterkasse des Nationaltheater Mannheim erhältlich.

Die Dokumentation begleitet die Neuproduktion von Richard Wagners Tetralogie Der Ring des Nibelungen am Nationaltheater Mannheim in der Inszenierung des international renommierten Regisseurs, Bühnen- und Kostümbildners Achim Freyer über einen Zeitraum von zwei Jahren. Festgehalten wurde der kreative Schaffensprozess rund um die Entwicklung von Das Rheingold, Die Walküre, Siegfried und Götterdämmerung durch den Filmemacher und Journalisten Rudij Bergmann, der seit Jahren internationale kulturelle Ereignisse filmisch begleitet.

Bergmanns Dokumentation der Inszenierung beobachtet alle künstlerisch und technisch Beteiligten hautnah bei der Arbeit und gewährt über eine Gesamtlaufzeit von 280 Minuten Einblicke in den Entstehungsprozess der einzigartigen Produktion.

Die DVD-Box  beinhaltet 4 Teile und kostet 25 Euro. Ab 10. August ist die DVD-Box (Arthaus) auch im Handel erhältlich.

Nationaltheater Mannheim, Presse

 

30.06.2015


Bilanz der Schillertage 2015

Erfreuliche Besucherzahlen nach neun Festivaltagen

Mannheim- Mit den 18. Internationalen Schillertagen 2015, die am Samstag, 20. Juni zu Ende gingen, zeigte das Nationaltheater Mannheim unter dem Motto Geschlossene Gesellschaft erneut, wie aktuell und anregend die Beschäftigung mit Schiller ist.

Mit rund 21.000 Besuchern, einer Auslastung von 90,2% und meist ausverkauften Vorstellungen konnte das Festival das Niveau des Jahres 2013 halten, in dem 22.000 Besucher kamen, die zugleich zwei Vorstellungen mehr im Schauspielhaus sahen.

An neun Tagen standen bei den 18. Internationalen Schillertagen an den Spielstätten des Nationaltheater Mannheim, der Alten Feuerwache, dem TiG7 und der Benjamin Franklin Village insgesamt 10 Gastspiele, zwei Auftragsproduktionen, fünf Deutsche Erstaufführungen, zwei Eigenproduktionen und insgesamt über 100 Einzelveranstaltungen auf dem Programm.

Eröffnet wurde das Festival am 12. Juni durch Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz, Staatssekretär Jürgen Walter sowie Schauspielintendant Burkhard C. Kosminski. Den Auftakt machte die Eigenproduktion des NTM, Schillers Räuber in der Inszenierung von Calixto Bieito. „Bieito interessiert der zeitlose Terror des Zwischenmenschlichen. Die Geflechte von Hingabe, Zurückweisung, Begierde und Rache legt er mit Schauspielern bloß, denen es gelingt, im Karacho der stark gerafften Fassung die Vielschichtigkeit ihrer Rollen zu zeigen“, so auf nachtkritik.de. Die Produktion wird Bestandteil des Repertoires am Nationaltheater und im Juni und Juli an fünf weiteren Terminen im Schauspielhaus zu sehen sein.

Die eingeladenen Gastspiele wie u.a. Common Ground (Maxim Gorki Theater), Die Verschwörung des Fiesko zu Genua (Staatsschauspiel Dresden) oder Wallenstein (Deutsches Nationaltheater Weimar) fanden ebenso ein breites und begeistertes Publikum wie das Musikprogramm mit regional und überregional bekannten Bands. Aufgrund einer plötzlichen Erkrankung im Ensemble konnte die Vorstellung Don Carlos des Deutschen Theaters Berlin nicht originalgetreu gezeigt werden. „So etwas kann natürlich passieren. Ich bin froh, dass wir die Vorstellung nicht absagen mussten. Regisseur Stephan Kimmig übernahm mit Textbuch die Rolle des Marquis von Posa, und die Berliner Kollegen fanden eine adäquate Übersetzung in dieser Ausnahmesituation“, so Schauspielintendant Burkhard C. Kosminski.

In diesem Jahr präsentierte das Festival insgesamt fünf deutsche Erstaufführungen aus dem afrikanischen Raum, die in Bezug auf das Festivalmotto ihre ganz eigene Fragestellung entwickelten haben. Auf dem sonst für Publikum nicht zugänglichen Gelände der Benjamin Franklin Village waren zeitgenössische afrikanische Performance-, Tanz-, Theater- und Filmkunst zu sehen.

Zu Gast waren in diesem Jahr außerdem der Produzent, Autor und Regisseur Nico Hofmann und die Schauspieler Walter Sittler, Christoph Maria Herbst und Corinna Harfouch, die in White Rabbit Red Rabbit mit einem ihnen vorher unbekannten Text die Zuschauer durch Improvisation unterhielten sowie Ulrich Matthes, der mit einer Lesung von Schiller-Balladen nach nur wenigen Minuten die Zuschauer in seinen Bann zog und lang anhaltenden Applaus erntete. 

Die 18. Internationalen Schillertage wurden ermöglicht und gefördert durch die Stadt Mannheim, das Ministerium für Forschung, Wissenschaft und Kunst Baden-Württemberg sowie der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Wir danken unseren Förderern dem Amt für Kulturelle Stadtentwicklung, der Geschäftsstelle Konversion und der MWS Projektentwicklungsgesellschaft der Stadt Mannheim, den Freunden und Förderern des Nationaltheaters Mannheim e.V., der Stiftung Nationaltheater Mannheim, der Heinrich-Vetter-Stiftung sowie dem Goethe-Institut.

Ein herzlicher Dank geht auch an unsere Hauptsponsoren BASF SE, Roche Diagnostics und John Deere sowie an unsere zahlreichen Kooperationspartner.

Die 18. Internationalen Schillertage sind eines der 15 Top-Festivals der Metropolregion Rhein-Neckar.

www.schillertage.de; www.nationaltheater-mannheim.de

Nationaltheater Mannheim, Presse

21.06.2015


34 Premieren und 65 Wiederaufnahmen

NTM stellt für Spielzeit 2015/2016 für alle Sparten fulminante Programme vor – doch für Opernintendant Prof. Dr. Kehr und Ballettintendant O'Keave wird das die letzte Saison

spk. Mannheim- Theaterfreunde in der Metropolregion Rhein-Neckar haben einmal mehr allen Grund, sich für die kommende Spielzeit 2015/16 möglichst viele Abende freizuhalten. Denn mit beachtlichen 34 Premieren in den Sparten Oper, Schauspiel, Ballett, Junges Nationaltheater und Mannheimer Bürgerbühne – allein 15 davon sind Uraufführungen – sowie mit insgesamt 65 Wiederaufnahmen bewährter Produktionen bietet das Nationaltheater Mannheim NTM auch in seiner 237. Spielzeit wieder Bühnenkunst auf allerhöchstem Niveau und in seiner Breite für jeden Geschmack. In seiner schon traditionellen Spielplanpressekonferenz lüftete jetzt das Leitungsteam des Hauses am Mannheimer Friedrichsring um seinen Geschäftsführenden Intendanten Dr. Ralf Klöter den Schleier über den vielen Highlights der kommenden Saison. Dabei konnte Dr. Klöter mit Freude und Dankbarkeit berichten, dass die kommende Spielzeit dank klarer Entscheidungen der baden-württembergischen Landesregierung und der Stadt Mannheim erstmals seit Jahren wieder ausreichend ausfinanziert sei. „Das ist ein klares Bekenntnis zu unserem Haus und ein gutes Zeichen“, zeigte sich Dr. Klöter zufrieden.

Getreu dem alten Grundsatz des Musiktheaters „prima la musica“ hatte dann Operndirektor Prof. Dr. Klaus-Peter Kehr das erste Wort, um nach gut zehnjähriger erfolgreicher Leitungstätigkeit am Mannheimer Opernhaus das Programm für seine letzte Spielzeit vorzustellen: Und in diese startet er mit nichts geringerem als einem der anspruchsvollsten Werke der gesamten Operngeschichte: Hans Werner Henzes Oper „Die Bassariden“, mit deren Handlung der Komponist bereits im Jahr 1966 bei den Salzburger Festspielen die revolutionären Entwicklungen der „68er-Bewegung“ antizipierte. Mit seiner gigantischen Orchesterbesetzung und seinen Höchstanforderungen an Solisten und Chor sprengte das Werk den Rahmen alles damals Üblichen. Frank Hilbrich, der in Mannheim bereits „The Turn of the Screw“ in Szene setzte, wird Henzes Stück auf die Bühne bringen.

Auch die Regisseurin Cordula Däuper wird in der nächsten Spielzeit ans Nationaltheater Mannheim zurückkehren. Nach Prokofjews „Die Liebe zu drei Orangen“ und „Cole Porter - Ein Songbook“ inszeniert sie jetzt in Mannheim Gioachino Rossinis selten gespielte, musikalisch aber überaus reizvolle Oper „Tancredi“.

Im November wechselt dann das Opernhaus des Nationaltheaters für einen kurzen Moment „die Farbe und präsentiert eine Operettengala mit dem Titel „Die ganze Welt ist himmelblau“, die von dem Schauspieler, Kabarettisten und Regisseur Michael Quast konzipiert und sicher auch höchst humorvoll und unterhaltsam moderiert wird.

In einer Koproduktion des Nationaltheaters Mannheim mit dem „Kunsthuis Opera Vlaanderen“ in Gent/Belgien steht dann Jacques Fromental Halévys 1835 uraufgeführtes und in der Folge überaus erfolgreiches Frühwerk „La Juive“ auf dem Programm. Das Stück feierte in dieser Inszenierung im April 2015 seine Premiere in Gent und in Antwerpen und wird im Januar 2016 dann auch nach Mannheim. kommen

Die Oper „Der Spieler“ von Sergei Prokofjew rundet nach „Der Idiot“ und „Böse Geister“ die Dostojewski-Trilogie der Mannheimer Oper ab. Tilman Knabe wird das Stück inszenieren, das die ambivalente Mischung aus Faszination und Bedrohung offenbart, die für den Menschen vom Spiel ausgeht.

Mit der Uraufführung von „Der Golem“ von Bernhard Lang setzt die Oper ihren Fokus auf das zeitgenössische Musiktheater fort. Bernhard Langs „Montezuma - Fallender Adler“ wurde bereits 2010 mit großem Erfolg in Mannheim uraufgeführt. In Anlehnung an den gleichnamigen, phantastischen Roman von Gustav Meyrink schuf Peter Missotten dazu allerdings kein schriftliches Libretto, sondern einen experimentellen Film. Er dient als Grundlage dieser Neukomposition, so dass die Form der entstehenden Oper von optischen Wirkungsmechanismen geprägt wird. Bernhard Lang nutzt dabei neue, im herkömmlichen Musiktheater bisher ungenutzte Formen, um mit unterschiedlichen instrumentalen und vokalen Effekten zu arbeiten und verschiedene Genres in das Werk mit einfließen zu lassen. „Der Golem“  wird am 16. April 2016 in der Inszenierung und Bühnenausstattung von Peter Missotten uraufgeführt.

„Mozartwoche 2016“ wieder in Mannheim und in Schwetzingen

Vom 16.-24. Juli 2016 findet dann erneut der „Mannheimer Mozartsommer“ statt, der sich wiederum in vielfältiger Weise um die Musik Mozarts und ihre auch heute noch ungebrochene Aktualität drehen wird. Opernhöhepunkte werden dabei zwei Mozart-Opern sein: Die Neuproduktion seines „Idomeneo“, sein erstes „Dramma per musica“, das Mozart in München mit dem seit 1778 dort wirkenden Mannheimer Orchester einstudierte. Dazu kommt die Wiederaufnahme von „Lucio Silla“, die im Schwetzinger Rokokotheater ihren festlichen Rahmen finden und damit die traditionell enge Verbindung der beiden Spielorte unterstreichen wird.

„Sterne der Opernszene“ zu Gast in Mannheim

Auch die schon legendären „Festlichen Opernabende“ versprechen in der Spielzeit 2015 /2016 einmal mehr glanzvolle musikalische Höhepunkte im Programm der Mannheimer Oper zu werden, gelingt es dem Mannheimer Haus dabei doch immer wieder, internationale Sängerstars „auf künstlerischer Augenhöhe“ mit Mitgliedern des eigenen Ensembles zusammenzuführen.. Prof. Dr. Kehr holt dazu schon seit Jahren Sängerinnen und Sänger in die Quadratestadt, die derzeit an den bedeutendsten Bühnen der Welt engagiert sind - in der kommenden Spielzeit Klaus Florian Vogt, Maria Guleghina, José Cura, Marina Rebeka, Wookyung Kim, Petra Maria Schnitzer, Michael Volle, Angela Brower, Lawrence Brownlee u.a.

Abschied und Dank an scheidende Ensemblemitglieder

Doch auch Abschied nehmen müssen wird das Mannheimer Opernpublikum von beliebten und zum Teil langjährigen Ensemblemitgliedern; Denn zum Ende der laufenden Spielzeit werden Evelyn Krahe, Dorottya Lang, Michail Agafonov und Magnus Piontek das Haus am Friedrichsring verlassen, um sich neuen Herausforderungen zu stellen. Ihnen allen danken die Mannheimer Opernfreunde und wünschen Ihnen für ihre weitere künstlerische wie persönliche Zukunft alles Gute.

Klassik und zeitgenössisches Autorentheater Seit' an Seit' – Mannheimer Schauspiel mit allein 14 Premieren

Stücke des klassischen Repertoires - u.a. von William Shakespeare, Georg Büchner und Berthold Brecht sowie das zeitgenössische Autorentheater mit Stücken von renommierten Autoren wie Roland Schimmelpfennig, Lutz Hübner oder Ewald Palmetshofer bestimmen den Spielplan des Schauspiels am Nationaltheater Mannheim, den Schauspielintendant Burkhard C. Kosminski und sein Stellvertreter Ingoh Brux bei dieser Gelegenheit vorstellten. Insgesamt wird das Schauspiel fünf Uraufführungen, eine deutschsprachige Erstaufführung sowie eine Deutsche Erstaufführung auf die Bühne bringen.

Gleich zu Beginn der nächsten Spielzeit inszeniert Tim Egloff, ehemaliges Ensemblemitglied am Nationaltheater Mannheim, in einer Uraufführung Lutz Hübners „Phantom (Ein Spiel)“.. Hübner ist einer der meistgespielten Gegenwartsdramatiker - seine Stück werden auf der ganzen Welt gezeigt und wurden mehrfach ausgezeichnet, darunter mit Einladungen zum Berliner Theatertreffen und den Mülheimer Theatertagen.

Noch im September folgt dann die Deutsche Erstaufführung von „die unverheiratete“- Ewald Palmetshofers fünftem Stück am Nationaltheater.
Nach „Das schwarze Wasser“ wird Schauspielintendant Burkhard C. Kosminski die Deutschsprachige Erstaufführung von Roland Schimmelpfennigs „An und Aus“ inszenieren.

Der amerikanische Theater- und Drehbuchautor Noah Haidle hat mit „Götterspeise“ eine abgründige und anrührende Komödie geschrieben, die die menschliche Existenz als bitteren Witz vorführt und die im Januar im Studio uraufgeführt wird.

Anne Lepper ist in der laufenden Spielzeit Hausautorin am Nationaltheater und hat mit „Drei Sonnen“ ein neues Stück geschrieben, das im Mai 2016 in der Inszenierung von Hausregisseur Dominic Friedel Premiere feiern wird
Die Reihe des zeitgenössischen Theaters wird ergänzt durch einen Autor und ein Künstlerkollektiv, die dem Mannheimer Publikum ebenfalls bereits vertraut sind. Akin E. Sipal, dessen Stück „Santa Monica“ in der laufenden Spielzeit gezeigt wurde, schreibt für Mannheim ein Auftragswerk mit dem Titel „Kalami Beach“. Und das „Künstlerkollektiv Rimini Protokoll“, das bereits mit „Wallenstein“ bei den Schillertagen 2005 und 2007 und beim 2. Bürgerbühnenfestival im März 2015 mit „Qualitätskontrolle“ zu Gast war, begibt sich in universitären Giftschränken, auf heimischen Dachböden und ausländischen Flohmärkten auf Spurensuche nach Hitlers „Mein Kampf“ . Mit dem Stück „Adolf Hitler: Mein Kampf 1&2“, einer Koproduktion des NTM mit dem Nationaltheater Weimar, den Münchner Kammerspielen, dem „steirischen herbst festival“ Graz und dem „HAU Hebbel am Ufer“ geht „Rimini Protokoll“ der Frage nach, was aus den 12 Millionen Exemplaren von „Mein Kampf“ nach 1945 geworden ist.

In Zusammenarbeit mit der „Mannheimer Bürgerbühne“ entstehen in der Spielzeit 2015/2016 auch zwei Stücke im Schauspiel: Die Tragödie „Die Schutzflehenden“ von Aischylos - einer der ältesten überlieferten dramatischen Texte der Menschheitsgeschichte - wird in der Inszenierung von Volker Lösch mit der gegenwärtigen Situation von „Schutzflehenden“ in unserer Gesellschaft in Zusammenhang gebracht – ein scheint's allzeit aktuelles Thema.

Im weiteren Verlauf der Spielzeit wird Schauspielintendant Burkhard C. Kosminski dann Arthur Millers sozialkritisches Drama „Ein Blick von der Brücke“ inszenieren.

Mit Georg Büchners „Leonce und Lena“ holt das Schauspiel Sebastian Schug als Regisseur wieder zurück nach Mannheim, wo er in den letzten Jahren schon „Viel Lärm um nichts“ sowie „Die Glasmenagerie“ inszeniert hat. Auch Elmar Goerden, dem Publikum bekannt als Regisseur von „Emilia Galotti“ und „Die Wildente“,, kehrt mit „Hamlet, Prinz von Dänemark“ von William Shakespeare nach Mannheim zurück. Und auch Georg Schmiedleitner, der in Mannheim zuletzt bei „Homo faber“ und „Woyzeck“ Regie führte, inszeniert im März 2016 Bertolt Brechts „Die heilige Johanna der Schlachthöfe“. Im Juni schließlich gibt die Regisseurin und Nestroy-Theaterpreisträgerin Susanne Lietzow mit „Der Brandner Kaspar und das ewig´ Leben“ ihr Regiedebüt am Nationaltheater Mannheim – ein von ihm selbst lang gehegter Wunsch, wie der Schauspielintendant bekannte .

Thomas Köck – Hausautor am NTM in der Spielzeit 2015/2016

Der neue Hausautor in der Spielzeit 2015/2016 wird Thomas Köck sein. Köck, der während seiner Zeit als Hausautor seinen Wohnsitz in Mannheim nehmen wird, um so „dicht an seinen Stoffen“ zu sein, absolvierte an der Freien Universität Berlin ein Masterstudium der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft und studierte in Wien Philosophie. Seit 2012 ist er im Studiengang „Szenisches Schreiben“ an der Universität der Künste in Berlin sowie am Deutschen Literaturinstitut Leipzig inscribiert. Köck wurde bereits zum „Kaltstart Theaterfestival“ eingeladen, war Teilnehmer des 18. Literaturkurses der „Tage der deutschsprachigen Literatur“ in Klagenfurt und mit einem Filmprojekt über Beirut zu „Berlinale Talents“ eingeladen. Im Februar 2015 erhielt er für sein Stück „Isabelle Huppert - (geopfert wird immer)“ den Stückepreis des Else-Lasker-Schüler-Dramatikerpreises. Mit „paradies fluten“ (verirrte sinfonie)  war Köck zu Gast beim Heidelberger Stückemarkt. 2015 wurde er Thomas-Bernhard-Stipendiat am Landestheater Linz. Am 20. Mai wird sein Stück „jenseits von fukuyama“ im Studio des Nationaltheaters gezeigt.

Abschied nach 13 Spielzeiten: Ballett-Ensemble des NTM verlässt Mannheim

Mit dem Ende der Spielzeit 2015/2016 werden sich - nach 13jähriger Tätigkeit am NTM - auch der Ballettintendant und Chefchoreograph Kevin O´Day und seine Ballettdramaturgin Esther Dreesen-Schabeck mitsamt ihrem Ensemble von Mannheim verabschieden – eine „Zeitenwende“ in dieser Sparte. Mit „Farewell“!, einem mehrteiligen Abend, bestehend aus dem 3. Akt aus Dominique Dumais` „Tracing Isadora“, dem „Pas de deux 'We will'...,“ ausgewählten „Szenen aus Chansons“ sowie dem 2. Akt von „I´m with the band“ zeigen Kevin O´Day und seine Stellvertreterin Dominique Dumais viele wichtige Aspekte ihres Schaffens während der vergangenen 13 Jahre am NTM. Zu diesem denkwürdigen Abend, so kündigte Esther Dreesen-Schabeck an, werde im übrigen kein eigenes Programm, sondern statt dessen ein „Company-Buch“ erscheinen, in dem noch einmal alle Ensemblemitglieder der vergangen 13 Jahre ihren Platz finden werden. Ein absolutes „Must“ also für alle, die sich der ästhetischen Kunstgattung des Tanzes und der Balletts verbunden fühlen.

Aber auch drei Neuproduktionen wird das Mannheimer Ballett in der kommenden Spielzeit auf die Bühne bringen. Im November eröffnet es mit Livemusik, Gesang und Tanz und mit dem Stück „Alpha -Omega“ (UA*). Die mit „R.A.W.“ und „PURE“ begonnene Trilogie beendet Dominique Dumais im April 2016 mit dem Stück „NAKED“ (UA). Als letzte Premiere in der Spielzeit und in der Amtszeit von Kevin O'Day folgt dann traditionell im Sommer die Choreografische Werkstatt (UA), bei der Tänzerinnen und Tänzer des Ensembles eigene Stücke präsentieren.

Verbinden, was zusammen gehört: Statt neuer Sparte Konzentration auf „Junges Nationaltheater“

In der kommenden Spielzeit will das Nationaltheater keine neue Sparte einführen, sondern „verbinden, was schon lange zusammen gehört“, so die zuständige Spartenleiterin, Andrea Gronemeyer.:„Junge Oper“, „Schnawwl“ und“ Junger Tanz“ werden dazu in Zukunft als vierte Sparte des NTM unter dem Begriff „Junges Nationaltheater“ zusammengeführt.

Mit „Mannheimification“ (UA) werden dort Ensemblemitglieder des „Schnawwl“ und freie Tänzer den Tanz für das junge Publikum ausbauen. Die Sprache des Körpers im Raum wird dabei im Zentrum der Performance stehen, die auf den Erfahrungen mit dem Festival für jungen Tanz „StepX“ und mit der Inszenierung „Tanz Trommel“ (UA) aufbaut.

Der „Schnawwl“ startet im übrigen mit einer Uraufführung von Ingeborg von Zadows „Haus blaues Wunder“, das davon erzählt, wie auf engstem Raum aus Rivalen Freunde werden können.

Unter dem Projekttitel „Mehrsprache“ schreibt Jagoda Marinić derzeit an einem Stück für den „Schnawwl“, das aufgrund des großen Umfanges der Arbeit mit sechs mehrsprachigen Kindergruppen in Mannheim von der laufenden Spielzeit auf die kommende Spielzeit verschoben wurde und nun erst im Januar 2016 zur Uraufführung kommen wird.

Mit dem Regisseur Jan Friedrich wird das „Schnawwl“-Ensemble auch eine Interpretation von Goethes „Faust - Der Tragödie erster Teil“ vorstellen, die speziell das junge Publikum fest im Blick hat.

Und schließlich werden zwei Spielerinnen und eine Puppe in einem neuen Kleinkinderstück (UA) in der Inszenierung von Cédric Pintarelli die jüngsten Zuschauer zu einer ersten Begegnung mit „ihrem Theater“ einladen.

Die „Junge Oper“ zeigt mit „Die Königin der Farben“ schließlich eine Uraufführung nach dem Bilderbuch von Jutta Bauer, die 2009 für ihr Gesamtkunstwerk bereits mit dem „Deutschen Jugendliteraturpreis“ ausgezeichnet wurde.

Mit „Amor“ (Arbeitstitel) (UA) entsteht derzeit auch eine Fassung von Georg Friedrich Händels „Orlando“, in der barocke Arien sich mit Jazzelementen und neuen Kompositionen verbinden.

Im Rahmen der „Jungen Bürgerbühne Mannheim“ entsteht ebenfalls in der „Jungen Oper“ mit „Haendel on Fire“ eine musiktheatrale Performance zur Produktion „Amor“, in der Jugendliche in verschiedenen Modulen ihre eigene Version des Stoffes erarbeiten.

Die erste Inszenierung der „Mannheimer Bürgerbühne“ in der Spielzeit 2015/ 2016, „High Voltage“ (UA), ist ein Projekt über Energie, Ressourcen und Blackouts und wird im Oktober 2015 im Studio Premiere feiern. Und nach dem erfolgreichen Auftakt des „Mannheimer Geräuschorchesters # 1“ folgt nun eine neue experimentierfreudige zweite Auflage mit „Geräuschorchester # 2“. Außerdem wird es auch in der neuen Spielzeit wieder verschiedene Clubs und monatliche Einzelworkshops aller Sparten bei der „Mannheimer Bürgerbühne“ geben.

Zuviel versprochen? Wir denken: Nein! - Hier kann jeder fündig werden – hier ist für jeden Geschmack vieles dabei.

Übrigens: Der Vorverkauf für die Vorstellungen im September und Oktober sowie für alle Musicalvorstellungen, die Festlichen Opernabende sowie für „Parsifal“ an Karfreitag und Christi Himmelfahrt startet am 3. Juli – für die nächsten Aufführungen von Richard Wagners „Ring des Nibelungen“ in der Fassung von Achim Freyer können Karten bereits jetzt bestellt werden.

* UA d.h. Uraufführung

Weitere Informationen: www.nationaltheater-mannheim.de; Kartentelefon: 0621 - 16 80 150  Foto:gc

17.05.2015


Thomas Köck wird Hausautor in der Spielzeit 2015/2016 am Nationaltheater Mannheim

Mannheim- Friedrich Schiller war Mannheims erster Hausautor. Nach der Uraufführung der Räuber am 13. Januar 1782 am Nationaltheater Mannheim verpflichtete Intendant Freiherr von Dalberg den jungen Schiller als Theaterdichter. Das Engagement lief vom 1. September 1783 bis zum 31. August 1784.

Mit der Spielzeit 1996/1997 wurde die Institution des Hausautors wieder eingeführt. Dank der Freunde und Förderer des Nationaltheaters Mannheim e.V. wird seit 1996 der Aufenthalt eines Hausautors ermöglicht, der für das Nationaltheater ein neues Stück entwickelt. Für die Spielzeit 2015/2016 konnte Thomas Köck gewonnen werden.

Thomas Köck wurde 1986 in Steyr, Oberösterreich geboren und lebt heute in Berlin. An der Freien Universität Berlin absolvierte er ein Masterstudium der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft, in Wien studierte er Philosophie. Seit 2012 ist er an der Universität der Künste in Berlin (Studium des Szenischen Schreibens) mit Aufenthalt am Deutschen Literaturinstitut Leipzig (Studium Literarisches Schreiben). Er verzeichnet Veröffentlichungen in verschiedenen Anthologien und arbeitet am theatercombinat Wien / Claudia Bosse (in Wien, Düsseldorf & New York) mit. Köck wurde bereits zum Kaltstart Theaterfestival eingeladen, war Teilnehmer des 18. Literaturkurses der Tage der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt und mit einem Filmprojekt über Beirut zu Berlinale Talents eingeladen.

