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Speyerer Kultureinrichtungen luden zur traditionellen Kult(o)urnacht ein

Speyer-  Nach dem großen Regen wurde es heiß, sehr heiß, vor in und um die teilnehmenden Kultureinrichtungen. 

Vorab unsere zwei Bilderalben von Michael Waldschmidt und Peter Müller.

10.06.2017


Kult(o)urnacht 2017 - Impressionen von Peter Müller

   

Kult(o)urnacht 2017 - Impressionen von Michael Waldschmidt

Clemens Jöckle - Gedächtnisstiftung errichtet

Speyer- Mit Freude und Dankbarkeit informiert die Kulturstiftung Speyer, dass zur Erinnerung an den geschätzten Kunsthistoriker Clemens Jöckle (1950-2014) eine Stiftung errichtet werden konnte. Über 70 Freunde und Bekannte brachten in den vergangenen sechs Monaten mit Beiträgen von 30 bis 2.000 € das nötige Stiftungskapital von 30.000 € auf. Die Gedächtnisstiftung will ganz im Sinne von Clemens Jöckle künftig aus den Zinserträgen Kunstausstellungen, Buchveröffentlichungen, Konzert- und Theateraufführungen in Speyer und der Pfalz fördern.

Sie ist die zwölfte Namensstiftung unter dem Dach der Kulturstiftung Speyer. Diese sucht seit 1993 Stifter und errichtet Treuhandstiftungen. Mit den jährlichen Zinserträgen von rund 30.000 € wird das Kulturleben unterstützt.

Im laufenden Jahr erhielten Zuschüsse unter anderem DreiCant-Chor, Dreifaltigkeitskirche, Gitarrensommer, Heiliggeistkirche, Historisches Museum der Pfalz, Kontrapunkte Speyer, Kunstverein Speyer, Motettenchor, Mozartchor, Pfälzische Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften, Pfälzische Musikgesellschaft, Pfälzische Sezession,  Protestantisches Dekanat, Speyerer Kammerorchester, Speyerer Münzgeschichte, Weltladen und mehrere Autoren zur Drucklegung von Büchern über "Könige der Pfalz", "Domlieder von Wilhelm Molitor" und den Humanisten (in Speyer und Straßburg) Matern Hatten.

Stiften heißt Schenken und Lenken. Die Kulturstiftung Speyer lädt ein, mit mindestens 30.000 € eine Namensstiftung mit einem selbst zu wählenden kulturellen Schwerpunkt zu errichten, damit erhebliche Einkommen- und Erbschaftsteuern zu ersparen und bei der Vergabe der Zinserträge mitzuwirken. Alle Zuwendungen fließen vollständig dem jeweiligen Stiftungszwecks zu. Die Kulturstiftung Speyer ist berechtigt, Zuwendungsbestätigungen für das Finanzamt auszustellen. Das Kuratorium, anderswo Aufsichts- oder Stiftungsrat genannt, mit derzeit 21 Mitgliedern unter Vorsitz von Oberbürgermeister Hansjörg Eger, der dreiköpfige Vorstand (Peter Eichhorn, Jochen Klemke und Klaus Kopp) und der Geschäftsführer Uwe Wöhlert arbeiten ehrenamtlich und tragen Kosten privat.

Nähere Informationen unter www.kulturstiftungspeyer.de. Die Spendenkonten der Kulturstiftung Speyer sind: Sparkasse Vorderpfalz DE55 5455 0010 0380 1351 29 und Volksbank Kur- und Rheinpfalz e. G. DE73 5479 0000 0001 7115 12. Bei Zuwendungen bitte Adresse angeben, eine steuerlich abzugsfähige Spendenquittung wird zugesandt.  Text und Foto: Kulturstiftung Speyer 

11.12.2016


Porträt des Schifferstadter Malers Martin Eckrich, vom verstorbenen Kunsthistoriker Clemens Jöckle. Porträt des Schifferstadter Malers Martin Eckrich, vom verstorbenen Kunsthistoriker Clemens Jöckle.

Ivo Pügner: Hommage an Reinhard Mey

Speyer- Wer schon immer mal die Lieder von Reinhard Mey im kleinen familiären Rahmen hören wollte, hatte am Samstag, 12. November 2012 die Gelegenheit dazu. Um 20:00 spielte Ivo Pügner Lieder des großen Meisters im Jugendcafé Speyer-Mitte. So nahe ist er wohl selten an seinen Zuhörern wie an diesem Abend. Wenn Ivo Pügner seine Lieder spielte, könnte man meinen, Reinhard Mey stünde nicht nur als Foto auf der Bühne, sondern würde selbst seine Lieder spielen.

Mit Einfühlungsvermögen, flotten Fingern an den Gitarrensaiten und kleinen Geschichten zwischen den Liedern gestaltete Ivo Pügner einen unvergesslichen Abend mit Liedern von Reinhard Mey. Er spielte sowohl ältere wie auch ganz neue Stücke, Klassiker wie „Diplomatenjagd“ oder „Annabel“ gesellten sich zu neueren Stücken wie „Das Narrenschiff“ oder „Ich liebe dich“. Nach der Pause unterstützte seine Frau ihn bei einigen Liedern, ebenso bei der Verneigung vor dem kürzlich gestorbenen Leonard Cohen mit seinem Lied „Hallelujah“.

Ivo Pügner beendete das Konzert wie gewohnt mit dem Lied „Was keiner wagt“ und einem Gang durch das anwesende Publikum. Noch einmal kam er den Gästen richtig nahe und hinterließ ein restlos begeistertes Publikum. Als Dankeschön für diesen gelungenen Abend erhielt Ivo Pügner aus den Händen der Organisatoren eine kleine Urkunde mit einem Foto von seinem Auftritt. Auch im nächsten Jahr sind wieder vier Konzerte im Rahmen der Reihe „Kultur im Fachkraftwerk“ geplant. Künstler und Termine stehen jedoch noch nicht fest.

Kultur im Fachkraftwerk

Künstler aus der Region spielen handgemachte Musik oder spielen ihre Darbietung hautnah vor einem kleinen Publikum. Die Veranstaltungsreihe soll das Kulturleben in Speyer um handgemachte Musik und Kleinkunst in einem kleinen familiären Rahmen erweitern.

„Kultur im Fachkraftwerk“ ist eine Benefizveranstaltung, um die Arbeit der CoLab zu unterstützen. Ein wichtiger Aspekt der Kulturreihe ist es daher, auf die prekäre Lebenswelt benachteiligter junger Menschen aus der Vorderpfalz, manche sogar ohne festen Wohnsitz, aufmerksam zu machen.

Text und Foto: Colab gGmbH

16.11.2016


Die 4. Percussion Night – ein kulturelles Highlight

Speyer- Am 4. November fand bereits zum vierten Mal die Percussion Night in Speyer statt; ein Benefizkonzert zugunsten einer Schule in Sangbarala im afrikanischen Guinea. Die Veranstalter des Vereins 'Brücken nach Guinea', welche in der Heiliggeistkirche in Speyer einen passenden Platz für dieses Event gefunden hatten, finanzieren an der Schule die Gehälter mehrerer Lehrer, Renovierungsarbeiten und Schulmaterialien.

Die ersten Gäste betraten bereits kurz vor 18:30 Uhr die Kirche, um sich dort umzusehen und erste Eindrücke zu erhalten, sowie die afrikanische Verköstigung durch den Verein Onuardo zu genießen, welche sich bei uns für die Integration ursprünglich afrikanischer Mitbürger einsetzen. Insgesamt kamen so bis zum Beginn des Konzerts rund 200 Besucher zusammen.

Pünktlich um 20 Uhr begannen die Spey'rer Perkussionisten von Afabato, angeleitet von Dr. Rainer Körber, mit durchdringenden Sounds aus dem Digeridoo, um dann innerhalb der nächsten Stunde zu afrikanischen und brasilianischen Rhythmen überzugehen. Bis zu zwanzig Musiker waren hier gleichzeitig auf der Bühne, zuletzt begleitet von Capoeira-Tänzern.

Nach einer kurzen Pause begannen die Afrikaner Billy Konaté mit seiner Band Manden Djara mit einer beeindruckenden Performance auf Trommeln und anderen afrikanischen Instrumenten, sowie einer Gitarre. Als Finale boten beide Gruppen gemeinsam eine Zugabe mit einer beeindruckenden Klangfülle, zu welcher ein Großteil des Publikums zum Tanzen aufgefordert wurde und nach knappen drei Stunden den Abschluss des Konzerts darstellte.

Somit war das Konzert ein voller Erfolg und eine Vergrößerung im Verhältnis zu den vorhergegangenen Percussion Nights.

Text und Foto: Simon Deobald

09.11.2016


Jubiläumskonzert ein voller Erfolg

Mit "An Tagen wie diesen" verabschiedeten sich die rund 120 Sänger vom begeisterten Publikum.

Chorgemeinschaft Speyer begeistert über 400 Zuhörer

Speyer- 60 Jahre besteht die Chorgemeinschaft Speyer nun – und präsentierte sich beim Jubiläumskonzert am 5.11. alles andere als leise. Rund 120 Sängerinnen und Sänger der drei Chöre begeisterten in der Speyerer Stadthalle über 400 Zuhörer.

Den Abend eröffnete der „Gemischte Chor Speyer“. Er hat die längste Tradition im Verein und präsentierte beliebte Schlager wie "Über sieben Brücken musst du gehen" oder "Über den Wolken", die viele im Publikum zum Mitsingen animierten. Einige der Mitglieder singen schon seit Jahrzehnten mit – Musik hält eben jung.

Das Finale mit allen drei ChörenBei „Rainbow – Pop, Jazz and more“ war der Name Programm. Begleitet vom Bläsersound und den Rhythmen der „Rainbow All Stars“ entführte der Chor in die Welt der Popmusik und des Jazz. Mitreißenden Stücken wie „New York, New York“ „Route 66“ und „Puttin‘ on the Ritz“ wurden gefühlvolle Songs wie „Ain’t Misbehavin‘“ und „Agua de Beber“ entgegengesetzt. Vor allem beim a cappella vorgetragenen „Over The Rainbow“ stellte Rainbow seine große Tonsicherheit unter Beweis.

Nach der Pause trat der Rockchor Speyer mit rund 70 Sängerinnen und Sängern und professioneller Rockband auf. Bereits mit den ersten Songs hielt es die Zuschauer nicht mehr in den Stühlen. Sie klatschten, tanzten und sangen mit zu bekannten Rocksongs wie „Jump“ von Van Halen, „Stairway to Heaven“ von Led Zeppelin oder „Purple Rain“ von Prince. Besonderen Applaus erhielt auch Querflötistin Petra Erdtmann für ihre exzellenten Soli zu Jethro Tull's „Locomotive Breath“ und „Bourée“.

Einer der Höhepunkte war der Song „I Wanna Know What Love Is“ von Foreigner, gefühlvoll intoniert von Rockchor und Rainbow. Zum Finale stimmten dann alle drei Chöre gemeinsam ein in „So ein Tag, so wunderschön wie heute“, bevor die Rockband einsetzte und mit der Überleitung auf „An Tagen wie diesen“ von den Toten Hosen das überraschte Publikum einmal mehr begeisterte. Ein gelungener Abschluss für diesen besonderen und vielfältigen Chorabend.

Die musikalische Leitung des Konzerts lag bei den Chorleitern Björn Karhof, Nadia Lyons und Joe Völker. Die Chorgemeinschaft hat rund 240 aktive Mitglieder, neue Sängerinnen und Sänger sind bei allen drei Chören herzlich willkommen. Text: Chorgemeinschaft Speyer;  Foto: Jonas Kolbenschlag

Weitere Infos:
www.chorgemeinschaft-speyer.de
www.rainbow-chor.de
www.rockchor-speyer.de

07.11.2016


Speyerer Malerin Gerdi König stellt in der renommierte Berliner „LDXArtodrome Gallery“ aus

Gerdi König erläutert kunstinteressierten Berliner ihre Gemälden Gerdi König erläutert kunstinteressierten Berliner ihre Gemälden "Sirenen" (links) und Atlantis

Speyer / Berlin-  Der Speyerer Malerin Gerdi König wird in zunehmendem Maße nationale und internationale Aufmerksamkeit zuteil. In ihrer Geburtsstadt machte die Künstlerin zuletzt mit ihrem Brezelfestbild Furore, das bei der Benefiz-Auktion von Round Table im letzten Jahr die Rekordsumme von 15.500 Euro erzielte. Als weiteres Qualitätskriterium ist festzuhalten, dass die renommierte Berliner „LDXArtodrome Gallery“ Gerdi König als Stammkünstlerin verpflichtete.

Ein Privileg, das wohl nur Kunstschaffenden vergönnt ist, von denen sich die Galerie einen Mehrwert erhofft. Sie vertritt Künstler bei internationalen Messen in Europa, Asien und Amerika. 2016 war die LDX an den Kunstmessen LA Art Show Los Angeles, Art Beijing Peking, Shanghai Art Fair und der Art.Fair in Köln beteiligt. Bei der LA Art Show Los Angeles wurden auch zeitgenössische Werke von Gerdi König gezeigt. Kontakte der Galerie in den asiatischen Raum erfolgen über ein eigenes Büro in Hongkong.

Die LDX-Zentrale liegt im Berliner Galerienzentrum Mitte. Eine weitere Niederlassung befindet sich auf Malta, wo in einem historischen Palazzo auf knapp 500 Quadratmetern Kunstwerke internationaler Künstler präsentiert werden. Auch hier waren bereits Werke von Gerdi König zu sehen. Ebenso bei der vor wenigen Tagen zu Ende gegangenen „Berlin-Art-Week“. Das kulturelle Großereignis mit 120 Veranstaltungen und dem Schwerpunkt auf zeitgenössische Kunst wurde vom 13. bis 18. September durchgeführt. Es bündelte Ausstellungen, Messen, Rahmenprogramme und die Verleihung von Kunstpreisen mit Film- und Führungsangeboten. Knapp eine Woche lang war die Bundeshauptstadt somit Zentrum der internationalen Kunstwelt und beliebte Anlaufstation für Sammler, Galeristen, Museumsdirektoren, Künstler und alle Kunst- und Kulturinteressierten.

Die „LDXArtodrome Gallery“ beteiligte sich mit der Ausstellung „Kunst ohne Grenzen“, bei der auch vier großformatige Bilder von Gerdi König zu sehen waren. Die viel beachteten Gemälde „Atlantis“, „Sirenen“, „Gebrannte Erde“ und „Zieleinlauf“ spiegelten in besonderer Weise das schöpferische Potenzial der Speyerer Malerin wider. „Atlantis“ wird von tosender Brandung und überspülten Gebäudestrukturen, also von Dynamik und Vergänglichkeit bestimmt. Mit den „Sirenen“ thematisiert die Künstlerin einen Aspekt aus Homers Odyssee. Während das weitgehend gegenstandslose Bild „Gebrannte Erde“ für Deutungen offen bleibt, ist der „Zieleinlauf“ sensibles und kraftvolles Synonym für das menschliche Streben nach Erfüllung selbst gesteckter Ziele.

Nichts mit der Berliner Galerie zu tun haben weitere Angebote, die von Kuratoren verschiedener Einrichtungen an Gerdi König herangetragen wurden. So werden im März 2017 Arbeiten von ihr im Veranstaltungszentrum und Museum „Site-Oud Sint-Jan“ in Brügge zu sehen sein, das bedeutende Wechselausstellungen organisiert und in einer Dauerausstellung 300 Originalradierungen und Lithographien von Pablo Picasso zeigt. Eingeladen wurde Gerdi König ferner zur „Triennale für Bildende Künste“ in Rom, die vom 25. März bis 22. April 2017 stattfindet. Eine weitere Offerte liegt der Speyerer Künstlerin für die Artexpo New York vor, die vom 21. bis 24. April 2017 im Fokus der kunstinteressierten Öffentlichkeit stehen wird.

Aus Zeitgründen verzichtet hat die Malerin in diesem Jahr auf die Teilnahme an Ausstellungen in Barcelona (Crisolart Galleries), Köping bei Stockholm (Art Gallery Quirinus) und Miami (Red Dot Art Fair). Auf lokaler Ebene sind Werke von ihr im November 2016 bei einer Einzelausstellung im Kunstverein Lingenfeld zu sehen. mey

Zur Künstlerin: 1956 in Speyer geboren. Studium Kunst und Textiles Gestalten. Kunsterzieherin an der Realschule Germersheim. Mitglied im Kunstverein Lingenfeld und der GEDOK Heidelberg. Seit circa 30 Jahren künstlerisch tätig. Zahlreiche Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen. Eigenes Atelier mit Ausstellungsraum in Speyer (Kapuzinergasse). Text und Foto: mey

25.09.2016


So lange Sie uns Ihre Zeit schenken...

bk.Ötigheim- ... bekommen Sie unsere Stimmen live mit allen Ecken und Kanten. Dieser Satz von Marc Marshall wurde am gestrigen Abend einmal mehr in die Tat umgesetzt. Live und hautnah – ohne Playback oder sonstige Spielereien ließen die beiden ihre Stimmen ertönen.

Das Wetter gab sich alle Mühe, diesem wunderschönen Konzert einen würdigen Rahmen zu geben – ein lauer Sommerabend, wie er im Buche steht. Die Freilichtbühne Ötigheim war wieder einmal restlos ausverkauft und man hörte erwartungsvolles Gemurmel im Publikum. Dann kamen die Akteure – und es war sofort still. Das würde sich sicher so mancher Lehrer wünschen!

Der Titel des ersten Liedes hieß „Bridges over Water“ – allerdings kam hier der Applaus etwas zu früh – das Lied war noch nicht ganz beendet. Das nahmen die Protagonisten mit Humor – und sagen nach dem Applaus einfach weiter.

„Es ist so eingetroffen, wie ich es gesagt habe“ meinte Marc.  „Was meinst Du?“ fragte Jay. „Na, ich habe doch im letzten Jahr gesagt, es können alle sitzen bleiben – und so wie es aussieht, ist genau das eingetroffen. Dann können wir genau da weiter machen, wo wir im letzten Jahr aufgehört haben“.  In diesem Jahr lautet der Titel des Programms:

Die schönsten Liebeslieder – Love Songs forever

Die Auswahl der Lieder fiel den beiden schwer – es gibt so viele schöne Titel – darunter natürlich auch die eigenen!

„Wo auch immer Du bist – ich bin da“ – hier war der Name Programm, denn einer Dame aus dem Publikum ging es nicht gut. Die beiden fragten nach einem Arzt, der glücklicherweise anwesend war und Marc kümmerte sich auch persönlich um die Dame, nachdem er die Treppen hochgesprintet war. Später gab es Entwarnung – es war wieder alles in Ordnung.

Aus dem 18.ten Jahrhundert stammt das Lied „Plaisir d’amour“ – unvergänglich der Zauber dieses Liedes und virtuos vorgetragen.

Bei “Le stagioni che verrano“ war Marc kurzzeitig der Text entfallen, was er aber lächelnd mit lalala überspielte und dann cool an Jay übergab mit den Worten: „Jetzt kommscht Du!“

Dann gab es eine Bitte an das Publikum, die Künstler doch nicht mit „Blitz und Scheinwerfer“ zu blenden mit den Worten: Nehmt uns doch ausnahmsweise mal im Herzen mit nach Hause.

Das Lied von Rainhard Fendrich „Woisd a Herz hast wiar Bergwerk“ wurde von Marc Marshall in „Originalsprache“ gesungen – so schön.

Das Schlagermedley zum Ende des ersten Teils war einer der Höhepunkte - die beiden haben keine Probleme damit, sich selber durch den Kakao zu ziehen. Ich möchte hier nicht zu viel verraten – das Publikum heute und morgen Abend soll sich selber überraschen lassen.

Nach der Pause überraschte Marc mit einem karierten Anzug mit kurzen Hosen – wobei er  betonte, daß das kein Versehen des Schneiders gewesen sei, sondern er diese so bestellt habe. Denn schon sein Mutter hätte ihm gesagt, daß er schöne Beine habe; und diese wollte er nun dem geneigten Publikum präsentieren.

Jay sang „Ich küsse ihre Hand Madame“ – dieses Lied hat er seiner Mutter im heimischen Wohnzimmer vorgetragen – das war der Beginn einer großen Karriere.

Ein Medley der Band Chicago : Hard to say I’m sorry – If you leave me now – Inspiration – einfach alles stimmig und auf den Punkt.

Dafür sorgte auch die grandiose Marshall & Alexander Band unter der Leitung von Frank Lauber, einem begnadeten Saxophonspieler. Die weiteren Mitglieder sind Matthias Höderath am Keyboard, Rene Krömer, der Flügel, Keyboard und Akkordeon spielt, Guido Jöris, Percussion und  Gesang, Peter Lübke, Schlagzeug, Thomas Inderka, Trompete, Thorsten Heitzmann, Posaune, Uwe Metzler, E-Gitarre & Akustik Gitarre, Krischan Frehse, E-Bass & Kontrabass, Stefan Scheuss, E-Gitarre, Akustik Gitarre & Gesang.

In einer Welturaufführung sang Marc ein Lied, das er im Mai in einem Hotel in Köln geschrieben hat: „Du hast mir gerade noch gefehlt“! Ein zauberhaftes Lied, das sicher einen großen Erfolg haben wird.

So ein schöner Abend; jeder, der dabei war, wird ihn sicherlich nicht vergessen, sondern als schöne Erinnerung in seinem Gedächtnis speichern.

Heute und morgen treten die beiden mit Ihrer Band noch einmal auf der Freilichtbühne in Ötigheim auf. Wer keine Karten mehr bekommt oder keine Zeit hat, sollte sich im nächsten Jahr den 23. und 24. August vormerken. Dann ist es wieder so weit in Oetigheim.

Wer nicht so lange warten möchte, kann sich Weihnachten mit marshall & alexander in den Kalender eintragen: am 02.12. in Waghäusel, 03.12. in Ludwigshafen, 04.12. in Kappelrodeck, 11.12. in Kandel.

Am 18. November singen die zwei in Reutlingen in der Stadthalle.

Am 07.12. tritt Marc alleine in Baden-Baden in der St. Josefs Kirche auf.

Tickets gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen. Foto: pem

24.08.2016


Meinrad Maria Grewenig erhält französischen Verdienstorden

Prof. Dr. Meinrad Maria Grewenig Prof. Dr. Meinrad Maria Grewenig

Völklingen- Der Generaldirektor des Weltkulturerbes Völklinger Hütte, Meinrad Maria Grewenig, ist mit dem französischen Verdienstorden "L‘Ordre national du Mérite" ausgezeichnet worden. Meinrad Maria Grewenig erhält den Orden für seine außerordentliche Lebensleistung und für seine grenzüberschreitende kulturelle Arbeit. Seit dem 22. August 2016 darf er sich nun "Chevalier dans l’Ordre national du Mérite" nennen. Der französische Botschafter in der Bundesrepublik Deutschland, Philippe Etienne, reiste persönlich an, um Meinrad Maria Grewenig im Weltkulturerbe Völklinger Hütte die Insignien eines Ritters im Nationalen Verdienstorden zu verleihen.

Meinrad Maria Grewenig ist seit 1999 Generaldirektor und Leiter der Geschäftsführung  des Weltkulturerbes Völklinger Hütte – Europäisches Zentrum für Kunst und Industriekultur. Seit 2008 ist er auch Präsident der Europäischen Route der Industriekultur (ERIH). Von 1992 bis 1999 war er Direktor des Historischen Museums der Pfalz Speyer. Von 2011 bis 2013 war er neben der Leitung des Weltkulturerbes Völklinger Hütte auch Geschäftsführender Vorstand der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz.

Das Weltkulturerbe Völklinger Hütte ist weltweit das einzige Eisenwerk aus der Blütezeit der Industrialisierung, das vollständig erhalten ist. Nach der Stilllegung der Roheisenproduktion im Jahr 1986 wurde die Völklinger Hütte 1994 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Die Anfänge der Völklinger Hütte reichen bis zum Jahr 1873 zurück. Der erste Hochofen wurde 1883 angeblasen. Das Weltkulturerbe Völklinger Hütte zeigt international herausragende Ausstellungen. Text und Foto: Weltkulturerbe Völklinger Hütte/Wolfgang Klauke

22.08.2016


Wein und Gesundheit: Dr. Fred-Holger Ludwig referiert im Altstadthaisl

Mit Saft der Reben lässt sich’s gesünder leben

Von unserem Mitarbeiter Werner Schilling

Speyer- Weintrinker leben gesünder als Nichtweintrinker. Zu dieser These kommt Dr.Fred-Holger Ludwig. Der  praktizierende Gynäkologe und Onkologe ist ehrenamtlicher Stadtbürgermeister von Bad Bergzabern und hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten im Forum Wein & Gesundheit einen Namen gemacht. Diese Organisation hat 2009 ein Buch mit dem Titel „Gesund genießen mit Wein“ herausgebracht. In seinem Beitrag betont der Weinliebhaber allerdings, dass sich nur bei moderatem Genuss eine  positive Wirkung einstellt. Ein Mann darf täglich zwei Gläschen (350 bis 400 Milliliter), eine Frau ein gutes Verdelle (250 bis 300 ml) konsumieren. Wein erzielt nicht nur als Getränk eine Gesundheit erhaltende  Wirkung, sondern lässt sich dank der rund 1200 darin enthaltenen Substanzen auch für medizinisch anerkannte Hausmittel anwenden, etwa zum Anlegen von Weinwickeln bei Schürfwunden sowie nach Schnittverletzungen oder Verbrennungen zum  Erhalt „haarfeiner Narben“.

Mit seinen medizinisch fundierten Erklärungen, warum der Saft der Reben ein gesundes Leben bringen kann, überraschte  der Südpfälzer  die Besucher beim Themenabend der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung (MIT) der CDU im Speyerer Altstadthaisl, wie Vorsitzender Anton B. Steber meinte. Im Jahr  1993 vom damaligen Landrat Weber privat darauf angesprochen, ob sich denn nicht in der Geriatrie dauerhaft  Schlaftabletten  einsparen ließen, begann  der Mediziner mit seinen  Nachforschungen. Bereits 1892 zeigte der österreichische Arzt Alois Pick auf, dass ein Drittel Wein, in choleraverseuchtes Wasser gegeben, nach fünf Minuten  die Erreger absterben lässt.  Wein, seine Bestandteile und seine Pressrückstände haben als Arznei und Weintherapie in der jahrtausendalten Geschichte der abendländischen Medizin eine tragende Rolle gespielt. Dr.Ludwig bedauert, dass man sich bis heute mehr für den Alkohol des Weins als für seine Fähigkeiten im Bereich der medizinischen Anwendung interessiert hat.  Doch wurde wissenschaftlich festgestellt, dass sogar wässrige Verdünnungen von Wein, etwa 1.100, noch eine Hemmung des Bakterienwachstums hervorrufen. Das mache Wein zu einem nützlichen Mittel bei Durchfallerkrankungen. Dabei wirken laut Dr. Ludwig die Inhaltsstoffe des Weins antibiotisch. Schon mit  Trauben könne das Immunsystem gestärkt werden, führte der Mediziner das Beispiel seiner Tante an, die in den  Wintermonaten  jeden Tag eine getrocknete Gutedeltraube im Wasserbad  über dem  „Schiff“ des Kohleherdes aufdampfte und auf diese Weise ohne Erkältung blieb. Auch Trester habe Gesundheitskräfte. Tresterpackungen oder Tresterbäder aktivierten den Stoffwechsel und regten die Durchblutung an. Im Frühjahr aufgefangene „Rebtränen“ (wässrige Lösung an Schnittstelle) seien, mit einer Hautcreme aufgemischt,  eine große Hilfe bei Ekzemen und gegen Juckreiz.

Den offenbar „sehr gesund lebenden“ Weinfreunden legte der Referent ans Herz: „Wein ist kein Medikament, sondern ein Nahrungsergänzungsmittel!“  Die Bezeichnung „Weinmacher“ für Winzergenossenschaften möchte der Arzt gerne durch „Weindesigner“ ersetzt haben, denn „die Winzer sind die Lagerfelds der Reben“. Sie entschieden schon mit der Gründüngung, etwa mit Wicken, welche Substanzen im Wein vornehmlich vorhanden sein würden. Polyphenole machten Blut dünnflüssig und verstärkten die Elastizität der Zellen. Deren Wirkung lasse sich mit Studien dokumentieren, wonach ältere Menschen in Weinbaugemeinden weniger Lungenkrebs bekamen als in Städten. Auch die Herzinfarktrate sei bei Weintrinkern  wegen der bewirkten Blutverdünnung niedriger. Ludwig: „Eine Flasche Wein ersetzt 60 bis 100 ASS 100-Tabletten.“ Aber der Mediziner gab eben auch zu wissen, dass der höchste gesundheitliche Nutzen“ mit täglich 30 Gramm Alkohol erreicht werde.

I: Mehr Infos im Buch „Gesund genießen mit Wein“, Verlag Gebrüder Kornmayer , ISBN 978-3-938173-59-6, Preis: 16,95 Euro.

Foto: Verlag Gebrüder Kornmayer, Presse

18.07.2016


Clemens Jöckle – Gedächtnisstiftung auf der Zielgeraden

Es werden noch ca. 10.000 Euro benötigt - weitere Stifter gesucht

Speyer- Im Andenken an viele gute Taten des Kunsthistorikers, Forschers, Autors, Redners, Kurators und Beraters Clemens Jöckle will die Kulturstiftung Speyer eine Gedächtnisstiftung errichten. Stiftungszweck ist die Förderung des kulturellen Lebens in Speyer und der Pfalz. Im einzelnen sollen Ausstellungen, Buchpublikationen, Konzerte und Theateraufführungen bezuschusst werden.

Von den erforderlichen 30.000 € Stiftungskapital haben im Mai und Juni rund 50 Stifter knapp 20.000 € aufgebracht. Die Beträge liegen zwischen 100 und 2.000 €.

Die Kulturstiftung Speyer hofft, die letzte Hürde zu nehmen und bittet, dass sich weitere Stifter beteiligen. Willkommen sind auch kleine Beträge. Alle Stifter erhalten eine Bestätigung für ihre Zuwendung, die sie steuerlich absetzen können.

Lesen Sie hierzu auch unseren Bericht vom 23. Mai

Informationen unter:    www.kulturstiftungspeyer.de    

Kontoverbindungen:      

Sparkasse Vorderpfalz IBAN DE55 5455 0010 0380 1351 29

Volksbank Kur- und Rheinpfalz e. G. IBAN DE73 5479 0000 0001 7115 12

Text: Kulturstiftung Speyer; Foto: spk Archiv

14.07.2016


Heimatfilm "Meine Brüder und Schwestern im Norden"

MEINE BRÜDER UND SCHWESTERN IM NORDEN - Der neue Heimatfilm von Sung-Hyung Cho

KURZINHALT

Wer weiß außerhalb des Landes wirklich etwas über Nordkorea? Was wir von diesem abgeschotteten Land zu sehen und zu hören bekommen, ist immer das gleiche: Militär-Paraden mit Panzern und Raketen, Soldaten und Soldatinnen, die wie Roboter marschieren, Kriegsdrohungen, Hungersnöte, abgemagerte Kinder und nicht zuletzt die drei Generationen von scheinbar wahnsinnigen Diktatoren und die ihnen hysterisch huldigende Gefolgschaft. Sung-Hyung Cho geht diesen Fragen nach, mitten drin – in Nordkorea: MEINE BRÜDER UND SCHWESTERN IM NORDEN porträtiert die Menschen hinter den hartnäckigen Klischees und Stereotypen eines unverstandenen Landes und gibt Einblicke hinter die protzige Propagandafassade einer uns verschlossenen Lebenswelt. Die Menschen, denen Sung-Hyung Cho auf ihrer Reise durch das Land begegnet – Soldatinnen, Bauern, Maler, Näherinnen – sind keine Zufallsbekanntschaften, sondern wurden vom Regime ausgesucht. Trotzdem nähert sie sich ihren Protagonisten dabei aufrichtig interessiert, respektvoll und vor allem ohne jegliche Wertung. So kommt ein fröhliches Volk zum Vorschein, dessen Liebe zu „ihrem Führer“ uns mehr als einmal sonderbar erscheint, das seine Wünsche und die Hoffnung auf eine Wiedervereinigung der beiden Koreas aber noch längst nicht aufgegeben hat.

PRESSENOTIZ

Die Frankfurter Filmemacherin Sung-Hyung Cho (FULL METAL VILLAGE, VERLIEBT, VERLOBT, VERLOREN) wuchs als gebürtige Südkoreanerin mit der Vorstellung auf, das nördliche Nachbarland sei von Monstern bevölkert. In der Schule lernte sie, dass Nordkoreaner rote Haut und zwei Hörner am Kopf hätten. Als erste südkoreanische Filmemacherin überhaupt erhielt sie eine offizielle Drehgenehmigung für das Land jenseits der Grenze und somit die Chance, sich von ihren Vorurteilen zu verabschieden und ihr vorgefertigtes Bild von den wie Roboter wirkenden Menschen im Norden zu revidieren.

Für ihren ersten Langfilm FULL METAL VILLAGE erhielt Regisseurin Sung-Hyung Cho 2006 den Hessischen Filmpreis, den Schleswig-Holstein Filmpreis sowie 2007 den Max-Ophüls-Preis, den Gilde-Filmpreis und den DEFA-Nachwuchspreis. 2009 feierte ihr zweiter Film ENDSTATION DER SEHNSÜCHTE seine Premiere auf der Berlinale. Ihr dritter Film 11 FREUNDINNEN über die Fußballnationalmannschaft der Frauen während der Weltmeisterschaft 2011 hatte auf Internationalen Filmtagen in Hof die Uraufführung. Nach dem eindrucksvollen Dokumentarfilm VERLIEBT, VERLOBT, VERLOREN über in der DDR zurückgelassene Familien junger Studenten aus Nordkorea, geht Regisseurin Sung-Hyung Cho in ihrem neuesten Heimatfilm MEINE BRÜDER UND SCHWESTERN IM NORDEN nun den nächsten Schritt und dreht als erste Südkoreanerin im unbekannten und abgeschotteten Nordkorea.

MEINE BRÜDER UND SCHWESTERN IM NORDEN ist eine Produktion von Kundschafter Filmproduktion in Koproduktion von Cine-Plus Filmproduktions GmbH, mit dem Hessischen Rundfunk und WDR, gefördert durch die Hessen Film und Medien GmbH, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Medienboard Berlin-Brandenburg, Deutscher Filmförderfonds, Film- und Medienstiftung NRW sowie der Filmförderung Hamburg Schleswig Holstein.

Der farbfilm verleih wird den Film am 14. Juli 2016 in die deutschen Kinos bringen, u.a. auch nach Mannheim.

Text: Entertainment Kombinat GmbH, Presse

09.06.2016


Musikschule der Stadt Speyer auf Rheinland-Pfalz-Tag in Alzey

Musikschule der Stadt Speyer - Gemeinsamer Bühnenauftritt mit MP

Alzey/Speyer- Zur rechten Zeit am rechten Ort waren beim Rheinland-Pfalz-Tag in Alzey gleich zwei Ensembles  der Musikschule der Stadt Speyer.

Die Marching Bones Jazzband und das Mobile Saxophonkommando gaben Ministerpräsidentin Malu Dreyer nicht nur Geleit durch den Schlosshof, sondern musizierten auch gemeinsam mit ihr auf der Bühne des Landesverbandes der rheinland-pfälzischen Musikschulen.

„Die Ministerpräsidentin griff spontan zur Triangel und hatte offensichtlich großen Spaß dabei“, berichtet Bernhard Sperrfechter, Leiter der städtischen Musikschule, von der Begegnung mit Prominenz beim Landesfest. Neben der Würdigung der pädagogischen Arbeit der Musikschule habe die MP, so Sperrfechter, den Ausbau von Kooperationen zwischen Musikschulen und anderen kommunalen Bildungsträgern angekündigt. Text und Foto: Stadt Speyer, Presse

08.06.2016


„Kulturland Rheinland-Pfalz“ feiert heute Welterbetag

„Kulturland Rheinland-Pfalz“ feiert am 5. Juni Welterbetag unter dem Motto „UNESCO Welterbe verbindet“

Rheinland-Pfalz/Deutschland- Der heutige Sonntag ist auf Initiative der Deutschen UNESCO-Kommission und der UNESCO-Welterbestätten Deutschland e.V. bundesweiter „Welterbetag“. Er steht unter dem Motto „UNESCO-Welterbe verbindet“.

Viele der 40 deutschen Welterbestätten bieten an diesem Tag ein besonderes Programm an. „Besonders bei Kindern und Jugendlichen soll die Begeisterung für unser kulturelles Erbe geweckt werden“, sagte Kulturminister Konrad Wolf.

„Der Welterbetag bietet eine gute Gelegenheit, sich mit den Menschen vor Ort auf ‚sein‘ Welterbe zu besinnen. Die eigenen kulturellen Wurzeln sind oft abstrakt, an diesem Tag werden sie erlebbar als Teil eines vielfältigen Erbes der Menschheit“, so Minister Wolf.

In Trier wird es beispielsweise einen UNESCO-Parcours durch die Innenstadt geben. Die Verantwortlichen der Welterbestätten bieten ein zeitlich und inhaltlich abgestimmtes kostenloses Führungsangebot an, bei dem die Besucher die Vielfalt des Trierer Welterbes kennenlernen können. So bietet sich eine gute Gelegenheit, die seit 2015 wieder zugänglichen Barbarathermen nach der aufwendigen Restaurierung neu zu entdecken.

Die römischen Baudenkmäler, der Dom und die Liebfrauenkirche wurden vor 30 Jahren 1986 mit dem UNSECO-Welterbesiegel ausgezeichnet.

Das obere Mittelrheintal, seit 2002 Weltkulturerbe, ist ebenso dabei. Die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz bietet in der Festung Ehrenbreitstein ein Festungsfest, bei dem es diesmal um die Ver- und Entsorgung zur Preußenzeit geht.

In Rheinbrohl wird der obergermanisch-raetische Limes in der „RömerWelt“ präsentiert. Wer schon immer mal das Bogenschießen ausprobieren wollte, hat dort Gelegenheit und erfährt auch noch einiges über die Geschichte und Technik der Bogenschießkunst.

Das Limeskastell Pohl bietet eine geführte Wanderung zum Römerkastell Holzhausen. Eine Führung der besonderen Art bietet die Tourismusinformation Neuwied. Von dort startet eine Limes-Führung per Fahrrad mit einem Limes-Cicerone.

Weitere Informationen unter: www.unesco.de/kultur/welterbe/welterbetag.html

Text: Staatskanzlei RheinlandPfalz, Presse

05.06.2016


Packt die Picknickdecken ein

Vier Sommerkonzerte in Speyerer Parkanlagen

Speyer- Unter dem Motto "umsonst und draußen" startet die Stadt Speyer im Sommer 2016 eine neue Reihe von Picknickkonzerten. An vier Sonn- bzw. Feiertagen sind die Speyerer ab 11 Uhr eingeladen, ihre Picknickdecken auszubreiten und auf ausgewählten Grünflächen unter freiem Himmel ganz unterschiedliche musikalische Stilrichtungen zu genießen.

„Kulturangebote in Speyer sind bisher sehr zentrumsorientiert, fast alle kulturellen Einrichtungen haben ihren Sitz im Zentrum der Stadt. Unsere neue Reihe wird deshalb bewusst in die Quartiere von Speyer wandern: An den Rhein, in den Westen und den Norden der Stadt und in den neu angelegten Garten des Weidenbergs am St. Guido-Stifts-Platz.“, so Oberbürgermeister Hansjörg Eger.

Die schönen, kleinen Parkanlagen – Platz der Stadt Kursk, Garten des Weidenbergs, Rasen der Siedlungsschule und Woogbachtal – eignen sich hervorragend für ein Picknick mit Freunden oder der ganzen Familie und können mit dieser Reihe neu entdeckt werden.

Ebenso abwechslungsreich wie die Veranstaltungsorte sind die eingeladenen Bands, die garantiert für gute Stimmung sorgen:

v.l.: The Chess Jazz Five verbinden zum Auftakt klassischen Dixieland, groovigen Soul-Jazz, erdigen Blues und köchelnde Balkan-Beats. Das Romeo Franz Ensemble spielt, passenderweise  neben der Synagoge, gefühlvollen Swing in der Tradition des Sinti-Jazz. Manuel Sattler & Band singen in fast akzentfreiem Saarbrigger Platt über Frauen, Männer und sonstige bedeutsame Momente in ihrem Leben. Zum Abschluss der ersten Saison sorgt das Weltmusikensemble Entremundos mit einer bunten Mischung aus Latin, Pop, Flamenco u.a. für südamerikanisches Flair.

Wer sein Picknick nicht selbst mitbringt, kann sich vor Ort mit Speisen und Getränken von den gastronomischen Partnern „Currysau Catering“ und „Zur Weinkiste“ versorgen. Text und Foto: Stadt Speyer

26.05.2016


Gründung und Dotierung der Clemens Jöckle-Gedächtnisstiftung

Speyer- Vorstand und Geschäftsführer der Kulturstiftung Speyer rufen in Abstimmung mit dem Kuratoriumsvorsitzenden Oberbürgermeister Hansjörg Eger zur Gründung und Dotierung der Clemens Jöckle-Gedächtnisstiftung auf.

Clemens Jöckle war bis zu seinem Tod Mitglied des Kuratoriums der Kulturstiftung und in Speyer und weit darüber hinaus im kulturellen Leben sehr engagiert.

Lesen Sie im weiteren den „Nachruf und Aufruf“ der Kulturstifung Speyer, der in diesen Tagen an gut dreihundert Freunde und Weggefährten von Clemens Jöckle versandt wird.

Nachruf und Aufruf

In Erinnerung an Clemens Jöckle (1950 – 2014) will die Kulturstiftung Speyer eine Treuhandstiftung namens

Clemens Jöckle-Gedächtnisstiftung

errichten. Seinen Tod betrauern wir sehr. Wir verloren einen stets liebenswerten, kenntnisreichen und kulturell engagierten Zeitgenossen. Die ihm gewidmete Stiftung soll das Kulturleben in Speyer und der Pfalz fördern helfen. Mit den Erträgen des nun zu sammelnden Stiftungskapitals wollen wir Projekte von Autoren, Künstlern, Musikern und Schauspielern unterstützen.

Die Clemens Jöckle-Gedächtnisstiftung wird die 12. Treuhandstiftung unter dem Dach der Kulturstiftung Speyer. Nach einem Beschluss des Kuratoriums ist für Namensstiftungen ein Stiftungskapital von mindestens 30.000 Euro erforderlich. Wir wenden uns an Freunde und gute Bekannte von Clemens Jöckle mit der Bitte, diese Stiftungsgründung mit einem namhaften Betrag zu bedenken. Ihre Zuwendung fließt über die Kulturstiftung Speyer auf das separat zu verwaltende Konto der Clemens Jöckle-Gedächtnisstiftung. Notieren Sie bitte auf beigefügtem Überweisungsträger den Namen Jöckle und Ihre Adresse für die von uns auszustellende Steuerbestätigung. Ihre Zuwendung kommt vollständig dem Stiftungskapital zugute, denn alle Beteiligten sind ehrenamtlich tätig.

Wir wenden uns an Sie, weil wir annehmen, dass Sie Clemens Jöckle kannten und schätzten. Vielleicht können Sie durch die Weitergabe dieses Nach- und Aufrufs einen größeren Kreis von Gründungsstiftern erschließen. Wenn viele zusammen helfen, können wir es schaffen. Die Kulturstiftung Speyer dankt Ihnen für Ihre wohlwollende Kenntnisnahme und etwaige Zuwendung.

Peter Eichhorn    Jochen Klemke     Klaus Kopp    Uwe Wöhlert

Für Spenden und Zustifungen hier die Bankverbindungen:                                     

Sparkasse Vorderpfalz            Volksbank Kur- und Rheinpfalz e. G.
BIC   LUHSDE6AXXX   BIC   GENODE61SP
IBAN  

DE55545500100380135129

  IBAN   DE73547900000001711512

Kulturstifung Speyer; Foto: spk Archiv

23.05.2016


Die Felder von Verdun

v.l.: Maria Herbes-Schuch, Wolfgang Schuch v.l.: Maria Herbes-Schuch, Wolfgang Schuch

Ein musikalischer Abend mit den Schuchs

Speyer- Die Reihe „Kultur im Fachkraftwerk“ ging mit einem Auftritt von Maria Herbes-Schuch und Wolfgang Schuch am 29. April in die zweite Runde. Die beiden Musiker spielten im familiären Rahmen des Jugendcafé Speyer-Mitte ein breites Spektrum Friedenslieder von der Arbeiterbewegung und des Wandervogels, bis hin zur Friedensbewegung der 70er und 80er Jahre. Dazu gesellten sich traditionelle Lieder, die sich mit Krieg und dessen Folgen sowie dem Militär beschäftigten. Diese Lieder waren mal ernsten Charakters, aber auch sarkastisch und unterhaltsam.

Nach einer kurzen Einführung über die Arbeit der CoLab spielten die beiden Musiker aus Speyer ihr Programm in der gewohnten Art aus Musik und Geschichten zu den Liedern. Mitgebracht hatten sie eine ganze Reihe Instrumente. Maria Herbes-Schuch spielte Blockflöten, Concertina, Bandoneon und Percussion, Wolfgang Schuch Gitarre, Drehleier, Banjo und Marschtrommel. Diese handgemachte Musik passte hervorragend zum Konzept der Kulturreihe und wurde vom Publikum begeistert aufgenommen. Als Dank erhielten die Künstler eine Urkunde mit einem Foto ihres Auftritts überreicht. Da dieses Konzert auch der Unterstützung der Arbeit der CoLab diente, freuten sich Verantwortlichen über eine gefüllte Spendendose.

Wie beim letzten Mal wurde neben der Musik wieder der besondere Rahmen des Jugendcafés gelobt. Die Künstler stehen nicht weit weg auf einer Bühne, sondern direkt vor ihrem Publikum. Dies hörten die Organisatoren gerne und kündigten den nächste Termin von „Kultur im Fachkraftwerk“ an. Am Mittwoch, den 22. Juni, tritt der bekannte Folk Musiker Paddy Schmidt mit einem irischen Abend mit Musik und Geschichten auf.

Kultur im Fachkraftwerk

Künstler aus der Region spielen handgemachte Musik oder spielen ihre Darbietung hautnah vor einem kleinen Publikum. Die Veranstaltungsreihe soll das Kulturleben in Speyer um handgemachte Musik und Kleinkunst in einem kleinen familiären Rahmen erweitern.

„Kultur im Fachkraftwerk“ ist eine Benefizveranstaltung, um die Arbeit der CoLab zu unterstützen. Ein wichtiger Aspekt der Kulturreihe ist es daher, auf die prekäre Lebenswelt benachteiligter junger Menschen aus der Vorderpfalz, manche sogar ohne festen Wohnsitz, aufmerksam zu machen. Text und Foto: CoLab gGmbH - Das Fachkraftwerk

03.05.2016


Kulturstiftung Speyer ist Millionärin

Erfreuliche Nachrichten der Kuratoriumssitzung

Speyer- Das Kuratorium unter Vorsitz von Oberbürgermeister Hansjörg Eger konnte in Anwesenheit einiger Stifter einen erfolgreichen Bericht für das Geschäftsjahr 2015 entgegennehmen. Der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Prof. Peter Eichhorn und seine Vorstandskollegen Dr. Jochen Klemke und Dr. Klaus Kopp nannten für die Kulturstiftung und die von ihr verwalteten Treuhandstiftungen beeindruckende Zahlen. So konnten im abgelaufenen Jahr Spenden und Zustiftungen von insgesamt 119.650 € verbucht werden. Dank der Zinserträge aller Stiftungen wurden Ausschüttungen für die Kultur in und um Speyer von insgesamt 35.650 € möglich. Beispiele für erfolgreiches Wirken waren die Dotierung und Verleihung des Arno Reinfrank-Literatur-Preises für Literatur an die Schriftstellerin Svenja Leiber, aber auch die Förderung von Konzerten, Büchern und Ausstellungen.

Der Geschäftsführer der Stiftung, Uwe Wöhlert, berichtete ausführlich über die einzelnen Stiftungen und die Vermögensanlagen. Vorstand und Geschäftsführer wurden mit großem Dank einstimmig entlastet.

Hansjörg Egers Wahl als Vorsitzender des Kuratoriums für weitere fünf Jahre erfolgte ebenfalls einstimmig. Neu im Kuratorium ist von der gastgebenden Sparkasse Vorderpfalz der Vorstandsvorsitzende Dr. Rüdiger Linnebank. Als aktueller Zustifter kann die Volksbank Kur- und Rheinpfalz e. G., Speyer, vertreten durch das Vorstandsmitglied Till Meßmer, einen neu durch Satzungsänderung geschaffenen Kuratoriumssitz einnehmen.

Die äußerst positive Stimmung der Kuratoriumssitzung unterstrich der Stifter der 11. Treuhandstiftung unter dem Dach der Kulturstiftung, der bekannte Speyerer Eugen Flicker. Er dankte für die freundliche Aufnahme und trug spontan ein Ständchen auf der Mundharmonika mit einem Edith Piaf-Chanson vor. Mit dem Hinweis, dass bekanntlich die erste Million die schwerste sei, und einem erwartungsfrohen Ausblick auf das Geschäftsjahr 2016 schloss der Vorsitzende Eger die 27. Kuratoriumssitzung der Stiftung.

Weitere Informationen zur Kulturstiftung siehe www.kulturstiftungspeyer.de   Kulturstiftung Speyer, Presse

29.04.2016


Speyers Lob

von Michael Grohmann

Än Mensch, der net  in Speyer wohnt,
den hot des Schicksal schlecht belohnt!
Des wissen viele net im Land
Und gewwen aa – es is ä Schand!
Die Münchner mit ihr‘m Isartor,
die kommen sich mondäner vor,
die Hamburger mit ihrer Elbe,
sehn sich als vom Ei das Gelbe.
Und dann noch diese Spreeathener,
für die sind ohnehin all‘ „kleener“!
Die Düsseldorfer mit der Kö,
die määnen, sie wär‘n uff de Höh!
Dass Snobs man selbst im Saarland find,
des wääß in Speyer  jedes Kind!
Und fährst du mal nach Dresden runter,
dann zeign se dir das blaue Wunder!
Die Wiener mit der Sachertorte,
die hänn den Schmäh aa ohne Worte.
Die Eidgenossen, klää wie Zwerge,
sinn superstolz stolz auf ihre Berge.

Die Speyemer brauchen kään Vergleich,
war’n doch einst  Mittelpunkt vum Reich,
und per Du mim Barbarossa,
und aa mim Papst einst in Canossa.
Der Speyemer macht net lang Geschiss,
wer nooch ihm aa noch schänner is.
Und wann die andern Klimmzüg mache,
da muss än Hasepieler lache.
Der Dom, die Kaiser und der Rhein,
die Altstadtgassen und der Wein,
der Auwald und die Binsfeldseen,
von ferne grüßen Haardwaldhöhen.
Technikmuseum, Sealife-Fische,
Judebad unn Freisitztische -

Fast jede Stroß, fast jeder Platz,
is werktags aa vun Mensche schwarz.
Ob Woiprob oder Zunftbaumfeier,
wie oft was los is, weiß der Geier.
Aus G’schäftsinn odder nur zum Spaß
Mer trifft sich bei uns uff de Gass
aa ohne Grund - ganz wunderbar!
So lautet, das ist völlig klar
am Wochenend‘ stets die Parole:
sehr zum Wohle, sehr zum Wohle!
Wem des net langt, dem gibt de Rest
Im Juli unser Brezelfest!

Än Speyemer, s’dut äm joo fascht lääd,
zieht annre aa wie än Magnet!
Die Mensche do in unsrer Stadt,
sinn halt so wie mer’s gern hat:
Friedlich, sittsam, gut gebaut
(nur manchmol halt ä bissl laut),
Gewitzte Kerl und goldig Poppe
An jed‘rer Ecke lockt än Schoppe
Nie mundfaul, nie um was verlege,
nie Stillstand, immer was bewege!
So Manches hänn se hier erfunne,
mit Grips statt Müh unn Iwwerstunne!
Woannerscht  gebt’s fast nur noch G’scherte,
bei uns Universalgelehrte!
Die Stadt kam so, zwar etwas spät,
zu ännrer Universität.
Am Lande ackert froh der Bauer,
des gönn mer ihm, denn mir sinn schlauer!
Ja Speyer gibt halt ebbes her.
Du armer Fremder, was willsch mehr?

Sehr gerne veröffentlichen wir dieses Gedicht, wie der Autor schreibt: "Zum Frielingsoofang was für's Speyerer Selbstgefühl"

27.03.2016


Erich Loest zum 90. Geburtstag: Andenken an wirkmächtigen Literaten

Medienstiftung der Sparkasse Leipzig lobt den „Erich-Loest- Preis“ aus

Leipzig- Am 24.2.2016 wäre Erich Loest 90 Jahre alt geworden. Für die Medienstiftung der Sparkasse Leipzig Anlass, den

Erich-Loest-Preis

auszuloben. Der Preis wird erstmals am 24. Februar 2017 und dann alle zwei Jahre vergeben; er ist mit 10.000 Euro dotiert.

Stephan Seeger, geschäftsführender Vorstand der Medienstiftung: „Stiftungsvorstand und Stiftungsrat ehren mit dieser Entscheidung einen wirkmächtigen Literaten, gesellschaftspolitisch denkenden Kopf, stetigen Mahner, wenn die Untiefen deutscher und deutsch-deutscher Geschichte in Vergessenheit zu drohen gerieten, und bekennenden Leipziger, dem die Geschicke seiner Stadt eine Herzensangelegenheit waren.“

Der Erich-Loest-Preis wird bevorzugt an Autoren aus Mitteldeutschland vergeben; er wird nicht ausgeschrieben. Die Auswahl der Preisträgerin/des Preisträgers erfolgt ausschließlich über die Jury, in der jedes Mitglied eine Stimme hat. Details werden in den Vergaberichtlinien festgelegt, die zurzeit ausgearbeitet und mit der Jury abgestimmt werden. Mitglieder der Jury sind: Hartwig Hochstein, Chefredakteur der Leipziger Volkszeitung a. D. und Mitglied des Stiftungsrates der Medienstiftung, als Vorsitzender; Dr. Thomas Brückner, Autor und Herausgeber; Jan Emendörfer, Chefredakteur der Leipziger Volkszeitung und Mitglied des Stiftungsrates der Medienstiftung, Ullrich Hammerschmidt, Freie Presse/Chemnitz; Prof. Dr. Josef Haslinger, Deutsches Literaturinstitut an der Universität Leipzig; Sven Felix Kellerhoff, Die Welt; Thomas Mayer, Journalist und Autor; Andreas Montag, Mitteldeutsche Zeitung/Halle; Andreas Platthaus, Frankfurter Allgemeine Zeitung; Linde Rotta, Schriftstellerin; Dr. Katrin Schumacher, MDR Figaro. Weitere sind angefragt.

Oberbürgermeister Burkhard Jung: „Leipzig und Erich Loest, welch eine Beziehung! Wie John Dos Passos und New York, James Joyce und Dublin.“

Burkhard Jung, Oberbürgermeister der Stadt Leipzig und Vorsitzender des Stiftungsrates der Sparkassenstiftung, betont: „Leipzig und Erich Loest, welch eine Beziehung! Wie John Dos Passos und New York, James Joyce und Dublin. Erich Loest hat Leipzig nicht nur einmal zu seinem Thema gemacht. Leipzig war ‚sein‘ Thema. Er hat unsere Stadt in die Literatur des 20. Jahrhunderts eingeschrieben: ‚Völkerschlachtdenkmal‘, ‚Nikolaikirche‘, ‚Reichsgericht‘, ‚Löwenstadt‘. Mit einem weiteren Buchtitel ist alles gesagt: ‚Leipzig ist unerschöpflich‘. Der ‚Erich-Loest-Preis‘ der Medienstiftung unserer Sparkasse spricht von dieser einzigartigen Beziehung eines Autors zu seiner Stadt.“

Linde Rotta: „Sein Schreiben blieb stets Mahnung zur Wachsamkeit, niemals wieder unsere demokratische Freiheit aufs Spiel zu setzen.“ Über die Entscheidung der Stiftungsgremien freut sich seine Lebensgefährtin Linde Rotta: „… ‘und was du siehst, das schreibe in ein Buch‘ (Off. Joh. I, 11) – obwohl kein praktizierender Christ, könnte kein Wort besser den geistigen Auftrag erklären, an den Erich Loest sich literarisch gebunden sah. Zwei durchlittene Diktaturen hatten ihn zum tief überzeugten Demokraten geläutert. Sein Schreiben blieb stets Mahnung zur Wachsamkeit, niemals wieder unsere demokratische Freiheit aufs Spiel zu setzen. Lügen, Taktierereien, Sonntagsreden waren seine Sache zu keiner Zeit, literarische Manierismen verabscheute er zutiefst. Sein Prinzip: Das deutliche Wort. Charakterliche Geradlinigkeit, eine klare moralische Haltung werden sein unverkennbares Markenzeichen bleiben.“

Dr. Harald Langenfeld: „Erich Loests Stimme fehlt uns, gerade jetzt, gerade heute.“

Erich Loest war Gründungsmitglied der Medienstiftung der Sparkasse Leipzig und gab ihr über viele Jahre als Stiftungsratsmitglied wichtige Impulse. Am Sitz der Leipziger Sparkassen-Stiftungen, der Villa Ida, wird sein literarischer Nachlass gepflegt und bewahrt. Die Bedeutung des Autors für die Stiftung erklärt Dr. Harald Langenfeld, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Leipzig und der Medienstiftung: „Erich Loests Stimme fehlt uns, gerade jetzt, gerade heute. Ich kann mir lebhaft vorstellen, wie er, der wie kaum ein anderer die jüngere deutsche Geschichte durchlebt und erlitten hat, die Ereignisse, die sich seit geraumer Zeit beinahe jeden Montag auf den Straßen Dresdens, Leipzigs und an anderen Orten abspielen, kommentiert hätte. Erich Loest war unseren Stiftungen langjähriger Begleiter, Förderer, Mäzen und treuer Freund. Es ist unserer Medienstiftung Ehre und Verpflichtung zugleich, zum 90. Geburtstag Erich Loests‘ einen Literatur-Preis seines Namens auszuloben; ein Name, der mit hervorragenden Charaktereigenschaften eines Menschen verbunden ist: Mut, Wahrheitsliebe, Unerschrockenheit, Menschlichkeit.“

Die Stadt Leipzig ehrt ihren verstorbenen Ehrenbürger durch die Benennung der Bibliothek im Stadtteil Gohlis mit dem Namen Erich- Loest-Bibliothek am 24. Februar 2016, 11 Uhr, Georg-Schumann- Straße 105, 04155 Leipzig.

Text: „Erich-Loest-Preis“ Medienstiftung der Sparkasse Leipzig, Presse

21.02.2016


Deutsch-Französischer Tag 2016

Fest der Freundschaft

Mainz- Mit einem Fest der Freundschaft haben das Haus Burgund und der Landessportbund Rheinland-Pfalz an die Unterzeichnung des Elysée-Vertrages durch Bundeskanzler Konrad Adenauer und Staatspräsident Charles de Gaulle vor 53 Jahren erinnert. Die Schirmherrschaft der Veranstaltung hatten Ministerpräsidentin Malu Dreyer sowie Landtagspräsident Joachim Mertes übernommen.

In der deutsch-französischen Freundschaft war Rheinland-Pfalz Vorreiter, denn die Partnerschaft mit Burgund wurde schon ein halbes Jahr vor dem Elysée-Vertrag geschlossen. Inzwischen hat sie sich zu einer Zusammenarbeit von großer Intensität und Vielfalt entwickelt. Im Jahre 2003 wurde die Kooperation erweitert und das Vierer-Netzwerk der Regionalpartner mit Oppeln und Mittelböhmen gegründet. Eine wichtige Errungenschaft dieser Zusammenarbeit ist der Europa-Master-Studiengang Mainz, Dijon und Oppeln, der 2013 als erster trinationaler Studiengang dieser Art in Deutschland eröffnet wurde.

Im vergangenen Jahr sei die intensive Verbindung zum französischen Nachbarn nach dem Anschlag auf das Satiremagazin Charlie Hebdo und den Terroranschlägen in Paris erneut spürbar geworden. Ministerpräsidentin Malu Dreyer schloss sich den vielen Bürgerinnen und Bürgern an, die am Institut franҫais Blumen niederlegten und Kerzen entzündeten, um der Opfer zu gedenken. „In diesen Tagen waren wir unseren französischen Partnern näher als je zuvor. Wir werden nicht zulassen, dass unsere Freundschaft und unser Miteinander in Europa zerstört werden“, sagte die stellvertretende Chefin der Staatskanzlei, Inge Degen. Daher werde sich die Landesregierung auch in Zukunft für eine Intensivierung der deutsch-französischen Partnerschaft einsetzen. Text: Staatskanzlei Rheinland-Pfalz, Presse

16.01.2016


Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2015 zurück

Ludwigshafen- Prämiert mit einem ECHO Klassik 2015 als „Orchester des Jahres“ blicken die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz und ihr GMD Karl-Heinz Steffens auf ein außerordentlich erfolgreiches Jahr zurück: dem Sinfonieorchester der erweiterten Metropolregion Rhein-Neckar gelang neben der Vertiefung und Ausweitung seiner Aktivitäten vor Ort eine zunehmende Anerkennung auf nationaler und internationaler Ebene. Als Kultur-Botschafter für das Land Rheinland-Pfalz und die Metropolregion spielte das Orchester über 100 Konzerte zwischen Mainz und Karlsruhe, Heidelberg und Trier, veröffentlichte in Zusammenarbeit mit dem Label Capriccio und Deutschlandradio Kultur sieben CDs, die international hervorragende Kritiken erhielten. Die Entwicklung eigener Veranstaltungsserien fand nach der erfolgreichen Etablierung von MODERN TIMES, dem MUSIKFEST SPEYER und REBELLION IM QUADRAT eine Ausweitung durch die HEIDELBERGER MEISTERKONZERTE. Mit KATHEDRALKLÄNGE – BRUCKNER IN DEN DOMEN startete der aufsehenerregende Bruckner-Zyklus in den vier Domen von Rheinland-Pfalz. Die Angebote richteten sich dabei wieder an Menschen allen Alters; im Rahmen der eigenen Konzerte leistete das Orchester durch Einladungen an Flüchtlinge einen Beitrag zur Willkommenskultur.

„Great Music On Your Doorstep!“ In Anlehnung an den Slogan eines renommierten Orchesters in London, das vergleichbar der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz seine Konzerte an mehr als 10 Spielorten zu den Menschen bringt, leistete das Orchester – nicht nur in Ermangelung eines eigenen Konzertsaals – einen unverzichtbaren Beitrag zur kulturellen Versorgung in der erweiterten Metropolregion Rhein-Neckar. Mit den Konzertreihen im Feierabendhaus der BASF (Ludwigshafen & BASF SE Konzerte), im Pfalzbau Ludwigshafen und im Rosengarten Mannheim und einer Reihe weiterer Veranstaltungen in Capitol und Christuskirche Mannheim, Philharmonie und Friedenskirche Ludwigshafen schlägt das Herz der Staatsphilharmonie in der Doppelstadt am Rhein: 26 Sinfoniekonzerte, dazu die Kinder- und Kammerkonzerte des Orchesters und eine Vielzahl von Angeboten im Bereich der Musikvermittlung zeigen die Bandbreite der Konzert-Aktivitäten des Orchesters. Deutlich gestiegen sind die Besucherzahlen insbesondere bei den Abonnement-Konzerten der Staatsphilharmonie in Pfalzbau und Rosengarten.

Unter der inspirierenden Leitung ihres Chefdirigenten und Generalmusikdirektors Karl-Heinz Steffens hat das Sinfonieorchester der Metropolregion Rhein-Neckar erkennbar an Profil und künstlerischer Leistungsfähigkeit gewonnen und präsentiert sich als weithin anerkannter Kultur-Botschafter. Dazu tragen insbesondere die eigenen Festival- und Konzertformate MODERN TIMES, REBELLION IM QUADRAT, das MUSIKFEST SPEYER und KATHEDRALKLÄNGE – BRUCKNER IN DEN DOMEN bei. Aber auch die intensive Aufnahmetätigkeit des Orchesters macht von sich reden: Allein 2015 wurden in Kooperation mit Deutschlandradio Kultur und dem CD-Label CAPRICCIO sieben CDs veröffentlicht: Die Bandbreite reicht dabei von Filmmusik über Solistenkonzerte bis zu der konzeptionell an das Live-Format angelehnten CD-Serie MODERN TIMES, in der mittlerweile Werkschauen der Komponisten Luigi Dallapiccola, Henri Dutilleux, Alberto Ginastera und Bernd Alois Zimmermann erschienen sind – die Auszeichnung als „Orchester des Jahres“ durch den ECHO KLASSIK 2015 für die letztgenannte CD belegt eindrucksvoll, wie substantiell und erfolgreich die Zusammenarbeit zwischen Karl-Heinz Steffens und den Musikern des Orchesters ist.

Große Momente boten sich für das Orchester selbst und folglich für das Publikum durch die Zusammenarbeit mit herausragenden Dirigenten, Solisten und Komponisten. Sowohl Wolfgang Rihm wie auch Jörg Widmann – der auch solistisch wirkte – prägten mit ihren Werken die Konzerte des Jahres 2015 wie auch z.B. Diana Damrau, Gidon Kremer, Nils Mönkemeyer, Fazil Say, Katharina Thalbach oder Mario Venzago durch ihre Auftritte. Besondere Höhepunkte 2015 waren sicherlich die Rückkehr von Ehrendirigent Leif Segerstam zu seinem ehemaligen Orchester und die großartigen Konzerte mit Pinchas Zukerman, dem Artist in Residence der Saison 2015/2016 – seiner Rückkehr im März 2016 sehen Musikfreunde wie Orchestermitglieder gleichermaßen mit Freuden entgegen.

Ein Ansporn waren für 2015 auch die bereits in den Vorjahren erhaltenen Auszeichnungen durch den ECHO KLASSIK: sowohl in der Nachwuchsförderung (2014) als auch im Bereich Klassik (2013) erhielt die Staatsphilharmonie die begehrte Anerkennung und setzte so auch ihre bundesweit beachteten Projekte im Bereich der Musikvermittlung fort. Die Zusammenarbeit mit Schulen in Ludwigshafen, insbesondere die Partnerschaft mit der Erich Kästner Schule – einer integrativen Grundschule – prägen die Angebote, die aber auch Schulen anderer Kommunen aus der Pfalz offenstehen. An Familien richten sich darüber hinaus die Schwangeren-/Stillendenkonzerte, die Krabbelkonzerte, die Kinder- und Jugendkonzerte der Staatsphilharmonie. Durch Kooperationen mit den Musikhochschulen in Mannheim und Karlsruhe, der Akademie des Nationaltheaterorchester Mannheim für die LUMA2020 und in der Orchesterakademie Rhein-Neckar fördert die Deutsche Staatsphilharmonie mit ausbildungsbegleitenden Maßnahmen den Berufseinstieg für Musiker und Musik-/Kulturmanager.

So zieht der Intendant der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Prof. Michael Kaufmann auch eine positive Bilanz: „Wir sind sehr glücklich über die Entwicklung des Orchesters, ganz besonders auch in der Zusammenarbeit mit Karl-Heinz Steffens, durch dessen internationale Karriere auch immer mehr nationale und internationale Beachtung für die Staatsphilharmonie entsteht. Und wir sind glücklich da-rüber, dass unsere strategischen Pläne für die Zukunft des Orchesters sich gut und erfolgreich entwickeln. Getragen vom Land Rheinland-Pfalz und verankert in der erweiterten Metropolregion Rhein-Neckar können wir in unseren Partnerschaften und durch eigene Aktivitäten wichtige Beiträge leisten für die Menschen vor Ort, aber auch als weithin strahlende Botschafter. Darauf bauen wir auf und setzen darauf, dass unser Weg auch weiterhin gute Begleitung und Unterstützung findet.“

Die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland Pfalz dankt allen Partnern, die das Jahr 2015 so konstruktiv und erfolgreich mitgestaltet haben! Insbesondere sind wir auch den Vertretern der Medien dankbar, dass die Begleitung durch das Jahr so kontinuierlich erfolgte und uns damit Ansporn war, weiter daran zu arbeiten, die sinfonische Musik zu möglichst vielen Menschen zu bringen.

Text:Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz;  Foto: Stefan Wildhirt

01.01.2016


Karl-Heinz Steffens wird Musikdirektor der Norwegischen Nationaloper in Oslo

Seine erfolgreiche Arbeit mit der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz setzt er mit großem Engagement fort

Ludwigshafen/Oslo- Für die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz ist es ein Grund zur Freude: ihr gefeierter Chefdirigent und Generalmusikdirektor Karl-Heinz Steffens wird seine Opernambitionen künftig an einem der renommierten Opernhäusern Europas verwirklichen. Karl-Heinz Steffens wird ab der Saison 2016/2017 Musikdirektor der Norwegischen Nationaloper in Oslo. Damit rückt auch die Staatsphilharmonie als Kulturbotschafter für Rheinland-Pfalz und die erweiterte Metropolregion Rhein-Neckar mit ihrer unter Steffens so erfolgreichen Arbeit noch stärker in den Blick der internationalen Musikwelt.

Gemeinsam mit der als Operndirektorin ebenfalls neu verpflichteten Irisch-/Britischen Opernregisseurin und Theatermanagerin Annilese Miskimmon und der Ballettdirektorin Ingrid Lorenzen wird Karl-Heinz Steffens bedeutender Akteur im Leitungsteam der Norwegischen Nationaloper, der als Geschäftsführer Nils Are Karstad Lysø vorsteht. Akzente setzt Karl-Heinz Steffens in seiner ersten Spielzeit mit Neuproduktionen von „Cosi fan tutte“ (W.A. Mozart), „Pelleas et Melisande“ (C. Debussy) und „Tosca“ (G. Puccini).

Den Norske Opera & Ballett hat sich unmittelbar nach der ersten Zusammenarbeit mit Karl-Heinz Steffens um eine engere Bindung mit dem erfolgreichen Dirigenten bemüht und sieht in der Verpflichtung von Steffens eine wichtige Entscheidung für die Zukunft des Hauses: „Mit Annilese Miskimmon und Karl-Heinz Steffens haben wir zwei kompetente, unser Team ergänzende Führungskräfte gewonnen und können die künstlerische Zukunft der Norwegischen Staatoper auf einem starken Fundament aufbauen und entwickeln.“, so Nils Are Karstad Lysø.

Für Karl-Heinz Steffens, dessen Leidenschaft für die Oper sein Musikersein von Beginn an mit geprägt hat, steht die Ergänzung seiner bestehenden und der kommenden Position im Vordergrund: „Ich freue mich darauf, mit Den Norske Opera in Oslo wieder kontinuierlich Oper machen zu können. Es ist ein phantastisches Haus, ein tolles Team und ein wunderbares Orchester – wie auch die Deutsche Staatsphilharmonie. Mit großer Begeisterung werde ich natürlich auch meine Arbeit mit dem Orchester und mit Michael Kaufmann fortsetzen. Für beide Institutionen haben wir große Pläne.“

Und auch beim Land Rheinland-Pfalz und dem Orchester wird die neue Verpflichtung von Karl-Heinz Steffens positiv bewertet. Kulturministerin Vera Reiß gratuliert Karl-Heinz Steffens und betont: „Dieses Engagement zeigt einmal mehr, dass die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz einen Dirigenten hat, der international großes Renommee genießt und an dessen herausragenden Leistungen sich das Publikum des Orchesters auch in den kommenden Jahren weiter erfreuen kann.“

Freunde der Deutschen Staatsphilharmonie können Karl-Heinz Steffens in den kommenden Monaten mit Konzerten in Ludwigshafen, Mannheim, Heidelberg, Neustadt, Kaiserslautern, Mainz, Karlsruhe, Speyer und Trier erleben. Mit MODERN TIMES, KATHEDRALKLÄNGE: BRUCKNER IN DEN DOMEN, REBELLION IM QUADRAT und dem MUSIKFEST SPEYER setzen Karl-Heinz Steffens und sein Sinfonieorchester der erweiterten Metropolregion Rhein-Neckar und von Rheinland-Pfalz in der Saison 2016/2017 ebenso Akzente, wie in der attraktiven Gestaltung des Spielplans insgesamt. So sieht der Intendant der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz Prof. Michael Kaufmann das Engagement von Karl-Heinz Steffens auch überaus positiv: „Für die Staatsphilharmonie scheint es eine geradezu ideale Konstellation zu sein, dass Karl-Heinz Steffens komplementär zu unseren sinfonischen Aktivitäten nun an einem so bedeutenden Opernhaus wirken wird. Ohne Zweifel rückt so die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen ihm und unserem Orchester noch stärker in die nationale und internationale Wahrnehmung, was für die Pläne der kommenden Jahre von großem Nutzen sein kann. Darauf bauen wir und entwickeln mit Enthusiasmus die Perspektiven für die Staatsphilharmonie.“

Text und Foto: DEUTSCHE STAATSPHILHARMONIE RHEINLAND-PFALZ

11.12.2015


Nestroy Preis an Susanne Schmelcher

Herzlichen Glückwunsch aus Heidelberg!

Heidelberg- Susanne Schmelcher studierte Theaterwissenschaft, Germanistik und Philosophie in Mainz und Granada/Spanien. Während des Studiums arbeitete sie am Nationaltheater Mannheim. Sie realisierte Projekte in der freien Szene als Regisseurin und Choreografin. Beim SWR in Baden-Baden war sie als Nachrichtensprecherin und als Redakteurin tätig. 2008 wurde sie als feste Regieassistentin ans Pfalztheater Kaiserslautern engagiert. Dort entstanden auch erste eigene Inszenierungen, so etwa die Deutsche Erstaufführung von Barbara Herolds „Covergirl“, eingeladen zum Autorenfestival »Maximierung Mensch«, oder „Seitenwechsel“ von Chris Chibnall.

2011 wechselte sie als Assistentin ans Theater und Orchester Heidelberg.

Seit 2013 ist Susanne Schmelcher als freie Regisseurin tätig. Sie arbeitet u. a. als Lehrbeauftragte für die Universität Mainz und am Tiroler Landestheater Innsbruck, wo sie zuletzt die Deutschsprachige Erstaufführung von Sarah Berthiaumes „Yukonstyle“ inszenierte.

Text und Foto: Theater und Orchester Heidelberg

05.11.2015


„PalatinaKlassik“ mit bewegender Feierstunde zum Gedenken an „25 Jahre Deutsche Einheit“

Musikalisch beglückender Abend mit spannenden historischen Bezügen und hohem rhetorischem Glanz

Von Gerhard Cantzler

Speyer- Am heutigen Samstag, dem 3. Oktober 2015, wird wohl in vielen Städten und Gemeinden der Bundesrepublik mit Festen und Feiern an den 25. Jahrestag des „schönsten Tages in der Geschichte der Deutschen“ gedacht, wie ihn der unlängst verstorbene, frühere Bundespräsident Dr. Richard von Weizsäcker bei der Vereinigungsfeier am 3. Oktober 1990 vor dem Berliner Reichstag am Brandenburger Tor bezeichnete: Der Tag, an dem nach 40 Jahren der deutschen Teilung Mauer und Stacheldraht fielen und die Deutschen wieder ein Volk wurden.

„Tempora mutantur – nos et in illos“, sagt ein lateinisches Sprichwort - „Die Zeiten ändern sich und wir uns mit ihnen“. In früheren Zeiten hätte man wohl an ein vergleichbar bedeutsames Ereignis mit Dankgottesdiensten und dem Geläute aller Glocken erinnert, und mit prunkvollen Feiern und öffentlchen Aufzügen jenes Ereignisses gedacht, das einen solchen Tag erst zum „Feiertag“ machte. Heute dagegen „reicht“ es, neben einer zentralen Feier, die in diesem Jahr turnusmäßig in Frankfurt am Main stattfindet, gerade einmal noch für die eine oder andere ökumenische Andacht vor Ort.... „Doch gemeinsam erlebte Freude und Dankbarkeit für dieses einzigartige Geschenk der Geschichte für uns Deutsche sollte anders aussehen“, beklagte schon vor einigen Jahren ein deutscher Historiker angesichts der zunehmenden Sinnentleerung dieses Feiertages, der immer mehr „zur letzten Gelegenheit des Jahres für einen fröhlichen Ausflug ins Grüne vor dem Einzug des Winters“ mißbraucht wird. Ein mehr als nur bedauerlicher Umgang also mit dem kollektiven Gedenken an den 3. Oktober, durch den auch schon der frühere „Tag der Deutschen Einheit“ am 17. Juni seines Sinnes entleert wurde.

In Speyer hatte diese eher „beiläufige Behandlung“ dieses neuen „Tages der Deutschen Einheit“ am 3. Oktober auch in diesem 25. Jubiläumsjahr die Verantwortlichen von „PalatinaKlassik“ e.V. nicht ruhen lassen. Der höchst aktive Förderverein, der seit ein paar Jahren schon unter seinem musikalischen Leiter Prof. Leo Kraemer mit hochrangigen, klassischen Musikprogrammen in der Region ebenso wie an anderen, internationalen Spielorten auf sich aufmerksam macht, wollte deshalb bereits rechtzeitig vor dem Gedenktag mit einem bemerkenswerten Auftaktabend zu den eigentlich diesem Anlaß angemessenen Feierlichkeiten beitragen. Die geschichts- und politikbewußten Musikfreunde hatten sich darum vorgenommen, mit einer eigenständigen Feierstunde im Speyerer „Historischen Ratssaal“ mit Wort und Musik vielbeachtete Akzente zu setzen.

Musikalisch optimal für diesen Anlaß geeignet und auch zum Thema des nachfolgenden Vortrages beziehungsreich passend: Das renommierte „Mendelssohn-Quartett“ aus Leipzig, der „Heldenstadt“ der Wendezeit von 1989“, dessen Namensgeber Felix Mendelssohn-Bartholdy in der Zeit des SED-Regimes ebenso ausgegrenzt blieb wie zuvor schon im „Dritten Reich“. Erst nach der „Wende“ im Jahr 1990 durfte der Komponist - nicht zuletzt dank des Einsatzes von Musikern wie den Mitgliedern des Quartetts – auch in der früheren DDR zu seinem wahren, weltweit anerkannt-hohen musikalischen Rang zurückfinden.

Als sachverständigen Referenten und bis heute hochgeschätzten Zeugen jener bewegten Zeit hatte „PalatinaKlassik“ dazu den „gelernten“ Politikwissenschaftler und seit mehr als einem halben Jahrhundert auf den unterschiedlichen „politischen Bühnen“ erfolgreich tätigen Politiker - den Speyerer Ehrenbürger und langjährigen Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz und Thüringen, Prof. Dr. Bernhard Vogel, gewinnen können. der als lebendes Beispiel eines politischen Grenzgängers zwischen Ost und West kenntnis- und detaillreich sowie in der von ihm gewohnt glänzenden rhetorischen Brillanz den ersten von insgesamt 14 Vorträgen zu dieser so aufregenden Thematik präsentierte, zu denen er in diesen Wochen in den „alten“ wie in den „jungen“ Bundesländern - so „O-Ton“ Dr. Vogel - gebeten wurde.

In diesem Vortrag bezeichnete auch Prof. Dr. Vogel den 3. Oktober 1990 als „den glücklichsten Tag der Deutschen in dem an unglücklichen Ereignissen überreichen 20. Jahrhundert“. Niemand habe 1989 einen Plan für den Mauerfall am 9. November gehabt. „Wir hatten zwar ein Ministerium für innerdeutsche Fragen, jedoch keines für innerdeutsche Antworten“, hob Dr. Vogel in der ihm eigenen, sprachplastischen Weise hervor. Vor allem aber habe niemand in dieser Zeit an eine aktuelle Möglichkeit zur Wiedervereinigung gedacht – „und die es taten, wagten nicht, es öffentlich auszusprechen - es hätte das Ganze verderben können“.

„Wir sind das Volk“, hätten die Menschen bereits vor dem 9. November in vielen Städten der damaligen DDR – zuvörderst auch in Leipzig - skandiert – nach dem 9. November aber habe sich dieser Ruf rasch in das „Wir sind ein Volk“ gewandelt. Es sei eine friedliche Revolution gewesen, die damals die DDR übermannt habe und bei der kein einziger Schuß fiel und kein Tropfen Blut vergossen wurde, so der Redner. Dass dann schon neun Monate nach dem Mauerfall die Vereinigung der beiden Teile Deutschlands vollzogen werden konnte, habe das Land insbesondere drei Männern zu verdanken, betonte Dr. Vogel: Dem damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl, der in seiner Dresdner Rede zum ersten Mal davon gesprochen habe, dass „die Wiedervereinigung jetzt möglich sei“. Mit seinem Zehn-Punkte-Plan habe Dr. Kohl dann den "Fahrplan“ für die Vereinigung formuliert und schließlich bei seinen Gesprächen mit dem (damals noch) sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow diesen davon überzeugen können, dass von Deutschland nie mehr ein Krieg und eine Gefahr für Russland ausgehen werde.

Als zweiten nannte Dr. Vogel den damaligen US-Präsidenten George Bush sen. der in vielen eindringlichen Gesprächen mit Staatsführern der Welt - unter ihnen auch die erklärte Gegnerin der deutschen Einheit, die britische Premierministerin Margret Thatcher - die Bemühungen Helmut Kohls um den Vollzug der Einheit nachdrücklich unterstützt habe. Und schließlich Michail Gorbatschow, der an jenem 9. November 1989 – anders als seine Vorgänger am 17. Juni 1953 - „die Panzer in den Kasernen in der DDR ließ“ und den DDR-Machthaber Erich Honecker mit seinem denkwürdigen Ausspruch „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“ mit dem heraufdämmernden Ende seiner Herrschaft konfrontiert habe.

Unter Hinweis auf den Gedenkstein für die Opfer des Volksaufstandes in der DDR im benachbarten Domgarten erinnerte Prof. Dr. Vogel daran, dass er selbst an diesem Gedenkstein am 17. Juni 1964 seine erste öffentliche Rede in Speyer gehalten und damit eine Laufbahn als Politiker begonnen habe, die wie die der meisten Politiker jener Zeit eng mit dem Schicksal Berlins und der DDR verbunden gewesen sei. Doch die mit diesem Gedenkstein verbundene Botschaft sei rasch aus dem öffentlichen Bewußtsein verdrängt worden. „Bei der Veranstaltung zum 17. Juni 1964 standen die Menschen noch dicht an dicht im Domgarten – 25 Jahre später, am 17. Juni 1989 trafen wir uns nur noch in kleinstem Kreis im verrauchten Hinterzimmer einer Speyerer Gaststätte“, erinnerte der bis heute vielseitig engagierte Politiker. „Der Glaube an eine Wiedervereinigung war in diesen Jahren mehr und mehr geschwunden und die Flamme der Hoffnung auf Einheit immer weiter erloschen“.

Um so größer sei dann aber die Begeisterung am 9. November 1989 und am 3. Oktober 1990 gewesen, auch wenn ihr damals „der schwierige Marsch durch die Ebenen der Zusammenführung“ gefolgt sei. „Die Herausforderungen, vor die wir uns damals gestellt sahen, waren größer, als wir dies erwartet hatten“.

Dennoch – und das ist bis heute der Kern der Botschaft Prof. Dr.Vogels und sein unverbrüchliches Credo: „Die Wiedervereinigung ist alles in allem gelungen!“ - auch wenn bis zum endgültigen Erreichen der „blühenden Landschaften“ noch manches zu tun bleibe - im Osten und im Westen.

Nach 25 Jahren der deutschen Einheit hätten wir jedoch auch allen Grund zur Freude und zur Dankbarkeit“, fuhr der Referent fort, „die Ostdeutschen dafür, dass sie den Mut hatten, Widerstand zu leisten – die Westdeutschen, weil sie zur Hilfe für die Menschen in den „jungen Bundesländern“ bereit waren – denn gewonnen haben sie dabei am Ende beide“.

Doch mit der Wiedervereinigung sei die deutsche Geschichte „noch nicht zu Ende“, wie manche Wissenschaftler damals mutmaßten. Denn heute würden sich dem geeinten Europa neue und schwerwiegende Herausforderungen stellen – von Griechenland über die Ukraine und der Zukunft Europas bis hin zu der gegenwärtigen Flüchtlingskrise. „Krisen aber kann man bejammern – man kann sie aber auch bewältigen“, so Prof. Dr. Vogel, der davon ausgeht, dass gerade die Flüchtlingsproblematik die europäischen Völker wohl noch lange beschäftigen werde. Und dabei werde es nicht allein „um Betten oder um das Dach über dem Kopf“ gehen. Und hier glaubt Prof. Dr. Vogel ein echtes Dilemma für Deutschland zu erkennen: „Wenn § 1 unserer Verfassung und das in ihr verbürgte Asylrecht auch weiterhin ebenso ihre Gültigkeit behalten sollen wie das christliche Menschenbild, dann dürfen wir nicht zulassen, dass weiterhin Flüchtlinge im Mittelmeer ertrinken – dann dürfen wir die Menschen in den Kriegsgebieten in Syrien, Afghanistan oder Eritrea nicht im Stich lassen“, mahnte Prof. Dr. Vogel, der sich auch als engagierter Christ einen Namen gemacht hat. Dieser selbst auferlegte moralische Anspruch habe dann aber wohl zwangsläufig zu Folge, dass die Zahl der nach Europa und nach Deutschland flüchtenden Asylbewerber auch weiter anwachsen werde.

In dieser Situation gelte es deshalb, auf die Einhaltung von drei Grundsätzen zu achten:

  1. Recht und Gesetz müssen auch in einer derart schwierigen Lage ihre Gültigkeit behalten.
  2. Die Grenzen Europs müssen gesichert werden, damit entsprechend den Verträgen von Schengen die europäischen Binnengrenzen offen gehalten werden können. Dazu aber müssten Länder wie Griechenland und Mazedonien von der EU nachhaltig unterstützt werden.
  3. Derzeit schon völlig überlastete Fluchtländer wie der Libanon, Jordanien oder die Türkei müssten von der internationalen Völkergemeinschaft stärker unterstützt werden, damit sie für die anderenfalls nach Europa strömenden Flüchtlinge Lebensverhältnissse schaffen können, die ihnen den Verbleib in diesen dem Grunde nach sicheren Lagern ermöglichen könnte.

Für die innenpolitische Situation in Deutschland, so Dr. Vogel weiter, müsse gelten, dass das Grundgesetz als „verbindliche Hausordnung“ aller Deutschen auch von Flüchtlingen anerkannt werden müsse. Dazu aber müsse die Verfassung den Flüchtlingen in ihrer jeweiligen Muttersprache ausgehändigt werden.

Zukunft braucht Erinnerung“, nahm Prof. Dr. Vogel am Ende seines mit viel Beifall bedachten Vortrages das Motto des Abends noch einmal auf und fügte hinzu: „Doch dazu brauchen wir Mut“. Denn warum sollte Deutschland, das es geschafft habe, nach dem vom ihm verursachten und verlorenen Krieg in den Kreis der Völkergemeinschaft zurückzukehren und dort einen anerkannten Platz zu finden – warum sollte ein Volk, das zuletzt den riesigen Kraftakt der Wiedervereinigung bewältigt habe, nicht auch die Herausforderungen der Flüchtlingskrise bestehen? „Man muss nur den Mut haben, mit Zuversicht in die Zukunft zu blicken....“

Glanzvolle Musik als Ausdruck der Freude über gelungene Vereinigung.

„Für uns ist die Freiheit, die die Menschen in der früheren DDR vor 25 Jahren für uns alle erkämpft haben, auf immer eine unvergleichliche Chance“. Das betonte Gunnar Harms, Primarius des an diesem Abend einmal mehr glänzend aufgelegten „Mendelssohn-Quartetts“, dem idealtypischen Partner des Redners Prof. Dr. Bernhard Vogel. In einem kurzen Statement erinnerte er beispielhaft an eine unvergessene Aufführung von Ludwig van Beethovens 9. Sinfonie in der Wendezeit in Berlin. Dabei habe der Dirigent Leonard Bernstein den Text von Schiller's „Ode an die Freude“ beziehungsvoll dahingehend abgeändert, dass der Chor statt „Freude, schöner Götterfunken“ „Freiheit, schöner Götterfunken“ sang und damit dokumentierte, dass auch in der Musik wie in allen anderen Lebensbereichen die Freiheit das oberste Gut sei – höher und bedeutender noch als die Freude.

Gunnar Harms (1. Violine) hatte mit seinem Ensemble für diesen Abend die beiden Streichquartette D-Dur op. 44 Nr 1 von Felix Mendelssohn-Bartholdy sowie Nr. 2 a-Moll von Johannes Brahms ausgewählt und so schon mit dieser Auswahl eine beziehungsreiche musikalische Brücke zwischen Ost und West geschlagen. Gemeinsam mit seinen kongenial und auf höchstem musikalischem Niveau agierenden Partnerinnen Anna Schuberth-Richwien (2. Violine), Larissa Petersen (Viola) und Susanne Raßbach (Violoncello) bereitete das Quartett, das auch von der Herkunft seiner Mitglieder her ein Stück gleichrangige deutsche Einheit repräsentiert, eine wahrhaft „musikalische Sternstunde“. Thematische Klarheit und präzise musikalische Diktion, feinstes gegenseitiges Durchweben zwischen den Stimmen und großartige Durchsichtigkeit ließen die einzelnen Phrasen der Quartettsätze immer wieder beglückend aufleuchten.

Ein in jeder Hinsicht beglückender Abend also – musikalisch ebenso wie von seinen historischen Bezügen und rhetorischen Qualitäten her - ein Abend auch, der durch die umrahmenden Auftritte des gastgebenden Vokalensembles von „PalatinaKlassik“ unter der musikalischen Leitung von Prof. Leo Kraemer – selbst übrigens bereits im Jahr 1966 1. Preisträger des schon damals begehrten „Internationalen Leipziger Mendelssohn-Wettbewerbs“ im Fach Orgel und seitdem eng mit der osteuropäischen Musikszene verbunden – noch eine ganz besondere Prägung erhielt, indem der Chor mit Mendelssohns 1. Satz aus dem 42. Psalm „Wie der Hirsch schreit...“, dem Choral „Wirf Dein Anliegen auf den Herrn“ aus dem Oratorium „Elias“ sowie - am Klavier begleitet von Hisako Krämer-Nishizawa – mit vier Sätzen aus Johannes Brahms „Liebesliederwalzer op. 52“ auch seinerseits den Bogen zwischen Ost- und West, zwischen ernst und heiter spannte.

Begrüßt hatte die Gäste im dicht besetzten „Historischen Ratssaal“ der Vorsitzende des Fördererkreises „PalatinaKlassik“, Michael Wagner, der neben dem Speyerer Oberbürgermeister Hansjörg Eger und Bürgermeisterin Monika Kabs deren Vorgänger Werner Schineller und Hanspeter Brohm sowie den Speyerer Landtagsabgeordneten Dr. Axel Wilke willkommen heißen konnte. Wagners besonderer Gruß galt dabei dem Speyerer Bischof emeritus Dr. Anton Schlembach sowie dem Vorsitzenden der „Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer“, Dr. Dr. h.c. Manfred Fuchs. Ihnen allen konnte er zur Mitte der laufenden Konzertsaison 2015 noch acht weitere Konzertereignisse in der Pfalz, in Baden sowie in der Region Saar-Lor-Lux ankündigen. Foto: gc

03.10.2015


Ministerpräsidentin Malu Dreyer - Wichtiges Engagement für musikalischen Nachwuchs

Fritz-Wunderlich-Musiktage 2015

Kusel- „Fritz Wunderlich war ein großartiger Sänger und ein heimatverbundener Pfälzer. Die Fritz-Wunderlich-Gesellschaft leistet mit ihrem Wirken einen wertvollen Beitrag dazu, dass Fritz Wunderlich und seine Musik unvergessen bleiben. Gleichzeitig engagiert sie sich aber auch für junge musikalische Nachwuchstalente und bietet ihnen ein Podium“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer bei den Fritz-Wunderlich-Musiktagen 2015 in Kusel. Sie dankte den Mitgliedern der Gesellschaft für das vielfältige ehrenamtliche Engagement. Mit viel Liebe zum Detail pflegten sie das Erbe des großen Sängers. „Sehr gerne habe ich die Schirmherrschaft über die von der Gesellschaft initiierten Musiktage übernommen, weil sie neben dem Gedenken an den Sänger auch dem musikalischen Nachwuchs ein Podium bieten“, so die Ministerpräsidentin.

Auch fast 50 Jahre nach seinem Tod berühre der Gesang von Fritz Wunderlich die Menschen in der ganzen Welt. Wie zu seinen Lebzeiten dringe er in die Herzen aller, die ihn hören. „Luciano Pavarotti hat ihn einmal als den herausragendsten Tenor seiner Zeit bezeichnet. Die schönste Stimme der Pfalz war Fritz Wunderlich ganz ohne Zweifel. Ganz Rheinland-Pfalz ist stolz auf diesen großen Sänger“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Die Platten, auf denen seine Lieder erklingen, seien Klassiker. Viele Menschen würden sich für Fritz Wunderlich interessieren. „Es ist deshalb ein Glück, dass es die Fritz-Wunderlich-Gesellschaft gibt, die auf zahlreiche Fragen zu seinem Leben und seinem Werdegang eine Antwort hat“, so die Ministerpräsidentin.

Rheinland-Pfalz zeichne sich durch ein lebendiges und buntes Musikleben aus. Vor allem sei es das Land der Sänger und Sängerinnen. Sie sei als Ministerpräsidentin stolz darauf, dass nirgendwo sonst so viele Menschen wie in Rheinland-Pfalz im Chor singen. „Singen ist wunderbar. In diesem Sinne freue ich mich auf die ersten Fritz-Wunderlich-Musiktage und wünsche ihnen den verdienten Erfolg“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer

Weitere Informationen zur Fritz-Wunderlich-Gesellschaft und den Musiktagen gibt es im Internet unter: http://fritz-wunderlich-ges.com/ Text: Staatskanzlei Rheinlandp-Pfalz, Presse

14.09.2015


Das Beste war grandios und sorgte für für tobendes Publikum

„Das Beste von Marshall & Alexander“ auf der Freilichtbühne in Ötigheim

bk.Ötigheim- Bereits im 15. Jahr in Folge traten die beiden Künstler vor einem begeisterten Publikum auf. Wie in allen Jahren zuvor war der Premierenabend so gut wie ausverkauft. Um allen Fans die Möglichkeit zu geben, diesem Ohrenschmaus zu lauschen, gibt es in diesem Jahr sogar drei Vorstellungen. Wer in diesem Jahr nicht dabeisein konnte sollte sich schon jetzt für die nächsten drei Konzertabende im Jahr 2016 notieren. Vom 23.-25.08.2016.werden Marshall & Alexander ihr Publikum mit einem sicherlich wieder grandiosen Konzertabend begeistern.

Entsprechend dem Anlass waren beide sehr elegant gekleidet und hatten ihren großen Auftritt durch das Portal und über die rießige Freitreppe.

In den Begrüßungsworten an das Publikum betonte Jay Alexander, wie sehr er und Marc Marshall sich jedes Jahr auf diese Auftritte freuen würden. „Hier zu singen ist wie nach Hause zu kommen – die Atmosphäre in Ötigheim ist unfassbar und wie eine Verjüngungskur für uns und unser ganzes Team.“ Um seine Musiker „auf den Arm“ zu nehmen, hatte er ihnen im Vorfeld erzählt, daß es dieses Jahr keinen Kuchen von Andrea gäbe – das hatte großes Bedauern ausgelöst. Umso mehr waren alle erleichtert, als er ihnen mitteilte, daß das nur ein Witz gewesen sei. Auch bedankte er sich sehr beim Publikum und meinte: “Sitzen Sie noch vom letzten Jahr hier?“

Er erinnerte an die Anfänge in Ötigheim im Jahre 2001 mit der Opernproduktion: „Die Zauberflöte“ mit Jay als Tamino und Marc als Papageno. Die Kostüme der damaligen Zeit müssen sehr ausgefallen gewesen sein – angefertigt aus Brokatstoffen aus England. Marc Marshall meinte, Jay Alexander hätte ausgesehen wie der Prinz von Eschnapur – worauf dieser entgegnete:“ Nur der Tischer hat gefehlt!“

Beide Künstler werden auch in diesem Jahr wieder mit ihren Soloprogrammen auftreten:

JAY ALEXANDER ab Oktober 2015 auf Kirchentournee

Die Kirchentour zur Klassik-Sensation, die wieder auf Platz 1 der Klassikcharts steht,  "Geh aus, mein Herz …" 2015!

In folgenden Städten wird Jay Alexander im Herbst sein Kirchenliederprogramm präsentieren:

04.10.

Baden-Baden

30.10.

Ludwigsburg                      

09.10.

Renningen

31.10.

Stuttgart

16.10.

Dresden

01.11.

Dettenheim-Rußheim

17.10.

Erfurt

03.11.

Köln 

18.10.

Halle/Saale           

05.11. 

Hamburg

20.10.

Meißen

07.11. 

Bielefeld 

21.10.

Magdeburg

12.11. 

Nürnberg 

22.10.

Bayreuth

13.11. 

Würzburg 

27.10.

Wiesbaden

21.11. 