Mit jenseits von fukuyama gewann Thomas Köck den Osnabrücker Dramatikerpreis. Das Stück wurde im Mai 2014 am Theater Osnabrück uraufgeführt und wird am 20. Mai in der Inszenierung des Hausregisseurs Dominic Friedel im Studio des Nationaltheaters Premiere feiern.

Im Februar 2015 erhielt Köck für sein Stück Isabelle Huppert (geopfert wird immer) den mit einer Uraufführung am Pfalztheater Kaiserslautern verbundenen Stückepreis des Else-Lasker-Schüler-Dramatikerpreises. Zurzeit ist Thomas Köck mit paradies fluten (verirrte sinfonie) zu Gast beim Heidelberger Stückemarkt, wo er den Text in szenischen Lesungen vorstellt und mit fünf weiteren Stücken um den mit 10.000 Euro dotierten Autorenpreis konkurriert. Am 11. September 2015 wird das Stück als interdisziplinäres Projekt am Theater Osnabrück uraufgeführt. Am Theater Marburg folgt mit paradies hungern die Uraufführung des zweiten Teils von Thomas Köcks Klimatrilogie. 2015 wurde Thomas Köck Thomas-Bernhard-Stipendiat am Landestheater Linz. 

Hausautoren am Nationaltheater Mannheim seit 1996/1997:

Anne Lepper (2014/2015)

Theresia Walser (2013/2014)

Felicia Zeller (2012/2013)

Philipp Löhle (2011/2012)

Ewald Palmetshofer (2010/2011)

Ulrike Syha (2009/2010)

Jan Neumann (2008/2009)

Christoph Nußbaumeder (2007/2008)

Reto Finger (2006/2007)

Tine Rahel Völcker (2005/2006)

Tim Crouch (2004/2005)

Rebekka Kricheldorf (2003/2004)

Andri Beyeler (2002/2003)

Vera Kissel (2001/2002)

Direktorenwechsel, kein Hausautor (2000/2001)

Feridun Zaimoglu (1999/2000)

Werner Fritsch (1998/1999)

Simone Schneider (1997/1998)

Albert Ostermeier (1996/1997)

Foto: Andreas Neumann Text: Nationaltheater Mannheim, Presse

29.04.2015


Kulturstaatsministerin Monika Grütters zu Besuch am Nationaltheater Mannheim

Mannheim- Zum Auftakt ihrer mehrtägigen Reise war Kulturstaatsministerin Monika Grütters gestern zu Besuch am Nationaltheater Mannheim. Grütters besucht im Verlauf ihrer Reise weiterhin die Theater in Mülheim an der Ruhr und das Theater Bonn um sich über aktuelle Fragen der Theaterkunst in Deutschland zu informieren.

Am gestrigen Mittwoch wurde sie vom Intendantenteam des Nationaltheaters sowie von Kulturbürgermeister Michael Grötsch am Nationaltheater begrüßt. Der Besuch der Staatsministerin am Nationaltheater stand unter dem Thema Innovationen im Staats- und Stadttheater – Neue Leitung, neue Stoffe, neues Publikum.

Im Fokus des Aufenthaltes standen verschiedene Gesprächsrunden mit Theaterschaffenden. Auf dem Programm standen die Themen Neues Leitungsmodell für ein neues Programm: Das zeitgenössische Vierspartenhaus in der Metropolregion, zu dem Schauspielintendant Burkhard C. Kosminski einleitende Worte gesprochen hat, sowie die Themen Neue Stoffe für die Stadt: Von Hausautorenschaften, Bürgerbühnen, Autorenlabors und dem Festival für Migrationsfragen (mit u.a der Autorin Theresia Walser uvm.)  sowie Junges Publikum – drei innovative Ansätze für Kinder- und Jugendtheatersparten (mit u.a. Schnawwl-Intendantin Andrea Gronemeyer uvm.).

Am Abend wurde die Kulturstaatsministerin von Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz am Nationaltheater begrüßt. Zum Abschluss ihres Aufenthaltes besuchte sie die Vorstellung Das schwarze Wasser (UA) von Roland Schimmelpfennig.

www.nationaltheater-mannheim.de; Kartentelefon: 0621 – 16 80 150

Nationaltheater Mannheim, Presse

16.04.2015


Mannheimer Bürgerbühnenfestival zieht erfreuliche Bilanz

Mannheim- Am vergangenen Freitag ging am Nationaltheater Mannheim das 2. Bürgerbühnenfestival zu Ende. Mit 5.712 Besuchern der insgesamt 17 Vorstellungen und 31 Programmpunkte des Rahmenprogramms endete die 2. Ausgabe des Festivals, das von der Kulturstiftung des Bundes vor zwei Jahren als Pilotprojekt angelegt wurde und 2014 zum ersten Mal in Dresden stattfand.

Zur Eröffnung des Festivals am 20. März ließ Ministerin Theresia Bauer es sich nicht nehmen, die frohe Botschaft persönlich zu überbringen. Man arbeite bereits an einem Modell, das Festival in einer dritten Auflage in Freiburg stattfinden zu lassen.

Während des achttägigen Festivals standen insgesamt 300 nichtprofessionelle Darstellerinnen und Darsteller in zwölf neuen Inszenierungen aus Deutschland, der Schweiz, Belgien, Dänemark und den Niederlanden auf der Bühne. Die durchweg positive Resonanz beim Publikum und der Presse führte zu der erfreulichen Auslastungszahl von rund 85%. Die Auslastungszahl bezieht sich auf die Vorstellungen der Gast- und Eigenproduktionen und schließt das Rahmenprogramm nicht mit ein. Die Produktionen Alice, Komm in meinen Wigwam, Männer, 9220: Portræt af en bydel, Dicke Frauen oder Mischpoke wurden im Studio jeweils immer vor vollem Haus gezeigt.

„Die Akzeptanz des neuen Festivals bei den Mannheimerinnen und Mannheimern, und insbesondere auch der Politik, hat mich außerordentlich gefreut“, so Schauspielintendant Burkhard C. Kosminski. „Das Festival-Resümee fällt für mich sehr positiv aus. Die Gastspiel-Auswahl, die die Jury getroffen hat, war unglaublich vielfältig und ich war von jedem einzelnen der Theaterabende sehr begeistert. In der Bandbreite von Themen, die auf der Bühne verhandelt wurden – von sehr Persönlichem bis hin zum Politischen – hat sich für mich die Relevanz der Kunstform Bürgerbühne sehr bestätigt. Das Nationaltheater Mannheim war eine Woche lang Treffpunkt auch für zahlreiche Fachbesucher, die sich im Rahmenprogramm mit aktuellen Strömungen und Tendenzen der professionellen partizipatorischen Arbeit auseinandersetzen konnten. Der Netzwerkgedanke, der bei der Festivalplanung auch mit im Vordergrund stand, hat sich für mich sehr eingelöst.“

Zum Abschluss des Festivals verlieh der Club der Bürgerjury bei der Preisverleihung in der Lobby Werkhaus gleich mehrere Preise. „Weder verstehen wir das Bürgerbühnen-Festival als Wettkampf-Veranstaltung, noch wollen wir selbst in die Rolle von Kampfrichtern schlüpfen. Deshalb haben wir uns gerne verabschiedet von dem Gedanken, erste, zweite und dritte Preise zu vergeben. Es ist unser Wunsch, jedem einzelnen Stück gerecht zu werden. Nicht die Frage, was unterscheidet es von anderen, soll im Zentrum der Betrachtung stehen. Vielmehr war es unser Ziel herauszuarbeiten, was jedes einzelne Stück für uns zu einem einmaligen und unverwechselbaren Erlebnis macht. Wir verstehen die Stücke in erster Linie als Kommunikationsangebote“, so die Mitglieder der Bürgerbühnenjury,  die die Stücke Dicke Frauen, Alice, Die Lücke, Männer, Mannheimer Geräuschorchester #1, Qualitätskontrolle, Baal und Mischpoke auszeichnete.

Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes

Mit freundlicher Unterstützung von Innovationsfonds Kunst Baden-Württemberg, Theatron, Goethe Institut, GBG - Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft, Stadtmobil Rhein-Neckar AG und BAK Kardesler GmbH

Das Projekt „Club der Bürgerjury“ wird gefördert durch Kultur macht STARK und Bundesministerium für Bildung und Forschung

Das Festival steht unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Winfried Kretschmann

www.nationaltheater-mannheim.de; Kartentelefon: 0621 – 16 80 150 

Das Nationaltheater Mannheim, Eigenbetrieb der Stadt Mannheim, wird gefördert durch die Stadt Mannheim und das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.

Nationaltheater Mannheim, Presse

29.03.2015


Das Nationaltheater Mannheim zieht hervorragende Bilanz der Spielzeit 2013/2014

Mannheim- Mit 1.373 gespielten Vorstellungen hat das Nationaltheater in allen Sparten seine Kapazitäten voll ausgeschöpft und insgesamt 392.687 Besucher gezählt. Damit liegen die Besucherzahlen der Spielzeit 2013/2014 bei 36.037 Zuschauern mehr als im Vorjahr.

Die Spielzeit 2013/2014 war ein ereignisreiches Jahr sowohl für die Mitarbeiter als auch die Besucher des Nationaltheaters Mannheim. Neben dem eigenen Produktions- und Spielbetrieb wurden zwei große Festivals, Theater der Welt und Mannheimer Mozartsommer, sowie drei große Tagungen, der Bürgerbühnenkongress und die Jahrestagungen der Dramaturgischen Gesellschaft und des Deutschen Bühnenvereins, realisiert. Neben der Gesamtbesucherzahl konnten auch die Eigeneinnahmen um 166.803 € gesteigert werden. „Die enorme Steigerung der Vorstellungszahlen (2012/2013: 1.160)  führte zu einer deutlichen Erhöhung der Besucherzahlen. Das lag vor allem auch daran, dass die Festivals ein breites Publikum ansprechen konnten. Es wurden Besucherzahlen erreicht, die über den vorsichtig optimistischen Planansätzen lagen“, so der Geschäftsführende Intendant Dr. Ralf Klöter.

In der Oper fand 2013/2014 turnusgemäß der biennale Mannheimer Mozartsommer statt. Bei 304 Vorstellungen konnte die Oper insgesamt 196.048 Besucher verbuchen. Dies entspricht rund 10.000 Zuschauern mehr als in der vorherigen Mozartsommer-Spielzeit 2011/2012 mit 186.351 Zuschauern und 24.766 Zuschauern mehr als in der vergangenen Spielzeit 2012/2013. Die Neuproduktionen Die Liebe zu drei Orangen, Falstaff, Blues Brothers – Im Auftrag des Herrn oder Carmina Burana wurden neben zahlreichen Repertoirestücken vom Publikum besonders angenommen und sorgten für volle Häuser.

Das Schauspiel verbucht einen neuen Besucherrekord. Insgesamt 126.640 Zuschauer besuchten insgesamt 588 Vorstellungen. Damit erreicht das Schauspiel die besten Besucherzahlen seit über 20 Jahren. Das Festival Theater der Welt sowie die hauseigenen Produktionen Ich bin wie ihr, ich liebe Äpfel (UA), Die Glasmenagerie, Der Kirschgarten, Die Wildente, Brilliant Adventures (DSE) oder die immerzu ausverkauften Vorstellungen von Agnes trugen maßgeblich zu den guten Besucherzahlen bei. Nimmt man aus den Zahlen den Festivaleffekt durch Theater der Welt heraus, so war die Spielzeit dennoch die erfolgreichste seit 1997/1998, wie der Vergleich mit anderen Spielzeiten ohne Festival/Internationale Schillertage zeigt.

Das Kevin O´Day Ballett Nationaltheater Mannheim erreichte in der Spielzeit 2013/2014 bei 72 Vorstellungen insgesamt 24.551 Besucher und begeisterte u.a. mit Casanova oder Der kleine Prinz. Eines seiner größten Projekte der Spielzeit, die Uraufführung Tracing Isadora , wurde neben zahlreichen Partnern auch durch Mittel des Tanzfonds Erbe, einer Initiative der Kulturstiftung des Bundes, unterstützt und gefördert.   

Das Theater für junges Publikum, der Schnawwl, kann in der Spielzeit 2013/2014 ebenfalls einen Besucherrekord verzeichnen. Bei 382 gespielten Vorstellungen strömten 32.128 Besucher (im Vorjahr: 23.509) zu den Spielstätten des Schnawwl, der gleichzeitig seine Einnahmen um 69.354 Euro steigern konnte. Publikumslieblinge waren hier u.a. Supergute Tage oder Die sonderbare Welt des Christopher  Boone  oder Tanz Trommel  (UA).

Die Auswertung und Veröffentlichung der Zahlen erfolgt dem Standard des Deutschen Bühnenvereins, der alle Gastspiele, Sonderveranstaltungen und vollständige Rahmenprogramme mit einbezieht. Alle aufgeführten und weiterführenden Zahlen werden im Frühjahr 2015 in der Jahresstatistik des Deutschen Bühnenvereins veröffentlicht.

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Nationaltheater Mannheim, Presse

13.10.2014


Oper des Nationaltheaters Mannheim ausgezeichnet

Die »Opernwelt« wählt Adriana Hölszkys Böse Geister zur Uraufführung des Jahres. Der Opernchor des Nationaltheaters wird Chor des Jahres.

Mannheim- Die Oper des Nationaltheaters Mannheim freut sich in diesem Jahr gleich doppelt über die Ergebnisse der Kritikerumfrage 2014 der Fachzeitschrift Opernwelt. Nach dem

2. Platz in der Kategorie Opernhaus des Jahres 2013 und der Auszeichnung Uraufführung des Jahres 2013 für Weinbergs Der Idiot wählten die 50 unabhängigen Fachjournalisten aus Europa und den USA in diesem Jahr Adriana Hölszkys Oper Böse Geister in der Librettofassung von Yona Kim zur Uraufführung des Jahres. Das Auftragswerk des Nationaltheaters in der Regie von Joachim Schlömer wurde im Mai 2014 in Mannheim uraufgeführt.

„Diese unbedingte Musik lässt einen nicht mehr los, transportiert Stimmung und leistet so mehr, als wenn wirklich nur eine Geschichte abgespult würde“, so Manuel Brug zur Uraufführung des Jahres in der Opernwelt. „Adriana Hölszky ist eine Virtuosin der klanglichen Klüfte. Die sie aus sich heraustreten lässt. Weil sie  will, weil sie muss – und vor allem weil sie es kann.“

Der Opernchor des Nationaltheaters, der die Kritiker nicht allein in seiner prägenden Rolle in der Uraufführung beeindruckte, ist zum Chor des Jahres gekürt worden.

„Ganz hinten, oben steht der formidable Mannheimer Opernchor. Hölszky inszeniert ihn gern a cappella wie die Kirchenhymnen der Orthodoxen, aber in deren beunruhigendes Gegenteil verkehrt – als verwirrenden Kommentator. Der schnalzt, schnarrt, murmelt, schreit, wuselt mit scheinbar tausend Stimmen durcheinander und diffundiert doch präzise von der Schwere ins Fliegende“, so Brug zum Opernchor in Böse Geister.

„Die zwei Auszeichnungen sind eine verdiente Anerkennung und zugleich eine hervorragende Werbung für die Oper des Nationaltheaters Mannheim. Ich gratuliere Klaus-Peter Kehr und seinem Team für diese Leistung“, freut sich Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz.

„Wir freuen uns sehr über diese tolle Nachricht! Nach dem 2. Platz in der Kategorie Opernhaus des Jahres und der Auszeichnung Uraufführung des Jahres 2013 sind die beiden jetzigen Auszeichnungen für uns  eine große Motivation, den schwierigen aber auch beglückenden Weg der Uraufführungen am Nationaltheater Mannheim weiter zu gehen. In kaum einem anderen Bereich gelingt es, eine so hohe überregionale Aufmerksamkeit zu generieren. Wir hoffen, dass diese Auszeichnungen in der schwierigen finanziellen Situation, in der sich das Nationaltheater momentan befindet, dazu beitragen, die Bedeutung und Strahlkraft des Hauses zu unterstreichen. Herzlichen Glückwunsch an Adriana Hölszky und an unseren wunderbaren Opernchor“, so Opernintendant Prof. Dr. Klaus-Peter Kehr und Operndirektor Lutz Wengler. Nationaltheater Mannheim, Presse

30.09.2014


Generalmusikdirektor Dan Ettinger dirigiert bei den Salzburger Festspielen 2015

Mannheims Generalmusikdirektor Dan Ettinger ist einer der drei Dirigenten, die in den kommenden drei Jahren den Da Ponte-Zyklus bei den Salzburger Festspielen mit den Wiener Philharmoniker gestalten werden. Inszeniert wird die Mozart-Trilogie mit den Opern Don Giovanni, Cosi fan tutte  und Le nozze di Figaro vom Leiter des Schauspiels und künftigen Künstlerischen Direktor der Salzburger Festspiele, Sven-Eric Bechtolf.

Den Beginn macht Christoph Eschenbach mit der Neuproduktion des Don Giovanni bei den diesjährigen Festspielen 2014.

Dan Ettinger wird 2015 die musikalische Leitung der Neuproduktion Le nozze di Figaro  innehaben. Beide Opern werden 2016 wieder aufgenommen, zusammen mit Cosi fan tutte  (Premiere 2013), die von Alain Altinoglu dirigiert wird.

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Nationaltheater Mannheim, Presse

30.07.2014


Bilanz des Mannheimer Mozartsommers 2014

Mannheim- Am Sonntag, den 20. Juli fand nach neun Festivaltagen die fünfte Ausgabe des Mannheimer Mozartsommers mit dem Open-Air-Konzert Schloss in Flammen ihren Abschluss. Mit insgesamt 14.907 Zuschauern und einer Zuschauerauslastung von 94,5 % endete der Mannheimer Mozartsommer 2014.

Aufgrund der Ausweitung des Programms auf Spielstätten wie den Speyerer Dom und durch die zahlreichen ausverkauften Vorstellungen konnte die Besucherzahl im Vergleich zur vorherigen Ausgabe (2012: 12.930) erheblich gesteigert werden.

Das Programm des Mozartsommers umfasste in diesem Jahr 16 Hauptveranstaltungen. Daneben konnten sich die Festivalbesucher über ein breites Rahmenprogramm wie z.B.  Nachtmusiken, Einführungen und Nachgespräche und zwei Installationen freuen, die die Mozartstädte Mannheim und Schwetzingen verbanden.

Zu den Höhepunkten gehörten die Premieren der Eigenproduktionen des Nationaltheaters: Die Uraufführung Mozart in Moskau  der Jungen Oper sowie die Premiere Mitridate, re di Ponto in der Inszenierung von Nicolas Brieger.

Das innerhalb weniger Tage ausverkaufte Gastspiel der Komischen Oper Die Zauberflöte sorgte ebenso für Begeisterungsstürme beim Publikum wie das Konzert der Sopranistin Vesselina Kasarova & L´arte del mondo oder die Veranstaltung Mozarts Freiheit mit Klaus Maria Brandauer und dem GrauSchumacher Piano Duo.

Die vielseitige künstlerische Auseinandersetzung mit Mozarts Werken wurde ergänzt durch das Stipendiatenprogramm MozartPrisma mit renommierten Künstlern und Dozenten aus den Bereichen der szenisch-musikalischen Praxis, der Musik- und Theaterwissenschaft, des Kulturmanagements und der Komposition. 20 junge Studierende aus dem deutschsprachigen Raum nahmen in diesem Jahr an dem Programm teil.

Der Mannheimer Mozartsommer 2014 wurde ermöglicht durch die Stadt Mannheim, das Land Baden-Württemberg (Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst) sowie den Generalsponsor BASF SE und den Hauptsponsor Roche Diagnostics GmbH. Das Nationaltheater dankt den Freunden und Förderern des Nationaltheaters Mannheim e V., der Anneliese Rothenberger Stiftung, der Karin und Carl-Heinrich Esser Stiftung, der Heinrich Vetter Stiftung, der Geldermann Privatsektkellerei, Familie Limbourg sowie Brigitte und Rolf Enders für die Unterstützung des Festivals.

Der Mannheimer Mozartsommer fand in Kooperation mit den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg statt.

Der nächste Mozartsommer findet im Juli 2016 statt.

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Nationaltheater Mannheim, Presse

21.07.2014


Generalmusikdirektor Dan Ettinger bleibt bis 2016 am Nationaltheater Mannheim

Generalmusikdirektor Dan Ettinger bleibt bis 2016 am Nationaltheater Mannheim

Mannheim- Dan Ettinger, seit der Spielzeit 2009/2010 Generalmusikdirektor am Nationaltheater, verlängert seinen Vertrag um ein weiteres Jahr und bleibt somit bis 2016 in seiner Funktion als Generalmusikdirektor in Mannheim am Nationaltheater.

Im Dezember 2013 unterzeichnete Dan Ettinger seine Vertragsverlängerung bis 2015. Zu diesem Zeitpunkt führte er mit der Leitung des NTM sowie mit Kulturbürgermeister Michael Grötsch erste Gespräche bezüglich einer Fortführung der Zusammenarbeit bis 2016, die nun erfolgreich zum Abschluss gebracht wurden.

„Meine Vertragsverlängerung bis 2016 ist für uns alle eine runde Sache. Die Intendanz hat mir dieses Angebot gemacht, und wir haben gemeinsam einen Weg gefunden, wie wir trotz meiner zusätzlichen nationalen und internationalen Verpflichtung u.a. als Chefdirigent der Stuttgarter Philharmoniker bis zum Vertragsende von Herrn Kehr im Jahre 2016 zusammenarbeiten können. Das Nationaltheater ist ein wunderbares Haus, und ich freue mich, dass wir ein weiteres Jahr einen gemeinsamen Weg bestreiten werden. Wir haben bereits viel erreicht und noch Vieles vor. Ich freue mich über das Vertrauen, das man mir entgegenbringt und auf die Arbeit, die vor uns liegt“, so Dan Ettinger.

„Ich bin überaus glücklich, dass Dan Ettinger in meiner letzten Mannheimer Spielzeit dabei ist. So werden wir das hohe musikalische Niveau der Oper weiter steigern“, so Opernintendant Prof. Klaus-Peter Kehr.

In der Spielzeit 2014/2015 wird sich Ettinger u.a. Franz Schrekers Der ferne Klang  sowie den Wiederaufnahmen Die Walküre  und Salome widmen. Gleich zu Beginn der Spielzeit wird er das Eröffnungskonzert dirigieren, im November 2014 dann Joseph Haydns  Die Jahreszeiten.

In der Spielzeit 2015/2016 wird Dan Ettinger neben den zahlreichen Repertoire-Vorstellungen den kompletten RING-Zyklus sowie die Premiere beim Mannheimer Mozartsommer im Opernhaus des Nationaltheaters dirigieren.

„Ich freue mich, dass es gelungen ist, Dan Ettinger über seinen bestehenden Vertrag hinaus ein weiteres Jahr am Nationaltheater Mannheim zu verpflichten. Ettingers Dirigate faszinieren das Publikum, wodurch er ein wichtiger kultureller Botschafter des Nationaltheaters ist“, unterstreicht Kulturbürgermeister Michael Grötsch.

Text: Nationaltheater Mannheim, Presse Foto: Hans Jörg Michel

03.07.2014


Nationaltheater Mannheim: Offener Brief des Schauspielintendanten Burkhard C. Kosminski

Sehr geehrte Frau Bundesministerin Wanka, 

sehr geehrte Frau Staatsministerin Grütters,

sehr geehrte Frau Ministerin Bauer,

sehr geehrter Herr Minister Stoch,

das Nationaltheater Mannheim wurde 1839 von einem Hoftheater in die städtische Trägerschaft überführt. Es ist heute das älteste kommunale Theater der Welt.

Das Nationaltheater war in diesen 175 Jahren immer ein Zentrum der Öffentlichkeit und Ort des Austauschs unter Menschen aus allen Schichten der Gesellschaft, vor allem aber war es Ausdruck selbstbestimmter Bürgerlichkeit und selbstbestimmten Lebens. Die Sorge darüber, dass Kultur und Bildung in absehbarer Zukunft diesen Stellenwert in unserer Gesellschaft verlieren, veranlasst mich Ihnen diesen Offenen Brief zu schreiben. Ganz herzlich möchte ich Sie alle für den Herbst 2014 nach Mannheim einladen, um darüber nachzudenken, ob das bisherige Modell Kultur und Bildung von einander zu trennen, noch zeitgemäß ist, oder ob es nicht notwendig ist, gemeinsam eine neue Vision für die Zukunft zu entwickeln.

Die Kultur erlebt einen Bedeutungsschwund in erschreckendem Ausmaß; die öffentlichen Diskussionen sind von Fatalismus geprägt; die Demokratie scheint auf diese Herausforderungen nur schleppend zu reagieren. Die Schuldenbremse, die es Bund und Ländern zwingend vorschreibt, von 2020 an keine Schulden mehr zu machen, wird die fatalen Konsequenzen der jetzigen Entwicklung schlagend deutlich machen: Es gibt keine Ziele mehr jenseits des Sparzwangs. Es gibt keine verbindenden Werte jenseits der Ökonomie. Ich möchte nicht, dass unsere Kinder von Schulden erdrückt werden, ich will aber auch nicht, dass sie in einer orientierungs- und wertlosen Welt aufwachsen müssen. Deshalb halte ich es für eine gute Idee, den bislang für andere – und weitgehend erfüllte – Zwecke genutzten Solidaritätszuschlag der deutschen Steuerzahler umzuwidmen und zukünftig für Kultur und Bildung zu verwenden.

Warum dieser dramatische Appell? Die Situation ist nicht nur für viele Theater lebensbedrohlich. Laut Schuldenbremse muss der Bund sein strukturelles Defizit bis 2016 zurückführen. Die Länder dürfen ab 2020 keine Schulden mehr machen. Es ist schon heute absehbar, dass die im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse für die Kultur einen radikalen Kahlschlag bedeuten wird. Wenn die Schuldenbremse greift, ist zu befürchten, dass  ein Großteil der deutschen Stadttheater und damit ein großer Teil der Kultur von der Landkarte verschwinden wird, denn wo sonst könnten die Kommunen streichen als bei den „freiwilligen Ausgaben“ für Kultur. Für die schon heute unterfinanzierten Städte droht eine Ungleichheit nicht nur ökonomisch sondern auch kulturell. Schon jetzt findet innerhalb der kulturellen Eigenbetriebe der Kommunen, wenn es zu Tariferhöhungen kommt, ein brutaler Verteilungskampf statt. Da viele Kommunen hier nicht wie in allen anderen städtischen Bereichen Tarifsteigerungen ausgleichen, stehen viele Theater seit Jahren unter einer dauernden Sparkuratel. Wohl in keiner anderen öffentlichen Institution wurde so viel gespart wie in den Theatern. 

Ich frage mich, ob es zulässig ist, von Zuschüssen zu sprechen – Universitäten und Krankenhäuser bekommen ja auch keine Zuschüsse, sondern sind gesetzlich vorgeschriebene Grundversorgung. 