München 

www.jayalexander.de

MARC MARSHALL ab Dezember 2015 auf Konzerttournee mit dem neuen Programm „Die Perfekte Affäre“

  • 03.12.
  • 09.12.
    Dresden
  • 04.12.
    Essen
  • 10.12.
    Halle/Saale
  • 05.12.
    Baden-Baden
  • 11.12.
    Leipzig
  • 07.12.
    Heilbronn
  • 21.12.
    Hannover
  • 08.12.
    Berlin
  • www.marcmarshall.de

    In Ötigheim war es ein rundum gelungener Abend und alle, die dabei waren, werden ihn lange in guter Erinnerung behalten. Foto: pem

    27.08.2015


    Kulturell interessierte Speyerer Öffentlichkeit trauert um Curt Timm

    International renommierter Schauspieler, Regisseur, Rezitator und erfolgreicher Theaterintendant - - Großmeister des Wortes und der darstellenden Kunst

    Ein Nachruf von Gerhard Cantzler

    Speyer- Die Nachricht ging heute vormittag wie ein Lauffeuer durch die kulturell interessierte Speyerer Öffentlichkeit: Curt Timm ist tot! Der international renommierte Schauspieler, Regisseur und Rezitator, der erst im Jahr 2009 zusammen mit seiner Ehefrau, der Kulturmanagerin Eva-Maria Sommer-Timm, seinen Alters(un)ruhesitz in der Speyerer Altstadt genommen hatte, verstarb am vergangenen Mittwoch im Alter von 89 Jahren an den Folgen einer akut aufgetretenen, schweren Erkrankung.

    Der am 29. Januar 1926 in Hamburg geborene Künstler, der bis zu seinem am Ende dann doch überraschenden Tod große Pläne für ungewöhnliche künstlerische Projekte mit sich trug, hatte sich nach seinem Umzug vom norddeutschen Flachland in die Pfalz in der Speyerer Kunstszene rasch etabliert und unentbehrlich gemacht. Seine Rezitationsabende, mit denen er eine nahezu verloren gegangene Kunstform in der Region erfolgreich wieder neu belebte - seine subtilen Inszenierungen von ob der zumeist nur eingeschränkt zur Verfügung stehenden Finanzmittel mit großer Sorgfalt und mit viel Bedacht ausgewählten „kleinen“ Spielformen der dramatischen Kunst verstand er immer wieder, zu großen, noch lange nachwirkenden Ereignissen zu gestalten und sich so selbst unvergesslich zu machen.

    Curt Timm hatte an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg eine Ausbildung als Schauspieler und Regisseur für Schauspiel und Oper absolviert. Nach verschiedenen Engagements als Schauspieler, Regieassistent und Dramaturg wurde er Chefdramaturg und danach Oberspielleiter am Theater der mecklenburgischen Stadt Stralsund. Ab 1953 war er dort Intendant und wirkte parallel dazu als Dozent für dramatischen Unterricht und Sprechtechnik.an der Staatlichen Schauspielschule.

    Nachden er sich zunehmend mit dem dort regierenden SED-Regime in politische Meinungsverschiedenheiten verstrickte, nahm er Anfang der 1960er-Jahre ein Engagement als Schauspieler am renommierten Hamburger „Thalia-Theater“ an, wo er in der Intendanz von Willy Maertens zahlreiche Hauptrollen spielte und parallel dazu als Regisseur am „Künstlertheater Hamburg“ tätig war. Als Regisseur beim Norddeutschen Rundfunk und bei Radio Bremen produzierte er mehr als 60 Hörspiele.

    Seine Vorliebe, die Gesamtverantwortung für die künstlerische und organisatorische Leitung eines Dreispartentheaters zu tragen, ließ ihn 1974 eine Berufung annehmen, die ihn als Intendant an das Theater in Flensburg führte, wo er bis1986 zahllose, weit über die Grenzen von Stadt und Region hinaus ausstrahlende Produktionen herausbrachte.

    Neben seinen schier zahllosen Bühnenrollen konnte man Curt Timm auch immer wieder im Fernsehen erleben, wo er in erfolgreichen Serien wie „Tatort“ (ARD) oder „Bella Block“ (ZDF) mitwirkte.

    Seit 1986 gastierte Curt Timm schwerpunktmäßig als Rezitator in Deutschland, Österreich und in der Schweiz. Mit seiner CD-Reihe „Spuren des Wortes“ trug der bekennende Christ maßgeblich zu einer neuen Auseinandersetzung mit der Heiligen Schrift bei. Dabei setzte er jedes biblische Thema in Dialog mit seiner literarischen Aufarbeitung und rundete die jeweiligen Themenkomplexe durch musikalische Interpretationen adäquat ab.

    Gerade mit seinen musikalisch begleiteten Rezitationen hat sich Curt Timm auch in Speyer einen unvergänglichen Namen gemacht. Unvergessen sind auch seine Programme, die er gemeinsam mit Prof. Leo Kraemer entwickelte und die er mit dessen Ensembles von „PalatinaKlassik“ zur Aufführung brachte. Eine zuletzt noch von ihm geplante Neuproduktion von Berthold Brechts „Die jüdische Frau“ wird nun genau so „ungespielt“ bleiben wie sein eigener 90. Geburtstag, für dessen „Inszenierung“ er sich in der letzten Zeit so viele Gedanken gemacht hatte.

    Durch seine ganz auf gemeinsames Tun ausgelegte Arbeit und seine unendliche Menschen- und Nächstenliebe machte sich das „Nordlicht“ Curt Timm auch in der Pfalz und in Speyer zahllose Freunde, zu denen sich auch der Kulturredakteur des SPEYER-KURIER zählen durfte.

    Bewegt ruft er heute für viele andere Curt Timm zum Abschied nach: „Adieu, lieber Freund und haben Sie Dank für so viele gute Gespräche und schöne gemeinsame Stunden – Sie werden uns allen unvergessen bleiben! - Gott mit Ihnen!“

    Die Trauerfeier für Curt Timm wird voraussichtlich Mitte August im „Friedwald“ in Dudenhofen stattfinden. Der SPEYER-KURIER wird über diesen Termin rechtzeitig informieren. Foto: spk-Archiv

    24.07.2015


    Noch umfangreicher und qualitätvoller zwischen „E“ und „U“

    BASF-Kulturprogramm 2015/2016 zum 150jährigen Firmenjubiläum mit mehr als 80 Konzertveranstaltungen der unterschiedlichen Musikgattungen

    Von Gerhard Cantzler

    Ludwigshafen- Es hat eine lange, bis in das Jahr 1921 zurückreichende Tradition, das Kulturprogramm der BASF, mit dem das Unternehmen ursprünglich „nur“ zur „Erbauung“ und zur kulturellen Bildung seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beitragen wollte, mit dem es aber inzwischen längst herausragende Impulse in Kunst und Kultur der Metropolregion Rhein-Neckar und mit seinen eigenen Konzertreihen Maßstäbe für die Weiterentwicklung der internationalen Musikszene setzt. Jetzt „toppt“ das exquisite Kulturprogramm in allen „Farben“ das aus den Vorjahren Gewohnte an Umfang und vor allem an Qualität noch einmal deutlich, feiert der Weltkonzern BASF doch unter dem Titel „Weltenklänge“ gemeinsam mit den Kunst- und vor allem mit den Musikfreunden der unterschiedlichen Sparten in der Spielzeit 2015/2016 sich selbst und ihren 150. Geburtstag. Das wurde jetzt bei der Vorstellung des Kulturprogramms 2015/2016 im Ludwigshafener Feierabendhaus, der wohl bedeutsamsten Spielstätte dieses hochrangigen Musikfestivals deutlich, bei der das Team des „BASF-Kulturmanagements“ um seine Leiterin Karin Heyl einen Eindruck davon gab, was an Highlights zusammengestellt wurde, das wahrlich das volle Interesse der Musikfreunde weit über die Grenzen der Metropolregion Rhein-Neckar hinaus verdient.

    Vier Kammerorchester und vier Solisten bei „The Big Four“

    Da glänzt in der Spielzeit 2015/16 die Klassische Musik in der von Thomas Bufler präsentierten Reihe „The Big Four“ erstmals mit gleich vier Kammerorchestern von allerhöchstem Rang, die jeweils mit einem renommierten Solisten der Extraklasse auftreten. Premiere in Ludwigshafen feiern dabei die „Festival Strings Lucerne“ sowie das „Concertgebouw Kammerorchester Amsterdam“ und mit ihnen die längst zur erste Garde ihres Fachs zählenden jungen Geigerinnen Arabella Steinbacher und Liza Ferschtman. Nicht weniger spektakulär: die „Kremerata Baltica“ mit dem wunderbaren rumänischen Pianisten Radu Lupu und die „Camerata Salzburg“ mit dem „Altmeister“ der Interpretation der Werke der „Wiener Klassik“ , dem Wiener Pianisten Rudolf Buchbinder, der das von ihm ausgewählte exquisite Beethoven-Programm selbst vom Klavierhocker aus leiten wird.

    Nicht zu Unrecht als „Glücksfall“ bezeichnet das BASF-Kulturmanagement die Chance, für die Spielzeit 2015/16 das international gefeierte Trio Isabelle Faust, Violine, Jean-Guihen Queyras, Violoncello und Alexander Melnikow, Klavier für ein Konzert in Ludwigshafen gewinnen zu können. Die in Esslingen bei Stuttgart geborene Virtuosin Isabelle Faust, die von der Musikkritik erst kürzlich noch als „Deutschlands klügste Geigerin“ gefeiert wurde, ist als Solistin mit den führenden Orchestern der Welt und ihren Dirigenten ebenso erfolgreich unterwegs wie in der kleinen, intimen Spielform mit ihren Freunden des Trios, mit der man sie in Ludwigshafen erleben wird.

    Mit einem ganz besonderen Programm wird man am Stammsitz der BASF auch die russische Ausnahme-Geigerin Viktoria Mullova erleben können. Gemeinsam mit ihren Partnern Matthew Barleym Violoncello, Paul Clarvis, Percussion und Carioca Freitas, Klavier präsentiert die von den „großen Podien der Konzertwelt“ bekannte Solistin in Ludwigshafen unter der Überschrift „Stradivari am Strand“ ihre mitreißenden Sichtweisen bekannter Bossa-Nova-Klassiker – sicher ein ganz besonderes Spaß für jeden Musikfreund – und sicher ebenso ganz weit weg vom üblichen „Cross-Over“.

    Schließlich versprechen auch die beiden letzten Konzerte in dieser Reihe musikalischen Hochgenuss, wenn das Trio Sharon Kam, Klarinette, Daniel Müller-Schott, Violoncello und Enrico Pace, Klavier sich mit Kompositionen von Robert Schumann, Nino Rota, Alban Berg und Johannes Brahms vorstellen. Und dann wird das Ludwigshafener Konzertpublikum auch ein Wiedersehen – oder besser gesagt Wiederhören – mit dem israelischen Violinvirtuosen Nemanja Radulovic feiern können, der schon in der vergangenen Saison seine Zuhörer mit seinen atemberaubend geläufigen Interpretationen halsbrecherischer Bravourstücke ein ums andere Mal zu tosendem Applaus veranlasste. Jetzt hat sich Radulovic unter dem Titel „Les Trilles du diable“ - die „Teufelstriller“ - Solostücke von Johann Sebastian Bach, Johannes Brahms, Georges Bizet, Niccolo Paganini, Vittorio Monti, Fritz Kreisler und John Williams zu einem nicht weniger spektakulären Programm zusammengestellt.

    Auch in der seit langem bestens eingeführten Reihe der Sinfoniekonzerte im BASF-Feierabendhaus werden in der kommenden Saison wieder bekannte Solisten wie Christian Zacharias und Pinchas Zucerman sowie bedeutende Dirigenten gemeinsam mit dem „Orchestra in Residence“ des Kulturprogramms, der „Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz“ Ludwigshafen auf dem Podium stehen, kongenial ergänzt durch das „Armenian Philharmonic Orchestra“ unter Eduard Topchjan mit der Solistin Sophie Pacini, Klavier sowie durch das „Philharmonische Orchester Breslau“ unter Daniel Raiskin und mit dem gleichfalls in Ludwigshafen nicht zum ersten Mal gastierenden Pianisten Alexei Volodin.

    Von Roger Willemsen bis zu den jungen Pianisten – die Jugend gewinnen.

    Neben der gleichfalls wieder ins Programm aufgenommenen Reihe „Junge Pianisten“ werden auch in der kommenden Saison wieder viele Konzerte angeboten, die sich auf der „scharfen Rasierklinge zwischen E- und U-Musik“ bewegen und die insbesondere auch das jüngere Klientel für die Klassik einnehmen sollen. Ein Höhepunkt dabei sicher der unvergleichliche Roger Willemsen mit seinem Soloprogramm „Knigge liebt Mozart“, in dem er gemeinsam mit dem Sinfonieorchester Wuppertal Tipps zur Vermeidung einer oder gleich mehrerer „Todsünden im Umgang mit der Klassik“ gibt – sicher ein ganz besonderes Vergnügen.

    Michael Nyman - Spektakuläres Komponistenporträt

    Bei der Jubiläumsfeier der BASF am 23. April 2015 – der SPEYER-KURIER berichtete - erlebte sie ihre Welturaufführung: Michael Nymans „Sinfonie Nr. 8 – Water Dances“, in der der britische Komponist „Klang - Schnipsel“ verarbeitete, die BASF-Mitarbeiter an den Standorten des Unternehmens in der ganzen Welt eingefangen und zu einer mehr als 12.000 Geräusch-Dokumente umfassenden Ton-Bibliothek zusammengetragen haben: „Weltenklang“ im besten Wortsinne also, wie Friederike Reutter vom BASF-Kulturmanagement erläuterte.

    Wie sie mitteilen konnte, wird Nymans Komposition am 13. und 14. April 2016 noch einmal im Feierabendhaus zu hören sein. Das weitere kompositorische Schaffen Nymans, der den deutschen Freunden zeitgenössischer Musik vor allem durch seine Kompositionen zu Hollywood-Filmen wie „Das Piano“ und „Gattaca“ bekannt geworden ist – diese Filme werden im Rahmen des Kulturorogramms in Sondervorstellungen im Mannheimer Programm-Kino „Atlantis“ gezeigt - werden in der kommenden Saison im Rahmen des „Künstlerporträts“ in insgesamt acht Konzertabenden präsentiert.

    Weltenklang – auf den Spuren der Melodien und Rhythmen der Welt

    Da die BASF ihr 150-jähriges Jubiläum weltweit und an allen Standorten feiere, sei dies Anlass gewesen, mit ihrem Schwerpunkt „Weltenklang“ einmal dem „Rhythmus und den Melodien der Welt“ nachzuspüren. so Karin Heyl und Friedrike Reutter. Ein Höhepunkt des Kulturprogramms verspreche deshalb auch die Europapremiere von Bobby McFerrin mit seinem neuen Programm „Bobby McFerrin loves Brazil“ zu werden. Der zehnfache Grammy-Gewinner und Stimmakrobat, ein Grenzgänger zwischen Klassik, Pop, Soul und Jazz, wird in Ludwigshafen mit seinem europaweit einzigen Konzert zu hören sein

    Zum ersten Mal zu Gast bei der BASF ist Christina Pluhar mit ihrem Ensemble „L’Arpeggiata“. Zusammen mit der Sopranistin Nuria Rial präsentiert sie ein Konzert mit traditioneller katalanischer Musik. Außerdem zeigt die marokkanische Sängerin Oum mit ihrer unkonventionellen Mischung aus Musik der Berber, Gospel, Soul und Jazz, wie arabische und abendländische Tradition miteinander verschmelzen können - „Weltenklang“ eben.

    Enjoy Jazz

    Auch die Musikgattung „Jazz“ wird im BASF-Kulturprogramm 2015/2016 mit mehreren Konzerten ihren Niederschlag finden. Wie der Intendant des Festivals „Enjoy Jazz“, Rainer Kern, bei dem Pressegespräch ankündigte, werden Höhepunkte dabei die Auftritte des jungen deutschen Jazzpianisten Michael Wollny und des legendären Kontrabassisten Gary Peacock in einem ersten Konzert und des Saxophonisten Archie Shepp beim Abschlußkonzert des Festivals zusammen mit dem „Attica Blues Orchestra“ sein, die die Farbe „Jazz“ repräsentieren werden.

    Das ausführliche Kulturprogramm finden Sie im Internet unter: http://www.basf.de/kultur

    Kartenvorverkauf für alle Konzerte ab dem 29. Juni 2015 Foto: gc; basf

    10.06.2015


    Der Juni im hack-museumsgARTen

    Ludwigshafen- Im Juni zeigt sich der hack-museumsgARTen wieder einmal vielseitig. Der Gemeindepädagogische Dienst Ludwigshafen ruft am Mittwoch, 17. Juni 2015, 17 Uhr zum Treffen am Bibelgärtchen und somit zu einer Unterbrechung des Alltags auf. Unter dem Motto „Wurzeln, die halten“, steht dieses Mal die Zwiebel im Mittelpunkt des Treffens.

    Am Donnerstag, 18. Juni 2015, lädt der Internationale Frauentreff Ludwigshafen von 15 bis 16.30 Uhr zu einem Kreativ-Workshop für Frauen ein. Zum Preis von 5 Euro wird an diesem Nachmittag Textildruckdesign und Filz unter der Leitung von Zahra Hassanpour und Mariam Moini gestaltet. Anmeldungen werden unter E-Mail rosanna.cavallaro@ludwigshafen.de oder Telefon 0621 504-2576 entgegengenommen.

    Die Kräuterpädagogin Josefa Grieshaber bietet am Mittwoch, 24. Juni 2015, um 18 Uhr den Workshop "Salat mit Blüten" und somit einen Genuss für Gaumen, Augen, Herz und Seele an. Die Kosten betragen 5 Euro; Infos und Anmeldung über E-Mail josefagrieshaber@web.de.

    Am Samstag, 20. Juni 2015, ist die Deutsch-Polnische Gesellschaft Mannheim e. V. mit einem Polnischen Sommerfest von 16.30 bis 21 Uhr zu Gast im hack-museumsgARTen. Lato czeka – Musik, Folklore, Tanz und Informationen über das Nachbarland stehen auf dem Programm. Außerdem erhalten die Gäste einen Überblick über die polnischen und deutsch-polnischen Aktivitäten im Rhein-Neckar-Raum. Dazu gibt es Spezialitäten aus der polnischen Küche. Der Eintritt kostet 3 Euro.

    An seinem 76. Atelierabend unternimmt Helmut van der Buchholz vom Büro für angewandten Realismus eine Fahrradführung zu ausgewählten Kunstwerken im öffentlichen Raum der Stadt Ludwigshafen. Neben bekannten Klassikern wird auch Werken Aufmerksamkeit geschenkt, die eher im Verborgenen liegen. Treffpunkt ist am Donnerstag, 25. Juni 2015, um 19.30 Uhr am Eingang des hack-museumsgARTen.

    Darüber hinaus dürfen sich die Gärtnerinnen und Gärtner des hack-museumsgARTen über zwei interessante Gartenausflüge freuen. Am Freitag, 12. Juni 2015, steht ein gemeinsamer Besuch der Landesgartenschau in Landau auf dem Programm, am Mittwoch, 17. Juni 2015, der Besuch des Bürgergartens Pfingstweide.

    Informationen über diese und weiter Veranstaltungen und Aktivitäten werden immer donnerstags um 18 Uhr beim Gartentreff im hack-museumsgARTen und bei schlechtem Wetter im Wilhelm-Hack-Museum ausgetauscht. Ebenso informiert die Webseite des Wilhelm-Hack-Museums www.wilhelmhack.museum oder die Facebook-Seite des Gartens www.facebook.com/Hackgarten.

    Kontakt:
    Wilhelm-Hack-Museum, Theresia Kiefer, M.A., Berliner Straße 23, 67059 Ludwigshafen am Rhein, Telefon 0621 504-3403/-3411, E-Mail: theresia.kiefer@ludwigshafen.de.

     

    08.06.2015


    Kitas im „himmelgrün“

    Kita Arzheim go ParadiseVier Aktionstage für Kindertageseinrichtungen auf der Landesgartenschau Landau

    Landau- Spiel, Spaß und Bewegung erwartet 1200 Kinder mit ihren Erzieherinnen und Erziehern vom 18. bis 19. Mai und vom 1. bis 2. Juni im „himmelgrün“, der Kirche auf der Landesgartenschau. Die vier Aktionstage für Kindertageseinrichtungen (Kitas) beginnen mit einem Auftakt um 10.30 Uhr. Es folgen kreative Workshops an der Sparkassenbühne und rund um den Kirchenpavillon. Ein ökumenischer Gottesdienst um 15 Uhr rundet jeden Tag ab.

    Herbert Adam, Referent für Seelsorge in Kindertageseinrichtungen im Bistum Speyer, und sein Team organisierten das Aktionsprogramm für Kinder. An 500 katholische und protestantische Kindertageseinrichtungen aus dem Bistum Speyer und der evangelischen Landeskirche der Pfalz erging die Einladung. „Die Resonanz ist überwältigend“, berichtet Pastoralreferentin Christine Lambrich, „nie hatten wir mit so einem Zuspruch gerechnet.“ Nur zehn Tage nach der Einladung waren alle verfügbaren Teilnehmerplätze restlos vergeben. 80 Kitas nehmen nun an den Aktionstagen, die sich speziell an Vorschulkinder richten, teil.

    Nach der gemeinsamen Eröffnung auf der Sparkassenbühne können sich die Kinder in vier verschiedenen Workshops erproben. „Spiel und Bewegung“ wird geboten, ebenso „Kunst und Kreatives“. Geschichten werden erzählt und Liedermacher Bernhard Strassel lädt zum „offenen Singen“. Angehende Erzieherinnen und Erzieher gestalten die Workshops zusammen mit ihren Lehrerinnen und Lehrern. Kooperationspartner hierbei ist die Fachschule für Sozialwesen in Speyer mit ihrem Leiter, Pfarrer Matthias Kreiter, der das Projekt ermöglichte. In einer Mittagspause besteht die Gelegenheit, die angrenzenden Spielplätze und Grünflächen der Gartenschau zu erkunden und auf der Wiese zu picknicken. Der abschließende Gottesdienst wird von Domkapitular Franz Vogelsang und Pfarrer Rudolf Ehrmantraut im Wechsel gehalten.

    Anmeldungen für die Aktionstage können nicht mehr entgegen genommen werden. Aufgrund der hohen Nachfrage sind jedoch weitere "himmelgrüne Stunden" am 17., 18. und 19. Juni geplant. Von jeweils 14 bis 15 Uhr gibt es Geschichten und Lieder zum Mitmachen. Den Abschluss bildet ein kindgerechter Gottesdienst. Dazu sind alle Kitas, die nicht an den Aktionstagen teilnehmen können, herzlich eingeladen.

    Hinweis: Unter dem Motto „himmelgrün“ bieten vom 17.4. bis 18.10. das Bistum Speyer und die Evangelische Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) auf der Landesgartenschau Landau ein umfangreiches kirchliches und kulturelles Programm rund um den Kirchenpavillon. Infos zu Schwerpunkten und Höhepunkten, aktuelle Termine und mehr finden Sie hier: www.himmelgruen-landau.de  www.lgs-landau.de  www.facebook.com/Kirche.LGS.Landau

    Text und Foto: is/lk

    16.05.2015


    Internet-Zeitreise durch die Geschichte von Kloster Maulbronn

    Es ist das größte Internetportal des Kulturtourismus in Süddeutschland: www.schloesser-und-gaerten.de , die Homepage der Staatlichen Schlösser und Gärten, ist eine beinahe unerschöpfliche Suchmaschine für Freizeitideen.

    Jetzt ist mit der „Zeitreise“ ein neues Angebot dazugekommen. Der Zeitstrahl macht es möglich, per Mausklick durch die Epochen zu reisen. Das UNESCO-Denkmal Kloster Maulbronn gehört, zusammen mit den Schlössern von Ludwigsburg und Heidelberg, zu den ersten drei Monumenten, deren Schicksal von der Gründung bis in die Gegenwart auf dieser „Zeitreise“ verfolgt werden kann.

    Neues Angebot im Internetportal

    Längst ein Klassiker: das Schlösser-Portal, mit dem sich Besucherinnen und Besucher bequem im Internet über die 59 Monumente der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg informieren können. Die Nutzerzahlen der Schlösser-Homepage sind beträchtlich: 2014 zählte man 1.862.315 Besucher auf den Seiten mit insgesamt 6.772.225 Seitenaufrufen. Spitzenreiter, wie beim realen Schlossbesuch auch, ist Schloss Heidelberg mit 308.422 Besuchen. Die Seiten von Kloster Maulbronn besuchten im gleichen Zeitraum 113.074 Internetuser. Regelmäßig erweitern die Staatlichen Schlösser und Gärten das Internetangebot und greifen damit auch aktuelle Trends im Nutzerverhalten auf: „Auf Zeitreise gehen“ ist die aktuelle Neuerung. Man biete damit „eine Möglichkeit, spielerisch Zusammenhänge in der Geschichte zu verstehen“, erklärt Frank Krawczyk, der Leiter des Bereichs Kommunikation bei den Staatlichen Schlössern und Gärten.

    Vielfalt und informationstiefe
    Typisch für das Internetportal der Staatlichen Schlösser und Gärten ist die Vielfalt der Informationen und zugleich die Tiefe: Wer sich über unterschiedliche Besuchsmöglichkeiten für Familien, Gruppen oder Einzelreisende informieren will, wird dort ebenso fündig wie jemand, der sich für den historischen Hintergrund oder für kunstgeschichtliche Fragen interessiert. Der Veranstaltungskalender zeigt weit über 1.000 Termine jährlich in den Schlössern, Klöstern, Burgen und Gärten des Landes, bequem über Suchfunktionen erschlossen.

    „Auf Zeitreise gehen“: Maulbronn von der Gründung an

    Im UNESCO-Denkmal Kloster Maulbronn beginnt die Zeitreise mit der Gründungslegende und dem Maultier im 12. Jahrhundert und geht dann in ca. 30 Etappen durch die Jahrhunderte. Dabei finden sich nicht nur direkte Maulbronn-Fakten, sondern auch Daten aus der allgemeinen Geschichte, etwa die Pestepidemie im 14. Jahrhunderts, der die Hälfte der Bevölkerung zum Opfer fiel. Für das Kloster wurden wichtige Ereignisse aus den Jahrhunderten seiner Geschichte ausgewählt, etwa die Schritte beim Bau von Kirche und Klausur, wichtige Menschen und Ereignisse, die auf das Zisterzienserkloster ihre Auswirkung hatten – und alle Momente sind in Bildern präsent. Den Schlusspunkt bilden Ereignisse vom Beginn des 21. Jahrhunderts: die Dreharbeiten für den „Hildegard von Bingen“-Film der Regisseurin Margarethe von Trotta und die Herausgabe der Zwei-Euro-Münze mit der Ansicht des UNESCO-Denkmals, die das Bild von Maulbronn in ganz Europa verbreitet – in einer Auflage von 30 Millionen Stück. Außer Maulbronn sind jetzt die „Zeitreisen“ für die Schlösser Ludwigsburg und Heidelberg online. Geplant ist, das Angebot insgesamt für die zehn Top-Monumente des Landes einzurichten. www.schloesser-und-gaerten.de Text und Foto: Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Presse

    10.04.2015


    „Schwetzinger SWR Festspiele“ finden mit Pfarrkirche St. Joseph neue wertvolle Spielstätte

    A-capella-Konzerte mit internationalen Vokal-Ensembles der „Spitzenklasse“ zu Gast in Speyerer Kirchen

    Von Gerhard Cantzler

    Speyer- Auch wenn sie in diesem Jahr um eine volle Woche kürzer sein werden als in der Vergangenheit und die zweite, traditionelle Opernproduktion - die „Ausgrabung“ einer zumeist qualitätvollen und dennoch häufig längst vergessenen Komposition - sogar ganz entfallen muss, so bieten die „64. Schwetzinger SWR-Festspiele“ vom 25. April bis zum 30. Mai 2015 mit 43 Konzertveranstaltungen und einer Vielzahl internationaler Stars des klassischen „Musik-Business“ einmal mehr ein höchst qualitätvolles und vielseitiges Programm aus Bekanntem und Neuem, mit dem die Künstlerische Leiterin des Musikprogramms der Festspiele, Dr. Marlene Weber-Schäfer, unter der Überschrift „Westwärts schweift der Blick“ ihren auf mehrere Jahre angelegten, umfassenden Rundgang durch die europäischen Musiklandschaften um eine weitere, musikhistorisch überaus wertvolle Facette erweitern will.

    In Speyer, wo dieses bedeutenste klassische Radiomusikfestival der Welt seit Jahren schon das breite Angebot geräumiger Kirchenbauten mit ihren akustisch so ganz unterschiedlichen Gegebenheiten für ihre geistlichen Konzerte nutzt, stellte Dr. Weber-Schäfer jetzt gemeinsam mit Bianca Karaula, seit dieser Spielzeit bei den Festspielen zuständig für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Oberbürgermeister Hansjörg Eger und damit den interessierten Musikfreunden in Stadt und Region die beiden die Speyerer Spielstätten betreffenden Konzertprogramme vor:

    Los geht es dabei am Donnerstag, dem 07. Mai 2015 um 19.30 Uhr in der Speyerer Katholischen Pfarrkirche St. Joseph, wo das seit vier Jahrzehnten aktive, renommierte belgische „Huelgas Ensemble“ unter der Leitung von Paul van Nevel mit einem spektakulären Programm mit mittelalterlicher Vokalmusik zu Gast sein wird. Dabei werden Werke der frühen französischen Meister Perotinus Magnus und Guillaume de Marchand, der Italiener Matteo da Perugia und Matteo de Santa Johanne sowie Organa, Motetten und Teile aus Messen aus England und Frankreich zu hören sein.

    „Wir waren völlig überrascht von den großartigen räumlichen Gegebenheiten und der akustischen Qualität dieser Kirche“, ist Dr. Weber-Schäfer begeistert und freut sich insbesondere auch über die herzlich-zuvorkommende Aufnahme und die Hilfsbereitschaft des zuständigen Pfarrers Hubert Ehrmantraut. Und auch Oberbürgermeister Eger zeigt sich zufrieden darüber, dass nach dem durch die umfassende Renovierung bedingten Ausfall der Dreifaltigkeitskirche als Spielort noch bis in das Jahr 2017 die Schwetzinger SWR-Festspiele in St. Joseph einen adäquaten Ersatz gefunden hätten. Dem allerdings widerspricht Dr. Weber-Schäfer: „Wir sehen St. Joseph keineswegs als Ersatz oder gar nur als eine Notlösung, sondern als eine auch für die Zukunft echte, ausgezeichnete Alternative“, meint die Festspielchefin zu diesem Spielort, am dem erstmals ein Konzert der Festspiele wie alle Produktionen auch im Jahr 2015, aufgezeichnet und weltweit durch über 100 Radiosender ausgestrahlt werden wird.

    „Live on air“ dagegen wird das zweite große Kirchenkonzert im Rahmen der diesjährigen Schwetzinger SWR-Festspiele in Speyer gehen, wenn am Donnerstag, dem 21. Mai 2015 um 19.30 Uhr in dem seit Jahrzehnten angestammten Spielort, dem romanischen Kaiserdom, der international als „Ausnahme-Vokalensemble“ gefeierte englische Kammerchor „Tenebrae“ unter seinem Gründer und Leiter Nigel Short ein Gastspiel geben wird. Zwei musikalische Schwerpunkte werden dieses Programm bestimmen: Zunächst Werke eines der ganz großen Komponisten der Shakespeare-Zeit und Schüler von Thomas Tallis, William Byrd (1543 – 1623), dessen geistlichen und weltlichen Werke unter den Vokalensembles der Spitzenklasse heute quer durch Europa einen wahren „Hype“ entfacht haben, können die doch daran, so wie auch „Tenebrae“ im Speyerer Dom, ihre überragende Intonationssicherheit und klangliche Homogenität beweisen.

    Im zweiten Teil dieses abends werden dann die in der Spätphase seines Schaffens entstandenen „Songs of Farewell“ - sechs Motetten für Chor a-capella - des englischen Spätromantikers Charles Hubert Parry (1848 – 1918) erklingen – Kompositionen, die wie das gesamte Oeuvre Parry's lange Zeit in den Hintergrund getreten waren, ehe sie durch Neueinspielungen in den 1970er Jahren wieder den ihrer musikalischen Qualität entsprechenden, hohen Rang einnehmen konnten. Auch sie zählen heute wie die Werke von William Byrd zu den am häufigsten aufgeführten Werken ihrer Art in der Welt.

    Ein spannendes Programm also, in dem die 20 Sängerinnen und Sänger von „Tenebrae“ den höchst virtuosen, gekonnten Wechsel zwischen unterschiedlichen Entstehungszeiten und Stilen dieser Musik versprechen. Ein Programm aber auch, das nach Überzeugung von Dr. Weber-Schäfer um vieles besser in die höchst komplizierte Akustik des Speyerer Domes passt als monumentale Chor- und Orchesterwerke, bei denen für die Zuhörer schon nach wenigen Reihen die Durchsichtigkeit der Musik in den hin- und zurück wogenden Schallwellen unterzugehen drohe.

    Die Besucherinnen und Besucher der beiden Speyerer Konzerte im Rahmen der „Schwetzinger SWR-Festspiele 2015“ dürfen sich also auf zwei ganz außergewöhnliche musikalische Ereignisse freuen – nur zwei von insgesamt 43 jedoch. Der SPEYER-KURIER wird deshalb noch in einem gesonderten Beitrag einen Ausblick auf das gesamte Festival geben. Foto: gc

    04.04.2015


    Kunstpreis 2015 der "Ike und Berthold Rolandstiftung" verliehen

    Ein großer Tag für die pfälzische Musik: Alexia und Prof. Dr. Friedemann Eichhorn nehmen Kunstpreis 2015 der „Ike und Berthold Roland-Stiftung“ entgegen.

    Von Gerhard Cantzler

    Natürlich war dieser letzte Samstag vormittag im zuende gehenden Monat Februar im sonnendurchfluteten Festsaal der „Villa Ludwigshöhe“ oberhalb von Edenkoben zuallererst den beiden Preisträgern des Kunstpreises 2015 der „Ike und Berthold Roland-Stiftung“, dem Ausnahmemusiker-Ehepaar Alexia und Friedemann Eichhorn, gewidmet. Doch dank des von den Laureaten selbst zusammengestellten, exquisiten Musikprogramms und seiner exzellenten Interpretation durch die beiden Geigenvirtuosen und ihre Freunde geriet die Feier zu einem musikalischen Ereignis der „Extraklasse“, mit dem das fast die Kapazitäten des Saales sprengende, kunstaffine Pfälzer Auditorium zugleich auch einem der Ihren, dem langjährigen Kunstreferenten der rheinland-pfälzischen Landesregierung und Initiator des an diesem Tag immerhin schon zum elften Male vergebenen Kunstpreises ihre ehrende Referenz erwies. In der Nachbarschaft zur „Villa Ludwigshöhe“, in Rhodt u. Rietburg geborenen und in Speyer aufgewachsen, zählt der renommierte Kunsthistoriker Dr. Berthold Roland mit seiner Familenstiftung heute nämlich sicher zu den sach- und fachkundigsten Mäzenen im Lande. So gesehen, darf die Feier auf Schloß „Villa Ludwigshöhe“ sicher auch als „Familienfest“ für den international angesehenen Kunstexperten verstanden werden, der nie seine Pfälzer Wurzeln vergessen hat.

    Doch beginnen wir unseren Bericht mit dem, was den beiden im Mittelpunkt dieser Feier stehenden Preisträgern Alexia und Prof. Dr. Friedemann Eichhorn seit vielen Jahren schon Leidenschaft und neben der Familie unbestrittener Mittelpunkt ihres Lebens ist: Die Musik, mit der sie, glänzend inspiriert und interpretiert, weit mehr als nur die Verbindungsteile zwischen den Reden und Würdigungen dieses Tages boten – nein sie wurden quasi zum tragenden Rückgrat dieser Veranstaltung – ein herrliches Konzerterlebnis also – verzeihen Sie, liebe Glückwunschredner (!) - mit passend eingestreuten Wortbeiträgen.

    Los ging's gleich zu Beginn mit drei Piècen für zwei Violinen und Klavier des 1854 in Breslau geborenen Moritz Moszkowski, einem der Favoriten des großen, unvergessenen Vladimir Horovitz, der eigentlich nie das Konzertpodium verließ, ohne sein Publikum mit einem der ausdrucksstarken Stücke Moszkowskis zu anhaltenden Beifallstürmen getrieben zu haben. Dargeboten wurden an diesem Tag drei insbesondere durch ihre rhythmischen Anforderungen beeindruckende Stücke - von Alexia und Friedemann Eichhorn und kongenial begleitet von dem Weimarer Pianisten Daniel Heide vortrefflich interpretiert.

    Heide war dann auch der Partner von Friedemann Eichhorn im Scherzo c-moll, das der junge Johannes Brahms in Verehrung seines von ihm so bewunderten Freundes Joseph Joachim, dem führenden Geigen-Virtuosen seiner Zeit, als seinen Beitrag zu der sogenannten „F-A-E-Sonate“ komponierte, die Brahms, ganz im Stile der „Widmungskompositionen“ jener Zeit, gemeinsam mit Robert Schumann und dessen Schüler Albert Dietrich aufs Notenpapier brachte. Ein echtes Bravourstück für jeden Geiger, dem sich Friedemann Eichhorn zur Begeisterung seiner Zuhörer mit brillanter Technik in geradezu atemberaubender Weise stellte.

    Das nächste musikalische Highlight dann: Das „Aprés un réve“ von Gabriel Fauré, einem der bedeutsamsten Vertreter des musikalischen „Fin de siècle“, von dem Alexia Eichhorn in ihrer Ankündigung sicher zurecht sagte, dass es sich dabei wohl um „die schönste und anrührenste Komposition für Bratsche und Klavier überhaupt“ handele. Und in der Tat: Mit ihrem warmen, vollen Ton und ihren scheint's endlosen Lagato-Bögen traf die sympathische Co-Preisträgerin dieses Tages die Zuhörer in die Tiefe ihrer Seelen – ein überaus bewegendes, ja geradezu „heiliges Momentum“ in diesem abwechslungsreichen Programm.

    Doch welch gewaltiges musikalisches Spektrum Alexia und Friedemann Eichhorn zu „bedienen“ vermögen, das zeigten sie dann auch bei der dankenswerterweise in das Programm dieses Vormittags aufgenommenen Aufführung des musikalischen „Aktionsstücks „Du?!“ - „Oh!“, das der Komponist und SWR-Klassik-Musikredakteur Burkhard Egdorf vor ein paar Jahren schon dem Preisträgerpaar gewidmet hat.

    Witzig und dialogstark von der ersten bis zur letzten Phrase - vom ersten bis zum letzten Ton, wenn die beiden Protagonisten sich klammheimlich aus der Szenerie verabschieden – ein überaus gelungenes, hintersinniges musikalisches Porträt einer Nah-, aber sicher auch einer sich immer wieder einmal voneinander entfernenden Beziehung, die sich am Ende wieder in Harmonie vereint. Ein echtes, musikalisches „Sahnestückchen“, von dem sogar der eigens angereiste Komponist bekannte, dass er es in der bei dieser Gelegenheit dargebotenen Form noch nie erlebt habe.

    Ein abschließender musikalischer Höhepunkt dann noch einmal mit Johannes Brahms, als Friedemann Eichhorn seinen „Freund aus musikalischen Kinder- und Jugendtagen“, den aus Bad Bergzabern stammenden Prof. Alexander Hülshoff, Professor für Violoncello an der Folkwang Universität der Künste in Essen, scheint's beiläufig fragte, ob er – „rein zufällig?“ – vielleicht sein Instrument mit dabei habe. Der „hatte“ natürlich - und schon vereinigten sich die vier Künstler zu einer schwungvollen Darbietung des letzten Satzes „Rondo alla Zingarese – Presto“ aus Brahms' Klavierquartett g-Moll, op. 25.

    Zwischen soviel großartig interpretierter Musik gerieten die „Wortbeiträge“ an diesem Vormittag durchaus etwas ins Hintertreffen: Das begann schon mit der Begrüßung der Gäste durch die Direktorin des Landesmuseums Mainz, Dr. Andrea Stockhammer, eine der Nachfolgerinnen von Dr. Berthold Roland an der Spitze des renommierten Hauses an der Mainzer Großen Bleiche, die für den entschuldigten Mitveranstalter der Preisverleihung, den Generaldirektor „Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz“, Thomas Metz, das Wort ergriff. Sie konnte unter den Gästen aus der Politik - an ihrer Spitze die Vizepräsidentin des rheinland-pfälzischen Landtages, Barbara Schleicher-Rothmund, der Speyerer Oberbürgermeister Hansjörg Eger und seine Kulturdezernentin, Bürgermeisterin Monika Kabs sowie deren Neustadter Kollegen, Beigeordneter Ingo Röthlingshofer auch Egers Amtsvorgänger Werner Schineller – auch frühere Preisträger des Kunstpreises wie Prof. Gernot Rumpf, Achim Ribbeck und für die im Vorjahr mit dem Kunstpreis ausgezeichnete Landesstiftung „Villa Musica“ deren Künstlerischen Leiter, Prof. Alexander Hülshoff begrüßen, der auch als Laudator der diesjährigen Preisträger „auserkoren“ war.

    In dieser Eigenschaft würdigte er das Preisträgerehepaar als außergewöhnlich begabte künstlerische Persönlichkeiten, die sowohl als gefragte Solisten, als ausgezeichnete kammermusikalische Partner wie als Lehrer in ihrem Fach, der Violine, Ausgezeichnetes leisteten. Gemeinsam seien die Fränkin Alexia und der Speyerer Friedemann Eichhorn zudem ein „unschlagbares Team“, so Hülshoff, ein Team, das sich auch mit Hingabe dem „Ausgraben“ und der Aufführung verloren geglaubter Kompositionen aus den unterschiedlichen Epochen widme.

    Prof. Dr. Friedemann Eichhorn, der neben seiner künstlerischen Ausbildung auch an der Musikhochschule in Mainz im Fach Musikwissenschaften promovierte und damit, so Hülshoff, in glückhafter Weise die künstlerische mit der theoretischen Erfahrung verbinde, kenne er schon aus der gemeinsamen Zeit als Stipendiaten der „Villa Musica“. Der Laudator zählte danach wichtige Stationen im Werdegang Eichhorns auf, der im Jahr 2002 als Professor für Violine an die Musikhochschule „Franz Liszt“ in Weimar berufen worden sei. Als Initiator und Impulsgeber habe er zudem zahlreiche Musikfestivals inspiriert, so auch die „Kronberg Academy“, wo unter seiner Leitung hochbegabte junge Musiker gefördert würden.

    Er sei stolz darauf, mit Alexia und Friedemann Eichhorn befreundet zu sein - „zwei Menschen, die wie nur wenige dazu geeignet sind, diesen ehrenvollen Kunstpreis entgegen zunehmen“, so der Laudator, der zum Abschluß seiner Rede die „außerordentlich positive Ausstrahlung und die mit Neugierde auf Neues gepaarte, entspannt-aufmerksame und stets respektvolle Art“ des Auftretens der beiden Künstler lobte.

    Aus der Hand des Geschäftsführers der „Ike und Berthold-Roland-Stiftung“, Oliver Roland, konnten die beiden Preisträger dann die Urkunde und die damit verbundene Geldprämie in Empfang nehmen, ehe der rheinland-pfälzische Kulturstaatssekretär Walter Schumacher die Preisträger zu ihrer Auszeichnung beglückwünschte und sich bei den beiden Stiftern Ike und Berthold Roland – die Juristin Dr. Ike Roland ist leider schon im Jahre 2010 verstorben – für ihr großartiges gesellschaftliches Engagement bedankte. „Das Land Rheinland-Pfalz wäre glücklich, wenn noch viele seiner Bürgerinnen und Bürger Ihrem Beispiel nacheifern und private Stiftungen gründen würden, mit denen besondere Leistungen in Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet werden könnten“, so Schumacher zu den Aktivitäten von Dr. Berthold Roland.

    Dann könne man vielleicht noch mehr solcher Tage erleben wie diesen letzten Tag im Februar, „wo es draußen schon nach März aussieht – an einem Samstag, der uns durch Sie, die Preisträger und den Stifter, wie ein Sonntag vorkommt“, schloß der Politiker schon fast poetisch.

    Und in der Tat: Viele der Anwesenden, die im Anschluß an die Feier trotz der noch immer empfindlichen Kühle von der Veranda der „Villa Ludwigshöhe“ herab einen ersten Blick über die sonnenüberflutete Rheinebene schweifen ließen, bekannten, dass sie es bei einem solch exquisiten Musikprogramm und einer derart vorzüglichen Stimmung durchaus noch einige Zeit in der „Villa“ ausgehalten hätten. Fotos: gc

    02.03.2015


    Themenjahr Barock: Frauenschicksale im 17. und 18. Jahrhundert

    Stuttgart- Im Themenjahr Barock beleuchten die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg Frauenschicksale im 17. und 18. Jahrhundert. Die lange Zeit männlich geprägte Geschichtsschreibung hat sie kaum, häufig gar nicht gewürdigt. Von Liselotte von der Pfalz weiß die Nachwelt jedoch recht viel. Von ihrer regen Korrespondenz sind einige Tausend Briefe erhalten geblieben. Durch Heirat zur Duchesse d’Orléans geworden, schrieb Liselotte ihren Verwandten in der Kurpfalz regelmäßig aus Frankreich – nicht wie üblich auf Französisch, sondern meist in Deutsch. Für Historiker sind ihre lebendigen Schilderungen vom Hofleben in Versailles von großem Wert.

    Sie hatten Macht, Einfluss, repräsentierten ihr Haus, sicherten die Thronfolge und vieles mehr: die Fürstinnen an den württembergischen und badischen Höfen. Wenig ist von ihrem Leben und Wirken überliefert. Von Frauen niederen Standes schweigt die Geschichtsschreibung fast ganz. Stellvertretend für andere Frauenschicksale im 17. und 18. Jahrhundert erinnern die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg anlässlich des Weltfrauentages am 8. März und passend zum Themenjahr „Barock“ an Liselotte von der Pfalz, Sibylla Augusta von Baden-Baden, Elisabeth Friederike Sophie von Oettingen-Oettingen, Maria Augusta von Württemberg und Wilhelmina von Grävenitz.

    Liselotte von der Pfalz: eine kurpfälzerin am Versailler Hof

    Wenn sie Mannheim, Schwetzingen oder Heidelberg jemals wiedersehen sollte, so müsse sie vor Tränen vergehen: Das schrieb 1718 die 66-jährige Duchesse d’Orléans, auch als Liselotte von der Pfalz bekannt. Zu dieser Zeit lebte sie schon 47 Jahre in Frankreich. Prinzessin Elisabeth Charlotte von der Pfalz (1652–1722) wurde 19-jährig mit Philipp von Orléans, dem Bruder Ludwigs XIV., verheiratet und dadurch zur Schwägerin des Sonnenkönigs. Liselotte steht für die zahllosen adligen Frauen in absolutistischer Zeit, die politisch-dynastisch vorteilhafte Ehen eingehen und dafür sogar die Konfession wechseln mussten. Obwohl von ihren mehr als 36.000 Briefen nur ein Bruchteil erhalten ist, verdankt die Nachwelt der fleißigen Schreiberin detaillierte Schilderungen des Versailler Hoflebens samt seiner Intrigen. Ihre geliebte Kurpfalz hat Liselotte nie mehr wiedergesehen. Im Zuge des Pfälzischen Erbfolgekriegs nach dem Tod ihres kinderlosen Bruders, dem Kurfürsten Karl, hatten die Truppen des französischen Königs 1689 Heidelberg, Mannheim, Speyer, Worms und andere Orte dem Erdboden gleichgemacht. Besonders bitter: Liselottes Mann verteilte die Beute aus diesen Überfällen an seine Günstlinge.

    geliebte Heimat Kurpfalz

    Prinzessin Elisabeth Charlotte von der Pfalz, genannt Liselotte, die einzige Tochter des Kurfürsten Karl Ludwig und seiner Ehefrau Charlotte von Hessen-Kassel, kam 1652 im Schloss Heidelberg zur Welt. Aus der Beziehung stammten noch zwei Söhne, von dem einer bald nach der Geburt starb. Entfremdet von seiner Frau, fand Liselottes Vater Gefallen an deren Hofdame und machte Luise von Degenfeld 1658 nach der Auflösung seiner Ehe zu seiner Frau „linker Hand“. 13 Kinder gingen aus dieser morganatischen Ehe hervor. Zu einigen ihrer Halbgeschwister hielt Liselotte später von Frankreich aus Briefkontakt. 

    glückliche jahre in Hannover und heidelberg
    Um Liselotte von den familiären Wirren fernzuhalten, wurde sie zu ihrer Tante Sophie, der Schwester ihres Vaters, nach Hannover geschickt. Vier glückliche Jahre verbrachte sie bei der innig geliebten Verwandten. Wie dankbar Liselotte ihrer Tante für die bei ihr genossene Erziehung und Zuwendung war, wird sie später immer wieder in Briefen an Sophie zum Ausdruck bringen. 1663 kehrte die Elfjährige ans Heidelberger Schloss zurück. Es folgten unbeschwerte, ausgelassene und für eine Prinzessin recht volksnahe Jugendjahre.

    unterwerfung unter machtpolitische interessen

    Aus politischem Kalkül wurde die 19-Jährige Liselotte 1671 mit dem verwitweten Philipp von Orléans verheiratet und musste dafür ihre Konfession ändern: Die tolerant erzogene Protestantin wurde Katholikin. Die Ehe machte sie nicht nur zur Duchesse d’Orléans, sondern auch zur Schwägerin des Sonnenkönigs: Ludwig XIV. Liselotte, die von Kindesbeinen an Französisch sprach, hatte es nicht leicht am Hof von Versailles. Denn ihr Ehemann zeigte deutlich, dass er ein Herz für Männer hatte. Seine Gespielen machten Liselotte mit Intrigen das Leben schwer. Aber zumindest in den ersten Jahren hatte sie beste Verbindungen zum König, der als Gegenfigur zu ihrem Mann eine wichtige Rolle in ihrem Leben spielte.