Auch Kultur und Bildung sind elementare Bestandteile einer Gesellschaft – wenn dieser Begriff „Gesellschaft“ denn noch eine Bedeutung hat. Was passiert, wenn das nicht der Fall ist, kann man in vielen europäischen Ländern sehen. In Griechenland und in Italien wurden zahlreiche Theater und andere Kultureinrichtungen finanziell zugrunde gerichtet. Worum es – auch im größeren Zusammenhang – geht, zeigt sich am altehrwürdigen Teatro Valle in Rom. Ähnlich wie das Nationaltheater Mannheim war das Valle im Jahr 1822 eines der ersten Theater Europas, das Vorstellungen für die generelle Öffentlichkeit anbot. Dieses Theater, in dem einst Mozart, Rossini und später Pirandello arbeiteten, wurde im Juni 2011 von Schauspielern, Theaterangehörigen aber auch anderen Bürgern besetzt, nachdem die kommunale Politik es an private Bieter verhökern wollte. Die Besetzung fand nur Tage nach einem öffentlichen Referendum in Italien statt, bei dem über 95% der Wähler dafür gestimmt hatten, Wasser als „bene comune“, als Gemeingut zu sehen und die kommerzielle Privatisierung zu verbieten. Die Besetzer des Teatro Valle verlangten, dass Kultur wie Wasser auch ein Gemeingut ist, das gesetzlich garantiert werden soll. Mit der Unterstützung namhafter Anwälte schaffte es das Teatro Valle tatsächlich vor Gericht, seinen Status als Gemeingut zu verteidigen – und die Besetzung zu legalisieren. Wollen wir solche Auseinandersetzungen schon bald auch in Deutschland? 

Es macht mich traurig und verzweifelt, dass Kultur heute nur über Subventionen definiert und ausschließlich ökonomisch diskutiert wird. Ich wünsche mir, gemeinsam mit Ihnen eine neue Wertedebatte zu führen, jenseits der zynischen Finanz- und Rentabilitätsdiskussion! Warum sollten wir  Angst haben vor einer solchen Auseinandersetzung? Warum können wir die Diskussion, wie wir selbst und unsere Kinder leben sollen und wollen, nicht offen führen?

Zeitgleich mit dem Theatersterben erleben wir eine dramatische Krise der Printmedien. Das Zeitungssterben droht viel umfassender zu werden, als wir uns im Moment noch vormachen. Laut der Bundesagentur für Arbeit gab es in den vergangenen Jahren die größte Entlassungswelle in der Presse seit Kriegsende. Millionenverluste selbst bei den überregionalen Leitmedien haben zu Massenentlassungen, Einstellungsstopps oder zur Insolvenz wie bei der Frankfurter Rundschau geführt.

Theater, Kunst und Zeitung sind Refugien kritischer Selbstreflexion, ohne die es keine Meinungs- und Willensbildung geben kann, ohne die die Demokratie selbst ihren Wert verliert. Es macht mir Angst, dass gleichzeitig Theater und Zeitungen in dieser Weise bedroht sind. Wo werden wir künftig unsere Meinung sagen dürfen?

Wir brauchen gemeinsame Werte, die in jeder Stadt offen und öffentlich diskutiert werden sollten. Solche Streiträume sind gelebte Demokratie und verhindern radikale Strömungen, Intoleranz und rechtsextreme Tendenzen. Wenn wir es mit Demokratie ernst meinen, dann muss etwas geschehen.

Ich wünsche mir, dass in dieser besorgniserregenden Situation die Politik ihrer Verantwortung gerecht wird. Wie soll die Welt aussehen, in der unsere Kinder zu Erwachsenen werden? Wie wollen wir alle in Zukunft leben? Die Fragen sind einfach, aber man muss sie stellen. Es geht nicht um komplizierte Sachverhalte, es geht um Haltung. Es geht darum, dass wir alle gemeinsam, aber auch sie als Politiker im Besonderen, diese Verantwortung übernehmen.

In einer Wertedebatte sind Kultur und Bildung nicht länger von einander zu trennen.  Der Rückzug der Schulen in den 80er Jahren aus dem musischen und kulturellen Fächerkanon schlägt jetzt als kulturelles Defizit in diesen Generationen zurück. Die immense Bedeutung der kulturellen Bildung für die persönliche Entwicklung zeigt die Berliner Langzeitstudie von Hans-Günter Bastian (2000). Föderalistische Bildungspolitik muss sich, wenn von kultureller Bildung gesprochen wird, neu aufstellen. Die Förderstruktur von Bund und Land muss neu diskutiert werden. 

Ich halte es für einen guten Vorschlag, in dieser dramatischen Situation den Solidaritätszuschlag umzuwidmen und zukünftig für Kultur und Bildung zu verwenden. Mit der Nutzung dieser Abgabe für Kultur- und Bildungszwecke kann die kulturelle Vielfalt unserer Gesellschaft erhalten werden und könnten auch die drängendsten bildungspolitischen Aufgaben erfüllt werden.

Und warum denken wir nicht auch darüber nach, ob der Rundfunkbeitrag auch den Printmedien zu gute kommen könnte? Diese Steuer sollte kritischem Journalismus und der Medienvielfalt nutzen und nicht nur den Sendeanstalten und ihren Rentenempfängern.

Ich fordere außerdem gemeinsam mit vielen anderen die Vertreter der Bundesregierung auf, alles dafür zu tun, damit die Kultur aus dem derzeit diskutierten Freihandelsabkommen mit den USA herausgelöst wird. Kultur ist keine Handelsware.

Ich bitte Sie als Vertreter der Bundesrepublik Deutschland und des Landes Baden-Württemberg diese Debatte gemeinsam mit uns zu führen und lade Sie dazu ganz herzlich nach Mannheim ein, wo wir im Herbst das 175-jährige Jubiläum unseres Nationaltheaters in kommunaler Trägerschaft und damit ältestem kommunalen Theater der Welt feiern. Ich möchte gern gemeinsam mit Ihnen eine Vision zur Sicherung der Kulturnation Deutschland entwickeln und dieses Signal als Botschaft in die deutsche Kulturlandschaft senden.

Mit freundlichen Grüßen

Burkhard C. Kosminski

Intendant Schauspiel Nationaltheater Mannheim 

11.06.2014


36 Premieren im 175. Jubiläumsjahr als kommunales Theater

NTM stellt auch für die Saison 2014/15 einmal mehr einen eindrucksvollen Spielplan vor

spk. Mannheim- Das Leitungsteam des Nationaltheaters Mannheim NTM hatte dieser Tage – mit Ausnahme von Generalmusikdirektor Dan Ettinger – vollzählig auf der kleinen Bühne im Theatercafé Platz genommen, denn es gab vieles anzukündigen aus den vier, neuerdings sogar fünf Sparten des renommierten Hauses am Mannheimer Ring, das im September in seine 236. Spielzeit starten wird: Dr. Ralf Klöter, Geschäftsführender Intendant des NTM, das im Juni 2014 sein 175jähriges kommunales Bestehen und seine Grundsteinlegung vor 60 Jahren feiern wird, konnte dabei gleich zu Beginn der schon traditionellen Spielplan-Pressekonferenz erwartungsvolle Vorfreude auf höchst bemerkenswerte 36 Premieren in den Sparten Oper, Junge Oper, Schauspiel, Ballett, Junges Theater „Schnawwl“ und der „Mannheimer Bürgerbühne“ wecken – davon allein 18 Uraufführungen – sowie auf insgesamt mehr als 65 Wiederaufnahmen.

In seiner heutigen Ausgabe wird der SPEYER-KURIER mit der Vorstellung des Spielplans des Mannheimer Opernhauses beginnen den in der Pressekonferenz Opernintendant Prof. Klaus-Peter Kehr und sein Stellvertreter, Operndirektor Lutz Wengler vorstellten - die anderen Sparten des NTM werden im SPEYER-KURIER in loser Folge in den nächsten Tagen präsentiert

Als erstes Opern-Highlight der neuen Saison konnten Prof. Kehr und Lutz Wengler gleich für den Beginn der Spielzeit 2014/15 eine Neuproduktion von „La Wally“, des selten gespielten Meisterwerks des italienischen Komponisten Alfredo Catalani unter der musikalischen Leitung von NTM-Kapellmeister Alois Seidlmeier ankündigen. Der früh verstorbene Catalani zählt zu den wichtigsten Vertretern der Epoche um Verdi und Puccini. Tilman Knabe, der in Mannheim zuletzt mit großem Erfolg Verdis „La fanciulla del West“ in Szene setzte, wird diese Geschichte um Aufbruch und Scheitern einer emanzipierten jungen Frau inszenieren.

Unter der musikalischen Leitung von GMD Dan Ettinger werden drei Sängersolisten, Opernchor und großes Orchester Joseph Haydns Oratorium „Die Jahreszeiten“ konzertant zu Gehör bringen.

Mit einer Neuproduktion der„Lustigen Witwe“, mit der das Opernhaus sich einmal mehr für das Genre der Operette öffnet, steht Franz Lehárs wohl berühmtestes Werk über die millionenschwere Witwe Hanna Glawari und ihre Verehrer auf dem Programm.

Dem Repertoire des 18. Jahrhunderts widmet sich die Opernsparte mit Glucks bedeutender Reformoper „Alceste“. Für die musikalische Leitung konnte dazu der Barockspezialist Rubén Dubrovsky, Mitbegründer und Leiter des „Bach Consort Wien“, gewonnen werden.

Cordula Däuper, Regisseurin der gefeierten Produktion „Die Liebe zu drei Orangen“, und Johannes Müller entwickeln für das Nationaltheater derzeit noch die Musical-Revue „Wake up and dream - ein Cole Porter Songbook“. Der Abend widmet sich dem Leben des berühmten Songwriters ebenso wie seinen unsterblichen Songs, die in neuen Arrangements zur Wiederentdeckung einladen.

Hector Berlioz gehört zu den ersten Künstlern in der Nachfolge Goethes, die dem Faust-Stoff eine eigene Deutung gegeben haben. In „La damnation de Faust“ führt er die literarischen Motive auf musikalischer Ebene fort und erzeugt Klanggemälde, die in ihren extremen Kontrasten den Zuhörer mitnehmen auf eine phantastische Reise. Mit Berlioz' Oper stellt sich der junge russische Regisseur Vasily Barkhatov, der bereits u.a. am Mariinsky Theater St. Petersburg und am Bolschoi Theater in Moskau inszenierte, erstmals auch dem Mannheimer Publikum vor.

Mit einer Uraufführung einer Arbeit von Lucia Ronchetti setzt die Oper ihren Fokus auf das zeitgenössische Musiktheater fort. Die renommierte italienische Komponistin, deren Werke u.a. an den Staatsopern in Berlin und München aufgeführt werden, schreibt für das Nationaltheater eine komische und phantastische Oper über die sich dem Ende zuneigende Welt der Bücher, über Prüfungen und Konzentrationsmängel, über Störungen und Gestörtwerden und über Menschen, die sich in den Randzonen einer Stadt bewegen. Die derzeit noch unter dem Arbeitstitel „Esame di mezzanotte“ „im Werden“ befindliche Oper wird am 23. Mai 2015 in der Inszenierung und Ausstattung des Regie-Altmeisters Achim Freyer uraufgeführt.

In reizvollen kleineren Spielstätten in der Quadratestadt bietet die Oper jungen Nachwuchsregisseuren die Möglichkeit, eigene Arbeiten zu verwirklichen. In der Spielzeit 2014/2015 inszeniert Dorian Dreher, Regieassistent am Nationaltheater, einen szenischen Abend mit Schuberts letzten Liedern, die sein Verleger posthum unter dem Titel „Schwanengesang“ veröffentlichte.

Einen weiteren Schwerpunkt des Opern-Spielplans werden in den kommenden Spielzeiten Werke des 20. Jahrhunderts bilden. Den Beginn dazu macht eine Neuproduktion von Franz Schrekers „Der ferne Klang“ unter der musikalischen Leitung von GMD Dan Ettinger.

Einmal mehr versprechen die Festlichen Opernabende auch in der Spielzeit 2014/2015 wieder glanzvolle musikalische Höhepunkte zu werden. Das Nationaltheater holt Sänger ins Opernhaus, die derzeit an den größten Bühnen der Welt engagiert sind, so u.a. Albert Dohmen, Véronique Gens, Elisabeth Kulmann, Yonghoon Lee, Ambrogio Maestri, Giuseppe Filianoti, Martin Gantner, Gabriele Schnaut, Manuela Uhl, Barbara Frittoli, Roman Trekel, Erwin Schrott sowie Peter Seiffert und Petra Maria Schnitzer.

Mit der Uraufführung der Oper „Die Geburt der Stimme“ - so derzeit noch der Arbeitstitel - wird von der „Jungen Oper des NTM“ eine „mobile Produktion“ vorgestellt, die das Ergebnis einer Forschungsarbeit über „Musiktheater für die Allerkleinsten“ sein wird..

Mit „SchlagaufSchlag“ - so ihr Arbeitstitel - entsteht eine weitere Uraufführung als Ensembleprojekt - eine Musiktheater-Performance für junges Publikum. In Zusammenarbeit mit der Komponistin Annesley Black zeigt die Junge Oper im Rahmen der „Jungen Bürgerbühne Mannheim“ mit „Flowers of Carnage“ eine musiktheatralische KungFu-Performance, bei welcher musizierend und bewegend ein Wechselspiel aus Angriff, Verteidigung und Zurückhaltung entsteht.

Große und kleine Opern- und Musikfreunde weit über die Grenzen der Metropolregion Rhein-Neckar hinaus werden also auch in der kommenden Spielzeit 2014/15 am NTM in jeder Hinsicht wieder voll auf ihre Kosten kommen.

Der Vorverkauf für die Vorstellungen im Opernhaus im September und Oktober sowie für alle Musicalvorstellungen, Festlichen Opernabende und den „Parsifal“ an Karfreitag und Fronleichnam 2015 startet schon in Kürze, am 5. Juni 2014.

http://www.nationaltheater-mannheim.de>; Kartentelefon: 0621 - 16 80 15 Foto: gc

18.05.2014


Ehemaliger Generalintendant Klaus Schultz stirbt im Alter von 66 Jahren

Klaus Schultz, der von 1992-1996 Generalintendant am Nationaltheater Mannheim war, verstarb am vergangenen Samstag im Alter von 66 Jahren

Mannheim- Nach seiner Ausbildung zum Diplombibliothekar und seinen Studien in Erlangen und München arbeitetet Schultz 1972 zunächst als freier Mitarbeiter bei verschiedenen Opernproduktionen in München und Frankfurt am Main als Dramaturg. Von 1973 bis 1977 war er Dramaturg der Oper Frankfurt. Von 1977 bis 1982 arbeitete er als Chefdramaturg und Pressesprecher für die Bayerische Staatsoper und parallel von 1980 bis 1984 als Musikdramaturg der Berliner Philharmoniker. Von 1984 bis 1992 leitete er als Generalintendant die Bühnen der Stadt Aachen und von 1992 bis 1996 das Nationaltheater Mannheim. 1996 wurde er Ehrenmitglied der Freunde und Förderer des Nationaltheaters Mannheim e.V. Von September 1996 bis 2007 war er Intendant und Chefdramaturg am Staatstheater am Gärtnerplatz in München.

Von 2002 bis 2008 unterstütze Schultz als freier Mitarbeiter ehrenamtlich die Leitung der Bayreuther Festspiele. Im Herbst 2009 lehrte er als Gastprofessor am Department of Germanic Studies der Indiana University in Bloomington. Gelegentlich übernahm Schultz auch schauspielerische Aufgaben und konzipierte verschiedene Fernseharbeiten.

Er war Mitglied der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste und der Freien Akademie der Künste Rhein-Neckar; 2004 wurde er Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste.  Außerdem engagierte er sich in mehreren Kuratorien und Stiftungen und rezensierte von 2010 bis 2013 auch Bücher für das Literarische Journal der Zeitung Die Welt. Nationaltheater Mannheim, Presse; Foto: br

28.04.2014


Nicole Heesters erhält Preis als „Beste Schauspielerin“ beim 32. Fajr Theater Festival im Iran

Nicole Heesters in der Inszenierung „Bernarda Albas Haus“,

Mannheim- Bei der Preisverleihung des Fajr International Theater Festival am vergangenen Samstag, 1. Februar in Teheran erhielt die Schauspielerin Nicole Heesters den Preis als Beste Schauspielerin.

Das jährlich stattfindende „Fadjr International Theater Festival“ zählt zu den wichtigsten Theater-Events im Iran. Bei der diesjährigen  32. Ausgabe des Festivals  vom 16. Januar bis zum Februar 2014 war das Schauspiel des Nationaltheater Mannheim mit Federico García Lorcas Bernarda Albas Haus in der Inszenierung von Calixto Bieito an zwei Tagen zu Gast.

Nicole Heesters spielt darin die Hauptrolle der Bernard Alba, die nach dem Tod ihres Mannes ihr Haus verschließt und ihren fünf Töchtern eine achtjährige Trauerzeit  verordnet. Während das Leben draußen vorbeizieht, stricken die jungen Frauen an ihrer Aussteuer und verzehren sich nach den abwesenden Männern. Als sich Adela in den Verlobten ihrer ältesten Schwester verliebt und aus dem häuslichen Gefängnis ausbricht, kommt es zur Katastrophe…

Am Nationaltheater Mannheim ist das Stück im Sommer 2014 wieder zu sehen.

Das Gastspiel im Iran erfolgte mit freundlicher Unterstützung durch das Unternehmer-Ehepaar Bettina Schies und Klaus Korte, Fa. Korte Bauteile GmbH, Heidelberg und dem Gesundheitsunternehmen Roche.

Gefördert durch das Goethe-Institut München, das Goethe-Institut Teheran, die Kulturabteilung der deutschen Botschaft Teheran, das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg sowie das Stadtmarketing Mannheim.

Mit herzlichem Dank an das Kulturbüro der Metropolregion Rhein-Neckar. www.nationaltheater-mannheim.de

Nationaltheater Mannheim, Presse; Foto: Hans Jörg Michel

03.02.2014


Generalmusikdirektor Dan Ettinger verlängert seinen Vertrag am Nationaltheater Mannheim

Dan Ettinger, seit der Spielzeit 2009/2010 Generalmusikdirektor am Nationaltheater Mannheim, unterzeichnete am heutigen Dienstag, 3. Dezember gemeinsam mit Bürgermeister Michael Grötsch und Opernintendant Klaus-Peter Kehr seine Vertragsverlängerung bis 2015.

„Dan Ettinger fasziniert sein Publikum durch seine prägnanten und überraschenden Interpretationen. Seine Dirigate in aller Welt machen ihn zu einem wichtigen kulturellen Botschafter Mannheims, der sich dem Nationaltheater dabei stark verbunden fühlt. Wir sind stolz darauf, dass wir das Engagement unseres Generalmusikdirektors am Nationaltheater Mannheim erneut verlängern können“, unterstreicht Kulturbürgermeister Michael Grötsch.

Im April 2011 unterzeichnete Dan Ettinger seine Vertragsverlängerung bis 2014, um sich nach der Neuproduktion des RINGS  in der Spielzeit 2013/2014 unter anderem mit dem Werk Richard Strauss´ (Elektra) und Giacomo Puccinis (La Bohème) sowie mit den Neuproduktionen von Giuseppe Verdis Falstaff, Carl Orffs Carmina Burana und Prokofjews Die Liebe zu drei Orangen auseinanderzusetzen.

Für die Spielzeit 2014/2015 wird Dan Ettinger neben der Wiederaufnahme der RING-Teile Die Walküre und Siegfried u.a. eine Oper von Franz Schreker erarbeiten Im November2014 wird er Joseph Haydns  Die Jahreszeiten dirigieren.

Die Spielzeit 2014/2015 eröffnet der Generalmusikdirektor mit einem Eröffnungskonzert im Opernhaus. Beim Neujahrskonzert 2015 wird er das Publikum  mit einer Fledermaus-Gala im Neuen Jahr begrüßen.

„Ich freue mich sehr, die so erfolgreiche und fruchtbare Zusammenarbeit mit Dan Ettinger ein weiteres Jahr fortsetzen zu können. Für das Nationaltheater ist es ein großer Gewinn, einen so hervorragenden Musiker an seiner Spitze zu haben, der auch ein tiefes Verständnis für szenische Vorgänge hat“, so Klaus-Peter Kehr, Opernintendant des Nationaltheater Mannheim.  

www.nationaltheater-mannheim.de; Kartentelefon: 0621 – 16 80 150

Nationaltheater Mannheim, Presse

03.12.2013


Gedenkfeier in Erinnerung an Leben und Wirken von Arnold Petersen

Am 30. August 2013 verstarb der langjährige Generalintendant des Nationaltheaters Mannheim, Arnold Petersen. Zu seinen Ehren veranstalten die Stadt Mannheim und das Nationaltheater Mannheim am 17. Oktober um 19.00 Uhr eine Gedenkfeier zur Erinnerung an sein Leben und Wirken.

Der gebürtige Lübecker Arnold Petersen prägte als Generalintendant des Nationaltheaters von 1975-1992 entscheidend das Mannheimer Theaterleben. Unter seiner Leitung wurden 1978 die Internationalen Schillertage und 1979 das Kinder- und Jugendtheater Schnawwl gegründet. Der nach ihm benannte Arnold-Petersen-Preis wird seit 1992 jährlich für herausragende künstlerische Nachwuchsleistungen am Nationaltheater Mannheim verliehen.

1996 wurde Arnold Petersen zum Ehrenmitglied des Nationaltheaters Mannheim ernannt. Er war Träger des Bundesverdienstkreuzes und Präsidiumsmitglied des Deutschen Bühnenvereins. Auch während seines Ruhestandes stellte er als Interimsintendant seine Leitungserfahrung dem Volkstheater Rostock, dem Hessischen Staatstheater Wiesbaden und dem Theater Bonn zur Verfügung.

„Arnold Petersen hat als eine der prägenden Persönlichkeiten der Theatergeschichte Mannheims für unsere Stadt eine ganz besondere Bedeutung. Mit den Internationalen Schillertagen und dem Schnawwl hat er wichtige Institutionen geschaffen,  die auch noch heute kulturpolitisch zentrale Akzente setzen. Mit Arnold Petersen haben wir eine Persönlichkeit verloren, die in Mannheim und darüber hinaus bleibende Maßstäbe für das Theatergeschehen gesetzt hat“, würdigte Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz Petersens Wirken in Mannheim.

Gedenkfeier in Erinnerung an Arnold Petersen am 17. Oktober, 19.00 Uhr, Opernhaus.

Der Eintritt ist frei. Karten sind an der Theaterkasse erhältlich.

Die für diesen Termin ursprünglich angekündigte Operngala entfällt.

www.nationaltheater-mannheim.de; Kartentelefon: 0621 – 16 80 150

Nationaltheater Mannheim, Presse

08.10.2013


Nationaltheater Mannheim erreicht in der Rubrik „Opernhaus des Jahres“ den 2. Platz

Umfrage der Fachzeitschrift „Opernwelt“ - Mieczyslaw Weinbergs Der Idiot wurde zur Uraufführung des Jahres gewählt

Mannheim- Kurz vor der ersten Opernpremiere der neuen Spielzeit und inmitten der Vorbereitungen zum kommenden Mozartsommer erreicht die Oper die freudige Nachricht. Das Nationaltheater Mannheim steht laut der Kritikerumfrage der Fachzeitschrift „Opernwelt“ in der Rubrik «Opernhaus des Jahres» auf Platz zwei. Weinbergs Oper Der Idiot in der Inszenierung von Regula Gerber am NTM wurde neben George Benjamins Written on Skin zur Uraufführung des Jahres gewählt.

„Ein Erfolg vor allem für Klaus-Peter Kehr, einen Opernintendanten, der das ästhetische Experiment geschickt im Spielplan verankert −  sei es durch den Rückblick auf die alte Mannheimer Schule oder in enger Zusammenarbeit mit Komponistinnen und Komponisten von heute“, so Stephan Mösch und Albrecht Thiemann in der Zusammenfassung der Ergebnisse der jährlichen Kritikerumfrage von «Opernwelt». Auf Platz eins wählten die Kritiker die Komische Oper Berlin. „Größer als zwischen Barrie Koskys wirbelnder Fülle in Berlin und Klaus-Peter Kehrs nachdenklichem Insistieren in Mannheim können sie kaum sein. Zwei Wege, höchst erfolgreich Musiktheater zu denken und zu machen. Deshalb haben wir in diesem Jahrbuch sowohl der Komischen Oper als auch dem Mannheimer Nationaltheater eigene Beiträge gewidmet“, so Mösch und Thiemann.

„Die Zweitplatzierung in der Rubrik „Opernhaus des Jahres“ ist eine verdiente Anerkennung und zugleich eine hervorragende Werbung für die Oper des Nationaltheaters Mannheim. Ich gratuliere Klaus-Peter Kehr und seinem Team zu dieser Auszeichnung. Ihm gelingt es, die Oper mit Uraufführungen und neuen Sichtweisen auf alte Werke künstlerisch überzeugend zu leiten. Die Sparte wird regional und überregional als exzellent und innovativ wahrgenommen. Dies prägt nicht zuletzt den Ruf des Hauses als Leuchtturm der Region“, erklärt Kulturbürgermeister Michael Grötsch.

Wir alle an der Oper des NTM sind glücklich und hoch motiviert, am Ruhm der Mannheimer Oper weiterzuarbeiten“, so Klaus-Peter Kehr, Opernintendant  des NTM. Operndirektor und Stellv. Opernintendant Lutz Wengler über die Nominierung: „Ich freue mich sehr, dass ich als Kommissarischer Generalintendant meinen Beitrag dazu leisten konnte, dass die vergangene Spielzeit so erfolgreich für die Oper des Nationaltheaters verlaufen konnte. Klaus-Peter Kehr hat den aktuellen Erfolg der Oper über viele Jahre konsequent vorbereitet und ich freue mich sehr, dass er nun eine so großartige Bestätigung für seine künstlerische Arbeit bekommt“. www.nationaltheater-mannheim.de; Kartentelefon: 0621 – 16 80 150

Nationaltheater Mannheim, Presse

02.10.2013


Die Festlichen Opernabende 2013/2014 am Nationaltheater

Auch in der neuen Spielzeit 2013/2014 ist die europäische Sänger-Elite an ausgewählten Terminen im Nationaltheater Mannheim zu erleben. Mit einer spektakulären Wagner-Gala startet die Reihe der Festlichen Opernabende in die neue Saison: Petra Lang und Klaus Florian Vogt, die zu den weltweit führenden Wagner-Sängern gehören, treten am 8. Dezember 2013 als Wälsungenpaar sowie als Parsifal und Kundry auf.

Alexia Voulgaridou, die von der internationalen Presse für ihre geschmeidige Stimmkunst und die aufwühlende Emotionalität ihrer Darstellung gepriesen wird, kommt am 11. Januar 2014 zurück an ihre einstige Wirkungsstätte Mannheim. Gemeinsam mit einem der erfolgreichsten italienischen Tenöre, Fabio Sartori, interpretiert sie die Hauptrollen in Puccinis Madama Butterfly.

Drei jüngere Stars brillieren in der Zauberflöte am 9. Februar 2014: Der ungeheuer vielfältige, u.a. als Beckmesser berühmte Adrian Eröd (Papageno), die als hinreißende Pamina bekannte Genia Kühmeier und Olga Pudova, eine für die sensationelle Leichtigkeit ihrer Höhe gefeierte Königin der Nacht, die demnächst in dieser Rolle an der Wiener Staatsoper debütiert.