    Berichte von Hofschranzen und Giftmorden

    Der fleißigen Briefeschreiberin – mehr als 36.000 Schriftstücke sind erhalten! – verdankt die Nachwelt detaillierte und anschauliche Schilderungen des höfischen Lebens in Versailles. Mit Humor, Frische und Gradlinigkeit, manchmal auch derb, berichtete sie vom Eifer der „Hofschranzen“, von Giftmorden unter Rivalen und gab Zeugnis von der Kunst, der Politik, den Festen, der Philosophie und den Gepflogenheiten am Hof des Sonnenkönigs. Als sich dieser jedoch Madame de Maintenon zuwandte, legte sich ein Schatten über die Freundschaft von Liselotte und Ludwig XIV. Denn die Pfälzerin machte keinen Hehl aus ihrer Abneigung gegen die neue Mätresse des Königs. In ihren Briefen nennt sie Madame de Maintenon „alten teufel“ und Schlimmeres. Liselotte hatte jedoch die Freundschaft des Königs endgültig verloren, und damit die Hochachtung des ganzen Hofes.

    Liselottes heimat wird zerstört

    In den Jahren 1688 bis 1697 wurde die Pfalz durch die Truppen des französischen Königs grauenhaft verwüstet. Betroffen waren insbesondere die Städte Heidelberg, Mannheim, Speyer und Worms. Auch Liselottes Elternhaus, das Heidelberger Schloss, wurde damals zerstört. Zum sogenannten Pfälzischen Erbfolgekrieg kam es, nachdem Liselottes Bruder, Kurfürst Karl, kinderlos gestorben war. Ludwig XIV. meldete im Namen seiner Schwägerin Ansprüche auf die Kurpfalz an – natürlich ohne Zustimmung Liselottes. Als der Plan der Inbesitznahme nicht aufging, machte der König seinen Zorn deutlich, indem er das Land niederbrennen ließ. Ohne die Orte ihrer Kindheit jemals wiedergesehen zu haben, starb Liselotte von der Pfalz 70-jährig im Dezember 1722 in Schloss Saint Cloud bei Paris. Von ihren drei Kindern erreichten zwei das Erwachsenenalter: Philipp II., Herzog von Chartres, übernahm 1715-1723 die Regentschaft für den noch unmündigen Ludwig XV. Elisabeth Charlotte de Bourbon-Orléans, genannt Mademoiselle de Chartres, war durch Heirat Herzogin von Lothringen und ab 1736 Fürstin von Commercy.

      

    Sibylla Augusta: Die Junge Witwe muss es Richten

    Sibylla Augusta von Baden-Baden (1675–1733) war nicht nur die kunstsinnige Bauherrin von Schloss Favorite, der Rastatter Schlosskirche und mehrerer Kapellen. Die fromme Katholikin aus dem Haus Sachsen-Lauenburg sanierte in ihrer Regierungszeit auch die Landeskasse. Mit dem Tod ihres Mannes, des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden-Baden, genannt Türkenlouis, war Sibylla Augusta mit 32 Jahren Witwe geworden – hoch verschuldet. Im Spanischen Erbfolgekrieg belagerten die Franzosen Rastatt. Um in ihrem Land präsent zu sein, flüchtete Sibylla Augusta mit ihren Kindern ins nahegelegene Schloss Ettlingen und nicht in die böhmische Heimat. Als 20 Jahre später ihr Sohn Ludwig Georg die Regierung übernahm, war die Markgrafschaft wieder aufgebaut. Seine Mutter hatte die Finanzen geordnet, mit viel Verhandlungsgeschick und persönlichem Einsatz. Damit ist Sibylla Augusta das Musterbeispiel einer klugen Strategin. Sie nutzte ihre Machtposition zum Vorteil ihrer Familie und zum Wohl der Markgrafschaft.

    Elisabeth Friederike sophie: Schicksalsjahre einer Durchlaucht

    Dem Stande nach höher als ihr Mann Graf Carl Ludwig war Elisabeth Friederike Sophie von Oettingen-Oettingen (1691–1758) eine prägende Persönlichkeit in der Grafschaft Weikersheim-Hohenlohe. Nach sorgfältiger Erziehung heiratete die kunstsinnige Fürstin, eine Cousine der Kaiserin des Heiligen Römischen Reiches, im Alter von 21 Jahren den deutlich älteren Grafen. Er war Erlaucht, sie dagegen Durchlaucht. Vier Monate nach ihrer Hochzeit erlitt Elisabeth Friederike Sophie eine Fehlgeburt. Drei Jahre später gebar sie einen gesunden Erben, der zum Kummer seiner Eltern und der gesamten Grafschaft im Alter von 28 Jahren bei einem Reitunfall starb. Die Gräfin hatte zuvor den Tod einer Tochter und weitere Fehlgeburten zu verkraften. Dass Elisabeth Friederike Sophie schwächlich und oft krank war – mit 51 Jahren hatte sie einen Schlaganfall erlitten –, bezeugt ihr Biograf. Wie sie selbst ihr Leben empfand, ist nicht überliefert.

    Maria Augusta: Die Mutter Herzog Carl Eugens

    Die Herzogin Maria Augusta von Württemberg (1706–1756) hat sich vor allem als Mutter des Herzogs Carl Eugen einen Namen gemacht. Dem Taktieren der mit 30 Jahren verwitweten Maria Augusta ist es zu verdanken, dass ihr Erstgeborener am preußischen Hof bei Friedrich II. erzogen wurde, eine vorteilhafte Heirat mit dessen Nichte einging, im Alter von 16 Jahren für mündig erklärt wurde und die Macht übernehmen konnte. Gedankt hat es ihr Herzog Carl Eugen nicht: Er drängte sie aus dem Stuttgarter Hofleben und zwang sie, auf ihrem Witwensitz in Göppingen zu leben. Beigesetzt wurde sie in der Gruft der Ludwigsburger Schlosskapelle.

    Wilhelmina Von Grävenitz: Die „regierende Mätresse“

    Von der Geliebten zur offiziellen Zweitfrau, schließlich verhaftet und in die Verbannung geschickt: Das Leben der Christina Wilhelmina von Grävenitz (1686–1744) war turbulent. Die aus Mecklenburg stammende Adelige stieg am Hof des Herzogs Eberhard Ludwig von Württemberg zur „regierenden Mätresse“ auf und fiel tief, als der Herrscher ihr die Gunst entzog, um den öffentlichen Erwartungen zu entsprechen. Dabei hatte das Paar schon so manche Hürde gemeinsam genommen: 1707 bekannte sich der Regent dazu, seine Geliebte geheiratet zu haben. Seine rechtmäßige Frau prangerte ihn als Bigamisten an. Doch schon vier Jahre später holte Eberhard Ludwig seine Liebe aus der Verbannung zurück, indem er für sie eine Scheinehe mit dem Grafen von Würben arrangierte. Bald hatte „die Grävenitz“ weitreichende Befugnisse und Mitspracherechte. Das war nicht nur den Mächtigen und dem Volk ein Dorn im Auge.

    Frauenleben im Barock: Lückenhaft Dokumentiert

    Über die adligen Männer im Barock wurde und wird viel geschrieben. Deutlich weniger erfährt man über Gräfinnen, Herzoginnen und Prinzessinnen dieser Zeit. Häufig bezeugen nur ihre Korrespondenzen ihr Leben, kaum einmal ein längerer Bericht von Zeitgenossen. Frauenleben galten schlicht als nicht dokumentationswürdig. Mittlerweile interessiert sich die Forschung für das Wirken von Frauen. Doch die Quellenlage ist dünn. Was Zeugnis hätte geben können, hat nie existiert oder ist verloren gegangen. Am wenigsten weiß man über die Frauen niederen Standes und damit über einen großen Bevölkerungsteil früherer Zeit. Bäuerinnen und Mägde konnten weder schreiben noch besaßen sie wertvolle und damit haltbare Gegenstände, die noch heute mit ihnen in Verbindung gebracht werden könnten. Und so bilden Bäuerinnen, Handwerkerinnen, Dienerinnen oder Marketenderinnen einen Flickenteppich weißer Stellen in der historischen Aufbereitung der Barockzeit. Text und Bild: Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Presse

    01.03.2015


    36. Verleihung der Carl-Zuckmayer-Medaille

    Ministerpräsidentin Malu Dreyer: Bruno Ganz setzt Maßstab für Schauspielkunst

    Mainz- Für seine Verdienste um die deutsche Sprache hat Ministerpräsidentin Malu Dreyer den Schauspieler Bruno Ganz mit der Carl-Zuckmayer-Medaille des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet. Rund 1.000 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur, aber auch Schülerinnen und Schüler aus Mainzer, Niersteiner und Nackenheimer Schulen nahmen an der Feierstunde im Mainzer Staatstheater teil. Bei der 36. Verleihung konnte die Ministerpräsidentin auch die früheren Preisträger Günther Fleckenstein, Fred Oberhauser, Mirjam Pressler, Wolf von Lojewski, Thomas Brussig, und Volker Schlöndorff begrüßen.

    Ministerpräsidentin Malu Dreyer würdigte den diesjährigen Preisträger Bruno Ganz als Ausnahmeschauspieler, der seit Jahrzehnten in einer eigenen künstlerischen Kategorie wirke. „Mit seiner Ausdrucksfähigkeit erzielt er eine ganz besondere Wirkung und verleiht seiner Darstellung eine hohe Glaubwürdigkeit. Er ist frei von jeglicher Oberflächlichkeit und ein Maßstab für Schauspielkunst“, so die Ministerpräsidentin. Sie blickte auf seine Stationen auf allen großen Theaterbühnen und den Beginn einer außergewöhnlichen Kinokarriere zurück. „Dazu gehören große Filme wie ‚Der Himmel über Berlin‘, ‚Brot und Tulpen‘ oder ‚Der Untergang‘“, sagte die Ministerpräsidentin. Sowohl im Theater wie auch im Kino habe Bruno Ganz mit den größten Regisseuren dieser Zeit zusammen gearbeitet und viele renommierte Auszeichnungen erhalten.

    Dabei müsse natürlich der ihm von Joseph Meinrad 1996 vermachte Iffland-Ring genannt werden, eine Auszeichnung, die dem jeweils bedeutendsten und würdigsten Bühnenkünstler des deutschsprachigen Theaters auf Lebenszeit verliehen werde.

    „Die Carl-Zuckmayer-Medaille verleiht das Land Rheinland-Pfalz seit 1979 in Erinnerung an den großen Dramatiker und Schriftsteller, dessen Stücke zu Meilensteinen der Literatur und des Theaters avancierten. Wie aktuell sein Gedanke vom Rhein als Völkermühle Europas aus dem Drama ‚Des Teufels General‘ ist, erleben wir immer noch oder wieder angesichts der Debatte um eine vermeintliche Islamisierung Deutschlands“, so die Ministerpräsidentin. Der Rhein als „Kelter Europas“, wo Menschen sich begegnen und vermischen und daraus Neues und Fruchtbares entsteht, dieses Plädoyer Zuckmayers für eine offene Gesellschaft sei klar, emotional und eindringlich. „In Zeiten von Pegida hat dies eine ganz besondere Aktualität“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

    Sie erinnerte an die besondere Beziehung von Carl Zuckmayer zum rheinhessischen Wein. Deshalb sei es gute Tradition, dass die Verleihung mit einem Fass Wein verbunden sei. Zu der Auszeichnung gehöre auch eine Medaille aus Bronze, die von dem Künstler Otto Kallenbach gestaltet wurde.

    Ministerpräsidentin Malu Dreyer dankte dem Dramaturgen und Theaterhistoriker Professor Klaus Völker, der als exzellenter Kenner des Metiers die Laudatio auf Bruno Ganz hielt. Er war leitender Dramaturg an Theatern in Zürich und Basel, ist Professor für Theatergeschichte und Dramaturgie an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ sowie Mitglied der Berliner Akademie der Künste und der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste. Er hat die schauspielerische Karriere von Bruno Ganz unmittelbar miterlebt und ist ihm auch persönlich verbunden.

    Die Trägerinnen und Träger der Carl-Zuckmayer-Medaille seit 1979 sind:
    Günther Fleckenstein (1979), Werner Hinz (1980), Georg Hensel (1982), Friedrich Dürrenmatt (1984), Ludwig Harig (1985), Dolf Sternberger (1986), Tankred Dorst (1987), Günter Strack (1988), Hanns Dieter Hüsch (1989), Martin Walser, Adolf Muschg, André Weckmann (1990), Albrecht Schöne (1991), Hilde Domin (1992), Hans Sahl (1993), Fred Oberhauser (1994), Grete Weil (1995), Mario Adorf (1996), Katharina Thalbach (1997), Harald Weinrich (1998), Eva-Maria Hagen (1999), Peter Rühmkorf (2000), Mirjam Pressler (2001), Herta Müller (2002), Monika Maron, Wolf von Lojewski (2003), Edgar Reitz (2004), Thomas Brussig (2005), Armin Mueller-Stahl (2006), Udo Lindenberg (2007), Bodo Kirchhoff (2008), Volker Schlöndorff (2009), Emine Sevgi Özdamar (2010), Hans Werner Kilz (2011), Uwe Timm (2012), Doris Dörrie (2013), Dieter Kühn (2014). stk-rlp

    18.01.2015


    Hochprofessionelle Wissenschaftler und engagierte Amateure ziehen am gleichen Strang

    Tagung der Ehrenamtlichen der Landesarchäologie eröffnet zahlreiche neue Perspektiven

    cr. Speyer-  Rund 90 höchst engagierte, freiwillige Mitarbeiter der für die Pfalz zuständigen Außenstelle Speyer der Landesarchäologie Rheinland-Pfalz trafen sich an diesem Wochenende zum „Tag der Ehrenamtlichen 2014“ im Stadtratssitzungssaal des Speyerer Rathauses, um sich von der wissenschaftlichen Leitung der Landesarchäologie innerhalb der „Generaldirektion Kulturelles Erbe“ Rheinland-Pfalz für ihren so wichtigen Dienst Dank sagen zu lassen, aber auch, um aus erster Hand zu erfahren, wie es nach der höchst spektakulären, in jedem Falle aber illegalen Ausgrabung des kostbaren „Barbarenschatzes“ im Wald bei Rülzheim durch einen ausgerechnet aus Speyer kommenden „Raubgräber“ mit ihrem eigenen, freiwilligen Einsatz weitergehen soll.

    Zwar mussten die „Ehrenamtlichen“ bei dieser Gelegenheit auf die Referate des Landesarchäologen Dr. Dr. Axel von Berg krankheitsbedingt ebenso verzichten wie auf den Vortrag des Leiters der Außenstelle Speyer der Landesarchäologie, Dr. Ulrich Himmelmann. Deren KollegInnen Dr. Andrea Zeeb-Lanz und Dr. Rüdiger Schulz sowie Grabungsleiter Helmut Stickl setzten deshalb alles daran, dennoch die vorgesehenen Informationen umfassend zu vermitteln und aufkommende Fragen kompetent zu beantworten.

    Zunächst aber ließ es sich Speyers Oberbürgermeister Hansjörg Eger nicht nehmen, die Gäste als Hausherr im Rathaus willkommen zu heißen. Dieser Saal, so Eger, dokumentiere ein Stück weit die enge Verbindung der Stadt Speyer mit der Landesarchäologie, dem früheren „Landesamt für Bodendenkmalpflege“. Denn einst als Sitzungssaal für die Treffen der Beratungsgremien des „Bayerischen Rheinkreises“ errichtet, habe der Saal vor seinem Erwerb durch die Stadt Speyer im zeitlichen Umfeld der 2000-Jahr-Feier der Stadt viele Jahre lang als „Scherbenlager“ der Speyerer „Bodendenkmalpflege“ gedient.

    Nach einem ausführlichen Doppelreferat von Dr. Rüdiger Schulz und Dr. Andrea Zeeb-Lanz, in dem sie im Wechsel die Struktur der für so manchen Teilnehmer der Tagung noch immer neuen „Generaldirektion Kulturelles Erbe“ darlegten – die letzte Gelegenheit für eine solche Information lag ja immerhin schon einige Jahre zurück – erläuterte Dr. Schulz die Arbeitsschwerpunkte seines Amtes für die nächste Zukunft: Dabei nannte er an erster Stelle die Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit und die Verstetigung der Zusammenarbeit mit den Ehrenamtlichen.

    Ein zweiter Schwerpunkt sei der Zusammenarbeit mit dem „Historischen Museum der Pfalz“ gewidmet, in dessen Depots in der früheren Speyerer Baumwollspinnerei im zuende gehenden Jahr auch die Landesarchäologie große Teile ihrer immer größer werdenden Sammlung von Bodenfunden einlagern konnte. Nach Abschluß der Umlagerungsarbeiten sei es nun die nächste Herausforderung, diese Funde sachgemäß zu sortieren und zu dokumentieren.

    Daneben aber seien die Grabungsmitarbeiter der Landesarchäologie auch mit den umfangreichen Grabungsarbeiten auf dem Areal des „Alten Marienheimes“ im Herzen der Stadt Speyer in erheblichem Umfang gefordert gewesen. Dennoch Dr. Schulz dazu lobend: „Die hier erreichte gute und völlig konfliktfreie Zusammenarbeit von Architekt, Bauherrschaft, Baufirmen und der Landsarchäologie war beispielhaft und könnte so für andere Baumaßnahmen als Vorbild dienen“. Das erfreuliche Ergebnis dieser viele Monate dauernden Arbeit spiegele sich derzeit in der im „Archäologischen Schaufenster“ zu sehenden Ausstellung der bedeutsamsten Funde wider, aber auch in den jedes Mal von einem breiten Publikum angenommenen Vorträgen dazu.

    Andere bedeutsame Grabungen im Wirkungsbereich der Außenstelle Speyer: Die vermutlich auf rituellen Opferungen basierenden Funde bei Herxheim und die „Großstadt“ auf dem Donnersberg aus keltischer Zeit, von der sogar ein Stück der alten Wehrmauer rekonstruiert worden sei. „Ohne die Hilfe unserer Freiwilligen wäre auch dieses Projekt nicht zu verwirklichen gewesen“, lobte Dr. Zeeb-Lanz, „und auch für die Erhaltung dieses Denkmals sind sie für uns absolut unentbehrlich“.

    Breiten Raum in Berichterstattung und Diskussion nahmen dann einmal mehr die Umstände der „Raubgräberei“ um den „Barbarenschatz von Rülzheim“ ein. „Der Handel mit gestohlenen Kulturgüter hat heute in seinem weltweiten Umfang bereits deutlich den Waffen- und Drogenhandel übertroffen“, so die Referentin, die darauf hinwies, dass aus diesen Quellen auch weite Teile des internationalen Terrorismus finanziell gespeist würden.

    Doch obgleich entsprechende Gesetze ganz klar regelten, was hier erlaubt und was verboten sei, hätten sich die Fronten zwischen „Raubgräbern“ und Archäologen weiter verhärtet. Die Archäologen würden die „Sondengänger“ ohne Not kriminalisieren, klage da die eine Seite, während die andere darauf verweise, dass die unsachgemässe Öffnung einer Bodenfundstelle für alle Zeiten die Erforschung des Hintergrundes dieses Fundes unmöglich mache, so die Wissenschaftler. Wer etwas im Boden finde, müsse dies umgehend der Landesarchäologie melden, damit diese dann das komplette Umfeld erkunden könne. „Ein unsachgemäß geborgener Schatz ist außer seinem Materialwert quasi wertlos“, klagen hierzu die Archäologen.

    Die Landesarchäologen riefen deshalb auch an diesem Wochenende alle Ehrenamtlichen, aber auch alle verantwortungsbewussten Bürger, dazu auf, „Sondengänger“ bei ihnen zu melden – Fahrzeugtyp und Polizeiliches Kennzeichen des von den illegalen Ausgräbern benutzten Autos würden hier helfen, Tätern auf die Spur zu kommen, die mit ihren kriminellen Grabungen die Allgemeinheit ein Stück weit um ihre kulturelle Identität bringen würden.

    Wie Dr. Schulz ankündigte, erwarten die Landesarchäologen für das kommende Jahr ein Gesetz, das den Umgang mit solchen Bodenfunden rechtlich umfänglich regeln solle. Parallel dazu aber wolle man auch die Diskussion mit den ehrenamtlichen Hobbyarchäologen weiter vorantreiben, weil ohne deren Mitwirkung angesichts der überaus knappen personellen Ausstattung der Behörde die Sicherung von wertvollen Bodenfunden faktisch nicht möglich sei.

    Die Ehrenamtlichen, mit denen übrigens zur Absicherung ihrer Arbeit vertragliche Vereinbarungen abgeschlossen werden, die u.a. auch eine „Gruppen-Unfall-Versicherung“ beinhaltet, werden übrigens in entsprechenden Schulungen für ihren freiwilligen Dienst umfassend vorbereitet.

    Auch die im Rahmen der Arbeit dieses Personenkreises geborgenen Funde müssen den Landesarchäologen zur Begutachtung vorgelegt werden. Da es sich dabei um Allgemeinbesitz handele, sei dafür ein Finderlohn nicht vorgesehen. Allenfalls Objekte, die in dieser Form häufig aufgefunden werden, könnten einem Finder als vertraglich vereinbarte Dauerleihgabe überlassen werden. Bei eher selten geborgenen Funden dagegen sei auch die Anfertigung eines Replikates für den Finder möglich.

    Im zweiten Teil der Veranstaltung kamen dann die Ehrenamtlichen selbst zu Wort und konnten in Kurzreferaten über die von ihnen bearbeiteten Projekte berichten. Themen waren dabei u.a. die Ausgrabungen an der „Lunette 41“ der Festung Landau oder die Grabungen an den Burgen Anebos, Orensberg und Hohenberg.

    Aber auch Erfahrungen mit neuzeitlichen Technologien wie der Luftbildarchäologie, mit Geophysikalischer Prospektion oder der Fundstellenerfassung mittels GPS wurden zwischen den Experten der Landesarchäologie und ihren ehrenamtlichen Unterstützern engagiert diskutiert. Faszinierend zum Schluß: Ein Vortrag über die in jüngster Zeit vorgenommenen „3D-Computerrekonstruktionen“ archäologischer Denkmäler.

    Eine spannende Veranstaltung für die Teilnehmer der Tagung, die einmal mehr in ihrem Bewußtsein bestärkt wurden, dass sie mit ihrem ehrenamtlichen Einsatz an der Geschichte ihrer Heimat nicht allein stehen, sondern mit hochprofessionellen Wissenschaftlern und ambitionierten, gleichgesinnten Amateuren am gleichen Ende des gleichen Stranges ziehen. Foto: gc

    01.12.2014


    Der menschliche Schädel – Sitz seiner Empfindungen und Gefühle

    Dr. Wilfried Rosendahl stellt mit Vortrag „Schädelkult“ Kopf-Mythen rund um die Welt vor

    spk. Speyer- Der menschliche Schädel, seit zehntausenden von Jahren mythenumranktes Gefäss zum Schutze des Gehirns, jenes einzigartig-komplexen Systems zur Steuerung unserer Körperfunktionen - er stand im Mittelpunkt eines spannenden Vortragsabends, zu dem jetzt der Paläontologe und Geologe, Dr. Wilfried Rosendahl, Stellvertretender Direktor der Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim (rem) und Kurator der dort mit großem Erfolg in den Jahren 2011/12 gezeigten Sonderausstellung „Schädelkult“, ins „Archäologische Schaufenster“ nach Speyer gekommen war. Ausgehend von einer Vielzahl im Alltag benutzter Begriffe, in denen der „Kopf“ seinen festen Platz hat – vom „Kopfmenschen“ über das „Pro-Kopf-Einkommen“ bis hin zum „Sturkopf“ - führte Dr. Rosendahl Gründe dafür an, dass vom menschlichen Schädel über alle Zeiten hinweg eine so große Faszination ausgehe.

    Anlass für die Mannheimer Ausstellung „Schädelkult“ sei die Wiederentdeckung der beeindruckenden Schädelsammlung des Künstlers und Darwinisten Gabriel von Max (1840–1915) gewesen – eine der umfangreichsten Sammlungen dieser Art, die Objekte aus Amerika, Asien, Afrika, Ozeanien und Europa umfasste. 1917 sei diese 500 Objekte umfassende Sammlung durch einen Ankauf nach Mannheim und in den Besitz der Reiss-Engelhorn-Museen gelangt. Im Zuge eines damals zwischen wissenschaftlichen Einrichtungen durchaus üblichen Austausches kam sie dann 1935 an die Universität Freiburg. Nach dem Krieg allerdings galten die Objekte als verschollen und wurden erst im Jahr 2006 in einer anderen Freiburger Schädelsammlung wiederentdeckt.

    Der Begriff „Schädel“ bezeichne die Knochen des Kopfes, so erläuterte Dr. Rosendahl, von denen es, anatomisch betrachtet, zwischen 22 und 30 verschiedene Knochenteile gebe - die genaue Anzahl hänge von der Zählweise der kleinsten Bestandteile ab. Über Knochennähte seien die einzelnen Knochen teilweise miteinander verbunden. Der sogenannte „Hirnschädel“ bezeichne die Knochenhülle, die das Gehirn schütze. Die Grundlage für das Gesicht bilde der sogenannte „Gesichtsschädel“, der auch den Ober- und Unterkiefer umfasse. „Zweifelsohne sind Kopf und Schädel etwas Besonderes“, betonte der Referent, „Hier sieht, riecht, hört, schmeckt und spricht der Mensch - hier zeigt er sein Gesicht, hier sitzt sein Geist, hier denkt und träumt er, hier wohnen seine Erinnerungen - nur hier zeigt er seine Mimik, hier hat er sein Gleichgewicht und seine Persönlichkeit.“

    Die wohl prägnanteste Zusammenfassung für den Stellenwert des menschlichen Kopfes habe der französische Philosoph und Naturwissenschaftler René Descartes (1596–1650) abgegeben, als er sagte: „Cogito, ergo sum - Ich denke, also bin ich“.

    Mit eindrucksvollen Bilder schilderte Dr. Rosendahl sodann, wie heute dank revolutionärer Technologien Schädel dreidimensional „ausgedruckt“, rekonstruiert und zum Beispiel allein aus einer bei einer Ausgrabung gefundenen Schädeldecke oder einem Kieferteil ergänzt werden können – ein symbiotisches Zusammenwirken von Archäologie, Paläontologie und Kriminologie sei dadurch möglich geworden.

    Die „Kopfjägerei“ sei zu allen Zeiten von Mythen bestimmt gewesen, so der Experte weiter: Der am Türstock angenagelte Kopf des im Kampf getöteten Feindes sollte 'böse Geister' abwehren, das Mitführen der Häupter von Ahnen deren geistigen und körperlichen Fähigkeiten auf den Träger übertragen.

    Ausgehend von steinzeitlichen Schädelfunden, wie sie in Rheinland-Pfalz, in Herxheim bei Landau, in Ochtendung bei Koblenz oder aber auch in dem „Schädelnest“ in den „Ofnethöhlen“ im Nördlinger Ries gesichert wurden, nahm Dr. Rosendahl danach seine Zuhörer mit auf eine spannende, alle Kontinente umfassende Weltreise, wo er Beispiele ganz unterschiedlicher „Schädelkulte“ präsentieren konnte. Vom Totenkult im alten Ägypten über die in vielen Kulturen üblichen Deformationen von Schädeln bis hin zu den Schrumpfköpfen – Dr. Rosendahl hatte zu vielen Kulturkreisen packende Beispiele des Umgangs mit Schädeltrophäen parat.

    Beklemmend: Auswüchse wie die 'Phrenelogie' – die Lehre von der vermeintlich möglichen Ableitung von menschlichen Charaktereigenschaften und Qualitäten aus der Form des Schädels oder aus den Gesichtszügen, wie dies die Rassentheoretiker in der NS-Zeit mit furchtbaren Folgen für die betroffenen Opfer in besonders exzessiver Form für möglich hielten. Doch dieser pseudo-wissenschaftliche Irrweg sei durchaus schon älter: Auch die Schädel des Dichters Friedrich Schiller oder des Komponisten Joseph Haydn seien nach deren Tod abgetrennt und Untersuchungen ausgesetzt worden, aus denen die Ursachen für ihre „Spezialbegabungen“ ermittelt werden sollten.

    Schließlich stellte der Referent mit dem Typus des Mannheimer „Kristallschädels“ auch noch ein reliquienähnliches Haupt vor, das zu seiner Zeit in großer Stückzahl gefälscht worden sei, weil fast jedes Museum darauf bedacht gewesen sei, ein solches Exponat in seiner Sammlung zu besitzen. Damit führte Dr. Rosendahl wieder zurück in die rheinland-pfälzische Heimat, wurden diese „Kristallschädel“doch häufig in Idar-Oberstein gefälscht und statt aus Diamanten aus Bergkristall hergestellt.

    Der Kopf ist bis heute ein kultisches Objekt“, schloß Dr. Rosendahl seinen von den zahlreichen Zuhörer im Speyerer „Archäologischen Schaufenster“ mit viel Beifall bedachten Vortrag und fügte, quasi als Apercu, noch einen nachdenkenswerten Aphorismus des französischen Schriftstellers Francois Picabia an, in dem es heißt:

    Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.“

    Foto: gc

    Literaturnachweis:

    Prof. Dr. Alfred Wieczorek (Hrsg.)/ Dr. Wilfried Rosendahl

    S c h ä d e l k u l t

    Begleitbroschüre zur Ausstellung

    ISBN 978 – 3 -927774 - 9

    26.10.2014


    Die Päpste und die Einheit der lateinischen Welt

    Freuen sich über die gelungene Kooperation: Prof. Dr. Stefan Weinfurter, Prof. Dr. Bernd Schneidmüller, Dr. Irmgard Siede, Bürgermeister Michael Grötsch, Prof. Dr. Alfried Wieczorek, Msgr. Dr. Matthias Türk, Prof. Dr. Arnold Nesselrath, Viola Skiba und Prof. Dr. Michael Matheus Freuen sich über die gelungene Kooperation: Prof. Dr. Stefan Weinfurter, Prof. Dr. Bernd Schneidmüller, Dr. Irmgard Siede, Bürgermeister Michael Grötsch, Prof. Dr. Alfried Wieczorek, Msgr. Dr. Matthias Türk, Prof. Dr. Arnold Nesselrath, Viola Skiba und Prof. Dr. Michael Matheus

    Reiss-Engelhorn-Museen, Universität Heidelberg und Vatikan bereiten große kulturhistorische Sonderausstellung vor

    Mannheim- Rund 120 Wissenschaftler aus dem In- und Ausland kamen letzte Woche zu einer Tagung nach Mannheim. Die Experten aus verschiedenen Fachrichtungen diskutierten wichtige Fragen rund um die Entwicklung und die Stellung des Papsttums und legten damit das wissenschaftliche Fundament für eine geplante Sonderausstellung. Die Präsentation „Die Päpste und die Einheit der lateinischen Welt“ ist 2017 zu sehen. Die Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen bereiten das Projekt gemeinsam mit der Universität Heidelberg und dem Vatikan vor. Im Rahmen einer Pressekonferenz stellten die Kooperationspartner das Vorhaben jetzt erstmals öffentlich vor.

    Prof. Dr. Alfried Wieczorek, Generaldirektor der Reiss-Engelhorn-Museen, betonte die Einzigartigkeit des Projekts: „Es ist das erste Mal, dass sich eine Ausstellung der faszinierenden Geschichte des Papsttums widmet. Wir betrachten die spannende Entwicklung von den Anfängen bis zur Renaissance. Noch nie zuvor wurde die Thematik in umfassender Weise gewürdigt. Es ist auch das erste Mal, dass alle vatikanischen Institutionen ein Ausstellungsprojekt so nachhaltig unterstützen. Deswegen dürfen wir uns auch auf einzigartige Exponate aus dem Vatikan freuen, die teils noch nie zuvor ausgeliehen wurden. Die enge Verbundenheit kommt auch dadurch zum Ausdruck, dass die Ausstellung nicht nur bei uns in Mannheim, sondern im Anschluss auch im Vatikan gezeigt wird.“ Darüber, dass die Ausstellung nach Rom zurückstrahlt, zeigten sich auch die Gesandten des Vatikans, Msgr. Dr. Matthias Türk und Prof. Dr. Arnold Nesselrath, hoch erfreut. 

    Die Mannheimer Präsentation eröffnet im Vorfeld des Reformationsjubiläums 2017. „Dieser Zeitpunkt ist bewusst gewählt“, wie Msgr. Dr. Matthias Türk unterstrich. „Anlässlich des Jubiläums soll nicht die Trennung, sondern die Einheit der christlichen Konfessionen zum Ausdruck gebracht werden. Bevor Katholiken und Protestanten getrennte Wege gingen, verband sie 1500 Jahre gemeinsamer und prägender Geschichte“.

    Die Sonderausstellung „Die Päpste und die Einheit der lateinischen Welt“ lässt diese gemeinsame Geschichte Revue passieren. Sie zeigt, wie das Christentum aus jüdischen Wurzeln von einer kleinen Gemeinschaft im Osten des Römischen Reiches zu einer der großen Weltreligionen aufstieg. Das Papsttum wurde zur geistlichen und weltlichen Autorität, die nicht nur die theologische Entwicklung, sondern auch die Herausbildung des lateinischen Abendlandes prägte. Die Ausstellung beginnt mit Petrus und betrachtet die Entwicklung des Papsttums bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts. Die wichtigsten Phasen werden am Wirken herausragender Päpste vorgestellt.  

    Das Projekt entsteht unter der Leitung der Reiss-Engelhorn-Museen und der Universität Heidelberg. Sie haben dafür die gemeinsame „Forschungsstelle Geschichte und kulturelles Erbe“ ins Leben gerufen. „Diese enge Verknüpfung von Universität und Museum ist ein großer Glücksfall“, wie der Direktor der Forschungsstelle, Prof. Dr. Stefan Weinfurter, bei der Pressekonferenz klarstellte: „Es ist ein innovatives Modell, das in den Geisteswissenschaften seinesgleichen sucht.“

    Der Vatikan und seine wissenschaftlichen und musealen Einrichtungen fördern das Projekt in beispielsloser Weise. Die enge Partnerschaft spiegelt sich auch in der Schirmherrschaft wider. Seine Eminenz Kurt Kardinal Koch hat diese seitens des Heiligen Stuhls übernommen. Für die Bundesrepublik Deutschland konnte Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert als Schirmherr gewonnen werden. Das Vorhaben wird in Deutschland durch das Erzbistum Freiburg und die Evangelische Landeskirche in Baden unterstützt. Führende Wissenschaftsinstitutionen in Deutschland und Italien tragen inhaltlich zum Projekt bei. Zu nennen sind hier das Pontificio Comitato di Scienze Storiche, das Deutsche Archäologische Institut (DAI), das Deutsche Historische Institut in Rom (DHI), das Römische Institut der Görresgesellschaft (RIGG), das Istituto Storico Italiano per il Medioevo (ISIME), das Kunsthistorische Institut in Florenz – Max-Planck-Institut (KIF) sowie das Historische Seminar der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz.

    Die Ausstellung ist vom 21. Mai bis 1. November 2017 in den Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen und von Dezember 2017 bis Frühjahr 2018 im Vatikan zu sehen. Der Vatikan und weitere namhafte Museen und Sammlungen unterstützen das Projekt durch Leihgaben. Insgesamt soll die Präsentation auf ca. 2500 Quadratmetern rund 600 Spitzenstücke vereinen, darunter kostbare Handschriften, Urkunden, Gemälde, Skulpturen, Kunsthandwerk und Textilien. 

    Text und Foto: Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen 

    22.10.2014


    Meinrad Maria Grewenig erneut zum Präsidenten der "Europäischen Route der Industriekultur" (ERIH) gewählt

    Meinrad Maria Grewenig in Cromford Mills
Meinrad Maria Grewenig auf der ERIH-Jahreskonferenz in Cromford Mills Meinrad Maria Grewenig in Cromford Mills; Meinrad Maria Grewenig auf der ERIH-Jahreskonferenz in Cromford Mills

    Völklingen- Der Generaldirektor des Weltkulturerbes Völklinger Hütte, Prof. Dr. Meinrad Maria Grewenig, ist am Donnerstag, den 2. Oktober 2014, erneut zum Präsidenten der Europäischen Route der Industriekultur (ERIH) gewählt worden. Auf der Jahreskonferenz am Standort der ersten modernen Fabrik, den englischen Cromford Mills, bestätigten die ERIH-Mitglieder den Generaldirektor des Weltkulturerbes Völklinger Hütte für weitere drei Jahre in seinem Amt. Meinrad Maria Grewenig ist seit 2008 ERIH-Präsident.

    Cromford Mills in der englischen Grafschaft Derbyshire gilt als Wiege der industriellen Revolution. Sir Richard Arkwright errichtete hier 1771 die erste mit Wasserkraft betriebene Baumwollspinnerei der Welt.

    "Die Vernetzung der europäischen Industriedenkmäler ist eine elementare Voraussetzung, um die Bedeutung des industriellen Erbes einer möglichst breiten Öffentlichkeit nahe zu bringen. Daher ist es mir eine große Ehre und eine Freude, weiterhin als Präsident von ERIH, der Europäischen Route der  Industriekultur, tätig zu sein", sagt Meinrad Maria Grewenig, Generaldirektor des Weltkulturerbes Völklinger Hütte.

    Die European Route of Industrial Heritage (ERIH) ist ein Zusammenschluss von europäischen Industriedenkmälern, die gemeinsame Marketingstrategien und grenzübergreifende Initiativen entwickeln. Sie versteht sich als touristisches Informationsnetzwerk zum industriellen Erbe in Europa. Ziel ist, die europäischen Standorte der Industriekultur zu schützen und ihren Erhalt als Antrieb für die Entwicklung von Industrieregionen zu nutzen. Ein wichtiger Arbeitsschwerpunkt besteht darin, touristische Konzepte für die europäischen Industriekulturorte zu entwickeln. Die Europäische Route der Industriekultur ist das größte Kulturnetzwerk in Europa.

    Meinrad Maria GrewenigAktuell sind über 1.000 Standorte in 47 Ländern auf der Europäischen Route der Industriekultur verzeichnet. 80 Ankerpunkte werden als touristische Höhepunkte besonders hervorgehoben. Die ERIH-Standorte sind 16 Europäischen Themenrouten zugeordnet. Die Themenrouten zu "Bergbau", "Eisen und Stahl" oder "Wohnen und Architektur" greifen Fragen der Industriegeschichte auf. Sie zeigen die Vielfalt und die gemeinsamen Wurzeln der europäischen Industriekultur. 13 regionale Routen führen vertiefend in die Industriegeschichte dieser Landschaften ein.  

    Das Weltkulturerbe Völklinger Hütte ist ein Ankerpunkt der Europäischen Route der Industriekultur und ein zentraler Ort der Themenroute "Eisen und Stahl". Die "ERIH-Regionalroute SaarLorLux" führt zu den interessantesten Industrieorten im Dreiländereck von Deutschland, Frankreich und Luxemburg. Ankerpunkte sind das Weltkulturerbe Völklinger Hütte, das Bergbaumuseum "Musée Les Mineurs Wendel" im lothringischen Petite-Rosselle sowie der Industrie- und Eisenbahnpark Fond-de-Gras im luxemburgischen Pétange. Die "ERIH-Regionalroute SaarLorLux" ist die erste Regionalroute, die über nationale Landesgrenzen hinaus entwickelt wurde.

    Das Weltkulturerbe Völklinger Hütte ist weltweit das einzige Eisenwerk aus der Blütezeit der Industrialisierung, das vollständig erhalten ist. Nach der Stilllegung der Roheisenproduktion im Jahr 1986 wurde die Völklinger Hütte 1994 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Die Anfänge der Völklinger Hütte reichen bis zum Jahr 1873 zurück. Der erste Hochofen wurde 1883 angeblasen. Das Industriedenkmal wird für künftige Generationen erhalten. Das Weltkulturerbe Völklinger Hütte zeigt international herausragende Ausstellungen.  Internet: www.erih.net

    Text: Weltkulturerbes Völklinger Hütte; Foto: Hildebrand de Boer, Hollandoute; Weltkulturerbe Völklinger Hütte/Wolfgang Klauke

    07.10.2014


    Aus Rheinzabern hinaus in die ganze (römische) Welt

    Dissertation von Dr. David Hissnauer untersucht größte bekannte Produktionsstätte von 'Terra Sigilata'

    Von Gerhard Cantzler

    Speyer- Was im 19. und 20. Jahrhundert die großen Produktionsstätten für Gebrauchsgeschirre in Franken, Thüringen und in Böhmen waren, das war in den ersten Jahrhunderten nach der Zeitenwende das heutige Rheinzabern auf dem Hochgestade der vorderpfälzischen Rheinebene. Hier hatten die Manufakturen der berühmten rotglänzenden „Terra-Sigilata“ ihren Ursprung - von hier aus ging ihre Produktion in enormen Stückzahlen hinaus in alle Teile des damaligen römischen Imperiums, wo sie bis heute bei Ausgrabungen von Vorderasien bis auf die britische Insel - in den römischen Zentren von Rom bis Köln ans Tageslicht befördert werden. Auch in Speyer wurden jetzt wieder bei Ausgrabungen auf dem Gelände des ehemaligen „Marienheimes“ zahlreiche Grabbeigaben aus diesem Material gefunden, die derzeit noch in einer Sonderausstellung im Speyerer „Archäologischen Schaufenster“ der „Landesarchäologie Rheinland-Pfalz“ gezeigt werden.

    Dort wurde jetzt durch Dr. Ulrich Himmelmann, den Leiter der Direktion Landesarchäologie, Außenstelle Speyer, ein opulenter Band über einen der in Rheinzabern ausgegrabenen Werkstattbereiche aus dem 3. Jahrhundert n. Chr. vorgestellt, mit dem der junge Speyerer Archäologe David Hissnauer am Archäologischen Institut der Universität Köln bei einem der Experten für römische Provinzialforschung, Prof. Dr. Thomas Fischer, zum Dr. phil. promoviert wurde.

    In einer Einführung zu der Buchvorstellung verwies der die Dissertation Hissnauers von Seiten der „Landesarchäologie Rheinland-Pfalz“ vor Ort in Rheinzabern begleitende Betreuer, Oberkonservator Dr. Rüdiger Schulz, auf die große Bedeutung des Produktionsstandortes Rheinzabern von der Mitte des 2. bis zur Mitte des 3. Jahrhunderts n. Chr. hin. „Rheinzabern war damals für gut 100 Jahre so etwas wie der „global player“ bei der Versorgung der Menschen im römischen Reich mit Alltagsgeschirren“, unterstrich Dr. Schulz. Bis heute stammten die meisten entsprechenden Funde aus diesen Produktionstätten auf dem Rheinhochgestade auf dem Gebiet des heutigen Rheinzabern. Von daher verdiene die Entscheidung David Hissnauers, dieses Thema am Beispiel einer der Werkstätten weiter intensiv zu erforschen, ganz besondere Anerkennung.

    In seiner Erwiderung kam Dr. David Hissnauer zunächst noch einmal auf die Vorgeschichte zu seiner Doktorarbeit zu sprechen. Angefangen habe alles bereits im Jahr 2007, als er über eine der Rheinzaberner Ziegeleihallen seine Magister-Arbeit angefertigt habe. Damals sei er intensiver mit den rotglänzenden Tonscherben in Berührung gekommen, die man bis heute - „von Ungarn bis nach Großbritannien“ - finden könne. Auf dem Grabungsgelände in Rheinzabern seien neben zigtausenden Tonscherben – die meisten schon bei der Produktion zerbrochen oder als Fehlbrand achtlos zerschlagen und weggeworfen - eine Vielzahl von Resten von Töpferdrehscheiben und 16 Brennöfen geborgen worden – nach heutigen Begriffen also fast schon so etwas wie eine frühe industrielle Produktion.

    Dr. Hissnauer erinnerte an dieser Stelle an die Dynastie der Ziegeleibesitzer Ludowici, von denen insbesondere Wilhelm Ludowici mit seinem Interesse an der 'Terra siglata' die Grundlagen für einen bis heute noch längst nicht abgeschlossenen Forschungskomplex gelegt habe.

    Angesichts der riesigen Zahl der auf Rheinzaberner Gemarkung gesicherten Artefakte - allein in den 1970er bis 1990er Jahren hätten großflächige Ausgrabungen eine Vielzahl von archäologisch überaus wertvollen Töpfereibefunden sowie rund 14.000 'Terra Sigillata'-Scherben ans Licht.befördert - habe er selbst sich schließlich für seine Arbeit auf eine 1850 qm große Parzelle mit einer Produktionslinie von sieben Töpferscheiben und einem Brennofen mit einer Grundfläche von 55 qm konzentriert – dem größten bekannten Brennofen für 'Terra Sigilata' überhaupt.

    Zentrale Aufgabenstellung seiner Arbeit sei dabei die Zuordnung dieser römischen Keramikfunde zu einzelnen Meistern gewesen, was ihm dann auch bei 8.000 Stücken gelungen sei. Dabei sei es angesichts der großen Zahl der Funde nicht bei allen Scherben möglich gewesen, diese auch zeichnerisch zu dokumentieren. Er habe sich deshalb darauf beschränkt, sie nach bestimmten Typen zu ordnen und sie entsprechend herauszufiltern. „Wir haben deshalb keinen riesigen Katalog aller geborgenen Fundstücke erstellt, sondern eine Übersicht über die umfangreiche Produktpalette jener Zeit“, erklärte der Wissenschaftler – im Grund ähnlich den bis heute üblichen „Musterbüchern“ in der Keramik- und Porzellanproduktion. Damit habe man das zuvor angewandte mathematische Modell der Dokumentation der Scherben abgelöst.

    „Das Material, das bei den Rheinzaberner Grabungen gefunden wurde, birgt ebenso wie die noch nicht erschlossenen Areale der ehemaligen römischen 'Terra Sigilata'-Werkstätten noch viele archäologisch bedeutsame Funde, die auf ihre Erschließung warten“, schloß Dr. Hissnauer seine Ausführungen. „Für junge Wissenschaftler gibt es deshalb an diesem bedeutsamsten Fundplatz für Keramik römischer Provinienz noch sehr viel Arbeit“, ermunterte er seine Adepten, nicht ohne denen zu danken, die ihn „auf dieses Thema gebracht hatten“: Seinen Doktorvater Prof. Dr. Thomas Fischer und den früheren Leiter des Landesamtes für Vor- und Frühgeschichte in Speyer, Prof. Dr. Helmut Bernhard, der als einer der ersten mit der Ausgrabung der dort bekannten Keramikfunde begonnen hatte. Foto: gc

    Über die von ihm in Rheinzabern gesicherten 'Terra-Sigilata'-Funde wird Dr. David Hissnauer im Rahmen eines Sondervortrages am 20. November 2014 im „Archäologischen Schaufenster“ in Speyer berichten.

    Literaturnachweis:

    David Hissnauer

    Ein Werkstattbereich des 3. Jahrhunderts n.Chr. der römischen Sigillata-Töpfereien von Rheinzabern

    Forschungen zur Pfälzischen Archäologie 4 / Forschungen in Tabernae/Rheinzabern 2

    Generaldirektion Kulturelles Erbe, Direktion Landesarchäologie, Außenstelle Speyer, Speyer 2014 - 714 S./zahlr. Illustra

    Die Arbeit wurde im Jahr 2012 mit dem renommierten Eduard-Anthes-Preis für Archäologie ausgezeichnet.

    06.10.2014


    Marshall & Alexander – ein traumhafter Sommerabend in Ötigheim

    "Mister Hitparade" Dieter-Thomas Heck stürmisch begrüßt

    Von Barbara Kemmerich

    Ötigheim- Bereits zum vierzehnten Mal traten die beiden Künstler auf der Freilichtbühne Ötigheim auf. Und wie sie und das Publikum es verdient hatten – der Himmel war strahlend blau und die Temperaturen im Vergleich zu den vorherigen Tagen angenehm. Auch in diesem Jahr waren beide Konzertabende, mit jeweils 4000 Besucher ausverkauft; eine schöne Bestätigung dafür, wie sehr die Beiden ihr Publikum immer wieder begeistern. Das Programm trug den Titel: „Deutsche Evergreens“. Und so starteten sie mit „Wir machen Musik“ in den Abend und das Publikum war von Anfang an dabei und sang und klatschte mit. Es folgten „Und immer wieder geht die Sonne auf“, „Und es war Sommer“ (das war es an diesem Abend wirklich!), „Jenseits von Eden“ und viele andere Lieder, die die Leichtigkeit der vergangenen Jahrzente zurückbrachten.