Auch in Richard Strauss‘ Elektra singen am 23. März 2014 drei Gäste: Catherine Foster, die diesen Sommer als Brünnhilde in Bayreuth debütiert, in der Titelrolle; der hochrenommierte Bass Günther Groissböck, der sonst an der Met und der Scala verkehrt, feiert in Mannheim sein Rollendebüt als Orest. Die „Meisterin grandioser Kantilenen“ Ricarda Merbeth singt die Chrysothemis.

Eine weitere Strauss-Oper ist zum Jubiläumsjahr als Festlicher Opernabend vorgesehen: Der Rosenkavalier mit der u.a. aus Bayreuth, München und Paris bekannten Melanie Diener als Marschallin, Alfred Muff von der Oper Zürich als Baron Ochs und Daniela Sindram, die den Mannheimern aus ihrer Zeit am Nationaltheater wohlbekannt sein dürfte und erst kürzlich an der Scala debütierte, als Octavian.

Kein Geringerer als René Pape, der „Atlas unter den Bässen“ (FAZ), singt im letzten Festlichen Opernabend Don Carlo den König Philipp II.. Eine furiose Prinzessin Eboli gibt die bedeutende französische Mezzosopranistin Béatrice Uria-Monzon. Mit dreimal zwei und dreimal drei Gaststars sind die Festlichen Opernabende diesmal besonders glanzvoll bestückt.

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19.07.2013


Festlicher Opernabend mit Verdis „Otello“ im NTM

Grandioses Musikereignis mit herausragenden Gästen und inspiriertem Ensemble –

Krassimira Stoyanova in Mannheim mit „Preis der deutschen Schallplatten-Kritik“ ausgezeichnet

Von Gerhard Cantzler

Mannheim- Er geriet einmal mehr zu einer denkwürdigen Sternstunde des Musiktheaters weit über die Grenzen der Metropolregion Rhein-Neckar hinaus - der „Festliche Opernabend“ im Nationaltheater Mannheim, bei dem eine in den Herzen und Gemütern der Besucher sicher noch lange nachklingende Aufführung des Beziehungsdramas „Otello“ des großen Jubilars dieses Musikjahres, Giuseppe Verdi, in einer wahrlich exemplarischen Interpretation gelang. Zwei Weltstars – die unvergleichliche bulgarische Sopranistin Krassimira Stoyanova in der Partie der Desdemona und der in den letzten Jahren kometenhaft aufgestiegene italienische Bariton Giovanni Meoni als Jago waren als Stargäste verpflichtet worden und motivierten die anderen, zum festen Ensemble des Hauses zählenden Sänger an diesem Abend zu hörenswerten Sptzenleistungen. Insbesondere der neue Heldentenor des Hauses, der US-Amerikaner Roy Cornelius Smith – seit dieser Spielzeit festes Ensemble-Mitglied in Mannheim – konnte sich in der bekanntermaßen zum anspruchsvollsten seines Faches zählenden Titelpartie des Otello absolut gleichrangig neben den beiden internationalen Gästen präsentieren.

Überhaupt fällt gerade bei diesen „Festlichen Opernabenden“ des NTM immer wieder überaus positiv auf, über welch leistungesfähiges, hochrangiges Ensemble das Haus am Friedrichsring verfügt, so dass selbst kleine Nebenrollen noch mit durchaus veritablen Sängern besetzt werden können.

An diesem Abend aber konzentrierte sich die Aufmerksamkeit des Publikums naturgemäss ganz auf die „großen Drei“ - die Protagonisten dieser Oper: Otello, den Titelhelden, „seine“ geliebte und durch eine Intrige zum Hassobjekt gewandelte Desdemona und den heimtückischen „Architekten“ dieser Intrige, den Anthelden Jago.

Ihm gab Giovanni Meoni, der auch an diesem Abend wieder eine sängerische Glanzleistung ablieferte, eine ganz bewußt von der üblichen - oft holzschnittartig daherkommenden Heimtücke und Bösartigkeit des Schurken abweichende – ja fast schon intellektuell-subtile Ausdeutung dieser von ihm fast mephistophelisch angelegte Ausdeutung seiner Persönlichkeit mit. Sein gotteslästerliches „Credo“: Ein fulminates Ereignis, das den Zuhörern ebenso das Blut in den Adern gefrieren liess, wie das Finale des zweiten Aktes, wenn sich dieser Jago mit dem vom „Gift der Verleumdung“ infizierten Otello in einem verlogenen Racheschwur vereinigt.

Roy Cornelius Smith, an diesem Abend ohne jeden Fehl und Tadel und mit Meoni in den alles fordernden langen Passagen der dramatischen Handlung kongenial vereint, bewältigte seine von zahllosen Spitzentönen geprägte Partie ebenso überzeugend wie die ihr innewohnende Dramatik zwischen unendlicher Liebesglut, schierer Verzweiflung, lodernder Eifersucht und hemmungsloser Wut. Roy Cornelius Smith kann hier in jedem Augenblick überzeugen und mit den großen Interpreten dieser Partie der Gegenwart in jedem Moment mithalten.

Und dann natürlich die unvergleichliche Krassimira Stoyanova. Man muss wohl lange zurückgehen in der Geschichte dieser Oper, um sich an eine Desdemona zu erinnern, die mit so betörendem Ausdruck und gleichzeitig mit einer selbst im extremsten Pianisssimo noch immer mit klarem Kern funktionierenden Stimme aufwarten können. Ihre Interpretation des „Weideliedes“ sowie ihres „Ave Maria“-Gebetes - in ihrer ausdrucksstarken, ergreifenden Schlichtheit stilprägend wohl noch für lange Zeit.

Bei einem so überragend leuchtenden Protagonisten-Trio haben es die ohnedies vom Komponisten nicht gerade verwöhnten „Solisten in der zweiten Reihe“ naturgemäß schwer, zu bestehen und sich in den Vordergrund zu spielen. Einzig der mit leichter Tenorstimme agierenden Este Juhan Tralla in der Partie des Cassio konnte hier seine hohen stimmlichen, aber auch seine darstellerischen Qualitäten ausspielen.

Ansonsten aber lohnte es sich durchaus, auch einmal auf die großartigen Stimmen der „Chargen“ zu hören: David Lee als Rodrigo, Marko Spehar, der mit seiner edel timbrierten Bassstimme in der Rolle des venezianischen Gesandten Ludovico aufhorchen liess, Bryan Boyce als Montano, Hyun-Seok Kim als Herold und nicht zuletzt Katrin Wagner als Emilia - sie alle „lieferten“ - von der musikalischen Einzigartigkeit dieses Abends inspiriert – im Ensemble großartige individuelle Leistungen ab..

Großen Anteil daran hatte aber auch einmal mehr der von Tilman Michael vorzüglich vorbereitete Chor des Nationaltheaters Mannheim, der es am Anfang durchaus schwer hatte, auf der gewaltigen, hoch aufragenden Bühne den Überblick über die Szenerie zu behalten.

Mit satten Strreicherflächen, sonorem Blech- und wehmütig die Tragik der Handlung herauskehrenden Holzbläsern, kompakt und bestens aufgelegt, präsentierte sich auch an diesem Abend das Verdi-erfahrene Orchester des NTM in Bestform - von Generalmusikdirektor Dan Ettinger überzeugend durch den Abend geführt.

Im übrigen wusste auch die Inszenierung dieses „Otello“ von Chris Alexander - an diesem Abend seit der Premiere am 20. April 1997 bereits zum 38.mal auf dem Spielplan – aufs Neue zu überzeugen. Und auch das Bühnenbild von Andreas Szalla sowie die in historisierender Art gestalteten Kostüme von Susanne Hubrich passten in diesen ganz außergewöhnlichen Abend.

Fazit: Zu bedauern ist eigentlich jeder Opern- und Musikfreund, der sich diesen mit kaum enden wollenden Beifallsstürmen beschlossenen Festlichen Opernabend entgehen liess.

Übrigens erfuhr dieser Abend dann noch eine ganz besondere Überhöhung, als nach dem Abklingen der Ovationen der Mannheimer Operdirektor Prof. Dr. Klaus-Peter Kehr gemeinsam mit Dr. Matthias Hutzel, Juror für den „Preis der Deutschen Schallplattenkritik“ PdSK auf die Bühne trat, um der großartigen Sopranistin Krassimira Stoyanova diesen von 145 unabhängigen Musikkritikern und Fachjournalisten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zuerkannten Preis zu überreichen. Grund dieser Auszeichnung: Die Vorstellung der CD „Slavic Opera Arias“, erschienen beim Münchener Schallplattenlabel „Orfeo“.

In ihrer Laudatio würdigt die Jury des PdSK im 50. Jubiläumsjahr des Bestehens dieses Preises die bulgarische Sopranistin zurecht für „ihr wunderbares Timbre, ihre perfekte Technik und ein unbestechliches Stilgefühl“. Dr. Hutzel vervollständigte diese Charakteristik aber noch mit dem Hinweis, dass Krassimira Stoyanova „so gar nichts von einer Diva in ihrem Wesen“ habe, obwohl sie die meisten Diven „mit ihrem Können leicht in den Schatten stellt“.

Davon konnten sich die Zuhörer an diesem Abend auch noch selbst einen Eindruck machen, als die Sängerin sich in der ihr eigenen sympathisch-scheuen Art für die Auszeichnung bedankte - bei den Musikern des Münchener Rundfunkorchesters unter der Leitung von Pavel Baleff für die gemeinsame Realisierung der ausgezeichneten CD und beim Publikum, das auch diesen Auftritt der Stoyanova frenetisch feierte.

Und ganz direkt, ja fast schon privat, konnten sie der großen Sängerin noch einmal im Anschluss an den Opernabend begegnen, als Krassimira Stoyanova mit unendlicher Geduld die zahllosen Autogramm-Wünsche des enthusiasmierten Publikums erfüllte. Foto: NTM

25.06.2013


Matthias Weischer entwirft Bühnenbild für Der Freischütz am NTM

Der Maler Matthias Weischer entwirft gemeinsam mit dem Regisseur Armin Holz das Bühnenbild für die Neuinszenierung Der Freischütz von Carl Maria von Weber. Vom 14. bis 23. Juni ist er am Nationaltheater zu Gast und malt in den Werkstätten des NTM am Bühnenbild. Der Freischütz eröffnet in der Oper die neue Spielzeit 2013/2014 und feiert am 25. Oktober 2013 Premiere.

Bereits 2010 gestaltete Weischer gemeinsam mit Armin Holz die Bühnenbilder für William Shakespeares Was ihr wollt (Theater Marl, Ruhrfestspiele; Renaissance-Theater Berlin; Grand Théâtre de Luxembourg) und für August Strindbergs Fräulein Julie (Schloss Neuhardenberg).

Weischer studierte Malerei und Grafik an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig (HGB) und gilt heute neben Neo Rauch als Vertreter der sogenannten neuen Leipziger Schule. Von 2000 bis 2003 war er Meisterschüler bei Sighard Gille. 2002 war er Mitgründer der Produzentengalerie Liga in Berlin.

2001 erhielt er das Stipendium Junge Kunst von Rotary-im Kunsthaus Essen, 2004 war er Preisträger der Rolex Mentor und Meisterschüler Initiative, 2005 wurde er mit dem Kunstpreis der Leipziger Volkszeitung sowie dem August-Macke-Preis der Stadt Meschede ausgezeichnet. 2007 war Weischer Stipendiat der Villa Massimo in Rom.

Werke von Matthias Weischer befinden sich u. a. im Museum der Bildenden Künste Leipzig, im Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main, im Gemeentemuseum Den Haag, im Museum of Contemporary Art, Los Angeles, in der Rubell Family Collection, Miami und in der Collection Susan and Michael Hort, New York. www.nationaltheater-mannheim.de Nationaltheater Mannheim. Presse

13.06.2013


Gesamtaufzeichnung des Neuen Mannheimer Rings auf DVD beginnt am 7. Juni

Nach Abschluss der Dreharbeiten zum Dokumentarfilm zur Entstehung des Neuen Mannheimer Rings startet die Oper des Nationaltheaters nun mit seinem nächsten Großprojekt: der Gesamtaufnahme des kompletten Ring-Zyklus auf DVD.

Das Nationaltheater Mannheim hat mit Probenbeginn zum Neuen Mannheimer Ring im Herbst 2011 mit den Dreharbeiten für einen Dokumentarfilm begonnen, der die Entstehung aller vier Teile der Tetralogie erlebbar machen wird. Realisiert wird dieses Projekt von dem renommierten Filmemacher Rudij Bergmann, der Achim Freyer und sein Team über zwei Jahre hinweg bis März 2013 begleitet hat und derzeit an der Erstellung des Dokumentarfilms arbeitet. Finanziert werden konnte das Projekt dank des großen Engagements von Bilfinger SE und zahlreicher Spenden und Zuwendungen anderer Unternehmen und Institutionen sowie des großen Engagements vieler Privatspender.

Nun haben sich die Freunde und Förderer des Nationaltheaters Mannheim e.V., die Stiftung des Nationaltheater Mannheim, die Heinrich- Vetter- Stiftung,  die Karin und Carl-Heinrich Esser Stiftung sowie Dr. Manfred und Lilo Fuchs nochmals engagiert, um das zweite große Projekt final zu ermöglichen: die Aufzeichnung aller vier Teile des Neuen Mannheimer Rings auf DVD.

Das Filmteam rund um den Regisseur Georg Wübbolt wird bereits beim zweiten Zyklus ab Freitag, 7. Juni anwesend sein und die Vorstellungen aufzeichnen. Während des dritten Zyklus ab 28. Juni wird das Team mit sechs Kameras präsent sein.

Die Premiere des Dokumentarfilms von Rudij Bergmann ist für den  30. November 2013 im Opernhaus des Nationaltheater Mannheim geplant. Ab diesem Datum soll der Dokumentarfilm als auch die Gesamtaufzeichnung des RING-Zyklus als DVD-Box erhältlich sein.

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Nationaltheater Mannheim, Presse

07.06.2013


Spitzenproduktionen und Breitenkunst

Mannheimer Nationaltheater präsentiert für seine fünf Sparten durchweg opulente Programme für seine 235. Spielzeit 2013/14

spk. Mannheim- Ein höchst opulentes und eindrucksvolles Programm für seine 235. Spielzeit konnte jetzt das neu formierte, fünfköpfige Leitungsteam des Nationaltheaters Mannheim NTM bei der schon traditionellen Spielplan-Pressekonferenz im Theatercafé des Hauses am Mannheimer Goetheplatz vorstellen: 34 Premieren in Oper, Junger Oper, Schauspiel, Ballett und „Schnawwl!“ sowie rund 70 Wiederaufnahmen in allen Sparten – damit „spielt“ das NTM ganz ohne Frage auch in der kommenden Spielzeit wieder in der „obersten Klasse“ der deutschsprachigen Bühnenlandschaft. Wie der Geschäftsführende Intendant des NTM, Dr. Ralf Klöter, bei dieser Gelegenheit betonte, wolle sei Haus mit dem umfangreichen Programm die urbane Dynamik der Stadt und der Region aufnehmen und mit diesem Dialog zugleich die kulturelle und ästhetische Bildung seiner Bewohner fördern. 53 Millionen Euro sehe der Etat des Hauses für diese Aufgabe in der nächsten Spielzeit vor, die am 22. September mit einem großen Theaterfest eröffnet werden wird – und viele namhafte Sponsoren unterstützen das traditionsreiche Haus in seinem Bemühen.

Mit einem „Auftakt nach Mass“ konnte gleich zu Beginn des Presse-Gesprächs Opernintendant Prof. Klaus-Peter Kehr aufwarten: Als erste Premiere in der Opern-Saison 2013/14 konnte er nämlich - nach einer durch die „Ring“-Produktion der zuende gehenden Spielzeit doch arg strapazierten Saison - für den 25.Oktober 2013 Carl Maria von Webers romantische Oper „Der Freischütz“ ankündigen, die mit der Geschichte des Nationaltheaters auf das engste verbunden ist. Mit einer letzten Vorstellung dieses Werkes am Vorabend der Zerstörung der Stadt Mannheim und damit auch des alten Theaters durch die verheerenden Bombenangriffe vom 5. und 6. September 1943 ging das alte Theater nämlich unter – mit einem „Freischütz“ erstand das Haus am Goetheplatz neu und wurde im Jahr 1957 feierlich wiedereröffnet.

In der Produktion des „Freischütz“ des Jahres 2013 übernimmt Armin Holz die Regie, der bedeutende Maler und Vertreter der Leipziger Schule, Matthias Weischer, wird das Bühnenbild besorgen, die musikalische Leitung liegt in den Händen des Ersten Kapellmeisters des NTM, Alois Seidlmeier.

Als zweite Opern-Premiere in der nächsten Spielzeit konnte Prof Kehr Carl Orffs Erfolgs-Stück „Carmina Burana“ als konzertante Aufführung ankündigen. Generalmusikdirektor Dan Ettinger, dessen Vertragsverlängerung um ein weiteres Jahr laut Klaus-Peter Kehr unmittelbar bevorsteht – Kehr: „weitere Anschlussverträge sind vom NTM gewünscht, aber noch offen“ - wird die Premiere am 22. November leiten.

Nach dem ersten großen „musikalischen Jubilar des Jahres 2013“, dem in den letzten Monaten auch in Mannheim gebührend gefeierten Richard Wagner, wird im Blickpunkt der neuen Spielzeit Giuseppe Verdi stehen, dessen 200. Geburtstag das NTM mit gleich zwei Premieren feiern wird. Am 14. Dezember wird die letzte Oper in der langen Reihe der Verdi'schen Meisterwerke, wird „Falstaff“ in Mannheim Premiere feiern. Regie führen wird dabei der Stuttgarter Christof Nel, der inzwischen zu den gefeiertsten Opernregissuren in Europa zählt – auch wenn er zuletzt vor dem übermächtigen Mannheimer „Ring“ „kapitulieren“ und Altmeister Achim Freyer Platz machen musste.

Mit „Stiffelio“, nach einem Libretto von Francesco Maria Piave, wird dann auch wieder Regula Gerber, die frühere Intendantin des NTM an die Stätte ihres langjährigen künstlerischen Scahffens zurückkehren und die für die Spielzeit 2011/12 geplante Regiearbeit zu Ende führen, die sie damals wegen ihrer schweren Erkrankung unterbrechen musste. Am 29. März 2014 wird diese eher selten gespielte, aber höchst qualitätvolle Oper in Mannheim Premiere feiern.

Mit „Die Liebe zu den drei Orangen“ von Sergei Prokofjew unter der musikalischen Leitung von Dan Ettinger in deutscher Sprache wird schon gut einen Monat vorher, am 14. Februar 2014, ein ganz außerordentliches vokales wie instrumentales Meisterwerk Premiere feiern.

„In der Stille der Nacht“ schließlich ist eine Musical-Revue über den König des Broadway, Cole Porter, betitelt - einen der bedeutendsten Songwriter seiner Zeit. Diese Revue wird am Nationaltheater in Mannheim am 27. April 2014 herauskommen.

Auch in der nächsten Spielzeit wird das NTM seine Reihe der Uraufführungen und Vergaben von Auftragskompositionen fortsetzen. Mit „Böse Geister“ von Adriana Hölszky, so stellte Prof. Kehr heraus, wird wieder die Stimme im Zentrum des musiktheatralen Schaffens der vielfach preisgekrönten Komponistin stehen. Das Werk nach dem gleichnamigen Roman von Fjodor Dostojewski wird seine Uraufführung am NTM in der Regie von Joachim Schlömer am 31. Mai 2014 erleben..

Vom 13. bis 20. Juli feiert der Mannheimer Mozartsommer sein fünftes Jubiläum: An den beiden Spielorten in Mannheim und Schwetzingen erwartet die Besucher wieder ein abwechslungsreiches und spektakuläres Programm, dessen Opernhöhepunkt die Neuproduktion von Mozarts früher Opera seria „Mitridate, re di Ponto“ in einer Inszenierung von Nicolas Brieger sein wird. Brieger ist dem Mannheimer Publikum noch mit seiner Inszenierung von Johann Christian Bachs „Amadis de Gaules“ in bester Erinnerung.

Die Höhepunkte des Programms der „Jungen Oper“ Mannheim stellte sodann die Intendantin des „Schnawwl“, Andrea Groenemeyer, vor. Herausragend hier die Uraufführung von „Mozarts geheime Reise“, ein musikalisches Roadmovie über eine nie unternommene, imaginäre Reise des Genies nach Moskau, in dem sich Mozarts bekannte und unbekannte Arien, Lieder und Kanons mit einem neuen Text von Ad de Bont verweben.

Mit den beiden mobilen Musiktheaterstücken „Der unsichtbare Vater“, nach dem gleichnamigen Kinderbuch von Amélie Fried, und der deutschsprachigen Erstaufführung von „Gold“ nach dem Märchen „Der Fischer und seine Frau“ der Brüder Grimm will die „Junge Oper“ ihre partizipativen Formate weiter ausbauen und Kinder und Jugendliche aktiv in die Stücke einbeziehen..

„Die Welt von hinten wie von vorne“ - so hat Schauspiel-Intendant Burkhard C. Kosminski die kommende Spielzeit am Schauspiel des NTM überschrieben - und so heißt auch das neue Stück von Felicia Zeller. Wer sind die Strippenzieher im Hintergrund? - Von welchen Gefühlen werden wir geleitet? In zahlreichen Auftragsstücken und Klassikern will das Schauspiel diesen Fragen nachgehen und verpflichtete dazu in der neuen Spielzeit gleich vier neue, renommierte Regisseure: Sebastian Schug, Ali M. Abdullah, Elmar Goerden und Krysztof Minkowski.

Den Saisonauftakt beim Schauspiel macht Peter Stamms Stück „Agnes“ nach dem 1998 erschienenen Erstlingswerk Stamms, das als Roman zum Bestseller wurde und in mehr als 20 Sprachen veröffentlicht wurde. „In den Westen“ ist eine weitere Uraufführung und ein Auftragswerk, das Thomas Arzt für das Nationaltheater Mannheim geschrieben hat. Poetisch spielt es mit den Klischees des Western und erzählt sprachmächtig über die Situation von 'Abgehängten in der Provinz'. Die Uraufführung von „Mao und ich“ von Ulrike Syha findet noch im Dezember 2013 statt. Mit „Hurenkinder - Schusterjungen“ von Marianna Salzmann bringt das Schauspiel eine Uraufführung in Kooperation mit der Hessischen Theaterakademie auf die Bühne. Die Reihe des zeitgenössischen Autorentheaters wird schließlich ergänzt und abgerundet durch Alistair McDowalls „Brilliant Adventures“ sowie einem neuen Stück von Philipp Löhle.

Der katalanische Regisseur Calixto Bieito widmet sich in der neuen Spielzeit wieder einem Klassiker und wird in einer gemeinsamen Produktion von Oper und Schauspiel Motive aus Shakespeares „Der Sturm“ mit Musik von Henry Purcells verbinden und mit einem Ensemble aus Schauspielern, Sängern und Instrumentalisten auf die Bühne bringen. Das konnte Ingoh Brux, Stellvertretender Schauspielintendant und Chefdramaturg des NTM, ankündigen.

Mit „Glasmenagerie“ von Tennessee Williams wird das Schauspiel sodann ein autobiographisches Stück über Jugend und Familie des Autors präsentierte, mit dem Williams 1945 ein großer Bühnenerfolg gelang. Hausregisseur Dominic Friedel inszeniert dann im Frühjahr 2014 in einem Doppelabend „Draußen vor der Tür“ von Wolfgang Borchert und „Die Ehe der Maria Braun“ von Rainer Werner Fassbinder. Der Krieg, und wie er die Menschen zusammenhält, stellt dabei die Klammer dar, die beide Teile des Abends verbindet.

Schließlich konnte Schauspiel-Intendant Burkhard C. Kosminski noch zwei ganz besondere Höhepunkte für das Schauspiel-Programm ankündigen: Nach „Baumeister Solness“, „Peer Gynt“ und „Nora oder Ein Puppenhaus“ wird er in der neuen Spielzeit mit „Die Wildente“ ein weiteres Stück von Henrik Ibsen auf den Spielplan heben und sich mit der Inszenierung von Anton Tschechows letztem Stück „Der Kirschgarten“ einen ganz persönlichen Wunsch erfüllen. Das Stück handelt von einer vergnügungssüchtigen Gesellschaft, die im Überfluss lebt und auch in Zeiten der Krise auf Luxus nicht verzichten will – wie beziehungsreich in unserer so „krisengschüttelten“ Zeit.

Die neue Hausautorin des NTM schließlich, Theresia Walser, die für das Mannheimer Haus bereits fünf Auftragswerke geschrieben hat - zuletzt die groteske Komödie „Ich bin wie ihr, ich liebe Äpfel“. In der neuen Spielzeit wird Theresia Walser im Rahmen der „Mannheimer Bürgerbühne“ auch einen „Schreibclub“ anbieten.

Vier neue Produktionen bringt auch das Kevin O'Day Ballett des NTM in seiner zwölften Spielzeit auf die Bühne: Für seine Opernhauspremiere „Isadora“, so konnten Kevin O'Day, Intandant für das Ballett am NTM und seine Ballett-Managerin Eva-Maria Steinel mitteilen, erhält die Compagnie zum ersten Mal Mittel der Bundeskulturstiftung, die mit dem „Tanzfonds Erbe“ zur Auseinandersetzung mit der deutschen Tanzgeschichte aufgerufen hat. In einem abendfüllenden Ballett wird Dominique Dumais im Februar 2014 in die Welt des frühen 20. Jahrhunderts eintauchen und sich mit der Tanzikone und Reformerin Isadora Duncan auseinandersetzen, die 1907 mit einer spektakulären Performance am Mannheimer Wasserturm die Bevölkerung in Atem hielt.

Einer anderen schillernden Persönlichkeit widmet sich Robert Glumbek mit der Eröffnungspremiere „Casanova“ im Oktober 2013. Die Lebensgeschichte des als Frauenheld und Kosmopolit bekannten Venezianers ist Ausgangspunkt für sein erstes abendfüllendes Stück am Nationaltheater Mannheim.Im Kammerspiel-Format setzt Kevin O'Day dann im Mai die Tradition von Ballettabenden mit Livemusik im Schauspielhaus fort und holt gemeinsam mit dem US-amerikanischen Komponisten John King unterschiedliche kammermusikalische Besetzungen auf die Bühne. Als letzte Premiere der Spielzeit schließlich folgt im Sommer die „Choreografische Werkstatt“, bei der Tänzerinnen und Tänzer des hauseigenen Ensembles eigene Stücke präsentieren.

"Was bestimmt mein Leben?" - so fragt der „Schnawwl“ in der Spielzeit 2013 / 2014 – und so fragte Andrea Gronemeyer bei der Presse-Vorstellung des neuen Spielzeitprogramms. Denn sein Leben selbst zu gestalten, scheint in einem Alltag der sozialen Anpassung besonders für Kinder und Jugendliche oft nicht möglich. Wovon sich leiten lassen? Von medialen Vorbildern, der Uhr, der Mode oder Facebook-Likes? In diesem Spielraum von Mitbestimmung und Selbstbestimmung bewegen sich die neuen Stücke für das junge Publikum. Mark Haddon / Simon Stephens „Supergute Tage“ erzählt den aufregenden Weg des Autisten Christopher vom Kind zum Jugendlichen - ein verkleidetes Mädchen stiftet in der Komödie um „die Zwillinge Leon und Leonie“ Verwirrung und in dem mit dem Jugendtheaterpreis des Landes Baden-Württemberg 2012 ausgezeichnetem Stück „Der Thaiboxer“ von Ad te Bont werden allzu enge Familienbande gesprengt. Der „Schnawwl“ erweitert in dieser Spielzeit auch seine Aktivitäten für Kinder in einer ersten Koproduktion mit dem Kevin O'Day Ballett.