    Bestens gestimmt wurde das Publikum in die Pause entlassen und danach mit „Hab’n Sie nicht ne Braut für mich“ begrüßt. Aber dann betrat eine Legende des "Deutschen Schlagers" die Bühne: Dieter-Thomas Heck. Spritzig wie eh und je schmetterte er sein „Guten Abend Ötigheim“ ins Mikro – untermalt von der Anfangsmusik "seiner" deutschen Hitparade – und gab zum Besten, daß man früher sagte: „Nach dem Bade - Hitparade“ Das sorgte für Gelächter beim Publikum – ach ja, die guten alten Zeiten! Er präsentierte Chris Roberts, der unter anderem sang „Wann liegen wir uns wieder in den Armen, Barbara“. Gut aufgelegt folgte Bata Illic mit „Micaela“, die ursprünglich Michaela heißen sollte – da Bata das aber nicht so gut aussprechen konnte, wurde der oben genannte Titel daraus. Und last but not least der Lokalmatador Tony Marshall.

    Allen Akteuren merkte man den Spaß am Singen, am Zusammensein mit dem begeisterten Publikum an. Dieses erhob sich von den Plätzen und sang und tanzte – einfach genial. In diesen Momenten wurden Marshall & Alexander zu Nebendarstellern ihrer Veranstaltung – aber sie traten gerne beiseite und ließen die Gäste gewähren. Ihr nächster Titel war dann „So lang man Träume noch leben kann“ und ein beeindruckendes Solo von Marc Marshall „Für mich soll’s rote Rosen regnen“. Es war ein äußerst gelungener Konzertabend, der sicher allen lange im Gedächtnis bleiben wird und in der Erinnerung ein Lächeln in die Gesichter zaubert.

    Im nächsten Jahr werden Marshall & Alexander zum 15. jährigen Jubiläum an drei Abenden in Ötigheim auftreten – die Termine sind am 25.,26.,- und 27. August 2015.

    Und wer so lange nicht warten möchte: Weihnachten – das neue Weihnachtskonzert findet statt: Am

    30.11.2014 Bonn

    03.12.2014 Kandel

    05.12.2014 Waghäusel

    06.12.2014 Ludwigshafen

    20.12.2014 Ettlingen

    22.12.2014 Baden-Baden

    Alle Infos finden Sie auch auf der Homepage: www.marshall-alexander.de

    Foto: pem

    21.08.2014


    „La Rosa enflorence“ präsentiert Video mit selten gespielter sephardischer Musik

    Mit Flöten, Theorbe, Barockvioline und Gesang: „La Rosa enflorence“ präsentiert Video mit selten gespielter sephardischer Musik

    Speyer- cr. Als kürzlich die Mitglieder des „Interreligiöen Forums Speyer“ bei ihrem Bemühen, die jeweils anderen Glaubensgemeinschaften in der Stadt besser kennenzulernen, auch die neue Synagoge „Beith Schalom“ auf dem Speyerer Weidenberg besuchten, da wurde ihnen eine musikalische Begegnung der ganz besonderen Art zuteil (Lesen Sie dazu auch unseren Beitrag „Das ist mir heilig" im SPEYER-KURIER vom 20. Mai 2014:) Mit „La Rosa enflorence“ (Almut-Marie Fingerle, Gesang, Almut Werner, Blockflöten, Johannes Vogt, Theorbe und Daniel Spektor, Barockvioline) lernten sie dabei ein Solistenensemble kennen, das seit längerem schon mit selten gespielter sephardischer Musik und dem dazu gehörenden Liedgut auf sich aufmerksam macht.

    Sepharden sind neben den Ashkenasim und den Mizrahim eine von drei ethnischen Hauptwurzeln des frühen europäischen Judentums, die sich, ursprünglich auf die Iberischen Halbinsel konzentriert, nach und nach rund um das Mittelmeer ausbreiteten. In ihre neuen Kulturräume brachten sie auch ihre Musik mit - ihre Lieder, die in „Ladino“ - einer gemeinsamen jüdischen Sprache – abgefasst waren, die sich - angereichert um Sprachbestandteile der unterschiedlichen, aufnehmenden ethnischen Gruppen weiterentwickelten. Von dort gelangte das „Ladinische“ wohl schon im Mittelalter auch in die „Zentren der Jüdischen Gelehrsamkeit am Rhein“ - nach Mainz, Worms und Speyer.

    Sehen Sie das uns von „La Rosa enflorence“ zur Verfügung gestellte Video, das einen Eindruck von dieser so faszinierenden Musik vermittelt.

    Und erfahren Sie hier mehr über die Gruppe La Rosa enflorence https://myspace.com/larosaenflorece

    Foto: SteamMix Video: La Rosa enflorence

    01.07.2014


    Aktion Mensch mit neuem Förderangebot weiter auf Inklusionskurs

    Bonn- Mit einem neuen Förderangebot will die Aktion Mensch bundesweit für mehr Barrierefreiheit sorgen. Ab 1. Juli 2014 können freie gemeinnützige Träger bis zu 5.000 Euro für kleine Vorhaben erhalten, die zu mehr Teilhabe von Menschen mit Behinderung beitragen-

    „Oft sind es die kleinen Hindernisse, die Menschen mit Behinderungen den Zugang zu Angeboten versperren“, sagt Friedhelm Peiffer, Leiter der Förderung der Aktion Mensch. „Im Fokus des neuen Förderangebots stehen deshalb bewusst kleine Vorhaben, die eine große Wirkung entfalten können“. Gefördert werden kleine bauliche Maßnahmen und technische Gebrauchsgegenstände wie Rampen, Treppenlifte, Leitsysteme oder barrierefreie Sanitärräume, aber auch Systeme der Informationsverarbeitung oder akustische und visuelle Informationsquellen. „Bisher scheitert die Inklusion häufig daran, dass vorhandene Angebote von Menschen mit Behinderung nicht genutzt werden können."

    Ein vereinfachtes Antragverfahren soll zudem dafür sorgen, möglichst viele neue Antragsteller zu erreichen; Eigenmittel müssen nicht mitgebracht werden.

    Über die Aktion Mensch e.V.

    Die Aktion Mensch e.V. ist die größte private Förderorganisation im sozialen Bereich in Deutschland. In diesem Jahr feiert sie ihr 50-jähriges Bestehen. Seit ihrer Gründung im Jahr 1964 hat sie mehr als 3,5 Milliarden Euro an soziale Projekte weitergegeben. Ziel der Aktion Mensch ist, die Lebensbedingungen von Menschen mit Behinderung, Kindern und Jugendlichen zu verbessern und das selbstverständliche Miteinander in der Gesellschaft zu fördern. Mit den Einnahmen aus ihrer Lotterie unterstützt die Aktion Mensch jeden Monat bis zu 1.000 Projekte. Möglich machen dies rund 4,6 Millionen Loskäufer. Zu den Mitgliedern gehören: ZDF, Arbeiterwohlfahrt, Caritas, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie, Paritätischer Gesamtverband und die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland. Seit Anfang 2014 ist Rudi Cerne ehrenamtlicher Botschafter der Aktion Mensch.

    Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
    E-Mail: foerderaktion@aktion-mensch.de
    Telefon: 0228-2092-5000

    http://www.aktion-mensch.de/foerderung/foerderaktion

    www.aktion-mensch.de

    Text und Foto: Aktion Mensch e.V., Presse

    30.06.2014


    Zum 11.mal: "Baden schaut über den Rhein" - gelungenes Benefizkonzert im dicht besetzten Speyerer Dom

    Erlös kommt einmal mehr dem Erhalt der größten romanischen Kathedrale der Christenheit zugute

    spk. Speyer- Bereits zum 11. Mal in Folge veranstaltete jetzt Udo Heidt aus dem badischen Muggensturm sein inzwischen schon zu einer festen Einrichtung gewordenes Konzert „Baden schaut über den Rhein“ im Speyerer Dom. In der wiederum bis auf den letzten Platz besetzten Kathedrale warteten gemeinsam mit der Speyerer Kulturdezernentin, Bürgermeisterin Monika Kabs, Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann, Bischof emerit. Dr. Anton Schlembach und Domdekan Dr. Christoph Kohl ein vielköpfiges Konzertpublikum in dem sonnendurchfluteten Dom schon lange vor Beginn mit gespannter Erwartung auf die Eröffnung durch den Speyerer Domorganisten Markus Eichenlaub, der sich dazu die „Cortège académique“ des kanadischen Komponisten Sir Edward Macmillan ausgewählt hatte.

    Nach der Begrüßung der Besucher durch den Vorsitzenden des Speyerer Dombauvereins, Dr. Wolfgang Hissnauer, in der dieser besonders die Treue und Verbundenheit der Badener und ihrer Musiker zu der Speyerer Kathedrale hervorhob und auch nicht vergaß, die besonderen Verdienste von Udo Heidt um diese Konzertreihe zu erwähnen, übernahm das „Polizeimusikkorps Karlsruhe“ unter Leitung von Stabsfeldwebel a.D. Heinz Bierling musikalisch das „Kommando“. Dieses bundesweit größte Freizeitorchester seiner Art, das sich aus ambitionierten Hobbymusikern, bestens ausgebildeten Nachwuchskräften sowie eigentlich längst im Ruhestand befindlichen Berufsmusikern zusammensetzt, beeindruckte die Zuhörer mit insgesamt siebzehn prächtig studierten und großartig dargebotenen Werken von Komponisten unterschiedlicher Stilepochen von Johann Sebastian Bach über Wolfgang Amadeus Mozart bis hin zu Leonhard Cohen.

    Eine echte Bereicherung des abwechslungsreichen Konzertprogrammes: Die Auftritte der beiden Solistinnen Claudia Pontes und Susanne Kurzweiler, Gesang sowie des Trompeters Frédéric Messner - an der Orgel war zudem Holger Becker ein zuverlässiger Partner und sicherer Begleiter für das bestens disponierte Karlsruher Blasorchester.

    Kein Wunder, dass sich da Domdekan Dr. Christoph Kohl bei allen ausführenden Musikern namens des dankbar-begeisterten Auditoriums nur bedanken konnte. In dem uralten, immer wieder überwältigenden Lobgesang der Christenheit, dem „Te Deum laudamus“ - dem „Großer Gott, wir loben dich“ vereinigten sich am Ende alle Akteure mit den Konzertbesuchern zu einem jubelnden Schlußgesang. Eine auch in diesem Jahr wieder höchst gelungene Konzertveranstaltung, deren Erlös aus den Spenden der Besucher einmal mehr ungeschmälert dem Erhalt des Speyerer Kaiser- und Mariendomes zufließt.

    Die Konzertreihe „Baden schaut über den Rhein“ wurde jetzt schon im elften Jahr durchgeführt. Seitdem hat Udo Heidt als Mitglied des Speyerer Dombauvereins alljährlich ein Benefizkonzert für den Speyerer Dom „auf die Beine gestellt“ und dafür insgesamt mehrere hundert Sängerinnen und Sänger badischer Chöre  und badischer Orchester in den Dom eingeladen. Dabei haben die Konzertbesucher bisher schon viele tausend Euro für die Erhaltung der größten romanischen Kirche der Welt gespendet. „Und so soll es auch in den nächsten Jahren weitergehen“, gab sich der begeisterte Organisator und leidenschaftliche Liebhaber des Speyerer Gotteshauses auch nach Abschluss dieses Konzertes sicher. Foto: pem

    05.05.2014


    ‘As dat in Speyr ordinirt wier.’

    Die positiven Auswirkungen des Reichskammergerichts zu Speyer auf Norddeutschland

    Speyer- Zu diesem spannenden Thema konnte Dr. Nils Jörn (Wismar) auf Einladung der  Bezirksgruppe Speyer des Historischen Vereins der Pfalz Speyerer und der VHS als Referent gewonnen werden. Speyer ist die Stadt, die Eingeweihte heute mit den größten Erfolgen der obersten Reichsgerichtsbarkeit im Alten Reich verbinden. Vielleicht weil in der Domstadt bauliche Überreste des Reichskammergerichts im Stadtbild fehlen, ist die Erinnerung an das Gericht nicht allgegenwärtig. Ganz anders ist die Situation in Wetzlar, wo das Gericht nach 1689 residierte. Wetzlar scheint touristisch von der Erinnerung an das Reichskammergericht zu leben. Dort finden sich auch das Reichskammergerichtsmuseum und die Gesellschaft für Reichskammergerichtsforschung. Dabei fand in Speyer das Reichskammergericht im Jahre 1527 endlich eine feste Bleibe, nachdem es seit seiner Gründung 1495 immer wieder den Standort gewechselt hatte, aber auch genau vor 500 Jahren, nämlich von 1513-1514 hier arbeitete.

    In dieser Stadt erlebte das Gericht seine absolute Blüte. Niemals wurde es stärker in Anspruch genommen als am Ende des 16. Jahrhunderts, niemals wieder entfaltete es so segensreich sein Wirken wie hier. Das Gericht arbeitete mit seinen überwiegend gut ausgebildeten Richtern schnell und zuverlässig und schaffte es, zahlreiche Konflikte zu verrechtlichen, die in den Jahrzehnten zuvor oftmals mit Waffengewalt gelöst worden waren. 
    Ein deutschlandweites Verzeichnungsprojekt hat die Prozessakten des Reichskammergerichts ab 1978 für die Bundesrepublik und ab 1990 auch in den neuen Bundesländern für die Forschung erschlossen, so dass es heute möglich ist zu erforschen, wann wer das Gericht in welchen Fragen bemüht hat. Der Vortrag beschäftigt sich mit den Parteien aus Norddeutschland, also Schleswig-Holstein, Hamburg, Lübeck, Mecklenburg und Pommern und stellt einzelne Beispiele aus Wismar vor. Dabei geht es darum, wie das Gericht aus Speyer rechtsvereinheitlichend im gesamten Reich wirkte und wie es in den Territorien wahrgenommen wurde.

    Das Reichskammergericht hat Speyer über fast zwei Jahrhunderte zu einer der „Hauptstädte“ des Reiches gemacht – zu dem juristischen Zentralort überhaupt. Der Vortrag ergänzt das derzeit laufende Vorhaben des Stadtarchivs, eine Dauerausstellung zur Speyerer Zeit des Reichskammergerichts einzurichten; diese soll im Sommer präsentiert werden.

    Für die Forschung bleibt für die Speyerer Zeit des Reichskammergerichts noch viel zu tun: so ist über die meisten der in Speyer tätigen Richter kaum etwas bekannt. Wo wurden diese ausgebildet und wer brachte sie ans Gericht sind nur zwei spannende Fragen, auf die es bisher noch keine Antworten gibt. spk; Foto Privat

    30.04.2014


    „Tag der Archive 2014“ in Speyer ein überwältigender Publikumserfolg

    Dokumente, Urkunden und Kirchenbücher dem „Staub der Vergangenheit“ entrissen

    Von Gerhard Cantzler

    cr. Speyer- Als wahrer Besuchermagnet entpuppte sich an diesem Wochenende der „Tag der Archive 2014“, zu dem am Samstag das Bistumsarchiv Speyer und das Stadtarchiv ihre Türen geöffnet hatten, um über ihre Arbeit zu informieren und ausgewählte Schätze aus ihren Beständen „dem Staub der Vergangenheit zu entreißen“ und sie einer zunehmend wachsenden Gemeinde interessierter Archivfreunde zu präsentieren. Denn die Zeiten, in denen Besucher als „natürliche Feinde“ von Archivaren, Biblliothekaren und Konservatoren (miß)verstanden wurden, sind glücklicherweise vorbei. Die Vorgenannten haben mit einer überzeugenden Öffentlichkeitsarbeit, mit Vorträgen und Veranstaltungen, ihren Beitrag dazu geleistet, die noch vor wenigen Jahren bestehende Schranken endgültig wegzuräumen. Die Veranstaltungsreihe „Mittwoch abend im Archiv“ des Speyerer Stadtarchivs unter seinem rührigen Leiter Dr. Joachim Kemper ist ein beredtes Beispiel dafür, wie man Besucher aller Altergrupppen auch für das einst als „ach so verstaubt“ verrufene Medium „Archiv“ interessieren kann.

    Und so war es im Vergleich zu früheren Erfahrungen auch nicht mehr ganz so überraschend, dass sich am Samstag vormittag, kaum dass die Türen des Speyerer Bistumsarchivs geöffnet waren, sich die Besucher bereits dicht an dicht in den Gängen zwischen den endlosen Regalreihen drängten. Hier stehen auf beachtlichen 8.000 Metern Länge Archivalien und Kirchenbücher sorgfältig aufgereiht in den Kompaktregalen. Und eine Ende der Zugänge ist zumindest hier noch längst nicht abzusehen, werden derzeit doch im Zuge der „Gemeindepastoral 2015“, der Neustrukturierung der Pfarrgemeinden im Bistum Speyer, Schritt für Schritt die Pfarrarchive von ihren bisherigen Standorten in den Pfarrhäusern und Sakristeien zentral nach Speyer verlagert. 200 solcher Pfarrarchive haben bereits den Weg in das Speyerer Bistumsarchiv gefunden, 440 weitere warten darauf, von Archivdirektor Prof. Dr. Hans Ammerich und seinen Mitarbeitern aufgesucht zu werden, die aus der Fülle der vor Ort aufbewahrten Papiere diejenigen heraussuchen, die künftig in Speyer eingelagert sein sollen. „Derzeit bin ich jede Woche an mindestens zwei Tagen im Bistum unterwegs, um solche Sichtungen vorzunehmen“, berichtet der profilierte Archiv-Mann, der im August diesen Jahres aus Altersgründen in den Ruhestand überwechseln wird. Wie gut, dass er da schon jetzt seinen designierten Nachfolger als Leiter dieser Einrichtung, Dr. Thomas Fandel, Schritt für Schritt in diese mit viel Spezialwissen verbundene Arbeit einarbeiten kann.

    Am gestrigen Samstag jedoch zeigten sich die Besucher zwar auch tief beeindruckt von der Vielzahl der hier verwahrten Dokumente, Urkunden und Kirchenbücher. Was aber sie und selbst das Fernsehteam des Landessenders SWR an diesem Tag weitaus mehr interessierte, waren die dicht umlagerten Glanzlichter der Ausstellung, die Jutta Hornung und ihre Kolleginnen den Gruppe um Gruppe geduldig auf die Führungen wartenden Besuchern vorstellen konnten.

    Besonders spektakulär: Ein „Speyerer Missale“ aus dem Jahr 1343, prächtig ausgestattet und kunstvoll mit Farben und Gold gestalteten Initialen – ein Buch, das noch zu Zeiten des Domerneuerers Bischof Nikolaus von Weis an Hochfesten der einziehenden Prozession des Klerus vorangetragen und auf dem Hochaltar aufgestellt wurde. Heute wird diese kostbare Handschrift aus konservatorischen und aus Sicherheitsgründen im dunklen, lichtgeschützten Tresor des Archivs aufbewahrt.

    Dort befinden sich auch die beiden Sammlungen von Urkunden des Klosters Himmerod aus dem Jahr 1194 ff., der Rotulus I. und der Rotulus II., die in Form scheint's endloser Pergamentrollen in jeweils einer eigenen Hülse aufbewahrt werden können. Noch ein paar Jahre älter und damit die älteste Urkunde in der Sammlung des Bistumsarchivs überhaupt: Die „Dirmsteiner Privilegien“, im Jahre 1110 ausgefertigt von Bischof Arnold von Worms - für die Speyerer Stadtgeschichte von großer Bedeutung: die von König Ludwig dem Bayer im Jahr 1317 erlassenen Regularien über die Ordnung der Stuhlbrüder, die im „immerwährenden Gebet“ an den Gräbern der Kaiser und Könige im Dom ihren Dienst versahen.

    Dann aber auch die zahlreichen päpstlichen Bullen mit einem Bezug zu Speyer, die hier verwahrt werden - auf Pergament geschrieben und mit Bleisiegeln versehen, die auf der Vorderseite das Siegel von St. Peter zu Rom und auf der Rückseite das persönliche Wappen des jeweiligen Papstes tragen. Darunter die in der damals üblichen „Blumenkohlschrift“ abgefasste Ernennungsurkunde des Speyerer Bischofs Daniel von Henneberg aus dem Jahr 1872 - aus gleichem Anlass die von Papst Benedikt XV. unterfertigte Ernennungsurkunde von Bischof Ludwig Sebastian aus dem Jahr 1917. Jüngste päpstliche Bulle in der aus diesem Anlass geöffneten Sammlung: Die Urkunde über die Seligsprechung des „Bistumsseligen“ Paul Josef Nardini.

    In einem anderen Bereich des Bistumsarchivs, in dem ein Blick in die Archive der Pfarrgemeinden ermöglicht und in die Techniken ihrer dauerhaften Sicherung durch Digitalisierung und elektronische Speicherung gewährt wurde, waren u.a auch die Pläne der Speyerer Pfarrkirche St. Joseph ausgestellt. Faszinierende Einblicke, von denen sich viele Besucher wünschten, schon bald wieder einmal die Möglichkeit zu haben, die „vom Staub befreiten Schätze des Bistumsarchivs“ bewundern zu können. Doch bis zum nächsten „Archivtag“ wird es sicher erst einmal wieder einige Zeit dauern.

    Nach dem Bistumsarchiv auch Speyerer Stadtarchiv geöffnet

    Am gleichen Tag, jedoch, am Nachmittag, hatten die zahlreichen, höchst interessierten Besucher auch Gelegenheit, im Stadtarchiv in der Speyerer Johannesstraße „hinter die Kulissen“ zu blicken. Auch dort war der Andrang groß, bildeten sich schon im Treppenhaus und in den Fluren zum Teil lange Menschenschlangen und dichte Trauben auf die nächste Führung wartender Besucher. Hier versuchten der Leiter des Stadtarchivs, Dr. Joachim Kemper und seine Mitarbeiter, den Ansturm durch die Gänge und Archivräume zu lenken, wo sie in den zahllosen Schubladen individuelle Namens- und Familienforschung betreiben und Besonderheiten aus den Beständen dieses Hauses bewundern konnten.

    Im Lesesaal im Erdgeschoß z.B. gaben ehrenamtliche Mitarbeiter Einblicke in die Digitalisierung und damit in die Langzeitsicherung der dem Archiv erst kürzlich zugefallene Sammlung seltener Fotografien, die der Pfälzer Archivar Dr. Karl Lutz über viele Jahrzehnte „geschossen“ und zum grossen Teil auf Glasplatten appliziert hatte.

    Ein anderes „Sahnestückchen“ mit aktuellem Bezug war gleichzeitig im Untergeschoss des Archivs zu bewundern: Eine Sammlung von Bleistift- und Federzeichnungen aus dem Ersten Weltkrieg, die ein aus Hassloch stammender Offizier einst an den Kriegsschauplätzen, aber auch an der „Heimatfront“ angefertigt hatte. Seine Nachfahren hatten das Konvolut erst kürzlich in die Obhut des Stadtarchivs übergeben, wo es jetzt noch einer gründlichen Bearbeitung und Dokumentierung harrt. Auch eine eigene Ausstellung der zum Teil sehr bewegenden Arbeiten würde sich hier sicher lohnen.

    Die Initiatoren dieses ganz besonderen „Tages der offenen Tür“, Prof. Dr. Hans Ammerich und Dr. Joachim Kemper, zeigten sich am Ende der Veranstaltung begeistert von dem großen Publikumsinteresse. „Das ermutigt uns sehr, mit unseren Bemühungen, die Archive als „offene Häuser“ in der Stadt zu präsentieren, weiterzumachen“, erklärte Dr. Kemper und sein Kollege und frühere Lehrer Prof. Dr. Hans Ammerich wies darauf hin, dass die Archive eigentlich immer geöffnet seien, wenn Bürgerinnen und Bürger Antworten auf gezielte Fragen suchten. „Das wird auch mein Nachfolger Thomas Fandel sicher so halten“, zeigte sich Dr. Ammerich überzeugt. Allerdings empfahl auch er, vor einem Besuch in den Archiven telefonisch schon einmal die Fragestellung zu thematisieren, damit die Mitarbeiter der Gelegenheit haben, sich schon einmal vorzubereiten und die angefragten Archivalien herauszulegen. Foto: gc 

    10.03.2014


    Nico Hofmann folgt auf Dieter Wedel als neuer Intendant der Nibelungenfestspiele

    v.l. Wormser Oberbürgermeister Michael Kissel, Ministerpräsidentin Malu Dreyer,  Filmproduzenten Nico Hofmann und Kulturministerin Doris Ahnen v.l. Wormser Oberbürgermeister Michael Kissel, Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Filmproduzenten Nico Hofmann und Kulturministerin Doris Ahnen

    Dreyer: Nico Hofmann wird Nibelungenfestspiele prägen

    Mainz/Worms- Zu einem Kennenlerngespräch empfing Ministerpräsidentin Malu Dreyer heute den Filmproduzenten Nico Hofmann, der ab 2015 neuer Intendant der Wormser Nibelungenfestspiele wird, in der Staatskanzlei. An dem Termin nahmen auch Kulturministerin Doris Ahnen und der Wormser Oberbürgermeister Michael Kissel teil.

    „Die Nibelungenfestspiele gehören zu den besonderen Glanzpunkten im Kulturleben unseres Landes und finden bundesweite Beachtung. Sie ziehen jedes Jahr tausende von Menschen in ihren Bann und bescheren vor allem auch der Stadt Worms einen erheblichen Imagegewinn“, unterstrichen Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Kulturministerin Doris Ahnen. „Mit Nico Hofmann, einem der einflussreichsten Filmproduzenten in Deutschland, konnte Oberbürgermeister Kissel einen hochkarätigen Nachfolger für den scheidenden Intendanten gewinnen.“ Hofmann habe sich vor allem auch mit der Verfilmung zeitgeschichtlicher Stoffe einen Namen gemacht. „Ich bin sicher, Nico Hofmann wird die Nibelungenfestspiele als Intendant mit unverwechselbarer Handschrift prägen“, so Malu Dreyer.

    Der Wormser Oberbürgermeister Michael Kissel ist überzeugt, dass Nico Hofmann „als Produzent mit Gespür für wichtige Trends und historische Ereignisse und mit hervorragenden Kontakten in die beste deutsche Schauspielerszene ein Garant für qualitativ hochwertige Inszenierungen vor der einzigartigen Kulisse des Wormser Kaiserdomes“ sein werde. Kissel dankte der Landesregierung für die wirkungsvolle Unterstützung, die neben dem Engagement der Stadt Worms und namhafter Sponsoren die weitere Entwicklung der Nibelungenfestspiele garantiere.

    Der 54-jährige Nico Hofmann arbeitete als Autor, Regisseur und Produzent und feierte mit Filmen wie „Der Mann aus der Pfalz“, „Der Turm“, „Rommel“, „Der Minister“ oder dem Dreiteiler „Unsere Mütter, unsere Väter“ im deutschen Fernsehen große Erfolge. Heute ist der von ihm produzierte Film über Christian Wulff („Der Rücktritt“) zu sehen. Text und Foto: stk-rlp

    25.02.2014


    Rheinland-Pfalz wählt den Superfastnachter

    „SWR Landesschau Rheinland-Pfalz“ stellt Kandidaten vor / Startschuss für Internet- und Telefon-Voting am 18. Februar 2014

    Mainz- Die Sitzungen der Vorentscheide zum „Superfastnachter 2014“ sind beendet. In typischer Atmosphäre der rheinland-pfälzischen Saalfastnacht und begleitet von den Kameras des SWR Fernsehens konnten Närrinnen und Narren in den vergangenen Wochen ihr Können unter Beweis stellen. In den Bereichen Büttenrede, Gesang und Tanz haben sich neun Talente durchgesetzt, die sich nun dem Voting der Zuschauer der „SWR Landesschau Rheinland-Pfalz“ stellen. Nur einer pro Kategorie wird den Sprung ins Finale schaffen. Vom 18. bis zum 23. Februar kann man im Internet (SWR.de/landesschau-rp) für seinen Favoriten stimmen. Ein zusätzliches Telefon-Voting läuft für jede Kategorie 24 Stunden, beginnend an dem Abend, an dem die jeweiligen Sieger der Vorentscheide in der Landesschau (18.45 Uhr im SWR Fernsehen) vorgestellt werden.

    So startet das Telefon-Voting mit den Siegern aus dem Bereich Gesang am Dienstag, 18. Februar. Der Abstimmung stellen sich die Gruppe „Kneppcheskraut“ vom Wolfsheimer Carneval Verein, „De‘ Hofnarren“ aus Trierweiler und die „Frühschoppler“ der Igg‘lemer Bessem aus Böhl-Iggelheim. Weiter geht es am Mittwoch, 19. Februar, mit der Abstimmung über den Bereich Büttenrede. Das Publikum muss sich hier zwischen dem „Büttenschieber“ Uwe Fischer aus Ober-Olm, dem Duo „De Een on der Anne“ aus Hönningen an der Ahr und Oliver Beltzer als „De Härtschd“ aus dem Dahner Felsenland entscheiden. Der letzte Tag des Telefon-Votings ist der 20. Februar. Dann wird über den Finalisten im Bereich Tanz entschieden. Zur Wahl stehen die Gruppe „Cherry Pins“ vom Möhnen-Club 1950 Mülheim, die Prinzengarde der Karnevals-Union Miesau des SV 1912 e. V. sowie Jasmin Gabriel, Tanzmariechen von den Böhler Hängsching.

    Die Sieger der drei Kategorien werden dem Publikum in der Landesschau Rheinland-Pfalz am 28. Februar um 18.45 Uhr präsentiert. Und hier fällt dann der Startschuss für die endgültige Entscheidung zum „Superfastnachter“. Dieses Voting läuft nur über Telefon und endet am Rosenmontag während der abendlichen Sendung. Man darf also gespannt sein, wer es in das große Finale am Rosenmontag schafft und sich am Ende „Superfastnachter 2014“ nennen darf. Südwestrundfunk Rheinland-Pfalz, Presse; Foto: fg

    18.02.2014


    Junge Talente überzeugen bei Schreibwettbewerb des Landes - erste Buchveröffentlichung und namhafter Autor als Coach

    Mainz- Der 18-jährige Simeon Prasuhn aus Essenheim, Zoe Marie Roth (12) aus Enkenbach-Alsenborn, Vreda Maschner(22) aus Trier und Svenja Dreyer (20) aus Kadenbach (Westerwaldkreis) sind die Hauptgewinner eines Wettbewerbs zur Förderung von Schreibtalenten, den das Land Rheinland-Pfalz in diesem Jahr erstmals ausgeschrieben hat. Nicht nur, dass ihre Texte in einer Anthologie veröffentlicht werden: Sie erhalten auch ein Jahr lang ein intensives Profi-Coaching.

    „Wir wollen Jugendliche und junge Erwachsene, die ein ernsthaftes Interesse am literarischen Schreiben haben, dabei unterstützen, ihr Talent weiter zu entfalten“, resümierte Doris Ahnen, Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur, die Zielsetzung des Wettbewerbs. Sie hob die große Resonanz hervor, welche die Erstauflage gefunden habe. „Uns haben 80 Bewerbungen erreicht; viele davon in einer erstaunlich guten Qualität“, sagte sie. Dank sagte sie Lehrerinnen und Lehrern, die Schülerinnen und Schüler gezielt auf diese Fördermaßnahme angesprochen hätten: „Das hat viele von ihnen ermutigt, sich dem Wettbewerb zu stellen.“

    Mit den eingesandten Texten aus den Bereichen Prosa und Lyrik haben sich die Schriftstellerinnen und Schriftsteller Dr. Ruth Johanna Benrath, Annegret Held, Ken Yamamoto und Stefan Gemmel intensiv befasst. Sie wählten die vier Hauptgewinner aus und darüber hinaus 19 Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 13 bis 23 Jahren, deren Texte nun ebenfalls in einer Anthologie veröffentlicht werden sollen. Das Kulturministerium beabsichtigt, sie im kommenden Jahr herauszugeben.

    „Ich bin Frau Held, Frau Dr. Benrath, Herrn Yamamoto und Herrn Gemmel sehr dankbar dafür, dass sie bereit sind, nun ein Jahr lang mit den von ihnen ausgewählten Talenten intensiv zusammenzuarbeiten. Das ist nicht unbedingt selbstverständlich“, erklärte die Ministerin. Den jungen Talenten biete sich eine große Chance, von den Profis zu lernen. „Nach meinem Eindruck ist das ein ungewöhnlicher und nachhaltig wirkender Preis, der unmittelbare Auswirkungen aufs eigene Schreiben hat“, ergänzte sie.

    Zoe Marie Roth aus Enkenbach-Alsenborn hätte aus formalen Gründen eigentlich von der Wettbewerbsteilnahme ausgeschlossen werden müssen, da sie erst im Januar das Mindestalter von 13 Jahren erreicht; die Jurorinnen und Juroren hatten jedoch unisono darauf bestanden, dass die junge Schülerin unter die Preisträger gehöre, weil ihr Talent ganz und gar außergewöhnlich sei. Betreut wird Zoe Marie Roth von Anne-gret Held. Simeon Prasuhn hat Ruth Johanna Benrath als Mentorin, Vreda Maschner Ken Yamamoto als Mentor und Svenja Dreyer Mentor ist Stefan Gemmel.

    Staatskanzlei RheinlandPfalz, Presse

    27.12.2013


    Kultusminister befürworten Bewerbung des Hambacher Schlosses um das Europäische Kulturerbe-Siegel

    Berlin- Das Hambacher Schloss kann sich weiter Hoffnung darauf machen, mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel ausgezeichnet zu werden. Die Kultusministerkonferenz, an der auch Ministerin Doris Ahnen teilnahm, hat heute in Berlin beschlossen, den Vorschlag von Rheinland-Pfalz aufzugreifen und der EU zu melden. Mit dem Hambacher Schloss sollen ferner allein die „Stätten des Westfälischen Friedens“ als nationaler Vorschlag eingereicht werden. Beide Vorschläge hatten zunächst ein nationales Vorauswahlverfahren in Deutschland durchlaufen, in dem die eingegangenen Anträge von einem Expertengremium evaluiert wurden. Im Frühjahr 2014 werden die von den Experten und der KMK ausgewählten Stätten bei der EU eingereicht und dort von einer europäischen Expertenjury evaluiert. Die offizielle Siegelübergabe ist für 2015 vorgesehen.

    Mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel zeichnet die EU-Kommission Stätten aus, die symbol- und beispielhaft für die europäische Einigung sowie für die Ideale und die Geschichte Europas und der Europäischen Union stehen.

    Die Auszeichnung zielt darauf, insbesondere unter jungen Menschen das Zugehörigkeitsgefühl zur Europäischen Union zu stärken, den Stellenwert der nationalen und regionalen Vielfalt zu erhöhen und den interkulturellen Dialog zu fördern. Zu diesem Zweck soll das Siegel den symbolischen Wert jener Stätten hervorheben, die in der Geschichte und Kultur Europas sowie beim Aufbau der EU eine wichtige Rolle gespielt haben.

    Bislang haben das Europäische Kulturerbe-Siegel sowohl historische Stätten wie die Akropolis in Athen, aber auch Museums-Geburtshäuser etwa von Puccini, Rossini und Verdi oder auch die Schiffswerft von Danzig erhalten. Die Auszeichnung geht ursprünglich auf eine zwischenstaatliche Initiative von Frankreich und 17 anderen EU-Ländern aus dem Jahr 2005 zurück.

    „Das Hambacher Schloss ist gelebte Demokratiegeschichte. Für alle Menschen, und nicht zuletzt für junge Europäerinnen und Europäer, wird hier unser geschichtliches und kulturelles Erbe erfahrbar. Gleichzeitig hat es sich als zeitgenössisches Forum für kulturelle und politische Veranstaltungen etabliert und wird als solches von immer mehr Menschen aus der ganzen Welt entdeckt. Ich freue mich sehr, dass die Kultusministerkonferenz das Schloss als würdigen Bewerber um das Europäische Kulturerbe-Siegel bewertet und damit seine Bedeutung für ganz Europa anerkennt“, so Kulturministerin Doris Ahnen. Der Vorsitzende der Stiftung Hambacher Schloss, Kulturstaatssekretär Walter Schumacher, fügte hinzu: „Mit einer erfolgreichen Bewerbung wäre auch die große Chance gegeben, dass sich durch das entstehende Netzwerk mit anderen ausgezeichneten europäischen Stätten ein intensiver Austausch und Partnerschaften für gemeinsame Projekte ergeben. Gleichzeitig könnte das Hambacher Schlosses seinen Bekanntheitsgrad über Deutschland hinaus steigern.“

    Das Hambacher Schloss als Schauplatz des Hambacher Festes gilt nicht nur als Wiege der Demokratie in Deutschland, sondern auch als wichtiges Fundament für ein vereintes Europa. Daher versteht es sich nicht nur als nationale, sondern gleichermaßen auch als europäische Begegnungsstätte. Am 27. Mai 1832 feierten fast 30.000 Menschen aus allen Teilen Deutschlands, aus Frankreich und Polen das Hambacher Fest. Dies war die bis dahin größte Veranstaltung in Deutschland, auf der liberale und demokratische Forderungen öffentlich postuliert wurden. Neben den Forderungen nach „Einheit“ und „Freiheit“ wurde auch der Ruf nach einem „conföderierten republikanischen Europa“ laut. Die deutschen, französischen und polnischen Festredner bekannten mehrheitlich ihre Solidarität mit anderen Völkern, die ebenfalls für ihre Freiheit kämpften. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer plädierten aber auch für die Gleichberechtigung der Geschlechter sowie für Toleranz gegenüber anderen Religionen und Minderheiten.

    Das Schloss ist dabei nicht nur authentischer Ort der Geschichte: Die Stiftung Hambacher Schloss sieht es auch als ihre Aufgabe, dieses „als bedeutende Stätte für die Entwicklung der Demokratie in Deutschland und die europäische Zusammenarbeit zu erhalten und zu pflegen“. Dieses Ziel wird mit einem abwechslungsreichen Veranstaltungsprogramm, das von politischen Gesprächen, Workshops für Schulklassen bis zum Familienfest reicht, umgesetzt und soll in Zukunft noch europäischer ausgerichtet werden.

    Vom Land Rheinland-Pfalz, das mit dem Bezirksverband der Pfalz, der Stadt Neustadt an der Weinstraße und dem Landkreis Bad Dürkheim zu den Stiftern gehört, wurden seit 2006 Investitionen in Höhe von 20,3 Mio. Euro für den Umbau des Schlosses, die dort angesiedelte Dauerausstellung und den Neubau eines Restaurantgebäudes getätigt. Weitere Baumaßnahmen zur Errichtung eines barrierefreien Entree-Gebäudes und zur Überarbeitung der Außenanlagen haben im April 2013 begonnen. Das Land investiert hierfür weitere 6,2 Mio. Euro. stk-rlp; Foto: spk-Archiv

    06.12.2013


    Mannheimer Wittelsbacher-Ausstellung knackt 50.000-Besucher-Marke

    Kulturbürgermeister Michael Grötsch und Projektleiter Dr. Alexander Schubert begrüßten die Jubiläumsgäste, das Ehepaar Dagmar Gehrls und Gerhard Arnold, mit Geschenken / © rem, Foto: Carolin Breckle Kulturbürgermeister Michael Grötsch und Projektleiter Dr. Alexander Schubert begrüßten die Jubiläumsgäste, das Ehepaar Dagmar Gehrls und Gerhard Arnold, mit Geschenken / © rem, Foto: Carolin Breckle

    Verantwortliche ziehen positive Zwischenbilanz

    Mannheim – Bereits 50.000 Besucher haben die 3-Länder-Ausstellung „Die Wittelsbacher am Rhein“ im Museum Zeughaus und im Barockschloss Mannheim besucht und sich von der 600jährigen Geschichte der Dynastie in den Bann ziehen lassen.

    Als 50.000. Besucher löste Gerhard Arnold sein Ticket in den Reiss-Engelhorn-Museen. Gemeinsam mit seiner Frau Dagmar Gehrls war er extra für den Ausstellungsbesuch aus Langen bei Frankfurt angereist. Begrüßt wurden die überraschten Ehrengäste von Kulturbürgermeister Michael Grötsch und Projektleiter Dr. Alexander Schubert. Sie überreichten neben einem weiß-blauen Blumenstrauß und dem DAMALS-Heft zur Ausstellung passend zur kühlen Jahreszeit einen Gutschein von Hut Konrad, die sich am Begleitprogramm unter dem Motto „Kurpfalz trifft Bayern“ beteiligen. 

    Das geschichtsinteressierte Ehepaar wurde durch die positiven Presseberichte auf die Ausstellung aufmerksam. Für Gerhard Arnold war der Besuch als gebürtiger Pfälzer ein Pflichttermin, da er sich der Region und ihrer reichen Vergangenheit sehr verbunden fühlt. Die Ehrengäste hatten sich in den Reiss-Engelhorn-Museen bereits die Ausstellung „Die Staufer und Italien“ angeschaut und widmen sich jetzt mit den Wittelsbachern einer weiteren wichtigen Dynastie, die ihre Spuren in der Rhein-Neckar-Region hinterlassen hat.

    Die Besucherehrung nahmen die Verantwortlichen zum Anlass, um eine positive Zwischenbilanz zu ziehen. „Mit dem Verlauf der Ausstellung sind wir sehr zufrieden. Es war richtig auf das Wittelsbacher-Thema zu setzen, das die ganze Region verbindet und die historische Bedeutung der Kurpfalz und damit der heutigen Metropolregion Rhein-Neckar weit über die Grenzen bekannt macht“, so Generaldirektor Prof. Alfried Wieczorek. Und Projektleiter Dr. Alexander Schubert ergänzt: „Die Wittelsbacher-Ausstellung erfreut sich von Beginn an eines regen Besucherzuspruchs. Nach gut einem Drittel der Laufzeit haben wir bereits die magische Grenze von 50.000 Besuchern erreicht. Dass die Ausstellung auch für Touristen hoch attraktiv ist, zeigt die Zahl von über 1.500 Gruppenbuchungen.“

    Die 2. Ausstellung der Länder Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen ist noch bis 2. März 2014 zu sehen. Prachtvolle Buchmalereien, exquisite Goldschmiedearbeiten, imposante Herrschergemälde, mediale Inszenierungen sowie Mitmachstationen illustrieren die wechselvolle Herrschaft der Wittelsbacher in der Kurpfalz – von der Verleihung der Pfalzgrafschaft bei Rhein im Jahr 1214 bis zur Auflösung der Kurpfalz 1803.

    www.wittelsbacher2013.de

    Curt-Engelhorn Stiftung für die Reiss-Engelhorn-Museen, Presse

    27.11.2013


    Paul Kuhn - der begnadete Jazzmusiker, Komponist, Dirigent und Star über Jahrzehnte ist tot

    Ludwigshafen- Wir erinnern uns an das Konzert, das "Paul Kuhn & Friends" gaben - auf der Parkinsel am 16. Juni vor zwei Jahren - aus Anlass der Eröffnung des 7. Festival des deutschen Films mit dem Film "Schenk mir dein Herz" von Nicole Weegmann mit Peter Lohmeyer und Mina Tander - und eben auch mit dem "Schauspieler" Paul Kuhn: einen Jazzmusiker spielt er in diesem Film, einen, der sich nicht aufs Altenteil schieben lässt, nicht aus Arroganz sondern aus Liebe zur Musik.

    Ein kleines heimliches Porträt von Paul Kuhn steckt in diesem Film. Wenn Sie ihn verpasst haben, bestellen Sie ihn sich als DVD - und trinken Sie ein Glas Wein auf Paul Kuhn, oder ein Bier, Sie wissen doch..."Bringen Sie dem Mann am Klavier, bringen sie dem Mann noch´n Bier, sagen Sie ihm es sei von mir..."

    Dr. Michael Kötz Festivaldirektor

    Festival des deutschen Films, Presse

     www.fflu.de

    23.09.2013


    Verleihung Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz

    Johannes Bruno leistet maßgeblichen Beitrag zur Aufarbeitung der jüdischen Geschichte in Speyer

    Mainz- „Wer seit 1996 an einer Führung zu den historischen jüdischen Stätten in Speyer teil-genommen hat, der ist selbstverständlich mit dem Mann in Kontakt gekommen, der heute die Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz bekommt: Johannes Bruno! Ich freue mich sehr, dass ich in Vertretung von Ministerpräsidentin Malu Dreyer diese Auszeichnung überreichen darf. Das jahrelange Engagement von Johannes Bruno zur Aufarbeitung der jüdischen Geschichte in Speyer und seine Bemühungen um die deutsch-jüdischen Beziehungen haben eine solche Auszeichnung verdient.“ Das be-tonte Kulturstaatssekretär Walter Schumacher heute in Mainz bei der Verleihungsfeier.

    Was als Hobby des gebürtigen Italieners während seiner Tätigkeit als Lehrer begann, wurde schnell zur Passion. Mit Wissbegierde und Ausdauer setzt sich Johannes Bruno seit vielen Jahren mit der jüdischen Kultur und ihrer Geschichte in Speyer aus-einander, erforscht und trägt sie weiter. Sein durch umfangreiche und zeitaufwendige Recherchen erlangtes Wissen stellte er im Jahr 2000 in einem ersten Buch „Schicksa-le Speyerer Juden 1800 bis 1980“ zusammen. Sogar Überlebende des Holocausts sind beeindruckt von der Tiefe und Breite seines Wissens. Die immense Detailarbeit von Johannes Bruno schlägt sich darüber hinaus in weiteren Büchern, Publikationen und Fachbeiträgen nieder. „Mit Ihren Veröffentlichungen tragen Sie entscheidend da-zu bei, dass den Speyerer Bürgerinnen und Bürgern die jüdische Vergangenheit ihrer Stadt wieder ins Gedächtnis gerufen wird. Zudem geben sie bis dahin anonymen Schicksalen wieder Gesichter und Namen“, würdigte Walter Schumacher.

    Vor allem ist Johannes Bruno bekannt für seine Führungen durch jüdische Stätten in Speyer wie die Synagoge, das Museum SchPIRA und die Mikwe, an deren Restaurie-rung er beteiligt war. Dabei hat er tausenden von Besucherinnen und Besuchern ein genaues Bild des früheren jüdischen Lebens zeichnen können.

    Darüber hinaus ist Johannes Bruno Mitglied im Freundeskreis Speyer-Yavne und der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, AG Speyer-Pfalz. Das Engagement des 80-Jährigen wurde 2007 mit dem „Obermeyer German Jewish History Award“ ausge-zeichnet. Eine besondere Würdigung, da die Preisträger des Awards von Juden vor-geschlagen werden.

    Für die rheinland-pfälzische Landesregierung hat das jüdische Erbe eine außerge-wöhnlich große Bedeutung. Das zeigt sich auch mit dem Antrag zur Anerkennung der SchUM-Städte Speyer, Worms und Mainz als UNESCO-Welterbestätte. „Das Juden-tum war und ist ein Teil der Landesgeschichte und insbesondere auch ein Teil der Stadtgeschichte von Speyer. Durch Ihr Engagement haben Sie entscheidend dazu beigetragen, dass dieser Teil erhalten bleibt und für immer festgehalten ist“, sagte der Kulturstaatssekretär abschließend.

    Bild und Text: MINISTERIUM FÜR BILDUNG, WISSENSCHAFT, WEITERBILDUNG UND KULTUR, PRESSE

    14.09.2013


    Mehr flotte Bienen für Deutschland

    Schirmherrin Daniela Schadt freut sich über die Auszeichnung von „Deutschland summt!“ als Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt

    Berlin- Das Projekt „Deutschland summt!“ wirbt in mittlerweile vier großen Städten mit der Biene als Botschafterin für mehr Stadtnatur. In Berlin, Hamburg, Frankfurt am Main und München summen Bienen an prominenten Standorten und machen auf die Gefährdung der Honig- und Wildbiene aufmerksam. Damit möchten die Initiatoren des Projektes erreichen, dass mehr bienenfreundliche Lebensräume als Oasen der biologischen Vielfalt in der Stadt geschaffen werden. „Ein wertvoller Beitrag zum Erhalt der heimischen Natur“ befand die achtköpfige Fachjury des UN-Dekade-Wettbewerbs. Daher erhält das Projekt heute die Auszeichnung als Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt.

    Mittlerweile summen Bienenvölker auf den Dächern von insgesamt 24 repräsentativen Gebäuden, wie zum Beispiel dem Berliner Dom oder der Münchner Pinakothek. Aber neben der Aufmerksamkeit, benötigen die Bienen handfeste Unterstützung. Auf den Webseiten von „Deutschland summt!“ erfährt man, wie jeder einzelne der Honigbiene und der bedrohten Wildbiene beim Überleben helfen kann. Dabei reichen die Tipps von der naturnahen Gestaltung des eigenen Gartens bis hin zum Basteln eines Wildbienenhotels. Im Rahmen eines Wettbewerbs zeichnet „Deutschland summt!“ den bienenfreundlichsten Garten aus. Für Schulen gibt es einen Bienenkoffer, mit dem Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihren Lehrerinnen und Lehrern die Welt der Bienen entdecken können. Eine Wanderausstellung informiert über die Bedeutung der Bienen als Bestäuber von Bäumen, Blumen und Nutzpflanzen und darüber, warum sie gefährdet sind. Und man lernt, dass es eigentlich ganz einfach ist, Lebensräume für die vielen bedrohten Wildbienenarten zu erhalten oder zu gestalten.

    Daniela Schadt. Lebensgefährtin von Bundespräsident Joachim Gauck, freut sich als Schirmherrin von "Deutschland summt!" sehr über die Auszeichnung als Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt. "Die Initiative „Deutschland summt!" bringt Kulturschaffende, Unternehmen, Wissenschaft, Medien, Balkon- und Gartenbesitzer zusammen. Dadurch ist eine sehr heterogene aber starke Lobby für die Honigbiene, die Wildbiene und damit für die biologische Vielfalt entstanden. Gerade die unterschiedlichen Akteure verdeutlichen, dass es unser aller Anliegen sein sollte, der Natur einen Raum zu geben. Denn auch wir Stadtmenschen sind Teil der Natur. Und das macht uns "Deutschland summt!" mit dem emsigen Einsatz bewusst. Ich gratuliere zur Auszeichnung!"

    Überreicht wird die Auszeichnung heute bei einem Festakt in dem Evangelischen Werk für Diakonie und Entwicklung e.V in Berlin von Prof. Dr. Burkhard Schricker an die Initiatoren des Projektes Dr. Corinna Hölzer und Cornelis F. Hemmer. Schricker forscht seit vielen Jahren an der Freien Universität Berlin über Bienen und gilt als Pionier der Stadtimkerei. „Die Zahl der Bienenvölker ist seit den neunziger Jahren durch den Einsatz von Pestiziden und den Ausbau von Monokulturen dramatisch zurückgegangen. sodass mittlerweile die Hälfte aller Wildbienenarten bestandsgefährdet ist. Daher brauchen wir Projekte wie „Deutschland summt!“. Summen Sie mit!“ so Schricker in seiner Laudatio.

    Geschäftsstelle UN-Dekade Biologische Vielfalt, Presse

    11.09.2013


    Künstler, Fälscher, Menschenretter

    Das Jüdische Museum Speyer entdeckt den Zeichner Bil Spira

    von Oliver Bentz

    Speyer- Der Wiener Zeichner Bil Spira (1913-1999) gehört in die Reihe jener Künstler, deren Leben und Werk durch die unruhigen Zeitläufte im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts maßgeblich beeinflußt wurden. Geboren noch in der Habsburger Monarchie am Vorabend des Ersten Weltkrieges, erzielte er gerade erste künstlerische Beachtung und Anerkennung, als das Aufkommen der Nationalsozialisten seine junge Laufbahn jäh abbrechen ließ.

    Ins französische Exil getrieben, stellte Spira zu Beginn der 1940er Jahre nach dem deutschen Angriff auf Frankreich seine künstlerischen Fähigkeiten in den Dienst der Rettung von den Nazis verfolgter Flüchtlinge, indem er Pässe, Visa und andere Dokumente fälschte, die Exilanten das Entkommen aus dem nach der Niederlage Frankreichs zur Menschenfalle gewordenen Süden des Landes ermöglichten. Seine von Spitzeln verratene Fälscherarbeit brachte ihm die Verfolgung durch die Nationalsozialisten und eine Schreckensodyssee durch deutsche Konzentrations- und Vernichtungslager ein.

    Bil Spira, der diese Greuel überlebte und nach dem Krieg in Paris als Zeichner für verschiedene Zeitungen und Journale arbeitete, hatte sich schon Mitte der 1930er Jahre für ein Zeichentrickfilm-Projekt einige Monate in Paris aufgehalten. Er durchstreifte die Stadt, ließ sich durch ihr buntscheckiges Leben inspirieren und hielt dieses Leben mit seinem Zeichenstift fest. Zeichnungen aus jener Zeit, die aus einer Wiener und einer Speyerer Privatsammlung stammen, präsentiert die Ausstellung „Bil Spira – Zeichner, Fälscher, Menschenretter“ im Jüdischen Museum in Speyer.

    Erstmals ist dem Zeichner Bil Spira mit der von Oliver Bentz vom Speyerer Stadtarchiv kuratierten Ausstellung in Deutschland eine monographische Schau gewidmet, die zugleich an seine bis heute viel zu wenig gewürdigte Rettungstat in Südfrankreich erinnert. In seinen hier gezeigten Pariser Zeichnungen, deren Personal Menschen der Strasse, Arbeiter, Bettler, Kinder und die mondänen Flaneure der Seinemetropole sind, läßt der Zeichner noch einmal typische Charaktere und Stimmungen einer Epoche lebendig werden, die kurz darauf in der Katastrophe des Zweiten Weltkrieges untergehen sollte.

    Bil Spira: Künstler, Fälscher, Menschenretter – Pariser Impressionen. Ausstellung im Jüdischen Museum Speyer. Bis Ende 2013. Katalog 10 Euro.

    11.09.2013


    Schließung der Bereiche Orchester und Schulmusik an der Musikhochschule in Mannheim

    Speyer- Absolut kein Verständnis zeigt der CDU-Kreisvorsitzende Michael Wagner für die beabsichtigte Schließung der Bereiche Orchester und Schulmusik an der traditionsreichen Musikhochschule Mannheim. Frau Ministerin Bauer MdL (Bündnis 90 / Die Grünen) hat sich dafür ausgesprochen, die Ausbildung in diesen Bereichen in Mannheim abzuschaffen. Eine Musikhochschule sei aber ohne diese Kernbereiche nicht denkbar, so Michael Wagner.

    Die Abschaffung der Studiengänge Orchester und Schulmusik an der Musikhochschule Mannheim werde auch Auswirkungen für Speyer haben, da ist sich der CDU-Kreisvorsitzende sicher. „Vielen Speyerer Schülerinnen und Schülern wird damit ein Musikstudium in unmittelbarer Heimatnähe an einer Hochschule mit einer großartigen Tradition (Mannheimer Schule) verwehrt“.

    „Der Speyerer CDU liegen Kunst und Kultur sehr am Herzen. Immer wieder sind wir in unseren Wahlprogrammen für eine lebendige Kultur in unserer Stadt eingetreten. Kunst – davon bin ich absolut überzeugt - ist Nahrung für die Seele, der Mensch kann ohne Kunst nicht Mensch sein“, so Wagner.

    „Kunst hat oft der Seele Nahrung gegeben. Sie hat zu ihrem Teil mitgeholfen, den Raum der inneren Freiheit zu erweitern“, so der frühere Bundespräsident Richard von Weizsäcker. Und Otto Schily hat als Bundesinnenminister gar verlautbaren lassen: „Wer Musikschulen schließt, schadet der inneren Sicherheit.“

    Die Abschaffung der Studiengänge Orchester und Schulmusik an der Musikhochschule in Mannheim seien aus diesem Grunde nicht hinnehmbar, so der CDU-Kreisvorsitzende abschließend. CDU Kreisverband Speyer, Presse


    23.08.2013


    Picknickgäste mit gekühltem Champagner und Freikarten für 2014 belohnt

    Mit Kreativität und Phantasie „Festliche Operngala“ in Mannheim verschönert 

    cr. Mannheim. Sie sind so etwas wie die traditionellen „Paradiesvögel“ bei den großen „Open-Air-Veranstaltungen“ dieser Welt - die „Picknick-Gäste“. Mit Sack und Pack und dem halbem Hausstand rücken sie zumeist in die hinteren Regionen der Spielflächen ein, belegen Rasenflächen oder – wie jetzt im Ehrenhof des Mannheimer Schlosses – auch schon einmal harte Pflastersteine. Dort bauen sie mit viel Phantasie und Kreativität ihre ganz individuellen Tische und Ecken auf, die sie dann zumeist in ganzen Cliquen zur Freude und zum Amüsement der vorbeiflanierenden Gäste aus den vorderen Reihen bevölkern.

    In Mannheim waren es dieses Mal gut sechzig Gruppen, die innerhalb kürzester Zeit in den eigens dafür vorbereiteten Flächen rechts und links vom Eingang auf den von ihnen mitgebrachten Tischen ihre „Niederlassungen“ aufbauten: Weisses Leinen aufgelegt, „es guude G'schärr unns Dafelsilwer ausgepaggt“ und schon konnte man frohgestimmt auf den Beginn des Konzertes warten.

    Wie bei vielen solchen Veranstaltungen wurden jetzt auch in Mannheim in der Konzertpause die originellsten Picknickgruppen von einer kleinen Jury „ausgeguckt“ und mit beziehungsreichen Preisen ausgezeichnet. Dabei gab es erst einmal für jede der drei Siegergruppen vom Geschäftsführer des Veranstalters „Yellow Concerts GmbH“ Erwin Clausen eine gut gekühlte Flasche edlen Champagner – wohl bekomms!

    Und dann ging's ins Detail – für die Jury gar nicht so einfach, bei soviel Einfallsreichtum die originellsten herauszufinden - niemanden zu übersehen – keine Gruppe zu bevorzugen. Nach gründlicher Besichtigung und Beratung entschloss sich die Jury zu folgender Rangfolge:

    1. Preis1. Preis wahlweise 8 Picknickfreikarten oder 2 Karten der Kathegorie A für 2014

    Gruppe „VIP-Bereich“

    Birgit Kremer und Uwe Dürr, Mannheim (zugleich Initiatoren der Gruppe)

    Heidi und Ulrich Mahlke, Ludwighafen

    Uli und Gerald Herbel, Mannheim

    Simon Dürr, Setzingen

    Anna Maria Flitsch und Tobias Dürr, Langenau

    Andrea Dürr, Setzingen

    Zur Ergänzung unseres Berichtes über die prämierten Tische schreibt unser Leser Uwe Dürr:

    "Leider ist bei den Siegern die Hauptinitatorin nicht zu sehen - meine Frau Birgit Kremer :-(

    Anbei schicke ich Ihnen noch ein paar Bilder - unter anderem auch warum wir Sieger wurden - VIP Bereich - kommt auf den Bildern gar nicht so richtig rüber - Ihre Fotos haben wir heute mit Freude betrachtet. Vielleicht kann man ja das eine oder andere Bild noch ergänzen - wäre richtig toll."

    Sehr gerne kommen wir dieser Bitte nach und haben die Bilder unserem Bilderalbum hinzugefügt. Die Redaktion

     

    2. Preis2. Preis: wahlweise 6 Picknickkarten oder 2 Freikarten der Kathegorie B für 2014

    Nostalgie-Tanzgruppe Ladenburg

    Elke und Rüdiger Albrecht

    Ursula und Franz Tremmel

    Gabriele und Volker Zedler

    Ursula und Manfred Zimmermann

     

    3. Preis3. Preis:  wahlweise 4 Picknickkarten oder 2 Freikarten der Kathegorie C

    Tanzclub der Tanzschule Lamadé, Mannheim

    Andrea und Wolfgang Liebscher, Heddesheim

    Christel und Rüdiger Schelkes, Viernheim

    Carla Schmidt und Jürgen Zwarg, Mannheim-Seckenhein

    Marion und Reinhold Götz, Mannheim Neckarstadt-Ost

    Den Gewinnern und all denen, die dieses Mal nicht in die Wertung kamen – viel Spaß beim nächsten Picknick - im Schwetzinger Schlossgarten schon am kommenden Samstag oder im nächsten Jahr in einem der Schlösser der Kurpfalz.. Foto: pem

    23.07.2013


    Aufgespießt.....

    Aphorismen von Christian „Chako“ Habekost bei der Festlichen Operngala „Schloss in Flammen“ in Mannheim

    Die Leit sachen immer: „Des Dativ is dem Genitiv soin Dood“ -

    Bei uns in de Palz hot der awwer iwwerhaupt nie geleebt.....

     

    Die Franzose hawwen im Pälzische Erbfolschekriiech Heidelberch zerschdeert – Mannem, Schbeier und die Grumbeereäcker in Schifferschdadt.

    Jetzt hämmer uns awwer revangschierd: Mir gewwe unsere Kinner jetzt franzeesische Vorname unn schprechen se pälzisch aus.

     

    Mir Kurpälzer unnerscheiden uns vunn de Schwoobe:

    Mir leeschen unser Bahheef net diefer, sondern renovieren fer des viele Geld unser Schlesser – unn was dodebei rauskummt - des kennt ihr heit owend sehe.

     

    Was issen de 'schbiridus palatinensis' (Spiritus palatinensis)?

    Seneca, Plato, Epikur – unn dann mir......

    Großartige Sänger, ein phantastisches Orchester und – als Schlussapotheose – ein prächtiges Feuerwerk

    Erste Festliche Operngala „Schloss in Flammen“ in Mannheim ein lange nachwirkendes, überwältigendes Erlebnis

    Von Gerhard Cantzler

    Mannheim- Die ersten Picknick-Gäste standen schon lange vor 18.00 Uhr vor dem Eingang zum Ehrenhof des Mannheimer Schlosses an, um ja einen der besten Plätze auf den beiden abgegrenzten Flächen im hinteren Bereich des Veranstaltungsgevierts vor der am Kopfende des Hofes errichteten monumentalen Bühne zu ergattern. Gleichzeitig aber wuchs auch die Warteschlange an der Abendkasse immer weiter an. Die Kurpfälzer – sie sind – wie Moderator Christian „Chako“ Habekost in einer seiner köstlichen Variationen zum Thema „Pälzer“ sinnierte - halt doch vorsichtige Menschen. Ob das Wetter wirklich halten würde? Man kann ja nie wissen und deshalb warteten wohl viele doch bis zum letzten Augenblick, ehe sie sich entschlossen, diesen Abend statt auf der heimischen Veranda im Innenhof des prächtigen Schlosses zu verbringen.

    Und sie taten recht daran: Denn was ihnen dann in den nächsten Stunden präsentiert werden sollte, das war einmal mehr vom Allerfeinsten. Operintendant Prof. Dr. Klaus-Peter Kehr vom Mannheimer Nationaltheater hatte zehn seiner besten Sängerinnen und Sänger und dazu das bestens aufgelegte Orchester des traditionsreichen Hauses unter dem Stellvertretenden Generalmusikdirektor des NTM, Alois Seidlmeier mitgebracht – viele junge, noch frische Mitglieder seines breit aufgestellten Sängerensembles - im ersten Teil viele aus Südkorea kommend, wo es ein anscheinend unerschöpfliches Reservoir wirklich 'großer' Stimmen zu geben scheint – die in diesen Tagen gerade ihre erste erfolgreiche Spielzeit an dem Mannheimer Haus am Friedrichsring abschliessen.

    „Eisbrecher“ an diesem Abend: Der junge David Lee, ein - wie könnte es anders sein – natürlich koreanischer Tenor mit einer wunderbar geführten, leichten, lyrischen Stimme, der es mit der berühmten und deshalb auch zu vielen Vergleichen mit „großen Namen“ anregenden „Bildnisarie“ des Tamino aus Mozart's „Zaubnerflöte“ übernommen hatte, gegen die Nüchternheit des langsam zur Neige gehenden Tageslichts und das zu Lasten der Sänger anfänglich noch etwas unausgewogene Mischungsverhältnis zwischen Orchester und Sänger „anzusingen“. David Lee entzog sich dieser Herausforderung mit sympathischem Bravour – von dem jungen Tenor und seiner edel-geschmeidigen Stimnme wird man in der Zukunft sicher noch viel hören.

    Lee hatte damit das Feld und die Stimmung bei den Zuhörern bestens vorbereitet, als Heike Wessels, für regelmässige Mannheimer „Operngänger“ eine „feste Grösse“, mit Christoph Willibald Glucks Arie der „Alceste“ aus der gleichnamigen Oper das Podium betrat. Mit ihrem wundervoll warmen, dunkel timbrierten Mezzosopran mit durchaus dramatischen Anklängen regte sie das Publikum bereits zu ersten Bravo-Rufen an.

    Und die steigerten sich dann weiter, als sich die zierliche, junge Sopranistin Eunju Kwon – natürlich gleichfalls aus der Sänger(innen) -Schmiede Seoul in Südkorea kommend – mit Charles Gounods Arie der Marguerite aus „Faust“ vorstellte: Sie gestaltete diese Partie mit berührender Schlichtheit und bewies damit, dass mit ihr wahrlich eine große Hoffnung ihres Faches heranwächst.

    In dem nachfolgenden Blumenduett aus der Oper „Lakmé“ des französischen Romantikers Leo Delibes präsentierte sich Heike Wessels gemeinsam mit ihrer jungen serbischen Kollegin Tamara Banjesevic in höchst anspruchsvoller intonatorischer Reinheit – bei den endlosen, parallelen Engführungen dieses Duetts, wo es auf jede Schwingung, auf jede Farbveränderung im Timbre ankommt, damit das ganze nicht „schräg“ klingt... „Chapeau !“, kann man da den beiden Sängerinnen nur zurufen ob dieser großartigen Leistung - und das Publikum dankte es ihnen mit stürmischem Applaus.

    Den konnte danach zu Recht auch ihr Kollege Sung Ha – woher der stattliche Mann wohl kommt? Natürlich - gleichfalls aus Südkorea ! - für seine Darbietung der berühmten Bassarie des Gremin aus Peter Iljitsch Tschaikowskijs Oper „Eugen Onegin“ für sich verbuchen. „Ein jeder kennt die Lieb' auf Erden“, sang er mit wunderbar farbenreicher, wandlungsfähiger Stimme – mit aller dieser Partie innewohnenden Melancholie, Schwermut und Seriosität. Und seine große Wandlungsfähigkeit hat Sung Ha in der kurzen Zeit seiner Zugehörigkeit zu dem Mannheimer Ensemble seit der Spielzeit 2011/12 schon in vielfältigen Partien unter Beweis gestellt: Von Mozarts Sarastro in der „Zauberflöte und dem Bassilio im „Barbiere“ über den König Heinrich in Wagners „Lohengrin“ und den Fasold im „Rheingold“ bis hin zum Timur in Puccinis „Turanadot“ - Sung Ha ist immer zur Stelle, wenn es gilt, auch ganz unterschiedliche Partien des seriösen Bassfaches zwischen profunder Tiefe und erstaunlicher Leichtigkeit in der Höhe überzeugend darzustellen. Mit seinem erschütternden König Philipp II. in Verdis „Don Carlos“ hat er erst unlängst wieder auf sich aufmerksam gemacht und entscheidend zu dem großen Erfolg seines Mannheimer Hauses mit dieser Produktion beigetragen.

    Zuvor schon hatte das NTM-Orchester das Publikum mit der berühmten „Polonaise“ aus der gleichen Oper auf die russische Spielart romantischer Opernmusik eingestellt.

    Nach der Pause – die Sonne senkte sich inzwischen langsam über dem pfälzischen Hardtgebirge hernieder und über dem Mannheimer Schloss stieg langsam der Vollmond auf – zündeten die Mannheimer Gesangssolisten noch lange vor dem pyrotechnischen ein fulminantes musikalisches Feuerwerk. Die „Italianitá“ - sie ist halt immer noch das Mass aller Dinge – auch und gerade bei einem Open-air.

    Jorge Lagunes, stimmgewaltiger Bassbariton mexikanischer Herkunft und Gewinner zahlloser bedeutender Gesangs-Wettbewerbe – unter anderem der „Placido-Domingo-Operalia-Competition“ - eröffnete diesen Reigen – was wäre passender gewesen – mit dem großartigen Prolog des Tunio aus „I Pagliacci“ von Ruggiero Leoncavallo. Inzwischen hatten auch die Tontechniker zu einer ausgewogeneren Mischung zwischen Orchester und Sängern gefunden und ließen das Publikum langsam hineingleiten in eine wohlig-musikalische Wohlfühlatmosphäre, wie sie so emotional zu Herzen gehend zu bereiten bis heute wohl nur die schwelgerische Musik der großen italienischen Komponisten zu bereiten im Stande ist.

    Dass Lagunes dabei in allen Fächern zuhause ist – vom edlen Marquis Posa, dem Protagonisten der Freundschaft und allem Edlen, Guten in der Welt bis hn zum dämonisch-verschlagenen Ränkeschmied in Gestalt des Jago im „Otello“ - Jorge Lagunes versteht wie sicher nur wenige in unserer Zeit diesen chamäleonhaften Wandel zwischen den Charakteren zu „zelebrieren“. Sein dem Antichristen geweihtes „Glaubensbekenntnis“ aus dem „Otello“ - dieses „Credo in un Dio crudel“ - Lagunes hat es auch an diesem von seiner Stimmung her eigentlich vergnüglichen Abend zu einem Moment der Atemlosigkeit und der Beklemmung gerinnen lassen.

    Da ergab es sich gut, dass die Zuhörer dazwischen auf einen der derzeit führenden „Heldentenören“ unserer Zeit, auf Roy Cornelius Smith trafen, der mit seiner Arie des Canio – des Bajazzo - aus Leoncavallo's „I Pagliacci“ zwar auch eine Tragödie besingt: die Verzweiflung über die aus fremder Schuld verlorene Liebe, in der er trotz allem Schmerz seine Rolle weiterspielen muss - „Lache Bajazzo, auch wenn Dein Herz Dir bricht – die Leute zahlen und wollen, dass Du für sie lachst!“ - ein Schicksal, das auch manchem Künstlern im Alltag begegnen kann, denn auch ein Sängerleben ist nicht immer und zu jeder Zeit nur fröhlich - „Lache Bajazzo, auch wenn das Herz Dir schwer ist!" Mit seiner großartigen Stimme, seinem prächtig obertönig leuchtenden Material brachte Smith die 3000 Zuhörer endgültig zum Toben.

    Da hatte es Heike Wessels nicht schwer, mit ihrer beeindruckend dargebotenen Arie der Eboli aus Verdi's „Don Carlo“ die Emotionen am Kochen zu halten. Auch dies eine ganz persönliche Paraderolle der Sängerin, mit der sie in vielen Opernhäusern der Welt ihr Publikum von den Sitzen reißt – natürlich auch hier im Mannheimer Ehrenhof. Das Auditorium ließ sich gerne gefangen nehmen von der facettenreichen Stimme und der Ausdruckskraft Heike Wessels, die damit einmal mehr ihrem Ruf als einer der „ersten Kräfte“ des Mannheimer Hauses gerecht wurde.

    Von da an sollte es dann „Schlag auf Schlag“ dem programmlichen Höhepunkt des Abends entgegen gehen. Bei der berühmten „Mattinata“ - gleichfalls komponiert von dem sonst im Opernalltag eher selten gespielten Ruggiero Leoncavallo – tat sich der wiederum glänzend aufgelegte Roy Cornelius Smith mit seinem Mannheimer Tenorkollegen Michail Agafonov zusammen, der in dieser Spielzeit auf ein glanzvolles „Zehnjähriges“ am Mannheimer Opernhaus zurückblicken kann.

    Agafonov hatte dann noch eines der absoluten Glanzlichter der italienischen Opernliteratur mitgebracht: Puccinis leidenschaftliche Arie des Cavaradossi „E lucevan le stelle“ aus der Oper „Tosca“. Zwar „blitzten“ zu dieser Stunde zwar am Himmel über Mannheim noch nicht wirklich „die Sterne“, doch ein voller Mond zog langsam seine Bahn über dem Szenario des Kurfürstlichen Schlosses, das gekrönt wurde von herrlichen Spitzentönen des Solisten - „zum Sterben schön“, hauchte eine zutiefst bewegte Zuhörerin im Publikum.

    Zuvor schon hatte die großartige Tamara Banjesevic den Programmteil mit Arien des die Opernfreunde regelmässig zu Tränen rührenden und gleichzeitig in Verzückung versetzenden Giacomo Puccini mit dem Walzer der Musette aus „La Bohème“ eingeleitet – eine sängerische Offenbarung an diesem Abend, ebenso wie die überwältigende Galina Shesterneva mit ihreer Arie der Titelfigur „Vissi d' Arte“ aus „Tosca“.

    Spätestens hier muss noch einmal der Mannheimer Opernintendant Prof. Dr. Klaus-Peter Kehr ins Spiel gebracht werden. Diese Präsentation seines jungen Sängerensembles war wohl die beste Werbung für seine Mannheimer Opernbühne. Seine Verpflichtungs“-Politik“ hat bei diesem Open-air erkennen lassen, auf was sich das Mannheimer Opernpublikum auch in der kommenden Spielzeit freuen darf: Großartige Stimmen vom Allerfeinsten, wie man sie in dieser Dichte wohl nur an wenigen Häusern in Europa erleben dürfte.

    Quasi als „Zuckerl“ hatte Prof. Dr. Kehr dann noch eine besondere Überraschung parat: Yuriy Mynenko – ein Sänger aus der seltenen Spezies der Countertenöre und derzeit in Mannheim in Johann Christian Bach's Oper „Temistocle“ zu Gast, kam kurzerhand von seinem abendlichen Auftritt im Opernhaus herüber in den Ehrenhof des Schlosses, um mit der Arie des Serse (Xerxes) von Georg Friedrich Händel eine höchst eindrucksvolle Kostprobe seines außergewöhnlichen Könnens zu geben und gleichzeitig überzuleiten auf den zumindest optischen Höhepunkt dieses Abends: Großartig choreographiert von Renzo Cargnelutti und Thomas Fischer präsentierten die Veranstalter dieses Abends von „Yellow Concert“ in Herxheim/Pfalz ein geradezu sensationelles Feuerwerk – passgenau und beziehungsvoll musikalisch synchronisiert auf Georg Friedrich Händels Suite „Feuerwerksmusik“, die Alois Seidlmeier mit feinem Gespür für die wechselnden Tempi der einzelnen Sätze vorbildlich koordinierte.

    Apropos Alois Seidlmeier: Dank der Übertragung der Kamerabilder auf eine Leinwand über dem Orchester konnte man – anders als im Orchestergraben im Opernhaus - den Dirigenten aus nächster Nähe bei seiner künstlerischen Arbeit beobachten. Und was dabei überaus angenehm ins Auge fiel, war die höchst sympathische, ja geradezu liebenswürdige Art, mit der der Dirigent seine Sänger geradezu durch ihre Arien „trug“ und ihnen so zu einem im besten Sinne gleichberechtigt „accompagnierenden“ - begleitenden - Partner wurde. Bravo, Bravi, bravissiomo, Alois Seidlmeier!

    Und Bravo, bravissiomo auch für den Moderator des Abends Christian „Chako“ Habekost, der seine Zuhörer einmal mehr mit seinen heiteren Interludien über die Musik, über die Musiker, vor allem über das Wesen seiner Zuhörer ergötzte. Er allein hätte es schon gelohnt, an diesem herrlichen Sommerabend in den Mannheimer Schlosshof zu kommen. Seine köstlichen Aphorismen auf den typischen „Pälzer“ zeugen immer wieder von einer imponierenden Beobachtungsgabe – seine Art, sie seinem Publikum nahe zu bringen, ist – anders als bei vielen seiner Kollegen - stets liebenswürdig und hat so gar nichts von dem oft zu erlebenden überheblichen Zynismus. „Än echde Pälzer halt“. „Chako“ zu erleben ist immer wieder etwas Besonderes – ob in Mannheim, ob am kommenden Samstag beim „Lichterfest“ in Schwetzingen oder, wie schon seit Anfang März in Speyer bei seinen Führungen durch die derzeitige Ausstellung „Königreich Pfalz“ im Historischen Museum der Pfalz.

    „Pomp and Circumstances“ - der Traditionsmarsch von Edgar Elgar am Ende des gut dreistündigen Konzertabends war dann schließlich das Signal für die noch viele Minuten anhaltenden „Standing Ovations“. Es scheint, als wäre an diesem Abend mit „Schloss in Flammen“ eine neue Tradition für Mannheim geboren worden. Die begeisterten Zuschauer jedenfalls vertrauen fest darauf.

    Über einige Beobachtungen „am Rande“ wie die Prämierung der Picknickgruppen im „Hinterhaus“ des Schlosshofes wird der SPEYER-KURIER in seiner nächsten Ausgabe berichten. Foto: pem, gc

    22.07.2013


    Zehn großartige Gesangssolisten, ein wunderbares Orchester und ein eindrucksvolles Feuerwerk

    Opernintendant Prof. Dr. Klaus-Peter KehrOperngala „Schloss in Flammen“ verspricht unvergessliches musikalisches Ereignis zu werden.

    Von Gerhard Cantzler

    Mannheim- Es ist schon ein ganz besonderes, ein höchst erlesenes Programm, das da der Mannheimer Opernintendant Prof. Dr. Klaus-Peter Kehr gemeinsam mit dem 1. Kapellmeister am Nationaltheater Mannheim, Alois Seidlmeier, für die Festliche Operngala am 20. Juli 2013 im Ehrenhof des Mannheimer Schlosses zusammengestellt hat.Nichts von den bei „Classic-Open-Airs“ sonst üblichen Klassik-“Heulern“ aus dem Programmfundus von Opernstars, die damit ohne großen sängerischen Aufwand am Ende ihrer Karriere noch einmal „Kasse machen“ wollen und die sich damit oft genug ihren über Jahrzehnte mühsam aufgebauten Niimbus mit wenigen Konzerten dauerhaft verderben. Nein, Prof. Kehr hat für diesen Konzertabend höchst Anspruchsvolles zusammengetragen – Bekanntes, aber auch selten zu Hörendes – und hat dazu die „Stars“ seines derzeit grandiosen Mannheimer Opern-Ensembles zur Mitwirkung eingeladen.

    Und so werden dann an diesem Abend Stars des Mannheimer Hauses am Ring wie die großartige Sopranistin Heike Wessels mit ganz unterschiedlichen Arien auf dem Podium stehen: Im ersten Teil des Abends mit der Arie der Alceste aus Christoph Willibald Glucks gleichnamiger Oper – im zweiten Teil mit der hochdramatischen, großen Arie der Eboli „O don fatale“ aus Giuseppe Verdi's „Don Carlos“.

    Oder Roy Cornelius Smith, der inzwischen auch international immer mehr in die erste Reihe seiner Zunft tretende Heldentenor des Mannheimer Ensembles – zuletzt als Carlos und Otello in Galavorstellungen seines Hauses zum Verdi-Jahr neben Gaststars glänzend, der an diesem Abend mit einer eher selten zu hörenden musikalischen Kostbarkeit, der Arie des Canio aus Ruggiero Leoncavallos Oper „I Pagliacci“ sowie – gemeinsam mit Michail Agafonov - in der längst zum beliebten italienischen Volkslied gewordenen, höchst populären „Mattinata“ des gleichen Komponisten.

    v.l.: Prof. Dr. Klaus-Peter Kehr, Alois Seidlmeier, Erwin Clausen, Harry FilsingerMichail Agafonov wird zuvor schon – einer hoffentlich klaren Nacht am Ende dieses Sommertages entsprechend – mit Giacomo Puccinis leidenschaftlicher Arie des Cavaradossi „E lucevan le stelle“ die Sterne über Mannheim zum Blitzen bringen. Aus der gleichen Puccini-Oper „Tosca“ wird zuvor schon die wunderbare russische Sopranistin Galina Shesterneva die betörende Arie der Tosca „Vissi d'arte“ erklingen lassen.

    Weitere im besten Sinne „schöne Stimmen“ an diesem Abend: Der Bariton Jorge Lagunes, der mit dem bizarren Glaubensbekenntnis des Jago „Credo in un Dio crudel“ aus Verdi's Oper „Otello“ - einem Bravourstück für jeden Bariton - sowie mit Ruggiero Leoncavallos Prolog des Tonio aus „I Pagliacci“ sein Publikum sicher einmal mehr zum Toben bringen wird.

    Dann aber auch die junge Sopranistin Tamara Banjesevic – erst seit dieser Spielzeit Ensemble-Mitglied in Mannheim und schon zu einem der Publikumslieblinge aufgestiegen. Sie wird Puccinis „Walzer der Musette“ aus der Oper „La Bohème“ sowie – gemeinsam mit Heike Wessels – das „Blumenduett“ aus „Lakmé“ von Léo Delibes präsentieren.

    Wie so viele führende Opernhäuser der Welt setzen auch die Mannheimer immer mehr auf die, so scheint's, in unbegrenzter Zahl verfügbaren hochtalentierte Sängerinnen und Sänger aus dem fernen Korea. Mit David Lee, dem hochtalentiertem jungen lyrischen Tenor, ist es Prof. Dr. Kehr einmal mehr gelungen, eine der Zukunftshoffnungen dieses Faches für das Mannheimer Haus zu verpflichten.David Lee wird an diesem Abend mit der legendären „Bildnis-Arie“ des Tamino aus der „Zauberflöte“ das Programm eröffnen und damit sicher einen viel umjubelten ersten musikalischen Akzent setzen.

    Gleichfalls erst seit der laufenden Spielzeit in Mannheim: Die Sopranistin Eunju Kwon, die an diesem Abend die Arie der Marguerite aus Charles Gounods Fassung des weltberühmten „Faust“-Stoffes darbieten wird. Und schließlich - aller guten Dinge sind auch hier drei – der Bass Sung He, der zuletzt in Mannheim mit einer fulminanten Interpretation des „König Philipp“ in Verdi's „Don Carlos“ von sich Reden machte. Auch er beendet in diesen Wochen seine erste Spielzeit am Opernhaus des Nationaltheaters und auch er zählt zu den vielen, unvergleichlich begabten Nachwuchssängern aus den koreanischen Kaderschmieden des klassischen Gesangs – den Universitäten von Seoul -, die derzeit die Bretter der bedeutendsten Operhäuser der Welt für sich erobern. Sung He wird zu diesem Abend mit der gleichfalls zum „Feinsten seines Faches“ zählenden Arie des Gremin aus Peter Tschaikowskys Oper „Eugen Onegin“ sicher einen überwältigen sängerischen Schlusspunkt unter den ersten Teil dieses Konzertabends setzen.

    Am Ende des zweiten Teils steht dann noch einmal ein ganz besonderes „Zuckerl“: Yuriy Mynenko, international vielfach ausgezeichneter ukrainischer Countertenor - derzeit als Lisimaco in Johann Christian Bachs „Temistocle“ im Rahmen des „Mannheimer Mozartsommers“ in der Stadt zu Gast, wird nach der Abendvorstellung einen raschen „Abstecher“ hinüber zum Schloss machen und mit der Arie des Serse aus Georg Friedrich Händels gleichnamiger Oper den Zuhörern im Ehrenhof den Atem rauben. Ein Glanzpunkt mehr an einem an sängerischen Spitzenleistungen sicher reicher Abend, der zugleich den eindrucksvollen Nachweis einer vorbildlich-überzeugenden Verpflichtungspolitik der Leitung des Mannheimer Opernhauses darstellt.

    1. Kapellmeister am Nationaltheater Mannheim, Alois SeidlmeierMusikalisch wird das Sängerensemble durch das ob seines unverkennbaren „Mannheimer Sounds“ vielgerühmte Orchester des Nationaltheaters Mannheim durch den Abend begleitet. Alois Seidlmeier, 1. Kapellmeister des Hauses und Stellvertreter von Dan Ettinger als Generalmusikdirektor, hat für diesen Abend ein paar konzertante „Gusto-Stückerl“ ausgesucht, wie man in seiner bayerischen Heimat so sagen würde: Mozart's Ouvertüre zum „Figaro“ gehört dazu, Tschaikowskys „Polonaise“ aus „Eugen Onegin“, sodann Michael Glinkas schwungvolles Vorspiel zu „Ruslan und Ludmilla“ und – das beste zum Schluss – Georg Friedrich Händels Suite „Feuerwerksmusk“ - synchronisiert mit einem überwältigenden Feuerwerk.

    Und sollte es am Ende „keine Umstände“ machen, gebührenden Schlussapplaus zu spenden – und wer möchte glauben, dass der bei einem so hochkarätig besetzten Programm ausbleiben würde, dann gibt’s – nach bester britischer Tradition der „Last nights of the Proms“ - Edgar Elgars „Pomp and Circumstances“.

    Der bekennende Kurpfälzer Christian „Chako“ Habekost, selbst studierter Musiker, der durch dieses vielseitige Programm führen wird, wird es da sicher nicht schwer haben, mit seinen heiter-ernsthaften Texten „zur Sache“ sein Publikum auf seine Seite zu ziehen.

    Erwin Clausen, Yellow ConcertsDem Veranstalter-Team von Yellow Concerts in Herxheim bei Landau um Erwin Clausen und Andreas Roth, die sich für diesen Abend auf gut 3.000 Besucher eingerichtet haben, scheint mit diesem Konzertprogramm und seinen Protagonisten zweifellos ein großer Wurf zu gelingen. Ganz ohne Frage kommt ihnen dabei wohl auch die Erfahrung zugute, die sie in den letzten Jahren schon bei vergleichbaren, höchst erfolgreichen Events rund um das Schwetzinger Schloss sammlen konnten Von dort – aus Schwetzingen – kommt jetzt auch ihr „Counterpart“ in der Mannheimer Schlossverwaltung, Harry Filsinger, der sich mit seinen Mitarbeitern ebenfalls bereits mit großem Engagement auf das musikalische Wochenende vorbereitet.

    Harry Filsinger, Schlossverwaltung MannheimUnd wenn jetzt auch noch das Wetter mitspielt – angeblich soll es ja jetzt lange, lange, lange Sommer bleiben – dann verspricht diese „Festliche Operngala“ in Mannheim - das „Schloss in Flammen“ ein zauberhafter und unvergeßlicher Abend zu werden. Wer will, kann im hinteren Teil des Schlosshofes seinen Picknickkorb auspacken und, sollte er eine von drei besonders originelle Picknick-Ausstattungen dabei haben, auch noch einen der drei wertvollem Geldpreise gewinnen.

    Die Vorbereitungen für diesen Abend jedenfalls laufen auf Hochtouren, doch ohne Hektik. Der Vorverkauf läuft nach Auskunft der Veranstalter sehr zufriedenstellend Wie Erwin Clausen erläuterte, wird an diesem Abend sogar die Mannheimer Bismarckstraße vor dem Schloss zwischen 19.00 und 23.00 Uhr für den Individualverkehr voll gesperrt, um Lärmstörungen zu vermeiden und selbst die halbstündlich verkehrende Straßenbahn soll möglichst „geräuschlos“ in das Konzert „eingetaktet“ werden. Man sieht – es ist an alles gedacht - “Schloss in Flammen kann kommen“ Foto: gc

    13.07.2013


    Fílm ab! Das Festival des deutschen Films geht weiter - und in die Verlängerung

    Festival des deutschen Films legte am Samstag eine Pause ein und verlängert um zwei Tage. 

    Ludwigshafen: Wegen des Großbrandes in Ludwigshafen hat Festivaldirektor Dr. Michael Kötz dem Festival des deutschen Films für den heutigen Samstag, den 22. Juni 2013 vorsorglich einen Tag Pause verordnet. Am Sonntag früh wird das Festival wie geplant fortgesetzt. Gleichzeitig wurde entschieden, das Festival um zwei Tage zu verlängern. Die Karten behalten ihre Gültigkeit und alle Karteninhaber können die jeweiligen Filme am Montag, den 01. Juli bzw. Dienstag, den 02. Juli "nachholen". Die Karten können kostenfrei an der Abendkasse für die jeweiligen Vorstellungen umgetauscht werden. Die Entscheidung fiel um 17.30 Uhr in enger Abstimmung mit der zuständigen Einsatzleitung der Oberbürgermeisterin Dr. Eva Lohse. "Wir wollen unsere Gäste keinerlei Risiko aussetzen", kommentiert Festivaldirektor Dr. Michael Kötz die Entscheidung. "Deshalb legen wir am Samstag eine Zwangspause ein. Nach dem Hochwasser und den Unwettern zur Eröffnung ist dies die dritte Herausforderung, der wir uns in 2013 stellen. Mit der Verlängerung um zwei Tage wollen wir unserem treuen Publikum die Gelegenheit geben, die Filme zu sehen, die wegen des Brandes leider ausfallen müssen.“ Kontakt: Festival des deutschen Films Jessica Lammer

    Nach der überraschenden "Zwangspause" durch die Brandkatastrophe auf der Parkinsel in Ludwigshafen geht das 9. Festival des deutschen Films heute in Rücksprache mit der Stadtverwaltung planmäßig weiter. Damit steht einem spannenden Kinotag nichts mehr im Wege. Restaurantbetrieb und die beiden Kinos erwarten die Gäste.

    "Nach der Flut, dem Gewitter zur Eröffnung und dem Brand haben wir nun alle Katastrophen gemeistert und können uns hoffentlich wieder auf die Filme und die tollen Gäste konzentrieren", kommentiert Festivaldirektor Dr. Michael Kötz die Lage.

    Auf dem Programm stehen mit "Staudamm" von Thomas Sieben und "Silvi" von Nico Sommer zwei Ludwigshafener Premieren. Neben "Silvi"-Hauptdarstellerin Lina Wendel und Regisseur Thomas Sieben wird das Team des herausragenden Premierenfilms von "Alaska Johansson" heute auf dem Roten Teppich erwartet. Regisseur Achim von Borries wird mit Drehbuchautor Sascha Arango und Hauptdarstellerin Alina Levshin ("Die Kriegerin") um 18.30 Uhr seinen Film vorstellen.

    Der heutige Sonntag ist auch der Tag des "Drehbuchs" auf dem 9. Festival des deutschen Films. Die Drehbuchautoren Martin Rauhaus ("Adieu Paris"), Beatrice Meier ("Abseitsfalle") und Jürgen Werner ("Tod an der Ostsee") erhalten den "Ludwigshafener Drehbuchpreis" und stellen dem treuen Publikum des Festivals die Filme mit anschließendem Filmtalk vor. "Ich freue mich sehr, das Drehbuch als wesentliche Basis der Filmkunst hier in Ludwigshafen mit einem neu geschaffenen Drehpreis zu würdigen und in das Rampenlicht zu stellen, das den Autoren gebührt", so Festivaldirektor Dr. Michael Kötz.  Festival des deutschen Films, Presse

    23.06.2013


    Zwischenbilanz: Festival des deutschen Films auch neben der Parkinsel ein Volltreffer

    v.l.: Bruno Ganz, Mario Adorf mit Fritzi Haberland, Matthias Koeberlin v.l.: Bruno Ganz, Mario Adorf mit Fritzi Haberland, Matthias Koeberlin

    Ludwigshafen- Trotz der kurzfristigen Verlegung des Standortes hält das Publikum dem Festival die Treue. Ausverkaufte Vorstellungen, mitreisende Filmtalks und ein dicht bevölkerter Roter Teppich unterstreichen die hohe Attraktivität und Beliebtheit des Festival des deutschen Films – in diesem Jahr „neben“ der Parkinsel.

    Ungebrochen attraktiv – ein treues Publikum

    „Das ist ein Hammer hier“, so Schauspielerin Jessica Schwarz nach der Weltpremiere von „Adieu Paris“ am gestrigen Abend vor 1.200 Gästen. Zuvor hatte Felix Zackor, Produzent des Eröffnungsfilm „Schwestern“ bereits kundgetan, dass die Entscheidung mit der Weltpremiere nach Ludwigshafen zu gehen und zu keinem anderen Festival in Deutschland, die richtige war. Für Mario Adorf ist es „das sympathischste Festival, das ich bisher kennengelernt habe“, nachzusehen im SWR-Fernseh-Interview.

    „Das ist ein Hammer hier“, so Schauspielerin Jessica Schwarz

    Festivaldirektor Dr. Michael Kötz ist zufrieden mit dem bisherigen Verlauf und den Kartenverkäufen des 9. Festivals des deutschen Films. „Am Sonntag werden wir die Besuchzahlen des Vorjahres erreichen und durch die Verlängerung den Rekord des letzten Jahres übertreffen. Meine Strategie, mit der Verlängerung eine Entzerrung der jährlich immer noch besuchten Vorstellungen zu erreichen, scheint aufzugehen.“

    Neuer Besucherrekord in 2013

    Erfreulich entwickelt sich auch der Spendenaufruf für die durch das Hochwasser entstandenen Zusatzkosten, obwohl „wir noch lange nicht das Defizit ausgeglichen haben“, so Festivaldirektor Dr. Michael Kötz. 150.000 Euro Kosten hat das Hochwasser verursacht. Davon sind ca. 80.000 bereits durch großzügige Spenden der BASF (50.000 Euro) und der FA Vögele (10.000 Euro) gedeckt. Das treue Festivalpublikum hat bislang 3.000 Euro in die Spendenboxen getan, weitere 13.000 Euro gingen von privater Seite ein. Dies zeigt eindrucksvoll, wie sehr das Publikum dieses Festival mit seinem sorgfältig ausgewählten Programm schätzt", so Dr. Michael Kötz. Somit fehlen zur Halbzeit des Festivals zur vollen Deckung rund 70.000 Euro.

    "Sinn & Sinnlichkeit“ – ein kulinarischer Volltreffer

    Ein kulinarischer Volltreffer ist die Veranstaltungsreihe "Sinn & Sinnlichkeit", die ein ausgefeiltes Galadinner mit einem besonderen Film verbindet. Festivaldirektor Dr. Michael Kötz und Dr. Josef Schnelle geben den Gästen vor dem Dinner eine filmtheoretische Einführung. "Bis auf wenige Plätze waren die drei geplanten Veranstaltungen binnen Stunden ausverkauft. Im kommenden Jahr werden wir die kulinarische Besonderheit deshalb ausbauen."

    Für die kommenden 10 Tage stehen weitere Highlights an:

    Sonntag, 23.06.2013

    Preisverleihung des neuen „Ludwigshafener Drehbuchpreis“ um 15.00 Uhr an Martin Rauhaus vor der Filmvorstellung von „Adieu Paris“

    17.00 Uhr an Beatrice Meier vor der Filmvorstellung von „Abseitsfalle“

    19.00 Uhr Öffentliches Gespräch mit den drei Preisträgern.

    21.00 Uhr an Jürgen Werden vor der Filmvorstellung von „Tod an der Ostsee

    Mittwoch, 26.06.2013

    „Sinn & Sinnlichkeit“, 19.00 Uhr Restaurant,

    21.00 Uhr „Der deutsche Freund“

    Freitag, 28.06.2013

    „Sinn & Sinnlichkeit“, 19.00 Uhr Restaurant,

    21.00 Uhr „Gold“

    Sonntag, 30.06.2013

    Festivalfinale und Preisverleihung, 19.00 Festivalkino 1

    Folgende Gäste werden noch erwartet:

    Lina Wendel (Schauspielerin), Silvi, 22.06.2013

    Martin Rauhaus (Drehbuch), Adieu Paris, 22.06.2013

    Rudolf Krause (Schauspieler), Türkische Früchtchen, 22.06.2013

    Aram Arami (Schauspieler), Türkische Früchtchen, 22.06.2013

    Christoph Tomanek (Schauspieler), Der Sieger in dir, 22.06.2013

    Achim von Borries (Regisseur), Alaska Johansson, 22.06.2013

    Sibylle Canonica (Schauspielerin), Alaska Johansson, 22.06.2013

    Sascha Arango (Buch), Alaska Johansson, 22.06.2013

    Torsten Reglin (Produzent), Die Abseitsfalle, 23.06.2013

    Ester Roswitha (Produzent), Die Abseitsfalle, 23.06.2013

    Herbert Schäfer (Schauspieler), Die Abseitsfalle, 23.06.2013

    Beatrice Meier (Drehbuch), Die Abseitsfalle, 23.06.2013

    Andreas Kleinert (Regisseur), Die Frau von früher, 23.06.2013

    Nico Sommer (Regisseur), Silvi, 23.06.2013

    Alina Levshin (Schauspielerin), Alaska Johansson, 23.06.2013

    Jan Bolender (Regisseur), Der Sieger in dir, 23.06.2013

    David Rankenhohn (Kamera), Der Sieger in dir, 23.06.2013

    Jonas Gervnik (Musik), Der Sieger in dir, 23.06.2013

    Zora Neumann (Szenenbild), Der Sieger in dir, 23.06.2013

    Martin Enlen (Regisseur), Tod an der Ostsee, 23.06.2013

    Philipp Timme (Kamera), Tod an der Ostsee, 23.06.2013

    Matthias Koeberlin (Schauspieler), Tod an der Ostsee, 23.06.2013

    Sabine Boss (Regisseurin), Stärke 6, 23.06.2013

    Jeanine Meerapfel (Regisseur), Der deutsche Freund, 24.06.2013

    Paul Müller (Produzent), Der deutsche Freund. 24.06.2013

    Floros Floridis (Musik), Der deutsche Freund, 24.06.2013

    Lars Kraume (Regisseur), Meine Schwestern, 25.06.2013

    Lisa Hagmeister (Schauspielerin), Meine Schwestern, 25.06.2013

    Tobias Müller, Sauacker, 25.06.2013

    Tobias Trageser (Regisseur), Verschwunden, 25.06.2013

    Pit Rampelt (Redakteur), Verschwunden, 25.06.2013

    Wolfgang Cimera (Produzent), Verschwunden, 25.06.2013

    Thomas Arslan (Regisseur), Gold, 27.06.2013

    Lars Rudolph (Schauspieler), Gold, 27.06.2013

    Bettina Blümner (Regisseur), Scherbenpark, 27.06.2013

    Katherina Kress (Drehbuch), Scherbenpark, 27.06.2013

    Iris Wolfinger (Produzentin), Scherbenpark, 27.06.2013

    Reinhild Blaschke (Drehbuch), Gold, 28.06.2013

    Florian Koerner von Gustorf (Produzent), Gold, 28.06.2013

    Sabine Boss (Regisseurin)), Stärke 6, 28.06.2013

    Jochen Kuhn (Regisseur), Neulich Sonntags, 29.06.2013

    Ursula Werner (Schauspielerin), Schwestern, 29.06.2013

    Anne Wild (Regisseurin), Schwestern, 29.06.2013

    22.06.2013


    Iranisch-Schwedische Künstlerin für drei Monate Gast beim Künstlerbund Speyer

    jüs. Speyer. Bereits 10 Tage wohnt und arbeitet sie schon in Speyer und vollendet bereits ihr zweites Gemälde - Hasti Readpour aus dem schwedischen Linköping. Jetzt gab die Stadt zusammen mit dem Speyerer Künstlerbund einen kleinen Willkommens-Empfang für die Malerin, Bildhauerin und Illustratorin.