In der zu Ende gehenden Spielzeit 2012/2013 entstand mit der Mannheimer Bürgerbühne ein neuartiges, spartenübergreifendes Format, das auf Anhieb in der Bevölkerung auf große Akzeptanz stieß. In der kommenden Spielzeit will nun die Mannheimer Bürgerbühne noch größer werden. Dazu erweitern alle Sparten des NTM ihr Angebot. Außerdem schließt sich die Bürgerbühne mit dem Jungen Nationaltheater zusammen, in dem in den letzten Jahren junge Menschen vielfältige Theaterspielerfahrungen sammeln konnten. Die erste Inszenierung der MBB in der Spielzeit 2013/2014 untersucht, welche Auswirkungen und Chancen in einem immer längeren und dabei immer gesünderen Lebens liegen oder aber liegen könnten. Lajos Talamonti lässt dazu in „Lust for Life“ drei Paare - jung, mittelalt und alt - mit und gegeneinander antreten.

Die zweite Inszenierung verlässt das Theater und geht hinaus auf eine besondere Bühne des Lebens: In „Hamlet“, einer Kooperation mit der Justizvollzugsanstalt Mannheim, untersuchen Gefangene gemeinsam die Geschichte des Dänenprinzen.

Schließlich wird es auch in der neuen Spielzeit wieder verschiedene Spielclubs geben, in denen Bürgerinnen und Bürger ab sieben Jahren einmal wöchentlich „die Welt, in der wir leben“, mit szenischen Mitteln erkunden können. In monatlichen Workshops zu unterschiedlichen Themen sind alle Bürger eingeladen, mit einzelnen Mitarbeitern und speziellen Bereichen des NTM in Kontakt zu kommen. Musiktheater-Workshops und Tanz-Workshops ergänzen dieses Angebot. Als besonderes Highlight gibt es in der kommenden Spielzeit schließlich auch einen Intendanten-Club, bei dem sich die fünf Intendanten des NTM über die Schulter blicken lassen.

Für alle das beginnt der Kartenvorverkauf an den bekannten Vorverkaufsstellen bereits am 15. Juli. Foto: gc

Lesen Sie hierzu auch einen EINWURF von Gerhard Cantzler

15.05.2013


Einwurf

Nationaltheater Mannheim auch in der neuen Spielzeit 2013/14 weithin ausstrahlender kultureller Leuchtturm in der Metropolregion Rhein-Neckar.

Von Gerhard Cantzler

34 vielversprechende Premieren - dazu 70 Wiederaufnahmen bewährter Stücke quer durch alle Sparten – das Nationaltheater Mannheim erweist sich auch in seiner 235. Spielzeit einmal mehr als unangefochtenerkultuureller Leuchtturm in der Metropolregion Rhein-Neckar. Erstmals hat jetzt ein fünfköpfiges Intendanten-Team für den jetzt vorgelegten Spielplan verantwortlich gezeichnet - für ein Programm, das durch Spotzenproduktionen ebenso überzeugt wie durch sein Bemühen, in die Breite zu wirken. Theaterbegeisterte Laien auf Bürgerbühne und Schnawwl verbinden sich hochambitioniert mit den Spitzenkräften in Oper, Schauspiel und Ballett und finden so neue Zugänge zu einem Metier, von dem es noch vor wenigen Jahren angstvoll hieß, die Jugend sei für das Thearer weitgehend verloren.

Nein, das NTM und seine Verantwortlichen zeigen mit ihrem Spielzeitprogramm exemplarisch, wie mit neuen Ansätzen verloren gegangenes Terrain zurückgewonnen werden kann und wie auf diese Weise die oft genug mit dem Rubrum der „elitären Kunst für wenige“ abgestempelte Spitzenkunst mit der Breitenwirkung „des Theaters für alle“ versöhnt werden kann. Hier zwischen „Spitze“ und „Breite“ die rechte Balance zu finden, das wird die eigentliche Herausforderung für die neue „Fünferbande“ im NTM sein, in der sich die bisher in den Direktionen versammelte Kompetenz bündelt – der jetzt vorgelegte Spielplan gibt hier Anlass zu höchsten Erwartungen.

Bleibt die Eigenverantwortung des Publikums, dieses einzigartige Angebot, von dem man in vielen anderen Städten nur „träumen“ kann, aktiv anzunehmen – die zahlreichen Vorstellungen zu besuchen - und vor allem auch die unvergleichlichen Möglichkeiten zum „Mitmachen“ zu nutzen

Und noch eines: Unternehmen, Stiftungen und Privatpersonen, die sich zur Förderung der Kunst am Mannheimer Goetheplatz bekennen – und sie tragen auch zur Finanzierung des jetzt vorgelegten Spielzeit-Programms einen wahrlich stattlichen Anteil bei - sie leisten damit einen unmittelbaren und nicht hoch genug zu schätzenden Beitrag, die wertvollsten Teile unseres kulturellen Erbes, die für das „Menschliche in unserer Gesellschaft“ stehen, auch in Zeiten klammer öffentlicher Kassen in eine „gute“ Zukunft hinüberzuretten. Und dafür sollte man ihnen statt Neid und Kritik auch einmal öffentlichen Dank abstatten.

Szenen aus Goethes Faust (konzertante Aufführung) von Robert Schumann

Premiere am 15. Mai, 19.30 Uhr, Opernhaus

Das Leben von Faust, der nach Unsterblichkeit zunächst in irdischem Wissen und Magie (Faust I), dann in größter Schönheit und Tatkraft (Faust II) strebt, spiegelt sich im Lebenswerk Goethes, der über 50 Jahre an seinem Faust arbeitete. 1831 vollendete er das Werk, nicht ohne kurz darauf erneut daran zu feilen. Ergriffen von der »sublimen Poesie« der zweiteiligen Tragödie hat auch Schumann fast ein Jahrzehnt mit dem Stoff gerungen. Das mystisch religiöse Finale »Fausts Verklärung« komponierte er 1844 als eigenständiges Werk. 1850 ergänzte er es um Kernfragmente aus dem ersten Teil sowie eine Kombination der Eingangsszene von Faust II mit den Szenen über seinen Fall und Tod und fügte 1853 die Ouvertüre hinzu, welche zu den letzten Werken Schumanns vor Ausbruch seiner geistigen Umnachtung zählt. Ursprünglich als Oper, dann als Oratorium geplant und schließlich unter die Beschreibung Szenen aus Goethes Faust gestellt, fand die Uraufführung posthum in Köln statt.
Ob beabsichtigte oder durch den Tod des Komponisten bedingte Fragmentierung – bei den Szenen aus Goethes Faust handelt es sich um ein heterogenes Werk, in dem die goetheschen Szenen wie kurze Erinnerungsbilder aufscheinen. Eine Einheit stellt die Musik her, die über harmonische und thematische Verbindungen aus der offenen Szenenreihung ein Drama mit tragischen und lyrischen Elementen macht. Von der düsteren Ouvertüre über die dramatische Szene im Dom zum verklärten Schluss spannt Schumann eine vielgestaltige musikalische Welt, die Elemente des Lieds, der Oper, des Oratoriums und der Kirchenmusik vereint, und schuf damit eines der Schlüsselwerke der Romantik.
Die Szenen aus Goethes Faust werden interpretiert von Solisten, dem Opernchor, Extra-Chor und Kinderchor des Nationaltheaters, die gemeinsam mit der Philharmonie Baden-Baden musizieren. Der traditionsreiche Klangkörper ist in dieser Spielzeit Gastorchester am Nationaltheater.

Musikalische Leitung Joseph Trafton – Chor Tilman Michael - Kinderchor Anke-Christine Kober – Dramaturgie Elena Garcia-Fernandez

Mit Katharina Göres/Eunju Kwon, Astrid Kessler/Cornelia Ptassek, Evelyn Krahe, Anne-Theresa Møller/Marie-Belle Sandis/Andrea Szántó; Thomas Berau/Lars Møller, Bryan Boyce, Szabolcs Brickner, Sung Ha/Marko Špehar u. a.

In Kooperation mit der Philharmonie Baden-Baden.

Wir danken der Anneliese Rothenberger Stiftung für die Unterstützung beim Engagement von Eunju Kwon.

www.nationaltheater-mannheim.de Nationaltheater Mannheim, Presse

08.05.2013


DER IDIOT von Mieczysław Weinberg

Uraufführung am 9. Mai, 19.00 Uhr, Opernhaus
Einführungsmatinée am 28. April, 11.00 Uhr, Theatercafé

Aus Anlass der Uraufführung Der Idiot  von Mieczyslaw Weinberg gibt es am 28. April um 11.00 Uhr eine Einführungsmatinée mit den Mitgliedern des Produktionsteams. Der Idiot  in der Regie von Regula Gerber feiert am 9. Mai Premiere im Opernhaus. Regula Gerber war bis 2012 Generalintendantin am Nationaltheater Mannheim, wo sie zuletzt u.a. Tschaikowskis Eugen Onegin und Puccinis Turandot inszenierte.

Der junge und vermeintlich mittellose Fürst Myschkin leidet an Epilepsie. Nachdem er fünf Jahre in der Schweiz behandelt wurde, kehrt er in seine Heimat Russland zurück. Im Zug nach St. Petersburg trifft er auf den reichen Rogoschin: Der Mann ist von einer dunklen Leidenschaft für Nastassja getrieben, die in der Stadt als begehrte Mätresse gilt. Der naiv an das Gute im Menschen glaubende Fürst, der als eine Art russischer Don Quichotte gezeichnet ist, verfällt Nastassja ebenfalls und will sie retten. Zwischen ihr und der jungen Aglaja wird er selbst Teil eines Geflechts von materiellen und sexuellen Abhängigkeiten, von Verletzungen, Besessenheit und Beziehungsunfähigkeit, das schließlich mit Rogoschins Mord an Nastassja endet. An ihrer Leiche halten der Mörder und Myschkin einander in den Armen.

Aus Fjodor Dostojewskis weit ausgreifendem Roman hat der Komponist Mieczysław Weinberg (1919 – 1996) im Jahr 1986 ein stringentes, farbenreiches und packendes Musikdrama geschaffen, das nun postum endlich am Nationaltheater Mannheim seine Uraufführung feiern darf. Darin bringt Fürst Myschkin, der aufgrund seiner Krankheit und seines unbefangenen Wesens in den Augen der konventionellen Gesellschaft als »Idiot« erscheint, durch seine kindliche Aufrichtigkeit immer wieder deren Fassade ins Wanken. Die Inszenierung von Regula Gerber spielt im wandelbaren Bühnenraum von Stefan Mayer mit dem atemraubenden Oszillieren zwischen Wahn und Wirklichkeit.

Wir danken der Stiftung Nationaltheater Mannheim für die Unterstützung beim Engagement von Tamara Banjesević und Thomas Sanderling.

Musikalische Leitung: Thomas Sanderling – Inszenierung: Regula Gerber - Bühne: Stefan Mayer – Kostüme: Falk Bauer – Choreografische Mitarbeit: Luches Huddleston Jr. – Dramaturgie: Oliver Binder – Chor: Tilman Michael

Fürst Lew Nikolajewitsch Myschkin: Dmitry Golovnin/Juhan Tralla - Nastassja Filippowna Baraschkowa: Ludmila Slepneva - Parfjon Semjonowitsch Rogoschin: Steven Scheschareg - Lukjan Timofejewitsch Lebedjew: Lars Møller - Iwan Fjodorowitsch Jepantschin: Alexander Vassiliev - Jelisaweta Prokofjewna Jepantschina: Elzbieta Ardam - Aglaja: Anne-Theresa Møller - Alexandra: Tamara Banjesević/Cornelia Ptassek - Adelaida: Diana Matthes  - Gawrila Ardalionowitsch Iwolgin (Ganja): Uwe Eikötter - Warwara (Warja): Katharina Göres/Tatjana Rjasanova - Afanassi Iwanowitsch Tozkij: Bryan Boyce - Totschilnik (hinter der Bühne): Robert Schwarts

www.nationaltheater-mannheim.de; Kartentelefon: 0621 – 16 80 150 Nationaltheater Mannheim, Presse

25.04.2013


Festlicher Opernabend - Parsifal von Richard Wagner

Am 20. April, 17.00 Uhr, Opernhaus

Wagners „Opus ultimum“ zieht bis heute das Publikum in seinen Bann, die Parsifal-Vorstellung an den Karfreitagen sind seit Jahren immer ausverkauft. Am 20. April ist die Inszenierung von Hans Schüler als Festlicher Opernabend mit Evelyn Herlitzius (Kundry) und Stephen Milling (Gurnemanz) zu erleben.

Evelyn Herlitzius debütierte 1997 an der Sächsischen Staatsoper Dresden, wo sie sich viele große Partien ihres Fachs erarbeitete. Von Dresden aus entfaltete sie ihre internationale Karriere und gastierte u. a. an der Wiener Staatsoper, am La Monnaie in Brüssel sowie bei den Bayreuther Festspielen. 2002 wurde sie zur Kammersängerin ernannt. Sie ist Trägerin des Christel-Goltz-Preises und des Deutschen Theaterpreises Faust.

Stephen Milling etablierte sich international mit Debüts u. a. an der Mailänder Scala. Den Gurnemanz (Parsifal) verkörperte er unter Sir Simon Rattle an der Wiener Staatsoper, unter Manfred Honeck an der Oper Stuttgart, unter Christian Thielemann in Wien sowie unter Lorin Maazel in Valencia und wird in dieser Partie künftig auch an der Bayerischen Staatsoper und der Royal Danish Opera zu erleben sein.

Musikalische Leitung: Alois Seidlmeier – Inszenierung: Hans Schüler – Bühne: Paul Walter – Kostüme: Gerda Schulte – Chor: Tilman Michael

Amfortas: Thomas Berau – Titurel: Mihail Mihaylov – Gurnemanz: Stephen Milling – Parsifal: Istvan Kovacshazi – Klingsor: Karsten Mewes – Kundry: Evelyn Herlitzius - 1. Gralsritter: Markus Graßmann - 2. Gralsritter: Radu Cojocariu - Vier Knappen: Astrid Kessler/ Andrea Szántó/Uwe Eikötter/Benedikt Nawrath - Blumenmädchen: Astrid Kessler/Cornelia Ptassek/Anne-Theresa Møller - Blumenmädchen: Iris Kupke/Katharina Göres/Marie-Belle Sandis - Stimme aus der Höhe: Andrea Szántó

die nächste Vorstellung: 19. Mai (Pfingstsonntag) www.nationaltheater-mannheim.de; Kartentelefon: 0621 – 16 80 150

Nationaltheater Mannheim, Presse

09.04.2013


Überzeugend-schlüssige Inszenierung und eindrucksvolle sängerische Ensembleleistung

Zum 200. Geburtstag von Giuseppe Verdi präsentiert die Mannheimer Oper glänzende Neuproduktion des „Don Carlo“

Von Gerhard Cantzler

Mannheim- Mit einer überzeugend-schlüssigen Inszenierung und einer beeindruckenden sängerischen Ensembleleistung stellte an diesem Wochenende das Opernhaus des Mannheimer Nationaltheaters mit seiner Neuproduktion des Schiller'schen Freundschafts- und Freiheits-Epos „Don Carlos“ in der musikalisch-dramatischen Fassung von Giuseppe Verdi in vier Akten zum 200. Geburtstag des Komponisten einmal mehr seine hohe „Verdi-Kompetenz“ unter Beweis. Jens-Daniel Herzog, zu Beginn des neuen Jahrhunderts für sechs Jahre lang Schauspieldirektor am Mannheimer Nationaltheater und in dieser Zeit auch als Regisseur mehrerer Mozart-Opern hervorgetreten, schlug mit seiner Lesart des „Don Carlo“ einen kühnen Bogen von der düster-erstarrten Zeit Kaiser Karls V. in eine schrille Moderne - sein Bühnenbildner und Ausstatter Matthias Neidhardt und die Kostümbildnerin Verena Polkowski unterstrichen dies noch mit einem gewagten Mix an Versatzstücken und Kostümen - von den für das strenge spanische Hofzeremoniell stehenden Gewändern des 16. Jahrhunderts hin zu der zeitgenössischen „Konfektion“ der Chargen, die sich zu allen Zeiten so oder so ähnlich anzupassen in der Lage waren.

Früher gegen heute – Erstarrung gegen Anpassung – Hass gegen Liebe - Freundschaft gegen Verrat – Freiheit gegen Unterdrückung - das scheinen die Begriffspaare, die Gegenpole zu sein, zwischen denen sich Jens-Daniel Herzog mit seiner Interpretation des „Carlo“ bewegt. Szenen dazwischen, deren Notwendigkeit sich nicht immer erschließen, zum Beispiel als König Philipp in einer gewagten Metapher auf das letzte Abendmahl seine zwölf(!) Offiziere um sich schart, die sich dann in einer Art Massenselbstmord selbst aus dem Leben schießen. Gewalt und Diktatur sind halt überall – überall und zu allen Zeiten - bei dem gestrengen König Philipp ebenso wie in der Diktatur des spanischen „Caudillo“ Francesco Franco, an dessen US-gestützte Untaten die lackierten Stahlhelme seiner Wachen wohl erinnern sollen.

Fragwürdig auch die Sinnhaftigkeit eines bonbonfarbenen, aufblasbaren Swiming-Pools auf der Bühne, von Feuerlöschern in dem Ambiente aus Klassizismus und Renaissance.

Absolut gelungen, ja zwingend dagegen: Die Personenführung, die Interaktion zwischen den Akteuren, die sich in einem endlosen Taumel aus Intrigen, Leidenschaft und Hass ihrem unvermeidlichen Untergang entgegen drehen.

Als sich der Vorhang öffnet, blickt der Betrachter auf den Katafalk von Kaiser Karl V., dessen Sarg die Düsternis eines Jahrhunderte währenden – manche sagen: eines bis heute andauernden – Zeitalters der Unterdrückung ankündigt. Das Zeremoniell lässt keine Gefühle zu, Staat und König unterdrücken die Untertanen nicht aus Lust, sondern aus Staatsräson – und selnst der König steht unter dem Vorherrschaftsanspruch der Kirche – und leidet daran. Eine Kirche, die nach außen hin die Gnadenbotschaft verkündet und die nach innen Unbarmherzigkeit und Härte exekutiert. Was gilt ein Leben, wenn die Stabilität des System ins Wanken zu geraten droht? Armer König, der es nur ein einziges Mal wagt, sich zu fragen, wie lange er diese Unterdrückung noch ertragen muss.

Als nach vier Akten der Vorhang fällt, sind die Zuschauer dreieinhalb Stunden lang Zeugen menschlicher Abgründe geworden, aus denen der edle Freundesdienst des Rodrigo, Marquis von Posa wie ein glänzender Stern am ansonsten schwarzen Herrschaftshimmel herab leuchtet. In dem großen Duett im ersten Akt bereits angekündigt, bewahrt er Carlo die Treue bis in den Tod, opfert sich für ihn, damit er sein Befreiungswerk in Flandern vollenden kann.“Geben Sie Gedankenfreiheit, Sire !“

Als der Vorhang fällt, sind wir wieder am Ausgangspunkt angelangt – schließt sich der Kreis: Dort, wo der Katafalk des Kaisers stand, ist jetzt der tote Freund ausgestellt als bitter-ironische Mahnung für die Freiheit.

Musikalisch war dieser Abend einmal mehr die glanzvolle Manifestation einer gelungenen, langfristig angelegten Personalpolitik von Opernzirektor Klaus-Peter Kehr, der sich seit Jahren erfolgreich darum bemüht, ein Ensemble Zusammen zu stellen, das den besonderen Ansprüchen des Hauses und seinen thematischen Schwerpunkten gerecht wird. Das Premierenpublikum erlebte an diesem Abend eine Ensembleleistung auf allerhöchstem Niveau, die es schwer macht, einzelne Sängerinnen und Sänger über die anderen herauszuheben. Das begann mit dem geradezu sensationellen koreanischen Bassisten Sung-Heon Ha in der Rolle des König Philipp II., der mit seiner in bester italienischer Manier „schwarz“ timbrierten Stimme und seinen durch die hochgewachsene schlanke körperliche Gestalt noch zusätzlich in die Rolle gelegten Eindruck der Erstarrung die Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit des altersmüden Königs in tief bewegender Weise auf die Bühne brachte - auch wenn man sich seine große Arie am Beginn des 3. Aktes durchaus noch etwas nachdenklicher – will sagen langsamer -vorstellen könnte.

Und da war die absolut überzeugende hochdramatische Galina Shesterneva als Elisabette, die an beste Traditionen in ihrem Fach und ihrer Partie anknüpfen konnte. Da waren aber auch Heike Wessels als Prinzessin Eboli, die sängerisch und spielerisch ebenso brillieren konnte wie Jorge Lagunes in der zentralen Rolle des Rodrigo. Schade nur, dass der sich in dem kämpferischen „Schlüssel-Duett“ im ersten Akt von dem in ewiger Freundestreue mit ihm verbundenen Carlo etwas zum „Überdrehen“ verleiten ließ. Der amerikanische Tenor Roy Cornelius Smith, der die Partie des Don Carlo übernommen hatte, präsentierte sich mit glanzvollen Spitzentönen, tat sich aber – zumindest im ersten Teil der Oper – beim Registerwechsel von der mittleren in die obere Lage etwas schwer und wirkte etwas kehlig belegt – eine kurzzeitige Indisposition wohl nur, denn von seinen früheren, stets gefeierten Auftritten z.B. in der Titelpartie des „Andrea Chenier“ bei den Bregenzer Festspielen, sind ähnliche Probleme nicht bekannt. Auch fand Smith nach der Pause und insbesondere im Schlussakt immer mehr zu seinen wahren Qualitäten. Fazit hierzu: Auch ein Tenor ist nur ein Mensch und die menschliche Stimme ist halt das empfindlichste Instrument von allen – abhängig von so vielen äußeren und inneren Einflüssen.

Aber auch sonst ist diese Oper glänzend besetzt: Thomas Jesatko als Großinquisitor, mit im Wortsinne „gnadenlos“ durchschlagskräftige Stimme, Verkörperung der das weltliche Königtum am Ende doch dominierenden geistlichen Gewalt. „Wie lange muss der König noch die (Über)macht der Kirche erdulden?“ fragt der König resignierend – und fügt sich in das Unabänderliche.

Und selbst die vermeintlichen Nebenrollen waren mit Kyung-Rak Jeong als Graf Lerma, Bryan Boyce als Mönch und Cornelia Ptassek als „Stimme“ noch vorzüglich und nahtlos in das Ensemble passend besetzt.

Wer wie die Mannheimer Oper über ein so durchgängig überragendes Ensemble verfügt, der braucht sich vor kaum einem anderen Opernhaus in Mitteleuropa zu verstecken. Bestens vorbereitet und mit „süffigem Verdi-Sound“ auch der Mannheimer Opernchor unter der Leitung von Tilman Michael.

Bleibt schließlich noch das Orchester, das man sich manchmal etwas differenzierter, weniger vordergründig, weniger laut und dafür etwas geheimnisvoller gewünscht hätte.

Und dabei hatte es Alois Seidlmeier am Pult des Nationaltheater-Orchesters mit seinen Sängerinnen und Sängern auf der Bühne doch eigentlich sehr einfach – sie folgten seiner Führung aufmerksam und bereitwillig – und interagierten im übrigen in wunderbarer Geschlossenheit im Ensemble.

Der Mannheimer „Don Carlo“ - erneut eine herausragende Produktion, zu der man dem Haus und seinem ebenso großzügigen wie kunstsinnigen Sponsor, einem Mannheimer Spezialöl-Hersteller, nur gratulieren kann. Es lohnt sich einmal mehr, nach Mannheim zu fahren und diese Produktion zu sehen. Foto: ntm

05.02.2013


Verdi's „Maskenball“ in Mannheim: Ein glanzvolles Fest der Stimmen

NTM-Ensemble-Mitglieder auf Augenhöhe mit den Weltstars

von Gerhard Cantzler

Endlich einmal wieder durfte es primär um das gehen, was bei der Würdigung neuer Operninszenierungen oft genug viel zu kurz kommt: Die Qualität der Stimmen und die Fähigkeit der Sängerinnen und Sänger, die ihnen anvertrauten Partien überzeugend über die Rampe zu bringen. Denn die an diesem Abend präsentierte Sicht dieses Stoffes – Libretti sind bekanntlich bei Verdi ohendies in sich nicht immer konsistent und schlüssig – diese Sicht ist nicht neu: Denn seit der Premiere dieser Produktion am 13. April 2000, wurde sie bereits 46 mal in unterschiedlichen Besetzungen dargeboten.

Bei dem Festlichen Opernabend mit Verdi's „Maskenball“, mit dem das Mannheimer Nationaltheater am Sonntag zugleich auch sein begeistertes und treues Publikum auf das Jubiläumsjahr zum 200. Geburtstag des großen italienischen Operngenies einstimmte, passte musikalisch einfach alles: Drei absolute Weltstars – der mexikanische Ausnahmetenor Ramon Vargas als König Gustavo – sängerisch wie immer „on top“, in seinen Bewegungsabläufen allerdings mitunter etwas übermotiviert und hektisch - der italienische Bassbariton Franco Vassallo in der Rolle des sich vom besten Freund des Königs zu seinem erbittertsten Feind wandelnden Renato Anckerström - mit überzeugender stimmlicher wie darstellerischer Präsenz - sowie die US-amerikanische Mezzosopranistin Marianne Cornetti in der Partie der Wahrsagerin und Hexe Ulrica Arvedson mit eindrucksvollem stimmlichen Material – jeder für sich ein überwältigendes sängerisches Ereignis.

Dazu, gleichrangig und auf Augenhöhe mit den großen „Stars“, die Ensemblemitglieder des NTM, die Sopranistin Ludmilla Slepneva als wandlungsfähig-überzeugende Amelia dieser Prdoduktion, Katharina Göres als spielerisch leicht agierende(r), neckische(r) Page Oscar, Lars Moeller als Cristiano mit kernig-profundem Bass, aber auch die beiden „Granden“, Bryan Boyce als Graf Horn und Radu Cojocariu als Graf Ribbing. Und selbst die „kleinen“ Partien“, der Diener Amelias und ein Richter, von Jun-Ho Lee und David Lee, überzeugend dargestellt, trugen nachhaltig zu der Gesamtleistung dieses Abends bei.

Der US-amerikanischen Dirigent Joseph Trafton - bereits in der zweiten Spielzeit als Erster koordinierender Kapellmeister am Nationaltheater Mannheim engagiert, wo er u. a. die Wiederaufnahmen von „La Gioconda“, „La Bohème“, „My fair lady“, „Carmen“, „Macbeth“ und „Montezuma – Fallender Adler“ dirigiert und wo er vor Jahresfrist auch die musikalische Leitung der Neuproduktion von „Lucia di Lammermoor“ übernommen hatte – führte das Verdi-erprobte NTM-Orchester sicher durch die anspruchsvolle Partitur, überzeugte schon im Vorspiel mit durchsichtig-klaren Piani, ließ Instrumentalsoli wie dem Cello im dritten Akt ausreichend Zeit und Raum zum Aufblühen und motivierte sein Orchester im Tutti zu süffigen „Klang-Gebirgen“ - „Verdi at its very best“ eben – wie von den „Mannheimern“ so oft erlebt..

Dazu der von Tilam Michael einmal mehr bestens vorbereitete Chor des NTM, intonationssicher, standfest-stabil und dennoch von großer Beweglichkeit.

Alles in allem also wieder ein prachtvoller Opernabend, eine vorzügliche Ensembleleistung, die sich würdig in die lange Reihe denkwürdiger Aufführungen in dem traditionsreichen Mannheimer Haus am Ring einfügt– ein Abend, wie er zum guten Rauf des Hauses weit über die Grenzen der Region hinaus beiträgt.. Foto: NTM (Inszenierungsbilder)

14.01.2013


Einladung zum Festival „Augenblick mal! 2013“

„Der Junge mit dem Koffer“ ist eingeladen zum nationalen Festival des Theaters für junges Publikum, 23. bis 28. April 2013 in Berlin.

Die Auswahl steht! Die internationale Koproduktion „Der Junge mit dem Koffer“ von Schnawwl, Theater für junges Publikum am Nationaltheater Mannheim, und Ranga Shankara Theater, Bangalore (Indien) ist 2013 zum Festival „Augenblick mal!“, dem 12. Deutschen Kinder- und Jugendtheatertreffen, nach Berlin eingeladen worden.

Sechs Kuratorinnen und Kuratoren haben über die Einladungen für das Programm der nationalen Biennale des deutschen Kinder- und Jugendtheaters entschieden. Die zehn eingeladenen, künstlerisch herausragenden Inszenierungen aus ganz Deutschland wurden aus 200 Vorschlägen der Theater ausgewählt und werden vom 23. bis zum 28. April 2013 in Berlin präsentiert. „Dieses Programm steht stellvertretend für das künstlerisch selbstbewusste Kinder- und Jugendtheater in Deutschland, das national und international koproduziert, das ungewöhnliche künstlerische Ausdrucksformen entdeckt und ausprobiert und das mit seinen Themen und Stoffen hautnah an der Lebenswirklichkeit der jungen Zuschauer dran ist.“, kommentiert Dr. Gerd Taube, Künstlerischer Leiter des Festivals, die Auswahl von je fünf Inszenierungen für Kinder von 2 bis 12 Jahren und für Jugendliche ab 13 Jahren.

Auch die Freude bei Schnawwl Direktorin und Regisseurin des Stücks Andrea Gronemeyer ist groß: „Wir sind stolz, diese besondere Inszenierung, in der die Kraft der indischen Theaternation ebenso zu erleben ist wie die hohe Entwicklung der Kunst für ein junges Publikum in Deutschland, einem internationalen Fachpublikum zu präsentieren. Besonders freuen wir uns aber, durch diese Einladung noch viele Mannheimer und Berliner Kinder mit auf die gefährliche Reise eines jungen Flüchtlings aus einem Kriegsgebiet nach Deutschland zu nehmen. Der Junge mit dem Koffer lebt weiter!“

Copyright: Christian Kleiner www.nationaltheater-mannheim.de www.schnawwl.de

Schnawwl & Junge Oper - Theater für junges Publikum am Nationaltheater Mannheim, Presse

15.11.2012


Siegfried von Richard Wagner

ZWEITER TAG DES BÜHNENFESTSPIELS Premiere am 1. Dezember, 17.00 Uhr, Opernhaus

Der Schwerpunkt in der Oper liegt in der aktuellen Spielzeit 2012/2013 auf dem Neuen Mannheimer Ring, der zu Richard Wagners 200. Geburtstag fertig gestellt sein wird. Der Neue Mannheimer Ring entsteht in einem künstlerischen Prozess, in dem der Regisseur, Bühnen- und Kostümbildner und Maler Achim Freyer die korrespondierenden szenischen Antworten auf das Werk Wagners sucht. In seiner eindringlichen Bildsprache schafft Freyer Raum für eine einzigartige Verknüpfung von Musik und Bühne, womit ein Gesamtkunstwerk entsteht, wie es Wagner in seinen Schriften immer wieder gefordert hat. Mit Das Rheingold und Die Walküre hat das NTM in der vergangenen Spielzeit die Tetralogie begonnen. Am 1. Dezember feiert Siegfried Premiere im Opernhaus, bevor am 22. März 2013 der Ring mit Götterdämmerung seinen Abschluss findet.

Wagner hatte den dritten Teil seiner Nibelungen-Tetralogie als »heroisches Lustspiel« über den jungen Siegfried konzipiert und ihn der Heldenoper Siegfrieds Tod (der späteren Götterdämmerung) vorangestellt. Die Komposition des Siegfried indes zeichnet eine entstehungsgeschichtliche und musikalische Zäsur, die den ganzen Zyklus betrifft. Sie wurde 1857 bis 1864 für sieben Jahre unterbrochen, und neben dem biografischen Wandel des Komponisten vom exilierten Revolutionär zum Günstling des bayerischen Königs ist ihr die Entstehung zweier weiterer Werke eingeschrieben: Wagner komponierte während dieser Unterbrechung Tristan und Isolde und Die Meistersinger von Nürnberg, deren musikalische Entwicklungen auch in die weitere Komposition der Tetralogie Eingang fanden.

Siegmunds und Sieglindes Sohn Siegfried wird von Alberichs Bruder Mime aufgezogen. Er erzählt Siegfried, dass seine Mutter bei seiner Geburt gestorben sei. Mime hofft, dass Siegfried Fafner töten wird, der in Drachengestalt den Nibelungenhort, die Tarnkappe und den Ring bewacht, und ihm so die Macht des Rings verschafft. Er vermag es allerdings nicht, für Siegfried aus den Stücken von Siegmunds Schwert Nothung eine neue Waffe zu schmieden. Siegfried selbst gelingt es, weil er nicht versucht, die alten Teile zusammenzuschweißen, sondern sie einschmilzt und ein neues Schwert gießt. Er erschlägt den Drachen und Mime, der ihm nach dem Leben trachtet, und zerstört Wotans Speer. Als »furchtloser Held«, unabhängig, gewaltbereit und naiv zugleich, erweckt er die schlafende Brünnhilde und lernt mit der Liebe das Fürchten.

Musikalische Leitung: Dan Ettinger - Inszenierung/Bühne/Kostüm: Achim Freyer -
Mitarbeit Regie: Sebastian Bauer / Tilman Hecker - Mitarbeit Bühne und Kostüme: Petra Weikert – Dramaturgie: Tilman Hecker / Klaus-Peter Kehr

mit Judith Németh (Brünnhilde) - Edna Prochnik (Erda) - Antje Bitterlich / Katharina Göres (Waldvogel) - Jürgen Müller (Siegfried) - Uwe Eikötter (Mime) - Thomas Jesatko / Karsten Mewes (Alberich) - Sung-Heon Ha (Fafner) - Thomas Jesatko / Karsten Mewes (Wanderer)

B-Premiere am 9. Dezember um 17.00 Uhr im Opernhaus

Einführungsmatinee zur Premiere Siegfried: 25. November, 11.00 Uhr, Theatercafe

Zyklische Aufführungen des Ring des Nibelungen:

22. Mai, 25. Mai, 31. Mai, 2. Juni 2013

7. Juni, 8. Juni, 14. Juni, 16. Juni 2013

28. Juni, 30. Juni, 4. Juli, 7. Juli 2013

www.nationaltheater-mannheim.de; Kartentelefon: 0621 – 16 80 150 Nationaltheater Mannheim, Presse

14.11.2012


Einer und Eine (UA) von Martin Heckmanns

Premiere am 15. November, 20.00 Uhr, Studio

Martin Heckmanns, geboren 1971, studierte Komparatistik, Geschichte und Philosophie und lebt als Autor in Berlin. Mit Schieß doch, Kaufhaus! wurde er in der »Theater heute«- Kritikerumfrage zum Nachwuchsautor des Jahres 2002 gewählt und gewann bei den Mülheimer Theatertagen 2003 für Schieß doch, Kaufhaus! und 2004 für Kränk den Publikumspreis. Einer und Eine ist ein Auftragswerk für das Nationaltheater. Es inszeniert der neue Hausregisseur Dominic Friedel. Am 10. November wird er beim ersten Autorentreff dieser Spielzeit mit dem Autor Martin Heckmanns über sein Stück Einer und Eine sprechen.

Grete und Jakob sind Geisteswissenschaftler in prekären Beschäftigungsverhält­nissen und beschäftigen sich in ihrer Arbeit mit Liebeslyrik und den gesellschaftli­chen Konstruktionen des Begehrens. Vom real existierenden Liebes­markt haben sich beide enttäuscht und ernüchtert abgewendet zugunsten der Theorie. Es ist ihnen zunehmend unwahrscheinlich geworden, dass sie selbst noch einmal betroffen sein könnten von einem Gefühl der emotionalen Überwältigung. Auch deshalb reagieren sie unbeholfen und scheu, als sie einander eines Tages im Supermarkt begegnen und verzaubern vor dem Kühlregal. Dass ihre Annäherung wenig gemein hat mit den Erzählungen der Liebe, die sie aus ihrer Arbeit kennen, lässt sie an ihren Gefühlen zweifeln. Aber nach stockenden Anfängen beginnen Grete und Jakob ihr Miteinander zu verteidigen gegen die Gesellschaft des Spektakels und ihre Leistungsansprüche. Sie kämpfen für ihre eigene Form der brüchigen Zuneigung, der sie keinen Namen geben wollen und schwanken dabei zwischen Hingerissenheit und ironischer Distanz. Begleitet, gestört und herausgefordert werden sie auf ihrem Weg von den üblichen Spielverderbern: von Arbeitgebern, Doktorvätern, Ex-Freunden, von Super­marktverkäufern und vom Internet …

Inszenierung: Dominic Friedel - Bühne und Kostüme: Karoline Bierner – Dramaturgie: Ingoh Brux

mit Sabine Fürst, Katharina Hauter; Martin Aselmann, Thorsten Danner

die nächste Vorstellung: 18. November, 20.00 Uhr, Studio

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31.10.2012


Krankheitsfall im Schauspielensemble:

Mutter Courage wird am 3. November mit Ragna Pitoll besetzt

Wenige Tage vor der Premiere Mutter Courage und ihre Kinder von Bertolt Brecht ist die Schauspielerin Almut Henkel, die in der Hauptrolle besetzt ist, erkrankt und wird für mehrere Wochen ausfallen.

Um die Vorstellung am 3. November dennoch halten zu können, wird Ensemblemitglied Ragna Pitoll die Partie der Mutter Courage kurzfristig übernehmen. Bis zur Genesung Almut Henkels werden die geplanten Vorstellungen ( 3., 8., 24. November, 10. Dezember 2012) als Voraufführungen gespielt. Die Premiere des Stücks wird am 30. Dezember mit Almut Henkel stattfinden, die damit ihre Jubiläumsrolle zu ihrem 25jährigen Bühnenjubiläum feiern wird.

Um eine Probe in der Neubesetzung leisten zu können, muss die Voraufführung am 2. November leider entfallen. Die Vorstellung Das Leben ein Traum am 1. November muss ebenfalls entfallen. www.nationaltheater-mannheim.de; Kartentelefon: 0621 – 16 80 150

Mutter Courage und ihre Kinder von Bertolt Brecht

Eine Chronik aus dem Dreißigjährigen Krieg - Premiere am 3. November, 19.00 Uhr, Schauspielhaus

Brecht hat seine »Chronik aus dem Dreißigjährigen Krieg« 1939 geschrieben. Sie wurde 1941, zwei Monate vor dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion, am Züricher Schauspielhaus uraufgeführt. Später mit Musik von Paul Dessau versehen, zählt Mutter Courage und ihre Kinder zu Brechts berühmtesten und meistgespielten Stücken. Es inszeniert André Bücker, der am Nationaltheater Dietmar Daths Regina oder Die Eichhörnchenküsse (UA) und Dürrenmatts Der Besuch der alten Dame auf die Bühne brachte. In der Rolle der Mutter Courage wird Almut Henkel zu sehen sein, die in dieser Spielzeit ihr 25jähriges Bühnenjubiläum feiert.

Mutter Courage zieht zwischen 1624 und 1636 als Marketenderin mit ihren drei halbwüchsigen Kindern den Armeen nach, zunächst dem finnischen Heer, dann dem schwedischen, weiter durch Polen, Bayern, Italien. Sie treibt Handel, schließt sich wechselweise den Protestanten und den Katholiken an und lebt vom Krieg nicht einmal schlecht. Aus Angst vor dem Verlust ihrer Existenzgrundlage fürchtet die Courage den Frieden, obwohl der Krieg ihr letztlich all ihre Kinder raubt: Ein Werber nimmt ihr ihren Sohn Eilif weg, polnische Katholiken erschießen ihren Sohn Schweizerkas, als dieser die Regimentskasse an sich genommen hat und sich gerade vor einem Feldgericht verantworten muss, und ihre stumme Tochter Kattrin wird, als sie bei einem Überfall die Waren der Mutter verteidigen will, misshandelt und später, als sie die Stadt Halle vor dem Angriff kaiserlicher Soldaten bewahrt, gar getötet. Nach zwölf Jahren eines verpfuschten Lebens im Krieg stimmt sie in den Gesang der Soldaten ein – da weiß sie noch nicht, dass während einer kurzen »Friedensphase« Eilif aufgrund seiner Kriegsverbrechen hingerichtet worden ist und sie ihn nie wieder sehen wird.
Wie Mutter Courage profitieren auch der protestantische Feldprediger, der Koch und die Lagerhure Yvette zunächst vom Krieg. Doch zunehmend geht es ihnen schlechter. Sie alle sind einsame Menschen, die sich in absonderlichen Zeiten absonderlichem, zerstörerischem, tödlichem Verhalten hingeben und die, so Brecht, erkennen müssen, „dass der Krieg, der eine Fortführung der Geschäfte mit anderen Mitteln ist, die menschlichen Tugenden tödlich macht, auch für ihre Besitzer.“ Von allen verlassen, zieht die Courage am Ende ganz alleine weiter.

Musik: Paul Dessau – Inszenierung: André Bücker - Bühne und Kostüme: Jan Steigert - Musikalische Einrichtung: Joe Völker – Dramaturgie: Tilman Neuffer

mit Almut Henkel, Michaela Klamminger, Dascha Trautwein; Sebastian Brummer, Jacques Malan, Peter Pearce, Matthias Thömmes, Sascha Tuxhorn, Karl Walter Sprungala

www.nationaltheater-mannheim.de; Kartentelefon: 0621 – 16 80 150 Nationaltheater Mannheim, Presse

22.10.2012


50 Jahre Theaterbus von Speyer nach Mannheim

Ein besonderes Jubiläum kann Frau Ursula Eppelheim-Nessel in diesem Jahr begehen:

50 Jahre ehrenamtliche Organisation des Regionalabos, Theaterfahrten ins Nationaltheater Mannheim.

Nach ihrem Studium in Jahre 1962 wurde Frau Eppelsheim-Nessel von der damaligen Gruppenleiterin, Frau Löffler, gebeten, ihre Vertretung bei den Theaterfahrten zu übernehmen. Nach und nach ging dann die gesamte Organisation an Frau Eppelsheim-Nesssel über. An verschiedenen Stationen in Speyer war sie im Laufe der Zeit für ihre Abonnenten erreichbar.

Einige werden sich noch an die Anfangszeit in der Geschäftsstelle der Buchgemeinschaft Darmstadt in der Gilgenstraße erinnern können. Danach ging es in die Filiale der Firma Wässa, darauf in die Firma Christmann und schließlich in die Drach’sche Buchhandlung, die im März 2011 schloss. Nun ist Frau Eppelsheim-Nessel in der Buchhandlung Oelbermann in der Wormser Straße jeden Montag in der Zeit von 17.00 Uhr bis 18.00 Uhr für Ihre Abonnenten erreichbar.

Das Nationaltheater ist stolz auf seine langjährige Gruppenleiterin in Speyer, bedankt sich sehr herzlich für diese ehrenamtliche Tätigkeit und hofft, noch viele Jahre die gute und erfolgreiche Zusammenarbeit mit Frau Eppelsheim-Nessel fortführen zu können.

Durch die Organisation der Theaterfahrten ermöglicht die kulturbegeisterte Frau Eppelsheim-Nessel den Bürgern in Speyer und Umgebung gesellige Theaterbesuche. Abonnenten können wählen, ob sie lieber im Bus oder mit dem PKW ins Theater fahren möchten.

Aus unterschiedlichen Programmen können die Abonnenten ihre Auswahl treffen. Die Auswahl für diejenigen, die mit dem Bus fahren, liegt jedoch schon fest. Im Abo-Programm für die Spielzeit 2012/2013 sind beispielsweise im Opernhaus Die Fledermaus von Johann Strauß, Turandot von Puccini, Werther von Massenet vorgesehen. Im Schauspiel wird Der zerbrochne Krug von Heinrich von Kleist, Der Parasit von Friedrich Schiller, Die Brüder Löwenherz von Astrid Lindgren und vieles mehr zu sehen sein.

Wer Interesse am Regionalabo Speyer von Frau Eppelsheim-Nessel hat, kann sich gerne bei ihr näher informieren. Frau Ursula Eppelsheim-Nessel, Telefon 06232/72150.

Oder persönlich in der Buchhandlung Oelbermann jeden Montag in der Zeit von 17.00 Uhr bis 18.00 Uhr. Nationaltheater Mannheim, Presse www.nationaltheater-mannheim.de

11.10.2012


La Fanciulla del West von Giacomo Puccini

Premiere am 20. Oktober, 19.30 Uhr, Opernhaus

Puccinis Oper wird wegen des kalifornischen Schauplatzes und des Goldgräbermilieus häufig als »Westernoper« bezeichnet. Doch in der Auseinandersetzung um Minnie und um Bodenschätze geht es um wichtigeres als Revolverkugeln: Die Suche nach einer Heimat. Es inszeniert Tilman Knabe, der bereits Lady Macbeth von Mzensk und Lohengrin am Nationaltheater in Mannheim auf die Bühne brachte.

Kalifornien 1849/1850, kurz nach Beendigung des amerikanisch-mexikanischen Krieges: In bitterer Armut leben hier Indianer, Goldgräber und der Sheriff mit seinen Männern; die einzige Ablenkung in dieser Hoffnungslosigkeit bieten Spiel, Alkohol und Gewalt. Minnie, die Betreiberin einer Goldgräberkneipe, ist in dieser von Männern bestimmten Welt die einzige Hoffnung auf Glück. Um sie kämpfen auch Sheriff Jack Rance und ein Mann, der sich als Johnson vorstellt und in den Minnie sich verliebt. Als sich herausstellt, dass es sich bei Johnson um einen gesuchten Banditen handelt, meint Rance zu triumphieren: Er spürt den Mann nachts bei Minnie auf und will ihn töten. Minnie jedoch schlägt vor, um das Leben des Geliebten zu pokern: Gewinnt Rance, wird sie ihn und sich selbst ausliefern, ansonsten fordert sie Freiheit für sich und ihren Helden.

La fanciulla del West zeichnet sich durch eine farbenprächtige und dramatisch ungemein differenzierte Partitur aus und gehört – wenn auch selten gespielt – zu den absoluten Meisterwerken des Komponisten. Die Uraufführung fand am 10. Dezember 1910 an der Metropolitan Opera in New York statt und war ein gesellschaftliches Großereignis.

Musikalische Leitung: Alois Seidlmeier – Inszenierung: Tilman Knabe - Bühne: Johann Jörg – Kostüme: Kathi Maurer – Dramaturgie: Anselm Dalferth – Chor: Tilman Michael

mit Anne-Theresa Møller/Marie-Belle Sandis, Galina Shesterneva/Ludmila Slepneva; Michail Agafonov/Roy Cornelius Smith, Brian Boyce/Radu Cojocariu, Nikola Diskić/Lars Møller, Uwe Eikötter/Juhan Tralla, Allan Evans, Sung-Heon Ha/Mihail Mihaylov, Jorge Lagunes/Karsten Mewes, David Lee/Benedikt Nawrath, Peter Maruhn, Caio Monteiro, Magnus Piontek, Christoph Wittmann, Slawomir Czarnecki, Markus Graßmann u.a.

B-Premiere am 23. Oktober 2012 um 19.30 Uhr

www.nationaltheater-mannheim.de; Kartentelefon: 0621 – 16 80 150 Nationaltheater Mannheim, Presse

10.10.2012


Schauspiel Stuttgart zu Gast am Nationaltheater Mannheim: Premiere "Tartuffe" von Molière

Tartuffe von Molière in einer Übersetzung von Ursula Ludvik und B.K. Tragelehn

Aufführungsrechte beim Henschel Schauspiel Verlag Berlin

Premiere am 21. Oktober, 18.30 Uhr, Schauspielhaus

Die andauernde Sanierung des Stuttgarter Schauspielhauses erforderte für die Spielzeit 2012/2013 eine Interimslösung. Das Schauspiel am Nationaltheater Mannheim hat daher Molières Tartuffe in seinen Spielplan aufgenommen.

TARTUFFE ist eine der bekanntesten und beliebtesten Komödien des großen französischen Dramatikers Molière und ein Dauerbrenner auch auf deutschsprachigen Bühnen: Tartuffe, ein nur dem Anschein nach frommer Mann, hat es geschafft, dem wohlhabenden Pariser Bürger Orgon den Kopf zu verdrehen. Und zwar gründlich. Allen (zugegebenermaßen nicht ganz selbstlosen) Warnungen seiner Angehörigen zum Trotz lädt Orgon seinen neuen Freund ein, bei ihm zu wohnen und überhäuft ihn mit Geschenken. Doch damit nicht genug: Orgon beschließt auch, seine Tochter mit Tartuffe zu verheiraten, und schließlich enterbt er seine ganze Familie. Erst als Tartuffe sich an Orgons Frau vergreift, platzt diesem der Kragen. Er will Tartuffe hinauswerfen. Dumm nur, dass er zuvor alle Druckmittel aus der Hand gegeben hatte und nun der Willkür des frömmelnden Betrügers ausgeliefert ist.

Daran, dass es sich bei Tartuffe um einen besonders raffinierten Betrüger handelt, lässt Molière von Beginn des Stücks an keinen Zweifel. Umso interessanter ist daher die Frage, welche Lücke im Leben Orgons Tartuffe mit seinen gottgefälligen Reden eigentlich zu füllen vermag.

Regie: Claudia Bauer - Bühne und Kostüme: Andreas Auerbach – Musik: Peer Baierlein - Dramaturgie: Christian Holtzhauer

mit Bernhard Baier, Sophie Basse, Britta Boehlke, Benjamin Grüter, Toni Jessen, Stefan Kaminsky, Boris Koneczny, Rahel Ohm, Lukas Rüppel und Catherine Stoyan

www.nationaltheater-mannheim.de; Kartentelefon: 0621 – 16 80 150 Nationaltheater Mannheim, Presse

09.10.2012


Nationaltheater Mannheim zieht Bilanz der Spielzeit 2011/2012

Nach 33 Premieren, 70 Wiederaufnahmen und 1.029 Vorstellungen zieht das Nationaltheater Bilanz der vergangenen Spielzeit 2011/2012. Mit 329.986 Besuchern gingen in der vergangenen Spielzeit die Gesamtbesucherzahlen um 22.096 zurück. Die Ursachen hierfür sind vielfältig. So konnten etwa krankheitsbedingte Vorstellungsausfälle im Schauspiel nur teilweise aufgefangen werden. Auch die Neuproduktion Der Ring des Nibelungen stellte das Haus vor außergewöhnliche Herausforderungen.

Die Oper konnte in der Spielzeit 2011/2012 mehr Zuschauer erreichen, was unter anderem auf den gut besuchten Mannheimer Mozartsommer 2012 zurückzuführen ist (12.930 Besucher). Mit insgesamt 175.345 Besuchern konnten 3.949 Zuschauer mehr verbucht werden als in der Spielzeit zuvor. Die Vorstellungen Die Zauberflöte, Puccinis Turandot oder die Neuinszenierung des Neuen Mannheimer Rings in der Regie von Achim Freyer trugen maßgeblich zum guten Gesamtergebnis in der Oper bei. Der Ausfall einer Premiere, bedingt durch die Krankheit von Regula Gerber, konnte allerdings nicht vollständig mit zusätzlichen Vorstellungen kompensiert werden. Und auch der Neue Mannheimer Ring führte aufgrund der notwendigen, intensiven Vorbereitungs- und Probenphase zu Einschränkungen im Spielplan.

Das Schauspiel besuchten in der Spielzeit 2011/2012 insgesamt 95.141 Zuschauer und somit 28.839 Zuschauer weniger als im Vorjahr, da 2011/2012 turnusgemäß keine Schillertage stattfanden (21.000 Besucher in 2010/2011). Zwar waren Produktionen wie Nora oder Ein Puppenhaus, Ein Sommernachtstraum, Michael Kohlhaas oder Bernarda Albas Haus mit fast ausschließlich ausverkauften Vorstellungen wahre Publikumslieblinge. Durch eine Welle von Erkältungs- und anderen Erkrankungen zwischen November 2011 und Februar 2012 mussten jedoch zahlreiche Vorstellungen ausfallen. Zudem wurde im Schauspiel eine geplante Premiere, Das Leben ein Traum, auf den Beginn der Spielzeit 2012/2013 verschoben.

Das Kevin O´Day Ballett Nationaltheater Mannheim zog im Vergleich zur vorherigen Spielzeit (29.914 Zuschauer) deutlich mehr Zuschauer an und erzielte mit insgesamt 32.562 Zuschauern das beste Ergebnis seit 15 Spielzeiten.

Der Spielplan des Schnawwl stand unter dem Zeichen des konstruktiven Warum? Mit insgesamt 26.938 Zuschauern befindet sich der Schnawwl auf gleichbleibend hervorragendem Niveau.

„Die Spielzeiten 2009/2010 und 2010/2011 waren echte Ausnahmespielzeiten, 2010/2011 konnten wir ja die besten Gesamtbesucherzahlen seit 12 Jahren verbuchen. Dass sich die Oper – insbesondere vor dem Hintergrund der besonderen Anforderungen des Neuen Mannheimer Rings - so konstant halten konnte, ist sehr erfreulich. Im Schauspiel müssen die Besucherzahlen bereinigt durch den Schillertageeffekt und vor dem Hintergrund einer extremen Erkrankungswelle im Ensemble betrachtet werden“, so Lutz Wengler, Kommissarischer Generalintendant des Nationaltheater Mannheim.