    Oberbürgermeister Hansjörg Eger empfing die gebürtige Iranerin im Trausaal des Historischen Rathauses bei hochsommerlichen Temperaturen. Und freute sich schon auf die Ergebnisse zum Ende ihres Speyerer Künstleraufenthalts. Die neue Stipendiatin des Künstlerbundes konnte sich gegen ihre Mitbewerber durchsetzen und wird nun bis Anfang September für drei Monate im Künstlerhaus in der Größen Sämergasse wohnen und arbeiten.

    Seit 1988 erhielten 26 ausländischen Künstler die Möglichkeit, in der Domstadt ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen,  Hasti Radpour ist bereits die dritte Künstlerin aus dem hohen Norden.  Ursprünglich kommt die 32-jährige aus dem Iran, wo sie in Teheran Kunst studierte und mit einem Master of fine arts ihr Studium abschloss. 2007 kam sie nach Schweden und setzte an der Universtät von Linköping noch ein Design-Studium oben drauf.  Schwepunkt der diesjährigen Stipendiatin ist die Malerei mit Akryl, Tusche und Pastellfarben. Aber auch einem Crossover von Farbe und Holz als kreatives Material ist sie nicht abgeneigt, erklärt sie im Interview. Ihre Inspiration holt sich die Wahl-Schwedin aus allen möglichen Bereichen, sei es im Fernsehen, auf Reisen, in der Musik und anderen Erlebnissen. Den ersten Monat in Speyer will sie sich komplett mit ihrer Kunst beschäftigen, danach will ihre Familie sie vielleicht in Speyer besuchen. Der SPEYER-KURIER wird Hasti Radpour  in einigen Wochen in ihrem Atelier in der Sämerstrasse besuchen. „Ich freue mich schon, dann einen  Zwischenstand meiner Arbeiten  präsentieren zu können,“, erklärte die Stipendiatin am Ende des Empfanges. Fotos: Jüs / Hasti Radpour

    20.06.2013


    Ein Rezitationsabend – geadelt vom“Glanz und Gloria“ des Wortes und seiner Rezitatorin

    Fürstin Gloria von Thurn und Taxis und das Ensemble „Gregorianika“ zu Gast in der Speyerer Dreifaltigkeitskirche

    Von Gerhard Cantzler

    Speyer- Sie ist die wohl faszinierenste Heiligenfigur des Mittelalters in unserer ach so saekularisierten Zeit: Die Heilige Hildegard von Bingen - Universalgelehrte, frühe Kämpferin für die Bedeutung der Frau in der Kirche und seit 2012 mit ihrer Erhebung zur „Kirchenlehrerin“ durch Papst Benedikt XVI. gar eine der „obersten Instanzen“ in der christlichen Glaubenslehre. Die gelehrten Schriften der frühen Mystikerin zu Theologie und Philosophie, zu Medizin und Biologie, ihre Liedtexte und Kompositionen u.v.a.m. umfassen ein so gewaltiges Oeuvre, dass es fast garnicht in ein einziges, für damalige Verhältnisse ohnedies langes, achtzig Jahre währendes Leben, zu passen scheint. Schon seit den achtziger und neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts haben ihre Bücher und Veröffentlichungen „Kultstatus“ erlangt – die Sekundärliteratur dazu umfasst inzwischen unzählige Regalmeter und ist kaum noch zu überblicken.

    Eine der besten Kennerinnen und vor allem auch - mit jeder Faser spürbar – eine ehrliche und ernsthafte Verehrerinnen dieser großen Heiligen ist die ihrerseits schon legendäre Regensburger Fürstin Gloria von Thurn und Taxis. Vom „Glamour-Girl“ der späten siebziger und frühen achtziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts zur ernsthaften, tief religiösen Frau gewandelt, versucht sie heute, möglichst vielen Menschen das Wesen und die Lehren der Heiligen Hildegard nahe zu bringen und sie mit ihrem Geist zu „infizieren“. Mit ihren fast immer restlos ausverkauften Lesungen wie jetzt zuletzt in der Speyerer Dreifaltigkeitskirche versucht die Fürstin damit, den Funken ihrer Begeisterung für die große Heiligen auf ihre Zuhörerinnen und Zuhörer überspringen zu lassen.

    In sieben Abschnitten verbindet sie dabei in einer gelungenen Dramaturgie immer wieder Biographisches aus dem Leben der Heiligen Hildegard mit Texten aus der Feder der großen Mystikerin und lässt diese Rezitationen dank ihres unprätentiösen Auftretens für das Auditorium zu einem eindrucksvollen Erlebnis werden. In einem Gespräch mit dem SPEYER-KURIER spricht die engagierte Christin von ihrer tiefen Verwurzelung in der „Volksfrömmigkeit“ - die sich in der Natürlichkeit ihrer geistigen Beziehung zu dem dreieinigen Gott und den für ihn einstehenden Heiligen der Kirche überaus authentisch und überzeugend Ausdruck verschafftt. Ihre soviel Warmherzigkeit verströmende Stimme, verbunden mit einem zu jeder Zeit dem Stile der Sprache Hildegards angemessenen deklamatorischen Duktus schlug die zahlreichen Zuhörer in ihren Bann.

    Ambivalenter dagegen die Eindrücke von den musikalischen Interludien des aus dem ukrainischen Lemberg angereisten Ensembles „Gregorianika“. Die sieben Sänger, die zu Beginn des Abends in ihren schlichten, mönchskuttenähnlichen Gewändern psalmodierend hinter der gleichfalls im schlichten schwarzen Kleid ,geschmückt mit einem mit Bergkristallen besetzten Kreuz, gewandeten Fürstin in die barocke Kirche einzogen, ließen nur in wenigen musikalischen Momenten Anklänge an „wahre Gregorianik“ vernehmen – die „Oster- und die Weihnachts-Sequenz“ vielleicht – zu körperlich agieren die von orthodoxer Gesangskultur inspirierten Ukrainer, als dass dies mit dem schlank geführten, körperlosen Stil der Gregorianik, wie man sie z.B. bis heute in Kiedrich im Rheingau oder im Kloster Maria Laach – beides geistige Orte ganz nahe bei den Wirkungsorten der großen Heiligen erleben kann.

    Dass dann nach einem abschließenden, offenbar russischen, „Ave Maria“ als Zugabe auch noch eine Filmmusik erklang und – offensichtlich auf besonderen Wunsch der Fürstin – das feierlich-getragene „Ave verum“ von Wolfgang Amadeus Mozart – das konnte diesen Eindruck dann leider auch nicht mehr „retten“, zumal der „Mozart“ harmonisch am Ende dann auch noch gründlich „in die Irre“ ging.

    Ein Abend also – geadelt vom „Glanz und Gloria“ des Wortes und seiner Rezitatorin – am Ende allerdings dann doch etwas getrübt von einem musikalisch unbefriedigenden Beiproggramm. Foto: pem

    18.06.2013


    BASF präsentiert neues Kulturprogramm

    „The Big Four“ mit vier Weltklasse-Cellisten 

    Komponistenporträt mit Kurt Schwertsik 

    Singer und Songwriter Bosse zu Gast in Ludwigshafen 

    Zwei deutsche Erstaufführungen im Ballettring

    Nach der erfolgreichen Saison 2012/2013 mit dem Benefizkonzert der Geigenvirtuosin Anne-Sophie Mutter präsentiert das Kulturmanagement der BASF auch für die kommende Saison ein vielfältiges Angebot. Mit mehr als 60 Veranstaltungen bietet das Unternehmen ein hochkarätiges Musikprogramm in der Metropolregion Rhein-Neckar.

    „Auch 2013/2014 präsentieren wir unserem Publikum wieder außergewöhnliche Konzerterlebnisse“, sagt Karin Heyl, Leiterin Kultur, Sport und Soziales bei BASF. „Wir möchten unsere Besucher auf eine Entdeckungsreise mitnehmen, bei der sie Neues kennenlernen, aber auch Bekanntes auf neue Weise erleben.“ Die Saison startet unkonventionell: Beim neuen Format „Soundcheck“ wird das Feierabendhaus zu einem Musikerlebnispark, in dem sich alle Interessierten auf die Highlights der kommenden Saison einstimmen können. Das Angebot reicht von Klassik und Jazz bis zu Pop, vom Klanglabor bis zum Musik-Slam und vom Solisten bis zur Bigband.

    Höhepunkt der kommenden Saison ist die Reihe „The Big Four“, die sich nach über zehn Jahren wieder der Cello-Musik widmet. Mit Sol Gabetta, Lynn Harrell, Miklós Perényi und Mischa Maisky sind vier herausragende Cellisten zu Gast bei BASF. Die 31-jährige Argentinierin Gabetta gewann bereits Preise beim ARD-Wettbewerb in München und beim Tschaikowski-Wettbewerb in Moskau. Heute gibt sie Konzerte auf der ganzen Welt. Im BASF-Feierabendhaus präsentiert sie Werke von Ludwig van Beethoven, Johannes Brahms und Sergej Rachmaninow.

    Der aus Lettland stammende Maisky ist musikalisch ein Vertreter der sogenannten Russischen Schule, die im 20. Jahrhundert viele große Musiker hervorgebracht hat. Er ist der einzige Cellist, der sowohl bei Gregor Piatigorsky als auch bei Mstislav Rostropovich Unterricht hatte. In Ludwigshafen spielt er Werke von Peter Tschaikowski, Max Bruch und Joseph Haydn.

    Selten zu Gast in Deutschland sind die beiden Cellisten Harrell und Perényi. Harrell, der die Meisterklassen der spanischen Cello-Legende Pablo Casals besuchte, spielte jahrelang im renommierten Sinfonieorchester von Cleveland. 1971 begann er seine Solo-Karriere und zählt heute zu den bekanntesten Cellisten des amerikanischen Kontinents. Wie die Karriere von Harrell ist auch die von Perényi eng mit dem Cellisten Casals verknüpft. Der Ungar Perényi war 1963 Preisträger beim Casals-Wettbewerb in Budapest und wurde später persönlich von Casals unterrichtet. In Ludwigshafen wird er von seinem Sohn Benjamin am Klavier begleitet.

    Langfristig angelegte Talentförderung

    Ebenfalls mit seinem Cello zu Gast bei der BASF ist in der neuen Saison Maximilian Hornung. Der Stipendiat der Anne-Sophie Mutter Stiftung überzeugte bereits 2013 im Rahmen des Benefizkonzertes „Anne-Sophie Mutter & Friends“ im BASF-Gesellschaftshaus. Ein Jahr später präsentiert er im Rahmen der Sinfoniekonzertreihe mit dem Cellokonzert von Antonín Dvořák das Paradekonzert für jeden Cellisten. Seine Aufnahme dieses Werkes wurde 2012 als „Konzert-Einspielung des Jahres“ ausgezeichnet. Die Förderung musikalischer Spitzentalente ist ein Schwerpunkt des kulturellen Engagements der BASF. Dabei sieht das Konzept auf Langfristigkeit angelegte Beziehungspflege zu den Künstlern vor: Das Unternehmen unterstützt Ausnahmetalente durch regelmäßige Konzertverpflichtungen und begleitet diese Künstler auf ihrem Weg zur Weltspitze. Auch in der Zukunft wird die BASF im Rahmen ihres Konzertprogrammes ausgewählten Stipendiaten der Anne-Sophie Mutter Stiftung eine Plattform bieten.

    Die Kammermusik gilt als die Königsdisziplin der Klassik und ist die wohl intensivste Begegnung zwischen Künstler und Publikum. Im Rahmen der BASF-Kammermusikreihe kehrt mit Lisa Batiashvili eine der gefragtesten Violinen-Virtuosinnen unserer Zeit ins Feierabendhaus zurück. Im November ist sie mit der Premiere eines neuen Programms zu hören, in dem sie sich der Kammermusik von Johann Sebastian Bach, dessen Sohn Carl Philipp Emanuel und Georg Friedrich Händel widmet.

    Ebenfalls zu Gast ist in dieser Saison ist ein Ensemble der Mailänder Scala. Die „Cameristi della Scala di Milano“, ein seit 1982 bestehendes Kammerorchester, setzt sich aus Musikern des berühmten Opernorchesters zusammen. Italienisches Kolorit zeigt auch das abwechslungsreiche Programm: Neben der deutschen Erstaufführung eines Werkes des Filmkomponisten Ennio Morricone stehen unter anderem Stücke von Gioacchino Rossini und Giacomo Puccini auf dem Programm.

    Der Komponist Kurt Schwertsik im Porträt Kurt Schwertsik ist eine schillernde Figur im Wiener Musikleben und einer der führenden Komponisten Österreichs. Er war Schüler von Karlheinz Stockhausen und arbeitete mit John Cage zusammen. Bezeichnend für seine Werke sind die Ironie und der musikalische Humor, die sich häufig auch in den Titeln seiner Stücke wiederfinden. Seine Heimatstadt würdigte ihn mit der bisher größten Retrospektive seines Schaffens beim Festival Wien Modern 1992, er erhielt den Großen Österreichischen Staatspreis 1992, das Österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst 1997 und zahlreiche weitere Auszeichnungen. Das BASF-Kulturprogramm stellt Schwertsiks Musik in vier Konzerten vor, darunter die Deutsche Erstaufführung seiner Sinfonia Leicht flüchtig.

    Im Herbst 2013 feiert Enjoy Jazz Jubiläum: zwischen dem 2. Oktober und dem 15. November 2013 geht das Internationale Festival für Jazz und Anderes in seine 15. Auflage. Bereits zum elften Mal unterstützt BASF als Sponsor, Partner und Veranstalter eigener Konzerte. Der Jazz war schon hundert Jahre alt, als Michael Wollny anfing, sich mit dieser Musik zu befassen. Die Werke von Johann Sebastian Bach, Franz Schubert oder dem französischen Komponisten Olivier Messiaen haben den Jazzpianisten ebenso beeinflusst wie die Musik von der anderen Seite des Atlantik. Doch Wollny muss sich nicht zwischen zwei Traditionen entscheiden. Mit jedem seiner Konzerte tritt er den Beweis an, dass der Jazz und die europäische Kunstmusik einander nicht im Wege stehen. Zusammen mit seinem Quartett kommt Wollny im Oktober 2013 ins Feierabendhaus. Unter dem Titel „A South Asian Suite“ steht das zweite BASF-Konzert im Rahmen von Enjoy Jazz. Die Musik des in Kalkutta geborenen Klarinettisten Arun Ghosh spiegelt zahlreiche geografische Einflüsse aus der Biographie des Musikers wider. Sein Stil kombiniert indische Folklore mit modernem Jazz, rockenden Großstadtbeats und der Leidenschaft des Punk. 

    Nach der restlos ausverkauften „Wartesaal“-Tournee 2011 konzentrierte sich der junge deutsche Singer und Songwriter Bosse in Istanbul auf sein neues Albums „Kraniche“. Die meisten der Lieder hat er dort geschrieben – aufgenommen wurde die CD unter anderem in einem Landhaus in Umbrien. Das Album ist facettenreicher, luftiger, verspielter und größer arrangiert: Klavier, Bongos, Trompeten, Hörner, Streicher, Kürbisgeigen, aber auch die türkische Saz finden sich in den Songs wieder. Im Februar 2014 macht Bosse mit seinem neuen Programm Station in Ludwigshafen.

    Erfolgreiche Reihe „Chill-out“ wird fortgeführt Bereits zum dritten Mal präsentiert die BASF ihre erfolgreiche Reihe der Chill-out-Konzerte, die sich auch in dieser Saison durch ungewöhnliche Begegnungen auszeichnen: Schlagzeuger sind das Maß der Musik. Das Percussionduo KrausFrink wird bei „Klassik trifft Schlagzeug“ die eine Bühne des Gesellschaftshauses mit einem eindrucksvollen Schlagwerkapparat bespielen. Auf der Bühne gegenüber präsentiert der Countertenor Roland Kunz Lieder auf Texte von William Butler Yeats, Thomas Wyatt und Catullus, die von Bernd Wegener in einen experimentellen Klangrausch aus Glocken-, Becken- und Wasser- Sounds eingebettet werden. Den Abschluss der Chill-out-Reihe bildet das in Kooperation mit dem Jetztmusikfestival veranstaltete Konzert „Klassik trifft Elektronik“.

    Seit 35 Jahren richtet die BASF gemeinsam mit der Stadt im Theater im Pfalzbau den Ballettring aus, bei dem in dieser Saison zwei deutsche Erstaufführungen zu sehen sein werden: Der chinesische Avantgarde- Choreograph Shen Wei ist spätestens seit der Eröffnung der Olympischen Spiele in Peking auch in Europa bekannt. Seine Stücke nennt er selbst „Dance Arts“ – „Tanz-Kunstwerke“. Zwei davon sind in Ludwigshafen in der deutschen Erstaufführung zu sehen. Auch das Royal Swedish Ballet reist mit einer deutschen Erstaufführung an: Peter Tschaikowskis „Romeo und Julia“ wurde von Mats Ek neu in Szene gesetzt.

    Auswahl aus dem BASF-Kulturprogramm 2013/2014

    „The Big Four“

    Lynn Harrell 02. Oktober 2013

    Sol Gabetta 21. Januar 2014

    Miklós Perényi 20. Februar 2014

    Mischa Maisky 25. März 2014

    Komponistenporträt

    Fantasia & Fuga op. 105 01. Dezember 2013 für Klavier solo Gesa Lücker Klavier

    Leicht flüchtig. 02. / 03.Dezember 2013 Sinfonia in drei Teilen Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz Ariane Matiakh Dirigentin

    Chill-out

    Klassik trifft Schlagzeug 06. Februar 2014

    Klassik trifft Elektronik N.N.

    Enjoy Jazz

    Michael Wollny Quartet 30. Oktober 2013

    Querbe@t Bosse 12. Februar 2014

    BASF Presse

    13.06.2013


    Land fördert 2013 Jugendkunstschulen an 35 Standorten

    Mainz- Mit 285.000 Euro fördert das Land in diesem Jahr die rheinland-pfälzischen Jugendkunstschulen. „Wir möchten dazu beitragen, dass sich Kinder und Jugendliche kreativ betätigen können“, sagte Kulturministerin Doris Ahnen. Die bereitgestellten Fördermittel verteilen sich auf 35 Jugendkunstschulstandorte.

    Die Ministerin schätzt die Jugendkunstschulen als hochangesehene und kompetente Einrichtungen der kulturellen Bildung. Mit Start seines Förderprogramms im Jahr 2008 habe das Land Rheinland-Pfalz den flächendeckenden Auf- und Ausbau gezielt angeregt und unterstützt. „Das war eine ganz wichtige Initialzündung“, erklärte die Ministerin und verwies darauf, dass beispielsweise der Bundesverband der Jugendkunstschulen nicht müde werde, die Aufbruchstimmung in Rheinland-Pfalz zu loben. Höchst erfreulich ist für Ahnen dabei, dass nicht in erster Linie die Oberzentren des Landes von diesem Förderprogramm profitierten. „Gerade im eher ländlichen Raum gibt es ausgesprochen ideenreiche Jugendkunstschulen“, so die Ministerin.

    In den Jugendkunstschulen sollen für Kinder und Jugendliche Projekte in den Sparten Bildende Kunst und/oder Moderne Medien angeboten werden. Dabei nutzt das Land vorhandene Einrichtungen und Trägerstrukturen und setzt auf entsprechende Initiativen und Gegebenheiten vor Ort.

    Um eine Förderung bewerben konnten sich Einrichtungen in kommunaler Trägerschaft ebenso wie ehren- oder hauptamtlich geführte Vereine oder privat geführte „Kunstschulen“. Über die eingegangenen Bewerbungen entschied eine Fachjury unter Leitung von Kulturstaatssekretär Walter Schumacher.

    Ein Dankeschön sagte Kulturministerin Doris Ahnen dem Kulturbüro Rheinland-Pfalz der LAG Soziokultur & Kulturpädagogik, das im Auftrag des Landes das Jugendkunstschulprogramm inhaltlich und organisatorisch betreut.

    Liste der Träger von Jugendkunstschulen

    Institution  und  Ort

    Kultur-/Jugendkulturbüro Haus Felsenkeller e.V Altenkirchen

    Kunstwerkstatt Rheinhessen e. V. Alzey

    "KLEX-Manufaktur für Kunst und moderne Medien" Andernach

    Offene Werkstatt Bad Dürkheim Bad Dürkheim

    Kunstwerkstatt Bad Kreuznach Bad Kreuznach

    Stadtverwaltung und Volkshochschule Bingen am Rhein Bingen am Rhein

    Beda-Institut Bitburg Mal- und Modeschule Cochem Cochem

    Kinder- und Jugendförderverein Grafschaft e.V. Grafschaft

    Farbenspiel-Kinderkunst Guntersblum Guntersblum

    Volkshochschule Haßloch e. V. Haßloch

    Jugendkunstschule Vulkaneifel Hillesheim

    Forum Bild und Soziales Ingelheim Ingelheim

    Volkshochschule Kaiserslautern Kaiserslautern

    Jugendkunstschule Klotten/Kail e.V. Klotten/Kail

    Atelier mobil e.V. Koblenz Koblenz

    Jugendkunstwerkstatt Koblenz Koblenz

    Landkreis Kusel Kusel

    Gemeinde Limburgerhof Limburgerhof

    Kreisverwaltung Rhein-Pfalz-Kreis, Ludwigshafen

    Ludwigshafen Kunstverein Ludwigshafen e. V. Ludwigshafen

    Kunsthalle Mainz Mainz

    Haus der Jugend Montabaur e.V. Montabaur

    Kunstschule für Kinder und Jugendliche "Kunterbunt" Neustadt

    Jugendkunstschule Oppenheim Oppenheim Internationaler Bund (IB) (mit 2 Jugendkunstschulstandorten) Pirmasens

    Atelier Prüm Prüm

    Lokales Bündnis für Familie e.V. Saarburg

    Kulturhaus Pablo e.V. Speyer

    Europäische Kunstakademie e.V. Trier

    Diana Saxler, JKS Vulkaneifel Ulmen

    Kulturwerkstatt Waldalgesheim Waldalgesheim

    Stadtverwaltung Worms Worms

    KREML Kulturhaus Zollhafen-Hahnstätten

     

    03.06.2013


    Filmfestival im Hochwasser

    Ludwigshafen- Auf die Meldung eines sehr bald drohenden Hochwassers am Rheinufer hat die Leitung des Festival des deutschen Films, das am 13. Juni auf der Parkinsel von Ludwigshafen am Rhein beginnt, heute in größtmöglicher Geschwindigkeit reagiert. Nach einer intensiven Krisenbesprechung bei der Feuerwehr von Ludwigshafen war klar, dass die bereits erfolgten Einbauten in die großangelegte Zeltlandschaft des Festivals innerhalb der nächsten 24 Stunden wieder abgebaut werden müssen, wenn sie nicht einschließlich der gesamten Zeltgestänge davon schwimmen sollen. Dies betrifft alle bereits verlegten Elektrokabel, Zeltböden und Podeste, Zeltwände und Planen, Teppiche und weitere Einrichtungen.

    Am 1. Juni sind die Festivalzelte damit wieder in den Rohzustand vor 14 Tagen versetzt. Nach Rückgang des Hochwasser bleibt damit sehr wenig Zeit, um alles wieder einzubauen und herzurichten. Die Arbeitskräfte müssen verstärkt werden und die Festivalleitung hofft, dass die großartige Hilfestellung der Feuerwehr von Ludwigshafen und des Technischen Hilfswerks vor der zu erwartenden Überschwemmung auch gleich danach noch einmal zur Verfügung gestellt werden kann. Denn nur dann besteht eine Chance, das neunte Festival des deutschen Films am 13. Juni so zu eröffnen wie dies von allen erwartet wird. Angesichts der immer größer werdenden Liste berühmter Gäste, die ab dem 13. Juni auf die Parkinsel kommen wollen, ein mehr als wünschenswertes Ziel. So lautet das Credo des Festivals wie im letzten Jahrhundert in Woodstock: "No more rain!"

    Festival des deutschen Films, Presse

    01.06.2013


    Vatikan unterstützt Mannheimer Wittelsbacher-Ausstellung

    Winand von Steeg überreicht Kurfürst Ludwig III. sein theologisches Werk „Adamas colluctanium aquilarum“ 
Bildrechte: Biblioteca Apostolica Vaticana

Die dem Pfalzgrafen Ludwig III. gewidmete Schrift „Adamas colluctantium aquilarum“ gehört zu den ältesten Handschriften der Bibliothek des Heiliggeiststiftes, die nach der Bücherstiftung desselben Pfalzgrafen 1438 an die Universität gelangten. Winand von Steeg überreicht Kurfürst Ludwig III. sein theologisches Werk „Adamas colluctanium aquilarum“

    Werke der „Bibliotheca Palatina“ kehren in die Kurpfalz zurück

    Mannheim/Heidelberg/Vatikan – Wenn im Herbst die Ausstellung „Die Wittelsbacher am Rhein. Die Kurpfalz und Europa“ in Mannheim ihre Pforten öffnet, birgt sie einen ganz besonderen Schatz. Für begrenzte Zeit kehren zehn kostbare Bildhandschriften, die einst zum Bestand der berühmten Bibliotheca Palatina gehörten, in die Kurpfalz zurück und bilden in der 2. Ausstellung der Länder Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen ein einmaliges Ensemble.

    Die Biblioteca Apostolica Vaticana unterstützt als ein Hauptleihgeber das große von den Reiss-Engelhorn-Museen und den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg organisierte Ausstellungsprojekt. Für die Schau zur 600-jährigen Wirkungsgeschichte der Wittelsbacher am Rhein schickt der Vatikan Prachtbände der Buchmalerei auf die Reise nach Deutschland, die ansonsten kaum verliehen werden. Der Generaldirektor der Reiss-Engelhorn-Museen, Prof. Alfried Wieczorek, unternahm seit 2011 mehrere Leihreisen nach Rom, um die hochkarätigen Exponate für die Mannheimer Ausstellung zu sichern.

    Bei der Bibliotheca Palatina handelt es sich um die bedeutendste Büchersammlung des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation. Im 15. Jahrhundert legte Kurfürst Ludwig III. von der Pfalz mit der Stiftsbibliothek in der Heidelberger Heiliggeistkirche den Grundstein für die pfalzgräfliche Bibliothek. Kurfürst Ottheinrich vereinigte in seiner kurzen Regierungszeit zwischen 1556 und 1559 die Buchbestände der Universität, der Stiftsbibliothek und der kurfürstlichen Schlossbibliothek zur eigentlichen Bibliotheca Palatina.

    Als im August 1622 die Kurpfalz von General Tilly, dem Feldherrn der katholischen Liga, erobert wurde, wollte der bayerische Herzog Maximilian I. die berühmte Bibliothek nach München mitnehmen. Papst Gregor XV. setzte aber durch, dass die kostbaren Bestände auf dem Rücken von 200 Mauleseln über die Alpenpässe nach Rom transportiert und in die vatikanischen Sammlungen überführt wurden. 1816 kehrten die deutschen Handschriften auf der Grundlage von Regelungen des Wiener Kongresses in die Universitätsbibliothek Heidelberg zurück. Die lateinischen Manuskripte verblieben hingehen in Rom.

    Seither ist die einst wertvollste Bibliothek Deutschlands im Wesentlichen auf zwei Orte verteilt: Heidelberg und den Vatikan. In der Mannheimer Ausstellung werden die vatikanischen Bestände nun wieder mit Werken der Universitätsbibliothek Heidelberg zusammengeführt, die das Großprojekt ebenfalls unterstützt. Nur sehr selten entleiht der Vatikan eine so große Anzahl an Werken aus der Bibliotheca Palatina, zuletzt 1986 anlässlich des 600. Gründungsjubiläums der Ruprecht-Karls-Universität. Zu den Prachtbänden, die in Mannheim zu sehen sein werden, zählen unter anderem eine astrologisch-astronomische Handschrift  aus dem Werk Sebastian Münsters sowie eine reich illustrierte theologische Schrift Winands von Steeg, die Kurfürst Ludwig III. gewidmet ist.  

    Die 2. Ausstellung der Länder Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen „Die Wittelsbacher am Rhein. Die Kurpfalz und Europa“ findet vom 8. September 2013 bis 2. März 2014 im Museum Zeughaus und im Barockschloss Mannheim statt. Sie spannt den Bogen von der Verleihung der Pfalzgrafenwürde an Herzog Ludwig I. von Wittelsbach im Jahr 1214 bis hin zur offiziellen Auflösung der Kurpfalz im Jahre 1803. Insgesamt vereint die Ausstellung rund 600 kostbare Exponate. Die Mannheimer Präsentation ist Höhepunkt des Wittelsbacherjahres 2013, an dem sich über 40 südwestdeutsche Orte beteiligen. Gemeinsam erinnern sie an die Wirkungsgeschichte der Adelsdynastie an Rhein und Neckar. www.wittelsbacher2013.de

    Bildunterschrift

    Winand von Steeg überreicht Kurfürst Ludwig III. sein theologisches Werk „Adamas colluctanium aquilarum“

    Biblioteca Apostolica Vaticana

    Die dem Pfalzgrafen Ludwig III. gewidmete Schrift „Adamas colluctantium aquilarum“ gehört zu den ältesten Handschriften der Bibliothek des Heiliggeiststiftes, die nach der Bücherstiftung desselben Pfalzgrafen 1438 an die Universität gelangten.

    Winand von Steeg, 1419 © Biblioteca Apostolica Vaticana

    Curt-Engelhorn Stiftung für die Reiss-Engelhorn-Museen, Presse

    12.05.2013


    Hasti Radpour aus Linköping - Schweden Stipendiatin Künstlerhaus Speyer 2013

    Hasti Radpour aus Linköping / Schweden Stipendiatin Künstlerhaus Speyer 2013 Hasti Radpour aus Linköping / Schweden Stipendiatin Künstlerhaus Speyer 2013

    Die Malerin Hasti Radpour wird als 26. Stipendiatin in den Sommermonaten im Künstlerhaus leben und arbeiten. Um das Stipendium hatten sich 10 Künstler aus dem europäischen Ausland beworben. Nach einem intensiven Auswahlverfahren einigte sich die Jury in einer eindeutigen Mehrheit auf Hasti Radpour. Die diesjährige Stipendiatin wurde von der MECINE-Stadt Linköping / Schweden vorgeschlagen. In diesen Tagen konnte ihr OB Hansjörg Eger die Einladung von Stadt und Künstlerbund Speyer aussprechen.

    Hasti Radpour ist 32 Jahre alt, wurde im Iran geboren, ging dort zur Schule, studierte und machte ihr Diplom an der Kunsthochschule in Teheran. Schon dort interessierte sie sich sehr für figurative Malerei, aber durch ihr Interesse am Menschen bekam sie schon bald Probleme mit einer Kunstauslegung, die das Körperliche nicht zulässt. Ohne es zu wollen kam sie in die politische Kritik. Sich nur auf abstrakte Darstellungen zu beschränken, wie ein wohlmeinender Professor ihr riet, kam für sie nicht in Frage.

    2007 verließ sie den Iran, um ein freies Leben in der Kunst zu führen, in einem Land, „wo ich mich ausdrücken kann, wie ich es will“. Seit dieser Zeit lebt sie in Schweden, wo sie in Linköping ein eigenes Atelier hat. Neben ihrer freien, künstlerischen Tätigkeit hat sie nach ihrer Übersiedlung an der Universität Linköping Design und Kunsthandwerk studiert und den Bachelor erworben. Sie beteiligte sich seither an vielen Gruppenausstellungen, aber auch einige Einzelausstellungen kann sie vorweisen.

    Viele ihre Arbeiten sind inspiriert von der klassischen, persischen Kunst. Daneben sind es aber auch immer wieder Themen, die sich mit der Rolle der Frau, ihrer Rechte und Freiheiten beschäftigen.

    Hasti Radpour wird für drei Monate nach Speyer kommen. Von Anfang Juni bis Anfang September wird sie im Künstlerhaus Speyer in der Großen Sämergasse 1a leben und arbeiten, am letzten Wochenende im August ist eine Werkschau geplant.


    Weitere Informationen zu >> Hasti Radpour
    Das seit 1988 vergebene Internationale Stipendium Künstlerhaus Speyer ist ein Arbeits- und Anwesenheitsstipendium. Für die Dauer des Aufenthalt erhalten die Stipendiaten freie Unterkunft im Künstlerhaus und einen Zuschuss zu den Lebenshaltungskosten. Mehr zum >> Stipendium 

    Künstlerbund Speyer, Presse

    13.02.2013


    Voca People begeistern mit "überirdischem Gesang" im Rosengarten

    pm.Mannheim- Was für eine außergewöhnliche, bisher nicht dagewesene und kurzweilige Show!

    Acht intergalaktische Sängerinnen und Sänger sorgten mit ihrem höchst professionellen A-capella-Gesang für Standing Ovations im ausverkauften Musensaal des Rosengartens.

    Gesanglich auf höchstem Niveau befindliche Interpretationen von Mozart, ABBA, Michael Jackson, Queen bis Beethoven und Carl Orff regten das Publikum zum Mitmachen, Mitsingen und Applaus an. Voca People sorgten in ihrem 90minütigen Konzert für ausgelassene Stimmung. Diese dürfte wohl kaum in der paralell stattfindenden Veranstaltung der "Kastelruther Spatzen" übertroffen worden sein. Was für ein Kontrastprogramm im Rosengarten. Live und ohne irgendwelche Instrumente erzeugten Voca People eine musikalische Klangfülle, die den Besucher immer wieder in Staunen versetzte. 

    Geschickt wurde das Publikum im Saal oder auf der Bühne in die musikalisch komödiantischen Späße der intergalaktischen Superstars auf der unterhaltsamen Reise durch die Musikgeschichte mitgenommen. 

    Teilweise hautnah konnten die stimmlichen Möglichkeiten der Protagonisten gehört und die faszinierende Mimik gesehen werden. Voca People erzeugte einen musikalischen Hochgenuss, dessen Spannungsbogen in einem furiosen Finale endete und der alle Besucher von ihren Sitzen riss. 

    Beidseitige große Wertschätzung war auch bei der anschließenden "Autogrammstunde" der Voca People mit ihrem Publikum zu erkennen. Geduldig wurden auf allen möglichen Gegenständen intergalaktische Autogramme geschrieben und geduldig für Fotos posiert. 

    Einziger "Wermutstropfen" war allerdings die Sprache. Nicht Englisch, nicht Deutsch, nein - eine intergalaktische Sprache, die manchmal an "Tele Tubbis" erinnerte, war die Sprache des Abends. Was soll's, Musik ist eine Sprache, die Welten verbindet - so auch an diesem grandiosen und garantiert unvergesslichem Musikabend im Mannheimer Rosengarten. 

    Wer diese faszinierende Show selbst erleben möchte, hat dazu noch die Möglichkeit, sofern Karten die Karten noch nicht ausverkauft sind, in:

    Mannheim, vom 09. - 10. Februar 2013 Rosengarten Musensaal

    Baden-Baden vom 12. - 14. Februar 2013 Baden-Baden Festspielhaus

    Karlsruhe vom 08.-10.03.2013 in der Stadthalle

    Foto: pem 

    09.02.2013


    Hambacher Schloss im neuen Gewand

    Max Dudler erhält den DAM-Preis für grandiose Neugestaltung

    Für den Weiterbau des Hambacher Schlosses bei Neustadt an der Weinstraße erhält Max Dudler heute den DAM Preis für Architektur in Deutschland, den das Deutsche Architekturmuseum vergibt. Ausgezeichnet wird der Berliner Architekt im Rahmen einer Ausstellungseröffnung, bei der die 22 besten Architekturprojekte des vergangenen Jahres in oder aus Deutschland präsentiert werden.

    Im Mittelpunkt von Dudlers Arbeit stand der Neubau des Restaurants, das neben dem Hambacher Schloss entstand und mit dem der Architekt das Prinzip des Weiterbauens der historischen Ringmauern konsequent verfolgte. Bei der Neugestaltung der Anlage kam vor allem lokaler Buntsandstein zum Einsatz. „Zwischen all der Kurzlebigkeit heutiger Trends entsteht Zeitlosigkeit. Dudler umgibt den Ort europäischer Geschichte mit einer räumlichen Schutzschicht, die subtil rahmt und wehrhaft stützt, die Geschichte nicht nur fortschreibt, sondern diese erst lesbar macht“, befand die Jury, der Kuratoren, Architekten und Architekturkritiker unter Vorsitz von Roger Diener (Diener & Diener Architekten, Basel/Berlin) angehörten. Umbau und Erweiterung des Hambacher Schlosses hatten die Jurymitglieder vollends überzeugt; sodass sie Dudler einstimmig zum Gewinner des diesjährigen DAM-Preises wählten.

    Sie befanden weiter: Mithilfe der gestalterisch hochwertigen und zurückhaltenden Arbeit von Max Dudler und seinem Team sei es der öffentlichen Hand gelungen, im Umgang mit einem historischen Baudenkmal einen zukunftsträchtigen und vorbildlichen Beitrag für die zeitgenössische Architektur im Bestand zu leisten.

    „Das Hambacher Schloss macht unser geschichtliches und kulturelles Erbe für alle Generationen hervorragend erfahrbar. Dazu wurde es seit 2006 in beeindruckender Weise umfassend saniert und modernisiert. Dank Max Dudler, der die Geschichte des Schlosses mit moderner Architektur ansprechend und außergewöhnlich verbinden konnte, hat es weiter an Attraktivität für Besucherinnen und Besucher gewonnen“, sagte die rheinland-pfälzische Kulturministerin Doris Ahnen. Dass Dudlers Arbeit und die seines Teams nun mit dem renommierten DAM Preis für Architektur in Deutschland gekrönt werde, sei ein schönes Kompliment, so die Ministerin weiter.

    „Ich freue mich sehr, dass die Arbeit von Max Dudler die Jury in einer solchen Klarheit überzeugen konnte“, fügte der Vorsitzende der Stiftung Hambacher Schloss, Kulturstaatssekretär Walter Schumacher, hinzu. Offenbar habe man auch im Land ein gutes Gespür besessen, als Max Dudler mit der Neuausrichtung der Gedenkstätte der deutschen Demokratiebewegung nach gewonnenem Wettbewerb beauftragt worden war. Insgesamt investierte die Landesregierung bislang mehr als 20 Millionen Euro rund um das Hambacher Schloss, um einen würdigen Rahmen für die Erinnerung an die Wurzeln der deutschen Demokratie und zugleich ein zeitgenössisches Forum für Kultur und Politik zu schaffen.

    Max Dudler selbst sagte zu seinem preisgekrönten Konzept: „Wir wollten die historischen Zeiten herausarbeiten, das Historisierende wegnehmen. Das Historische ist historisch, das Neue neu. Das Alte kommt so viel mehr zum Tragen.“ Der Architekt war bereits 2010 mit dem Jakob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum, der Bibliothek der Berliner Humboldt-Universität, schon einmal in der engeren Auswahl für den DAM-Preis. Seit 1992 leitet Dudler sein eigenes Architekturbüro mit Niederlassungen in Berlin, Frankfurt am Main und Zürich. stk-rlp, Presse; Foto: spk

    28.01.2013


    Kulturtage Speyer: Lyra Speyer startet neues Chorprojekt

    Probenstart mit Musicals und Popsongs für Benefizkonzert


    Vom 19. April bis 5. Mai 2013 finden die 23. Speyerer Kulturtage statt. Der bekannte Gesangverein Lyra Speyer beteiligt sich mit einem hochkarätig besetzten Benefizkonzert zugunsten des Bauvereins der Johanneskirche Speyer und bietet Interessierten die Gelegenheit zum Mitmachen.

    Regelmäßig ausverkaufte Konzerte in der Stadthalle Speyer und im Umland, bekannte Stargäste und ein renommiertes Orchester sind das Markenzeichen des weithin bekannten Gesangvereins mit seinem Musicalchor „Euro Voices“, der im letzten Jahr sein 10-jähriges Bestehen feierte. So stand im vergangenen Frühjahr die international bekannte Sängerin und Schauspielerin Angelika Milster gemeinsam mit den Chören auf der Bühne und riss das Publikum zu Begeisterungsstürmen hin.

    In diesem Jahr beteiligt sich die „Lyra“ mit einem Benefizkonzert an den Kulturtagen und verbindet hierbei ein Event der Extraklasse mit sozialem Engangement, auf das der Verein großen Wert legt: Vom Erlös des Konzertes wird die Erhaltung der Johanneskirche Speyer unterstützt.

    „Sternstunden – Highlights aus Musical und Pop“, so der Titel des Konzertes. Auf dem Programm stehen u.a. die bekanntesten Titel aus den beliebten Musicals „Tanz der Vampire“, „Tarzan“, „Phantom der Oper“ und „Starlight Express“ sowie große Pophymnen von Michael Jackson, Whitney Houston u.v.a.

    Stargast des Abends ist Sopranistin Claudia Fiddicke, die unter anderem bereits mit Angelika Milster auf der Bühne stand. Ihre Fans dürfen sich auf ein breitgefächertes Programm freuen, in dem die Künstlerin ihre ganze Bandbreite vom klassischem Musical bis hin zu mitreißenden Popsongs präsentieren wird. Zu den Höhepunkten zählen sicher auch ihre gemeinsamen Stücke mit dem Chor, die – wie alle anderen Titel auch - jeweils eigens für diese Auftritte von dem russischen Starpianisten Dmitrij Koscheew arrangiert werden. Professionell begleitet werden die Künstler vom Ensemble „Salonissimo“ unter der Leitung von Frank Ringleb.

    Die Proben für das Chorprojekt beginnen ab sofort, Probentermine jeden Mittwoch von 20:00 bis 21:30 in der Cafeteria des Seniorenstifts Bürgerhospital, Mausbergweg 110 (direkt an der Bushaltestelle).

    Wer jetzt Lust aufs Mitmachen bekommen hat: weitere Informationen gibt es unter www.lyra-speyer.de oder bei Chorsprecherin Manuela Seipel unter 06236/54256 sowie bei Chorleiter Wolfgang Herzing, Telefon 06232/36149. GV Lyra Speyer, Presse

    13.01.2013


    „Ein Herz für Kinder“ Porträt von Marianne Sägebrecht, einmaliges Kunstwerk von Rainer Magold ersteigern

    SIE zählt zu den besten Schauspielerinnen Deutschlands und ER zu den renommiersten expressionistischen Malern: Marianne Sägebrecht und Rainer Magold.

    1984 gelang Marianne Sägebrecht der Durchbruch mit der Komödie „Zuckerbaby“, dem in Deutschland, beim Film-Festival New York 1985 und dem darauf folgenden amerikanischen Filmstart ein großer Erfolg beschieden war. Dieser veranlasste Percy Adlon 1987, die bayerisch-amerikanische Komödie „Out of Rosenheim“ in der Mojave-Wüste in Kalifornien in Szene zu setzen. Dieser Film erlangte KuIt-Status, wurde mit dem Bundesfilmpreis geehrt und war mit der 1989 folgenden deutsch-amerikanischen Film-Produktion „Rosalie goes shopping“, dem deutschen Wettbewerbsbeitrag' der Filmfestspiele Cannes 1990, sowohl bei der Filmkritik als auch an den deutschen Kinokassen und bei einem weltweiten internationalen Publikum äußerst erfolgreich. Fortan spielte sie an der Seite von renommierten, internationalen Schauspielern wie Michel Picccoli („Martha und ich“), Richard Dreyfuss („Moon over Parador“), Michael Douglas, Danny DeVito und Kathleen Turner („Der Rosenkrieg“), John Malkovich („Der Unhold“), Gerard Depardieu („Asterix und Obelix“) u.a. Das neueste Filmprojekt kam am 1. November 2012 in die Kinos. In der Generationen-Komödie „Omamamia“ verwandelt Marianne Sägebrecht sich in eine Oma, die nach dem Tod ihres Mannes in Rom auf eine Papst-Audienz hofft und dabei allerlei Kurioses erfährt.

    Im Rahmen der eBay-Charity-Auktionen zugunsten von „Ein Herz für Kinder“ haben wir ein ganz besonderes Angebot für Sie, dass Sie sich nicht entgehen lassen sollten. Ersteigern Sie Rainer Magolds Porträt von Marianne Sägebrecht, das auf der Rückseite von beiden Künstlern signiert wurde. Machen Sie mit und lassen Sie sich nicht die Chance entgehen, diese besondere Kunstwerk zu ergattern.

    Hier geht's zur Auktion: http://shop.ebay.de/merchant/ein.herz.fuer.kinder

    Rainer Magold und die Kunst Der expressionistische Maler Rainer Magold ist in einer Welt der modernen Malerei aufgewachsen. Sein Vater war lizenzierter Maler der Kunstakademie München. Einer ersten Ausstellung in London (1970) folgten Studienaufenthalte oder Ausstellungen in Italien. Marokko, Algerien, Tunesien, Brasilien, Dänemark, Schweden, Frankreich, Holland, Belgien, China, Hongkong, Jugoslawien, Israel, Schweiz, Spanien, Österreich, Sri Lanka; zuletzt in Deutschland, Breslau, Wien, New York, London. Joseph Beuys bestärkte Rainer Magold in der „Freien internationalen Hochschule für Kreativität,und interdisziplinäre Forschung“ konsequent seinen eigenen Weg zu gehen.

    Er hat mit vielen international bekannten Designern und Künstlern gearbeitet. Seine Bilder hängen bei Kunstsammlern in der ganzen Welt. Besonders bekannt ist er für seine Expressionistischen Frauenbilder und seine sogenannten „Pech-bilder“; einzigartig in der Welt. Für 2013 sind Ausstellungen in China, Italien, Frankreich geplant. Rainer Magold hat sich ganz der Kunst verschrieben. Er selbst bezeichnet es als Leben zwischen Frust und Flow wie er es auch bei anderen Kunstfreunden z.B. Joseph Beuys, Markus Lüpertz und bei seinem Vater erlebt hat. Expressionismus bedeutet Vieles neu zu überdenken und stellt Denkgewohnheiten in Frage. Diese Kunst kann uns vor der gefährlichen emotionalen und geistigen Gleichschaltung durch Medien und Politik bewahren. Sie schenkt „dem Menschen“ lebensnotwendige Freiräume; denn nur die Höhe des Menschen, wie sehr er sein Leben selbst steigert, das ist der Mensch. Magold entwickelte auf einzigartige Weise klassischen und abstrakten Expressionismus in diesem Jahrhundert weiter. Eindringlich mit seinen großzügigen Strichen und dick aufgetragenen Farben immer mit viel Struktur und oft mehrschichtigen Farbauflagen. In der Nähe sind auch, seine meist Frauenbilder, abstrakt und erst mit Abstand erkennbar.

    Sein unverwechselbarer Malstil versucht nicht die genaue Abbildung widerzuspiegeln, sondern das vorherrschende Seelenleben oder die Ausstrahlung die Aura seiner Portraits, Musen usw. Er will die Personen kennenlernen, muss sich in sie verlieben, um sie zu malen. Er sagt: „Ich suche ein ästhetisches Konzept, wobei ich versuche, mir möglichst viele Ausdrucksmöglichkeiten offen zu halten.“ Magolds Brüche auf der Haut versinnbildlichen die Verletzungen der Seele, bzw. auch die Brüche im Leben. Wie oft kommt es durch ein unerwartetes Ereignis anders als wir wollten. Magold versinnbildlicht das Abenteuer „Leben“. Er gibt uns Fantasie und Zuversicht. Die intensiven Rot und Lila- Töne zeigt die Vitalität und die großzügigen Striche der Aura lassen die Frauen leben. Die Schwingung soll auf den Betrachter übergehen ihn mit hineinnehmen und anregen ihn zu bereichern. Seine abstrakten Bilder sind die Tür zu einer unbekannten leiblich-seelischen Dimension. Eine nicht erfassbare Tiefe visualisiert erlebbar, tastbar und greifbar machen. Magolds Malerei reflektieren im klassischen Sinn seine tiefe, vielfältige und umfassende, imaginative Kraft die die innere und äußere Realität wiedergeben.