Nationaltheater Mannheim, Presse www.nationaltheater-mannheim.de

05.10.2012


Mannheim und die Region zum Spielen, Tanzen und Musizieren bringen

v.l. Kevin O´Day (Ballettdirektor), Klaus-Peter Kehr (Operndirektor), Burkhard C. Kosminski (Schauspieldirektor), Andrea Gronemeyer (Schnawwl-Direktorin), Lutz Wengler (Komm. Generalintendant), Lajos Talamonti (Regisseur SoulCity), Stefanie Bub (Dramaturgin, Theaterpädagogin), Peter Pearce (Schauspieler), Ragna Pitoll (Schauspielerin), Michael Fuchs (Schauspieler)

Nationaltheater präsentiert neue, spartenübergreifende Bürgerbühne.

von Gerhard Cantzler

Die Idee eines Bürgertheaters - sie ist nicht ganz neu in der deutschsprachigen Theaterlandschaft. Was indes den Ansatz des Mannheimer Nationaltheaters NTM so einzigartig und spannend macht, ist die Absicht, gleich alle vier Sparten des Traditionshauses - Sprech- und Musiktheater, Ballett sowie das Kinder- und Jugendtheater “Schnawwl” - gleichberechtigt an ihrem Projekt “Bürgerbühne” teilhaben zu lassen. Das NTM hatte deshalb heute auch ein umfangreich besetztes Podium aufgeboten, um das neue Projekt vorzustellen und um Menschen aller Altersgruppen aus der Region zum Mitmachen zu begeistern.

Lutz Wengler, kommissarischer Generalintendant des Hauses, verwies dabei schon eingangs darauf, dass man sich hierbei von Erfahrungen, wie sie zum Beispiel in Dresden gewonnen wurden, durchaus inspirieren lassen wolle - dass man aber mit der Integration der Mannheimer Variante der Bürgerbühne in den Spielplan des Hauses bewusst einen anderen Weg gehen wolle. Wengler bedankte sich ausdrücklich beim baden-württembergischen Kunstministerium sowie bei Mannheims Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz für die Unterstützung des Projektes - ebenso bei der Mannheimer Pop-Akademie für die Bereitstellung geeigneter Proberäume sowie bei dem Sponsorenpaar Klaus Korte und Bettina Schies für ihre großzügige private Förderung. “Wir wollen als erstes die Chancen und Möglichkeiten ausloten, die in einem solchen Projekt stecken und möchten zunächst aus eigenen Erfahrung lernen”, betonte der Kommissarische Generalintendant, der darauf verwies, dass in den unterschiedlichen “Spielclubs” des NTM Theaterinteressierte durch professionelle Ensemblemitglieder aus allen Bereichen an das Projekt herangeführt werden sollten.

Welch hohen Stellenwert das NTM der neuen Bürgerbühne zumisst, wurde nicht zuletzt durch die Anwesenheit aller vier Spartenleiter des Theaters bei diesem Pressegespräch deutlich. Sie stellten die unterschiedlichen Potentiale vor, die ihre jeweilige Sparte in die Bürgerbühne einbringen könne. “Es wäre für mich ein Traum, wenn ganz Mannheim in der Absicht zusammen kommen würde, gemeinsam “Schiller” zu spielen”, so die Idee von Schauspieldirektor Burkhard C. Kosminski. “Sagen Sie das allen Menschen in der Stadt und in der Region - auch Ihrer Oma”, forderte der Schauspieldirektor die interessierten Bürger zum Mitmachen auf. "Ganz Mannheim und Umgebung soll spielen, tanzen und musizieren. Die Mannheimer Bürgerbühne soll in aller Munde sein!"

In dem Projekt, so betonte Kosminski, sehe er zugleich auch die Chance, dem Begriff des “Stadttheaters” mit einem gänzlich neuen Inhalt aufzuladen.

Wie weit die Bürgerbühne mit ihren Bemühungen bereits gekommen sei, unterstrich die Direktorin des Kinder- und Jugendtheaters “Schnawwl”, Andrea Gronemeyer. Sie konnte davon berichten, dass derzeit bereits über 350 Kinder und Jugendliche in unterschiedlichen “Spielclubs” aktiv seien. “Hier treffen sich Jugendliche aus verschiedensten Kulturkreisen, Ethnien und sozialen Schichten in einem professionellen Umfeld, um sich gemeinsam im Spielen zu erproben”, so Andrea Gronemeyer, die für die Zeit vom 12. bis 15. Oktober im “Schnawwl” ein “Auswahl-Wochenende” ankündigte, an dem Eltern und Jugendliche ihre Potentiale testen könnten. Dass dabei jetzt auch “Spielclubs” für “backstage”-Aktivitäten - für Bühnentechnik, Bühnenbild, Kostüm und Maske - angeboten würden, erweitere den Kreis der Möglichkeiten, sich auf und hinter der Bühne zu engagieren, noch einmal ganz erheblich.

Auch der Mannheimer Operndirektor Prof. Klaus-Peter Kehr, wollte da mit seinen Visionen nicht zurückstehen: Er träume davon, so bekannte er, es einmal mit einer ganzen Stadt voller Komponisten zu tun zu haben, um Musik stärker im Bewusstsein der Menschen zu verankern. Ein Laboratorium hierfür sei die “junge Oper” oder der neu gegründete Kinderchor des Opernhauses, in dem Laien schon frühzeitig zur Professionalität geführt würden. “So etwas könnte ich mir auch mit einem Orchester vorstellen, in dem die merkwürdigsten, selbst entwickelten Instrumente gemeinsam Musik machen”, so Prof. Kehr.

Erste wertvolle Erfahrungen von Körperlichkeit und Bewegung verspricht sich auch Ballettdirektor Kevin O’Day von einem entsprechenden “Spielclub” - vielleicht einer von denen, die sich durch die ganze Spielzeit ziehen könnten, während andere wohl in konzentrierter Block-Form besser funktionieren würden.

Aus einer der laufenden Produktionen - “Soul City” - dessen Uraufführung schon am 28. September die erste Premiere auf der “Bürgerbühne” feiert, konnte dessen Regisseur, Lajos Talamonti berichten. In diesem Projekt, in dem 15 Mannheimer Bürgerinnen und Bürger sich selbst spielten und so ihre Lebensrolle biographisch nachzeichneten, finde so etwas wie eine “Operation am offenen Herzen” statt, so der Regisseur. In “SoulCity” betreiben Bürger aus Mannheim und der Metropolregion Archäologie in ihren eigenen Biografien und erforschen sich selbst - mit ihrer Geschichte, mit allen Widersprüchen, exemplarisch als Zeitgeschichte Mit allen Stilmitteln des Theaters - mit Komik und Dramatik - werde im Theater das “normale Leben” rekonstruiert. Zuvor hätten sich die Darsteller in einem sehr persönlichen Kampf dafür entscheiden müssen, was sie von sich und ihrem Leben preisgeben und was sie für sich behalten wollten. Als “Triebbeschleuniger” in diesem Prozess habe man aus der Gruppe heraus auch noch eigene Musik entwickelt.

Am 5. April 2013 geht es dann im “Schnawwl” mit Janne Tellers “Nichts. Was im Leben wichtig ist” in der Regie von Kristo Šagor weiter. Der Kick-Off für Interessierte, die hier mitmachen möchten, ist am 15. November 2012 im “Schnawwl” für Jugendliche von 14-18 Jahren, mit ihren Eltern. Der Auswahlworkshop findet an dem Wochenende 30. November - 2. Dezember statt. Die Proben sind dann ab 19. Dezember in regelmäßigen Abständen abends und an den Wochenenden.

Im Juli 2013 zeigt das “Schauspiel im Studio” die Produktion “Kleiner Mann(heimer) - was nun?” nach Hans Fallada. Hans Falladas 1932 erschienener Roman Kleiner Mann - was nun? schildert das (Über-)Leben in Zeiten der Wirtschaftskrise und scheint heute aktueller denn je. Die neu gegründete Bürgerbühne am Nationaltheater Mannheim möchte Falladas Roman als Absprungfläche nutzen, um daran mit den Erfahrungen und Assoziationen der Mannheimer Bürgerinnen und Bürger anzuknüpfen und Geschichten aus dem Leben der "kleinen Mannheimer" von heute zu erzählen. Hierfür sucht das Nationaltheater Menschen, die erzählen, welche täglichen (Über-)Lebenskämpfe sie auszufechten haben, was sie am Leben hält, welche Hoffnungen sie nicht aufgeben. Wer Interesse hat, auf der Bühne zu stehen und mitzuspielen, kann sich gerne melden.

Informations- und Auswahlwochenende: 12.-14. Oktober 2012.

Anmeldung bis 1. Oktober 2012 per E-Mail an nationaltheater.buergerbuehne@mannheim.de<mailto:nationaltheater.buergerbuehne@mannheim.de> mit kurzer Beschreibung der Person und Motivation sowie Angabe der Telefonnummer. Erstes Probenwochenende ist vom 16.-18. November 2012

Über ihre “Spielclubs” informierten schließlich noch die professionellen Schauspieler Ragna Pitoll, die sich mit der Bedeutungsbreite eines gleichartigen Textes durch unterschiedliche Formen seiner Interpretation und Betonung auseinandersetzt, Michael Fuchs, der in gemeinsamer Arbeit mit den Bürgern eine eigene Performance entwickeln möchte und Peter Peace, der den “Club der Outsider” gründen möchte - gemeinsam mit Menschen, die sich - aus welchen Gründen auch immer - nicht im Mainstream der Gesellschaft bewegten.

Ein spannendes Thema hat sich schließlich auch Stefanie Bub für ihren “Spielclub” vorgenommen. Sie will mit ihren Mitspielern dem Phänomen der Zeit in seinen unterschiedlichen Facetten auf die Spur kommen, will Be- und Entschleunigung beobachten und herausarbeiten, was passieren würde, wenn “Zeit” rückwärts laufe.

Ein ganz besonderes Thema hat sich zu guter letzt auch Schauspieldirektor Kosminski für seinen “Spielclub” vorgenommen: Er will sich gemeinsam mit seinen “Mitspielern” auf die Suche nach “den guten Geistern” in der Welt machen - Menschen, die sich für andere einbringen.

Die Spielclubs im einzelnen:

Club der toten Dichter oder Wie Wörter lebendig werden

Leitung: Ragna Pitoll, Schauspielerin

Start: 8. Oktober, montags 15.30 - 17.30 Uhr


Club der Zukunftssuchenden

Leitung: Katja Leistert, Sozialpädagogin; Michael Fuchs, Schauspieler

Start: 9. Oktober, dienstags 16.00-18.00 Uhr


Club der Suche nach der verlorenen Zeit

Leitung: Stefanie Bub, Theaterpädagogin und Dramaturgin

Start: 10. Oktober, mittwochs 18.00-20.00 Uhr


Club der guten Geister

Leitung: Burkhard C. Kosminski, Schauspieldirektor

Start: 11. Oktober, donnerstags 17.00-19.00 Uhr


Club der Outsider

Leitung: Peter Pearce, Schauspieler

Start: 13. Oktober, samstags 15.00-17.00 Uhr


Die dritte Säule der Mannheimer Bürgerbühne sind die Theater-Workshops an den Wochenenden. Alle vier bis sechs Wochen gibt es für Interessierte die Möglichkeit, sich mit Theatermitarbeitern aller Sparten und mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Herangehensweisen ihren Zugang zu bestimmten Inszenierungen des Nationaltheaters zu erarbeiten. Im Anschluss folgt der Besuch der Inszenierung.


Workshops:

Workshop HEIDEN am 14. Oktober, 16.00-18.00 Uhr mit anschließendem Vorstellungsbesuch

Vorbereitungs-Workshop zum “Ring” des “Schnawwl” am 3. November mit anschließendem Vorstellungsbesuch - für die ganze Familie!

Workshop Sinnlichkeit und Sinn - praktische Annäherung an neues Musiktheater am 1. Dezember mit Besuch der Vorstellung “The Outcast” am 5. Dezember

Salsa-Workshop mit Luis Eduardo Sayago am 26. Januar 2013, 16.00-19.00 Uhr

Weitere Workshops werden im entsprechenden Monatsleporello angekündigt.

Eine hochspannende Form also, Theater zu “begreifen” und Theaterfans für die Zukunft zu gewinnen, die hier das Mannheimer Nationaltheater - immer schon eine der avantgardistischsten Bühnen in der deutschsprachigen Theaterszene - beschreitet. Eine vorzügliche Möglichkeit für alle, die diesem für die Entwicklung und das seelische Befinden der Menschen so wichtigen Medium noch ferne stehen, um so einen adäquaten Zugang zu finden. Und für manch einen, der in den “Spielclubs” Wege und Auswege für das eigene Leben sucht - vielleicht sogar die Chance, am Ende aus dem Hobby einen Beruf, eine Berufung zu machen.

Das Anmeldeformular steht unter www.nationaltheater-mannheim.de zum Download zur Verfügung.

Anmeldungen sind auch online unter http://www.nationaltheater-mannheim.de/de/mannheimer_buergerbuehne.php  möglich. Foto: gc; Florian Merdes

12.09.2012


Das Nationaltheater verabschiedet sich in die Sommerpause

Am heutigen Donnerstag, 26. Juli, verabschiedet sich das Nationaltheater Mannheim mit der Vorstellung Die Fledermaus in die Sommerferien. Mit 39 Premieren in Oper, Junge Oper, Schauspiel, Ballett und Schnawwl sowie rund 70 Wiederaufnahmen in allen Sparten startet das Nationaltheater dann ab 10. September in seine 234. Spielzeit.

Nach einer sechswöchigen Sommerpause hebt sich am 16. September wieder der Vorhang: im Opernhaus wird das Eröffnungskonzert mit Solisten der Oper sowie dem Chor, Extrachor und Orchester des Nationaltheaters unter der Leitung von Alois Seidlmeier zu hören sein.

Am 23. September feiert das Nationaltheater sein traditionelles Theaterfest und lädt das Publikum ein, einen Nachmittag lang zu entdecken, auf was sie sich in der Spielzeit freuen können.

Die ersten Premieren im Schauspiel werden bereits ab 21. September zu sehen sein: Calixto Bieitos Inszenierung von Das Leben ein Traum eröffnet die Premieren-Saison im Schauspiel. Am 27. September ist Anna Jablonskajas Heiden als deutschsprachige Erstaufführung auf der großen Bühne zu sehen – Regie führt Schauspieldirektor Burkhard C. Kosminski. Am 28. September ist es dann endlich soweit: mit SoulCity präsentiert die Mannheimer Bürgerbühne ihr erstes Stück.

Die Oper wird mit der Wiederaufnahme von Bachs Temistocle am 21. September die Opernsaison eröffnen und am 20. Oktober die erste Premiere auf die Bühne bringen: Giacomo Puccinis La fanciulla del West in der Inszenierung von Tilman Knabe.

Die erste Premiere des Schnawwl ist am 20. September mit König Hamed und das furchtlose Mädchen (UA). Das Kevin O’Day Ballett Nationaltheater Mannheim startet mit der Premiere R.A.W. von Dominique Dumais am 17. November in die Saison.

www.nationaltheater-mannheim.de; Kartentelefon: 0621 – 16 80 150 Nationaltheater Mannheim, Presse

26.07.2012


Ensemblemitglied Oskar Pürgstaller verabschiedet sich nach 28 Jahren am Nationaltheater in den Ruhestand

Am 26. Juli wird Oskar Pürgstaller mit der letzten Vorstellung der Spielzeit 2011/2012, Die Fledermaus, seinen Abschied vom Nationaltheater Mannheim feiern: nach 28 Jahren auf Mannheims Opernbühne tritt Pürgstaller seinen Ruhestand an.

Oskar Pürgstaller stammt aus Brixen/Südtirol und studierte am Mozarteum in Salzburg. Nach einem Engagement in Wuppertal und internationalen Konzerten, Schallplatten-, Rundfunk- und Fernsehaufnahmen war er seit 1984 am Nationaltheater Mannheim engagiert, wo er über hundert Fachpartien sang, u. a. Mime (Das Rheingold, Siegfried), Pedrillo (Die Entführung aus dem Serail) und Wenzel (Die verkaufte Braut). Er verkörperte außerdem Missail (Boris Godunow), Herr Schultz (Cabaret), Dancairo (Carmen), Valzacchi (Der Rosenkavalier) und Heinrich der Schreiber (Tannhäuser). Er gastierte u. a. in Hamburg, München, Berlin, Stuttgart, Düsseldorf, Leipzig und Köln und arbeitete mit namhaften Regisseuren zusammen. Im Nationaltheater Mannheim war er zuletzt als Monostatos (Zauberflöte), Knusperhexe (Hänsel und Gretel) und als Ulrich Eisslinger in den Meistersingern zu erleben.

Im Anschluss an die Vorstellung Die Fledermaus am 26. Juli wird Oskar Pürgstaller von der Intendanz, dem Ensemble und den Zuschauern offiziell verabschiedet. www.nationaltheater-mannheim.de; Kartentelefon: 0621 – 16 80 150 Nationaltheater Mannheim, Presse

Wir sind in den THEATERFERIEN vom 27.Juli – 9. September 2012

24.07.2012


Höchste Besucherzahl seit Gründung des Festivals

Der Mannheimer Mozartsommer 2012 geht erfolgreich zu Ende und erreicht die höchste Besucherzahl seit Gründung des Festivals.

Am Sonntag, den 8. Juli fand nach acht Festivaltagen die vierte Ausgabe des Mannheimer Mozartsommers mit dem Open-Air-Konzert Schloss in Flammen ihren Abschluss. Mit insgesamt 12.930 Zuschauern und einer Zuschauerauslastung von 94,7% endete der Mannheimer Mozartsommer 2012, der in diesem Jahr Teil des Festprogramms zum 60. Landesjubiläum Baden-Württembergs war.

Die Zuschauerzahl ist die höchste, die seit der Gründung des jüngsten Festivals der Metropolregion verbucht werden konnte. 2010 kamen insgesamt 12.000 Besucher.

Das Programm des Mozartsommers umfasste in diesem Jahr vierzehn Hauptveranstaltungen. Daneben konnten sich die Festivalbesucher über ein reiches Beiprogramm sowie zwei Installationen freuen, die die Mozartstädte Mannheim und Schwetzingen verbanden.

Zu Mozart´s Straße zu Beginn des Festivals kamen Hunderte von Besuchern, um den Musikern und Sängern auf der Straße, in den Hinterhöfen, auf den Balkonen und den Bühnen bei der Musikalisierung der Mozartstraße zu lauschen.

Zu den Höhepunkten gehörten die Premieren der Eigenproduktionen des Nationaltheaters: Temistocle in der Inszenierung von Joachim Schlömer und unter der musikalischen Leitung von Reinhard Goebel sowie die Uraufführung von Lucia Ronchettis Neumond in der Jungen Oper. Die Wiederaufnahme der Oper La clemenza di Tito mit Maximilian Schmitts Debut als Titus wurde beim diesjährigen Mozartsommer erneut vom Publikum gefeiert.

Wahrlich auf den Stühlen stand das Publikum bei der Cross-Over Version von Mozarts Zauberflöte, Il flauto magico mit dem Orchestra di Piazza Vittorio. 17 Musiker aus elf Nationen faszinierten mit ihren Instrumenten und musikalischen Erfahrungen.

Die vielseitige künstlerische Auseinandersetzung mit Mozarts Werken wurde ergänzt durch das Stipendiatenprogramm MozartPrisma mit renommierten Künstlern und Dozenten aus den Bereichen der szenisch-musikalischen Praxis, der Musik- und Theaterwissenschaft, des Kulturmanagements, der Komposition und des Journalismus. 24 junge Studierende aus dem deutschsprachigen Raum nahmen an dem Programm teil.

Der nächste Mozartsommer findet im Juli 2014 statt.

Nationaltheater Mannheim, Presse www.nationaltheater-mannheim.de

10.07.2012


La clemenza di Tito von Wolfgang Amadeus Mozart

Wiederaufnahme am 2. Juli, 19.30 Uhr, Schloss Schwetzingen – Rokokotheater

La clemenza di Tito in der Regie von Günter Krämer feierte beim vergangenen Mozartsommer 2010 Premiere und wird am 2. Juli im Rahmen des Mannheimer Mozartsommers 2012 im Rokokotheater des Schwetzinger Schlosses wieder aufgenommen. Maximilian Schmitt, Ensemblemitglied des Nationaltheaters, debütiert in der Rolle des Tito.

Vitellia glaubt die einzige zu sein, die Anspruch auf die Hand des amtierenden Kaisers hat. Sie ist empört darüber, dass Titus plant, die ausländische Prinzessin Bérénice an ihrer statt zu heiraten und stachelt den ihr in bedingungsloser Liebe zugetanen Sesto – den engsten Vertrauten des Kaisers – dazu an, ein Attentat auf Titus zu begehen. Doch dieser überlebt und sieht sich nicht nur politisch, sondern vor allem als Freund verraten. Dennoch verzeiht er in einem beispiellosen Akt der Gnade allen seinen Feinden. Als Mozart 1791 den Auftrag der böhmischen Stände erhielt, eine Krönungsoper für Kaiser Leopold auf ein fast 60 Jahre altes, bereits vielfach vertontes Libretto Metastasios zu schreiben, hatte er sich – nach der Komposition der Da Ponte-Trias und bereits auf dem Weg zur Zauberflöte – von der metastasianischen Tradition des Fürstenspiegels bereits weit entfernt: Statt der mahnenden Bekehrung eines hartherzigen Herrschers zum mildtätigen Staatsmann zeigt sich in La clemenza di Tito ein überraschender Umgang mit Macht: Die Mildtätigkeit des Kaisers ist allgegenwärtig – vergessen scheint die von Seneca propagierte staatsphilosophische Überzeugung, man dürfe Milde nicht unterschiedslos und allgemein gewähren, noch gänzlich entziehen, denn allen zu verzeihen sei so grausam, wie niemandem. In der Handhabe der Macht zur Vergebung stellt sich also die Frage nach der Motivation des Kaisers: Handelt es sich bei der Mildtätigkeit um eine rein »menschliche« Moral des Herzens oder um einen Akt im politischen Raum, der von handfesten Interessen bestimmt ist?

Musikalische Leitung: Dan Ettinger – Inszenierung: Günter Krämer – Bühne: Herbert Schäfer – Kostüme: Falk Bauer – Dramaturgie: Anselm Dalferth – Chor: Tilman Michael

Vitellia: Marie-Belle Sandis – Servilia: Katharina Göres – Sesto: Valer Barna-Sabadus – Annio: Yuriy Mynenko – Tito: Maximilian Schmitt – Publio: Frank van Hove – Bérénice: Franziska Junge

Chor und Orchester des Nationaltheater Mannheim

Weitere Vorstellungen: Donnerstag, 5. und Samstag, 7. Juli 2012, 19.30 Uhr

Kurzeinführung jeweils um 19.00 Uhr

www.nationaltheater-mannheim.de; Kartentelefon: 0621 – 16 80 150 Nationaltheater Mannheim, Presse

30.06.2012


Ehrenmitglied Jean Cox im Alter von 90 Jahren verstorben

Am vergangenen Sonntag, 24. Juni ist der Tenor Jean Cox im Alter von 90 Jahren verstorben. Die Nachricht hat im Nationaltheater große Betroffenheit ausgelöst. Mit ihm verliert das Haus ein Ehrenmitglied, das über mehr als drei Jahrzehnte das internationale Operngeschehen entscheidend mitgeprägt hat.

Jean Cox debütierte in Mannheim 1959 als Alfred in La Traviata und stärkte in den Ausbaujahren des Opernensembles nach dem Zweiten Weltkrieg den Ruf des Mannheimer Ensembles weit über die Grenzen der Stadt. Ausgehend vom italienischen Repertoire erschloss er sich in den 60er und 70er Jahren das Fach des Heldentenors, in dem er weltweit feiern konnte. Das Mannheimer Publikum eroberte er im Sturm und blieb dem Nationaltheater während seiner langen aktiven Sängerkarriere treu. Noch 1989 demonstrierte er in der großen Partie des Kapitän Vere in Brittens Oper Billy Budd sein stimmliches Vermögen und seine überragende Bühnenpräsenz. Als Aegist in der Strauss’schen Oper Elektra verabschiedete er sich 1996 in Mannheim von der Bühne.

Cox stammte aus Gadsden/USA und studierte zunächst an der Universität von Alabama und in Boston. Er setzte seine Studien in Rom fort und erhielt erste Engagements in Kiel und Braunschweig, wo er von den Mannheimern entdeckt wurde. Neben dem festen Engagement in Mannheim gehörte er zum Ensemble der Münchner und Wiener Staatsoper und war über viele Jahre in Bayreuth unter anderem als Stolzing, Lohengrin, Siegfried und Parsifal zu sehen. Er gastierte an allen großen Häusern der Welt und stand an bis zu 180 Abenden im Jahr auf der Bühne.

Die Stadt dankte ihm diesen Einsatz und ernannte Jean Cox 1977 zum ersten Mannheimer Kammersänger überhaupt und einige Jahre später zum Ehrenmitglied des Ensembles. „Mit Jean Cox verliert das Nationaltheater eine große Sängerpersönlichkeit, die in Mannheim immer unvergessen bleiben wird“, betont Lutz Wengler, Stellvertretender der Generalintendantin. „Seine Auftritte sind legendär und bis heute muss sich das Haus an den Maßstäben messen lassen, die Jean Cox gesetzt hat.“ Nationaltheater Mannheim, Presse

Auf weitere, neue Füße gestellt -

Ingoh Brux, Stellv. Schauspieldirektor und Chefdramaturg - Burkhard C. Kosminski, Schauspieldirektor - Andrea Gronemeyer, Direktorin des Kinder- und Jugendtheaters “Schnawwl” - Operndirektor Prof. Klaus-Peter Kehr - Bürgermeister Michael Grötsch - Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz - der Stellvertreter der noch immer erkrankten Generalintendantin, Regula Gerber, Lutz Wengler - Dr. Ralf Klöter, Kaufmännischer Direktor - Sabine Schweitzer, Künstlerische Betriebsdirektorin und verantwortlich für die Geschäftsführung der Mannheimer Oper - Kevin ÓDay, Ballettdirektor und Chefchoreograf - Eva-Maria Steinel , Ballettmanagerin und Dramaturgin sowie Dominique Dumais, Stellv. Ballettdirektorin und Choreografin

Mannheimer Nationaltheater startet mit 39 Premieren, 70 Wiederaufnahmen und vielen neuen Ideen in seine 234. Spielzeit.

sst. Mannheim. Mit 39 Premieren in Oper, Junge Oper, Schauspiel, Ballett und dem Kinder- und Jugendtheater “Schnawwl” sowie rund 70 Wiederaufnahmen in allen Sparten präsentiert das Nationaltheater Mannheim auch für die 234. Spielzeit wieder einen opulenten Spielplan, der in diesem Jahr zusätzlich noch durch ein Pilotprojekt für Mannheimer Bürger ergänzt wird. In Anwesenheit von Mannheims Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz stellte jetzt das Leitungsteam des Hauses das beeindruckende Bühnenprogramm vor, mit dem sich das Nationaltheater Mannheim einmal mehr in die allererste Reihe der vergleichbaren Theater im gesamten deutschsprachigen Raum rückt.

Nicht ohne Stolz präsentierten deshalb die Spartenverantwortlichen ihr Programm für die neue Spielzeit. Im Podium sassen dazu - in der Reihenfolge des Fotos - Ingoh Brux, Stellv. Schauspieldirektor und Chefdramaturg - Burkhard C. Kosminski, Schauspieldirektor - Andrea Gronemeyer, Direktorin des Kinder- und Jugendtheaters “Schnawwl” - Operndirektor Prof. Klaus-Peter Kehr - Bürgermeister Michael Grötsch - Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz - der Stellvertreter der noch immer erkrankten Generalintendantin, Regula Gerber, Lutz Wengler - Dr. Ralf Klöter, Kaufmännischer Direktor - Sabine Schweitzer, Künstlerische Betriebsdirektorin und verantwortlich für die Geschäftsführung der Mannheimer Oper - Kevin ÓDay, Ballettdirektor und Chefchoreograf - Eva-Maria Steinel , Ballettmanagerin und Dramaturgin sowie Dominique Dumais, Stellv. Ballettdirektorin und Choreografin - Generalmusikdirektor Dan Ettinger war wegen anderer Verpflichtungen entschuldigt.

“Der Ring des Nibelungen” wird wohl auch in der Spielzeit 2012/2013 das beherrschende Ereignis an der Mannheimer Oper bleiben . “Das Rheingold” und “Die Walküre” in der Regie von Achim Freyer und unter der musikalischen Leitung von Generalmusikdirektor Dan Ettinger haben bereits weit über die Grenzen Mannheims hinaus für großes Interesse gesorgt und die Aufmerksamkeit auf sich gelenkt. Mit “Siegfried” - Premiere am 1. Dezember 2012 - und “Götterdämmerung” - Premiere am 22. März 2013 - wird der Neue Mannheimer Ring in der Spielzeit 2012/2013 vollendet. Ab Mai 2013 stehen dann drei zyklische Aufführungen auf dem Spielplan des Nationaltheaters. Der Vorverkauf dazu hat bereits begonnen.

Als erste Premiere in der Oper wird Giacomo Puccinis “La fanciulla del West” zu sehen sein - der vielleicht einzige Western der Operngeschichte - mit dem sich Verdi auf die Suche nach einem neuen Stil machte. Die Regie übernimmt Tilman Knabe, der in Mannheim zuletzt Wagners “Lohengrin” inszenierte.

Mit “Don Carlo” in der Inszenierung von Jens-Daniel Herzog und den Verdi-Inszenierungen aus dem Repertoire feiert das Nationaltheater Mannheim den 200. Geburtstag von Giuseppe Verdi. Und noch eines weiteren “runden” Geburtstages wird in diesem Jahr die Aufmerksamkeit der Musikwelt gelten: Benjamin Britten würde 100 Jahre alt: Ihm zu Ehren nimmt das Nationaltheater in Zusammenarbeit mit dem Theater Bremen sein Hauptwerk “The Turn of the Screw” in Zusammenarbeit in den Spielplan auf.

Mit Mieczyslaw Weinbergs Oper “Der Idiot” nach dem gleichnamigen Roman von Fjodor Dostojewski setzt das Nationaltheater Mannheim seine Reihe der Uraufführungen mit einem außerordentlichen Werk fort. “Der Idiot” wurde bereits 1985 geschrieben, aber nie zur Gänze aufgeführt. Die musikalische Leitung übernimmt hier Thomas Sanderling, ein mit Weinbergs Musik engstens vertrauter Dirigent.

Mit der konzertanten Aufführung der “Szenen aus Goethes Faust” widmet sich das Nationaltheater schließlich dem romantischen Komponisten Robert Schumann. Zusammen mit Solisten und dem Opernchor des Nationaltheaters musiziert das renommierte Orchester der Philharmonie Baden-Baden.

Mit dem 1983 uraufgeführten Musikepos “Der mündliche Verrat” von Mauricio Kagel stellt die “Junge Oper” dem jugendlichen Publikum einen der wichtigsten Komponisten der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts vor. In seinem Musiktheater für Instrumentalisten und Schauspieler verbindet Mauricio Kagel musikalische Stilmittel vergangener Epochen mit seiner eigenen Klangwelt.

Markus Reyhani widmet sich dann bekanntem musikalischem Material und greift Sergej Prokofjews Melodien für eine eigene Version von “Peter und der Wolf” auf und entwickelt diese mit einer neuen Instrumentierung weiter.

In der Spielzeit 2012/2013 wird auch ein neues spartenübergreifendes Format aus der Taufe gehoben, mit dem sich das Nationaltheater noch mehr als bisher in die Stadt hinein begeben und für die Stadt öffnen will. Als Pilotprojekt startet die “Mannheimer Bürgerbühne”, die Bürgerinnen und Bürgern gemeinsam mit Theaterprofis die Möglichkeit gibt, unter professionellen Bedingungen Stücke auf die Bühne zu bringen und das Nationaltheater noch mehr als bisher als Kommunikationsraum und Ort des kreativen Miteinanders zu erleben. Im Zentrum stehen dabei drei Inszenierungen im Schauspiel und im “Schnawwl”, die unter professionellen Bedingungen erarbeitet und ins Repertoire aufgenommen werden. Zusätzlich ist ein Programm in “Spielclubs und Workshops” aus allen vier Sparten geplant, das zurzeit noch erarbeitet und zu Beginn der Spielzeit vorgestellt wird.

Vom 21. - 29. Juni 2013 finden die 17. Internationalen Schillertage statt. Für Schiller war die politische Dimension des Chores und des den öffentlichen, politischen Raum betretenden Bürgers von entscheidender Bedeutung. In einer Zeit, in der Menschen wieder auf die Straße gehen, um für ihre Rechte zu kämpfen, werden die Forderungen nach Partizipation und Transparenz immer lauter. Die 17. Internationalen Schillertage eröffnen mit Stefan Bachmanns Inszenierung von Schillers “Der Parasit”, einer Koproduktion mit dem Staatsschauspiel Dresden, und nehmen sich die "Demokratie von der Straße" zum Thema.

Darum geht es auch in den Klassikern, die in der kommenden Spielzeit im Schauspiel Premiere feiern werden. Der katalanische Regisseur Calixto Bieito inszeniert Pedro Calderon de la Barcas “Das Leben ein Traum”, in dem das Volk auf die Straße geht, um Prinz Sigismund zu befreien. In Franz Kafkas “Der Process” wird für den Bankprokuristen Josef K. die Bürokratie zum undurchdringbaren Labyrinth, die Mechanismen der Macht zur Bedrohung, das eigene Leben zum Mysterium.

Dass auf die Rechtsstaatlichkeit noch Verlass ist, erzählt Heinrich von Kleist in seinem Lustspiel “Der zerbrochene Krug”. Bertolt Brechts “Mutter Courage” macht im großen Religionskrieg einen lukrativen Schnitt, ohne dabei auf das Leben ihrer Kinder Rücksicht zu nehmen. Auch in “Heiden” von Anna Jablonskaja florieren die Geschäfte unter dem Deckmantel der Religion. In ihrem Familienstück beschreibt die Autorin eine orientierungslose Gesellschaft aus Glückssuchern, Überlebenskünstlern und Profiteuren.

Neben klassischen Autoren liegt der Schwerpunkt auch in der kommenden Spielzeit wieder auf zeitgenössischem Autorentheater mit neuen Stücken und Auftragwerken u.a. von Gesine Danckwart und den früheren Hausautoren Ulrike Syha und Philipp Löhle. Theresia Walser hat mit “Familienfoto” ein großes Familienstück und Martin Heckmanns das Liebesmärchen “Einer und Eine” für Mannheim geschrieben.

Felicia Zeller, deren Stück “Gespräche mit Astronauten” vor zwei Jahren am Nationaltheater Premiere feierte, wird neue Hausautorin, und Dominic Friedel stellt sich als neuer Hausregisseur vor und widmet sich dem Klassiker “Der Process” von Franz Kafka sowie der Uraufführung von Martin Heckmanns “Einer und Eine”.

Als Gäste begrüßt das Nationaltheater Mannheim in dieser Spielzeit das Schauspiel Stuttgart. Aufgrund der andauernden Sanierung des dortigen Schauspielhauses hat das Schauspiel am Nationaltheater eine Stuttgarter Inszenierung in sein Spielplan integriert.

Das Kevin ÓDay Ballett am Nationaltheater Mannheim bringt in der kommenden Spielzeit fünf neue Choreografien zur Premiere und startet mit “R.A.W.” von Dominique Dumais. “R.A.W.” ist ein Blick zurück und zugleich ein Schritt nach vorne: Vergewisserung und lebendige Studie, aber auch ein Vertiefen schon bestehender Kontakte. Für diese Produktion konnte der Musiker und Produzent Thomas Siffling erstmals als Komponist für das Nationaltheater Mannheim gewonnen werden. Nach “Romeo und Julia” im Jahr 2011 taucht Kevin ÓDay mit “Othello” noch tiefer in den Kosmos des Handlungsballetts ein, um einmal mehr die Möglichkeiten der Ballettcompagnie auszuschöpfen und eine Plattform für die große Ausdrucks- und Interpretationsfähigkeit der Tänzerinnen und Tänzer zu bieten. Charaktere und Handlung sind auch die Basis für die Premiere von “Der kleine Prinz”, in der Dominique Dumais das poetische Märchen von Antoine de Saint-Exupéry erforscht. Neben einer Neuauflage der Choreografischen Werkstatt, bei der die Mitglieder des Ensembles ihr choreografisches Talent unter Beweis stellen können, steht in der Spielzeit 2012/2013 mit dem Stück “Die vier Jahreszeiten” von Kevin ÓDay und Robert Glumbek noch eine zusätzliche Studio-Premiere auf dem Spielplan.

Der “Schnawwl” stellt in der neuen Spielzeit die Freiheit auf den Prüfstand und möchte den jungen Zuschauern helfen, sie neu zu begreifen. Anlass hierfür ist die Kooperation mit den Theaterschaffenden aus dem ägyptischen Alexandria, wo die Demokratiebewegung am Anfang einer neuen gesellschaftlichen Entwicklung steht. Nach der Auseinandersetzung mit Märchen und Mythen aus Indien und der Türkei beginnt die Begegnung mit Ägypten mit “Mit den Augen der Anderen”, der Untersuchung eines mythischen Stoffes aus der Kultur Ägyptens - die ägyptische Seite dagegen befaßt sich mit “Wilhelm Tell”. Dazu wird der renommierte Autor Ad de Bont in Zusammenarbeit mit dem “Schnawwl” ein neues Jugendstück in freier Auseinandersetzung mit Schillers Drama und der Legende "Wilhelm Tell" vorlegen, das im Rahmen der “17. Internationalen Schillertage” zur Aufführung kommen wird. Zuvor bringt der “Schnawwl” gemeinsam mit dem Schauspielensemble “Die Brüder Löwenherz” auf die Bühne. Die Geschichte des “Spatz Fritz” schließlich wird mobil in Kindergärten erzählt, und auch für die Allerkleinsten steht ein neues Stück auf dem Spielplan. www.nationaltheater-mannheim.de  Kartentelefon: 0621 - 16 80 150

Der neue Spielplan als pdf zum anschauen und ausdrucken:

14.06.2012


Einwurf

von Gerhard Cantzler

Mit seinem ebenso ambitionierten wie opulenten Spielplan für die kommende Spielzeit 2012/13 stellt sich das Mannheimer Nationaltheater - das bundesweit größte Dreispartentheater in Städtischer Trägershaft - einmal mehr in die vorderste Reihe der deutschsprachigen, ja vielleicht sogar der europäischen Bühnen und “stemmt” damit ein ganz außergewöhnliches, bemerkenswertes künstlerisches Programm. Neben dem klassischen Dreispartentheater mit Oper, Schauspiel und Ballett haben sich die “Junge Oper” und das Kinder- und Jugendtheater “Schnawwl” längst einen festen Platz in dem programmatischen Mosaik dieses traditionsreichen Hauses gesichert - “Schillertage” und “Mozartsommer” setzen den Opern- und Schauspielsparten zusätzliche Glanzlichter auf.


Jetzt beschreiten die Theaterverantwortlichen in der Quadratestadt noch weitere, neue Wege, um den Kontakt zu “ihrer” Bürgerschaft zu vertiefen: Nach der “Koranschule”, mit der es dem Theater in den letzten Wochen gelang, mit höchst innovativen Mitteln auf die starke Präsenz muslimischer Mitbürger in der Stadt zu reagieren und Nichtmuslime mit diesem für sie fremden Kulturkreis vertraut zu machen, soll jetzt mit der Bürgerbühne einmal mehr Neuland beschritten werden: Bürgerinnen und Bürger soll hier die Möglichkeit eröffnet werden, gemeinsam mit Theaterprofis und unter professionellen Bedingungen Stücke auf die Bühne zu bringen und so in eine neue Form der Kommunikation zwischen Akteuren und Rezipienten einzutreten.


Ein bemerkenswerter, ein lobenswerter Ansatz - genauso lobenswert wie das hohe Engagement, mit dem sich die Stadt Mannheim mit rund 29,03 Millionen Euro und das Land Baden-Württemberg mit 13,09 Millionen Euro in die Förderung ihres “Musterkindes” einbringen - zum Wohl und zum Nutzen der Menschen in der Stadt Mannheim selbst, aber auch in der gesamten Metropolregion.


So geht nachhaltige Kulturpolitik, an der es auch in Zeiten großer öffentlicher Haushaltsdefizite und “Schuldenbremsen” keine Abstriche geben darf,

Theater der Welt 2014

v.l.: Burkhard C. Kosminski (Festivalintendant Theater der Welt, Schauspieldirektor NTM), Lutz Wengler (Stellvertreter der Generalintendantin, NTM), Matthias Lilienthal (Programmdirektor Theater der Welt), Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz, Manfred Beilharz (Präsident ITI Zentrum Deutschland), Christoph Dahl (Geschäftsführer Baden-Württemberg Stiftung).

Matthias Lilienthal ist neuer Programmdirektor von Theater der Welt 2014. Das teilte das deutsche Zentrum des Internationalen Theaterinstituts (ITI) heute im Rahmen einer Pressekonferenz im Nationaltheater Mannheim (NTM) mit. Lilienthal wird das ITI-Festival gemeinsam mit dem Schauspieldirektor des NTM, Burkhard C. Kosminski, leiten.

Matthias Lilienthal ist für Theater der Welt kein Unbekannter. Er leitete das Festival bereits im Jahr 2002 in Köln, Bonn, Düsseldorf und Duisburg. Lilienthal sagte zu seinen Zielen für Theater der Welt 2014: „Ich freue mich sehr auf Mannheim. Bei den Internationalen Schillertagen habe ich das begeisterungsfähige Mannheimer Publikum kennengelernt. Mit ihm zusammen möchte ich die Stadt zur Bühne machen. Im Moment interessiere ich mich sehr für den Mittleren Osten und die Grenzgänge zwischen Performance und Bildender Kunst. Internationale Performer und Regisseure werden für Mannheim neue Arbeiten entwickeln und frische Impulse setzen. Nach „X Wohnungen“, die bereits 2011 im Rahmen der Schillertage stattgefunden haben, werde ich versuchen, ein neues Format für das Festival zu entwickeln.“

Mannheims Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz zeigte sich erfreut, dass die Wahl des ITI auf Matthias Lilienthal gefallen sei: „Ich bin froh, dass wir mit Matthias Lilienthal einen so erfahrenen Programmdirektor für Theater der Welt gewinnen konnten. Er ist in der internationalen und nationalen Theater- und Kunstszene ausgezeichnet vernetzt. Das wird für das Festival in Mannheim ein Gewinn sein. Matthias Lilienthals Arbeiten haben den Wandel in Berlin und in der Welt immer sehr stark gespiegelt. Ein wichtiger Schwerpunkt seiner Arbeit ist das Thema Migration und es wird spannend sein, wie er dieses Thema für die spezifische Situation Mannheims weiterentwickeln wird.“

Matthias Lilienthal wird das Festival gemeinsam mit Burkhard C. Kosminski, dem Schauspieldirektor des Nationaltheater Mannheim, leiten. „Ich freue mich auf die gemeinsame Arbeit mit Matthias Lilienthal, mit dem die Stelle des Programmdirektors hochkarätig besetzt ist. Für uns beide fällt nun der Startschuss für das Ziel Theater der Welt 2014 in Mannheim – eine spannende, anspruchsvolle und herausfordernde Aufgabe, der wir mit großer Freude entgegensehen.“

ITI-Präsident Manfred Beilharz hob hervor: „Zu jeder Ausgabe macht sich eine neue künstlerische Leitung daran, Theater der Welt aufs Neue zu erfinden und Stadt und Welt als persönliches Gesamtkunstwerk für einen wenige Tage dauernden Augenblick zusammenzubringen. Wir vertrauen das Festivalprogramm mit Matthias Lilienthal einem erstklassigen Talentefinder und erfahrenen Ermöglicher an, der mit Theater permanent Neuland erobert und auch das dreizehnte Theater der Welt zu dem Entdeckerfestival machen wird, das seinen Ruf begründet.“

Theater der Welt wird von der Baden-Württemberg Stiftung mit 1 Mio. Euro gefördert. „Das Festival ist eine herausragende Veranstaltung in der deutschen Theaterlandschaft. Deshalb freuen wir uns, dass es erneut in Baden-Württemberg stattfindet und wir es bereits zum zweiten Mal unterstützen können“, erklärte Christoph Dahl, Geschäftsführer der Stiftung. Theater der Welt wird zu weiteren Dritteln durch die austragende Stadt und den Bund gefördert.

Theater der Welt ist ein internationales Theaterfestival, das 1981 vom deutschen Zentrum des Internationalen Theaterinstituts gegründet wurde. Es findet alle zwei bis drei Jahre in einer anderen Stadt Deutschlands statt. Die Idee wurde 1979 vom damaligen ITI-Präsidenten Ivan Nagel entwickelt. Stadt Mannheim Nationaltheater Mannheim, Presse; Foto: Christian Kleiner

08.06.2012


Nachtrag des Nationaltheater Mannheim zu Olga Neuwirths „The Outcast“

Uraufführungen sind die aufregendsten und alle herausfordernden Abenteuer in einem Opernhaus. Wollen sie auch theatralisch aufregend und erfolgreich sein, müssen sie ein von allen, nicht nur von den KomponistInnen, verantwortetes Kunstwerk sein. Gemeinsam mit allen beteiligten Künstlern wird das Werk erst am Abend auf der Bühne zu Ende geschrieben. KomponistInnen sollten also ihr Werk den an der Uraufführung beteiligten Künstlern anvertrauen. Die Bereitschaft zu einer Zusammenarbeit ist entscheidend. Selbstverständlich auch das gegenseitige Vertrauen, dass alle ihre Sache in Verantwortung dem Werk gegenüber gut machen. Weder KomponistInnen noch RegissuerInnen sind die einzigen Künstler am Werk. Musiktheatralische Arbeit ist gemeinschaftliche Arbeit und sollte unter keinerlei Diktat von jedweder Seite stehen, auch nicht von KomponistInnen. Die gegenseitige Achtung ist existentielle Voraussetzung für das Gelingen einer Uraufführung.

Das Nationaltheater ist stolz auf ein großes Werk und eine szenisch und musikalisch gelungene Aufführung.

Die Abwesenheit der Komponistin bei der Premiere war schmerzlich, noch schmerzlicher ist, dass jetzt nur noch über ihre Abwesenheit gesprochen wird und nicht über ihr musikalisches Werk.

www.nationaltheater-mannheim.de; Kartentelefon: 0621 – 16 80 150 Nationaltheater Mannheim, Presse

31.05.2012


Mozart “vom Feinsten” in Mannheim und Schwetzingen -

Foto v.l.: Anselm Dalferth (Operndramaturg), Dan Ettinger (Generalmusikdirektor NTM), Prof. Klaus-Peter Kehr (Operndirektor NTM), Lutz Wengler (Stellvertreter der Generalintendantin NTM), Michael Grötsch (Bürgermeister für Wirtschaft, Arbeit, Soziales, Kultur), Dr. Klaus Philipp Seif (Leiter Kultur, Sport und Sozialberatung BASF SE)

Nationaltheater präsentiert kulinarisches Programm zumMannheimer Mozartsommer 2012"

ntm/cr. Mannheim/Schwetzingen. Zum vierten Mal wird - vom 1.-8 Juli 2012 - der in zweijährigem Turnus stattfindende “Mannheimer Mozartsommer “wieder über die Bühnen in Mannheim und Schwetzingen gehen. Beide Spielorte, die Mozart in unterschiedlichen Lebensphasen besuchte, werden damit erneut zum Schauplatz von Eigenproduktionen des Nationaltheaters, Gastspielen, Konzerten, Installationen und einem Straßenfest für die ganze Familie, die allesamt neue Perspektiven auf Mozart und seine Zeit eröffnen. Künstlergespräche mit den Protagonisten, ein abwechslungsreiches musikalisches Programm, Einführungen in die Inszenierung und das breit gefächerte Stipendiatenprogramm “MozartPrisma” bilden das Rahmenprogramm des “Mannheimer Mozartsommers,” der in diesem Jahr auch Teil des 60. Geburtstages des Landes Baden-Württembergs ist.

"Das Land Baden-Württemberg unterstützt den Mannheimer Mozartsommer im Rahmen der Feierlichkeiten zum 60. Landesjubiläum”, erklärte dazu Theresia Bauer, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg, “und wir freuen uns, auf diese Weise zur Qualität und künstlerischen Freiheit dieses renommierten Festivals beitragen zu können".

In einem Pressegespräch stellten jetzt Lutz Wengler, Stellvertreter der Generalintendantin des Nationaltheaters, Operdirektor Prof. Dr. Klaus-Peter Kehr, Operndramaturg Anselm Dalferth, Generalmusikdirektor Dan Ettinger und der Mannheimer Bürgermeister Michael Grötsch in Anwesenheit des Vertreters des Generalsponsors des Mozartsommers, Dr. Klaus-Philipp Seif, Leiter Kultur, Sport und Sozialberatung der BASF SE das hochrangige Programm dieses ganz besonderen Festivals vor.

Zum Auftakt am 1. Juli lädt dabei das Nationaltheater bereits um 11.00 Uhr zum Eröffnungskonzert in den Mozartsaal des Schwetzinger Schlosses. Das Eröffnungskonzert rückt die kompositorische Nähe wie auch die stilistische Eigenarten Johann Christian Bachs und W.A. Mozarts sowie ihre Verbindung zur Mannheimer Schule ins Blickfeld. Es spielt die Bayerische Kammerphilharmonie unter der musikalischen Leitung von Reinhard Goebel.

Von 15.00-18.00 Uhr wird dann die Mozartstraße direkt neben dem Nationaltheater Mannheim zur Klangmeile: In Mozart́s Straße erklingen an Hauseingängen Violinsonaten - Studenten der Popakademie liefern ihre ganz eigene Annäherung an Mozart ab - eine Glasharmonika und ein Verrophon verzaubern die Besucher in den Werkstätten des Theaters und der Kinderchor des NTM und zahlreiche Blechbläser erfreuen von den Balkonen der Mozartstraße herab die Passanten.

Mit der Eröffnung der Installation "Gnade" von Georg Klein im Ausstellungssaal im Schloss Schwetzingen und der Video-Installation "Asingone/Wieweg" von Peter Missotten im Unteren Foyer des Nationaltheater Mannheim mündet der Eröffnungstag in die Uraufführung von "Neumond", einer Kammeroper von Lucia Ronchetti und Kristo Šagor. Ausgehend von Mozarts frühen Jahren macht sich die Junge Oper mit diesem Auftragswerk auf die Spurensuche nach Gefühlen und Zuständen, wie sie das Verhältnis zwischen Jugendlichen und ihren Eltern auch heute noch bestimmen. Es inszeniert Christian Pade - die musikalische Leitung hat Joseph Trafton. (weitere Termine: 3. und 4. Juli)

Das nächste Highlight gibt es bereits am 2. Juli, wenn die Wiederaufnahme von Mozarts “La clemenza di Tito” unter der musikalischen Leitung von GMD Dan Ettinger in der Inszenierung von Günter Krämer zur Aufführung kommt. Der in Neustadt/Weinstraße geborene Regisseur - in Mannheim bestens bekannt durch seine Inszenierungen von Mozarts “Lucio Silla” und de Majos “Alessandro” - wird im Rahmen des Mozartsommers auch die Neuproduktion von Johann Christian Bachs “Temistocle” inszenieren. Mozart’s “La clemenza di Tito” feierte bereits beim letzten Mozartsommer im Jahre 2010 Premiere im Schwetzinger Schloss. (weitere Termine: 5. und 7. Juli)

Ein ganz besonderes musikalisches Ereignis wird den Besuchern des Mozartsommers am 3. Juli um 20.00 Uhr im Schauspielhaus des Nationaltheaters geboten, wenn in dem Konzert “Il flauto magico” das “Orchestra di Piazza Vittorio” mit seinen 16 aus aller Welt stammenden Musikern in einem einmaligen Zusammenspiel von Streichern, Hörnern, Flöten, allen Arten von Saiteninstrumenten und afrikanischen Schlagzeugen Mozarts “Zauberflöte” neu interpretieren werden. (weiterer Termin: 5. Juli). Der Abend klingt dann im Theatercafé ab 22.00 Uhr mit einer Nachtmusik aus. (weiterer Termin: 5. Juli)

“Anrufung der Nacht - ein abendliches Parkkonzert” - steht am 4. Juli um 19.30 Uhr im Schloss Schwetzingen auf dem Programm. Es spielt die Badische Kammerphilharmonie. Dieser Abend wird abgerundet durch eine exquisite Weinprobe von Spitzenweingütern aus der Region.

Der 6. Juli steht ganz im Zeichen der Aufführung der von Johann Christian Bach für den Mannheimer Hof komponierten Oper “Temistocle”. Mit dieser Neuproduktion in der Regie von Günter Krämer und unter der musikalischen Leitung von Reinhard Goebel widmet sich der Mannheimer Mozartsommer einer Oper von Mozarts Lehrer und großem Vorbild. Die großartige Musik verrät, warum Mozart Zeit seines Lebens diesem Komponisten in großer Wertschätzung verbunden blieb. Vor der Vorstellung gibt Prof. Dr. Horst Weber, emeritierter Professor an der Folkwang Hochschule in Essen, eine Einführung in dieses Werk.

Am 7. Juli präsentiert sich der Kinderchor des Nationaltheaters mit einem Chorkonzert und Werken von Haydn, Schubert, Schumann, Brahms und vor allem natürlich mit Liedern und Ausschnitten aus Opern von Wolfgang Amadeus Mozart.

Die Veranstaltung “Schloss in Flammen” am 8. Juli im Schwetzinger Schloßgarten schließlich bildet den festlichen Abschluss des diesjährigen “Mannheimer Mozartsommers”. Unter freien Himmel präsentieren Solisten des Nationaltheaters und das Nationaltheaterorchester unter der musikalischen Leitung von Dan Ettinger in einer hoffentlich lauen Sommernacht Arien und Szenen aus Werken Mozarts. Zum großen Finale wird ein Feuerwerk - choreographiert zu Klängen von Gioacchino Rossini Ouvertüren und Edward Elgars “Pomp and Circumstances March No 1" - den Himmel über Schwetzingen erstrahlen lassen.

Das Festival begleiten wird auch in diesem Jahr wieder das Stipendiatenprogramm “MozartPrisma”; es ermöglicht es auch in diesem Jahr wieder Studierenden aus ganz Europa, an Workshops und Seminaren teilzunehmen, die sich mit unterschiedlichen Perspektiven auf Mozart beschäftigen.

Bereits zum vierten Mal fördert die BASF SE in Ludwigshafen den Mozartsommer als Generalsponsor. Neben der hohen künstlerischen Qualität ist dabei die Unterstützung junger Künstler beim “MozartPrisma” ein besonderes Anliegen des Unternehmens.

Weiter Informationen unter www.mannheimer-mozartsommer.de  Der Vorverkauf startet am 23. April 2012.  Foto: Christian Kleiner

Programm Mozartsommer 2012 zum ausdrucken:

17.04.2012