    Jedes Bild hat ein kleines Geheimnis was sich nicht sofort für den Betrachter erschließt und zum mehrmaligen Besuch anregt. Sich mit Rainer Magolds Kunst zu befassen geben dem Besitzer neue Spielräume und erschließen Welten die das Leben bunter, anregender spannender und schließlich menschlicher machen. Sie ermöglichen Freiraum zu vermitteln und geben so einen Sinn für das Wesentliche. Einen „original Magold“ zu erwerben entzieht sich dem rationalen Verständnis und geht weit über den marktwirtschaftlichen Wertaspekt hinaus. Es greift in ihr Leben, gibt Ihnen positive Schwingungen, erschließt neue Welten mit anderer Sichtweise und Denkanstößen, macht Ihre Welt bunter und schafft Ihnen Freiraum für das Wesentliche. Weitere Informationen: www.rainer-magold.de

    08.12.2012


    70. Geburtstag von Dieter Wedel am 12.11.

    Beck: Rückblick auf eine beeindruckende Karriere

    Am 12. November feiert Dieter Wedel seinen 70. Geburtstag. Ministerpräsident Kurt Beck würdigte aus diesem Anlass die beeindruckende Karriere Wedels als Theaterkritiker, Intendant, Autor, Regisseur und Film- und Fernsehproduzent.

    „Ihre Inszenierungen und Charaktere überzeugen durch Authentizität, so wird selbst aus mythischem Stoff eindringliche Sozialkritik am Puls der Zeit“, so der Ministerpräsident in seinem Glückwunschschreiben. Dabei stünden in Wedels Werken nicht die „großen Emotionen“ im Vordergrund, sondern „ehrliche Gefühle’“, Realitätsnähe und Geschichten von Belang.

    Dieter Wedel verfüge über ein außergewöhnliches Talent und habe immer wieder bewiesen, dass er sein Publikum zu begeistern vermag. Der Ministerpräsident dankte dem langjährigen Intendanten der Nibelungen-Festspiele für sein kreatives Schaffen in Worms. Sein Schreiben an Dieter Wedel schloss Beck mit den besten Wünschen für die Zukunft.

    Dieter Wedel wurde 1942 in Frankfurt am Main geboren. Seit 2004 ist er Intendant der Nibelungen-Festspiele in Worms. Vom 5. bis 21. Juli 2013 finden am Wormser Kaiserdom die 12. Nibelungen-Festspiele statt. Auf dem Spielplan steht eine Neuinszenierung der Nibelungen-Sage nach Friedrich Hebbel. Die Regie führt zum wiederholten Male der Festspiel-Intendant selbst. stk.rlp, Presse

    11.11.2012


    "Kids to Keys" Wettbewerb in Herdecke, Dominic Plein zieht ins Finale ein!

    Dominic Plein bei der Probe, kurz vor dem aufregenden Halbfinale

    Beim Halbfinale des Musikwettbewerbes „Kids to Keys“ in Herdecke, im Rahmen des Tastenfestivals, hat es Dominic Plein zusammen mit seinem Keyboardlehrer Josef Sternberger ( Musikschule Sternberger ) ins Finale geschafft.

    Am Sonntag trat Dominic gegen 40 Mitbewerber vor einer hochkarätigen Jury an. Das Musikstück, welches extra für diesen Wettbewerb geschrieben wurde, setzte er in seinem Vortrag souverän um. Er begann mit einem Klaviervorspiel, startete dann die Begleitung und begann zu singen. Dies gelang so gut, dass die Jury fasziniert zuhörte. Im Improvisationsteil spielte er E.Piano und lies einen Scatgesang ala Louis Armstrong erklingen. Gegen Ende des Songs wechselte er wieder aufs Klavier und spielte gekonnt zu Ende.

    Nach dem alle vorgespielt hatten, trat die Jury vors Mikrofon und verkündete die Finalteilnehmer. Mit Spannung wurde die Entscheidung der Jurymitglieder dieses bundesweiten Wettbewerbes erwartet. Trotz starker Konkurrenz hat es Dominic wieder geschafft.

    Das Finale findet dieses Jahr in Mannheim in der Popakademie unter der Schirmherschaft von Professor Udo Dahmen statt. Er unterstützt die E-Sound Competition, weil sie "eine Plattform schafft, auf der junge, talentierte Keyboarder ihre Fähigkeiten demonstrieren können." Am Samstag den 1. Dezember ab 10.00 Uhr kann man sich von der Leistungsfähigkeit der Nachwuchs-Keyboarder überzeugen, da der Wettbewerb öffentlich ist.

    Nach der großen Freude wird jetzt in der Musikschule Sternberger auf das Finale hingearbeitet. Dominic wird jetzt wieder viel Zeit mit seinem Musikinstrument und natürlich mit seinem Mikrofon verbringen, bis zum Finale alles klappt.

    In der Musikschule findet ab Dienstag, den 6.11.12 bis Freitag, den 9.11.12 von 14.00 – 18.00 Uhr eine Woche der Offenen Tür statt. Schauen sie vorbei und erleben sie Schüler beim Keyboard- und Klavierunterricht.

    03.11.2012


    Ehrenmitglied Jean Cox im Alter von 90 Jahren verstorben

    Am vergangenen Sonntag, 24. Juni ist der Tenor Jean Cox im Alter von 90 Jahren verstorben. Die Nachricht hat im Nationaltheater große Betroffenheit ausgelöst. Mit ihm verliert das Haus ein Ehrenmitglied, das über mehr als drei Jahrzehnte das internationale Operngeschehen entscheidend mitgeprägt hat.

    Jean Cox debütierte in Mannheim 1959 als Alfred in La Traviata und stärkte in den Ausbaujahren des Opernensembles nach dem Zweiten Weltkrieg den Ruf des Mannheimer Ensembles weit über die Grenzen der Stadt. Ausgehend vom italienischen Repertoire erschloss er sich in den 60er und 70er Jahren das Fach des Heldentenors, in dem er weltweit feiern konnte. Das Mannheimer Publikum eroberte er im Sturm und blieb dem Nationaltheater während seiner langen aktiven Sängerkarriere treu. Noch 1989 demonstrierte er in der großen Partie des Kapitän Vere in Brittens Oper Billy Budd sein stimmliches Vermögen und seine überragende Bühnenpräsenz. Als Aegist in der Strauss’schen Oper Elektra verabschiedete er sich 1996 in Mannheim von der Bühne.

    Cox stammte aus Gadsden/USA und studierte zunächst an der Universität von Alabama und in Boston. Er setzte seine Studien in Rom fort und erhielt erste Engagements in Kiel und Braunschweig, wo er von den Mannheimern entdeckt wurde. Neben dem festen Engagement in Mannheim gehörte er zum Ensemble der Münchner und Wiener Staatsoper und war über viele Jahre in Bayreuth unter anderem als Stolzing, Lohengrin, Siegfried und Parsifal zu sehen. Er gastierte an allen großen Häusern der Welt und stand an bis zu 180 Abenden im Jahr auf der Bühne.

    Die Stadt dankte ihm diesen Einsatz und ernannte Jean Cox 1977 zum ersten Mannheimer Kammersänger überhaupt und einige Jahre später zum Ehrenmitglied des Ensembles. „Mit Jean Cox verliert das Nationaltheater eine große Sängerpersönlichkeit, die in Mannheim immer unvergessen bleiben wird“, betont Lutz Wengler, Stellvertretender der Generalintendantin. „Seine Auftritte sind legendär und bis heute muss sich das Haus an den Maßstäben messen lassen, die Jean Cox gesetzt hat.“ Nationaltheater Mannheim, Presse

    Domkantor Alexander Lauer triumphiert mit LandesJugendChor Saar in Frankfurt

    Ensemble holt gleich drei Preise beim Deutschen Chorfest-Wettbewerb

    ljc.Frankfurt. Im Rahmen des Deutschen Chorfestes 2012 wurde am vergangenen Wochenende in Frankfurt am Main auch der zweite Internationale Chorwettbewerb des Deutschen Chorverbands ausgetragen. Mehr als 80 Chöre stellten sich dabei einer ebenso kritischen wie kompetenten Jury. Der LandesJugendChor Saar unter der Leitung des Speyerer Domkantors Alexander Lauer war dabei gleich dreifach erfolgreich: Er holte den ersten Preis in der Kategorie „Alte Musik“, war zweiter Preisträger in der Kategorie „Moderne“ und erhielt zudem den Sonderpreis „Bester Chor aller Kategorien“.

    „Wahnsinn, unfassbar, total unerwartet“, freuten sich da die Sängerinnen und Sänger nach der Preisverleihung.

    Schon bei seinen Konzertauftritten, bei denen der Chor Werke von John Bennet, Pierre Passereau, Clément Janequin, Zoltán Koldály und Hans Schanderl präsentierte, war das Ensemble von der Jury als „lebhafte und überaus beweglich agierende Truppe“ gelobt worden. Nach dem zweiten Wettbewerbsauftritt am Samstag nachmittags dann bei der Bekanntgabe der Preisträger die freudige Überraschung: Erster Preis in der Kategorie „Alte Musik“ (Leistungsstufe A), zweiter Preis in der Kategorie „Moderne“ (Leistungsstufe A). Schließlich dann noch der Sonderpreis „Bester Chor aller Kategorien“, der mit einer CD-Produktion beim Deutschlandradio verbunden ist. Damit hatte kaum einer gerechnet, zumal die meisten Chormitglieder zuvor noch nie an einem Chorwettbewerb teilgenommen hatten.

    Ein großartiger Erfolg auch für Alexander Lauer und seine Frau Stefanie Fels-Lauer, die den Chor seit 2008 als Projektchor des Saarländischen Chorverbandes aufgebaut haben und bis heute betreuen. “Der Wettbewerbsgedanke hat den Chor zusammengeschweißt”, berichtet Alexander Lauer, “ stolz sind wir vor allem darauf, dass bei beiden Wettbewerbssingen der Funke auf das Publikum übergesprungen ist und wir immer überschwänglichen Applaus bekamen. Viele Konzertbesucher kamen extra ein zweites und ein drittes Mal, um uns zu erleben. Das war für uns alle ein einzigartiges Erlebnis“, so der Chorleiter.

    Live dabei in Frankfurt war auch die Präsidentin des Saarländischen Chorverbandes, Marianne Hurth. Sie freute sich über “ein tolles Geschenk zu unserem Jubiläum!“ Der Saarländische Chorverband feiert nämlich in diesem Jahr seinen 150. Geburtstag - unter anderem mit einem großen Chorfest am 25. August in Saarbrücken, bei dem der LandesJugendChor seinen nächsten großen Auftritt hat.

    Der Internationale Chorwettbewerb war integriert in das Deutsche Chorfest, bei dem sich vom 7. bis zum 10. Juni in Frankfurt fast 500 Chöre mit rund 20.000 Sängerinnen und Sängern aus der ganzen Welt trafen (Info: www.chorfest.de). Die Sängerinnen und Sänger des LandesJugendChors Saar nutzten die Gelegenheit, auch andere hochkarätige Ensembles mit unterschiedlichsten Chorklängen zu erleben, ihren Horizont zu erweitern und neue Kontakte zu knüpfen. Chorleiter Alexander Lauer: „Frankfurt 2012 lieferte uns Anregungen und neue Ideen für unsere weitere Arbeit“.

    Der LandesJugendChor Saar, der in den letzten Monaten auch schon im Speyerer Dom zu Gast war, wurde 2008 vom Saarländischen Chorverband ins Leben gerufen, um jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, sich stimmlich und musikalisch weiterzuentwickeln und auf hohem Niveau Chormusik zu erarbeiten und zu erleben.

    Geleitet wird der Chor vom Verbandschorleiter Alexander Lauer - seit wenigen Monaten Kantor am Dom zu Speyer - und seiner Frau Stefanie Fels-Lauer. Der junge Chor, der seit seiner Gründung vom Publikum begeistert angenommen wird, kann bereits auf eine Vielzahl von Konzerten sowie Rundfunkübertragungen zurückblicken, darunter Auftritte beim Tag der Deutschen Einheit in Anwesenheit von Bundespräsident und Bundeskanzlerin. Für den Chor werden ständig neue Mitglieder gesucht, vor allem in den Männerstimmen. Voraussetzungen dafür sind natürlich eine gute Stimme und möglichst auch Notenkenntnisse. Weitere Infos unter: www.saarlaendischer-chorverband.de Fotos: sfl

    13.06.2012


    Phantasiebegabter Poet, Drucker und Literaturvermittler -

    Artur Schütt mit der Ehrennadel der Stadt Speyer ausgezeichnet

    Von Gerhard Cantzler

    “Phantasiebegabter Poet, Drucker, Literaturvermittler” - Begriffe, die in Speyer seit langem synonym genannt werden für Artur Schütt, der heute aus der Hand von Oberbürgermeister Hansjörg Eger die Städtische Ehrennadel entgegennehmen durfte. “Agent der Poesie, Worttänzer, Begeisterer”, so Eger, seien weitere Begriffe, die für den langjährigen Leiter des Gymnasiums am Kaiserdom, Pfalzpreisträger und Begründer der Speyerer Literaturtage stünden. Und deshalb war die Eröffnung der 9. Ausgabe dieser ganz besonderen Kulturveranstaltung, die in zweijährigem Rhythmus abgehalten wird, sicher der geeigneteste Rahmen, um die hohe Auszeichnung zu übergeben, zumal Schütt vor wenigen Wochen erst seinen 80. Geburtstag feiern durfte.

    Groß war deshalb auch der “Auftrieb” im Kulturhof Flachsgasse, als Hansjörg Eger zu seiner Laudatio auf den wie immer bescheiden im Hintergrund verweilenden Jubilar anhob - Bürgermeisterin Monika Kabs, Beigeordneter Dr. Wolf Böhm, Alt-OB und Kunstfreund Werner Schineller, der sich - so Eger - in der Winkeldruckerey bis heute immer wieder gerne “die Hände schmutzig macht”, Mitglieder des Stadtrates, der Hausherr, Kunstvereins-Vorsitzender Franz Dudenhöffer sowie die zahlreichen Handpressendrucker aus Nah und Fern, die “für drei Tage ihre Kellerdruckereien verlassen” hätten, um mit ihren Editionen zu dieser nach der Mainzer Minipressen Messe angesehensten Veranstaltung ihrer Art in Deutschland nach Speyer zu kommen. Sie habe ihren Rang in erster Linie den unermüdlichen Bemühungen Artur Schütts und seiner Ehefrau Jule zu verdanken und trage damit wesentlich zum Erhalt des Jahrhunderte währenden Rufs von Speyer als Druckerstadt bei.

    Ihnen allen konnte der Oberbürgermeister seinen Gruß entbieten, als er noch einmal die Geschichte der Winkeldruckerey Revue passieren ließ, die seit 2001 von Artur und Jule Schütt betrieben wird. “Ihrem guten Ruf in der Szene der ‘Schwarzkünstler’” - so wandte sich der OB an den Laureaten - “verdanken wir auch die höchst ansehnliche Liste von Gastdruckern, die Beispiele ihres Könnens in den letzten Jahren in der Stadt hinterlassen haben”.

    Dem Ansehen Schütts und der von ihm im Kulturhof aufgebauten Einrichtung sei es aber auch zu verdanken, dass die Einrichtung heute auf eine eindrucksvolle Anzahl ganz besonderer Exponate verweisen könne, so einen Setzkasten mit mehreren tausend Lettern sowie ein Exemplar des “Heidelberger Tiegels”, der legendären Druckmaschine der frühen Jahre.

    Viele Geschenke wurden im Rahmen der kleinen Feier noch ausgetauscht - Blumen für Frau Jule Schütt, eine Wäscheleine, um die frisch aus der Presse entnommenen Drucke zum Trocknen aufhängen zu können und eine opulente Mappe mit Blättern der Wochenenddrucker der letzten Jahre, die Andrea Lange und Jochen Fritsch zusammengetragen hatten.

    Auch der Laureat selbst bedankte sich für die langjährige Unterstützung in den zurückliegenden Jahren mit entsprechenden Geschenken: OB Eger konnte ebenso eine Mappe mit Arbeiten der letzten Speyerer Literaturtage entgegennehmen wie der Fachbereichsleiter Bildung und Kultur bei der Stadtverwaltung, Bruno Cloer, “ohne den” - so Artur Schütt - “vieles oder sogar das meiste nicht gegangen wäre”. Dank schließlich auch am Karl Herbel, in aktiven Zeiten Chef der städtischen Hausdruckerei und seit 2009 zuverlässiger und kompetenter Helfer von Artur Schütt.

    17 Handpressendrucker aus der gesamten Bundesrepublik - viele von ihnen aus den neuen Bundesländern - zeigen noch bis zum Sonntag abend im Kulturhof Flachsgasse ihre Editionen. Weiterer Höhepunkt und seit langem schon eine gute Tradition: Die Lesung am Samstag abend im Alten Stadtsaal, zu der in diesem Jahr die Autoren Michael Bauer aus Herxheim und Thomas Rosenlöcher aus Dresden eingeladen sind. Foto: gc

    11.05.2012


    “Falado” - berührende Filmdokumentation über Hein & Oss Kröher feiert Premiere

    Pirmasenser Barden im Spiegel ihres Liederschaffens jetzt auch als DVD

    von Gerhard Cantzler

    Für manch einen der zahlreichen Gäste, die am Montag abend auf Einladung der Friedrich-Ebert-Stiftung aus der gesamten Pfalz in den Neustadter Saalbau gekommen waren, geriet sie zu so etwas wie einem ganz persönlichen, bewegenden Rendezvous mit ihrer eigenen Vergangenheit: Die Premieren-Vorstellung der filmischen Dokumentation “Falado”, mit der die aus Zweibrücken stammende Filmmacherin Gabi Heleen Bollinger ein berührendes und zu Herzen gehendes Porträt der “Volkssänger” Hein & Oss Kröher geschaffen hat.

    Die legendären Festivals “Chanson Folklore International” auf der Nerotherburg Waldeck im Hunsrück in den sechziger Jahren - die bilden den Rahmen für einen Film, in dem sich wohl alle “Großen” der deutschen “Folksong-Szene” in den letzten 50 Jahren ein Stelldichein geben: Von Franz Josef Degenhardt über Hanns-Dieter Hüsch, Hannes Wader, Katja Ebstein bis Reinhard Mey - sie alle sind mit ihren Liedern - zum Teil noch in “verschrammten” Schwarz-Weiß-Aufnahmen eingeschnitten - Zeitzeugen und Weggefährten der Kröher-Zwillinge, von denen sie sich zeitlebens inspiriert und in ihrer Arbeit bestärkt fühlten.

    Mit zum Teil ausführlichen Statements kommen in dem Film auch Weggefährtinnen und Weggefährten von Hein & Oss Kröher aus den 1960er und 1970er Jahren wie Colin Wilkie & Shirley Hart, Joana, Hannes Wader, Hai & Topsy sowie der Porträtist der Barden, der heute in Saarbrücken lebende Fotograf Joachim Lischke, zu Wort.

    Woodstock, Burg Waldeck, Newport in Rhode Island - das waren in dieser Zeit die Wallfahrtsstätten der Folksong-Jünger - Pete Seeger und Joan Baez nur zwei ihrer Protagonisten und in ihrer Mitte als gleichrangige Vertreter des deutschen Zweiges dieser Kunst die Brüder Hein & Oss Kröher.

    “Wir wollen nicht singen, wir wollen diskutieren”, forderten Anführer der Studentenbewegung bei ihren “sit-ins” und “teach-ins” in den 68ern und ließen auch schon einmal eines der “Waldeck-Konzerte” platzen - “Wir aber wollen singen, bis wir nicht mehr können - und wenn ihr wollt, dann könnt ihr danach diskutieren, bis ihr nicht mehr könnt”, hielten ihnen die Kröher-Zwillinge entgegen und sangen, sangen und sangen....

    In ihrem Film geht Gabi Heleen Bollinger auf die gesellschaftlichen und politischen Umstände jener Zeit am Vorabend der für die Bundesrepublik Deutschland so wichtigen “68er Bewegung” ein, in der Hein & Oss Kröher das Volkslied “- entrümpelt und unverfälscht” - wieder in die Konzertsäle des deutschen Kulturraumes zurück gebracht hatten. “In einer Zeit, in der die deutsche Linke dem (im DrittenReich missbrauchten ..) deutschen Volkslied misstraute und lieber unverdächtige anglo-amerikanische Folklore hörte, glaubten Hein & Oss Kröher an den Wert dieses Genres - ohne sie wäre die neue Liederszene, die in den 1960er Jahren entstand, bis heute nicht denkbar”.

    Bis in die jüngste Vergangenheit haben die beiden Sänger ihre Lieder von den zum Dienst “gepressten” Soldaten, den Moorsoldaten, der Arbeiterbewegung, den Partisanen - ihre demokratischen Lieder, Shanties und Liebesliedern, die Lieder der Welt und die Volkslieder gesungen - der Film spiegelt in gut 90 Minuten etwas von allem wider - von längst vergangener und ganz aktueller Lebenswirklichkeit, von der Sehnsucht nach Ferne und Heimat, nach Poesie und Musik. Damit lässt er Gefühle wieder wach werden, die in den letzten Jahrzehnten schon fast verloren gegangen schienen, die aber - hoffentlich - heute mit aktuellen Balladen und Songs vielleicht wieder in die Seelen ähnlich tief empfindender Menschen treffen.

    Mit seinem Titel “Falado” greift der Film auf das Traumland der bündischen Jugend zurück, dem der deutsche Schriftsteller Hans Leip - unter anderem auch Verfasser der berühmten “Lilli Marleen” - ein eindrucksvolles Seefahrerepos gewidmet hat. “Falado” hatten bündische Jugendbewegte in den sechziger Jahren auch ein Segelschiff benannt, mit dem sie in Gruppen durch die Aegaeis kreuzten - so etwas also wie die “Argo” der Neuzeit - genau das richtige also auch für die Sehnsüchte von Hein & Oss Kröher.

    “Falado”, das wird in der vorliegenden Länge wohl leider kaum eine Chance haben, in eines unserer Fernsehprogramme aufgenommen zu werden - “das ist vielleicht zu viel Kultur”, wie Gabi Heleen Bollinger ironisch anmerkte - ist allerdings als Video im Buchhandel oder direkt bei der Autorin über gabibollinger@t-online.de zu erwerben.

    Ein Muss für alle Freunde dieser Zeit und ihrer Musik.

    In einer informativen Gesprächsrunde versuchten die Filmemacherin und die beiden Volkssänger danach, ihre heutige Position zu der Musik zu beschreiben, von der sie bei einem Konzert im vergangenen Jahr ihren “offiziellen” Rückzug erklärt hatten. Dennoch würden sie deshalb ihre Grundüberzeugungen nicht aufgeben: “Auch wenn wir immer auch Sänger des politischen Liedes waren, so wollten wir doch nie ausschließlich ‘Politische Sänger’ sein”, merkte Hein Kröher an. Und deshalb würden sie auch weiterhin vor allem gegen die “Kaputtmache” in unserer Gesellschaft ankämpfen.

    Noch auf so manches Thema kam die launig-lebhafte Gesprächsrunde an diesem Abend zu sprechen, so auf die “Heimkehr” des Jiddischen in seinen angestammten Sprachraum in der jüngsten Zeit - eine Sprache - wie Oss Kröher erläuterte - die einst zwischen Speyer und Mainz in den Zentren der jüdischen Gelehrsamkeit entlang des Rheins entstand, dann durch die Pogrome des Mittelalters ins Baltikum und nach Osteuropa abgedrängt wurde, um dann an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert im Zuge der Industrialisierung Europas mit den zuwandernden Juden wieder nach Deutschland zurückzukehren. “Dass künftig in unserer Pfalz wieder Jiddisch gesprochen wird, ist ein Glücksfall”, bekannte Oss Kröher, der sich - wie sein Bruder - schon immer ganz besonders für alles Fremden eingesetzt hatte - besonders wenn es eigentlich zu unserer Heimat gehört.

    Mit großer Leidenschaft sprachen sich die Kröher-Brüder in der von Uli Valnion mit großer Sensibilität und Sachkenntnis geführten Diskussion für ein Zurückholen des Volksliedes in die Lehrpläne unserer Schulen aus - und auch das politische Lied dürfe nicht immer nur als “garstig Lied” verstanden werden, sondern müsse seinen Platz in unserer Alltagskultur wiederfinden. Auch wenn sich gegenüber den siebziger Jahren manches geändert habe - damals wurde noch ein Lehrer aus dem Schuldienst entfernt, weil er mit seinen Schülern im Unterricht die “Internationale” durchgenommen hatte - so sei das “politische Lied” bis heute weder in der Lehrerausbildung noch in den Lehrplänen unserer Schulen ein eigenständiges Thema.

    Noch einmal auf ihren Ausstieg aus der “Singerei” angesprochen, bekannte sich Oss Kröher zu seiner letztjährigen Entscheidung: “Ich möcht’ ämol net als Leichnam vunn de Bühn’ getraache werre”, bekannte er - der jüngere der eineiigen Zwillingsbrüder - und wurde von seinem - drei Minuten älteren - Bruder Hein sofort repliziert: “Ich det noch weidermache...” Eineiige Zwillinge also und doch nicht in jeder Frage “ein-meinig”.

    Einer “schöpferischen Aufgabe” haben sich die beiden Sänger aber auch über ihre Zeit auf den Bühnen hinaus verschrieben: Sie wollen all ihre Kraft darauf verwenden, den nachwachsenden Generationen das Volkslied und das Singen wieder neu zu erschließen. Dafür wollen sie arbeiten - dafür wollen sie werben - die Gründe dafür erschließen sich den Betrachtern von “Falado” schon nach wenigen Minuten: Und als lebendiger Beweis dafür durfte auch dieser Abend nicht “unbesungen” zu Ende gehen. Mit bewundernswert frischen, voll tönenden und sicher geführten Stimmen animierten sie ihr Auditorium im Neustadter “Scheffel-Saal” zum Mitsingen. Und so erklang - in Sichtweite zum Hambacher Schloss - zum guten Schluss ein vielstimmiges Bekenntnis zur Freiheit - zur Meinungsfreiheit im besonderen: “Die Gedanken sind frei”.  Foto: gc

    21.03.2012


    Neujahrskonzert der CDU Waldsee

    „ Mit Walzermelodien ins neue Jahr“

    von Franz Gabath

    Waldsee- Viele Besucherinnen und Besucher von  befreundeten CDU Ortverbänden des Umlandes, aber auch  Gäste ohne Parteibuch, waren der Einladung des CDU Ortsverbandes Waldsee zum Neujahrskonzert gefolgt. Die erst vor wenigen Jahren liebevoll stilvoll zum katholischen Pfarrzentrum umgebaute Pfarrscheune, die wahrlich gute Stube der katholischen Pfarrgemeinde, war das richtige Ambiente und bot den stimmungsvollen Rahmen für das zweistündige Konzert.

    Mit den beiden Künstlern, Annette Schneider-Wagner und ihren Ehemann Michael Wagner, hatten die Organisatoren zwei Künstler eingeladen, die mit ihrem lyrischem Sopran und lyrischem Tenor perfekte Umsetzung der anspruchsvollen Sologesangstücke, wie auch der Duette garantierten. Beide Künstler sind aus der Speyerer Domsingschule hervorgegangen, wo sie bei Domkapellmeister  Bernhard Weck ihre gesangliche Ausbildung erhielten. Dass Pianistin Christine Cantzler die Klavierbegleitung wegen Krankheit nicht ausführen konnte wurde bedauert, aber der ehemalige Domkapellmeister und Domorganist Professor Leo Krämer war sicher keine „Ersatzlösung". Der Name Leo Krämer, ein international anerkannter Künstler, bürgt immer für höchste Qualität.

    Bemerkenswert, dass die CDU aus Waldsee nicht lange nach geeigneten Gesangsvirtuosen suchen musste. Ist doch Michael Wagner nicht nur Künstler, sondern begleitet auch das Amt des Stadtvorstandes der CDU aus Speyer. Ein perfekte Symbiose aus Politik und Kunst.

    „Mit Walzermelodien ins neue Jahr“ war das Motto des Abends. So war es nur folgerichtig, dass Wien, der Stadt, die nicht nur politisch eine ganze Ära in Europa bestimmt hat, immer auch mit der Musik und hier besonders auch mit dem Walzer in Verbindung gebracht wird, ein breiter musikalischer Raum gegeben wurde.

    Wenn auch Michel Wagner zu Beginn aus dem „Bettelstudent“ von Carl Millöcker verriet: „Ich knüpfte manche zarte Bande“ und melancholisch dann vom Soldaten am Wolgastrand aus „der Zarewitsch“ von Franz Lehar sang, folgte sehr bald dann mit „Bist du´s lachende Glück Franz“ vom gleichen Komponisten, der Übergang zur österreichischen Donaumetropole.  Als Annette Schneider-Wagner im Prater die Bäume, aus der Feder von Robert Stolz, erblühen lies, glaubte man in einen Fiaker zu sitzen und durch herrlich blühenden Baumbestand des Wiener Parks zu fahren. Man roch förmlich den Duft der Blüten auf dem Weg nach Sievering in die blühenden Weinberge hinaus und dort,  wo die richtigen Wiener gerne zum Heurigen gehen, ein Viertel Wein zu genießen.  Als Michael Wagner aus „Wien du Stadt meiner Träume“ von Rudolf Siecznyki. die hübschen Mädchen Wiens besang  folgte  mit „Wien wird erst schön bei Nacht“ von Robert Stolz, die Zeit der Verliebten. Und wer schon einmal in einer lauen Sommernacht auf dem Kahlenberg, dem Hausberg von Wien, stand, ein hübsches Mädchen im Arm halten durfte, das Lichtermeer Wiens zu seinen Füßen liegen sah, der wird diese Augenblicke nie vergessen. Der Schreiber dieser Zeilen weiß wovon er spricht. Mit diesem Mädchen ist er inzwischen fast 44 Jahre verheiratet. Auch nicht wie von Robert Stolz beschrieben „In Wien gibt´s manch winziges Gasserl“ durch das man zu winzigen Platzerl gelangt um himmlische Küsse unterm Sternenzelt auszutauschen.

    Und mit „Hanni hutsch´n geh´n (tanzen gehen), wie es Edmund Eysler in Noten fasste, wäre dann nur folgerichtig. Michael Wagner lud dazu besonders Hanni Fuchs, die Gattin des CDU Vorsitzenden von Waldsee, ein. Besonders als Dank für die vorbildliche Organisation des Konzertes die in ihren Händen lag, wie Michael Wagner betonte.  Leider konnte er nicht, wie im Lied gesungen, einige Runden auf dem Prater Ringesspiel drehen, oder gar im Riesenrad einige bezaubernde Eindrücke gewinnen.

    Die Feststellung von Michael, aus „Der Vater aus Dingsda“ von Eduard Künnecke, „Ich bin nur ein armer Wandergesell“ konterte Annette mit der Feststellung „Du sollst der Kaiser meiner Seele sein“ aus „Der Favorit“ von Robert Stolz. Die Aussage  „Dein ist mein ganzes Herz“ aus „Das Land des Lächelns“ von Franz Lehar endete dann in der Liebe die eine Himmelsmacht ist, wie sie Johann Strauß im Zigeunerbaron besingen lässt. Der stete Wunsch nach tanzen kommt im Duett „Einmal möchte ich wieder tanzen aus Emmerich Kalmans „Gräfin Mariza“ zum Ausdruck.

    In den bunten Straus aus unvergesslichen Walzermelodien waren Leo Fall mit „Ein Walzer muss es sein“ aus „Die Rose von Stambul“, Johann Strauß mit „Du liegst in meinem Arm“ aus „Ein Nacht in Venedig“, so wie aus der Lustigen Witwe von Franz Lehar, „Lippen schweigen“ eingebunden, mit dem das Neujahrskonzert endete. Ein Konzert, in den sich in den lang anhaltenden Schlussapplaus viele „Bravorufe“ mischten, was die Künstler zu zwei Zugaben zwang.

    Nur zufriedene Gäste traten den Heimweg an und so mancher Gast wird sich den Termin 29. November 2012 notieren, wenn Annette Schneider- Wagner, Michael Wagner wieder zum Adventskonzert konzertieren, vielleicht wieder mit Leo Krämer oder der wieder genesenden Christina Cantzler. Bilder: fg

    23.01.2012


    Konzertreihe „The Big Four“ – eine musikalische Reise durch Europa

    Große europäische Klangtraditionen stehen im Mittelpunkt der Konzertreihe „The Big Four“.

    Vier ausgewählte Orchester präsentieren mit hochkarätigen Werken ihre musikalische Heimat.

    Die Reise beginnt am Donnerstag, 19. Januar 2012, mit dem belgischen Royal Flemish Philharmonic Orchester Antwerpen unter der Leitung von Edo de Waart. Auf dem Programm stehen die Sinfonie Nr. 29 A-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart und Gustav Mahlers monumentale fünfte Sinfonie.

    Russische Melancholie und große Gefühle bietet das State Academic Symphony Orchestra of Russia am Donnerstag, 23. Februar 2012, unter der Leitung von Michail Jurowski. Den charakteristischen russischen Klang unmittelbar erlebbar machen Werke wie „Eine Nacht auf dem kahlen Berge“ von Modest Mussorgski, die Ballett-Suite „Der Feuervogel“ von Igor Strawinsky sowie Peter Tschaikowskis Sinfonie Nr. 6 h-Moll „Pathétique“.

    Mit französischer Eleganz und filigranen Klängen aus dem Fürstentum Monaco kommt das Orchestre Philharmonique de Monte Carlo nach Ludwigshafen. Am Donnerstag, 1. März 2012, zeigt das Orchester unter der Leitung des Dirigenten Giancarlo Guerrero sein Können mit Werken von Liszt, Prokofjew und Ravel. Solist ist der französische Pianist Jean-Yves Thibaudet.

    Italienische Lebensfreude gibt es zum Abschluss der Konzertreihe: Am Donnerstag, 3. Mai 2012, präsentiert das Orchestra Sinfonica Arturo Toscanini unter der Leitung von Israel Yinon Werke von Schumann, Respighi und Mendelssohn. Solistin ist die Cellistin Natalia Gutman.

    Beginn der Konzerte im BASF-Feierabendhaus ist jeweils um 20 Uhr. Zur Einstimmung findet vor allen Konzerten ab 19 Uhr eine Einführung durch den Musikwissenschaftler Dr. Stefan Drees statt.

    Die Karten kosten jeweils zwischen 40 und 61 Euro und können an allen Eventim- Vorverkaufsstellen, per Telefon unter 0621 60-99911 oder im Internet (www.basf.de/kultur) bestellt werden. BASF, Pressestelle

    18.01.2012


    Lichterkönigin soll Licht in die längste Nacht des Jahres bringen

    Von Jürgen Schaaf

    Heute ist wieder ihr großer Tag. Lucia, die Lichterkönigin, kommt am frühen Morgen in viele Kirchen, Kindergärten und Schulen und schafft es sogar, einen eigenen Progammplatz im schwedischen Fernsehen zu ergattern. Überall in Schweden sind junge Mädchen in weißen Gewändern, einem roten Band um die Taille, einer Lichterkrone auf dem Kopf und einer Kerze in der Hand singend unterwegs. In der Familie spielt traditionell die älteste Tochter die „Sankta Lucia“. In ihrem Gefolge eine Schar von Jungfern mit glitzernden Armreifen und Sternenknaben, die spitze Hüte mit  goldenen Sternen tragen. Den Schluss der Prozession bilden Wichtel, alle zusammen wollen die dunkle Nacht im Norden Europas mit ihrem Licht aufhellen. Neben den Kerzen und weißen Gewänder gehört zu einem richtigen Lucia-Fest das Singen von Lucia- und Weihnachtsliedern und natürlich die Lussekatter, die Lusse- oder auch Teufelskatzen, ein Safrangebäck mit Rosinen. Das wichtigste Lied ist die schwedische Variante von „Santa Lucia“, das bei uns eher in der italienischen Variante bekannt ist.

    Vor der der Umstellung auf die Gregorianische Kalenderumstellung galt die Lussenatt, die Lusse – oder Lucia-Nacht als die längste Nacht des Jahres. Lucia, die Lichterkönigin des Nordens, ist ursprünglich aber keine Einheimische, sondern ist aus dem Süden Europas eingewandert, genauer gesagt, aus Sizilien. Über Deutschland hat sie schliesslich den Weg nach Schweden gefunden.

    Die Legende von der Heiligen Lucia war im Norden erst ab dem 14. Jahrhundert bekannt. Davor war der Name „Lussi“ eine Personifizierung des 13. Dezembers, ohne mit der sizilianischen Heiligen verknüpft zu sein. Lussi soll der Legende nach ursprünglich ein weibliches Wesen gewesen sein, bösartig, einem weiblichen Dämon oder einer Hexe ähnlich, die durch die Luft ritt mit ihrem Lussi-Gefolge, dem „lussiferda“.  In manchen Gegenden, wie zum Beispiel in Västergötland, war Lussi männlich, der Lussegubbe, das Lussemännchen. Oder aber ein Troll, der in der Dunkelheit erschien mit seinem Tross aus übernatürlichen Wesen. Es war gefährlich, sich in der Lussenatt draußen aufzuhalten. Denn merkwürdige Dinge konnten in der Lussenatt  passieren. Es wurde erzählt, dass Wasser in den Quellen und Flüssen  sich in Wein verwandelt wurde.  In dieser Nacht mussten auch die Mühlenräder still stehen, um den Näck, den Mühlenwichtel und anderes Zaubervolk nicht zu stören. Gerade in dieser Nacht wimmelte es nur so von unheimlichen Wesen, die überall herumstreifen und ihr Unwesen treiben. Besonders unartige Kinder mussten besonders vorsichtig sein, da Lussi den Schornstein herabfahren konnte und sie stehlen konnten.

    Von der christlichen Lucia hatte das Volk bisher kaum etwas gehört. Wenn der Lucia-Tag kam, wurde der Tag wie ein Festtag gefeiert. Gefrühstückt wurde bereits sehr früh. Geschichten erzählen,  manchmal musste dreimal gefrühstückt werden, bis es draußen endlich hell wurde. In dieser längsten Nacht des Jahres galt es, den Körper mit Nahrung zu stärken, um Kraft für das kommende Jahr zu bekommen. Ein reichhaltiges Essen am Luciatag versprach ein gesundes und glückliches, neues Jahr.

    Später enstanden Legenden und Geschichten von der Heiligen Lucia als Heilsbringerin in Zeiten des Hungers und der Not.  Eine Legende aus Värmland erzählt von einer großen Hungersnot. Lucia offenbart sich der Bevölkerung als helle Lichtgestalt. Mit einem großen Schiff kommt sie über den Vänern-See, vollgeladen mit Schinken, Speck und anderen guten Sachen. Mit dieser kostbaren Last segelt Lucia von Strand zu Strand und verteilt freigiebig ihre Geschenke an die Hungernden.

    Die Darstellung der Lucia in weissem Gewand und Kerzenkranz geht zurück auf die italienische Heilige aus Sizilien. Die habe der Legende nach die Kerzen im Kerzenkranz auf dem Kopf getragen, um so die Hände frei zu haben, wenn sie Bedürftige heimlich mit Lebensmittel versorgte. Vermutlich im Jahre 303 starb Lucia der Überlieferung nach als Märtyrerin durch einen Dolchstoß in den Hals. Das weisse Gewand soll ihre Keuschheit als geweihte Jungfrau symbolisieren, das rote Band ihr Martyrium.

    Eine Lucia mit Lichtern auf dem Kopf ist  in Schweden zum ersten Mal im Jahr 1820 belegt. Dabei handelte es sich allerdings um eine männliche Lucia. Ein Fabrikinspektor aus Skinnskatteberg berichtet: „Nachdem sechs Gerichte verspeist waren und nur noch der siebte, der Kuchen, fehlte, wurden die Gäste mit einem eigentümlichen Anblick überrascht. Die Doppeltür zum Vorraum wurde aufgeschlagen und herein trat ein Knecht, gekleidet in ein weißes Laken, mit einem Kranz aus Kerzen auf dem Kopf und in der Hand ein großes Bowle-Gefäß mit Glühwein. Eigentlich hätte es eine Dienstmagd sein sollen, die die heilige Lucia darstellen sollte, aber aus tragetechnischen Gründen wurde eher auf einen Mann zurückgegriffen“.

    Kinder und Jugendliche hatte ihre eigene Tradition in der längsten Nacht des Jahres. Sie zogen von Hof zu Hof in der Nachbarschaft, scherzten und erschreckten andere. Sie sangen Lieder, um so Geld und kleine Geschenke auf den Höfen einzuheimsen. Oft sangen einige von ihnen die traditionellen Lieder  über Staffan, seineszeichens Stallknecht von König Herodes, der zum Märtyrer wurde. In der letzten Strophe gab es einige Anspielungen auf Schnaps oder die Gaben, die man sich von dem jeweiligen Hofbesitzer erhoffte.

    Ende des 19. Jahrhunderts griff das Stockholmer Freilichtmuseum Skansen den westschwedischen Luciabrauch auf, um ihn für zukünftige Generationen zu bewahren. 1927 wählte die Zeitung „Stockholms Tidningen“ zum ersten Mal eine eigene Lucia. Das Luciafest verbeitete sich so immer mehr im ganzen Land und hat heute einen festen Platz im schwedischen Brauchtum.

    13.12.2011


    Antworten für die Zukunft durch Fragen nach der Vergangenheit

    Charlotte Kerner präsentiert neuen Roman “Jane reloaded”

    von Gerhard Cantzler

    Sie ist immer wieder für eine literarische Überraschung gut: Charlotte Kerner, in Speyer geboren und aufgewachsen und seit Jahren erfolgreiche Autorin zahlreicher Romane und Sachbücher. Sie stellte jetzt am Wochenende in gleich zwei Lesungen - beziehungsreich in der Urgeschichtlichen Abteilung des Historischen Museum der Pfalz durchgeführt - ihr neuestes Werk vor: “Jane reloaded” einen “Faktasy-Roman”, wie sie das neue, von ihr selbst kreierte literarische Genre nennt. In ihm nimmt sie ihre LeserInnen mit auf eine überaus spannende Zeitreise in die Menschheitsgeschichte - zurück bis zu unseren Anfängen ebenso wie weit nach vorne in eine ferne Zukunft.

    Tanja Jane, in fünfter Generation Spross einer Familie aus Paläo-Anthropologinnen, trifft im “Laos-Labor” ihrer Familie im asiatischen Dschungel auf Jamie, den als Klon des “homo erectus Heidelbergiensis” - einer Spezies des Neandertalers - durch Re-Implantation des Genoms wieder entstandenen Urmenschen.

    Und da trifft der Roman auch schon auf spektakuläre und reale Forschungserfolge in der Jetztzeit: 2010 nämlich entschlüsselten Wissenschaftler nicht nur den genetischen Code des sibirischen Mammuts, sondern nahezu zeitgleich auch den des Neandertalers. Tanja Jane 5, die Heldin des Romans, erlebt nun mit, wie ihre Großmutter Jane 3 in Sibirien durch Austausch der genetischen Informationen bei indischen Elefanten den Aufbau einer neuen Mammut-Population realisiert - und sie fragt sich, ob Jane 3 neben die geklonten Mammuts wohl auch geklonte Neandertaler stellen wolle.

    Und damit befindet sich der Leser schon mitten in einer der ethischen Grundsatzdiskussionen unserer Zeit: Darf der Mensch alles, was er kann? Darf er sich zum Schöpfer über die Natur und damit letztlich auch über Gott erheben? Charlotte Kerner gibt auf diese Fragen keine abschließend verbindlichen Antworten - sie kann dies sicher auch nicht - kann allenfalls “Nach-Denkansätze” vermitteln.

    Denn da ist auf der einen Seite die Vision von dem “wiedererschaffenen” Urmenschen, einem Wesen aus Vergangenheit und Zukunft zugleich, der einen Beitrag dazu leisten könnte, die Vielfalt der menschlichen Gattung zu erweitern, ihm neue Lebensräume im Wasser und in der Luft zu erschließen - dem “homo sapiens” vielleicht am Ende gar das Überleben zu sichern.

    “Jane reloaded” ist ein atemberaubendes Geflecht aus unterschiedlichen zeitlichen Dimensionen - von dem ersten, dem Menschen ähnlichen Wesen vor sechs Millionen Jahren, das sich von der Entwicklungsgeschichte der Affen abgelöst hatte und sich vor dreieinhalb Millionen Jahren von vier auf zwei Beine “erhob”. Ein Wesen, das durch immer weiter voranschreitende Spezialisierung - auch “Evolution” genannt - lernte, Sprache als Mittel der Kommunikation zu benutzen und das schließlich lernte, Gefühle auszudrücken und zu einem sozialen Wesen zu werden.

    Auf dem Weg durch die Zeiten überholt “Jane reloaded” den Menschen unserer Zeit, um sich eine neue Handlungsebene in der nahen Zukunft - in anderthalb Jahrhunderten - zu erschaffen, von der aus sie ihren Blick visionär in eine fernere Zukunft - in 10.000 oder in zehn mal 10.000 Jahren richtet.

    Forscherische Neugierde im Blick zurück durchmischen sich in diesem Roman mit der aktuellen Diskussion um ethische Kernfragen und der fiktionalen Vision von einer fernen Menschheitszukunft.

    Charlotte Kerner, mehrfache Trägerin des Deutschen Jugendliteraturpreises und vieler anderer Auszeichnungen, hat mit “Jane reloaded” erneut einen spannenden Roman vorgelegt, der auch - die Generationengrenzen überschreitend - zum Gesprächsstoff in unserer Gesellschaft werden könnte.

    “Jane reloaded” - erschienen bei Beltz+Gelberg, Weinheim , ISBN 978-3-407-81092-2, Preis: 14,95 Euro - empfohlen ab 14 Jahren  Foto:MiWa

    20.11.2011


    Subtiles Musikprogramm mit vielfältigen Wurzeln

    Duo Ariana Burstein & Roberto Legnani zu Gast in Speyer

    sk. Speyer. Mit einem außergewöhnlichen Konzert machte jetzt das international renommierte Duo Ariana Burstein und Roberto Legnani im Historischen Rathaussaal in Speyer Station. Zu diesem Abend hatte sich das mit Cello und Gitarre ungewöhnlich besetzte Duo ein hochkulinarisches Programm zusammengestellt, das über mehrere Jahrhunderte von der Renaissance bis in die Gegenwart reicht. Von Tomaso Albinoni bis Titi Winterstein spannt sich dabei der Bogen unterschiedlicher musikalischer Epochen - von strenger kompositorischer Gebundenheit bis zur zeitgenössischen Folklore reichen die vielfältigen Stilrichtungen.

    Mit der Celtic Fantasy setzte das Duo gleich zu Beginn ein erstes Ausrufezeichen hinter das Bekenntnis zu den unterschiedlichen Wurzeln seiner musikalischen Aktivitäten: Von keltischen Rhythmen bis hin zum Gipsy Swing nimmt das Duo bei seinen Arrangements Anleihen bei ganz unterschiedlichen Traditionen, läßt orientalische Anklänge einfließen und Ausbrüche spanischen Temperaments und spiegelt die Wehmut und Melancholie jüdischer musikalischer Tradition. Kurz: Ein bunter Teppich musikalischer Traditionen von Indien bis Europa, die das Publikum mitnahm auf eine bunte musikalische Reise durch Zeit und Raum. Das ganze eingehüllt in die hohe Musikalität der beiden Künstler - die schier endlosen Bogenstriche des Cellos im Kontrast zu der Geläufigkeit der Gitarre - sie verbreitetenn in dem historischen Ratssaal ein ganz außergewöhnliches Flair.

    Ein musikalisches Abenteuer also der ganz besonderen Art, an dem Ariana Burstein und ihr kongenialer Partner Roberto Legnani die begeisterten Zuhörer einen Abend lang teilhaben ließen. “Hoffentlich war dies nicht das letzte Konzert dieses ganz außergewöhnlichen Duos” - das war wohl die Meinung der Mehrheit der Zuhörer am Ende dieses Abends.


    29.10.2011


    Kultur

    Wie kaum einer andere Stadt ihrer Größe zeichnet sich Speyer durch die Vielfalt ihrer kulturellen Aktivitäten aus.

    Chöre unterschiedlicher Ausrichtung, vom Gospelchor bis zur Philhamonischen Vielstimmigkeit im geistlichen wie weltlichen Bereich, Laienorchester - die Chorszene in Speyer lässt keine Wünsche offen. 

    Gleiches gilt für die Vielfalt der bildenden Kunst: Kunstverein, Feuerbach-Haus und Purrmann-Haus sowie zahlreiche private Galerien bieten Orte für vielfältige Ausstellungen. Dazu sind auch Einrichtungen wie das Bibliothekszentrum (früher Pfälzische Landesbibliothek) die kostbare Sammlung von Faksimiles in der Bibliothek des Priesterseminars  - um nur einige zu nennen.

    Die Auswahl ist schier endlos und wer in Speyer alle kulturellen Angebote nutzen möchte, muss wahrlich viel Zeit mitbringen.

    Für jeden Geschmack, für jede Stilrichtung und jedes Alter gibt es interessante Angebote.

    Rockmusikerverein, Guggenmusiker und, und, und

    Erkunden Sie unsere Kulturseiten - Sie werden sicher das für Sie Passende finden.

    15.07.2011


    Neu-Isenburg